Musik - Wolfsburg Kiosk

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Musik - Wolfsburg Kiosk
05/2015
8. Auflage
kostenlos
SONDERAUSGABE für Wissbegierige
Foto: a_sto/photocase.com
NEU!
Ausg
abe
2015
RatgeberBildung
::: Musik ::: Kunst ::: Lernen :::
Ausbildung und Beruf ::: FreizeitPädagogik +++ Viele Infos und Tipps
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CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Vorwort
„Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen – man weiß nie, was man bekommt.“
Ein weiser Spruch aus einem tollen Film. Und ja, so ist es im Leben – man weiß nie genau, was die
Zukunft bringt. Biografien werden nie wieder so linear verlaufen wie noch in den letzten Jahrzehnten.
Waren Arbeitgeber, wie große Industriekonzerne, Banken oder Versicherungen in der Vergangenheit
oft ein Garant für eine lebenslange Arbeitsstelle und eine planbare Karriere, so ist das heute anders.
Zu sehr hängen auch diese „Felsen in der Brandung“ an den Geschehnissen der Weltwirtschaft. Das hat
die jüngste Bankenkrise um so deutlicher gemacht. Was hat das aber nun mit dem Schwerpunkthema
dieses Bildungsratgebers zu tun?
Die Antwort ist: Eine der wichtigsten Ressourcen in schwierigen Lebenssituationen ist Kreativität. Die
Gabe, sich immer wieder neu erfinden zu können, wird zukünftig nützlicher im Leben sein, als fundierte Kenntnisse in Mathematik, Geschichte oder Biologie. Aus diesem Grund sollte man seinen Kindern genau das mit auf den Weg geben: Die Fähigkeit, Probleme
und Herausforderungen kreativ anzugehen und ungewöhnliche
Lösungen zu suchen. Solch eine wichtige Kompetenz lässt sich gerade in den Bereichen Kunst und Musik vortrefflich trainieren und
stärken. Und ohne diese beiden Disziplinen wäre auch der wunderbare Film „Forrest Gump“, Gewinner von sechs Oskars, nie so
gut geworden.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und viel Kreativität im Alltag.
Ihr Franz Schmitt und das Clicclac-Team
Inhalt
Musik
Kunst
Lernen
Vorwort/Inhalt
3
Freude am Musizieren
5
Djembes und Bougarabous
/Kindermusikwerstatt
7
Tauber Junge mit Rythmusgefühl
8
Bessere Musikwahrnehmung
10
Kreative musikalische Vielfalt
11
Die Ukulele/Top-Ten der Instrumente 12
Musik aus aller Welt
13
Musikschultage
14
Klasse mit Musik
15
Malen als Spiel
17
Kunstmuseum Wolfsburg
19
Farbsymbolik/-monster/-spiel
20
Studiengänge HBK/BS Projects
22
Kunstunterricht Oberstufe/Malbuch-Boom 23
Theaterpädagogik-Interview
24
talenteCAMPus
25
Digitales Lernen
27
Kilangu-Gewinnspiel
29
Sprachentwicklungsstand testen
30
Weniger Klassenfahrten!
31
Medien zum Lernen
32
Bildungswesen
34
Kapiert.de
Chancengerechtigkeit
Lernangebote
Eltern nehmen das Heft selbst in ...
Analphabetenrate gesunken
Bildungslandschaft
Pädagogium Bad Sachsa
Rentenblicker
VDIni-Club-Mobil
Schule Marienau
Realschule LebenLernen
Bildung und Wiedereinstieg
Niedersachsen-Technikum
Jugendliche mit Förderbedarf
Inklusive Bildung
vocatium und parentum
Sehen, anfassen, ausprobieren
Kunstverein Braunschweig
Geopark
AHA-Erlebnismuseum/Schloss WF
phæno Wolfsburg
Autostadt Wolfsburg
Bundesakademie
Alles nur geklaut
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Ausbildung
& Beruf
FreizeitPädagogik
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Foto: carölchen/photocase.com
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Musik
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Freude am Musizieren
Musik macht nicht nur Spaß, sie schult auch das Gehirn
Das Spielen eines Instrumentes macht nicht nur
Spaß, es bringt auch viele weitere Vorteile mit
sich.
Forscher sagen, dass die Wahrnehmung
gefördert und die Konzentration gestärkt wird.
