Die Situation 2002 - Universität Hohenheim
Transcription
Die Situation 2002 - Universität Hohenheim
Hohenheimer Arbeits- und Projektberichte zum Marketing Nr. 1 Akzeptanz und Einstellungen der Bevölkerung gegenüber dem Sportgroßereignis „WM 2006“: Die Situation 2002 Zwischenergebnisse aus einer empirischen Langzeitstudie Markus Voeth / Marcus Liehr Hohenheim Dezember 2002 Kontaktadresse: Universität Hohenheim (510 D) Institut für Betriebswirtschaftslehre Lehrstuhl für Marketing Prof. Dr. Markus Voeth Schloss/Osthof 70593 Stuttgart Tel.: 0711/459-2925 Fax: 0711/459-3718 e-mail: [email protected] Homepage: www.marketing.uni-hohenheim.de Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................3 1. Zum Hintergrund der Untersuchung.........................................................................5 2. Die Konzeption der Studie........................................................................................6 2.1 Durchführung und Repräsentativität..............................................................6 2.2 Inhaltlicher Aufbau ........................................................................................7 3. Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland.....................................................9 3.1 Das Ausmaß der Zustimmung in der Bevölkerung........................................9 3.2 Akzeptanzwerte in verschiedenen Bevölkerungsgruppen ...........................11 4. Beurteilung der Organisation..................................................................................16 4.1 4.2 Beurteilung der Organisatoren (Subjekt der Organisation) .........................17 4.1.1 Personelle Besetzung des Organisationskomitees ..........................17 4.1.2 Arbeit des Organisationskomitees ..................................................18 Einschätzungen zu Stand und Entwicklung organisatorischer Rahmenbedingungen (Objekt der Organisation) .........................................24 4.3 Beurteilung von finanziellen Rahmenbedingungen.....................................27 4.3.1 Staatliche Förderung der WM.........................................................28 4.3.2 Finanzierung durch Fernsehgelder..................................................29 4.3.3 Sponsoring ......................................................................................32 4.3.3.1 Sponsoring der Sportveranstaltung „WM 2006“.............33 4.3.3.2 Sponsoring der deutschen Fußball-Nationalmannschaft................................................................................35 4.3.4 Merchandising.................................................................................43 5. Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“...........................................46 5.1 Vorstellungen über die individuelle Teilnahme...........................................46 5.1.1 Aktives Miterleben der WM 2006 ..................................................46 5.1.2 Passives Miterleben der WM 2006.................................................49 Inhaltsverzeichnis 4 5.2 Vorstellungen über das Ergebnis der WM 2006..........................................58 5.2.1 Sportliche Erwartungen ..................................................................58 5.2.2 Darüber hinausgehende Erwartungen.............................................62 6. Zusammenfassende Thesen.....................................................................................64 Anhang 1: Der Fragebogen..........................................................................................66 Anhang 2: Differenzierte Analyse gewünschter TV-Sender bei der WM 2006 .........76 Anhang 3: Mit der deutschen Nationalmannschaft assoziierte DFB-Sponsoren ........77 Anhang 4: Mit der deutschen Nationalmannschaft assoziierte Bierhersteller ............78 Literaturverzeichnis .......................................................................................................79 5 Zum Hintergrund der Untersuchung 1. Zum Hintergrund der Untersuchung Ein zentrales Argument bei der erfolgreichen Bewerbung Deutschlands um die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war die breite Zustimmung der Bevölkerung in Deutschland während des Bewerbungsprozesses. Ebenso wie die Zustimmung der Bevölkerung (mit-) entscheidend für den Bewerbungserfolg Deutschlands war, stellt diese auch einen zentralen Erfolgsfaktor für die eigentliche Ausrichtung dar. Nur wenn es gelingt, die Bevölkerung in Deutschland von diesem Ereignis zu begeistern, wird die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 (WM 2006) die hochgesteckten Erwartungen erfüllen. Hierzu ist es allerdings zwangsläufig erforderlich, die Vorbereitung der WM nicht nur an organisatorischen Notwendigkeiten, sondern auch an Bedürfnissen, Einstellungen und Präferenzen der Bevölkerung auszurichten. Deren kontinuierliche Abbildung ist das Ziel einer im Jahr 2001 aufgelegten Langzeitstudie. Im Rahmen der Studie sollen sowohl Veränderungen von Akzeptanz und Einstellungen der Bevölkerung im Zeitablauf ermittelt als auch Ansatzpunkte aufgezeigt werden, wie die Vorstellungen der Bevölkerung innerhalb des Organisationsprozesses berücksichtigt werden können. Die hier dokumentierten Ergebnisse der 2. Erhebung wurden im Sommersemester 2002 mit Studierenden des Lehrstuhls für Marketing der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg durchgeführt. Für ihre (arbeitsintensive) Mitarbeit im Projekt danken wir Frau cand. rer. pol. Victoria Beyer, Herrn cand. rer. pol. Marcus Krumpholz, Frau cand. rer. pol. Svenja Köhler, Herrn cand. rer. pol. Jörg Kumschlies, Frau cand. rer. pol. Birthe Küpper, Herrn cand. rer. pol. Dirk Lange, Frau cand. rer. pol. Silke Kühn, Herrn cand. rer. pol. Matthias Maibaum, Frau cand. rer. pol. Katrin Reinthal, Herrn cand. rer. pol. Marco Montenbruck, Frau cand. rer. pol. Christina Schellhoff, Herrn cand. rer. pol. Sven Persch, Frau cand. rer. pol. Christine Tschirch, Herrn cand. rer. pol. Thomas Poloczek, Frau cand. rer. pol. Mira Tyminski, Herrn cand. rer. pol. Carsten Roth, Frau cand. rer. pol. Yvonne Urru, Herrn cand. rer. pol. Christian Roth, Herrn cand. rer. pol. Nico Berger, Herrn cand. rer. pol. Michael Scheer, Herrn cand. rer. pol. Dirk Bösch, Herrn cand. rer. pol. Oliver Schneckmann, Herrn cand. rer. pol. Sebastian Braun, Herrn cand. rer. pol. Guido Steffens, Herrn cand. rer. pol. Phi Hai Bui, Herrn cand. rer. pol. Johannes Swemers, Herrn cand. rer. pol. Ismael Soares Carneiro, Herrn cand. rer. pol. Tim Stuckmann, Herrn cand. rer. pol. Eulogio Fuentes, Herrn cand. rer. pol. Jan Thiesen, Herrn cand. rer. pol. Christian Gasse, Herrn cand. rer. pol. Michael Wülfing. Die Konzeption der Studie 6 Sie haben nicht nur durch kritische Beiträge zur Weiterentwicklung der im Jahr 2001 entwickelten Konzeption1 beigetragen und zudem die Interviews durchgeführt, sondern sie haben vielmehr auch einen wichtigen Ergebnisbeitrag für diesen Bericht geleistet. Auch der zweite Teil dieser Langzeitstudie wäre darüber hinaus ohne weitere externe Unterstützung nicht möglich gewesen. Wir danken in diesem Zusammenhang dem Förderverein für Marketing an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg e. V. für die Übernahme der im Rahmen der Studie angefallenen Kosten. 2. Die Konzeption der Studie 2.1 Durchführung und Repräsentativität Der im Anhang dieser Studie abgedruckte Fragebogen wurde im Mai 2002 – und somit vor Beginn der WM 2002 in Japan und Südkorea – wiederum in Form persönlicher Interviews erhoben. Das heißt, die hier wiedergegebenen Einstellungen entsprechen dem Stimmungsbild der Bevölkerung vor der WM 2002. Der Abschluss der Erhebung vor Beginn der WM war insofern wichtig, da die Ergebnisse nicht durch zwischenzeitliche sportliche Ereignisse (wie bspw. den unerwarteten Erfolg der deutschen Fußballnationalmannschaft)2 situativ geprägt werden sollten. Während in der Basisstudie 1.550 Probanden befragt worden waren, erreichte der Stichprobenumfang in dieser Folgestudie mit 1.600 Personen eine ähnliche Größe. Wie auch in der Basisstudie sollte der Erhebungsschwerpunkt der Folgestudie wiederum in Nordrhein-Westfalen liegen. Zu Vergleichszwecken wurde allerdings auch wieder eine weitere (Teil-)Stichprobe bei Probanden außerhalb Nordrhein-Westfalens gezogen. Die Konzentration der Befragung auf Nordrhein-Westfalen schränkt die Aussagekraft der Ergebnisse nicht ein, da keine signifikanten Unterschiede zwischen den Probanden aus Nordrhein-Westfalen und Probanden aus anderen Bundesländern feststellbar sind. Um nun Veränderungen im Zeitablauf entdecken und abbilden zu können, wurde die Stichprobe im Hinblick auf die Stichprobenstruktur wiederum so gebildet, dass sie in Bezug auf die soziodemographischen Merkmale Alter und Geschlecht der Gesamtstruktur der Bevölke- 1 2 Vgl. Voeth, M./Klein, A./Liehr, M. (2001). Vgl. hierzu ausführlicher Kapitel 5.2.1. 7 Die Konzeption der Studie rung Deutschlands entspricht.3 Der in Abb. 1 dargestellte Vergleich zwischen Stichprobenstruktur und der Struktur der Grundgesamtheit Deutschlands zeigt, dass die Studienergebnisse im Hinblick auf diese Kriterien als weitgehend repräsentativ eingestuft werden können. 60% [Anteil der Befragten] 50% 40% 30% 20% 40% [Anteil der Befragten] 10% 0% männlich 35% 30% weiblich [Geschlecht] 25% 20% 15% 10% 5% 0% 25 Jahre 25-45 Jahre 45-65 Jahre älter als 65 und jünger Jahre [Altersklassen] Grundgesamtheit Stichprobe Abb. 1: Alter und Geschlecht der Befragten (im Vergleich zur Gesamtbevölkerung Deutschlands) 2.2 Inhaltlicher Aufbau Da das Ziel der vorliegenden Langzeitstudie in einer umfassenden Abbildung von Einstellungen und Präferenzen der Bevölkerung zur WM 2006 besteht, umfasst die Studie eine Vielzahl verschiedenartiger Fragengebiete. Im Vergleich zur Basisstudie wurde der Fragebogen den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Dies war notwendig, um sich zum einen an den fortgeschrittenen Organisationsstand anzupassen (bspw. Festlegung der WM-Städte) und zum anderen um aktuelle Themen in der Studie zu berücksichtigten (bspw. der Umgang verschiedener Institutionen mit der „Kirch-Krise“ im Frühjahr 2002). Zudem wurde der Bereich des Sport- 3 Wie in der Basisstudie wurde die Grundgesamtheit auf die Bevölkerung beschränkt, deren Alter mindestens 14 Jahre beträgt. 8 Die Konzeption der Studie sponsorings aufgrund seiner Bedeutung für die Finanzierung von Sportgroßveranstaltungen erweitert. Um den Langzeitcharakter dieser Studie zu unterstreichen und die Vergleichbarkeit mit der Basisstudie zu erleichtern, wurde die in der Basisstudie vorgenommene und bewährte Strukturierung für die Dokumentation der Vielzahl von Einzelfragen weitestgehend beibehalten. Als Systematisierungsmerkmal wurde daher auch hier die Zeit verwendet. Vor diesem Hintergrund werden drei Themenbereiche unterschieden (vgl. Abb. 2). Der erste Analysebereich bezieht sich darauf, was die Bevölkerung über die Entscheidung der FIFA vom 6. Juli 2000 denkt, die Ausrichtung der WM 2006 an Deutschland zu vergeben. Im zweiten Themenbereich werden die Einstellungen zu der bis 2006 andauernden Organisation der WM untersucht. Die Ansichten zum und das Interesse am eigentlichen Ereignis, d. h. also der Durchführungen der WM 2006, sowie die hieraus erwarteten Ergebnisse sind Gegenstand des dritten Themenkomplexes. Bewerbungsphase Vergabe 6. Juli 2000 Akzeptanz der WMAusrichtung in Deutschland (Kap. 3) Durchführungsphase Vorbereitungsphase WM-Eröffnung 9. Juni 2006 2002 Wie beurteilt die Bevölkerung Stand und Entwicklung der Organisation der WM? Einstellung zum eigentlichen Ereignis (Kap. 4) (Kap. 5) Organisatoren Infrastruktur Finanzierung Teilnahme Ergebnis (Kap. 4.1) (Kap. 4.2) (Kap. 4.3) (Kap. 5.1) (Kap. 5.2) Abb. 2: Aufbau des Ergebnisberichtes 9 Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland 3. Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland 3.1 Das Ausmaß der Zustimmung in der Bevölkerung In der Bevölkerung ist insgesamt wie bereits im Jahr 2001 eine große Zustimmung gegenüber der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland festzustellen. So wird ihre Ausrichtung von 75,3 % der Befragten befürwortet. Lediglich von 8,3 % wird die Ausrichtung abgelehnt. 16,4 % haben hierzu (noch) keine Meinung. Wie Abb. 3 zeigt, haben sich dabei kaum Veränderungen im Vergleich zur Basisstudie ergeben. „Befürworten Sie, dass die WM 2006 in Deutschland ausgetragen wird?“ Keine Meinung 16% Keine Meinung 17% Nein 8% Nein 7% Ja 75% Ja 76% Studie 2001 Studie 2002 Abb. 3: Zustimmung zur Austragung in Deutschland4 Bei der Analyse der Argumente für bzw. gegen die WM-Ausrichtung zeigt sich, dass ein Großteil der Befragten hierin eine gute Werbung für Deutschland sieht (79,5 %). Als weitere Argumente für die Ausrichtung werden der Beitrag zur Völkerverständigung (55,3 %) und die Förderung des Tourismus (48,8 %) genannt. Wie Abb. 4 zeigt, haben sich bei den Argumenten insgesamt nur wenige Änderungen ergeben.5 Lediglich bei den Argumenten „Weckt das 4 5 Abweichungen von 100 Prozent ergeben sich hier (wie auch ggf. bei späteren Ausführungen) aufgrund von Rundungsfehlern. Die Veränderung bei der Infrastruktur resultiert insbesondere aus der modifizierten Fragestellung. 10 Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland Interesse der Jugend für Fußball“ und „Förderung des Tourismus“ finden sich Veränderungen von mehr als 5 Prozentpunkten. gute Werbung für Deutschland 80% sonstiges 60% Stadion 40% 20% Völkerverständigung 0% Jugend Ausbau der Stadien Tourismus Infrastruktur* Studie 2002 Studie 2001 * modifizierte Fragestellung im Vergleich zur Studie 2001 Abb. 4: Argumente der WM-Befürworter Überfüllung 80% 60% sonstiges Hooligans 40% 20% 0% zu teuer Kriminalität Umweltbelastung Studie 2002 Studie 2001 Abb. 5: Argumente der WM-Gegner Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland 11 Als Argumente gegen die Ausrichtung der WM werden überwiegend Kosten- und Sicherheitsaspekte angeführt. So wird als Hauptgrund gegen die WM-Ausrichtung angeführt, dass diese zu teuer sei (72,9 % der Nennungen). Zudem befürchten 62,4 % der Befragten Gefahr durch Hooligans während der WM, und 39,8 % haben Angst vor Kriminalität im Allgemeinen. Insgesamt ist festzustellen, dass die bereits in der Basisstudie überwiegenden Argumente noch weiter an Bedeutung gewonnen haben. Insbesondere das Kostenargument und das Hooligan-Argument haben mit einer Veränderung um 31,9 bzw. 20,4 Prozentpunkte deutlich an Bedeutung gewonnen, während der Aspekt der Umweltbelastung eine weitestgehend unveränderte durchschnittliche Relevanz aufweist (vgl. Abb. 5). 3.2 Akzeptanzwerte in verschiedenen Bevölkerungsgruppen Da die im vorangegangenen Abschnitt dokumentierte hohe Zustimmung zur WM 2006 einen Durchschnittswert darstellt, soll im Folgenden analysiert werden, ob sich Unterschiede in Abhängigkeit von den Merkmalen Alter, Beruf, Geschlecht, Interesse an Fußball oder Wissen über die WM-Vorbereitung feststellen lassen. Differenzierungsmerkmal „Alter“ Differenziert man die Zustimmungsrate nach dem Alter (vgl. Abb. 6), so ist zu erkennen, dass die Zustimmung über alle Altersstufen gesehen zwar einige Schwankungen aufweist – insbesondere bei älteren Probanden –, aber insgesamt ist die Zustimmung in allen Altersgruppen relativ ähnlich. Dies zeigt sich an dem linearen Trend (gestrichelte Linie), der mit zunehmendem Alter nur leicht ansteigt. Auch hier ist dabei eine nur geringe Veränderung im Vergleich zu Basisstudie feststellbar. 