INTERNATIONALE VERbINDuNgEN AChTuNg, REguLIERuNg
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INTERNATIONALE VERbINDuNgEN AChTuNg, REguLIERuNg
Perspectives Frühjahr 2013 Ausgabe zehn www.commerzbank.com Marketing für Fixed Income & Currencies INTERNATIONALE VERBINDUNGEN Die Bedeutung einer global tätigen Bank ACHTUNG, REGULIERUNG Aktuelle Herausforderungen – Chancen für die Zukunft Globale Expertise Markteinblick Produkt-Know-how Kundenverständnis Perspectives 10 Leitartikel: Internationale Netzwerke Die Bedeutung globaler Netzwerke – und wie die Commerzbank die Bedürfnisse ihrer Kunden erfüllt. 16 Länderschwerpunkt: Tschechische Republik und die Slowakei Die Commerzbank bietet Mehrwert-Lösungen in beiden Märkten. 20 Fragen Sie... Die Auswirkungen der neuen Liquiditätsregeln auf Banken, Versicherungen und Rentenmärkte. 2 Inhalt 22Know-how aus Europa: Besteht Bedarf für eine internationale 46Innovation: Der DCD-Index. Updates Ausblick Innovation 04 Internes 32 Finanzmarktregulierung 2013 – Vervollkommnung oder Revolution? 46 Der DCD-Index Koordination der Währungspolitik? Neue Führungskräfte … 06 Konferenzüberblick … und aktuelle Konferenzen. 08 Markt-Update Die Konjunkturlage weltweit. Know-how aus Europa 22Besteht Bedarf für eine internationale Koordination der Währungspolitik? Über „Währungskriege“ wurde in den vergangenen Wochen viel diskutiert. 26 CLN-Alternative Credit Linked Notes auf Staatsschuldner bieten attraktive Renditen. Aufsichtsrechtliche Herausforderungen für den Finanzsektor. 38 Den richtigen Clearing Broker wählen Joachim Schäfer verrät, wie Kunden ihren Clearing Broker wählen. Meinung 42 Dodd-Frank – Historie, aktuelle Entwicklungen und Ausblick Dodd-Frank hat das aufsichtsrechtliche Umfeld verändert. Die Jagd nach Rendite hat sich zu einer echten Herausforderung entwickelt. Die technische Ecke 52 In drei Schritten zum erfolgreichen Rohstoffpreismanagement Aktives Rohstoffpreismanagement ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Zu guter Letzt 54 Kontaktverzeichnis Ansprechpartner im Bereich Fixed Income and Currencies. 28 Aus Sicht eines Händlers Hui-Sun Kim wagt einen Ausblick auf 2013. ® 3 Perspectives Editor’s Letter Internationale Kompetenz und Vernetzung, verbunden mit einem tiefen Verständnis für die regionalen Bedürfnisse unserer Kunden – das ist das Kernthema in unserer ersten Ausgabe von Perspectives in diesem Jahr. In unserem Leitartikel beschäftigen sich Dr. Bernd Laber, Bereichsvorstand MSB International, Nikolaus Giesbert, Bereichsvorstand FIC Sales, und David Clapham, Leiter Corporate Sales Europa mit dieser Thematik. Branco Susic, seit Dezember letzten Jahres Leiter FIC Sales Czech Republic & Slovakia, gibt einen Ausblick auf die jüngsten Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa. In unserer „europäischen Ecke“ offenbart Hui-Sun Kim, Bereichsvorstand FIC Trading, seine Einschätzung der Zins- und Währungsentwicklungen im laufenden Jahr. In unserem Ausblick behalten wir weiterhin die regulatorischen Themen im Auge. Hier finden Sie Beiträge zu den Themen zentralisiertes Clearing und „Dodd-Frank“ – Reformen sowie eine generelle Standortbestimmung zu aktuellen aufsichtsrechtlichen Themen und deren Auswirkungen. Innovation – in einer stark standardisierten Assetklasse wie Devisen eine spannende Thematik. Unsere Quantative Solutions Group entwickelt kreative Ideen, die wir in diesem Abschnitt behandeln. In unserer technischen Ecke steht dieses Mal ein Rohstoffthema im Fokus: die aktive Steuerung von Rohstoffpreisrisiken zur Sicherung der Kalkulationsbasis bei stark rohstoffabhängigen Unternehmen. Internationale Handelsverflechtungen erfordern ein aktives Management dieser Risiken. Wie üblich finden Sie andere spannende Beiträge in unseren verschiedenen Sektionen, die – wie wir hoffen – Ihr Interesse finden. Personalmeldungen Der Bereich Fixed Income & Currencies freut sich, neue Kolleginnen und Kollegen zu begrüßen: Damien Lemonnier wird das IR Financial Engineering Team verstärken und ist Sanjeev Shukla unterstellt. Zuvor arbeitete er bei ING. Olof Made wird das Corporate Nordic Sales Team unterstützen und ist Satu Jaatinen unterstellt. Er arbeitete zuvor für Citigroup Global Markets. Lau Carman verstärkt das Financial Institutions Team in Hongkong und ist Kok Wee Tan unterstellt. Zuvor war sie bei UBS tätig. Caroline Fischer verstärkt fortan das Strategic Sales Team in London und wird insbesondere kanadische Pensionsfonds betreuen. Sie kommt zu uns von StormHarbour Securities und ist Pieter van Rosenburgh unterstellt. Samy Ben Harira verstärkt das Vanilla Options und Non-USD Exotics Team und ist Rupen Nagda unterstellt. Zuvor arbeitete er bei JP Morgan Chase. Rainer Ernst Head of FIC Sales Management Office Achintya Varma verstärkt das Emerging Market Credit Sales Team in London. Er ist Eran Klein unterstellt und war zuvor bei UBS tätig. www.commerzbank.com/perspectives Duncan Jones und Alex BootHandford verstärken das Short 4 Internes Update News Commerzbank und thailändische KASIKORNBANK vereinbaren Zusammenarbeit Ab sofort ist es Firmenkunden der Commerzbank möglich, in Thailand Produkte und Services der Kasikornbank zu nutzen. Umgekehrt haben auch die Kunden der Kasikornbank die Möglichkeit, in Deutschland auf das umfangreiche Produkt- und Leistungsspektrum der Commerzbank im Firmenkundengeschäft zuzugreifen. Europäische Investitionsbank und Commerzbank vereinbaren neues Globaldarlehen Die Europäische Investitionsbank stellt weiter in großem Umfang Kredite für mittelständische Unternehmen in Deutschland zur Verfügung. Dazu schloss sie heute mit der Commerzbank in Frankfurt einen Finanzierungsvertrag über 400 Mio. Euro ab. Weiter auf Erfolgskurs in Frankreich Term Products Sales Team in London und sind Ellie Reddington unterstellt. Herr Jones arbeitete zuvor bei Pareto Investment Management und Alex Boot-Handford bei der Bank of Nova Scotia. Grant McBain wurde zum Leiter Rates und Credit UK / Hedge Funds ernannt. Er wird das Büro in London unterstützen und ist Domenico Moro unterstellt. Zuvor war er bei Crédit Agricole tätig. Martin Sauser verstärkt das Rates und Credit Sales Team in Zürich und ist Thomas Lauener unterstellt. Zuletzt arbeitete er bei Bank Sarasin & Cie. Waleed Noor verstärkt das Emerging Market Sales Team in Dubai und ist Deep Sitlani unterstellt. Zuvor war er bei Crédit Agricole tätig. Die Commerzbank hat ihr Geschäft mit französischen Unternehmen deutlich ausgebaut. Die Zahl der Kunden konnte im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent erhöht werden. Zusätzlich will die Commerzbank die Begleitung deutscher Mittelständler in und nach Frankreich intensivieren. Die vollständige Pressemitteilung finden Sie auf www.commerzbank.com 5 Perspectives Konferenzüberblick German Investment Seminar, 15.–16. Januar, New York Nächtliche Skyline von der Messe in Frankfurt Im Januar dieses Jahres war die Commerzbank bereits zum 15. Mal Gastgeberin des German Investment Seminars in New York. Der Erfolg dieser hochkarätigen Veranstaltung macht deutlich, wie sehr sie für Investoren mit Interesse an einem Direktengagement im deutschen Markt zur Pflichtveranstaltung geworden ist. 24 der 30 im DAX geführten Unternehmen und mehr als 550 führende institutionelle Anleger aus den USA nahmen teil, und es fanden mehr als 1.500 Kundengespräche statt. Research Roadshow, Januar bis März, verschiedene Orte Im Februar und März veranstalteten wir unsere traditionelle „Research Dinner“Roadshow für unsere Firmenkunden in Hamburg, Düsseldorf, München, Zürich und Wien. Unsere Kollegen des Research teilten ihre Markteinblicke im Rahmen einer erfolgreichen Dinnerveranstaltung. Fast 200 Kunden nahmen teil – die Anzahl der Teilnehmer steigt von Jahr zu Jahr. Der anhaltende Erfolg der Veranstaltung hat sie zu einem festen Bestandteil der Terminkalender unserer Kunden gemacht. C&M Asia Roadshow, 21. Januar, verschiedene Orte Über 300 Besucher nahmen Anfang des Jahres an der Spitzenveranstaltung von C&M Asia teil. Die Roadshow stand unter dem Motto „Verbesserung der Fundamentaldaten, Fortbestehen politischer Risiken“, was die Grundgedanken geschäftlicher Aktivitäten in der Region widerspiegelt. Die Veranstaltung fand bereits zum dritten 6 Mal statt, Teilnehmer konnten Veranstaltungen in Peking, Seoul, Hongkong, Taipei und Singapur besuchen. Die Roadshow verlief äußerst erfolgreich, und die Teilnehmer waren durchweg begeistert. Schuldscheine Seminar, 24. Januar, Taipei Ungefähr 25 Delegierte nahmen am Schuldschein-Seminar in Taipei teil, das Hauptaugenmerk der Diskussionen lag auf dem Thema „Schuldscheine als ‚neue‘ Assetklasse“. Das Seminar setzte sich sowohl mit den Eigenschaften von Schuldscheinen als auch mit den Vorund Nachteilen für Investoren und Emittenten auseinander. Die Veranstaltung war eine hervorragende Einführung in eine potenziell nützliche Assetklasse für taiwanesische Kunden. Viele Investoren verließen das Seminar mit einer positiven Einstellung zum Produkt. AFME European Market Liquidity Conference, 13. Februar, London Commerzbank sponserte erneut die AFME-Konferenz. Die jährliche Veranstaltung rund um die Themenbereiche elektronische(r) Rentenhandel und Liquiditätsbereitstellung bringt Anleger und Vertrieb zusammen, um über Marktliquidität und die Auswirkungen neuer Regulierungen und elektronischer Trends zu diskutieren. Die Veranstaltung verlief äußerst erfolgreich – alle wichtigen Adressen der europäischen Rentenmärkte waren dort vertreten. 52. ACI World Congress, 14. März, Singapur Der diesjährige Kongress – der eine der wichtigsten Veranstaltungen für den elektronischen Devisenhandel ist – fand in Singapur statt. Die Veranstaltung war besonders erfolgreich und für uns eine hervorragende Möglichkeit, unser Marketing in dieser sehr wichtigen Region auszubauen und das Asia sales Team zu unterstützen. Fast 1.000 Treasurer und Entscheidungsträger von Banken rund um den Globus nahmen an der Veranstaltung teil, auf der die Bedeutung der asiatischen Finanzmärkte deutlich wurde. Internes Update Vorschau Global Economy & Capital Markets Forum, 5.– 6. Februar, Frankfurt Euromoney Germany Conference, 24. – 25. April, Berlin Erstmals veranstaltete Commerzbank Corporates & Markets ein zweitägiges Vordenker-Forum mit weltweit anerkannten Experten. Über 300 der wichtigsten Entscheidungsträger führender Institutionen nahmen teil – darunter Vermögensverwalter, Zentralbanken, Versicherer, Pensionsfonds, Treasury-Vertreter von Banken und Unternehmensvertreter. FIC ist gemeinsam mit DCM wieder Hauptsponsor der diesjährigen Euromoney Germany Conference, die im Hotel Adlon in Berlin stattfinden wird. Das Hauptaugenmerk wird auf Deutschland im Jahr 2013 liegen. Vor der Bundestagswahl gilt es, die potenziellen Auswirkungen auf politische Entscheidungsprozesse abzuschätzen. Die Veranstaltung ist zu einem Muss für institutionelle Investoren geworden, die ihre Perspektive von Deutschland auf den neuesten Stand bringen wollen. Die Konferenz bot tiefgreifende Einblicke und eine aktive Diskussionsplattform – so konnten die Teilnehmer besprechen, welche Einflussfaktoren Europas größte Volkswirtschaft antreiben und welche Auswirkungen dies sowohl für Europa als auch die ganze Welt hat. „Wir nehmen überall Interesse an Deutschland wahr – ob in Hongkong oder in New York“, so Michael Reuther, für den Geschäftsbereich Corporates & Markets verantwortliches Vorstandsmitglied der Commerzbank, in seiner Eröffnungrede. Die bekannte politische Kommentatorin Dr. Melinda Crane übernahm die Moderation. Teilnehmer der Podiumsdiskussionen waren internationale Experten wie auch aktuelle und ehemalige politische Entscheidungsträger – darunter Joschka Fischer, Bundesaußenminister a.D., Dr. Theo Waigel, Bundesfinanzminister a.D., und Prof. Dr. Ottmar Issing, ehemaliger Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank. Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG, partizipierte am zweiten Tag an einem Forum zur Zukunft des Bankensektors in Deutschland und im Euroraum, zusammen mit Kenneth S. Rogoff, Professor of Economics an der Universität Harvard. ACT Annual Conference, 1. – 3. Mai, Liverpool „Wir nehmen überall Interesse an Deutschland wahr – ob in Hongkong oder in New York.“ Michael Reuther Vertreter unseres FIC Corporate Sales Teams werden an der diesjährigen ACT Annual Conference teilnehmen, welche sich dem Thema „Rückblick, Einblick, Ausblick“ widmet. Die Konferenz wird als eine der größten und wichtigsten Treasury-Konferenzen des Finanzkalenders geschätzt und bietet aufschlussreiche Redebeiträge, interaktive Ausstellungen und umfangreiche Networking-Möglichkeiten. Wenn Sie an einer unserer Veranstaltungen teilnehmen oder uns anlässlich einer Branchenkonferenz treffen möchten, wenden Sie sich bitte an [email protected] 7 Perspectives Markt-Update Die DevisenPerspektive Die KreditPerspektive Patrick Kohlmann Head of credit research Ulrich Leuchtmann Head of FX research Die neuen Geldpolitiken dominieren die Wechselkursbewegungen. Unterschiede in den Geldpolitiken der großen Notenbanken bleiben ein wichtiger Treiber der Wechselkurse. Waren es früher die Leitzinsen, die wesentlich diese Politiken bestimmten, ist heute, in Zeiten allgemeiner Nullzinspolitik, die Liquiditätspolitik der jeweiligen Notenbanken der wesentliche Indikator. „A ls einzige der drei großen Notenbanken kann nur die EZB weiterhin moderat Liquidität vom Markt abziehen.“ Während die US-Notenbank weiterhin im Rahmen ihres Wertpapierkaufprogramms Monat für Monat 85 Milliarden Dollar zusätzliche Liquidität in das heimische Bankensystem pumpt und die Bank of Japan unter ihrer neuen Führung ebenfalls deutlich expansiver werden dürfte, kann die EZB als einzige der großen drei Notenbanken weiterhin moderat Liquidität vom Markt abziehen. Solange freiwillige Kapitalströme in die Peripheriestaaten anhalten, dürfte die EZB diesen Prozess nolens volens fortsetzen. Damit erhält der Euro unter den großen drei Währungen eine Sonderstellung. Solange kein Ende von QE3 in Sicht ist, dürfte der Euro gegenüber Dollar und Yen daher unterstützt bleiben. Ein absehbares Ende von QE3 könnte in Zukunft der Euro-Stärke ein abruptes Ende bereiten. UL 8 „Das Hochzinssegment entwickelte sich recht gut.