Verkehrsprojekte – Entwicklungspotenziale für Innenstädte

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Verkehrsprojekte – Entwicklungspotenziale für Innenstädte
BauP_U_07_15_BauPortal 08.10.15 16:57 Seite 1
ISSN 1866-0207
Oktober 2015
6693
7
Verkehrsprojekte –
Entwicklungspotenziale für Innenstädte
Straßenbautechnik
–
–
Baumaschinentechnik –
Bauorganisation
–
Gefahrstoffe
–
Abdichtungstechnik –
Lärmmindernde Asphaltfahrbahnen
Aufgrabungen richtig schließen
Elektronik in modernen Baugeräten
Effizientes Bauhof- und Gerätemanagement
Expertenwissen Staubschutz
Abdichtung von Bauwerken durch Injektion
BauP_U_07_15_BauPortal 08.10.15 16:57 Seite 2
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00 Inhalt_07_15_BauPortal 08.10.15 17:04 Seite 1
Heft 7 • 127. Jahrgang • Oktober 2015
Fachzeitschrift der
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
Inhalt:
Verkehrsprojekte – Entwicklungspotenziale für Innenstädte .......................................... 2
aktuell – rund um die BG BAU ..................................................................................................... 6
Lärmmindernde Asphaltfahrbahnen in Kommunen ........................................................... 8
Aufgrabungen richtig schließen ................................................................................................. 14
www.bgbau.de
www.BauPortal-digital.de
Lösungen für Road und Mineral Technologies ....................................................................... 18
Redaktion: [email protected]
Emissionsfreies Arbeiten in Innenräumen .............................................................................. 23
Praxisgerechte Lösung für den Grabenbau ............................................................................. 25
Elektronik in modernen Baugeräten ......................................................................................... 28
ZUMBau: Erweiterte Zulassung um zwei Maschinenkategorien .................................... 33
VDBUM-Förderpreis für Innovationen in der Baubranche ................................................. 36
Gesellschaft zur Digitalisierung des Planens, Bauens und Betreibens ......................... 38
Effizientes Bauhof- und Gerätemanagement ........................................................................ 40
Facility Management 2015 – Fachmesse und Kongress ..................................................... 43
Fireprotec – Symposium mit Fachausstellung ....................................................................... 43
Die Kosten der Arbeitsunfälle – Arbeitsschutz rechnet sich ............................................. 45
Europaweiter NCC Awareness Day 2015 zum Thema Arbeitssicherheit ..................... 48
„Staubfreie Zone“ für Natursteinbearbeiter – Stone+tec 2015 ....................................... 48
Expertenwissen Staubschutz – Schützen Sie sich vor Staub! ........................................... 49
Auszeichnungen im Stuckateurhandwerk .............................................................................. 53
Abdichtung von Bauwerken durch Injektion (ABI-Merkblatt) .......................................... 54
Vielfältige Abdichtungslösungen im Skyline Plaza in Frankfurt ..................................... 62
Aus Altlasten lernen – Karlsruher Altlastenseminar 2015 ................................................ 64
Titelbild:
Verkehrliche und städtebauliche
Neuorganisation:
Projekt Döppersberg in Wuppertal
(Foto: Stadt Wuppertal)
Stichwort Recht ................................................................................................................................ 68
Fachbereich Bauwesen –
Prüf- und Zertifizierungsstelle im DGUV Test ........................................................................ 69
Mitteilungen aus der Industrie .......................................................... 21, 24, 26, 34, 44, 59, 61
Veranstaltungen ............................................................................................................................... 70
Buchbesprechungen ....................................................................................................................... 72
Impressum .......................................................................................................................................... 71
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Verkehrsprojekte –
Entwicklungspotenziale für Innenstädte
Dipl.-Ing. Wolfgang Wassmann, Düsseldorf
Stadtzentren sind unattraktiv, überfüllt und verkehrslastig – ja sogar eine Herausforderung für jeden Verkehrsteilnehmer?!
Ganz im Gegenteil! Unsere Stadtzentren sind zunehmend Orte zum Arbeiten und Wohnen, für Versorgung, Kultur und
Freizeit. Aufgrund des sozialen, wirtschaftlichen, technischen und demografischen Wandels erleben sie eine Renaissance,
verbunden mit einem Funktions- und Strukturwandel.
Die Verkehrsinfrastruktur ist Voraussetzung für die Erreichbarkeit der Innenstadt.
Die stadtplanerische Prämisse „autogerechte“ Stadt, durch die unsere Städte
in den 1960er Jahren geprägt wurde, ist
längst abgelöst. Der öffentliche Freiraum
wird ein Raum für alle – gleichberechtigt
für Auto, Bahn, Fahrrad und Fußgänger.
Zu dieser funktionalen Anpassung kommt
der Strukturwandel der Städte von der
Industrie zu Handel und Dienstleistung.
Dadurch wurden und werden auch heute
noch viele Gewerbe- und Industrieflächen
frei. Insbesondere die Veränderungen bei
der Bahninfrastruktur führen dazu, dass
Flächen in den Innenstädten für eine neue
Nutzung zur Verfügung stehen.
Die Bewohnbarkeit einer Stadt und die
Verbesserung der Lebensqualität gewinnen für die Bevölkerung zunehmend eine
große Bedeutung. Durch die Wünsche der
Bürger nach guter Stadtgestaltung und
hoher Aufenthaltsqualität sowie infolge
des Wettbewerbs der Städte untereinander suchen die Verantwortlichen nach
stadtverträglichen Lösungen zur Abwicklung des motorisierten Verkehrs. Diese
Aufgabe erfordert grundlegende Veränderungen der Verkehrsinfrastruktur, wie
z.B. durch die Bündelung von Verkehrsachsen, die Tieflegung von Straßen oder
den Ausbau des ÖPNV. Die damit verbundenen innerstädtischen Verkehrsinfrastrukturprojekte stehen immer häufiger
im Spannungsfeld zwischen Bürgern,
Medien und der Politik.
Eine wesentliche Bedeutung von Verkehrsprojekten liegt im Entwicklungspotenzial, das sich daraus für Innenstädte ergibt, denn es können neue Gestaltungsräume geschaffen werden, ober- und
unterirdische Verkehrsströme gebündelt
und das Stadtbild sogar nachhaltig verschönert werden. Die Aufrechterhaltung
des Verkehrs während der Bauphasen
sowie die regelmäßige Information der
breiten Öffentlichkeit sind dabei ebenso
von Bedeutung wie die integrierte Planung oder das ganzheitliche Management
von Infrastrukturmaßnahmen. Selbstver2
ständlich liegt das angestrebte Ziel von
innerstädtischen Verkehrsprojekten auch
in der Steigerung der Mobilität aller Verkehrsteilnehmer.
Das Ingenieurunternehmen Schüßler-Plan
hat sich in den vergangenen Jahrzehnten
erfolgreich mit einer Vielzahl solcher Infrastrukturprojekte auseinandergesetzt und
zeichnet mit Planungs- und/oder Projektsteuerungsleistungen für viele in Deutschland realisierte Verkehrsprojekte verantwortlich.
Projektbeispiele
Anhand von drei aktuellen Referenzen von
in Planung bzw. im Bau befindlichen Verkehrsprojekten wird gezeigt, wie auch in
der Innenstadt Baumaßnahmen stadtverträglich umgesetzt werden können und
welche Entwicklungspotenziale sie für die
Stadt darstellen.
Der Kö-Bogen in Düsseldorf, die Umgestaltung des Döppersbergs in Wuppertal und
das Europaviertel in Frankfurt stehen in
ihrer Planungs- bzw. Managementaufgabe
dabei beispielhaft für das komplexe Leistungsspektrum, das Schüßler-Plan im
Bereich Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen
erbringt.
Kö-Bogen, Düsseldorf
Mit der Entscheidung für den Bau der
Wehrhahn-Linie im Jahre 1999 begannen
die städtebaulichen Überlegungen, wie
die Flächen des entfallenden Straßenbahnknotens am Jan-Wellem-Platz neu
genutzt werden und wie eine städtebauliche Aufwertung des Areals nördlich der
Königsallee/Jan-Wellem-Platz/Hofgarten
erfolgen könnte. Voraussetzung für die
Entwicklung an der Oberfläche war eine
Tieflegung der Straßen in mehrere Tunnelbauwerke, verbunden mit dem Abbruch
der sog. Hochstraße Tausendfüßler. Nach
einer Konzeptions- und Planungsphase
begann die Realisierung der Baumaßnahmen in zwei Bauabschnitten im Jahr 2009.
