VINCENT VAN GOGH - Kunstmuseum Basel

Transcription

VINCENT VAN GOGH - Kunstmuseum Basel
UNTERRICHTSEINHEITEN FÜR
DAS 2.– 6. SCHULJAHR
V I N C E N T DIE LANDSCHAFTEN
VAN GOGH
ZWISCHEN ERDE UND HIMMEL
26. April bis 27. September 2009
KUNSTMUSEUM BASEL
Presenting Sponsor
Ab
2
INHALTSVERZEICHNIS
3
EINLEITUNG
5. Teil
FARBENLEHRE
5.1
Farbkreis
Komplementärfarben
Suche die Farbwörter
5.2
1. Teil
VAN GOGHS HEIMAT:
DAS LAND DER WINDMÜHLEN
1.1
Mühlelied
4–5
Ergänzende Hinweise
6
Funktion und Bedeutung der Mühle
7
Ergänzende Hinweise
8–9
Mühle basteln
10–11
Punkt für Punkt
12
Die Niederlande
13
Ergänzende Hinweise
14
1.1.1
1.2
1.2.1
1.3
1.4
1.5
1.5.1
2. Teil
2.1
2.2
2.3
3. Teil
3.1
3.1.1
3.2
3.2.1
3.3
3.3.1
3.4
3.4.1
5.3
6.2
6.3
6.4
6.4.1
IM MUSEUM
Biografiespiel
15
Selbstporträt von Vincent van Gogh
16
Ergänzende Hinweise
17–20
7.1.1
7.4
Finde die Bilder!
Ergänzende Hinweise
Postenlauf
Ergänzungsspiel
Mein Lieblingsbild
8. Teil
ANHANG
8.1
Werkliste
Weiterführende Literatur
in Auswahl
Weiterführendes Medienmaterial
in Auswahl
VAN GOGHS AUFENTHALT
IN PARIS
Paris – Die Kunstmetropole
21–22
Ergänzende Hinweise
23–24
Grossstadt Paris
25
Lösung
26
Auswirkungen der Industrialisierung
27
Ergänzende Hinweise
28
Rechne und male
29
Beispiel
30
VAN GOGHS FLUCHT AUFS LAND
4.4.1
Die Landschaftsmalerei
Van Goghs Malstil
Was weisst Du noch?
Zypresse: Motivdeutung
Ergänzende Hinweise
7.1
Stadt-Land-Dialog
Van Goghs ländliche Aufenthalte
Dein Wissen auf dem Prüfstand
Der Sämann
Lösung
4.3
6.1
7. Teil
4.1
4.4
VAN GOGHS MOTIV
UND MALSTIL
DER KÜNSTLER
VINCENT VAN GOGH
4. Teil
4.2
6. Teil
31
32–34
35–36
37
38
7.2
7.3
8.2
8.3
IMPRESSUM
39
40
41
42
42
43
44
45–48
49
50
51–52
53
54–56
57
58–59
60
61
3
EINLEITUNG
Für die meisten Kinder und Jugendlichen von heute ist der Begriff der Natur
abstrakt. Umso mehr ist es ein Anliegen der Schulen, Kindern diesen Begriff,
und was sich dahinter verbirgt, näher zu bringen. Die Schüler lernen, dass
die Milch nicht aus der Tüte kommt oder das Brot keine Zauberei eines Einkaufszentrums ist. Die Bedeutung der Natur ist im heutigen Schulunterricht
unbestritten und nimmt eine wichtige Rolle bei der intellektuellen und sozialen
Entwicklung des Kindes ein. Basierend auf dieser Erkenntnis baut auch vorliegende Unterrichtswerkstatt auf.
Von April bis September 2009 präsentiert das Kunstmuseum Basel die sensationelle Ausstellung Vincent van Gogh – Zwischen Erde und Himmel:
Die Landschaften. Da Landschaft immer ein Stück berührte oder unberührte
Natur darstellt, eignet sich diese thematische Ausstellung vorzüglich, das Thema Natur und Lebensraum einmal von einer anderen Seite anzugehen.
Zu ausgewählten Gemälden aus der Ausstellung und der Basler Sammlung
sind thematische Blöcke entwickelt worden, die in der Schule vorbereitet
werden können. Ihre Präsentation folgt grundsätzlich chronologisch der Biografie van Goghs und ist mit Hinweisen für Lehrkräfte ergänzt. So findet sich
eine Fülle von Material zusammen, welches das historische, kunsthistorische,
geografische und biografische Umfeld des Malers und seiner Werke beleuchtet. Als Abschluss der schulischen Vorbereitung und gleichzeitig als Höhepunkt der Unterrichtseinheit gilt der Museumsbesuch, der mit Anregungen vor
Ort begleitet ist.
Es sei noch erwähnt, dass das Konzept dieser Unterrichtseinheit sich durch
eine hohe Flexibilität auszeichnet. Die Lehrperson soll ohne viel Aufwand das
Material auf die Fähigkeiten der Kinder abstimmen oder die Reihenfolge ihren Bedürfnissen anpassen. Dank der selektiven und modularen Verwendung
des Materials kann somit der Zeitpunkt des Museumsbesuchs frei gewählt
werden.
Ich hoffe, mit dieser Unterrichtswerkstatt möglichst viele Schulklassen für die
Landschaften van Goghs zu begeistern und zu motivieren, sich wieder vermehrt mit ihrem eigenem Lebensraum auseinanderzusetzen.
Marianne S. Meier
Leiterin Bildung & Vermittlung, Kunstmuseum Basel
1. TEIL
VAN GOGHS HEIMAT: DAS LAND DER WINDMÜHLEN
1.1
MÜHLELIED
Altes Volkslied
Musik: trad. (18. Jh.)
Text: Ernst Anschütz (1824)
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach
4
∫
Flink laufen die Räder und drehen den Stein:
Klipp, klapp!
Und mahlen den Weizen zu Mehl uns so fein:
Klipp, klapp!
Der Bäcker dann Kuchen und Zwieback draus bäckt,
der immer den Kindern besonders gut schmeckt.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
Wenn reichliche Körner das Ackerfeld trägt:
Klipp, klapp!
Die Mühle dann flink ihre Räder bewegt:
Klipp, klapp!
Und schenkt uns der Himmel nur immerdar Brot,
so sind wir geborgen und leiden nicht Not.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
Aus: Das grosse Liederbuch, Zürich 1975.
5
6
1.1.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
[
falls das Lied schon bekannt ist:
Akustische Konzentrationsübung
Ein Kind wird aus dem Klassenzimmer geschickt. Die übrigen überlegen sich
den Rhythmus des Liedes. Dann wird das Kind hereingerufen. Auf das Zeichen
der Lehrkraft hin beginnen die Kinder im Gleichtakt das Lied zu klatschen oder
mit den Händen auf den Tisch zu klopfen. Wenn das Kind das Lied erkennt,
kann es gesungen werden oder gleich über den Text diskutiert werden.
7
1.2
FUNKTION UND BEDEUTUNG DER MÜHLE
Wasser- und Windmühlen sind Zeugen längst vergangener Zeit, als die Wasser- und Windkraft noch dazu verwendet wurde, Maschinen anzutreiben. Um
die nötige Naturkraft (Wasser oder Wind) gut zu nutzen, stehen die Mühlen
meist auf Hügeln am Dorfrand (= Windmühle) oder am rauschenden Bach
(= Wassermühle). Ohne Diesel- und Elektromotor konnten diese Bauwerke mit
rotierenden Flügeln das Getreide und die Ölsaat malen.
Turmwindmühle aus Holland
’
wurde in den
Wind gedreht
Getreide
’
Mehl
Der Kopf der Mühle mit den Flügeln und dem grossen
Stirnrad (1) wird so gedreht, dass die Flügel gegen den
Wind stehen.
Die Drehbewegung wird über Zahnräder (2) bis
zu den drehbaren Mühlsteinen (3) übertragen. Auf den
drehbaren Mühlsteinen liegen die festen Mühlsteine,
die in der Mitte das Einfülloch (4) für das zu mahlende
Getreide haben.
Das gemahlene Mehl fällt am Rand der Mühlsteine
herunter und wird über Rutschen in Säcke gefüllt.
.
Setze die Zahlen an den richtigen Ort.
Die neuen Erfindungen haben die traditionelle Mühle
verdrängt. Die Bauwerke stehen noch als Denkmäler
für das frühere Leben und geben Zeugnis über Handwerk und Gewerbe.
In den Niederlanden, dem Land der Windmühlen
schlechthin, ist ihre aus purer Natur gespeiste Kraft
nicht wegzudenken. Die Mühlen sind ein Teil der Geschichte Hollands. Einst haben tausende von Mühlen
mit Schöpfrädern geholfen, das Land zu entwässern.
8
1.2.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
Berufsstand Müller und dessen Mühle
Aus dem Volkslied lassen sich ein paar Angaben über die Arbeitsbedingungen
des Müllers ableiten: Das Klappern der Mühle wurde durch die Nocken des
Beutelwerkes und des Aufgabetrichters erzeugt. Dass der Müller bei Tag und
bei Nacht stets wach blieb, dafür sorgte der Klopfer am leergelaufenen Trichter
und die störanfällige Mechanik seines Mahlwerkes.
Um ein gutes Einkommen zu haben, musste die Mühle Tag und Nacht im
Dienst sein und der Müller konnte sich nicht viel Ruhe gönnen. Er musste sich
neben dem Aufschütten des Getreides auch um das Aussieben des Mehles
kümmern. Viel Arbeit machte dem Müller auch die Instandhaltung seines
Mahlwerkes. Zudem war die Mühle stets sauber zu halten, und der Mahlgang
selbst verlangte viel Pflege. Die ursprüngliche Verwendung von Sandstein
für die Mahlsteine erforderte eine ständige Nachschärfung der Mahlflächen,
da sie sich schnell abschliffen. Oft brachen auch Zähne der Holzzahnräder,
Kämme genannt, die aus Eschenholz nachgeschnitzt und eingesetzt werden
mussten.