“ Im Jahresverlauf dürfte der iTraxx XOver Index auf 370 Basispunkte zurückgehen. Wir rechnen dementsprechend mit einem Gesamtertrag von ca. 8% auf dieses Jahr und erwarten auf der Makroseite zunächst eine fortgesetzte Rezession in der Eurozone. Diese gesamtwirtschaftliche Sicht sollte unsere Einschätzung des High-Yield (HY) Marktes unterstützen, zumal sich in der Vergangenheit das Hochzinssegment in solchen Makro-Szenarien stets besonders positiv entwickelte, allerdings auch mit starken Wertschwankungen. Auszugehen ist auch davon, dass Bondinvestoren mit Total Return-Ansatz jetzt dazu gezwungen sein werden, verstärkt in Nachrangpapiere und Anleihen mit niedrigerem Rating zu investieren, um ihre Ertragsziele noch zu erreichen. Aber nicht nur der Anlagedruck wird die Spread-Entwicklung bei Hochzinsanleihen antreiben: Während dieses Anleihesegment ein höheres Kreditrisiko aufweist, haben die Anleihen selbst ein geringeres Zinsänderungsrisiko. Damit sind sie dem von uns erwarteten Anstieg der Bundrenditen deutlich weniger ausgesetzt als das Segment der IG-Papiere, denn diese weisen eine höhere Duration auf. Das aus unserem Spread-Ziel errechenbare implizite Ausfallrisiko von über 6% übersteigt beispielsweise die von der Ratingagentur Moody’s in ihrem Basisszenario erwartete Ausfallquote von 1,6% bei weitem und bietet somit reichlich Sicherheitspuffer. PK Markt-Update Die ZinsPerspektive DIE RohstoffPerspektive Eugen Weinberg Head of Commodity Research Christoph Rieger Head of Interest Rate Strategy Geldmärkte in Bewegung. Der Rückgang der Euribor-Sätze ist ins Stocken geraten und die Terminzinsen deuten einen Zinsanstieg in den kommenden Monaten an. Wir erwarten, dass die Zinssätze vor dem Hintergrund fallender überschüssiger Liquidität in den kommenden Monaten weiter steigen, allerdings zunächst nicht so stark, wie derzeit durch die Terminsätze impliziert. Die einschneidende Neubewertung der Zinskurven zu Beginn dieses Jahres lässt sich vor allem auf zwei Faktoren zurückführen: erstens bessere Konjunkturdaten und die einstimmige Entscheidung der EZB, den Leitzins unverändert zu lassen, was Spekulationen über eine Zinssenkung im Januar zerschlug. Zweitens wird erwartet, dass sich die überschüssige Liquidität im Geldmarkt deutlich verringert. Zur Erinnerung: Da unter der EZB-Einlagefazilität auf überschüssige Liquidität keine Zinsen gezahlt werden, neigen die Tagesgeldsätze dazu, sich diesem Wert anzunähern. Je höher die überschüssige Liquidität, desto größer der Abwärtsdruck auf die Zinsen. Wir gehen davon aus, dass ein Rückgang der überschüssigen Liquidität zu moderat höheren Euribor-Sätzen bis Jahresende führen wird. Gemäß unserer Analyse sollte erst dann Aufwärtsdruck auf die Tagesgeldsätze entstehen, wenn die überschüssige Liquidität unter ein Niveau von Euro 100-200 Mrd. gefallen ist – womit wir in diesem Jahr nicht rechnen. CR „Ein Rückgang der überschüssigen Liquidität wird zu moderat höheren Euribor-Sätzen führen.“ Der Superzyklus am Rohstoffmarkt ist noch nicht zu Ende. Das Jahr 2013 hat an den Rohstoffmärkten nicht nur positiv begonnen, sondern wir gehen fest davon aus, dass sich diese Tendenz auch im weiteren Jahresverlauf durchsetzen wird. Die steigenden Rohstoffpreise sind eine gute Nachricht, weil diese einer weltweiten Konjunkturbelebung zu verdanken sein werden, die auch die Nachfrage nach Rohstoffen anschiebt. Produzenten werden diese Gelegenheit zu Preiserhöhungen nutzen, um ihre in Folge steigender Produktionskosten geringeren Margen auszuweiten. Angebotsrisiken werden den Ölpreis zusätzlich stützen. Aber auch für das Konjunkturbarometer Kupfer sehen wir weiteres Preissteigerungspotenzial. Die momentan geringere Risikoaversion steht einem kurzfristigen Anstieg des Goldpreises zwar entgegen, aber die schwelende Staatsschuldenkrise schürt Inflationsängste und macht Gold mittelfristig attraktiv. EW „A ngebotsrisiken werden den Ölpreis zusätzlich stützen.“ 9 „Banken müssen eine Brücke zu den Auslandsmärkten schlagen – und die Commerzbank mit ihrem engmaschigen Netzwerk kann ihren Kunden genau die Produkte bieten, die sie brauchen.“ Nikolaus Giesbert „Unsere Kunden brauchen eine Bank, die ihre Bedürfnisse versteht und ihnen auf den internationalen Kapitalmärkten zur Seite steht.“ David Clapham Internationale Netzwerke Die Bedeutung globaler Netzwerke und wie die Commerzbank die Bedürfnisse ihrer Kunden diesbezüglich erfüllt – das sind die Themen am runden Tisch unserer Experten. Eine Diskussionsrunde über die Rolle interner und externer Beziehungen, die Bedeutung der Produktentwicklung und den Zugang zum richtigen Ansprechpartner zur richtigen Zeit. „Wir haben weltweit 5.000 Korrespondenzbanken und decken damit fast jede Ecke der Welt ab, in die deutsche Exporte gehen könnten.“ Dr. Bernd Laber David Clapham Head of Corporate Sales Europe Nikolaus Giesbert Head of FIC SALES Dr. Bernd Laber Divisional Board Member Corporates International, MSB Warum brauchen Unternehmen und Institutionen im derzeitigen Umfeld eine Bank mit einem leistungsstarken internationalen Netzwerk? F BL: Wir leben in einer globalisierten Welt. Das zeigt sich besonders deutlich an deutschen und anderen europäischen Unternehmen. Diese Unternehmen nutzen die Vorteile einer globaleren Wirtschaft und investieren verstärkt im Ausland. Während in der Vergangenheit hauptsächlich niedrigere Kosten das Ausland interessant machten, stehen heute neue Märkte und neue Kunden im Vordergrund. Wenn sich unsere Kunden im Ausland engagieren, wollen sie wissen: „Ist meine Bank auch 11 Perspectives dort? Kann ich dieser Bank wirklich vertrauen und mit ihr arbeiten?“ Gleichzeitig stellen sich – von der anderen Seite aus betrachtet, aus internationaler Sicht – Unternehmen aus aller Welt die Frage, wo in Europa sie investieren sollen. Sie betrachten natürlich die unterschiedlichen Volkswirtschaften und deren Performance – da ist es kein Wunder, dass Deutschland ein wichtiges Zielland ist. Egal, in welche Richtung das Kapital fließt: Ein internationales Netzwerk, das beide Seiten verbindet, ist von zentraler Bedeutung. NG: Zu den wichtigsten Aufgaben einer Bank zählt die Unterstützung des Außenhandels, insbesondere im derzeitigen Umfeld. Eine Bank muss eine Brücke zu den Auslandsmärkten schlagen und die Commerzbank mit ihrem engmaschigen Netzwerk kann ihren Kunden genau die Produkte bieten, die sie brauchen. Den deutschen Unternehmen geht es im Moment gut: Der Export gehört traditionell zu den Stärken der deutschen Wirtschaft und lag 2012 bei über einer Billion Euro.1 Entsprechend müssen wir unseren 12 „Globalisierung ist ein anhaltender Mega-Trend mit Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle und Strategien sowohl unserer Kunden als auch der Commerzbank selbst.“ David Clapham Kunden – und deren Kunden – verstärkt ins Ausland folgen. Deutschland ist eine Exportnation und für mich ist ganz klar, dass wir dem Rechnung tragen müssen. Je exotischer ein Markt ist, desto wichtiger ist unsere Unterstützung und unser Wissen über diesen Markt. DC: Dieser Trend wird dadurch noch verstärkt, dass die Unternehmen ihre Finanzierungsbasis erweitern wollen: Sie wollen nicht ausschließlich von Bankdarlehen abhängig sein, sondern auch Zugang zu den Kapitalmärkten haben. Um einen breiten Investorenstamm anzusprechen, müssen sie auch außerhalb ihres Heimatmarktes auftreten und sich von ausländischen Anlegern und auf ausländischen Märkten Kapital beschaffen können. Unsere Kunden, ganz gleich ob Kreditnehmer oder Investoren, brauchen eine Bank, die ihre Bedürfnisse versteht und ihnen auf den internationalen Kapitalmärkten zur Seite steht. Wie unterstützt die Commerzbank Unternehmen, die diesem Trend folgen? F NG: Wir unterstützen beide Seiten: deutsche Unternehmen, die im Ausland tätig sind und ausländische Firmen, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern investieren. Wir verfügen über die internationale Expertise, um deutsche Unternehmen auf lokalen Märkten in der ganzen Welt zu betreuen, aber auch über das Leistungsspektrum, das in Deutschland tätige internationale Kunden verlangen. LEITARTIKEL DC: Globalisierung ist ein anhaltender Mega-Trend mit Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle und Strategien sowohl unserer Kunden als auch der Commerzbank selbst. Egal, ob ein Kunde im Ausland verkauft, produziert oder investiert – er muss sich mit vielen Themen auseinandersetzen, wie zum Beispiel den dortigen aufsichtsrechtlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen oder finanziellen Risiken, die sich aus Fremdwährungen und Zinsrisiken ergeben. Als Partner im Bankgeschäft müssen wir unseren Kunden in all diesen Bereichen unterstützen können, und dafür brauchen wir eine Vernetzungsstrategie – nicht nur auf internationaler Ebene, sondern auch bankintern und zwischen den unterschiedlichen Bereichen wie der Mittelstandsbank und Corporates & Markets. Also müssen alle Teile einer Bank nahtlos zum Wohle des Kunden zusammenarbeiten. Wie sieht das bei Ihnen aus und wie profitieren Ihre Kunden? F „Wir sind führend bei Entwicklung des Schuldscheinmarktes.“ Dr. Bernd Laber BL: Die Handelsfinanzierung, um ein Beispiel zu nennen, ist natürlich für Exportunternehmen extrem wichtig und wir bieten in diesem Bereich fundiertes Know-how. Wir haben weltweit 5.000 Korrespondenzbanken und decken damit fast jede Ecke der Welt ab, in die deutsche Exporte gehen könnten. Wenn ein Unternehmen direkt investieren möchte, greifen wir auf unser Filialnetz zurück und bieten das, was der Kunde wünscht: umfassende Bankdienstleistungen, von einfachen Konten bis zu Lösungen für die Unternehmensfinanzierung. Dann gibt es noch den Devisenhandel sowie die Themenbereiche Rohstoff- und Zinsrisiken. Das schüttelt man nicht einfach aus dem Ärmel; da braucht man vor Ort Mitarbeiter mit Erfahrung, die mit diesen Märkten im Detail vertraut sind. DC: Unsere Kunden werden immer internationaler und müssen dabei ihre Aktivitäten im Ausland effizient finanzieren können, lokale Vorschriften verstehen und einhalten und schließlich Gewinne zur Ausschüttung an ihre Anteilseigner repatriieren. Wir sehen zum Beispiel häufig, dass Unternehmen ihre Produktion nach China verlagern, um von den niedrigen Produktionskosten dort zu profitieren und einen Markt bzw. eine Region mit hohem Wachstumspotenzial zu bedienen. Eine der Herausforderungen liegt darin, dass der Renminbi keine frei konvertierbare Währung ist. Dadurch ist die Repatriierung von Gewinnen recht komplex. Da effizientes Cash- und Liquiditätsmanagement für Unternehmen einen hohen Stellenwert einnehmen, haben wir vor Ort Lösungen für derartige Probleme entwickelt. Ohne lokale Präsenz in diesen Ländern wäre das nicht möglich. 13 Perspectives F Wie funktioniert die Vernetzung bankintern? NG: Ein ganzheitlicher Ansatz ist wichtig. Die Mittelstandsbank war ein Vorreiter auf diesem Gebiet: Sie war sehr früh auf neuen Märkten aktiv, entwickelte ein Gespür für das politische, rechtliche und aufsichtsrechtliche Umfeld und gewann tiefe Einblicke in die üblichen Arbeitsabläufe im jeweiligen Land. Auf dieser Basis haben wir Stein für Stein aufgebaut. In den vergangenen Jahren konnten wir die Zusammenarbeit zwischen dem Firmenkunden- und dem Investmentgeschäft stark intensivieren. Wir haben den Informationsfluss verbessert und arbeiten bei jedem Kunden als Partner Seite an Seite, damit keine Lücken entstehen. DC: Unser Ansatz ist auf langfristige Kundenbeziehungen ausgerichtet. Im Vertrieb konnten wir viel Erfahrung bei der Entwicklung von Lösungen sammeln, indem wir das Geschäft unserer Kunden und die Auswirkungen finanzieller Risiken auf ihre wichtigsten Leistungskennzahlen eingehend analysiert haben. Dieser Ansatz macht sich zwar nicht über Nacht bezahlt, doch nur so können wir unsere Kunden wirklich verstehen, ihre Risiken lokalisieren, ihnen die Bedeutung von Risikomanagement näher bringen und schließlich Lösungen entwickeln. Wir wollen den langfristigen Erfolg unserer Kunden und ihnen dabei als Partner zur Seite stehen. Risikomanagement-Produkte sind gleichartig aufgebaut und überall erhältlich. Wir wollen uns von der Masse absetzen, indem wir die Risiken, denen unsere Kunden ausgesetzt sind, und die Märkte, von denen diese Risiken ausgehen, voll und ganz verstehen. Ist das auch auf Ihrer Seite das, was Kunden wollen, Herr Dr. Laber? F BL: Der Kunde nimmt uns als Einheit wahr, also sagen wir nicht: „Dies ist 14 Sache der Investmentbank und jenes das der Geschäftsbank.“ Wir werden als eine einzige Bank gesehen und das ist meiner Ansicht nach einer unserer größten Vorteile: Wir begegnen dem Kunden einheitlich und geradeheraus. Wir verfolgen keine Push-Strategie und sind nicht darauf aus, direkt zum Abschluss zu kommen. Wir sind an langfristigen Kundenbeziehungen interessiert. Manche davon bestehen schon seit Generationen. Der deutsche Mittelstand ist nicht nur eine Wirtschaftsmacht, sondern auch ein Wertegefüge, in dem ein partnerschaftliches Miteinander eine sehr große Rolle spielt. Diese Werte übertragen wir auf unsere Beziehung. „Die Kundenbetreuung wird künftig verstärkt online ablaufen.“ Nikolaus Giesbert Herr Giesbert, wie wird sich diese Beziehung Ihrer Meinung nach entwickeln? Welche neuen Produkte könnten in den nächsten Jahren verlangt werden? F NG: Ich glaube, dass die Kundenbetreuung künftig verstärkt online ablaufen wird und dass sich dieser Trend von den Großkunden ausgehend auch auf kleinere Unternehmen ausweiten wird. Wir müssen dabei eine Vorreiterrolle einnehmen, die passenden Leistungen bieten und die Informationen auf allen Ebenen weitergeben, um bei geringeren Kosten mehr Service bieten zu können. DC: Ich halte das Onlinegeschäft für wahnsinnig wichtig, denn es ist kein vorübergehender Trend. Finanzinstitute waren die Pioniere bei dieser Entwicklung, doch insbesondere Firmenkunden werden zunehmend von der Nutzung elektronischer Ausführungskanäle für Devisen- und Zinsprodukte profitieren. Die wichtigsten Vorteile sind dabei der Zugriff auf Liquidität, die bestmögliche Orderausführung, Direktverarbeitung und niedrigere Kosten. Als Reaktion auf aufsichtsrechtliche Änderungen haben wir beispielsweise einen ClearingService für OTC-Kundengeschäfte ins Leben gerufen. Die ursprüngliche Zielgruppe waren dabei Finanzinstitute, aber auch für Firmenkunden wird dieser Service immer interessanter. Über den regulären Working-CapitalBedarf hinaus halten Firmenkunden in der Regel keine großen Barbestände oder andere Sicherheiten, die für das zentrale Clearing von Transaktionen erforderlich sind. An dieser Stelle kommen wir ins Spiel und transformieren die Sicherheiten unserer Kunden in solche, die von der ClearingStelle akzeptiert werden. LEITARTIKEL BL: Firmenkunden orientieren sich heute weniger am Darlehensmarkt, dafür verstärkt am Rentenmarkt und anderen Instrumenten. Wir können dabei in vielerlei Hinsicht einzigartige Leistungen bieten. So befindet sich ein Teil der Inhaber von Anleihen französischer Unternehmen beispielsweise in Deutschland. Aufgrund unseres Zugangs zum Anlegerkreis sind wir für den französischen Kunden der ideale Partner. Bei neuen Entwicklungen sind wir also ganz vorne dabei. Wir sind Marktführer bei der Entwicklung des Marktes mit Schuldscheinen, einem Anlageinstrument, das einer Schuldverschreibung ähnelt (aber günstiger ist) und nicht an einer Börse notiert sein muss. Diese Produkte haben deutsche Banken über die Jahre gemeinsam mit ihren inländischen Firmenkunden entwickelt. Die Commerzbank ist in dieser Hinsicht die führende deutsche private Bank. Nun bieten wir diese Produkte auch für internationale Unternehmen. Wir haben Kunden aus Österreich, Frankreich oder Italien – große Unternehmen, die sich nicht nur außerhalb des Darlehensmarktes breiter aufstellen wollen, und dies nicht nur auf dem Rentenmarkt, sondern auch auf dem Markt für Privatplatzierungen. In Schuldscheine investieren nun auch Anleger aus Fernost und sogar aus Lateinamerika – ein weiteres gutes Beispiel dafür, wie wir zusammenarbeiten können, um die Finanzierungsbasis für Unternehmen zu erweitern. NG: Kurz gesagt: Das A und O ist Vertriebskraft. Vertriebskraft macht einen Großteil der Expertise auf diesem Markt aus. Die Voraussetzung dafür ist ein breiter, starker Investorenstamm, mit dem wir bei unseren Top-Kunden punkten können. Ein ganzheitlicher, nahtloser Ansatz ist extrem wichtig. Nur so gewähren wir allen Kunden Zugriff auf das Expertenwissen, das sie jeweils brauchen. Egal, wo der Experte in der Bank verortet ist. DC, NG, BL David Clapham Als Leiter Corporate Sales Europe leitet David Clapham ein internationales Sales Team, das große Firmenkunden in ganz Europa betreut. Neben der Analyse und Bewertung von Risiken stellt das Team sicher, dass unsere Kunden ihre Risiken mit Hilfe der Produkte und Dienstleistungen von FIC steuern können. Vor seiner Tätigkeit bei der Commerzbank spezialisierte sich David Clapham auf den Vertrieb von OTC-Derivaten, internationalen Femdkapitalmarktprodukten und die Origination sowie auf das Client Relationship Management. Er hat einen Master in Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft des Trinity College in Dublin, Irland. Nikolaus Giesbert Nikolaus Giesbert ist im Bereichsvorstand von Corporates & Markets; als Head of FIC Sales ist er für den globalen Vertrieb von Renten- und Währungsprodukten verantwortlich. Er vertritt den Geschäftsbereich als stimmberechtigtes Mitglied im KonzernKreditkomitee und ist Mitglied des Aufsichtsrats bei der Commerzbank (Eurasija) SAO. Die ersten elf Jahre seiner Laufbahn verbrachte Herr Giesbert bei der Dresdner Bank, wo er zuletzt für den Rentenhandel im Primär- und Sekundärmarkt verantwortlich war. Danach wechselte er für drei Jahre als Leiter Zinsproduktehandel zu HSBC in London. 