Rechtsprechung zum neuen Vergütungsrecht
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Rechtsprechung zum neuen Vergütungsrecht
Übersicht über die Vergütungsrechtsprechung ab 1.1.1999 Rechtsprechungsübersicht in Leitsätzen (Stand 1.5.2006) Inhaltsverzeichnis: Übersicht über die Vergütungsrechtsprechung ab 1.1.1999 ................................................................................. 1 § 1835 BGB – Aufwendungsersatz...................................................................................................................... 2 Absatz 1 Anspruchsvoraussetzungen................................................................................................................ 2 Absatz 1 Satz 1 und 2 Ersatz von Barauslagen ................................................................................................. 2 Absatz 1 Satz 3 und 4 Erlöschen von Ansprüchen (seit 1.7.2005 auch § 2 VBVG) ....................................... 3 Absatz 1 Umsatzsteuererstattung ...................................................................................................................... 4 Absatz 3 Ersatz für Berufliche Dienste............................................................................................................. 5 § 1835 a BGB – Aufwandspauschale ehrenamtlicher Betreuer............................................................................ 6 Absatz 1 Anspruchsberechtigung ..................................................................................................................... 6 Absatz 1 Höhe des Anspruchs .......................................................................................................................... 7 Abs. 1 Anspruchshöhe bei mehreren Betreuern................................................................................................ 7 Absatz 4 Erlöschen des Anspruchs ................................................................................................................... 8 Steuerpflicht der Aufwandspauschale............................................................................................................... 8 § 1836 BGB - Betreuervergütung ......................................................................................................................... 9 Berufsbetreuung (§ 1836 I BGB), seit 1.7.2005 auch § 1 VBVG .................................................................... 9 Abrechnungsfähige Tätigkeiten (§ 1836 II BGB) von a-z (bis 30.6.05) ........................................................ 11 Abschlagszahlungen (§ 1836 II Satz 3 BGB) – entfällt bei Berufsbetreuern ab 1.7.2005, weiterhin bestehend bei Vormundschaften und Pflegschaften nach § 3 VBVG.............................................................................. 18 Übergangsrecht (altes bzw. neues Vergütungsrecht, Wechsel am 1.1.99) ..................................................... 18 Vergütung ehrenamtlicher Betreuer (§ 1836 III BGB), ab 1.7.2005 § 1836 II BGB ..................................... 19 Vergütung von Verfahrenspflegern (§ 67 III FGG, ab 1.7.05 § 67a FGG) .................................................... 19 § 1836 b Pauschalvergütung (vom 1.1.1999 – 30.6.2004) ................................................................................. 21 § 1836d BGB Mittellosigkeit.............................................................................................................................. 22 § 1836c BGB (Einsatz des Einkommens und Vermögens)................................................................................. 24 zu Nr. 1 (Einsatz des Einkommens):............................................................................................................... 24 Zu Nr. 2 (Einsatz des Vermögens).................................................................................................................. 25 § 1836e BGB Regress der Staatskasse................................................................................................................ 29 § 1 BVormVG /§ 4 VBVG (Vergütungseinstufung, Stundensatzhöhe) ............................................................. 31 Verfassungsrechtliche Entscheidungen........................................................................................................... 31 Anwendung von § 1 I BVormVG auch bei vermögenden Betreuten (bis 30.6.05) ........................................ 32 Weitere Entscheidungen im Anschluss an die BGH-Entscheidung:............................................................... 33 E) Umsatzsteuer (§ 1 I BVormVG) – bis 30.6.2005....................................................................................... 44 G) Übergangsvergütung „Besitzstandswahrung“ (§ 1 III BVormVG) – bis 30.6.2005 ................................ 45 H) „Ostabschlag“ (Art. 4 BtÄndG, 10 %, bis einschl. 30.6.2004): ................................................................ 47 § 2 BVormVG- /§ 11 VBVG Nachqualifizierung .............................................................................................. 47 § 56 g FGG – Verfahrensrecht............................................................................................................................ 48 Zu Abs. 1 –Voraussetzungen für Gerichtsbeschluss....................................................................................... 48 Zu Abs. 2 Nachweis über Verhältnisse des Betreuten .................................................................................... 48 Zu Abs. 3 Vergütungsfestsetzung nach Tod des Betreuten ............................................................................ 49 Zu Absatz 4 - Anhörung der Beteiligten......................................................................................................... 50 Zu Abs. 5 – Rechtsmittel gegen Gerichtsentscheidung................................................................................... 50 Weitere Rechtsprechungsübersicht zu den neuen Vergütungsfragen des VBVG (Pauschalvergütung nach §§ 4,5 VBVG)................................................................................................................................................................ 53 1 § 1835 BGB – Aufwendungsersatz Absatz 1 Anspruchsvoraussetzungen Keine Festsetzung des Aufwendungsersatzes bei vermögenden Betreuten durch das Gericht: BayObLG BtPrax 2001, 77 = Rpfleger 2001, 179 = FamRZ 2001, 793 = NJWE –FER 2001, 121 Keine zusätzliche Gewährung von Aufwendungsersatz nach Einzelabrechnung, wenn für den gleichen Zeitraum Aufwandspauschale nach § 1835a gewährt wurde: LG Koblenz FamRZ 2001, 1324 Festsetzung von Aufwendungsersatz bei vermögenden Betreuten nach dessen Tod durch das VormG zulässig. Das gilt auch für Ansprüche nach § 1835 III BGB: OLG Hamm FamRZ 2004, 1065 = Rpfleger 2003, 364 Festsetzung von Aufwendungsersatz auch bei vermögenden Betreuten, wenn die Betreuung zwischenzeitlich beendet ist: BayObLG FamRZ 2005, 393 Beim ehrenamtlichen Betreuern kommt ein Aufwendungsersatz für Zeitaufwand nicht in Frage. Aufwendungsersatz eines ehrenamtlichen Betreuers ist anders als der eines Berufsbetreuers umsatzsteuerfrei: OLG Brandenburg FGPrax 2003, 265; FG Rheinland-Pfalz DStRE 2002, 241 Ob ein Berufsbetreuer für bestimmte Tätigkeiten Aufwendungsersatz oder Vergütung verlangen kann, hängt davon ab, ob der Betreuer diese Tätigkeiten zur pflichtgemäßen Erfüllung seiner Aufgaben für erfoderlich halten konnte. Für pflichtwidriges Handeln kann mangels Erforderlichkeit weder Aufwendungsersatz noch Vergütung verlangt werden: BayObLG BtPrax 2005, 34 = NJW-RR 2005, 156 = Rpfleger 2005, 139 Tritt infolge verzögerter Bearbeitung eine Vakanz zwischen dem Ende einer vorläufigen Betreuung und einer für notwendig erachteten Verlängerung ein, steht dem bisherigen Betreuer keine Entschädigung zu, auch dann nicht, wenn das VormG durch nachfolgenden Beschluss sowohl die Betreuungsbedürftigkeit in bisherigem Umfang als auch die als Betreuer tätig gewesene Person neu bestellt: OLG Braunschweig FamRZ 2006, 290; LG Koblenz FamRZ 2005, 1580, FamRZ 2005, 1928 und FamRZ 2005, 2017; LG Hildesheim FamRZ 2006, 291; a.A.: OLG Brandenburg Rpfleger 2002, 313 sowie LG Cottbus FamRZ 2004, 401 Absatz 1 Satz 1 und 2 Ersatz von Barauslagen (entfällt ab 1.7.2005 bei beruflich tätigen Betreuern; vgl. § 4 Abs. 2 VBVG) Kosten für PC, Fax und Schreibmaschine sowie Materialkosten für Farbbänder, Tinte, Schreibpapier und Umschläge zählen zu den allgemeinen Geschäftskosten, die mit der Betreuervergütung abgegolten sind und die nicht als Auslagen erstattet werden können: OLG Schleswig BtPrax 2002, 221 = FamRZ 2002, 1656 = FGPrax 2002, 219, ähnlich OLG Brandenburg FamRZ 2002, 626 = FGPrax 2001, 240 = FPR 2002, 106; KG FamRZ 2002, 264 und OLG Zweibrücken FGPrax 2003, 28 = FamRZ 2003, 477 m. Anm. Bienwald MDR 2002, 1415 Kosten für Briefumschläge und Schreibpapier sind in den Vergütungsstundensätzen enthalten und nicht separat als Aufwendungsersatz abrechenbar: OLG Zweibrücken Rpfleger 2003, 364 Aufwendungsersatz für Fotokopien: erste 50 Kopien je Betreuungsjahr 1 DM = 0,50 €/Blatt, weitere 0,30 DM = 0,15 €: LG Koblenz 2 T 224/00 vom 18.4.2000, a.A.: OLG Zweibrücken (je Kopie 0,30 DM = 0,15 €): FamRZ 2001, 864 = FGPrax 2001, 115 = BtPrax 2001, 169 = JurBüro 2001, 378 sowie OLG Dresden Rpfleger 2001, 492 und BayObLG FamRZ 2002, 495 = NJWE-FER 2001, 292 Anfertigung von Fotokopien wichtiger Dokumente zur Information des Betreuten im Rahmen der Besprechungspflicht ist erstattungsfähiger Aufwand: LG Hamburg BtPrax 2003, 43 Kein Aufwendungsersatz für vom Betreuten verursachte Eigenschäden des Betreuers: LG Hamburg BtPrax 2002, 270 2 Zum Auslagenersatz zählen im Ausnahmefall auch Gebühren und Passfotos für ausländischen Pass des Betreuten, wenn ihre Höhe in keinem angemessenen Verhältnis zum Zeitaufwand steht, die der Betreuer mit absehbaren Auseinandersetzungen mit Sozialleistungsträgern führen müsste: BayObLG FamRZ 2003, 405 Zulässigerweise an Hilfskräfte delegierte Tätigkeiten des Berufsbetreuers können als Aufwendungsersatz (§ 1835) ausnahmsweise nach dem Recht bis zum 30.6.2005 abrechnungsfähig sein: BGH FamRZ 2006, 111 = NJW-RR 2006, 145 = BtMan 2006,50 = Rpfleger 2006, 70; zuvor bereits OLG Bremen FamRZ 2000, 555 =Rpfleger 2000, 215 = Rechtsdienst der Lebenshilfe 2000, 38 = BtPrax 2000,88, ähnlich OLG Köln FamRZ 1999, 1224 und OLG Hamm FamRZ 1999, 1230 sowie OLG Celle FamRZ 2002, 1221; LG Bremen FamRZ 2005, 393; a.A.: BayObLG BayObLGZ 2001, Nr. 7 = FamRZ 8/2001, II = FamRZ 2001, 653 = BtPrax 2001, 125 (Vorlage an BGH wegen Abweichung von OLG Bremen) m. Anm. Bienwald FamRZ 2001, 654; LG Koblenz FamRZ 2002, 638; Hilfstätigkeiten von Verwaltungskräften, die tariflich bezahlt werden, können als Aufwendungsersatz in Höhe der tatsächlichen Personalkosten abgerechnet werden. Der Stundensatz hierzu errechnet sich den Gehältern aller Verwaltungskräfte geteilt durch die jährliche Gesamtstundenzahl: LG Bremen FamRZ 2005, 393 Einzelne Tätigkeiten kann der Betreuer von Hilfskräften erledigen lassen; deren Zeitaufwand ist als Aufwendungsersatz abrechenbar; sind keine speziellen Fachkenntnisse der Hilfskraft erforderlich, darf dieser Aufwendungsersatz den Vergütungsstundensatz des Betreuers nicht übersteigen: BayObLG FamRZ 2003, 405 = Rpfleger 2003, 246; früher bereits LG Stuttgart BWNotZ 1999, 171 Beauftragt ein Betreuer in seinem Aufgabenkreis einen Rechtsanwalt zu einer verwaltungsgerichtlichen Klage, so sind dessen Kosten im Rahmen einer PKH-Vergütung als Aufwendungsersatz zu erstatten: OLG Zweibrücken Rpfleger 2002, 444 Kein Anspruch auf Verpflegungsmehraufwand bei längeren auswärtigten Betreutenbesuchen; keine analoge Anwendung des § 10 ZSEG auf Betreuer: BayObLG FamRZ 2004,565 Kosten von Postnachsendeaufträgen sind dann als Aufwendungsersatz vergütungsfähig, wenn dadurch gewährleistet ist, dass der Betreuer von der gesamten eingehenden Post des Betreuten Kenntnis nehmen kann: OLG Zweibrücken FamRZ 2005, 2019 = FGPrax 2005, 216 Telefonate und Briefwechsel mit Angehörigen des früheren Betreuten wegen der Übernahme der Betreuungskosten sind kein abrechnungsfähiger Aufwendungsersatz: OLG Düsseldorf FamRZ 2005, 2019 Auslagenersatz ist mit 4 % zu verzinsen, ab Entstehung der Aufwendung: BayObLG BtPrax 2001, 39 = FamRZ 2001, 934; ab Festsetzung mit 5 % über dem Basiszinssatz: OLG Hamm Rpfleger 2003, 364 = FGPrax 2003, 73 Absatz 1 Satz 3 und 4 Erlöschen von Ansprüchen (seit 1.7.2005 auch § 2 VBVG) Keine Anwendung der 15-Monatsfrist für Ansprüche aus der Zeit vor 1.1.1999 (unter Aufgabe alter gegenteiliger Auffassung): OLG Dresden FamRZ 2000, 314 =Rpfleger 2000, 160, ebenso OLG Schleswig FamRZ 2000, 315 =Rpfleger 2000, 65 = FGPrax 2000, 62 sowie OLG Saarbrücken FamRZ 2000, 559 = BtPrax 2000, 125 =Rpfleger 2000, 139; LG Freiburg (Betreuungsrecht-Info LWV Württemberg 1/2000, S. 26); BayObLG Rpfleger 2000, 455; des gleichen für die Aufwandspauschale alten Rechtes BayObLG FamRZ 2000, 561 Ausschlussfrist beginnt mit der Ausführung der jeweiligen Betreuertätigkeit; weder Wiedereinsetzung in den vorigen Stand noch Hemmung der Frist ist gegeben: OLG Schleswig BtPrax 2002, 271 = FamRZ 2002, 1288 = FGPrax 2002, 175 = Rpfleger 2002, 443 = NJW-RR 2002, 1227 sowie BayObLG NJW-RR 2003, 438; BayObLG FamRZ 2003, 325 – (Hinweis: diese Rechtsprechung dürfte aufgrund der Neuregelung in § 9 VBVG für Tätigkeiten nach dem 30.6.05 nicht mehr gelten) Zur Wahrung der Ausschlussfrist ist ein Vergütungsantrag nicht ausreichend, mit dem der Vergütungsanspruch nur dem Grunde nach geltend gemacht wird und die Nachreichung einer detailierten 3 Aufschlüsselung angekündigt wird: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2001, 243 = BtPrax 2001, 261 = FamRZ 2002, 195 = MDR 2002, 156 = Rpfleger 2002, 3143 = OLG-Report Frankfurt 2001, 293 und 313; OLG Dresden FamRZ 2004, 137 Keine Pflicht des Betreuers zur vorzeitigen Beantragung von Vergütungen vor Eintritt der Mittellosigkeit: BayObLG FamRZ 1998, 507 = NJW-RR 1998, 435 = BayObLGZ 1998, 301; a.A. LG Koblenz FamRZ 1995, 1444 Der Betreuer ist nicht verpflichtet, seine Abrechnungszeiträume so zu wählen, dass Vermögen des Betreuten noch zur Verfügung steht. Er kann auch bei absehbar bevorstehender Mittellosigkeit den 15-Monats-Zeitraum ausschöpfen: OLG Köln BtPrax 2002, 264 Zur Versäumung der Ausschlussfrist, wenn der Rechtspfleger bzw. Bezirksrevisor den Betreuer von der rechtzeitigen Stellung des Antrags abgehalten hat: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2001, 205 = FamRZ 2002, 194 = BtPrax 2001, 261; OLG Koblenz FamRZ 2003, 190 Verlängerung der Ausschlussfrist setzt einen konkreten Antrag voraus, der vor Fristablauf an das VormG gerichtet sein muss: OLG Frankfurt/Main FamRZ 2003, 1414 = BtPrax 2003, 220 = Rpfleger 2003, 651 = FGPrax 2003, 178 Keine Wiedereinsetzung bei Versäumung der Ausschlussfrist, auch nicht bei langer schwerer Erkrankung des Betreuers: LG Koblenz FamRZ 2003, 1970; BayObLG FGPrax 2004, 77 = FamRZ 2004, 1137; OLG Schleswig FamRZ 2002, 1288 Ausschlussfrist von 15 Monaten gilt auch, wenn anwaltlicher Betreuer Ansprüche geltend macht: OLG Schleswig NJW 2003, 1538 = FGPrax 2003, 127; OLG Frankfurt/Main FamRZ 2004, 1518 = Rpfleger 2004, 488 Ausschlussfrist gilt auch für Erstattungsansprüche von Verfahrenspflegern: OLG Koblenz FamRZ 2002, 1355 und FamRZ 2003, 168; BayObLG Rpfleger 2003, 578 Ausschlussfrist gilt auch für Erstattungsansprüche von Nachlasspflegern: LG Berlin FamRZ 2004, 1518; KG FamRZ 2006, 225 Die Geltendmachung der Vergütungsansprüche setzt voraus, dass die Zeitansätze einem konkreten Lebenssachverhalt zugeordnet werden können. Die Angabe von Stundenzahlen pro Kalenderjahr, multipliziert mit Stundensätzen, genügt nicht: OLG Schleswig BtPrax 2004, 245 = MDR 2004, 945 = FGPrax 2004, 281; OLG München BtPrax 2006, 80; (ebenso für Verfahrenspfleger OLG Brandenburg FamRZ 2004, 1982) Keine Pflicht des VormG, auf den Ablauf der gesetzlichen Frist und die damit verbundenen Folgen hinzuweisen: BayObLG FamRZ 2004, 1137; OLG Dresden FamRZ 2004, 137 = MDR 2004, 814, ebenso für Nachlasspfleger KG FGPrax 2005, 264 Ausschlussfrist von 15 Monaten gilt auch für Erstattungsansprüche von Verfahrenspflegern: OLG Koblenz FamRZ 2002, 1355; BayObLG FGPrax 2003, 177 Ausschlussfrist von 15 Monaten gilt auch, wenn Ersatz von Aufwendungen für berufliche Dienste nach BRAGO beantragt werden kann: BayObLG FamRZ 2003, 1413 Absatz 1 Umsatzsteuererstattung Auf den Aufwendungsersatz ist anteilig entfallende Umsatzsteuer zusätzlich zu erstatten: OLG Hamm BtPrax 2000, 37 =Rpfleger 2000, 215 =NJWE-FER 2000, 179 =NJW-RR 2000, 522; ebenso OLG Frankfurt/Main, BtPrax 2000, 131 =Rpfleger 2000, 331 = FGPrax 2000, 111 (Vorlage an BGH, die wegen der untenstehenden Aufgabe der Rspr. des OLG Dresden zurückgegeben wurde, siehe Pressemitteilung des BGH, FamRZ 2000, Heft 13, S. II) sowie OLG Frankfurt/Main FGPrax 2000, 204 = BtPrax 2000, 263 = Rpfleger 2000, 550 und LG 4 Dortmund BtInfo 2/99, 57, OLG Düsseldorf FamRZ 2001, 447 sowie LG Darmstadt FamRZ 2000, 1046 und OLG Zweibrücken Rpfleger 2000, 549 = FamRZ 2001, 447 = BtPrax 2001, 87; AG Betzdorf FamRZ 2001, 1480 Keine Erstattung der Umsatzsteuer auf Aufwendungsersatz durch die Staatskasse: AG Rotenburg/Wümme FamRZ 2000, 179, ebenso LG Leipzig FamRZ 1999, 1607 sowie OLG Dresden Rpfleger 2000, 16 = BtPrax 2000, 35 = NJWE-FER 2000, 122 = EzFamR aktuell 2000, 107 = BtInfo 1/2000, 29 (diese Auffassung wurde jedoch aufgegeben: OLG Dresden BtPrax 2000, 217= FamRZ 2000, 851 = Rpfleger 2000, 392) sowie OLG Brandenburg FamRZ 2000, 1441 (ebenfalls aufgegeben: OLG Brandenburg MDR 2001, 33 = FamRZ 2001, 448 = BtPrax 2001, 87); LG Lüneburg FamRZ 2001, 1025 (aufgehoben durch OLG Celle, 15 W 5/01 vom 20.8.2001) und LG Kiel, 3 T 206/00 vom 14.9.01 (bezüglich Porto und Telefonkosten). Beim Aufwendungsersatz ist zunächst die Umsatzsteuer (Vorsteuer) aus der Aufwendung herauszurechnen und die Nettosumme um den Umsatzsteuerbetrag des Betreuers zu erhöhen. In pauschalen Fahrt- und Kopierkosten sind keine Vorsteuern enthalten, die herauszurechnen sind: OLG Celle, 15 W 5/01 vom 20.8.2001 Dem Betreuer ist auch die Mehrwertsteuer auf Portoauslagen zu erstatten: BayObLG FamRZ 1/2002, II = FamRZ 2002, 638 = OLG Düsseldorf FPR 2002, 93 = BtPrax 2002, 131 = FPR 2002, 93; LG Göttingen Rpfleger 2002, 520 Absatz 3 Ersatz für Berufliche Dienste Rechtsanwalt kann als Verfahrenspfleger gem. § 1835 III BGB Gebühren nach BRAGO /RVG abrechnen, wenn er anwaltsspezifische Dienste leistet (OLG Köln FamRZ 2001, 1643). Dies ist bei der Überprüfung des Vergütungsantrags eines Betreuers der Fall: LG Berlin BtPrax 2001, 129 = FamRZ 2001, 1029; a.A.: LG München I BtPrax 2001, 175 = FamRZ 2001, 1397 Anwaltlicher Verfahrenspfleger zur Überprüfung der Betreuervergütung kann nur ausnahmsweise nach § 1835 III auf der Grundlage der BRAGO/des RVG abrechnen, wenn vertiefte Befassung mit Rechtsfragen über das Standardwissen eines Betreuers der 3. Vergütungsstufe hinausgeht: BayObLG FamRZ 2003, 1046 = NJWRR 2003, 1372 = JurBüro 2003, 374 Anwaltlicher Betreuer kann gem. § 1835 III BGB Gebühren nach BRAGO/RVG abrechnen, wenn er anwaltsspezifische Dienste leistet, für die ein Dritter einen Anwalt hinzugezogen hätte: OLG Karlsruhe FGPrax 2001, 72 = NJW 2001, 1220 = Justiz 2001, 165 = OLG-Rp 2001, 65 = NJWE-FER 2001, 153, ähnlich BayObLG FamRZ 6/2002, II = FamRZ 2002, 573 = FGPrax 2002, 64 = BtPrax 2002, 270 = Rpfleger 2002, 361 und OLG Düsseldorf BtPrax 2002, 271 = JurBüro 2002, 602; LG Mönchengladbach Rpfleger 2005, 257 Ein zum Verfahrenspfleger bestellter Anwalt kann nach BRAGO/RVG abrechnen, wenn im bei der Bestellung vom Richter Tatsachen mitgeteilt werden, die im konkreten Fall die Hinzuziehung eines Anwaltes konkret begründen. Unerheblich ist, ob Laufe des Verfahrens tatsächlich eine anwaltsspezifische Tätigkeit stattgefunden hat: BayObLG FGPrax 2002, 68 = BtPrax 2002, 121 = Rpfleger 2002, 441, OLG Stuttgart NJW-RR 2004, 424 Bestellt ein Gericht einen Anwalt zum Verfahrenspfleger (später berichtet: zum vorläufigen Betreuer) zur Vertretung im Zwangsversteigerungsverfahren, so steht ihm Aufwendungsersatz nach § 1835 III (berufliche Dienste) zu, weil ansonsten anwaltliche Hilfe in Anspruch genommen worden wäre. Dies gilt nicht für die Abfassung der Beschwerde gem. § 30b III ZVG: LG Leipzig FamRZ 2001, 864 Keine Entschädigung gem. § 1835 III BGB für anwaltlichen Betreuer, wenn Prozesskostenhilfe bewilligt wurde oder hätte bewilligt werden können. Kein Aufwendungsersatz, wenn aus damaliger Sicht die Vorgehensweise ohne jede Erfolgsaussicht war und eine entsprechende Prüfung vor der Berufseinlegung unterlassen wurde: Thür. OLG Jena, 6 W 609/01 vom 15.11.2001, NJ 2002, 45 = BtPrax 2002, 132 Aufwendungsersatzanspruch eines anwaltlichen Pflegers im Asylverfahren nach § 1835 III BGB besteht, wenn es dem Wohl des Betreuten dient; vorrangig ist Prozeßkostenhilfe zu beantragen: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2001, 195 = NJW-RR 2001, 1516 = Rpfleger 2001, 491 = FamRZ 2002, 59 = NJW 2002, 381 5 § 67 III Satz 2 FGG schließt eine Entschädigung eines anwaltlichen Betreuers nach § 1835 III BGB nicht grundsätzlich aus. Auch im Unterbringungsverfahren nach § 70 FGG ist im Einzelfall zu prüfen,ob anwaltsspezifische Dienste zu leisten waren: OLG Zweibrücken BtPrax 2002, 41 = FamRZ 2002, 906 = Rpfleger 2002, 313 = MDR 2002, 297; BayObLG Rpfleger 2002, 313 = MDR 2001, 1376; KG Berlin FamRZ 2003, 936 Aufwendungsersatz für Rechtsanwalt als Verfahrenspfleger im Unterbringungsverfahren nach § 1835 III BGB /RVG: LG Aachen FamRZ 2003, 706 m.Anm. Bienwald Zu den Voraussetzungen der Abrechnung eines anwaltlichen Verfahrenspflegers nach BRAGO/RVG: OLG Düsseldorf FamRZ 2003, 706 = NJW-RR 2003, 427 Für einen Rechtsanwalt als Berufsbetreuer ist die Prozessvertretung jedenfalls dann nach § 1835 III abrechnungsfähig, wenn Anwaltszwang bestand; Der Betreuer hat ein Wahlrecht zwischen Aufwendungsersatz nach § 1835 III und Vergütung nach § 1836 II: Thür.OLG Jena FamRZ 2002, 988 Kein Erfordernis des Anwaltszwangs zur Geltendmachung von Aufwendungsersatz nach § 1835 III: OLG Frankfurt/Main FamRZ 2002, 59; BayObLG FamRZ 2002, 573 Für einen Prozess gegen das Sozialamt können die Rechtsanwaltskosten nur im Rahmen der nach § 123 BRAGO reduzierten Gebührensätze ersetzt werden: LG Zweibrücken FamRZ 2003, 477 BGH-Vorlage zur Frage, ob ein anwaltlicher Betreuer für berufliche Dienste die volle BRAGO-Gebühr oder nur die niedrigere PKH-Gebühr (§ 123 BRAGO) berechnen darf: OLG Schleswig FamRZ 2003, 1586 = BtPrax 2003, 273. Das OLG Schleswig teilt die Auffassung, dass die volle Gebühr berechnet werden darf, ebenso Vorlage des BayObLG mit gleichem Ziel: BayObLG FGPrax 2003, 179 = FPR 2004, 33, a.A.: OLG Köln NJWRR 2003, 712, OLG Frankfur/Main Rpfleger 2001, 491, LG Göttingen Rpfleger 1990, 460; LG Zweibrücken FamRZ 2003, 477 = Rpfleger 2002, 444 Abschluss eines Grabpflegevertrags ist keine anwaltsspezifische Tätigkeit i.S. von § 1835 III BGB: LG Karlsruhe FamRZ 2004, 403 Aufwendungsersatzanspruch des zum Ergänzungspfleger (§ 1909 BGB) bestellten Rechtsanwaltes: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2004, 121 Bei Prozessen hat ein anwaltlicher Betreuer PKH zu beantragen, wenn die wirtschaftlichen Voraussetzungen dazu vorliegen; unterlässt er dies pflichtwidrigerweise, scheidet eine spätere Geltendmachung dieser Ansprüche aus: LG Nürnberg-Fürth Rpfleger 2004, 488 Anwalt als Verfahrenspfleger kann Ansprüche nach § 1835 III nur dann nach BRAGO/RVG abrechnen, wenn die Tätigkeit besondere rechtliche Fähigkeiten fordert und eine originär anwaltliche Dienstleistung darstellt (verneint für Grundstückskauf und Bestellung eines Nießbrauches): BayObLG FGPrax 2005, 21 Wird ein Rechtsanwalt als Verfahrenspfleger sowohl im vorläufigen als auch im endgültigen Unterbringungsverfahren tätig und kann er Aufwendungsersatz für berufliche Dienste im Rahmen des RVG verlangen, steht im für beide Verfahren jeweils eine Verfahrensgebühr zu: OLG München BtPrax 2006, 79 § 1835 a BGB – Aufwandspauschale ehrenamtlicher Betreuer Absatz 1 Anspruchsberechtigung Keine zusätzliche Gewährung von Aufwendungsersatz nach Einzelabrechnung, wenn für den gleichen