Bei gutem Wind konnten pro Mahlgang fünf bis sechs Malter Korn, das heisst
fast 500 kg bei 24-stündigem Betrieb gemahlen werden. Der Malter Korn kostete 9 bis 16 Schillinge, je nach Güte. Der Molter, der Mahllohn des Müllers,
betrug damals den 16. Teil des Getreides. Er konnte also einen Schilling pro
Malter verdienen, das heisst 5 bis 6 Schillinge in 24 Stunden. Dafür konnte er
zum Beispiel 4,5 Mahlzeiten oder 3,5 Pfund Butter oder zwei Gänse oder ein
Paar Schuhe kaufen.
Für den Unterhalt seiner Mühle musste der Müller aber auch etwas Geld
zurücklegen: Für den Zimmermann, der ihm schwierige Reparaturen ausführte,
benötigte er 3 1⁄3 Schillinge pro Tag, zusätzlich die Kost. Der Mühlknecht bekam 1 1⁄3 Schillinge als Tageslohn, zusätzlich Kost. Dazu kamen die jährlichen
Abgaben an den Pachtherrn. Es war ein karger Lohn, den der Müller für seine
schwere Arbeit bekam.
9
1.2.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
Mühlen in den Niederlanden
Deiche und Windmühlen haben das Leben in Holland geprägt. Da weite Teile
des Landes unter dem Meeresspiegel liegen, wurde zumindest der westliche
Teil des Landes der Nordsee in harter Arbeit abgerungen. Tausende Mühlen
haben einst geholfen, die Polder (durch Eindeichungen gewonnenes Land)
zu entwässern, sie zu bebauen und dem Vieh als Weide nutzbar zu machen.
Die Windmühlen wurden mit einem Schöpfrad ausgerüstet und konnten so
das Wasser in das Meer ableiten. Viele der holländischen Windmühlen sind
somit keine Mahlmühlen, wie oft vermutet wird, sondern Wassermühlen oder
zur besseren Unterscheidung, Poldermühlen genannt. Daneben wurden Windmühlen als Antriebskraft in den unterschiedlichen Gewerbezweigen genutzt.
Sie trugen entschieden dazu bei, Holland in seinem Goldenen Zeitalter zur
Weltmacht zu verhelfen.
Daraus erklärt sich, dass Mühlen in Holland eine besondere Wertschätzung geniessen. „Durch sie haben wir trockene Füsse bekommen“, witzelt der
Holländer.
10
1.3
MÜHLE BASTELN
Vincent van Gogh stammt aus den Niederlanden, dem Land der Windmühlen
schlechthin. In seinem Werk taucht das Motiv der Windmühle wiederholt auf.
Bei Deinem Ausstellungsbesuch wirst Du einige Windmühlen in van Goghs
Bildern entdecken. Zuvor kannst Du hier eine Mühle basteln. Viel Spass!
Diese Windmühle sieht nicht nur toll aus, ihre Flügel lassen sich sogar drehen.
Durch rasches Ziehen an der Schnur und sofortiges Loslassen wickelt sich die
Schnur selbsttätig wieder auf, nach dem Jojo-Prinzip.
Material:
1 leere Toilettenpapierrolle
1 Holzspiess oder Zahnstocher, 10 cm lang
4 Holzperlen
Stricknadel
Baumwoll- oder Stickgarn
Schere
Häkelnadel
Bleistift
Klebstoff
Buntpapier- und Tonpapierreste
fester Karton
Ç
fi
Í
¢
o
◊
Vorgehen:
Umklebe die Kartonrolle mit Buntpapier und zeichne darauf die Struktur des
Gemäuers, der Fenster und der Türen. Durchstosse die Rolle mit einer Stricknadel horizontal, ca. 5 cm vom oberen Rand entfernt. Vergrössere die Löcher
so weit, dass sich das Holzstäbchen leicht darin drehen kann.
Schneide nun für das Dach einen Halbkreis aus Tonpapier mit einem
Radius von 6 cm. Klebe ihn zu einem Kegel übereinander, gerade so weit, bis
das Dach die richtige Weite für das Mühlenhaus hat. Achte darauf, dass der
Überstand (Sims) nicht zu gross ist, da das Dach sonst später die Mühlenflügel
blockiert. Das Dach noch nicht aufkleben.
Zwei Streifen als Flügel aus einem 8 x 8 cm grossen Kartonquadrat ausschneiden. Die Breite der Flügel beträgt ca. 1.5 cm. Flügel im Kreuz übereinander kleben.
11
1.3
MÜHLE BASTELN
2. Zusammenbau (vgl. Abb.)
Knote in der Mitte des Holzstäbchens einen ca. 40 cm langen Faden
an. Sichere den Knoten mit einem
Tropfen Klebstoff. Er darf auf keinen Fall verrutschen oder locker
werden. Schiebe das Holzstäbchen
durch die beiden Achslöcher. Der
verknotete Faden wird ebenfalls mit
durchgezogen. Ziehe ihn mit Hilfe
einer Häkelnadel ins Innere der
Rolle. Der Knoten sollte in der Mitte
der Achse sitzen.
Schiebe die erste Perle vorn auf
das Holzstäbchen und klebe sie ca.
1 cm von der Spitze des Hölzchens
fest. Dann werden die Flügel aufgesteckt. Der Windmühlenflügel muss
unbedingt fest und stramm auf der
Achse sitzen. Um dem Flügel noch
mehr Halt zu geben, wird vorn eine
weitere Perle aufgeklebt.
Das Ende des Hölzchens wird
ebenso mit einer Perle gesichert.
Die letzte Perle wird zur Beschwerung ans untere Ende des Fadens
geknotet. Nun wird das Dach aufgeklebt. Wickle den Faden bis zum
unteren Rand der Mühle auf, indem
Du am hinteren Ende des Hölzchens drehst. Jetzt kannst Du die
Zugschnur betätigen.
12
1.4
PUNKT FÜR PUNKT
Die Grundlage für die Skizze bildet ein Gemälde van Goghs
aus dem Jahr 1886. In dieser Skizze fehlt jedoch etwas.
Fahre Punkt für Punkt nach.
8
Skizze nach Vincent van Goghs Gemälde Le Moulin de la Galette, 1886
Es handelt sich um das Motiv der
den Bildern van Goghs zu entdecken ist.
, welche oft in
13
1.5
DIE NIEDERLANDE
Wo liegen die Niederlande?
!
Umfahre zuerst die Schweiz,
danach mit einer anderen
Farbe die Niederlanden.
1
Wie spricht die Bevölkerung in den Niederlanden?
2
Male die Flagge der Niederlande:
3
Welches ist die bekannteste Blume aus den Niederlanden?
Kreuze an:
Sonnenblume
Geranie
4
Wie wurde früher das Land in den Niederlanden trocken gelegt?
mit trockenen Lappen
5
Tulpe
mit Schöpfrädern
mit Ziehbrunnen
Welche Künstler stammen aus den Niederlanden?
Vincent van Gogh
Hans Holbein der Jüngere
Rembrandt
14
1.5.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
Die Niederlande
Die Niederlande sind ein kleines Land an der Nordsee. Sie grenzen an
Deutschland und Belgien. Obwohl nur 41’531 km2 gross, wohnen hier etwa
16,5 Millionen Menschen. Damit sind sie eines der am dichtesten besiedelten
Länder der Welt.
Man nennt die Niederlande auch Holland. Genau genommen sind die
beiden Namen nicht austauschbar. Das heutige Holland sind zwei (von zwölf)
Provinzen, die im Westen des Landes liegen: Nord- und Südholland.
Die niederländische Flagge ist rot, weiss und blau. Die rote Bahn war
früher einmal orange. Man nennt die Flagge auch Prinzenflagge und erinnert
damit an das Königshaus der Niederlande, Oranje-Nassau. An besonderen
Feiertagen wird zu Ehren der Königsfamilie ein orangefarbener Wimpel an der
Flagge befestigt. Solche Feiertage sind beispielsweise der Geburtstag, ein
Jubiläum oder die Hochzeit eines Mitglieds der Königsfamilie.
In den Niederlanden spricht man Niederländisch. Aber nicht nur hier,
auch in Belgien, in einem kleinen Gebiet in Nordfrankreich, in Indonesien, in
Surinam und auf den Niederländischen Antillen wird zum Teil Niederländisch
gesprochen. Friesisch wird in der Provinz Friesland, im Norden der Niederlande
gesprochen. Es hat viele Ähnlichkeiten mit dem Englischen und mit skandinavischen Sprachen wie Dänisch oder Schwedisch. Über die Friesen gibt es
unzählige Witze.
Kurzbiografi en der erwähnten Maler
Hans Holbein der Jüngere (1497/98–1543): wird in Augsburg geboren. Ab
1515 arbeitet und lebt er einige Jahre in Basel. Später wird er Hofmaler des
englischen Königs Heinrichs VIII. in London. Besonders wegen seiner Porträts
wird er weltberühmt, einige davon hängen im Kunstmuseum Basel.
Rembrandt (1606–1669): Holländischer Maler aus dem 17. Jahrhundert. Er
ist der Sohn eines Müllers (!) und lebt in Amsterdam. Schon zu Lebzeiten ist
Rembrandt im In- und Ausland berühmt. Die Nachtwache zählt zu seinen bekanntesten Werken. Es hängt im Rijksmuseum in Amsterdam.
Vincent van Gogh (1853–1890): lebt und arbeitet in Holland, Belgien und
Frankreich. Erst nach seinem Tod wird er bekannt und berühmt. Heute werden
seine Bilder und Zeichnungen auf der ganzen Welt bewundert. Mehr zu seinem
Leben und Werk auf den folgenden Seiten.
2. TEIL
DER KÜNSTLER VINCENT VAN GOGH
2.1
BIOGRAFIESPIEL
15
Vincent van Gogh
(1853 Groot-Zundert, Niederlande –1890 Auvers, Frankreich)
Am 29. Juli 1890 stirbt Vincent van Gogh in Auvers.
Bis dahin gibt es lediglich einen einzigen belegten
Bildverkauf (von etwa 864 Gemälden).
Nach zwei Jahren entflieht er dem Grossstadtleben
und zieht 1888 nach Arles. Sein Freund Paul Gauguin,
der auch Maler ist, besucht ihn für zwei Monate.
Zuerst lässt er sich zum Kunsthändler ausbilden,
danach versucht er sich als Prediger. Um 1880 reift
sein Entschluss, Künstler zu werden.