Auch die Sprachentwicklung kann positiv beeinflusst werden, da Musik die Lautverarbeitung verbessert. Überhaupt beansprucht die Verarbeitung
von Rhythmus und Melodie viele Teile des Gehirns
gleichzeitig. Doch trotz aller Vorteile: In erster Linie soll das Instrument Spaß machen und das Kind
ein echtes Interesse am ausgewählten Instrument
zeigen! Prinzipiell sollte sich ein Kind daher sein Instrument selbst aussuchen. Wir haben sechs Musikschüler befragt, wie sie zur Musik gekommen sind
und was ihnen dabei besonders Freude bereitet.
>> Viola Klingspohn
Emily Hinke (11), Musikschule Melodia:
„Ich habe mit fünf Jahren angefangen, mich
spielerisch am Klavier auszuprobieren. Mit sechs
Jahren bekam ich meinen ersten Klavierunterricht. Zu musizieren fing ich aber schon mit 1,5
Jahren in der musikalischen Frühsterziehung an.
Von Anfang an war das Klavierspiel Entspannung
für mich. Wenn ich aus der Schule kam, war der
erste Gang der zum Klavier. Ich übe ungefähr
drei bis vier Stunden pro Woche. Auch eigene
Stücke habe ich bereits komponiert. “
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
Victor (8),
Musikschule
Keys4Fun:
„Ich spiele seit zwei
Jahren
Keyboard.
Musik hat mir schon
immer viel Freude
bereitet und so entstand der Wunsch,
selber zu musizieren
und ein Instrument
zu lernen. Das Keyboard macht mir
besonders Spaß. Es
ist einfach, eine neue
Melodie zu spielen
und sogar selber etwas zu komponieren.
Ich übe zirka zwei
Stunden pro Woche.“
5
Fotograf: Jan-Ole Becker
Alexander Falkowski (9), Musikkolleg:
„Ich spiele Akkordeon, weil dieses Instrument
schön klingt, und ich kann es auf Ausflüge mitnehmen. Seit vier Jahren bin ich in der Musikschule und versuche, jeden Tag 20 Minuten zu
üben. Muiszieren macht mir viel Freude, weil ich
immer besser und mehr spielen kann. Ich habe
schon auf fünf Schülerkonzerten des Musikkollegs vorgespielt und zweimal in meiner Schule
während einer Adventsfeier. Zuerst hatte ich
Angst, aber dann fühlte ich mich immer sicherer.
Und jetzt musiziere ich sehr gerne vor großem
Publikum.“
Oliver Ullrich (12), Musiktrainer Erchinger/
Schlagzeug:
„Mit acht Jahren habe ich angefangen, Schlagzeug zu spielen. Es macht mir richtig Spaß, zu
Songs von AC/DC oder anderen coolen Stücken
auf meinem Handy zu trommeln. Am Anfang
hatte ich ein E-Schlagzeug, jetzt habe ich auch
ein Akustik-Set. Fast jeden Tag setze ich mich ran
und seit ca. einem Jahr spiele ich in einer Band.
Neulich bin ich bei einem Talentwettbewerb in
unserer Schule aufgetreten.“
Pauline (19), OnStage – school of musical:
„Ich nehme seit Mai 20013 Gesang- und Musicalunterricht. Auf höchstem Niveau möchte ich die
Zuschauer unterhalten. Es ist mir wichtig, mich
von professionellen Fachkräften unterrichten zu
lassen. Im Januar konnte ich mich beim Casting
für „Robin Hood – Das Musical“ durchsetzen
und bin ab Juli im Bergtheater Thale in der Rolle
„Jess“ zu bewundern.
„The Bensons“ Paul und Soeren
(18/19 Gesang und Gitarre)
„In über 10 Jahren bei FIT IN music und mit
täglichem Üben haben wir viel gelernt. Wir sind
gerade bei „Pop meets classic“ aufgetreten. Uns
hat geholfen, dass im Unterricht unsere eigenen
musikalischen Ziele im Vordergrund standen.
Die regelmäßigen, professionellen Schülerkonzerte waren hilfreich auf dem Weg zur großen
Bühne. Ihr hört uns uns auf FB oder Youtube einfach „The Bensons“ eingeben“.