2001 kehrte er nach Frankfurt zurück und stieß zum ersten Mal zur Commerzbank, wo er zunächst als Leiter Public Sector Origination Deutschland und dann als Leiter Covered Bonds Origination Europa tätig war. Ende 2002 wechselte er auf die Vertriebsseite und war bei Morgan Stanley acht Jahre lang für die Betreuung europäischer Finanzinstitute verantwortlich. Seit seiner Rückkehr zur Commerzbank im Jahr 2010 setzt Nikolaus Giesbert seinen umfangreichen Erfahrungshintergrund ein, um die Bank im globalen Zins- und Währungsgeschäft zu positionieren. Dr. Bernd Laber Herr Dr. Laber begann 1994 als Trainee im Internationalen Finanzgeschäft und wechselte danach in den zentralen Kreditstab als Credit Officer für den Raum Asien. Die drei darauffolgenden Jahre verbrachte er als Relationship Manager für die Commerzbank South East Asia in Singapur. Danach richtete er seine Fähigkeiten im Firmenkundengeschäft wieder auf Deutschland. Ab 2004 übernahm er die Leitung des Großkundencenter Südwest in Stuttgart bis er 2007 Mitglied der Geschäftsleitung für Großkunden in Deutschland am Standort Frankfurt wurde. Im November 2008 wurde er zum Bereichsvorstand International ernannt. 1) Statistisches Bundesamt 2012. 15 Perspectives Länderschwerpunkt: Tschechische Republik und die Slowakei Die Commerzbank bietet Lösungen, die einen Mehrwert bei Devisen, Zinsprodukten, Krediten und vielem mehr bieten, um die Bedürfnisse der Kunden in beiden Ländern zu befriedigen, sagt Branko Susic. Branko Susic Head of FIC Sales Czech republic & Slovakia Marktstabilität Die Slowakei und Tschechische Republik bleiben weiterhin höchst attraktive Märkte, die ein großes Potenzial sowohl für FIC als auch den gesamten Geschäftsbereich Corporates & Markets der Commerzbank bieten, um die Bedürfnisse unserer Kunden innovativ zu bedienen. Beide Märkte profitieren unverändert von einem stabilen makroökonomischen Umfeld mit überschaubaren Haushaltsdefiziten und guten Kreditratings. Die Rechtssysteme sind ebenfalls stabil, und die vorsichtige – aber rationelle – Vorgehensweise der Zentralbanken hat ein gesundes Umfeld für den Bankensektor geschaffen. 16 LEITARTIKEL 17 Perspectives Mit einem Exportanteil von bis zu 75% des BIP – vorwiegend nach Deutschland – besteht die größte Sorge darin, wie sich eine nachlassende Nachfrage der europäischen Nachbarn auswirken könnte. Bisher gibt es dafür jedoch kaum Anzeichen. Deutsche Unternehmen zeigen darüber hinaus unverändert Bereitschaft und Interesse an Investitionen in beiden Ländern als Produktionsstätte. Zentrale Standorte Die Commerzbank ist seit 1992 in der Tschechischen Republik und seit 1995 in der Slowakei präsent. Die überwiegende Mehrheit der in diesen Märkten aktiven deutschen Unternehmen bzw. deren lokale Tochtergesellschaften zählen vornehmlich zu unseren Kunden, genauso wie große Firmenkunden in öffentlicher oder privater Hand. Auch die Betreuung von Finanzinstituten und des öffentlichen Sektors ist ein wichtiges Kundensegment. 18 Aufgrund der Nähe und der starken Verbindungen zu Deutschland ist die Commerzbank zu einer der bekanntesten Adressen in beiden Ländern geworden. Heute sind fast 50% der in der Tschechischen Republik und der Slowakei agierenden größeren Unternehmen Kunden der Commerzbank. Konkurrenzfähige Preise Kunden nutzen insbesondere unsere Expertise im Zinsund Währungsgeschäft, um ihren Bedarf am klassischen Devisenkassa- und Devisenterminhandel abzudecken. Da der Großteil der kommerziellen Geschäfte innerhalb Europas stattfindet, hat die Tschechische Republik als Nichtmitglied der Währungsunion zwangsläufig einen größeren Bedarf an Fremdwährungsprodukten. Die enge Zusammenarbeit mit dem FIC-Handelsteam in London ermöglicht uns, eine unverändert wettbewerbsfähige LEITARTIKEL „Beide Märkte profitieren unverändert von einem stabilen makroökonomischen Umfeld mit überschaubaren Haushaltsdefiziten und guten Kreditratings.“ Preisgestaltung sowohl für Devisen als auch Zinsderivate anzubieten – ein weiterer Grund für unsere stabile Kundenbasis. Die Commerzbank arbeitet darüber hinaus am Ausbau eines weiteren Kompetenzbereichs: wettbewerbsfähige Preise für Produkte, die nur wenige andere Banken in der Region anbieten können, wie zum Beispiel nicht lieferbare Terminkontrakte (NDFs) oder auf tschechische Kronen lautende strukturierte Zinsprodukte. umgekehrt bringen wir auch tschechische oder slowakische Anleihe- und Eigenkapitalemittenten mit Investoren rund um den Globus zusammen. Ganzheitliche Expertise Der Schlüssel zu unserem Erfolg ist die enge Zusammenarbeit mit den Teams der Mittelstandsbank. Dank dieser Kooperation können wir unsere Fähigkeiten bei Zins-, Kredit- und Fremdwährungsprodukten nahtlos in die bestehende Kundenbeziehung integrieren. Wir sind sehr daran interessiert, unser erweitertes Leistungsspektrum einer noch breiteren Kundenbasis anzubieten. 2012 haben wir unsere Handelsplattform Commander so angepasst, dass tschechische Kunden ihre Geschäfte direkt über ihre lokalen Commerzbank-Konten abwickeln können. In diesem Jahr fällt der Startschuss für ein hochkarätiges und groß angelegtes Veranstaltungsprogramm, um Commander sowohl neuen als auch bestehenden Kunden aus den Unternehmens- und Finanzsektor vorzustellen. Um die Präsenz unserer Geschäftsstellen in Prag, Pilsen, Ostrava, Brünn und Bratislava auszubauen, arbeiten wir an der Erweiterung der von unseren Kunden genutzten FICProduktpalette von den bisher vorwiegend in Anspruch genommenen Währungsprodukten auf Zins-, Kredit- und Rohstoffprodukte. Dazu haben wir bereits gemeinsame Projekte mit unseren Kollegen aus den Bereichen Commodities und Debt Capital Markets aufgesetzt. Strukturierte Devisenprodukte Kundennähe Darüber hinaus wollen wir auch unsere Devisenstrukturierungs-Plattform Kristall vorstellen. Anfänglich intern für eine effiziente Preisgestaltung genutzt, geben wir unseren Kunden jetzt die Möglichkeit, maßgeschneiderte Devisenprodukte mit höchster Transparenz zu strukturieren und zu bepreisen – von einfachen Swaps und Terminkontrakten bis hin zu komplexeren Zielkurslösungen. Unsere Geschäftsstruktur hat sich für unsere Kunden als besonders attraktiv erwiesen. Mit nur 145 Mitarbeitern vor Ort sind wir zweifellos ein Nischenanbieter, jedoch bedeutet dies gleichzeitig, dass wir näher beim Kunden sind und schneller und flexibler auf Probleme eingehen können. Neben den unmittelbaren Aufgaben im FIC-Bereich ist es uns ein Anliegen, unsere Kunden auf die internationalen Geschäftsverbindungen der Commerzbank aufmerksam zu machen, die u.a. über das globale Sales-Netzwerk für Wachstumsmärkte (FIC EM Sales) realisiert werden – FIC in Prag ist Teil dieser Abteilung. Dieses System ermöglicht uns ein effektives Zusammenführen von vor Ort ansässigen Investoren und Emittenten mit ihren Kontrahenten in Westeuropa, den USA oder dem Nahen Osten. Dabei setzen wir unser weitläufiges Beziehungsnetzwerk zu internationalen Banken und Unternehmenskunden in beiden Richtungen ein: Unser EM Team bietet lokalen Vermögensverwaltern maßgeschneiderte Emissionen in tschechischen Kronen an – Die Positionierung der Commerzbank ist eine einzigartige Mischform aus zwei unterschiedlichen Ansätzen: Wir verbinden die Fähigkeiten der lokalen Präsenz der großen Filialbanken vor Ort mit dem Fly-in, Fly-out Konzept vieler Londoner Institute, um für Speziallösungen zusätzliche Experten für unsere Kunden einfliegen zu lassen. Hinsichtlich Preisgestaltung, Strukturierung und Beratung verfügen wir über die gleiche Expertise und haben hervorragende direkte Verbindungen zu unseren Produktspezialisten in London. Ebenso bieten wir unseren Kunden einen laufenden Austausch, örtliche Geschäftsstellen für tägliche Bankgeschäfte und erfahrene Relationship-Manager, die ihnen uneingeschränkten Zugang zum gesamten Know-how von Commerzbank FIC und anderen Investmentbankingbereichen aus einer Hand ermöglichen. BS 19 Perspectives Fragen Sie... Die jüngsten Schritte zur Flexibilisierung der Mindestliquiditätsquote für Banken und die Anpassungen für Versicherer werden eine Assetklassen-übergreifende Neubewertung zur Folge haben. MARKUS KOCH Senior IR Derivatives Strategist KEVIN RETTBERG IR Derivatives Strategist Anfang dieses Jahres genehmigte die Gruppe der Zentralbankpräsidenten und Leiter der Bankenaufsichtsinstanzen („Group of Central Bank Governors and Heads of Supervision“ – GHOS) ein überarbeitetes Regelwerk, mit dem die kurzfristige Belastbarkeit des Liquiditätsrisikoprofils von Banken weiter verbessert werden soll. In diesem Zusammenhang wird das Spektrum zulässiger qualitativ hochwertiger liquider Vermögenswerte („High-Quality Liquid Assets“ – HQLA) ausgeweitet. Die Mindestliquiditätsquote („Liquidity Coverage Ratio“ – LCR) wird um neue Level-2-b-Vermögenswerte erweitert. Somit ist mittelfristig eine Neubewertung von Vermögenswerten über alle Anlageklassen hinweg zu erwarten. Zudem lockern manche nationalen Aufsichtsbehörden die Rahmenbedingungen für Versicherer, was den Umfang dieser Neubewertung in Europa noch verstärken dürfte. Dennoch wird das natürliche Anlageverhalten der Finanzinstitute weiterhin eine beständige Nachfrage nach festverzinslichen Anlagen mit einem erstklassigen Rating sichern. Am ultralangen Ende der Zinskurve wird sich die Nachfrage jedoch reduzieren. Die LCR besteht aus zwei Komponenten: 20 Zum einen enthält sie einen Bestand qualitativ hochwertiger, liquider Vermögenswerte (HQLA), der die gesamten Nettozahlungsmittelabflüsse zu mindestens 100% abdeckt. Den anderen Teil bilden Level-2-Vermögenswerte (L2). Das Spektrum der als HQLA akzeptierten Vermögenswerte wird vergrößert, wodurch mittelfristig eine Neubewertung ausgelöst werden sollte. Des Weiteren hat die GHOS einer Modifikation des 2010 verabschiedeten Zeitplans zugestimmt. Das Liquiditätsrahmenwerk wird schrittweise ab 2015 eingeführt. Dabei erhöht sich die LCR-Mindestquote jedes Jahr, bis sie im Jahr 2019 100% erreicht. Im Einzelnen werden neben Barmitteln und Zentralbankguthaben bestimmte marktgängige Wertpapiere ohne Obergrenze als HQLA angerechnet: Level-1-Vermögenswerte (L1), sofern sie unter Basel II einer 0% Risikogewichtung unterliegen und an großen, tiefen und aktiven Repo- oder Kassamärken gehandelt werden, die nachweislich auch in Stressphasen Liquidität bereitstellen. Für Vermögenswerte der zweiten Kategorie (Level 2) gelten Abschläge (Haircuts) sowie weitere Restriktionen in Bezug auf marktgängige Titel, die von Staaten, Zentralbanken und ähnlichen Institutionen garantiert werden. Innerhalb dieser Kategorie hat die GHOS zur Stabilisierung eine neue Unterkategorie von bestimmten zusätzlichen Level-2b-Vermögenswerten eingeführt. Im Gegensatz zu den L1-Vermögenswerten, die unbegrenzt angerechnet werden können (mindestens 60%), dürfen die Level-2Vermögenswerte nicht mehr als 40% des Bestands einer Bank ausmachen. Den europäischen Lebensversicherern wurden bereits im letzten Jahr auf ähnliche Weise beachtliche regulatorische Entlastungen gewährt. Insbesondere haben großzügigere Diskontierungssätze (UFR) und Aufschübe bei der Einführung von Solvency II die Nachfrage nach Anleihen mit sehr langer Laufzeit reduziert. Ein anhaltendes Niedrigzinsumfeld wird aufgrund seiner hohen Eintrittswahrscheinlichkeit als größte Gefahr für den Versicherungssektor gesehen, gefolgt von einer Konjunkturabschwächung und dem Risiko gegenüber staatlichen Schuldnern. Daher versucht ein großer Teil der Versicherer, sein Engagement gegenüber Staaten mit hohen Renditeaufschlägen (Spreads) zu reduzieren, Staatsanleihen durch Unternehmensanleihen zu ersetzen, und sich an der Jagd nach höheren Renditen zu beteiligen. Nur wenige Versicherungsgesellschaften betrachten den zunehmenden Mangel an angemessenen, festverzinslichen Anlagen mit sehr langer Laufzeit als ein Risiko. Dagegen werden Wiederanlagerisiken als gewichtiges Risiko wahrgenommen. Fazit: Einerseits könnte die Nachfrage für Euro-Anleihen mit sehr langen Laufzeiten zurückgehen, andererseits wird der Mangel an überzeugenden Alternativen weiterhin für eine anhaltende Nachfrage nach festverzinslichen Anlagen mit hoher Duration sorgen. MK, KR Wie kann ich von den Veränderungen beim Euro profitieren? Corporates & Markets Unsere Expertise – Ihr Vorteil Finden Sie heraus, wie Sie mit unseren prämierten Angeboten im Devisenhandel* von außergewöhnlichen Einblicken, nachhaltiger Betreuung und synchronisierter Ausführung profitieren – ob Standardprodukt oder komplexe Struktur, telefonischer oder elektronischer Handel. Wann immer Sie uns brauchen. Kontaktieren Sie uns: [email protected] www.cbcm.commerzbank.com * Erstplatziert als „Bester globaler Liquiditätsanbieter“ und „Bester globaler Devisenhändler für institutionelle Kunden“; World Finance 2012 Perspectives Besteht Bedarf für eine internationale Koordination der Währungspolitik? Über „Währungskriege“ wurde in den vergangenen Wochen lebhaft diskutiert. Ulrich Leuchtmann Global Head of FX Research Einige Diskutanten – darunter der französische Präsident François Hollande – plädieren dafür, die Währungspolitik auf internationaler Ebene zu koordinieren, um so die Wechselkurse zu kontrollieren. Wie könnte eine solche Koordination der Währungspolitik aussehen und was würde sie bewirken? 