CH
ST
NS
1853 wird Vincent van Gogh als ältester Sohn eines
Pfarrers im niederländischen Dorf Groot-Zundert geboren.
PI
In Arles fühlt sich van Gogh zunehmend krank und
geht schliesslich in eine Heilanstalt.
RI
Anfangs malt Vincent van Gogh viele dunkle und traurige
Bilder. Erst in Paris beginnt sich seine Farbpalette
aufzuhellen. Zudem lernt er in Paris auch viele Künstler
kennen.
EL
Lösungswort:
16
2.2
(
SELBSTPORTRÄT VON VINCENT VAN GOGH
Van Gogh malte viele Selbstporträts.
Im Kunstmuseum Basel hängt eines,
auf welchem er 33 Jahre zählt.
Wenn Du die Bildteile richtig zusammensetzt, kannst Du das Porträt des Künstlers
erkennen.
„Es heisst – und ich will es gern
glauben – es sei schwierig, sich
selbst zu kennen; aber es ist auch
nicht leicht, sich selbst zu malen.“
Vincent van Gogh
©
Vincent van Gogh,
Selbstbildnis mit
japanischem Holzschnitt,
1887
17
2.3
ERGÄNZENDE HINWEISE
Vincent van Gogh im Alter von etwa 19 Jahren
18
2.3
ERGÄNZENDE HINWEISE
Biografi e von Vincent van Gogh
(1853 Groot-Zundert –1890 Auvers)
1853
Vincent van Gogh wird am 30. März im niederländischen
Dorf Groot-Zundert als ältestes von sechs Kindern geboren.
Sein Vater ist reformierter Pastor.
1857
Geburt seines Lieblingsbruders Theodorus, genannt Theo,
der ihn später finanziell unterstützt.
1861–68
Schulbesuche in Zundert, Zevenbergen und Tilburg.
1869
Lehre in der Kunsthandlung Goupil & Cie. in Den Haag.
1873
Versetzung in die Londoner Filiale von Goupil & Cie.
Bei Spaziergängen entstehen erste Zeichnungen.
1875
Übersiedelt nach Paris und arbeitet weiter bei der Firma
Goupil & Cie., die nun von Boussod & Valadon übernommen
wird. Van Gogh liest täglich die Bibel.
1876 –79
Kündigt seine Stelle und fühlt sich zum Prediger berufen.
1879 wird sein Vertrag als Hilfsprediger mit der protestantischen
Kirche jedoch nicht verlängert.
1880
Es reift sein Entschluss, Künstler zu werden. Sein Bruder Theo
kommt von nun an für den Lebensunterhalt seines Bruders auf,
der ihm als Gegenleistung seine Bilder zum Verkauf gibt.
Van Gogh nimmt Malunterricht bei Anton Mauve in Den Haag.
1882
Van Gogh lebt in Den Haag mit der schwangeren Prostituierten
Sien und ihrer 5-jährigen Tochter zusammen. Seine Familie
verurteilt das Verhältnis. Er trennt sich 1883 von Sien und kehrt
zu den Eltern zurück, die jetzt in Nuenen wohnen.
1884 – 85
In Nuenen entstehen viele dunkeltonige Bilder, die das harte
ländliche Leben zeigen.
19
2.3
ERGÄNZENDE HINWEISE
1886
Umzug nach Paris, wo sein Bruder Theo als Kunsthändler
arbeitet. In seinen Bildern zeigen sich nun Einflüsse des
Impressionismus und Neoimpressionismus. Blick auf Paris
vom Montmartre, Geräucherte Heringe, Frauenkopf.*
1887
Van Gogh knüpft Kontakte zu anderen Künstlern und organisiert
eine Ausstellung japanischer Holzschnitte. Von den japanischen
Gestaltungsmitteln war van Gogh fasziniert. Einige Motive
und Gestaltungsprinzipien finden sich in seinen eigenen Bildern
wieder. Ende Jahr lernt er Georges Seurat und Paul Gauguin
kennen. Selbstbildnis mit japanischem Holzschnitt.*
1888
Gesundheitlich geschwächt und erschöpft von der Grossstadt
verlässt van Gogh Paris. Er zieht in den Süden, nach Arles,
wo er hofft, die „blauen Töne und heitern Farben“ zu finden.
Die Idee eines gemeinsamen Lebens mit anderen Künstlern
entsteht. Er mietet sich das Gelbe Haus und lädt Künstlerfreunde ein. Einzig Paul Gauguin besucht ihn für zwei Monate.
Nach einem heftigen Streit, nach dem sich van Gogh ein
Ohrläppchen abgeschnitten hatte, kehrt Gauguin nach Paris
zurück. Van Gogh bleibt im Krankenhaus in Arles.
1889
Seit März malt van Gogh wieder, doch fühlt er sich nicht in
der Lage, ein eigenes Atelier zu nehmen und dort allein zu
wohnen. Er beschliesst, Arles zu verlassen und in die Heilanstalt
nach Saint-Rémy zu gehen.
1890
Im Januar erscheint ein ausführlicher Artikel über van Gogh in
der literarischen Zeitschrift Mercure de France. Der Maler
erreicht erstmals eine breitere Öffentlichkeit. Zudem kauft in der
Ausstellung in Brüssel die Malerin Anna Bloch für 400 Franc
sein Bild Der rote Weinberg. Doch van Goghs Gesundheit ist
instabil. Er zieht in die Nähe von Paris, nach Auvers. Dort wird er
ab Mitte Mai vom Arzt Paul Gachet betreut. Mademoiselle
Gachet am Klavier*, Der Garten von Daubigny*.
20
2.3
ERGÄNZENDE HINWEISE
1890
Am 27. Juli bei einem Spaziergang in der Umgebung von Auvers
schiesst van Gogh mit einem Revolver auf sich. Er erliegt am
29. Juli den Verletzungen. Vier Tage vorher schrieb er Theo:
„Nun, meine Arbeit gehört Dir. Ich setze dafür mein Leben ein,
und meine Vernunft ging dabei zur Hälfte drauf.“
Vincent van Gogh am 23. Juli 1890 (Brief 652)
* Bilder, die in den jeweiligen Jahren entstanden sind
und zur Sammlung des Kunstmuseums Basel gehören.
Rezeption
Elf Jahre nach van Goghs Tod fand 1901 die erste grosse Gedächtnisausstellung in Berlin und Paris statt. Vier Jahre später folgte eine weitere in Paris und
Amsterdam sowie in Köln 1912.
Vincent van Goghs Briefwechsel (mehr als 650 Episteln) zählt zu den
grossen Korrespondenzen der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte.
Die erste Ausgabe dieser Briefe an seinen Bruder erschien schon drei Jahre
nach seinem Tod und war 1895 vollendet. Neben Briefen an seinen Bruder
Theo schrieb er unter anderem auch an Paul Gauguin und Emile Bernard.
Mit dem wachsenden Interesse an van Goghs Leben und Werk stieg die
Nachfrage nach seinen Bildern und mit der steigenden Nachfrage erhöhten
sich auch die Verkaufspreise. Auf dem internationalen Kunstmarkt wurden seit
den 1980er Jahren ungeheure Summen bezahlt. Sotheby’s verkaufte 1992 van
Goghs Paul Gachet für 82,5 Mio. Dollar – ein vorläufiger Preisrekord für ein
Van-Gogh-Gemälde.
3. TEIL
VAN GOGHS AUFENTHALT IN PARIS
3.1
PARIS
–
21
DIE KUNSTMETROPOLE
Die Kunstmetropole Paris lockte seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche Maler an.
Sie studierten in den Museen die Alten Meister, nahmen in den Kunstschulen
Malunterricht und lernten in den Ausstellungen die modernen Tendenzen der
Kunst kennen.
In diese anregende Kunstszene kommt 1886 Vincent van Gogh. Durch
seinen Bruder Theo, der als Kunsthändler in Paris arbeitet, lernt er bald auch
Bilder und Künstler aus der Strömung des Impressionismus kennen. Dieser
Stil zeichnet sich besonders dadurch aus, dass die Künstler viel im Freien
arbeiteten, die komplementären Farben liebten (siehe Teil 5: Farbenlehre)
und an die Stelle von Farbflächen Farbtupfer malten. Zu den sogenannten
Impressionisten zählen Künstler wie Claude Monet (1840–1926), (Abb.1),
Pierre-Auguste Renoir (1841–1919), (Abb. 2), oder Camille Pissarro (1830–1903),
(Abb. 3). Ihre Malerei beeinduckt van Gogh nachhaltig.
„
Schaue Dir die Abbildungen gut an. Erkennst Du sie?
Sie stammen aus der berühmten Sammlung des Kunstmuseum Basel.
Notiere jeweils den richtigen Künstlernamen zum Bild.
|
Abb. 1
Die Steilküste von Aval mit
Felsentor und Felsnadel, 1884
Abb. 2
Frau in einem Garten
(Die Dame mit dem
Möwenhütchen), 1868
Abb. 3
Die Hermitage, Pontoise, 1878
22
3.1
PARIS
–
DIE KUNSTMETROPOLE
Bekanntschaft mit Paul Gauguin
Während van Goghs zweijährigem Aufenthalt in Paris lernt er noch einen
weiteren Wegbereiter der Moderne kennen: Paul Gauguin (1848 –1903). Paul
Gauguin ist für eine gewisse Zeit ein wichtiger und enger Freund van Goghs.
Mit ihm träumt Vincent van Gogh den Traum von einer Künstlergemeinschaft
der in der Umsetzung allerdings in einem Zerwürfnis endet. In der Folge
verreist Gauguin, schon lange vom Fernweh geplagt, in die Südsee. Dort entstehen grossartige Bilder, wie beispielsweise Ta Matete, welches im Kunstmuseum Basel hängt.
Paul Gauguin, Ta matete (Auf dem Markt), 1892
Wie van Gogh ist auch Gauguin nachhaltig vom Impressionismus beeindruckt
und entwickelt daraus seine eigene Formensprache. Figuren oder Gegenstände
fasst Gauguin zunehmend in grosse Farbflächen zusammen.
23
3.1.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
Impressionismus
Ein Gemälde mit dem Namen Impression, soleil levant, 1872, von Claude
Monet gab dieser Stilrichtung der modernen Kunst ihren Namen. Der Kritiker
Louis Leroy leitete daraus die zunächst abschätzig gemeinte Bezeichnung
Impressionismus ab.