Im ersten Bauabschnitt wurde mit einem
komplexen Tunnelsystem der ehemalige
Verkehrsknoten am Jan-Wellem-Platz vom
Oberflächenverkehr befreit. Die Maßnahmen des 1. Bauabschnitts (BA) umfassten
drei Tunnel: den Tunnel Nord-West, den
Tunnel Süd-West sowie den Tunnel SüdNord. Der Tunnel Süd-West wurde im
Oktober 2013 für den Individualverkehr
freigeben, der Nord-West-Tunnel ist seit
Frühjahr 2013 in Betrieb. Die Inbetriebnahme des Tunnels Süd-Nord erfolgte im
Frühjahr 2014.
Abb. 1: Kö-Bogen, Düsseldorf (Foto: Ralph Richter/Schüßler-Plan)
01 Verkehrsprojekte_BauPortal 08.10.15 14:25 Seite 3
Das durch den Bau der Wehrhahn-Linie
und die Verlegung der Stadtbahn unter die
Erde sowie das komplexe Tunnelsystem
frei gewordene Areal nördlich von Königsallee/Jan-Wellem-Platz/Hofgarten wurde
nach Entwürfen des New Yorker Architekten Daniel Libeskind mit einem Gebäudekomplex (Abb. 1) bebaut.
Im zweiten Bauabschnitt wurde die Hochstraße Tausendfüßler (Abb. 2) zurückgebaut und als Ersatz der Nord-Süd-Tunnel
mit einer Aufspreizung in zwei Ausfahrten
geplant. Er hat eine Länge von ca. 680 m
und soll Ende 2015 für den Verkehr freigegeben werden. Aktuell wird der NordSüd/Ost-Tunnel errichtet. Die angrenzenden Flächen und Gebäude werden unter
dem Projektnamen Kö-Bogen II neu beplant. Neue und bestehende Tiefgargagen
in diesem Areal werden mit den Tunnelanlagen unterirdisch verbunden. Unmittelbar neben, kreuzend oder direkt oberhalb
der geplanten Tunnelbauwerke erfolgt der
Verlauf der Straßenbahntrassen, die während der gesamten Bauausführung für die
Tunnel aufrechtzuerhalten waren, ebenso
wie die Straßen für den motorisierten Individualverkehr. Die Planung der Gesamtmaßnahme (Tunnelbauwerke einschließlich bautechnischem Ausbau, Straßen,
Straßenbahntrassen, Kanalbau, betriebstechnischem Ausbau des Tunnels, M+ETechnik für die Dükerbauwerke, Straßenbahnausrüstung) wurde in einer Ingenieurgemeinschaft unter technischer und
kaufmännischer Federführung von Schüßler-Plan erbracht.
Wegen der Aufrechterhaltung des ÖPNV
und des MIV während der gesamten
Bauzeit wurde die Baustelle oft als „Operation am offenen Herzen“ bezeichnet.
Zudem erschwerten die begrenzt zur
Verfügung stehenden BE-Flächen die Baustellenlogistik. Während der gesamten
Bauphase war die Beeinträchtigung der
sensiblen Anrainer (Hotel, Einzelhandel,
Wohnbebauung, Kirche) zu minimieren
und die Arbeiten sowie Zusatzmaßnahmen mit den Beteiligten abzustimmen.
Abb. 2: Kö-Bogen, Projektmotivation (Foto: Herbert Kuttler/Schüßler-Plan)
Auch die Ausführung der gesamten Maßnahmen des 1. und 2. BA wird von Schüßler-Plan in Arbeitsgemeinschaft durch die
Bauüberwachung bzw. die Bauoberleitung
betreut und gesteuert. Trotz verschiedener
Unwägbarkeiten, wie z.B. archäologischer
Funde, wurden die Maßnahmen im festgelegten Kosten- und Terminrahmen ausgeführt. Gleiches gilt für die Prognoseaussichten im Hinblick auf die Baukosten
und Fertigstellungstermine für die noch
verbleibenden Maßnahmen bis zur zweiten Jahreshälfte 2016.
Döppersberg, Wuppertal
Bei dem Projekt Döppersberg in Wuppertal
geht es um die verkehrliche und städtebauliche Neuorganisation des Bereichs
zwischen dem Wuppertaler Hauptbahnhof und der Elberfelder City sowie um die
funktionale Aufwertung des gesamten
Bahnhofsumfeldes. Ziel ist es, die Innenstadt und den Bahnhofsbereich wieder
zusammenzuführen, neu zu ordnen und
die Aufenthaltsqualität deutlich zu verbessern. Der Bereich ist heute geprägt durch
Abb. 3:
Tieferlegung der B7
(Visualisierung: Stadt Wuppertal)
BauPortal 7/2015 – www.baumaschine.de/Verkehrsbau
einen zu Beginn der 1960er Jahre vorgenommenen autogerechten Ausbau des
gesamten Bereiches. Die Aufenthaltsqualität des heutigen Stadtraumes ist wenig
attraktiv. Die Fußgänger unterqueren
durch einen langen Tunnel die Bundesallee (B7) und die Bahnhofstraße. Der Busbahnhof wird von einer Richtungsfahrbahn der Bundesallee durchschnitten, was
zu Sicherheitsmängeln und Orientierungsschwierigkeiten bei allen Verkehrsteilnehmern führt.
Die zentralen städtebaulichen Ziele der
Neuordnung sind die Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV durch Schaffung eines
modernen Busbahnhofes, eine erhebliche
Aufwertung des Hauptbahnhofes und
des Bahnhofvorplatzes mit einer verdichteten, hochwertigen Neubebauung und
die Öffnung des Flusslaufes der Wupper
im Wupperpark.
Die verbindende Achse ist dabei die geplante fußläufige Anbindung des Hauptbahnhofes an die Elberfelder City. Voraussetzung hierfür ist die Neuordnung des
Verkehrs im topographisch und verkehrs-
Abb. 4:
Neugestaltung Bahnhofsvorplatz
(Visualisierung: Stadt Wuppertal)
3
01 Verkehrsprojekte_BauPortal 08.10.15 14:25 Seite 4
technisch anspruchsvollen Plangebiet der
zentralen Innenstadt. Das Verkehrskonzept sieht eine Bündelung der zurzeit
auf unterschiedlichen Höhen parallel verlaufenden Straßen Bundesallee (B7) und
Bahnhofstraße vor. Zusätzlich wird die
Bundesallee zwischen den geplanten
Knoten mit der Bahnhofstraße und dem
Döppersberg gegenüber ihrem heutigen
Niveau so abgesenkt und überbaut, dass
eine Erweiterung der Fußgängerzone der
City nach Süden über die Wupper hinaus
auf den großzügigen neuen Bahnhofsvorplatz möglich wird.
Abb. 5: Döppersberg, Wuppertal (Foto: Jürgen Karla-Brauner)
Mit dem Projekt Döppersberg werden
Verkehrswege entflechtet und gebündelt
sowie neue Flächen geschaffen. Durch
die Umplanung der Verkehrsführung wird
die Fläche vor dem Bahnhof autofrei
und der Zugang zum Busbahnhof somit
barrierefrei. Aus verkehrsplanerischer Sicht
wird zudem die Leistungsfähigkeit des
Individualverkehrs gesteigert, von derzeit
45.000 Kfz auf, durch die Zusammenlegung der Bundesallee und Bahnhofstraße, prognostizierte 58.000 Kfz pro Tag.
Die Neugestaltung des Döppersbergs
schafft die direkte, oberirdische Anbindung des Hauptbahnhofs an die Innenstadt. Der Bahnhof wird damit wieder das
„Tor zur Stadt" und erhält einen großzügigen, städtischen Bahnhofsvorplatz.
Der Bahnhofsvorplatz wird entlang der
neuen Geschäftspassage und über eine
breite Fußgängerbrücke mit der Innenstadt verbunden. Die Fußgängerzone wird
somit bis in den Eingangsbereich des
Bahnhofs hinein erweitert und durch die
neuen Flächen für Einkauf, Gastronomie
und Dienstleistungen wird sich der „neue
Abb. 6: Döppersberg, Wuppertal, Projektumfang
Abb. 7: Döppersberg, Wuppertal – Bauarbeiten im September 2015
(Foto: Stadt Wuppertal)
Döppersberg" zu einem lebendigen Innenstadtquartier entwickeln.
Schüßler-Plan ist bei dem bis 2017 ausgelegten Projekt mit der Objektplanung der
Verkehrsanlagen sowie der Ingenieurbauwerke beauftragt. Zum Planungsumfang
gehören 11 Ingenieurbauwerke, 6 Stützwände, zur Sicherung der an ihrem tiefsten Punkt um 5,70 m abgesenkten Bundesallee, 3 Fußgänger- und 2 Straßenbrücken. Zudem erbringt Schüßler-Plan für
das Gesamtprojekt die Bauoberleitung
und die Bauüberwachung.