12 Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 [Zustimmungsrate in %] 15 20 25 30 35 40 46 51 56 61 66 71 76 81 87 93 [Alter] Jahrgangsdurchschnitt Linearer Trend Abb. 6: Zusammenhang „Zustimmungsgrad“ und „Alter“ Differenzierungsmerkmal „Beruf“ Ganztätig berufstätig (n = 593) Ausbildung, Lehre, Wehrdienst, Zivildienst (n = 55) Schüler/Student (n = 314) Zurzeit keine Beschäftigung (n = 29) Befürwortung Ablehnung Keine Meinung (Studie 2001) (Studie 2001) (Studie 2001) 76,9 % 7,9 % 15,2 % (76,5 %) (6,7 %) (16,9 %) 72,7 % 5,5 % 21,8 % (66,7 %) (6,3 %) (27,1 %) 78,6 % 6,7 % 14,7 % (79,4 %) (6,5 %) (14,1 %) 72,4 % 10,3 % 17,2 % (71,9 %) (6,3 %) (21,9 %) Teilzeitbeschäftigt (n = 123) 68,9 % 9,0 % 22,1 % (75,4 %) (4,5 %) (20,1 %) Rentner/Pensionär (n = 347) 75,4 % 10,4 % 14,2 % (76,0 %) (5,8 %) (18,2 %) Hausfrau/Hausmann (n = 137) 67,2 % 8,8 % 24,1 % (71,6 %) (8,8 %) (19,6 %) Tab. 1: Zustimmungsgrad in verschiedenen Berufsgruppen 13 Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland Die Ausrichtung der WM findet auch in allen Berufsgruppen eine hohe Akzeptanz. Wie Tab. 1 zeigt, beträgt lediglich in den Gruppen der Rentner/Pensionäre und der Beschäftigungslosen der Anteil der „WM-Gegner“ mehr als 10 %. Bei einem Studien übergreifenden Vergleich der Akzeptanzwerte ist festzustellen, dass sich in den Gruppen der ganztätig Berufstätigen und der Schüler/Studenten die geringsten Veränderungen ergeben haben. Während bei der Gruppe der Auszubildenden die Anzahl der WM-Befürworter um 6 Prozentpunkte gestiegen ist, hat sich diese bei den Teilzeitbeschäftigen (-6,5 Prozentpunkte) und den Hausfrauen/-männern (-4,4 Prozentpunkte) relativ deutlich verringert. Ein Anstieg der WMAblehnung ist insbesondere bei den Rentnern/Pensionären (+4,6 Prozentpunkte), den Teilzeitbeschäftigten (+4,5 Prozentpunkte) sowie den Beschäftigungslosen (+4,0 Prozentpunkte) festzustellen. Differenzierungsmerkmal „Geschlecht“ Bei einem Vergleich der Akzeptanzwerte in Abhängigkeit vom Geschlecht ist festzustellen, dass die Akzeptanz bei den Männern mit 83,2 % (2001: 83,8 %) deutlich höher liegt als bei den Frauen (2002: 68,0 %, 2001: 68,7 %). Dieser Unterschied resultiert allerdings nicht aus einer höheren Ablehnung der WM auf Seiten der Frauen, sondern vielmehr daraus, dass sich 24,2 % (2001: ebenfalls 24,2 %) der Frauen hierzu (noch) keine Meinung gebildet haben (vgl. Abb. 7). 100% [Anteil der Befragten] Befürwortung Ablehnung Keine Meinung 83% 80% 68% 60% 40% 24% 20% 9% 8% 8% 0% Männer Frauen Abb. 7: Geschlechtsspezifische Akzeptanzunterschiede 14 Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland Differenzierungsmerkmal „Fußballinteresse“ Die 1.600 Probanden teilen sich ungefähr hälftig auf in Fußballinteressierte und NichtFußballinteressierte. Somit weisen die Probanden in der diesjährigen Erhebung ein geringeres Fußballinteresse auf als in der Basisstudie (∅ = 3,5 im Vergleich zu ∅ = 3,8 in der Basisstudie). Abb. 8 zeigt, dass die Zustimmung zur Ausrichtung der WM mit abnehmendem Fußballinteresse stark rückläufig ist. Dennoch liegt die Zustimmung – mit Ausnahme der Probanden, die ein sehr geringes Interesse an Fußball haben – bei mindestens 68 %. Im Vergleich zur Basisstudie lassen sich dabei wiederum nur geringe Veränderungen feststellen. Lediglich bei den weniger Fußballinteressierten sind Abweichungen von mehr als 5 Prozentpunkten zu beobachten. 100% [Zustimmungsquote] 93% 94% 80% 92% 90% 86% 83% Studie 2002 Studie 2001 81% 75% 68% 55% 60% 38% 40% 41% 20% 0% sehr groß sehr gering [Interesse an Fußball] Abb. 8: Zusammenhang „Zustimmungsgrad“ und „Fußballinteresse“ Weiterhin kann die Zustimmung zur WM-Ausrichtung danach differenziert werden, ob die Probanden Anhänger der deutschen Nationalmannschaft sind. Als solche bezeichnen sich insgesamt 55,4 % der Befragten. Während bei diesen der Anteil der Probanden, die die Ausrichtung befürworten, 89,0 % beträgt, liegt die Zustimmung bei den Nicht-Anhängern lediglich bei 57,3 %. Erwartungsgemäß ist die Akzeptanz für die WM 2006 zudem in der Gruppe der aktiven Fußballer mit 94,6 % am höchsten (vgl. Abb. 9). Diese Gruppe macht insgesamt 7,0 % der Stichprobe aus. Auffällig ist aber zudem, dass selbst bei Probanden, die nicht aktiv Sport betreiben 15 Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland (60,1 % der Stichprobe), mit 71,2 % eine hohe Akzeptanz festzustellen ist. Zudem lehnen diese die WM-Ausrichtung nur geringfügig häufiger ab als die Gruppe der aktiven Sportler (32,9 % der Stichprobe). 100% 80% [Anteil der Befragten] 78% 95% Befürwortung Keine Meinung Ablehnung 71% 60% 40% 20% 8% 20% 14% 9% 2% 4% 0% Aktiver Sportler Fußballer Kein Sportler Abb. 9: Zustimmungsgrad in Abhängigkeit von der sportlichen Betätigung Differenzierungsmerkmal „Wissen über die WM-Vorbereitung“ Als Letztes soll die Akzeptanz der WM-Ausrichtung nach den Kenntnissen über die WMVorbereitung differenziert werden.6 Hier zeigt sich, dass die WM-Befürwortung bei den Probanden, die bereits etwas von den Vorbereitungen mitbekommen haben, mit 84,8 % signifikant höher ist, als bei denen, die noch nichts mitbekommen haben (61,5 %). Dieser Unterschied resultiert allerdings weniger aus einer höheren Ablehnung bei den Probanden in der zweiten Gruppe, sondern vielmehr daraus, dass diese sich aufgrund ihres (geringen) Informationsstands hierzu noch keine Meinung gebildet haben (vgl. Abb. 10). 6 Vgl. zu den Kenntnissen über den Vorbereitungsstand der WM Kapitel 4.1.2. 16 Akzeptanz der WM-Ausrichtung in Deutschland 100% [Anteil der Befragten] 8% 7% 28% 80% 10% 60% 40% keine Meinung Ablehnung Befürwortung 85% 62% 20% 0% Probanden, die schon etwas von der WMVorbereitung mitbekommen haben Probanden, die noch nichts von der WMVorbereitung mitbekommen haben Abb. 10: Zustimmungsgrad in Abhängigkeit vom Informationsstand zur WM-Vorbereitung 4. Beurteilung der Organisation Das Leistungspotenzial zur Organisation der WM 2006 ergibt sich aus der Kombination von Personal-, Sach- und Finanzmitteln. Dementsprechend wird bei der Dokumentation der Beurteilung der Organisation zwischen dem Subjekt der Organisation, d. h. dem Organisationskomitee, dem Objekt der Organisation (Infrastruktur) sowie den finanziellen Rahmenbedingungen der WM 2006 unterschieden (vgl. Abb. 11). Bei den Finanzierungsquellen werden die staatliche Förderung der WM, die Übertragung von WM-Spielen im TV, Fragen zum Sponsoring sowie Merchandising thematisiert. Beurteilung der Organisation Subjekt der Organisation: Beurteilung der Organisatoren Objekt der Organisation: Beurteilung von Stand und Entwicklung von infrastrukturellen Rahmenbedingungen Beurteilung von finanziellen Rahmenbedingungen Abb. 11: Analysebereiche im Hinblick auf die Beurteilung der Organisation der WM 2006 17 Beurteilung der Organisation 4.1 Beurteilung der Organisatoren (Subjekt der Organisation) 4.1.1 Personelle Besetzung des Organisationskomitees Wie in der Basisstudie fällt bei der Beurteilung des Organisationskomitees zunächst auf, dass die personelle Besetzung des Organisationskomitees den meisten Befragten unbekannt ist. Lediglich Franz Beckenbauer (Präsident des Organisationskomitees) ist mehr als der Hälfte der Befragten als Organisator bekannt. Die geschäftsführenden Vizepräsidenten Wolfgang Niersbach (Kommunikation/Medien), Fedor H. Radmann (Marketing/Sponsoring) und Horst R. Schmidt (Spiel- und wettbewerbstechnische Angelegenheiten) sind dagegen weitestgehend unbekannt. Wie Abb. 12 verdeutlicht, hat sich ihre Bekanntheit auch im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Erstaunlich ist, dass auch zwei Jahre nach der Vergabe der WM 2006 einige Polit-, Sport- und Showgrößen, die sich während des Bewerbungsprozesses für die WM engagiert haben, häufiger als die eigentlichen Mitglieder des Organisationskomitees mit der WM-Organisation in Verbindung gebracht werden.7 Fedor H. Radmann 1% Horst R. Schmid 1% Gerhard Schröder 1% Studie 2002 Studie 2001 1% Claudia Schiffer Günter Netzer 3% Boris Becker 3% Karl-Heinz Rummenigge 3% Egidius Braun 3% Wolfgang Niersbach 2% 17% Gerhard Mayer-Vorfelder 53% Franz Becken bauer 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% [Anteil der Befragten] Abb. 12: Mitglieder des WM-Organisationskomitees Neben der Besetzung des Organisationskomitees wurde in diesem Zusammenhang auch erfragt, welche Berufsvoraussetzungen ein Fußballmanager aus Sicht der Befragten idealerweise aufweisen sollte. Wie Abb. 13 verdeutlicht, wird als wichtigste Voraussetzung eine 7 Einige dieser Prominenten, wie z. B. Boris Becker und Claudia Schiffer, wirken auch in dem aktuellen Werbespot „Wir freuen uns auf die WM 2006“ mit. 18 Beurteilung der Organisation kaufmännische Ausbildung genannt. Zudem sollte ein Fußballmanager über breite Erfahrungen im Sportbereich verfügen. Diese kann er zum einen während seiner aktiven Karriere als Profi-Fußballspieler bei verschiedenen Vereinen erlangt haben. Zum anderen ist es aber auch förderlich, wenn er bereits Management-Erfahrungen außerhalb des Fußballs in anderen Sportarten gesammelt hat. Eine Ausbildung bzw. Tätigkeit im Bereich Medien und Kommunikation wird ebenfalls als leicht überdurchschnittlich wichtig angesehen. Die in der Praxis häufig zu beobachtende Regelung, dass Fußballprofis aufgrund ihrer langjährigen Zugehörigkeit zu einem Verein nach ihrer aktiven Karriere einen Managementposten erhalten, wird hingegen als weniger nützlich für den Beruf des Fußballmanagers angesehen. [trifft voll zu] 6 5 4,4 4,3 4 4,0 3,8 3,7 3 3,3 3,6 Karriere als Fußballprofi in einem Verein Psychologische Ausbildung Ausbildung im Bereich Medien/Kommunikation Tätigkeit im Mediensektor Erfahrungen im Sportmanagement anderer Sportarten Karriere als Fußballprofi in verschiedenen Vereinen [trifft nicht zu] 1 Kaufmännische Ausbildung 2 Abb. 13: Ideale Berufsvoraussetzungen für den Beruf Fußballmanager 4.1.2 Arbeit des Organisationskomitees Im Rahmen der Beurteilung der Arbeit des Organisationskomitees wurde zunächst untersucht, inwiefern sich die Befragten über die WM bzw. ihre Vorbereitungen ausreichend informiert fühlen. Hier ist zu konstatieren, dass sich die Befragten insgesamt zwar weiterhin im Vergleich zu 2001 nicht ausreichend informiert fühlen, allerdings stieg der Anteil derjenigen, die sich ausreichend informiert fühlen, um 9,7 Prozentpunkte auf 29,4 % an. Gleichzeitig verrin- 19 Beurteilung der Organisation gerte sich der Anteil an Personen, die sich umfassendere Informationen wünschen, von 41,7 % auf 34,7 %. Zudem verkleinerte sich auch der Anteil derjenigen, die hinsichtlich dieser Frage keine Meinung haben (vgl. Abb. 14). „Fühlen Sie sich ausreichend über die WM 2006 bzw. deren Vorbereitungen informiert?“ Ja 20% Keine Meinung 39% Ja 29% Keine Meinung 36% Nein 35% Nein 42% Studie 2001 Studie 2002 Abb. 14: Individueller Informationsstand zur WM 2006 „Haben Sie bislang etwas von den Vorbereitungen zur WM 2006 mitbekommen?“ Ja 41% Nein 41% Nein 59% Ja 60% Studie 2001 Studie 2002 Abb. 15: Genereller Kenntnisstand zu den Vorbereitungen der WM 2006 20 Beurteilung der Organisation Dieser erhöhte Informationsstand zeigt sich auch darin, dass sich das Verhältnis der Personen, die bereits auf die Vorbereitungen zur WM 2006 aufmerksam geworden sind, zu denen, die noch nichts mitbekommen haben, innerhalb eines Jahres umgekehrt hat (vgl. Abb. 15). Während im Jahr 2001 noch 59,0 % der Befragten angaben, nichts von den Vorbereitungen mitbekommen zu haben, betrug dieser Anteil 2002 nur noch 40,5 %. „Was haben Sie bislang von den Vorbereitungen zur WM 2006 in Deutschland mitbekommen?“ Standort Stadien 54% 25% Umbau Stadien 44% 32% Infrastruktur 8% 20% 4% 4% Sicherheitsvorkehrungen Logo/Maskottchen* 2% Fanartikel 2% 1% Tickets 1% 2% 0% Studie 2002 Studie 2001 10% 20% 30% 40% 50% 60% [Anteil der Befragten] * in der Studie 2001 noch nicht berücksichtigt Abb. 16: Der Bevölkerung bekannte Organisationsbereiche Auch bei einer Untersuchung der Organisationsbereiche, bei denen die Befragten bislang etwas von der Vorbereitung mitbekommen haben, zeigt sich dieser erhöhte Informationsstand (vgl. Abb. 16). Dabei sind insbesondere Vorbereitungsaktivitäten im Bereich der Fußballstadien von den Befragten wahrgenommen worden. So hat sich der Anteil der Personen, die etwas von den Standorten der WM-Stadien mitbekommen haben von 25,1 % auf 54,0 % erhöht. Dies liegt u. a. an der mit großer Öffentlichkeitswirksamkeit bekannt gegebenen Entscheidung über die Vergabe der WM-Stadien am 15. April 2002.8 Ebenso haben der Um- bzw. Neubau der WM-Stadien sowie allgemeine Infrastrukturmaßnahmen deutlich an Bekanntheit in der Bevölkerung gewonnen. Aber auch bei den Aspekten, die zurzeit noch von einem geringen Anteil der Bevölkerung wahrgenommen werden, ist davon auszugehen, dass diese Werte sich 8 Vgl. zu den WM-Städten auch Kapitel 4.2. 21 Beurteilung der Organisation im Verlauf dieser Langzeitstudie noch erhöhen werden. Dies gilt wahrscheinlich insbesondere für das offizielle Logo der WM, das am 19. November 20029 bekannt gegeben worden ist, sowie den Ticket-Verkauf, der frühestens Weihnachten 2004 beginnen soll. Angesichts des erhöhten Informationsstands der Befragten ist allerdings überraschend, dass sich – wie bereits in der Basisstudie – nur die Hälfte der Befragten zutraut, die Frage zu beantworten, ob der DFB bzw. das Organisationskomitee mit der WM-Vorbereitung im Zeitplan liegt (vgl. Abb. 17). Auch hat sich der Anteil der Befragten, die diese Frage bejahten bzw. verneinten, mit 43,5 % bzw. 5,5 % kaum verändert. Verständlicherweise resultiert dieser hohe Anteil an Personen, die sich keine Meinung gebildet haben, insbesondere aus den weniger Fußballinteressierten. In dieser Personengruppe liegt der Anteil bei 70,6 % (2001: 71,3%). Auffallend ist demnach, dass sich im Vergleich zur Basisstudie sowohl bei den Fußballinteressierten als auch bei den Nicht-Fußballinteressierten kaum Veränderungen bei dieser Frage ergeben haben. So wurde diese Frage von 63,8 % der Fußballinteressierten (2001: 61,3 %) und 23,1 % der Nicht-Fußballinteressierten (2001: 23,4 %) bejaht. „Liegt der DFB Ihrer Meinung nach mit der Vorbereitung der WM im Zeitplan?“ 100% 80% [Anteil der Befragten] 51% 49% 60% 6% 5% 44% 46% Studie 2002 Studie 2001 40% 20% Keine Meinung Nein Ja 0% Abb. 17: Beurteilung des zeitlichen Vorbereitungsstandes des DFB 9 Dieser Termin ist zudem der Beginn der Öffentlichkeitsarbeit des Organisationskomitees im Inund Ausland. 22 Beurteilung der Organisation „Trauen Sie dem DFB zu, die WM erfolgreich zu organisieren?“ 100% 80% [Anteil der Befragten] 20% 20% 6% 6% 60% 40% 74% 74% Studie 2002 Studie 2001 Keine Meinung Nein Ja 20% 0% Abb. 18: Vertrauen in die erfolgreiche WM-Organisation durch den DFB Trotz dieser vergleichsweise großen Unklarheit über das Zeitmanagement der verantwortlichen Organisatoren, ist insgesamt ein hohes Vertrauen in das Organisationspotenzial des Organisationskomitees bzw. des DFB zu konstatieren. Wie im Jahr 2001 trauen ca. 74 % der Befragten dem DFB eine erfolgreiche Organisation der WM 2006 zu (vgl. Abb. 18). Auch die Anzahl derjenigen, die ihm dies nicht zutrauen bzw. die hierzu keine Meinung haben, ist mit ca. 6 % bzw. 20 % konstant geblieben. Auch bei einer tiefer gehenden Analyse dieses Aspektes sind kaum Veränderungen feststellbar. So ist mit 89,2 % das Vertrauen bei den Fußballinteressierten (2001: 86,8 %) höher als bei den der Nicht-Fußballinteressierten mit 58,6 % (2001: 56,1 %). Dieser Unterschied resultiert aber nicht daraus, dass die NichtFußballinteressierten dem DFB weniger zutrauen, sondern dass sich die NichtFußballinteressierten viel häufiger noch keine Meinung zu diesem Thema gebildet haben (vgl. Abb. 19). 