1. Feste Wechselkurse Mehr oder weniger feste Wechselkurse wie im Bretton-Woods-System oder dem europäischen Wechselkursmechanismus sind kaum ein gangbarer Weg. Einerseits wären feste Wechselkurse das genaue Gegenteil der gegenwärtigen, etablierten G20-Strategie „marktbestimmter“ Wechselkurse. Andererseits sind solche Systeme langfristig nicht praktikabel, wie die Geschichte seit den 1970-er Jahren deutlich gezeigt hat. Warum ist das so? Wenn politisch festgelegte Wechselkurse nicht mehr mit der fundamentalen Realität übereinstimmen, reagieren die Märkte in der Regel mit starken Auf- oder Abwertungen, die das Marktgefüge 22 European expertise 23 Perspectives noch stärker aus der Balance bringen können als marktbestimmte Wechselkursvolatilitäten in einem System mit flexiblen Wechselkursen. Um solchen Störungen vorzubeugen, müssten die politischen Entscheidungsträger in allen teilnehmenden Ländern die Restriktionen im Rahmen einer währungspolitischen Koordination anerkennen. Insbesondere müssen sich die Zinssätze analog entwickeln. Dafür müssten die sich koordinierenden Länder ihre individuelle Geldpolitik aufgeben – ein weit reichender Schritt, der für sich alleine genommen bereits zu starken Schwankungen der realwirtschaftlichen Entwicklung der teilnehmenden Länder führen kann. Um Inflation und Kapitalströme an die festen Wechselkurse anzupassen, müssten die Länder zudem ihr gesamtes Spektrum an wirtschaftspolitischen Maßnahmen koordinieren – nationale Ziele wären damit schwieriger zu erreichen. Zwei Beispiele verdeutlichen, was schief gehen kann: US-Präsident Richard Nixon hob 1971 den Goldstandard für den US-Dollar auf und verfolgte gleichzeitig eine hochinflationäre Politik, um die finanzpolitischen Konsequenzen des Vietnamkrieges abzumildern. Das BrettonWoods-System kollabierte, da andere Länder dem Beispiel der USA nicht Folge leisten wollten. Nach der deutschen Wiedervereinigung orientierte sich die Politik der Bundesbank hauptsächlich am „Wiedervereinigungsboom“ – und war deshalb mit der Wirtschaftslage in den schwächeren Ländern des Europäischen Wechselkursmechanismus nicht mehr kompatibel. Das System geriet unter erheblichen Druck: 1992 sahen sich Großbritannien und Italien (temporär) gezwungen, das System zu verlassen. • • 24 Know-How Aus Europa „In den 1980-ern war es im Interesse aller G7-Staaten, Ungleichgewichte in ihren Zahlungsbilanzen zu begrenzen.“ Strengere Formen von: Währungskopplungen (in Form von Currency Boards, die gegen spekulative Angriffe immun sind) oder Währungsunionen (wie in Europa) könnten auf Dauer funktionieren, sind jedoch in größerem Ausmaß – auf globaler Ebene – unrealistisch. Weniger strikte Währungskopplungen sind angesichts der mangelnden Bereitschaft der teilnehmenden Länder, ihre Politik auf Dauer derart zu beschränken, ebenso wenig praktikabel. • • 2. Temporäre Koordination der Wechselkurspolitiken Dafür sprechen mindestens zwei Fälle einer erfolgreichen internationalen Koordination: das Plaza-Abkommen (1985) und das LouvreAbkommen (1987). Diese prima facie-Abkommen erfüllten ihren Zweck. So wurde der Dollar im Zuge des Plaza-Abkommens stark abgewertet und das Louvre-Abkommen stabilisierte die handelsgewichteten Dollar-Wechselkurse der späten 1980-er und frühen 1990-er Jahre. Diese Form der Koordination ist schwächer als die Kopplung von Währungskursen, da es sich im Grunde genommen um eine zeitlich begrenzte, freiwillige Beschränkung politischer Maßnahmen im eigenen Land handelt, um so (direkt oder indirekt) währungspolitische Ziele zu erreichen. Solche Abkommen setzen jedoch ein grundsätzliches Interesse der beteiligten Parteien an einer Abstimmung der Währungspolitik voraus. In den 1980-ern war es im Interesse aller G7-Staaten, Ungleichgewichte in ihren Zahlungsbilanzen zu begrenzen. Insbesondere das Defizit der USA hatte Ausmaße erreicht, die erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hätten nach sich ziehen können. Um Belastungen ihrer eigenen Wirtschaft zu vermeiden, waren die Regierungen anderer Länder gewillt, von ihren nationalen Strategien abzuweichen. Könnte ein ähnliches Abkommen wie damals auch heute die Lösung sein? Das glaube ich kaum, denn ein solches Abkommen läge nicht im Interesse der einzelnen Staaten. Die Salden der Zahlungsbilanzen Europas und der USA werden als mehr oder weniger tragfähig erachtet. Sorgen muss sich diesbezüglich nur Japan machen, wo die Leistungsbilanz nach jahrelangen Überschüssen nun fast bei Null steht – und das Land somit Gefahr läuft, von schwer zu erzielenden Nettokapitalzuflüssen abhängig zu werden. Angesichts der anhaltenden Kritik gegenüber der erneut inflationären Geldpolitik des Landes gilt es derzeit als unwahrscheinlich, dass die Argumente der Japaner bei der Mehrheit der G20-Staaten Gehör finden werden. Trotzdem werden die japanischen Entscheidungsträger nicht von ihrer Politik abweichen, denn für das Land steht zu viel auf dem Spiel. Grundsätzlich ist eine Koordination der Währungspolitik denkbar. Wenn sich die Erwartungen zur Inflationsentwicklung ändern, ändern sich in der Regel auch die Wechselkurse in einem stärkeren Maß. Diese übermäßige Volatilität der Wechselkurse schlägt sich in unerwünschten Wechselkursschwankungen und einem Preiswettbewerb für Exporteure nieder. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und es gibt nie eine einfache Lösung. Doch flexible Wechselkurse und stabile Devisenmärkte sind die beste Alternative. UL 25 Perspectives CLN-Alternative Nachdem an den europäischen Staatsanleihemärkten eine gewisse Beruhigung eingetreten ist, stellt sich für Investoren die Frage nach der Renditeoptimierung. Credit Linked Notes auf Staatsschuldner bieten Renditen, die deutlich über denen der Kernländer der Eurozone liegen. RUTH eNGEL FICS Product Management Die Staatsschuldenkrise hat zur erheblichen Differenzierung in der Bonitätseinschätzung der einzelnen Eurostaaten geführt. Dies hatte stark steigende Renditen in den so genannten Peripherieländern zur Folge. Die von der Europäischen Union, ihren Mitgliedsstaaten und der Europäischen Zentralbank getroffenen Maßnahmen zeigen jedoch langsam Wirkung und tragen aktuell zu einer Beruhigung der Märkte bei. Investoren, die an eine weiterhin positive Entwicklung in Europa glauben, können sich auf dem gegenwärtigen Niveau, insbesondere bei den Peripheriestaaten, immer noch Renditen sichern, die deutlich über denen der Kernländer der Eurozone liegen. Doch nicht immer sind entsprechende Anleihen verfügbar. Alternativ bieten sich Credit Linked Notes (CLN) an. Sie beinhalten neben dem Emittentenrisiko (z.B. Commerzbank AG) auch das Kreditrisiko eines oder mehrerer Staaten (Referenzschuldner). Für die übernommenen Kreditrisiken erhält der Investor eine Prämie, die eine wesentliche Komponente des Anleihezinssatzes darstellt. Zins- und Rückzahlung einer CLN hängen i.d.R. davon ab, dass kein Kreditereignis eintritt. Dies kann bei westeuropäischen Staaten z.B. die Nichtzahlung oder Restrukturierung einer Verbindlichkeit sein oder dass der 26 „Zins- und Rückzahlung einer CLN hängen i.d.R. davon ab, dass kein Kreditereignis eintritt.“ Staat eine Verbindlichkeit nicht anerkennt oder einen Zahlungsstopp erklärt (Nichtanerkennung / Moratorium). Unter dem Aspekt der Risikostreuung eignen sich CLN, die sich auf einen Korb von mindestens zwei gleich gewichteten Referenzschuldnern beziehen. Ein Beispiel: Die im Januar 2013 begebene Sovereign Linear Basket CLN ZR bezieht sich auf die Staaten Portugal, Spanien und Italien (ISIN DE000CB83ZX4). Die Laufzeit beträgt 5 Jahre und der jährliche Zinssatz 4,15%. Jeder Referenzschuldner hat einen Korbanteil von 1/3. Dies entspricht ebenfalls dem Risikoanteil des einzelnen Referenzschuldners. Tritt während der Laufzeit kein Kreditereignis ein, wird die CLN bei Fälligkeit zu 100% zurückgezahlt. Im Falles eines Kreditereignisses führt jedes Know-How Aus Europa Ereignis zu einer Anpassung des Gesamtnennbetrags und somit zur Reduzierung des Rückzahlungsanspruchs entsprechend der Gewichtung des betroffenen Referenzschuldners (hier: 1/3). Ebenfalls reduziert sich der Zinsertrag anteilig. Credit Linked Notes können individuell und flexibel nach Anzahl und Art der Referenzschuldner gestaltet werden. Es gibt verschiedene Verzinsungsvarianten (fix- oder variabel), viele verschiedene Währungen und ein breites Laufzeitenspektrum. Ein großer Vorteil: Mit Hilfe von CLNs sind Investments möglich, die in der gewünschten Ausgestaltung sonst nicht am Markt zu erwerben wären. Übrigens: Credit Linked Notes mit „Investment Grade“ Rating 1 werden bei der Commerzbank AG unter dem Markennamen COLIBRI 2 begeben. Credit Linked Notes bezogen auf mehrere Non-Investment-Grade Referenzschuldner tragen den Namen COHYBA 3. Für weitere Informationen über dieses Produkt und die Anlagemöglichkeiten wenden Sie sich bitte an [email protected]. RE Beispiele für weitere Credit Linked Notes auf Staaten Bezeichnung Referenzschuldner Laufzeit Preisindikationen / Rendite (per 5. Februar 2013) 3,00% COLIBRI Sovereign CLN (Single Name) Italien 20.03.2018 100% (Rendite: 3,00%) 3,50% COLIBRI Sovereign CLN (Single Name) Spanien 20.03.2018 100% (Rendite: 3,50%) 4,50% Sovereign CLN (Single Name) Portugal 20.03.2018 100% (Rendite: 4,50%) 4,15% COHYBA Sovereign CLN (Linear Basket) Italien, Spanien, 16.04.2018 100% (Rendite: 4,15%) ISIN: DE000CB83ZX4 Portugal 1. Rating zum Zeitpunkt der Emission von internationalen Ratingagenturen. 2. COLIBRI = Corporate Linked Bond with Return Improvment. 3. COHYBA = Corporate High Yield Basket Source: Commerzbank 27 Perspectives Aus Sicht eines Händlers Hui-Sun Kim betrachtet das Jahr 2013 aus Händlersicht: Wie könnten sich die Hauptwährungen entwickeln? Wie wahrscheinlich ist es, dass die viel diskutierte Umschichtung von Anleihen in Aktien tatsächlich eintritt? Wie wird sich dies auf die Liquidität auswirken – und was tut die Commerzbank, um ihre Kunden auch im laufenden Jahr bestmöglich zu unterstützen? Hui-Sun Kim Head of FIC Trading Wie schätzen Sie die Aussichten für 2013 im Vergleich zum Vorjahr ein? F Zum Jahresbeginn 2013 ist der Ausblick sicher deutlich positiver, als dies 2012 der Fall war. Damals herrschte eindeutig Krisenstimmung – heute besteht weitgehend Konsens, dass wir kurzfristig moderates Wachstum erwarten können, insbesondere aus den USA und den Wachstumsmärkten Asiens. Wie wird sich das auf die unterschiedlichen Marktsegmente auswirken? F Im Devisenmarkt ist das Umfeld zurzeit gleichermaßen interessant und herausfordernd. Die japanische 28 Regierung hat ihre Bereitschaft klar signalisiert, ihre Konjunktur durch gezielte Maßnahmen zu stimulieren, und eine schwächere Währung ist dafür ein starkes Instrument. Zwar steht der US-Dollar durch die quantitativen Lockerungsmaßnahmen der Federal Reserve unter einem gewissen Druck, doch sollte der Gegenwind für den Dollar angesichts der Erwartungen einer zunehmenden Wachstumsdynamik in den USA absehbar nachlassen. Gleichzeitig beobachten wir, dass der Euro an Stärke gewinnt; Katastrophenszenarien werden zunehmend als weniger wahrscheinlich angesehen, was strukturell zu einem Abbau globaler „Anti-Euro“-Positionen führt. Insgesamt also eine sehr veränderliche und dynamische Situation an den Währungsmärkten. An den Zinsmärkten implizieren die Marktsätze inzwischen ein Fortdauern der negativen realen Fed-Funds-Sätze bis zum Ende des Jahrzehnts. Gleichzeitig gehen aber zahlreiche Volkswirte und Analysten davon aus, dass bis 2016 am Arbeitsmarkt nahezu Vollbeschäftigung erreicht werden dürfte. Dies würde bedeuten, dass die Fed ihre Leitzinsen früher anhebt als derzeit in den Marktsätzen eingepreist ist. Ein Szenario, bei dem sich die Wachstumskurve analog zu diesen Prognosen entwickelt, würde eine erhebliche Anpassung der Zinserwartungen erfordern, denn die Fed hat die Einflussfaktoren für ihre Geldpolitik klar definiert. Dann müsste der Markt eine aggressive Phase geldpolitischer Know-How Aus Europa Welchen Einfluss hatten die jüngsten aufsichtsrechtlichen Änderungen auf den Markt? wie nötig beibehalten wird; darüber hinaus gab es aufsichtsrechtliche Maßnahmen zur Stabilisierung des Bankensystems. Ich denke daher, dass wir in der gegenwärtigen Situation Erwartungen entwickeln können, die in deutlich geringerem Maße unvorhergesehenen Einflüssen unterliegen als das noch vor drei Jahren der Fall war: Damals befanden wir uns auf völlig unerforschtem Terrain. Marktveränderungen sind auf zwei Ebenen feststellbar: Zunächst ist hier die klare Position der Europäischen Zentralbank zu nennen, die Staatsanleihenmärkte zu stützen. Es wurde eindeutig signalisiert, dass die EZB ihre extreme Niedrigzinspolitik – neben dem OMT-Programm – so lange Als Konsequenz der regulatorischen Maßnahmen ist die Risikobereitschaft bzw. die Risikotragfähigkeit der Marktteilnehmer gesunken, was sich wiederum negativ auf die Marktliquidität auswirkt – besonders bei Derivaten. Dies bedeutet, dass Geschäfte noch besser auf die Straffungsmaßnahmen durch die Fed einkalkulieren – genau wie 1994: Damals brachen die Anleihekurse ein, mit erheblichen Verlusten für Banken und Anleger. Ich gehe davon aus, dass wir 2013 eine Bodenbildung an den globalen Zinsmärkten sehen werden. F Kundenbedürfnisse zugeschnitten sein müssen, denn Glattstellungen werden teurer. Im Laufe der Zeit werden Banken verschiedene Kosten bereits bei Transaktionsabschluss einrechnen müssen, was die Rahmenbedingungen für Derivategeschäfte verschlechtert. Liquidität und Preisgestaltung verschärfen den Entscheidungsprozess beim Abschluss eines Derivats. Einige Adressen haben ihre Aktivitäten sehr deutlich zurückgefahren – aus meiner Sicht ein Indikator für einen Trend zu genauer abgegrenzten Marktsegmenten, in denen jeweils spezifische Institute aktiv sind. Diese „Cluster“ bilden sich anhand einer bewussteren und gezielteren Kapitalallokation. Man könnte dies als Trend zur Fragmentierung bezeichnen. 29 Perspectives deren Risikoprofil oder spezifische Probleme zu verstehen. Wir gehen die Problemlösung inzwischen aus der Perspektive der Kundenbeziehung an, nicht mehr aus Sicht der Produktentwicklung wie früher. Wie sind Unternehmenskunden und institutionelle Anleger von diesem Umfeld betroffen, und wie steht ihnen die Commerzbank dabei zur Seite? F Man hört oft, dass sich die Marktpräferenz allgemein von Renten zu Aktien verlagert. Was heißt das für den Fixed Income Markt? F In den letzten Jahren waren Investoren angesichts der andauernden und erheblichen Zinsrückgänge beständig auf der Jagd nach Rendite, was die Popularität von Credit-Investments wie z.B. Unternehmensanleihen in den vergangenen zwei Jahren erklärt. Aber auch die einfachste Variante, bei der man versucht, „sichere Spreads“ zu vereinnahmen, kommt langsam zu ihrem Ende. Je weiter wir uns auf der Bonitätskurve bewegen, desto eher haben wir es mit aktienähnlichen Risiken zu tun, was in dieser Phase des Zyklus zu dem angesprochenen Diskurs führt. Aktienanalysten erwarten erhebliche Steigerungen der Unternehmensgewinne, was sich für die Aktienmärkte positiv auswirkt. Ich erwarte ausgeglichenere Zuflüsse im Vergleich zwischen den Renten- und Aktienmärkten. F Was heißt das für die Liquidität? Wir glauben, dass die Liquidität insgesamt recht gut bleiben wird – mehr oder weniger auf dem aktuellen 30 Niveau. Es ist heute jedoch wichtiger denn je, die richtigen Institute auszuwählen, denn unterschiedliche Banken haben unterschiedliche Stärken. Das meine ich mit „Fragmentierung“. Wahrscheinlich wird es auch weiterhin global aktive Häuser geben – in unserer Sprache „FlowMonster“ – die auf breiter Basis Marktliquidität bereitstellen. Doch werden Kunden auch Anbieter mit stärkerer Spezialisierung brauchen. Kunden wollen weniger Komplexität, geringere Hebel und mehr Transparenz. Entscheidend wird daher sein, dem Kunden das richtige Produkt, das richtige Geschäft oder die richtige Adresse anzubieten – was durchaus eine sehr spezifische Zielsetzung sein kann. So arbeitet das Derivate-Team der Commerzbank sehr eng mit unseren Kunden zusammen, um „Kunden wollen weniger Komplexität, geringere Hebel und mehr Transparenz.