Zeitraum Aufwandspauschale gewährt wurde: LG Koblenz FamRZ 2001, 1324 6 Ausschluss von Unterhaltsansprüchen bei der Prüfung der Inanspruchnahme der Staatskasse für die Aufwandspauschale betrifft nur die Person des Betreuers, nicht weitere Personen, z.B. den Ehegatten des Betreuers. Dieser hat ggf. Unterhaltszahlungen zur Finanzierung der Aufwandspauschale einzusetzen: LG Kleve, 4 T 410/01 vom 4.10.2001 (weitere Beschwerde wurde eingelegt); aufgehoben durch nachfolgenden Beschluss des OLG Düsseldorf. Keine Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen gegen den Ehegatten des Betreuers, wenn dieser der Elternteil des Betreuten ist: OLG Düsseldorf BtPrax 2002, 267 = FamRZ 2002, 1590 = FGPrax 2002, 226 Der Anspruch auf die Pauschale ist nicht dadurch ausgeschlossen, dass der Vormund als Pflegeperson auch Pflegegeld nach § 39 SGB-VIII erhält: BayObLG FamRZ 10/2002, II = FamRZ 2002, 1222 = FPR 2003, 31 § 1836 b Abs. 1 BGB erlaubt für den Berufsbetreuer nur die Pauschalierung der Vergütung, nicht aber des Aufwendungsersatzes. Eine Pauschale für den Aufwendungsersatz kann gem. § 1835 a BGB nur der Betreuer beanspruchen, dem keine Vergütung zusteht. Der Umstand, dass eine solche Pauschale für den Aufwendungsersatz auch bei Berufsbetreuern möglicherweise zweckmäßig wäre, berechtigt die an der Festsetzung des Aufwendungsersatzes Beteiligten nicht, sich, wie das offenbar im Freistaat Thüringen flächendeckend erfolgt, über das Gesetz hinwegzusetzen. Auch wenn die Festsetzung einer Aufwendungspauschale rechtswidrig ist, handelt es sich nicht um eine nichtige, von vorn herein unwirksame Entscheidung, denn dem Gesetz ist die Pauschalierung von Aufwendungsersatz nicht gänzlich fremd. Daher kommt der Festsetzung Rechtskraftwirkung zu, so dass sie Bestand hat solange sie nicht förmlich abgeändert wird: OLG Jena, Beschluss vom 03.05.2001 – 6 W 127/01, FamRZ 2001, Heft 14, S. VI = FGPrax 2001, 158 = FamRZ 2001, 1243 Der Antrag auf die Aufwandspauschale kann auch mündlich gestellt werden, da Schriftform nicht vorgeschrieben ist: LG Stuttgart vom 29.11.2001 - 2 T 334/01 Das Vormundschaftsgericht trifft gegenüber dem ehrenamtliche Betreuer über die ihm zustehende Aufwandspauschale anlässlich seiner Bestellung bzw. seines Berichtes keine Belehrungspflicht. Vielmehr ist dieser selbst gehalten, sich über den Inhalt der Neuregelung zu erkundigen und seinen Antrag rechtzeitig zu stellen: LG Stuttgart vom 29.11.2001 2 T 334/01 Pflegepersonen, denen gem. § 1630 III BGB Angelegenheiten der elterlichen Sorge übertragen wurden, haben Ansprüche nach § 1835a BGB. Einer Pflegerbestellung bedarf es nicht. Die Entschädigung ist vom Familiengericht festzusetzen: OLG Stuttgart Rpfleger 2006, 187 Absatz 1 Höhe des Anspruchs Aufwandsentschädigung gem. § 1835a wird 1999 in voller Höhe von 600,-- DM gezahlt (keine Kürzung für Zeiten in 1998): BayObLG Rpfleger 1999, 538 =JurBüro 1999, 604 = FamRZ 1999, 1602 = EzFamR aktuell 1999, 349 =BayObLG-Rp 1999, 86; OLG Jena 6 W 159/00 vom 22.3.2000; LG Passau BtPrax 1999, 158 = RdLH1999, 174 sowie LG Bochum BtPrax 1999, 206; a.A.: LG München I, BtPrax 1999, 205 Abs. 1 Anspruchshöhe bei mehreren Betreuern Die Aufwandspauschale wird nur einmal gewährt, wenn beide Elternteile zu Betreuern bestellt wurden: LG Gera 5 T 19/00 vom 3.2.2000; LG Kempten Rpfleger 2001, 348 = FPR 2002, 99; LG Münster BtPrax 2001, 220 Pauschale wird bei Elternteilen an jeden Betreuer in voller Höhe gezahlt: LG Berlin, Beschluss 87 T 178/95 vom 7.7.95, Rechtsdienst der Lebenshilfe 4/1995, S. 28 sowie LG Mönchengladbach BtPrax 2002, 269 = FamRZ 2003, 559; OLG Thüringen FamRZ 2005, 478 7 Bei 2 ehrenamtlichen Betreuern (einer für den Verhinderungsfall) kann die Aufwandspauschale nur insgesamt in Höhe von 600 DM (ab 1.7.2004: 323 €) gewährt werden, und zwar für jeden Betreuer anteilig für die Zeit der tatsächlichen Tätigkeit: LG Frankenthal BtPrax 2001, 88; LG Münster MDR 1996, 1262 ; OLG Köln Beschluss 16 Wx 168/03 vom 25.8.03 Sind für einen Betroffenen mehrere Betreuer bestellt, steht jedem von ihnen die volle Aufwandspauschale zu. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Betreuer für dieselben oder für unterschiedliche Aufgabenkreise bestellt sind: BayObLG BtPrax 2002, 36 = Rpfleger 2002, 312 und FamRZ 2003, 479; OLG Frankfurt/Main FGPrax 2002, 115 = OLG-Report Frankfurt 2002, 139; BayObLG BtPrax 2003, 184; LG Hannover JurBüro 2003, 102 Sind für einen Betroffenen mehrere Betreuer bestellt, steht jedem von ihnen die volle Aufwandspauschale zu, wenn die Mitbetreuer nicht ausschließlich mit den gleichen Aufgabenkreisen bestellt sind: OLG Zweibrücken MDR 2002, 396 = NJW-RR 2002, 651 = FamRZ 2002, 1061 = Rpfleger 2002, 312 = NJW-RR 2002, 651; AG Betzdorf FamRZ 2004, 486 Absatz 4 Erlöschen des Anspruchs Keine Anwendung der 15-Monatsfrist (§ 1835 I Satz 3 BGB für Ansprüche aus der Zeit vor 1.1.99 (unter Aufgabe alter gegenteiliger Auffassung): OLG Dresden FamRZ 2000, 314 =Rpfleger 2000, 160, ebenso OLG Schleswig FamRZ 2000, 315 =Rpfleger 2000, 65 sowie OLG Saarbrücken FamRZ 2000, 559 = BtPrax 2000, 125 =Rpfleger 2000, 139, und LG Freiburg (Betreuungsrecht-Info LWV Württemberg 1/2000, S. 26), des gleichen für die Aufwandspauschale alten Rechtes BayObLG FamRZ 2000, 561 Für die vor dem 1.1.99 entstandenen Ansprüche auf Aufwandspauschale gilt die 30jährige Verjährungsfrist: OLG Frankfurt/Main FamRZ 2002, 989 = OLG-Report Frankfurt 2001, 315 Versäumung der Antragsfrist des § 1835a IV BGB kann nicht mit Krankheit entschuldigt werden: LG Koblenz FamRZ 2000, Heft 21, S. II = JurBüro 2001, 43 = BtPrax 2001, 88 = FamRZ 2001, 934; BayObLG FamRZ 2001, 189, erneut LG Koblenz FamRZ 2003, 1970 Versäumung der Antragsfrist des § 1835 a IV BGB kann nach dem Grundsatz von Treu und Glauben unschädlich sein, wenn der ehrenamtliche Betreuer von der rechtzeitigen Geltendmachung durch einen Hinweis des VormG über die Verwendung eines zu verwendenden Hausvordruckes und dessen verspäteter Übersendung abgehalten wurde: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2001, 205 = NJWE-FER 2001, 314 = BtPrax 2001, 257 = OLG-Report Frankfurt 2001, 278 Ausschlussfrist des § 1835a IV beginnt mit dem auf die Bestellung des Betreuers folgenden Jahrestag und muss bis zum 31.3. des folgenden Kalenderjahres geltend gemacht werden: LG Koblenz BtPrax 2002, 88; LG Hannover 15 T 1151/01 und 66 T 2048/01; OLG Celle FamRZ 2002, 1591; OLG Frankfurt/Main BtPrax 2004, 243 = Rpfleger 2005, 85 = FGPrax 2004, 288 = FamRZ 2005, 393 = MDR 2005, 757 Ist eine Betreuung schon länger eingerichtet (hier Gebrechlichkeitspflegschaft vor 1992) und wird für ein Kalenderjahr eine Aufwandspauschale beantragt, so ist fiktiv von einer Betreuerbestellung zum 31.12. des Vorjahres auszugehen. Im Folgejahr entsteht der Anspruch des Betreuers und erlischt am 31.3. des nächsten Jahres: LG Koblenz FamRZ 2002, 1291 Steuerpflicht der Aufwandspauschale Keine Umsatzsteuerpflicht für Aufwandspauschale (§ 4 Nr. 26 UstG): FG Rheinland-Pfalz DStRE 2002, 241 Aufwandspauschale ist einkommenssteuerpflichtig, keine Anwendung von § 3 Nr. 12 oder 26 EstG: FG Schleswig-Holstein EFG 2003, 1595 = BtPrax 2004, 206 8 § 1836 BGB - Betreuervergütung Berufsbetreuung (§ 1836 I BGB), seit 1.7.2005 auch § 1 VBVG Beschluss BVerfG vom 13.1.1999 (1 BvR 1909/95): Berufsbetreuung als Nebenberuf; NJW 1999, 1621 = FamRZ 1999, 568 = BtPrax 1999, 70 (mit Anmerkung Lütgens in BdB-Verbandszeitung Nr. 15, S. 29 und Anm. Küsgens in BtPrax 2000, 242) Vergütungsanspruch setzt wirksame Betreuerbestellung voraus: LG Potsdam FamRZ 2002, 1291 Bestellung eines Berufsbetreuers ist nur zulässig, wenn kein geeigneter ehrenamtlicher Betreuer zur Verfügung steht. In den Entscheidungsgründen ist dies darzulegen: BayObLG FamRZ 1999, 1612 Vorrang ehrenamtlicher Betreuung (§ 1897 VI) gilt grundsätzlich auch bei Wunsch des Betreuten zugunsten eines Berufsbetreuers (§ 1897 IV). Ausnahme bei persönlicher Bindung an vorgeschlagenen Berufsbetreuer oder wenn Betreuter nicht mittellos ist: Thür. OLG Jena FamRZ 2001, 714 =NJW-RR 2001, 796 Ein Berufsbetreuer verliert die den Vergütungsanspruch begründende Eigenschaft nicht dadurch, dass die Anzahl der Betreuungen und die damit verbundene Tätigkeit soweit zurückgehen, dass sie für sich betrachtet die Anerkennung als Berufsbetreuer nicht mehr rechtfertigen könnten: BayObLG BayObLGZ 1997, 243 = FamRZ 1998, 187 Erreicht ein vor dem Jahre 1999 bereits tätiger Berufsbetreuer dauerhaft nicht die Betreuungszahl von 11, kann der Vergütungsanspruch für die bestehenden Betreuungen nicht nachträglich durch Feststellung der NichtBerufsmäßigkeit entzogen werden: OLG Frankfurt/Main BtPrax 2004, 244 = FGPrax 2004, 287 = FamRZ 2005, 239 Ein Berufsbetreuer führt grundsätzlich alle Betreuungen beruflich; keine rückwirkende Aufhebung der Berufsbetreuereigenschaft: BayObLG BtPrax 2000, 34 =Rpfleger 2000, 65 = FamRZ 2000, 1450 =BayObLGZ 1999 Nr. 64 = NJW-RR 2001, 580 = EzFamR aktuell 1999, 397 Das Betreuungsrecht schließt nicht aus, daß ein Betreuer neben der Führung von Betreuungen im Rahmen seiner Berufsausübung einzelne Betreuungen auch ehrenamtlich übernimmt, insbesondere für Familienangehörige: LG München I FamRZ 1999, 1235 = BtPrax 1999, 248, ähnlich LG Chemnitz FamRZ 2000, Heft 20, S. II = FamRZ 2001, 313 Auch wenn die Regelvoraussetzungen des § 1 I VBVG nicht erfüllt sind, wird die Betreuung berufsmäßig geführt, wenn die berufliche Qualifikation der Grund für die Übertragung der Betreuung war. Bei Betreuerbestellung vor dem 1.1.99 kann der Berufsbetreuer nachträglich die Feststellung der berufsmäßigen Betreuungsführung beantragen; die diesbezügliche Feststellung ist mit einfacher (unbefristeter) Beschwerde sowie weiterer Beschwerde anfechtbar: OLG Frankfurt/Main FamRZ 2001, 790 = NJW-RR 2001, 794 = FGPrax 2001, 76 = Rpfleger 2001, 300 = MDR 2001, 756; ähnlich LG München I NJWE-FER 1999, 272 = FamRZ 2000, 981; OLG Karlsruhe FamRZ 1998, 1535; AG Northeim BtPrax 1999, 79; BayObLG 3 Z BR 83/98 vom 12.8.98 und 3 ZBR 235/98 vom 9.10.98 Bei „Altfällen“ aus der Zeit vor dem 1.1.1999 ist eine nachträgliche Feststellung der Berufsbetreuereigenschaft durch das Vormundschaftsgericht vorzunehmen: LG Dresden FamRZ 2000, 181 m. Anm. Bienwald, anderer Ansicht: OLG Zweibrücken FamRZ 2000, 556 =Rpfleger 2000, 215 = FGPrax 2000, 62 =BtPrax 2000, 223 sowie OLG Hamm FamRZ 2001, 1398 = OLG-Rp. 2001, 180 und BGH FamRZ 2000, 1569 = BtPrax 2002, 30 Dipl.-Verwaltungswirt, der 3 Betreuungen führt, ist nicht alleine hierdurch als Berufsbetreuer anzusehen: LG Darmstadt FamRZ 2000, 1450 9 Berufsbetreuereigenschaft erfordert i.d.R. die Voraussetzungen des § 1 I VBVG, Ausnahme nur bei geringfügiger Unterschreitung oder wenn der Betreuer gerade wegen seines Berufs ausgewählt wurde: LG Darmstadt FamRZ 2000, 1450 Ist die Feststellung, daß der Betreuer die Betreuung berufsmäßig führt, bei seiner Bestellung versehentlich unterblieben, kann das Gericht dies nachholen. Diese Feststellung wirkt rückwirkend ab Betreuerbestellung: BGH FamRZ 2006, 111 = NJW-RR 2006, 145 = BtMan 2006,50; zuvor bereits LG Koblenz JurBüro 2000, 430 (für Nachlasspflegschaft); OLG Frankfurt/Main FamRZ 2003, 1414 = BtPrax 2003, 181 =NJW-RR 2001, 794; BayObLG BtPrax 2000, 34; OLG Hamm FamRZ 2004, 1324 1. Lehnt das VormG es ab, nachträglich festzustellen, daß der Betreuer die Betreuung berufsmäßig führt, ist diese Entscheidung mit der einfachen Beschwerde anfechtbar. 2. Erfüllt der Betreuer, der ehrenamtlich bestellt ist, erst im Laufe des Betreuungsverfahrens die Voraussetzungen der Bestellung zum Berufsbetreuer, steht ihm ein Vergütungsanspruch als Berufsbetreuer erst ab dem Zeitpunkt zu, zu dem das Vormundschaftsgericht feststellt, daß die Betreuung berufsmäßig geführt wird. 3. Diese Feststellung kann nicht rückwirkend auf den Tag der Betreuerbestellung getroffen werden. Ob sie rückwirkend zu dem Tag getroffen werden kann, an dem der entsprechende Antrag des Betreuers bei Gericht eingegangen ist, bleibt offen. BayObLG BayObLGZ 2001 Nr.6 = FamRZ 9/2001, II = FGPrax 2001, 79 = BtPrax 2001, 124 = FamRZ 2001, 867 = Rpfleger 2001, 300 = NJW-RR 2001, 580 = NJW-RR 2001, 943 Keine rückwirkende Feststellung der Berufsmäßigkeit der Betreuung; auch dann nicht, wenn ein früherer Antrag wegen der Befürchtung unterlassen wurde, von der Betreuungsbehörde nicht mehr vorgeschlagen zu werden, wenn keine „Probezeit“ abgeleistet wurde: LG Berlin 87 T 682/01 v. 11.2.2002 Eine unentgeltliche Tätigkeit als ehrenamtlicher Betreuer im Rahmen einer „Erprobungsphase“ für einen angehehenden Berufsbetreuer widerspricht § 1 I VBVG. Fehlerhafter Bestellungsbeschluss kann im Beschwerdeverfahren rückwirkend ab Betreuerbestellung abgeändert werden, wenn der Betreuer von Anbeginn deutlich gemacht hat, nur als Berufsbetreuer bestellt werden zu wollen: LG Hamburg 301 T 218/01 vom 13.7.2001 Kein Beschwerderecht des Bezirksrevisors gegen Berufsbetreuerbestellung: OLG Schleswig, MDR 1999, S. 681 = BtPrax 1999, S. 155 = FGPrax 1999, 110 = FamRZ 2000, 1444 = NJWE-FER 1999, 237, ebenso OLG Hamm BtPrax 2000, 265 = FGPrax 2001, 18 = FamRZ 2001, 1482 = JMBl NW 2001, 56; BayObLG FamRZ 2001, 1484 = BtPrax 2001, 204 = Rpfleger 2001, 418; OLG Frankfurt/Main BtPrax 2004, 160 = FamRZ 2004, 1324 Kein Beschwerderecht der Betreuungsbehörde gegen Berufsbetreuerbestellung: LG Nürnberg-Fürth, BtPrax 1999, S. 157; LG Arnsberg FamRZ 2000, 1313; OLG Hamm FamRZ 2002, 194 m. Anm. Bienwald Zur Bestellung eines Berufsbetreuers ohne Rechtskenntnisse: LG Arnsberg FamRZ 2000 1313 (m. Anm. Bienwald) Unterlassene Anhörung der Betreuungsbehörde bei der Erstbestellung eines Berufsbetreuers (§ 1897 VII BGB) führt nicht zur Unwirksamkeit der Betreuerbestellung; Formmangel der unterlassenen Anhörung wird durch Gelegenheit der Betreuungsbehörde zur Stellungnahme im Beschwerdeverfahren geheilt: LG Arnsberg, 6 T 342/01 vom 4.7.2001 Eine Entlassung des bestellten beruflich tätigen Betreuers nach § 1908b I S. 2 BGB ist dann nicht erforderlich, wenn er die bisher beruflich geführte Betreuung als ehrenamtlicher Betreuer weiterführt: LG Chemnitz FamRZ 2000, Heft 20, S. II = FamRZ 2001, 313 Beschwerde der Staatskasse gegen Ablehnung der Betreuerentlassung ist nur zulässig, wenn Staatskasse einen konkreten Vorschlag für die ehrenamtliche Betreuung unterbreitet: LG Saarbrücken BtPrax 2001, 88 Die neue Vergütungsregelung für Berufsbetreuer (ab 1.1.99) kann den Wunsch des Betreuers auf Entlassung rechtfertigen: BayObLG, 3 Z BR 141/01 vom 19.6.2001, BtPrax 2001, 206 = Rpfleger 2001, 546 = JurBüro 2001, 600 = BayObLGZ 2001, 149 = FamRZ 2002, 195, ähnlich LG Berlin BtPrax 2001, 214 Auch bei der Vergütung eines Verfahrenspflegers ist die Berufsmäßigkeit der Tätigkeit im Bestellungsbeschluss festzustellen: OLG Schleswig Beschluss 15 WF 101/99 10 Vergütungsanspruch nach den Grundsätzen der GoA, wenn zwischen einstweiliger und endgültiger Betreuerbestellung ein Zwischenzeitraum infolge verzögerter Bearbeitung des VormG entsteht: LG Cottbus FamRZ 2004, 401 Vergütungsanspruch besteht auch, wenn Verhinderungsbetreuer erst verspätet bestellt wurde, für die zwischenzeitlichen Tätigkeiten: BayObLG FamRZ 2004, 404; OLG Brandenburg FGPrax 2002, 19 = MDR 2002, 397 = Rpfleger 2002, 313 Vergütungsvereinbarung zwischen Betreuer und vermögenden Betreuten ist ein Indiz für die Gerichtsentscheidung zugunsten der Feststellung der beruflichen Betreuertätigkeit: BayObLG FamRZ 2002, 130 Die Feststellung der beruflichen Betreuungsführung kann auch formlos, in einem auf die Bestellung folgenden Aktenvermerk getroffen werden: OLG Brandenburg FamRZ 2004, 1403 Entlassung des Berufsbetreuers zugunsten ehrenamtlichen Betreuers hat dann zu erfolgen, wenn die wesentlichen Angelegenheiten, die professionelles Wissen und Können verlangen, geregelt sind und ein geeigneter ehrenamtlicher Betreuer zur Verfügung steht. Dies ist zu begründen: LG Duisburg BtPrax 2000, 43; LG Saarbrücken BtPrax 2000, 266 Ob ein Berufsbetreuer für bestimmte Tätigkeiten Aufwendungsersatz oder Vergütung verlangen kann, hängt davon ab, ob der Betreuer diese Tätigkeiten zur pflichtgemäßen Erfüllung seiner Aufgaben für erfoderlich halten konnte. Für pflichtwidriges Handeln kann mangels Erforderlichkeit weder Aufwendungsersatz noch Vergütung verlangt werden: BayObLG BtPrax 2005, 34 = NJW-RR 2005, 156 = Rpfleger 2005, 139 Wird eine Betreuung als ungerechtfertigt aufgehoben und werden die Auslagen der Staatskasse auferlegt, gilt dies nicht für die Betreuervergütung: OLG München BtPrax 2006, 32 Ein beruflicher Betreuer erzielt Einkünfte aus gewerblicher Tätigkeit, nicht aus freiem Beruf: BFH FamRZ 2005, 516 = BtPrax 2005, 67 = Rpfleger 2005, 192 = BStBl. II 2005, S 288 (zuvor bereits bejahend: FG Münster BtPrax 2003, 229 = EFG 2004, 1459; FG Köln FamRZ 2005, 313 = EFG 2004, 119; FG MecklenburgVorpommern, BtPrax 2000, 40 = EFG 1999, 1080; a.A.: FG Thüringen BtPrax 2001, 121 = DStRE 2001, 965) Tritt infolge verzögerter Bearbeitung eine Vakanz zwischen dem Ende einer vorläufigen Betreuung und einer für notwendig erachteten Verlängerung ein, steht dem bisherigen Betreuer keine Entschädigung zu, auch dann nicht, wenn das VormG durch nachfolgenden Beschluss sowohl die Betreuungsbedürftigkeit in bisherigem Umfang als auch die als Betreuer tätig gewesene Person neu bestellt: OLG Braunschweig FamRZ 2006, 290; LG Koblenz FamRZ 2005, 1580, FamRZ 2005, 1928 und FamRZ 2005, 2017; LG Hildesheim FamRZ 2006, 291; a.A.: OLG Brandenburg Rpfleger 2002, 313 sowie LG Cottbus FamRZ 2004, 401 und LG Hamburg 322 T 158/00 vom 16.8.2000 Entlässt das VormG einen Betreuer und bestellt einen neuen Betreuer, besteht der Vergütungsanspruch des Letztgenannten dem Grunde nach unabhängig davon, dass das LG die Entlassungs- und Neubestellungsentscheidung wegen eines Verfahrensfehlers aufgehoben hat: LG Koblenz FamRZ 2005, 1279 Abrechnungsfähige Tätigkeiten (§ 1836 II BGB) von a-z (bis 30.6.05) Kein Vergütungsanspruch für „Abschiedsbesuch“ des zu entlassenden Betreuers: AG Betzdorf FamRZ 2001, 1242 Zu den vergütungsfähigen Abwicklungstätigkeiten nach dem Tod des Betreuten gehören die Rücksendung von Briefsendungen, tel. Beantwortung von Anfragen im Zusammenhang mit dem Todesfall und die Korrespondenz, mit dem die Herausgabe von Betreuungsunterlagen an einzelne miteinander zerstrittene Erben abgelehnt wird. Nicht erstattungsfähig ist die Tätigkeit zur Abwehr einer Rückerstattung bereits ausgezahlter Betreuervergütungen seitens der Erben: OLG Frankfurt/Main BtPrax 2005, 198 = FGPrax 2005, 208 11 Für die Abwehr unerwünschter Telefonate des Betreuten durch den Betreuer können pro Anruf max. 3 Minuten Zeitaufwand abgerechnet werden, im Ausnahmefall sind max. 20 Minuten tolerierbar: LG NürnbergFürth 13 T 3341/01 vom 27.3.2002 Zeitaufwand für Aktenanlage und Eingabe der Betreutendaten in PC ist abrechnungsfähig: AG Kleve Beschluss 18 XVII 129/01 v. 4.4.2002, LG Frankfurt/Oder FamRZ 2003, 190 Linderung von Angstzuständen ist keine vergütungsfähige Betreuertätigkeit, sondern therapeutische Tätigkeit: AG Koblenz FamRZ 2005, 656 Teilnahme an Anhörung vor Betreuerbestellung begründet keinen Vergütungsanspruch als Betreuer, (jedoch ggf. Entschädigung nach ZSEG): BayObLG FamRZ 2001, 575 = JurBüro 2001, 267 = BtPrax 2001, 123 = NJW-RR 2001, 1160 = NJWE-FER 2001, 314, OLG Karlsruhe BtPrax 2002, 124; LG Koblenz FamRZ 2004, 1752 = Rpfleger 2004, 488; a.A: LG Hamburg BtPrax 1996, 76 Begleitung zu Arztbesuchen und Optikern, bei denen keine wesentlichen Entscheidungen zu erwarten sind, sind nicht vergütungsfähig, wenn das Heim im Rahmen des Vertrags nach § 75 II SGB-XI verpflichtet ist, Begleitpersonal zu stellen und der Betreute dies nicht beanstandet: BayObLG FamRZ 2003, 477 Begleitung zum Arztbesuch ist vergütungsfähig, wenn die Betreueraufgabe sonst nicht ordnungsgemäß erfüllt werden könnte: BayObLG FamRZ 1999, 463 Keine Aufrundung begonnener Stunden (§ 2 II ZSEG) nach dem 1.1.99 mehr: LG Darmstadt FamRZ 2000, 1046 Tätigkeiten des Betreuers für den ausländischen Betreuten in dessen Heimatland sind vergütungsfähiger Aufwand. Nach einer Übersiedlung ist alsbald die nach dortigem Recht erforderliche Schutzmaßnahme einzuleiten: BayObLG FGPrax 2002, 30 = FamRZ 2002, 638 = FPR 2002, 275 Es ist ausreichend, wenn Bankgeschäfte einmal pro Monat erledigt werden: LG Leipzig FamRZ 2000, 980; a. A.: LG Hamburg (bis zu einmal pro Woche bei unregelmäßigen Geldeingängen) Beschluss 314 T 31/02 v. 3.9.02; ähnlich AG Koblenz FamRZ 2003, 1872 Bankgeschäfte sind unter Einsatz moderner Kommunikationsmittel zu erledigen. Nimmt die Bank Aufträge nur vom Betreuer persönlich entgegen, ist ein Bankwechsel zu erwägen: AG Westerburg FamRZ 2004, 1995; LG Koblenz JurBüro 2001, 602 Bankgeschäfte für das Kind des Betreuten gehören zur elterlichen Sorge und sind nicht Bestandteil der Betreuertätigkeit für den Elternteil: AG Koblenz FamRZ 2005, 478 Vergütungsanspruch auch für Tätigkeiten nach Beendigung einer vorläufigen Betreuung aus Gründen des Vertrauensschutzes, wenn das Gericht die Bestellung zum endgültigen Betreuer zeitnah zugesagt hatte: LG Hamburg 322 T 158/00 vom 16.8.2000; OLG Brandenburg Rpfleger 2002, 313 sowie LG Cottbus FamRZ 2004, 401, a.A. (kein Vergütungsanspruch): OLG Braunschweig FamRZ 2006, 290; LG Koblenz FamRZ 2005, 1580, FamRZ 2005, 1928 und FamRZ 2005, 2017; LG Hildesheim FamRZ 2006, 291; Die Begleitung der Betreuten zur Beerdigung – hier ihres Bruders – stellen mangels Zusammenhang mit der Rechtsbesorgung grundsätzlich keinen vergütungsfähigen Zeitaufwand dar. LG Stuttgart Beschluss vom 5.6.2001, 2 T 278/01 –: Tätigkeiten vor dem Beginn der Betreuung sind nicht vergütungsfähig; auch dann nicht, wenn der Vormundschaftsrichter zuvor Anordnungen erteilt hat: OLG Stuttgart FamRZ 2005, 655 = MDR 2005, 219 Benachrichtigung der Angehörigen vom Tod des Betreuten, des Bestattungsunternehmens und Besorgen dringender Papiere ist vergütungsfähiger Zeitaufwand: AG Mülheim/Ruhr FamRZ 2001, 1168 Besuche bei Behörden, Banken etc. sind zuvor tel. anzukündigen, sonst keine Vergütung für Fehltermine; Wartezeiten sind zu vergüten; unnötiger Aufwand ist zu vermeiden: LG Dessau BtINFO 1/2001, 28 12 Besuch beim 4monatigen Säugling ist beim Verfahrenspfleger (§ 50 FGG) keine vergütungsfähige Tätigkeit: OLG Brandenburg Kind-Prax 2004, 239 Abholen des Betreuerausweises ist vergütungsfähiger Zeitaufwand: LG Leipzig FamRZ 1999, 1607; a.A: LG Dessau FamRZ 2000, 1530 = BtPrax 2001, 88 Grundsätzlich keine Vergütung für Tätigkeit eines vom Betreuer Bevollmächtigten, Ausnahme, wenn diese Tätigkeit der Aufrechterhaltung des Kontaktes mit dem abwesenden Betreuer dient: OLG Dresden BtPrax 2001, 260 = Rpfleger 2002, 25 = FamRZ 2002, 25 Grundsätzlich keine Vergütung für Tätigkeiten eines im Abwesenheitsfalles vom Betreuer selbst bestellten Bevollmächtigten; ausnahmsweise Vertrauensschutz: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2002, 178 = Rpfleger 2002, 359 = BtPrax 2002, 170 = FamRZ 2002, 1362 Berufsbetreuer hat zu prüfen, ob Betreuter zu Botengängen (Banküberweisungen, Kontoauszüge) zwecks Verringerung der Betreuervergütung eingesetzt werden kann: AG Betzdorf FamRZ 2001, 712 Darlegungslast des Betreuers richtet sich nach den konkreten Einwendungen des Betreuten: LG München I BtPrax 2002, 272 Zeitaufwand für Einkäufe ist grundsätzlich nicht vergütungsfähig. BayObLG FamRZ 1999, 463; LG Koblenz FamRZ 2003, 220; LG Koblenz FamRZ 2005, 239 Keine Wahrnehmung von Angelegenheiten der elterlichen Sorge durch Betreuer, auch keine Teilnahme an Hilfeplangesprächen, Erziehungskonferenzen oder Umgangsregelungen mit dem anderen Elternteil: LG Rostock FamRZ 2003, 1691 = NJW-RR 2003, 1370; LG Koblenz FamRZ 2003, 1777; BayObLG BtPrax 2004, 239; BayObLG FamRZ 2005, 236; Einweisung eines künftigen ehrenamtlichen Betreuers durch bisherigen Vereinsbetreuer in die Tätigkeit ist vergütungsfähiger Zeitaufwand: LG Marburg, 3 T 310/98 vom 17.2.99, RdLH 1999, 82 Betreuertätigkeit nach dem Ende der vorläufigen Betreuung ist nicht vergütungsfähig: OLG Köln FamRB 2002, 176; OLG Schleswig MDR 1998, 972 = FamRZ 1998, 1536 Entrümpelung einer Wohnung kann Aufgabenkreis des Betreuers sein: BayObLG NJW 2002, 381 = NJW-RR 2001, 1513 = FamRZ 2002, 348 Der Betreuer unterliegt auch nicht mittelbar über die Vergütungsabrechnung den Weisungen