- Heftarchiv - Internet World Business
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€ 5,40 I FR. 7,05 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 23/15 9. NOVEMBER 2015 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Logistik S. 26 B2B-Online-Shops: Erfolgskriterien für den Handel mit Profis S. 14 Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 39 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Turbulentes Jahrzehnt Milliarden-Deal Activision Blizzard kauft King 5,9 Milliarden US-Dollar ist dem amerikanischen Spieleentwickler Activision Blizzard die kleine Softwareschmiede King Digital Entertainment wert. Das Unternehmen mit Sitz in Irland hat INTERNET WORLD Business wirft einen Blick zurück auf eine bewegte Dekade bislang nur einen echten Hit gelandet – aber der hat’s in sich. „Candy Crush Saga“ kam 2006 auf den Markt und gehört inzwischen zu den erfolgreichsten Games aller Zeiten auf Smartphones und auf Facebook. Vor allem mit Zusatzverkäufen für dieses Spiel erzielte King 2014 einen Umsatz von 1,3 Mrd. US-Dollar. (fk) üsseldorf im September 2005: Auf der OMD – mit rund 5.000 Besuchern noch ein überschaubarer Branchentreff – werden vertrauliche Entwürfe Ausgewählte Gegezeigt. sprächspartner bekommen Andruckmuster eines neuen Wirtschaftsmagazins zu sehen. Die Reaktionen fallen positiv aus – das Projekt „INTERNET WORLD Business“ kann starten. Als die erste Ausgabe Ende Oktober 2005 herauskommt, erholt sich die Branche gerade noch von den Folgen des Dotcom-Crashs. Rund 30 Millionen Internet-Nutzer gibt es damals in Deutschland. Der Online Vermarkterkreis (OVK) veröffentlicht seinen ersten OVK-Report und kündigt die Agof Internet Facts an. Seit drei Jahren bietet Google ein neues Anzeigenformat namens „Adwords“ an – es ist hierzulande noch so unbekannt, dass die Redaktion in der Premierennummer beschreibt, wie Lotto Bayern mit Suchmaschinenwerbung mehr Kunden erreicht. Rund 900 Millionen Euro beträgt das Bruttovolumen für die Online-Werbung in Deutschland – nach Abzug der allfälligen Rabatte wechselt kaum ein Viertel dieser Summe tatsächlich den Besitzer. Facebook ist bereits gegründet, in Deutschland weiß das nur noch niemand. Wer eins der ersten Smartphones besitzt, zahlt bis zu vier Euro pro Gigabyte Traffic – und gilt als Nerd. Dass nur zwei Jahre später das iPhone das Zeitalter des Mobile Internet eröffnen wird – im Oktober 2005 ahnt das noch niemand. Viel ist seitdem passiert. Konzerne wie Neckermann und Quelle sind untergegangen, die Rolle von PCs haben Tablets und Smartphones übernommen. Über 90 Prozent der Jungen sind heute always on – und bekommen Entzugserscheinungen, wenn ihr Akku leer ist. Das Bruttowerbevolumen in Deutschland liegt bei rund sechs Milliarden Euro – und allein Google erzielt hierzulande mehr Werbeumsatz als alle Medienseiten zusammen. Lesen Sie mehr ab Seite 8. ◼ Entscheidungsphase bis Kauf E-Commerce Online-Marketing Technik Durchschnittliche Dauer von Entscheidungsprozessen bei der Online-Bestellung von Kleidung Deutschland 5 Tage 3 Klicks Großbritannien 4 Tage D Erfolg mit Beratung Click, Click, Buy Mahnen und fordern Individuell, persönlich, mit wenig Aufwand verbunden: Anbieter von Curated Shopping wie Modomoto und Outfittery erreichen im Netz ein breites Publikum. Aber ist damit auch Geld zu machen? S. 12 Mit Buy Buttons wollen verschiedene Social Networks den Weg über die mobile Website umgehen und zugleich den eigenen Dienst zur ShoppingS. 24 Plattform aufwerten. Die Ware ist beim Kunden angekommen, doch der bezahlt die Rechnung nicht – für jeden Online-Händler ein Ärgernis. Abhilfe verspricht ein konsequentes S. 28 Forderungsmanagement. Foto: Shutterstock / Koltukov Oleksandr „Wir sind viel weiter als der Markt“ Die Anzeichen für einen hauseigenen Paketdienst von Amazon verdichten sich – weltweit. In München hat der Konzern jetzt die Auslieferung gestartet, in Frankreich laufen die Vorbereitungen. DHL, Hermes, Fedex & Co. müssen sich wohl bald warm anziehen. S. 16 Foto: Shutterstock / Vetkit Ebay-Vermarktungschef Klinkhammer: Foto: Ebay Advertising Amazons letzte Meile 3 Klicks Frankreich Anteil der Internet-Verweigerer in Deutschland 15 Tage 4 Klicks 7 Tage 4 Klicks Die Briten sind beim Bestellen im Netz am schnellsten, die Franzosen brauchen viel länger INTERNET WORLD Business 23/15 Quelle: Tradedoubler MecklenburgVorpommern 27,9 % Hamburg 14,2 % 20 Prozent aller Deutschen sind offline. Im Osten ist der Anteil noch höher, in Hamburg ist er am kleinsten INTERNET WORLD Business 23/15 Quelle: D64 (N)onliner-Atlas 2015 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Schweden DDoSAngriff? CƆƐƖƐƈƇƏƌƈƆƏƆë www.myracloud.com MYRACLOUD – der Websiteschutz für den E-Commerce Ï Schützt Sie vor allen DDoS-Angriffsarten Mit Sicherheit – einfach schnell. #ƈƆƈƅƆƏƆzƋƖƑƌdƅƑƐƖ 9ƏƆƏ9jé9ƇƏƐƏƑƊƐƑƏê Made in Germany Ï yƆƏƄƆƆƏƐ9ƏƆdƆƈƐƆƋƗƆƖƆƈƐƑƗ^ƆƏƇƏƌƅƆ Ï LƅƐ9ƏƆzƆƄƈƐƆƅƒƆƏƇµƄƏƑƅƈƌƏƈƇƇƇƋƋ Ï 9ƐƑƄ¤ƈƒ9ƏƆƏƄƆƐƆƆƗƆ9ƇƏƐƏƑƊƐƑƏ Ï EƑƏƖƇƏƈƐƈƈƌƍƋƆƌƆƐƈƆƏƄƏæ#Md ƃ 1^ç Ï EƆƈƆƖƑ¤ƐƖƋƈƅƆ6ƏƗéƑƗdƇƐƓƏƆƆƏƇƏƗƆƏƋƈƅ #ƈƆLƕƏdƆƅƑƏƈƐƕ1ƌƄ6ƈƐƆƈƆƏƗƆƏƓƆƋƐƓƆƈƐ ƇµƏƆƗƆdƍƆƖƈƋƈƐƆƇµƏƗƈƆƄƓƆƏƒ DDoS-Angriffen. L`GRn#ƈƅƆƏƐ6ƅƒƆƏƇµƄƏƊƆƈƐƑƗ ƆƅƋƆƑƈƑƇµƏµƄƆƏǀƠêƠƠƠ#ƌƈê zƆƄƈƐƆƄƆƐƏƆƈƄƆƏè&éƌƌƆƏƅƆénƐƆƏƆƌƆè ƊƐƈƆéƑƗLƆƗƈƆƊƖƆƏƆƓƈƆ`ƆƈƆƏƑƆ ƒƆƏƐƏƑƆƗƆƗƆƑƐƅƆdƈƅƆƏƆƈƐƆƔƍƆƏƐƆê L`GRn#ƅµƐƖƐƗƈƆƇƇƈƖƈƆƋƋƆdƆƈƐƆ ƑƗƆƏƆƈƆƏƑêƗƆƑƗƑƗƆƊƖƋƆƏƈêƗƆ ƒƏ##déƏƈƇƇƆƑƗƕƄƆƏéjƆƏƏƏê 24/7 Hotline: 089/41 41 41 - 333 ^ƏƖƆƆƆƐƍƏƆƅƆƗ#d1ƑƗ9dRƾƣƠƠơ INHALT 9. November 2015 23/15 INTERNET WORLD Business Inhalt SCHWERPUNKT Bewegtes Jahrzehnt INTERNET WORLD Business feiert Geburtstag 8 26 Gegen die Obrigkeit Opel „überflügelt“ den Premiumsektor 27 Daten spielen im Marketing zunehmend eine wichtige Rolle. Damit die Zielgruppenansprache gut gelingt, müssen Unternehmen die Daten „sauber“ und aktuell halten und sie kontinuierlich anreichern. Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Wie man mit dem richtigen Einsatz von Daten mehr Effizienz im Marketing erreicht, erfahren die Teilnehmer am 8. Dezember 2015 auf dem SMART DATA Summit in Hamburg. E-COMMERCE TECHNIK 12 Mahnen und fordern Nicht bezahlte Ware: ein Fall für das Inkasso 28 Digital Leader im B2B Kriterien für den erfolgreichen B2B-Shop 14 Eine Frage des Vertrauens Qualitätssicherung durch Gütesiegel 30 Amazons letzte Meile Kommt jetzt der hauseigene Paketdienst? 16 Ausbau von ID-Diensten Neue Online-Identifizierungsdienste 32 Leider ausverkauft Was passiert, wenn Ware nicht lieferbar ist 18 RUBRIKEN Update Tool für die Kundenzufriedenheit Einführung einer CEM-Lösung 22 ONLINE-MARKETING Click, Click, Buy Buy Button: Gefahr oder Chance für Shops? 24 Effizientes Marketing mit den richtigen Daten „Weiter als der Markt“ Mike Klinkhammer (Ebay) im Interview Erfolg mit Beratung Curated Shopping als Einnahmequelle? KNOW-HOW 3 4 Dienstleisterverzeichnis 34 Personalien 38 Termine 38 Stellenmarkt 39 Impressum 40 í9RQGHU=LHOJUXSSHQDQVSUDFKH]XULQGLYLGXHOOHQ$QVSUDFKH Szene 41 í9HUNQ¾SIXQJYRQ2QOLQHPLW2IIOLQH'DWHQ Meinung 42 24 Die Vorträge behandeln Themen wie: í,QWHOOLJHQWHV0DUNHWLQJPLW6PDUW'DWD ,17(51(7:25/'%XVLQHVVSU¦VHQWLHUWGHQ60$57'$7$ 6XPPLW8QVHUH/HVHUHUKDOWHQGHVKDOE6RQGHUNRQGLWLRQHQXQG können für nur 490 Euro]]JO0Z6WVWDWW(XUR]]JO0Z6W an der Konferenz teilnehmen. Einfach den Code SDSD15iwb online EHLGHU$QPHOGXQJHLQJHEHQXQGVSDUHQ ,QIRUPDWLRQHQ.RQIHUHQ]SURJUDPPXQGGLH$QPHOGXQJXQWHU www.smart-data-summit.de 30 )R )RWR6KXWWHUVWRFN $O $OHNVDQGU%U\OLDHY Social Media )RWR6KXWWHUVWRFN5REXDUW )RWR6KXWWHUV Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter WhatsApp: www.internetworld.de/whatsapp Instagram: @internetworldbusiness 12 Menschen in diesem Heft Gerrit Heinemann Der Leiter des eWeb Research Centersw an der Hochschule Niederrhein glaubt, dass Curated Shopping zum jetzigen Zeitpunkt noch an der nicht ausgereiften Empfehlungstech13 nologie scheitert. Jan Honsel Der Country Manager bei Pinterest für Deutschland, Österreich und die Schweiz erläutert die Funktionalität von Buy Buttons und erklärt, worauf es bei der Implementierung im eigenen Social-Media-Profil ankommt. 25 Mike Klinkhammer Der Vermarktungschef von Ebay spricht im Interview über aktuelle Herausforderungen. Dabei sieht er vor allem im Bereich Programmatic die eigene Plattform im Vorteil 26 gegenüber der Konkurrenz. Joachim Stoll Der Geschäftsführer von Koffer24.de erklärt, warum Gütesiegel für Shops wichtig sein können. Als Gründe führt der Manager unter anderem eine längere Verweildauer und 31 höhere Conversion Rates an. Markus Schöberl Der Verantwortliche für Seller Services bei Amazon Deutschland gibt praktische Tipps, wie OnlineHändler den Marketplace noch besser für den Verkauf ihrer Produkte 32 nutzen können. Jan Möllendorf Der Geschäftsführende Gesellschafter der Defacto X GmbH fordert eine Versachlichung der Adblocker-Diskussion. Statt den User zu beschimpfen, solle sich die Branche auf Stan42 dards für Werbemittel einigen. UPDATE INTERNET WORLD Business Timotheus Höttges Der Chef der Deutschen Telekom hat in einem Online-Beitrag dargestellt, wie er sich das Internet nach dem umstrittenen Gesetz zur Netzneutralität vorstellt. Hier seine wichtigsten Aussagen: Zur neuen Gesetzgebung: Herausgekommen ist ein Kompromiss, der durchaus ausgewogen ist: Gegen unseren Wunsch gibt es Regeln zur Netzneutralität und damit mehr Regulierung. Die neue Verordnung soll ausschließen, dass der Internet-Zugang für EU-Bürger eingeschränkt wird. Zu den im Gesetz nicht näher bezeichneten „Spezialdiensten“, die in Ausnahmefällen priorisiert behandelt werden: Das fängt bei Videokonferenzen und Online-Gaming an und geht über Telemedizin, die automatisierte Verkehrssteuerung und selbststeuernde Autos bis zu vernetzten Produktionsprozessen der Industrie. Gemeinsam haben diese Dienste, dass sie andere Qualitätsanforderungen haben als das einfache Surfen. Deshalb muss die Möglichkeit bestehen, dass die Daten empfindlicher Dienste im Stau Vorfahrt bekommen. Zu den Kosten: Schon heute ist die Qualitätsdifferenzierung im Netz längst gelernte Praxis. So kostet beispielsweise mehr Speicherplatz für Mails extra genauso wie erweiterte Suchfunktionen bei Xing oder Videos in HD statt SD. In Zukunft wird es eben auch die Möglichkeit geben, einen Dienst für ein paar Euro mehr in gesicherter Qualität zu buchen. Nach unseren Vorstellungen bezahlen beispielsweise Start-ups dafür im Rahmen einer Umsatzbeteiligung von ein paar Prozent. Das wäre ein fairer Beitrag für die Nutzung der Infrastruktur. Zuckersüß: Das Weihnachtsdorf intensiv ihr Cover gezeigt. „Wir konzentrieren uns im Moment auf den Buchladen in Seattle, aber wir hoffen, dass dieser nicht unsere einzige Filiale bleibt“, so Jennifer Cast, Vize-Präsidentin (il) von Amazon Books. AMAZON Stationärer Buchladen in Seattle Von wegen Online-Pure-Player: Amazon hat seinen ersten Buchladen auf der Shopping-Meile University Village in Seattle eröffnet. Die Filiale punktet dabei im Gegensatz zur Online-Präsenz nicht durch überbordende Auswahl, sondern im Gegenteil mit einem gewollt ausgesuchten Sor- Cover vorne: So verkauft der Amazon Store Bücher timent. Aktuelle Bestseller finden sich dort ebenso wie Titel, die auf der Amazon-Website von Nutzern besonders gut bewertet wurden. Die meisten Bücher werden zudem nicht wie in Buchläden üblich mit dem Buchrücken voran präsentiert, sondern es wird platz- chen, unabhängig von der Qualität der Internet-Verbindung. Da sowohl Informationen als auch Bewegtbilder mittlerweile überwiegend mobil konsumiert werden, stehen Werbungtreibende heute vor neuen Herausforderungen. Vor allem kleinere Firmen haben selten das Werbebudget für aufwendige Videoproduktionen, begründet der Social-MediaGigant die Einführung des neuen (lm) Werbeformats. Euston Road. Google arbeite dabei mit diversen Außenwerbung-Anbietern wie JCDecaux, Ocean Outdoor oder Outdoor Plus zusammen. Die Versuche laufen seit Anfang Oktober und sind bis November geplant. Pläne, GOOGLE Googles Werbeplattform Doubleclick kommt bisher nur auf Desktop-PCs und mobilen Geräten zum Einsatz. Um künftig noch mehr Menschen mit Anzeigen erreichen zu können, testet das Unternehmen derzeit erstmals Erweiterungen seiner Technologie an Außenwerbeflächen im Stadtzentrum Londons. Die Premium-Billboard-Anzeigen werden dabei automatisiert mittels Doubleclick ausgespielt. Sie funktionieren ähnlich wie personalisierte Banner-Werbung: Das System aggregiert in Echtzeit Daten, etwa Informationen über das Wetter, Verkehr oder Veranstaltungen. Die Werbung wird dann an die Umgebungsbedingungen angepasst. Werbungtreibende können die Optionen bei der Buchung über Doubleclick auswählen. Zu sehen sind die Werbeflächen derzeit unter anderem an der Waterloo Station und der 23/15 Keine Wartezeit für Schnäppchenjäger Online-Werbung in der Londoner City „Endlich hat mal einer den Mut, seine Interessen konsequent zu verteidigen – das war mein erster Gedanke, als die Meldung kam, dass „Bild“ nun mit den Nutzern von Adblockern in den Ring steigt“ Manfred Klaus Sprecher der Geschäftsführung von Plan Net Frühstart: Nach Halloween ist vor Weihnachten, zumindest bei Amazon. Der OnlineRiese hat in den USA bereits seinen BlackFriday-Deals-Shop gestartet. Der eigentliche Black Friday fällt 2015 auf den 27. November. Foto: Google Q&A Plätzchen-Alarm: In der App „In der Weihnachtsbäckerei“ von Appsfactory duftet es nach Zimt. Im animierten Weihnachtsdorf können Kinder sechs Teile eines Geheimrezepts entdecken. 9. November 2015 Foto: Amazon 4 Google-Werbung an der Londoner Euston Road das Ganze weiter auszurollen, gibt (sg) es zurzeit noch nicht. FACEBOOK Neues Werbeformat Slideshow eingeführt Ein neuer Schachzug in Sachen Bewegtbildoffensive bei Facebook: Das soziale Netzwerk bringt ein Werbeformat mit dem Namen Slideshow an den Start. Damit können aus lediglich drei bis sieben Bildern Videos erstellt werden. Slideshow soll Unternehmen nach Angaben von Facebook eine neue Möglichkeit bieten, ihre Zielgruppe besser zu errei- AMAZON Sechs weitere ModeEigenmarken geplant Amazon ist in der Modebranche weit besser aufgestellt, als das manch ein Branchenbeobachter glauben mag: Einer aktuellen Studie des Instituts für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung zufolge kauft beinahe jeder zweite Deutsche Kleidung und Schuhe bei Amazon. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass der Online-Gigant das Segment weiter ausbauen will. Jeff Yurcisin, Vizepräsident von Amazon Fashion, bestätigte kürzlich, dass Amazon an einer hauseigenen Modemarke arbeitet. In den USA werden bereits Private Labels vertrieben, etwa Scout + Ro. Zudem hat der Online-Riese schon Mitte August die Bekleidungs- Um 8,6 Prozent ist der Umsatz des deutschen Internet- und Versandhandels in den ersten neun Monaten 2015 gewachsen. Der deutsche Einzelhandel legte insgesamt nur um 3,4 Prozent zu. Quelle: Destatis; Steigerung gegenüber dem Tagesdurchschnitt INTERNET WORLD Business Das Kind im Mann spricht Harley Davidson mit seinem aktuellen Viral Video an. 150 Sekunden lang schickt der Spot „Inner Child“ einen Mann auf die Reise zu sich selbst – und erst als die abgeschlossen ist, darf er endlich auf das Motorrad steigen. Spielzeugmarktplatz: Die Spielwarenhändler von Idee+Spiel wagen sich ins Netz – die Kooperation hat einen Marktplatz gestartet. Versendet werden die Bestellungen durch den nächstgelegenen Fachhändler. Der Weg zur Harley ist steinig und schwer men schrieb in den ersten neun Monaten einen Verlust von 58 Millionen Euro – scheint die Börsianer nicht abzuschrecken: Die Aktie des Mutterkonzerns Rocket Internet stieg nach der IPO-Ankündigung um fünf Pro(il) zent auf 29,38 Euro. HELLOFRESH Börsengang noch in diesem Jahr? INSTAGRAM Kuratierte Streams und mehr Bilder Foto: Hellofresh Der nächste Börsenkandidat von Rocket Internet steht in den Startlöchern: Der Lebensmittel- Hellofresh: 537.000 Kunden, 58 Millionen Euro Verlust Lieferdienst Hellofresh will das letztmögliche Zeitfenster dieses Jahres für einen Börsengang nutzen: Mit der Erstnotiz dürfte demnach Ende November zu rechnen sein. Derzeit wird das Start-up mit sagenhaften 2,6 Milliarden Euro bewertet; aufs Parkett sollen aber wohl nur Aktien im Wert von 300 bis 500 Millionen Euro kommen. Dass Hellofresh aktuell noch in tiefroten Zahlen steckt – das Unterneh- User, die am Halloween-Wochenende in den USA die InstagramApp öffneten, fanden am Anfang ihres Streams den Anzeigenreiter „Watch Halloween’s Best Videos“. Hinter dieser Anzeige sahen die Nutzer zahlreiche gruselige VideoInhalte. Den neuen kuratierten Feed stellten Instagram-Mitarbeiter zusammen. Der Clou: Die Videos stehen für sich und sind nicht von dem gewöhnlichen InstagramRand, der Bildunterschrift und der Like-Anzahl umgeben. Ziel soll es sein, einige der populären Themen auf Instagram unter einem bestimmten Event zu sammeln, damit die User diesen Content leichter finden. Neu ist die Idee nicht: Der Messenger-Dienst Snapchat setzt bereits mit seinem „Live Stories“-Feature auf kuratierte Inhalte. Das ist eine zusammengestellte Kollektion von bestimmten Snapchat-Inhalten etwa von Live-Konzerten oder Sportveranstaltungen. Ebenfalls neu auf Instagram ist die Möglichkeit für Werbungtreibende, bei Carousel Ads bis zu fünf Bilder einzusetzen. Seit dem Launch im Juni 2015 nutzen Advertiser diese Werbeform laut Instagram vor allem, um die Markenbekanntheit zu steigern. Zusätzliche Fotos in einem Karussell unterzubringen, biete Werbungtreibenden noch mehr Flexibilität Foto: Instagram eigenmarken James & Erin, Franklin Tailored, North Eleven, Concrete New York, Society New York und Thirty Five Kent zum Markenschutz angemeldet. (il) 25.000 Artikel führt der Marktplatz beim Start Börse. Jetzt hat der Bezahldienstleister seine ersten Quartalszahlen nach der Abspaltung von Ebay bekannt gegeben. Seinen Umsatz konnte das Payment-Unternehmen im dritten Quartal um 14 Prozent steigern, auf insgesamt 2,26 Milliarden US-Dollar. Den Gewinn konnte Paypal sogar um 29 Prozent auf 301 Millionen US-Dollar steigern. Auch die Zahl der aktiven Kunden, die in den letzten zwölf Monaten mindestens eine Transaktion getätigt haben, ist deutlich gestiegen, um zwölf Prozent auf 173 Millionen. „Paypal konzentriert sich völlig auf digitale Zahlungen und Geldumwandlungen für Menschen auf der ganzen Welt“, so Paypal-CEO Dan Schulman. Dieser klare Fokus habe sich auf die Ergebnisse der Quartalszahlen positiv ausgewirkt. Dennoch blieb die Begeisterung bei den Anlegern aus – die Erwartungen an das Unternehmen waren deutlich höher gewesen. Der Aktienkurs gab um über vier Prozent nach. (tdz) Carousel Ads dürfen jetzt fünf Bilder enthalten TWITTER bei der Entwicklung von kreativen Anzeigen, so Instagram. (lm) Nutzerzahlen stagnieren PAYPAL Twitter hat beim vierteljährlichen Finanzbericht die Anleger erneut enttäuscht, die Aktie sackte ab. Dabei sieht es beim Umsatz des Unternehmens gar nicht so Enttäuschende Zahlen Seit Juli 2015 ist Paypal als eigenständiges Unternehmen an der 5 schlecht aus. Im dritten Quartal 2015 verbuchte Twitter 569 Millionen US-Dollar, 58 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Trotz des guten Umsatzes gibt es aber zwei Probleme: Zum einen ist da der Nettoverlust von 132 Millionen US-Dollar, zum anderen dürfte Twitter auch das Foto: Twitter 9. November 2015 Twitter-Chef Jack Dorsey muss zurückrudern stagnierende Wachstum bei den Nutzerzahlen Sorgen bereiten. Im dritten Quartal 2015 hatte Twitter 320 Millionen User – nur vier Millionen mehr als im zweiten Quartal 2015. Selbst Facebooks Foto-App Instagram hat mittlerweile Twitter mit 400 Millionen Anwendern überholt. Angesichts der Zahlen dämpfte der Kurznachrichtendienst die Erwartungen für das vierte Quartal: Einen Umsatz von 695 bis 700 Millionen US-Dollar will Twitter anpeilen und liegt damit deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die mit 740 Millionen US(skr) Dollar gerechnet hatten. Direkter Verkauf über eine Social-Media-Plattform Positive Antworten Männer Frauen 23 % 18 % 17 % 18 % 18 % 16 % 16 % 15 % 15 % 11 % Google+ Xing Pinterest Facebook Instragram 15 % 10 % Linkedin 14 % 11 % 12 % Youtube 10 % Twitter Die Bereitschaft, auch direkt über eine Social-Media-Plattform einzukaufen, ist bei rund einem Sechstel der Konsumenten vorhanden. Frauen sind offener als Männer INTERNET WORLD Business 23/15 Basis: Jeweils 1.000 Internet-Nutzer ab 18 Jahren aus 17 Ländern Quelle: Digitas LBi Wurst-Gate Eine Zalando-Kundin fand in ihrer neuen Handtasche eine Zwiebelmettwurst. Sie postete den Fund bei Facebook und erntete über 14.000 Likes – und eine formvollendete Entschuldigung von Zalando. UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 9. November 2015 23/15 World Wide Web Start-up Sennder startet als Mitfahrbörse für Pakete, will aber bald Fernbusse für den Paketversand ins Ausland nutzen. Sennder.com will sich als neuer Paketdienst etablieren Gründer an einem internationalen Paketversender, der die freie Kapazität von Fernbussen und Speditionen nutzt und diese mit lokalen Lieferdiensten kombiniert. Ziel ist der schnelle Warentransport von Haustür zu Haustür. „Ein Paket ins Ausland zu schicken, ist teuer und unkomfortabel“, so Stephan. „Wir können das billiger anbieten.