Europaviertel, Frankfurt am Main
Das Projekt Europaviertel liegt innerhalb
des gründerzeitlichen Erweiterungsringes
um die Frankfurter Innenstadt in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof. Auf einer
innerstädtischen, 90 ha großen Brachfläche, dort wo früher die Gleise des
Güterbahnhofs lagen, entstehen auf einer
4
www.baumaschine.de/Verkehrsbau – BauPortal 7/2015
01 Verkehrsprojekte_BauPortal 08.10.15 14:25 Seite 5
Gesamtfläche von 1.450.000 m2 mehr als
2.500 Wohnungen, Bürogebäude mit
10.000 Arbeitsplätzen, drei Kindertagesstätten, eine Grundschule und auf einer
Fläche von 60.000 m2 ein neuer innerstädtischer Park, der Europagarten.
Das Projekt gliedert sich für Schüßler-Plan
in vier Teilbereiche: die Erschließung des
Europaviertels West, die Erschließung des
Europaviertels Ost, die Verlängerung
der Stadtbahnlinie U5 ins Europaviertel
und der Tunnel unter dem Europagarten.
Die verkehrstechnische Erschließung der
neuen Stadtquartiere ist bereits größtenteils umgesetzt. Schüßler-Plan ist zuständig für alle Infrastrukturmaßnahmen des
neuen Stadtquartiers.
Der Leistungsumfang beinhaltet alle für
den Städtebau erforderlichen Gewerke
wie Verkehrsanlagen mit Platzflächen und
Freianlagen, Medienver- und -entsorgung
sowie Ingenieurbauwerke, von Kanalbauwerken bis zum rd. 400 m langen Europatunnel.
Die verkehrlichen Kernprojekte werden
von der Stadt Frankfurt sowie den privaten
Erschließungsträgern aurelis Real Estate
GmbH & Co. KG und CA Immo realisiert.
Bei der Planung und Umsetzung der
Erschließungsmaßnahmen stellen die
Auftraggeber hohe Ansprüche an die Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität. Die
Haupterschließungsachse und die Verbindung zur Innenstadt stellt die als großstädtischer Boulevard konzipierte EuropaAllee dar. Der 60 m breite Korridor des
Boulevards östlich des Europagartens
wurde bereits fertiggestellt.
Die in der Mittelachse der Europa-Allee
oberirdisch geplante Stadtbahntrasse wird
auf der Ostseite über ein Rampenbauwerk unterirdisch weiter geführt. Die
Anbindung an das im Rohbau fertiggestellte Kreuzungsbauwerk mit der Bestandsstrecke der Stadtbahn U5 erfolgt
Abb. 8: Europaviertel Frankfurt am Main,
Europagarten und Europaboulevard
(Visualisierung: aurelis Real Estate )
durch ein kurzes Tunnelteilstück in offener Bauweise, an das sich zwei mittels
Schildvortrieb aufzufahrende Tunnelröhren unter der bestehenden Bebauung anschließen. Teil dieses Abschnitts ist die
Station Güterplatz, die im Bereich eines
bestehenden, zentralen Verkehrs- und
Medienerschließungsknotens in offener
Bauweise hergestellt wird.
Verlegung des Verkehrs unter die Erde
oder auch die Zusammenlegung von Verkehren und Verkehrsträgern enstanden
und enstehen sowohl in Düsseldorf, Wuppertal als auch Frankfurt am Main neue
Gestaltungsmöglichkeiten und Lebensräume an der Oberfläche sowie optimierte, zum Teil barrierefreie innerstädtische Verkehrsachsen und -systeme.
Im westlichen Bereich des Europaviertels
wird der Europagarten unterirdisch mit
einem kombinierten Straßen- und Stadtbahntunnel gequert, der die Anbindung
der Europa-Allee an das bestehende Straßennetz sicherstellt. Bei dem 3-zelligen
Tunnelquerschnitt unter der Parkfläche ist
dabei besonderes Augenmerk auf die
unterschiedlichen Nutzungsvorgaben der
Betreiber von Stadtbahn- und Straßentunnel zu richten.
Durch die Renaissance der Innenstädte
und eine Rückbesinnung auf innerstädtisches Wohnen kehrt sich moderne Stadtplanung vom Paradigma der autogerechten Stadt ab. Vielmehr gilt es heute,
moderne Mobilitätsansprüche mit dem
Wunsch nach hoher urbaner Lebensqualität zu vereinbaren. Die Stadt wird ein
Raum für alle. Um dieses Ziel zu erreichen,
sind eine Zukunft gerichtete Infrastrukturund Mobilitätsplanung ebenso zu berücksichtigen, wie die stadt- und verkehrsverträgliche Umsetzung solch großmaßstäblicher Verkehrsinfrastrukturprojekte. Die
größtmögliche Beteiligung und Information der Öffentlichkeit ist für die erfolgreiche Planung und Realisierung dabei von
ebenso großer Bedeutung wie die Bedürfnisse und Anforderungen von Stadtplanern, Investoren und Projektentwicklern.
Fazit
Die vorgestellten Beispiele stehen in ihrer
Dimension und Komplexität beispielhaft
für moderne Stadtentwicklung und Verkehrsplanung. Zudem zeigen sie, welche
Chancen die Verkehrsprojekte für die Entwicklung unserer Innenstädte besitzen
und welche Herausforderungen mit ihnen
verbunden sind. Durch die Neuordnung
und Bündelung von Verkehrsachsen, die
Abb. 9: Verlauf der Stadtbahnlinie U5
(Visualisierung: aurelis Real Estate )
Schüßler-Plan ist seit den 1970er Jahren
kontinuierlich mit der Planung von komplexen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen
betraut. Viele der in der Vergangenheit
realisierten Projekte, wie z.B. die Untertunnelung der Rheinuferpromenade in
Düsseldorf oder verschiedene Stadtbahnprojekte in deutschen Großstädten, haben
erheblich zur Steigerung der Lebensqualität in den Innenstädten beigetragen und
besitzen mitunter Vorbildcharakter für
andere Kommunen. Und auch die vorgestellten Verkehrsprojekte werden die
Qualität der Innenstädte von Düsseldorf,
Wuppertal und Frankfurt am Main nachhaltig verbessern – in städtebaulicher, verkehrlicher wie gesellschaftlicher Hinsicht.
Autor:
Dipl.-Ing. Wolfgang Wassmann,
Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH
BauPortal 7/2015 – www.baumaschine.de/Verkehrsbau
5
3 etieS
02 rund_07_15_BauPortal 08.10.15 14:26 Seite 2
aktuell – rund um die BG BAU
Rekordtief
bei Arbeitsunfällen
„Im Jahr 2014 wurden bundesweit
103.731 Arbeitsunfälle auf den Baustellen registriert“. Das berichtete KlausRichard Bergmann, Hauptgeschäftsführer
der BG BAU, am 3. August 2015 in Berlin.
Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein
Rückgang um 1,4 % und ein Minus von
gut 16 % seit den letzten zehn Jahren.
2005 verzeichnete die Bauwirtschaft fast
20.000 Arbeitsunfälle mehr als 2014. Damit setzt sich der Langzeittrend sinkender
Zahlen von Arbeitsunfällen fort. Die Abnahme der Unfälle erklärte Bergmann vor
allem mit einer verbesserten Organisation
des Arbeitsschutzes in vielen Betrieben.
Der positive Trend spiegelt sich auch bei
den tödlichen Arbeitsunfällen wider: 81
Menschen kamen im Jahr 2014 bei der
Arbeit ums Leben, 32 weniger als noch vor
zehn Jahren. Stark abgenommen hat auch
die Zahl der neuen Arbeitsunfallrenten,
in denen sich besonders schwere Arbeitsunfälle ausdrücken, die zu dauernden
gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen: 2.314 neue Arbeitsunfallrenten verzeichnete die BG BAU im Jahr 2014, das
waren 148 weniger als im Vorjahr und
32 % weniger als noch vor zehn Jahren.
Dennoch ist das Unfallrisiko in der Bauwirtschaft höher als in vielen anderen
Branchen der gewerblichen Wirtschaft.
Hauptsächliche Unfallereignisse waren
laut BG BAU Stürze oder Abstürze, etwa
von Leitern, Gerüsten oder Dächern und
der Kontrollverlust über Maschinen, Fahrzeuge und Werkzeuge. Zudem geschehen
auch viele Unfälle durch Stolpern und
Stürzen sowie durch kippende Teile oder
herabfallende Gegenstände.