des VormG; die Erforderlichkeitsprüfung des abgerechneten Stundenaufwandes beschränkt sich auf die Prüfung der Plausibilität, um Mißbrauch zu begegnen: LG Kaiserslautern FamRZ 2001, 869, ähnlich OLG Zweibrücken BtPrax 2000, 220 = FGPrax 2000, 198 = OLG-Rp 2000, 511; LG Dessau FamRZ 2000, 1530 = BtPrax 2001, 88 Erstellung der Erklärung über die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Betreuten (§ 56 g II FGG) ist z.T. vergütungsfähig: LG Leipzig FamRZ 2/2001, II, a.A.: OLG Dresden 15 W 0490/01 vom 11.5.01 Fallgespräche mit Betreuerkollegen zu schwierigen Sachfragen sind im angemessenen Umfang vergütungsfähig: LG Wuppertal FamRZ 2002, 1657, als Ausnahme: OLG Stuttgart vom 6.11.2000 8 WF 91/99, Die Justiz 2002, 411 Sollen Fahrtzeiten geltend gemacht werden, ist nachzuweisen, warum es nötig war, den Gesprächspartner aufzusuchen, statt ihn in das eigene Büro zu bitten: OLG Brandenburg FamRZ 2002, 1353 = FGPrax 2002, 113 = Rpfleger 2002, 441 = JurBüro 2002, 320 Keine Vergütung für Begleitung bei Friseurbesuch und Lampenkauf: AG Koblenz FamRZ 2003, 708 Zum Auslagenersatz zählen im Ausnahmefall auch Gebühren und Passfotos für ausländischen Pass des Betreuten, wenn ihre Höhe in keinem angemessenen Verhältnis zum Zeitaufwand steht, die der Betreuer mit absehbaren Auseinandersetzungen mit Sozialleistungsträgern führen müsste: BayObLG FamRZ 2003, 405 13 Gespräche mit Ärzten, Pflegepersonal und Krankenhaussozialdienst sowie Beauftragung eines ambulanten Pflegedienstes sowie Telefonate mit Sozialamt, Krankenkasse und Gesundheitsamt sind im Rahmen des Aufgabenkreises Gesundheitsfürsorge abrechnungsfähig: LG Dortmund 9 T 312/01 vom 23.7.2001, ähnlich zuvor LG Koblenz FamRZ 1996, 1348; LG Göttingen FamRZ 1994, 125 Zeitaufwand für gewöhnliche Geschäfte des tägl. Lebens ist nicht abrechenbar: BayObLG FamRZ 1999, 463 Grabpflege für verstorbene Großmutter der Betreuten ist keine Betreuertätigkeit; obliegt die Grabpflege der Tochter der Verstorbenen und steht diese auch unter Betreuung, wäre es ggf. Aufgabe des Betreuers, sich um die Grabpflege bzw. deren Erledigung zu kümmern: AG Betzdorf FamRZ 2003, 326 Hausbesuche sind im Normalfall 1-2 x monatlich ausreichend; größere Einkäufe, Mobelanlieferung und Begleitung bei erstem Arzttermin können abrechnungsfähig sein: LG Leipzig FamRZ 2000, 147 Zur Vergütung bei Hausbesuchen des Betreuers (im Durchschnitt 1-2 x pro Monat): BayObLG NJWE-FER 2001, 122 = BtPrax 2001, 76; ähnlich LG Mainz BtPrax 2002, 174 (2 x pro Monat); AG Koblenz FamRZ 2003, 1872 Voraussetzung für die Erstattung eines Hausbesuchs, dass dieser für die Besorgung rechtlicher Angelegenheit erforderlich war.Erfolgen mehr als 1-2 Besuche im Monat, ist eine substantiierte Darlegung der Notwendigkeit der Besuche erforderlich: LG Stuttgart vom 16.8.02 - 2 T 556/01 Hausbesuche können wöchentlich vergütungsfähig sein, wenn die Hilfen durch andere offensichtlich nicht zum selben Ergebnis führen oder durch den Betreuer mit erheblich geringerem Aufwand erbracht werden können: BayObLG BtPrax 2003, 130 Heimbesuch auf Einladung des Heimes, sofern die Teilnahme dem Wohl des Betreuten diente, im Umfang von 60 Minuten: LG Koblenz FamRZ 2006, 506 Teilnahme an einer Hilfeplankonferenz kann vergütungsfähig sein, wenn darin konkrete Maßnahmen für den Betreuten besprochen wurden: BayObLG FamRZ 2003, 1969 (anders, wenn es sich um eine Hilfeplankonferenz oder andere Jugendamtsmaßnahmen für Kinder des Betreuten handelt: LG Koblenz FamRZ 2003, 1777; LG Rostock FamRZ 2003, 1691) Zeitaufwand für Tätigkeiten, die nicht auf Hilfskräfte delegiert werden können oder wenn dies unzweckmäßig oder unwirtschaftlich wäre, ist vergütungsfähig: BayObLG FamRZ 1999, 1300 Zulässigerweise an Hilfskräfte delegierte Tätigkeiten des Berufsbetreuers können als Aufwendungsersatz (§ 1835) ausnahmsweise nach dem Recht bis zum 30.6.2005 abrechnungsfähig sein: BGH FamRZ 2006, 111 = NJW-RR 2006, 145 = BtMan 2006,50 = Rpfleger 2006, 70; zuvor bereits OLG Bremen FamRZ 2000, 555 =Rpfleger 2000, 215 = Rechtsdienst der Lebenshilfe 2000, 38 = BtPrax 2000,88, ähnlich OLG Köln FamRZ 1999, 1224 und OLG Hamm FamRZ 1999, 1230 sowie OLG Celle FamRZ 2002, 1221; LG Bremen FamRZ 2005, 393; a.A.: BayObLG BayObLGZ 2001, Nr. 7 = FamRZ 8/2001, II = FamRZ 2001, 653 = BtPrax 2001, 125 (Vorlage an BGH wegen Abweichung von OLG Bremen) m. Anm. Bienwald FamRZ 2001, 654; LG Koblenz FamRZ 2002, 638; Kein Vergütungsanspruch für die Tätigkeit von Hilfskräften: LG Kiel, Beschluss 3 T 153/00 vom 25.1.2001; LG Memmingen FamRZ 1999, 459; LG Frankenthal, BtPrax 1996, 231; LG Frankfurt/Oder, BtPrax 1997, 78; LG Koblenz FamRZ 2002, 638, LG Mainz BtPrax 2002, 132; OLG Dresden 15 W 0928/01 und 0929/01 vom 30.7.01 und 15 W 0839/01 vom 13.8.01, LG Stuttgart BWNotZ 99 S. 171 und BWNotZ 99, 127 Delegation der gesamten Betreuertätigkeit auf Hilfskraft ist unzulässig und daher nicht vergütungsfähig: OLG Frankfurt/Main Rpfleger 2004, 161 = FamRZ 2004, 736 Eine für die Überwachung dieser Hilfskräfte fiktiv angesetzte Zeit ist ebenfalls nicht erstattungsfähig: LG Stuttgart vom 13.2.01 – 2 T 245/99 und 246/99 Einzelne Tätigkeiten kann der Betreuer von Hilfskräften erledigen lassen; deren Zeitaufwand ist als Aufwendungsersatz abrechenbar; sind keine speziellen Fachkenntnisse der Hilfskraft erforderlich, darf dieser 14 Aufwendungsersatz den Vergütungsstundensatz des Betreuers nicht übersteigen: BayObLG FamRZ 2003, 405; früher bereits LG Stuttgart BWNotZ 1999, 171 Tätigkeiten zur Vorbereitung eines Immobilienerwerbs zwecks Geldanlage sind nur vergütungsfähig, wenn der Betreuer zuvor die Genehmigungsfähigkeit mit dem Gericht geklärt hat: OLG Frankfurt/Main FamRZ 2003, 1971 = Rpfleger 2004, 488 Jahresbericht nach § 1840 BGB ist abrechenbarer Zeitaufwand: LG Stuttgart Beschluss vom 29.11.1999 – 19 T 460/99 Zeitaufwand für das Ausfällen des Jahresberichtes bei Vordruckverwendung ist maximal 5 Minuten. Dabei handele es sich um einfachste Tätigkeiten: AG Westerburg FamRZ 2005, 305 m.Anm. Bienwald Zeitaufwand für Jahresbericht im Regelfalle in Höhe von 20 Minuten sowie 60 Minuten für die jährliche Rechnungslegung: LG Koblenz FamRZ 2006, 506 Zeitaufwand des in Aussicht genommenen Betreuers zum Kennenlernen des Betreuten (vor der rechtswirksamen Betreuerbestellung) ist nicht vergütungsfähig: AG Koblenz FamRZ 2001, 792 Zeitaufwand für die Kommunikation via SMS mit der Betreuten maximal in Höhe von 30 SMS pro Monat (a 3 Minuten) abrechenbar, auch wenn die Betreute wesentlich mehr SMS-Nachrichten an den Betreuer sendet: LG Lübeck 7 T 214/04 vom 13.8.2004 Kontoauszüge sind grundsätzlich per Post zu verschicken, nicht abzuholen: AG Betzdorf FamRZ 2000, 981 Fahrt zum Kopiercenter ist vergütungsfähige Tätigkeit, Anschaffung eines eigenen Kopiergerätes kann beim Berufsbetreuer nicht vorausgesetzt werden: LG Braunschweig 8 T 1184/00 vom 6.4.2001 Im Falle eines längeren Klinikbesuchs - hier von 125 Minuten- hat der Betreuer darzulegen, dass der Besuch für die Besorgung rechtlicher Angelegenheiten konkret erforderlich war: LG Stuttgart, Beschluss 2 T 556/01 vom 16.8.02 Sicherstellung des Krankenversicherungsschutzes gehört zu den Aufgaben des Betreuers mit Aufgabenkreis Gesundheitssorge: BSG FamRZ 2002, 1471 = BtPrax 2003, 172 (m. Anm.Meier) = NJW 2002, 2413 = BdBAspekte 41/02, S. 18 = RdLH 2002, 178 Besprechungen mit dem Betreuten können auch im Rahmen von Kurzausflügen erfolgen: BayObLG FGPrax 2000, 65 = FamRZ 2000, 1048 Tätigkeiten können in 6-Minuten-Rhythmus abgerechnet werden, wenn insgesamt die Betreuung sparsam und ökonomisch geführt wurde: LG Lübeck FamRZ 2006, 291 Keine minutiöse Überprüfung von detailierten Vergütungsanträgen, nur Mißbrauchskontrolle: OLG Zweibrücken BtPrax 2000, 220 = FGPrax 2000, 198 = FamRZ 2000, 1533 Nachweise zur Mittellosigkeit des Betreuten incl. Benennung Unterhaltspflichtiger sind keine abrechnungsfähigen Zeitaufwände: LG Düsseldorf Rpfleger 2004, 488; OLG Düsseldorf I-25 Wx 129/03 vom 25.3.2004 Keine Erstattung von Zeitaufwand zum Einkauf eines Mustermietvertrags: AG Betzdorf FamRZ 2000, 1047 Fahrt zum Optikergeschäft mit dem Betreuten zwecks Kauf und Anpassung einer Brille kann vergütungsfähig sein: LG Aachen BtPrax 1999, 37 m:Anm. Bienwald BtPrax 1999, 136 Keine pauschale Kürzung beantragter Vergütungsstunden durch das Gericht: AG Mülheim/Ruhr FamRZ 2001, 1168, LG Marburg BtPrax 1999, 248; LG Stuttgart BWNotZ 1999, 129; LG Frankfurt/Main BtPrax 1999, 115 Unterstützung bei der Beschaffung eines Passes kann zu den Aufgaben des Betreuers eines ausländischen Betreuten im Rahmen des Aufgabenkreises „Vertretung ggü. Behörden“ zählen. Persönliche Begleitung des Betr. Durch den Betreuer bei Vorsprachen bei Behörden, wie dem Konsulat und dem Ausländeramt kann bei 15 entsprechender (hier geistiger) Behínderung sachgerecht und zu vergüten sein: BayObLG Rpfleger 2003, 246/247 Besorgen von Passfotos und einer Grabumrandung sind tatsächliche Hilfen und werden nicht vergütet: AG Sinzig FamRZ 2004, 1065 Informationsgespräch des Betreuers mit dem örtlichen Pfarrer ist nicht vergütungsfähig, da Betreuer keine seelsorgerische Aufgaben hat: AG Sinzig FamRZ 2005, 306 m.Anm. Bienwald Nicht zu den Betreueraufgaben gehören pflegerische und versorgende Tätigkeiten: LG Koblenz FamRZ 1998, 495 = MDR 1998, 112 = NJWE-FER 1998, 59 = BtPrax 1998, 195, ähnlich LG Koblenz FPR 2002, 98 Keine Abrechnungsfähigkeit von Tätigkeiten, die sich als Pflichtwidrigkeit darstellen: BayObLG BtPrax 2005, 34 = FamRZ 2005, 550 = NJW-RR 2005, 156 Bearbeitung eines Posteingangs erfordert grundsätzlich nicht mehr als 5 Minuten: LG Koblenz FamRZ 2004, 566 Berufsbetreuer schuldet professionelles Handeln und hat die heute gebräuchlichen Kommunikationsmittel effizient und so kostengünstig wie möglich einzusetzen; vermeidbare Gänge zu div. Institutionen sind nicht vergütungsfähig: LG Koblenz FamRZ 19/2001, II = JurBüro 2001, 602; erneut LG Koblenz FamRZ 2004, 220 = Rpfleger 2004, 488 Für einen Rechtsanwalt als Berufsbetreuer ist die Prozessvertretung jedenfalls dann nach § 1835 III abrechnungsfähig, wenn Anwaltszwang bestand; Der Betreuer hat ein Wahlrecht zwischen Aufwendungsersatz nach § 1835 III und Vergütung nach § 1836 II: Thür.OLG Jena FamRZ 2002, 988 Aufsuchen des Versicherungsältesten zur Hilfestellung des Betreuers bei einem Rentenantrag ist grundsätzlich nicht vergütungsfähig, da Rentenantragstellung vom Betreuer eigenständig erwartet werden kann: LG Koblenz FamRZ 2005, 133 Schätzungsermessen des Richters bez. der Notwendigkeit des entfalteten Zeitaufwandes; ggf. vorherige Klärung der Genehmigungsfähigkeit von Rechtsgeschäften vor zeitaufwändigen Tätigkeiten (hier Erwerb eines Hausgrundstückes zur Geldanlage): OLG Frankfurt/Main FamRZ 2003, 24 Schlussbericht nach Tod des Betreuten ist vergütungsfähiger Zeitaufwand: OLG Schleswig FGPrax 2000, 113 = BtPrax 2000, 172 und 224 = FamRZ 2000, 1048 = NJWE-FER 2000, 149 = OLG-Rp 2000, 198 = SchlHA 2000, 162 = Rpfleger 2000, 331, OLG Karlsruhe BtPrax 2002, 124; LG Mainz BtPrax 2002, 132; LG Kiel Beschluss 3 T 172/00 vom 11.9.2000 Geltendmachung von Sozialhilfeansprüchen fällt nicht in Aufgabenkreis Vermögenssorge: LG Köln FamRZ 1998, 919, mit Anm. Bienwald FamRZ 1998, 1567; OLG Köln FamRZ 1993, 850, zweifelnd: OVG NRW FamRZ 2001, 312 = ZfS 2001, 113) Geltendmachung von Rentenansprüchen fällt in den Aufgabenkreis Vermögenssorge: LG Berlin FamRZ 2002, 345 = FPR 2002, 20 Begleitung zur Abwehr eines Schadens, der durch krankheitsbedingte Uneinsichtigkeit des Betreuten droht: OLG Stuttgart FPR 2002, 327 Zeitaufwand von 10 – 15 Minuten für Serienbriefe ist überzogen; Abrechnung im 5-Minuten-Takt ist nicht ordnungsgemäß und daher um 25 % zu kürzen: LG Mönchengladbach Rpfleger 2003, 364 = FamRZ 2004, 486; a.A.: keine Kürzung um pauschal 25 % und nicht für die Vergangenheit: LG Erfurt 7 T 42/05 vom 8.4.2005, BtPrax 2005, 240 Zeitaufwand für das Sichten und Ordnen des Inhaltes zweier großer Plastikeinkaufstüten mit unterschiedlichsten Dokumenten kann mit 2 Stunden angesetzt werden: LG Koblenz FamRZ 2005, 132 16 Grundsätzlich keine Begleitung zum Straftermin durch Betreuer: BayObLG BtPrax 1999, 73 = FamRZ 1999, 740 = RuP 1999, 142 = JurBüro 1999, 444 = BayObLG-Rp 1999, 46; LG Frankenthal BtPrax 1998, 152; AG Andernach BtPrax 1998l, 244; a.A.: LG Koblenz BtPrax 1999, 38 = FamRZ 1999, 464 = NJWE-FER 1999, 57 Teilnahme an der Hauptverhandlung in einem anwaltlich im Strafverfahren nicht vertretenen Betreuten ist bei Vorliegen besonderer Umstände vergütungsfähig: OLG Zweibrücken FamRZ 10/2001, II = BtPrax 2001, 128 = FamRZ 2001, 1030 m. Anm. Bienwald, ebenso OLG Dresden BtPrax 2002, 219; OLG Frankfurt FamRZ 2006, 146 = NJW-RR 2005, 1166; a.A.: AG Koblenz FamRZ 2004, 1065 Keine strafgerichtliche Zuständigkeit für Entschädigung eines zum Straftermin geladenen Betreuers: OLG Dresden (3. Strafsenat) FamRZ 2002, 1145 = NStZ 2002, 164 Stundenaufwand ist in detaillierter minutengenauer Abrechnung nachzuweisen. Die Abrechnung der Betreuervergütung selbst ist kein vergütungsfähiger Zeitaufwand: LG Kleve Rpfleger 2000, 216 (m. Anm. Dodegge NJW 2000, 2711) Stundenkontingente, wie sie im Entwurf eines 2. BtÄndG vorgeschlagen werden, haben für die Zeit vor Inkrafttreten des Gesetzes am 1.7.05 keine Leitlinienfunktion: LG Zweibrücken FamRZ 2004, 1752 Regelmäßig keine Vergütungsfähigkeit von Supervision: OLG Brandenburg FamRZ 2003, 256 m.Anm. Bienwald; OLG Frankfurt/Main BtPrax 2004, 117 = FamRZ 2004, 1751 Abrechnung aller Telefongespräche pauschal mit 15 Minuten ist nicht plausibel, Auf- oder Abrechnung auf einzelne Minuten dagegen zulässig: OLG Schleswig Rpfleger 2003, 364 Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen ist im Aufgabenkreis Vermögenssorge nicht enthalten: OLG Zweibrücken FamRZ 2000, 1324 = NJW-RR 2001, 151 (mit Anm. Hellmann in Rechtsdienst der Lebenshilfe 2001,90). Entscheidung liegt dem BGH im Rahmen eines Revisonsverfahrens vor (Az: XII ZR 210/00) Rein tatsächliche Hilfeleistungen begründen im allgemeinen keinen Erstattungsanspruch (so auch: LG Nürnberg-Fürth 13 T 3341/01 vom 27.3.2002). Zu berücksichtigen ist jedoch auch die subjektive Beurteilung der Notwendigkeit durch den Betreuer: LG Mainz JurBüro 1999, 603 Abrenzung rein tatsächlicher Hilfstätigkeiten von rechtlicher Betreuung, Einsichtnahme in Betreuungsakten als Vergütungstatbestand: LG Dessau FamRZ 2000, 1530 (m. Anm. Bienwald FamRZ 2000, 1531) = BtPrax 2001, 88 Keine Betreuervergütung für Therapiegespräche: OLG Zweibrücken Rpfleger 2000, 549, ebenso für allgemeine therapeutische Maßnahmen LG Koblenz BtInfo 2002, 21 = FamRZ 2002, 845 Betreuervergütung für Beantragung von Umschulungsmaßnahmen, die vom Bezirksrevisor als unrealistisch angesehen wurde: OLG Stuttgart FPR 2002, 327 Urlaubsmitteilungen an Amtsgericht und an Heime sind vergütungsfähig: LG Frankfurt/Oder FamRZ 2003, 190 Kein Vergütungsanspruch für rein tatsächliche Fürsorge sowie Vergütungsdokumentation: BayObLG FamRZ 4/2001, II = BtPrax 2001, 76; OLG Schleswig BtPrax 1998, 238; OLG Dresden, 15 W 1730/00 vom 16.11.2000; LG Stuttgart Beschluss vom 25.10.2000 - 10 T 414-415/00; OLG Brandenburg FGPrax 2004, 73 = FamRZ 2004, 1798 Regelmäßiger Informationsaustausch mit Verhinderungsbetreuer (§ 1899 IV) ist nicht vergütungsfähig, wenn kein Verbinderungsfall vorliegt: AG Neustadt/Weinstraße FamRZ 2001, 1166 Anfertigen des Vermögensverzeichnisses ist vergütungsfähige Betreuertätigkeit: BayObLG FamRZ 1999, 462: Instruktion einer Vertretungsperson ist vergütungsfähiger Zeitaufwand: BayObLG BtPrax 2000, 214 = FamRZ 2000, Heft 20, S. IX = FamRZ 2001, 374 = NJWE-FER 2001, 45 17 Regelung des Versorgungsausgleichs gehört nicht zur Betreuertätigkeit, wenn Anwalt beauftragt ist; jedoch gehört das Beschaffen von Informationen zum Versorgungsausgleichsverfahren zu den Betreueraufgaben: LG Lübeck 7 T 606/00 vom 30.10.2000 Teilnahme an Weihnachtsfeier: LG Koblenz, Rpfleger 1997, S. 528; a.A. Landgericht Stuttgart vom 06.10.2000 - 2 T 457/00 Abschlagszahlungen (§ 1836 II Satz 3 BGB) – entfällt bei Berufsbetreuern ab 1.7.2005, weiterhin bestehend bei Vormundschaften und Pflegschaften nach § 3 VBVG Kein Rechtsschutzbedürfnis gegen Gewährung einer Abschlagszahlungen, sofern Tätigkeitsnachweis vorliegt: LG Leipzig FamRZ 2000, 850 Kein Rechtsschutzbedürfnis, wenn statt einer Abschlagszahlung eine Vergütung bewilligt wird: LG Leipzig FamRZ 2000, 851 Mittellosigkeit ist für gesamten Abrechnungszeitraum einheitlich zu beurteilen, auch wenn Entnahme des Abschlags wegen damals noch vorhandenem Vermögen bewilligt worden war: OLG Frankfurt/Main, FamRZ 10/2001; II = FGPrax 2001, 116 Keine Begrenzung der Betreuervergütung auf jährliche Anträge, vierteljährliche Beantragung der Betreuervergütung und monatliche Abschlagszahlungen sind zulässig: LG Konstanz, Beschluss 1 T 278/01 N vom 18.9.2001; ähnlich zuvor OLG Celle BtPrax 1992, 109 m. Anm. Seitz BtPrax 1995, 204, vgl.auch LG Bochum Rpfleger 1994, 494 Hat ein Betreuer eine Abschlagszahlung beantragt und erhalten, erlischt sein Vergütungsanspruch in dieser Höhe auch dann nicht, wenn der eigentliche Vergütungsantrag die Ausschlussfrist überschreitet; liegt die Abschlagszahlung über der endgültigen Vergütung, ist der Unterschiedsbetrag zurückzuzahlen: BayObLG FamRZ 2003, 1221 = BtPrax 2003, 174 = Rpfleger 2003, 577 = FGPrax 2003, 173 Eine rechtmäßig aus dem Betreutenvermögen vorgenommene Abschlagszahlung ist auch dann auf den Vergütungsanspruch des Betreuers anzurechnen, wenn sich bei der endgültigen Vergütungsfestsetzung ergibt, dass inzwischen wegen eingetretener Mittellosigkeit ein Anspruch gegenüber der Staatskasse besteht: KG FamRZ 2005, 1778 = FGPrax 2005, 152 Übergangsrecht (altes bzw. neues Vergütungsrecht, Wechsel am 1.1.99) Anwendung alten materiellen Vergütungsrechtes für Tätigkeiten vor dem 1.1.99; jedoch neuen Verfahrensrechtes, insbes. sofortige Beschwerde gem. § 56 g Abs. 5 FGG: OLG Zweibrücken MDR 1999, S. 807 = BtPrax 1999, S. 156 = FamRZ 13/1999, VIII sowie BayObLG FamRZ 2001, 189 Anwendung alten materiellen Vergütungsrechtes für Tätigkeiten vor dem 1.1.99: BayObLG FamRZ 1999, 681 = NJW-RR 1999, 952, ebenso OLG Dresden FamRZ 2000, 187 und BayObLG FGPrax 1999, 182, OLG Köln FamRZ 2001, 251 sowie für den Nachlasspfleger BayObLG JurBüro 2000, 429 sowie JurBüro 2000, 431 Anwendung alten materiellen Vergütungsrechtes für Tätigkeiten vor dem 1.1.99; jedoch neue Mittellosigkeitsregelung, wenn Gerichtsentscheidung nach 1.1.99 erfolgt: LG Koblenz NJW-RR 1999, 951 Anwendung alten materiellen Vergütungsrechtes für Tätigkeiten vor dem 1.1.99: Hanseatisches OLG, 2 Wx 98/99 vom 4.8.99 Keine Anwendung der 15-Monatsfrist (§ 1836 II Satz 4 BGB) für Ansprüche aus der Zeit vor 1.1.99 (unter Aufgabe alter gegenteiliger Auffassung): OLG Dresden FamRZ 2000, 314 =Rpfleger 2000, 160, ebenso OLG Schleswig FamRZ 2000, 315 =Rpfleger 2000, 65 = FGPrax 2000, 62 sowie OLG Saarbrücken FamRZ 2000, 559 = BtPrax 2000, 125 =Rpfleger 2000, 139; LG Freiburg (Betreuungsrecht-Info LWV Württemberg 1/2000, 18 S. 26); LG Kiel 3 T 500/99 u. 501/99 vom 28.10.1999; BayObLG Rpfleger 2000, 455; des gleichen für die Aufwandspauschale alten Rechtes BayObLG FamRZ 2000, 561 Zur Berechnung einer Nachlaßpflegervergütung, wenn Tätigkeit sowohl vor als auch nach dem 1.1.99 erfolgt ist: BayObLG NJW-RR 2000, 1392 sowie BayObLG JurBüro 2002, 154 Vergütung ehrenamtlicher Betreuer (§ 1836 III BGB), ab 1.7.2005 § 1836 II BGB Bei der Festsetzung der Vergütung ehrenamtlicher Betreuer (hier bei Nachlasspfleger) ist es ermessensfehlerfrei, die Vergütung nach Zeitaufwand und Schwierigkeit zu bewerten (anstelle nach einem Prozentsatz vom verwalteten Vermögen). Dem Ausnahmecharakter des § 1836 III widerspricht es, dem ehrenamtlichen Betreuer eine höhere Vergütung zu bewilligen, als einem berufsmäßigen Betreuer hätte bewilligt werden dürfen: OLG Hamm ZEV 2002, 466 = FGPrax 2002, 229 = Rpfleger 2002, 518 = FamRZ 2003, 116 Grundsätze für die Vergütungsbemessung eines ehrenamtlichen Betreuers; u.a.: keine höhere Vergütung als bei einem Berufsbetreuer: BayObLG BayObLGZ 2004, 177 = FamRZ 2004, 1138 = BtPrax 2004, 151 = Rpfleger 2004, 488 Vergütung ehrenamtlichen Betreuers, der an sich als Freiberufler umsatzsteuerpflichtig ist, ist nur dann steuerfrei, wenn sich die Zahlung lediglich als Auslagenersatz darstellt: FG Rheinland-Pfalz DstRE 2002, 241 Kein Anspruch auf eine Sondervergütung nach § 1836 I BGB (a.F., vor 1999) für den Zeitaufwand eines Grundstücksverkaufes: LG Lübeck BtPrax 2004, 156 (bestätigt durch OLG Schleswig) Auch bei der Vergütung eines ehrenamtlichen Betreuers (§ 1836 III) ist eine weitere Beschwerde nur dann zulässig, wenn das LG diese ausdrücklich zugelassen hat; keine außerordentliche Beschwerdemöglichkeit: BayObLG BtPrax 2004, 243 Vergütung von Verfahrenspflegern (§ 67 III FGG, ab 1.7.05 § 67a FGG) Beschluss BVerfG - 1 BvR 122/94 - vom 11.11.1999 Zum Vergütungsanspruch eines Vereinsmitarbeiters als Verfahrenspfleger; FamRZ 2000, 414 (mit Anm. Bienwald FamRZ 2000, 415) Beschlüsse BVerfG 1 BvR 23/00, 1 BvR 111/00, 1 BvL 1/99 und 2/99 vom 7.6.2000, FamRZ 2000, 1280, 1284 = BtPrax 2000, 254 = NJWE-FER 2000, 280/282 (mit Anm. Bienwald FamRZ 2000, 1283): Nichtannahme von Verfassungsbeschwerden bzw. Unzulässigkeit von Vorlagebeschlüssen bez. der Anwendung des § 1 BVormVG bei anwaltlichen Verfahrenspflegern; BayObLG, BtPrax 2000, 215 = RuP 2000, 201 = Rpfleger 2000, 453 = FamRZ 2000, 1301 = NJWE-FER 2000, 286 = BayObLGZ 2000 Nr. 33: (Verfassungsmäßigkeit der Anwendung des § 1 BVormVG bei der Vergütung anwaltlicher Verfahrenspfleger) Zur Begrenzung des Aufgabenbereiches eines Verfahrenspflegers nach § 50 FGG: KG FamRZ 2000, 1300 = NJW-RR 2001,73; OLG Köln NJW-RR 2001, 74 sowie OLG Schleswig FamRZ 2000, 1048 = KindPrax 2001, 31 = OLG-R 2000, 177 und OLG Braunschweig Rpfleger 2001, 130 = ZfJ 2001, 163; OLG Frankfurt/Main FamRZ 1999, 1293, 1295 und FamRZ 2002, 335 sowie OLG Brandenburg MDR 2001, 573 = FamRZ 2001, 1541 = FGPrax 2001, 240 = FPR 2002, 106 und OLG Rostock JurBüro 2002, 157; kritisch zu den vorgenannten einschränkenden Beschlüssen OLG Karlsruhe FamRZ 2001, 1166 m. Anm. Bienwald und Luthin = KindPrax 2001, 164 = NJWE-FER 2001, 312 sowie Beitrag von Willutzki in KindPrax 2001, 107; OLG Düsseldorf FamRZ 2003, 167 und FamRZ 2003, 190; OLG Stuttgart FamRZ 2003, 322; OLG Naumburg FGPrax 2003, 264; KG KindPrax 2003, 23; OLG Koblenz KindPrax 2003, 25; OLG Stuttgart KindPrax 2003, 26; OLG Köln KindPrax 2003, 27; erneut OLG Brandenburg FGPrax 2004, 73 = FamRZ 2004, 1798 = KindPrax 2004, 239; OLG Oldenburg FamRZ 2005, 391 19 Anwaltlicher Verfahrenspfleger erhält nur Vergütung nach § 1 4 VBVG, auch im Verfahren nach PsychKG keine Anwendung der BRAGO/RVG: OLG Köln FGPrax 2000, 17 = NJW-RR 2001, 74, a.A.: LG Koblenz JurBüro 2001, 472 Rechtsanwalt kann als Verfahrenspfleger gem. § 1835 III BGB Gebühren nach RVG abrechnen, wenn er anwaltsspezifische Dienste leistet (OLG Köln FamRZ 2001, 1643). Dies ist bei der Überprüfung des Vergütungsantrags eines Betreuers der Fall: LG Berlin BtPrax 2001, 129 = FamRZ 2001, 1029; a.A.: LG München I BtPrax 2001, 175 = FamRZ 2001, 1397 Die Feststellung, dass ein Verfahrenspfleger „als Rechtsanwalt“ bestellt sei, kann vom Bezirksrevisor angefochten werden. In Betreuungssachen ohne tatsächliche oder rechtliche Schwierigkeiten muss ein Anwalt als Verfahrenspfleger nicht in seiner Funktion als Anwalt tätig werden: OLG Köln NJW 42/2001, VIII = FamRZ 2001, 1643 Abrechnung des Aufwendungsersatzanspruches eines anwaltlichen Verfahrenspflegers in einem Betreuungsverfahren nach RVG: BayObLG FGPrax 2002, 68 = BtPrax 2002, 121 Wird die Verfahrenspflegerbestellung rückwirkend aufgehoben, kann dessen Vergütung den Beteiligten nicht als Teil der Verfahrensauslagen in Rechnung gestellt werden: OLG Frankfurt/Main FamRZ 2002, 765 Ausschlussfrist von 15 Monaten gilt auch für Erstattungsansprüche von Verfahrenspflegern: OLG Koblenz FamRZ 2002, 1355; BayObLG FGPrax 2003, 177 Ausschlussfrist von 15 Monaten gilt auch, wenn Ersatz von Aufwendungen für berufliche Dienste nach RVG beantragt werden kann: BayObLG FamRZ 2003, 1413; OLG Schleswig FGPrax 2003, 127; OLG Frankfurt/Main FPR 2004, 35 = FamRZ 2004, 736 Der Verfahrenspfleger nach § 50 FGG ist nicht ermächtigt, vor dem