“ Erste Partner haben die Berliner bereits gewonnen, außerdem noch Investoren. Im März sollen erstmals Fernbusse auch Pakete transportieren. (vs) HYDERABAD / INDIEN Passform testen per App http://www.trupik.com/ 300.000 Euro in Echtgeld hat das Start-up Pey aus Hannover in der ersten Finanzierungsrunde eingesammelt: Die Hannoveraner bieten Händlern und Restaurants ein eigens entwickeltes Terminal an, mit dem sie die Kryptowährung Bitcoin annehmen können. Die Kunden bezahlen per Smartphone. (vs) Trupik Connect heißt eine App, mit der Kunden testen können, ob Modestücke passen. Die App basiert auf einem Körperscan mit der Xbox und der Kinect-Kamera von Microsoft, die die Maße abgleichen und daraus einen Avatar erstellen. Vier Modefilialisten in Indien probieren die Technik des indischamerikanischen Start-ups jetzt aus. (vs) NEW YORK / USA Passwörter würfeln http://bit.ly/passwörter KAPSTADT / SÜDAFRIKA Naspers ordnet E-Commerce neu http://bit.ly/naspers-netretail Sie ist 11 Jahre alt und verkauft für zwei US-Dollar sichere Passwörter an Freunde, Unternehmen und andere Kunden: Mira Modi, die zurzeit jüngste Gründerin in den USA, setzt auf das Diceware-Verfahren und erwürfelt fünfstellige Zahlen, die sie in Worte umsetzt. Aus sechs Würfen konstruiert sie Passwortphrasen, die sich Käufer merken können. Sie kriegen ihre Passwörter per E-Mails, die die NSA nicht knacken kann. (vs) ALIBABA Plagiate im Wert von 45 Mrd. US-Dollar Der Internet-Riese Alibaba wurde schon öfter mit Vorwürfen hinsichtlich Produktfälschungen konfrontiert. Nun sind Zahlen der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua aufgetaucht, die zeigen, wie hoch der Vertrieb gefälschter Produkte tatsächlich ist. Demnach sollen im vergangenen Quartal über den Marktplatz gefälschte oder minderwertige Waren im Wert von 45 Milliarden US-Dollar vertrieben worden sein. Zudem sind angeblich über 40 Prozent der im letzten Jahr online verkauften Waren Fälschungen oder minderwertige Produkte. Gründer Jack Ma sieht indes sich und sein Unternehmen selbst als Opfer des Plagiatehandels. Es müsse künftig bessere Regelungen Der südafrikanische Medienkonzern Naspers trennt sich von den tschechischen Beteiligungen Netretail (Handel) und Heureka (Preisvergleich), nachdem die Fusion mit der E-Mag-Gruppe in Rumänien nicht geklappt hat. Naspers konzentriert seine E-Commerce-Aktivitäten in Europa nun auf E-Mag. Das Unternehmen beteiligt sich seit Jahren an Start-ups in Wachstumsmärkten. (vs) für Plagiate und Produktfälscher geben. Alibaba selbst kontrolliert Verkäufe, die unter dem Verdacht (sg) stehen, gefälscht zu sein. KISURA Sprung in die USA Kisura, Curated-Shopping-Service aus Berlin, plant im kommenden Frühling seinen Markteintritt in den USA. Unterstützt wird das Start-up hierbei durch das Ger- Foto: Kisura „Wir wollen das Logistikunternehmen für das 21. Jahrhundert aufbauen“, sagt Nicolas Stephan, Mitgründer von Sennder.com in Berlin. Für diesen Plan hat das Start-up eine Mitfahrbörse für sperrige Güter eingerichtet. „Wir bringen Sender und Empfänger mit einem Fahrer zusammen“, erklärt Stephan. „Das Angebot ist kostenlos, alle Sendungen sind bis zu 500 Euro versichert.“ Sennder will sich damit bekannt machen, zudem Fahrer finden, die regelmäßig über Europas Straßen steuern. Im Hintergrund basteln die HANNOVER / DEUTSCHLAND Mobiles Bezahlsystem für Bitcoins http://pey.de/ Die Kisura-Gründerinnen drängen in die USA HONGKONG / CHINA Modemarken zum Kennenlernen http://www.yeechoo.com/#/ Yeechoo heißt das Start-up aus Hongkong, das Abend- und Brautkleider sowie Mode für besondere Anlässe verleiht. Zum Kennenlernen von Marken gibt es keine Outletware, sondern Teile aus der aktuellen Kollektion von rund 1.000 Designern. Für umgerechnet 35 Euro leihen die Kundinnen ein Teil für vier Tage aus, Yeechoo übernimmt Lieferung, Abholung und Reinigung. (vs) man-Accelerator-Programm: Kisura erhält ab April 2016 ein Experten-Mentoring und die Infrastruktur für den Aufbau eines Standorts in Übersee. „Der Frauenmodehandel in den USA ist, gemessen am Umsatz, mehr als dreimal so groß wie der deutsche Markt. Zudem hat sich das Modell des Curated Shoppings dort bereits etabliert. Das sind sehr gute Voraussetzungen für einen schnellen und erfolgreichen Markteintritt“, begründet Linh Nguyen, Mitgründerin von Kisura, den Schritt. Für den Sprung in die USA hat sich der Curated-Shopping-Dienst bereits vor einigen Monaten auf die Spur gebracht: Das Start-up investierte für das geplante Wachstum in neue Technologie, durch die es eigenen Angaben zufolge gelingt, das Geschäftsmodell in reduzierter Form international zu platzieren. (lm) UBER Konzentration auf Berlin und München Uber will den Kleinkrieg mit den deutschen Städten verringern und wird vorläufig in Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf nicht mehr präsent sein. Damit konzentriert sich der Fahrdienst jetzt in Deutschland auf die Städte Berlin und München, die gemeinsam 70 Prozent des Deutschlandgeschäfts ausmachen. (il) NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. CLOUD COMPUTING ProfitBricks Data Center Designer (einfacher Einstieg mit grafischer Benutzeroberfläche) IaaS aus Deutschland SAFE HARBOR, WAS SIE JETZT WISSEN MÜSSEN Erfahren Sie mehr über die Konsequenzen des Urteils des europäischen Gerichtshofs unter pbgo.to/safeharbor Deutsches Unternehmen mit deutschem Datenschutz und Rechenzentren Migration von bestehenden Workloads in die Cloud einfacher als je zuvor Kostenloser, deutscher 24/7 SysAdmin Support Preis-/Leistungsgarantie, garantiert günstiger als AWS Kostenlos testen: pbgo.to/iwb Info-Hotline: 0 800-22 44 66 8 SCHWERPUNKT 8 INTERNET WORLD Business 2005 2006 2005 beginnt die Registrierungsphase für die .eu-Domains 9. November 2015 Google kauft Youtube für 1,65 Milliarden US-Dollar und wird zum VideoplattformAnbieter 2007 23/15 2008 Google stellt den Browser Chrome vor. Das iPhone kommt auf den Markt und revolutioniert die mobile Webnutzung Bewegtes Jahrzehnt Seit einer Dekade berichtet INTERNET WORLD Business über die digitale Wirtschaft. Ein Rückblick auf wichtige Entwicklungen im E-Commerce und Online-Marketing efühlt dreht sich die Internet-Wirtschaft jedes Jahr schneller, doch ein Blick zurück auf die vergangenen zehn Jahre zeigt, dass sich vieles nicht oder kaum verändert. Zum Beispiel das WLAN-Angebot in den ICE-Zügen. 2006 testet die Deutsche Bahn gemeinsam mit T-Mobile den drahtlosen Internet-Zugang und bietet ihn anschließend in sechs Zügen auf der Route zwischen Köln und Dortmund an. Doch bis heute sind drahtloses Internet und Zugfahrten zwei Dinge, die sich schwertun miteinander. Zurück ins Jahr 2005, als sich INTERNET WORLD Business als B2B-Fachmagazin für Online-Marketing und E-Commerce neu positioniert. InterCover im Wandel: Titel der ersten Ausgabe von INTERNET WORLD Business 2005 (links) net-Werbung ist noch etwas und nach dem Relaunch im Februar 2014 (rechts) relativ Neues. Um die Gattung zu stärken, führt der Online-Vermarkter- Zu dem Zeitpunkt geht die Internet-Welt 2007 heißt das große Marketing-Hypekreis (OVK) erstmals eine Markt-Media- noch davon aus, dass es eines Tages einen Thema Second Life – eine virtuelle Welt, Studie für Online durch. Die Arbeits- wirklichen Konkurrenten zur Suchma- in der Unternehmen eigene Präsenzen ergemeinschaft Online Forschung (Agof) schine Google geben wird. Im Laufe der öffnen, weil sie dort ihre Marke stärken legt die „Internet Facts“ vor, die sich als folgenden zehn Jahre treten verschiedene oder etwas verkaufen wollen. Second Life Reichweitenwährung etablieren. Seit 2015 Unternehmen oder Projekte an, um eine gibt es zwar heute noch, doch um die virheißen die Internet Facts Digital Facts und Alternative zu Google zu werden. Erinnert tuelle Welt ist es sehr still geworden. Gleichzeitig beginnt der Siegeszug der umfassen auch mobile Angebote und sich noch jemand an Quaero oder Cuil? Cuil stellt 2010 den Betrieb ein. Quaero sozialen Netzwerke, die noch als „Social Reichweiten. Communities“ oder „Internet-KontaktContent Marketing und Native Adver- wird 2013 für beendet erklärt. 2006 ist das Jahr, in dem Bewegtbild- börsen“ bezeichnet werden. Das angesagte tising sind keine Erfindungen der Neuzeit, das zeigt ein Blick in die erste Ausgabe von inhalte anfangen, das Internet zu erobern. Netzwerk heißt Myspace. Hundert MillioINTERNET WORLD Business vom Das hat einen ganz einfachen Grund: nen Menschen legen hier persönliche ProOktober 2005: Als Trends für das nächste Davor reichten die Bandbreiten nicht aus. file an. Wer dort ist, ist hip. Facebook ist zu Neu ist auch das Versteigern nicht ver- dem Zeitpunkt nur an amerikanischen Jahr erkennt Christoph Mecke, Konzepter der Agentur Interone: „Die Agenturen kaufter Online-Werbeplätze. Yahoo er- Colleges bekannt. In Deutschland kopiert Studi-VZ das werden sich daran gewöhnen müssen, viel wirbt 2006 eine Beteiligung an der Right stärker in redaktionellen Formaten zu Media Exchange, um über den Marktplatz Facebook-Konzept. Die großen Verlage denken. Das gilt nicht nur für die Platzie- nicht verkaufte Werbeplatzierungen zu wie Axel Springer oder Hubert Burda rung der Werbung, sondern auch für de- versteigern – der Beginn des automatisier- beginnen, den Fokus auf das DigitalGeschäft zu legen. Holtzbrinck Networks ten Handels von Werbeinventar. ren Gestaltung.“ G „Happy Birthday, IWB! Seit zehn Jahren seid Ihr also mein Begleiter und mein Wegweiser im InternetNeuland. In Print, im Web oder per Mail – immer habe ich Euren Informationen und Insights große Beachtung geschenkt und wurde bis auf ganz wenige Ausnahmen nie enttäuscht. Mein Dank und unser Dank als 1&1 geht ganz besonders an die Redaktion – nicht immer einfach, aber immer konstruktiv!“ Heiko Lammers, Head of Hosting PR, 1&1 Internet SE www.1und1.de 9. November 2015 2009 23/15 INTERNET WORLD Business Arcandor ist insolvent, der Versandhändler Quelle wird aufgelöst. Die Marke Quelle geht an die Otto Group 9 Foto: Mama_mia / Shutterstock.com 2010 2011 Das Online-Rabattportal Groupon nimmt beim Börsengang 700 Millionen US-Dallar ein Ap Apple A pple p e bringt brrring ngt das da iPad P heraus und treibt die App-Wirtschaft voran übernimmt Studi-VZ 2007 für angeblich 85 Millionen Euro. Fünf Jahre später stößt die Holtzbrinck-Gruppe die schwächelnden VZ-Netzwerke wieder ab. Von Düsseldorf nach Köln 2008 zeichnet sich ab, dass kostenlose News im Internet den gedruckten Zeitungen große Probleme bereiten werden. In den USA stellen erste Zeitungen die PrintAusgaben ein. Mit dem E-Commerce wird deutlich, dass sich der Reisevertrieb ins Web verlagert. Beim Verkauf von LastMinute-Reisen überholt das Internet die Reisebüros. Auch in der deutschen Marketing-Branche kommt es zu einer Veränderung. Die Leitmesse „Online Marketing Düsseldorf “ (OMD) verliert die Unterstützung des BVDW und das Rennen gegen die Dmexco. Diese feierte 2009 in Köln Premiere. Unter der Adresse Zalando.de beginnt 2008 eine europäische E-Commerce- Erfolgsgeschichte. Etablierte deutsche Handelsmarken können da nicht mithalten: Quelle scheitert, später auch Neckermann. Ein Blick ins Archiv von INTERNET WORLD Business verrät, dass die Branche schon früh darüber diskutiert, ob E-Commerce den stationären Handel verdrängen wird, welche Erfolgsaussichten der Online-Lebensmittelhandel hat und wie Multichannel-Handel am besten gelingt. Das mobile Web gewinnt an Reichweite, mobiles Marketing wird zunehmend wichtig. „Social Local Mobile“ wird ein neues Schlagwort. Als Apple 2007 das iPhone herausbringt, ist klar, dass dadurch die mobile InternetNutzung einen Schub erfahren wird. Google folgt mit Android ein Jahr später. 2010 der nächste Streich von Apple: das iPad. Mit der Werbeplattform iAd betritt der Konzern aus Cupertino, Kalifornien, das Feld der Online-Werbung. Mobile Apps setzen zum Siegeszug an, die AppEconomy entsteht. Im Social Web wird absehbar, dass Facebook das Rennen um die Gunst der Nutzer machen wird. Eines der angesagtesten Start-ups ist Foursquare. Die Idee: Die Nutzer geben ihren Aufenthaltsort preis, indem sie an ihren Lieblingsorten „einchecken“. Geschäfte und Restaurants sollen ihnen über Foursquare besondere Angebote machen oder sie für ihre Kundentreue belohnen. Das Konzept setzt sich nicht durch. Heute ist Foursquare ein lokaler Empfehlungsdienst, die Check-ins hat man in eine eigene App namens „Swarm“ ausgelagert. 2010 ist das Jahr der Gutscheinportale. Etliche Online-Gutscheindienste, allen voran Groupon, treten an, Verbraucher mit Rabatten in Restaurants, Fitness- ▶ Die größten Flops in der digitalen Welt Foto: Shutterstock / 360b Myspace verliert gegen Facebook 2005 sind soziale Netzwerke noch etwas völlig Neues. Dass die Nutzerzahlen von Myspace so rasant wachsen, ist sicherlich ein Grund, warum der Medienkonzern News Corporation das soziale Netzwerk 2005 für 580 Millionen US-Dollar übernimmt. Die Investition lohnt sich nicht, Myspace wird 2011 an Specific Media verkauft. Heute dominiert Facebook. Second Life Der Hype um die virtuelle Welt Second Life ist riesig. 2003 geht die virtuelle Welt an den Start mit eigener Währung und Avataren. Ein paar Jahre später beschäftigt sich jedes große Unternehmen, das etwas auf sich hält und in der digitalen Welt Vorreiter sein will, damit, ob eine Präsenz in Second Life nötig ist – für Branding- oder Verkaufszwecke. Aktuell entwickelt der Betreiber Linden Lab das „Project Sansar“. Wenn es 2016 gelauncht wird, können sich Nutzer, ausgestattet mit Virtual-Reality-Brillen wie der Oculus Rift, in virtuellen 3-D-Umgebungen treffen, realer als in der bisherigen 2-D-Welt auf dem Browser. Endung für das mobile Web Speziell für mobile Websites ist die generische Top-LevelDomain .mobi gedacht, die seit 2005 existiert. Durch die Optimierung von Webseiten für mobile Bildschirme wird eine eigene Endung für mobile Webseiten aber überflüssig. Neckermann.de geht pleite Eigentlich hätte der klassische Versandhandel die besten Voraussetzungen, mit e zu wachdem E-Commerce reilt Neckersen. Doch 2012 ereilt o wie sschon chon cho mann.de genauso 2009 Quelle dass Aus. rn Der Otto-Konzern sichert sich an bei-den die Namens-rechte und betreibtt unter den Marken ken Webshops. Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion Seit November 2010 gibt es den Ausweis mit Chip für die Identifizierung bei digitalen Transaktionen. Doch die Online-Ausweisfunktion wird kaum genutzt. Jeder Dritte Deutsche besitzt den neuen Ausweis, aber nur fünf Prozent haben die Online-Funktion in den vergangenen zwölf Monaten verwendet, ergibt eine Umfrage des Marktforschers GfK für die „Welt am Sonntag“. „Display-Werbung im Internet hat sich in den vergangenen zehn Jahren rasant entwickelt – und INTERNET WORLD Business war seit ihrer Erstausgabe als Chronist mit dabei. Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Jubiläum. Digitale Display-Werbung wird auch in den nächsten zehn Jahre für spannende Geschichten sorgen.“ Paul Mudter, Geschäftsleiter Operations bei IP Deutschland und Vorsitzender des Online-Vermarkterkreis (OVK) www.ip.de SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 2012 2013 Das soziale Netzwerk Facebook geht an die Börse 9. November 2015 2014 Noch ein Schritt in die vernetzte Welt: Amazon stellt „Dash“ für den automatisierten Einkauf vor 23/15 2015 Die Publisher intensivieren den Kampf gegen Adblocker Datenbrillen wie Google Glass öffnen den Weg für Augmented Reality und zeigen, wie unsere vernetzte Zukunft aussehen könnte „Schon beim Start der INTERNET WORLD Business 2005 war der Branche klar, dass hier eine Lücke gefüllt wurde, die die traditionellen IT-Medien lange offen gelassen hatten. Das Platzen der Dotcom-Blase 2001 hatte offenbar den Blick dafür verstellt, wie nachhaltig das Internet unser Business verändern würde. Die Macher der IWB sind nicht nur mutig in diese Lücke gestoßen, sondern waren auch kritisch genug mit sich selbst, um sich immer wieder neu zu erfinden.“ Wilfried Beeck, Geschäftsführer von ePages www.epages.de Clubs oder zu anderen Dienstleistern zu In der deutschen Vermarkterlandschaft Ads“ wird diese Art der Werbung bezeichlocken. Deutsche Groupon-Klone heißen formiert sich 2013 ein neuer Player: Der net. Für Nutzer wird es schwierig zu unterDailydeal, Mycitydeal und Unserdeal. Das Außenwerber Ströer Media übernimmt scheiden, welche Inhalte von WerbungRabattportal Groupon geht 2011 an die vier Online-Werbevermarkter (Adscale, treibenden und welche vom RedaktionsBörse. Dailydeal wird im gleichen Jahr von Ströer Interactive, Freexmedia und die team stammen. Google für 114 Millionen US-Dollar über- Business Advertising GmbH) und bildet Eine neue, technische Möglichkeit, um nommen. Doch auch der Hype um Rabatt- die Ströer Digital Group. Nach den 2015 Smartphone-Besitzer werblich anzuspreportale kühlt sich wieder ab. Im Februar abgeschlossenen Übernahmen von OMS, chen, verspricht die Beacon-Technologie. 2013 kaufen die Gründer Fabian und T-Online.de und Interactive Media rech- Start-ups, stationäre Händler und AußenFerry Heilemann Dailydeal von Google net Ströer damit, dass der Umsatzanteil werber experimentieren mit den kleinen zurück. Groupon kündigt im September von Digital im Konzern 2016 auf annä- Sendern, die Funkkontakt mit Smart2015 an, weltweit rund 1.100 Stellen zu hernd 40 Prozent ansteigen wird. Auch die phones aufnehmen, um deren Nutzern streichen. Werbung oder ortsbezogene Angebote Außenwerbung wird digital. Im Online-Marketing setzt die DiskusDie Buzzwords 2013 sind „Share Eco- einzublenden. Überall entstehen Testsion ein, wie Werbemittelkontakte gerech- nomy“ und „Quantified Self “. Share Eco- installationen. Doch ein Jahr später ist es ter vergütet werden können. „Last Cookie nomy bezeichnet das gemeinsame Nutzen um diese Technik wieder still. Wins“ lautet im Affiliate Marketing der von Autos, (Ferien-)Wohnungen oder Grundsatz: Der Affiliate, auf dessen Web- sonstigen Gebrauchsgegenständen. PlattLokaler E-Commerce seite ein Nutzer den letzten Kontakt mit formen wie Airbnb ermöglichen dieses Der Online-Handel ist inzwischen einem Werbemittel hat, erhält die so erfolgreich, dass die Diskussion Vergütung. Der Begriff „Customer um die Zukunft der Innenstädte wieJourney“ kommt auf und mit ihm die Online-Werbeausgaben in Deutschland der aufflammt. Local-CommerceBetrachtung, welchen Anteil die Initiativen wie das Projekt „Online unterschiedlichen Kanäle am Erfolg City Wuppertal“ wollen dem lokalen einer Kampagne haben. Prognose 2015 stationären Handel den Weg in den 2005 E-Commerce weisen. Andersherum Erste Lumascape hält die Digitalisierung Einzug im stationären Handel. Screens in UmDie digitale Werbeauslieferung wird immer komplexer, immer mehr kleidekabinen, die bei der ProduktTech-Player wollen ein Stück vom wahl helfen, Tablets als Beratungsinwachsenden Werbekuchen. 2011 strument im Shop – was heute noch erregt das US-Beratungsunternehselten ist, wird künftig normal sein. men Luma Partners mit der ersten Die Dominanz einiger großer USDie Ausgaben für Online-Werbung sind in den „Lumascape“ große AufmerksamFirmen im Internet wird die Branvergangenen zehn Jahren enorm gestiegen. keit. Auf einer „Landkarte“ werden che auch weiterhin umtreiben und Diese Zahlen sind Bruttowerte. Der OVKdie unterschiedlichen Technologievon der Öffentlichkeit kritisch Report weist inzwischen Nettowerte aus. Die Anbieter nach ihren Funktionen beäugt werden. Die Vernetzung des OVK-Prognose für 2015: 1,684 Milliarden Euro. Quelle: Statista gruppiert. Der automatisierte HanZuhauses, von Autos sowie anderen del von Display-Werbung bringt Alltagsgegenständen wird die Disviele neue Player wie Demandkussionen um den Datenschutz und Side-, Supply-Side-, Data-Management- Teilen. Die Vermessung des Ichs („Quan- die Auswertung persönlicher Daten verPlattformen oder Verification-Anbieter tified Self “) wird durch die aufkommen- stärken. Brillen wie die Hololens werden hervor. Inzwischen ist die digitale Wer- den Wearables bestärkt: Fitnessbänder, den Weg in virtuelle Welten öffnen. Es beauslieferung ein höchst komplexes Schrittzähler, Pulsmesser oder Smart Wat- bleibt spannend. ◼ Gebilde. ches sammeln Körper- oder BewegungsEine neue Perspektive im Marketing daten und erstellen Statistiken. bietet die Verknüpfung der verschiedenen Werbung, die nicht wie Werbung ausIngrid Schutzmann Bildschirme, auf die ein Mensch während sieht, wird als neues Heilmittel gegen Baninternetworld.de/is seines Tagesablaufs blickt. Der Begriff ner-Blindheit in der Online-Werbung vor„Second Screen“ kommt um das Jahr 2012 gestellt. Statt Online-Anzeigen rechts, auf. Heute gehört das geräteübergreifende links oder über einem Text aufpoppen zu Ausspielen von Kampagnen zum guten lassen, verpacken Marken ihre Produkte Christian Erxleben Ton. Gefeilt wird noch am geräteübergrei- in Storys und platzieren die Geschichten internetworld.de/erx wie redaktionellen Content. Als „Native fenden Targeting. 