„Sinkende Unfallzahlen bedeuten vor
allem weniger menschliches Leid, denn
jeder einzelne Unfall ist einer zu viel und
tragisch für die Betroffenen und ihre
Angehörigen“, sagte Bergmann. Außerdem sind weniger Unfälle ein Beitrag
zur Kostenentlastung der Mitgliedsunternehmen: Unfälle ziehen hohe finanzielle
Aufwendungen nach sich, durch Behandlungskosten, krankheitsbedingte Lohnfortzahlungen und den notwendigen Einsatz
von zusätzlichem Personal. Deshalb ist
die systematische Ermittlung der Unfallursachen ein Schwerpunkt der Präventionsarbeit der BG BAU, um möglichst
6
viele Unfälle mit zielgerichteten Aktivitäten von vornherein verhindern zu können.
schen Arbeitsschutzstrategie (GDA) von
Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern.
Der Grund für den langfristig rückläufigen
Trend der Unfallzahlen ist vor allem die
auf Zielgruppen bezogene Präventionsarbeit in Zusammenarbeit zwischen Mitgliedsbetrieben, Innungen, Verbänden und
der BG BAU. Beispiele für Aktivitäten mit
nachhaltiger Wirkung waren und sind über
Jahre laufende Präventionskampagnen
wie „Absichern statt Abstürzen“ und die
Teilnahme an der Gemeinsamen Deut-
Eine große Rolle spielen die Beratung und
Fortbildung verantwortlicher Führungskräfte und Arbeitsschutzexperten in den
Unternehmen. Ebenso wichtig ist die Baustellenüberwachung und dass auf Verstöße gegen Arbeitsschutzbestimmungen
Sanktionen folgen können. Die Aufsichtspersonen der BG BAU haben im Jahr 2014
weit über 200.000 Betriebsbesichtigungen
durchgeführt.
Kompetenz am Bau seit 60 Jahren
In Varnhalt bei Baden-Baden legten Josef
und Rosa Schnell am 20. September 1955
den Grundstein für die Unternehmensgruppe Josef Schnell, die heute an vier
Standorten in Baden-Württemberg ca.
200 Mitarbeiter beschäftigt.
Nach der Holzmastennachpflege für Energieversorgungsunternehmen kam 1964
der Freileitungsbau und später der Kabelund Rohrleitungstiefbau hinzu. 1965
wurde der erste Pflug zum Einziehen von
Erdungsbändern entwickelt. Seit der Übernahme weiterer Bauunternehmen 1970
und 1991 werden Arbeiten im Tief- und
Straßenbau ebenso wie Arbeiten im Spezialtiefbau, z.B. das horizontale Spülbohrverfahren, und Ingenieurbau ausgeführt.
1995 wurde die Josef Schnell GmbH Pflug
& Frässervice gegründet, die mit ihrem
Spezialmaschinenpark in ganz Deutschland und den angrenzenden EU Staaten
tätig ist. Ebenso werden seit über 10 Jahren große Windparks in Großbritannien
verkabelt. Nach Aufträgen in Paraguay,
Rumänien und Ecuador ist seit drei Jahren
ein Kabelpfluggespann mit Bedienungspersonal in Südafrika tätig.
2009/2010 wurden alle vier Unternehmen der Gruppe, unter den ersten Tiefbauunternehmen der badischen Region,
für ihren wirksamen und nachhaltigen
Arbeitsschutz mit der Bescheinigung AMSBau der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) ausgezeichnet.
BauPortal 7/2015
17 Unfall_Kosten_BauPortal 08.10.15 14:58 Seite 1
Die Kosten der Arbeitsunfälle –
Arbeitsschutz rechnet sich
Dipl.-Ök. Thomas Behnke, Hannover
Dipl.-Ing. Detlev Opara, Frankfurt
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten bedeuten für die Betroffenen (großes)
menschliches Leid. Darüber hinaus verursachen sie Kosten sowohl bei den
Betrieben als auch bei den Unfallversicherungsträgern. Letztendlich werden
auch die bei den Unfallversicherungsträgern entstehenden Kosten durch
Arbeitsunfälle mittelbar von den versicherten Unternehmen getragen.
Nur durch Prävention lassen sich diese Kosten vermeiden.
Mittelbare Kosten
und Leistungsfähigkeit des Betroffenen
wiederherzustellen. Dafür werden u.a.
Maßnahmen zur Rehabilitation finanziert
oder Entschädigungsleistungen gezahlt.
Dies sind gesetzlich geregelte Leistungen,
die der Unfallversicherungsträger zu erbringen hat. So wurden 2013 von der
BG BAU aufgrund der meldepflichtigen
Arbeits- und Wegeunfälle sowie Berufskrankheiten für Maßnahmen der Rehabilitation und für Leistungen insgesamt
1,49 Mrd. € gezahlt.
lichen Abstände unabhängig vom Unfallaufkommen konstant ist. Wenn allerdings das betriebliche Unfallaufkommen
größer ist als das der Solidargemeinschaft, dann kommen zusätzliche Kosten
in Form eines Zuschlages hinzu. Hieraus
folgt, dass langfristig eine Senkung des
Beitrags und eine kurzfristige Vermeidung des Zuschlags nur erzielt werden
können, wenn mehr Arbeitsunfälle verhütet werden.
Unmittelbare Kosten
Nach Eintritt eines arbeitsbedingten
Gesundheitsschadens, der durch einen
Arbeitsunfall verursacht wurde, ist mit
allen geeigneten Mitteln die Gesundheit
Die erforderlichen Mittel hierfür erbringen
die Unternehmen in Form ihrer Beiträge.
Letztendlich bezahlt damit die Solidargemeinschaft der Unternehmen die zu
erbringenden Leistungen. Der zu entrichtende Beitrag wird wesentlich von der
Anzahl der Arbeitsunfälle bzw. den Kosten
für die zu erbringenden Leistungen beeinflusst. In definierten zeitlichen Abständen
wird der Beitrag von den Unfallversicherungsträgern überprüft und ggf. angepasst. Vorteilhaft für die Unternehmen
ist, dass der Beitrag innerhalb dieser zeit-
Abb. 1: Eine häufige Unfallursache:
unaufgeräumte Baustellen
Abb. 2: Stolper- und Sturzgefahr
im Treppenbereich
Die mittelbaren Kosten eines Arbeitsunfalls werden vereinfacht betrachtet. In
vielen Fällen hängen sie von den Gegebenheiten des Einzelfalls ab und lassen sich
nur schwer abschätzen, wie z.B. Kosten aus
• der Bauunterbrechung aufgrund
der Untersuchungen durch
die Polizei, Staatsanwaltschaft
oder den staatlichen bzw.
berufsgenossenschaftlichen
Aufsichtsbehörden,
• den nachfolgenden
Terminverschiebungen,
• den zivilrechtlichen und/oder
strafrechtlichen Verfahren,
• der Rufschädigung
des Unternehmens,
• der psychologischen
Verfassung der Mitarbeiter.
Nach dem Eintritt eines Arbeitsunfalls entstehen aus betriebswirtschaftlicher Sicht
unmittelbar Kosten für das Unternehmen.
Diese Kosten werden vielfach unterschätzt. Für die nachfolgenden Betrachtungen wird angenommen, dass es sich
um einen „Durchschnittsbetrieb“ des mittelständischen Bauhauptgewerbes mit
• 8 Mitarbeitern, wobei 6 Beschäftigte
als direkt verrechenbar gelten,
• einem Durchschnittslohn der
Beschäftigten von 15,30 €,
• sowie einer Arbeitsleistung von
ca. 1.500 Stunden im Jahr pro
Beschäftigten handelt. Es wurden
durchschnittlich 10 Krankheitstage
je gewerblichen Mitarbeiter/Jahr
berücksichtigt.
Abb. 3: Korrekt abgedeckte Treppe
BauPortal 7/2015 – www.baumaschine.de/Arbeitsunfall
45
17 Unfall_Kosten_BauPortal 08.10.15 14:58 Seite 2
Tabelle 1 zeigt die exemplarische Gewinnund Verlustrechnung eines solchen Betriebes. Zu beachten ist, dass für eine Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Unternehmensformen die Gehälter für Gesellschafter/Geschäftsführer nicht im Personalaufwand aufgenommen, sondern bei
den kalkulatorischen Kosten berücksichtigt wurden.
Die Gesamtkosten im Betrieb belaufen
sich auf ca. 950.000 €. Für die Bestimmung der als weitestgehend fix zu betrachtenden Kosten sind die variablen
Kosten (Materialkosten, Fremdleistungen,
Lohnkosten) davon abzuziehen, d.h.