23 Beurteilung der Organisation „Trauen Sie dem DFB zu, die WM erfolgreich zu organisieren?“ 100% [Anteil der Befragten] 89% 80% 59% 60% 40% keine Meinung nein ja 33% 20% 4% 8% 6% 0% Fußballinteressierte Nicht-Fußballinteressierte Abb. 19: Vertrauen in die WM-Organisation in Abhängigkeit vom Fußballinteresse [sehr vorausschauend/ 6 professionell] 5 4 Skalendurchschnitt 3 2,2 2,1 2,2 DFL Politik/ Sportpolitik 2,4 2,4 1,9 2 [wenig vorausschauend/ 1 unprofessionell] DFB Bundesligisten Sat.1 Premiere 2,2 FIFA Abb. 20: Bewertung des Agierens in der „Kirch-Krise“ Vor dem Hintergrund der „Kirch-Krise“, die zum Befragungszeitpunkt (Mai 2002) von großer Aktualität war – insbesondere auch aufgrund der hieraus resultierenden möglichen Probleme im Bereich der Live-Berichterstattung von den Fußballspielen der WM 2002 –, ist dieses unverändert hohe Vertrauen in die Organisation durch den DFB bzw. das Organisationskomitee durchaus überraschend. Bei der Frage, wie das Verhalten verschiedener Institutionen im Umgang mit der „Kirch-Krise“ von den Probanden beurteilt wird, zeigt sich, dass hier bei allen Institutionen eine wenig vorausschauende und wenig professionelle Handhabung konstatiert Beurteilung der Organisation 24 wird. Zwar gab die Mehrheit der Befragten an, dass sie Fragen nach der Professionalität im Umgang mit der „Kirch-Krise“ nicht beurteilen könnten. Die übrigen Befragten hatten zu dem Verhalten der einzelnen Institutionen allerdings eine relativ negative Einstellung. So wurde keine Institution (auf einer Skala von „1 = wenig vorausschauend/unprofessionell“ bis „6 = sehr vorausschauend/professionell) besser als mit 2,4 bewertet (vgl. Abb. 20). 4.2 Einschätzungen zu Stand und Entwicklung organisatorischer Rahmenbedingungen (Objekt der Organisation) Nachdem in der Basisstudie noch die Frage aktuell war, in welchen Städten nach Ansicht der Befragten WM-Spiele stattfinden sollten, musste diese Frage aufgrund der am 15. April 2002 bekannt gegeben Entscheidung, die WM-Spiele in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Kaiserslautern, Köln , Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart stattfinden zu lassen, modifiziert werden. Vor dem Hintergrund der Entscheidungsbekanntgabe war es in der aktuellen Studie von Interesse, wie hoch die Akzeptanz dieser Auswahl ist. Hier ist insgesamt eine relativ hohe Zustimmung zur getroffenen Auswahl zu konstatieren. So antworteten die Befragten auf die Frage, wie sie diese Auswahl beurteilen, im Durchschnitt mit 4,4 (auf einer Skala von „1 = sehr schlecht“ bis „6 = sehr gut“). Differenziert man dieses Ergebnis nach dem Interesse an Fußball zeigt sich, dass sowohl bei den Fußballinteressierten als auch bei den Nicht-Fußballinteressierten mit durchschnittlich 4,7 bzw. 4,1 eine hohe Zustimmung zur dieser Auswahl besteht. Diese hohe Zustimmung bestätigt nicht nur die Auswahl der WM-Städte durch das Organisationskomitee, sondern zudem auch die Ergebnisse der Basisstudie, da die getroffene Auswahl der WM-Städte weitestgehend auch die im letzen Jahr erhobenen Präferenzen hinsichtlich der WM-Städte widerspiegelt. Allerdings ist kritisch festzustellen, dass das bei der Städte-Auswahl gewählte Vorgehen von der Bevölkerung als nicht ausreichend transparent eingestuft wird. So wurde die Transparenz bei der Vergabe der WM-Städte mit durchschnittlich 3,5 (auf einer Skala von „1 = sehr schlecht“ bis „6 = sehr gut“) nur mittelmäßig bewertet. Dies wird sowohl von Fußballinteressierten (∅ = 3,7) als auch von Nicht-Fußballinteressierten (∅ = 3,2) ähnlich empfunden. Nach der Entscheidung für die WM-Städte ist es insbesondere in diesen Städten notwendig, dass die Infrastruktur für die bei der WM erwartete Besucheranzahl ausgelegt ist. Hinsichtlich der Frage, ob die derzeitige Infrastruktur in Deutschland insgesamt für die WM geeignet ist, antworteten die Befragten (auf einer Skala von „1 = sehr schlecht“ bis „6 = sehr gut“) im Durchschnitt mit 3,9. Im Mittelpunkt der Infrastrukturmaßnahmen steht dabei der Neu- bzw. 25 Beurteilung der Organisation Umbau der WM-Stadien. Tab. 2 zeigt die hier geplanten Maßnahmen sowie die anfallenden Kosten und die Finanzierung. Maßnahme/ Kapazität Kosten Finanzierung 2006 Berlin Umbau/76.000 242. Mio. € 196 Mio. € durch den Bund, 46 Sitzplätze als Festpreis Mio. € Bürgschaft durch das Land Berlin Dortmund Eckenaus31-36 Mio. € Komplett durch Westfalenstadibau/60.000 on Dortmund GmbH Sitzplätze Frankfurt Neubau/48.000 126 Mio. € 64 Mio. € Stadt Frankfurt, 20,5 Sitzplätze Mio. € Land Hessen, 41,5 Mio. € Kapital-Darlehen Gelsenkir- Neubau/52.000 192 Mio. € 115,0 Mio. € Kredit durch Banchen Sitzplätze (inkl. kenkonsortium, 12,8 Mio. € ErschlieDarlehen Generalübernehmer, ßung) 33,8 Mio. € Eigenkapital Besitzgesellschaft, 9,0 Mio. € Ruhrkohle/HBM Werbeleistungen, 12,8 Mio. € Eigengesellschaften, 8,5 Mio. € Nachfinanzierung (Fremdkapital) Hamburg Neubau/50.000 97 Mio. € 11 Mio. € Stadt, 70 Mio. € Sitzplätze Fremdfinanzierung, 16 Mio. € Stadionbesitzgesellschaft Hannover Umbau/45.000 63 Mio. € 21 Mio. € durch Stadt HannoSitzplätze ver, Land Niedersachsen und Region Hannover, 20 Mio. € durch Bankenkonsortium, 20 Mio. € durch Kreditanstalt für Wiederaufbau (abgesichert durch Bürgschaft der Stadt Hannover) Kaiserslau- Erweite48,3 Mio. € 21,7 Mio. € Land Rheinlandtern rung/48.500 Pfalz, 7,7 Mio. € Stadt KaisersSitzplätze lautern, 18,9 Mio. € 1. FC Kaiserslautern (seit Mai 2001 ist die Finanzierung durch entsprechende Beschlüsse gesichert) Köln Umbau/45.000 110 Mio. € 25,5 Mio. € öffentliche Hand, Sitzplätze 20-25 Mio. € Besitzgesellschaft, 61-66 Mio. € Fremdkapital Leipzig Neubau/44.000 90,6 Mio. € 63,2 Mio. € Stadt (unter EinSitzplätze schluss Bund), 27,4 Mio. € EMKA GmbH Austragungsstadt Geplante Fertigstellung 30. Juni 2004 Mitte 2005 Fertigstellung beendet Fertigstellung beendet 1. April 2005 2003 Beginn der Saison 2004/2005 Mai 2003 26 Beurteilung der Organisation Austragungsstadt München (Fortsetzung) Nürnberg Stuttgart Maßnahme/ Kapazität Kosten Finanzierung 2006 Neubau/66.000 Ca. 280 Mio. Die Kosten werden je zur Hälfte Sitzplätze € von den beiden Vereinen FC Bayern München und TSV 1860 München getragen Umbau/45.500 56 Mio. € Die Hälfte durch den Freistaat Sitzplätze Bayern, der Rest durch die Stadt mit ihren Partnern Modernisie41-56 Mio. € An der Finanzierung soll sich rung/60.000 das Land Baden-Württemberg Sitzplätze maßgeblich beteiligen. Der Restbetrag wird durch die Stadt dargestellt. Geplante Fertigstellung Sommer 2005 Juli 2005 2005 Tab 2: Infrastrukturmaßnahmen beim Stadienbau10 1 = nicht sinnvoll 6 = sehr sinnvoll Sicherheitsverwahrung für Hooligans Alkoholverbot im Stadion 6 5 4 3 2 1 Stadionverbot für Hooligans Alkoholverbot in WMStadt Erhöhte Polizeipräsenz Einreiseverbote für Hooligans Studie 2002 Studie 2001 Abb. 21: Maßnahmen gegen Hooligans 10 Vgl. Angaben auf der Homepage des Organisationskomitees unter http://www.dfb2006.de/stadien/ index.html (Abruf: 07.11.2002). Beurteilung der Organisation 27 Da immerhin 66,1 % der Befragten Ausschreitungen während der WM 2006 befürchten (2001: 71,6 %), ist diesem Faktor in der Vorbereitungsphase entsprechende Bedeutung beizumessen. Allerdings konnte bei einer Untersuchung verschiedener Maßnahmen zur Verhinderung von Ausschreitungen festgestellt werden, dass die meisten Maßnahmen als sinnvoll angesehen werden. Lediglich ein Alkoholverbot in den WM-Städten wird von den meisten Befragten anscheinend als eine zu weit greifende Maßnahme eingeschätzt. Wie Abb. 21 zeigt, haben sich auch hier kaum Veränderungen im Vergleich zur Basisstudie ergeben. Eine Infrastrukturmaßnahme, die in Nordrhein-Westfalen im Zusammenhang mit der WM 2006 geplant wird, ist die Errichtung einer Metrorapid-Trasse, die innerhalb des 79,2 km langen Basisnetzes die Städte Düsseldorf, Duisburg, Mülheim a. d. R., Essen, Bochum und Dortmund miteinander verbinden soll. Zudem ist innerhalb eines 52,5 km langen Ergänzungsnetzes die Anbindung der Städte Leverkusen, Köln und Bonn geplant. U. a. aufgrund der hohen anfallenden Kosten für diese Infrastrukturmaßnahme i. H. v. 3,2 Milliarden €, von denen der Bund 1,75 Milliarden € tragen wird,11 ist diese allerdings nicht unumstritten. Aus diesem Grund wurden die Probanden befragt, ob sie den Bau des Metrorapids in NordrheinWestfalen für sinnvoll erachten. Insgesamt halten 35,3 % der Befragten diese Maßnahme für zweckmäßig, wohingegen 42,7 % diese Maßnahme ablehnen. Die übrigen 22,1 % haben hierzu (noch) keine Meinung. Erschwerend kommt hinzu, dass lediglich 25,2 % der Befragten glauben, dass der Metrorapid bis zum Beginn der WM 2006 einsatzbereit sein wird. Dagegen glauben 49,2 %, dass die Fertigstellung nicht rechtzeitig gelingen wird, und weitere 25,6 % haben hierzu (noch) keine Meinung. 4.3 Beurteilung von finanziellen Rahmenbedingungen Der Finanzierungsbedarf für die WM wird vom Organisationskomitee mit insgesamt 400 Mio. € angegeben. Im Vergleich zu dem während der Bewerbungsphase geplanten Budget (250 Mio. €) stellt dies eine Steigerung um 60 % dar.12 Vor diesem Hintergrund ist die Akzeptanz verschiedener Arten der Finanzierung der WM von Interesse. Hierbei wird zwischen der staatlichen Förderung der WM, der Finanzierung durch Fernsehgelder, Sponsoring sowie Merchandising unterschieden.13 11 12 13 Vgl. http://www.projektruhr.de/de/metrorapid/index.php (Abruf: 11.11.2002). Vgl. o. V. (2002b). Die Finanzierung durch Eintrittsgelder wird hier nicht gesondert betrachtet, da das Interesse an einem Besuch eines Fußballspiels im Stadion ausführlich in Kapitel 5.1.1 dargestellt wird. 28 Beurteilung der Organisation 4.3.1 Staatliche Förderung der WM Wie die Ausführungen zu den Infrastrukturmaßnahmen gezeigt haben, wird die WMAusrichtung (zumindest im Bereich der Infrastruktur) nicht unwesentlich vom Staat unterstützt. Eine staatliche Förderung der WM wird allerdings von den Befragten weiterhin überwiegend abgelehnt. So blieb die durchschnittliche Beurteilung einer staatlichen Förderung bei 2,8 (auf einer Skala von „1 = lehne ich ab“ bis „6 = finde ich sehr gut“) konstant. Bei einer differenzierten Betrachtung der Einstellung zur staatlichen Förderung (vgl. Abb. 22) wird hingegen deutlich, dass sich der Anteil derjenigen, die einer staatlichen Förderung ablehnend gegenüber stehen von 61,8 % auf 68,1 % sogar noch erhöht hat. Dieses Ergebnis ist vor dem Hintergrund der hohen Zustimmung zur WM-Ausrichtung überraschend. Durch eine Unterscheidung dieser Einstellung nach der Zustimmung zur WM ist zu erkennen, dass sowohl WM-Befürworter als auch WM-Gegner eine staatliche Förderung ablehnen (vgl. Abb. 23). 35% 30% Studie 2002 Studie 2001 28% 29% 25% 25% 20% 20% 19% 16% 14% 15% 9% 9% 10% 5% 25% 4% 4% 0% finde ich sehr gut lehne ich ab Abb. 22: Einstellung zur staatlichen Förderung der WM 2006 29 Beurteilung der Organisation [finde ich sehr gut] 6 5 Studie 2002 Studie 2001 4 3 3,1 3,1 2 [lehne ich ab] 1,6 2,1 1,9 2,0 1 WM-Befürworter WM-Gegner Keine Meinung Abb. 23: Einstellung zur staatlichen Förderung der WM 2006 in Abhängigkeit von der Einstellung zur Austragung der WM 4.3.2 Finanzierung durch Fernsehgelder Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Fernsehübertragung der WM 2002 in Japan und Südkorea, die in (wesentlichen) Teilen im Pay-TV von Premiere stattfand, sowie der finanziellen Probleme der Kirch-Gruppe, die zum Befragungszeitpunkt auch die Übertragungsrechte für die WM 2006 besaß,14 ist die Frage interessant, wer die WM 2006 im Fernsehen übertragen sollte. Es zeigt sich, dass eine ausschließliche Übertragung der Spiele im Pay-TV eindeutig abgelehnt wird. So antworten die Befragten hinsichtlich dieser Frage (auf einer Skala von „1 = nicht akzeptabel“ bis „6 = akzeptabel“) im Durchschnitt mit 1,5. Auffällig ist, dass die ausschließliche Übertragung im Pay-TV nicht nur von Personen abgelehnt wird, die keine PayTV-Kunden sind (∅ = 1,4), sondern auch von Pay-TV-Kunden selber – diese machen 9,3 % der Stichprobe aus – (∅ = 2,6). Wie Abb. 24 verdeutlicht, lassen sich bei dieser Frage insgesamt kaum Veränderungen im Vergleich zur Basisstudie feststellen. 14 Im Oktober 2002 wurden die Rechte an der WM 2006 (zusammen mit den Rechten für die FußballBundesliga) an eine Managementgruppe um Günter Netzer für schätzungsweise 300 Mio. € verkauft. Vgl. o. V. (2002a). 30 Beurteilung der Organisation „Was halten Sie davon, wenn wesentliche Teile der WM 2006 nur im Pay-TV ausgestrahlt werden?“ 100% 80% [Anteil der Befragten] Studie 2002 Studie 2001 82% 78% 60% 40% 20% 10% 8% 5% 3% 0% 2% 3% 4% 3% 2% 1% Finde ich OK Lehne ich ab Abb. 24: Akzeptanz einer ausschließlichen Übertragung wesentlicher Spiele im Pay-TV „Wer sollte die WM 2006 im Fernsehen übertragen?“ 43% 47% Nur öffentlich-rechtlich 42% 40% Öffentlich-rechtlich und privat Nur Pay-TV 1% 2% Nur privat 1% 1% Indifferent Studie 2002 12% 10% Studie 2001 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% [Anteil der Befragten] Abb. 25: Gewünschte TV-Sender bei der WM 2006 Vor diesem Hintergrund ist es von Interesse, bei welchen Sendern die WM 2006 nach Meinung der Befragten übertragen werden sollte. Aus Abb. 25 wird deutlich, dass sich die Befrag- 31 Beurteilung der Organisation ten anstatt einer Übertragung bei Pay-TV-Sendern (wie in weiten Teilen bei der WM 2002) eine Berichterstattung bei den öffentlich-rechtlichen Sendern bzw. eine Kooperation zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern wünschen. Überraschend ist dabei zudem, dass auch eine ausschließliche Übertragung bei privaten Free-TV-Sendern kaum gewünscht wird. Diese Alternative präferieren nur 1,4 % der Befragten.15 Angesichts der Kosten für die Übertragung der WM 2006 im Fernsehen stellt sich allerdings die Frage, wie die Übertragung finanziert werden soll. Befragt nach der Akzeptanz möglicher Finanzierungsformen zeigt sich, dass eine Unterbrechung des Spiels durch Werbung (wie bereits in der Basisstudie) mit einem Durchschnittswert von 1,8 (auf einer Ratingskala von „1 = nicht akzeptabel“ bis „6 = akzeptabel“) relativ deutlich abgelehnt wird. Werbung durch die Platzierung eines Logos in der Bildschirmecke stößt dagegen mit einem durchschnittlichen Akzeptanzwert von 3,8 bereits auf eine leicht überdurchschnittliche Akzeptanz. Die favorisierte Werbeform stellt allerdings mit 4,7 die Benennung eines Sponsors der Übertragung dar. Wie Abb. 26 verdeutlicht, sind die Akzeptanzwerte verschiedener Werbeformen bei Fußballübertragungen im Jahresvergleich weitestgehend unverändert geblieben. [akzeptabel] 6 4,7 5 Studie 2002 Studie 2001 4,6 3,8 4 3,7 3 2 1,8 1,7 [nicht akzeptabel] 1 Werbeunterbrechung Sponsorenbenennung Logo in Bildschirmecke Abb. 26: Akzeptanz von Finanzierungsformen bei Fußballübertragungen 15 Für eine differenzierte Analyse der gewünschten TV-Sender vgl. Anhang 2. 