Die Impressionisten arbeiteten nicht wie damals üblich im Atelier, sondern
gingen ins Freie. Dort hielten sie ihre Eindrücke von den wechselnden Farben
und Lichtwirkungen direkt auf der Leinwand fest. Der Farbeindruck wurde in
unvermischte und komplementäre Farben zerlegt und in kleinen Strichen wie
Kommas auf der Leinwand verteilt (franz. virgulisme). Als Bildmotive standen
hauptsächlich Landschaften und zeitgenössische Themen im Vordergrund.
Berühmte Vertreter des Impressionismus sind neben Claude Monet
(1840–1926) Pierre-Auguste Renoir (1841–1919), Edgar Degas (1834–1917),
Camille Pissarro (1830–1903) und Alfred Sisley (1839–1899).
Paul Gauguin
Paul Gauguin wird 1848 in Paris geboren, verbringt jedoch seine ersten fünf
Lebensjahre in Peru. Danach kehrt die Familie wieder nach Frankreich zurück,
wo Gauguin zuerst eine Seemannslaufbahn (1865–1871) anstrebt und danach
eine Stelle in einer Bank annimmt (1872). Als Börsenmakler verdient er gut
und malt in seiner Freizeit. 1873 heiratet er die Dänin Mette-Sophie Gad, mit
der er fünf Kinder hat.
1876 gelingt es ihm zum ersten (und einzigen) Mal, ein Gemälde im
Pariser Salon auszustellen. Er macht die Bekanntschaft zahlreicher impressionistischer Künstler, darunter Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir und Edouard
Manet und beginnt, ihre Werke zu sammeln.
In Folge eines Börsenkrachs verliert er 1882 seine Anstellung und beschliesst, vom Malen zu leben. Es kommt innerhalb seiner Familie zu vielen
Auseinandersetzungen, so dass sich das Ehepaar trennt.
Auf der Suche nach einem einfachen, ursprünglichen Leben schifft sich
Gauguin 1887 zuerst nach Panama ein. Von dort reist er nach Martinique, von
wo er aber bald krank nach Frankreich zurückkehrt.
In den folgenden drei Jahren pendelt Gauguin zwischen Paris und der
Bretagne. Im Oktober 1888 folgt Gauguin einem Vorschlag Vincent van Goghs,
mit ihm im südfranzösischen Arles gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Die
von Konflikten belastete Beziehung endet zwei Monate später. Gauguin entflieht der für ihn unerträglichen Situation nach Paris.
24
3.1.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
Im Jahr 1891 begibt sich der Künstler nach Tahiti, um dort das verlorene
Paradies zu suchen. Obwohl sich seine Erwartungen nicht erfüllen, vertieft
sich Gauguin in die Mythen der Polynesier und malt 66 Bilder, traumhafte
Szenerien mit monumentalen Figuren und intensiven bunten Farben. 1893
kehrt Gauguin mittellos nach Paris zurück. Zwei Jahre später reist er 1895,
enttäuscht von Paris und der Zivilisation, wieder nach Tahiti. Trotz seiner Erkrankung im Jahr 1901 siedelt Gauguin nach Atuona auf die Marquesas-Insel
Hiva Oa über, wo er am 8. Mai 1903 stirbt.
25
3.2
GROSSSTADT PARIS
Paris zur Zeit van Goghs
Als Vincent van Gogh im März 1886 in Paris ankommt, ist Paris nicht nur eine
bekannte Kunstmetropole, sondern auch eine pulsierende Grossstadt. Nach
London war Paris mit Abstand die grösste europäische Stadt. Die Einwohnerzahl überschritt schon damals die Millionengrenze. (Heute zählt Paris über
11 Millionen Einwohner.)
Bei so vielen Einwohnern ist das Leben in einer Stadt nicht ganz einfach.
Welche Probleme können entstehen?
Zähle auf:
ù
Probleme:
Zu wenig Wasser
Welche Massnahmen würdest Du als StadtplanerIn ergreifen,
um die Probleme zu lösen?
Massnahmen:
Ausbau des Kanalisationssystems
In Paris wurden alle diese Massnahmen umgesetzt, so dass zu van Goghs
Zeiten jenes Paris entstand, welches wir heute noch kennen: gross, hektisch,
lärmig, belebt, spannend, lebendig.
26
3.2.1
LÖSUNG
+
Mögliche Probleme und Massnahmen zu ihrer Behebung:
Probleme
Massnahmen
Kein Platz zum Spielen
Parks
Zu schmale Strassen
Avenuen und Boulevards
Zu kleine Bahnhöfe
Ausbau des Verkehrsnetzes:
Bahnhöfe, neue Schienen
Wohnungsnot
neue Appartementhäuser
27
3.3
AUSWIRKUNGEN DER INDUSTRIALISIERUNG
Durch die Erfindung der Dampfmaschine hat sich um 1750 der gesamte Arbeitsbereich der Menschen verändert. Bei van Goghs Aufenthalt in Paris war
die Industrialisierung voll im Gang. Das Handwerk wurde dauernd den neuen
technologischen Erfindungen angepasst. Traditionelle Handarbeiten wurden
durch die Maschine überflüssig. Neue Arbeitsplätze und Fabriken entstanden.
Innerhalb der Pariser Stadtmauern war jedoch für die Fabriken fast kein Platz.
Deshalb wurden sie in den Vororten von Paris, den sogenannten banlieues,
errichtet. Um dorthin zu gelangen, wurde das Bahnnetz ausgebaut. Die Vororte von Paris waren nun mit der jüngst erfundenen, dampfenden Eisenbahn
schnell erreichbar.
Auch van Gogh und andere Künstlerkollegen setzten sich hin und wieder
in den Zug, um in den Vororten, wie beispielsweise Asnières, zu malen.
Mit der Industrialisierung verschwanden und entstanden gewisse Berufe.
Versuche mit Pfeilen untenstehende Berufe richtig zuzuordnen:
T
 Früher
Heute
Kutscher
Elektriker
Schnitter
Müller
Automechaniker
Korbflechter
Säer
Informatiker
W
28
3.3.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
R
Mit dem Bau der neuen Eisenbahn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
stieg auch in Frankreich die Mobilität, der Warenverkehr und die Industrialisierung. Diese Entwicklung beeindruckte zahlreiche Künstler und inspirierte sie
zu neuen Motiven wie Brücken, Lokomotiven, Bahnhöfe etc.
Asnières
Der Vorort Asnières, seit 1968 Asnières-sur-Seine genannt, sucht van Gogh
wiederholt auf, teilweise in Begleitung von Paul Gauguin (1848–1903) und
Emile Bernard (1868–1941). Der Ort liegt nordwestlich von Paris und gehört
zum Ballungsgebiet der Metropole. Heute zählt Asnières ungefähr 84’600
Einwohner. Es befinden sich verschiedene Betriebe von Konzernen wie L‘Oréal
oder LVMH (Moët Hennessy – Louis Vuitton S. A.) in der Stadt.
29
3.4
RECHNE UND MALE
X
„
†
Löse die Rechenaufgaben.
Suche die Ergebnisse im Bild.
Male die Felder der Rechnungsresultate mit der zugehörigen Farbe aus.
Was erkennst Du als Lösungsbild?
Das Motiv stammt aus einem Gemälde van Goghs,
welches im Vorort Asnières 1887 entstanden ist.
Skizze nach dem Motiv Vincent van Goghs, Die Brücken von Asnières, 1887
[
1
Für die Lehrperson
Fügen Sie hier 25 Rechnungsaufgaben ein:
blau: 4 Rechnungen
rot: 2 R
dunkelgrün: 2 R
gelb: 3 R
2
Notieren Sie in die Bildfelder die Resultate.
(auf der nächsten Seite finden Sie ein Beispiel)
schwarz: 1 R
orange: 3 R
hellgrün: 6 R
violett: 4 R
30
3.4.1
BEISPIEL
$
Was erkennst Du als Lösungsbild?
Lokomotive
Skizze nach dem Motiv Vincent van Goghs, Die Brücken von Asnières, 1887
blau
3x3=
4x6=
5x5=
6x6=
violett
2x3=
5x6=
2x4=
5x8=
rot
6x8=
7x7=
dunkelgrün
1x2=
8x4=
hellgrün
2x2=
4x3=
7x3=
3x4=
4x7=
9x9=
schwarz
2x8=
orange
7x9=
8x7=
3x9=
gelb
1x5=
5x7=
8x9=
4. TEIL
VAN GOGHS FLUCHT AUFS LAND
4.1
STADT-LAND-DIALOG
31
Auf die Dauer kann das hektische, laute Stadtleben sehr anstrengend sein.
Unten findest Du ein paar Wörter, die entweder für die Beschreibung der Stadt
oder eines Dorfes passen.
¢
Übermale die ländlichen Wörter mit einem gelben Farbstift, die
städtischen mit einem lila Stift. Schreibe weitere Begriffe dazu:
laut
Bäume
Ampeln
span
nend
Bauernhaus
Autokolonnen
farbig
ruhig
grau
Museen
Kühe
Hochhaus
hektisch
langweilig
Ich möchte lieber in einer grossen Stadt /in einem kleinen Dorf wohnen, weil
Nicht nur unterscheidet sich das ländliche Leben von demjenigen in der Stadt,
sondern manchmal gibt es auch Unterschiede bei den Menschen, die dort
wohnen. Lies folgende Aussagen durch. Stimmen sie?
Diskutiere und begründe Deine Ansicht mit
Deiner Banknachbarin / Deinem Banknachbarn.
)
Ein Dorfbewohner denkt (vielleicht) von einem Städter:
Städter sind eitel, eingebildet, egoistisch, oberflächlich, reich, nicht belastbar,
verwöhnt; Städter sind Snobs, sie konsumieren Kultur oder Geselligkeit am
liebsten aus der Konserve, viele Junge können mit ihrer Freizeit nichts anfangen, werden kriminell und drogenabhängig, die restlichen Jugendlichen
studieren und können nicht arbeiten, und natürlich sind alle gleich.