950.000 €
– 365.000 € (Materialkosten)
– 105.000 € (Fremdleistungen)
– 250.000 € (Lohnkosten für die
produktiven Mitarbeiter)
230.000 €
Daten aus der Buchhaltung
€
Betriebsleistung
950.000
Fremdleistung
105.000
Eigene Betriebsleistung
845.000
Materialeinsatz
365.000
Rohgewinn I
480.000
Gesamte Personalkosten
250.000
Rohgewinn II
230.000
Abschreibungen
28.000
Sonstiger betrieblicher Aufwand 122.000
Betriebsergebnis
80.000
Kalkulatorische Kosten
81.500
Betriebswirtschaftliches Ergebnis – 1.500
Von diesem Betrag sind die üblicherweise
über einen Zuschlag auf Material/Fremdleistung verrechenbaren Kosten abzuziehen, um die Fixkosten zu erhalten, die
über die produktiven Stunden zu verrechnen sind.
230.000 €
– 60.000 € (verrechenbare Kosten auf
Material/Fremdleistung)
170.000 €
170.000 € : (1.500 Std. x 6 Beschäftigte)
= 18,90 €
pro Produktivstunde bei Berücksichtigung
von 6 gewerblichen Mitarbeitern.
Beispiel 1:
Ein Geselle fällt aufgrund eines Stolperunfalls krankheitsbedingt für 3 Arbeitstage aus. Die theoretische Unterdeckung
der Fixkosten beträgt
18,90 € x 8 Stunden x 3 Tage = 453,60 €
Der Gesellenlohn liegt über dem Durchschnittslohn und soll für das Beispiel
17,62 € betragen. Für das Unternehmen
fallen Kosten aufgrund der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall an, d.h.
17,62 € x 8 Stunden x 3 Tage = 422,80 €
Abb. 5 und 6:
Sicherer Gerüstaufstieg (aus BGI 663)
Tabelle 1: Exemplarische Gewinn- und Verlustrechnung
eines Durchschnittsbetriebes (gerundete Werte)
Auf diese ca. 423 € entfallen Sozialkosten
in Höhe von ca. 50 %. Das sind Kosten
z.B. für die Sozialkassen, Winterbauumlage, Krankenkassen, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung:
423 € + 211,50 € = 634,50 €
Damit ergibt sich für den krankheitsbedingten Ausfall eine direkte Kostenbelastung des Arbeitgebers in Höhe von
ca. 634 €.
Abb. 4: Arbeiten auf dem Dach ohne Absturzsicherungen, so nicht! Absturzunfälle passieren oft
durch unzureichende Betriebsorganisation
Von diesem Betrag erstattet die Krankenkasse dem Unternehmen Kosten in Höhe
von ca. 330 €. Dieser Betrag errechnet
sich aus 65 % des Bruttolohnes, zuzüglich der darauf entfallenden und seitens
der Arbeitgeber zu tragenden Beiträge
zur Sozialversicherung von ca. 20 % des
Bruttolohnes.
Hieraus ergibt sich für den krankheitsbedingten Ausfall eine Kostenbelastung
des Unternehmens in Höhe von
634 € – 330 € = 304 €
Der wirtschaftliche Schaden beläuft sich
unter Berücksichtigung der theoretischen
Unterdeckung der Fixkosten somit auf ca.
304 € + 453 € = 758 €
Hieraus ergibt sich ein wirtschaftlicher
Schaden pro Tag von
758 € : 3 Tage = 253,70 €
Beispiel 2:
Ein Geselle fällt aufgrund eines Absturzunfalls krankheitsbedingt für 3 Wochen
aus. Der wirtschaftliche Schaden berechnet sich analog zu Beispiel 1 (Tabelle 2).
Beispiel 3:
Ein Geselle fällt aufgrund eines Absturzunfalls krankheitsbedingt für 12 Wochen
aus. Der wirtschaftliche Schaden berechnet sich analog zu Beispiel 1. Allerdings
wird in diesem Fall nur die gesetzliche Anspruchsdauer für die Entgeltfortzahlung von 6 Wochen berücksichtigt
(Tabelle 3).
Die Beispielberechnungen zeigen, dass in
Abhängigkeit der Ausfalltage unmittel-
46
www.baumaschine.de/Arbeitsunfall – BauPortal 7/2015
17 Unfall_Kosten_BauPortal 08.10.15 14:58 Seite 3
Lohnfortzahlung für 3 Wochen
(40 Stunden/Woche x
17,62 €/Stunde x 3 Wochen)
2.114 €
Lohnfortzahlung für 6 Wochen
(40 Stunden/Woche x
17,62 €/Stunde x 6 Wochen)
4.229 €
Zuzüglich Sozialkosten (50 %)
1.057 €
Zuzüglich Sozialkosten (50 %)
2.114 €
Direkte Kostenbelastung
des Unternehmens aus
Lohn- und Sozialkosten
3.171 €
Direkte Kostenbelastung
des Unternehmens aus
Lohn- und Sozialkosten
6.343 €
Rückerstattung
durch Krankenkassen
1.649 €
Rückerstattung
durch Krankenkassen
3.299 €
1.522 €
Kostenbelastung
des Unternehmens
nach Rückerstattung
3.044 €
Theoretische Unterdeckung
der Fixkosten
(40 Stunden/Woche x
18,90 €/Stunde x 3 Wochen)
2.268 €
Theoretische Unterdeckung
der Fixkosten
(40 Stunden/Woche x
18,90 €/Stunde x 12 Wochen)
9.072 €
Wirtschaftlicher Schaden
durch die gesamte Ausfallzeit
3.790 €
Wirtschaftlicher Schaden
durch die gesamte Ausfallzeit
12.116 €
Kostenbelastung
des Unternehmens
nach Rückerstattung
Wirtschaftlicher Schaden pro Tag
253 €
Wirtschaftlicher Schaden pro Tag
202 €
Tabelle 2: Berechnung zu Beispiel 2
Tabelle 3: Berechnung zu Beispiel 3
bare Kosten zwischen ca. 200 bis 250 €
pro Tag entstehen, und dass sich diese zu
beträchtlichen Summen addieren. Arbeitsunfälle führen demnach zu einer Minderung des Umsatzes, zu einer Reduktion der
produktiven Stunden, zu der Entstehung
von betrieblichen Mehrkosten, und das
bei einer als weitestgehend konstant anzunehmenden Fixkostenbasis. Für jeden
Betrieb stellt ein Arbeitsunfall mit seinen
unmittelbaren Kosten einen immensen
wirtschaftlichen Schaden dar. Alternative
Ansätze zur Ermittlung der wirtschaftlichen Belastung durch Arbeitsunfälle auf
Betriebsebene gehen an Stelle der Fixkostenbetrachtung von dem Ersatz des
verunfallten Mitarbeiters aus. Parallel zur
Lohnfortzahlung des verunfallten Arbeitnehmers schlägt in diesem Fall ein weiterer Lohnempfänger zu Buche. Neben der
Tatsache, dass sich die zu errechnenden betrieblichen Mehrbelastungen kaum
unterscheiden, sollte diese Alternative
besonders vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels als nachrangig betrachtet
werden.
Als Konsequenz der Änderung der hier
aufgezeigten Kalkulationsgrundlagen können die Unternehmen zu zwei Schlussfolgerungen gelangen: Sie akzeptieren
den wirtschaftlichen Schaden bei konstant gehaltenem Stundenverrechnungssatz oder sie versuchen den wirtschaftlichen Schaden durch Anpassung des
kostendeckenden Stundenverrechnungssatzes zu kompensieren. Bezogen auf
das Beispiel 3 müsste der Stundenver-
rechnungssatz theoretisch entsprechend
den nachfolgenden Berechnungen um
ca. 1,40 € erhöht werden.
Ausgehend von der ursprünglichen Kalkulation berechneten sich die Kosten pro
Produktivstunde aus den Fixkosten und
der Anzahl der Stunden:
170.000 € Fixkosten : 9.000 Stunden
= 18,90 € pro Produktivstunde
Nach dem Unfall sind 170.000 € Fixkosten
über 9.000 Stunden abzüglich 480 Stunden (40 Stunden x 12 Wochen unfallbedingte Abwesenheit) umzulegen, d.h. es
kommt zu einem Kostenanstieg auf Basis
der neuen Stunden um 1,04 €, also von
18,90 € auf 19,95 €.
Zu berücksichtigen sind weiterhin die
zusätzlichen Mehrkosten durch die Belastung des Arbeitgebers aus dem Saldo
Lohnfortzahlung/Erstattung durch die
Krankenkassen in Höhe von 3.044 €.
BauPortal 7/2015 – www.baumaschine.de/Arbeitsunfall
3.044 € : 8.520 Stunden = 0,36 €
d.h. der Stundenkostensatz erhöht sich um
1,04 € + 0,36 € =1,40 €.
8.520 Stunden x (18,90 € + 1,40 €)
= 172.956 € (Fixkosten von weiterhin
170.000 € zzgl. 3.044 € als Saldo
Entgeltfortzahlung/Krankenkassen)
2013 verzeichnete die BG BAU 105.248
meldepflichtige Arbeitsunfälle bei insgesamt 545.379 Mitgliedsunternehmen.