“ Der gemeinsame geldpolitische Nenner aller wichtigen Zentralbanken liegt auf negativen Realzinsen. Die lockere Geldpolitik schafft zwar ein recht günstiges Umfeld, doch könnte es Inflationsängste schüren. Dieses Risiko in die Betrachtungen einzubeziehen, ist für Anleger im Fixed Income Bereich wichtiger denn je. Deswegen haben wir uns im Handel von inflationsindexierten Produkten entsprechend positioniert. Des Weiteren müssen Anleger ihre Engagements streuen, denn die Diversifizierung wirkt sich in weniger freundlichen Märkten als Risikobegrenzer aus. Vor diesem Hintergrund erfordern Anlageentscheidungen ein immer detaillierteres Verständnis jedes Vermögenswerts im Portfolio. Die Commerzbank verfügt über umfangreiche Kenntnisse und eine traditionell starke Position in allen Märkten mit Bezug zu Deutschland. Wir bieten die Expertise sowie ein breites Spektrum an Lösungen für eine Reihe genau definierter Anforderungen im deutschen Kontext. Unsere Wertschöpfungskette im deutschen Rentenmarkt deckt von der Transaktionsanbahnung über die Platzierung bis hin zum Market-Making die ganze Anlageprozesskette ab. Für unsere Kunden bedeutet dies Zusatznutzen an jeder Stelle im Prozess. Im Derivategeschäft bieten wir zusätzlich das Clearing von OTC-Geschäften an: Ein Geschäft während der gesamten Laufzeit zu begleiten, ist für uns ein integraler Bestandteil des Angebots. HSK Ich brauche einen verlässlichen Partner zur Steuerung meiner Zinsrisiken Corporates & Markets Wenn Sie Ihre Zinsrisiken über den Swap-Markt absichern möchten, brauchen Sie einen Market-Maker, auf den Sie sich verlassen können, egal wie groß Ihre Transaktion ist. Wir bieten Ihnen verlässliche Quotierungen, Liquidität und die gesamte Palette an Absicherungslösungen, vom Plain Vanilla Swap bis hin zu komplexeren Lösungen. Ob per Telefon oder über unsere elektronische Plattform: Sie entscheiden, wie wir Sie bei der Umsetzung Ihrer Zinsabischerungsstrategie unterstützen können. Kontaktieren Sie uns: [email protected] www.cbcm.commerzbank.com Perspectives Finanzmarkt regulierung 2013 – Vervollkommnung oder Revolution? Der Versuch, die aufsichtsrechtlichen Herausforderungen, denen der Finanzsektor im Moment gegenübersteht, bildlich darzustellen, geht schnell in abstrakte Kunst über. Auch wenn ein Bild „mehr als 1.000 Worte“ sagt – in diesem Fall sind noch einmal 1.000 Worte erforderlich, um das Gesamtszenario wiederzugeben. Alleine die Aufzählung der Namen aller aktuell auf den Finanzsektor – nicht nur auf Banken – abzielenden regulatorischen Initiativen füllt bereits ein halbes Telefonbuch. Und 2013 wird es für den Sektor nicht einfacher. GUNNAR STANGL Regulatory Coordination Viele der Regulierungsprojekte, die sich aus den ursprünglichen, simpel erscheinenden Zielen der G20 entwickelt haben, sind nun dabei, sich weiter zu verzweigen. Allein die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) muss für untergeordnete Rechtsvorschriften über 100 Richtlinien ausarbeiten, und auch auf die Europäische Wertpapierund Marktaufsichtsbehörde (ESMA) warten zahlreiche Aufgaben. Ihre Bemühungen sind mit ähnlichen Aktivitäten in den USA, Asien und andernorts verflochten, und obwohl laufende Initiativen noch nicht abgeschlossen sind, werden bereits neue 32 Pläne vorangetrieben. Obwohl sich dies alles zu einem Gordischen Knoten formt, sah es zunächst so aus, als würde 2013 vor allem das begonnene Programm abrunden: die Umsetzung von Basel III, eine weitere Überprüfung des Eigenhandels sowie der Abschluss der Besicherungsvorschriften der EMIR-Verordnung. Kurze Zeit bestand sogar die Hoffnung, dass es möglich würde, eine Bestandsaufnahme durchzuführen, Geschäftsmodelle und Strategien neu zu definieren und die Gelegenheit zu nutzen, um die Finanzmärkte – ausgehend von Bedürfnissen des Kunden – neu zu erfinden. Perspectives Regularien beeinflussen Kunden, Produkte und Entscheidungen der Banken Ziele spezifischer aufsichtsrechtlicher Initiativen Kunden (ohne Privatkunden) Sekundärziele bzw. indirekt Betroffene Versicherer Fonds Banken Unternehmen Öffentlicher Sektor Privatkunden S2, EMIR, MIFIR, TAX AIFM, UCITS, Schattenbankreg B3, EMIR, MIFIR, TAX, RRD, Schattenbankreg EMIR, B3 (z.B. SME, CVABelastung) TAX EMIR, B3, TAX B3, TAX Vor-/Nachhandelstransparenz Ausführungsplattformen Steuern Verbote Ziel-Kapitalanforderungen OTC-Derivate Wertpapiergeschäfte Verbriefungen Underwriting Kredit Einlage EMIR, B3, FTT SSD, FTT B3 RRD B3 B3, RRD Neu definierte Kundenschnittstelle Produkt Kapitalanforderungen Preisbildung Weitere Prozesse und Wechselbeziehungen IRC PrudVal AVC Aufsichtsrechtliches Berichtswesen Besicherung Refinanzierung Sicherheiten Encumberance Aktiva NSFR Passiva Termine Rechnungslegung RRD Marktparameter: Liquidität Credit-Spreads (eigene) LCR Liquide Aktiva Leverage CET1 „Die Steuerungszentrale“ Änderungen an Zielgrößen und am Angebot EQ, T1, T2, Belastungen, Abzugsposten Kapital CVA Langfr. Refinanzierung NSFR Unsecured Senior SIF Bail-in Kurzfr. Refinanzierung Repo, CP Schattenbanken ■ Teilnehmer ■ Kapital/Refinanzierung ■ Aktivitäten ■ Quellen ■ Auswirkung Quelle: Commerzbank Die jüngsten Entwicklungen stellten die Anzeige jedoch wieder auf „Revolution“: Die Anforderung bilateraler Sicherheiten („Initial Margin“) könnte nach Einschätzung der Branche zu einem Liquiditätsabfluss von 2 Billionen bis 12 Billionen US-Dollar führen – damit würden die positiven Auswirkungen der längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LTROs) und quantitativen Lockerungsmaßnahmen zunichte gemacht. Die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Finanztransaktionssteuer, deren Einführung elf Länder anstreben, würde die Anwender von Finanzinstrumenten jeglicher Art (von Anleihen über Devisenterminkontrakte bis hin zu exotischen Strukturen) unseren Schätzungen zufolge insgesamt jenseits 34 von 150 bis 350 Milliarden Euro kosten – unterstellt, dass sich die gegenwärtigen Transaktionsströme nicht verändern, was unwahrscheinlich ist. Zudem käme die Besteuerungsbasis der nicht teilnehmenden Länder unter erheblichen Druck. In der Praxis würden sich einige Finanzdienstleistungen in den teilnehmenden Ländern schlichtweg als unrentabel erweisen und folglich das erwartete Steueraufkommen deutlich verringern. Im Vergleich hierzu erscheinen die Auswirkungen der abschließenden Ausarbeitung des CRD IV / CRR-Legislativpakets fast vernachlässigbar: Würde für Geschäfte, bei denen der Kontrahent keiner Clearing-Verpflichtung unterliegt, eine Bewertungsanpassung für die Kontrahentenbonität („CVA“) verpflich- tend, säßen die Banken in der Klemme – denn sie hätten keine Möglichkeit, eine unerwartete Steigerung von Kapitalanforderungen und Refinanzierungskosten auszugleichen, die zum Zeitpunkt des Transaktionsabschlusses nicht bekannt und damit nicht eingepreist waren. Finanzmarktregulierung betrifft alle Man darf nicht den Fehler machen, die Aufmerksamkeit nur auf Banken zu richten. Auch viele andere Sektoren sind Ziel eines aufsichtsrechtlichen „Trommelfeuers“. Zudem erleiden sie auch Kollateralschäden aus der Finanzmarktregulierung die vor neuen, noch undefinierten, systemischen Risiken schützen soll. Zweifelsohne AUSBLICK verändert Basel III (umgesetzt durch CRD IV / CRR) die Kreditkosten für jeden, da Banken höheren Eigenkapitalanforderungen unterworfen werden. Doch auch Versicherungsgesellschaften sind noch dabei, die Solvency-IIRichtlinie umzusetzen. Fondsmanagern wird immer mehr bewusst, dass sie summarisch als Teil eines „Schattenbanksektors“ abgestempelt werden und spüren, dass sich die regulatorische Schlinge in Form der jüngsten OGAWund AIFM-Richtlinien immer enger zusammenzieht. Jeder, der Finanzderivate einsetzt, unterliegt jetzt der EMIR-Verordnung – die erste Finanzmarktregulierung, die Handelsteilnehmer aus dem Nicht-Finanzbereich einer direkten Finanzaufsicht unterstellt. In Deutschland werden viele Unternehmen, die Derivate einsetzen, dazu verpflichtet, eine jährliche Erklärung bei der BaFin einzureichen, mit der sie ihre Bereitschaft zur Umsetzung der EMIR-Verordnung belegen. Des Weiteren benötigt jede in ein Derivategeschäft involvierte juristische Person (einschließlich des jeweils wirtschaftlich Begünstigten) ein „amtliches Kennzeichen“, den so genannten Legal Entity Identifier (LEI), da die Berichtspflichten gemäß EMIR für Zinsswaps und Credit Default Swaps im Juli 2013 und für andere Assetklassen im Januar 2014 in Kraft treten. Dies unterstellt, dass zertifizierte zentrale Transaktionsregister zur Verfügung stehen. Trotz der Beteuerungen, dass die Finanztransaktionssteuer nur den Finanzsektor im Visier hat, wirkt sie sich letztendlich auf jeden von uns aus. Diese Steuer verursacht eine deutliche Zunahme der Produktionskosten – und ein Hersteller, der keine Preisanpassung vornimmt, um die höheren Kosten auszugleichen, wird sich am Markt nicht lange behaupten können. Aufgrund der Preiselastizität der Nachfrage können wir natürlich von einer deutlichen Verringerung der Handelsvolumina ausgehen. Folglich würde die Marktliquidität sinken, wodurch wiederum auf alle Marktteilnehmer höhere Liquiditäts- Liste der Akronyme … S2: Solvency II (to enter in force in 2015). EMIR: European Market Infrastructure Regulation (in force since August 12). MIFIR: Markets in Financial Instruments Regulation (to be agreed on by EOY 13, entry into force expected in 2015). B3: Basel 3, as implemented in Europe through CRD IV and CRR (Capital Requirements directive & Regulation), likely application from 2014 onward. TAX: Referring to the proposed Financial Transaction Tax scheduled for introduction in 2014. AIFM: Alternative Investment Fund Management Directive subjecting Hedge funds and Private Equity funds as well as other funds in Europe to comprehensive regulation, but also providing passports in return (national implementation deadline July 2013). UCITS V: Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities, Version 5 currently under discussion: adoption expected 2013. RRD: Recovery and Resolution Directive, part of the Union’s proposed Crisis Management Framework, to be finalised in 2013 (though already reality in Germany). SSD: Short Selling Directive (in force since November 2012). IRC: The incremental risk charge introduced by Basel 2.5. PrudVal: Referring to the principles on prudent valuation under Basel 3, which may result in lower valuations of some classes of assets. AVC: Asset Value Corellation multiplier for exposures to large financial institutions. CET1: Core Equity Tier 1 ratio: to increase under B3. NFSR: Net Stable Funding Ratio, meant to prevent a kosten zukommen. Als weitere Folge würden zahlreiche Vermögenswerte illiquide – was zu weiteren Problemen führt, denn gemäß Basel III und der entsprechenden Besicherungsrichtlinien werden die Anforderungen hinsichtlich hoch liquider Vermögenswerte deutlich angehoben, zum Beispiel im Zusammenhang mit der LCR. Und da die geringere Liquidität die Glattstellungszeiträume verlängert und zu höherer Volatilität führt, würde sich dies indirekt auch auf die Kapitalkosten auswirken. Preise werden persönlich Die Preisgestaltung derivativer Transaktionen hat in den vergangenen Jahren eine tiefgreifende Veränderung erlebt. Betrachten wir beispielsweise over-reliance on short term funding. LCR: Liquidity coverage ratio, aimed at matching short term liabilities with short term liquid assets. Leverage: Leverage ratio limiting the ratio of assets to capital. CVA: CVA Capital Charge, a deduction from capital for bilateral non-cleared exposures depending upon counterparty type. SIF: Systemically Important Financial institution, large bank for which extra capital requirements apply. Bail in: The use of some classes of liabilities (e.g. senior bonds, or dedicated securities) to cover a capital short fall on a going concern basis. Shadow banking: The sum of measures regulated at money market funds, repo, and other activities bringing together non-banks and banks in a financing-like scenario. Zinsswaps: In der Vergangenheit war es ausreichend, eine ordentliche Zinsstrukturkurve, die Möglichkeit zur Diskontierung von Cashflows und Zugriff auf Marktdaten zu haben; heute ist es fast unmöglich, sich auf einen Preis zu einigen. Die Berücksichtigung idiosynkratischer Inkongruenzen bei Sicherheitenvereinbarungen, die zusätzlich zu den Risikoprämien der Gegenpartei auftretenden Schwankungen der eigenen Finanzierungskosten sowie die Inkongruenz zwischen dem Besicherungssatz (EONIA) und dem intrinsischen Zinssatz (Libor) sowie die Notwendigkeit einer angemessenen Berücksichtigung des Ausfallrisikos bei einer Transaktion, bei der es sich während ihrer Laufzeit jederzeit entweder um einen Vermögenswert 35 Perspectives Geschäfts-Prozesskette nach Umsetzung der neuen regulatorischen Anforderungen MIFIR Kunde Quote-Anfrage EMIR KYC – statische Kundendaten Kosten, Kapital, Finanzierung Vereinbarungen CSA, Rahmenvertrag, Berichtswesen, Clearing Preisbildung B3, EMIR, TAX MIFIR Quotierung Plattform MIFIR, TAX Ausführung Kosten Datenstrom EMIR Geschäftsregister Bestätigung Überfällige Geschäftsbestätigungen B3, EMIR, TAX CCP Clearing? Kapital Kosten B3 Bewertung Kapital B3, EMIR B3, EMIR Sicherheitenverwaltung Risikomanagement Refinanzierung Streitfälle B3, TAX Absicherung Kapital Kapital Kosten B3, EMIR Abgleich EMIR, TAX Kompression Kosten Novation Änderung Kosten TAX ■ Teilnehmer ■ Aktivitäten ■ Quellen – Parameter der Preisbildung ■ Auswirkung Meldung von Ereignissen an das 1. Geschäftsregister ■ Aufsichtsrechtliche Auswirkungen Quelle: Commerzbank 36 oder um eine Verbindlichkeit handeln kann – mit asymmetrischen Auswirkungen auf die Eigenkapitalanforderungen – stellt jeden vor neue Herausforderungen. Darüber hinaus müssten auch Kosten aus einer Transaktionssteuer für die während der Laufzeit einer Transaktion erforderlichen Replikationsoder absicherungsgeschäfte berücksichtigt werden. In Anbetracht dieser äußerst individuellen Preisgestaltung erscheinen die MiFID-Anforderungen zur allgemeinen Publikationspflicht von OTC-Geschäften recht seltsam. Die Modellierung der Kapital-, Liquiditäts-, Finanzierungs- und Transaktionskosten erfordert daher weiterhin erhöhte Aufmerksamkeit, um die sich durch Regulierung und Bilanzierungsvorschriften ändernden ökonomischen Grundlagen im Preis zu berücksichtigen. Ein Lichtblick – Erhöhte Transparenz schafft neue Möglichkeiten Ein erklärtes Ziel der G20-Agenda ist die Schaffung einer höheren Transparenz. Neben dem zentralen Transaktionsregister, das der Öffentlichkeit zusammengefasste Daten und der Aufsichtsbehörde detailliertere Informationen bereitstellt, erlaubt die Nachhandelstransparenz („Ticker“) für OTC Produkte weitere wertvolle Einblicke in die Marktaktivität. Es besteht natürlich die Gefahr, dass zu viel Information über die von Finanzintermediären eingegangenen Positionen publiziert würde. Dies würde die Risikoprämien für die Annahme großvolumiger Geschäfte erhöhen. Die von AFME und der Branche ausgearbeitete vorgeschlagene Transparenzregelung bietet einen guten Kompromiss zwischen der Befähigung der Investoren, die Liquidität eines Instruments besser einschätzen zu können, und dem Schutz der Risikotransformationsfunktion der Market-Maker. Eine regulatorische Initiative mit großem Potential für positive Auswirkungen ist die geforderte Abwicklungsplanung. AUSBLICK Bei sorgfältiger Durchführung zeigt sie Schnittstellen und Abhängigkeiten innerhalb des Unternehmens und mit dem Kunden auf. Im Idealfall können diese Informationen dazu verwendet werden, einem Institut ein neues Gesicht zu verleihen und das Geschäftsmodell neu zu definieren – idealerweise mit dem Kunden im Mittelpunkt, statt auf Produkte oder besondere organisatorische Belange abzuzielen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Geschäftsmodelle von Banken und deren Infrastruktur in den vergangenen zwei Dekaden hinsichtlich