Ein Städter denkt (vielleicht) von einem Dorfbewohner:
Dörfler sind ungepflegt, übergewichtig, doof, können mit dem Auto nicht parkieren, haben keine Ausbildung, legen wenig Wert auf ihr Äusseres, sind schüchtern
und verstecken sich beim Anblick einer Bundesrätin in einem Mauseloch.
32
4.2
!
VAN GOGHS LÄNDLICHE AUFENTHALTE
Vincent van Gogh, der zeitlebens die Natur verehrte und die harte Arbeit der
Bauern bewunderte, entflieht nach zwei Jahren dem hektischen Pariser Stadtleben. Er reist 1888 in den Süden von Frankreich, in das kleine Städtchen
Arles in der Provence. In Arles hofft er, die „blauen und heiteren“ Farben des
Südens zu finden.
Ab 1889 hält sich der Künstler noch in Saint-Rémy und Auvers auf, wo er 1890
37-jährig stirbt.
∏
Unterstreiche in der Frankreichkarte die Hauptstadt Paris
und suche das Städtchen Arles. Markiere auch Asnières,
Saint-Rémy und Auvers.
33
4.2
VAN GOGHS LÄNDLICHE AUFENTHALTE
Arles
Arles ist ein belebtes, geschichtsträchtiges Städtchen mit einer schönen
romanischen Kathedrale. Es zählt an die 50’000 Einwohner und liegt im Süden
von Frankreich.
Das milde Klima, die mediterranen Landschaften mit der heissen Sonne und dem gleissenden Licht veranlassen Vincent van Gogh zu unzähligen
Landschaftsbildern. Seine intensive Beziehung zum Land lebt wieder auf.
Van Gogh schreibt aus Arles: „Diese weiten Landstriche entzücken mich ungemein.“ (Brief 509). Hier gelingt es dem Künstler, Malerei und erlebte Landschaft zu vereinen.
Saint-Rémy
Die Kleinstadt mit heute 8400 Einwohnern liegt am Rande der Alpilles und
ist 26 km von Arles entfernt. Die Heilanstalt Saint-Paul-de-Mausole, wo sich
van Gogh 1889 als Patient aufhielt, liegt oberhalb der Stadt. Sie geht auf
ein im 12. Jahrhundert gegründetes Kloster zurück. Von diesem haben sich
nur die Kirche und der Kreuzgang in ihrer romanischen Gestalt erhalten. Die
übrigen Gebäude stammen weitgehend aus dem 19. Jahrhundert, als die Anlage in ein Hospital für psychisch Kranke umgewandelt wurde. Van Gogh hielt
in zahlreichen Gemälden das Hospital, dessen Garten und die umgebende
Landschaft fest.
Auvers
E
Auvers liegt 30 km von Paris entfernt am rechten Ufer der Oise. Nach dem
Anschluss an das Eisenbahnnetz kamen viele Pariser zu Landausflügen und
Bootstouren in das Tal der Oise. Neben Schriftstellern war es der Maler CharlesFrançois Daubigny (1817–1878), der Anfang der 1860er Jahre Motive in der
Landschaft von Auvers suchte. Ihm folgten später Paul Cézanne (1839–1906)
und Camille Pissarro (1830 –1903), welche mit dem im Ort wohnenden Doktor
Paul Gachet befreundet waren. Theo van Gogh brachte 1890 seinen Bruder
Vincent zu Doktor Gachet, der ihn behandelte. Vincent van Gogh wohnte im
Gasthaus L’Auberge Ravoux. Obwohl es van Gogh zu Beginn seines Aufenthaltes besser ging, verschlechterte sich sein Zustand schnell. Verzweiflung,
Einsamkeit und andere Faktoren trieben ihn im Juli desselben Jahres in den
Freitod. Heute erinnert eine Skulptur des Bildhauers Ossip Zadkine (1890–
1967) an Vincent van Gogh. In der kurzen Zeit seines Aufenthaltes in Auvers
entstanden 70 Gemälde.
34
4.2
VAN GOGHS LÄNDLICHE AUFENTHALTE
Asnières
Der Vorort Asnières, seit 1968 Asnières-sur-Seine genannt, sucht van Gogh
wiederholt auf, teilweise in Begleitung von Paul Gauguin (1848–1903) und
Emile Bernard (1868–1941). Der Ort liegt nordwestlich von Paris und gehört
zum Ballungsgebiet der Metropole. Heute zählt Asnières ungefähr 84’600
Einwohner. Es befinden sich verschiedene Betriebe von Konzernen wie L‘Oréal
oder LVMH (Moët Hennessy – Louis Vuitton S. A.) in der Stadt.
35
4.3
DEIN WISSEN AUF DEM PRÜFSTAND

Was Du bisher schon gelernt hast:
1
2
3
4
5
6a
6b
7
Warum war der Müller stets wach?
rot
1 Wegen dem Klopfer
2 Weil er Körner zählte
Wo stehen die Windmühlen?
grün
3 Auf einem Hügel
4 Im Wald
Mit welcher Maschine begann
die Industrialisierung?
gelb
5 Dampfmaschine
6 Waschmaschine
In welchem Land wurde
Vincent van Gogh geboren?
orange
7 Niederlande
8 Schweden
Welchen Beruf hatte sein Bruder Theo?
Wie hiess die Kunstströmung in Paris,
die van Gogh kennen lernte?
grau
9 Automechaniker
10 Kunsthändler
rot
11 Kubismus
12 Impressionismus
Was war besonders an diesem Stil?
rot
13 Malen im Freien
14 Malen im Atelier
Nach wie vielen Jahren verliess van Gogh Paris?
gelb
15 nach 2 Jahren
16 nach 4 Jahren
36
4.3
DEIN WISSEN AUF DEM PRÜFSTAND
8
9
10
11
12
Wie hiess der Vorort von Paris, wo
van Gogh manchmal malte?
grau
17 Arzières
18 Asnières
Wie hiess der Maler, der ihn in
Arles besuchte?
blau
19 Claude Monet
20 Paul Gauguin
Wie alt war Vincent van Gogh, als er starb?
Wie viele belegte Bilderverkäufe gibt es
während van Goghs Leben?
Wo fühlte sich van Gogh zu Hause?
Bei dem Motiv handelt es sich um einen
rot
21 67 Jahre
22 37 Jahre
blau
23 380
24 1
blau
25 in der Stadt
26 auf dem Land
37
4.4
DER SÄMANN
Vincent van Gogh hält die von den Jahreszeiten bestimmte Arbeit der Bauern
oft in seinen Gemälden fest. Auch das Motiv des Sämanns taucht dabei
wiederholt auf.
Lies folgende Nomen und setzte sie richtig in den untenstehenden Text ein:
Hoffnung
Frühjahr
Sämann
Schwung
Boden
Essen
Feldern
Taglöhner
Vincent van Gogh
Samen
Der xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx steht für die bäuerliche Tradition. Früher
pflügte der Bauer im xxxxxxxxxxxxxxxxxxx den Boden, damit er nachher den
Sämann schicken konnte, der die xxxxxxxxxxxxxxxxxx streute. Dieser war oft
ein xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx, der genau wusste, wie viele Körner er dem „Seidrock“ (Sätuch) zu entnehmen hatte. Die Samen streute er dann mit geübtem
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx über das Feld. Der xxxxxxxxxxxxxxxxxx nimmt den
Samen auf und lässt ihn je nach Witterung zu einer Pflanze heranwachsen.
In der Bildwelt kann das Säen auch die xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx auf
Erfolg (Ertrag) bedeuten und die Abhängigkeit des Menschen von der Natur
(vom Boden) verdeutlichen. Denn: Ohne Saat keine Ernte, ohne Ernte kein Essen, ohne xxxxxxxxxxxxxxxxxx kein menschliches Leben.
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx war schon immer von der Naturund Bodenverbundenheit der Bauern beeindruckt. Die jahreszeitliche Abfolge
von Tätigkeiten des bäuerlichen Lebens verfolgte er mit grossem Interesse.
Zudem sah er zwischen seiner eigenen Arbeit und derjenigen der Bauern auf
den xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx gewisse Ähnlichkeiten, wenn er schrieb: „Aber in
der Erntezeit war meine Arbeit nicht leichter als die Arbeit der Bauern, die mit
eigener Hand die Ernte einholen.“ 2. Juli 1888 (Brief 507)
38
4.4.1
LÖSUNG
Der Sämann steht für die bäuerliche Tradition. Früher pflügte der Bauer im
Frühjahr den Boden, damit er nachher den Sämann schicken konnte, der die
Samen säte. Dieser war oft ein Taglöhner, der genau wusste, wie viele Körner
er dem „Seidrock“ (Sätuch) zu entnehmen hatte. Die Samen streute er dann
mit geübtem Schwung über das Feld. Der Boden nimmt den Samen auf und
lässt ihn je nach Witterung zu einer Pflanze heranwachsen.
In der Bildwelt kann das Säen auch die Hoffnung auf Erfolg (Ertrag) bedeuten und die Abhängigkeit des Menschen von der Natur (vom Boden) verdeutlichen. Denn: Ohne Saat keine Ernte, ohne Ernte kein Essen, ohne Essen
kein menschliches Leben.
Vincent van Gogh war schon immer von der Natur- und Bodenverbundenheit der Bauern beeindruckt. Die jahreszeitliche Abfolge von Tätigkeiten des
bäuerlichen Lebens verfolgt er mit grossem Interesse. Zudem sah er zwischen
seiner eigenen Arbeit und derjenigen der Bauern auf den Feldern gewisse
Ähnlichkeiten, wenn er schrieb: „Aber in der Erntezeit war meine Arbeit nicht
leichter als die Arbeit der Bauern, die mit eigener Hand die Ernte einholen.“
2. Juli 1888 (Brief Nr. 507)
5. TEIL
FARBENLEHRE
5.1
FARBKREIS
39
Rot, Gelb und Blau sind die Grundfarben. Sie sind die drei wichtigsten Farben.
Wenn Du diese Farben mischst, erhältst Du drei neue Farben.
Rot gemischt mit Gelb ergibt Hoffnunggggggggggg. Gelb gemischt mit Blau
ergibt Hoffnungggggggg. Blau gemischt mit rot ergibt Hoffnugngggggggggg.
Praktische Übung:
Versuche selbst einen Farbenmischkreis zu malen.