Unter der Annahme, dass diese Unfälle
im Durchschnitt 10 Ausfalltage nach sich
zogen, ergibt sich bei 250 € pro Tag ein
wirtschaftlicher Gesamtschaden für die
Betriebe von ca. 263 Mio. €. Theoretisch
zeigen diese Zahlen auch, dass ca. jedes
fünfte Unternehmen einen meldepflichtigen Arbeitsunfall pro Jahr bzw. dass in
fünf Jahren ca. jedes Unternehmen einen
meldepflichtigen Arbeitsunfall zu verzeichnen hat.
Fazit
Unabhängig von jeder rechtlichen, moralischen und ethischen Verpflichtung zur
Unfallverhütung kann angesichts der
Beispiele jeder Betrieb seinen wirtschaftlichen Schaden aufgrund seiner tatsächlichen Unfallbelastung ermitteln. Hieraus
kann sich insbesondere für klein- und
mittelständische Betriebe aus betriebswirtschaftlicher Sicht nur die Schlussfolgerung ergeben, diese Kosten – die
Arbeitsunfälle – mit allen geeigneten Mitteln zu vermeiden. Es ergibt sich die
zwingende Notwendigkeit, entsprechend
der im Betrieb vorhandenen Gefährdungen in den Arbeitsschutz zu investieren.
Diese Investitionen sollten beim Schwerpunkt der Gefährdungen beginnen und
werden sich langfristig rechnen.
Autoren:
Dipl.-Ök. Thomas Behnke
Baugewerbe-Verband Niedersachsen
Dipl.-Ing. Detlev Opara
BG BAU Prävention
ELA Container GmbH, Zeppelinstraße 19 – 21, 49733 Haren (Ems)
Tel 05932 / 506 - 0 Fax 05932 / 506 - 10 [email protected] www.container.de
47
18 NCC-Stone+tec_BauPortal 08.10.15 14:59 Seite 2
Europaweiter NCC Awareness Day 2015
zum Thema Arbeitssicherheit
Im fünften Jahr in Folge veranstaltet NCC,
der größte Projektentwickler für Wohnimmobilien in Deutschland, den Awareness Day 2015, ein jährlich wiederkehrender Thementag rund um Arbeits- und
Gesundheitsschutz. Dafür unterbrechen
17.700 Mitarbeiter des Konzerns für mehrere Stunden die Arbeit – sowohl auf den
Baustellen als auch in den Büros. Der
Aktionstag findet konzernübergreifend in
Deutschland, Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, den baltischen Ländern
und in St. Petersburg statt.
„Unsere Vision ist es, die Zahl der Arbeitsunfälle auf null zu senken. Jeder Unfall
ist einer zu viel“, sagt Peter Wågström,
Präsident und CEO von NCC. „Mithilfe
des Awareness Days möchten wir das
Bewusstsein schärfen, dass jeder Einzelne
eine Mitwirkungsverpflichtung bei der
Gestaltung sicherer Arbeitsplätze hat."
Themenschwerpunkt des diesjährigen
NCC Awareness Day ist das „Time-Out“:
In riskanten oder unsicheren Situationen
soll die Arbeit unterbrochen werden, bis
das Gefahrenpotenzial gebannt ist. „Wir
wollen die Achtsamkeit unserer Mitarbeiter für riskante Situationen stärken”, so
Nils Olov Boback, Geschäftsführer von
NCC in Deutschland. „Unfälle lassen sich
durch Prävention vermeiden, indem Gefahren rechtzeitig erkannt und wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden. Wir
dulden keine Toleranz bei der Nichteinhaltung der Sicherheitsvorschriften.“
Die zentrale Veranstaltung in Deutschland
wurde auf der Baustelle des Berliner
NCC-Projekts Steglitzer ParkQuartier ausgerichtet. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz liegen aber nicht alleine im
Interesse von Bauunternehmen sondern
sind Themen von gesamtgesellschaftlicher
Relevanz. Dilek Kolat, Berliner Senatorin
für Arbeit, Integration und Frauen hat
daher auf dem Awareness Day ein Grußwort gehalten. Ebenfalls zu Gast war Axel
Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Berlin-Brandenburg.
Mit dem seit 2011 jährlich stattfindenden Aktionstag zum Thema Arbeitssicherheit ist NCC einer der Vorreiter in der Baubranche. Ziel ist es, gemeinsam über
Schwachstellen am Arbeitsplatz sowie
über geeignete Maßnahmen und Ansätze
zur Eindämmung von Betriebsunfällen zu
diskutieren. So soll die Zahl der Arbeitsunfälle weiter gesenkt und die Sicherheit
an den Arbeitsplätzen erhöht werden.
Konzernweit konnte NCC die Unfälle auf
Baustellen zwischen 2011 und Mitte 2015
bereits um fast 50 % reduzieren.
www.ncc.de
„Staubfreie Zone“ für
Natursteinbearbeiter –
Stone+tec 2015
Gemeinsam organisierten die Berufsgenossenschaften BG BAU und BG RCI, der
Bundesverband Deutscher Steinmetze
(BIV) und der Deutsche NaturwerksteinVerband (DNV) eine „Staubfreie Zone“ auf
der Stone+tec 2015 in Nürnberg. Auf der
Sonderschau wurden praktikable technische Lösungen zur Staubreduzierung
als Ergebnisse der bisherigen Zusammenarbeit präsentiert.
Im Mittelpunkt standen die Stauberfassung bei handgeführten Trennschleifern
sowie der Einsatz von Entstauber, Luftreiniger und Vorabscheider. Ein besonderer Publikumsmagnet war die Präsentation eines Videofilms, der die Möglichkeit
aufzeigte, an verschiedenen Trennschleifmaschinen effektiv Staub abzusaugen,
ohne dass der Blick auf den Schneidevorgang bzw. der Einsatz in räumlichen Geometrien eingeschränkt wird. Aufschlussreich war hierbei die Gegenüberstellung
von Schneidevorgängen mit deaktivierter
und aktivierter Absaugung.
Als wichtiges Element der Absaugung von
schnelllaufenden Handmaschinen zur Er 48
Sonderschau
„Staubfreie Zone“
auf der Stone+tec 2015
fassung des Staubes möglichst bereits an
der Entstehungsstelle wurden Entstauber
mit verschiedenen Systemen der Filterabreinigung vorgestellt. Für die Anschaffung von Entstaubern gibt es für Mitgliedsbetriebe der BG BAU die Möglichkeit
einer finanziellen Förderung im Rahmen
der Arbeitsschutzprämien (www.bgbau.
de/praev/anreizsysteme).
Für Aufmerksamkeit bei den Besuchern
sorgte auch die Vorführung eines dem
Entstauber vorgeschalteten Vorabscheiders. Mit diesem können bei staubintensiven Tätigkeiten, beispielsweise dem Ab schleifen größerer Bodenflächen, große
Teile des entstehenden Staubes vor dem
Entstauber abgeschieden werden. Da durch kann der Bearbeitungsprozess wesentlich effizienter durchgeführt werden.
Eine Arbeitsschutzprämie können Mitgliedsbetriebe der BG BAU auch für die
Anschaffung eines Luftreinigers erhalten.
Am Messestand wurde über die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von
Luftreinigern zur Erfassung des Staubes
nahe der Entstehungsstelle, zur Luftreinigung eines definierten Arbeitsbereiches
oder zur Reinigung eines ganzen Raumabschnittes informiert.
In vielen Gesprächen mit den Besuchern
wurde die Staubproblematik ausführlich
diskutiert bis hin zu Details und Variationsmöglichkeiten. Dabei wurde deutlich, dass die Auseinandersetzung mit
der Staubproblematik immer mehr in den
Betrieben ankommt. Auch von den ausstellenden Herstellern in der „Staubfreien
Zone“ gab es viele positive Reaktionen.
Insofern bleibt die Erwartung, dass die
Anregungen zur Staubreduzierung bei der
Natursteinbearbeitung tatsächlich in die
betriebliche Praxis einfließen.
Dipl.-Ing. Stefan Merkle
BG BAU Prävention
www.baumaschine.de/Gefahrstoffe – BauPortal 7/2015
26 PTA_07_15_BauPortal 08.10.15 15:05 Seite 1
Fachbereich Bauwesen
Prüf- und Zertifizierungsstelle im DGUV Test
Europäisch notifizierte Stelle, Kenn-Nummer 0515
Zertifizierung von Maschinen, Geräten und Sicherheitsbauteilen sowie QM-Zertifizierung
Von der Prüf- und
Zertifizierungsstelle
wurden folgende
Maschinen bzw. Geräte
hinsichtlich der Arbeitssicherheit geprüft und
auf Grundlage berufsgenossenschaftlicher
Grundsätze zertifiziert.