Bundesverfassungsgericht das betroffene Kind im Vergütungsfestsetzungsverfahren zu vertreten: BVerfG FamRZ 2004, 1267 Anwaltlicher Verfahrenspfleger zur Überprüfung der Betreuervergütung kann nur ausnahmsweise nach § 1835 III auf der Grundlage des RVG abrechnen, wenn vertiefte Befassung mit Rechtsfragen über das Standardwissen eines Betreuers der 3. Vergütungsstufe hinausgeht: BayObLG FamRZ 2003, 1046 = NJW-RR 2003, 1372 = JurBüro 2003, 374 Ein zum Verfahrenspfleger bestellter Anwalt kann nach RVG abrechnen, wenn im bei der Bestellung vom Richter Tatsachen mitgeteilt werden, die im konkreten Fall die Hinzuziehung eines Anwaltes konkret begründen. Unerheblich ist, ob Laufe des Verfahrens tatsächlich eine anwaltsspezifische Tätigkeit stattgefunden hat: BayObLG FGPrax 2002, 68 = BtPrax 2002, 121 = Rpfleger 2002, 441, OLG Stuttgart NJW-RR 2004, 424 Zu den Voraussetzungen der Abrechnung eines anwaltlichen Verfahrenspflegers nach RVG: OLG Düsseldorf FamRZ 2003, 706 = NJW-RR 2003, 427 Anwalt als Verfahrenspfleger kann Ansprüche nach § 1835 III nur dann nach RVG abrechnen, wenn die Tätigkeit besondere rechtliche Fähigkeiten fordert und eine originär anwaltliche Dienstleistung darstellt (verneint für Grundstückskauf und Bestellung eines Nießbrauches): BayObLG FGPrax 2005, 21 (bejaht für die Prüfung eines Abfindungsvergleiches: LG Limburg Rpfleger 2005, 361) Aufwendungsersatz für Rechtsanwalt als Verfahrenspfleger im Unterbringungsverfahren nach § 1835 III BGB /RVG: LG Aachen FamRZ 2003, 706 m.Anm. Bienwald Aufwendungsersatz für Rechtsanwalt als Verfahrenspfleger im Unterbringungsverfahren nach § 1835 III BGB /RVG kommt nur ausnahmsweise in Betracht, wenn ein als Verfahrenspfleger bestellter Laie in gleicher Lage wegen besonderer rechtlicher Anforderungen einen Rechtsanwalt hinzugezogen hätte: LG Mönchengladbach Rpfleger 2005, 257 Wird ein Rechtsanwalt als Verfahrenspfleger sowohl im vorläufigen als auch im endgültigen Unterbringungsverfahren tätig und kann er Aufwendungsersatz für berufliche Dienste im Rahmen des RVG verlangen, steht im für beide Verfahren jeweils eine Verfahrensgebühr zu: OLG München BtPrax 2006, 79 = Rpfleger 2006, 186 = FamRZ 2006, 577 20 Die Geltendmachung der Vergütungsansprüche setzt voraus, dass die Zeitansätze einem konkreten Lebenssachverhalt zugeordnet werden können. Die Angabe von Stundenzahlen pro Kalenderjahr, multipliziert mit Stundensätzen, genügt nicht: OLG Schleswig BtPrax 2004, 245 = MDR 2004, 945 = FGPrax 2004, 281; OLG München BtPrax 2006, 80; (ebenso für Verfahrenspfleger OLG Brandenburg FamRZ 2004, 1982) Vergütungsfähigkeit bejaht für Teilnahme eines Verfahrenspflegers nach § 50 FGG an einer Hilfeplankonferenz nach ausdrücklichem Auftrag des Amtsgerichtes: OLG Brandenburg FamRZ 2005, 1108 § 1836 b Pauschalvergütung (vom 1.1.1999 – 30.6.2004) Pauschalvergütung (§ 1836 b Nr. 1 BGB) darf nur in Ausnahmefällen und grundsätzlich nur im Einvernehmen zwischen Betreuer und Gericht festgesetzt werden: LG Münster BtPrax 2000, 42 Pauschalvergütung ist nur zulässig, wenn der Zeitaufwand verläßlich abschätzbar ist, dies ist zu Beginn der Betreuung nicht möglich: OLG Zweibrücken Rpfleger 2000, 67; ähnlich LG Dresden FamRZ 2000, 1530 m. Anm. Bienwald Der Betreuer ist vor der Festsetzung einer Pauschalvergütung anzuhören: LG Schwerin, BtPrax 1999, 245 Übergangsvergütung (§ 1 III BVormVG) ist auch bei der Pauschalvergütung anzuwenden: LG Göttingen Rpfleger 2001, 30 Zeitbegrenzung nach § 1836 b Nr. 2 BGB ist nur zulässig, wenn der für die Betreuung notwendige Zeitaufwand zuverlässig prognostiziert werden kann: LG Berlin, 87 T 217/00 und 247/00 vom 29.5.2000 § 18 II FGG steht der Änderung eines Pauschalvergütungsbeschlusses nach § 1836 b Nr. 1 BGB nicht entgegen. Da der Pauschalvergütungsbeschluss eine Verfügungen mit Dauerwirkung ist. unterliegt er der Änderung wegen veränderter Verhältnisse. Das Abänderungsbegehren ist begründet, wenn auf Grund einer Änderung der tatsächlichen Verhältnisse bzw. beim Auftreten unvorhersehbarer Umstände sich der für die Führung der Betreuung erforderliche und bei Erlass des Pauschalvergütungsbeschlusses kalkulierte Zeitaufwand als maßgebliches Bemessungskriterium wesentlich ändert. Die Abänderung kann nur mit Zukunftswirkung erfolgen. Das folgt für Vergütungsfestsetzungsbeschlüsse jeglicher Art daraus, dass sie in materielle Rechtskraft erwachsen. In Anlehnung an § 323 III S. 1 ZPO erfolgt die Abänderung frühestens ab dem Zeitpunkt, in dem der Abänderungsantrag beim Gericht eingeht: OLG Jena, FamRZ 2001, Heft 14, S. VI = FGPrax 2001, 158 = FamRZ 2001, 1243 Pauschalierung der Vergütung setzt eine Schätzung der Zeit nach § 287 ZPO voraus; die tatsächlichen Grundlagen der Schätzung und ihre Auswertung ist in objektiv nachprüfbarer Weise anzugeben. Eine solche Prognose setzt eine relative Stabilität der Lebens- und Gesundheitsverhältnisse des Betreuten voraus: LG Berlin FamRZ 2001, 787 Im Falle einer Pauschalvergütung gemäß § 1836 b Abs. 1 S. 1 BGB ist das Mündel bzw. die für das Mündel handelnde Verfahrenspflegerin bzgl. der Festsetzung einer Pauschalvergütung gemäß § 56 g Abs. 4 FGG anzuhören: LG Stuttgart Beschluss vom 18.08.2000 - 10 T 265/99 Rückwirkende Festsetzung einer Vergütungspauschale ist unzulässig: OLG Jena FamRZ 2002, 1431 Keine Anwendung der im Entwurf eines 2. BtÄndG vorgesehenen Stundenpauschalen vor dem 1.7.2005: LG Zweibrücken FamRZ 2004, 1752 Individualpauschale nach § 1836b I BGB enthält keinen Aufwendungsersatz und keine Vergütung für vergangene Zeiträume: LG Koblenz FamRZ 2005, 478 21 § 1836d BGB Mittellosigkeit Grundlage der Mittellosigkeitsberechnung ist die konkret vorliegende Vergütungsabrechnung: OLG Schleswig BtPrax 2000, 128 =FGPrax 2000, 106 = FamRZ 2001, 252; erneut FGPrax 2005, 161 Anwendung neuer Mittellosigkeitsregelung auch für „Altfälle“, wenn Gerichtsentscheidung nach 1.1.99 erfolgte: LG Koblenz NJW-RR 1999, 951 Nicht aufklärbare Mittellosigkeit geht im Zweifel zu Lasten der Staatskasse (bei Betreuer ohne Aufgabenkreis Vermögenssorge): LG Duisburg, BtPrax 2000, 42 =BtInfo 2/99, 56 = FamRZ 2000, 980; LG Osnabrück JurBüro 1996, 437 = FamRZ 1996, 1349; OLG Frankfurt/Main FamRZ 1996, 819 Unterlassen jeglicher Ermittlungen i.S. von § 56 g Abs. 2 FGG nur dann, wenn konkrete Anhaltspunkte für Mittellosigkeit bestehen, z.B. Bezug von Sozialhilfe: LG Essen NJWE-FER 2001, 133 Bei Unklarheiten über die Vermögensverhältnisse des ehemaligen Betreuten sind von Amts wegen (§ 12 FGG) ggf. Auskünfte von Verwandten einzuholen: OLG Schleswig FamRZ 2004, 979 = MDR 2004, 814 = MDR 2004, 814 Keine Haftung des Betreuers gegenüber der Staatskasse, insbes. keine Verpflichtung, Rücklagen zur Betreuerfinanzierung zu bilden: OLG Düsseldorf BtPrax 1999, S. 74 = FGPrax 1999, S. 54 = FamRZ 1999, 1169, ähnlich LG Kiel FamRZ 2000, 190 und OLG Schleswig 2 W 43/00 vom 22.3.2000, FamRZ 3/2001, II Keine Pflicht des Betreuers zur vorzeitigen Beantragung von Vergütungen vor Eintritt der Mittellosigkeit: BayObLG FamRZ 1998, 507 = NJW-RR 1998, 435 = BayObLGZ 1998, 301; OLG Köln BtPrax 2002, 264; KG FGPrax 2003, 123; a.A. LG Koblenz FamRZ 1995, 1444 Der Betreuer ist nicht verpflichtet, seine Abrechnungszeiträume so zu wählen, dass Vermögen des Betreuten noch zur Verfügung steht. Er kann auch bei absehbar bevorstehender Mittellosigkeit den 15Monats-Zeitraum ausschöpfen: OLG Köln BtPrax 2002, 264 Keine Mittellosigkeit, wenn Betreuer den Betreuten „vorsätzlich„ mittellos gemacht hat (rechtsirrtümlich keine Entnahme aus dem Betreutenvermögen nach Beschluss des VormG, während Beschwerdeverfahren lief): LG Kleve BtPrax 1999, 202, a.A bei Unklarheit über die Begründetheit der Beschwerde: OLG Schleswig FGPrax 2005, 161 Vorlage von Kontoauszügen sowie vollständige Angaben über Einkommen und Vermögen sind zur Feststellung der Mittellosigkeit erforderlich: LG Kleve FamRZ 2000, 564 Betreuer ist verpflichtet, beim Vergütungsantrag Angaben über Unterhaltsansprüche und -pflichtige des Betreuten zu machen: LG Kleve BtPrax 1999, 201 Festsetzung eines Rückgriffsanspruchs wegen etwaiger Unterhaltsansprüche kann entfallen, wenn ein Unterhaltsanspruch offenkundig nicht besteht: LG Duisburg FamRZ 2006, 507 Erfordernis gerichtlicher Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen ist von Amts wegen durch das Gericht zu prüfen, ggf. ist der Unterhaltspflichtige durch das Gericht anzuhören: OLG Düsseldorf FamRZ 2001, 1099 Wird der Betreute nur deshalb als mittellos behandelt, weil etwaige Unterhaltsansprüche gerichtlich geltend gemacht werden müssen, hat das Gericht die Regreßverpflichtung auszusprechen; es hat deutlich zu machen, dass dieser Titel nur die Grundlage für die Einziehung der Unterhaltsansprüche sein kann. Das Bestehen der Unterhaltsansprüche hat das VormG grundsätzlich nicht zu prüfen: BayObLG FPR 2002, 69 =FamRZ 2002, 417, ähnlich OLG Düsseldorf FamRZ 2003, 326 Mittellosigkeit bei beendeter Betreuung: BayObLG BtPrax 2000, 82 Mittellosigkeit bei der Vergütung des Nachlasspflegers richtet sich nach dem Aktivnachlass: BayObLG FamRZ 2000, 1447 22 Vergütungsbewilligung nach dem Tod des Betreuten aus dem Nachlass ist zulässig: BayObLG FGPrax 1999, 182 = FamRZ 1999, 1609 und FamRZ 2001, 866 = Rpfleger 2001, 419; OLG Schleswig NJWE-FER 2000, 149, Thür. OLG Jena FGPrax 2001, 22; BayObLG BtPrax 2002, 40; LG Leipzig 16 T 2161/01 vom 6.6.01; a.A.: LG Landshut 60 T 3159/00 Kein Beschwerderecht des Betreuten bei Ablehnung einer Vergütung aus der Staatskasse (nur im Verfahren der Betreuervergütung aus dem Betreutenvermögen): BayObLG FamRZ 2000, Heft 20, S. IX = JurBüro 2000, 592 = FGPrax 2000, 202 = BtPrax 2000, 259 =BayObLGZ 2000, Nr. 42 = FamRZ 2001, 377 = MDR 2000, 1194 Mittellosigkeit ist für gesamten Abrechnungszeitraum einheitlich zu beurteilen, auch wenn Entnahme des Abschlags (§ 1836 II Satz 3 BGB) wegen damals noch vorhandenem Vermögen bewilligt worden war: OLG Frankfurt/Main, FamRZ 10/2001; II = FGPrax 2001, 116 = FamRZ 2001, 1098, ähnlich BayObLG FamRZ 2002, 1289 = NJOZ 2002, 1269, OLG Schleswig FGPrax 2005, 161 Soweit die Betreuerin wegen der derzeitigen fehlenden Liquidität im Vermögen der Betreuten einen Erstattungsanspruch gegen die Staatskasse geltend macht, sind nur 60 DM (31 €) pro Stunde im Gegensatz zu den beantragten 75 DM (38 €) erstattungsfähig. Die Betreuerin kann jedoch die Differenz bezüglich des von ihr beantragten Stundensatzes von 75 DM dem Vermögen der Betreuten direkt entnehmen. Die Staatskasse ihrerseits hat einen Rückforderungsanspruch gem. § 1836e BGB gegen die Betreute: LG Stuttgart, 10 T 414/00 und 10 T 415/00 v. 25.10.2000. Zeitpunkt für die Beurteilung der Mittellosigkeit des Betreuten (Zeitpunkt der Entscheidung der letzten Tatsacheninstanz); Verwendung nicht verbrauchter Versorgungsbezüge für Betreuervergütung: BayObLG FGPrax 2002, 73 = FamRZ 2002, 1289, zum Zeitpunkt ebenso OLG Zweibrücken BtPrax 2005, 198 = FamRZ 2005, 1778; OLG Schleswig FGPrax 2005, 161 Ist ein erhebliches Vermögen, z.B. aus Nachlass, noch nicht auseinandersetzungsfähig, gilt der Betreute als mittellos: OLG Oldenburg FamRZ 2000, 1534 = Rpfleger 2000, 456 = FamRZ 2001, 309; ähnlich OLG Schleswig FamRZ 2003, 1130 = FGPrax 2003, 127 und OLG Frankfurt FGPrax 2003, 33 Berücksichtigung von Vermögensgegenständen setzt voraus, dass diese verwertbar sind. Hieran fehlt es insbesondere, wenn der Verwertung ein rechtliches oder tatsächliches Hindernis entgegensteht oder sie nicht in angemessener Zeit durchgeführt werden kann: BayObLG BayObLGZ 2001, 38; BayObLG 3 Z BR 251/01 vom 11.9.2001; BayObLG FamRZ 1999, 1234; LG Koblenz FamRZ 1995, 1444; ; BayObLG NJW-RR 2003, 1306 Als angemessener Zeitraum für die Verwertung von Vermögensgegenständen gilt grundsätzlich bis zu einem Jahr: LG Koblenz FamRZ 2003, 115 An der Verwertbarkeit von Vermögen fehlt es, wenn der Verwertung ein rechtliches oder tatsächliches Hindernis entgegensteht, wenn die Verwertung wirtschaftlich unvertretbar wäre oder wenn sie nicht in angemessener Zeit durchgeführt werden kann: BayObLG NJW-RR 2001, 1515 = BtPrax 2002, 40 = FamRZ 2002, 416; OLG Oldenburg FamRZ 2001, 309, ähnlich LG Koblenz BtPrax 2002, 222 Eine schwierige Verwertung von Grundeigentum liegt nicht schon deshalb vor, weil nach Auskunft eines Maklers ein Verkauf unter Wert erfolgen müsste; ein halbes Jahr ist eine angemessene Frist für eine Verwertung; in der Zwischenzeit kann der Betreuer seinen Anspruch durch eine Hypothek absichern: LG Schweinfurt 42 T 221/01 vom 15.10.2001, ähnlich LG Koblenz FamRZ 2001, 1645 Mittellosigkeit ist auch dann anzunehmen, als einziger Vermögenswert ein Anspruch auf Verschaffung des Eigentums an einer für eigene Wohnzwecke bestimmten und bereits genutzten Eigentumswohnung zur Abgeltung eines Pflichtteilsanspruchs besteht. Dem steht nicht entgegen, dass der Ergänzungsbetreuer, der seine Vergütung aus der Staatskasse beantragt, gerade zur Geltendmachung des Pflichtteilsanspruchs bestellt ist: OLG Frankfurt/Main, FGPrax 2001, 152 Mittellosigkeit ist dann nicht gegeben, wenn eine Grundstücksverwertung längere Zeit in Anspruch nimmt; keine darlehnsweise Vergütung des Betreuers analog zu § 89 SBHG: LG Koblenz FamRZ 2002, 970 23 Keine Mittellosigkeit, wenn eine zu eigenen Wohnzwecken nicht mehr benötige und vermietete Eigentumswohnung mit einem Verkehrswert von mind. 100.000 Euro lastenfrei verfügt. Ein Zeitraum von einem halben Jahr zur Vermögensverwertung ist dem Betreuer zumutbar: LG Schweinfurt FamRZ 2002, 1146 Auch, wenn zunächst eine Vergütung gegen den Betreuten bzw. Erben festgesetzt wurde, kann danach ein Vergütungsantrag aus der Staatskasse gestellt werden, wenn sich nach rechtskräftiger Festsetzung herausstellt, dass die Vergütung aus dem Vermögen nicht befriedigt werden kann und dies nicht vom Betreuer zu vertreten ist: BayObLG FamRZ 2004, 305 Verbindlichkeiten bleiben bei der Mittellosigkeitsprüfung unberücksichtigt, auch wenn sie bereits tituliert, aber noch nicht vollstreckt sind: BayObLGZ 2003, 271 = FamRZ 2004, 308; a.A.: OLG Zweibrücken FamRZ 1999, 799 Keine Vorfinanzierung der Betreuervergütung durch die Staatskasse, um das Verhältnis des Betreuers zum Betreuten und seinen Eltern nicht zu gefährden: LG Koblenz BtPrax 2003, 231 Besteht lt. gerichtlicher Feststellung Mittellosigkeit, kommt auch keine dingliche Sicherung etwaiger Regressansprüche (z.B. Sicherungshypothek) in Betracht: OLG Frankfurt/Main Rpfleger 2003, 365 Ein Betreuter, der über nicht unerhebliches verwertbares Vermögen verfügt, ist nicht deshalb als mittellos anzusehen, weil er auf den Vermögenseinsatz für laufenden Lebensunterhalt angewiesen ist und die Bezahlung des Betreuers zu einem schnelleren Vermögensverbrauch und einem früher einsetzendem sozialhilferechtlichen Bedarfs führt: OLG München BtPrax 2005, 191 Wird eine Betreuung als ungerechtfertigt aufgehoben und werden die Auslagen der Staatskasse auferlegt, gilt dies nicht für die Betreuervergütung: OLG München BtPrax 2006, 32 § 1836c BGB (Einsatz des Einkommens und Vermögens) zu Nr. 1 (Einsatz des Einkommens): Zur Mittellosigkeit nach neuem Recht (Einkommensfreigrenze, Anwendung von § 79 BSHG; ab 1.1.05 § 82 SGB-XII): LG Koblenz BtPrax 1999, 113 (mit Anmerkung Jürgens BtPrax 1999, S. 99), abgeändert: LG Koblenz FamRZ 2001, 308 = BtPrax 2001, 222, erneut LG Koblenz FamRZ 2006, 361 Zur Mittellosigkeit nach neuem Recht (Einkommensfreigrenze, Anwendung von § 81 I BSHG; ab 1.1.05 § 85 SGB-XII): LG Bautzen FamRZ 2000, 1535 = BtPrax 2000, 267 = JurBüro 2001, 42; LG Dresden 2 T 1293/00 vom 24.4.01 Verfahrenspflegertätigkeit löst keinen Unterhaltsanspruch aus: LG Braunschweig BtPrax 1999, 34 Betreuertätigkeit löst Unterhaltsanspruch aus: OLG Nürnberg BtPrax 1999, 236, ebenso LG Kleve FamRZ 2000, 1534 sowie LG Duisburg, 22 T 15/00 vom 15.2.2000 und LG Düsseldorf 19 T 493/00 vom 25.9.2000 und 25 T 202/01 vom 17.9.2001; LG Kiel, 3 T 23/00 vom 11.12.2000; Unterhaltsansprüche sind auch gegen Verwandte 2 Grades (Enkel) zu prüfen; keine Einschränkung wie im Sozialhilferecht: LG Duisburg JurBüro 2001, 267 Erfordernis gerichtlicher Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen ist von Amts wegen durch das Gericht zu prüfen, ggf. ist der Unterhaltspflichtige durch das Gericht anzuhören: OLG Düsseldorf FamRZ 2001, 1099 = FGPrax 2001, 110 Kein Übergang von Unterhaltsansprüchen auf Staatskasse; keine Prüfung der unterhaltsrechtlichen Leistungsfähigkeit durch VormG: LG Verden/Aller BtPrax 2000, 268 = Rpfleger 2000, 550 =NJW-RR 2001, 579 = NJWE-FER 2001, 180 m. Anm. Hellmann in RdLh 2001, 179; BayObLG BtPrax 2002, 40 m. Anm. Hellmann in RdLh 2002, 36 24 Bei einem Regress der Staatskasse wegen u.U. bestehender Unterhaltsansprüche ist das VormG grundsätzlich nicht verpflichtet zu prüfen, ob solche Ansprüche tatsächlich bestehen. Dies ist vielmehr Gegenstand eines gerichtlichen Unterhaltsverfahrens, das von der Staatskasse gem. § 1 I Nr. 4b JBeitrO i.V.m. §§ 829, 835 ZPO betrieben werden kann: BayObLG NJW-RR 2002, 943 = Rpfleger 2002, 313 = FPR 2002, 69, ähnlich LG Kleve FamnRZ 2002, 1290 sowie OLG Schleswig FGPrax 2005, 159 Keine Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen gegen den Ehegatten des Betreuers, wenn dieser der Elternteil des Betreuten ist: OLG Düsseldorf BtPrax 2002, 267 = FamRZ 2002, 1590 Unterhaltsbedarf für Betreuervergütungsansprüche kann nicht separat zu sonstigen Unterhaltsansprüchen geltend gemacht werden; es handelt sich nicht um Sonderbedarf nach § 1613 BGB: AG Westerstede; FamRZ 2003, 552 m.Anm. Bienwald FamRZ 2003, 886 (im Berufungsverfahren durch OLG Oldenburg bestätigt) Pflegegeld als Einkommen: BayObLG BtPrax 2000, 83 = FamRZ 2000, 562 m. Anm. Jürgens BtPrax 2000, 71 sowie OLG Zweibrücken FamRZ 2001, 309 m. Anm. Hellmann in Rechtsdienst der Lebenshilfe 2/2001, S. 91 Leistungen der Pflegeversicherung sind kein Einkommen i.S. des § 1836c BGB: LG Koblenz BtPrax 2000, 222= FamRZ 2001, 308 Bei Anrechnung von Pflegegeld als Einkommen sind Krankheits- und Behinderungskosten als besondere Belastung gem. § 84 BSHG (ab 1.1.05 § 87 SGB-XII) zu berücksichtigen: BayObLG BtPrax 2001, 254 = FamRZ 2002, 419 Zur Berücksichtigung von Einkommensfreibeträgen bei Heimbewohnern: BayObLG FamRZ 2000, 562 = NJW-RR 2001, 584 Kindergeld ist kein Einkommen des Betreuten, sondern seines Elternteils: LG Passau, 2 T 257/99 vom 14.10.99, Rechtsdienst der Lebenshilfe 1999, 174 Unstreitige bzw. titulierte Schuldverpflichtungen des Betreuten sind im Rahmen der nach § 850c ZPO pfändbaren Beträge nach § 87 SGB-XII zu berücksichtigen; nach deren Abzug ist dem Betreuten der Sozialhilfesatz der Hilfe zum Lebensunterhalt zu belassen: LG Braunschweig 8 T 720/01 vom 21.6.2001 Verbindlichkeiten, die in § 82 II SGB-XII nicht genannt sind, können bei der Einkommensberechnung nicht berücksichtigt werden; ob diese tituliert sind, ist unerheblich: LG Koblenz FamRZ 2005, 306 Die Kosten einer gerichtlich angeordneten Betreuung in Folge eines Arbeitsunfalls sind im Rahmen der sozialen Rehabilitation vom Unfallversicherer zu übernehmen:LSG Rheinland-Pfalz BtPrax 2005, 115 Zu Nr. 2 (Einsatz des Vermögens) Zur Vermögensfreigrenze: BayObLG BtPrax 2000, 83 m. Anm. Jürgens BtPrax 2000, 71 Schonvermögen beträgt auch nach 1.1.99 (bis 31.12.2004) grundsätzlich 4091 Euro: LG München I BtPrax 2000, 134, ebenso LG Stuttgart – 10 T 243/99- vom 25.10.1999 und LG Krefeld (AZ unbek.), LG Marburg 3 J 363/99 vom 16.08.00; LG Hamburg 322 T 148/00; LG Wuppertal, 6 T 337/00 vom 12.5.2000 ; OLG Köln 16 WX 97/00 vom 13.9.2000, OLG-Report Köln 2001, 92; Auch bei schwerstpflegebedürftigen Betreuten (Pflegestufe 3) ist ab 1.1.2005 von einem Vermögensschonbetrag von 2.600 Euro (nicht von 4.091 Euro) auszugehen: LG Koblenz FamRZ 2006, 507 Schonvermögen beträgt grundsätzlich 2301 Euro (ab 1.1.05 2600 €): OLG Zweibrücken BtPrax 2000, 264 = FGPrax 2000, 231 = FGPrax 2000, 231 = MDR 2001, 278= NJW-RR 2001, 578; BayObLG BtPrax 2001, 77 = Rpfleger 2001, 179 = BayObLGZ 2000, Nr. 71 = NJWE-FER 2001, 121 = FamRZ 2001, 793 und FamRZ 18/2001, II = BtPrax 2001, 207 = FGPrax 2001, 203 = Rpfleger 2001, 547 (Vorlage an BGH); OLG Schleswig FGPrax 2001, 75 =NJW-RR 2001, 796 = RUP 2001, 108; LG Duisburg, 22 T 131/00 vom 6.9.2000; LG Regensburg 7 T 479/00 vom 18.7.2000; LG Koblenz 2 T 55/98, OLG Frankfurt/Main BtPrax 2002, 131 (s.a. Beitrag von Deinert in BtPrax 2001, 103) 25 Der BGH hat entschieden, dass für die Beurteilung der Frage, ob ein Betreuter mittellos i.S.d. §§ 1836 c BGB ist, im Regelfall von einem Schonbetrag i.H.v. 2301 Euro (ab 1.1.05 2600 €)auszugehen ist: Beschluss XII ZB 142/01 v. 24.10.2001, FamRZ 2002, 157= MDR 2002, 277 = FGPrax 2002, 23 = FuR 2002, 43 = RdLh 2002, 34 = BtPrax 2002, 75 = BtInfo 2002, 18 = Rpfleger 2002, 262 = JurBüro 2002, 267 Der Einsatz des Barvermögens bei der Betreuervergütung bestimmt sich allein nach der zu § 88 BSHG erlassenen Durchführungsverordnung. Andere Vorschriften, z.B. die im Bundesversorgungsgesetz festgelegten Schongrenzen, sind ohne Belang: BayObLG FamRZ 6/2002, II = FamRZ 2002, 701 = BtPrax 2002, 123 = BtPrax 2002, 270 = FGPrax 2002, 73 sowie LG Regensburg, Beschluss 7 T 483/01 vom 22.11.2001, OLG Frankfurt/Main FGPrax 2004, 72 = FamRZ 2004, 836 = BtPrax 2004, 117; OLG Hamm FamRZ 2004, 1324 Freibetrag nach § 88 III Satz 3 BSHG (25.311 Euro) bei Behinderten in Werkstatt gilt auch im Betreuungsrecht: LG Schweinfurt, Rechtsdienst der Lebenshilfe 2000, 87 = FamRZ 2000, 1532, ebenso vom Ergebnis LG Dresden FamRZ 2001, 712, LG Chemnitz FamRZ 2001, 1026, OLG Dresden Beschluss 15 W 677/00 vom 17.5.2000; OLG Celle FamRZ 2003, 1047 = FGPrax 2003, 130; LG Münster BtPrax 2003, 233; BayObLG FamRZ 2003, 966 = BtPrax 2003, 180 = NJW-RR 2002, 1520; LG Trier 5 T 134/04 vom 20.8.04, BtG-Rundbrief 3/04, S. 47; a.A. (nur bei Vorliegen besonderer Härte): LG Osnabrück FamRZ 2002, 702 = Nds. Rpfleger 2001, 261 (aufgehoben durch OLG Celle, s.o.) Betreuten, die Eingliederungshilfe in einer WfbM beziehen, steht ein erweitertes Schonvermögen wie früher nach § 88 Abs. 3 Satz 3 BSHG seit 1.1.2005 nicht mehr zu. Das erweiterte Schonvermögen ist aber auf Regressansprüche der Staatskasse für Betreuerentschädigungen aus der Zeit vor dem 1.1.2005 weiterhin anzuwenden: OLG München BtPrax 2006, 79 Vermögensfreibetrag von 1279 Euro (Hilfe zum Lebensunterhalt) ist bei der Betreuervergütung nicht anzuwenden: LG Leipzig FamRZ 2001, 656 Angespartes Schmerzensgeld ist beim Schonvermögensbetrag nicht mitzurechnen: LG Essen Beschluss 7 T 206+210-212/95 vom 21.6.1995; OLG Köln FamRZ 1988, 95; OLG Hamm AnwBl 1981, 72; OLG Jena FamRZ 2005, 1199 = FGPrax 2005, 125 Werden laufende Versorgungsbezüge nach dem OEG nicht verbraucht, sondern dem Vermögen zugeführt, steht dieses grundsätzlich für die Betreuervergütung zur Verfügung: BayObLG FamRZ 2002, 1289 = FGPrax 2003, 73, BayObLG BtPrax 2005, 108 = FamRZ 2005, 1199 = FGPrax 2005, 119 Kein Einsatz einer Unterhaltsabfindung, die für den laufenden Lebensbedarf benötigt wird, zur Deckung der Betreuervergütung, wegen Anwendung der Härtefallregelung (§ 88 III S. 2 BSHG; ab 1.1.05 § 90 III SGB-XII): OLG Hamm FamRZ 2003, 1875 Kein Einsatz von Entschädigungen nach dem StrRehaG für eine zu Unrecht verhängte Freiheitsentziehung für die Betreuervergütung: LG Verden FamRZ 2004, 221 Kein Einsatz von angesparten Leistungen der Stiftung “Hilfswerk für das behinderte Kind“ für die Betreuervergütung: LG Hamburg Rpfleger 2003, 503 Anspruch auf Schenkungsrückforderung wegen Verarmung (§ 528 BGB) kann Vermögen i.S. des § 1836c BGB sein: OLG Hamm FamRZ 2003, 1873 Bausparvertrag zur Erhaltung oder Beschaffung von Wohnraum für Behinderte ist kein verfügbares Vermögen: LG Koblenz, 2 T 232/99 vom 31.5.99, Rechtsdienst der Lebenshilfe 1999, 174 Bausparguthaben ist in Höhe des Rückkaufswertes einzusetzendes Vermögen nach § 90 SGB-XII, dies gilt auch, wenn bei einer Kündigung staatliche Zulagen zurück zu zahlen sind: OVG Münster NvwZ-RR 2000, 685 = FEVS Bd. 51, 551; LG Koblenz FamRZ 2005, 306 Forderungen aus Prämiensparverträgen sind grundsätzlich dem Kto.inhaber als Vermögen zuzurechnen: OVG Lüneburg NVwZ-RR 2000, 166 Auf Grund eines Grabpflegevertrags gebildetes Vermögen ist kein Schonvermögen i.S: des § 88 BSHG; die Kündigung des Vertrags ist zuzumuten: VG Minden NVwZ-RR 2000, 167 26 Es ist nicht zu beanstanden, dass