0,907 Mrd. 6,093 Mrd. Euro Euro 1&1 ALL-NET-FLAT FLAT FESTNETZ ALLE DEUTSCHEN FLAT HANDY-NETZE FLAT INTERNET €/Monat* Volle 12 Monate, danach 14,99 €/Monat Bei Mitnahme Ihrer Rufnummer erhalten Sie 25,– € Wechsler-Bonus. /** +XDZHL0DWH6 Weitere aktuelle Smartphones ab 0,– € finden Sie unter 1und1.de 6$0681**DOD[\6HGJH Sofort starten: Internet made in Germany In Ruhe ausprobieren: Defekt? Morgen neu! 1NACHT 1MONAT 1TAG OVERNIGHTLIEFERUNG TESTEN AUSTAUSCH VOR ORT 02602 / 96 96 0RQDWH9HUWUDJVODXI]HLW(LQPDOLJHU%HUHLWVWHOOXQJVSUHLVĦNHLQH9HUVDQGNRVWHQ$XI:XQVFKPLW6PDUWSKRQHIðUĘĦPHKUSUR0RQDWJJI]]JOHLQPDOLJHP*HU²WHSUHLV]%/**Ħ+XDZHL0DWH6ĦRGHU6$0681* VRZLHLQ'1HW]4XDOLW²WYHUIðJEDU3UHLVHLQNO0Z6W7HOHFRP*PE+(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU *DOD[\6HGJHDEĦ7DULISUHLVLP(1HW]:HLWHUH7DULIHRKQHHLQPDOLJHQ*HU²WHSUHLV6PDUWSKRQHIðUĘĦ 1und1.de E-COMMERCE 12 INTERNET WORLD Business 9. November 2015 23/15 Zahlen & Fakten der Frauen und Erfolg mit Beratung der Männer würden Curated Shopping gerne mal ausprobieren Individuell, persönlich, mit wenig Aufwand verbunden: Anbieter von Curated Shopping erreichen im Netz ein breites Publikum. Aber ist damit auch Geld zu machen? Über 200.000 Männer lassen sich bei Outfittery und Modomoto beraten Rund 80 Prozent der Nutzer, die Curated Shopping bereits ausprobiert haben, würden es wieder nutzen Quelle: Gfk-Umfrage vom August 2015, n = 1.605 Männer und Frauen „Wir sind in der Vergangenheit sehr stark gewachsen und sind dabei, eine eigene Logistik aufzubauen“ Corinna Powalla Gründerin von Modomoto www.modomoto.de ersönliche Beratung und individuellen Service gibt es nur im stationären Fachgeschäft? Das war einmal: CuratedShopping-Anbieter übernehmen dieses einstige Alleinstellungsmerkmal und übertragen es ins Internet. Dafür füllen Kunden online einen Fragebogen aus, mit dem Stil und Vorlieben ermittelt werden und auf dessen Basis ein Stilberater zum Beispiel passende Mode vorschlägt. Auf Wunsch werden offene Fragen noch in einem Telefonat oder (wie bei Outfittery) per Whatsapp geklärt. Wenige Tage später trifft zu Hause ein Paket mit mehreren Outfits ein. Was gefällt, wird behalten, der Rest kann wieder zurückgeschickt werden. Seit knapp fünf Jahren gibt es Curated Shopping in Deutschland und mittlerweile nimmt die Bekanntheit von betreutem Online-Shopping zu: Sechs Prozent der Deutschen haben den Service schon einmal genutzt, 80 Prozent von ihnen würden noch einmal bei Curated-ShoppingDienstleistern kaufen. Und fast ein Drittel kann sich vorstellen, dieses Beratungsangebot einmal zu nutzen. Vorreiter beim Curated Shopping im Fashion-Bereich in Deutschland war das Berliner Start-up Modomoto, das 2011 gegründet wurde und individuelle Beratung für Männer anbietet – denn die gelten nun mal als Shopping-Muffel. Gründerin Corinna Powalla kannte das von ihrem Freund, den sie selten zum Shoppen in der Stadt überreden konnte. Modomoto liefert zwei komplette Outfits nach Hause, die nur noch anprobiert werden müssen. Auch um die Auswahl müssen sich die Männer keine Sorgen machen: Ihre Vorlieben und Wünsche haben sie dem Stylisten schließlich mitgeteilt. Nach eigenen Angaben hat das Start-up inzwischen P mehr als 200.000 Kunden und 200 Mitarbeiter und ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Profitabel ist das Start-up noch nicht. „Wir sind in der Vergangenheit sehr stark gewachsen, sind dabei, eine eigene Logistik aufzubauen, um den Kunden den besten Service bieten zu können“, sagt Powalla. Die Verluste versucht sie aber so gering wie möglich zu halten. Der Umsatz lag 2014 im zweistelligen Millionenbereich. Schnelles Wachstum, Profitabilität zweitrangig Der direkte Konkurrent von Modomoto in Deutschland ist Outfittery. Das Unternehmen verschickt ebenfalls Outfit-Boxen an seine Kunden. Gut drei Jahre nach der Gründung hat das Start-up ebenfalls schon mehr als 200.000 Männer überzeugt. Der Umsatz dürfte mit geschätzten 18 bis 19 Millionen Euro im gleichen Bereich liegen wie bei Modomoto, genaue Zahlen lassen die beiden Gründerinnen, Julia Bösch und Anna Alex, zwar nicht verlauten, aber auch hier wird zunächst auf Profitabilität zugunsten von Wachstum und Expansion verzichtet: Den Beratungsdienst gibt es mittlerweile auch in der Schweiz, in Österreich, den Benelux-Ländern sowie Schweden und Dänemark. Bei der Expansion haben vor allem Investments namhafter Finanziers geholfen. Erst im März gab es eine 20-MillionenEuro-Finanzspritze von Northzone, einer schwedischen Beteiligungsgesellschaft, die auch bei Spotify investiert und mit Outfittery zum ersten Mal Geld in ein deutsches Unternehmen gesteckt hat. „Mit dem außergewöhnlichen Wachstum in den vergangenen zwei Jahren haben uns die beiden Gründerinnen überzeugt“, sagte Northzone-Partner Hans Otterling damals. Seine Beteiligungsgesellschaft investiert jährlich nur in zehn Start-ups weltweit. Nun will das Berliner Start-up auch nach Großbritannien expandieren. Zudem wurden die Investorengelder in eine Whatsapp-Beratung gesteckt, über die die Kunden unterwegs Fotos von Outfits oder Styles, die ihnen gefallen, an die Stilexperten von Outfittery schicken können. Für das Engagement von Outfittery gibt es einen Grund: Je genauer die Modeexperten ihre Kunden kennen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass im Päckchen ein Treffer ist – und umso niedriger ist die Retourenquote. Als Hemmschuh für mehr Wachstum erweist sich aber der fehlende persönliche Kontakt – ein Grund für Kunden zum Wiederkommen. „Bisher geht es immer noch nicht ohne Menschen, also echte Kuratoren“, gibt E-Commerce-Experte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein zu bedenken (siehe Interview), dies stehe „einer Skalierung im Wege, die nur über eine Vollautomatisierung möglich ist.“ Pesönlicher Service steht Skalierung im Weg Der Outfittery-Konkurrent 8select hat dies erkannt und aus der Not eine Tugend gemacht: Das Regensburger Start-up hat seine Strategie kürzlich komplett neu ausgerichtet – weg von persönlicher Beratung, hin zur Auswahl durch intelligente Technik. In einer virtuellen Umkleidekabine bekommen die Kunden eine von einem Algorithmus bestimmte Voraus- 9. November 2015 23/15 INTERNET WORLD Business 13 Gerrit Heinemann Leiter des eWeb ResearchCenter an der Hochschule Niederrhein www.hs-niederrhein.de Modomoto will Online- und Offline-Beratung in sogenannten Fitting Rooms, u.a. in Berlin, verbinden wahl zu sehen; aus der können sie dann das in den Warenkorb packen, was ihnen am besten gefällt. 8select führt in seinem Online-Shop mehr als 100 Marken aus derzeit rund 50 Partner-Shops und verdient über ein Affiliate-Modell. Der Vorteil: Für das Regensburger Start-up fallen die Lagerkosten weg. Es ist aber auch ein Eingeständnis, dass das Modell Curated Shopping vielleicht nicht ganz so gut funktioniert. „Unserer Erfahrung nach ist es schwierig, das klassische Curated-Shopping-Modell ausschließlich mit der manuellen Beratung nachhaltig wirtschaftlich abzubilden. Ich traue das eigentlich nur Playern wie Zalando oder Fashion ID zu, darunter stößt man schnell an seine Grenzen“, so Co-Gründer Mathias Stiefel. Kisura wiederum geht den klassischen Weg des Curated Shopping, ist aber trotzdem ein besonderes Unternehmen: Als einziges Start-up bietet es Curated Shopping für Frauen an. Die beiden Gründerinnen Linh Nguyen und Tanja Bogumil haben unterdessen einen „mittleren Millionenbetrag“ investiert, aber auch Geld aus dem Programm zur Förderung von Forschung, Innovation und Technologie (Pro „Jede Kundin investiert in uns, wenn sie unseren Fragebogen ausfüllt oder mit unseren Stylisten telefoniert“ Tanja Bogumil Co-Gründerin von Kisura www.kisura.de Das Auge kauft mit: Eine edle Aufmachung gehört bei allen Curated-Shopping-Anbietern zum Einkaufserlebnis dazu Fit) erhalten. Kisura hat einen intelligen- Designwünsche berücksichtigen“, sagt ten Produktkatalog entwickelt, der die Böing. Um im kommenden Jahr auf ein Stylisten in Echtzeit bei der Modeberatung schnelleres Wachstum setzen zu können, unterstützt. Die beiden Gründerinnen will sie mit Investoren zusammenarbeiten. haben mittlerweile mehr als 50 Mitarbeiter – und mehr als 100.000 Frauen haben Handelsriesen zeigen das Angebot des Start-ups bereits in Anspruch genommen. Der Markt für Damenjetzt auch Interesse mode sei dreimal größer als für Männer, sagt Gründerin Bogumil. Und Frauen Der Erfolg der Online-Start-ups bringt kaufen tendenziell häufiger neue Kleidung auch den stationären Handel auf den Geals Männer. Sie wollen dabei aber zudem schmack von Curated Shopping: Der Düsgut beraten sein – und das ist das Konzept, seldorfer Bekleidungsspezialist Peek & in das Kisura investiert: „Wir nehmen Cloppenburg bietet seit Ende März eine so geuns für jede Kundin Zeit, aber nannte „Stilbox“ an. Aus sie investiert auch in uns, mehr als 300 Kollektionen wenn sie den Fragebogen und 20.000 Artikeln stelausfüllt oder mit einer unInvestment von len Stylisten – ähnlich wie serer Stylistinnen telefoNorthzone in bei Outfittery und Modoniert“, sagt sie. Ihre KunOutfittery, moto – kostenlos zwei dinnen kaufen im DurchMärz 2015 komplette Outfits für schnitt Waren im Wert von Männer zusammen. Das 200 Euro. Sie geben also Paket kann entweder nach dreimal so viel aus wie bei anQuelle: Xxxxxx Hause oder an Filialen deren Spontankäufen im geliefert werden, die zur Internet, noch dazu ist Investment von Gruppe von Peek & Clopdort die Umtauschquote penburg gehören. Ob das höher. „Für mich ist CuraHighland Capital Angebot auch auf Frauen ted Shopping eine logische in Outfittery, ausgeweitet werden soll, ist Weiterentwicklung vom Februar 2014 noch nicht entschieden. traditionellen Handel und Zalando hingegen macht das Online-Handel“, sagt Bogumil. Quelle: Pressemeldung schon. Seit einem Jahr testet der Eine schlechte Shopping-Erfahrung mit Kind war es, die Nina Böing dazu Modeversandhändler Curated Shopping, bewogen hat, das Start-up „Kindhochdrei“ im Mai startete er offiziell. An der Testphazu gründen: „Zum Zeitpunkt der Idee war se nahmen mehrere Tausend Kunden teil – meine Tochter knapp zwei Jahre alt und und ließen sich Outfits aus dem kompletfand Einkaufen mit Mama und Papa ein- ten Sortiment von Zalando zusammenstelfach nur doof. Ich hingegen fand das origi- len. Auch der Modehändler will künftig exnäre Online-Shoppen total nervig, weil ich pandieren. Zunächst bedeutet dies für ihn immer eine halbe Stunde Online-Suche jedoch Mehraufwand. „Wir haben aber die einplanen musste, selbst wenn ich am Ende Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, in nur einen Body im Warenkorb hatte“, sagt die Kundenzufriedenheit zu investieren: Ist die Gründerin. Deshalb wollte sie die bei- der Kunde zufrieden, kommt er zum einen den Arten des Einkaufs miteinander ver- wieder, kauft aber zum anderen auch häubinden. Seit zwei Jahren gibt es ihr Start-up figer und mehr ein“, sagte Chef Ivo Schernun schon, in dem sie Boxen mit Outfits für kamp der Nachrichtenagentur dpa. Kinder zusammenstellt. Gewinn macht Das ist auch das Ziel der jungen Startaber auch dieses Start-up nicht: „Wir sind ups, die schnell wachsen, dabei hohe Umein Familienunternehmen und haben bis- sätze generieren und Profitabilität erst lang alles selber finanziert. Seit einiger Zeit einmal hintanstellen. Es wird sich zeigen, generieren wir das Wachstum aus dem er- welche Unternehmen sich am Markt werwirtschafteten positiven Cashflow.“ Das den halten können und wie sie sich weiterProblem sind jedoch die Lagerkosten: „Wir entwickeln müssen, um auch künftig zu müssen immer ein extrem breites Sorti- wachsen – und letztlich Gewinne zu ment zur Auswahl haben, da wir Größe, erwirtschaften. ◼ Geschlecht, Preis, Stil und Farb- und Nora Jakob 20 Mio € 13 Mio € „Bisher geht es noch nicht ohne Menschen“ Curated Shopping scheitert derzeit noch an der nicht ausgereiften Empfehlungstechnologie, meint Gerrit Heinemann. Warum verlagert sich die Einkaufsberatung aus dem Laden ins Internet? Gerrit Heinemann: Shopping-Beratung kommt zunehmend in kuratierter Form aus dem Netz. Maßgeschneiderte Kaufempfehlungen sind allerdings erst der zweite Schritt, denn die Technik ist noch nicht ausgereift genug. Bisher geht es immer noch nicht ohne Menschen, also echte Kuratoren. Und die stehen einer Skalierung im Wege, die nur über eine Vollautomatisierung möglich ist. Algorithmen liefern allerdings bisher keine exzellenten Treffer. Was muss verbessert werden? Heinemann: Bei sogenannten Recommender-Systemen handelt es sich um automatisierte Empfehlungsdienste, die ausgehend von angeklickten Websites oder angeschauten beziehungsweise gekauften Produkten ähnliche Artikel ermitteln und dem User empfehlen. Dazu wird auf das Data-Mining und Methoden des Information Retrieval zurückgegriffen. Allerdings führt die Kaufhistorie nicht selten zu abstrusen Empfehlungen wie zum Beispiel bei Waschmaschinen, von denen der Käufer eigentlich so schnell keine benötigt, oder Trauringen, die ebenfalls nicht in Massen gekauft werden. Profitieren die Hersteller von Curated Shopping im Internet? Heinemann: Netzpräsenz kann den Absatz steigern, wenn die Anbieter im Internet auftauchen. Allerdings fehlt dafür bislang die Basis. Nur 30 Prozent der deutschen Händler sind überhaupt im Internet vertreten. Bei den mobilen Apps und mobilen Lösungen – darunter Apps – halbiert sich das Ganze nochmals. E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 9. November 2015 23/15 Foto: Shutterstock / Vetkit 14 Digital Leader im B2B Einen eigenen Online-Shop umzusetzen halten viele B2B-Unternehmen für kompliziertes Hexenwerk. Dabei gelten ähnliche Erfolgskriterien wie im B2C-Online-Handel rst ließ der E-Commerce-Riese Amazon den B2C-Handel weltweit erzittern jetzt treibt die Furcht vor Amazon Business, aber auch vor anderen internationalen Anbietern wie Zoro Tools oder Screwfix dem internationalen B2B-Handel den Angstschweiß auf die Stirn. Denn geht es nach den US-Händlern, sollen Unternehmen dort künftig alles erwerben können, was sie für ihren beruflichen Alltag benötigen – angefangen von Bürobedarf bis hin zu komplexen Industrieteilen. Nachdem der Online-Einkauf im privaten Alltag bereits Usus geworden ist, ist der Schritt, die Beschaffung auch beruflich online zu organisieren, nur noch klein – und das Potenzial riesig: Marktforscher gehen davon aus, dass der zu verteilende B2B-Online-Kuchen rund zwanzig Mal so groß ist wie der im B2C-Geschäft. E 15 % der Features eines B2B-Shops unterscheiden sich von denen eines B2CShops Zielgruppenaffin: Zorotools bietet auf der Startseite unterschiedliche Sortimenteinstiege und spricht seine Kunden entweder nach Branchen oder nach Bedarf an Noch aber gehen die B2B-Unternehmen das Thema eher verzagt an. In einer Studie des Shop-Software-Anbieters Intershop aus dem Jahr 2013 hielten 80 Prozent der B2BUnternehmen eine E-Commerce-Strategie zwar für wichtig, um weiterhin Marktanteile zu gewinnen, aber nur 16 Prozent von ihnen wollten digitale Leader in ihrem Bereich werden. Obwohl hier der Kampf um Bestands- und Neukunden entschieden werden wird, ist die Angst vor den Schwierigkeiten bei der Transformation vom Außendienstvertrieb zum Online-Selfservice groß. Dabei decken sich 85 Prozent der Funktionen und Features eines B2B-Shops mit denen eines B2C-Shops. Lediglich die letzten 15 Prozent machen es erforderlich, dass die Unternehmen die Brille ihrer Kunden aufsetzen und mit individuellen Features und Funktionen deren Bedürfnisse online Schneller Überblick: Die linke Navigationsleiste von Contorion ist gut durchdacht und führt die Kunden schnell und intuitiv zum gesuchten Produkt so erfüllen, wie es bislang der Außendienstmitarbeiter vor Ort tat. Allerdings sind es genau diese 15 Prozent, die online einen Leader vom Loser unterscheiden und dazu führen, dass die Kunden bei ihm und nicht bei der Konkurrenz einkaufen. Erfahrung schlägt Amazon Hier jedoch liegt auch der entscheidende Wettbewerbsvorteil gegenüber den Allesanbietern wie Amazon & Co. Denn der eigene Außendienst weiß aufgrund langjähriger Erfahrung ganz genau, wie seine Kunden arbeiten und welche Services sie erwarten. Bei der Online-Konkurrenz muss dieses Wissen erst erarbeitet werden. Wichtigstes Erfolgskriterium für einen B2B-Shop ist die Nutzerführung. Denn für einen B2B-Nutzer ist Zeit Geld. Er geht Praktisch: Grainger-Kunden können mit dem Bulk Order Pad online schnell bekannte Produkte nachordern 9. November 2015 23/15 INTERNET WORLD Business nicht shoppen, sondern beschafft Arbeitsmittel. Hilft ihm ein Online-Shop bei seinem täglichen Beschaffungsmanagement Zeit zu sparen, führt dieser Mehrwert dazu, dass B2B-Kunden immer wieder online bestellen. Damit dies funktioniert, muss ein B2B-Shop so aufgebaut sein, dass der Kunde ihn auf Anhieb versteht. Eine intuitive Navigation sowie das Einbinden gelernter Usability-Standards aus dem B2C-Handel sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Schließlich ist auch ein professioneller Einkäufer nur ein Mensch und hat sein Online-Einkaufsverhalten bei Amazon, Ebay oder Zalando gelernt. Entsprechend erwarten auch Business-Einkäufer, dass sie das Sortiment auf einen Blick erfassen können, die Suche an gewohnter Stelle platziert ist und sie in möglichst wenigen Schritten zum gesuchten Produkt geführt werden. Die wichtigsten To-dos im Frontend-B2B-Shopdesign Mit drei Klicks zum Produkt bestellung verschicken können. Auch funktionale Themenzugänge finden sich auf der Contorion-Startseite, indem beispielsweise „Befestigungstechnik“ oder „Handwerkszeug“ gebündelt wird. Dem Kunden vermittelt Contorion Serviceorientierung und das Gefühl, im Shop gut aufgehoben zu sein. Apropos gut aufgehoben: Während B2BAnbieter darauf bauen, dass zwischen ihnen und ihren Käufern ein nicht selten in langen Jahren gewachsenes Vertrauensverhältnis besteht, der Außendienstmitarbeiter also „seine Pappenheimer kennt“, spricht ein B2B-Online-Shop nicht mehr nur bestehende Kunden an, sondern erreicht im Idealfall über das Web auch neue Zielgruppen, die in Sekundenschnelle Vertrauen zum Anbieter aufbauen. Einen Vertrauensvorsprung gewinnen B2B-Online-Anbieter beispielsweise schnell durch Online-Shop-Prüfsiegel, die potenzielle Kunden bereits aus dem B2C-Online-Handel kennen. Auch die Angabe von Referenzen kann gerade bei großen Aufträgen die Kaufentscheidung positiv beeinflussen. Weniger anonym wirkt ein B2B-Shop, wenn reale Mitarbeiter in Videos Produkte erklären oder als Ansprechpartner für Fachanfragen in der Kunden-Hotline zur Verfügung stehen. Das meistgehörte Argument gegen den B2B-Einkauf im Web ist vermutlich: „Das macht nur noch mehr Arbeit und dauert noch länger.