Bauarbeiten und Gerüste
Betomax GmbH & Co. KG
D-41460 Neuss
Fahrbare Arbeitsbühne
Montagewagen MTW 2001
DWS Pohl GmbH
D-52349 Düren
Durchsturzsicherung
SECU Net Edelstahl, SECU Net Kunststoff
Essmann GmbH
D-32107 Bad Salzuflen
Bauteil Nr. 10000328499,
für Weidemann Radlader
RL20, RL20e, RL22
Dunkelklappe
Essmann Dunkelklappe LK Plus
Von der Prüf- und Zertifizierungsstelle
wurden folgende Maschinen bzw.
Sicherheitsbauteile gemäß Anhang IV
der EG-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
geprüft und zertifiziert.
Erdbaumaschinen
Weidemann GmbH
D-34519 Diemelsee-Flechtdorf
Sicherheitsbauteil ROPS
Hydraulisch klappbares
Fahrerschutzdach WK010,
Sicherheitsbauteil FOPS
Hydraulisch klappbares
Fahrerschutzdach WK010,
Bauteil Nr. 10000328499,
für Weidemann Radlader
RL20, RL20e, RL22
Bauaufzüge und
Hochziehbare
Personenaufnahmemittel
Hailo Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG
D-35708 Haiger
Arbeitsbühne
Hailo BLADElift Comfort
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BauPortal 7/2015
69
27 Vera_Buch_07_15_BauPortal 08.10.15 15:05 Seite 2
Veranstaltungen
❚
STUVA-Tagung 2015
❚
VDI-Konferenz
„BIM in der Gebäudetechnik“
Die Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V., Mathias-Brüggen-Straße 41, 50827
Köln, Tel. 0221/59795-0, Fax -50, [email protected],
www.stuva.de, veranstaltet vom 1. bis 3. Dezember
2015 die STUVA-Tagung. Das internationale Forum
für Tunnel und Infrastruktur wird erstmals mit dem
neuen Segment „Tunnelbetrieb“ durchgeführt.
Die VDI Wissensforum GmbH, Kundenzentrum,
Postfach 101139, 40002 Düsseldorf, Tel. +49/211/
6214-201, Fax -154, [email protected], www.
vdi.de/BIM_Gebaeudetechnik, veranstaltet am 24.
und 25. November 2015 in Düsseldorf die VDIKonferenz „Building Information Modeling (BIM)
in der Gebäudetechnik“.
❚
❚
6. dena-Energieeffizienzkongress
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena),
Chausseestr. 128a, 10115 Berlin, Tel. 030/726165600, Ansprechpartnerin Christine Upadek, Projektleiterin Kommunikation, [email protected], www.
dena.de, www.dena-kongress.de, App-Download
zum Kongress ww.eventmobi.com/eek2015, Twitter
#denakongress, veranstaltet am 16. und 17. November 2015 den „6. dena-Energieeffizienzkongress“ in Berlin.
❚
26. Hanseatische
Sanierungstage
Der Bundesverband Feuchte & Altbausanierung
(BuFAS) e.V., Am Dorfanger 19, D-18246 Groß Belitz,
Tel. 038466/3398-16, Fax -17,Mobil 0173/2032827,
[email protected], www.bufas-ev.de veranstaltet
vom 5. bis 7. November 2015 die „26. Hanseatischen Sanierungstage“unter dem Motto „Schadenfreies Bauen – Wunsch oder Realität?“ im Ostseebad Heringsdorf/Usedom. Im Rahmen der Tagung
verleiht der Bundesverband Feuchte & Altbausanierung (BuFAS) e.V. gemeinsam mit dem Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB und
dem Beuth Verlag den „Nachwuchs-Innovationspreis Bauwerkserhaltung“.
❚
9. Tag der Deutschen
Baumaschinentechnik
Der Geräteausschuss des Hauptverbandes der
Deutschen Bauindustrie e.V., Kurfürstenstraße 129,
10785 Berlin, Tel. 030/21286-243, Fax -250, dirk.
[email protected], www.bauindustrie.de,
veranstaltet auf dem Campus Wilhelminenhof
der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW)
in Berlin am 5. November 2015 den „9. Tag der
Deutschen Baumaschinentechnik“.
❚
Befähigte Person
für Leitern und Fahrgerüste –
ZARGES-Akademie
Hochwasserangepasstes
Planen und Bauen
Die DWA – Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Theodor-HeussAllee 17, 53773 Hennef, Angelika Schiffbauer, Tel.
02242/872-156, Fax -135, [email protected],
führt am 10. November 2015 das Seminar „Hochwasserangepasstes Planen und Bauen“ in Regensburg durch.
❚
25. Kassel-Darmstädter
Baubetriebsseminar
Schalungstechnik
Die Gesellschaft bR für baubetriebliche Weiterbildung – Arbeitskreis Schalung (GfbW-Schalung),
Hauffstr. 33, 34125 Kassel, Prof. Dr.-Ing. F. Hoffmann, Prof. Dr.-Ing. C. Motzko, Dr.-Ing. J. G. Fricke,
Prof. Dr.-Ing. V. Franz, Tel. 0561/87089-80, Fax -84,
[email protected], www.gfbw-schalung.de,
veranstaltet zusammen mit dem GSV Güteschutzverband Betonschalungen e.V., dem Institut für
Baubetrieb der Technischen Universität Darmstadt
und dem Institut für Bauwirtschaft (IBW) der
Universität Kassel vom 26. bis 27. November 2015
das „25. Kassel-Darmstädter Baubetriebsseminar
Schalungstechnik“.
❚
Deutscher Betonund Bautechnik-Verein
Der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein E.V.
(DBV), Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin, Katharina
Falk, Tel. 030/236096-30, Fax -29, falk@beton
verein.de, www.betonverein.de, veranstaltet von
November bis Januar 2016 folgende Arbeitstagungen:
Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen –
Aktuelle Regelwerke, Hinweise zum
Stand der Technik und Praxisteil
10.11. Berlin, 26.11. München
Planen und Bauen im Bestand –
Brandschutz und Bewertung von Betontragwerken
19.11. Mörfelden-Walldorf,
1.12. München, 29.1. Hamburg
Die ZARGES GmbH, Zargesstraße 7, 82362 Weilheim, Informationen Seminarleiter Rainer Ohlwein
Tel. 0881/687-493, Anmeldung Christina Tafertshofer, Tel. 0881/687-387, Fax -500, www.zarges.de,
bietet von November bis Dezember 2015 das Seminar „Ausbildung zur befähigten Person für Leitern
und Fahrgerüste“ zu folgenden Terminen an:
Kostensicher und termingerecht bauen –
Orientierungshilfen für Bauherren,
Planer und Bauausführende
1.12. Berlin, 20.1. Frankfurt/Main-Oberursel
4.11. Düsseldorf, 5.11. Bremen, 12.11. Berlin,
17.11. München, 19.11. Mannheim,
2.12. Karlsruhe, 3.12. Köln, 8.12. Weilheim
Dauerhafte Parkbauten in Betonbauweise –
Gut informiert, sicher planen und bauen
4.12. Dresden
70
Typische Schäden im Stahlbetonbau II –
Aber wer hat Schuld?
3.12. Sigmaringen
❚
Material- und Planungseffizienz
im Bauwesen
Die Fraunhofer-Allianz Bau, c/o Fraunhofer-Institut
für Bauphysik IBP, Fraunhoferstr. 10, 83626 Valley/
Oberlaindern, www.bau.fraunhofer.de, Ansprechpartner Jan Peter Hinrichs, Tel. 08024/643-600,
Fax -366, [email protected], veranstaltet am
11. November 2015 in der Zentrale der FraunhoferGesellschaft, Hansastr. 27c, 80686 München, die
Fachtagung „Material- & Planungseffizienz im
Bauwesen“ aus der Fachtagungsreihe „Qualität am
Bau“.
❚
BZB Akademie
Die Bildungszentren des Baugewerbes e.V. (BZB)
Bökendonk 15–17, 47809 Krefeld, Tel. (02151)
5155-30, Fax -89, [email protected], www.bzb.de,
führt von November bis Dezember 2015 folgende
Lehrgänge durch:
Die größten Fehler bei Bauverträgen
und ihre Vermeidung
18.11.
SPCC-Düsenführerschein – Befähigungsnachweis
zum Verarbeiten von Spritzmörtel und Spritzbeton
mit Kunststoffzusätzen (nach ZTV-SIB 90) 1.–2.12.
Schimmel in Gebäuden
1.12.
Nachträge erfolgreich geltend machen
3.12.