Technik, Rechnungslegung, Wettbewerb, Produkten und natürlich der aufsichtsrechtlichen Anforderungen radikale Änderungen durchlaufen haben, ist die Anzahl an Banken mit einer an das derzeitige Umfeld angepassten Organisation vermutlich sehr gering. Wären Banken Autos, so handelte es sich wahrscheinlich um LKWs, die auf der Basis eines VW-Käfers mit einem Porsche-Auspuff und einem Ford-Motor gebaut wären. Nicht sehr ansprechend, das fertige Modell wäre vermutlich weniger wert als die Summe seiner Einzelteile – und sollte am besten von Grund auf neu konzipiert werden. Herausforderungen an den Handel – Technische Revolution 2.0 Der Derivatehandel stand im Mittelpunkt der Finanzmarktregulierung, welche Druck auf die Infrastruktur, die Eigenkapitalausstattung sowie auf das Verhalten ausübt. Was die Infrastruktur anbelangt, so haben die regulatorischen Initiativen hauptsächlich die bereits von der Finanzbranche entwickelten Lösungen ergänzt. In manchen Bereichen, wie dem Clearing von Zinsderivaten, gab dies einen wertvollen Impuls, um den Einsatz dieser Technik auszuweiten, die nicht nur das Gegenparteirisiko mindert, sondern auch zu einer stärkeren Angleichung von nach IFRS und nach US GAAP erstellten Bilanzen führt. Darüber hinaus ergab sich hieraus eine zunehmende Automatisierung von Prozessen, die bisher auf maximale Flexibilität und die Preisgestaltung für exotische Strukturen ausgerichtet waren, anstatt eine Für weitere Informationen oder spezielle Fragen kontaktieren Sie bitte unsere Experten: Client Clearing Service: [email protected]. SicherheitenOptimierung: [email protected]. Für allgemeine Anfragen: [email protected] oder [email protected] schnelle und fehlerfreie Orderabwicklung in den Vordergrund zu stellen. Auf der Darstellung des Lebenszyklus eines OTC-Geschäfts kann man die vielen Stationen erkennen, an denen Ereignisse oder der Status vergangener Geschäfte berichtet werden müssen – entweder an ein Transaktionsregister, direkt an die Aufsichtsbehörde oder bilateral, wie im Falle der Abstimmung von Portfoliopositionen. Diese Berichterstattung muss häufig sehr schnell erfolgen – so soll beispielsweise die Ausführung eines Geschäfts nach MiFIR „möglichst“ zeitnah berichtet werden. Das funktioniert natürlich nicht mittels einer Technik, die zur Preisgestaltung exotischer Strukturen konzipiert und ausgefeilt wurde. Der Prozess muss neu gestaltet werden, um ein StraightThrough Processing (STP) vom Anfang bis zum Ende der Prozesskette (Front to Back) zu ermöglichen. Obgleich diese Neugestaltung von allen in diesen Prozess involvierten Parteien – vom Kunden bis hin zum Back Office – eine Anpassung erfordert, dürfte jeder von dem schnellen Datendurchlauf, den niedrigeren Betriebskosten und dem geringeren operationellen Risiko profitieren. Wo heute Berater noch einer per Fax zu sendenden Bestätigung hinterherjagen müssen, kann diese Zeit in nicht allzu ferner Zukunft dann hoffentlich zur Findung guter Lösungen für den Kunden eingesetzt werden. Die Ironie der gerade stattfindenden regulatorischen Revolution ist, dass sie die technische Revolution einleitet, die bereits in den sorglosen Dot-Com Tagen gefeiert wurde – jedoch in Wirklichkeit niemals erfolgte. Auch 2013 steht die Finanzmarktregulierung im Mittelpunkt. Aber sofern die Vorschläge, die den größten Schaden verursachen würden, nicht umgesetzt werden, besteht die Hoffnung, dass die Banken aus diesem Umwandlungsprozess als schlankere und transparentere Institute mit einer höheren Kundenorientierung hervorgehen. GS 37 Perspectives Den richtigen Clearing Broker wählen Nach welchen Kriterien wählen Marktteilnehmer ihren Clearing Broker aus? Antworten gibt dieser Artikel. JOACHIM sCHÄFER OTC Client Clearing Sales Mit der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) in Europa und dem Dodd-Frank Act (DFA) in den USA müssen die im Handel von standardisierten OTC-Derivaten aktiven Kunden neue Auflagen erfüllen. Eine davon ist das zentrale Clearing solcher Derivate, das entweder über eine direkte Mitgliedschaft bei einem zentralen Kontrahenten dargestellt werden kann – oder über den Clearing-Service eines Mitglieds (Clearing Broker), das diese Leistung anbietet. Marktteilnehmer, die aufgrund der damit verbundenen umfangreichen Zulassungsanforderungen kein Clearing-Mitglied werden möchten, können die Auflagen nur als Kunde eines Clearing Brokers erfüllen. Dann gilt es, einen geeigneten Clearing Broker zu finden. Unsere umfangreiche Erfahrung in diesem Geschäft zeigt, welche Kriterien für Kunden bei der Auswahl entscheidend sind. 38 AUSBLICK 39 Perspectives Partnerschaft und Engagement Ein Clearing Broker mit engagierten Mitarbeitern und zielgerichteten Dienstleistungen ist ein wertvoller Partner. Deshalb ist es wichtig, dass der Clearing Broker dank eigener Transaktionen über umfangreiche Clearing-Erfahrung verfügt und seinem Kunden einen Service bietet, durch den dieser auf mehrere zentrale Kontrahenten zugreifen und diverse Assetklassen abwickeln kann. Noch ist das zentrale Clearing in Europa nicht verpflichtend. Der Markt geht davon aus, dass Zinsderivate (für die bereits mehrere zentrale Kontrahenten zur Verfügung stehen) und Credit Default Swaps (CDS) zu den ersten Instrumenten zählen werden, für die eine solche Clearing-Pflicht gelten wird. Auch die unterschiedlichen Ansätze „Die Commerzbank bietet eine maßgeschneiderte Berichtslösung für das Clearing von Kundengeschäften.“ zentraler Kontrahenten in Bezug auf die gesonderte Verwahrung (Segregation) und Risikomodelle können die Entscheidung des Kunden beeinflussen. Mit dem Angebot, auf mehrere zentrale Kontrahenten zugreifen zu können, unterstreicht ein Clearing Broker somit seine Bereitschaft, auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen. die dem Kunden während der gesamten Einstiegsphase – und auch darüber hinaus – mit Rat und Tat zur Seite steht, erleichtert die Umstellung auf das zentrale Clearing und gewährleistet, dass Probleme schnell gelöst werden können, denn Betriebsablauf und interne Besonderheiten des Kunden sind dann bereits bekannt. Das regulatorische Umfeld befindet sich, wie oben erläutert, im Umbruch. Das Clearing von Zinsderivaten und CDS ist nur der erste Schritt. Später werden auch weitere Assetklassen, darunter Devisen und Aktien, einbezogen werden müssen. In diesen Zeiten des Umbruchs ist ein verlässlicher Partner von unschätzbarem Wert. Auch die Kapazitäten, die der Clearing Broker zur Verfügung stellen kann, müssen berücksichtigt werden. Dieser muss sich darüber im Klaren sein, für wie viele Kunden er in der Einstiegsphase und darüber hinaus kurze Reaktionszeiten und individuelle Betreuung garantieren kann. Betreuung und Kapazitäten Die Art der Betreuung und die Kapazitäten, die ein Clearing Broker anbieten kann, sind gerade in der Einstiegsphase in das Clearing besonders wichtig. Eine qualitativ hochwertige Betreuung durch eine engagierte Kontaktperson des OTC-Clearing-Teams, 40 Technologie und Zusatzleistungen Wie viel ein Clearing Broker in sein Angebot investiert, hängt von dessen Integration in die bestehende Systemlandschaft ab. Während das Clearing bei einigen Anbietern in das PrimeBrokerage-Paket einbezogen wird, investieren andere gezielt in Clearing-Technologie. Bei beiden AUSBLICK Individuelle Betreuung in der Anfangsphase Unterstützung nach dem Produktionsstart Wir sind immer für unsere Kunden da. Auch nach Produktionsstart sind wir genauso engagiert wie in der Einstiegsphase. F2B UAT1 Als Vorbereitung auf das Clearing tatsächlicher Geschäfte steht eine vollständige Test- und Simulationsumgebung zur Verfügung. Kick off Workshop Wir stellen das Team vor, ermitteln die Kundenbedürfnisse, erläutern unsere technischen Informationsanforderungen und die Interaktion während des Clearing-Prozesses. Ein einziger Ansprechpartner Wöchentliche Telefonate Überwachung der planmäßigen Entwicklung des Projekts und Erledigung möglicher Anfragen. Willkommenspaket und Aufgaben-Checkliste Zur leichteren Umsetzung stellen wir jedem Kunden Informationen über die Anfangsphase und eine übersichtliche Checkliste zur Verfügung, die ihn durch den Prozess führt. Aufsichtsrechtliche Updates Zugang zu aktuellen Marktupdates zu den Themen DFA, EMIR und OTC-Clearing-Regularien. 1) Front to Back Office User Acceptance Tests. Szenarien sollte der Kunde sicherstellen, dass das Berichtswesen seinen Anforderungen gerecht wird. Eine Plattform, die sowohl maßgeschneiderte Berichterstattung als auch die Simulation von Margin-Veränderungen erlaubt, ist im täglichen Geschäft ein sinnvolles und hilfreiches Instrument. Auch die Zusatzleistungen eines Clearing Brokers sollten beachtet werden, wie das Clearing börsengehandelter Derivate über Devisen-Prime-Brokerage bis hin zur Transformation von Sicherheiten. Die Commerzbank verfügt dank des Clearings ihrer eigenen Transaktionen über umfangreiche Erfahrung auf diesem Gebiet, die wir gerne mit unseren Kunden teilen. Wir wollen Marktführer auf dem Gebiet der Clearing-Services sein und erweitern deshalb unseren Zugang zu diversen zentralen Kontrahenten für unterschiedliche Assetklassen. Auch eine Software, die zu den Bedürfnissen des Kunden passt, ist ein entscheidender Faktor. Deshalb bietet die Commerzbank eine maßgeschneiderte Berichtslösung für das Clearing von Kundengeschäften. Die Zusammenarbeit mit unseren Kunden steht dabei immer im Mittelpunkt: von aufsichtsrechtlichen Updates und Workshops über Präsentationen zu unserem Angebot bis hin zum täglichen Clearing-Management. Jeder von den Neuregelungen betroffene Marktteilnehmer muss bei seiner Entscheidung eine Reihe von Faktoren berücksichtigen. Die Gewichtung dieser Faktoren ist je nach Kunde unterschiedlich, und die Commerzbank steht ihren Kunden in diesem Prozess zur Seite. Unser OTC Client Clearing Team stellt Ihnen gerne weitere Informationen zu aktuellen Entwicklungen beim Clearing von OTC-Kundengeschäften bereit: [email protected]. Über diese Adresse können Sie sich auch für unsere Verteilerliste zu aufsichtsrechtlichen Informationen registrieren lassen. JS 41 Perspectives Dodd-Frank – Historie, aktuelle Entwicklungen und Ausblick Das neue aufsichtsrechtliche Umfeld nach Maßgabe des Dodd-FrankGesetzes hat ein neues ISDA-Protokoll, Swap Execution Facilities (SEFs) sowie das Clearing standardisierter OTC-Produkte über zentrale Kontrahenten (CCPs) hervorgebracht. Die Commerzbank steht ihren Kunden bei der Anpassung an das komplexe neue Umfeld zur Seite. Michael martin Business Management Steve Sheffield Head of CAO Projects Seit dem Ausbruch der Finanzkrise arbeiten Banken und Aufsichtsbehörden weltweit zusammen, um sicherzustellen, dass sich eine Krise dieses Ausmaßes nicht wiederholt. Eine der ersten Reaktionen war das am 21. Juli 2010 in den USA verabschiedete Dodd-Frank-Gesetz – eine von mehreren Regularien, die die Struktur des globalen Bankensektors nachhaltig verändern werden. Das Dodd-Frank-Gesetz betrifft ein breites Spektrum von Investment-Banking-Aktivitäten – vom Eigenhandel über den Handel von OTC-Derivaten bis hin zur Regulierung systemrelevanter Finanzinstitute. Die Commerzbank hat sich umgehend mit dem komplexen Regelwerk auseinandergesetzt und war hierdurch in der Lage, zum erstmöglichen Termin (31. Dezember 2012) die vorläufige Zulassung als registriertes Swap-Handelshaus zu erhalten. Nur wenige andere Swap-Händler konnten den Zulassungsprozess bereits zu diesem Zeitpunkt abschließen. Hier zeigen sich das 42 andauernde Engagement der Commerzbank im US-Markt wie auch unsere Entschlossenheit, unsere Kunden bei der Anpassung an das neue Umfeld zu unterstützen. Mit dem Dodd-Frank-Gesetz wurde eine neue regulatorische Struktur für Teilnehmer im Swapmarkt geschaffen: Konkret werden bestimmte Verhaltensstandards gegenüber Kontrahenten festgelegt, spezielle Ausführungsplattformen für Swaps (Swap Execution Facilities – „SEFs“) geschaffen und der Handel standardisierter OTC-Produkte auf zentrale Clearingstellen verlagert. Verschiedene Marktteilnehmer haben bei der Entwicklung eines neuen ISDA-Protokolls zusammengearbeitet; durch die Anerkennung dieses Protokolls werden mehrere der Anforderungen zu Verhaltensstandards erfüllt. Hierdurch kann die Commerzbank die Anforderungen für die im OTCDerivatemarkt aktiven Kunden erfüllen. Ab 1. Mai müssen alle unsere Kunden in den USA, die auch weiterhin OTC-Derivate meinung „Im März des laufenden Jahres wird die erste Phase des regulierten, zentralen Clearings anlaufen.“ handeln möchten, dieses ISDA-Protokoll einhalten. Das Protokoll definiert bestimmte Rahmenbedingungen für die Interaktion mit unseren Kunden, wie die Offenlegung bestimmter Risiken im Handel von OTC-Derivaten, Informationen über Marktmitte-Preise vor Geschäftsabschluss sowie die tägliche Marktbewertung ihrer OTC-Positionen. Des Weiteren verpflichtet Dodd-Frank zur Nutzung von SEFs im Swaphandel, der immer noch weitgehend telefonisch abgewickelt wird. Der Handel über SEFs wird sowohl für unsere Kunden als auch für andere Swaphändler künftig eine deutlich größere Rolle spielen. Er bietet operative Vorteile und erleichtert die Einhaltung der Regularien, denn bei diesem elektronischen Handel erhalten unsere Kunden Geschäftsbestätigungen und Transaktionsdokumente direkt auf ihre Bildschirme. Die Commerzbank wird an mehrere SEFs angebunden sein, was wiederum unsere führende Rolle im Markt unterstreicht sowie unser Streben aufzeigt, Kunden Liquidität und Transparenz zu bieten. Das Kontrahentenrisiko ist heute so aktuell wie vor fünf Jahren, beim Ausbruch der Finanz- und Kreditkrise. Im März des laufenden Jahres wird die erste Phase des regulierten, zentralen Clearings für bestimmte Zinsswaps und Credit Default Swaps beginnen. In Phase 2 – voraussichtlich Ende 2013/Anfang 2014 – wird das zentrale Clearing für nicht 43 Perspectives „Dieses Regelwerk wird die Struktur des globalen Bankensektors nachhaltig verändern.