eine Betreute ihren angesparten Barbetrag nach § 21 III BSHG für die Grabpflege des verstorbenen Ehemannes verwendet, auch in Form eines Dauergrabpflegevertrags. In dieser Form angelegte Beträge sind kein verfügbares Vermögen nach § 88 BSHG: VG Frankfurt/Main, Urteil vom 14.6.1999 – 3 E 1084/99 Der Verwertung eines Dauergrabpflegevertrags durch Kündigung kann entgegenstehen, dass die Grapflege des Verstorbenen ihrerseits zum notwendigen Bedarf des Verpflichteten zählt und dieser Bedarf mangels einer sozialhilferechtlichen Alternative nur durch den Grabpflegevertrag gedeckt werden kann: OVG Münster NVwZRR 2002, 199 Für Bestattungsvertrag angelegtes Geld ist verbindlich festgelegt und ist somit bei der Berechnung des Vermögensfreibetrags nicht mitzurechnen: OLG Frankfurt/Main BtPrax 2001, 128 = FamRZ 2001, 868 = FGPrax 2001, 115 = OLG-Report Frankfurt 2001, 134, ebenso VG Sigmaringen BtPrax 1999, 33 und LG Stade BtPrax 2003, 233 sowie für das Sozialhilferecht OVG Münster, Beschluss 16 B 2078/03 vom 19.12.03 info also 2004, 82; OVG Berlin FEVS 49, 218 Eine Sterbegeldversicherung, die erkennbar nur der Sicherung einer würdigen Bestattung dient, ist unabhängig davon, ob der Rückkaufswert günstig ist oder nicht, Vermögen „zur Aufrechterhaltung einer angemessenen Alterssicherung im Sinne des § 88 BSHG (ab 1.1.05 § 90 SGB-XII) und somit nicht für die Betreuervergütung heranzuziehen: OLG Köln Beschluss 16 Wx 188/02 vom 27.9.2002 sowie zuvor LG Köln 1 T 294/02 vom 9.9.2002; OLG Zweibrücken BtPrax 2006, 80 = FGPrax 2006, 21 = MDR 2006, 398 = Rpfleger 2005, 666 (im letzteren Fall Sterbegeldversicherung in Höhe von 3.000 Euro) Ist ein erhebliches Vermögen, z.B. aus Nachlass, noch nicht auseinandersetzungsfähig, gilt der Betreute als mittellos: OLG Oldenburg FamRZ 2000, 1534 = Rpfleger 2000, 456 = FamRZ 2001, 309, ähnlich OLG Schleswig FamRZ 2003, 1130 und OLG Frankfurt FGPrax 2003, 33 Berücksichtigung von Vermögensgegenständen setzt voraus, dass diese verwertbar sind. Hieran fehlt es insbesondere, wenn der Verwertung ein rechtliches oder tatsächliches Hindernis entgegensteht oder sie nicht in angemessener Zeit durchgeführt werden kann: BayObLG BayObLGZ 2001, 38; BayObLG 3 Z BR 251/01 vom 11.9.2001; BayObLG FamRZ 1999, 1234; LG Koblenz FamRZ 1995, 1444; BayObLG NJW-RR 2003, 1306 An der Verwertbarkeit von Vermögen fehlt es, wenn der Verwertung ein rechtliches oder tatsächliches Hindernis entgegensteht, wenn die Verwertung wirtschaftlich unvertretbar wäre oder wenn sie nicht in angemessener Zeit durchgeführt werden kann: BayObLG NJW-RR 2001, 1515 = BtPrax 2002, 40; OLG Oldenburg FamRZ 2001, 309, ähnlich LG Koblenz BtPrax 2002, 222 Eine schwierige Verwertung von Grundeigentum liegt nicht schon deshalb vor, weil nach Auskunft eines Maklers ein Verkauf unter Wert erfolgen müsste; ein halbes Jahr ist eine angemessene Frist für eine Verwertung; in der Zwischenzeit kann der Betreuer seinen Anspruch durch eine Hypothek absichern: LG Schweinfurt 42 T 221/01 vom 15.10.2001, ähnlich LG Koblenz FamRZ 2001, 1645 Mittellosigkeit ist auch dann anzunehmen, als einziger Vermögenswert ein Anspruch auf Verschaffung des Eigentums an einer für eigene Wohnzwecke bestimmten und bereits genutzten Eigentumswohnung zur Abgeltung eines Pflichtteilsanspruchs besteht. Dem steht nicht entgegen, dass der Ergänzungsbetreuer, der seine Vergütung aus der Staatskasse beantragt, gerade zur Geltendmachung des Pflichtteilsanspruchs bestellt ist: OLG Frankfurt/Main, FGPrax 2001, 152 = OLG-Report Frankfurt 2001, 135 Mittellosigkeit ist dann nicht gegeben, wenn eine Grundstücksverwertung längere Zeit in Anspruch nimmt; keine darlehnsweise Vergütung des Betreuers analog zu § 89 BSHG: LG Koblenz FamRZ 2002, 970 Keine Mittellosigkeit, wenn eine zu eigenen Wohnzwecken nicht mehr benötige und vermietete Eigentumswohnung mit einem Verkehrswert von mind. 100.000 Euro lastenfrei verfügt. Ein Zeitraum von einem halben Jahr zur Vermögensverwertung ist dem Betreuer zumutbar: LG Schweinfurt FamRZ 2002, 1146 Ein zum Kaufpreis von 750.000 DM (ca. 380.000 €) erworbenes Hausgrundstück mit einer Grundstücksfläche von 1.143 qm und einer Wohnfläche von 135 qm ist auch für eine 5köpfige Familie mit einem schwerstbehinderten Kind nicht mehr angemessen i.S. von § 88 II Nr. 7 BSHG (ab 1.1.05 § 90 II SGB-XII): VG Braunschweig ZfF 2000, 189 27 Nur ein selbstgenutzes Familienheim ist Schonvermögen. Sonstige Hausgrundstücke sind zu verwerten, ggf. durch Beleihung: OLG Koblenz FamRZ 2005, 468 Bei der Immobilienverwertung (hier 2 nicht selbst genutzte Eigentumswohnungen) ist zwar vor allem auf wirtschaftliche Gesichtspunkte abzustellen, bei der Gesamtwürdigung kann indes auch das Krankheitsbild des Betroffenen einbezogen werden: LG Koblenz BtPrax 2005, 239, BayObLG FamRZ 2004, 566 Gesellschaftsanteil gehört zum Vermögen des Betreuten i.S. des § 1836c BGB, auch wenn zunächst eine Auflösung der Gesellschaft erfolgen muss: OLG Frankfurt/Main BtPrax 2001, 167 Rückgriff der Staatskasse (§ 1836e) nur so weit der Betroffene sein Einkommen und Vermögen einzusetzen hat. Auf geschütztes Vermögen i.S. des § 88 II BSHG darf die Staatskasse erst zurückgreifen, wenn der Vermögenswert kein Schonvermögen mehr ist. Kein Anspruch auf Sicherung des Rückgriffsanspruchs durch Zwangshypothek: OLG Düsseldorf FGPrax 2001, 110; ähnlich OLG Frankfurt/Main BtPrax 2003, 85 = Rpfleger 2003, 365 Bei Gewinnspiel gewonnene Luxuskreuzfahrt bildet einen verwertbaren Vermögenswert, dessen Verwertung grundsätzlich auch keine besondere Härte bedeutet: VG Düsseldorf info also 2000, 84 Eine in einem Sparkassenbrief verbriefte Forderung ist als Vermögen zu berücksichtigen, auch wenn diese erst in 5 Jahren fällig wird, weil der Sparbrief als Sicherheit für ein Darlehen akzeptiert werden würde: LG Frankenthal FamRZ 2001, 1645 Besitzt der Betreute Vermögen über der Schongrenze, ist er auch dann nicht mittellos, wenn Verbindlichkeiten ggü. dem Sozialhilfehilfeträger entgegenstehen, die bisher nicht durch Leistungsbescheid oder Überleitungsänzeige konkretisiert worden sind und der Sozialhilfeträger seine Leistungen ohne Rücksicht auf die Vermögensverhältnisse des Betroffenen erbracht hat: BayObLG BtPrax 2002, 262 = FamRZ 2002, 1658 Durch Leistungsbescheid zum Zeitpunkt des Gerichtsbeschlusses titulierte Forderungen des Sozialhilfeträgers sind vom Vermögen in Abzug zu bringen: LG Koblenz FamRZ 2004, 1899 Verbindlichkeiten bleiben bei der Mittellosigkeitsprüfung unberücksichtigt, auch wenn sie bereits tituliert, aber noch nicht vollstreckt sind: BayObLGZ 2003, 271 = FamRZ 2004, 308; a.A.: OLG Zweibrücken FamRZ 1999, 799 Kein Zurückhalten von Vermögenswerten durch den Betreuer gegenüber dem Sozialhilfeträger zugunsten der Refinanzierung der Betreuertätigkeit (so auch BVerwG BtPrax 1996, 101); für die Begleichung von Forderungen ist keine gerichtliche Genehmigung nötig: LG Saarbrücken FamRZ 2003, 60 Härte im Sinne des § 88 III BSHG (ab 1.1.05 § 90 III SGB-XII), somit höherer Vermögensfreibetrag, kann auch durch aus dem Krankheitsbild des Betroffenen folgende Umstände gegeben sein: BayObLG FamRZ 2004, 566 Kein Vermögenseinsatz, wenn dieser für den Betreuten oder seine unterhaltspflichtigen Angehörigen eine Härte bedeuten würde. Bei der Bestimmung der Härte kommt es darauf an, ob der Vermögenseinsatz eine angemessene Lebensführung oder Alterssicherung wesentlich erschweren würde: LG Bochum BtPrax 2004, 247 Betreuter mit Lebensversicherungsverträgen mit einem Rückkaufswert von zusammen ca. 8.500 Euro ist nicht als mittellos anzusehen: LG Koblenz FamRZ 2006, 292 Der Rückkaufswert von Kapitallebensversicherungen ist Vermögen i.S. des § 88 BSHG (§ 90 SGB-XII): OVG Greifswald NVwZ-RR 2005, 420 Ein Betreuter, der über nicht unerhebliches verwertbares Vermögen verfügt, ist nicht deshalb als mittellos anzusehen, weil er auf den Vermögenseinsatz für laufenden Lebensunterhalt angewiesen ist und die Bezahlung des Betreuers zu einem schnelleren Vermögensverbrauch und einem früher einsetzendem sozialhilferechtlichen Bedarfs führt: OLG München BtPrax 2005, 191 = FamRZ 2005, 1928 = FGPrax 2005, 120 = FGPrax 2005, 210 = MDR 2006, 336 28 Von einem Betreuten kann nicht verlangt werden, die aus einer Härtebeihilfe (für Opfer von nationalsozialistischen Unrechtsmaßnahmen im Rahmen des allg. Kriegsfolgengesetzes) gebildeten Ersparnisse in Form einer Lebensversicherung einzusetzen, weil das eine Härte i.S. des § 88 Abs. 3 BSHG (§ 90 Abs. 3 SGB-XII) bedeuten würde: OLG Köln BtPrax 2005, 237 Das Vermögen muss dann nicht verwertet werden, wenn dies für den Betreuten eine besondere Härte darstellt, insbesondere eine angemessene Lebensführung oder die Aufrechterhaltung einer angemessenen Alterssicherung wesentlich erschweren würde: BayObLG FamRZ 2002, 416. Im Einzelfall wurde diese Ausnahme verweigert bei einem Betreuten mit einem Barvermögen von rudnd 37.000 Euro und laufender Rente von über 1.000 Euro: LG Koblenz FamRZ 2006, 647 § 1836e BGB Regress der Staatskasse Keine sachliche Zuständigkeit des VormG für Regressforderungen der Staatskasse für vor dem 1.1.99 gezahlte Beträge: BayObLG JurBüro 1999, 431 =FamRZ 2000,300 = Rpfleger 1999,390 = NJWE-FER 1999, 248 =BtPrax 1999, 247 Regressregelung nur auf Ansprüche für Tätigkeiten nach dem 1.1.99 anwendbar: OLG Schleswig FamRZ 2000, 562, ebenso OLG Zweibrücken BtPrax 2000, 40 sowie LG Trier BtPrax 2000, 132; BayObLG NJW-RR 2002, 943 Vergütungsbewilligung nach dem Tod des Betreuten aus dem Nachlass ist zulässig: BayObLG FGPrax 1999, 182 = FamRZ 1999, 1609 und FamRZ 2001, 866 = Rpfleger 2001, 419; OLG Schleswig NJWE-FER 2000, 149, Thür. OLG Jena FGPrax 2001, 22; BayObLG BtPrax 2002, 40; LG Leipzig 16 T 2161/01 vom 6.6.01; a.A.: LG Landshut 60 T 3159/00 Bereits zur Bestimmung der Haftung der Staatskasse für die Betreuervergütung bestimmt sich die Mittellosigkeit des Nachlasses in jedem Fall nach § 1836e I Satz 3 BGB, somit ist die Erbenhaftung auch ggü. dem Betreuer auf den Wert des Nachlasses beschränkt: Thür. OLG Jena FGPrax 2001, 22 = Rpfleger 2001, 130; BayObLG FamRZ 2001, 866 und 3 Z BR 251/01 vom 11.9.2001 sowie 3 ZBR 334/01 vom 14.11.2001, BtPrax 2002, 40 = NJW-RR 2002, 1229, LG Krefeld, 6 T 333/01 vom 10.9.2001; OLG Düsseldorf ZEV 2002, 468= NJW-RR 2002, 1660 = BtPrax 2002, 265= FamRZ 2002, 1658 und 1659= FGPrax 2002, 219 und OLG Hamm Rpfleger 2002, 314; LG Koblenz FamRZ 2004, 221; OLG Zweibrücken Beschluss 3 W 196/03 vom 22.9.03; OLG Frankfurt/Main BtPrax 2004, 37 = Rpfleger 2004, 220 = FPR 2004, 143 = FamRZ 2004, 836 = NJW 2004, 373; LG Berlin Rpfleger 2003, 580; OLG Brandenburg FGPrax 2003, 220 Keine Beschränkung der Erbenhaftung auf den Wert des Nachlasses bei der Betreuervergütung gegenüber dem Betreuer: LG Krefeld, 6 T 376/99 vom 26.10.1999 (Betreuungsrecht-Info LWV Württemberg 1/2000, S. 27, jedoch Änderung der Rechtsauffassung durch Beschluss vom 10.9.2001, 6 T 333/01), LG Duisburg 12/22 T 273/00 vom 31.1.2001 (nur beim Verfahrenspfleger); LG Stuttgart vom 23.7.2001, 10 T 137/01 Der Erbe haftet nur mit dem verwertbaren Nachlass; dies ist dann nicht der Fall, wenn der Verwertung ein tatsächliches oder rechtliches Hindernis gegenübersteht oder sie nicht in angemessener Zeit durchgeführt werden kann; Grundstücke können ggf. zur Zahlung der Betreuervergütung belastet werden: BayObLG BtPrax 2002, 40 = Rpfleger 2002, 313 Beerdigungskosten sind vorrangig vor dem Rückgriff der Staatskasse; keine Begrenzung auf den Freibetrag nach § 92c BSHG (ab 1.1.05 § 102 SGB-XII): BayObLG BtPrax 2002, 77 = FamRZ 2002, 699 (m.Anm. Bienwald) = NJW-RR 2002, 1229 = ZEV 2002, 468; OLG Düsseldorf ZEV 2002, 468 = NJW-RR 2002, 1660 = BtPrax 2002, 263, OLG Zweibrücken Rpfleger 2004, 488; ebenso für Sozialhilferecht OVG Rheinland-Pfalz ZfSH/SGB 2003, 25 Beerdigungskosten sind durch Freibetrag nach § 1836e BGB i.V.m. § 92c BSHG (ab 1.1.05 § 102 SGB-XII) gedeckt: LG Trier BtPrax 2000, 132, a.A.: OLG Düsseldorf ZEV 2002, 468 = NJW-RR 2002, 1660 = BtPrax 2002, 263 = FamRZ 2002, 1658 Berücksichtigungsfähige Beerdigungskosten nur in Höhe des Freibetrags nach § 92 c III BSHG (ab 1.1.05 § 102 SGB-XII): LG Koblenz FamRZ 2001, 714 = FamRZ 2001, 1169 (aufgegeben durch LG Koblenz FamRZ 2004, 221), a.A.: keine Berücksichtigung von Beerdigungskosten: LG Hanau, 3 T 222/01 vom 17.9.2001 sowie LG Potsdam 5 T 154/01 vom 30.8.2001; 29 Kein Freibetrag gem. § 1836e i.V.m. § 92 c BSHG (ab 1.1.05 § 102 SGB-XII) für Erben, wenn direkter Anspruch gegen den Erben geltend gemacht wird (und die Staatskasse nicht vorherig eingetreten ist): LG Leipzig FamRZ 2000, 1451; ebenso für den Nachlasspfleger BayObLG NJW-RR 2000, 1392; LG Hanau, Beschluss 3 T 222/01; LG Chemnitz FamRZ 2003, 708 Ein Erbenfreibetrag nach § 1836 e Abs. 1 BGB i.V.m. § 92 c BSHG (ab 1.1.05 § 102 SGB-XII) ist dann jedenfalls nicht zu berücksichtigen, wenn keine natürliche Person als Erbe vorhanden ist: LG Stuttgart vom 11.6.2002, 2 T 288/01 Ist die Betreuervergütung rechtskräftig gegen die Erben festgesetzt und stellen sich später erhebliche Probleme bei der Verwertung des Nachlasses (Immobilien) heraus, ist keine Abänderung des rechtskräftigen Beschlusses dahingehend möglich, dass nunmehr die Staatskasse in Vorleistung zu treten habe: LG Frankenthal Beschluss 1 T 101/02 v. 25.7.2002 Kein Übergang von Unterhaltsansprüchen auf Staatskasse; keine Prüfung der unterhaltsrechtlichen Leistungsfähigkeit durch VormG: LG Verden/Aller BtPrax 2000, 268 = Rpfleger 2000, 550 =NJW-RR 2001, 579 = NJWE-FER 2001, 180 m. Anm. Hellmann in RdLH 2001, 179; BayObLG BtPrax 2002, 40 Bei einem Regress der Staatskasse wegen u.U. bestehender Unterhaltsansprüche ist das VormG grundsätzlich nicht verpflichtet zu prüfen, ob solche Ansprüche tatsächlich bestehen. Dies ist vielmehr Gegenstand eines gerichtlichen Unterhaltsverfahrens, das von der Staatskasse gem. § 1 I Nr. 4b JBeitrO i.V.m. §§ 829, 835 ZPO betrieben werden kann: BayObLG 3Z BR 247/01 vom 25.9.2001 Wird der Betreute nur deshalb als mittellos behandelt, weil etwaige Unterhaltsansprüche gerichtlich geltend gemacht werden müssen, hat das Gericht die Regreßverpflichtung auszusprechen; es hat deutlich zu machen, dass dieser Titel nur die Grundlage für die Einziehung der Unterhaltsansprüche sein kann. Das Bestehen der Unterhaltsansprüche hat das VormG grundsätzlich nicht zu prüfen: BayObLG FPR 2002, 69 =FamRZ 2002, 417, ähnlich OLG Düsseldorf FamRZ 2003, 326 = Rpfleger 2003, 28 Die Versicherungssumme aus einer Lebensversicherung fällt nicht in den Nachlass, wenn bereits im Versicherungsschein ein anderer Bezugsberechtigter für den Erlebensfall benannt worden ist: LG Koblenz FamRZ 2000, 172 = NJW-RR 1999, 951 Rechtsmittel kann auch gegen die Ablehnung einer Regresszahlung des Betreuten nach § 1836e BGB an die Staatskasse im Rahmen einer Vergütungsentscheidung eingelegt werden: BayObLG BtPrax 2002, 130 Wegen eines Miterbenanteils, dessen Höhe mangels Auseinandersetzung noch nicht ermittelt ist, kann ein Rückgriffsanspruch gegen den Betreuten noch nicht festgesetzt werden: OLG Schleswig FamRZ 2003, 1130 = Rpfleger 2003, 365 und OLG Frankfurt FGPrax 2003, 33 Gegenstand eines Regressanspruches kann auch eine Schenkungsrückforderung (§ 528 BGB) sein; keine abschließende Klärung der Voraussetzungen im Festsetzungsverfahren: OLG Hamm FamRZ 2003, 1873 = BtPrax 2003, 225 Besteht lt. gerichtlicher Feststellung Mittellosigkeit, kommt auch keine dingliche Sicherung etwaiger Regressansprüche (z.B. Sicherungshypothek) in Betracht: OLG Frankfurt/Main Rpfleger 2003, 365 = BtPrax 2003, 85 = FGPrax 2003, 33 Ein Regressanspruch gegen andere Personen als die Erben des Betreuten (z.B. einen Bezugsberechtigten aus einer Lebensversicherung) ist nicht zulässig: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2003, 267 Auch, wenn zunächst eine Vergütung gegen den Erben festgesetzt wurde, kann danach ein Vergütungsantrag aus der Staatskasse gestellt werden, wenn sich nach rechtskräftiger Festsetzung herausstellt, dass die Vergütung aus dem Vermögen nicht befriedigt werden kann und dies nicht vom Betreuer zu vertreten ist: BayObLG FamRZ 2004, 305 Keine Vorfinanzierung der Betreuervergütung durch die Staatskasse, um das Verhältnis des Betreuers zum Betreuten und seinen Eltern nicht zu gefährden: LG Koblenz BtPrax 2003, 231 30 Rückgriff der Staatskasse (§ 1836e) nur so weit der Betroffene sein Einkommen und Vermögen einzusetzen hat. Auf geschütztes Vermögen i.S. des § 88 II BSHG (§ 90 SGB-XII) darf die Staatskasse erst zurückgreifen, wenn der Vermögenswert kein Schonvermögen mehr ist. Kein Anspruch auf Sicherung des Rückgriffsanspruchs durch Zwangshypothek: OLG Düsseldorf FGPrax 2001, 110; ähnlich OLG Frankfurt/Main BtPrax 2003, 85 = Rpfleger 2003, 365 Regressanspruch ist nur gegen den Erben des verstorbenen Betreuten möglich, nicht jedoch gegen andere Personen (Bezugsberechtigte aus Lebensversicherung): OLG Frankfurt/Main Rpfleger 2004, 488 Ein Rückgriff gegen den Erben des Betreuten scheidet nicht allein deshalb aus, weil dem Betreuten auch Sozialhilfe gewährt wurde und der Sozialhilfeträger den Erben gem. § 92c BSHG (§ 103 SGB-XII) auf Ersatz der Sozialhilfekosten in Anspruch nimmt: BayObLG BtPrax 2005, 151 = FamRZ 2005, 1590 = NJW-RR 2005, 1315 = Rpfleger 2005, 427 Betreuten, die Eingliederungshilfe in einer WfbM beziehen, steht ein erweitertes Schonvermögen wie früher nach § 88 Abs. 3 Satz 3 BSHG seit 1.1.2005 nicht mehr zu. Das erweiterte Schonvermögen ist aber auf Regressansprüche der Staatskasse für Betreuerentschädigungen aus der Zeit vor dem 1.1.2005 weiterhin anzuwenden: OLG München BtPrax 2006, 79 Festsetzung eines Rückgriffsanspruchs wegen etwaiger Unterhaltsansprüche kann entfallen, wenn ein Unterhaltsanspruch offenkundig nicht besteht: LG Duisburg FamRZ 2006, 507 Bei der Erbenhaftung für die Betreuervergütung kann eine den Erben treffende grundbuchmäßig abgesicherte Verpflichtung zur Übertragung eines Grundstücksanteils, die der verstorbene Betreute lange vor Errichtung der Betreuung eingegangen ist, eine abzugsfähige Nachlassverbindlichkeit sein: OLG München NJW-RR 2005, 1531 Die Staatskasse kann die aus dem Nachlass zu erstattenden Betreuungskosten gegen die unbekannten Erben, vertreten durch den Nachlasspfleger im Verfahren nach § 56 g FGG festsetzen lassen. Im Beschluss ist den unbekannten Erben das Recht vorzubehalten, die persönlichen Haftungsbeschränkungen (§ 1836 e BGB i.V.m. § 92 BSHG/§ 102 SGB-XII) nachträglich geltend zu machen: OLG Thüringen FamRZ 2006, 645 Rückforderung von verauslagten Entschädigungsansprüchen gegen den Betreuten ist auch möglich, wenn zum Betreutenvermögen verwertbare Forderungen bestehen. Daran fehlt es, wenn die aus einer nicht auseinandergesetzten Erbengemeinschaft resultierende Forderung zwar eingeklagt, aber weder eine vollstreckbare Entscheidung ergangen noch ein vollstreckbarer Vergleich abgeschlossen ist: LG Koblenz FamRZ 2006, 647 § 1 BVormVG /§ 4 VBVG (Vergütungseinstufung, Stundensatzhöhe) Verfassungsrechtliche Entscheidungen Beschluss BVerfG 1 BvR 1362/99 vom 20.9.1999, BtPrax 2000, 30: Unzulässigkeit einer direkten Verfassungsbeschwerde gegen § 1836a BGB i.V.m. § 1 BVormVG; BtPrax 2000, 30 Beschluss BVerfG 1 BvR 1904/95 vom 15.12.1999; FamRZ 2000, 345 = BtPrax 2000, 77 (mit Anmerkung Zimmermann BtPrax 2000, 47) = JurBüro 2000, 261 (m. Anm. Deinert, auch BdB-Verbandszeitung Nr. 23, S. 13) = FGPrax 2000, 27 = AnwBl 2000, 204 = RuP 2000, 194: Verfassungsmäßigkeit der von 1992-1998 geltenden Vergütungsregeln, Anspruch auf Erstattung der Umsatzsteuer; Beschluss BVerfG 1 BvR 1970/99 vom 16.3.2000, BtPrax 2000, 120 = FamRZ 2000, 729 = NJW-RR 2000, 1241: (Keine Verfassungswidrigkeit des § 1 BVormVG) mit Anm. Hellmann in RdLh 2000, 83; Beschlüsse BVerfG 1 BvR 23/00, 1 BvR 111/00, 1 BvL 1/99 und 2/99 vom 7.6.2000, FamRZ 2000, 1280, 1284 = BtPrax 2000, 254 = NJWE-FER 2000, 280/282 = NJW-RR 2000, 1241 (mit Anmerkung Bienwald FamRZ 31 2000, 1283): Nichtannahme von Verfassungsbeschwerden bzw. Unzulässigkeit von Vorlagebeschlüssen bez. der Anwendung des § 1 BVormVG bei anwaltlichen Verfahrenspflegern; Beschluss BVerfG 1 BvR 1125/99 vom 6.7.2000, BtPrax 2000, 212 = FamRZ 2000, 1277 = JurBüro 2000, 591 = NJWE-FER 2000, 284 = Betreuung aktuell - LWV Baden 3/2000, S. 28: Verpflichtung der Bundesländer zur Anerkennung von Nachqualifizierungsmaßnahmen. Beschluss BVerfG 1 BvR 715/01 vom 16.5.2001: Nichtannahme der Verfassungsbeschwerde eines Dipl.Staatswissenschaftlers (DDR) bez. der Berücksichtigung seiner Ausbildung im Rahmen des § 1 I BVormVG (vergl. dazu die Entscheidung des OLG Brandenburg FamRZ 2002, 349) Das BVerfG hat durch Beschluss vom 7.11.2001 mehrere Gerichtsentscheidungen aus den Jahren 1993 – 1995 aufgehoben, weil die vom Betreuungsverein zu leistenden Personalkosten nach dem BAT nicht genügend berücksichtigt wurden und es dadurch zu strukturellen Unterdeckungen bei der Refinanzierung der Arbeitskosten der Vereinsbetreuer komme. Die Entscheidung bezieht sich auf die Rechtslage von 1992 – 1998. (1 BvR 325/94, FamRZ 2002, 85 = BtPrax 2002, 35 = RdLh 2002, 34) Anwendung von § 1 I BVormVG auch bei vermögenden Betreuten (bis 30.6.05) Folgende Gerichte verneinen die Anwendbarkeit des BVormVG und gehen davon aus, dass bei vermögenden Betreuten die Sätze des § 1 BVormVG allenfalls den Vergütungsanspruch nach unten, jedoch nicht nach oben hin begrenzen: OLG Hamm BtPrax 1999,197 = FamRZ 1999, 1230; BayObLG FamRZ 2000, 318 = JurBüro 2000, 263 = BtPrax 2000, 85 =Rpfleger 2000, 215 =FGPrax 2000, 26 (Vorlagebeschluss an BGH, siehe dazu weiter unten); OLG Düsseldorf BtPrax 2000, 219 und FGPrax 2000, 197; OLG Oldenburg FamRZ 2000, 1310; LG Dortmund FamRZ 1999, 1606; LG Krefeld JurBüro 2000, 266; LG Duisburg FamRZ 2000, 317 =JurBüro 2000, 267; LG Regensburg, Beschluss – 7 T 415/99 vom 11.8.99; LG Bielefeld, Beschluss - 25 T 441/99 vom 6.8.1999; LG Augsburg JurBüro 2000, 265 =Rpfleger 2000, 215= FamRZ 2000, 982; LG Oldenburg JurBüro 2000, 267 =Rpfleger 2000, 216= BtPrax 2001, 88; LG Hildesheim 5 T 305/00 vom 9.5.2000; AG Starnberg FamRZ 2000, 185; LG Koblenz FamRZ 2000, 1310; LG Gera FamRZ 2000, 848; LG Berlin FamRZ 2000, 1452 Die nachfolgenden Gerichte haben in der entgegengesetzten Weise entschieden, also dahingehend, dass die Stundensätze des § 1 BVormVG auch bei vermögenden Betreuten die Höchstgrenze bilden: OLG Zweibrücken BtPrax 1999, 241 = FamRZ 2000, 180 =Rpfleger 2000, 66 =FGPrax 2000, 19 = NJW-RR 2000, 223; OLG Frankfurt/Main/Main, Beschluss v. 13.12.1999 - 20 W 359/99, jedoch abgewandelt in lediglich Orientierungshilfe: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2000, 147= Rpfleger 2000, 498 = BtPrax 2001, 86; LG Frankenthal BtPrax 1999,202 = FamRZ 1999, 1604 =JurBüro 1999, 543 =Rpfleger 1999, 394 = NJW-RR 1999, 1526; LG Mönchengladbach, Beschluss 5 T 206/96 vom 21. 5. 1999; LG Bad Kreuznach FamRZ 2000, 982= BtPrax 2001, 87 Das BVerfG hat sich in seinem Beschluss 1 BvR 1904/95 vom 15.12.99 (s.o.) mit dem alten, bis 1998 geltenden Vergütungsrecht befasst, hält aber unterschiedliche Vergütungshöhen bei vermögenden und mittellosen Betreuten ausdrücklich für zulässig; diese Aussage wurde in der BVerfG-Entscheidung 1 BvR 1970/99 vom 16.3.2000 zum neuen Vergütungsrecht dahingehend relativiert, dass vorhandenes Vermögen als solches einen erhöhten Stundensatz nicht gebietet. Der BGH hat am 31.8.2000 ( XII ZB 217/99); FamRZ 2000,1569 = NJW 2000, 3709 = FGPrax 2000, 233 = MDR 2001, 91 m. Anm. Engers = JurBüro 2001, 39 = BtPrax 2001, 30 = Rpfleger 2001, 27 = FamRZ 2001, 479 m. Anm. Glade = Betreuung aktuell 4/2000, S. 25 = BtINFO 4/2000, S. 24 = BtG Rundbrief 4/2000, S. 31 = ZEV 2001, 33 m. Anm. Zimmermann ZEV 2001, 15, über den Vorlagebeschluss des BayObLG vom 15.12.99 entschieden: Für die Höhe der Vergütung eines Berufsbetreuers sind die Stundensätze des § 1 BVormVG nur dann verbindlich, wenn der Betreute mittellos ist und die Vergütung deshalb ohne Rückgriffsmöglichkeit aus der Staatskasse zu zahlen ist. Für die Höhe der Vergütung des Betreuers eines Vermögenden sind sie jedoch eine wesentliche Orientierungshilfe. Sie stellen Mindestsätze dar, die nicht unterschritten werden dürfen, sind im Regelfall angemessen und dürfen nur überschritten werden, wenn dies die Schwierigkeit der Betreuungsgeschäfte ausnahmsweise gebietet (so jetzt auch OLG Zweibrücken BtPrax 2001, 78). 