8
†
Material:
A3-Papier für Temperafarbe
Temperafarben
Borstenpinsel
Wasserglas
Trockenlappen
Palette oder Sichtmäppchen für das Mischen der Farben.
Für die Einteilung: Zirkel oder Schablone oder Vorlage.
†
H
H
H
H
#
ƒ
Vorgehen:
Zeichne mit dem Zirkel in der Mitte des Papiers einen Kreis und ziehe dann
weitere Kreise (ca. 3 cm breit) um den ersten, bis das Blatt gefüllt ist.
Wähle zwei Grundfarben, z. B. Rot und Gelb.
Nimm die hellere Grundfarbe (Gelb) und male den inneren Kreis aus.
Den äussersten Kreis malst Du mit der dunkleren Grundfarbe (Rot) aus.
Nun musst Du die innere Grundfarbe mit der zweiten Grundfarbe Ring
für Ring abdunkeln. Es entstehen in unserem Beispiel Farbtöne von
Gelb über Orange bis Rot.
Du wirst über die Schönheit des Resultats staunen.
40
5.2
KOMPLEMENTÄRFARBEN
s
Experiment
Material:
Festes A4- oder A3-Papier im Querformat
schwarzer Filzstift
Farben
®
Vorgehen:
Eine einfache Form (z. B. Herz) in die linke Hälfte des Blattes malen
und beispielsweise mit roter Farbe ausfüllen. Evtl. trocknen lassen.
Die Mitte der Form mit einem schwarzen Punkt versehen.
In die rechte Hälfte auf gleicher Höhe einen zweiten schwarzen Punkt malen.
Schaue auf den schwarzen Punkt in der Form. Bewege Deine Augen nicht
und zähle bis zehn. Schau dann auf den Punkt auf der gegenüberliegenden
weissen Seite. Zähle bis fünf. Um den Punkt herum wird nun in unserem
Beispiel ganz blass ein flimmerndes grünes Herz erscheinen. Jetzt weisst Du,
was das Gegenstück zu Rot ist. Nenne noch weitere Gegenfarben (Komplementärfarben) aus dem Farbkreis.
41
5.3
SUCHE DIE FARBWÖRTER
Farbwörter sind Adjektive.
|
Schreibe das passende Farbwort auf.
rot
blau
grün
Der Elefant
Die Erdbeere
Die Erde
Die Banane
Der Schnee
Der Himmel
Das Gras
Der Kaminfeger
Die Kirsche
gelb
weiss
violett
.
.
.
.
.
.
.
.
.
ist
ist
ist
ist
ist
ist
ist
ist
ist
schwarz
braun
Der
Die
Die
Die
Der
Der
Das
Der
Die
„
Versteckte Farben
Suche die versteckten Adjektive und male sie in
der entsprechenden Farbe an. Schreibe sie dann rechts auf.
Manchmal hat es mehr als ein Adjektiv in einer Zeile.
b
a
p
e
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r
w
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w
i
g
h
e
l
l
g
r
ü
n
u
b
grau
Elefant.
Erdbeere.
Erde.
Banane.
Schnee.
Himmel.
Gras.
Kaminfeger.
Kirsche.
6. TEIL
VAN GOGHS MOTIVE UND MALSTIL
42
™
Lies die beiden Texte aufmerksam durch und beantworte anschliessend
die Fragen.
Viel Spass!

6.1
DIE LANDSCHAFTSMALEREI
In der Kunstwelt nahm das Landschaftsmotiv lange keine besondere Stellung
ein. Zwar war seit Konrad Witz die naturnahe Darstellung bekannt, aber mit
dem Beginn der Industrialisierung erhielt das Landschaftsmotiv eine weitere
und wichtige Bedeutung. In der Naturdarstellung konnten Künstler Hoffnungen,
Sehnsüchte und Befürchtungen ausdrücken, die gerade durch die Industrialisierung verändert wurden. Folglich kann eine Landschaft auch als Spiegel der
menschlichen Seele verstanden werden.
An dieser Entwicklung wirkte Vincent van Gogh entscheidend mit, indem
er seinen eigenen persönlichen Malstil erarbeitete. Dadurch konnte er zunehmend seine inneren Zustände formulieren.
6.2
VAN GOGHS MALSTIL
Bei dem dramatischen Malstil van Goghs spielt neben der Farbwahl besonders
der Farbauftrag eine tragende Rolle.
Er schreibt dazu einmal aus Arles in einem Brief aus dem Jahr 1888:
„Ich befolge keinerlei System beim Farbauftrag. Mit unregelmässigen Pinselstrichen haue ich auf die Leinwand und lasse sie dann wie sie sind. Pastose
Stellen, da und dort nicht gedeckte Leinwandpartien, ganz unfertig gelassene
Ecken, Überarbeitungen, Roheiten [...].“ (Brief B3)
Um diese Effekte beim Malen zu bekommen, benutzt er die altbewährte
und nicht ganz billige Ölfarbe. Dank ihrer buttrigen Konsistenz bleibt der
Pinselstrich ausgezeichnet sichtbar und die Farbe gut stehen. Zudem kann
der Künstler so oft wie er will darüber malen. Allerdings trocknet die Ölfarbe
sehr langsam und setzt viel Erfahrung im Umgang mit Farben seitens des
Künstlers voraus. Die Ölmalerei gilt nicht umsonst als die Königsdisziplin in
der Malerei.
Konsistenz = Zusammenhang, Festigkeit
pastos = dick aufgetragen, „teigig“
43
6.3
WAS WEISST DU NOCH?
&
1
Wie heisst der Künstler, der als erster eine naturnahe Darstellung gemalt hat?
2
Wann und warum erhielt das Landschaftsmotiv eine weitere
und wichtige Bedeutung?
3
Welche Gefühle können die Künstler in der Landschaftsmalerei ausdrücken?
4
Was spielt bei van Goghs Malstil eine besondere Rolle?
5
Wie malte van Gogh?
6
Nenne zwei Vorzüge der Ölfarbe.
Zusatzfrage:
Ein Landschaftsbild weist meist einen Vorder-,
Mittel- und Hintergrund auf. Welche Details sind
im untenstehenden Bild im Vordergrund zu sehen,
welches ist das Hauptmotiv im Mittelgrund und
was ist im Hintergrund noch erkennbar?
Vordergrund:
Mittelgrund:
Hintergrund:
Vincent van Gogh, Zypressen, Juni 1889
44
6.4
ZYPRESSE: MOTIVDEUTUNG
In den Bildern von Vincent van Gogh taucht das Motiv der Zypresse besonders
in seinem letzten Lebensabschnitt auf. Dieser Baum gilt als Zeichen des Todes
und der Trauer. Dies geht auf eine Geschichte aus den Metamorphosen Ovids
zurück (10. Buch):
Ordne Ovids Geschichte:
Überlege Dir auch einen
Titel
für diese Geschichte:
∑
Auf einer Jagd trifft er jedoch versehentlich den heiligen
Hirschen mit seinem Speer und tötet ihn.
Phoibos (Apollo) versucht ihn davon abzubringen, doch der Jüngling
bittet die Götter, ihm als letztes Geschenk ewige Trauer zu gewähren.
Kyparissos war ein schöner Knabe, der einen mächtigen
und heiligen Hirschen reiten durfte.
Zutiefst unglücklich über diese Tat beschliesst Kyparissos,
auch zu sterben.
Der Gott seufzt betrübt: „Du wirst von mir betrauert werden,
andere betrauern und Trauernden beistehen.“
So wird der Knabe in eine Zypresse verwandelt.
Die mythologische Geschichte schrieb der römische Dichter Ovid (43 v. Chr.
bis ca. 17 n. Chr.). Zypresse heisst auf lateinisch „cupressus“, auf griechisch
„kyparissos“. Auf Grund ihrer Bedeutung findet sich die Zypresse auf vielen
Friedhöfen wieder.
45
6.4.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
Motiv der Zypresse
Die Zypressen (lat. cupressus, griech. Kυπαρισσος
xxxxxxxxxxx, „kyparissos“) sind eine
Gattung von Nadelbäumen in der Familie der Zypressengewächse. Sie zählen zu den immergrünen Nadelbäumen (cupressus sempervirens), die in ihrer
Jugend rasch, mit zunehmendem Alter immer langsamer wachsen.
Auf Grund ihrer Form vergleicht van Gogh die Zypresse mit einem ägyptischen Obelisken: „Die Zypressen beschäftigen mich andauernd [. . . ] [sie
sind] in den Linien und Verhältnissen so schön wie ein ägyptischer Obelisk.“
(Brief 596). Vermutlich sah van Gogh während seines Parisaufenthalts den
Obelisken aus Luxor auf der Place de la Concorde. Es könnte ihm daher
geläufig gewesen sein, dass der Obelisk im Alten Ägypten die steingewordenen Strahlen des Sonnengottes darstellte, der den irdischen Bereich mit
dem himmlischen verband.
In der abendländischen Vorstellung wird die Zypresse seit Jahrtausenden als
heiliger Baum verehrt. In vielen Kulturen gilt sie als Baum des Todes und
der Trauer. Dies geht auf eine Geschichte aus den Metamorphosen Ovids
zurück (10. Buch):
46
6.4.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
106
110
115
120
125
130
135
140
Kyparissos (106–142)
Unter der Schar war auch die kegelgeformte Zypresse,
Jetzo ein Baum, doch sonst ein Knabe, geliebt von dem Gotte,
Der anzieht an der Laute zugleich und am Bogen die Saite.
Einst, von den Nymphen beschützt, die Karthaias Fluren bewohnen,
War ein stattlicher Hirsch, der selber dem eigenen Haupte
Mit weitoffnem Gehörn hochfallenden Schatten gewährte.
Prächtig erglänzte von Gold das Geweih; am gerundeten Halse
Hing zum Buge gesenkt von edlen Gesteinen ein Halsschmuck;
Über der Stirn auch hing, von zierlichen Riemen gehalten,
Schwankend ein Silbergehenk; gleich licht an jedem der Ohren
Schimmerten Perlen, gereiht um die hohleingehenden Schläfen.
Dieser, von Furcht ganz frei und natürlicher Scheu sich begebend,
Pflegte hinein in die Häuser zu gehn und willig den Händen,
Wie sie ihm fremd auch waren, den Hals zum Streicheln zu bieten.