32 Beurteilung der Organisation [akzeptabel] 6 5 25 Jahre und jünger 25 - 45 Jahre 45 - 65 Jahre 65 Jahre und älter 5,0 5,0 4,6 4,0 4 4,3 4,1 3,7 3,3 3 2 1,9 1,8 1,7 1,6 [nicht akzeptabel] 1 Werbeunterbrechung Sponsorenbenennung Logo in Bildschirmecke Abb. 27: Beurteilungen alternativer Werbeformen für die Übertragung der WM 2006 durch verschiedene Altersgruppen Bei einer Differenzierung der Werbeakzeptanz nach dem Alter wird deutlich, dass diese mit steigendem Alter abnimmt (vgl. Abb. 27). Während die Akzeptanz der Unterbrechung einer Fußballübertragung durch Werbung sich (bei einer insgesamt negativen Einstellung) nur leicht von 1,9 auf 1,6 verringert, sind bei der Benennung eines Sponsors und bei der Platzierung eines Logos in der Bildschirmecke deutliche Akzeptanzrückgänge von 5,0 auf 4,0 bzw. von 4,3 auf 3,3 mit zunehmendem Alter zu verzeichnen. 4.3.3 Sponsoring Sponsoring, d. h. die „systematische Förderung von Personen, Organisationen oder Veranstaltungen im sportlichen, kulturellen oder sozialen beziehungsweise ökologischen Bereich durch Geld-, Sach- oder Dienstleistungen zur Erreichung von Marketing- und Kommunikationszielen“16, hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei ist Sportsponsoring die im Vergleich zu Kultur-, Sozio-, Öko- und Programmsponsoring am häufigsten durchgeführte Sponsoringform.17 Als die wichtigsten Ziele des Sportsponsorings sind 16 17 Meffert, H. (2000), S. 731. Vgl. Bruhn, M. (1997), S. 611, Hermanns, A./Riedmüller, F. (2002), S. 9. 33 Beurteilung der Organisation die Schaffung, Erhaltung oder Erhöhung des Bekanntheitsgrades eines Unternehmens oder einer Marke sowie Aufbau, Stabilisierung, Verbesserung oder Modifikation des Unternehmens- bzw. Markenimages zu nennen.18 Im Rahmen des Sponsoring-Bestandteils der vorliegenden Studie wurden dabei als Sponsoringobjekte sowohl die Sportveranstaltung „WM 2006“ als auch die Sportmannschaft „Deutsche Fußball-Nationalmannschaft“ einbezogen. Die Untersuchungen konzentrieren sich dabei auf das zweite der oben aufgeführten Ziele des Sponsorings, die Veränderungen von Images. Die erste Zielstellung wird hier vernachlässigt, da die Bekanntheit von Unternehmen, die als Sponsoren der WM bzw. der Nationalmannschaft in Frage kommen, i. d. R. bereits einen so hohen Bekanntheitsgrad aufweisen, dass sich hier kaum mehr Veränderungen feststellen lassen. Beispielsweise stellte Nufer in seiner Analyse der Wirkungen von Sportsponsoring am Beispiel der Fußball-WM 1998 in Frankreich fest, dass ausgewählte Hauptsponsoren dieses Turniers (Adidas, Coca-Cola, McDonald´s und Snickers) 19 jeweils Bekanntheitsgrade von mindestens 99 % in der untersuchten Zielgruppe aufwiesen. 4.3.3.1 Sponsoring der Sportveranstaltung „WM 2006“ Bei dem Sponsoring der WM 2006 kann zwischen der Tätigkeit als globaler (insgesamt 15 Unternehmen) und nationaler Sponsor (6 Unternehmen) unterschieden werden. Während als globale Sponsoren für die WM 2006 Adidas, Avaya, Budweiser, Coca-Cola, Deutsche Telekom, Gillette, McDonald´s, Philips, Toshiba und Yahoo! gewonnen werden konnten, wurden bisher mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, der Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG und der Obi AG Verträge über eine nationale Sponsorentätigkeit geschlossen.20 Dem Sponsoring der Sportveranstaltung „WM 2006“ kommt angesichts der Tatsache, dass für den Status eines nationalen Sponsors 10 bis 15 Mio. € und den eines globalen Sponsors ca. 26 Mio. € von den Unternehmen zu bezahlen sind,21 eine hohe Bedeutung für die Finanzierung der WM 2006 zu. Ein erster Hinweis darauf, für welche Unternehmen es besonders attraktiv sein kann, sich als Sponsor der Sportveranstaltung „WM 2006“ zu engagieren, lässt sich durch die (ungestützte) 18 19 20 21 Vgl. Hermanns, A. (1997), S. 142 ff. Vgl. Nufer, G. (2002), S. 66 f. Stand: 20.11.2002. Vgl. o. V. (2002b). 34 Beurteilung der Organisation Frage gewinnen, welche Unternehmen die Befragten als Sponsoren der WM 2006 bevorzugen.22 Wie Abb. 28 zeigt, werden als gewünschte Sponsoren insbesondere bereits als DFBSponsoren tätige Unternehmen genannt.23 Dabei werden insbesondere Adidas und MercedesBenz als Wunschsponsoren genannt. Mit deutlichem Abstand folgenden Coca-Cola und die Deutsche Telekom. Auffällig ist, dass die drei offiziellen nationalen Förderer der WM 2006 kaum Beachtung finden. 18% 16% Adidas Mercedes-Benz 9% 8% Coca-Cola Deutsche Telekom 5% 5% 4% 4% 4% 3% 3% 3% 3% 2% 2% 2% 2% Nike BMW Bayer Volkswagen Siemens Lufthansa McDonald´s Deutsche Bahn Deutsche Bank König Pilsener Opel Bitburger Krombacher 0% 5% Offizielle Sponsoren des DFB 10% 15% 20% [Anteil der Nennungen] Abb. 28: Wunschsponsoren für die WM 2006 Bei einer Differenzierung dieser Ergebnisse nach dem Interesse an Fußball ist sowohl bei den DFB-Sponsoren als auch bei den nicht als DFB-Sponsoren tätigen Unternehmen kein einheitliches Bild erkennbar (vgl. Abb. 29). Während bspw. die DFB-Sponsoren Mercedes-Benz und Deutsche Telekom von den Fußballinteressierten häufiger als WM-Sponsor gewünscht werden als von den Nicht-Fußballinteressierten, verhält es sich bei Adidas und Coca-Cola umgekehrt. Ähnliches ist u. a. bei den Nicht-Sponsoren Nike und BMW feststellbar. 22 23 Dabei wurde in der Studie nicht zwischen unterschiedlichen Sponsoring-Kategorien unterschieden. Zum Zeitpunkt der Befragung waren Adidas, Bitburger, Coca-Cola, Deutsche Telekom, Fujitsu Siemens und Mercedes-Benz Sponsoren des DFB (Stand: 31.05.2002). 35 Beurteilung der Organisation 20% [Anteil der Nennungen] Fußballinteressierte 18% Nicht-Fußballinteressierte 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% Krombacher Bitburger Opel König Pilsener Deutsche Bank Deutsche Bahn McDonald´s Lufthansa Siemens Volkswagen Bayer BMW Nike Deutsche Telekom Coca-Cola Mercedes-Benz Adidas 0% Abb. 29: Wunschsponsoren für die WM 2006 in Abhängigkeit vom Fußballinteresse 4.3.3.2 Sponsoring der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Mit der deutschen Nationalmannschaft assoziierte Unternehmen Bei der Analyse des Sponsoringobjektes „Deutsche Fußball-Nationalmannschaft“ wurden zunächst die Wirkungen des Sponsorings der aktuellen Mannschaftssponsoren untersucht. Hierzu wurden Assoziationsstärken ermittelt, indem die Auskunftspersonen ungestützt angeben sollten, welche Unternehmen sie mit der deutschen Nationalmannschaft in Verbindung bringen. Insgesamt wurden von den Probanden nur vergleichsweise wenige Sponsoren der deutschen Nationalmannschaft (richtig) genannt. So nannten 26,7 % der Befragten überhaupt kein Unternehmen, das sie mit der deutschen Nationalmannschaft assoziieren.24 Von den Probanden, die hier mindestens ein Unternehmen nennen konnten, konnte keiner alle sechs Unternehmen richtig benennen. Insgesamt wurden durchschnittlich 1,6 Unternehmen richtig mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht, so dass hier insgesamt eine nur relativ geringe Erinnerungsleistung konstatiert werden kann. Auch in einer Studie des BIFAK im Rahmen der WM 2002 ließ sich nur eine relativ geringe Erinnerungsleistung bezüglich der offiziellen FIFA-Sponsoren der WM 2002 feststellen. Während hier Coca-Cola mit 24 Diese Probanden werden im Folgenden nicht weiter berücksichtigt. 36 Beurteilung der Organisation 21,4 % und Adidas mit 19,4 % noch eine vergleichsweise hohe Erinnerungsquote aufwiesen, betrug diese bei dem nachfolgenden Unternehmen Hyundai nur noch 12,5 %. Alle anderen Sponsoren (u. a. Yahoo!, 25 McDonald´s und Nike) wiesen Erinnerungsquoten von weniger als 10 % auf. Differenzierungsmerkmal Mittelwert Signifikanz Alter 25 Jahre und jünger (n = 193): 25 – 45 Jahre (n = 446): 45 – 65 Jahre (n = 351): Älter als 65 Jahre (n = 183): 1,67 1,78 1,58 1,37 0,000 Geschlecht Männlich (n = 609): Weiblich (n = 564): 1,86 1,40 0,000 Beruf Ganztägig berufstätig (n = 451): Ausbildung, Lehre (n = 47): Schüler/Student (n = 253): Zurzeit keine Beschäftigung (n = 22): Teilzeitbeschäftigt (n = 89): Rentner/Pensionär (n = 216): Hausfrau/Hausmann (n = 93): 1,71 1,55 1,87 1,73 1,47 1,41 1,37 0,000 Sportinteresse (1 = sehr gering bis 6 = sehr groß) 1 (n = 49): 2 (n = 106): 3 (n = 204): 4 (n = 266): 5 (n = 307): 6 (n = 240): 1,12 1,20 1,41 1,45 1,90 2,01 0,000 Fußballinteresse (1 = sehr gering bis 6 = sehr groß 1 (n = 150): 2 (n = 151): 3 (n = 192): 4 (n = 198): 5 (n = 248): 6 (n = 233): 1,05 1,31 1,47 1,50 2,01 2,09 0,000 Tab. 3: Einfluss individueller Eigenschaften auf die Anzahl richtig benannter Sponsoren Eine detaillierte Analyse der Erinnerungsleistung zeigt Tab. 3. Es ist festzustellen, dass sich die Erinnerungsleistungen signifikant hinsichtlich der soziodemographischen Merkmale Alter, 25 Vgl. BIFAK (2002), S. 73. Vgl. zu einem Überblick über weitere Ex-post-Untersuchungen des Sportsponsorings Drees, N. (1992), S. 225 ff. 37 Beurteilung der Organisation Geschlecht und Beruf unterscheiden. Zudem sind signifikante Zusammenhänge zwischen dem allgemeinen Interesse an Sport bzw. dem Interesse an Fußball und der Anzahl richtigerweise mit der deutschen Fußballnationalmannschaft in Verbindung gebrachter Sponsoren erkennbar. D. h. je höher sowohl das sportartunspezifische als auch das sportartspezifische Interesse ausgeprägt sind, desto höher ist die Erinnerungsleistung hinsichtlich der Sponsoren der Nationalmannschaft. Dieses Ergebnis der Analyse der Erinnerungsleistung ist zunächst nicht überraschend. Denkbar wäre aber auch, dass die sportart(un)spezifisch Interessierten ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf die sportlichen Aktivitäten konzentrieren, ohne dabei mögliche Sponsoringtätigkeiten wahrzunehmen. Wer dagegen weniger Sport- bzw. Fußball-interessiert ist, findet auch Gelegenheit, mehr vom Umfeld des Fußballspiels wahrzunehmen. Somit wäre auch ein umgekehrter Zusammenhang denkbar. Abb. 30 zeigt, dass fünf offizielle Sponsoren des DFB (richtigerweise) am häufigsten mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Verbindung gebracht werden. Insbesondere Adidas und Mercedes-Benz weisen hier starke Assoziationslinien auf. Fujitsu Siemens als sechster Sponsor gehört dagegen nicht zu den häufig genannten Unternehmen.26 Auffällig ist insgesamt die vielfache Nennung von Bierherstellern. Besonders bei diesen ist das beim Sportsponsoring häufig zu beobachtende Trittbrettfahrerphänomen zu beobachten, d. h. es werden Unternehmen mit der deutschen Nationalmannschaft assoziiert, obwohl diese sich gar nicht als offizieller Sponsor betätigen (wie z. B. Krombacher) und stattdessen eher im Umfeld als Sponsor (z. B. bei Fußballübertragungen) tätig sind.27 In diesem Zusammenhang findet sich in der Literatur der Begriff des Ambush Marketings. Dieser bezeichnet den gezielten Einsatz von Kommunikationsmaßnahmen durch Unternehmen, die nicht zu den offiziellen Sponsoren eines Gesponsorten zählen. Sie verfolgen dabei zumeist das Ziel, indirekt mit dem Gesponsorten in Verbindung gebracht zu werden bzw. von den positiven Wirkungseffekten, die mit dem Status eines offiziellen Sponsors verbunden sind, zu profitieren. 28 So konnte in der Studie des BIFAK bspw. festgestellt werden, dass von den TV-Werbespots mit WM-Bezug Nike die höchste Erinnerungs29 quote aufwies. 26 27 28 29 Für eine detaillierte Analyse der mit der deutschen Nationalmannschaft assoziierten DFBSponsoren vgl. Anhang 3. Vgl. für eine detaillierte Analyse der Bierhersteller Anhang 4. Vgl. Shank, M. (2002), S. 409 ff. Vgl. BIFAK (2002), S. 74. 38 Beurteilung der Organisation 64% Adidas 49% Mercedes-Benz 21% Bitburger 15% 14% 12% 9% 7% 6% 6% 4% 4% 3% 3% 2% 2% 2% Coca-Cola Deutsche Telekom Krombacher Obi Nike Bayer Warsteiner McDonald´s Opel E.ON Veltins Deutsche Bahn Lufthansa König Pilsener 0% 10% Offizielle Sponsoren des DFB 20% 30% 40% 50% 60% 70% [Anteil der Befragten] Abb. 30: Mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft assoziierte Unternehmen 80% [Anteil der Befragten] Fußballinteressierte 70% Nicht-Fußballinteressierte 60% 50% 40% 30% 20% 10% König Pilsener Lufthansa Deutsche Bahn Veltins E.ON Opel McDonald´s Warsteiner Bayer Nike Obi Krombacher Deutsche Telekom Coca-Cola Bitburger Mercedes-Benz Adidas 0% Abb. 31: Mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft assoziierte Unternehmen in Abhängigkeit vom Fußballinteresse Beurteilung der Organisation 39 Ein differenzierteres Ergebnis erhält man dann, wenn man die Assoziationsstärke in Abhängigkeit vom Fußballinteresse analysiert (vgl. Abb. 31). Im Gegensatz zur Untersuchung der gewünschten WM-Sponsoren ergibt sich hier ein relativ eindeutiges Bild. Es zeigt sich, dass die offiziellen Sponsoren der deutschen Fußball-Nationalmannschaft von den Fußballinteressierten – mit Ausnahme von Coca-Cola – häufiger mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht werden als von den Nicht-Fußballinteressierten. Andererseits werden Unternehmen, die keine offiziellen Sponsoren sind, oftmals von den Nicht-Fußballinteressierten häufiger mit der der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht als von den Fußballinteressierten. Folglich ist das oben beschriebene Trittbrettfahrerphänomen insbesondere bei den weniger Fußballinteressierten zu beobachten. Mehrdimensionale Imagemessung von Sponsoren Wird mit dem Sponsoring u. a. das Ziel des Imagetransfers vom Gesponsorten auf den Sponsor angestrebt, so sind bei der Suche nach einem geeigneten Sponsoringobjekt zunächst sowohl das eigene als auch das Image des Sponsoringobjekts zu analysieren.30 Insbesondere ist zu beachten, dass das Image des Objekts mit dem aktuellen oder dem anvisierten Image des Sponsors zumindest annähernd übereinstimmen sollte (sog. Match-up-Hypothese).31 Nur in diesem Fall besteht eine realistische Chance, dass es zu einem Imagetransfer überhaupt kommt. Da Image ein mehrdimensionales Konstrukt ist, das das Gesamtbild bezeichnet, das sich ein Individuum von einem Meinungsgegenstand gemacht hat,32 ist das Image nicht eindimensional33 sondern mehrdimensional zu messen. Hierdurch lässt sich (möglicherweise) die differenzierte Struktur aufzeigen, die hinter dem Image jeweils steht. Ein Verfahren, dass bei der mehrdimensionalen Imagemessung Verwendung finden kann, stellt dabei die Multidimensionale Skalierung (MDS) dar.34 Die MDS ist eine dekompositionelle Analysemethode, mit der sich auf der Basis von subjektiv empfundenen globalen Ähnlichkeitsurteilen Objekte in einem n-dimensionalen Raum positionieren lassen.35 Dabei werden die Objekte, die eine hohe Ähnlichkeit in den Urteilen der Befragten zu einander aufweisen, relativ nahe im Raum positioniert, während sehr unähnlichen Objekten eine hohe räumliche Distanz zugeordnet wird. 30 31 32 33 34 35 Zur Auswahl von Sponsoringobjekten mit dem Ziel des Imagetransfers vgl. Herrmanns, A. (1997), S. 146 ff. Vgl. Shank, M. (2002), S. 418 f. Vgl. zum Begriff des Images Trommsdorff, V. (2002), S. 158 ff. Vgl. als Beispiel für eindimensionale Imagemessung im Sportsponsoring Nufer, G. (2002), S. 69 ff. Vgl. Trommsdorff, V. (2002), S. 178. Zum Verfahren der MDS vgl. Backhaus, K. et al. (2000), S. 499 ff., Wührer, G. (2000), S. 439 ff. Beurteilung der Organisation 40 Durch Einsatz der MDS lässt sich zudem auf die bei der Imagebildung zugrunde liegenden relevanten Merkmalsdimensionen schließen. Der Vorteil der MDS für die hier vorzunehmende Imageanalyse ist insbesondere darin zu sehen, dass im Vorfeld keine Annahmen über die relevanten Beurteilungsdimensionen des Images getroffen werden müssen. Somit werden die Ergebnisse nicht durch die Auswahl der Eigenschaften und deren Verbalisierung verfälscht. Ziel der hier wiedergegebenen Analyse war die Untersuchung der Frage, ob und inwiefern für ausgewählte Unternehmen ein Sponsoring der Deutschen Nationalmannschaft aus Imagegründen sinnvoll ist. Als Untersuchungsobjekte wurden die Sponsoren und Förderer des DFB Adidas, Bayer, Coca-Cola, Deutsche Bahn, Deutsche Telekom, Lufthansa und MercedesBenz sowie der FIFA-Sponsor McDonald´s gewählt.36 Diese wurden hinsichtlich ihres Image mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verglichen. Als Methode zur Ähnlichkeitsbestimmung wurde in der Studie ein Ratingverfahren eingesetzt. Hierbei mussten die Auskunftspersonen die neun Objekte jeweils paarweise hinsichtlich ihrer Ähnlichkeit auf einer Ratingskala von „1 = sehr unähnlich“ bis „6 = sehr ähnlich“ beurteilen. Dieses Verfahren wurde gewählt, da es die vergleichsweise geringste zeitliche Belastung für die Auskunftspersonen darstellte. Trotzdem mussten von den Auskunftspersonen immer noch 36 Paarvergleiche durchgeführt werden.37 Für die Auswertung wurden anschließend alle Probanden aus dem Datensatz entfernt, die die Paarvergleiche nicht vollständig durchgeführt hatten. Anschließend wurden die durchschnittlichen Beurteilungen der für die Analyse verbliebenen 1.277 Probanden bestimmt. Für die Durchführung einer explorativen, ordinalen MDS mit dem in der Statistiksoftware SPSS integrierten Computerprogramm ALSCAL38 mussten diese Durchschnittswerte zudem noch von Ähnlichkeits- in Distanzdaten transformiert werden, d. h. je größer der Wert ist, desto unähnlicher sind sich die Objekte. Als Distanzmodell wurde die Euklidische Metrik gewählt. Aufgrund der Entwicklung der Stress-Werte (vgl. Abb. 32) sowie aus Interpretationsgründen scheint eine dreidimensionale MDS-Lösung angezeigt. Diese ist in Abb. 33 dargestellt worden. 