32 Weitere Entscheidungen im Anschluss an die BGH-Entscheidung: Dem Vermögen des Betreuten kommt nach der Neuregelung des § 1836 BGB keine Bedeutung mehr zu: OLG Brandenburg MDR 2001, 277 = BtPrax 2001, 87 = FGPrax 2001, 73 Hohes Vermögen kann Anzeichen für schwierige Vermögensverwaltung sein: OLG Düsseldorf FamRZ 2000, 1533 = Rpfleger 2000, 499 = NJWE-FER 2001, 74 = BtPrax 2000, 219 = FGPrax 2000, 197 Betreuervergütung vermögender Betreuter ist an den Stundensätzen des § 1 BVormVG, in den neuen Bundesländern gekürzt um den Ostabschlag (10 % lt. Art. 4 BtÄndG) zu orientieren: Thür. OLG Jena BtINFO 1/2001, 26 = Rpfleger 2001, 127 Allein die Einarbeitungsnotwendigkeit in eine bestimmte Vorschrift allein rechtfertigt nicht das Überschreiten der Stundensätze nach § 1 BVormVG: BayObLG NJW-RR 2001, 798 = BtPrax 2001, 75 = FamRZ 2001, 378 = Rpfleger 2001, 121 = AnwBl 2001, 182 = EzFamR aktuell 2001, 68 = NJWE-FER 2001, 210 Bei der Vergütung dürfen die Stundensätze des § 1 I BVormVG überschritten werden, wenn die Anforderungen der Betreuung, etwa wegen des vom Betreuer geforderten, durch den Zeitaufwand nicht abgegoltenen Engagements oder wegen anderer – gemessen an der Qualifikation des Betreuers – besonderer Schwierigkeiten im Abrechnungszeitraum über den Regelfall deutlich hinausgegangen sind und die Betreuervergütung nach § 1 BVormVG zu der von ihm erbrachten Leistung in einem klaren Missverhältnis stünde: BayObLG Rpfleger 2001, 127 = JurBüro 2001, 286 = FamRZ 2001, 794 = NJW 2001, 1221 = BayObLGZ 2000, 316 = EzFamR aktuell 2001, 71 = NJWE-FER 2001, 153, ähnlich BayObLG FamRZ 2001, 378 = BtPrax 2001, 75 Eine Überschreitung der Stundensätze nach § 1 BVormVG kommt nur im Ausnahmefall bei Vorliegen besonderer Schwierigkeiten in Betracht. Die Verwaltung eines Vermögens von 3,5 Mio. DM (ca. 1,8 Mio €), bestehend aus mehreren Immobilien, deren Vermietung besondere Probleme bereitet, und in div. Depots und Konten angelegtem Geldvermögen sowie die Erforderlichkeit der ständ. Kooperation mit einem Testamentsvollstrecker und einem Gegenbetreuer sowie weitere Probleme können im Ausnahmefall einen Stundensatz von 80 DM (41 €) rechtfertigen: OLG Frankfurt/Main Rpfleger 2001, 130 = FamRZ 2001, 711 = FGPrax 2001, 73 = BtPrax 2001, 87, ähnlich BayObLG NJW-RR 2002, 652 Vergütung eines Rechtsanwaltes als Berufsbetreuer ist an den Sätzen des § 1 I BVormVG auszurichten. Überschreitung bei bes. Schwierigkeiten ist möglich. Ein Stundensatz von 120 DM kann aber auch bei außergewöhnlichen Schwierigkeiten nicht als zu gering angesehen werden: OLG Karlsruhe FGPrax 2001, 72 = NJW 2001, 1220 = Justiz 2001, 165 = OLG-Rp 2001, 65 = NJWE-FER 2001, 153; ähnlich OLG Köln MDR 2002, 763, OLG Schleswig MDR 2001, 994 War die Betreuertätigkeit überwiegend auf einfache verwaltungsmäßige Tätigkeiten und Organisationsmaßnahmen bezogen, so ist die Bewilligung der an den Sätzen des § 1 BVormVG orientierten Vergütung nicht zu beanstanden: OLG Hamm FamRZ 2001, 656 1. Die Höhe der Vergütung von Berufsbetreuern vermögender und mittelloser Betroffener ist wegen der insoweit offensichtlich divergierenden Rechtsgrundlagen nicht nach den gleichen Kriterien zu bestimmen. Für eine völlige oder weitgehende Gleichbehandlung beider Sachverhalte gibt es keine Rechtsgrundlage (gegen BGH, FamRZ 2000, 1569 = Rpfleger 2001, 27 = BtPrax 2001, 30 = ZEV 2001, 33 = JurBüro 2001, 39 = FGPrax 2000, 233). 2. Die Vergütungsstundensätze des § 1 BVormVG sind nach dem eindeutigen Gesetzeswortlaut nur auf die Vergütung von Berufsbetreuern mittelloser Betroffener anwendbar. Diese Nettostundensätze stellen im Hinblick auf die Vergütung von Berufsbetreuern vermögender Betroffener daher auch keine "wesentliche Orientierungshilfe", sondern - wie nach altem Recht - lediglich eine Mindestvergütung, nicht jedoch eine Regelvergütung dar (gegen BGH, a.a.O.). 3. Die Höhe und die Zusammensetzung des Vermögens des Betreuten ist als mittelbares Vergütungskriterium auch nach neuem Recht bei der Bemessung der Vergütung des Berufsbetreuers eines vermögenden Betroffenen zu berücksichtigen. Die angemessenen Vergütungsstundensätze sind in Anlehnung an die zum alten Recht ergangene Rechtsprechung zu bestimmen (Fortführung von AG Starnberg, FamRZ 2000, 185). 33 4. Eine "Maximalstundenvergütung und eine zwingend nach Stundensätzen zu bemessende Vergütung des Berufsbetreuers eines vermögenden Betroffenen ist dem geltenden Recht fremd (Fortführung von AG Starnberg, FamRZ 2000, 185). 5. Die von einem Sozialpädagogen als Betreuer durchgeführte Verwaltung eines Vermögens in Höhe von 3,5 Mio. DM (ca. 1,8 Mio €), bestehend aus mehreren Immobilien, deren Vermietung besondere Probleme bereitet, und aus in diversen Depots angelegtem Geldvermögen, sowie die Erforderlichkeit der ständigen Kooperation mit einem Testamentsvollstrecker und einem Gegenbetreuer sowie weitere Probleme im Kontakt mit dem Betreuten, rechtfertigt einen Nettostundensatz von 130 DM. Die Zubilligung eines Stundensatzes von 80 DM ist demgegenüber unter keinem denkbaren Gesichtspunkt angemessen (gegen OLG Frankfurt/Main, Rpfleger 2001, 130 [LS.]). 6. Dem anwaltlichen Berufsbetreuer eines vermögenden Betroffenen ist auch nach neuem Recht ein Mindestnettostundensatz in Höhe von 180 DM (ca. 92 €) als Vergütung zu bewilligen (Anschluss an LG Berlin, FamRZ 2000, 1452). 7. Soweit die Vergütung für die Tätigkeit eines Vereinsbetreuers in Frage steht, sind bei der Bemessung der Vergütung auch die fiktiven Bürokosten des Betreuungsvereins zu berücksichtigen (gegen BGH, FamRZ 2000, 156 = Rpfleger 2001, 25 = FGPrax 2000, 225): AG Starnberg, Beschluss XVII 163/97 v. 17.4.2001, Rpfleger 2001, 421 = FamRZ 2003, 257; a.A.: BayObLG BtPrax 2002, 164 = Rpfleger 2002, 362 = NJW-RR 2002, 1228 Für Tätigkeiten aus der Zeit vor Bekannt werden des BGH-Beschlusses vom 31.8.2000 ist dem Betreuer bei der Bestimmung des Stundensatzes aus dem Betreutenvermögen Bestandsschutz zu gewähren: LG Landshut, Beschluss 60 T 891/01 vom 7.5.2001; ähnlich für Tätigkeiten vor dem 31.8.2001 BayObLG BtPrax 2001, 163 = NJWE-FER 2001, 260 = BayObLG-Rp 2001, 164 sowie LG Berlin FamRZ 2002, 128 Kriterien für eine Härteausgleich analog zu § 1 III BVormVG bei vermögenden Betreuten können sein: seit wann werden Betreuungen beruflich geführt, in welchem Ausmass hat diese Tätigkeit Struktur und Organisation der Kanzlei und seine Einkommenssituation geprägt, welche Anstrengen müssen für eine notwendige Anpassung getätigt werden, in welchem Maße können Tätigkeiten als Aufwendungsersatz nach § 1835 III BGB abgerechnet werden: BayObLG NJW-RR 2001, 1446 = FamRZ 2002, 128, ähnlich BayObLG FamRZ 2002, 496 = BtPrax 2002, 129 Besondere Schwierigkeiten, die es rechtfertigen, den Stundensatz bei einem vermögenden Betreuten zu erhöhen, können vorliegen, wenn der Betreuer gegen Entscheidungen einer Behörde (Finanzamt, Rentenversicherung) vorgehen musste. Die insoweit entfaltete Betreuertätigkeit musste einen Bezug zum Abrechnungszeitraum aufweisen: BayObLG NJW 42/2001, VIII = BtPrax 2001, 252 =FamRZ 2002, 350 Tatsächliche Zugeständnisse, z.B. Billigung eines Stundensatzes von 120 DM (62 Euro) durch den Erben eines vermögenden Betreuten binden das Vormundschaftsgericht bei der Festsetzung der Betreuervergütung nicht: BayObLG BtPrax 2002, 129= Rpfleger 2002, 313 Zustimmung des Betreuten zu einer höheren Vergütung (als dem Regelbetrag des § 1 BvormVG) bindet das VormG nicht: LG Hannover FamRZ 2002, 1063 Bei Nachlasspflegschaften liegen regelmäßig komplizierte Sach- und Rechtslagen vor, die insbesondere beim Vorhandensein von mehreren Erben häufig stark streitbefangen sind. Daher kommt regelmäßig eine Verdoppelung des Stundensatzes nach § 1 BVormVG in Betracht: LG Stuttgart Rpfleger 2001, 427; LG Münster Rpfleger 2003, 369 Die Stundensätze des § 1 I BVormVG haben bei Nachlasspflegschaften auch einen Orientierungscharakter, gelten aber nur bei einfacher Abwicklung als angemessen; ansonsten gelten bei einem Berufsnachlasspfleger mit Studienabschluss im Beitrittsgebiet 27,90 € bei einfachen, 34,20 € bei mittelschweren und 41,40 €bei schwierigen Nachlässen als angemessen: OLG Dresden ZEV 2002, 465 = FamRZ 2002, 1364 = NJ 2002, 486; ähnlich LG Hannover NJW-RR 2002, 653 Keine Anwendung der Stundensätze des § 1 BVormVG bei beruflichen Nachlasspflegern bei vorhandenem Aktivnachlass; statt dessen bei anwaltlichem Nachlasspfleger Stundensatz von brutto 100 – 150 €: LG München I Rpfleger 2003, 249 34 Für einen ehrenamtlich tätigen Pfleger ist grundsätzlich die nach § 1836 III zuzubilligende Vergütung nicht höher als bei einem beruflich tätigen Pfleger: OLG Hamm ZEV 2002, 466 = FGPrax 2002, 229 = Rpfleger 2002, 518 = FamRZ 2003, 116 Die Vergütungshöhe eines anwaltlichen Betreuers bestimmte sich auch vor 1999 nicht nach den im Hauptberuf üblicherweise erzielten Honoraren. Ein Stundensatz von 217 DM incl. USt. war überhöht (Aufgabe der bisherigen Senatsrspr.): KG FamRZ 2002, 264 = BtPrax 2002, 131 LG-Entscheidung zur Berufsbetreuervergütung bei nicht mittellosem Betreuten kann fehlerhaft sein, wenn keine Feststellungen zum erforderlichen Zeitaufwand und in der Übergangszeit bis 30.6.2000 zur Frage des Härteausgleichs getroffen wurden: BayObLG BtPrax 2002, 129 = Rpfleger 2002, 313 Die Höhe von Honoraren, die für die private Verwaltung eines Vermögens von 9 Mio. € üblicherweise zu entrichten wären, ist für die Bemessung der Betreuervergütung ohne Belang: BayObLG BtPrax 2002, 271 = FamRZ 2002, 1591 Richtliniencharakter des § 1 Abs. 1 BVormVG auch bei vermögenden Betreuten gilt auch für Vergütungsansprüche des Betreuungsvereins: OLG Hamm BtPrax 2003, 84 = Rpfleger 2003, 365 60 DM (31 Euro) Vergütung wurden als ausreichend und genügend angesehen. Dass die Betreute in einem Pflegeheim wohnt, nur über ein Vermögen von ca. 16.000DM – angelegt in Spar- und Girokonten - verfügt, an dem Korsakow-Syndrom erkrankt ist, rechtfertigt keine darüber hinausgehende Vergütung: LG Stuttgart vom 28.2.2001 – 10 T 358/00. 80 DM (41 Euro) als Vergütung bewilligt im Hinblick auf die Persönlichkeit der Betroffenen u. dem - das Wohnhaus der Betroffenen - anhängig gewesenen Zwangsversteigerungsverfahren: LG Stuttgart vom 24.8.2001 – 2 T 330-331/00 . Besondere Schwierigkeiten am Beginn der Betreuung, die besondere Kenntnisse eines Anwaltes erfordern und effektiver wahrgenommen werden können (zugebilligt: 62 €/Std.): LG Köln BtPrax 2003, 231 = BtPrax 2003, 231 Bewilligt das Gericht dem Betreuer eines vermögenden Betreuten wegen außergewöhnlicher Schwierigkeiten eine erhöhten Stundensatz, kann dieser grundsätzlich auch für die Vergütung des zur Überwachung dieses Betreuers bestellten Gegenbetreuer herangezogen werden: BayObLG BtPrax 2004, 195 = FGPrax 2004, 236 = FamRZ 2004, 1899 = Rpfleger 2004, 565 1. Allgemeine Entscheidungen Für Betreuungen allgemein nutzbar sind vorrangig Rechtskenntnisse. Aber auch wirtschaftliches Wissen ist im Hinblick auf die häufig übertragene Aufgabe der Vermögenssorge für die Führung, von Betreuungen allgemein nützlich: LG Dresden, Beschluss 2 T0 916/99 v. 31.8.1999 Einer Hochschulausbildung ist eine Ausbildung gleichwertig, wenn sie in ihrer Wertigkeit einer Hochschulausbildung entspricht, einen formalen Abschluss aufweist, staatlich reglementiert oder staatlich anerkannt ist BayObLG BtPrax 2000, 32 =JurBüro 2000, 93 = BayObLGZ 1999, 60 =FamRZ 2000, 554 (mit Anmerkung Schmidt BtPrax 2000, 63) =Rpfleger 2000, 64 =BayObLGZ 1999, 291, a.A. bez. staatlicher Reglementierung LG Lübeck 7 T 233/00 vom 19.6.2000 (bez. kirchlicher Hochschulausbildung) Fachkenntnisse sind Kenntnisse, die bezogen auf ein bestimmtes Sachgebiet über ein bestimmtes Grundwissen deutlich hinausgehen: BayObLG BtPrax 2000, 81 = FGPrax 2000, 22 = FamRZ 2000. 844 = NJWE-FER 2000,87 = BayObLGZ 1999, 339 = EzFamR aktuell 2000, 105 =Rpfleger 2000, 215 = NJW-RR 2001, 582; OLG Saarbrücken BtPrax 2003, 227 Für die Beantwortung der Frage, ob eine abgeschlossene Ausbildung vorliegt, können die im BerBildG und der Handwerksordnung getroffenen Regelungen herangezogen werden. Eine Abschlussprüfung ist erforderlich (OLG Zweibrücken Rpfleger 2000, 64 = EzFamR aktuell 2000, 102 = NJWE-FER 2000, 36 = OLG-Rp 2000, 14 = BtPrax 2000, 92 = FamRZ 2000, 1303) 35 Die Frage der Einstufung eines Berufsbetreuers kann in einer Vor-oder Zwischenentscheidung geklärt werden: OLG Zweibrücken FamRZ 2000, 551; LG Koblenz FamRZ 2001, 712; a.A.: LG Mühlhausen 1 T 51/02 vom 24.5.2002 Gegen die Vorabentscheidung des VormG über die Einstufung eines Berufsbetreuers nach § 1 I 1 BVormVG/§ 4 I VBVG ist die einfache (unbefristete) Beschwerde zulässig: LG Neubrandenburg FamRZ 2000, 1305 = BtPrax 2000, 221 Sprachkenntnisse können zwar grundsätzlich nutzbar und von erheblichem Wert sein (z.B. türkische Sprachkenntnisse für die Betreuung einer Türkin). Sofern die Sprache aber die Muttersprache des Betreuers ist, ist sie nicht durch eine abgeschlossene Ausbildung i.S.d. § 1 I Satz 2 BVormVG erworben worden und kann deshalb in Anbetracht der eindeutigen gesetzlichen Regelung nicht berücksichtigt werden (BayObLG BtPrax 2001, 207). Sprachkenntnisse können sich nur dann vergütungssteigernd auswirken, wenn sie durch eine abgeschlossene Ausbildung erworben wurden: BayObLG BtPrax 2005, 75 Ob die Ausbildung am Katholisch-Sozialen Institut der Erzdiözese Köln mit einer abgeschlossenen (Fach-) Hochschulausbildung vergleichbar und damit die Vergütung des Betreuers nach § 1 Nr. 2BVormVG zu bemessen ist, hängt davon ab, dass ein mit einem Fachhochschulstudium zeitlich vergleichbarer Aufwand betrieben worden ist, dass vergleichbare Inhalte vermittelt worden sind, dass die durch eine (Fach-) Hochschulausbildung abgedeckte Wissensbreite erfasst wird, und dass schließlich ein Prüfungsabschluss vorgewiesen werden kann (vgl. OLG Braunschweig FamRZ 2000, 1307; BayObLG NJW-RR 2001, 582 m.w.N.). Neben diesen Wertungskriterien ist für die Frage der Vergleichbarkeit auch die durch die Abschlussprüfung erworbene Qualifikation von wesentlicher Bedeutung. Eröffnet sie dem Absolventen den Zugang zu beruflichen Tätigkeiten, deren Ausübung üblicherweise Hochschulabsolventen vorbehalten ist, wird eine Vergleichbarkeit in aller Regel zu bejahen sein. Dass die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte eine außerhalb einer Fachhochschule vermittelte Ausbildung als einer Fachhochschulausbildung vergleichbar anerkennt, ist ein im Rahmen des § 1 I Nr. 2 BVormVG erheblicher Umstand: Thür. OLG Jena, 6 W 357/01 vom 22.10.2001. Eine Fachschulausbildung ist regelmäßig als eine einer Lehre vergleichbare Ausbildung anzusehen: Thür. OLG Jena, 6 W 488/01 vom 14.11.2001 Ein Kontaktstudium an einer FH zur Vertiefung berufspraktischer Erfahrungen erfüllt ohne erfolgreiche Abschlussprüfung nicht die Voraussetzungen für die Erhöhung des Stundensatzes: OLG Celle Nieders. Rpfleger 2001, 228 Abgeschlossenes Rechtsstudium in der Türkei rechtfertigt in der Regel keine erhöhte Betreuervergütung: BayObLG BtPrax 2001, 205 und dies. 3 ZBR 45/01 vom 21.2.2001 (jedoch 2. Vergütungsstufe, wenn anschließend 2 nach semestrigem Inlandsstudium Magister Legum erzielt wurde: BayObLG FamRZ 2004, 403 = BtPrax 2005, 76) Wurde die Ausbildung in der DDR abgeschlossen, steht eine inhaltliche Ausrichtung der Ausbildung (hier: Studium als Patentingenieur) auf das System der DDR der Anerkennung als betreuungsrelevante Fachkenntnis nicht entgegen, insbesondere wenn ein Gleichstellungsbescheid der zuständigen Behörde vorliegt: KG BtPrax 2002, 167 sowie BayObLG BtPrax 2003, 135 = NJ 2003, 269 = FamRZ 2003, 1129 Es ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, dass bei fehlender Niveaugleichheit eines in der DDR erworbenen Bildungsabschlusses der entsprechende Diplomgrad nur dann zuerkannt wird, wenn bis zum Stichtag 31.12.1990 zusätzliche Qualifikationen erworben wurden oder eine mindestens 3jährige einschlägige Berufstätigkeit vorliegt: OVG Berlin NJ 2005, 473 Auslandsstudium der Pädagogik und Psychologie kann vergütungssteigernd sein, wenn der Studiengang einer inländischen Ausbildung vergleichbar ist. Vergleichbarkeit kann statt durch förmliche Anerkennung auch gegeben sein, wenn die Kultusverwaltung die Vergleichbarkeit auf andere Weise dokumentiert, z.B. durch Bescheinigung einer Lehr- oder Prüfungsbefähigung: BayObLG BtPrax 2004, 159 Führt eine berufliche Weiterbildung dazu, dass sie dem Absolventen aufgrund ges. Vorschriften ein Tätigkeitsfeld eröffnet, dass üblicherweise Hochschulabsolventen vorbehalten ist, wird in der Regel die 36 Fortbildung als vergleichbare Ausbildung im Rahmen des § 4 I VBVG zu verstehen sein: OLG Hamm FamRZ 2002, 847 Eine erfolgreiche Nachqualifikation kann nur dann vergütungssteigend sein, wenn die Prüfung in dem Land, in dem sie abgelegt wurde, gesetzlich anerkannt ist: OLG Schleswig BtPrax 2002, 272 Fortbildungsmaßnahmen sind nur zu berücksichtigen, wenn sie auf einer landesrechtlichen Nachqualifizierungsregelung zu § 11 VBVG (§ 2 BVormVG) beruhen: OLG Jena FGPrax 2000, 110 = Rpfleger 2000, 330 = FamRZ 2000, 846 = BtPrax 2000, 170 = NJWE-FER 2000, 289 = EzFamR aktuell 2000, 249 Landesrechtliche Nachqualifizierungsmaßnahmen nach § 11 VBVG (§ 2 BVormVG) entfalten keine Rückwirkung; Prüfungsanerkennung (hier: FH Hamburg) nur, wenn Landesgesetz zuvor in Kraft: OLG Schleswig FGPrax 2003, 170 = FamRZ 2003, 1502 = Rpfleger 2004, 488; LG Stade Beschluss 9 T 97/03 vom 25.8.2003; a.A.: OLG Celle 18 W 6/03 vom 4.2.2005 2. Die Voraussetzungen des § 4 I Nr. 2 VBVG (Kenntnisse durch Studium = 44 Euro Vergütungsstundensatz) wurden durch nachstehende Entscheidungen bejaht: Abschluss in Rechtswissenschaft, Rechtspflege, Medizin, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Soziologie oder Betriebswissenschaft: BayObLG BtPrax 2000, 81 = FGPrax 2000, 22 = FamRZ 2000. 844 = NJWE-FER 2000,87 = BayObLGZ 1999, 339 = EzFamR aktuell 2000, 105 =Rpfleger 2000, 215 = NJW-RR 2000, 1314 Ausbildung zum Stabsoffizier mit dem Dienstgrad Oberstleutnant: BayObLG BtPrax 2000, 32 =JurBüro 2000, 93 = BayObLGZ 1999, 60 =FamRZ 2000, 554 (mit Anmerkung Schmidt BtPrax 2000, 63) =Rpfleger 2000, 64 = NJWE-FER 2000, 58 = EzFamR aktuell 2000, 104 = BayObLG-Rp 2000, 35 Studium der Wirtschaftswissenschaften (Dipl.-Ökonom): OLG Zweibrücken BtPrax 2000, 89 = FamRZ 2000, 551 =Rpfleger 2000, 215 =FGPrax 2000, 64 = JurBüro 2000, 370 = OLG-Rp 2000, 238 =EzFamR aktuell 2000, 142, ebenso LG Leipzig FGPrax 2000, 64 = FamRZ 2000, 1532 sowie OLG Dresden (wenn auch Vermögenssorge übertragen ist): FamRZ 2001, 188 Ausbildung als Diplom-Lehrerin (DDR) verneint: OLG Dresden, FamRZ 2000, 552 = BtPrax 2000, 126; nun jedoch bejaht für Fachrichtung Chemie und Mathematik, Hauptprüfung in Psychologie und Pädagogik: OLG Dresden FamRZ 2000, 847 und FamRZ 2000, 1310 = NJWE-FER 2000, 207; ebenso OLG Zweibrücken JurBüro 2001, 40 = BtPrax 2001, 43 = FGPrax 2001, 21 Dipl.-Ingenieur Landbau (mit Fachprüfungen u.a. in Betriebslehre, Buchführung, berufs- und Arbeitspäd.): OLG Schleswig BtPrax 2000, 172 =Rpfleger 2000, 330 = FamRZ 2000, 1309 (a.A.: nur 45 DM: OLG Braunschweig 2 W 93/01 vom 29.8.01) Staatl. anerkannte Sozialpädagogin: LG Dresden, 2 T 1065/99 vom 5.10.99 Studium als Dipl.-Stomatologin (Zahnärztin): OLG Dresden 15 W 2374/99 vom 27.1.2000 Ausbildung als Tierärztin, wenn auch Aufgabenkreis Gesundheitsfürsorge übertragen wurde: LG Kassel, 3 T 428/01 vom 28.8.2001, BtPrax 2002, 132 = FamRZ 2002, 988 sowie OLG Frankfurt/Main BtPrax 2002, 272 = OLG-Report Frankfurt 2002, 189 Magister Artium in Geschichte, Philosophie und Theologie: AG Wuppertal, 57 XVII 183/98 vom 16.9.99 Studium als Dipl.-Politologe: LG Hamburg BtPrax 2000, 221 = FamRZ 2000, 1309; LG Frankfurt/Oder FamRZ 2003, 190; KG Beschluss 1 W 482/02 vom 18.5.2004; FamRZ 2006, 291 Studium als Theologe an kirchlicher Hochschule: LG Lübeck 7 T 233/00 vom 19.6.2000, ebenso OLG Schleswig FamRZ 2000, 1532 = BtPrax 2000, 262; Thür. OLG Jena FamRZ 2002, 1431 = NJ 2002, 267 = BtInfo 2002, 21; OLG Köln FamRZ 2004, 1604 37 Ökonom des Hotel- und Gaststättenwesens, wenn auch Aufgabenkreis Vermögenssorge übertragen ist: LG Leipzig FamRZ 2001, 304 Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt (2. Angestelltenlehrgang im kommunalen Verwaltungsdienst); OLG Düsseldorf FamRZ 2000, 1309; ebenso LG Krefeld 6 T 1/00 vom 3.2.2000 und LG Duisburg 22 T 247/99 vom 13.3.2000, ebenso BayObLG BayObLGZ 2000 Nr. 55 = FamRZ 2001, 187 = BtPrax 2001, 36 = NJW-RR 2001, 582 = EzFamR aktuell 2001, 27 = NJWE-FER 2001, 153 = BayObLG-Rp 2001, 5; OLG Hamm FamRZ 2002, 847= Rpfleger 2002, 314 Diplom-Verwaltungswirt: LG Kiel BtPrax 2002, 174 Ausbildung zum gehobenen Forstdienst: OLG Saarbrücken BtPrax 2003, 227 Diplomprüfung der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA): BayObLG FamRZ 2003, 787 Erstes Staatsexamen (Jurastudium bzw. Lehramt) ist Beendigung des Studiums, Referendarzeit zählt nicht mehr dazu: OLG Düsseldorf BtPrax 2000, 224 = FamRZ 2000, 1308 = NJW-RR 2001, 583; LG Saarbrücken Beschluss 5 T 239/02 v. 11.6.2002; OLG Saarbrücken 5 W 154/02-44 vom 30.10.02 Ergänzendes FH-Studium zu einer DDR-Fachschulausbildung: OLG Köln FamRZ 2000, 1307 Lehramtsstudium Sekundarstufe 1, Prüfung in Erziehungswissenschaften aus der Fächerkombination Psychologie, Soziologie und Pädagogik (Schwerpunkt bei Gesundheitssorge und Sorge für ungeborenes Kind): LG Koblenz FamRZ 2/2001, II = FamRZ 2001, 712 sowie Lehramt an Grund- und Hauptschulen: LG Koblenz FamRZ 2005, 656 Erstes Staatsexamen (Jurastudium bzw. Lehramt) ist Beendigung des Studiums, Referendarzeit zählt nicht mehr dazu: OLG Düsseldorf BtPrax 2000, 224 = FamRZ 2000, 1308 = NJW-RR 2001, 583; LG Saarbrücken Beschluss 5 T 239/02 v. 11.6.2002; OLG Saarbrücken 5 W 154/02-44 vom 30.10.02 Lehramtsstudium, wenn der Aufgabenkreis Behörden- und Pflegeversicherungsangelegenheiten sowie Organisation ambulanter Hilfen umfasst: OLG Hamm BtPrax 2002, 42 = NJW-RR 2002, 654= Rpfleger 2002, 314 = NJW-RR 2002, 654 Ausbildung als staatlich anerkannter Sozialarbeiter an (privater) höherer Fachschule für Sozialarbeit (AnnaZiltken-Schule): OLG Hamm 15 W 342/00 vom 4.9.2000 und vom 22.1.2001; ebenso Heilpädagogik-Abschluss an der Hedwig-Heyl-Schule: OLG Frankfurt/Main BtPrax 2002, 272 = FamRZ 2002, 1657; anders (nicht anerkannt): staatlich anerkannter Heilpädagoge an bayr. Fachakademie: BayObLG FamRZ 2004, 1065 Studium als Heilpädagoge: OLG Zweibrücken FamRZ 2004, 1323 = Rpfleger 2004, 488 (nicht aber Ausbildung als staatlich anerkannter Heilpädagoge an bayr. Fachakademie: BayObLG FamRZ 2004, 1065) Vollständig durchgeführtes Hochschulstudium in Betriebswirtschaftslehre (alle Leistungsnachweise, jedoch keine Abschlussprüfung) und Berufstätigkeit als Wirtschaftsprüfer: LG Stuttgart Rpfleger 2001, 427 Dipl.