“ lieferbare Devisentermingeschäfte (Non deliverable FX Forwards) verpflichtend. Beim zentralen Clearing wird das Kontrahentenrisiko reduziert, sobald ein Clearinghaus das jeweilige Geschäft akzeptiert. Die Commerzbank unterstützt ihre Kunden durch eine umfangreiche Produktpalette beim Clearing von Kundengeschäften; über den Zugriff auf bestimmte Clearinghäuser können unsere Kunden die neuen Anforderungen erfüllen. War die Besicherung von Geschäften bislang zwischen Kontrahenten bilateral verhandelbar, so sieht Dodd-Frank spezifische zusätzliche Sicherheitenanforderungen für alle OTC-Positionen vor – sowohl für im zentralen Clearing als auch für bilateral abgewickelte Geschäfte. In den nächsten Monaten wird aufgrund der aufsichtsrechtlichen Anforderungen für das Clearing bestimmter Zins- und Kreditderivate ein Bedarf an zusätzlichen Sicherheiten entstehen. Die Commerzbank hat ein Sicherheiten-Optimierungsprogramm entwickelt, mit dem unsere Kunden die Nutzung ihrer Vermögenswerte zur Erfüllung der neuen Standards optimieren können. Da die Fristen zur Erfüllung der Vorgaben schnell näher rücken, sollten sich Kunden bei ihren Banken erkundigen, ob eine vollständige Betriebsbereitschaft auch künftig gewährleistet ist. Die Commerzbank hat eine eigene Abteilung geschaffen, die unseren Kunden hilft, die Herausforderungen zu meistern. Mit zusätzlichen Dienstleistungen wie dem Clearing von Kundengeschäften unterstreicht die Commerzbank einerseits ihre Führungsrolle bei der Umsetzung aufsichtsrechtlicher Anforderungen und demonstriert andererseits ihre Bereitschaft, Kunden in der Übergangsphase zu einem strikter regulierten Handelsumfeld zu unterstützen. MM, SS Zeitplan für die Dodd-Frank-Umsetzung 31. Dez. 2012 › Abschnitte 43 & 45 – Berichtswesen für Zinsswaps und CDS 30. Jan. 2013 › Abschnitt 46 – Datenimport (Backloading) für Zinsswaps und CDS Dez. 2012 Jan. 2013 31. Dez. 2012 › Registrierung von SwapHandelshäusern 1. Jan. 2013 › 23.431 Tägliche Bewertung 28. Feb. 2013 › Abschnitte 43 & 45 – Berichtswesen für Aktien-, Devisen- und Rohwarenswaps Feb. 2013 Bislang verabschiedeter Planungsstand 1. Apr. 2013 › Abschnitt 46 – Datenimport (Backloading) für Aktien-, Devisen- und Rohwarenswaps März 2013 Apr. 2013 11. März 2013 › ClearingAnforderungen für CDS und Zinsswaps Clearing Berichtswesen Standards für die Geschäftsdurchführung Registrierung von Swap-Handelshäusern 44 1. Juli 2013 › 23.502 Anforderung zum Portfolioabgleich › 23.504 Dokumentation von Swap-Beziehungen 1. Mai 2013 › Umsetzung durch ISDA Mai 2013 Juni 2013 Juli 2013 Aug. 2013 1. Mai 2013 › 23.402 Anforderungen zur Kundenidentifikation (KYC) › 23.410 Vertrauliche Kontrahenteninformationen › 23.431 Anforderungen vor Geschäftsabschluss › 23.432 Offenlegung von Clearingdetails › 23.434 Angemessenheits-Anforderungen und „Safe Harbour“-Bestimmungen › 23.440, 23.450 Handhabung besonderer Einheiten › 23.505 Einholung der Dokumentation von Endnutzern Weil ich auf die neuen aufsichtsrechtlichen Anforderungen vorbereitet sein möchte Corporates & Markets Unsere Expertise – Ihr Vorteil Bei der Commerzbank arbeiten dezidierte Expertenteams an Lösungen, um den Änderungen im Aufsichtsrecht zu begegnen. Unsere Spezialisten wissen genau, wie diese Regelungen Ihre Geschäfte beeinflussen und wie sich die laufenden Änderungen zukünftig auf Ihr Unternehmen auswirken werden. Deshalb können wir Ihnen die richtigen Produkte zur richtigen Zeit anbieten. Um zu erfahren, wie wir Ihr Unternehmen unterstützen können, wenden Sie sich bitte an [email protected] Perspectives 46 Innovation Der DCD-Index Die Jagd nach Rendite hat sich zu einer echten Herausforderung entwickelt, seitdem die Zinsen der G10-Staaten auf einen historischen Tiefststand gesunken sind und Zentralbanken die Märkte mit Liquidität überfluteten.1 PROF. JESSICA JAMES ENRICO FERRANTE Co-heads of FX Quantitative Solutions Group Um bessere Renditen erzielen zu können, haben sich zahlreiche Anleger entschlossen, Teile Ihres Portfolios in Fremdwährungen anzulegen, anstelle sich für sehr lange Laufzeiten und damit höhere Zinsänderungsrisiken zu entscheiden. Zu den populärsten Produkten gehören Doppelwährungs-Einlagen (so genannte „Dual-FX-Einlagen“). Wie funktionieren Doppelwährungseinlagen und der DCD-Index? Bei einer Doppelwährungseinlage wird die Verzinsung einer Termingeldanlage erhöht, indem der Anleger das Risiko eingeht, dass die ursprüngliche Einlage bei Fälligkeit in einer anderen (vorab festgelegten) Währung zurückgezahlt wird. Die bessere Verzinsung wird durch den Verkauf einer Kaufoption (Call) auf die Anlagewährung erzielt. Daraus ergibt sich zum Umrechnungskurs (der dem Basispreis der Option entspricht) ein Risiko auf das angelegte Kapital. Hat der Kassakurs am Verfalltag der Option den Basispreis nicht überschritten, behält der Käufer der Doppelwährungseinlage den erhöhten Ertrag (der wiederum der Optiosprämie entspricht); die Einlage wird in der Ursprungswährung zurückgezahlt. • 1) Dieses Produkt ist für Anleger in Singapur nicht erhältlich. 47 Perspectives aber der Kassakurs am Verfalltag der Option den •Hat Basispreis überschritten, kann der Käufer der Doppelwährungseinlage zwar den erhöhten Ertrag ebenfalls behalten, doch werden Verzinsung und der Nominalwert der Einlage (durch die Ausübung der Kaufoption) zum Umrechnungskurs in die vorab festgelegte Alternativwährung konvertiert. Die nachstehende Abbildung 1 veranschaulicht Anlage und Rückzahlungsmöglichkeiten für eine einwöchige Anlage: Bemerkenswert ist bei einer Doppelwährungsstruktur deren hohe Verzinsung – auch bei kurzen Laufzeiten. Abbildung 2 zeigt die näherungsweise ermittelten Zinssätze, die mit einer solchen Struktur in den letzten Jahren erzielbar waren. Zu beachten ist jedoch das bei dieser Transaktion bestehende Verlustrisiko: Im obigen Beispiel erhält der Anleger (mit Basiswährung Euro) EUR 1.000.000 zuzüglich Zinsen zurück, so lange der Kassakurs bei Verfall unter 1,28302 bleibt. Abbildung 1: Beispiel für eine Doppelwährungseinlage EUR/USD (Laufzeit 1 Woche) If there is no Value then stretch the Chart to the top of the artboard Kassakurs > Umrechnungskurs Rückzahlung USD 1.283.020 +17,7% p.a. Umrechnungskurs: 1,28302 Rückzahlung USD Rückzahlung EUR Stärkerer EUR Kassakurs bei Abschluss: 1,28290 Kassakurs < Umrechnungskurs Get 1,000,000 EUR Rückzahlung + 17.7% p.a. EUR 1.000.000 +17,7% p.a. Anlage EUR 1.000.000 = USD 1.282.900 Anlagedatum Fälligkeit Anlagezeitraum (1 Woche bis 1 Jahr) Quelle: Commerzbank, (Daten vom 21. Nov. 2012) Abbildung 2: Historische annualisierte Zinssätze für eine If there is no Value then stretch the Chart to the top of the artboard Doppelwährungseinlage EUR/USD (Laufzeit 1 Woche) 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2003 2004 2005 2006 Quellen: Commerzbank, Bloomberg 48 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Innovation Bei einem höheren Kassakurs bei Verfall würde er jedoch USD 1.283.020 zuzüglich Zinsen erhalten. Da diese Konvertierung nur dann stattfindet, wenn der Kassakurs über dem Basispreis der Option liegt, ist der Euro-Gegenwert des konvertierten USD-Betrags in diesem Fall niedriger als die ursprüngliche Einlage von EUR 1.000.000. Der höhere Zinssatz wird unabhängig vom Kassakursniveau ausgezahlt – doch könnte er nicht ausreichend sein, um den Verlust nach Konvertierung auszugleichen. Probleme bei Doppelwährungseinlagen Zweifellos ein sinnvolles Produkt, doch wird die Akzeptanz von Doppelwährungseinlagen durch einige Einflussfaktoren begrenzt: Die höchste Ertragssteigerung steht in der Regel bei den kürzesten Laufzeiten zur Verfügung. Wird eine dauerhafte Anlage gewünscht, muss der Kunde bei Ablauf einer Doppelwährungseinlage sofort ein neues Geschäft tätigen. Bei einer solchen „rollierenden“ Anlage über einen längeren Zeitraum berücksichtigt die ursprüngliche Preiskalkulation der ersten Anlage noch nicht alle künftigen zugrunde liegenden Marktsätze und impliziten Volatilitäten. Dies könnte als Transparenzlücke gesehen werden. Der einfache Zinssatz auf die Einlage (nicht die erhöhte Verzinsung) ist immer der Zins für den kurzfristigen Einlagezeitraum und liegt daher allgemein deutlich unter der Verzinsung einer längerfristigen Anlage. • • • Der DCD-Index Der DCD-Index (DCD = „Dual-Currency Deposit“) ist ein kontinuierliches Anlageinstrument, das die unmittelbare Wiederanlage einer Doppelwährungeinlage nach Verfall des vorhergehenden Kontrakts nachbildet. Dabei wird der Erlös des vorhergehenden Kontrakts (einschließlich des ggf. erhöhten Zinssatzes) im nächsten Kontrakt angelegt. So entsteht ein Preisindex, der in seiner Struktur BenchmarkIndizes wie z.B. dem S&P-500-Index entspricht. Mit dem DCD-Index lassen sich viele der Schwierigkeiten des Ausgangsprodukts umgehen: Die Problematik der Wiederanlage bzw. des „Rollens“ wird vermieden. Als zugrunde liegende Marktsätze können öffentlich verfügbare Fixings festgelegt werden. Über den Index lässt sich ein Devisenengagement vollständig unabhängig vom eigentlichen Anlageinstrument darstellen. Durch diese Trennung kann der Anleger gleichzeitig vom längeren Anlagezeitraum und von attraktiveren kurzfristigen Optionsprämien (zur Ertragsverbesserung) profitieren. • • • Die Erlöse verfallener Optionen werden dem Nominalwert der nachfolgenden Kontrakte zugeschlagen und beeinflussen somit unmittelbar den Index. 49 Perspectives If there is no Value then stretch the Chart to the top of the artboard Abbildung 3: Funktionsweise des DCD-Index Prämie Ausübung Quelle: Commerzbank Abbildung 4: Ertrag eines Short-Call-/Short-PutDurchschnittsindex (USD/JPY, 1 Woche) Indexwert 50% Blue ITC Zapf Dingbats medium square 160 150 140 130 120 110 100 90 80 2003 — 2005 Anlagezins (1 Woche) 2007 2009 2011 — Nicht investierter Index — Investierter Index Quelle: Commerzbank die verkaufte Option nicht ausgeübt, steigt der Index. •Wird Wird Option ausgeübt und liegt der Baraus• gleichdiederverkaufte Ausübung unter der Prämie, steigt der Index ebenfalls. Wird die verkaufte Option ausgeübt und liegt der Barausgleich der Ausübung über der Prämie, sinkt der Index. • Wie entwickelt sich der Index? Ein Währungspaar mit hohen impliziten Volatilitäten und ausgeprägten Kurstrends wie z.B. USD/JPY bietet attraktives Ertragspotenzial. Die nachstehende Tabelle 1 zeigt die historisch simulierte Wertentwicklung eines Ein-WochenDCD-Index für USD/JPY-Call- und Put-Optionen, Abbildung 4 zeigt die durchschnittliche Entwicklung der Put- und Call-Indizes. (Transaktionskosten wurden berücksichtigt.) Tabelle 1: Indexerträge – DCD (USD/JPY, 1 Woche) – 2003 –2012 Investierter Index Call USD/ Put JPY Put USD/ Call JPY Durchschnitt Call/Put Durchschnittlicher Jahresertrag 3,33% 1,21% 2,37% Information Ratio 0,63 0,19 0,77 Max. Quartalsertrag (p.a.) 32,29% 30,28% 12,17% Min Quarterly Return (p.a.) -26,26% -18,97% -15,61% Quelle: Bloomberg Mit seinem ausgeprägten Trendverhalten dürfte sich USD/JPY besonders gut für einen DCD-Index eignen – bei einem Währungspaar wie EUR/USD, das sich eher in einer gewissen Bandbreite bewegt, ist die geschickte Auswahl von Einstiegsund Ausstiegspunkten von entscheidender Bedeutung. lichen Formaten strukturieren – je nach landesspezifischer regulatorischer Präferenz zum Beispiel als Schuldverschreibung, Einlage oder Swap. Anleger können je nach Markterwartung von Calls auf Puts wechseln; daher eignet sich ein DCD-Index auch im Rahmen einer aktiven Anlagestrategie. Anleger können sich entscheiden, welcher Index besser zu ihrem Risikoprofil passt und sich dabei (in angemessenen Grenzen) auf verfügbare Backtesting-Ergebnisse stützen. Schließlich lassen sich DCD-Indizes auf unterschiedliche Währungspaare kombinieren, um so die Zielrendite zu erreichen. Da ein DCD-Index völlig unabhängig vom gewählten Anlageinstrument ist, lässt er sich in zahlreichen unterschied- Diese Möglichkeiten werden wir in einer der nächsten Ausgaben von Perspectives behandeln. JJ, EF 50 Perspectives jetzt im App Store Mehr Perspectives. Mehr zu entdecken. iPad Perspectives spectiv spec iv es ivve Frühjahr 2013 Ausgabe zehn www.commerzbank.com Marketing für Fixed Income & Currencies INTERNATIONALE VERBINDUNGEN DIE BEDEUTUNG EINER GLOBAL TÄTIGEN BANK ACHTUNG, REGULIERUNG AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN – CHANCEN FÜR DIE ZUKUNFT Globale Expertise Markteinblick Produkt-Know-how Kundenverständnis Um die Perspectives App herunterzuladen, besuchen Sie den App Store und suchen Sie nach Commerzbank Perspectives. Fertig. Die App ist einfach zu benutzen und durchdacht konzipiert. Sie ermöglicht den Zugang zu den Artikeln der Printausgabe – überall und jederzeit. Wenn Sie die Printausgabe nicht mehr erhalten möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an [email protected] Perspectives In drei Schritten zum erfolgreichen Rohstoffpreismanagement Die aktive Steuerung von Rohstoffpreisrisiken wird immer mehr zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Denn Agieren und Preissicherung betreiben ist besser als Reagieren – und damit Preisnehmer in einem volatilen Markt zu sein. MICHAEL ALT Head of Commodity Indirect Sales Hohe Preisschwankungen und komplexe Preiseinflussfaktoren erschweren insbesondere rohstoffintensiven Unternehmen eine verlässliche Kalkulation. Vor allem in Wettbewerbssituationen stellt sich die Frage, inwieweit es überhaupt möglich ist, einem P reisänderungsrisiko durch einen entsprechenden Sicherheitspuffer Rechnung zu tragen. Die Rohstoffpreisentwicklung kann damit schnell zur Kostenfalle werden. Denn die einkalkulierte Marge kann eine unvorteilhafte Preisentwicklung unter Umständen nur begrenzt kompensieren und ein zunächst attraktiv erscheinender Auftrag so zu empfindlichen Verlusten führen. Bestandsaufnahme und Risikoanalyse Ein systematisches und aktives Risikomanagement im Rohstoffbereich gewinnt damit immer mehr an Bedeutung. Generell wird so durch adäquaten Risikotransfer die Abhängigkeit von Marktpreisen und damit die Schwankungsbreite von Erträgen reduziert sowie die Planungssicherheit erhöht. Folglich sinkt der benötigte Risikopuffer in der Kalkulation: Das Unternehmen kann nicht nur mit 52 Produktqualität, sondern auch mit einem marktgerechten Preis punkten. Der erste Schritt: sich die Risiken bewusst machen. Fragestellungen rund um das Hauptprodukt sind hier elementar. Es spielen aber auch oft vernachlässigte Faktoren wie Energieund Logistikkosten oder Verpackung eine Rolle. Diese wirken sich auf die Gesamtkosten aus, stiften aber i.d.R. keinen zusätzlichen Nutzen für den Verbraucher – und dienen daher nur schwerlich als Argument für notwendige Preiserhöhungen. Im zweiten Schritt folgt die Quantifizierung der Risiken und damit deren Priorisierung: Wie groß ist das Risiko absolut – und wie entscheidend ist es für den Erfolg einzelner Aufträge oder auch des gesamten Unternehmens? Diese Analyse liefert konkrete Ansatzpunkte für den dritten Schritt hin zu einer aktiven Steuerung der Rohstoffpreisrisiken, der Festlegung von Handlungsfeldern des Rohstoffpreismanagements. Alle im Rohstoffgeschäft involvierten Abteilungen (z.B. Einkauf, Vertrieb) sowie der Finanzbereich sollten in diesen Strategie- findungsprozess eingebunden sein. Damit ergänzen sich Kompetenz im physischen Markt und Kenntnis der Warenströme im Unternehmen mit Erfahrung im Risikomanagement. Denn viele Unternehmen steuern bereits aktiv ihre Zins- und Währungsrisiken. Die anwendbaren Instrumente sind dieselben – nur die Betroffenheit der Unternehmen im Rohstoffbereich ist durch den direkten Bezug zum eigentlichen Kerngeschäft ungleich größer. Hinzu kommt die erhöhte Volatilität an den Rohstoffmärkten (s. Abbildung), die ein Risikomanagement unerlässlich macht. Strategien zum Management von Rohstoffpreisrisiken Preisrisiken im Rohstoffbereich lassen sich i.d.R. nicht ausschließlich durch Koordination der Ein- und Verkaufsaktivitäten steuern und vermeiden. Um den damit regelmäßig aus dem Geschäftsbetrieb entstehenden Preisrisiken zu begegnen, versuchen Unternehmen klassischerweise Preisgleitklauseln in Kundenverträgen und möglichst flexible Lieferantenverträge durchzusetzen sowie ihre Lagerhaltung aktiv zu steuern. Dies bildet Die TECHNISCHE ECKE MA Das Rohstoffradar gibt einen Überblick der Volatilität der Volatilitäten im Zeitraum 01.03.2012 - 28.02.2013 wichtigsten Rohstoffe Vergleichswerte Alu m niu im Zinsen e l Koh % 50 ei Bl sö d In l 40 us Flu ben gzin 18,1 13,3 22,5 21,5 20,4 20 8,4 24,3 kel Nic 19,3 26,0 10 17,5 Diesel Zink 20,9 18,3 0 27,4 26,6 23,4 10 23,0 18,7 n ize We 28,7 Gol d 30 30,1 27,5 Pa di llaum ais kte 50 Baumwolle du Kaffee fts pro er ha Kak ao M in at Pl 40 Silb ir t sc 26,4 20 24,5 19,8 ja- n So hne bo w Zinn 14,9 et al le Zucker er pf Ku 30 lle eta em tri Er Br döl en t nd La Finanzielle Absicherung führt zu einer Trennung von Preis und Warenstrom. Damit gewinnt das Unternehmen die Flexibilität, beide Elemente unabhängig voneinander zu steuern. Bei günstigen Marktpreisen kann die Preisabsicherung durch Fixierung der Kalkulationsgrundlage beispielsweise