36 37 38 Der Umfang der zu analysierenden Unternehmen musste vor dem Hintergrund des hohen befragungstechnischen Aufwands, der bei der Durchführung einer MDS auf Seiten der Auskunftspersonen entsteht, auf acht Unternehmen begrenzt werden. Bei K Objekten sind K(K-1)/2 Paare beim Ratingverfahren zu beurteilen. Vgl. zu ALSCAL Cox, T./Cox, M. (1994), S. 152 ff. 41 Beurteilung der Organisation 0,3 [Stress1-Wert] 0,29339 0,25 0,2 0,15 0,09152 0,1 0,05 0,02421 0,00187 0 1 2 3 4 [Anzahl Dimensionen] Abb. 32: Entwicklung des Stress1-Wertes in Abhängigkeit von der Anzahl der Dimensionen Die erste Dimension wird aufgrund der Positionierung der Objekte als „Internationalität“ interpretiert. Zu den hier eher national eingestuften Unternehmen zählen nicht nur die ehemaligen staatlichen Unternehmen Deutsche Bahn, Deutsche Telekom und Lufthansa, sondern auch Mercedes-Benz. Hier zeigt sich, dass zwar der Konzern DaimlerChrysler für sich selbst den Anspruch eines globalen Unternehmens erhebt,39 Mercedes-Benz als Tochterunternehmen aber als stark national verwurzeltes Unternehmen angesehen wird. Die deutsche Nationalmannschaft wird relativ zentriert bei dieser Frage wahrgenommen, da eine Nationalmannschaft zwar zum einen international agiert, zum anderen aber eine Nation vertritt. Während in Bezug auf diese Dimension Bayer und Adidas besonders ähnlich im Verhältnis zur Nationalmannschaft beurteilt werden, weisen Coca-Cola und McDonald´s eine hohe Distanz auf, da deren Internationalität als sehr groß eingestuft wird. Dimension 2 wird hingegen als die wahrgenommene „kulturelle Affinität“ gedeutet. Hier zeigt sich also, wie die Unternehmen hinsichtlich ihrer Kultur im Vergleich zum Sponsoringobjekt „Deutsche Nationalmannschaft“ eingestuft werden. Hinsichtlich dieser Dimension weisen Mercedes-Benz und Coca-Cola die höchste Ähnlichkeit zur Nationalmannschaft auf. Dagegen lässt sich bei der Bahn die größte Distanz feststellen. 39 Vgl. Homepage der DaimlerChrysler AG. 42 Beurteilung der Organisation 2,5 2,0 Adidas 1,5 Bayer Dimension 2 1,0 Nationalmannschaft 0,5 Mercedes-Benz Coca-Cola 0 -0,5 Telekom Lufthansa -1,0 McDonald´s Bahn -1,5 -2,0 -2,5 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 Dimension 1 2,5 2,0 1,5 Bayer Dimension 3 1,0 Telekom 0,5 McDonald´s 0 Bahn Coca-Cola Nationalmannschaft Adidas Mercedes-Benz -0,5 Lufthansa -1,0 -1,5 -2,0 -2,5 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 Dimension 1 2,5 2,0 1,5 Bayer Dimension 3 1,0 Telekom 0,5 McDonald´s 0 Bahn Coca-Cola Nationalmannschaft Adidas -0,5 Mercedes-Benz Lufthansa -1,0 -1,5 -2,0 -2,5 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 Dimension 2 Abb. 33: Dreidimensionaler Wahrnehmungsraum 43 Beurteilung der Organisation Da die hier vorgenommene Imageanalyse zwar nicht explizit mit dem Thema Sport in Verbindung gebracht worden ist, aber dennoch in einem Sport-bezogenen Kontext durchgeführt wurde, lässt sich die dritte Dimension als die „Spezifität des sportlichen Engagements“ interpretieren. Während bspw. Bayer (z. B. mit dem Fußballverein Bayer 04 Leverkusen) und die Deutsche Telekom (z. B. mit dem Radsportteam Team Telekom) mit speziellen Engagements im Sportbereich in Verbindung gebracht werden, gilt dieses für andere Unternehmen nicht. Dies kann zum einen daran liegen, dass wie im Fall der Lufthansa das Engagement im Sport i. d. R. nicht ausreichend öffentlichkeitswirksam vermarktet wird. Zum anderen kann dies auch wie bei Adidas, Coca-Cola und Mercedes-Benz an der Breite des Sport-Engagements liegen. Bei dieser Dimension weisen die meisten Unternehmen eine hohe Ähnlichkeit zur Nationalmannschaft auf. Lediglich Bayer und die Telekom sind relativ weit entfernt. Durch die Bestimmung der Distanzen im Vergleich zur deutschen Nationalmannschaft (vgl. Tab. 4) zeigt sich, dass insgesamt Mercedes-Benz und Adidas die größte Nähe zur deutschen Nationalmannschaft aufweisen. Dagegen ist bei McDonald´s die größte Distanz feststellbar. Abnehmende Ähnlichkeit MerceAdidas des-Benz Euklidische Distanz 1,05 1,31 Bayer Lufthansa 1,69 1,76 Deutsche Deutsche Telekom Bahn 1,88 2,10 CocaCola McDonald´s 2,13 3,05 Tab. 4: Unternehmensspezifische Distanzen zur deutschen Nationalmannschaft auf Basis der MDS 4.3.4 Merchandising Merchandising bezeichnet im Sportbereich alle Formen der Rechteverwertung von Sportlern bzw. Sportveranstaltungen durch die Übertragung der Marke auf andere Leistungen.40 Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich das Umsatzpotenzial von Merchandising-Artikeln in 40 Vgl. Blümelhuber, C. (2001), S. 325 f. Ein zwischen der FIFA und der KarstadtQuelle AG abgeschlossener Lizenznehmervertrag für die WM 2006 umfasst auch das Recht zur Herstellung der offiziellen Lizenzprodukte der WM 2006. 44 Beurteilung der Organisation Deutschland (unabhängig von der WM-Ausrichtung) auf über 300 Mio. € beläuft,41 wird die mögliche Bedeutung des Merchandisings für die Finanzierung der WM 2006 deutlich.42 Insgesamt zeigt sich, dass das Interesse an Merchandisingprodukten vier Jahre vor der WM 2006 noch relativ niedrig ist (vgl. Abb. 34). Wie in der Basisstudie ist auch dieses Mal vor allem bei den Produkten die höchste Kaufbereitschaft festzustellen, die weniger im Zusammenhang mit der WM 2006 stehen, als vielmehr die Verbundenheit mit der deutschen Nationalmannschaft ausdrücken. So ist lediglich bei Fanartikeln, Kleidung und Druckerzeugnissen der deutschen Mannschaft eine Kaufbereitschaft bei mindestens 20 % der Befragten festzustellen. 100% 90% 80% 70% Nein Ja 60% 50% 40% Fanartikel WM Fanartikel andere Mannschaften Fanartikel deutsche Mannschaft Wäsche WM Wäsche andere Mannschaften Wäsche deutsche Mannschaft Druckerzeugnisse WM Druckerzeugnisse andere Mannschaften Druckerzeugnisse deutsche Mannschaft Haushaltsartikel WM Haushaltsartikel andere Mannschaften Haushaltsartikel deutsche Mannschaft Kleidung WM Kleidung andere Mannschaften Kleidung deutsche Mannschaft Lebensmittel WM Lebensmittel andere Mannschaften Lebensmittel deutsche Mannschaft Kosmetika WM Kosmetika andere Mannschaften Kosmetika deutsche Mannschaft Schmuck WM Schmuck andere Mannschaften Schmuck deutsche Mannschaft Musikartikel WM Musikartikel andere Mannschaften Musikartikel deutsche Mannschaft 30% 20% 10% 0% Abb. 34: Kaufbereitschaft für verschiedene Merchandising-Produkte im Überblick Zudem hat sich das Interesse an Artikeln der deutschen Mannschaft im Vorfeld der WM 2002 im Vergleich zum Vorjahr bei den meisten Produkten geringfügig verringert (vgl. Abb. 35). Dies ist u. a. auf die eher mäßigen Leistungen der deutschen Mannschaft im Vorfeld der WM 2002 zurückzuführen.43 Umgekehrt ist eine erhöhte Kaufbereitschaft von Produkten mit 41 42 43 Vgl. Straub, W. (2001), S. 263. Das Potenzial beim Verkauf von Fanartikeln – insbesondere wenn die deutsche Nationalmannschaft beim Turnier erfolgreich ist – zeigt sich auch in einer Studie des BIFAK. Auf die nach dem WM-Finale 2002 gestellte Frage, ob die Befragten Fanartikel gekauft hätten, lehnten lediglich 43,6 % den Kauf solcher Produkte kategorisch ab. Vgl. BIFAK (2002), S. 77. Vgl. auch Kapitel 5.2.1. 45 Beurteilung der Organisation dem WM-Logo festzustellen, wie Abb. 36 verdeutlicht. Auch hier besteht das größte Interesse an Fanartikeln, Kleidung und Druckerzeugnissen. Diese Entwicklung führt insgesamt dazu, dass sich das Kaufinteresse bei Produkten der deutschen Mannschaft und Produkten mit dem WM-Logo angeglichen hat. In den kommenden Erhebungen ist hier eine weitere Annäherung zu erwarten, nachdem am 19. November 2002 das offizielle Logo der WM vorgestellt worden ist. 40% 35% [Anteil der Befragten] Studie 2002 Studie 2001 30% 27% 25% 25% 25% 23% 20% 21% 20% 15% 11% 13% 11% 10% 3% 5% 4% 9% 8% 7% 7% 5% 4% 7% 0% Fanartikel deutsche Mannschaft Wäsche deutsche Mannschaft Druckerzeugnisse deutsche Mannschaft Haushaltsartikel deutsche Mannschaft Kleidung deutsche Mannschaft Lebensmittel deutsche Mannschaft Kosmetika deutsche Mannschaft Schmuck deutsche Mannschaft Musikartikel deutsche Mannschaft Abb. 35: Kaufbereitschaft für Merchandising-Produkte der deutschen Nationalmannschaft 25% 20% [Anteil der Befragten] Studie 2002 Studie 2001 18% 15% 14% 12% 10% 10% 9% 9% 7% 6% 6% 5% 14% 13% 11% 9% 8% 8% 7% 5% 6% 0% Fanartikel WM Wäsche WM Druckerzeugnisse WM Haushaltsartikel WM Kleidung WM Lebensmittel WM Kosmetika WM Schmuck WM Musikartikel WM Abb. 36: Kaufbereitschaft für Merchandising-Produkte mit dem WM-Logo 46 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ 5. Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ Bei der Untersuchung der Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ werden zum einen die Einstellung zur individuellen Teilnahmen an der WM 2006 analysiert. Diese kann sowohl aktiv durch den Besuch von WM-Spielen im Stadion (Besucher-Zuschauer) als auch passiv durch das Verfolgen der Spiele im TV (Medien-Zuschauer) erfolgen. Zum anderen werden die Vorstellungen über das Ergebnis der WM analysiert. Dabei wird zwischen sportlichen Ergebnissen und „Over all“-Ergebnissen unterschieden. Abb. 37 zeigt das Vorgehen in diesem Kapitel. Das Daseigentliche eigentlicheEreignis Ereignis „WM „WM2006“ 2006“ Vorstellungen Vorstellungenzur zur individuellen individuellen Teilnahme Teilnahme Vorstellungen Vorstellungenüber überdas das Ergebnis der WM Ergebnis der WM - Aktives Miterleben - Passives Miterleben - Sportlich - „Over all“ Abb. 37: Aufbau der Untersuchungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ 5.1 Vorstellungen über die individuelle Teilnahme 5.1.1 Aktives Miterleben der WM 2006 Bei der Frage nach dem aktiven Miterleben der WM 2006 steht das Interesse am Besuch von Fußballspielen im Stadion im Vordergrund. Diese Zuschauer vor Ort stellen eine wichtige Zielgröße bei der Vermarktung von Sportveranstaltungen dar. Dies begründet sich dabei weniger über die finanzielle Bedeutung der Eintrittsgelder – diese verlieren im Vergleich zu den Einnahmen aus der TV-Vermarktung und Sponsoring deutlich an Bedeutung –, sondern vielmehr damit, dass die Zuschauer für die notwendige Atmosphäre im Stadion sorgen. Hierdurch wiederum wird das Verhalten von Medien und Sponsoren beeinflusst. Daher stellen die Zuschauer auch die primäre Nachfrage beim Marketing für Sportgroßveranstaltungen dar, wäh- 47 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ rend die Nachfrage von Medien- und sonstigen Unternehmen als induzierte Nachfrage bezeichnet werden kann.44 Um das Interesse an einem Besuch der WM-Spiele vor Ort besser einordnen zu können, soll zunächst untersucht werden, wie häufig die Befragten normalerweise ins Fußball-Stadion gehen. Es zeigt sich, dass ein Großteil (75,2 %) der Befragten eigentlich nie ins Stadion geht. Lediglich 3,9 % verfolgen regelmäßig jede Woche ein Fußball-Spiel im Stadion. Wie Abb. 38 verdeutlicht, lassen sich dabei kaum Veränderungen im Vergleich zur Basisstudie feststellen. Dies ist insofern überraschend, als dass ein zentraler Einflussfaktor auf die Zuschauerzahl von Sportveranstaltungen der aktuelle Stellenwert der jeweiligen Sportart ist.45 In Bezug auf das Fußballinteresse zeigt sich aber, dass dieses nicht nur – wie in Kapitel 3.2 bereits dargestellt – allgemein gesunken ist. Vielmehr ist bei einer detaillierten Analyse des Interesses an verschiedenen Fußballwettbewerben zu erkennen, dass diese Tendenz für alle untersuchten Wettbewerbe gilt (vgl. Abb. 39). 80% 70% [Anteil der Befragten] 75% 75% Studie 2002 Studie 2001 60% 50% 40% 30% 18% 16% 20% 10% 4% 4% 3% 6% 0% jede Woche 1x im Monat unregelmäßig Abb. 38: Häufigkeit des Stadionbesuchs 44 45 Vgl. Riedmüller, F. (2001), S. 269 ff. Vgl. Riedmüller, F. (2001), S. 274 f. eigentlich nie 48 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ Amateur-Fußball* UEFA-Cup Champions League Turnierspiele Nationalmannschaft Qualifikationsspiele Nationalmannschaft Freundschaftsspiele Nationalmannschaft 2. Bundesliga geringes Interesse 1. Bundesliga hohes [Interesse] Interesse Studie 2002 Studie 2001 * in der Studie 2001 noch nicht berücksichtigt Abb. 39: Interesse an unterschiedlichen Fußball-Wettbewerben Vor dem Hintergrund der normalen Besuchshäufigkeit von Fußballspielen in Stadien ist das Interesse an einer aktiven Teilnahme an der WM insgesamt als hoch zu bezeichnen. Lediglich 49,2 % der Befragten beabsichtigen, kein Spiel der WM 2006 im Stadion zu erleben. Im Vergleich zur Basisstudie hat sich dieser Anteil zwar um 6,4 Prozentpunkte erhöht. Vor dem Hintergrund der normalen Besuchshäufigkeit von Fußballspielen im Stadion ist dieser Anteil aber weiterhin als eher gering einzustufen. Dabei ist auffällig, dass das Interesse bei einem Spiel mit Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft deutlich höher als bei einem Spiel ohne deutsche Beteiligung ist. Während 49,9 % der Befragten mindestens ein Spiel der deutschen Mannschaft im Stadion erleben möchten (2001: 56,1 %), beträgt dieser Anteil bei Spielen ohne deutsche Beteiligung 33,9 (2001: 37,4 %). Zudem erhöht sich das Interesse an einer aktiven Teilnahme mit Fortschreiten des Turniers. So ist das geringste Interesse am Besuch eines WM-Spiels in der Vorrunde festzustellen (vgl. Abb. 40). Hier beträgt das Interesse 21,1 % bei Spielen mit deutscher Beteiligung bzw. 8,8 % bei Spielen ohne deutsche Beteiligung. Eine Sonderrolle hinsichtlich des Besuchsinteresses hat das Eröffnungsspiel. Ein höheres Interesse an einem WM-Spiel ist sowohl bei Spielen mit deutscher Beteiligung als auch ohne deutsche Beteiligung erst wieder ab dem Halbfinale festzustellen. Das höchste Interesse findet ein Finalspiel mit deutscher Beteiligung (43,6 %). Aber auch ein Finale ohne deutsche Beteiligung stößt mit 28,2 % immer noch auf ein sehr hohes Interesse. Im Vergleich zur Basisstudie las- 49 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ sen sich nur geringe Unterschiede feststellen. Auffällig ist allerdings, dass sich das Interesse an Spielen der deutschen Mannschaft i. d. R. leicht verringert hat, während dies bei Spielen ohne deutsche Beteiligung umgekehrt ist. 11% 14% Eröffnungsspiel 7% 9% Vorrunde Achtel- und Viertelfinale* Ohne deutsche Nationalmannschaft (2001) 31% 29% Ohne deutsche Nationalmannschaft (2002) 20% 21% 0% Mit deutscher Nationalmannschaft (2001) 24% 16% 19% Halbfinale Mit deutscher Nationalmannschaft (2002) 35% 32% 25% 28% Finale 44% 0% 10% 20% 30% 40% 49% 50% 60% [Anteil der Befragten] * modifizierte Fragestellung im Vergleich zur Studie 2001 Abb. 40: Interesse am Besuch eines WM-Fußballspiels im Stadion 5.1.2 Passives Miterleben der WM 2006 Im Rahmen des passiven Miterlebens der WM 2006 steht das Interesse im Mittelpunkt, Spiele der WM 2006 im Fernsehen zu verfolgen. Diese Frage ist vor allem vor dem Hintergrund der u. a. anhand von Einschaltquotenrückgängen festzustellenden (Über-)Sättigungstendenzen bei Sportübertragungen sowie der damit einhergehenden stärkeren Selektion der Nachfrager von Interesse.46 Wie bereits bei den Ausführungen zur aktiven Teilnahme soll auch hier aus Vergleichsgründen zunächst aufgezeigt werden, wie häufig die Befragten normalerweise FußballBerichte im Fernsehen verfolgen. Während knapp die Hälfte der Befragten mindestens einmal pro Woche Fußball schaut, gaben 24,6 % an, eigentlich nie Fußball im Fernsehen einzuschalten (vgl. Abb. 41). 