-Pädagoge mit Schwerpunktfächern Erwachsenenpäd., Erwachsenen-und Jugendpsychologie, Familienpädagogik und Alterspsychologie: Thür. OLG Jena, 6 W 495/01 vom 8.11.2001, NJ 2002, 101 Studium als Patentingenieur (DDR): KG NJ 2002, 375 Studium als Ingenieur-Pädagoge (DDR): Thür. OLG Jena, 6 W 488/01 vom 14.11.01 Ingenieur der Milch- und Molkereiwirtschaft: LG Fulda FamRZ 2003, 707 Studium als Ingenieur-Oekonom (DDR): LG Lübeck 7 T 275/04 vom 13.7.2004 Studium als Diplom-Jurist/Baccalaureus des internat. Rechts an der päd. Hochschule Moskau (bei mehreren Semestern deutschen Jurastudiums und abgeschlossener Ausbildung zum Bankkaufmann): BayObLG FamRZ 2004, 1604 38 Ausbildung als Sozialwirt (bfz-FH) bei den beruflichen Fortbildungszentren der Bayr. Wirtschaft ist KEINE abgeschlossene Hochschulausbildung. Aus Gründen des Vertrauensschutzes ist bisherigen Absolventen aber der erhöhte Stundensatz zu gewähren: OLG München BtPrax 2006, 79 Berufsbetreuer, dem nach Art. 1 § 1 Rechtsberatungsgesetz die Erlaubnis zur geschäftsmäßigen Besorgung fremder Rechtsangelegenheiten auf dem Gebiet des Erbrechtes erteilt worden ist: KG FamRZ 2005, 1862 Diplom-Ingenieur (FH) aufgrund kultusministerieller Anerkennung: OLG Naumburg FamRZ 2006, 363 3. Die Voraussetzungen des § 4 I Nr. 1 VBVG (Kenntnisse durch Lehre = 33,50 Euro Vergütungsstundensatz) wurden durch nachstehende Entscheidungen bejaht, ggf. weitergehende Ansprüche verneint: Berufsausbildung als Erzieherin: OLG Dresden BtPrax 2000, 39 =BtInfo 1/2000, 20 = FamRZ 2000, 316 =OLG-NL 2000, 41 sowie LG Dresden FamRZ 2000, 181 Unterstufenlehrerin: OLG Dresden FamRZ 2000, 316 = BtPrax 2000, 39 (siehe jedoch oben OLG Dresden zur Lehrerausbildung; Aufgabe dieser Rechtsprechung: FamRZ 2000, 847) Kinderkrankenschwester, Krankenschwester, Altenpfleger/in (jedoch nur, wenn auch Aufgabenkreis Gesundheitssorge übertragen ist): OLG Dresden FamRZ 2000, 551 sowie OLG Dresden FamRZ 2000, 1306 Krankenschwester und Arzthelferin: OLG Dresden FamRZ 2000, 552 =Rpfleger 2000, 114 = EzFamR aktuell 2000, 143 = OLG-Rp 2000, 197 Krankenschwester, auch wenn der Betreute in einem Pflegeheim med. versorgt wird: OLG Dresden FamRZ 2000, 552 =BtPrax 2000, 126 = NJW-RR 2001, 580 Krankenpfleger und Heilpraktiker: LG Landau, 3 T 114/00 vom 20.6.2000 Krankenpfleger (jedenfalls dann, wenn die Betreuertätigkeit im wesentlichen die Gesundheitsfürsorge und die Aufenthaltsbestimmung sowie Unterbringung in Heim oder geschlossener Einrichtung beinhaltet). LG Landau/Pfalz FamRZ 2001, 790 Arzthelferin (Aufgabenkreis Gesundheitssorge): OLG Schleswig Rpfleger 2000, 330 = FamRZ 2000, 846 Auf Erzieherausbildung aufbauende vierjährige berufsbegleitende Zusatzausbildung zur Familientherapeutin: OLG Braunschweig FamRZ 2000, Heft 8, S. II. =BtPrax 2000, 130 (mit Anmerkung Lütgens BtPrax 2000, 107 sowie BdB-Verbandszeitung Nr. 25, S. 29) Zuerkennung fachlicher Eignung nach § 76 III BerBildG: BayObLG JurBüro 2000, 92 = FamRZ 2000, 554 =BtPrax 2000, 33 =BayObLGZ 1999, 291 = NJWE-FER 2000, 35 = EzFamR aktuell 1999, 399, ähnlich für Ausbildereignung OLG Braunschweig BtPrax 2002, 131; LG Hamburg, Beschluss 314 T 187/02 vom 23.1.03 Eine regelmäßige Teilnahme an einzelnen Weiterbildungen in der sozialen Arbeit rechtfertigt bei einer Industriekauffrau keinen höheren Betrag als 45 DM: LG Koblenz FamRZ 2000, 181 = JurBüro 1999, 653 Ausbildung als Wirtschaftskaufmann, nicht jedoch einjährige Umschulung: OLG Dresden FamRZ 2000, 551 (mit Anmerkung Schmidt BtPrax 2000, 63) Ausbildung als Finanzkauffrau in der Verwaltung der Sozialversicherung der DDR im Jahre 1973 beim FDGB: OLG Dresden FamRZ 2000, 555; ebenso Einzelhandelskauffrau: LG Saarbrücken BtPrax 2002, 272 und Speditionskauffrau: OLG Dresden 15 W 0674/01 vom 21.5.01 Diplom-Kauffrau: OLG Hamm BtPrax 2003, 184 = FGPrax 2003, 126 = Rpfleger 2003, 365 = FamRZ 2003, 1971 = BtPrax 2003, 184 39 Staatlich geprüfter Betriebswirt an Fachschule: OLG Schleswig BtPrax 2000, 172 =Rpfleger 2000, 330 =SchlHA 2000, 160 =OLG-Rp 2000, 214 = FamRZ 2000, 1309 Staatlich anerkannte Kinderpflegerin: LG Gera, 5 T 328/99 vom 29.2.2000 Ökonom des Gastwesens (DDR): OLG Dresden, 15 W 225/00 vom 28.3.2000 Kaufmannsgehilfin im Hotel- und Gaststättengewerbe: OLG Saarbrücken BtPrax 2003, 184 = Rpfleger 2003, 365 Fachschulabschluss als staatl. anerk. Hygieneinspektor: LG Neubrandenburg BtPrax 2000, 221 = FamRZ 2000, 1305 Ausbildung zum Altenpfleger (wenn auch Gesundheitssorge übertragen wurde): LG Zwickau 9 T 303/00 vom 9.5.2000; ebenso OLG Dresden BtPrax 2000, 260 = FamRZ 2000, 1306 Ausbildung zum Altenpfleger (incl. 1jährige Weiterbildung an VHS): LG Osnabrück FamRZ 2000, 1308 = NiedersRpfleger 2000, 170 Ausbildung als Bankkaufmann (45 DM als Nachlasspfleger): LG Koblenz JurBüro 2000, 430 = FamRZ 2001, 1490 Ausbildung zum Handwerksmeister: OLG Köln, FamRZ 2000, 1303= NJW-RR 2000, 1315 Ausbildung zum Beamten des mittleren Dienstes (Dt. Bundesbahn): BayObLG FamRZ 2001, 304 = BtPrax 2001, 85 = BayObLG-Rp 2001, 6 Fachökonom (DDR) und 10jährige Heimleitertätigkeit: LG Leipzig FamRZ 2000, 1306 Ausbildung an einer Fachakademie (kein Fachhochschulniveau): BayObLG FamRZ 2000, 1307 = NJWE-FER 2000, 58 = EzFamR aktuell 2000, 104 = BayObLG-Rp 2000, 35 = BtPrax 2000, 91 Alten- und Krankenpfleger, Unteroffizier des Sanitätsdienstes, Verwaltungsangestellter; Managementseminar als Pflegedienstleitung: BayObLG FamRZ 2000, 1309 = Rpfleger 2000, 392 = BtPrax 2000, 223 = BayObLGRp 2000, 374 Polizeibeamter im Ruhestand mit Ausbildung des Dt. Sportbundes als Vereinsmanager: LG Saarbrücken FamRZ 2001, 713 sowie Saarl. OLG, 5 W 173/00 – 62Ausbildung als Heilpraktiker: LG Hamburg FamRZ 2001, 1168 Ausbildung als KFZ-Mechaniker und Meisterprüfung, zu der ein geschäfts- und rechtskundlicher und ein berufserzieherischer Teil gehört: LG Koblenz FamRZ 2001, 303 Meisterprüfung für das Tischlerhandwerk (bestanden mit Ausnahme der praktischen Prüfung): LG Duisburg, Beschluss 12 T 100/03 vom 16.6.2003 Fachschulausbildung zum Ingenieur-Pädagogen (DDR): Thür. OLG Jena NJ 2002, 375; LG Hagen 3 T 311/01 vom 15.11.2001; AG Eisenach, Beschluss vom 6.11.2001; OLG Frankfurt/Main BtPrax 2002, 169 = OLG-Report Frankfurt 2002, 204 Fortbildung zum Lehrer für Pflegeberufe an DGB-Fortbildungswerk: OLG Frankfurt/Main OLG-Rp 2001, 113; dito für ÖTV-Fortbildungsinstitut OLG Hamm BtPrax 2002, 271 = Rpfleger 2002, 313, ähnlich für Ausbildung zum Leiter des Pflegedienstes OLG Zweibrücken BtPrax 2003, 184 = Rpfleger 2003, 365 Ausbildung als Krankenpflegehelfer: OLG Hamm Rpfleger 2002, 313 Ausbildung als Rechtsanwalts- und Notargehilfin: OLG Hamm BtPrax 2002, 125 = Rpfleger 2002, 313 40 Ausbildung zur staatl.anerkannten hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin: BayObLG BtPrax 2002, 216 = FamRZ 2002, 1657 Ausbildung an einer Akademie für praktische Betriebswirtschaft: LG Hildesheim Beschluss 5 T 308/01 v. 11.7.2001 Ausbildung zum Organisationssekretär/Sozialreferenten des kath.-sozialen Institutes Köln: LG Göttingen Beschluss 5 T 214/00 vom 28.5.2001 Ausbildung als Erzieher und Weiterbildung zum geprüften Sozialsekretär: AG Sinzig FamRZ 2005, 394 Hochschulausbildung zur Historikerin: LG Bad Kreuznach 2 T 201/01 vom 27.11.2001 Tischlermeister: LG Duisburg, Beschluss 12 T 100/03 vom 16.6.2003 Fachschulausbildung als Heilerziehungspflegerin: LG Zwickau FamRZ 2004, 220 Abgeschlossenes Rechtsstudium in der Türkei, wenn anschließend 2 nach semestrigem Inlandsstudium Magister Legum erzielt wurde: BayObLG FamRZ 2003, 1873 und FamRZ 2004, 403 = Rpfleger 2004, 488 = BtPrax 2005, 76 Ausbildung als staatlich anerkannter Heilpädagoge an bayr. Fachakademie: BayObLG FamRZ 2004, 1065 Ausbildung als Zahnarzthelferin: LG Stendal, Beschluss 25 T 199/05 vom 20.3.2006 4. Weder die Voraussetzungen des § 4 I Nr. 1 noch Nr. 2 VBVG wurden bejaht (keine besonderen Fachkenntnisse = 27 Euro Vergütungsstundensatz): Lehramtsstudium als Grundschullehrerin: OLG Dresden BtPrax 2000, 39 = BtInfo 1/2000, 20 Ausbildung an einer medizinischen Fachschule zur Medizinisch-Technischen-Laborantin: LG Neuruppin, Beschluss vom 2.8.1999 Ausbildung zum Dipl.-Lehrer im Fach Staatsbürgerkunde (DDR): LG Dresden, 2 T 0883/99 vom 23.9.99 Meisterprüfung in der Textilbranche i.V.m. einjähriger Fortbildung zur Bürokauffrau: OLG Dresden, FamRZ 2000, 551 Nicht abgeschlossenes Jurastudium (11 Semester): BayObLG BtPrax 2000, 125 =EzFamR aktuell 2000, 180 = FamRZ 2000, 1305= NJW-RR 2000, 1314 = NJWE-FER 2000, 288; OLG Brandenburg Rpfleger 2003, 365 Ausbildung als Dipl.-Bauingenieur: OLG Jena BtPrax 2000, 170 =Rpfleger 2000, 330 =FGPrax 2000, 110 = FamRZ 2000, 846 = NJWE-FER 2000, 289 sowie OLG Zweibrücken FamRZ 2002, 1353; LG Hamburg, Beschluss 314 T 187/02 vom 23.1.03 Ausbildung als Bauzeichner: LG Hamburg FamRZ 2002, 1064 Hochschullehrer für Gerätetechnik: OLG Dresden 15 W 1393/99 vom 16.9.99 Dipl.-Geograph: BayObLG BtPrax 2000, 81 = FGPrax 2000, 22 = FamRZ 2000. 844 = NJWE-FER 2000,87 = BayObLGZ 1999, 339 = EzFamR aktuell 2000, 105 =Rpfleger 2000, 215 Facharbeiter als Mechaniker: LG Dresden BtPrax 2000, 133 Zahntechniker: LG Nürnberg-Fürth Rpfleger 2000, 215 Halbjähriges Modellprojekt mit 260 Stunden zur Einführung in EDV: BayObLG BtPrax 2000, 223 = FamRZ 2000, 1306 = EzFamR aktuell 2000, 330 41 Ausbildung zum pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten: BayObLG FamRZ 4/2001, II = BtPrax 2001, 86 = FamRZ 2001, 713 Studium des Bioingenieurwesens mit Schwerpunkt med. Technik: LG Hamburg FamRZ 2001, 1032 sowie OLG Hamburg, Beschluss 2 Wx 140/00 vom 14.3.2001 Studium zum Dipl.-Ing (Fachrichtung Maschinenbau): BayObLG BtPrax 2001, 85 = FamRZ 2001, 1166 Fortbildung und Berufserfahrung als Quelle für den Erwerb nutzbarer Fachkenntnisse: OLG Schleswig FamRZ 2001, 304 = BtPrax 2001, 86 = NJWE-FER 2001, 74; OLG Celle, Nds Rpfleger 2001, 228 Lehre zur Industrieschneiderin und Meisterausbildung in der Fachrichtung Konfektion: OLG Dresden FamRZ 2001, 656 Ausbildung zur Hauswirtschaftsgehilfin: LG Koblenz FamRZ 2001, 1031 Dipl.-Staatswissenschaftler (DDR): OLG Brandenburg, FamRZ 2002, 349 und NJ 2002, 97, ebenso Nichtannahmebeschluss des BVerfG, 1 BvR 715/01 vom 16.5.2001; Thür.OLG Jena NJ 2003, 379; vgl. aber BayObLG FamRZ 2003, 1129 Facharbeiterin für Datenverarbeitung: OLG Dresden FamRZ 2001, 1323 Ausbildung zur Chemielaborantin: BayObLG FamRZ 2000, 1306 Ausbildung zum Polsterer: OLG Schleswig NJWE-FER 2001, 74 = FamRZ 2001, 304 Diplom in Ingenieurökonomie, Fachrichtung Landwirtschaft: AG Eisenach, XVII 43/94 vom 22.3.2001 Architekturstudium: OLG Hamburg 2 Wx 90/01, BtPrax 2002, 131 Hochschulstudium der Landschaftsplanung: OLG Frankfurt/Main BtPrax 2005, 198 = FamRZ 2005, 1279 Biologiestudium: LG Bonn BtPrax 2002, 272 Chemiestudium: OLG Frankfurt/Main BtPrax 2005, 198 = FamRZ 2005, 1199 Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker: LG Chemnitz BtPrax 2002, 269 Ausbildung zum Dipl.-Agraringenieur: OLG Dresden 15 W 003/01 vom 18.1.2001 Ausbildung zum Leiter des Pflegedienstes: OLG Zweibrücken BtPrax 2003, 184 = FamRZ 2003, 1047 = Rpfleger 2003, 365 Türkische Juristenausbildung mit 1jährigem Zusatzstudium Magister Legum: LG Nürnberg-Fürth FamRZ 2003, 1503; auch BayObLG BtPrax 2001, 205; abgeändert durch BayObLG (auf 23 Euro): BayObLG FamRZ 2003, 1873 Abschlusspfüfung an schweizer Priester- und Missionsseminar: OLG Frankfurt/Main Rpfleger 2003, 365 200 Stunden nicht übersteigende Weiterbildung (Ausbilder-Eignungs-Lehrgang): OLG Jena, NJ 2004, 230 Studium der Informatik: LG Essen FamRZ 2005, 134 Betriebswirtschaftlicher Studienabschluss, wenn lediglich die Gesundheitssorge, nicht jedoch die Vermögenssorge übertragen wurde: OLG Schleswig 2 W 200/02 vom 29.7.2004 (im Anschluss an BGH BtPrax 2003, 264 = FPR 2004, 107) Ausbildung als Pastoralreferent und Weiterbildung zum Sozialsekretär: AG Sinzig FamRZ 2005, 695 42 Sozialtherapeutische Fortbildung Schwerpunkt Sucht beim Gesamtverband Suchtkrankenhilfe im Diakon. Werk: OLG Frankfurt/Main 20 W 427/04 vom 17.3.2005 Ausbildung an der Fachakademie Saar für Hochschulfortbildung (FSH) mit Diplomzeugnis als Rechtswirt: OLG Schleswig FamRZ 2005, 1200 Ausbildung zum Elektroinstallateur: AG Sinzig FamRZ 2005, 1861 Dipl.-Theologe (kath.): LG Münster FamRZ 2006, 578 B. Absatz 2 - Ersatz für Berufliche Dienste nach § 1835 III BGB Anwaltlicher Betreuer kann gem. § 1835 III BGB Gebühren nach RVG abrechnen, wenn er anwaltsspezifische Dienste leistet, für die ein Dritter einen Anwalt hinzugezogen hätte: OLG Karlsruhe FGPrax 2001, 72 = NJW 2001, 1220 = Justiz 2001, 165 = OLG-Rp 2001, 65 = NJWE-FER 2001, 153, ähnlich BayObLG FamRZ 6/2002, II = FamRZ 2002, 573 = FGPrax 2002, 64 = BtPrax 2002, 270 = Rpfleger 2002, 361 und OLG Düsseldorf BtPrax 2002, 271 = JurBüro 2002, 602; LG Mönchengladbach Rpfleger 2005, 257 Bestellt ein Gericht einen Anwalt zum Verfahrenspfleger (später berichtet: zum vorläufigen Betreuer) zur Vertretung im Zwangsversteigerungsverfahren, so steht ihm Aufwendungsersatz nach § 1835 III (berufliche Dienste) zu, weil ansonsten anwaltliche Hilfe in Anspruch genommen worden wäre. Dies gilt nicht für die Abfassung der Beschwerde gem. § 30b III ZVG: LG Leipzig FamRZ 2001, 864 Keine Entschädigung gem. § 1835 III BGB für anwaltlichen Betreuer, wenn Prozesskostenhilfe bewilligt wurde oder hätte bewilligt werden können. Kein Aufwendungsersatz, wenn aus damaliger Sicht die Vorgehensweise ohne jede Erfolgsaussicht war und eine entsprechende Prüfung vor der Berufseinlegung unterlassen wurde: Thür. OLG Jena, 6 W 609/01 vom 15.11.2001, NJ 2002, 45 = BtPrax 2002, 132 Aufwendungsersatzanspruch eines anwaltlichen Betreuers im Asylverfahren nach § 1835 III BGB besteht, wenn es dem Wohl des Betreuten dient; vorrangig ist Prozesskostenhilfe zu beantragen: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2001, 195 = NJW-RR 2001, 1516 = Rpfleger 2001, 491 = FamRZ 2002, 59 = NJW 2002, 381 Für einen Rechtsanwalt als Berufsbetreuer ist die Prozessvertretung jedenfalls dann nach § 1835 III abrechnungsfähig, wenn Anwaltszwang bestand; Der Betreuer hat ein Wahlrecht zwischen Aufwendungsersatz nach § 1835 III und Vergütung nach § 1836 II: Thür.OLG Jena FamRZ 2002, 988 Kein Erfordernis des Anwaltszwangs zur Geltendmachung von Aufwendungsersatz nach § 1835 III: OLG Frankfurt/Main FamRZ 2002, 59; BayObLG FamRZ 2002, 573 Für einen Prozess gegen das Sozialamt können die Rechtsanwaltskosten nur im Rahmen der nach Prozesskostenhilfe reduzierten Gebührensätze ersetzt werden: LG Zweibrücken FamRZ 2003, 477 BGH-Vorlage zur Frage, ob ein anwaltlicher Betreuer für berufliche Dienste die volle BRAGO-Gebühr oder nur die niedrigere PKH-Gebühr (§ 123 BRAGO) berechnen darf: OLG Schleswig FamRZ 2003, 1586 = BtPrax 2003, 273. Das OLG Schleswig teilt die Auffassung, dass die volle Gebühr berechnet werden darf, ebenso Vorlage des BayObLG mit gleichem Ziel: BayObLG FGPrax 2003, 179 = FPR 2004, 33, a.A.: OLG Köln NJWRR 2003, 712, OLG Frankfur/Main Rpfleger 2001, 491, LG Göttingen Rpfleger 1990, 460; LG Zweibrücken FamRZ 2003, 477 = Rpfleger 2002, 444 Abschluss eines Grabpflegevertrags ist keine anwaltsspezifische Tätigkeit i.S. von § 1835 III BGB: LG Karlsruhe FamRZ 2004, 403 Bei Prozessen hat ein anwaltlicher Betreuer PKH zu beantragen, wenn die wirtschaftlichen Voraussetzungen dazu vorliegen; unterlässt er dies pflichtwidrigerweise, scheidet eine spätere Geltendmachung dieser Ansprüche aus: LG Nürnberg-Fürth Rpfleger 2004, 488 43 Wird ein Rechtsanwalt als Verfahrenspfleger sowohl im vorläufigen als auch im endgültigen Unterbringungsverfahren tätig und kann er Aufwendungsersatz für berufliche Dienste im Rahmen des RVG verlangen, steht im für beide Verfahren jeweils eine Verfahrensgebühr zu: OLG München BtPrax 2006, 79 C. Inklusivstundensatz (§ 4 Abs. 2) Nach Ansicht des LG Frankenthal (Beschluss 1 T 32/06 v. 2.2.2005) steht auch sogenannten Kleinunternehmern i.S.d. § 19 UStG der ungekürzte Inklusivstundensatz des § 4 Abs. 1 VBVG zu. Ebenso LG Mönchengladbach, Beschluss 5 T 42/06 vom 12.04.2006 Mehrere Gerichte wollen so genannten Kleinunternehmern allerdings lediglich einen um 16 % reduzierten Stundensatz zusprechen, so LG Passau, Beschluss 1 T 263/05 vom 22.12.2005 (dieses Verfahren läuft derzeit in der weiteren Beschwerde beim OLG München unter dem AZ 33 Wx 015/06), AG Ludwigshafen, Beschluss 8c XVII 79/05 vom 19.12.2005, FamRZ 2006, 361 (m. Anm. Lütgens), AG Neustadt, Beschluss XVII 0302/01 vom 23.12.2005, AG Grünstadt, Beschluss XVII 136/05 vom 21.12.2005. D. Vermutung der Nutzbarkeit der Fachkenntnisse (§ 4 III i.V.m. § 3 II VBVG) Vermutung der Nutzbarkeit der Fachkenntnisse greift auch dann, wenn die Ausbildung nicht zu den konkret übertragenen Aufgabenkreisen passt: OLG Schleswig BtPrax 2003, 182 (Vorlage an BGH wegen Abweichung von OLG Dresden FamRZ 2000, 847 und FamRZ 2000, 1306); BGH-Entscheidung dazu: BtPrax 2003, 264 = FPR 2004, 107 Die Vermutung der Nutzbarkeit der Fachkenntnisse entfällt nur, wenn das Gericht bei der Betreuerbestellung etwas anderes bestimmt hat: OLG Schleswig BtPrax 2003, 182 und 224 = FamRZ 2003, 1324 = FGPrax 2003, 176 (Vorlage an BGH) O.g. Beschluss wurde vom BGH an das OLG Schleswig zur eigenen Entscheidung zurückverwiesen: BGH Beschluss XII ZB 87/03 vom 23.7.03, BtPrax 2003, 264 = FPR 2004, 107 Dass die besonderen Kenntnisse für die konkrete Betreuertätigkeit nutzbar sind, wird gem. § 4 III i.V.m. § 3 II VBVG vermutet. Bei der Vergütungsfeststellung muss nur festgestellt werden, dass der Betreuer über generell nutzbare Kenntnisse verfügt, sofern der Richter keine abweichende Bestimmung getroffen hat: OLG Zweibrücken OLGR 2000, 238 = FGPrax 2000, 64 sowie FGPrax 2001, 21 = BtPrax 2001, 87 E) Umsatzsteuer (§ 1 I BVormVG) – bis 30.6.2005 Beschluss BVerfG vom 15.12.1999 (1 BvR 1904/95) FamRZ 2000, 345 = BtPrax 2000, 77 (mit Anmerkung Zimmermann BtPrax 2000, 47) = JurBüro 2000, 261 (m. Anm. Deinert, auch BdB-Verbandszeitung Nr. 23, S. 13) = FGPrax 2000, 27 = AnwBl 2000, 204 = RuP 2000, 194: Verfassungsmäßigkeit der von 1992-1998 geltenden Vergütungsregeln, Anspruch auf Erstattung der Umsatzsteuer Umsatzsteuer ist bei der Betreuervergütung auch dann zu zahlen, wenn der Betreuer als „Kleinunternehmer„ von der Befreiung der Umsatzsteuer Gebrauch machen könnte, es aber nicht getan hat: BayObLG BtPrax 1999, 197 = FamRZ 1999, 1607 = NJWE-FER 1999, 297 = EzFamR aktuell 1999, 284 Auf die Aufwendungen ist anteilig entfallende Mehrwertsteuer zusätzlich zu erstatten: OLG Hamm BtPrax 2000, 37 =Rpfleger 2000, 215 =NJWE-FER 2000, 179 =NJW-RR 2000, 522; ebenso OLG Frankfurt/Main/Main, BtPrax 2000, 131 =Rpfleger 2000, 331 = FGPrax 2000, 111 (Vorlage an BGH, die wegen der untenstehenden Aufgabe der Rspr. des OLG Dresden zurückgegeben wurde, siehe Pressemitteilung des BGH, FamRZ 2000, Heft 13, S. II) sowie OLG Frankfurt/Main FGPrax 2000, 204 = BtPrax 2000, 263 = Rpfleger 2000, 550 und LG Dortmund, BtInfo 2/99, 57, OLG Düsseldorf FamRZ 2001, 447 sowie LG 44 Darmstadt FamRZ 2000, 1046 und OLG Zweibrücken Rpfleger 2000, 549 = FamRZ 2001, 447 = BtPrax 2001, 87 Keine Erstattung der Umsatzsteuer auf Aufwendungen durch die Staatskasse: AG Rotenburg/Wümme, FamRZ 2000, 179, ebenso LG Leipzig FamRZ 1999, 1607 sowie OLG Dresden Rpfleger 2000, 16 = BtPrax 2000, 35 = NJWE-FER 2000, 122 = EzFamR aktuell 2000, 107 = BtInfo 1/2000, 29 (diese Auffassung wurde jedoch aufgegeben: OLG Dresden BtPrax 2000, 217= FamRZ 2000, 851 = Rpfleger 2000, 392) sowie OLG Brandenburg FamRZ 2000, 1441 (ebenfalls aufgegeben: OLG Brandenburg MDR 2001, 33 = FamRZ 2001, 448 = BtPrax 2001, 87), LG Lüneburg, Beschluss v. 5.3.2001 - 10 T 135/00 Ist der Betreuungsverein umsatzsteuerpflichtig, so hat er ab 1.1.99 Anspruch auf die zusätzliche Erstattung der Umsatzsteuer: AG Betzdorf FamRZ 2001, 1480 G) Übergangsvergütung „Besitzstandswahrung“ (§ 1 III BVormVG) – bis 30.6.2005 Die Bestimmung ist Ausdruck des verfassungsrechtlich verankerten Vertrauensschutzes. Damit soll das Vertrauen langjährig tätiger Berufsbetreuer und Betreuungsvereine in die bisherigen, regelmäßig zu höheren Vergütungen führenden Regelungen geschützt werden. Ihnen wird damit Gelegenheit gegeben, ihre im Vertrauen auf die bisherige Regelung der Betreuervergütung getätigten finanziellen Dispositionen und insbesondere ihre Kostenstruktur an die neuen Regelungen anzupassen: Beschluss des LG Dresden, 2 T 0916/99 v. 31.8.1999, ähnlich OLG Dresden Rpfleger 2000, 114 Die Anwendung der Übergangsregelung des § 1 III BVormVG ist auf besondere Härtefälle zu beschränken: LG Zwickau, 6 T 385/99 v. 5.8.1999 Im Regelfall ist der bisher zuerkannte Betrag zu bewilligen. Ein „schonendes Abschmelzen„ kann erfolgen: LG Koblenz FamRZ 2000, 181 =Rpfleger 2000, 216 =JurBüro 1999,653 Kein „Abschmelzen“ der Übergangsvergütung, wenn der Betreuer sich in einer Nachqualifizierungsmaßnahme nach § 2 BVormVG befindet, die nach dem Abschluss die höhere Vergütungsstufe (wieder) rechtfertigt: OLG Naumburg FamRZ 2002, 58 Anwendung des § 1 III BVormVG erfordert mind. 2jährige Tätigkeit als selbstständige Berufsbetreuerin. Auch langjährige Behördenbetreuertätigkeit ersetzt diese Voraussetzung nicht: LG Dresden FamRZ 2000, 181 (mit Anmerkung Bienwald) Der vor dem 1.1.99 als Vereinsbetreuer tätige Betreuer erfüllt als nunmehr selbständiger Berufsbetreuer nicht die Voraussetzungen für eine Übergangsvergütung: OLG Braunschweig FamRZ 2000, 130 und FamRZ 2000, 1307 = OLG-Rp 2000, 74, ebenso OLG Rostock BtPrax 2002, 221 und OLG Schleswig BtPrax 2002, 272 = FamRZ 2002, 1511 und OLG Dresden 15 W 0507/01 vom 5.6.01 Anwendung der Übergangsregelung setzt besondere Härte voraus, dies gilt auch Betreuungsvereinen; besondere Härte liegt nicht vor, wenn der bisherige Stundensatz um bis zu 20 % über dem Stundensatz nach § 1 I BVormVG liegt: OLG Dresden FamRZ 2000, 552 =BtPrax 2000, 126 = NJW-RR 2001, 580 Anwendung der Übergangsregelung setzt nicht voraus, dass Betreuerbestellung vor dem 1.1.99 erfolgte; kleinliche Anwendung der Norm widerspricht dem Schutzzweck: OLG Hamm FamRZ 2000, 560 =BtPrax 2000, 36 =FGPrax 2000, 20 =NJWE-FER 2000,59 = NJW-RR 2000, 224, ebenso Thüringer OLG Jena 6 W 958/00 vom 25. 09. 2000 Die Übergangsregelung stellt auf die Dauer der Tätigkeit als Berufsbetreuer insgesamt ab, nicht auf die der konkreten Betreuung: OLG Düsseldorf FGPrax 2000, 194 = FamRZ 2001, 1166, ebenso OLG Brandenburg FamRZ 2001, 1166 = FGPrax 2001, 238; LG Braunschweig FamRZ 2000, 1249; OLG Braunschweig FamRZ 2001, 1482; LG Hamburg 326 T 119/01 vom 30.8.2001; OLG Hamburg 2 Wx 3/02 vom 4.2.2002 Übergangsregelung ist auch bei Vergütung von Vereinsbetreuern anwendbar, wenn der konkrete Vereinsbetreuer seit mehr als 2 Jahren tätig ist: LG Dresden BtPrax 2000, 133 = FamRZ 2000, 1249 =Rpfleger 2000, 114 = OLG Dresden FamRZ 2001, 1323 45 § 1 III BVormVG stellt auf bisherige Vergütungshöhe ab und nicht auf die Schwierigkeiten des Einzelfalles: OLG Hamm FGPrax 1999, 223 = Rpfleger 1999,539 = FamRZ 2000, 684 = NJW-RR 2000,224 =OLG-Rp 2000, 13 = NJWE-FER 2000,89 Anwendung der Übergangsregelung setzt keine Teilnahme an Nachqualifizierungslehrgängen voraus: BayObLG FGPrax 2000, 146 = FamRZ 2000, 1250 = BtPrax 2000, 214 = Rpfleger 2000, 392 = BayObLGZ 2000 Nr. 27 = NJWE-FER 2001, 312, ebenso OLG Karlsruhe FGPrax 2001, 117 = BtPrax 2001, 220 = Rpleger 2001, 420 (siehe auch Anm. Urbich in BdB-Verbandszeitung 12/2000, S. 29) und OLG Karlsruhe FGPrax 2002, 257 = FamRZ 2002, 1657 Ob, für welchen Zeitraum und in welchem Ausmaß einem Berufsbetreuer ein Härteausgleich gewährt wird, steht im pflichtgemäßen Ermessen des Tatrichters. Das Ermessen ist jedoch insoweit eingeschränkt, als der abweichend von § 1 I BVormVG zuzubilligende Stundensatz zwar 60 DM/31 € nicht übersteigen darf, der bisherige Stundensatz jedoch als besonders wichtiger Orientierungspunkt zu berücksichtigen ist. BayObLG, Beschluss vom 21.2.2001 3Z BR 10/01 = BayObLGZ 2001 Nr.10 = JurBüro 2001, 379 = FamRZ 2001, 1099 Übergangsvergütung (§ 1 III BVormVG) ist auch bei der Pauschalvergütung (§ 1836b Nr. 1 BGB) anzuwenden: LG Göttingen Rpfleger 2001, 30 Analoge Anwendung der Übergangsvergütungsregelung auch bei vermögenden Betreuten (nach der BGHEntscheidung vom 31.8.2000): BayObLG FamRZ 2001, 793 = NJWE-FER 2001, 121 = NJW-RR 2001, 1299 = BtPrax 2001, 253 = Rpfleger 2001, 179 = EzFamR aktuell 2001, 72= BayObLGZ 2000, 331 Erhöhter Stundensatz bei vermögenden Betreuten kann bis 30.6.2000 auch mit Härteargumenten bez. der wirtschaftlichen Situation des Betreuers begründet werden: BayObLG Rpfleger 2001, 489 = BtPrax 2002, 129 Erhöhter Stundensatz kann mit der Begründung versagt werden, dass eine Betreuerbestellung erst nach dem Inkrafttreten des BtÄndG erfolgt ist und eine Nachqualifizierung nicht angestrebt wird: BayObLG FGPrax 2001, 243, ähnlich BayObLG BtPrax 2001, 218 = BayOBLGZ 2001, 122= FamRZ 2001, 1099 und FamRZ 2001, 1557 sowie FamRZ 2002, 350 = FPR 2002, 19 und BtPrax 2002, 129, 130 sowie FamRZ 2002, 906 = Rpfleger 2002, 313 Härteausgleich bei Vereinsbetreuervergütung bei vermögenden Betreuten ist auch über den 30.6.2001 hinaus zulässig: BayObLG BtPrax 2002, 212 = FamRZ 2002, 1224 Es verstößt nicht gegen das Rechtsstaatsprinzip, dass das Land Rheinland-Pfalz die Geltung des § 1 III BvormVG landesrechtlich nicht über den 30.6.2001 hinaus verlängert hat: OLG Zweibrücken BtPrax 2002, 219 Bei der Übergangsvergütung für eine nach dem 1.1.99 übernommene Betreuung ist die Vergütung zu gewähren, die für die Zeit bis zum 31.12.98 üblicherweise tatsächlich gezahlt worden wäre: OLG Schleswig BtPrax 2002, 271 = FamRZ 2002, 1286 Regelmäßig kein Härteausgleich, wenn der Betreuer nur eine Betreuung führt, die ihm nach dem 1.1.99 übertragen wurde: BayObLG FamRZ 2002, 847 = FPR 2002, 19 Keine Rechtfertigung eines Härteausgleichs über den 30.6.2000 hinaus, wenn keine Nachqualifizierung angestrebt wird: LG Traunstein, Beschluss 4 T 2883/02 vom 9.9.02 Zahlung eines höheren Stundensatzes aus Gründen des Vertrauensschutzes: Nachqualifikation an der FH Münster; keine landesrechtliche Anerkennung in NRW, spätere Ablegung einer Prüfung nach § 2 BVormVG in Berlin; Gewährung des höheren Stundensatzes für die Zeit vor Ablegung der letzten Prüfung: OLG Celle 12 W 9/02 vom 14.11.2002 Keine Anwendung der Übergangsregelung, wenn der Betreuer zwar vor dem 1.1.97 Betreuungen geführt hat, die Tätigkeit dann aber aufgegeben und später erneut aufgenommen hat: LG Dortmund 9 T 331/02 vom 9.9.2002 Anwendung der Übergangsregelung beim Vereinsbetreuer nur, wenn dieser vor dem 1.1.97 beim selben Betreuungsverein die Betreuertätigkeit begonnen hat: OLG Schleswig FGPrax 2003, 170 46 Härteausgleich für Betreuertätigkeit bei vermögendem Betreuten für Tätigkeiten bis 30.6.2000 zulässig, jedoch kein Anspruch auf Beibehalten früherer Vergütungshöhe: LG München I FamRZ 2004, 404 Härteausgleich kann nicht über den 30.6.2002 hinaus gewährt werden (in Sachsen-Anhalt durch Landesrecht auf diesen Termin befristet): OLG Naumburg FamRZ 2005, 65 Der Betreuer eines mittellosen Betreuten kann allein auf Grund langjähriger Erfahrung auch mit schwierigen Betreuungen nach Ablauf der Übergangsfrist des § 1 III BVormVG keine Erhöhung der Grundvergütung nach § 1 Abs. 1 Satz 1 BVormVG verlangen: OLG München BtPrax 2005, 199 = FamRZ 2006, 65 H) „Ostabschlag“ (Art. 4 BtÄndG, 10 %, bis einschl. 