einen Lageraufbau ersetzen, zusätzlich entfallen die Kosten der Lagerhaltung und Finanzierung der Rohstoffe. Potenziell hat dies wiederum eine flexible Lieferantenwahl zum Zeitpunkt des tatsächlichen Rohstoffbedarfs zur Folge. Im Sinne der Kunden- und Lieferantenpflege kann auf Preisüberwälzungsklauseln verzichtet und der Faktor Rohstoffpreise durch Finanzinstrumente fixiert werden. Dies schützt die Geschäftspartner vor ungünstigen, nicht durchreichbaren Preisentwicklungen und erhöht die Transparenz für alle Beteiligten. Zum Feinschliff des hauseigenen Risikomanagements können Weitere Informationen sowie das monatlich aktualisierte Rohstoffradar finden Sie auf www.commerzbank.de/rohstoffe. Ga Anwendung und Zusatznutzen finanzieller Absicherungsinstrumente Das Zusammenwirken von physischem und finanziellem Rohstoffmanagement ermöglicht, sich flexibel und bedarfsgerecht an den Rohstoffmärkten zu bewegen. Die zur Verfügung stehenden Instrumente lassen sich maßgeschneidert auf das entsprechende Grundgeschäft, die eigene Marktmeinung sowie die individuellen Anforderungen an die Sicherung abstimmen und eröffnen die Möglichkeit, sich bietende Marktchancen aktiv zu nutzen. Commerzbank Rohstoffradar Euro-/ DollarKurs Einen immer wichtigeren Bestandteil für ein erfolgreiches Risikomanagement im Rohstoffbereich bilden finanzielle Absicherungslösungen. Vor allem dann, wenn Unternehmen auf die oben geschilderten Maßnahmen nicht (oder nur begrenzt) zurückgreifen können. Aber auch alternativ zu klassischen Instrumenten des physischen Marktes bieten Finanzinstrumente vielfach den deutlichen Mehrwert, gesetzte Ziele flexibler und kostengünstiger zu erreichen. e Flankierende Maßnahmen wie Kostensenkungs- und Effizienzprogramme lassen sich hier ebenso anfügen wie das Rohstoffrecycling. Denn sie zielen eindeutig auf die Verringerung der Rohstoffbasis ab, womit der dem Preisänderungsrisiko ausgesetzte Kostenblock sinkt. neben den Basisinstrumenten Festpreis (verpflichtende Preisfixierung) und Option („Versicherung“ eines Preisniveaus und volle Partizipation an einer günstigen Preisentwicklung gegen Zahlung einer Prämie) auch individuelle Zahlungsprofile genutzt werden. Diese ermöglchen eine Partizipation an vorteilhaften Marktbewegungen, ohne jedoch den Absicherungsgedanken aus den Augen zu verlieren. Dies folgt einem Ansatz, der keine Mindest- oder Standardlosgrößen kennt, jede gängige Währung als Absicherungswährung ermöglicht und auch bei Absicherungsterminen oder -perioden auf absolute Flexibilität setzt. En er gi die Basis eines erfolgreichen Risikomanagements im physischen Rohstoffmarkt. Ed m el Quelle: Commerzbank 53 Perspectives [email protected] Sales Trading Research Nikolaus Giesbert Head of FIC Sales +49 (0)69 1368 3048 [email protected] Hui-Sun Kim Head of FIC Trading +44 (0)20 7475 9607 [email protected] Jörg Krämer Head of Research +49 (0)69 1362 3650 [email protected] Gerald Dannhäuser Head of FX Sales +49 (0)69 1368 7548 [email protected] Nick Crawford Head of FX Trading +44 (0)20 7475 5694 [email protected] Thomas Deppe Head of Corporate Sales +49 (0)69 1364 7735 [email protected] Paul Durrant Head of FIC Trading Asia +65 6311 0162 [email protected] Rainer Ernst Head of FIC Sales Management Office +49 (0)69 1368 7483 [email protected] Frank Manganella Head of FIC Sales Americas +1 212 895 6595 [email protected] Inga Johal Head of Credit Trading +44 (0)20 7475 1463 [email protected] Andrew Readinger Head of Financial Institution Sales +44 (0)20 7475 1347 [email protected] Joseph Toner Head of FIC Trading Americas +1 212 895 1750 [email protected] David Tavadian Head of Emerging Market Sales +44 (0)20 7475 1479 [email protected] Tan Kok Wee Head of FIC Sales Asia +65 6311 0138 [email protected] Penny Tunbridge Head of FIC Trading Management Office +44 (0)20 7475 7955 [email protected] Ralph Sebastian Head of Interest Rate Trading +44 (0)20 7475 2569 [email protected] 54 Kontaktverzeichnis Autoren Michael Alt Head of Commodity Indirect Sales +49 (0)69 1364 1589 [email protected] Markus Koch Senior IR Derivatives Strategist +49 (0)69 1368 7685 [email protected] David Clapham Head of Corporate Sales Europe +44 (0)20 7475 1445 [email protected] Patrick Kohlmann Head of Credit Research +49 (0)69 1362 2411 [email protected] Ruth Engel FICS Product Management +49 (0)69 1364 7695 [email protected] Dr. Bernd Laber Divisional Board Member Corporates International, MSB +44 (0)20 7475 9092 [email protected] Enrico Ferrante Co-Head of FX Quantitative Solutions Group +44 (0)20 7475 1530 [email protected] Ulrich Leuchtmann Head of FX Research +49 (0)69 1362 3393 [email protected] Nikolaus Giesbert Head of FIC Sales +49 (0)69 1368 3048 [email protected] Michael Martin Business Management +1 212 969 2669 [email protected] Prof. Jessica James Co-Head of FX Quantitative Solutions Group +44 (0)20 7475 4610 [email protected] Kevin Rettberg IR Derivatives Strategist +44 (0)20 7475 4053 [email protected] Hui-Sun Kim Head of FIC Trading +44 (0)20 7475 9607 [email protected] Joachim Schäfer OTC Client Clearing Sales +49 (0)69 1364 5526 joachimmichael.schaefer@commerzbank. com Steven Sheffield Head of CAO Projects +44 (0)20 7475 3526 [email protected] Gunnar Stangl Regulatory Coordination +49 (0)69 1368 7511 [email protected] Branko Susic Head of FIC Sales Czech Republic & Slovakia +42 (0)02 2119 3157 [email protected] Eugen Weinberg Head of Commodity Research +49 (0)69 1364 3417 [email protected] Christoph Rieger Head of Interest Rate Strategy +49 (0)69 1368 7664 [email protected] Magazin Editor Rainer Ernst +49 (0)69 1368 7483 Magazin Publisher Mina Barrón +44 (0)20 7475 8942 Für weitere Ausblicke oder Feedback zum Magazin kontaktieren Sie uns bitte unter [email protected] 55 Perspectives Wichtige Hinweise Die Informationen auf dieser Webseite wurden durch den Geschäftsbereich Corporates & Markets der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, oder die ausdrücklich genannten Konzerngesellschaften erstellt („Commerzbank“). Als Investment-Banking-Geschäftsbereich führt Commerzbank Corporates & Markets die Leistungen der Commerzbank in den Bereichen Research, Fremdkapital/Rentengeschäft, Aktiengeschäft sowie Zins- und Fremdwährungsgeschäft zusammen. Die Informationen dieser Webseite dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie stellen weder eine individuelle Anlageberatung dar, noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderer Finanzinstrumente oder zum Abschluss einer anderen Transaktion in diesem Zusammenhang. Die tatsächliche Besteuerung der auf dieser Webseite beschriebenen Wertpapiere hängt von den persönlichen Verhältnissen des Kunden ab und kann zukünftigen Veränderungen unterliegen. Die Commerzbank AG bietet keine Rechtsberatung und keine Beratung hinsichtlich bilanzieller und/ oder steuerlicher Sachverhalte. Die Informationen dieser Webseite wurden mit der gebotenen Sorgfalt erstellt. 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Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn, und Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt. Singapur: Die Informationen auf dieser Website werden in Singapur von der Commerzbank AG, Filiale Singapur, zur Verfügung gestellt. Sie richten sich in Singapur ausschließlich an institutionelle Investoren (in Übereinstimmung mit § 4A des Securities and Futures Act of Singapore, Chapter 289.). Die hier dargestellten Informationen dürfen ohne die vorherige schriftliche Genehmigung der Commerzbank weder vervielfältigt noch verbreitet werden. Ob diese Veröffentlichung aktualisiert wird und in welchen zeitlichen Abständen etwaige Aktualisierungen erfolgen, ist vor Bekanntgabe der Veröffentlichung nicht spezifiziert. 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Eine Verteilung an Privatkunden oder potenzielle Privatkunden ist nicht beabsichtigt. USA: Die auf dieser Webseite beschriebenen Wertpapiere wurden und werden nicht gemäß dem U.S. Securities Act of 1933 (USWertpapiergesetz von 1933) registriert. Die auf dieser Webseite enthaltenen Informationen stellen kein Angebot zum Kauf von Wertpapieren in den USA dar. Wertpapiere dürfen in den USA ohne vorherige Registrierung nur aufgrund einer Ausnahmeregelung verkauft oder zum Kauf angeboten werden. Die auf dieser Webseite beschriebenen Wertpapiere wurden und werden in den USA nicht öffentlich angeboten. Sämtliche auf dieser Webseite beschriebenen Angebote von Wertpapieren wurden abgeschlossen und die hier gemachten Angaben dienen ausschließlich Informationszwecken. Der Zugriff auf die auf dieser Webseite dargestellten Informationen gilt als Zusicherung und Gewährleistung des Lesers, dass er nicht in den Hongkong: Die Informationen auf dieser Websitewerden in Hongkong von der Commerzbank AG, Filiale Hongkong, zur Verfügung gestellt und richten sich dort ausschließlich an Geschäftskunden im Sinne der Securities and Futures Ordinance (Cap.571) of Hong Kong und etwaigen darin getroffenen Regelungen sowie an Personen, deren gewöhnliche Geschäftstätigkeit darin besteht, Aktien oder Schuldverschreibungen zu kaufen oder zu verkaufen. Volksrepublik China: Die Informationen auf dieser Website werden von der Commerzbank AG, Filiale Hongkong, zur Verfügung gestellt und richten sich an Finanzinstitute (im Sinne der von der chinesischen Bankenaufsicht (China Banking Regulatory Commission) veröffentlichten Interim Rules on the Administration of Derivative Trading Business by Financial Institutions); andere Personen sind nicht berechtigt, sich auf die Informationen auf dieser Website zu berufen. Personen mit ständigem Wohnsitz in der Volksrepublik China können Derivate-Geschäfte ausschließlich mit einem in der Volksrepublik China ansässigen Finanzinstitut abschließen, das über die Zulassung für den Abschluss von Derivate-Geschäften sowie alle erforderlichen regulatorischen Genehmigungen in der Volksrepublik China verfügt. Australien: Die Commerzbank ist von der Auflage einer Lizenz für Finanzdienstleistungen in Australien gemäß Corporations Act hinsichtlich der für ihre australischen Firmenkunden angebotenen Finanzdienstleistungen befreit und verfügt nicht über diese Lizenz. Die Commerzbank AG unterliegt der Regulierung durch die BaFin nach deutschem Recht, das vom australischen Recht abweicht. Jede(s) Angebot bzw. Aufforderung über die Ausgabe bzw. Zeichnung von Produkten erfolgt nur in solchen Fällen, in denen nach Part 6D.2 des Corporations Act 2001 (Commonwealth of Australia) („Corporations Act“) gemäß § 708(8) (Sophisticated Investors) oder § 708(11) (Professional Investors) keine Offenlegung erforderlich ist. Darüber hinaus richtet sich das Produkt ausschließlich an so genannte „Firmenkunden“ im Sinne von § 761G Corporations Act („Wholesale Clients“). PERSPECTIVES Dementsprechend ist diese Website ausschließlich für Firmenkunden bestimmt und richtet sich unter keinen Umständen an so genannte „Privatkunden“ (Retail Clients) im Sinne von § 761G Corporations Act. Die Commerzbank geht bei der Bereitstellung der Informationen auf dieser Website aufgrund der von dem Empfänger gemachten Zusicherungen davon aus, dass es sich bei dem Empfänger sowie jeder Person, die er vertritt oder in dessen Namen er handelt, um einen Firmenkunden sowie um eine Person handelt, der gegenüber eine Offenlegung gemäß Part 6D.2 Corporations Act nicht erforderlich ist. Die Informationen auf dieser Website stellen weder eine Aufforderung zur Ausgabe von Anteilen noch ein Angebot für die Zeichnung noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots hinsichtlich eines Produkts dar. Dieses Informationen auf dieser Website stellen keinen Prospekt oder anderes Dokument der Offenlegung und keine Produktinformation (Product Disclosure Statement) im Sinne des Corporations Act dar. Ferner wurde es nicht bei der Australian Securities and Investments Commission eingereicht und es enthält nicht die gemäß Corporations Act für ein Offenlegungsdokument (Disclosure Document) oder eine Produktinformation (Product Disclosure Statement) erforderlichen Informationen. Handelt es sich um ein übertragbares Produkt, wird in den Emissionsbedingungen eine Regelung festgeschrieben, nach der eine Veräußerung des Produkts bzw. eine Aufforderung für eine Veräußerung nur dann zulässig ist, wenn eine Offenlegung gemäß Part 6D.2 Corporations Act nicht erforderlich ist. Darüber hinaus kann das Produkt ausschließlich von Firmenkunden erworben werden. Die Commerzbank ist keine gemäß dem Banking Act 1959 (Commonwealth of Australia) zugelassene Bank. Jeglicher Haftungsausschluss auf dieser Website gilt innerhalb des gesetzlich zulässigen Rahmens. Malaysia: Die Commerzbank AG hat keine Maßnahmen ergriffen, um eine Genehmigung für das Zugänglichmachen dieser Website oder anderer Angebots- oder Werbeunterlagen oder eines anderen Dokuments hinsichtlich dieses Produkts in Malaysia zu erhalten. Personen mit Wohnsitz in Malaysia ist es nicht gestattet, Angebots- oder Werbeunterlagen oder andere Dokumente hinsichtlich dieses Produkts zu besitzen, es sei denn, der Besitz ist nach den Wertpapiergesetzen von Malaysia zulässig. Taiwan: Das auf dieser Website beschriebene Produkt wurde und wird nicht bei der taiwanesischen Finanzaufsichtsbehörde (Financial Supervisory Commission of Taiwan, Republik China) gemäß den geltenden Wertpapiergesetzen und -regelungen registriert und darf nicht in Taiwan, Republik China, im Rahmen eines öffentliches Angebots oder unter anderen Umständen angeboten oder verkauft werden, die ein Angebot darstellen könnten im Sinne des Securities and Exchange Act of Taiwan, Republik China, welches die Registrierung oder Genehmigung durch die Financial Supervisory Commission of Taiwan, Republik China, erfordert. Keiner Person oder Gesellschaft in Taiwan, Republik China, wurde eine Genehmigung für das Anbieten oder den Verkauf des Produkts in Taiwan, Republik China, erteilt. Korea: Bei der koreanischen Finanzaufsichtsbehörde, Financial Services Commission of Korea, wurde kein Registrierungsantrag gestellt, um Angebote oder den Verkauf des Produkts in Korea zu genehmigen. Dementsprechend ist das direkte oder indirekte Anbieten, Verkaufen oder Ausliefern des Produkts in Korea nicht zulässig; dies gilt auch für Angebote, Verkäufe oder Auslieferungen an oder zugunsten von Personen mit ständigem Wohnsitz in Korea (im Sinne des Foreign Exchange Transaction Law of Korea), ausgenommen von den in der anzuwendenden koreanischen Gesetzgebung und den entsprechenden Regelungen festgelegten Fällen. Darüber hinaus ist es das direkte oder indirekte Anbieten, Verkaufen oder Ausliefern des Produkts in Korea oder an Personen mit ständigem Wohnsitz in Korea für Inhaber des Produkts unzulässig, ausgenommen von den in der anzuwendenden koreanischen Gesetzgebung und den entsprechenden Regelungen festgelegten Fällen. Japan: DieseWebsite wird von der Commerzbank AG, Filiale Tokio, ausschließlich so genannten „ausgesuchte Investoren“ (Specified Investors) gemäß § 2(31) Financial Instruments and Exchange Act of Japan, in der jeweils geltenden Fassung (das „FIEA“) sowie Section 23 der Cabinet Ordinance Regarding Definition of Section 2 of the FIEA, in der jeweils geltenden Fassung, zugänglich gemacht. Dieses Website sowie das Zugänglichmachen stellt keine „Abgabe eines Angebots“ im Sinne des FIEA dar und sollten nicht als solches ausgelegt werden. © Commerzbank AG 2013. Alle Rechte vorbehalten. 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