46 Vgl. Hackforth, J./Schaffrath, M. (2001), S. 359. 50 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ 30% [Anteil der Befragten] 27% 25% 18% 20% 14% 13% 10% 4% 0% täglich 2-3x pro Woche ca. 1x pro ca. 1x pro weniger eigentlich Woche Monat als 1x pro nie Monat Abb. 41: Häufigkeit des Verfolgens von Fußballspielen vor dem TV-Gerät 34% 35% Eröffnungsspiel 65% 66% 26% 27% Vorrunde Ohne deutsche Nationalmannschaft (2001) Ohne deutsche Nationalmannschaft (2002) 58% 57% Achtel- und Viertelfinale* Mit deutscher Nationalmannschaft (2001) Mit deutscher Nationalmannschaft (2002) 63% 49% 49% Halbfinale 73% 72% 61% 63% Finale 0% 20% 40% 60% 84% 81% 80% 100% [Anteil der Befragten] * modifizierte Fragestellung im Vergleich zur Studie 2001 Abb. 42: Interesse am Verfolgen eines WM-Fußballspiels im Fernsehen Vor diesem Hintergrund ist das in Abb. 42 abgebildete Interesse an einer medialen Verfolgung der WM 2006 im Fernsehen ebenfalls als hoch einzustufen. Nur 10,7 % der Befragten sind gänzlich uninteressiert, ein WM-Spiel im TV zu verfolgen (2001: 10,1 %). Wie bereits bei den Ausführungen zur aktiven Teilnahme steigt auch hier das Interesse bei Spielen mit 51 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ Beteiligung der deutschen Mannschaft. Lediglich 11,7 % der Befragten gaben demnach an, dass sie kein Spiel der deutschen Mannschaft im Fernsehen verfolgen möchten (2001: 10,1 %). Bei Spielen ohne deutsche Beteiligung beträgt dieser Anteil 32,4 % (2001: 28,5 %). Darüber hinaus steigt auch das Interesse an einer medialen Teilnahme an der WM im Verlauf des Turniers. So ist mit 26,5 % das geringste Interesse bei einem Vorrundenspiel ohne deutsche Beteiligung zu beobachten, während dies bei einem Finalspiel mit deutscher Beteiligung mit 81,3 % am größten ist. Eine Sonderrolle nimmt auch bei der passiven Teilnahme an der WM wiederum das Eröffnungsspiel ein. Hier liegt das Zuschauerinteresse bei 65,8 % bzw. 34,5 %. Um die Interessenunterschiede zwischen dem Verfolgen von Spielen im Stadion und im TV besser deutlich zu machen, sind in Abb. 43 abschließend noch einmal die beiden Teilnahmearten an der WM gegenübergestellt. Insgesamt ist das Interesse an einer passiven Teilnahme mindestens doppelt so hoch wie an einer aktiven Teilnahme vor Ort. 35% Eröffnungsspiel 14% 29% 27% Vorrunde 9% 21% 12% 24% 19% 32% 28% 0% 20% Mit deutscher Nationalmannschaft (Stadion) 72% 63% Finale Ohne deutsche Nationalmannschaft (Stadion) 63% 49% Halbfinale Mit deutscher Nationalmannschaft (TV) 57% 34% Achtel- und Viertelfinale Ohne deutsche Nationalmannschaft (TV) 66% 81% 44% 40% 60% 80% 100% [Anteil der Befragten] Abb. 43: Interesse am Verfolgen eines WM-Fußballspiels im Fernsehen im Vergleich zum Stadion In den Ausführungen zur TV-Übertragung in Kapitel 4.3.2 wurde bereits aufgezeigt, dass eine große Ablehnung gegenüber einer ausschließlichen Übertragung von WM-Spielen im Pay-TV besteht. Aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen Ausgaben für die WMÜbertragungsrechte sowie der angespannten finanziellen Situation bei den öffentlich- Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ 52 rechtlichen Fernsehsendern, ist allerdings langfristig nicht auszuschließen, dass eine Gebühr für die mediale Teilnahme an (zumindest ausgewählten) WM-Spielen erhoben wird. Aus diesem Grund wurde mit Hilfe einer Conjoint-Analyse47 die Zahlungsbereitschaft der Befragten für das Verfolgen von WM-Spielen im Pay-per-View-Verfahren ermittelt. Als relevante Merkmale wurden hierzu der Preis pro Spiel, die Uhrzeit des Spiels, die beteiligten Mannschaften sowie die WM-Runde identifiziert. Die durch unterschiedliche Ausprägungskombinationen dieser Merkmale (vgl. Tab. 5) gekennzeichneten fiktiven Pay-per-View-Angebote (vgl. Tab. 6) wurden den Probanden anschließend zur Beurteilung vorgelegt. Hierbei wurde das Verfahren der Rangreihung verwendet, bei dem die Angebote in eine den Präferenzen entsprechende Reihenfolge gebracht werden. In diesem Fall sollte das am stärksten (wenigsten) favorisierte Angebot auf Rang 1 (9) gesetzt werden. Insgesamt konnten von den 1.600 durchgeführten Interviews 1.345 für die Conjoint-Analyse verwendet werden. Merkmal Preis pro Spiel Uhrzeit des Spiels Beteiligte Mannschaft WM-Runde Merkmalsausprägung • 2,50 € • 5,00 € • 7,50 € • 14:30 Uhr • 17:30 Uhr • 20:30 Uhr • Mit Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft • Ohne Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft • Gruppenspiele • K.O.-Runden-Spiele Tab. 5: In der Conjoint-Analyse verwendete Merkmale und Ausprägungen 47 Vgl. zum Verfahren der Conjoint-Analyse Backhaus et al. (2000), S. 564 ff. 53 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ Stimulus Preis Uhrzeit Beteiligte Mannschaft WM-Runde A 7,50 € 17:30 Uhr Ohne deutsche Mannschaft Gruppenspiele B 7,50 € 20:30 Uhr Ohne deutsche Mannschaft K.O.-Runden C 5,00 € 14:30 Uhr Ohne deutsche Mannschaft K.O.-Runden D 5,00 € 20:30 Uhr Mit deutscher Mannschaft Gruppenspiele E 5,00 € 17:30 Uhr Ohne deutsche Mannschaft Gruppenspiele F 2,50 € 20:30 Uhr Ohne deutsche Mannschaft Gruppenspiele G 2,50 € 14:30 Uhr Ohne deutsche Mannschaft Gruppenspiele H 7,50 € 14:30 Uhr Mit deutscher Mannschaft Gruppenspiele I 2,50 € 17:30 Uhr Mit deutscher Mannschaft K.O.-Runden Tab. 6: In der Conjoint-Analyse verwendete Angebote Die auf Basis der empirischen (Rang-)Daten berechneten (normierten) Nutzenbeiträge der Merkmalsausprägungen sowie die relativen Wichtigkeiten der Merkmale sind in Abb. 44 dargestellt. Vor dem Hintergrund der bereits in Kapitel 4.3.2 dargestellten hohen Ablehnung gegenüber dem Bezahlfernsehen ist es überraschend, dass bei der Entscheidung für ein Pay-perView-Angebot dem Merkmal „Preis pro Spiel“ nicht die größte Bedeutung zukommt. Vielmehr hat das Merkmal „Beteiligte Mannschaft“ mit einer relativen Wichtigkeit von 37,3 % eine (wenn auch nur geringfügig) höhere Bedeutung als der Preis mit 36,5 %. Relativ unwichtig sind dagegen die Merkmale „Uhrzeit des Spiels“ (14,9 %) und „WM-Runde“ (11,3 %). Auf Individualebene wird durch die Normierung von Teilnutzenwerten die jeweils am wenigsten präferierte Merkmalsausprägung gleich Null. Da aber nicht bei allen 1.345 Probanden die gleiche Ausprägung jeweils über den geringsten Nutzen verfügt, folgt daraus aufgrund der hier dargestellten Durchschnittsbildung, dass bei keinem Merkmal ein normierter Teilnutzenwert von Null vorliegt. 54 WMRunde Beteiligte Uhrzeit des MannSpiels schaft Preis pro Spiel Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ 0,30 2,50 € 36,5 % 0,16 5,00 € 7,50 € 0,02 0,18 20:30 Uhr 14,9 % 0,10 17:30 Uhr 0,06 14:30 Uhr Mit deutscher Mannschaft 0,30 37,3 % 0,01 Ohne deutsche Mannschaft 0,12 K.O.-Runden 11,3 % Gruppenspiele 0,03 0 0,1 0,2 0,3 0,4 [normierte Teilnutzenwerte] Abb. 44: Ergebnis der Conjoint-Analyse Auf Basis dieser Ergebnisse lassen sich nun die individuellen Zahlungsbereitschaften für einzelne Spielkombinationen berechnen. Durch eine anschließende Aggregation dieser Zahlungsbereitschaften lässt sich für jede Spielkombination der Zusammenhang zwischen Preis und Zuschauer-Anteil in Form einer Preisabsatzfunktion darstellen (vgl. Abb. 45). Hierbei zeigt sich, dass trotz der hohen Ablehnung einer (ausschließlichen) Übertragung von WMSpielen im Fernsehen, insgesamt eine hohe Bereitschaft zu konstatieren ist, für die mediale Teilnahme an WM-Spielen Geld zu bezahlen. Die geringste Bereitschaft ist dabei mit 49,2 % bei einem Gruppenspiel um 14:30 Uhr ohne deutsche Beteiligung zu beobachten. Mit 86,5 % ist der maximale Wert dagegen bei einem K.O.-Rundenspiel um 20:30 Uhr mit deutscher Beteiligung festzustellen. Trotz des hohen Anteils an Probanden, die über Zahlungsbereitschaft für Pay-per-View-Angebote verfügen, darf allerdings nicht die Höhe der jeweiligen Zahlungsbereitschaft übersehen werden. So sind durchschnittlich 46,6 % (22,1 %) der Befragten bereit, mehr als 1 € (5 €) für ein WM-Spiel ohne deutsche Beteiligung zu bezahlen. Bei Spielen mit deutscher Beteiligung erhöht sich dieser Anteil auf durchschnittlich 76,7 % (42,3 %). 55 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ 100 [Anteil der Zuschauer x in Prozent] 100 Angebot 1: Gruppenspiel 14:30 Uhr Ohne deutsche Beteiligung 80 [Anteil der Zuschauer x in Prozent] 100 Angebot 2: K.O.-Runde 14:30 Uhr Ohne deutsche Beteiligung 80 60 60 40 40 40 20 20 20 0 0 0 20 40 60 80 100 120 140 0 20 40 [Preis p in Euro] 100 60 80 100 120 0 140 100 Angebot 4: K.O.-Runde 14:30 Uhr Mit deutscher Beteiligung [Anteil der Zuschauer x in Prozent] 100 Angebot 5: Gruppenspiel 17:30 Uhr Ohne deutsche Beteiligung 80 60 40 40 40 20 20 20 0 0 40 60 80 100 120 140 100 Angebot 7: Gruppenspiel 17:30 Uhr Mit deutscher Beteiligung 80 20 40 60 80 100 120 140 0 100 Angebot 8: K.O.-Runde 17:30 Uhr Mit deutscher Beteiligung 60 60 40 40 40 20 20 20 0 20 40 60 80 100 120 140 100 Angebot 10: K.O.-Runde 20:30 Uhr Ohne deutsche Beteiligung 80 40 20 40 60 80 100 120 140 60 40 40 80 100 120 140 120 140 120 140 Angebot 9: Gruppenspiel 20:30 Uhr Ohne deutsche Beteiligung 0 20 40 60 80 100 [Preis p in Euro] [Anteil der Zuschauer x in Prozent] 100 Angebot 11: Gruppenspiel 20:30 Uhr Mit deutscher Beteiligung 80 60 60 [Anteil der Zuschauer x in Prozent] [Preis p in Euro] [Anteil der Zuschauer x in Prozent] 140 0 0 [Preis p in Euro] 100 20 80 60 0 120 [Preis p in Euro] [Anteil der Zuschauer x in Prozent] 80 0 100 Angebot 6: K.O.-Runde 17:30 Uhr Ohne deutsche Beteiligung [Preis p in Euro] [Anteil der Zuschauer x in Prozent] 80 0 0 [Preis p in Euro] 100 60 [Anteil der Zuschauer x in Prozent] 80 60 20 40 [Preis p in Euro] 60 0 20 [Preis p in Euro] [Anteil der Zuschauer x in Prozent] 80 Angebot 3: Gruppenspiel 14:30 Uhr Mit deutscher Beteiligung 80 60 0 [Anteil der Zuschauer x in Prozent] [Anteil der Zuschauer x in Prozent] Angebot 12: K.O.-Runde 20:30 Uhr Mit deutscher Beteiligung 80 60 40 Lineare Regression x = 49,433 − 1,127 ⋅ p 20 20 0 20 R 2 = 0,446 0 0 20 40 60 80 [Preis p in Euro] 100 120 140 0 0 20 40 60 80 [Preis p in Euro] 100 120 140 0 20 40 60 80 [Preis p in Euro] Abb. 45: Preisabsatzfunktionen von Pay-per-View-Angeboten 100 56 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ Wie die Ausführungen zur (individuellen) Zahlungsbereitschaft gezeigt haben, bestehen zum Teil starke Präferenzunterschiede zwischen den Befragten. Zur Identifizierung homogener Gruppen in der Grundgesamtheit wurde auf Basis der relativen Wichtigkeiten eine Clusteranalyse durchgeführt.48 Hierdurch konnten die Befragten zu drei Gruppen zusammengefasst werden. Tab. 7 zeigt die relativen Wichtigkeiten in Abhängigkeit von der Clusterzugehörigkeit. Bei Cluster 1 spielt die Uhrzeit des Spiels (38,9 %) die größte Rolle bei der Kaufentscheidung, gefolgt von der WM-Runde (25,7 %). Da die Befragten in diesem Cluster das größte allgemeine Sportinteresse und ein (nur) mittleres Fußballinteresse aufweisen (∅ = 4,1 bzw. ∅ = 3,6 jeweils auf einer Skala von „1 = sehr gering“ bis „6 = sehr hoch“), repräsentiert dieses Cluster folglich die „zeitsensiblen Sportfans“. Dagegen enthält Cluster 2 – dieses ist mit über 48 % das größte Cluster – die Anhänger der deutschen Nationalmannschaft, da bei diesem Cluster die beteiligte Mannschaft mit 47,8 % die größte Rolle spielt. Zudem weisen die Probanden in diesem Cluster im Vergleich zu Cluster 1 ein (leicht) geringeres allgemeines Sportinteresse (∅ = 4,0), aber das höchste Fußballinteresse (∅ = 3,7) auf. Aufgrund der absolut dominierenden Bedeutung des Merkmals „Preis“ sind die Probanden in Cluster 3 schließlich als die „Preis-Sensiblen“ zu charakterisieren. Diese werden sich nur dann ein Fußballspiel im Fernsehen anschauen, wenn der Preis für sie akzeptabel ist. Insgesamt weisen sie sowohl ein unterdurchschnittliches Fußballinteresse (∅ = 3,3) als auch ein unterdurchschnittliches allgemeines Sportinteresse (∅ = 3,8) auf. Die größte Zustimmung zur WM-Ausrichtung ist im Cluster 2 mit 81,8 % zu beobachten gefolgt von Cluster 1 mit 76,6 %. In Cluster 3 hingegen besteht die geringste Befürwortung (68,9 %). Cluster 1 (n = 312) Cluster 2 (n = 649) Cluster 3 (n = 384) Preis pro Spiel 18,7 % (0) 19,9 % (0) 62,7 % (+) Uhrzeit des Spiels 38,9 % (+) 18,4 % (0) 14,4 % (0) Beteiligte Mannschaft 16,7 % (-) 47,8 % (+) 15,4 % (0) WM-Runde 25,7 % (0) 14,0 % (-) 7,6 % (-) Tab. 7: Relative Wichtigkeiten in Abhängigkeit von der Clusterzugehörigkeit 48 Vgl. zum Verfahren der Clusteranalyse Backhaus et al. (2000), S. 328 ff., Büschken, J./von Thaden, C. (2000), S. 337 ff. 57 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ Bei einer Untersuchung der soziodemographischen Angaben der einzelnen Cluster (vgl. Tab. 8) sind hier nur geringe Unterschiede festzustellen. Lediglich hinsichtlich des Alters unterscheidet sich Cluster 2 deutlich von den beiden anderen Clustern. Damit einhergehend ist es nicht überraschend, dass sich in diesem Cluster die meisten Rentner/Pensionäre und die wenigsten Schüler/Studenten befinden. Cluster 1 dagegen beinhaltet die meisten ganztägig Berufstätigen. Dennoch sind insgesamt kaum Unterschiede hinsichtlich der soziodemographischen Merkmale festzustellen,49 so dass hierdurch die Identifizierung der Cluster erschwert wird. Allerdings kann dies auch als Bestätigung für die These aufgefasst werden, wonach Fußball ein Volkssport, und daher in allen Bevölkerungsschichten zuhause ist. Durchschnittliches Alter Geschlecht Beruf Cluster 1 Cluster 2 Cluster 3 40,6 Jahre 45,8 Jahre 41,8 Jahre 49,7 % weiblich 51,9 % weiblich 50,8 % weiblich 50,3 % männlich 48,1 % männlich 49,2 % männlich 43,3 % ganztägig berufstätig 35,2 % ganztägig berufstätig 35,2 % ganztägig berufstätig 3,8 % Ausbildung, Lehre, etc. 4,3 % Ausbildung, Lehre, etc. 2,9 % Ausbildung, Lehre, etc. 24,7 % Schüler/ Stu- 17,3 % dent Schüler/ Student 27,1 % Schüler/ Student 1,9 % keine Beschäftigung teilzeitbeschäftigt 1,1 % keine Beschäftigung 2,3 % 9,0 % teilzeitbeschäftigt 7,3 % keine Beschäftigung teilzeitbeschäftigt 7,1 % 13,1 % Rentner/ Pen- 23,7 % sionär Rentner/ Pen- 17,7 % sionär Rentner/ Pensionär 6,1 % Hausmann/ frau Hausmann/ frau Hausmann/ frau 9,4 % 7,6 % Tab. 8: Soziodemographika der drei Cluster 49 Dies wird auch durch die Durchführung einer Diskriminanzanalyse bestätigt. Vgl. zum Verfahren der Diskriminanzanalyse Backhaus, K. et al. (2000), S. 145 ff. 58 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ 5.2 Vorstellungen über das Ergebnis der WM 2006 5.2.1 Sportliche Erwartungen Die Wichtigkeit des sportlichen Erfolgs der deutschen Nationalmannschaft für den Erfolg der WM zeigt sich nicht nur an den bereits dokumentierten Unterschieden, die bei der Bereitschaft, ein WM-Spiel vor Ort bzw. medial zu verfolgen, zwischen Spielen mit bzw. ohne deutsche Beteiligung bestehen, sondern auch daran, dass für über die Hälfte der Befragten der sportliche Erfolg einen überdurchschnittlich hohen Einfluss auf ihr Interesse an der WM hat. Allerdings ist festzustellen, dass die Bedeutung des sportlichen Erfolgs für den Erfolg der WM sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert hat (vgl. Abb. 46). Während in der Basisstudie der sportliche Erfolg lediglich für 24,2 % der Befragten von geringerer Bedeutung war, sind es in der aktuellen Studie 44,7 %. 