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CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
und
Trommelinstrumente aus Afrika
Afrikanische Handtrommel aus einem Holzkorpus,
die ein breites Klangspektrum aufweist. Für das
Trommelfell wird üblicherweise Ziegenhaut verwendet. Diese Art der Trommel stammt aus Westafrika, vornehmlich aus Guinea und Mali.
Ähnelt der Djembé, der
Korpus der Kelchtrommel wird auch aus Holz
gefertigt, jedoch wird
für das Trommelfell
meist Kuhfell verwendet. Sie klingt dunkler
und wärmer als eine
Djembé und stammt aus
Westafrika, vornehmlich
aus dem Senegal, Gambia und Guinea-Bissau.
Foto: piu700_pixelio.de
Foto: A.Rausch_pixelio.de
Trommeln und Musik sind ein fester Bestandteil des afrikanischen Lebens. Bei den verschiedensten
Anlässen – egal ob freudig oder traurig – wird auf dem Kontinent getrommelt. Es soll die Geister
herbeirufen. Dabei vermittelt das Trommeln nicht nur Rhythmus, sondern auch die reinste Lebensfreude. Manche sagen ihm sogar eine heilende Wirkung nach. Zwei wichtige Trommelinstrumente aus
Afrika sind die Djembé und die Bougarabou.
Kindermusikwerkstatt
Rhythmusinstrumente selber bauen
Zuhören und selbst musizieren, singen und tanzen
– Musik gefällt allen Kindern! Und wenn man das
Instrument sogar selbst gebaut hat, macht es besonders viel Spaß, darauf zu spielen. Für Vorschulkinder gibt es ein klingendes Waschlappenmonster,
Luftballon- und Becherrasseln, Schellentrommeln
oder Astklappern. Die Älteren finden den Rhythmus mit Regenmacher, Holztrommel, Ratschegurke
oder Cajon. Diese Rhythmusinstrumente selbst zu
bauen, ist gar nicht schwer. Denn alle Anleitungen
werden Schritt für Schritt mit Step-Fotos ausführlich erklärt. Die Autorin Andrea Küssner-Neubert
verwendet in Ihren Selbstbautipps Materialien aus
dem Haushalt, aus der Natur, dem Hobbyfachhandel oder dem Baumarkt. Und mit den lustigen Musikspielen und tollen Rhythmen zum Nachspielen,
die in diesem Buch auch zu finden sind, hat das
kleine Orchester schnell den ersten großen Auftritt.
Super geeignet für Kindergärten und Horte. Aber
auch junge musikalische Bastelfreunde Zuhause
finden zahlreiche, tolle Tipps zur Herstellung eigener, farbenfroher Rhythmusinstrumente.
Christophorus Verlag, 64 Seiten, 12,99 Euro.
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Musik verhilft Jim zu einem guten
Wie dem fast tauben Jungen geholfen werden konnte ...
Jim ist vier Jahre alt. Bereits nach der Geburt wurde bei ihm der Höverlust festgestellt. Warum er nicht
hören kann, ist unbekannt. Sein Vater Michael sagt: „Er hatte ein Resthörvermögen von 95 Dezibel
auf dem einen und 105 Dezibel auf dem anderen Ohr, was natürlich keinen großen Unterschied zur
völligen Taubheit macht.“ Jims Familie ist Botschafterfamilie für die Initiative „beat the silence“. Wir
sprachen mit Jims Vater darüber, wie seinem Sohn geholfen werden konnte und welche Bedeutung
Musik mittlerweile für den Vierjährigen hat.
CC: Wie sind Sie als Eltern mit den Hörschwierigkeiten Ihres Sohnes umgegangen?
Vor der Geburt waren wir ganz euphorisch und haben nicht ansatzweise daran gedacht, dass etwas
mit unserem Baby nicht stimmen könnte. Die Diagnose war erst einmal ein großer Schock für uns.
Unsere Träume und Vorstellungen, wie das spätere
Leben mit dem Kind aussehen wird, zerplatzten wie
eine Seifenblase. Zum Glück klärte uns die Ärztin
sofort über Möglichkeiten und Perspektiven auf.
Auch wenn wir uns ein wenig überrumpelt gefühlt
haben, was Besseres konnte uns nicht passieren. Sie
half uns damit von Anfang an, gezielt die nächsten
Schritte einzuleiten.
selbst. Es war für uns eine große Überraschung, dass
er dies bereits mit gerade einmal drei Jahren selbst
machen konnte.