30.6.2004): Der Ostabschlag (Art 4 BtÄndG) ist bei vermögenden Betreuten nicht anwendbar: LG Gera BtPrax 2000, 178 = FamRZ 2000, 848 = Rpfleger 2000, 271; a.A.: Thür. OLG Jena BtPrax 2001, 80 = Rpfleger 2001, 127 = BtINFO 1/2001, 26 = NJ 2001, 149, auch OLG Dresden, zitiert bei Dodegge NJW 2000, 2712 Ostabschlag bei mittellosen Betreuten ist nicht verfassungswidrig: OLG Dresden BtInfo 1/2000, 33 = Rpfleger 2000, 114; LG Leipzig FamRZ 1999, 1607 Der Ostabschlag ist auch dann anzuwenden, wenn der Betreute seinen Wohnsitz in den neuen Bundesländern hat: OLG Brandenburg, FamRZ 2000, 980 Betreuervergütung vermögender Betreuter ist an den Stundensätzen des § 1 BVormVG, gekürzt um den Ostabschlag zu orientieren: Thür. OLG Jena BtINFO 1/2001, 26 = Rpfleger 2001, 127 § 2 BVormVG- /§ 11 VBVG Nachqualifizierung Rechtsprechungsübersicht in Leitsätzen Beschluss BVerfG 1 BvR 1125/99 vom 6.7.2000, BtPrax 2000, 212 = FamRZ 2000, 1277 = JurBüro 2000, 591 = NJWE-FER 2000, 284 = Betreuung aktuell - LWV Baden 3/2000, S. 28: Verpflichtung der Bundesländer zur Anerkennung von Nachqualifizierungsmaßnahmen. Fortbildungsmaßnahmen sind bei der Vergütungshöhe nur zu berücksichtigen, wenn sie auf einer landesrechtlichen Nachqualifizierungsregelung zu § 2 BVormVG beruhen: OLG Jena FGPrax 2000, 110 = Rpfleger 2000, 330 = FamRZ 2000, 846 = BtPrax 2000, 170 = NJWE-FER 2000, 289 = EzFamR aktuell 2000, 249 Eine erfolgreiche Nachqualifikation kann nur dann vergütungssteigend sein, wenn die Prüfung in dem Land, in dem sie abgelegt wurde, gesetzlich nach § 2 BVormVG anerkannt ist: OLG Schleswig BtPrax 2002, 272 Kein „Abschmelzen“ der Übergangsvergütung nach § 1 III BVormVG, wenn der Betreuer sich in einer Nachqualifizierungsmaßnahme nach § 2 BVormVG befindet, die nach dem Abschluss die höhere Vergütungsstufe (wieder) rechtfertigt: OLG Naumburg FamRZ 2002, 58 Erhöhter Stundensatz nach § 1 III BVormVG kann mit der Begründung versagt werden, dass eine Nachqualifizierung nicht angestrebt wird: BayObLG FGPrax 2001, 243, ähnlich BayObLG BtPrax 2001, 218 = BayOBLGZ 2001, 122= FamRZ 2001, 1099 und FamRZ 2001, 1557 sowie FamRZ 2002, 350 = FPR 2002, 19 und BtPrax 2002, 129, 130 sowie FamRZ 2002, 906 = Rpfleger 2002, 313 Anwendung der Übergangsregelung des § 1 III BVormVG setzt keine Teilnahme an Nachqualifizierungslehrgängen voraus: BayObLG FGPrax 2000, 146 = FamRZ 2000, 1250 = BtPrax 2000, 214 = Rpfleger 2000, 392 = BayObLGZ 2000 Nr. 27 = NJWE-FER 2001, 312, ebenso OLG Karlsruhe FGPrax 2001, 117 = BtPrax 2001, 220 = Rpleger 2001, 420 (siehe auch Anm. Urbich in BdB-Verbandszeitung 12/2000, S. 29) und OLG Karlsruhe FGPrax 2002, 257 = FamRZ 2002, 1657 47 Keine Rechtfertigung eines Härteausgleichs über den 30.6.2000 hinaus, wenn keine Nachqualifizierung angestrebt wird: LG Traunstein, Beschluss 4 T 2883/02 vom 9.9.02 § 56 g FGG – Verfahrensrecht Zu Abs. 1 –Voraussetzungen für Gerichtsbeschluss Anwendung alten materiellen Vergütungsrechtes für Tätigkeiten vor dem 1.1.99; jedoch neuen Verfahrensrechtes, insbes. sofortige Beschwerde gem. § 56 g Abs. 5 FGG: OLG Zweibrücken MDR 1999, S. 807 = BtPrax 1999, S. 156 = FamRZ 13/1999, VIII sowie BayObLG FamRZ 2001, 189 Der Vergütungsbeschluss ist zu begründen, da er einem Rechtsmittel unterliegt: LG Lüneburg Rpfleger 1999, 491 Keine sachliche Zuständigkeit des VormG für Regressforderungen der Staatskasse für vor dem 1.1.99 gezahlte Beträge: BayObLG JurBüro 1999, 431 =FamRZ 2000,300 = Rpfleger 1999,390 = NJWE-FER 1999, 248 =BtPrax 1999, 247 Regressregelung nur auf Ansprüche für Tätigkeiten nach dem 1.1.99 anwendbar: OLG Schleswig FamRZ 2000, 562, ebenso OLG Zweibrücken BtPrax 2000, 40 sowie LG Trier BtPrax 2000, 132 Keine Festsetzung des Aufwendungsersatzes bei vermögenden Betreuten durch das Gericht: BayObLG BtPrax 2001, 77 = Rpfleger 2001, 179 = FamRZ 2001, 793 = NJWE –FER 2001, 121 Festsetzung von Aufwendungsersatz auch bei vermögenden Betreuten, wenn die Betreuung zwischenzeitlich beendet ist. Das gilt auch für Ansprüche nach § 1835 III BGB: OLG Hamm FamRZ 2004, 1065 = Rpfleger 2003, 364; BayObLG FamRZ 2005, 393 Die Verweisung in § 56 g I S. 4 FGG auf das Verfahren nach dem JVEG ermöglicht nur die Festsetzung durch den Urkundsbeamten im vereinfachten Verfahren. Sie bedeutet nicht, dass eine einfache (unbefristete) Beschwerde statthaft wäre: BtPrax 1999, 195 =JurBüro 1999, 549 Kein Vergütungsanspruch für Vereinsbetreuer, wenn zuvor die Betreuungsbehörde (§ 1900 IV) Betreuer war und der Betreuerwechsel irrtümlich durch den Rechtspfleger statt durch den Vormundschaftsrichter erfolgte, da keine wirksame Betreuerbestellung vorliegt: LG Potsdam, 5 T 1175/00 vom 25.10.2001 Keine isolierte Festsetzung des Stundensatz des Betreuten: OLG Jena NJ 2002, 375; LG Mühlhausen FamRZ 2003, 708 Gegen die Aussetzung des Verfahrens ist die Beschwerde zulässig. Aussetzung ist bei Verdacht einer Straftat des Betreuers gem. §§ 148, 149 ZPO zulässig. Einwand der Verwirkung kann im Verfahren nach § 56g FGG geltend gemacht werden: BayObLG BtPrax 2004, 159 = FamRZ 2004, 1323 Verkauf und Abtretung eines Vergütungsanspruches sind gemäß § 134 BGB i.V.m. § 203 I Nr. 5 StGB unwirksam: OLG Dresden FamRZ 2004, 1390 = Rpfleger 2004, 351 Festsetzung von Verzugszinsen setzt Verzug des Zahlungspflichtigen voraus. Eine Mahnung wird vorausgesetzt, wenn der Vergütungsbeschluss keinen entsprechenden Hinweis enthält: LG Karlsruhe FamRZ 2004, 1816 Zu Abs. 2 Nachweis über Verhältnisse des Betreuten 48 Vorlage von Kontoauszügen sowie vollständige Angaben über Einkommen und Vermögen sind zur Feststellung der Mittellosigkeit erforderlich: LG Kleve FamRZ 2000, 564 Betreuer ist verpflichtet, beim Vergütungsantrag Angaben über Unterhaltsansprüche und -pflichtige des Betreuten zu machen: LG Kleve BtPrax 1999, 201 Kein Übergang von Unterhaltsansprüchen auf Staatskasse; keine Prüfung der unterhaltsrechtlichen Leistungsfähigkeit durch VormG: LG Verden/Aller BtPrax 2000, 268 = Rpfleger 2000, 550 =NJW-RR 2001, 579 = NJWE-FER 2001, 180 m. Anm. Hellmann in RdLH 2001, 179 Nicht aufklärbare Mittellosigkeit geht im Zweifel zu Lasten der Staatskasse (bei Betreuer ohne Aufgabenkreis Vermögenssorge): LG Duisburg, BtPrax 2000, 42 =BtInfo 2/99, 56 = FamRZ 2000, 980; LG Osnabrück JurBüro 1996, 437 = FamRZ 1996, 1349; OLG Frankfurt/Main FamRZ 1996, 819 Bei Unklarheiten über die Vermögensverhältnisse des ehemaligen Betreuten sind von Amts wegen (§ 12 FGG) ggf. Auskünfte von Verwandten einzuholen: OLG Schleswig FamRZ 2004, 979 = MDR 2004, 814 = MDR 2004, 814 Die Erstellung der Erklärung über die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Betreuten ist z.T. vergütungsfähig: LG Leipzig FamRZ 2/2001, II; a.A.: LG Düsseldorf Rpfleger 2004, 488 Unterlassen jeglicher Ermittlungen i.S. von § 56 g Abs. 2 FGG nur dann, wenn konkrete Anhaltspunkte für Mittellosigkeit bestehen, z.B. Bezug von Sozialhilfe: LG Essen NJWE-FER 2001, 133 Erfordernis gerichtlicher Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen ist von Amts wegen durch das Gericht zu prüfen, ggf. ist der Unterhaltspflichtige durch das Gericht anzuhören: OLG Düsseldorf FamRZ 2001, 1099 Zur Wahrung der Ausschlussfrist ist ein Vergütungsantrag nicht ausreichend, mit dem der Vergütungsanspruch nur dem Grunde nach geltend gemacht wird und die Nachreichung einer detailierten Aufschlüsselung angekündigt wird: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2001, 243 = BtPrax 2001, 261 = FamRZ 2002, 193/194 Zu Abs. 3 Vergütungsfestsetzung nach Tod des Betreuten Vergütungsbewilligung nach dem Tod des Betreuten aus dem Nachlass ist zulässig: BayObLG FGPrax 1999, 182 = FamRZ 1999, 1609 und BayObLGZ 2001, 65 = FamRZ 2001, 866; OLG Schleswig NJWE-FER 2000, 149, Thür. OLG Jena FGPrax 2001, 22; a.A.: LG Landshut 60 T 3159/00 Beerdigungskosten sind durch Freibetrag nach § 1836e BGB i.V.m. § 92c BSHG gedeckt: LG Trier BtPrax 2000, 132 Kein Freibetrag gem. § 1836e i.V.m. § 92 c BSHG für Erben, wenn direkter Anspruch gegen den Erben geltend gemacht wird (und die Staatskasse nicht vorherig eingetreten ist): LG Krefeld, 6 T 376/99 vom 26.10.1999 (Betreuungsrecht-Info LWV Württemberg 1/2000, S. 27); LG Hanau 3 T 222/01 vom 17.9.2001 Erben haften nach dem Tod des Betreuten gegenüber dem Betreuer unbegrenzt; kein Schonbetrag: LG Leipzig FamRZ 2000, 1451 Beerdigungskosten sind vorrangig vor dem Rückgriff der Staatskasse; keine Begrenzung auf den Freibetrag nach § 92c BSHG: BayObLG BtPrax 2002, 77 = FamRZ 2002, 699 (m.Anm. Bienwald) Die Erbenhaftung ist auch ggü. dem Betreuer auf den Wert des Nachlasses beschränkt: Thür. OLG Jena FGPrax 2001, 22 = Rpfleger 2001, 130; BayObLG FamRZ 2001, 866 und 3 Z BR 251/01 vom 11.9.2001 sowie 3 ZBR 334/01 vom 14.11.2001, BtPrax 2002, 40 = NJW-RR 2002, 1229, LG Krefeld, 6 T 333/01 vom 10.9.2001; OLG Düsseldorf ZEV 2002, 468= NJW-RR 2002, 1660 = BtPrax 2002, 265= FamRZ 2002, 1658 und 1659= FGPrax 2002, 219 und OLG Hamm Rpfleger 2002, 314 Die Staatskasse kann die aus dem Nachlass zu erstattenden Betreuungskosten gegen die unbekannten Erben, vertreten durch den Nachlasspfleger im Verfahren nach § 56 g FGG festsetzen lassen. Im Beschluss ist den 49 unbekannten Erben das Recht vorzubehalten, die persönlichen Haftungsbeschränkungen (§ 1836 e BGB i.V.m. § 92 BSHG/§ 102 SGB-XII) nachträglich geltend zu machen: OLG Thüringen FamRZ 2006, 645 Zu Absatz 4 - Anhörung der Beteiligten Es ist von einem Verstoß gegen den Grundsatz des rechtlichen Gehörs auszugehen, wenn in dem Festsetzungsverfahren gegenüber den Verfahrensbeteiligten hiervon abgesehen wird. Daher ist auch dem Vertreter der Staatskasse vor Festsetzung der Antrag des Betreuers zur Stellungnahme vorzulegen. Auch die hierauf ergangene Erwiderung des Betreuers ist dem Vertreter der Staatskasse nochmals zur Stellungnahme zu übersenden, wenn dessen Ausführungen für die Entscheidung rechtserheblich sind: LG Stuttgart vom 18.1.1999, 10 T 493/98 Auch bei weitreichenden Aufgabenkreisen muss im Vergütungsverfahren nicht stets ein Verfahrenspfleger bestellt werden; es kommt vielmehr auf die Verständigungsmöglichkeit mit dem Betreuten an: OLG Köln FamRZ 2003, 171 Kann sich der Betreute zu einem Vergütungsantrag aus dem Vermögen nicht äußern, ist grundsätzlich ein Verfahrenspfleger zu bestellen: BayObLG BtPrax 2004, 159 = FGPrax 2004, 124 = Rpfleger 11/2004 . Bestellung kann unterbleiben, wenn ein Interesse des Betreuten offensichtlich nicht besteht: OLG Karlsruhe Rpfleger 2003, 124 = FGPrax 2003, 30 = MDR 2003, 154 = FamRZ 2003, 405 Legt der Gegenbetreuer gegen die Höhe seiner Vergütungsfestsetzung Beschwerde ein und erhalten vor der nachteiligen Beschwerdentscheidung hiervon weder der Betreuer noch der Betreute Kenntnis, ist die Entscheidung wegen eines absoluten Beschwerdegrundes aufzuheben: BayObLG BtPrax 2004, 195 Keine Einsicht in Vergütungsabrechnungen durch künftigen im Rahmen eines Erbvertrags eingesetzten Erben des Betreuten, wenn es dem ausdrücklichen Willen des Betreuten widerspricht: OLG Köln FamRZ 2004, 1124 Keine Bestellung der Betreuungsbehörde als Verfahrenspfleger im Vergütungsfestsetzungsverfahren wegen möglicher Interessenkollision: LG Braunschweig FamRZ 2005, 304 m.Anm. Bienwald Billigt der Verfahrenspfleger im Vergütungsverfahren einen über den Höchstsatz hinausgehenden Stundensatz zu, ist dies kein wirksames Zugeständnis zu Lasten des Betreuten: BayObLG FamRZ 2005, 64 Zu Abs. 5 – Rechtsmittel gegen Gerichtsentscheidung Zulassung der sofortigen Beschwerde erfolgt durch Vormundschaftsrichter, nicht durch Rechtspfleger: LG Passau, BtPrax 1999, S. 158 a.A.: LG Frankfurt/Oder FamRZ 2001, 376 und BayObLG Rpfleger 2004, 160 = FamRZ 2004, 304 Zulassung der Beschwerde sowohl durch Rechtspfleger als auch Richter möglich: OLG Hamm BtPrax 2000, 129 =Rpfleger 2000, 271 = FGPrax 2000, 66 =OLG-Rp 2000, 124 = NJWE-FER 2000, 157 sowie LG Gera Rpfleger 2000, 271 und LG Bielefeld 23 T 74/00 vom 16.3.2000 sowie BayObLG FamRZ 2001, 378 = BtPrax 2001, 75 sowie FamRZ 2004, 304 = Rpfleger 2004, 160; OLG Frankfurt/Main, 20 W 506/99 vom 7.8.2000 sowie LG München FamRZ 2001, 376 und OLG Jena, Beschluss 6 W 357/01vom 22.10.2001 Keine Abhilfemöglichkeit durch Rechtspfleger bei sofortiger Beschwerde mehr möglich: LG Lüneburg Rpfleger 1999, 491 Zulassung der sofortigen Beschwerde durch den Rechtspfleger kann auch nachträglich im Wege der Abhilfe erfolgen: OLG Zweibrücken FamRZ 2005, 2019 = FGPrax 2005, 216 Gegen Vergütungsbeschlüsse nach dem 1.1.99 ist nur das Rechtsmittel der sofortigen Beschwerde möglich (keine einfache, unbefristete Beschwerde mehr): BayObLG BtPrax 1999, 195 =JurBüro 1999, 549 50 Anwendung neuen Verfahrensrechtes für Tätigkeiten vor dem 1.1.99, wenn Gerichtsbeschluss nach 1.1.99: weitere Beschwerde nur, wenn Zulassung ausdrücklich erfolgt ist: Hanseatisches OLG, 2 Wx 98/99 vom 4.8.99; OLG Zweibrücken FamRZ 1999, 1167 = MDR 1999, 807 =JurBüro 1999, 547 = Rpfleger 1999, 394 =BtInfo 2/99, 53 sowie OLG Brandenburg BtPrax 2000, 128 sowie OLG Schleswig FamRZ 2000, 1441 und BayObLG (für Nachlaßverwalter): FamRZ 2000, 1447 und BayObLG (für Nachlasspfleger): FamRZ 2000, 1447 Kein Beschwerderecht des Betreuten bei Ablehnung einer Vergütung aus der Staatskasse (nur im Verfahren der Betreuervergütung aus dem Betreutenvermögen): BayObLG FamRZ 2000, Heft 20, S. IX = JurBüro 2000, 592 = FGPrax 2000, 202 = BtPrax 2000, 259 =BayObLGZ 2000, Nr. 42 = FamRZ 2001, 377 = MDR 2000, 1194 Kein Beschwerderecht des Bezirksrevisors gegen Berufsbetreuerbestellung: OLG Schleswig, MDR 1999, S. 681 = BtPrax 1999, S. 155 = FGPrax 1999, 110 = FamRZ 2000, 1444 = NJWE-FER 1999, 237, ebenso OLG Hamm BtPrax 2000, 265 = FGPrax 2001, 18 = FamRZ 2001, 1482= JMBl NW 2001, 56; BayObLG FamRZ 2001, 1484 = BtPrax 2001, 204 = Rpfleger 2001, 418; OLG Frankfurt/Main BtPrax 2004, 160= FamRZ 2004, 1324 Kein Beschwerderecht der Betreuungsbehörde gegen Berufsbetreuerbestellung: LG Nürnberg-Fürth, BtPrax 1999, S. 157; LG Arnsberg FamRZ 2000, 1313; OLG Hamm FamRZ 2002, 194 m. Anm. Bienwald Kein Beschwerderecht von Abkömmlingen des Betreuten gegen Vergütungsbeschlüsse aus dem Betreutenvermögen: BayObLG BtPrax 1998, 147 = EzFamR aktuell 1998, 250 Kein Rechtsschutzbedürfnis gegen Gewährung einer Abschlagszahlungen, sofern Tätigkeitsnachweis vorliegt: LG Leipzig FamRZ 2000, 850 Kein Rechtsschutzbedürfnis, wenn statt einer Abschlagszahlung eine Vergütung bewilligt wird: LG Leipzig FamRZ 2000, 851 Nichtzulassung einer weiteren Beschwerde bindet das OLG, auch wenn sich die weitere Beschwerde gegen eine Vorfrage richtet (z.B. Selbstständigkeit der Betreuertätigkeit): OLG Düsseldorf 25 WX 4/01 vom 30.1.2001, FamRZ 2001, 1325, ähnlich BayObLG BtPrax 2002, 131 Nichtzulassung weiterer Beschwerde bindet auch das OLG, jedoch muss bei „überraschenden Entscheidungen“, bei denen der Betreuer keine Gelegenheit zur Stellungnahme hatte, ihm die Möglichkeit der Gegenvorstellung gegeben werden, über die das LG sachlich zu entscheiden hat: OLG Frankfurt/Main, Beschluss 20 W 263/01 vom 9.7.2001 Vorlage einer Beschwerde an das Landgericht nur, wenn der Rechtspfleger eine mit Gründen versehene Nichtabhilfeentscheidung erlassen hat: LG München I, FamRZ 2001, 376 Beschwerdewert bei Rechtsmittel durch Bezirksrevisor ist der Betrag, um den der Vergütungsbeschluss nach dessen Auffassung gekürzt werden soll: BayObLG FamRZ 2001, 379 = BtPrax 2001, 86 = FamRZ 2001, 379 Beschwerdefrist beginnt nicht vor der förmlichen Zustellung des Beschlusses: BayObLG, FamRZ 1999, Heft 15, S. IX =JurBüro 1999, 548 = Rpfleger 1999, 488, ebenso OLG Schleswig, 2 W 122/01 und 2 W 107/01 vom 13.11.2001 sowie LG Lübeck (für Vergütungsbeschluss vor 1999): BtPrax 2004, 156 An den Bezirksrevisor ist förmlich zuzustellen. Gelegenheit zur Kenntnisnahme reicht nicht aus: LG Göttingen Rpfleger 2001, 30 Rechtsmittel gegen einen ca. 3 Jahre alten Vergütungsbeschluss (vor der Neuregelung am 1.1.99) ist verwirkt: LG Lüneburg FamRZ 2001, 449 Beschwerde der Staatskasse gegen Ablehnung der Betreuerentlassung ist nur zulässig, wenn Staatskasse einen konkreten Vorschlag für die ehrenamtliche Betreuung unterbreitet: LG Saarbrücken BtPrax 2001, 88 51 Vollstreckbarer Vergütungsbeschluss gegen Staatskasse verjährt in 2 Jahren: BayObLG FamRZ 2000, 1455 = FGPrax 2000, 201 =BayObLGZ 2000, Nr. 41 = MDR 2000, 1135 = Rpfleger 2000, 455 = NJWE-FER 2000, 313, ähnlich zum Aufwendungsersatz für berufliche Dienste OLG Schleswig FamRZ 2001, 1642 Kein Behördenprivileg (§ 29 I S. 3 FGG) bei Einlegung einer weiteren Beschwerde durch Mitarbeiter der Betreuungsbehörde als Verfahrenspfleger: BayObLG FamRZ 20/2001, II = BtPrax 2002, 129 Die Zulassung der weiteren Beschwerde kann auf die Höhe des Stundensatzes beschränkt werden: OLG Schleswig MDR 2001, 1169 = BtPrax 2001, 259 = Rpfleger 2002, 313 = FamRZ 2002, 1286; KG FGPrax 2003, 123 Die Feststellung, dass ein Verfahrenspfleger „als Rechtsanwalt“ bestellt sei, kann vom Bezirksrevisor angefochten werden. In Betreuungssachen ohne tatsächliche oder rechtliche Schwierigkeiten muss ein Anwalt als Verfahrenspfleger nicht in seiner Funktion als Anwalt tätig werden: OLG Köln, 16 Wx 77/01 vom 11.5.2001, NJW 42/2001, VIII Kein Beschwerderecht des Bezirksrevisors gegen Betreuervergütung aus dem Vermögen mit dem Ziel der Herabsetzung der Vergütung, um den auf diese Weise freiwerdenden Vermögensbetrag zum Staatsregress zur Verfügung zu bekommen: OLG Hamm BtPrax 2001, 261 = FamRZ 2002, 266 Keine Herabsetzung von Vergütungen im Beschwerdeverfahren, wenn nur der Betreuer Rechtsmittel eingelegt hatte: KG OLGZ 1986, 282 = MDR 1986, 1035 = Rpfleger 1986, 477; BayObLGZ 1995, 35; BGH, XII ZB 142/01 v. 24.10.2001; BGH FamRZ 2000, 1569; BayObLG FamRZ 2002, 130 Im Beschwerdeverfahren vor dem LG kann zusätzlicher Zeitaufwand geltend gemacht werden (entsprechend der Klageerweiterung in der Berufungsinstanz): BayObLG FamRZ 1997, 1563 = NJW-RR 1998, 8 Kein neuer Sachvortrag im Verfahren der weiteren Beschwerde vor dem OLG: BayObLG BtPrax 1998, 156 = FamRZ 1998, 1245 Keine Verwirkung des Rechtsmittels des Bezirksrevisors für Beschlüsse, die ihm nicht formal zugestellt wurden: OLG Schleswig, Beschlüsse 2 W 122/01 und 2 W 107/01 vom 13.11.2001 Verwirkung des Rechtsmittels des Bezirksrevisors bei längerer Duldung rechtswidriger Zustellpraxis des Amtsgerichtes, wenn der Nichtbeginn der Rechtsmittelfrist zu Lasten des Antragstellers benutzt wird: OLG Schleswig FGPrax 2002, 259 = NJW-RR 2003, 439; zuvor bereits LG Stuttgart BtPrax 1999, 159 Verwirkung des Beschwerderechtes der Staatskasse, wenn 18 Monaten nach formloser Übersendung des Beschlusses der Betreuer auf die Endgültigkeit des Beschlusses vertrauen durfte: OLG Frankfurt/Main FGPrax 2005, 24 = FamRZ 2005, 391 = BtPrax 2005, 76 Die Zulässigkeit der weiteren Beschwerde setzt gem. § 29 I FGG nicht voraus, dass die Beschwerdeschrift von einem Rechtsanwalt abgefasst ist, sondern es genügt, wenn er sie durch seine Unterschrift billigt: OLG Köln, Beschluss v. 3.2.1998 - 14 Wx 16/97 Der Beschwerdegegner kann nach Ablauf der Beschwerdefrist unselbständige Anschlussbeschwerde erheben: BayObLG BtPrax 2002, 129 = FamRZ 2002, 130 Hat der Bezirksrevisor die Beschwerdeschrift der sofortigen weiteren Beschwerde nicht unterzeichnet, ist die Schriftform gleichwohl gewahrt, wenn sich aus dem Umständen ergibt, dass die Beschwere von ihm stammt und mit seinem Willen an das Gericht gelangt ist: BayObLG BtPrax 2002, 130 Rechtsmittel kann auch gegen die Ablehnung einer Regresszahlung des Betreuten nach § 1836e BGB an die Staatskasse im Rahmen einer Vergütungsentscheidung eingelegt werden: BayObLG BtPrax 2002, 130 Unzulässigkeit einer weiteren Beschwerde (da bedingungsfeindlich), wenn diese nur hilfsweise für den Fall eingelegt wird, dass einer Gegenvorstellung seitens des Landgerichtes nicht abgeholfen wird: OLG Dresden BtPrax 2002, 131 52 Außerordentliche Beschwerde an das OLG bei Nichtzulassung durch das LG nur bei greifbarer Gesetzeswidrigkeit: BayObLG FGPrax 2002, 218 Von einem Berufsbetreuer kann erwartet werden, dass er die formellen Voraussetzungen der weiteren sofortigen Beschwerde kennt. Bei Einlegung einer formnichtigen weiteren Beschwerde kann trotz fehlender Rechtsmittelbelehrung keine Wiedereinsetzung gewährt werden: OLG Zweibrücken FGPrax 2004, 75 = FamRZ 2004, 422 = Rpfleger 2004, 422 Untätigkeitsbeschwerde ist zulässig, wenn sachlich nicht gerechtfertigter Verfahrensstillstand vorliegt, der auf Rechtsverweigerung hinausläuft. Das ist nicht der Fall, wenn weitere Aufklärungsmaßnahmen getroffen werden müssen: LG Saarbrücken 5 T 644/02 vom 9.12.2002 Kein Verwirken des Beschwerderechtes des Betreuungsvereins für Beschlüsse aus der Zeit vor 1999, wenn ständige Rspr. des Gerichtes durch die Entscheidung des BVerfG vom 7.11.2001 (FamRZ 2002, 85 = BtPrax 2002, 35) für verfassungswidrig erklärt wurde: OLG Düsseldorf, 25 Wx 65 + 66/02 vom 13.2.2003 Gem. LG Stuttgart vom 29.11.01 2 T 334/01 ist gegen die „ Zahlbarmachung „ im Verwaltungsweg nach § 56 g Abs. 1 S. 4 FGG kein Rechtsmittel statthaft; ein Verfahren nach § 16 ZSEG findet auch nicht statt. Nach LG Stuttgart vom 12.6.01, 2 T 231/01 ist jedoch auch in diesen Fällen die Beteiligung des Bezirksrevisor notwendig. Auch bei der Vergütung eines ehrenamtlichen Betreuers (§ 1836 III) ist eine weitere Beschwerde nur dann zulässig, wenn das LG diese ausdrücklich zugelassen hat; keine außerordentliche Beschwerdemöglichkeit: BayObLG BtPrax 2004, 243 Im Beschwerdeverfahren gegen die Ablehnung einer Vergütung aus der Staatskasse kann über einen Hilfsantrag auf Gewährung der Vergütung aus dem Vermögen des Betreuten entschieden werden: OLG Hamm FamRZ 2004, 1324 Keine Statthaftigkeit einer außerordentlichen Beschwerde (wegen greifbarer Gesetzeswidrigkeit) seit 1.1.2005 mehr (aufgrund des Inkrafttreten des Anhörungsrügengesetzes), stattdessen Selbstkorrektur nach § 29a FGG: KG Berlin FGPrax 2005, 66; BayObLG FamRZ 2005, 390 Rechnet der Betreuungsverein Entschädigungsansprüche für den Vereinsbetreuer ab, ist die Gerichtsentscheidung an den Verein, nicht an den Vereinsbetreuer persönlich zuzustellen. Werden gegenüber dem Antrag Kürzungen vorgenommen, ist nur der Verein, nicht der Vereinsbetreuer beschwert und somit zur Einlegung von Rechtsmitteln berechtigt: LG Koblenz FamRZ 2005, 1778 Die Zulassung der weiteren Beschwerde kann nicht auf eine bestimmte Rechtsfrage, sondern nur auf selbstständig abtrennbare Teile des Streitgegenstandes beschränkt werden. Bei unzulässiger Beschränkung gilt die Zulassung als unbeschränkt: OLG Schleswig FGPrax 2005, 159 = NJW-RR 2005, 1093 Weitere Rechtsprechungsübersicht zu den neuen Vergütungsfragen des VBVG (Pauschalvergütung nach §§ 4,5 VBVG) Siehe unter: http://www.betreuerlexikon.de/VBVG_Rechtsprechung.pdf Copyright: Horst Deinert, 2006 53