40% [Anteil der Befragten] Studie 2002 Studie 2001 34% 30% 22% 20% 23% 20% 20% 18% 15% 12% 12% 10% 9% 10% 5% 0% sehr hoch sehr gering Abb. 46: Einfluss des Abschneidens der deutschen Mannschaft auf das Interesse an der WM 2006 Ein Grund für diese Veränderung ist darin zu sehen, dass die Befragten in der Folgestudie höhere sportliche Erwartungen in Bezug auf das Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2006 als noch im Vorjahr (vgl. Abb. 47) haben. Betrug der Anteil der Befragten, die glaubten, dass die deutsche Mannschaft 2006 mindestens bis in das Halbfinale gelangt, in der Basisstudie bereits 62,0 %, so erhöhte sich dieser Anteil in 2002 um 11,5 Prozentpunkte auf 73,5 %. An das Erreichen des Finales 2006 glaubten im Mai 2002 39,4 % und 59 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ an den Weltmeistertitel immerhin noch 20,2 % der Befragten. Diese hohe Erwartungshaltung bezüglich der WM 2006 ist insofern überraschend, wenn die zum Erhebungszeitpunkt vorherrschende Leistungsbeurteilung der deutschen Mannschaft berücksichtigt wird. Nachdem diese bereits in der Basisstudie im Durchschnitt lediglich mit 3,7 (auf einer Skala von „1 = sehr schlecht“ bis „6 = sehr gut“) beurteilt worden war, verschlechterte sich diese Beurteilung in diesem Jahr deutlich auf 2,9. 40% 35% [Anteil der Befragten] Studie 2002 Studie 2001 34% 29% 30% 25% 25% 18% 15% 15% 10% 10% 5% 20% 19% 19% 20% 3% 5% 3% 0% Aus in der Vorrunde Aus im Achtelfinale Aus im Viertelfinale Aus im Halbfinale Vizeweltmeister Weltmeister Abb. 47: Erwartetes Abschneiden bei der WM 2006 Studie 2002 4% Plätze 1-3 9% Studie 2001 68% Plätze 4-10 77% 25% Plätze 11-25 schlechter 13% 3% 2% 0% 20% 40% 60% 80% 100% [Anteil der Befragten] Abb. 48: Beurteilung des momentanen Leistungsstandes der deutschen Nationalmannschaft im internationalen Vergleich 60 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ Auch im internationalen Vergleich hat sich die Leistungsbeurteilung der deutschen Mannschaft verschlechtert (vgl. Abb. 48). Ordneten in der Basisstudie (Mai/Juni 2001) noch 83,0 % der Befragten die deutsche Mannschaft auf den Plätzen 1 bis 10 ein, so verringerte sich dieser Anteil bis Mai 2002 deutlich auf 72,0 %. Dagegen erhöhte sich der Anteil der Befragten, die die Mannschaft auf den Plätzen 11 bis 25 einsortieren, um 9,9 Prozentpunkte auf 24,9 %. Vor diesem Hintergrund ist auch nicht überraschend, dass die Befragten sehr geringe Erwartungen hinsichtlich des Abschneidens der deutschen Mannschaft bei der WM 2002 hatten. Wie Abb. 49 zeigt, trauten fast 75 % der Mannschaft nicht zu, sich im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Weltmeisterschaften 1994 in den USA und 1998 in Frankreich zu steigern. Stattdessen wurde überwiegend wieder ein Ausscheiden im Viertelfinale erwartet. Lediglich 6,3 % prognostizierten im Mai 2002 zutreffend, dass die deutsche Mannschaft das Finale bei der WM in Japan und Südkorea erreichen würde. 40% 35% [Anteil der Befragten] WM 2006 WM 2002 34% 34% 30% 30% 25% 19% 20% 15% 20% 19% 10% 10% 5% 19% 3% 5% 4% 2% 0% Aus in der Vorrunde Aus im Achtelfinale Aus im Viertelfinale Aus im Halbfinale Vizeweltmeister Weltmeister Abb. 49: Erwartetes Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2002 und bei WM 2006 Neben den sportlichen Erwartungen, die das Ergebnis der WM 2006 betreffen, sind aber im Rahmen der Ausrichtung einer WM auch sportpolitische Ergebnisse relevant. Welchen Effekt die WM-Ausrichtung auf die Jugend-Arbeit im Fußball haben kann, lässt sich bspw. an Frankreich zeigen. Nachdem Frankreich sowohl für die WM 1990 in Italien als auch für die WM 1994 in den USA nicht qualifiziert war, wurde Frankreich bei der WM 1998 im eigenen 61 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ Land Weltmeister. Anschließend wurde Frankreich zudem Europameister 2000 und wurde bis Juli 2002 auf Platz 1 der FIFA-Rangliste geführt. Ein ähnlicher Effekt wird von den Befragten zum Teil auch für Deutschland erwartet (vgl. Abb. 50). So glauben 78,6 % der Befragten, dass die Ausrichtung der WM dafür sorgt, dass mehr Jugendliche anfangen werden, Fußball zu spielen. Im Vergleich mit der Basisstudie hat sich dieser Wert allerdings um 5,8 Prozentpunkte verringert. Trotzdem erwarten noch immerhin 67,5 % der Befragten, dass die WMAusrichtung einen positiven Einfluss auf die Jugendarbeit haben wird. Ein direkter Vergleich mit dem Ergebnis der Basisstudie ist hier streng genommen nicht zulässig, da diese Fragestellung in der Folgestudie im Unterschied zur Basisstudie neben den Antwortkategorien „Ja“ und „Nein“ auch die Antwortmöglichkeit „Keine Meinung“ enthielt. 100% 80% [Anteil der Befragten] 12% 10% 9% 7% 20% 16% 13% 79% 84% Mehr Jugendliche spielen Fußball? (Studie 2001) 40% Mehr Jugendliche spielen Fußball? (Studie 2002) 60% 84% 68% Keine Meinung Nein Ja Positive Auswirkung auf Nachwuchsarbeit? (Studie 2001) 0% Positive Auswirkung auf Nachwuchsarbeit? (Studie 2002)* 20% * modifizierte Fragestellung im Vergleich zur Studie 2001 Abb. 50: Auswirkungen der Austragung der WM 2006 auf die Jugend Dass sich die durch die WM-Ausrichtung entstandenen Erwartungen hinsichtlich einer verbesserten Jugendarbeit im Fußball bislang noch nicht erfüllt haben, zeigt sich bei einem Vergleich der Leistungsbeurteilung der Jugendarbeit des DFB im Jahresvergleich. Wurde diese in der Basisstudie noch mit durchschnittlich 3,4 (auf einer Skala von 1 = sehr schlecht“ bis „6 = sehr gut“) beurteilt, verschlechterte sich diese Einschätzung in diesem Jahr auf 3,1. 62 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ 5.2.2 Darüber hinausgehende Erwartungen Durch die Ausrichtung der WM 2006 werden insgesamt weiterhin recht positive Auswirkungen für Deutschland erwartet. So schätzen die Befragten die Auswirkungen auf die Situation Deutschlands im Durchschnitt mit 4,3 (auf einer Skala von „1 = sehr negativ“ bis „6 = sehr positiv“) ein. Allerdings hat sich diese Einschätzung im Vergleich zur Basisstudie (Ø = 4,7) recht deutlich verschlechtert. Bei einer detaillierten Betrachtung (vgl. Abb. 51) zeigt sich, dass 44 % positive bzw. sogar sehr positive Auswirkungen erwarten. Bei einem Studien übergreifenden Vergleich ist allerdings auch zu erkennen, dass sich der Anteil derjenigen, die negative Auswirkungen erwarten, von 6,6 % auf 18,4 % erhöht hat. [Anteil der Befragten] 100% 1% 2% 5% 1% 16% 80% 60% 28% 38% 47% 40% 32% sehr negativ negativ eher negativ eher positiv positiv sehr positiv 20% 12% 17% 0% Studie 2002 Studie 2001 Abb. 51: Auswirkungen der WM 2006 für Deutschland insgesamt Abb. 52 verdeutlicht, dass die Erwartungen hinsichtlich der Auswirkungen der WM 2006 vom Interesse am Fußball abhängen. So schätzen die Befragten mit einem sehr großen Fußballinteresse die Auswirkungen durchschnittlich mit 4,9 ein, während Probanden mit einem sehr geringen Interesse hier im Durchschnitt mit 3,8 antworteten. Insgesamt wird die Ausrichtung der WM also auch von den weniger Fußballinteressierten mit positiven Erwartungen verbunden. Die bereits oben konstatierten (im Durchschnitt) verringerten Erwartungen sind dabei unabhängig vom Fußballinteresse bei allen Befragten festzustellen. 63 Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ Sehr positiv [erwartete Auswirkungen] Studie 2002 5,2 4,9 4,9 4,6 4,5 Studie 2001 4,8 4,6 4,3 4,2 Sehr negativ sehr groß 4,0 4,2 3,8 sehr gering [Interesse] Abb. 52: Auswirkungen der WM 2006 für Deutschland in Abhängigkeit vom Interesse am Fußball Infrastruktur Sportstätten* 4,6 Ansehen im Ausland 4,4 4,6 4,1 4,3 Tourismus Infrastruktur Straße 3,9 Infrastruktur Schiene 3,4 3,1 Finanzsituation 1 sehr negativ 2 3 4,3 3,7 Studie 2002 Studie 2001 3,5 4 5 6 sehr positiv * in der Studie 2001 noch nicht berücksichtigt Abb. 53: Auswirkungen der WM 2006 für Deutschland im Detail Diese verringerten Erwartungen sind auch bei einer detaillierten Analyse derjenigen Bereiche zu beobachten, auf die die WM-Ausrichtung Auswirkungen haben kann (vgl. Abb. 53). Besonders positive Auswirkungen werden insbesondere im Bereich der SportstättenInfrastruktur sowie des Ansehens im Ausland vermutet. Eher negative Auswirkungen werden Einstellungen zum eigentlichen Ereignis „WM 2006“ 64 auf die öffentliche Finanzsituation vermutet. Da ein wesentlicher Einflussfaktor auf die finanziellen Effekte der WM für Deutschland in der aus Sicht der Befragten notwendig werdenden staatlichen Förderung der WM zu sehen ist, ist dies angesichts der in Kapitel 4.3.1 dokumentierten Einstellung zur staatlichen Förderung, allerdings nicht überraschend. 6. Zusammenfassende Thesen Wie bereits in der Basisstudie sollen angesichts der zahlreichen Detailergebnisse, die im Rahmen der zweiten Erhebung der Langzeitstudie „Akzeptanz und Einstellungen der Bevölkerung zur WM 2006“ generiert worden sind, nur einige zentrale Ergebnisse in Thesenform wiedergegeben werden. 1) Das Interesse der deutschen Bevölkerung am Thema „Fußball“ ist im vergangenen Jahr insgesamt leicht zurückgegangen. Dies lässt sich im Hinblick auf alle FußballWettbewerbe beobachten. 2) Die Zustimmung zum Ereignis „WM 2006 in Deutschland“ hat sich in Deutschland im vergangen Jahr nicht verringert. Sie liegt konstant bei rund 75 %. 3) Allerdings wird die positive Auswirkung, die durch die WM 2006 für Deutschland insgesamt resultiert, nicht mehr ganz so groß eingestuft. 4) Zudem glaubt die Mehrheit der Deutschen (88 %), dass die WM 2006 nicht ohne staatliche Förderung auskommen wird. Eine solche Förderung wird aber mehrheitlich (68 %) abgelehnt. 5) Die Mehrheit der Befragten ist gegen den Bau des Metrorapids im Ruhrgebiet. Die überwiegende Mehrheit glaubt zudem nicht daran, dass dieser – wenn er denn gebaut wird – tatsächlich bis 2006 fertig gestellt würde. 6) Zum Thema „Sicherheit“: Hier hat sich die Situation ein wenig entspannt. Zurzeit glauben weniger als noch 2001, dass es während der WM zu Ausschreitungen kommen wird. 7) Die Vergabe der „WM-Spielorte“ finden die meisten im Hinblick auf Ergebnis und auch Prozedere sinnvoll. Die Transparenz bei der Vergabe wird allerdings nicht von allen als ausreichend angesehen. Zusammenfassende Thesen 65 8) Die weit überwiegende Mehrheit der Befragten lehnt es ab, wenn weite Teile der WM nur im Pay-TV zu sehen sind. Rund 85 % der Deutschen meinen so, dass die WM entweder nur bei den Öffentlich-Rechtlichen oder bei den Öffentlich-Rechtlichen und im privaten Free-TV zu sehen sein sollte. Aber nur konstant zwischen 1 und 1,5 % präferieren eine ausschließliche Übertragung im Pay-TV. 9) Im Vorfeld der WM sah die Mehrheit der Deutschen (68 %) die deutsche Nationalmannschaft zwischen dem 4. und dem 10. Platz der Weltrangliste. 10) Dies zeigt sich auch daran, dass 40 % davon ausgingen, dass Deutschland bei der WM 2002 nicht das Viertelfinale erreichen würde. Von den übrigen ging mehr als die Hälfte davon aus, dass spätestens hier Schluss sein würde. 11) Allerdings herrscht im Hinblick auf 2006 große Euphorie: rund 75 % gehen fest davon aus, dass Deutschland zumindest das Halbfinale erreichen wird. 66 Anhang 1: Der Fragebogen Gerhard-Mercator-Universität Duisburg Institut für strategische Unternehmensführung Lehrstuhl für Marketing Prof. Dr. Markus Voeth Lotharstraße 65 D-47048 Duisburg Befragung im Rahmen des Marketing-Seminars zum Thema “Akzeptanz und Einstellung der Bevölkerung zur WM 2006“ Allen Befragten wird zugesichert, daß die Daten anonymisiert erfaßt und ausgewertet werden. 1. Fragen zur Person a) Alter? __________ Jahre b) Geschlecht? weiblich c) Wohnort? ___________________________ männlich d) Nationalität? ___________________________ Ja e) Sind Sie Anhänger der deutschen Nationalmannschaft? f) Beruf? ganztägig berufstätig Ausbildung, Lehre, Wehrdienst, Zivildienst Schüler, Student zur Zeit keine Beschäftigung Nein teilzeitbeschäftigt Rentner, Pensionär Hausfrau/-mann g) Aktiver Sportler? Ja (… Fußballer? Ja) Nein h) Mitglied im Sportverein? Ja (… Fußballverein? Ja) Nein 2 Einstellung, Akzeptanz, Sicherheit WM 2006 a) Wie groß ist Ihr Sportinteresse im Allgemeinen? sehr gering c d e f g sehr groß h b) Wie groß ist Ihr Interesse am Fußball insgesamt? sehr gering c d e f g sehr groß h 67 Anhang 1: Der Fragebogen c) Wie häufig sehen Sie sich Fußball im Fernsehen an? täglich ca. 1x im Monat 2-3x in der Woche weniger als 1x im Monat ca. 1x in der Woche eigentlich nie d) Wie groß ist Ihr Interesse an folgenden Fußball-Wettbewerben? sehr gering 1. Bundesliga 2. Bundesliga Amateur-Fußball Länderspiele (Freundschaftsspiele) Länderspiele (WM- oder EM-Qualifikation) Länderspiele (WM und EM) Champions League UEFA-Cup c c c c c c c c d d d d d d d d e e e e e e e e f f f f f f f f g g g g g g g g sehr groß h h h h h h h h e) Wie oft gehen Sie ins Fußballstadion? fast jede Woche ca. 1x im Monat unregelmäßig eigentlich nie f) Befürworten Sie, dass die WM 2006 in Deutschland ausgetragen wird? Ja Nein Keine Meinung Wenn ja, warum befürworten Sie die Austragung (Mehrfachnennungen erlaubt)? gute Werbung für Deutschland weil ich dann ins Stadion gehen kann weckt das Interesse der Jugend für Fußball fördert den Tourismus verbessert die Straßen-Infrastruktur fördert den Ausbau der Stadien stellt einen Beitrag zur Völkerverständigung dar Sonstiges, ____________________________ Wenn nein, warum sind Sie dagegen (Mehrfachnennungen erlaubt)? Überfüllung von Städten und Straßen Gefahr durch Hooligans Kriminalität Umweltbelastung (Müll und Abgase) zu teuer Sonstiges, ____________________________ 68 Anhang 1: Der Fragebogen g) Bitte beurteilen Sie die derzeitige Infrastruktur (z. B. Straßen, Flughäfen, Stadien) in Deutschland im Hinblick auf ein solches Großereignis. sehr schlecht c d e f g sehr gut h h) Wie schätzen Sie die Auswirkungen der WM 2006 auf die Situation Deutschlands insgesamt ein? sehr negativ c d e f g sehr positiv h i) Wie schätzen Sie die Auswirkungen der WM 2006 auf die Situation Deutschlands speziell in den folgenden Bereichen ein? sehr negativ Ansehen im Ausland Tourismusland „Deutschland“ Infrastruktur Straße Finanzsituation von Bund/Ländern und Gemeinden Infrastruktur Schiene Infrastruktur Sportstätten/Stadien sehr positiv c c c d d d e e e f f f g g g h h h c c c d d d e e e f f f g g g h h h j) Halten Sie den Bau des Metrorapids im Zusammenhang mit der WM 2006 im Ruhrgebiet für sinnvoll? Ja Nein Keine Meinung k) Glauben Sie, dass der Metrorapid im Ruhrgebiet bis zum Start der WM 2006 einsatzbereit sein wird? Ja Nein Keine Meinung l) Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass es während der WM in Deutschland zu Ausschreitungen kommen wird? sehr unwahrscheinlich c d sehr wahrscheinlich e f g h 69 Anhang 1: Der Fragebogen m) Wie sinnvoll erscheinen Ihnen folgende Maßnahmen zur Vermeidung von Ausschreitungen während der WM 2006? nicht sinnvoll Alkoholverbot im Stadion Verbot von Alkoholausschank in den WM-Städten Erhöhte Polizeipräsenz in WM-Städten Einreiseverbote für ausländische Hooligans Stadionverbote für Hooligans Sicherheitsverwahrung für Hooligans sehr sinnvoll c d e f g h c c d d e e f f g g h h c c c d d d e e e f f f g g g h h h 3. Durchführung der WM 2006 a) Welche Spiele der WM 2006 würden Sie sich gerne im Stadion bzw. im Fernsehen anschauen (Mehrfachnennungen erlaubt)? im Stadion im Fernsehen mit deutscher Nationalmannschaft ohne deutsche Nationalmannschaft mit deutscher Nationalmannschaft ohne deutsche Nationalmannschaft Kein Spiel Eröffnungsspiel Vorrundenspiele Achtel- und Viertelfinal-Spiele Halbfinal-Spiele Finale b) Conjoint-Test Im Folgenden werden Ihnen 9 fiktive Pay-Per-View-Angebote vorgelegt. Diese sind durch folgende Merkmale bzw. Merkmalsausprägungen gekennzeichnet: Preis pro Spiel Uhrzeit des Spiels Beteiligte Mannschaft WM-Runde 2,50 € 5,00 € 7,50 € 14.30 Uhr 17.30 Uhr 20.30 Uhr Ohne Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft Mit Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft Gruppenspiele K.O.