“ Um dem entgegenzuwirken, müssen B2B-Anbieter ihren Kunden bei den täglichen Bestelltätigkeiten genau auf die Finger gucken. Durch Beobachtung Ein Beispiel für eine gelungene Nutzerführung ist der Händler für Industriebedarfsgüter Grainger. Der B2B-Shop basiert auf einer sehr einfachen, klassischen Plattformstruktur, die der Kunde aus der B2C-Welt kennt. Eine detaillierte linke Navigationsleiste bietet einen extrem schnellen Überblick über das gesamte Sortiment und führt den Kunden mit wenigen Klicks zum gewünschten Produkt. Besonders nutzerorientiert ist das „Bulk Order Pad“, bei dem die Kunden nur noch Artikelnummer und Stückzahl eingeben müssen und so die Bestellung auf den Weg bringen. Zur gelungenen Nutzerführung zählt auch, potenziellen Kunden schon auf der Startseite das Gefühl zu geben, dass das Sortiment den eigenen Bedürfnissen genügt. Doch gerade B2B-Anbieter mit riesigen Sortimenten und heterogenen Zielgruppen stehen hier vor der Herausforderung, den verhältnismäßig kleinen Platz der Startseite optimal zu nutzen. Eine gute Möglichkeit sind unterschiedliche Produktzugänge, wie sie im B2B-Shop von Contorion zu sehen sind. In der linken Navigationsebene sind die unterschiedlichen Kategoriezugänge schon in der zweiten Ebene ausgeklappt, was zu einem sehr schnellen Sortimentsüberblick führt. Daneben hat Contorion einen digitalen Werkstatteinrichter, mit dem die Kunden ihre Werkstatt ihrem persönlichen Bedarf entsprechend konfigurieren und als Sammel- 1. Verstehen Sie Ihre Kunden und richten Sie Ihre Online-Plattform nach ihnen aus 2. Etablieren Sie eine State-ofthe-Art-Usability 3. Prüfen Sie sämtliche Frontend-Killerfaktoren 4. Erkennen und heben Sie Ihre Potenziale im Netz 5. Entwickeln Sie individuelle Features 6. Werden Sie Digital Leader in Ihrer Branche 15 und persönliche Kundengespräche können Shop-Betreiber schnell eine Liste mit Features zusammenstellen, mit denen sich ihr Shop von denen der Konkurrenz positiv abhebt. Der Baugroßhändler Layer hat dies beherzigt und in seinem Webshop branchenabhängige Startseiten für unterschiedliche Zielgruppen realisiert. Auf dem B2BMarktplatz von Kwerk können Techniker und Ingenieure mithilfe zahlreicher Berechnungstools und einem intelligenten Angebotsmanagement online ganze Bauprojekte kalkulieren. Und bei dem Webshop für Verpackungen, Rajapack.de, sorgen unter anderem hilfreiche Konfiguratoren dafür, dass B2B-Kunden schnell das für sie richtige Verpackungsmaterial finden. Mit Multichannel punkten Der größte Wettbewerbsvorteil, den der klassische Handel gegenüber reinen Online-Pure-Playern hat, ist die stationäre Präsenz. Auch im B2B-Handel ist es sinnvoll, Online-Kanal und stationäre Welt so miteinander zu verknüpfen, dass für den Kunden ein Mehrwert entsteht. Die simpelste Möglichkeit ist die Integration eines Filialfinders, wie dies beispielsweise der Office-Ausstatter Staples macht. Doch wer unterschiedliche Kundentypen und Kaufanlässe für seine Produkte genau analysiert, wird noch weitere Möglichkeiten der Verzahnung finden. Allerdings: Nicht selten wird die eigene Multichannel-Strategie von Mitarbeitern ausgebremst, die Angst haben, zu hohe Online-Umsätze könnten langfristig den eigenen Job kosten. Dies sollten Unternehmen auf keinen Fall unterschätzen und jeden Mitarbeiter von Anfang an in allen Projektphasen in die Integration miteinbeziehen. ◼ Tim Böker ist Mitgründer des auf E-Commerce spezialisierten Designunternehmens Kommerz und berät B2B- und B2C-Unternehmen rund um digitale Markeninszenierung und Vertriebsförderung. Mehr Praxistipps zum Thema B2B-FrontendDesign verrät er im Rahmen des B2BSpecials der „ecommerce conference“ am 16.11.2015 in Hamburg. Weitere Informationen dazu finden Sie online unter: www.ecommerce-conference.de E-Commerce Solutions Unsere Lösungen für Ihren Erfolg im E-Commerce www.gfkl.com Wir geben Ihren Kunden ein Gesicht! Zahlartensteuerung Zahlungsabsicherung 100% Whitelabel Mehrwert: Der Box Selector von Rajapack hilft Kunden, die passenden Kartons für ihre Produkte zu finden, und zwar schneller als im Katalog Im Einsatz: Die fehlende Haptik eines Webshops ersetzt der Werkzeughersteller Fein durch Videos, in denen die Produkte im professionellen Einsatz zu sehen sind Sprechen Sie uns an! +49 201 769 6216 [email protected] www.payprotect.de E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business 9. November 2015 23/15 Zahlen & Fakten 500 Foto: Digitaltrends Millionen Päckchen verschickt Amazon pro Jahr allein in Deutschland Amazons letzte Meile Die Anzeichen für den Start eines hauseigenen Paketdienst von Amazon verdichten sich – weltweit. DHL, Fedex und Co müssen sich wohl bald warm anziehen betreibt Amazon weltweit ann kommt Amazons eigener Paketdienst? In der Branche wird seit Jahren darüber spekuliert, ob und wenn ja wann Amazon den Versand seiner x Milliarden Päckchen pro Jahr selbst übernehmen wird; sogar über den Namen für die Logistiksparte wird in den einschlägigen Fachblogs schon lange diskutiert: Amazon Transports & Logistics (ATL) könnte der Dienst heißen, der den bisherigen Logistikpartnern des OnlineHändlers – in Deutschland DHL, in den USA vornehmlich Fedex und UPS – das Wasser abgraben könnte. Bisher machten lediglich Gerüchte aus gut informierten Kreisen die Runde, doch in den letzten Wochen mehren sich weltweit die Anzeichen, dass es mit ATL wirklich bald losgehen könnte. W 17 In Städten weltweit beliefert Amazon derzeit Prime-Now-Kunden in einer Lieferzeit von unter zwei Stunden 7.000 qm soll ein Amazon-Logistikzentrum in MünchenOst umfassen, das 2016 gebaut werden soll Das offensichtlichste Anzeichen bisher: Ende Oktober hat Amazon damit begonnen, Pakete im Großraum München in Eigenregie auszuliefern. Aus einer 6.000 Quadratmeter großen Halle im Gewerbegebiet Geiselbullach bei Olching wird der Versand von Waren organisiert, die aus dem Amazon-Logistikzentrum in Graben/Augsburg angeliefert werden. Über die gute Anbindung an die Autobahnen A8 und A99 können Waren von dort aus per Same und Next Day Delivery an die Kunden im Großraum München ausgeliefert werden. Kein eigener Fuhrpark Dafür nutzt das Unternehmen allerdings keine eigene Lieferflotte, sondern setzt auf die Dienste mehrerer regionaler Zusteller. Insgesamt 200 Fahrer sollen für Amazon tätig werden. Der Schritt war in Fachkreisen bereits erwartet worden: Im Juli hatte Amazon zwei Logistikfirmen in München gekauft und unter der Bezeichnung „Amazon City Logistik Beta“ und „Amazon City Logistik Gamma“ ins Handelsregister eintragen lassen. Zudem hatte der Retailer Mitarbeiter für den Aufbau von lokalen Verteilerstationen gesucht, wie sie AmaPrime-Now-Zustellung: Um Prime-Kunden zon bereits in England für schneller zu bedienen, experimentiert Amazon viel die Sonntagszustellung und für Expresslieferungen nutzt Amazon sucht Logistiker Auch international häufen sich die Anzeichen dafür, dass Amazon daran arbeitet, seine Logistik selbst in die Hand zu nehmen. In Frankreich hat der Händler den Kurier-, Express- und Paket-Dienst Colis Privé komplett übernommen, berichten französische Medien. In Großbritannien ist Amazon bereits seit 2014 an Yodel beteiligt, der Nummer zwei im britischen Paketdienst hinter der Royal Mail. In den USA arbeitet Amazon angeblich derzeit am Aufbau eines eigenen Management-Teams: Laut dem Logistik-Fachblog DC Velocity habe der Online-Händler „einen der weltweit führenden Recruiting-Spezialisten angeheuert“, der Manager mit Erfahrung in der Zustellung von Kleinpaketen für Amazon gewinnen soll. Dazu passt das neueste, wilde Branchengerücht zur Zukunft von Andrej Busch, bis dato Geschäftsführer von DHL Paket. Busch hat die DHL zum November in aller Stille verlassen und wird sich ab nächstem Jahr neuen Aufgaben widmen. „Logistik Heute“ kolportierte prompt, Busch werde zu Amazon wechseln, um dort das europaweite Lebensmittelgeschäft – und vermutlich den passen◼ den Versand – aufzubauen. Ingrid Lommer internetworld.de/il DOMAINS | E-MAIL | HOSTING | SHOPS | SERVER 1&1 CLOUD SERVER TEST THE TOP-PERFORMER BEST! Easy to use – ready to cloud. 'LH&ORXG6HUYHUVLQGXQVFKODJEDULQ LKUHU3HUIRUPDQFHEHL&385$0XQG66' 5HDOLVLHUHQ6LH,KUH&ORXG3URMHNWHPLW GHUSHUIHNWHQ.RPELQDWLRQDXV )OH[LELOLW²WXQGOHLVWXQJV VWDUNHQ)HDWXUHV Load Balancing SSD Storage Minutengenaue Abrechnung Intel® Xeon ® Prozessor E5-2660 v2 und E5-2683 v3 1 Monat kostenlos! 'DQDFKDEĦ0RQDW Internet made in Germany 1TEST 30 TAGE AUSPROBIEREN 1KLICK UP- ODER DOWNGRADEN 1ANRUF EXPERTENRAT &ORXG6HUYHU0RQDWNRVWHQORV'DQDFKDEĦ0RQDW.HLQH(LQULFKWXQJVJHEðKU.HLQH0LQGHVWYHUWUDJVODXI]HLW3UHLVHLQNO0Z6W,QWHO GHQ86$XQGDQGHUHQ/²QGHUQ,QWHUQHW6((OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU ģ DE: 02602 / 96 91 AT: 0800 / 100 668 XQGGDV,QWHO ģ/RJRVLQGHLQJHWUDJHQH0DUNHQGHU,QWHO&RUSRUDWLRQLQ 1und1.info RECHT 18 INTERNET WORLD Business 9. November 2015 Leider ausverkauft ... § Nicht lieferbare Ware kann für Online-Händler wettbewerbsrechtliche Folgen haben W „Bei schwindenden Warenbeständen lieber das Angebot offline stellen“ Rolf Albrecht Rechtsanwalt, Volke 2.0 www.volke2-0.de Sabine Heukrodt-Bauer LL.M. Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz Bild: Shutterstock_hellena13 www.res-media.net darüber, dass die Ware vergriffen sein könne. Im Gegenteil: Es werde der Eindruck erweckt, als seien eben noch Fahrräder verfügbar. Die Richter sahen somit einen Verstoß gegen Nr. 5 des Anhangs zu § 3 Abs. 3 UWG. Dieser Passus untersagt Händlern, Waren zu bewerben, ohne darüber aufzuklären, dass sie diese Waren eventuell nicht in der gewünschten Stückzahl oder zum angegebenen Preis liefern können. Die Entscheidung des OLG Hamm zwingt Online-Händler den Warenbestand immer aktuell anzuzeigen. Bei sich reduzierenden Warenbeständen sollten sie lieber das Angebot offline stellen als es mit erklärenden Hinweisen zu versehen, die gegebenenfalls eine Irreführung nicht ausschließen. Nur so kann eine wettbewerbsrechtliche Inanspruchnahme im Einzelfall vermieden werden. Denn ob entsprechende aufklärende Hinweise ausreichen, muss im Einzellfall ein Gericht entscheiden. ◼ Klaus Albrecht Das müssen Sie beachten ∙ Bieten Sie nur Waren an, wenn Sie sie auch in der angekündigten Frist liefern können. ∙ Wird der Bestand knapp, nehmen Sie lieber das Angebot vom Netz. ∙ Erklärende Hinweise können als Irreführung verstanden werden. ONLINE-REISEPORTAL PRODUKTPIRATERIE „Visa Entropay“ als Gratiszahlmöglichkeit reicht nicht Bank muss Kundendaten offenlegen Erneut ist einem Reiseportal untersagt worden, bei der Auswahl der zuschlagsfreien Zahlungsmöglichkeiten zu kleinlich zu sein. Opodo hatte für die Bezahlung von Flugtickets einzig die wenig bekannte Prepaid-Karte „Visa Entropay“ ohne Zuschläge akzeptiert, auf andere Bezahlarten jedoch Zuschläge erhoben. Dies, so das LG Hamburg, verstoße gegen die Pflicht, dem Verbraucher wenigstens eine gängige Zahlmöglichkeit ohne Aufschlag anzubieten (Az.: 327 O 166/15). Ein ähnliches Urteil erging im März gegen Fluege.de. (fk) Keine Mehrwertsteuer fällt beim Umtausch von Bitcoins in andere Währungen an. Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass Bitcoins genauso behandelt werden sollen wie Bargeld. AZ: C-264/14 Ein Unternehmen, das das bekannte Duftwasser „Cool Water“ von Davidoff vertreibt, stieß 2011 auf den Anbieter einer Fälschung auf Ebay. Über eine Testbestellung kam das Unternehmen an die Bankverbindung des Markenpiraten – an mehr aber nicht. Denn die Sparkasse, bei der das Konto geführt wurde, weigerte sich unter Bezug auf das Bankgeheimnis, den Namen und die Adresse des Kontoinhabers preiszu- Online-Händler müssen EU-Versandkosten angeben Das Kammergericht Berlin hat entschieden, dass in Online-Shops auf anfallende Kosten bei Versand innerhalb der EU hingewiesen werden muss (Beschluss vom 02.10.2015 – Az.: 5 W 196/15). Ein Ebay-Händler hatte nur die innerhalb Deutschlands anfallenden Versandkosten beziffert. Zu Auslandslieferungen gab er an, dass die Versandkosten „auf Anfrage“ erhältlich seien. Die Berliner Richter sahen dies wettbewerbsrechtlich als unzulässig an. Laut Preisangabenverordnung (PAngV) seien die anfallenden Lieferkosten anzugeben. Ausnahmen hiervon bestehen nur in den Fällen, in denen die Berechnung der Kosten vernünftigerweise nicht möglich sei. Dies treffe auf den EU-Versand aber nicht zu. Innerhalb der EU seien die wirtschaftlichen Bedingungen weitgehend angeglichen worden und ein freier Warenaustausch grundsätzlich möglich. Die Berechnung der anfallenden Lieferkosten sei dem Händler daher zumutbar. Versandkosten müssen vorab beziffert werden, soweit diese „vernünftigerweise im Voraus berechnet werden können“ (§ 1 Absatz 2 Nr. 2 PAngV). Das dürfte gerade bei Ebay-Angeboten mit einem konkreten Artikel zumeist der Fall sein. Wird häufig gefälscht: Markenkosmetika wie das hier abgebildete „Cool Water“ von Davidoff geben. Dem hat der Bundesgerichtshof jetzt – nach fast fünf Jahren – widersprochen, nachdem er den Europäischen Gerichtshof um eine Vorentscheidung gebeten hatte. Der bewertete das Recht auf Schutz des geistigen Eigentums höher als die Schutzwürdigkeit der persönlichen Daten. Ob die verspätete Auskunft der Sparkasse bei der Verfolgung des Plagiators jetzt noch weiterhelfen kann, ist nicht bekannt. (fk) Foto: Hersteller enn Ware entgegen der Ankündigung im Online-Shop nicht lieferbar ist, kann das ein Wettbewerbsverstoß sein. Das entschied das Oberlandesgericht Hamm im August 2015 (Az.: 4 U 69/15). Ein Händler hatte in seinem OnlineShop Elektrofahrräder angeboten. Ein von einem Wettbewerber beauftragter Testkäufer bestellte daraufhin ein Fahrrad mit einer bestimmten Rahmengröße. Während des Bestellvorgangs wurde der Hinweis „nur noch wenige Exemplare auf Lager, Lieferzeit in circa 2 bis 4 Werktagen“ eingeblendet. Dennoch lief der Bestellvorgang ganz normal ab. Nach Abschluss der Bestellung erhielt der Testkäufer jedoch eine E-Mail, dass das bestellte Fahrrad nicht mehr verfügbar sei. Daraufhin ging der Wettbewerber gegen den Online-Händler wegen wettbewerbsrechtlicher Irreführung im Rahmen einer Lockwerbung vor. Das Oberlandesgericht Hamm sah ebenfalls einen Unterlassungsanspruch. Der Hinweis „nur noch wenige Exemplare auf Lager, Lieferzeit in circa 2 bis 4 Werktagen“ sei keine ausreichende Aufklärung 23/15 08. Dezember 2015 Empire Riverside Hotel, Hamburg Mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing î Intelligentes Marketing mit SMART DATA î Die eigene Datenstrategie finden î Von der Zielgruppenansprache zur individuellen Ansprache î Herausforderung Datenschutz î Verknüpfung von Online- mit Offline-Daten nur Referenten auf dem SMART DATA Summit 2015 unse Für re Le ser € 490 statt € 590 ,–* Ihr A nmel deco de: SD SD15 Christian Holtz Uniserv GmbH Kerstin Pape OTTO Kathrin Schürmann SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER Information & Anmeldung: Dr. Torsten Schwarz ABSOLIT Dr. Schwarz Consulting * zzgl. MwSt. smart-data-summit.de Veranstalter: Goldsponsor: Sponsoren: Silbersponsor: Partner-Konferenz: iwb ,– * Mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing Wer sollte teilnehmen? Der SMART DATA Summit richtet sich an: Sehr geehrte Damen und Herren, Daten spielen im Marketing eine zunehmend wichtige Rolle. Von der Auswertung großer Datenmengen versprechen sich Marketer, dass sie Eugenia Cotorobai Projektleitung í einen genaueren, wenn nicht sogar umfassenden Blick auf ihre Kunden gewinnen í Werbebotschaften präziser an die richtige Zielgruppe aussteuern können als bisher í ihre Kunden persönlicher ansprechen können, weil sie mehr über sie wissen í Vorhersagen ableiten können, wie Konsumenten auf ihre Marketingmaßnahmen reagieren werden, um den Return-on-Invest (ROI) der Marketing-Ausgaben zu verbessern í genauer berechnen können, welche Leads das größte Potenzial haben. Damit aus Big Data intelligentes Marketing wird, verbinden Unternehmen strukturierte und unstruktierte Daten. Das ist leichter gesagt als in der Praxis getan. Schließlich stammen die Informationen aus zahlreichen Quellen wie unternehmenseigenen und Dritt-Daten, aus Social Media oder von E-Mail-Marketing-Aktivitäten. Algorithmen durchpflügen die Informationen und warten (hoffentlich) mit neuen Erkenntnissen auf. Die Datenqualität wird künftig eine große Rolle spielen: Die Aufmerksamkeit im Unternehmen wird darauf gelenkt werden, wie es gelingt, Daten „sauber“ und aktuell zu halten, sie kontinuierlich anzureichern und bestmöglich zu nutzen. All diese Aspekte bieten viel Stoff für Diskussionen. Deshalb freue ich mich auf einen spannenden und informativen Konferenztag mit Ihnen. í Führungskräfte und Manager aus den Bereichen Datenanalyse und (Online) Marketing í Geschäftsführer aus mittelständischen und Großunternehmen aller Branchen Teilnahmegebühr und Leistungen Die Teilnahme für die eintägige Konferenz ist ab € 490,– zzgl. MwSt. für Leser von INTERNET WORLD Business mit dem Code SDSD15iwb möglich und enthält folgende Leistungen: Teilnahme an der Konferenz, Kaffeepausen und Mittagessen, Zugang zum Download der Vorträge nach der Veranstaltung. Die Anmeldung erfolgt unter smart-data-summit.de Herzlich willkommen! Referenten auf dem SMART DATA Summit 2015 Moderation Philipp Begaße department one GmbH Katrin Meier Schober Information Group Deutschland GmbH Information & Anmeldung: Matthias Postel iCompetence GmbH Ilka Voss Otto (GmbH & Co KG) Ingrid Schutzmann INTERNET WORLD Business smart-data-summit.de 08. Dezember 2015 Empire Riverside Hotel, Hamburg Mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing Intelligentes Marketing mit SMART DATA & Datenschutz 09.15 Uhr Begrüßung durch die Moderatorin Ingrid Schutzmann Ressortleitung Tools & Technik, INTERNET WORLD Business Wie Big Data das Marketing intelligenter machen kann Dr. Torsten Schwarz, Inhaber, ABSOLIT Dr. Schwarz Consulting Keynote Herausforderung Datenschutz Kathrin Schürmann, Rechtsanwältin, SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER 11.00 Uhr Kaffeepause und Zeit für Gespräche Datenstrategien 11.30 Uhr Customer Data Value – enge Kundenbeziehungen in Zeiten von Smartphones & Co. Christian Holtz, Director Solution & Product Management, Uniserv GmbH Die Single Customer View – Realität oder Utopie? Matthias Postel, CEO, iCompetence GmbH Road to Smart Advertising: Intelligente Nutzeransprache im Display Advertising bei OTTO Kerstin Pape, Leiterin Online Marketing, Otto (GmbH & Co KG) Ilka Voss, Executive Projektleiterin Online Marketing, Otto (GmbH & Co KG) 13.15 Uhr Gemeinsames Mittagessen Datenanreicherung und Customer Journey 14.15 Uhr Wie Consumer-Marken Offline- und Online-Touchpoints verbinden Philipp Begaße, Head of Content Marketing, department one GmbH Social Media meets 3rd-party Data Katrin Meier, Head of Business Development & B2C Sales, Schober Information Group Deutschland GmbH Themen-Tische Interaktiv Sie haben während des SMART DATA Summit die Möglichkeit, mit Branchenexperten und Fachleuten aus anderen Unternehmen an verschiedenen Themen-Tischen Ihre konkreten Fragen zu diskutieren. Entscheiden Sie vor Ort, an welchem Themen-Tisch Sie gerne teilnehmen möchten. 15.45 Uhr Kaffeepause und Zeit für Gespräche Best Practice 16.15 Uhr Datengestütztes Multichannel Marketing in der Praxis Dirk Kemmerer, Geschäftsführer, arvato Digital Marketing und Geschäftsführer, DeutschlandCard GmbH Data Driven Marketing versus Kreativität N.N. 17.15 Uhr Ende der Veranstaltung Programmänderung vorbehalten Kooperationspartner (Stand 04.11.2015): KNOW-HOW 22 INTERNET WORLD Business 9. November 2015 23/15 Tool für die Kundenzufriedenheit Welche Kriterien ein CEM-Werkzeug erfüllen sollte in Webanalyse-Tool gehört heute zum Handwerkszeug eines jeden Website-Betreibers. Customer Experience Management (CEM) jedoch geht darüber hinaus: Ein CEM-Tool erlaubt dem Seitenbetreiber nicht nur Einblicke in das Verhalten der User auf seiner Seite, es zeigt auch die Schwachstellen auf, die einen Kaufprozess scheitern lassen. Im ersten Teil dieser Serie (Ausgabe 22/2015, S. 20) haben wir die Anwendungsbereiche für CEM-Tools beschrieben. Im zweiten Teil dreht sich nun alles um die Auswahl und die Einführung im Unternehmen. E Erfolgreiches Customer Experience Management (CEM) zielt darauf ab, die Beweggründe für das Handeln von Kunden zu erkennen und ihre Loyalität zu steigern. Diese Serie vermittelt die Grundlagen. Folge 1: Was ein CEM für den Webshop-Betreiber leistet (Ausgabe 22/2015) Folge 2: Auswahl von CEMTools und Einführung (Ausgabe 23/2015) Glossar Customer Experience Management CEM beschreibt die Gestaltung einer einheitlichen, über alle Touchpoints konsistenten positiven Wahrnehmung des Unternehmens aus Sicht der Kunden. Struggle Probleme auf Kundenseite mit der Website / im Online-Shop, z.B. Fehlermeldungen, Kaufabbruch, etc. Struggle Detection beschreibt die Erkennung dieser Probleme, beispielsweise durch die Definition von Events. Event Events sind Regeln, die zum Beispiel festlegen, was ein Struggle ist und wie das Problem erkannt werden kann. Keine Scheu vor Dienstleistern Jedes CEM-Projekt ist zum Scheitern verurteilt, wenn – um Kosten einzusparen – zu wenig oder gar keine Dienstleistungen für die Implementierung des Tools sowie die Erstellung der notwendigen Reports, Dashboards und Scorecards in Anspruch genommen werden. Dies gilt auch für die Schulung der Mitarbeiter. Wer erwartet, dass diese sich das nötige Wissen mit Handbüchern oder per „Trial and Error“ aneignen können, riskiert das Scheitern des Projekts. Es ist ein Trugschluss zu glauben, ein webbasiertes Software-as-a-Service(SaaS)Tool mache eine Mitarbeiterschulung überflüssig; es gilt dasselbe wie für „On Premise“-Lösungen. Erschwerend kommt hier allerdings hinzu, dass viele Anbieter von SaaS-Tools keine umfassenden Schulungspakete offerieren. Die eigenen Mitarbeiter müssen nicht nur bei der Implementierung des Tools eingebunden werden, sie müssen dafür auch genügend freie Kapazitäten haben. In der Praxis zeigt sich häufig, dass die Ursachen für Probleme mit dem CEM-Tool nicht in der Software zu suchen sind, sondern in der mangelhaften Schulung und Einbindung der Mitarbeiter. erfolgreich abzuschließen, werden von allen Kunden sämtliche Daten benötigt. Sampling – also das Filtern eines Teils des Traffics – spart zwar Kosten, jedoch besteht dann die Gefahr, dass gerade der fehlerbehaftete Teil ausgefiltert wird. Wiedergabe des „echten“ Kundenerlebnisses: Zahlreiche Tools setzen die Custo- mer Journey entweder aus Screenshots oder aus den aufgerufenen URLs zusammen. Screenshots sind statisch und können den wirklichen Ablauf der Session nicht wiedergeben und daher das Kundenerlebnis nicht darstellen. Wird die Customer Journey aus den aufgerufenen URLs zusammengesetzt, kann das Kundenerlebnis ebenfalls nicht wiedergegeben werden, da sich die Website mit großer Wahrscheinlichkeit zwischen dem Zeitpunkt Illustration: Phoenix Media Serie: Customer Experience Management des Kundenbesuchs und der Wiedergabe im CEM-Tool geändert hat. Beiden Methoden fehlt die Möglichkeit, in den App- und HTTP-Daten sowie im HTML-Code der Seite nach einer Fehlerursache zu suchen. Ein wesentlicher Teil der Zeit- und Kostenersparnisse von CEM ist aber genau hierauf zurückzuführen: Durch die komplette Aufzeichnung der Session ist eine Reproduktion von Fehlern sowie die Fehleranalyse im HTML-Code möglich. Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Tools Viele Software-Hersteller verwenden für ihre Tools den Begriff „Customer Experience Management“, auch wenn ihnen wichtige CEM-Funktionen fehlen, etwa die Erkennung von Problemstellen (Struggle Detection) und die Abschätzung der finanziellen Folgen. Ein echtes CEM-Tool sollte folgende Funktionalitäten aufweisen: Erfassung sämtlicher Transaktion von jedem Kunden in Echtzeit: Um zu verste- hen, wo die Kunden im Online-Shop Schwierigkeiten haben, Transaktionen Dashboard: Ein gutes CEM-Tool liefert jedem Mitarbeiter alle relevanten Daten auf einen Blick 28.November 9. September 2015 2015 23/15 20/15 INTERNET WORLD Business 23 Struggle- und Business-Impact-Analysen: Ein CEM-Tool sollte nicht nur technische Probleme oder Probleme bei der Usability erkennen, sondern den dadurch entgangenen Umsatz quantifizieren können. Dazu muss das Tool in der Lage sein, den Warenkorbwert eines Kunden zu erfassen und für spätere Auswertungen sowie Optimierungsmaßnahmen zu speichern. Bezüglich der Struggle-Analyse (Analyse von Nutzerproblemen) sollte die StruggleDefinition flexibel und von jedem CEMTool-Anwender selbst möglich sein. Dazu ein Beispiel: Wenn aus Sicherheitsgründen hohe Anforderungen an das Passwort des Kunden auf der Website gestellt werden, können bis zu zehn fehlerhafte LoginVersuche noch als normal gelten – in anderen Umfeldern kann dies bereits ein Indiz für eine Hacker-Attacke sein. Glossar Customer Life Cycle Shadow-Browsing für den Customer Support: Mit Shadow-Browsing kann der Kundenservice in Echtzeit sehen, was der Kunde im Online-Shop getan hat und welche Fehlermeldungen dem Kunden den Einkauf, die Bestellung oder die Buchung unmöglich machten. Unnötige Fragen zu technischen Details, die Kunden oftmals gar nicht beantworten können und verärgern, werden somit hinfällig. Aktive Alarmierung: Ein gutes CEMTool sollte bei bestimmten Verhaltensmustern oder bei Unter- bzw. Überschreitung von Schwellenwerten aktiv und selbstständig Informationsmitteilungen an die verantwortlichen Mitarbeiter im Unternehmen senden, etwa wenn Fehler gehäuft auftreten, VIP-Kunden Probleme haben oder bestimmte Preislevel unterschritten werden. Wichtig: Sowohl die Kriterien für einen Alarmfall als auch die Art der Alarmierung müssen individuell veränderbar sein, etwa per SMS, E-Mail oder durch die Ausführung von Scripts auf anderen Systemen. Schnittstellenintegration: Mithilfe von CEM werden wertvolle Daten über Kunden gewonnen, die in anderen Marketing-Tools gewinnbringend genutzt werden können. Eine leistungsfähige API sollte daher unbedingt zur Verfügung stehen. Besser ist es, wenn das Tool über bereits existierende Integrationen in Tools wie CampaignManagement oder Webanalyse verfügt. Die Aufzählung der genannten CEMTool-Funktionen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gibt aber einen guten Überblick über die wichtigsten Features. Der benötigte Funktionsumfang hängt natürlich immer von der jeweiligen Kundensituation und dem Anforderungsprofil ab. Organisatorische Veränderungen Damit ein Online-Retailer den größtmöglichen Nutzen aus dem Einsatz eines CEMTools ziehen kann, sind organisatorische Veränderungen notwendig, da die Prozesse und Abläufe im Unternehmen angepasst und die Mitarbeiter vorbereitet werden müssen. Folgende Aufgaben kommen auf Unternehmen zu: Bereitstellung von IT-Ressourcen: Fällt die Entscheidung für ein „On Premise“CEM-Tool, muss die interne IT nicht nur Mit einem CEM-Tool können die Auswirkungen einzelner Website-Probleme auf den Unternehmenserfolg ganz einfach bestimmt werden. Die Aufmerksamkeit aller Beteiligten im Unternehmen kann damit auf die wirklich gravierenden Probleme gerichtet werden die erforderliche Hard- und Software, sondern auch geeignetes Personal bereitstellen, um die Anwendung zu managen und zu betreuen. Da ein CEM-Tool nicht als „mission critical“ eingestuft wird, reicht eine regelmäßige Überwachung des Tools aus. Bei einer SaaS-Variante übernimmt der Anbieter des Tools die Bereitstellung der Applikation sowie der notwendigen Hardund Software. In diesem Fall sollte jedoch auf die Definition geeigneter Leistungseigenschaften im Service-Level-Agreement geachtet werden. Integration der beteiligten Fachabteilungen: Es sollten wirklich alle am CEM-Konzept beteiligten Fachabteilungen, darunter E-Commerce, Marketing, Customer Service und die IT, in den Prozess einbezogen werden. Hier gilt es mindestens eine bis zwei Personen pro Abteilung für die Nutzung des Tools zu schulen. Einbindung aller relevanten Unternehmensprozesse und -abläufe in das CEM: Das beste Werkzeug nützt nichts, wenn es keine Daten erhält. Um zu vermeiden, dass Änderungen an der Website, den Webanalyse-Tags oder vielleicht sogar am Content dazu führen, dass dem CEM-Tool die Grundlage entzogen wird, muss CEM zum integralen Bestandteil aller relevanten Prozesse und Abläufe im Unternehmen werden. Das zuständige CEM-Team muss bereits im Vorfeld in geplante Änderungen an der Website oder dem Tagging informiert und eingebunden werden. Zentralisierte Erstellung von Events: Die Basis eines guten CEM-Tools sind sogenannte Events. Events können auch als Regeln beschrieben werden, die definieren, was etwa als ein Struggle (Problemfall) gilt und wie das Tool diesen erkennen kann. Die Definition der Events sollte zentralisiert für alle beteiligten Fachbereiche erstellt werden – am besten von zwei Personen, die sich im Fall von Krankheit oder Abwesenheit durch Urlaub gegenseitig vertreten können. Reports, Dashboards und Scorecards können üblicherweise trotzdem von den Usern jeder Abteilung nach eigenen Bedürfnissen selbst erstellt werden. Customer Life Cycle beschreibt das gesamte Vorgehen eines Kunden, der sich für eine Marke, ein Produkt oder eine Dienstleistung entscheidet, diese(s) kauft, benutzt oder in Anspruch nimmt und der Marke, dem Produkt oder der Dienstleistung treu bleibt, also eine Beziehung aufbaut und diese aufrechterhält. Üblicherweise beginnt dies mit dem ersten Kundenkontakt und endet mit der Auflösung der Geschäftsbeziehung. Customer Journey Die Customer Journey umfasst die einzelnen Schritte, die ein Kunde innerhalb des Customer Life Cycle unternimmt, um beispielsweise ein Produkt zu erwerben. Ohne CEM wird kein Online- Session Shop langfristig überleben Eine Sitzung ist die Verbindung eines Clients mit einem Server oder, einfacher ausgedrückt, die Bewegung eines Website-Besuchers / Online-Shoppers auf der Website / im Online-Shop. Eine schlechte Customer Experience kann Unternehmen Millionen an Umsätzen und somit Gewinn kosten. Unzufriedene Kunden, die ihre Erfahrungen in sozialen Netzwerken oder Bewertungsplattformen kundgeben, können verheerende Auswirkungen auf ein Unternehmen haben. Daher werden laut einer Gartner-Studie bis 2016 geschätzt 89 Prozent der Unternehmen ihr kanalübergreifendes Markenauftreten auf Basis der Customer Experience optimieren. Um dauerhaft überleben zu können, muss der Online-Händler seinen Kunden ein einzigartiges und einwandfreies Einkaufserlebnis bieten. Dies setzt eine stetige Optimierung des Online-Auftritts voraus: Usability, Performance, Content, Design, Customer Journey, Customer Experience. Dazu ist neben einem Webanalyse-Tool ein CEM-Tool zwingend notwendig. Nur mit einem funktionierenden CEM lassen sich Störungen im Shop permanent und leicht erkennen sowie schnellstmöglich ◼ beheben. Björn Kraus ist CTO beim Magento Gold Solution Partner und IBM Advanced Business Partner Phoenix Media in Stuttgart. www.phoenix-media.eu Rüdiger Reh ist IBM-Brand-Experte für Customer Experience Management bei IBM Deutschland. www.ibm.de SaaS Bei Software as a Service übernimmt der Anbieter der Software die Bereitstellung der Applikation sowie der notwendigen Hard- und Software. Ebenfalls übernommen werden in diesem Fall die Überwachung und die Steuerung der Software. On Premise Beim Software-Nutzungsmodell „On Premise“ muss die unternehmenseigene IT nicht nur die erforderliche Hard- und Software, sondern auch geeignetes Personal bereitstellen, um die Anwendung zu managen und zu betreuen. Shadow-Browsing Mit dem Shadow-Browsing kann der Kundenservice in Echtzeit sehen, was der Kunde auf der Website oder im Online-Shop getan hat und welche Fehlermeldungen für den Kunden den Einkauf, die Bestellung oder die Buchung unmöglich machten. ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business 9. November xx. Monat2015 2015 23/15 x/15 Bigcommerce ∙ Seit Oktober kooperiert Twitter mit Bigcommerce ∙ Das Unternehmen baut für Retailer den Buy Button im Newsfeed des Users ein ∙ Erste Zahlen zur Akzeptanz sollen Anfang 2016 vorliegen Foto: Shutterstock / Robuart ∙ Bigcommerce-CEO Brent Bellm rechnet damit, dass Händler jetzt verstärkt auf Social Media gehen „In naher Zukunft werden Buy Buttons auch in anderen Netzwerken zum Kauf animieren“ Boris Wollny Geschäftsführer der Digital- und Social-MediaAgentur Betamodus www.betamodus.de Click, Click, Buy Mit Buy Buttons wollen verschiedene Netzwerke den Weg über die mobile Website umgehen und zugleich den eigenen Dienst als Shopping-Plattform aufwerten arten macht keinen Spaß! Dabei ist es egal, ob es sich um neue Geschäftszahlen, Abschlussnoten oder den eigenen Geburtstag handelt: Es ist unerfreulich. W Facebook bietet mit Canvas ein Werbeformat mit optionalem Buy Button an Auch der digitalen Wirtschaft ergeht es nicht anders. Da diese derzeit größtenteils von US-amerikanischen Unternehmen beherrscht wird, müssen Werbungtreibende in Deutschland häufig auf den Einsatz von Innovationen warten, während ihre amerikanischen Kollegen sie bereits einsetzen. Das gilt etwa für Buy Buttons oder Werbeformate mit integrierter Kauffunktion. Der erste Dienst, bei dem ein Buy Button eingebaut wurde, war Pinterest. Im Juni 2015 war mit den „Buyable Pins“ in den USA ein entsprechendes Format am Markt. Und die Konkurrenz schläft nicht: Twitter testet ebenfalls in den USA einen Buy Now Button. „Für unsere Werbekunden bietet sich die attraktive Möglichkeit, Produkte direkt in der Timeline zu verkaufen“, erklärt Thomas de Buhr, DeutschlandChef beim 140-Zeichen-Dienst. Facebook hat ebenfalls ein Konzept umgesetzt. Vorreiter und Marktführer ist – zumindest momentan – noch Pinterest. Obwohl bislang nur iOS-Nutzer in den USA per Knopfdruck Kleidung, Schuhe oder andere Produkte kaufen können, scheinen die ersten Tests erfolgreich zu verlaufen. Rund drei Monate nach dem Launch veröffentliche Pinterest die ersten Zahlen. „60 Millionen Buyable Pins warten bereits auf die Kundschaft“, weiß Boris Wollny. Er ist Geschäftsführer der Augsburger Digitalund Social-Media-Agentur Betamodus. Funktionsweise und Sinn von Buy Buttons Mit Buy Buttons vollzieht sich der nächste Entwicklungsschritt der sozialen Medien. Vom Austauschkanal werden sie zunehmend zur Verkaufsplattform. Da insbesondere Pinterest diesen Weg forciert und das Modell vorantreibt, wäre es in diesem Fall nicht richtig, noch von Social Media zu sprechen, der Begriff Social-ShoppingPlattform trifft es schon eher. Buyable Pins – sie füllen den Newsfeed auf Pinterest, durch den der Nutzer scrollt – sind vergleichbar mit einem Post auf xx.November 9. Monat 2015 2015 x/15 23/15 INTERNET WORLD Business 25 Demandware IBM Magento Shopify ∙ Anbieter für E-CommerceShop-Systeme aus den USA ∙ Das IT-Unternehmen bietet eine Plattform für kanalübergreifenden E-Commerce an ∙ Weltweit setzen 240.000 Händler die Magento-Software ein ∙ Wurde von einem Deutschen 2004 in Kanada gegründet ∙ Das Unternehmen ist eine 100 prozentige Tochter von Ebay ∙ Dient zur Verwaltung von Website, Shop und Blog ∙ Für kleine Shops ebenso geeignet wie für große Marken ∙ Der Anbieter betont die simple Installation und Handhabung seines Shop-Systems ∙ Über 250 Einzelhandelsmarken nutzen Demandware ∙ Zu den Kunden zählen Adidas, Puma, Marc O’Polo, Jack Wolfskin und S Oliver ∙ Auf der Dmexco wurde eine Plattform für den Omnichannel-Commerce samt Buy Button in Social Media präsentiert Facebook oder einem Tweet. Wenn ein Werbungtreibender dem User nun mitteilen möchte, dass das Produkt, das er gerade sieht (zum Beispiel ein Stuhl) zu kaufen ist, kann er dies mit solch einem Pin machen. Von einem „normalen“ Pin unterscheidet sich der Buyable Pin durch den blauen Button mit dem Schriftzug „Buy it“. Er ist die Türöffner zum Social Shopping und zugleich bebhebt er ein altes Problem: das der Verfügbarkeit. Wenn Unternehmer auf sozialen Netzwerken Sonderangebote posten, sind diese auf der eigenen Firmen-Pinnwand und zugleich im Newsfeed des Nutzers zu sehen. Insbesondere wenn User ein Angebot erst spät entdecken, kann es sein, dass der Angebotszeitraum schon abgelaufen ist oder das Produkt im Online-Shop gar nicht mehr zur Verfügung steht. Tritt dieser Fall ein, frustriert dies den potenziellen Käufer. Bei seinem nächsten Einkauf wird er womöglich bei einem Konkurrenten nach der Ware suchen. Der blaue Buy Button erscheint auf Pinterest jedoch nur dann, wenn das Produkt tatsächlich noch zur Verfügung steht. Er symbolisiert dem Interessierten: Der Artikel, den du kaufen möchtest, ist noch zu haben. Implementierung im eigenen Pinterest-Profil Klickt der Nutzer anschließend auf den Buy Button, öffnet sich innerhalb der Pinterest-App der Check-out-Prozess. Dort kann er derzeit zwischen zwei Bezahlmethoden wählen: Apple Pay oder Kreditkarte. Da die Kontodaten im PinterestProfil des Nutzers hinterlegt werden, wird die Einkaufsprozedur beim nächsten Mal deutlich kürzer und vor allem bequemer ablaufen. „Buy Buttons stellen eine simple Art dar, ohne Bruch an kauffreudige Nutzer heranzukommen und sie direkt zum Kauf zu animieren, ohne dass sie auf einem weiterführenden Weg abspringen“, fasst Agenturchef Wollny die Vorteile der Buyable Pins zusammen. ∙ Softwareunterstützung von der Markteinführung über Mobile Commerce bis zu personalisierten Newslettern ∙ Zum Portfolio zählt auch der Buy Button in Social Media ∙ Die einzelnen Lösungen sind miteinander kompatibel Wenn auf Werberseite Interesse an der Integration von Buy Buttons besteht, stellt sich oft die Frage, wie sie zu implementieren sind. Wie kann ich den Buyable Pin im Speziellen oder den Buy Button im Allgemeinen am besten im eigenen Feed einbetten? Dabei helfen im Moment fünf Software-Anbieter: Bigcommerce, Demandware, IBM, Magento und Shopify (eine detaillierte Auflistung der Angebote gibt es in den Kästen oben auf Seite 24 und 25 sowie im Internet). Wer sich nun als Marketing-Entscheider mit Budgetverantwortung Sorgen macht, kann sich wieder zurücklehnen. „Bei der Implementierung von Buyable Pins fallen keine Kosten oder Gebühren an“, erklärt Jan Honsel, Country Manager bei Pinterest für Deutschland, Österreich und die Schweiz. „Pinterest erhält über die Buyable Pins auch kein Geld oder Provisionen“, ergänzt der Verantwortliche. Da sich die Buyable Pins mit der Ausnahme des „Buy it“-Buttons jedoch nicht von normalen Beiträgen unterscheiden, könnte es sein, dass sie im ungefilterten Nachrichtenstrom schnell untergehen. Um als Werbungtreibender oder Shop-Betreiber mehr Aufmerksamkeit zu schaffen, können Promoted Pins eingesetzt werden. Das ist der Name des Werbeprodukts von Pinterest. Durch dessen Verwendung können Marken die Reichweiten der Pins erhöhen und somit eine größere Zielgruppe ansprechen. „Da alle Pins beworben werden können, könnte man mit unserer Infrastruktur auch Buyable Pins bewerben und kaufbare Produkte mit den Nutzern verbinden, die solche Produkte suchen“, erläutert Honsel. Da sich die Plattform Pinterest vor allem für Dienstleistungen aus dem Do-it-yourself- und Modebereich eignet, ist sie für viele Firmen nicht die richtige Adresse. Wer kompliziertere oder erklärungsbedürftige Produkte wie Versicherungen oder maßangefertigte Küchen verkauft, muss folglich auf Alternativen zurückgreifen – und die gibt es. Ein simples Beispiel ist der „Call to Action“-Button, den jedes ∙ Es können mehrere Shops mit eigenen Katalogen und Kunden zentral verwaltet werden ∙ Nutzer loben die Features Unternehmen im eigenen Facebook-Profil im Titelbild einbinden kann. Er kann für Registrierungen, aber auch den Abverkauf genutzt werden. Eine Ebene tiefer setzt Facebook mit „Canvas“ an. Das neue Werbeformat wurde im Juni 2015 vorgestellt und befindet sich in der Testphase. Nach dem Klick auf die Anzeige öffnet sich noch in der Facebook-Anwendung eine Produktauswahl im Vollbildmodus, mit deren Hilfe die Nutzer bereits Voreinstellungen treffen und Informationen sammeln können, bevor es auf die eigentliche Shop-Website geht. Damit bleibt der Käufer länger im Kaufprozess, weil er die ersten Entscheidungen auf einer optimierten Seite mit geringer Ladezeit fällt und nicht schon frühzeitig aufgrund nicht für Mobile optimierter Seiten abbricht. Bedeutung von Buy Buttons für Online-Shops Formate wie die Buyable Pins oder Canvas zeigen, welche Richtung Facebook, Pinterest und Co einschlagen. Der Abverkauf verlagert sich zunehmend aus den OnlineShops in die sozialen Netzwerke. Es entstehen Social Shops – für die Händler hat dies negative Auswirkungen. Ist die Transformation erst einmal abgeschlossen, findet der gesamte Kaufprozess auf den sozialen Plattformen statt. Dadurch kommt es zu Traffic-Einbrüchen bei den Retailern. Wer den Nutzer nicht an die sozialen Netze verlieren möchte, sollte dafür sorgen, dass der digitale Laden für jedes Endgerät optimiert ist, und zudem nicht vergessen, dass Branding und Individualisierung noch wichtiger werden. Nur Marken, die sich profilieren können, werden künftig die Chance haben, die User ◼ direkt in den Shop zu locken. Christian Erxleben internetworld.de/erx ∙ Vor allem geeignet für kleinere und mittlere Unternehmen ∙ Kostenloser 14-tägiger Test „Bei der Implementierung von Buyable Pins fallen keine Kosten oder Gebühren an“ Jan Honsel Country Manager DACH bei Pinterest www.pinterest.com Auf Pinterest können Nutzer in den USA via Buy Button einkaufen ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 9. November xx. Monat2015 2015 23/15 x/15 „Weiter als der Markt“ Amazon, Real-time Bidding und der Konsolidierungsprozess: Im Interview spricht Mike Klinkhammer, Vermarktungschef von Ebay, über die aktuellen Herausforderungen erzeit liegt Ebay Advertising im Ranking der Digital-Vermarkter auf Platz 10. Dennoch plant der Vermarkter nicht, durch Zukäufe sein Portfolio zu erweitern. Man baut darauf, dass im Wettbewerb originäre Daten immer wichtiger werden. Und über die verfügt Ebay reichlich, weil sich der Nutzer einloggen muss. Wachsen will man trotzdem – aber organisch. Restplatzvermarktung mehr. Ein Ende der Entwicklung ist längst nicht absehbar. Erst die Automatisierung hat es beispielsweise möglich gemacht, dass auch Werbekunden mit kleineren Budgets bei uns Kampagnen buchen können. Auf klassischem Wege hätten wir den damit verbundenen Aufwand gar nicht bewältigen können. D 20,57 Mio. Unique User hat Ebay pro Monat Das sind 3,71 Mio. Unique User pro Tag 60 % davon sind männlich, 40 % sind weiblich Quelle: Agof Internet Facts 2015-05, Durchschnittlicher Monat / Tag (Onliner WNK) Vor einem Jahr sind Sie in die Vermarktung von Mobile eingestiegen. Wie fällt Ihre bisherige Bilanz aus? Mike Klinkhammer: Die Nutzungsgewohnheiten haben sich massiv verändert. Natürlich bildet sich das auch bei Ebay ab. Ein Trend sind native Formate. Hier zeigt Facebook der Branche, wie es geht. Wir haben uns daran orientiert und Formate für unsere App konzipiert, die eine sehr hohe Visibilität garantieren. Inzwischen