❚
Symposium
Kathodischer Korrosionsschutz
von Stahlbetonbauwerken
Die Technische Akademie Esslingen e.V., An der
Akademie 5, 73760 Ostfildern, Ansprechpartnerin
Heike Baier, Tel. 0711/34008-23, Fax -27, anmel
[email protected], www.tae.de, veranstaltet am 5. und
6. November 2015 das Symposium „Kathodischer
Korrosionsschutz von Stahlbetonbauwerken“ in
Ostfildern.
❚
Gefährdungsbeurteilung
psychischer Belastungen
Der Storck Verlag Hamburg und ecomed-SICHERHEIT führen am 10. Dezember 2015 in Dresden
das Praxisseminar „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“ durch.
Weitere Informationen: ecomed-Storck GmbH,
Justus-von-Liebig-Str. 1, 86899 Landsberg am Lech,
Tel. 089/2183-7922, Fax -7620,
[email protected], www.ecomed-storck.de
❚
Zur Prüfung befähigte Personen
für Leitern und Tritte,
Klein- und Fahrgerüste
Die Günzburger Steigtechnik GmbH, Rudolf-DieselStraße 23, 89312 Günzburg, Ansprechpartnerin
Bettina Sauter, Tel. 08221/3616-01, Fax -83,
[email protected], bietet im November 2015
die Ausbildung „Zur Prüfung befähigte Personen
für Leitern und Tritte, Klein- und Fahrgerüste“ in
folgenden Städten an:
17.11. Wuppertal, 18.11. Hannover,
24.11. Günzburg, 25.11. Nürnberg
BauPortal 7/2015
27 Vera_Buch_07_15_BauPortal 08.10.15 15:05 Seite 3
Impressum
❚
Heft 7 • 127. Jahrgang • Oktober 2015
Fachzeitschrift der
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
www.bgbau.de
www.BauPortal-digital.de
ISSN: 1866-0207
Verlag:
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG,
Genthiner Straße 30 G, 10785 Berlin,
Telefon (030) 25 00 85-0, Fax (030) 25 00 85-305,
[email protected], www.ESV.info
Verantwortlicher Schriftleiter:
Klaus-Richard Bergmann,
Hauptgeschäftsführer der
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
Redaktion:
Dipl.-Ing. Bernhard Arenz,
Leiter Prävention der BG BAU
Dipl.-Ing. Ramona Bischof,
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Blaasch,
Jessica Mena de Lipinski,
Helmstedter Straße 2, 10717 Berlin,
Telefon (030) 857 81-396, Fax 0800 6686 6883 8200,
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Die mit Namen oder Initialen gezeichneten
Beiträge entsprechen nicht in jedem Fall der
Meinung der BG BAU. Für sie trägt die BG BAU
lediglich die allgemeine pressegesetzliche
Verantwortung.
Vertrieb:
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Konto: Berliner Bank AG
Kto.-Nr. 512 203 101 (BLZ 100 708 48)
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Anzeigenleitung: Sibylle Böhler
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vom 1. Januar 2015, die unter
http://mediadaten.BauPortal-digital.de
bereit steht oder auf Wunsch zugeschickt wird.
Der Anzeigenteil ist außer Verantwortung der
Schriftleitung.
Gesamtherstellung:
PC-Print GmbH,
Balanstraße 73 / Haus 09, 81541 München
IVWgeprüfte
Auflage
BauPortal 7/2015
Dach-Praxis-Profischulung
Die drei Hersteller – pro clima – Experte für Luftdichtung innen und Winddichtung außen –
Dämmstoffhersteller Gutex und Dachflächenfensterproduzent Roto, bieten die Dach-PraxisSchulung im November 2015 in folgenden Städten:
9.11. Donaustauf bei Regensburg, 11.11. Berlin,
13.11. Neumünster, 16.11. Osnabrück,
18.11. Fulda, 20.11. Ettlingen bei Karlsruhe
Ansprechpartnerin: Heike Granacher,
Tel. 07931/5490-8603, Fax -58, [email protected]
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brbv
Das Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes GmbH, Marienburger Straße 15, 50968
Köln, Tel. 0221/37668-20, Fax -60, [email protected],
www.brbv.de, führt vom November bis Dezember
2015 folgende Veranstaltungen durch:
Tiefbauarbeiten bei Leitungsverlegungen –
DIN 4124/ZTV A-StB, 2012
25./26.11. Dortmund
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Bayerische BauAkademie
Die Bayerische BauAkademie, Ansbacher Str. 20,
91555 Feuchtwangen, Ansprechpartnerin Katrin
Hackeneis, Tel. 09852/9002-857, Fax -907, www.
baybauakad.de, [email protected], führt
von November bis Dezember 2015 folgende Seminare und Lehrgänge durch:
Workshop „Höhere Produktivität
durch gezielte Arbeitsvorbereitung“
12.–13.11.
Strategisches Nachtragsmanagement
für Führungskräfte
13.11.
Baustellenmanagement
für Jungunternehmer
14.11.
Dokumentenmanagement
und elektronische Projektakte
14.11.
Mauerwerksinstandsetzung
und Innendämmung
18.–19.11.
Optimale Baustellenabwicklung
für Bauleiter
20.–21.11.
Kalkulieren – Strukturieren –
Dokumentieren – Fakturieren
24.–25.11.
Der Bauleiter und sein Schriftverkehr
26.–27.11.
Aufmaß und Abrechnung im Hochbau
3.–4.12.
Arbeitsvorbereitung und Kostenkontrolle
im Rohrleitungsbau
5.11. Stuttgart
Fortbildung für Tragwerksplaner
3.–4.12.
Wärmedämm-Verbundsysteme
18.11.
Steuerbare horizontale Spülbohrverfahren –
Weiterbildung nach GW 329
10.12. Kassel
Trockenbau – Schäden vermeiden
26.11.
Einbau und Abdichtung von
Netz- und Hausanschlüssen
3.12. Bielefeld
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4. Deutscher Bauwirtschaftstag
Bauausführung
11.11. Bielefeld
Die Gesellschaft zur Förderung des Deutschen Baugewerbes mbH, im Auftrag des Zentralverbandes
des Deutschen Baugewerbes und der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Kronenstraße 55–58,
10117 Berlin, veranstaltet den „4. Deutschen Bauwirtschaftstag“ unter dem Motto „Die deutsche
Bauwirtschaft – Motor für Wachstum und Arbeitsplätze in Deutschland und Europa“ am 11. November 2015 in Berlin.
Abnahme und Gewährleistung
12.11. Bielefeld
Weitere Informationen:
www.bauwirtschaftstag.de
Kunststoffrohrleger Schwerpunkt PVC
11.–13.11. Hamburg, 30.11.–2.12. Gera
Grabenlose Bauweisen –
anerkannte Fortbildung
nach GW 302-R2/GW 320-1
24.11. Münster
Arbeitssicherheit im Tief- und Leitungsbau
17.11. Potsdam
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Trinkwasserhygiene
ganzheitlich planen
Uponor, HANSA und STIEBEL ELTRON laden im
November und Dezember 2015 zu gemeinsamen
Planersymposien in folgenden Städten ein:
5.11. Düsseldorf, 18.11. Böblingen, 24.11. Berlin,
3.12. Hamburg
Weitere Informationen: Tel. 09521/690-730,
www.uponor.de/planersymposium
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Velux-Fachseminare
Die VELUX Deutschland GmbH, Gazellenkamp 168,
22527 Hamburg, Postfach 540260, 22502 Hamburg, Ansprechpartnerin Astrid Unger, Tel. 040/
54707-450, Fax -708, www.velux.de, astrid.unger@
velux.com, führt von November bis Dezember 2015
folgende Seminare durch:
Klartext – Technische Werte, Begriffe
und Normen (T16)
4.11. Essen, 6.11. Hamburg
Velux Renovierungsprofi (T17)
18.11. Berlin
Velux Austausch und Modernisierung (T19)
2.11. Essen, 20.11. Berlin
FließestrichForum
Der Industrieverband WerkMörtel e.V. (IWM),
Düsseldorfer Str. 50, 47051 Duisburg, Tel. 0203/
99239-47, [email protected], www.profliessestrich.de, www.iwm.de, das Institut für
Baustoffprüfung und Fußbodenforschung (IBF)
und der Bundesverband Estrich und Belag e.V.
(BEB) veranstalten gemeinsam am 27. Oktober
2015 in Marienfeld das „FließestrichForum“.
Einbauseminar Renovierung (T21)
25.11. Sonneborn, 1.12. Garching,
9.12. Bad Dürkheim
71
BauP_U_07_15_BauPortal 08.10.15 16:58 Seite 4
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Genthiner Straße 30 G, 10785 Berlin
Postvertriebsstück Gebühr bezahlt 7
Weil Ihr Kreuz nicht aus Stahl ist.
www.deinruecken.de