-Runden 70 Anhang 1: Der Fragebogen Bitte bringen Sie die Angebote in eine Rangfolge, so dass auf dem 1. Rang das Pay-Per-ViewAngebot liegt, das Sie am ehesten kaufen würden, und auf dem 9. Rang das, das Sie am wenigsten zu kaufen bereit wären. Angebot Rang A B C D E F G H I Geben Sie nun noch an, bis zu welchem Rang Sie die Angebote zu kaufen bereit wären. Bis einschließlich Rang: c) Wie finden Sie die Auswahl der Spielorte für die WM 2006? (Anmerkung: Spielstädte sind Berlin, Dortmund, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Kaiserslautern, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart. Nicht berücksichtigt wurden Bremen, Düsseldorf und Mönchengladbach.) sehr schlecht c d e f g sehr gut h d) Wie beurteilen Sie die Transparenz bei der Vergabe der zwölf WM-Städte? sehr schlecht c d e f g sehr gut h e) Sind Sie Abonnent eines Pay-TV-Senders (z. B. Premiere World)? Ja Nein f) Wer sollte Ihrer Meinung nach die WM 2006 im TV übertragen? nur öffentlich-rechtliche Sender (ARD/ZDF) öffentlich-rechtliche und Privatsender egal nur Privatsender (SAT1/RTL/Pro7) nur Pay-TV (z. B. Premiere World) g) Was halten Sie davon, wenn wesentliche Teile der WM 2006 nur im Pay-TV ausgestrahlt werden? nicht akzeptabel c d e f g akzeptabel h 71 Anhang 1: Der Fragebogen h) Was halten Sie von folgenden Finanzierungsmöglichkeiten für die Übertragung von Fußballspielen im Fernsehen? nicht akzeptabel Mehrmalige Unterbrechung der akzeptabel Übertragung durch Werbung c d e f g h Benennen eines Sponsors der Übertragung des Spiels c d e f g h c c d d e e f f g g h h Einblenden eines Logos in einer Bildschirmecke während des Spiels Sonstige, ______________________ i) Wie vorausschauend/professionell sind Ihrer Meinung nach folgende Institutionen mit der „Kirch-Krise“ umgegangen? wenig vorausschauend/ unprofessionell DFB DFL Politik/Sportpolitik Bundesligisten SAT.1 Premiere FIFA c c c c c c c d d d d d d d e e e e e e e f f f f f f f sehr vorausschauend kann ich nicht professionell beurteilen g g g g g g g h h h h h h h 4. Fanartikel und Sponsoren bei der WM 2006 a) Welche Unternehmen bringen Sie mit der deutschen Fußballnationalmannschaft in Verbindung? 1. 2. 3. 4. 5. 6. b) Welche Unternehmen sollten Ihrer Meinung nach 2006 Sponsoren des WM-Turniers sein? 1. 2. 3. 4. 5. 6. 72 Anhang 1: Der Fragebogen c) Beurteilen Sie bitte die Ähnlichkeit der Unternehmen Adidas, Bayer, Coca-Cola, Deutsche Bahn, Deutsche Telekom, Lufthansa, McDonald´s und Mercedes-Benz untereinander sowie im Verhältnis zur deutschen Fußballnationalmannschaft. sehr unähnlich Deutsche Telekom/Mercedes-Benz Coca-Cola/McDonald´s Deutsche Nationalmannschaft/Bayer Bayer/Mercedes-Benz Deutsche Nationalmannschaft/Coca-Cola Adidas/Bayer Deutsche Nationalmannschaft/Deutsche Bahn Deutsche Telekom/McDonald´s Adidas/Deutsche Bahn McDonald´s/Mercedes-Benz Adidas/Deutsche Telekom Lufthansa/Mercedes-Benz Deutsche Bahn/McDonald´s Adidas/Lufthansa Adidas/Mercedes-Benz Deutsche Nationalmannschaft/McDonald´s Bayer/Coca-Cola Bayer/Deutsche Bahn Adidas/McDonald´s Deutsche Nationalmannschaft/Deutsche Telekom Bayer/Deutsche Telekom Deutsche Nationalmannschaft/Mercedes-Benz Bayer/McDonald´s Coca-Cola/Deutsche Bahn Deutsche Nationalmannschaft/Lufthansa Coca-Cola/Deutsche Telekom Deutsche Nationalmannschaft/Adidas Deutsche Bahn/Deutsche Telekom Coca-Cola/Lufthansa Deutsche Bahn/Lufthansa Bayer/Lufthansa Adidas/Coca-Cola Deutsche Bahn/Mercedes-Benz Deutsche Telekom/Lufthansa Coca-Cola/Mercedes-Benz Lufthansa/McDonald´s c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c c d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d d e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f f g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g g sehr ähnlich h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h h 73 Anhang 1: Der Fragebogen d) Zur WM sollen viele Fanartikel angeboten werden. Bei welchen könnten Sie sich vorstellen, diese zu kaufen (Mehrfachnennungen erlaubt)? von der deutschen Nationalmannschaft von anderen Nationalmannschaften mit dem WM-Logo Musikartikel (Musik-CD, ...) Schmuck (Uhr, Krawattennadel, ...) Kosmetika (Parfum, Duschgel, ...) Lebensmittel (WM-Bier, ...) Kleidung (Trikot, Trainingsanzug, Socken, Krawatte, ...) Haushaltsartikel (Geschirr, Gläser, Aschenbecher, ...) Druckerzeugnisse (Bildband, Fußballbilderalbum, Kalender, Poster, ...) Wäsche (Handtücher, Bettwäsche, ...) Klassische Fanartikel (Fahne, Aufnäher, Anstecknadel, Mütze, Schal, Aufkleber, ...) 5. Finanzierung und Organisation der WM 2006 a) Glauben Sie, daß die WM ohne staatliche Förderung auskommen wird? Ja Nein b) Wie beurteilen Sie den Einsatz staatlicher Förderung zur Finanzierung der WM 2006? lehne ich ab c d e f finde ich sehr gut g h c) Trauen Sie dem DFB zu, die WM erfolgreich zu organisieren? Ja Nein Keine Meinung d) Liegt der DFB Ihrer Meinung nach mit der Vorbereitung der WM im Zeitplan? Ja Nein Keine Meinung 74 Anhang 1: Der Fragebogen e) Wen kennen Sie, der an der Organisation der WM 2006 auf Seiten des DFB bzw. des Organisationskomitees beteiligt ist? 1. _______________________________________________________ 2. _______________________________________________________ 3. _______________________________________________________ 4. _______________________________________________________ f) Haben Sie bislang etwas von den Vorbereitungen zur WM 2006 in Deutschland mitbekommen? Ja Nein Wenn ja, was haben Sie mitbekommen? (Mehrfachnennungen möglich): Standort der Stadien Neubau/Umbau von Stadien Sicherheitsvorkehrungen Kartenpreise/Ticketverkauf Infrastruktur (z. B. Stadien- oder Straßenbau Fanartikel Logo/Maskottchen Sonstiges:_______________ g) Fühlen Sie sich ausreichend über die WM 2006 bzw. deren Vorbereitung informiert? Ja Nein Keine Meinung h) Was ist Ihrer Meinung nach die ideale Berufsvoraussetzung für den Beruf „Fußballmanager“? trifft Langjährige Karriere als Fußballprofi in verschiedenen Vereinen trifft nicht zu voll zu c d e f g h Ausbildung im Bereich Medien/Kommunikation c c c c c d d d d d e e e e e f f f f f g g g g g h h h h h Langjährige Karriere als Fußballprofi im selben Verein c d e f g h Erfahrungen im Sportmanagement anderer Sportarten Kaufmännische Ausbildung Tätigkeit im Mediensektor Psychologische Ausbildung 75 Anhang 1: Der Fragebogen i) Wie beurteilen Sie die Nachwuchs-/Jugendarbeit des DFB? sehr schlecht c d e f g sehr gut h j) Glauben Sie, daß sich die WM positiv auf die Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball auswirken wird? Ja Nein Keine Meinung k) Könnte Ihrer Meinung nach die Austragung der WM 2006 dazu beitragen, dass mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland anfangen, Fußball zu spielen? Ja Nein Keine Meinung 6. Einstellung gegenüber der deutschen Nationalmannschaft a) Wie beurteilen Sie die momentane Leistung der deutschen Fußballnationalmannschaft? sehr schlecht c d e f g sehr gut h b) Wo steht Ihrer Meinung nach die deutsche Nationalmannschaft im Vergleich zu anderen Nationen (weltweit)? Spitzenplatz (Platz 1 bis 3) Schlechter Auf den Plätzen 4 bis 10 Auf den Plätzen 11 bis 25 c) Welchen Einfluss hat das Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft auf Ihr Interesse an der WM 2006? sehr gering c d e f g sehr hoch h d) Wie wird die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 2002 und der WM 2006 abschneiden? Ausscheiden in der Vorrunde Ausscheiden im Achtelfinale Ausscheiden im Viertelfinale Ausscheiden im Halbfinale Vizeweltmeister Weltmeister WM 2002 WM 2006 76 Anhang 2: Differenzierte Analyse gewünschter TV-Sender bei der WM 2006 Gewünschte TV-Sender (Angaben in Prozent) Nur öffentlichrechtlich Öffentlichrechtlich und privat Nur Pay-TV Nur privat Indifferenent 25 Jahre und jünger 40,7 45,3 0,8 1,7 11,4 25 – 45 Jahre 35,7 45,9 1,9 2,3 14,2 45 – 65 Jahre 45,4 42,7 1,0 0,6 10,3 Älter als 65 Jahre 53,8 32,3 0,7 0,7 12,5 Männlich 47,1 42,3 1,3 1,4 7,8 Weiblich 38,8 42,2 1,2 1,3 16,4 Ganztägig berufstätig 38,9 47,1 1,7 1,5 10,8 Ausbildung, Lehre 37,0 44,4 1,9 5,6 11,1 Schüler/Student 40,3 42,8 1,6 1,3 14,1 Keine Beschäftigung 51,7 34,5 0,0 3,4 10,3 Teilzeitbeschäftigt 35,8 48,8 0,8 0,0 14,6 Rentner/Pensionär 52,6 33,5 0,6 0,9 12,4 Hausfrau/Hausmann 48,5 36,8 0,7 1,5 12,5 1 28,0 31,4 2,5 2,5 35,6 2 45,3 36,0 1,2 1,7 15,7 3 39,9 45,8 0,7 1,3 12,4 4 41,3 43,4 0,8 1,1 13,4 5 46,1 46,7 0,3 1,4 5,5 6 48,7 39,9 3,3 1,1 7,0 1 31,1 35,3 2,8 2,4 28,4 2 37,8 41,3 0,4 1,7 18,7 3 42,3 48,4 0,4 1,4 7,5 4 51,2 42,7 0,4 0,4 5,3 5 43,3 49,3 0,7 1,1 5,6 6 51,9 36,4 2,7 1,1 8,0 Differenzierungsmerkmal Alter Geschlecht Beruf Sportinteresse (1 = sehr gering bis 6 = sehr groß) Fußballinteresse (1 = sehr gering bis 6 = sehr groß 77 Anhang 3: Mit der deutschen Nationalmannschaft assoziierte DFB-Sponsoren Mit der deutschen Nationalmannschaft assozierte DFB-Sponsoren (Anzahl der Befragten in Prozent) Adidas Bitburger Coca-Cola Deutsche Telekom Fujitsu Siemens Mercedes-Benz 25 Jahre und jünger 66,8 19,2 20,7 16,1 0,5 43,5 25 – 45 Jahre 64,6 27,8 17,9 15,5 0,9 51,8 45 – 65 Jahre 66,4 16,2 11,4 12,0 0,6 51,0 Älter als 65 Jahre 52,5 16,9 8,2 12,6 2,7 44,3 Männlich 66,5 26,4 11,8 16,7 0,8 63,7 Weiblich 60,5 15,6 18,3 11,2 1,2 33,2 Ganztägig berufstätig 63,4 22,4 15,5 14,2 0,2 55,4 Ausbildung, Lehre 70,2 21,3 19,1 6,4 0,0 38,3 Schüler/Student 69,6 26,1 18,2 18,2 1,2 53,4 Keine Beschäftigung 63,6 31,8 22,7 13,6 4,5 36,4 Teilzeitbeschäftigt 67,4 14,6 21,3 16,9 2,2 24,7 Rentner/Pensionär 55,6 17,1 6,5 11,6 2,3 47,7 Hausfrau/Hausmann 60,2 15,1 11,8 9,7 0,0 39,8 1 53,1 16,3 12,2 8,2 0,0 22,4 2 55,7 8,5 16,0 9,4 0,9 29,2 3 58,8 15,2 18,6 12,7 1,0 34,4 4 62,0 15,4 15,0 9,4 1,1 42,1 5 65,8 29,3 15,0 17,6 1,3 61,2 6 72,5 28,8 11,7 19,2 0,8 67,9 1 48,7 10,7 16,7 8,0 0,7 20,7 2 57,6 9,3 21,2 11,9 2,0 29,1 3 58,3 18,2 16,7 8,9 1,0 43,8 4 63,6 13,6 13,6 14,1 0,0 44,9 5 69,4 33,1 14,1 16,1 1,6 66,9 6 75,5 31,8 10,3 21,5 0,9 69,1 Differenzierungsmerkmal Alter Geschlecht Beruf Sportinteresse (1 = sehr gering bis 6 = sehr groß) Fußballinteresse (1 = sehr gering bis 6 = sehr groß 78 Anhang 4: Mit der deutschen Nationalmannschaft assoziierte Bierhersteller Mit der deutschen Nationalmannschaft assozierte Bierhersteller (Anzahl der Befragten in Prozent) Bitburger König Pilsener Krombacher Veltins Warsteiner 25 Jahre und jünger 19,2 1,6 12,4 1,6 7,3 25 – 45 Jahre 27,8 2,2 12,8 5,2 5,2 45 – 65 Jahre 16,2 1,7 8,8 0,6 5,1 Älter als 65 Jahre 16,9 1,6 13,7 1,1 6,0 Männlich 26,4 1,6 12,6 2,1 4,9 Weiblich 15,6 2,1 10,6 3,0 6,4 Ganztägig berufstätig 22,4 1,8 12,0 2,9 6,7 Ausbildung, Lehre 21,3 2,1 6,4 2,1 8,5 Schüler/Student 26,1 1,6 13,0 3,6 4,7 Keine Beschäftigung 31,8 0,0 0,0 0,0 4,5 Teilzeitbeschäftigt 14,6 4,5 10,1 3,4 5,6 Rentner/Pensionär 17,1 1,4 13,0 1,4 5,1 Hausfrau/Hausmann 15,1 2,2 10,8 1,1 2,2 1 16,3 4,1 4,1 0,0 2,0 2 8,5 0,9 7,5 5,7 6,6 3 15,2 2,5 10,8 3,9 6,4 4 15,4 1,9 14,3 1,9 4,5 5 29,3 1,3 11,7 2,3 6,5 6 28,8 2,1 12,9 1,7 5,4 1 10,7 3,3 11,3 2,7 3,3 2 9,3 2,0 8,6 5,3 8,6 3 18,2 2,1 10,4 3,1 6,8 4 13,6 2,0 13,1 2,0 6,1 5 33,1 2,0 11,7 0,4 4,0 6 31,8 0,4 13,7 3,0 5,6 Differenzierungsmerkmal Alter Geschlecht Beruf Sportinteresse (1 = sehr gering bis 6 = sehr groß) Fußballinteresse (1 = sehr gering bis 6 = sehr groß Literaturverzeichnis 79 Literaturverzeichnis Backhaus, K. et al. (2000), Multivariate Analysemethoden. Eine anwendungsorientierte Einführung, 9. Aufl., Berlin et al. 2000. Blümelhüber, C. (2001), Rechte: Die zentralen Wirtschaftsgüter im professionellen Sport, in: Hermanns, A./Riedmüller, F. (Hrsg.), Management-Handbuch Sport-Marketing, München 2001, S. 315-332. Büschken, J./von Thaden, C. (2000), Clusteranalyse, in: Herrmann, A./Homburg, C. (Hrsg.), Marktforschung. Methoden – Anwendungen – Praxisbeispiele, 2. Aufl., Wiesbaden 2000, S. 337-380. BIFAK (2002), WM-Monitor 2002, Bochum 2002. Bruhn, M. (1997), Kommunikationspolitik. Grundlagen der Unternehmenskommunikation, München 1997. Cox, T./Cox, M. (1994), Multidimensional Scaling, London 1994. Drees, N. (1992), Sportsponsoring, 3. Aufl., Wiesbaden 1992. Hackforth, J./Schaffrath, M. (2001), Übertragungsrechte im Sport zwischen Free- und PayTV, in: Hermanns, A./Riedmüller, F. (Hrsg.), Management-Handbuch Sport-Marketing, München 2001, S. 349-368. Hermanns, A. (1997), Sponsoring. Grundlagen – Wirkungen – Management – Perspektiven, 2. Aufl., München 1997. Hermanns, A./Riedmüller, F. (2002), Sponsoring Trends 2002, München 2002. Meffert, H. (2000), Marketing. Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung, 9 Aufl., Wiesbaden 2000. Nufer, G. (2002), Wirkungen von Sportsponsoring. Empirische Analyse am Beispiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich unter besonderer Berücksichtigung von Erinnerungswirkungen bei jugendlichen Rezipienten, Berlin 2002. O. V. (2002a), Zuschlag: Günter Netzer kauft Kirchs Sportrechte, in Spiegel Online, 10.10.2002. O. V. (2002b), Turnier in Deutschland wird immer teurer, in Spiegel Online, 14.11.2002. Literaturverzeichnis 80 Riedmüller, F. (2001), Zur Vermarktung von Sportveranstaltungen, in: Hermanns, A./Riedmüller, F. (Hrsg.), Management-Handbuch Sport-Marketing, München 2001, S. 265-284. Shank, M. (2002), Sports Marketing. A strategic perspective, 2. Aufl., New Jersey 2002. Straub, W. (2001), Das Marketing der Fußball-Bundesliga, in: Hermanns, A./Riedmüller, F. (Hrsg.), Management-Handbuch Sport-Marketing, München 2001, S. 253-264. Trommsdorff, V. (2002), Konsumentenverhalten, 4. Aufl., Stuttgart 2002. Voeth, M./Klein, A./Liehr, M. (2001), Akzeptanz und Einstellungen gegenüber dem Sportgroßereignis WM 2006 – Ergebnisse einer empirischen Basisstudie, Duisburg 2001. Wührer, G. (2000), Mehrdimensionale Skalierung, in: Herrmann, A./Homburg, C. (Hrsg.), Marktforschung. Methoden – Anwendungen – Praxisbeispiele, 2. Aufl., Wiesbaden 2000, S. 439-469