Doch du hieltest ihn wert vor allen zumeist, Kyparissos,
Schönster vom keischen Volk. Du führtest zu saftiger Weide,
Du auch führtest den Hirsch an die Wellen der lauteren Quelle;
Bald umflochtest du ihm das Geweih mit farbigen Blumen;
Bald auch lenktest du ihn, als Reiter den Rücken beschwerend,
Lustig umher am weichen Gebiss mit purpurnem Halfter.
Schwüle und Mittag war, und dem uferbewohnenden Krebse
Brannten vom glühenden Strahle der Sonne die greifenden Scheren,
Als sich ermattet der Hirsch hinstreckt‘ auf den grasigen Boden
Und von dem Schatten der Bäume einatmete labende Kühle.
Ihn traf ohne Bedacht mit der Schärfe des Speers Kyparissos
Selber, und wie er ihn sah hinsterben an grausamer Wunde,
Nahm er zu sterben sich vor. Was sprach nicht Phoibos zum Troste?
Leicht zu nehmen den Schmerz und der Sache gemäß sich zu härmen
Mahnt‘ er ihn stets. Dennoch seufzt jener und heischt von den Göttern
Dies als letztes Geschenk, dass ewig in Trauer er bleibe.
Als nun gänzlich das Blut durch ständiges Weinen erschöpft war,
Da fing an sich in Grün zu verwandeln der Körper des Knaben;
Das an der schneeigen Stirn noch eben gehangen, das Haupthaar,
Wurde zu struppigem Laub und schaute, behaftet mit Starrheit,
Zu den Gestirnen empor mit schmal zugehendem Wipfel.
Harmvoll seufzte der Gott und sprach: „Stets sollst du betrauert
Werden von uns und nah den Bekümmerten andre betrauern.“
47
ERGÄNZENDE HINWEISE
Und für den interessierten Lateiner das Original:
106
110
115
120
125
130
135
140
Cyparissus (106–142)
Adfuit huic turbae metas imitata cupressus,
nunc arbor, puer ante deo dilectus ab illo,
qui citharam nervis et nervis temperat arcum.
namque sacer nymphis Carthaea tenentibus arva
ingens cervus erat, lateque patentibus altas
ipse suo capiti praebebat cornibus umbras.
cornua fulgebant auro, demissaque in armos
pendebant tereti gemmata monilia collo.
bulla super frontem parvis argentea loris
vincta movebatur; parilesque ex aere nitebant
auribus e geminis circum cava tempora bacae;
isque metu vacuus naturalique pavore
deposito celebrare domos mulcendaque colla
quamlibet ignotis manibus praebere solebat.
sed tamen ante alios, Ceae pulcherrime gentis,
gratus erat, Cyparisse, tibi: tu pabula cervum
ad nova, tu liquidi ducebas fontis ad undam,
tu modo texebas varios per cornua flores,
nunc eques in tergo residens huc laetus et illuc
mollia purpureis frenabas ora capistris.
Aestus erat mediusque dies, solisque vapore
concava litorei fervebant bracchia Cancri:
fessus in herbosa posuit sua corpora terra
cervus et arborea frigus ducebat ab umbra.
hunc puer inprudens iaculo Cyparissus acuto
fixit et, ut saevo morientem vulnere vidit,
velle mori statuit. quae non solacia Phoebus
dixit et, ut leviter pro materiaque doleret,
admonuit! gemit ille tamen munusque supremum
hoc petit a superis, ut tempore lugeat omni.
iamque per inmensos egesto sanguine fletus
in viridem verti coeperunt membra colorem,
et, modo qui nivea pendebant fronte capilli,
horrida caesaries fieri sumptoque rigore
sidereum gracili spectare cacumine caelum.
ingemuit tristisque deus ‚lugebere nobis
lugebisque alios aderisque dolentibus‘ inquit.
Nach: www.gottwein.de (21. Juni 2008), Publius Ovidius Naso, Metamorphosen – Verwandlungen, 10. Buch, übersetzt von Reinhart Suchier.
6.4.1
48
6.4.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
Schluss
Nach der tragischen Geschichte Ovids, die gelesen oder erzählt wird, könnte
die Lehrperson abschliessend nochmals auf die letzte Lebensphase van Goghs
hinweisen, bevor der Museumsbesuch unternommen wird.
Letzte Phase
1890 übersiedelt van Gogh nach Auvers, in der Nähe von Paris. Im Umfeld
des Arztes und Künstlerfreundes Dr. Paul Gachet wagt er hier einen persönlichen und auch künstlerischen Neuanfang. Es entstehen fast ausschliesslich
Landschaftsbilder. Erstmals benutzt er Leinwände im ungewöhnlichen, breiten
Querformat von 50 x 100 cm, also einem verdoppelten Quadrat. Wie in einem
Fries sollen sich diese Leinwände zu einer kontinuierlichen Serie zusammenschliessen, akzentuiert von einzelnen dem Porträt gewidmeten Hochformaten.
Doch die Phasen psychischer Krisen kehren wieder. Mitten in den von ihm oft
gemalten Weizenfeldern richtet van Gogh eine Pistole gegen sich und verstirbt
wenige Tage darauf am 29. Juli 1890.
Mit diesem Kapitel erreicht die schulische Vorbereitung der Unterrichtswerkstatt Vincent van Gogh – Zwischen Erde und Himmel: Die Landschaften ihr vorläufiges Ende. Den abschliessenden Höhepunkt bildet nun
der mit Spannung erwartete Ausstellungsbesuch.
7. TEIL
IM MUSEUM
7.1
FINDE DIE BILDER!
49
„
Unten sind sieben Ausschnitte aus Bildern, die in der Ausstellung hängen.
Kannst Du sie finden?
3.
1.
2.
5.
4.
6.
7.
Notiere
.
Künstler
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Titel
Entstehungsort
Entstehungsjahr
50
7.1.1
ERGÄNZENDE HINWEISE
[
Beachten Sie: Die Bilder sind in der Ausstellung chronologisch gehängt!
Das Arbeitsmaterial im Museum können die SchülerInnen grundsätzlich auch
ohne vorgängige Vorbereitung nutzen. Für die Lehrkraft ist es jedoch hilfreich,
die Materialien zu sichten, um sich einen Überblick über die Werke und ihre
thematischen Fragestellungen zu verschaffen.
Es stehen vier Arbeitsblätter zur Verfügung:
1.
Suchblatt: Finde die Bilder!
2.
Postenlauf mit Multiple Choice
3.
Ergänzungsspiel
4.
Übung zu einer Bildbeschreibung:
Mein Lieblingsbild
Die Arbeitsblätter können je nach Stufe eingesetzt und kombiniert werden.
Ihre Bearbeitung kann entweder gemeinsam, in kleinen Gruppen oder einzeln
geschehen. Beim Postenlauf eignet sich die Einteilung in sieben Gruppen, die
dem Rotationsprinzip folgen, da die Bilder chronologisch gehängt sind.
Ältere SchülerInnen werden den Postenlauf in kurzer Zeit absolvieren
können, was einer Bildbeschreibung mehr Zeit gibt. Hier wäre dann das Arbeitsblatt „Mein Lieblingsbild“ einsetzbar.
Auch könnte das Arbeitsblatt Mein Lieblingsbild bei jungen Erwachsenen mit
einem selbständigen Rundgang kombiniert werden.
51
7.2
POSTENLAUF
VINCENT VAN GOGH
ZWISCHEN ERDE UND HIMMEL: DIE LANDSCHAFTEN
„ Suche das Bild und kreuze die richtigen Antworten an.
Es sind auch mehrere Lösungen möglich.
A
Blumenbeete in Holland, April 1883
1
Welche drei Farben kommen am häufigsten vor?
blau
gelb
orange
rot
2
Wie alt war van Gogh als er dieses Bild malte?
30 Jahre
22 Jahre
40 Jahre
B
Blick auf Paris vom Montmartre, Frühling 1886
1
Welche Gebäude erkennst Du?
Fabrikkamine
2
ein Viertel
die Hälfte
Wie signierte van Gogh das Bild
Van Gogh
C
Mühle
Wie viel Platz nimmt der Himmel ein?
ein Drittel
3
Eiffelturm
Vincent
Vincent van Gogh
Die Brücken von Asnières, Sommer 1887
1
Wo liegt Asnières?
bei Arles
2
bei Paris
Wie viele Boote sind am Ufer zu sehen?
sieben
3
bei Genf
fünf
vier
Die Lokomotive verdeutlicht die
Ruhe auf dem Land
Fortschrittsbegeisterung van Goghs
neuen Transportmöglichkeiten
52
7.2
POSTENLAUF
VINCENT VAN GOGH
ZWISCHEN ERDE UND HIMMEL: DIE LANDSCHAFTEN
D
Der Sämann, Oktober 1888
1
2
3
E
Der Sämann bedeutet
Hoffnung
Wut
Eifersucht
Wo ist sein Standpunkt im Bild?
Vordergrund
Mittelgrund
Hintergrund
Die zwei wichtigsten Farben sind:
Zypressen, Juni 1889
1
Van Gogh malte das Motiv der Zypressen in
Auvers
2
Saint-Rémy
Nuenen
Van Gogh lebte nach der Vollendung dieses Bildes noch
ca. einen Monat
ca. ein halbes Jahr
ca. 1 Jahr
3
Die Bedeutung der Zypresse geht auf
Ovid zurück und steht für
Glück
4
ewige Trauer
flammende LIebe
Kreuze das richtige Van-Gogh-Zitat an
„...hinter den braunen Hügeln wölbt sich ein grün und
rosafarbener Himmel mit dem anwachsenden Mond.“
(Brief 596)
„...hinter den violetten Hügeln wölbt sich ein grün und
rosafarbener Himmel mit dem anwachsenden Mond.“
(Brief 596)
F
Der Garten von Daubigny, Juli 1890
[
siehe Arbeitsblatt: 7.3. Ergänzungsspiel
53
7.3
ERGÄNZUNGSSPIEL
Der Garten von Daubigny, Juli 1890
Das Bild von Vincent van Gogh ist nicht ganz fertig skizziert.
Ergänze die sieben fehlenden Teile. Tipp: Achte auf ganze Gegenstände.