sind die ersten Kampagnen gelaufen. Die Ergebnisse fallen vielversprechend aus. Kurzum: Es läuft gut an. Darauf bauen wir weiter auf. Hat man ohne eine App beim Mobile Advertising überhaupt eine Chance? Klinkhammer: Rund 90 Prozent unserer mobilen Nutzer greifen auf unsere Apps zu. Damit stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit von Apps im Mobile Advertising einfach nicht mehr. Wer sind denn Ihre größten Wettbewerber am Markt? Ist das Amazon? Klinkhammer: Natürlich bietet Amazon als Online-Händler auch ein E-CommerceUmfeld an. Der Fokus von Amazon liegt jedoch auf verkaufsfördernder OnsiteWerbung. Ebay hingegen tritt selbst nicht Foto: Ebay Advertising 26 „Die enorme Bedeutung von Programmatic war uns frühzeitig klar“ Mike Klinkhammer Head of Display Advertising Ebay Advertising Group www.ebay.de als Händler auf. Es obliegt allein unseren Werbekunden zu entscheiden, was sie bei uns bewerben. Häufig sind das Kampagnen, die mehr auf die Marke als auf den Abverkauf einzahlen. Unsere Wettbewerber sind deshalb auch eher die anderen großen Vermarkter im Online-Vermarkterkreis OVK. Eines der aktuellen Themen ist Programmatic Advertising. Wie hoch ist der Anteil von Programmatic an Ihren Werbeerlösen? Klinkhammer: Das Bieten liegt in der DNA von Ebay. Die enorme Bedeutung von Programmatic Advertising für die Entwicklung des Markts war uns daher frühzeitig klar. Deshalb sind wir inzwischen auch viel weiter als der Markt. Während der Marktanteil von Programmatic Advertising hierzulande bei knapp 20 Prozent liegt, liegen wir bereits bei über 50. Viel Platz für Marken: Die Hälfte der Werbeerlöse auf Ebay wird über Programmatic Advertising erwirtschaftet Ist das vor allem Restplatzvermarktung? Klinkhammer: Mit Programmatic lässt sich das Potenzial von datenbasiertem Advertising erst richtig nutzbar machen, daher ist es für uns auch schon lange keine Unterscheiden sich die Kunden, die nach wie vor klassisch buchen, von denen, die die automatisierte Variante bevorzugen? Klinkhammer: Nicht unbedingt, das ist von Agentur zu Agentur, von Kunde zu Kunde unterschiedlich. Es gibt Agenturgruppen wie Group M, die angekündigt haben, Programmatic Advertising zu forcieren. Am Ende wird keiner an dem Thema vorbeikommen. Bei Ebay Advertising wird organisatorisch nicht zwischen klassischer Online-Werbung und programmatischer unterschieden: Ihre Mitarbeiter bieten beides an. Betrachten die den automatisierten Mediahandel nicht skeptisch? Immerhin könnte er sie eines Tages arbeitslos machen. Klinkhammer: Natürlich gab es auch bei uns anfangs Bedenken, doch wir haben sofort gegengesteuert. Wir haben sehr früh Programmatic-Experten engagiert, die nicht nur verkaufen, sondern auch Daten analysieren konnten. Dann haben wir intensiv daran gearbeitet, deren Knowhow auf das ganze Team zu übertragen. Wir sind davon überzeugt, dass sich erklärungsbedürftige Produkte auch in Zukunft nicht alleine und automatisiert verkaufen. Dazu braucht es weiterhin spezialisierte Vertriebsmitarbeiter. In der Vermarkterlandschaft herrscht derzeit viel Bewegung. Wirkt sich der Konsolidierungsprozess auf Ebay Advertising aus? Klinkhammer: Auf uns wird das keine Auswirkungen haben. Wir glauben auch nicht, dass wir zukaufen müssen, um im Markt zu bestehen. Vielmehr glauben wir an unser organisches Wachstum. Sicher, es braucht eine gewisse Größe, doch die Reichweite allein wird nicht genügen. Aus unserer Sicht sind Targeting und FirstParty-Daten ebenso wichtige Kriterien. Und vergessen Sie nicht einen weiteren wichtigen Faktor: die Qualität der Kontakte. Über E-Commerce-Seiten wie Ebay erreichen Werbetreibende Nutzer mitten im Kaufprozess. Kurz gefasst: Eine klare Positionierung ist wichtig – das war sie jedoch auch bereits vor Jahren. ◼ Interview: Helmut van Rinsum 9. November 2015 23/15 INTERNET WORLD Business 27 Gegen die Obrigkeit Vorgestellt von Opel geht in der neuen Imagekampagne die Oberklasse an und gewinnt die Generation Y rech, provokant, selbstironisch und treffsicher: Das ist die aktuelle Kampagne für den Opel Astra unter dem Motto „Opel ärgert die Oberklasse“. Eine Imagekampagne, die das Zeug hat, ein „Umparken im Kopf “ zu bewirken und die Neupositionierung von Opel voranzutreiben. Im September ging es mit einem Paukenschlag los: In einem Stunt fliegt ein kleiner Opel über eine Reihe Luxuskarossen und lehrt diese das Fürchten. Opel inszeniert den neuen Astra hier als Überflieger, der Maßstäbe setzt. Über 225.000 Views hatte das spektakuläre Video auf Youtube bereits nach wenigen Wochen. Anfang Oktober folgten fünf weitere – teils recht respektlose – TV- und OnlineSpots, die nicht wie sonst bei Autower- F Karl Ott Managing Director der OnlineMarketing-Agentur Reachad Foto: GM Company www.reachad.de Er fliegt und fliegt: Der Astra überflügelt die Konkurrenz grund, die in der Regel nur bei Autos der Premiumklasse zu haben sind – insbesondere aber den Online- und Serviceassistenten Onstar. Damit bedient Opel das bung üblich Design und Motorisierung Trendthema Connected Car und macht oder Fahrverhalten zum Inhalt haben. sich für die Generation Y interessant. Die Macher haben erkannt, dass die Opel rückt hier einzelne Features wie Massagesitze und LED-Lichter in den Vorder- Zielgruppe der 20- bis 30-Jährigen Autos nicht mehr als Statussymbol sieht, sondern mehr über die digitalen Funktionen zu erreichen ist. Das wird auch in der Print-Anzeige deutlich, die direkt Digital Natives anspricht. Die Multichannel-Kampagne ist vielleicht kein Quantensprung, aber sie wird ihr Ziel erreichen: das Image von Opel veränKann das Auto, das da über die Edelmarken fliegt, Für den Dreh wurde der Wagen mit dern und die Zielgruppe ◼ ein Opel sein oder ist das eine Täuschung? aufwendiger Ausrüstung ausgestattet treffen. Perfektes Foto: So sieht Überraschung aus Ernste Blicke und offene Münder sind die verblüfften Reaktionen Steckbrief ∙ Auftraggeber: Opel ∙ Agentur: Scholz & Friends, Regie: Pierre Winther, Alex Feil, Idee und Umsetzung: Andre Kemper ∙ Kampagne: „Der neue Astra. Ärgert die Oberklasse“ ∙ Kanäle: TV, Youtube, Print, Out-of-Home, Display Ads ∙ Launch: 1. Oktober 2015 Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister American Airlines Nach 25 Jahren Zusammenarbeit tauscht die größte Fluglinie der Welt die Leadagentur aus; der Etat geht u.a. an Crispin, Porter + Bogusky Crispin, Porter + Bogusky, Mediacom Generali Investments Grey Düsseldorf Astra Für die neue Verpackung des Sixpacks wirbt die Biermarke mit City-Light-Postern in Hamburg; gestartet wurde die Kampagne mit einem Post auf der Facebook-Seite von Astra Philipp und Keuntje Etablierung des neuen Marken-Claims „Working With You Since 1831“ des Vermögensverwalters mit einer europaweiten Marketingund Werbekampagne auf mehreren Kanälen Media Broadcast Mediacom Direkte Interessentenansprache im Web über eine Online- und Affiliate-Kampagne zur Einführung der digitalen Vertriebsplattform „Barmenia Direkt“ der Versicherung The Reach Group Deutschlands größter Service-Provider der Rundfunk- und Medienbranche hat den MediaEtat für die Einführungskampagne des Übertragungsstandards DVB-T2 vergeben Interaktive Kampagne und Sponsoring des Verlags für das Kinder-Wissensmagazin „Woozle Goozle“ mit mehreren, kurzen TV-Spots sowie über eine App (Android und iOS) IP Deutschland, Crossmedia Düsseldorf Start der Gattungsmarketing-Kampagne „Editorial Media“ des VDZ mit elf Motiven aus verschiedenen Branchen, Medialeistungen der Verlage und Social Media Ads auf Facebook Hirschen Group Carlsen Verlag Verband der Zeitschriftenverleger (VDZ) Vodafone Verlängerung des TV-Clips des Kreditgebers in die Online-Welt mithilfe eines digitalen Bandcreators unter dem Motto „Beat! Boom! Bang!“ Elbdudler Sechsmonatige Werbeoffensive für den neuen Tarif „Vodafone Red One“ mit sechs TV-Spots, zahlreichen Online-Bewegtbildformaten sowie Plakat-, Hörfunk- und Printwerbung Jung von Matt Easy Credit Barmenia TECHNIK 28 INTERNET WORLD Business 9. November 2015 23/15 Foto: Fotolia / Axel Bueckert Die Prozessstufen beim Forderungsmanagement Ausgangssituation: Zahlungsverzug tritt ein í5HFKQXQJZLUGQLFKW IULVWJHUHFKWEH]DKOW í/DVWVFKULIWZLUG ]XU¾FNJHJHEHQ í.UHGLWNDUWHQ]DKOXQJ ZLUG]XU¾FNJHEXFKW &KDUJHEDFN Mahnen und fordern Inkassoverfahren (vorgerichtlich) í6FKULIWOLFKH 0DKQXQJHQ í0DKQWHOHIRQDWH í*JI'XUFKI¾KUXQJ HLQHU6FKXOGQHU EHUDWXQJ Die Ware ist beim Kunden angekommen, doch der bezahlt die Rechnung nicht – für jeden Online-Händler ein Ärgernis und der Moment ein Inkassoverfahren einzuleiten Teilzahlung / keine Reaktion Teilzahlung / keine Reaktion Rechtsanwaltsmahnung (vorgerichtlich) í$QN¾QGLJXQJ JHULFKWOLFKHU 0D¡QDKPHQ í*JI+LQZHLVDXI 8UWHLOH]X¦KQOLFKHQ )¦OOHQ í*JI=XVHQGXQJYRQ Urteilen in ¦KQOLFKHQ)¦OOHQ í*JI=XVHQGXQJ HLQHU.RSLHHLQHU LQGLYLGXHOODXVJHIHUWLJWHQ.ODJHVFKULIW uten Tag, sicherlich haben Sie einfach Fruchtet jedoch alles nichts, geht der Fall strapaziert und die Parteien können sich nur vergessen, unsere Rechnung vom an das zuständige Gericht. Der Antrag auf noch in die Augen schauen“, erklärt Alfons 8. Oktober 2015 in Höhe von 263 Euro zu einen Mahnbescheid leitet ein gerichtli- Winhart, Vorstand von PNO Inkasso, das begleichen.“ Mit einer freundlichen Zah- ches Mahnverfahren ein. Sein Zweck Prinzip. Das Unternehlungserinnerung beginnt ein mehrstufiger ist die Verjährung zu hemmen men betreibt das Portal Mahnprozess, wenn Kunden bei Online- und einen Titel zu erwirMahnbescheide.de. Dort Händlern Waren bestellen, aber nicht ken, der die Forderung wird erklärt, wie ein fristgerecht bezahlen. Verpufft diese Erin- absichert. Dieser ist dann Mahnverfahren abläuft, nerung wirkungslos, folgt ein weiteres 30 Jahre lang gültig. und es kann online ein Verbraucherinsolvenzen Schreiben, manchmal auch ein drittes. Mahnbescheid beanMöchte sich ein erwartet die Spätestens dann wird es aber auch Zeit, Händler mit dem tragt werden. Inkassowirtschaft einen Inkassodienstleister oder eine Mahnwesen und dem Auch Forderungsmaim Jahr 2015 Anwaltskanzlei einzuschalten. nagement-Anbieter Inkasso nicht selbst ausLaut einer Umfrage des Bundesver- einandersetzen, kann er es Kruk Deutschland will in bands Deutscher Inkasso-Unternehmen auslagern. Zahlreiche Inkaseinen „vertrauensvollen unter seinen Mitgliedern sind Online- sodienstleister buhlen um 4XHOOH%XQGHVYHUEDQG'HXWVFKHU und partnerschaftlichen Di,QNDVVR8QWHUQHKPHQH9 Händler stärker als andere Branchen Online-Händler als Kunden. alog“ mit dem betroffenen davon betroffen, dass Rechnungen nicht Die PNO Inkasso AG beVerbraucher treten. Das beglichen werden. 44 Prozent der BDIU- zeichnet ihren Ansatz beispielsweise als Unternehmen wurde 1998 in Breslau Mitglieder berichten, dass der Online- „Mediativinkasso“. Der Dienstleister tritt gegründet und ist seit 2011 an der WarHandel „Probleme mit der Rechnungs- als neutrale Vermittlungsinstanz an die schauer Börse notiert. Neben dem Kerntreue der Kunden“ habe. Es zeigt sich, dass Schuldner heran und erarbeitet mit ihnen geschäft Forderungsmanagement gehören 18- bis 24-Jährige Rechnungen schlechter eine geeignete Zahlungslösung. „Dadurch unter anderem eine Anwaltskanzlei, das begleichen als über 25-Jährige. Gläubiger wird die Geschäftsbeziehung zwischen polnische Schuldnerregister „Erif “ und jüngerer Verbraucher sind laut BDIU- Gläubiger und Schuldner nicht noch weiter eine Detektei zur Unternehmensgruppe. Umfrage am häufigsten die Online- und Versandhändler. Anbindung an Shop-System Beim Eintreiben von offeUm die Datenübergabe aus dem nen Forderungen wird zwiOnline-Shop zum Inkassodienstleister schen einem vorgerichtlichen möglichst komfortabel zu gestalten und Inkasso und einem gerichtliAufträge anzustoßen, haben einige Anchen Mahnverfahren unterbieter wie Mediafinanz oder Coeo Inkasschieden (siehe auch Grafik so Module für Shop- und Warenwirtlinks). Beim vorgerichtlichen schaftssysteme entwickelt. Mediafinanz Inkasso geht es um die Kombietet beispielsweise ein Inkasso-Plugin munikation mit dem Schuldfür Prestashop, Shopware, ePages und anner: Warum zahlt er nicht? dere Shop-Systeme an. In Kürze kommen Welche individuelle Lösung Module für JTL und Softengine dazu. Ein kann ihm angeboten werden, typisches Szenario beim Einsatz des MoDer Europäische Zahlungsbefehl wird in allen damit der Händler doch noch duls in Prestashop läuft so ab: Der HändMitgliedsländern anerkannt außer in Dänemark zu seinem Geld kommt? G Teilzahlung / keine Reaktion Gerichtliche Verfahren í0DKQYHUIDKUHQ í.ODJHYHUIDKUHQ í*JI6WUDIDQ]HLJH EHL%HWUXJV YHUGDFKW INTERNET WORLD Business 23/15 Quelle: E-Commerce Leitfaden, Ibi Research 82.000 9. November 2015 23/15 ler definiert, nach wie vielen Tagen eine unbezahlte Bestellung in den Status „Zahlungserinnerung“ oder „Mahnung“ übergehen soll. Wenn gewünscht, versendet Mediafinanz daraufhin automatisiert eine Zahlungserinnerung oder eine Mahnung im Namen des Händlers. Der Dienstleister stellt dafür editierbare Textvorlagen bereit. Aus der Bestellübersicht heraus kann der Händler ausstehende Forderungen mit einigen Klicks an Mediafinanz zur Bearbeitung weiterleiten. In der Inkassoübersicht sieht er, welche Forderungen an den Dienstleister gegeben wurden und wie der aktuelle Stand der einzelnen Forderungen ist. Zahlt ein Kunde die Rechnung, meldet der Händler die Begleichung in der Inkassoübersicht an Mediafinanz oder storniert das Verfahren. Der Download und der Einsatz des Inkasso-Plugins sind für den Händler kostenfrei. Mediafinanz betont, dass der Händler keine langfristige vertragliche Bindung bei der Inanspruchnahme der Inkassodienstleistung eingehe. Ein Erfolgshonorar oder eine Negativpauschale werden ebenfalls nicht erhoben. Mediafinanz behält ausschließlich die Inkassogebühren ein. Der Forderungsbetrag des Händlers wird an den Händler überwiesen. In der Praxis wird das Modul mehrheitlich von kleinen und mittelständischen Händlern genutzt. Größere Unternehmen oder solche mit komplexerer ERP-Struktur binden Zahlungsdienstleister direkt an. Zahlverfahren gut wählen Damit es erst gar nicht oder nur zu wenigen unbeglichenen Forderungen kommt, spielt das Angebot an möglichen Zahlverfahren eine wichtige Rolle. Verbraucher bevorzugen zwar den Kauf auf Rechnung, doch für Händler birgt dieses Zahlverfahren ein Risiko. Der Online-Shop Drucker.de bietet deshalb Privatkunden keinen Kauf auf Rech- INTERNET WORLD Business 29 „Wir sind mit unserem Mahnprozess sehr zufrieden“ Um die Zahl der unbeglichenen Rechnungen niedrig zu halten, bietet der OnlineHändler Drucker.de den Kauf auf Rechnung nur Geschäftskunden an. Auch ein Brief vom Geschäftsführer persönlich wirkt bei säumigen Zahlern. Wie gehen Sie bei Drucker.de mit offenen Forderungen um? Andreas Beirer: ,Q XQVHUHU :DUHQZLUWVFKDIWO¦XIWUHJHOP¦¡LJHLQDXWRPDWLVLHUWHU 3UR]HVV I¾U HLQ ]ZHLVWXILJHV 0DKQYHUIDKUHQDE:HQQHLQH5HFKQXQJQLFKW ]XP )¦OOLJNHLWV]HLWSXQNW EHJOLFKHQ ZXUGHHUK¦OWGHU.XQGHHLQHIUHXQGOLFKH =DKOXQJVHULQQHUXQJ%OHLEWGLHVHHUIROJORVJHKWGLH]ZHLWH=DKOXQJVHULQQHUXQJ DQ GHQ .XQGHQ )DOOV DXFK GDQDFK GLH 5HFKQXQJ QRFK QLFKW EH]DKOW ZXUGH HUK¦OW GHU .XQGH HLQHQ %ULHI GHU YRQ XQVHUHP*HVFK¦IWVI¾KUHUSHUV¸QOLFKXQWHU]HLFKQHWZXUGH0LWGLHVHP6FKUHLEHQ KDEHQZLUELVODQJVHKUJXWH(UIDKUXQJHQ JHPDFKW ZDV GLH (UIROJVTXRWH DQJHKW :HQQDOOGLHVH6FKULWWHIUXFKWORVEOHLEHQ ¾EHUJHEHQ ZLU GHQ )DOO DQ HLQ 5HFKWV DQZDOWVE¾UR nung an (siehe Interview mit Andreas Beirer), sondern arbeitet mit Vorkasse, Paypal und Sofortüberweisung. Einen anderen Weg geht der OnlineHändler Danto.de. Für den abgesicherten Kauf auf Rechnung und den Kauf per Lastschrift hat der Haushaltswaren-Shop den Zahlungsdienstleister Billpay eingebunden. Zwar bietet Danto.de auch andere Zahlverfahren an, doch Rechnungskauf und Lastschrift seien die klassischen Zahlverfahren, die ans Forderungsmanagement gehen, so die Begründung. Danto.de betrachtet es als großen Vorteil, sich nicht selbst um das Mahnwesen und das Inkasso kümmern zu müssen. Das übernimmt Billpay. Dafür erhält der Dienstleister eine Transaktionsgebühr und einen prozentua- Wie häufig kommt es bei Ihnen vor, dass Kunden nicht zahlen? Beirer: %HL 'UXFNHUGH N¸QQHQ QXU *HVFK¦IWVNXQGHQ DXI 5HFKQXQJ ]DKOHQ 3ULYDWNXQGHQ ELHWHQ ZLU DNWXHOO NHLQHQ .DXIDXI5HFKQXQJDQ(WZD3UR]HQW XQVHUHU.XQGHQHUKDOWHQGLH=DKOXQJVHULQQHUXQJ 'DV ]ZHLWH 0DKQVFKUHLEHQ VHQGHQZLUQXUDQ]ZHLELVGUHL3UR]HQW XQVHUHU .XQGHQ 'LH PHLVWHQ .XQGHQ ]DKOHQGDQQVS¦WHVWHQVQDFKGHPGULWWHQ 6FKUHLEHQ VRPLW PXVV XQVHU 5HFKWV DQZDOW QLFKW YLHOH )¦OOH EHDUEHLWHQ :LU VLQGPLWGHU4XRWHXQGXQVHUHP0DKQSUR]HVVVHKU]XIULHGHQ Was würden Sie anderen Online-Shops in Bezug auf das Inkasso empfehlen? Beirer:'DVHUVWH6FKUHLEHQVROOWHIUHXQGlichJHKDOWHQVHLQXPGHQ.XQGHQK¸I- len Anteil vom Warenwert, wenn der Kauf zustande gekommen ist. Überschuldung ist der Hauptgrund, warum Konsumenten ihre Rechnungen nicht zahlen, gefolgt von unkontrolliertem Konsumverhalten. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Wegen der guten Konjunktur und des Rückgangs der Arbeitslosenzahlen gehen die Verbraucherinsolvenzen zurück – auf rund 82.000 Fälle im Jahr 2015 nach 86.298 Fällen im Jahr 2014. Gut möglich, dass das einen positiven Einfluss auf die Zahlungsmoral der Online-Shopper hat. ◼ Andreas Beirer Director Finance & Organisation bei der Drucker.de IT-Handelsgesellschaft, Kirchheim bei München www.drucker.de OLFKGDUDXIKLQ]XZHLVHQGDVVQRFKHLQH 5HFKQXQJRIIHQLVW'DVGULWWH6FKUHLEHQ GDVV YRQ XQVHUHP *HVFK¦IWVI¾KUHU SHUV¸QOLFK XQWHUVFKULHEHQ ZLUG KDW VLFK VHKUEHZ¦KUW(VLVWHLQHHIIL]LHQWH0¸JOLFKNHLWRIIHQH)RUGHUXQJHQHLQ]XWUHLEHQ XQGNRVWHWXQVQXUHLQH%ULHIPDUNH 57 % der BDIU-Firmen bemängeln, dass 18- bis 24-Jährige Rechnungen schlechter begleichen als über 25-Jährige. 4XHOOH%XQGHVYHUEDQG'HXWVFKHU ,QNDVVR8QWHUQHKPHQH9 Ingrid Schutzmann internetworld.de/is 10 Jahre. Einfach das Wesentliche. 2005 2015 TECHNIK INTERNET WORLD Business 9. November 2015 23/15 Foto: Shutterstock / Aleksandr Bryliaev@opicobello 30 Eine Frage des Vertrauens Ist dieser Online-Händler seriös? Entspricht mein Shop den rechtlichen Anforderungen? Fragen, die sich Online-Shopper und Shop-Betreiber gleichermaßen stellen. Gütesiegel sollen Vertrauen und Sicherheit schaffen ütesiegel im E-Commerce sind wichtig – so wichtig, dass selbst die Polizei auf einer Präventionsseite über Gefahren im Internet empfiehlt, bei Webshops auf entsprechende Zertifikate zu achten. Schließlich ist es nicht immer leicht, seriöse Händler von betrügerischen Shops zu unterscheiden. Erst vor einigen Wochen haben Kriminelle mit gestohlenen Personendaten falsche Shops eröffnet, um Verbraucher um ihr Geld zu bringen. Daher ist auch der Online-Handel für das Thema sensibilisiert. Bei Mister Spex etwa sieht man die Notwendigkeit ohne Wenn und Aber ein. Der Internet-Optiker setzt auf die beiden Siegel „Trusted Shops“ und „EHI“. Jens Reich, Chief Customer Officer bei Mister Spex, meint: „Gütesiegel tragen dazu bei, dem Kunden eine Orientierung in puncto Datenschutz, Sicherheit, Qualität und allgemeiner Zufriedenheit anderer Kunden zu geben. Er erkennt somit schneller, welche Online-Shops und Angebote vertrauenswürdig sind.“ Auch beim Händlerbund weiß man um die Wichtigkeit. „Gütesiegel sind die Vertrauenswährung Nummer eins im Handel“, sagt Tim Arlt, Vorstandsmitglied Händlerbund. „Wer shoppt, will vertrauen G „Siegel sind für die Positionierung eines Online-Shops als seriöser und zuverlässiger Anbieter elementar“ Tim Arlt Vorstandsmitglied Händlerbund www.haendlerbund.de und sich darauf verlassen, dass der jeweilige Online-Shop seriös ist. Umgekehrt gilt: Wer Produkte über Online-Shops anbietet, möchte das Vertrauen der Kunden gewinnen und sie auch langfristig binden. Hier sind Transparenz, klare Kommunikation, gute Qualität und Seriosität die wichtigsten Faktoren im Online-Handel.