54
7.4
MEIN LIEBLINGSBILD
Anleitung:
Folgende Themen können in einer Bildbeschreibung behandelt werden.
Streiche die betreffenden Punkte durch, wenn Du sie behandelt hast.
Fakten: Wer? Wann? Wo?
Maler:
Titel:
Entstehungsjahr:
Entstehungsort:
Grösse des Bildes:
Signatur (Unterschrift):
Provenienz
(Herkunft des Bildes):
3
Motiv: Was hat der Künstler gemalt?
Hauptgegenstände / Motiv:
Vordergrund:
Mittelgrund:
Hintergrund:
Jahreszeit:
Tageszeit:
usw.
Technik:
Wie hat der Künstler gemalt?
Farbauftrag:
Farbwahl:
Licht:
Perspektive (wo stand der Künstler
beim Malen)?
Wo muss der/die BetrachterIn stehen,
um die beste Sicht auf das Bild zu
erhalten?
Interpretation und Wirkung
des Bildes
Mögliche Bedeutung des Motivs,
der Farbe, des Farbauftrags,
der Bildaufteilung (Komposition)
Mögliche Beweggründe aus
seinem Leben, seiner Zeit, seinem
künstlerischen Umfeld usw.
Gesamteindruck
usw.
Persönliche Bewertung des Bildes:
Wie wirkt das Bild auf Dich?
[ Begründe Deine Überlegungen!
55
MEIN LIEBLINGSBILD
NAME:
56
SEITE 2
MEIN LIEBLINGSBILD
8. TEIL
ANHANG
8.1
WERKLISTE
57
Verwendete Werke
Paul Gauguin, Ta matete (Auf dem Markt), 1892, Öl
auf Leinwand, 73 x 91.5 cm, Kunstmuseum Basel,
Geschenk von Dr. h.c. Robert von Hirsch 1941.
Vincent van Gogh, Le Moulin de la Galette, Herbst
1886, Öl auf Leinwand, 38 x 46.5 cm, Staatliche
Museen zu Berlin, Nationalgalerie.
Claude Monet, Die Steilküste von Aval mit Felsentor
und Felsnadel, 1884, Öl auf Leinwand, 60 x 81.5 cm,
Kunstmuseum Basel, Depositum der Dr. h.c. Emile
Dreyfus-Stiftung 1970.
Vincent van Gogh, Die Brücken von Asnières, Sommer 1887, Öl auf Leinwand, 52.5 x 65 cm, Stiftung
Sammlung E. G. Bührle, Zürich.
Camille Pissarro, Die Eremitage, Pontoise, 1878,
Öl auf Leinwand, 55 x 65 cm, Kunstmuseum Basel,
Geschenk einiger Kunstfreunde, mit einem Beitrag
der Basler Regierung erworben 1912.
Pierre-Auguste Renoir, Frau in einem Garten (Die
Dame mit dem Möwenhütchen), 1868, Öl auf Leinwand, 106 x 73.5 cm, Kunstmuseum Basel, erworben mit einem Sonderkredit der Basler Regierung
und zahlreichen privaten Beiträgen 1988.
Vincent van Gogh, Blumenbeete in Holland, April
1883, Öl auf Leinwand, 48.9 x 66 cm, National
Gallery of Art, Washington, Collection of Mr. and
Mrs. Paul Mellon 1983.1.21.
Vincent van Gogh, Blick auf Paris vom Montmartre, Frühling 1886, Öl auf Leinwand, 38.5 x 61.5 cm,
Kunstmuseum Basel, Ankauf 1946.
Vincent van Gogh, Selbstbildnis mit japanischem
Holzschnitt, 1887, Öl auf Leinwand, 43 x 34 cm,
Kunstmuseum Basel, Depositum der Dr. h.c. Emile
Dreyfus-Stiftung 1970.
Vincent van Gogh, Der Sämann, Oktober 1888, Öl
auf Leinwand, 72 x 91.5 cm, Villa Flora, Winterthur.
Vincent van Gogh, Sommerabend, Juni 1888, Öl
auf Leinwand, 74 x 92 cm, Kunstmuseum Winterthur,
Winterthur. Geschenk von Dr. Emil Hanhloser, 1922.
Vincent van Gogh, Zypressen, Juni 1889, Öl auf
Leinwand, 93.3 x 74 cm, The Metropolitan Museum
of Art, New York. Rogers Fund, 1949. (49.30).
Vincent van Gogh, Der Garten von Daubigny, Juli
1890, Öl auf Leinwand, 56 x 101.5 cm, Sammlung
Rudolf Staechelin, Depositum im Kunstmuseum
Basel.
58
8.2
WEITERFÜHRENDE LITERATUR IN AUSWAHL
Albrecht 1997
Publius Ovidius Naso. Metamorphosen, hrsg. von
Michael Albrecht, Stuttgart 1997.
Arnold 1995
Matthias Arnold, Vincent van Gogh. Werk und
Wirkung , München 1995.
Arnold 1995
Matthias Arnold, Vincent van Gogh. Gefälschtes
Leben, gefälschte Werke, München 2003.
Ausst.-Kat. Amsterdam / Otterlo 1990
Vincent van Gogh. Paintings, hrsg. von Evert van
Uitert, Louis van Tilborgh, Sjraar van Heugten,
Ausst.-Kat. Rijksmuseum Vincent van Gogh
Amsterdam, Mailand 1990.
Vincent van Gogh. Drawings, hrsg. von Johannes
van der Wolk, Ronald Pickvance, E. B. F. Pey, Ausst.Kat. Rijksmuseum Kröller-Müller Otterlo, Mailand
1990.
Ausst.-Kat. Basel 2009
Vincent van Gogh. Zwischen Himmel und Erde: Die
Landschaften, hrsg. von Bernhard Mendes Bürgi,
Walter Feilchenfeldt und Nina Zimmer, Ausst.-Kat.
Kunstmuseum Basel, Ostfildern-Ruit 2009.
Barber 2005
Barrington Barber, Die grosse Zeichenschule.
Landschaften, Grundlagen, Techniken, Motive ,
Blindlach 2005.
Busch 1997
Landschaftsmalerei (Geschichte der klassischen
Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren,
Bd. 3), hrsg. von Werner Busch, Berlin 1997.
Bussmann 1980
Klaus Bussmann, Paris und die Ile de France, Köln
1980.
Carle 1998
Eric Carle, Hallo, roter Fuchs, Hildesheim 1998.
Hennig 1991
Christoph Hennig, Provence , Badenweiler 1991.
Koldehoff 2003
Stefan Koldehoff, Vincent van Gogh (Rororo Monographien, Bd. 50620), Reinbek 2003.
Nizon 1977
Van Gogh in seinen Briefen, hrsg. von Paul Nizon,
Frankfurt a. M. und Leipzig 1977.
Ausst.-Kat. Bremen 2002
Van Gogh, Felder. Das Mohnfeld und der Künstlerstreit, hrsg. von Wulf Herzogenrath und Dorothee
Hansen, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen, Ostfildern-Ruit 2002.
Palmbach 2001
Barbara Palmbach, Paris und der Impressionismus. Die Grosstadt als Impuls für neue Wahrnehmungsformen und Ausdrucksmöglichkeiten in der
Malerei, Weimar 2001.
Ausst.-Kat. Essen /Berlin 1998
Paul Gauguin. Das verlorene Paradies, hrsg. von
Georg-W. Költzsch, Ausst.-Kat. Museum Folkwang
Essen, Neue Nationalgalerie Berlin, Staatliche
Museen zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz, Köln
1998.
Plachta 2001
Vincent van Gogh. Briefe, hrsg. von Bodo Plachta,
Stuttgart 2001.
Ausst.-Kat. Wien 2008
Van Gogh. Gezeichnete Bilder, hrsg. von Klaus
Albrecht Schröder, Heinz Widauer, Sjraar van
Heugten, Marije Vellekoop, Ausst.-Kat. Albertina
Wien, Köln 2008.
Rubin 2008
James Henry Rubin, Impressionism and the modern
landscape, productivity, technology, and urbanization from Manet to Van Gogh , Berkeley 2008.
Schapiro 1997
Meyer Schapiro, Impressionism. Reflections and
Perceptions, New York 1997.
59
8.2
WEITERFÜHRENDE LITERATUR IN AUSWAHL
Schneede 2003
Uwe M. Schneede, Vincent van Gogh. Leben und
Werk, München 2003.
Thomson 2007
Belinda Thomson, Van Gogh. Gemälde: Die Meisterwerke, Ostfildern-Ruit 2007.
Verley 1985
Patrick Verley, La révolution industrielle, Paris 1985.
Walther 1989
Ingo F. Walther und Rainer Metzger, Vincent van
Gogh. Sämtliche Gemälde, Köln 1989.
Walther 1999
Ingo F. Walther, Paul Gauguin 1848–1903. Bilder
eines Aussteigers, Köln 1999.
Walther 1993
Ingo F. Walther, Vincent van Gogh 1853–1890.
Vision und Wirklichkeit, Köln 1993.
Watt 2001
Melanie Watt, Leon ist anders, München 2001.
60
8.3
WEITERFÜHRENDES MEDIENMATERIAL IN AUSWAHL
Film
Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft, USA
1956. Regie: Vincente Minnelli. Mit Kirk Douglas
und Anthony Quinn. Gedreht nach dem Roman von
Irving Stone.
Anthony Quinn erhielt einen Oscar für den besten
Nebendarsteller.
Vincent & Theo, USA 1990. Regie: Robert Altman.
Mit Tim Roth und Paul Rhys.
Van Gogh, F, 1991. Regie: Maurice Pialat. Mit Jacques Dutronc. Jacques Dutronc erhielt 1992 einen
César für den besten Hauptdarsteller.
Musik
Bertold Hummel, Acht Fragmente aus Briefen von
Vincent van Gogh für Bariton und Streichquartett
op. 84, 1985.
61
IMPRESSUM
Dieses Lehrmittel erscheint anlässlich der Ausstellung
Vincent van Gogh – Zwischen Erde und Himmel: Die Landschaften
Kunstmuseum Basel, 26. April bis 27. September 2009
Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 8
CH-4010 Basel
Telefon +41 (61) 206 62 62
Telefax +41 (61) 206 62 52
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Redaktion: Beatrice Steiner, Jacqueline Maurer
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