“ Gütesiegel sind also vor allem ein Instrument zur Kundengewinnung und -bindung. Positiver Nebeneffekt: Die Auditierungs- und Zertifizierungsprozesse, die im Laufe einer Gütesiegel-Prüfung vonstattengehen, helfen dem Shop-Betreiber die eigenen Prozesse rechtskonform und kundenfreundlich zu gestalten und zu halten. Transparenz erleichtern Im Netz gibt es ganz unterschiedliche Arten von Gütesiegeln – zum Beispiel für Datenschutz und Produktqualität – oder auch Gütesiegel, die Kundenbewertungen wiedergeben. Auch mit unseriösen Angeboten muss man rechnen. Sowohl frei erfundene Gütesiegel als auch echte, aber unerlaubt und ohne vorherige Prüfung auf Shops angebrachte Siegel gehören dazu. Um hier einen Riegel vorzuschieben und Transparenz in das Angebot zu brin- gen, ist die Initiative D21 aktiv geworden. Diese Partnerschaft aus Politik und Wirtschaft hatte bereits 1999 das Projekt Internet-Gütesiegel ins Leben gerufen. Ziel ist es, Warenanbietern im Web die Wahl eines Siegels zu erleichtern und Online-Shopper auf diese Gütesiegel aufmerksam zu machen. Ein sogenanntes Monitoring Board, dem auch vier Gütesiegelanbieter angehören, soll die D21-Qualitätskriterien weiterentwickeln und die Einhaltung überprüfen. Im Rahmen einer Selbstverpflichtung haben sich die Anbieter auf einen gemeinsamen Katalog von Qualitätskriterien geeinigt, der regelmäßig an die aktuellen rechtlichen und technischen Gegebenheiten angepasst wird. Zu diesem Board gehören die vier Gütesiegel-Anbieter Trusted Shops, EHI, Datenschutz Cert und TÜV Süd. Trusted Shops ist einer der bekanntesten Anbieter für Online-Gütesiegel. Bereits 1999 gegründet, hat das Unternehmen nach eigenen Angaben europaweit bisher mehr als 19.000 Händler zertifiziert. Trusted Shops bietet eine Art Rundum-sicher-Paket an. Denn das Gütesiegel ist eine Kombination aus Prüfung, Bewertungen und Service. Kontrolliert werden dabei zum Beispiel Bonität, Preistransparenz, Kundenservice 9. November 2015 23/15 und Datenschutz. Der Online-Brillenanbieter Mister Spex setzt seit 2008 auf Trusted Shops. „Die Plattform Trusted Shops ist ein großes, transparentes und viel genutztes Forum, in dem Kunden ihre Zufriedenheit mit der erbrachten Leistung eines Shops zum Ausdruck bringen, den Anbieter explizit bewerten und auch offen mitteilen, wenn etwas nicht gepasst hat“, sagt Jens Reich. Pluspunkt: Audits vor Ort Zusätzlich wirbt Mister Spex mit dem EHI-Siegel. Das Gütesiegel des EHI Retail Institute dürfen Online-Shops nur führen, wenn sie die Vorgaben bezüglich Seriosität, Datenschutz und Datensicherheit erfüllen, und zwar stets entsprechend den neuesten und aktuell geltenden gesetzlichen Standards. Mister Spex unterzieht sich nach eigenen Angaben dazu einer jährlichen Überprüfung, um den Kunden das „gute Gefühl größtmöglicher Sicherheit beim Online-Kauf zu geben“, so Reich. Ein weiteres bekanntes Siegel ist das Online-Gütesiegel der TÜV Süd Management Service. Mit dem Logo „s@fer shopping“ werden Shops im In- und Ausland zertifiziert. Das Besondere daran: Neben einer Online-Prüfung und einem SecurityCheck checken die TÜV-Experten alle Anforderungen noch einmal vor Ort beim Händler. Und: s@fer shopping bietet zudem ein Beschwerdeverfahren. Der TÜV Süd tritt dabei als Vermittler zwischen Kunde und Online-Händler auf. Das vierte Online-Gütesiegel, das sich der Initiative D21 angeschlossen hat, ist das Datenschutzgütesiegel Datenschutz Cert, ein Unternehmen der Bremer Datenschutz Nord Gruppe. Die Schwerpunkte der Auditierung liegen auf Datensicherheit sowie Daten- und Verbraucherschutz. INTERNET WORLD Business Einen etwas anderen Weg geht der Händ- mehr Kundenbewertungen erzielt werlerbund. Der Online-Handelsverband mit den, die im Anschluss analysiert und auf Sitz in Leipzig hat sein eigenes Käufersie- Partnerseiten und Vergleichsportalen vergel ins Leben gerufen. „Transparente und teilt werden. klare Verbraucherinformationen sind Ekomi dagegen bietet eine Plattform, heute das A und O für Online-Shops. Über auf der sich die Verbraucher mit ihren das Käufersiegel signalisieren Online- Erfahrungen austauschen können. Die Händler, dass sie nicht nur gesetzliche Bewertungen werden nach Auskunft des Standards einhalten, sondern Wert auf Unternehmens persönlich und individuell Qualität und Kundenfreundlichkeit legen. überprüft. Auf der anderen Seite sollen unsere MitWelches Siegel ein Shop schlussendlich glieder sensibilisiert werden, dass sie neben wählt, hängt von den eigenen Prioritäten ihren Rechten auch Pflichten haben, die es ab. Prinzipiell ist die Entscheidung für den im Online-Handel einzuhalten gilt“, Einsatz eines solches Marketing-Tools erklärt Vorstandsmitglied Tim Arlt. aber vor allem für kleinere, noch unbeWer das Händlersiegel bekommen kannte Shops ein Muss. Christoph Wenkmöchte, muss eine vom Händlerbund an- Fischer, Hauptgeschäftsführer Bundesvererkannte Zahlungsmethode anbieten, die band E-Commerce und Versandhandel einen eigenen Käuferschutz beinhalDeutschland, betont: „Große, tet, zum Beispiel von Klarna oder bekannte Anbieter haben bei Kunden oft einen Paypal. Der Verband achtet Vertrauensvorschuss zudem darauf, dass interund sind daher national tätige Shopnicht so sehr auf Betreiber zusätzlich auf ein der Onlinedas Siegel als MarSiegel setzen, das die AnShopper finden ketinginstrument forderungen des grenzGütesiegel angewiesen. Unbeüberschreitenden Handels wichtig kannteren Shops erfüllt. Deswegen hat der hilft ein anerkanntes Händlerbund in ZusammenSiegel sehr Vertrauen zu arbeit mit seinem Dachverband Quelle: Initiative D21 gewinnen. Für alle wichtig Ecommerce Europe ein internatioist das Plus bei der rechtssicheren nales Gütesiegel ins Leben gerufen, das „Ecommerce Europe Trustmark“. Mitglie- Prozessgestaltung in einer immer kompleder, die Besitzer des Käufersiegels sind, xeren Rechtslandschaft.“ Das sieht man auch bei Mister Spex so. bekommen das internationale Zertifikat Allerdings differenziert Chief Customer bis Ende 2016 kostenfrei. Officer Jens Reich: „Nicht jedes Siegel hat eine entsprechende Reputation, um Ohne geht nicht (mehr) Sicherheit und Vertrauen auszustrahlen. Zwei weitere Gütesiegel-Anbieter haben Falsch eingesetzt können diese Siegel eher die Kundenbewertungen im Fokus. Shop- Misstrauen beim potenziellen Käufer herauskunft.de hat sich auf die Betreuung von vorrufen“, betont er und empfiehlt: „Siegel Kundenmeinungen spezialisiert. Durch ja, aber bitte die richtigen!“ ◼ ein eigens entwickeltes Verfahren sollen Susann Naumann 66 % Ausgewählte Gütesiegel im Überblick Anbieter Was wird geprüft? eKomi, www.ekomi.de Kundenbewertungen Ab 99 Euro Unbegrenzt EHI Retail Institute www.ehi-siegel.de Rechtstexte (AGB, Widerrufsbelehrung, Datenschutzerklärung etc.), Produktdarstellung, vor- und nachvertragliche Pflichtinformationen, rechtskonformer Einsatz von Tracking-Tools wie Google Analytics Ab 62,50 Euro 1 Jahr, Folgeprüfung jährlich Internet Privacy Standards www.datenschutz-cert.de/ ips-internet-privacystandards Konformitätsbewertungen auf dem Gebiet des Datenschutzes und der Informationssicherheit, Überprüfung IT-Systeme, -Produkte, Verfahren und Prozesse Nach Aufwand 2 Jahre Käufersiegel Händlerbund www.haendlerbund.de/ kaeufersiegel/kaeufersiegel Eigener Shop mit Warenkorbsystem, ausschließlich Verkauf von physischer Ware, Einbindung einer Zahlungsmethode, die einen eigenen Käuferschutz bei Nutzung der Zahlweise beinhaltet und im Rahmen des Käufersiegels anerkannt ist 39,90 Euro Unbegrenzt Shopauskunft www.shopauskunft.de Kundenbewertungen Von 0 bis 49 Euro Unbegrenzt TÜV Süd Safer Shopping www.safer-shopping.de Gebrauchstauglichkeit, Handhabbarkeit des Shops, Sicherheit von personenbezogenen Informationen, Prozesse beim Online-Händler wie Bestellabwicklung Je nach Aufwand, Kosten der Nachprüfung in der Regel 80 % der Erstzertifizierung Unbegrenzt gültig, Nachprüfung einmal im Jahr Trusted Shops www.trustedshops.de Bonität, Sicherheitstechnik, Preistransparenz, Informationspflichten, Kundenservice, Datenschutz Ab 49 Euro 1 Jahr, Folgeprüfung jährlich INTERNET WORLD Business 23/15 Quelle: Unternehmensangaben, eigene Recherchen Kosten/Monat Gültigkeit 31 Joachim Stoll Geschäftsführer Koffer24.de, Frankfurt/Main www.koffer24.de Wichtiges Argument im Marketing-Mix Sie werben bei Koffer24 mit dem EHISiegel. Warum ist Ihnen das Gütesiegel wichtig? Joachim Stoll: Wir versprechen uns gerade beim ersten Blick auf die Homepage einen Vertrauensvorschuss, der zu einer längeren Verweildauer, einer besseren Conversion und damit zu besseren betriebswirtschaftlichen Ergebnissen führt. Welche Erfahrung haben Sie mit dem Gütesiegel gemacht? Stoll: Wir sind seit 2000 damit ausgestattet. Die Prüfer arbeiten sehr ordentlich. Das zieht manchmal entsprechende Arbeiten am Shop nach sich. Aber wir wollen verbraucherfreundlich und juristisch up to date sein, deshalb bleiben wir dabei. Warum haben Sie sich gerade für das EHI-Siegel entschieden? Stoll: Vor 15 Jahren waren die Siegel noch nicht so verbreitet. Das EHI war mir als universitätsnahe Organisation das Vertrauenswürdigste. Es war eine persönliche Bauchentscheidung. Sind Gütesiegel für Online-Shops heute ein absolutes Muss? Stoll: Nein. Es gibt genügend Kollegen ohne Siegel und mit AGBs und Datenschutzbedingungen, die bei uns nicht erlaubt sind. Die Kunden entscheiden, bei wem sie einkaufen und sind manchmal erst nach einem Schaden klüger. Es ist aber auch eine Entscheidung der Shops, welche Strategie sie langfristig für erfolgreicher halten. Im engen Wettbewerbsumfeld von Koffer24 halte ich ein Siegel für ein weiteres kleines, aber wichtiges Argument im Marketing-Mix. TECHNIK INTERNET WORLD Business PraxisTipp Markus Schöberl verantwortlich für Seller Services bei Amazon Deutschland www.amazon.de Drei Tipps für den Amazon Marketplace Zwei Millionen Händler verkaufen weltweit über Amazon Marketplace. Diese Tipps befördern den Verkauf auf dem Marketplace: 1. Produktauswahl Ein Schlüssel für nachhaltiges Wachstum ist die stetige Optimierung des eigenen Portfolios, etwa die Expansion in neue Produktkategorien. Das Anlegen von neuen Produkten hilft, ein individuelles Produktangebot zu schaffen. Machen Sie sich einzigartig: Listen Sie Produkte in besserer Qualität als andere, in einer breiteren Auswahl, mit mehr Variationen oder spezielle Produkte in einer Nische. Entscheidend ist die Rückkoppelung an die Kundenbedürfnisse: Berücksichtigen Sie das Kundenfeedback und analysieren Sie regelmäßig die Bestsellerlisten unter www.amazon.de/bestsellers. 2. Den Verkaufscoach konsultieren Der Verkaufscoach ist eine Software und Teil von „Seller Central“, der Verwaltungsoberfläche für MarketplaceHändler. Das Tool gibt auf Basis unterschiedlicher Kennzahlen individuell auf den Verkäufer zugeschnittene Empfehlungen. Es zeigt an, wie hoch der Traffic war, wie hoch die Conversion Rate und vieles mehr. Basierend auf der Kundennachfrage und den vom Händler bereits angebotenen Produkten macht der Verkaufscoach auch Vorschläge für die Listung neuer Produkte. Zudem gibt er Hinweise zu Produktdetailseiten, bei denen etwa noch die Abbildungen fehlen oder die Beschreibung unvollständig ist. 3. Auf den Warenbestand achten Gerade in der Vorweihnachtszeit ist die Lieferfähigkeit sehr wichtig. Ohne ausreichend großen Lagerbestand und Warennachschub könnte der Umsatz gefährdet sein. Wenn Händler den Service „Versand durch Amazon“ nutzen, gibt der Verkaufscoach Empfehlungen, bei welchen Artikeln der Warenbestand erhöht werden sollte. Weitere Tipps für das Weihnachtsgeschäft finden Sie unter www.amazon.de/Weihnachten_FBA. 9. November 2015 23/15 Ausbau von ID-Diensten Nicht nur die Post will mit neuen Services die Online-Identifizierung erleichtern or allem für Banken, Versicherungen, Händler von Produkten mit Altersbeschränkung sowie Unternehmen, die Dienstleistungen auf Vertragsbasis anbieten, ist sie ein Thema: die rechtssichere Identifizierung der Kunden. Im Laufe der letzten zwei Jahre haben sich deshalb diverse Anbieter von videobasierten Online-Identifizierungsverfahren etabliert. Sie ersetzen durch die Authentifizierung per Videotelefonie das klassische Postident-Verfahren, bei dem der Kunde sich am Postschalter ausweist. Damit kommt es bei OnlineAbschlüssen nicht zum Medienbruch, der Kunde geht nicht so leicht verloren. Jetzt beginnen diese Anbieter, ihre Services auszubauen. Die Deutsche Post, die seit diesem Jahr neben dem herkömmlichen auch ein digitales Ident-Verfahren anbietet, hat nun ein einheitliches PostID-Portal gestartet. Darüber können Unternehmen ihren Kunden alle Ident-Verfahren der Post über eine Plattform anbieten. Zudem lassen sich die Kundendaten leichter in unternehmensinterne Prozesse übernehmen. Die Konsumenten können sich ihrerseits einmalig über das Portal überprüfen lassen und dann dort ihre Personendaten hinterlegen. Nutzt der Verbraucher Angebote von Händlern und Unternehmen, die an das Portal angeschlossen sind, entfallen weitere Erkennungsverfahren. Auch ID Trust Management – hervorgegangen aus der Übernahme des Start-ups Idvos durch die ID 8 AG, bündelt nun die Online-, die Video- und die Offline-Legi- V Foto: Deutsche Post DHL 32 Ob per Videotelefonie oder in der Postfiliale: Das neue PostID-Portal bündelt die Angebote der Deutschen Post für die Personenerkennung timation in einer Hand. ID 8 war bislang auf die Offline-Identifizierung über mehr als 2.000 angeschlossene Identity-Shops und die Legitimation bei Kurierfahrern spezialisiert. Idvos hatte bisher die VideoPersonenüberprüfung im Angebot. Identität plus E-Signatur Der Münchner Dienstleister ID Now ergänzt seine Video-Identifizierung um eine elektronische Signatur. Damit ist die komplette Antragsstrecke, etwa für ein Bankkonto oder einen Handyvertrag, lückenlos online möglich. Der Vertrag muss nicht vom Kunden ausgedruckt, unterschrieben und zurückgeschickt werden. Für die E-Signatur ist keine weitere Hardware nötig. Auch hier können die Kundendaten in Firmensysteme übernommen werden. An einer speziellen Lösung für Krankenkassen arbeiten das Frankfurter Unternehmen WebID und die Swiss Post, die ihre Services auch international anbietet. Ziel ist, ein Video-Identifizierungssystem für gesetzliche und private Krankenkassen zu entwickeln. Durch die Erkennung des Kunden soll dieser einen sicheren Zugang zu Online-Geschäftsstellen erlangen, um Fragen direkt online zu klären. Der Postversand der Zugangsdaten entfällt dann. Bis wann das Verfahren bereitstehen wird, ◼ ist noch nicht bekannt. Christiane Fröhlich Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Birkenapotheke Entwicklung einer Smartphone-App mit Beratungsinhalten, Bestellfunktion und Notdiensteplan für die Kölner Apotheke The App Guys, Köln Bundespolizei Relaunch des Internet-Auftritts im Responsive Design mit neuer Navigation und facettierter Suche Materna, Dortmund / Aperto, Berlin Grofa Einsatz der Lösungen iShop und iPIM für den B2B-Shop des Großhändlers für Lifestyle-Marken in den Segmenten Bike, Snow, Technik und Powersports Novomind, Hamburg Kind Hörgeräte Einsatz der Enterprise-Resource-Planning-Lösung Microsoft Dynamics AX zur Multichannel-Anbindung von 650 Standorten Microsoft, München Krones Nutzung der Check-out-Lösung im B2B-Shop des Herstellers für Abfüll- und Verpackungslösungen Wirecard, Aschheim Liebeskind Abwicklung des kompletten Fulfillments inklusive Payment für den Schweizer Online-Shop der Berliner Modemarke BFS Baur Fulfillment Solutions, Burgkunstadt Manroland Web Systems Konzeption, Design und Umsetzung eines B2B-Shops mit öffentlichem und geschütztem Bereich auf Basis der eCommerce Suite eMatters, Hamburg Universal Music Entwicklung einer Mobile App zum Kinderlied „In der Weihnachtsbäckerei“ Appsfactory, Leipzig VDI Verlag Relaunch der Portale VDI-Nachrichten.com und Ingenieur.de auf Basis des Content-Management-Systems eZPublish Arithnea, Neubiberg Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] HAMBURG MÜNCHEN xx. Mai 2015 10. November 2015 FRANKFURT HAMBURG xx. Mai 2015 18. November 2015 DÜSSELDORF FRANKFURT xx. Mai 2015 24. November 2015 Die Konferenz für Suchmaschinenmarketing Jetzt a nmelde n! Tickets ab € 249,– * statt € 299,–* Ihr Anm eldeco de: Google Shopping Strategien SEARC H15iwb Contentstrategien für Suchmaschinen S SEM Erfolgreiche Keyword-Auswahl Smart Data als Erfolgsfaktor SEA App Store Optimierung Internationalisierung im Suchmaschinenmarketing SEO Es referieren u.a.: Andreas Duscha CEWE Stiftung & Co. KGaA Mariano Glas Serienjunkies.de GmbH & Co. KG Moderation: Sabine HeukrodtBauer LL.M. RESMEDIA – Kanzlei für IT-Recht Johan von Hülsen Wingmen Online Marketing GmbH Dominik Johnson Yandex Europe AG Dr. Ole Mensching CareerTeam GmbH Astrid Jacobi jacobi&jacobi GmbH *alle Preise zzgl. MwSt. Mehr Infos und Anmeldung unter: search-conference.de Sponsoren: Veranstalter: DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 34 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING PLZ CALL TRACKING PLZ 9. November 2015 PLZ DISPLAY MARKETING 9 7 PLZ MaTelSo GmbH arsmedium group www.matelso.de Constantin Alecu Firstlead GmbH Markus Fabritius www.arsmedium.com ad agents GmbH www.adcell.de Friedrichstr. 15 Bucher Str. 103 www.ad-agents.com Rosenfelder Straße 15-16 70174 Stuttgart 90419 Nürnberg Am Joachimsberg 10-12 10315 Berlin Tel. 0711-20526336 Tel.: 0911. 200485.0, Fax: .55 71083 Herrenberg Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 [email protected] [email protected] Tel: +49 (0) 7032 / 895 85-00 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 Call Tracking als Bestandteil Emotional Brand Marketing. Fax: +49 (0) 7032 / 895 85-69 [email protected] der Customer Journey: 70 Spezialisten, 70 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partner- Wertvolle Conversion-Insights Enthusiasten, 70 Ästheten - als Vervollständigung Ihrer programm mit über 100.000 zur Optimierung von progressive Marketingagentur Marketingmaßnahmen mit Partnern und ohne Setup- Marketing-Kampagnen. begeistern wir Menschen. erfolgreichen Display- Intelligent, sensibel, ästhetisch Kampagnen. Gebühr! 7 CLOUD-SERVICE und innovativ. Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Content. In Brand, Performance und [email protected] www.ad-agents.com oder Tel.: 089/74117-281 Am Joachimsberg 10-12 oder Tel.: 089/74117-125 [email protected] Mehr Umsatz durch transparentes und erfolgreiches Hier könnte Ihr Eintrag stehen! CONTENT MANAGEMENT Fax: +49 (0) 7032 / 895 85-69 Informationen unter [email protected] PLZ oder Tel.: 089/74117-281 2 Affiliate Management AFFILIATE PROGRAMME www.plentymarkets.com Jan Griesel PLZ D - 34117 Kassel PLZ Sven Ditz Tel.: +49 561 - 50 656 300 6 7 Gertigstr. 48 GmbH www.maxda.de/ partnerprogramm D-22303 Hamburg SDL plc. Tel.: +49 - 40 – 32 81 93 0 www.sdl.com [email protected] Waldburgstraße 21 Führende TYPO3-Spezialisten 70563 Stuttgart für anspruchsvolle Projekte. Tel.: +49 (0) 711/78060-287 TYPO3-Platinum Member. [email protected] 48 Mitarbeiter, erfolgreiche Mit SDL optimieren Sie Ihre Projekte seit 1996. Customer Experience durch Holger Weishaupt Technologie- und Boschstr. 3 Servicelösungen für Ihren internationalen Online Shop. 63746 Speyer Tel: 06232/68 63 4031 sitegeist NEOS solutions GmbH [email protected] Maxda.de/partnerprogramm Maxda hat den mit Abstand kürzesten Lead aller Kreditvermittler, jeder valide Lead www.sitegeist.de wird ab 17,- Euro vergütet. 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In seiner Funktion soll Lück die strategische Ausrichtung des Unternehmens mitgestalten sowie insbesondere die strukturelle Weiterentwicklung und Prozessoptimierung vorantreiben. Zuvor war Lück als Director E-Commerce bei der Bertelsmann-Tochter Arvato und zuletzt als Geschäftsführer beim Retouren-Dienstleister Returbo tätig. www.modomoto.de Anfang 2016 übernimmt Sabine Bendiek den Posten als neue Vorsitzende der Geschäftsführung bei Microsoft Deutschland in Unterschleißheim. Zu den Schwerpunkten ihrer Tätigkeit als Area Vice President, der die Bereiche Sales, Marketing und Services umfasst, gehören sowohl der Ausbau des Segments Personal Computing sowie Der bisherige Head of Sales & Marketing der Schweizer Ringier AG Thomas Passen verlässt das Medienunternehmen und wechselt zum Mai 2016 zum Konkurrenten Tamedia. Dort wird er als Leiter Werbemarkt für nationale Medien anheuern. Bei Ringier, wo Passen für die Vermarktung der Digital-Produkte sowie Zeitschriften und Zeitungen von Ringier Publishing zuständig war, übernimmt interimsweise Urs Heller, Geschäftsführer Zeitschriften Ringier Schweiz. Für die Posten des stellvertretenden CEO sowie Chief Sales Officers, für die Passen im Rahmen der geplanten gemeinsamen Vermarktungsorganisation mit Swisscom und Publisuisse vorgesehen war, soll nun ein anderer Kandidat gesucht werden. www.ringier.com Termine ecommerce conference Aktuelle Trends im E-Commerce stehen im Fokus dieser Konferenzreihe, die ein B2B-Special zu diesem Thema in Hamburg bietet. Themen: Kanalverknüpfung, datengesteuerter Online-Handel, Google Shopping, Amazon-SEO und Mobile. Termine: München, 9. November Hamburg, 16. November (B2B), Hamburg, 17. November Frankfurt, 23. November 2015 Kosten: Für unsere Leser ab 249 Euro zzgl. MwSt. (Code: ecom15iwb) www.ecommerce-conference.de Info: Search Conference Ein bunt gemischtes Programm in drei verschiedenen Städten erwartet die Teilnehmer dieser Konferenzreihe für Such- der Aufbau intelligenter Cloud-Lösungen. Derzeit ist Bendiek noch als Vice President sowie General Manager Germany beim Speicherspezialisten EMC tätig. Davor war sie unter anderem bei Dell für das Small und Medium Business in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig. Zum Dezember 2015 wechselt Bodo Kipper zur Ricardo Gruppe, um als CEO das Marktplatzgeschäft voranzutreiben. Bislang war der 49-Jährige bei Amazon Deutschland als Head of Merchant Services für das DrittanbieterGeschäft in der DACH-Region zuständig. www.ricardo.ch www.microsoft.com Rosa Fernandez-Velilla Bershka, Arteixo (E) Maria Grotenhoff Adesso, Berlin Thomas Passen Ringier, Zürich Bodo Kipper Ricardo, Zürich Bei der Dortmunder Adesso Mobile Solutions GmbH übernimmt Maria Grotenhoff künftig die Leitung des Berliner Büros. Vor ihrem Wechsel zum Mobile-Business-Dienstleister, bei dem sie seit Oktober 2015 als Kreativdirektor im Bereich Konzeption und Grafikdesign/ UX arbeitet, war Grotenhoff unter anderem bei den Agenturen Pixelpark, BBDO sowie Young & Rubicam beschäftigt. www.adesso-mobile.de Stan Sugarman Salesforce, London Von der Medien- in die Software-Branche wechselt Stan Sugarman, langjähriger Werbe- und Digitalchef des Zeitschriftenverlags Gruner + Jahr in Hamburg. Der 48-Jährige heuert nun zum 1. Januar 2016 bei der US-Softwarefirma Salesforce an und arbeitet dort künftig als maschinenmarketing. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an SEO-/SEMExperten, E-Commerce-Leiter, WebshopBetreiber und Online-Marketing-Manager aller Branchen. Termin: München, 10. November Hamburg, 18. November Frankfurt, 24. November 2015 Kosten: Für unsere Leser 249 Euro zzgl. MwSt. (Code: SEARCH15iwb) www.search-conference.de Info: OMX Als Schwesterkonferenz der SEOkomm bietet die Online Marketing Experts OMX Tipps und Erfahrungsberichte rund um die Themen Social Media, E-Mail-Marketing sowie Google und Co. Die Veranstaltung richtet sich an Profis, Einsteiger und Strategen. Neu in diesem Jahr ist allerdings ein „Hardcore-Track für MarketingProfis, die es ganz genau wissen wollen“. neuer Senior Vice President von Europa aus. Sugarman, der direkt an Vorstandsmitglied Polly Summer berichtet, war im September 2015 einvernehmlich aus dem Hause Gruner + Jahr ausgeschieden. Zuvor hatte er dort 15 Jahre gearbeitet. www.salesforce.com Für die mittlerweile 17 Länder-Webshops von Bershka, einem Young-Fashion-Label des spanischen Modekonzerns Inditex, ist künftig Rosa Fernandez-Velilla zuständig. Die neue Online-Chefin wechselt von der Warenhauskette El Corte Inglés, bei der sie seit Mai 2013 die Sortimente Fashion, Beauty und Luxus verantwortete. www.bershka.com Kristina Faßler WeltN24, Berlin Den neu geschaffenen Bereich Marketing & Commercial Sales verantwortet künftig Kristina Faßler bei der WeltN24 GmbH in Berlin. Sie steuert und koordiniert damit die Vermarktungserlöse in Digital, Print und TV sowie das Marketing der Produkte unter dem Dach von Welt und N24. Bislang führte Faßler, die nun an die beiden WeltN24-Geschäftsführer Stephanie Caspar sowie Torsten Rossmann berichtet, das N24-Vermarktungsunternehmen Thads Media, ein Tochterunternehmen von Axel Springer. www.weltn24.de Termin: Salzburg, 19. November 2015 Kosten: 500 Euro zzgl. MwSt. www.omx.at Info: 42. Deutscher Marketing Tag Vertreter unter anderem von Coca-Cola, Bahlsen, Audi, L’Oréal, Spotify, Daimler, Gruner + Jahr sowie Media-Saturn referieren über die Herausforderungen für das Marketing der Zukunft. Termin: Stuttgart, 3. Dezember 2015 Kosten: 990 Euro zzgl. MwSt. Info: www.deutschermarketingtag.de Smart Data Summit Wie Sie mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing erreichen, ist unter anderem Thema der Veranstaltung. Zudem verraten Experten, wie Sie die Herausforderung Datenschutz meistern, Ihre eigene Tom Schaafs Sapient Nitro, Köln Am Kölner Standort von Sapient Nitro verantwortet Tom Schaafs künftig die kreative Leitung für Projekte der Kunden Beiersdorf, Lufthansa sowie Aegean Airlines. Der 38-Jährige, der vom Technologiekonzern Philips zu Sapient Nitro wechselt, führt als neuer Creative Director ein 30-köpfiges Team. Zuvor war Schaafs als Global Creative Lead im Bereich Brand Experience Design tätig. www.sapientnitro.com Datenstrategie finden, Online- mit OfflineDaten verknüpfen und eine individuelle Zielgruppenansprache erreichen. Termin: Hamburg, 8. Dezember 2015 Kosten: Für unsere Leser 490 Euro zzgl. MwSt. (Code: SDSD15iwb) www.smart-data-summit.de Info: LOCA Conference Die Themen Customer Retail am PoS und innovative Ideen der digitalen Warenlogistikkette stehen im Fokus der Konferenz unter dem Motto „Location: Bridging Offline & Online Worlds“. Vertreter europäischer Unternehmen stellen ihre Case Studies und Ideen vor. Termin: München, 2. und 3. Februar 2016 Kosten: 490 Euro zzgl. MwSt. (bis zum 30. Oktober, danach 790 Euro) www.loca-conference.com Info: 9. November 2015 23/15 INTERNET WORLD Business 39 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Online Marketing Manager m/w (SEA) bonprix Hamburg Junior E-Commerce-Manager (m/w) UNTERNEHMENSGRUPPE BETTY BARCLAY Nussloch SEO & Online Marketing Manager (m/w) QUOTENDO München Visual Designer (m/w) mit Schwerpunkt UX HSE24 Ismaning Raum München Editorial department trainee for Content Editor (Cross media, m/f ) G&K TechMedia GmbH Emmendingen Junior-Mediaberater (m/w) G&K TechMedia GmbH Emmendingen Trainee Media-Sales & Webmarketing (m/w)) Musik-Media-Verlag GmbH & Co. KG Köln Mediaberater / Digital (m/w) Ebner Verlag GmbH & Co. KG Ulm Ulm Web-Entwickler (m/w) Ebner Verlag GmbH & Co. KG Ulm Ulm Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–125 -HQV6FKPLGWPDQQ.ODXV$KOHULQJîVDOHV#QPJGH Stellenmarkt haben Da wir wa s e Beruflichng?! u r e Veränd für DICH! 1.250.000 PI‘S 18.000 Druck 52.000 Newsletter 200.000 unique user 56.000 Social Media Kontakt: Jens Schmidtmann, Klaus Ahlering Tel. 089/74117-125 [email protected] PERSONALIEN 22 40 INTERNET WORLD Business 9. November 2015 Frank Rauchfuß Dominik Frings Plan Net, München Fabian Zamzow Hugendubel, München Intelliad, München Neben Dominik Terruhn leitet in Zukunft Dominik Frings als zweiter Geschäftsführer die Münchner Digitalagentur Plan Net Media. Der 36-Jährige folgt auf Marcus Ambrus, der innerhalb der Agenturgruppe neue Aufgaben übernimmt. Innerhalb der Plan Net Gruppe ist auch Frings gewechselt, er war bislang als Geschäftsführer der Agenturtochter Mediascale beschäftigt. www.plan-net.com Zum Januar 2016 übernimmt Frank Rauchfuß als CEO die Leitung der Intelliad Media GmbH in München. Bislang war der neue Chef des PerformanceMarketing-Spezialisten in verschiedenen Führungspositionen im digitalen Segment der Telefónica Deutschland AG beschäftigt. Zuletzt verantwortete Rauchfuß im Bereich Online Trans- 23/15 formation & Projects die Digitalisierung der kundenrelevanten Geschäfts- und Dialogprozesse. Zudem begleitete er den Telefónica-Börsengang sowie die Übernahme des Konkurrenten E-Plus. Zuvor hatte er unter anderem die Bereiche Online-Vetrieb und Online Marketing verantwortet. Die Buchhandelskette Hugendubel verstärkt sich mit Fabian Zamzow, der als Leiter Marketing Digital kommt. Der 35-Jährige, der bisher bei Thalia im Online Marketing sowie davor bei Tchibo im E-Commerce tätig war, ist künftig für die Vermarktung der Webshops Ebook.de und Hugendubel.de verantwortlich. www.hugendubel.de www.intelliad.de Jens Kranz Baur, Burgkunstadt Frank Morjan / Gerd Dussler Viaprinto, Münster Nach mehr als fünf Jahren hat Geschäftsführer Gerd Dussler die Online-Druckerei Viaprinto verlassen. Nachfolger ist sein langjähriger Mitarbeiter Frank Morjan (Foto), der bereits seit 2009 für das Münsteraner Unternehmen tätig ist. Zuletzt arbeitete Morjan als Leiter der Bereiche Qualität und Support, zudem kümmerte er sich seit Anfang 2015 um den Ausbau des Kundenservices. www.viaprinto.de nenmanagement-Team leitete, wechselt Boris Kannowski (Foto) zu Selligent. Er arbeitet künftig als Campaign Developer & Support Agent. Katrin Schmeling, bislang Account Manager bei Intelliad, ist als neuer Account Manager DACH an Bord. Als Project Manager hat Vasil Ivanov angeheuert. Und Christopher Barr, der zuvor die Programmierung von WebTools bei Media Company verantwortete, wechselt als Web & Campaign Developer zu Selligent. www.selligent.de Jens Klibingat / Christian Schmidt Clever Reach, Rastede Boris Kannowski / Katrin Schmeling / Vasil Ivanov / Christopher Barr Selligent, München Mit vier neuen Mitarbeitern verstärkt der DigitalmarketingDienstleister Selligent sein Münchner Büro. Von Webmiles, wo er das Kampag- Von den beiden Gesellschaftern HeinzWilhelm Bogena und Rolf Hilchner haben Christian Schmidt (Foto) und Jens Klibingat die Geschäftsführung beim Rasteder E-Mail-Marketing-Unternehmen Clever Reach übernommen. Während Schmidt, der seit Anfang 2015 bereits als Sales & Marketing Officer an Bord ist, den CEOPosten erhält, wurde Klibingat zum CFO ernannt. Als Verantwortlicher für die Finanzen folgt Klibingat, der zudem beim Softwarehersteller Ashampoo Geschäftsführer bleibt, auf Bogena, der wie Hilchner in den neu geschaffenen Aufsichtsrat von Clever Reach wechselt. www.cleverreach.de Maika Pufahl Lingoking, München Seit 1. November ist Maika Pufahl als neue SEO-Managerin bei der Lingoking GmbH tätig. Zum Aufgabenbereich der ehemaligen Senior SEO sowie Content-Managerin der Stylefruits GmbH gehören unter anderem SEO- und SEM-Maßnahmen. Außerdem soll sich Pufahl um die inhaltliche und technische Optimierung der Webseite Lingoking, eines Online-Marktplatzes für Sprachdienstleistungen, kümmern. www.lingoking.com Der Beirat der Baur Versand GmbH & Co. KG hat Jens Kranz als Geschäftsführer bestätigt. Damit verantwortet der bisherige Interimsmanager, der sein Amt seit 1. April 2015 innehat, auch über den 1. Januar 2016 hinaus die Bereiche Marke & Vertrieb des WebshopBetreibers aus Burgkunstadt. www.baur-gruppe.com Jens-Christian Jensen Publicis Pixelpark, Berlin Der bisherige Executive Creative Director Jens-Christian Jensen steigt bei der Digitalagentur Publicis Pixelpark zum neuen Managing Director des Berliner Standorts auf. Jensen, der bereits 2007 zu Pixelpark kam, folgt auf Theo Schinle, der die Agentur nach mehr als zehn Jahren verlassen hat. Im Berliner Büro arbeiten rund 90 Mitarbeiter. www.publicispixelpark.de INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Redaktion Print / Online: Mitarbeiter dieser Ausgabe: Anzeigendisposition und Till Dziallas (tdz), Stefan Hofer, Nora Jakob Einträge im Dienstleisterverzeichnis: L.N. Schaffrath Druckmedien, [email protected] Susann Naumann, Marita Brotz Marktweg 42 – 50, Helmut van Rinsum Telefon: (089) 741 17–281 47608 Geldern Christian Erxleben (erx), Fax: (089) 741 17–269 [email protected] Schlussredaktion: Christiane Fröhlich (cf), Susanne Gillner (sg), Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, [email protected] Art Directorin: Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Dr. Günter Götz [email protected] Chefredakteur: Ingrid Schutzmann (is), Dr. Günter Götz (gg), [email protected] [email protected] zweiwöchentlich am Montag. vom 01.10.2014 Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: [email protected] Manuela Keller, Simone Köhnke, Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 70,20 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 5,40 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 81,90 Euro im Halbjahr, in der Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Leserservice: Schweiz 97,50 Franken im Halbjahr. Das Ilka Rüther, Christian Schumacher Hotline: (089) 741 17–205, Abonnement verlängert sich automatisch um ein Fax: (089) 741 17–101 Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der E-Mail: [email protected] Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten Anzeigenberatung erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Susanne Vieser (vs), Jens Schmidtmann, Anzeigenleiter [email protected] Klaus Ahlering, Senior Sales Manager Bank: Deutsche Bank Telefon: (089) 741 17–125 Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) Stellvertretender Chefredakteur: Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Leitung Herstellung/Vertrieb: [email protected] Laura Melchior (lm), für den Internet-Entscheider und erscheint Maria-Luise Sailer Ingrid Lommer (il), Florian Ebner, INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 Karlstraße 3, 89073 Ulm Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu [email protected] Sitz des Verlags: Druck: Frank Kemper (fk), Daniela Zimmer (dz), Fax: (089) 741 17–269 IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] BIC: DEUTDEMM Rabatt von 30 Prozent. SZENE 9. November 2015 23/15 INTERNET WORLD Business 41 Erst Vorträge, dann Partyschiff Mehr als dreißig Fachvorträge und 900 Besucher: Die Kongresspremiere von JTL verlief erfolgreich er Einladung von JTL Software ins Düsseldorfer Congress Center Süd waren über 900 Teilnehmer gefolgt. Sie hatten den ganzen Tag Gelegenheit, den Vorträgen der Top-Referenten und Branchenexperten auf der Hauptbühne sowie zahlreichen Vorträgen von Servicepartnern und Mitarbeitern in vier weiteren Vortragsräumen zu folgen. Die Fachvorträge wurden unter anderem von InternetDienstleistern wie Ebay, Amazon und D Paypal gestaltet. Außerdem konnten beim Experten-Panel Vertreter von Unternehmen wie Rakuten, Shopgate und Hitmeister Erfahrungen im Bereich des digitalen Handels austauschen. Zwischendurch gab es genug Zeit, um an den Ständen der über 50 Aussteller sowie in der großen Halle des Congress Centers Fachgespräche zu führen oder einfach nur die neuesten Informationen auszutauschen. Abends trafen sich Händler, Aussteller und JTL-Mitarbeiter auf Europas größtem Partyschiff Oceandiva, um in lockerer Party-Atmosphäre bei Bier, Wein, Softdrinks und coolen Cocktails wie „Connectinha“, „JTLjito“ oder „Tequila Wawi“ die am Tag begonnenen Gespräche fortzusetzen, neue Kontakte zu knüpfen und Bekanntschaf◼ ten weiter zu vertiefen. 01 01 Abendevent: Viel Zeit für Gespräche auf dem Partyschiff Oceandiva 02 Eine Cover-Band sorgte für ausgelassene Stimmung 03 Hingucker auf dem Messestand von JTL Software 04 Rund 60 Aussteller präsentierten sich auf 2.000 Quadratmetern 05 Jens Rothenstein, Institut für Handelsforschung 02 06 Sonja Methling, Senior Manager Merchant Services, Amazon 03 Fotos: Unternehmen 02 04 05 06 Diskussionen, die Synergien schaffen Im Frankfurter Messeturm diskutierten 100 Entscheider über die digitale Transformation wicklung des Cloud Computing die Integration der verschiedenen Cloud-Dienste zu den größten Herausforderungen zählt. Praxisbeispiele boten Ansätze für erfolgreiches Cloud-Business. ◼ 01 01 Kurz bevor es zum Networking ging, wurden die „Trust in Cloud“Zertifikate übergeben Fotos: Frank Peters as Netzwerk Cloud Ecosystem hat sich einiges vorgenommen: Je größer es ist, umso erfolgreicher können die Mitglieder arbeiten und die gewünschten Synergien erzielen. Die Herbstkonferenz, die im Frankfurter Messeturm stattfand, sollte deswegen auch wieder Interesse bei potenziellen Neumitgliedern wecken. Thema: „Integration mit und in der Cloud“. Nach einer Begrüßung von Hans Gerke, Cloud Ecosystem, Ralf Hülsmann, T-Systems, und Maria Wastlschmid, Microsoft, wurde in den Referaten schnell klar, dass mit der fortschreitenden Ent- D 02 Frank Türling, Vorsitzender des Cloud Ecosystems 03 Ralf Hülsmann, Head of Intern. Cloud Services bei T-Systems 02 03 MEINUNG 42 INTERNET WORLD Business 9. November 2015 23/15 Menschen, nicht User Adblocker gibt es nur, weil dem Nutzer nicht erklärt wurde, dass Content nicht umsonst ist ls Vater quält mich die Erkenntnis, dass meine Kinder die Fehler wiederholen müssen, die ich schon gemacht habe. Warum kann man den Griff auf die heiße Herdplatte nicht verhindern? Als Unternehmer überkommt mich bei der Beobachtung des Umgangs unserer Branche mit der steigenden Zahl der installierten und genutzten Adblocker das Gefühl, dass auch wir nicht aus den Fehlern anderer lernen können. Die Telemarketing-Branche hat vor 10, 15 Jahren auch im Goldrausch seltsame Stilblüten in der Ansprache der Kunden hervorgebracht. Nun sollten wir uns wie Erwachsene verhalten und von anderen lernen. Das reflexartige Bashing von AdblockPlus-Anbieter Eyeo bringt uns bei der Lösung des Problems nicht weiter. Adblocker Was andere schreiben Christian Brandes „Schlecky Silberstein“ Die „Bild“ ist ein ekelhaftes, abgrundtief schlechtes Organ, das mit perfiden und bösartigen Mitteln Menschen schadet respektive gegeneinander aufhetzt und das alles nur für Kohle. Wer da arbeitet, hat seine Seele verkauft, um eine unfassbar miese Type von Medium mit seiner Lebensenergie zu füttern, und sollte es einen Himmel geben, werden aktuelle oder ehemalige „Bild“Redakteure den nie von innen sehen. Aber dass Bild.de seit gestern Nutzer von Adblock Plus aussperrt, finden wir mindestens interessant. Alexander Becker „Meedia“ Wie bereits in der Paid-ContentDebatte, hat die Bild [Anm: mit einer Sperre für Adblocker-Nutzer] nun einen ersten Schritt gemacht. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Konkurrenten verhalten. Erst einmal werden viele sicherlich abwarten und genau auf die Zahlen der Boulevard-Profis schauen. Sollte sich das Minus in Grenzen halten und die Werbewirtschaft den Schritt sogar goutieren, dürften schon bald die Ersten nachziehen. Tief sitzende Überzeugungen Als auf der Digitalkonferenz D3con im März dieses Jahres die Aussage „User, die Ad Blocker installieren, sind asozial“ mit Standing Ovations gefeierte wurde, war mir klar, welch große Aufgabe vor uns liegt. Es sind tief sitzende Werte und Überzeugungen unserer Branche, die wir korrigieren müssen. Der User ist kein willfähriges Opfer unserer Hirngespinste: Wir müssen ihn erreichen und davon überzeugen uns zu dulden und wir müssen lernen und akzeptieren, dass der User Teil unseres Systems ist. Content-Anbieter klarmachen, dass der Deal lautet „Content gegen Werbung“, dann wird der User das verstehen. Eine Möglichkeit, wieder auf den User zuzugehen, ist aus meiner Sicht die Formulierung eines Ehrenkodex, wie wir ihn aus dem E-Mail-Marketing und aus dem Telemarketing kennen. Im Deutschen Dialogmarketing Verband haben wir hervorragende Erfahrungen mit diesen Instrumenten gemacht. Ein Ehrenkodex kann uns Standards für Werbemittel bescheren, die vom User akzeptiert werden. In solch einem Ehrenkodex könnte man ein Frequency Capping festschreiben oder Werbeformate definieren. Diesen zu formulieren ist inhaltlich jedoch eine Herausforderung, denn es wird ein schmerzhafter Prozess sein. Foto: Defacto X A „Der User ist kein willfähriges Opfer unserer Hirngespinste“ Jan Möllendorf Geschäftsführender Gesellschafter der Defacto X GmbH www.defacto-x.de Gleichzeitig müssen wir aber auch dem User mit einer Stimme und konsequent gegenübertreten. Auch der User muss verstehen, dass er mit uns einen Deal eingeht. Wir müssen jedoch viel deutlicher sagen, wann der Deal für uns in der Balance ist. Nur wenn wir Axel Springer nicht im Regen stehen lassen, sondern wenn alle #superstar Ursachen bekämpfen Gleichzeitig braucht es eine Instanz, welche die Einhaltung dieses Kodex überprüft und über Sanktionsmöglichkeiten verfügt. Eine solche Instanz könnte aus meiner Sicht der DDOW (Deutsche Datenschutzrat Online-Werbung) sein. Hier sind schon alle relevanten Akteure für die Wahrnehmung von Selbstregulierungsaufgaben versammelt. Es wird Zeit, dass wir unsere Energie darauf verwenden, die Ursachen für das Adblocking in den Griff zu bekommen – und nicht die User zu beschimpfen. ◼ Zitat at 50 Mio. Mal wurde das Musikvideo „Hello“ von Adele in den ersten 48 Stunden nach der Veröffentlichung angeklickt – mehr als eine Million Aufrufe pro Stunde. Quelle: Focus Foto: Wikimedia Spätestens durch die Block-Optionen von Apple droht aus dem Thema, das bisher nur Branchenexperten diskutierten, eine Debatte zu werden, die weitere Teile der Gesellschaft betrifft. Dabei beschreibt die moralische Frage, ob man Adblocker nutzen und damit werbefinanzierten Medien ihre Einnahmen abschneiden darf, nur einen Teil des Veränderungsprozesses, den diese in Gang gesetzt haben. Die weitaus größere Frage lautet: Wie wird Werbung in Zukunft aussehen? Illustration: shutterstock/alexwhite Foto: XL Recordings Dirk von Gehlen Jetzt.de „Die Tatsache, dass Facebook Programme zur Gesichtserkennung als eine wünschenswerte Entwicklung darstellt, ist ein maßgeblicher Schritt Richtung Faschismus“ Schauspieler und Bond-Bösewicht Christoph Waltz hat ein gespanntes Verhältnis zu Social Media Quelle: Spiegel online JOSS WA ANDERE SUCHEN KOSTEN GELD! DURCHSCHNITTLICH 20% MEHR UMSATZ IN IHREM ONLINE-SHOP. UNSERE SUCHE BRINGT GELD - GARANTIERT! Testen auch Sie unsere revolutionäre Suche für spürbaren Mehrumsatz - von FINDOLOGIC. Alle Infos unter: www.findologic.com/erfolg FINDOLOGIC GmbH . Jakob-Haringer-Str. 5a . A-5020 Salzburg . 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