CC: Wie hat er anschließend auf Geräusche, Stimmen, Musik reagiert?
Es war ein unbeschreiblicher Moment, als der Arzt
den ersten Audioprozessor eingeschaltet hat. Jim
hat sofort auf die Geräusche reagiert und uns fragend angeschaut. Wir haben nach der Implantation
direkt angefangen, mit einer Sprachtherapeutin zu
arbeiten, was uns als Eltern, aber natürlich vor allem
Jim, sehr in seiner Entwicklung mit den Hörimplantaten geholfen hat. Anfangs waren wir wöchentlich
CC: Wann hat Jim ein Hörmplantat bekommen?
Wie sieht die Handhabung aus?
Jim wurde mit fünf Monaten zum ersten Mal operiert und bekam einen Monat später sein zweites
Hörimplantat. Das war im August beziehungsweise
September 2011. Für Jim sind die Prozessoren, wir
nennen sie „seine Ohren“, ein selbstverständlicher
Teil von ihm. Er geht ganz natürlich damit um. Je
älter er wird, desto leichter fällt ihm
die Handhabung. Mittlerweile
wechselt er die Batterien der Prozessoren sogar
Musik ist für seine Entwicklung sehr wichtig:
Der vierjährige Jim.
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CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
bei ihr, inzwischen alle zwei Wochen. Sprachlich ist er unheimlich
weit, was einen bisweilen komplett
vergessen lässt, dass er beidseitig
implantiert ist.
CC: Welche Bedeutung hat Musik
für Jim? Kann er musizieren?
„Musizieren“ ist vielleicht etwas
hoch gegriffen, wir reden hier ja
immer noch von einem gehörlosen – wenn auch implantierten –
Kleinkind. Aber, ja: Musik hat für
Jim eine ähnlich große Bedeutung
wie für viele normal hörende Kinder: Wenn wir im Auto sitzen, will
er oft Musik hören, daheim tanzt
er gern zu Musik, und das GuteNacht-Lied in Endlosschleife gesungen, ist ein wichtiger Bestandteil des Einschlaf-Rituals. Weil die
Oma Musiklehrerin ist, haben wir
allerlei Instrumente daheim: ein
Keyboard, Bongo-Trommeln, eine
kleine Gitarre. Und wenn Jim bei
Cochleaimplantat von
dem Hersteller MED EL. Jim trägt ebenfalls
Cochleaimplantate, aber
ältere Versionen.
der Oma ist, darf er manchmal
auf ihrer Geige spielen – das findet er besonders spannend. Sein
Keyboard benutzt er gern und oft,
er hat da zwei Arten zu spielen:
„Wild“, dann haut er mit beiden
Händen auf den Tasten herum,
und „schön“, wie er es nennt:
Dann spielt er mit den einzelnen
Fingern auf den einzelnen Tasten,
oft kommt da tatsächlich eine Melodie heraus. Sein Singen ist mit
dem eines hörenden Kindes natürlich kaum zu vergleichen, es ist für
ihn schwierig, die Melodien korrekt und vollständig nachzusingen.
Für seine Entwicklung ist die Musik
trotzdem sehr wichtig: Sie hilft
ihm, ein gutes Rhythmusgefühl zu
bekommen, und das rhythmische,
ein bisschen gesungene Vortragen
von Musik-Reimen unterstützt
ihn nicht zuletzt auch in seiner
Sprachentwicklung.
Jeder fünfte Europäer lebt
mit Hörbeeinträchtigung,
alleine in Deutschland sind
knapp 20 Prozent der über
14-Jährigen betroffen. Und
dennoch ist in unserer Gesellschaft Hörverlust noch immer
ein Thema, das mit vielen Vorurteilen und Unsicherheiten
verbunden ist. Die Initiative
„beat the silence“ möchte aufklären. Ihr Ziel ist es, Hörverlust als Barriere für Kommunikation zu überwinden und
Hilfe anzubieten.
www.beat-the-silence.org
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Training für eine bessere Musikwahrnehmung
Kinder mit Hörimplantaten können die Hörfähigkeit verbessern
Für Menschen mit Hörbeeinträchtigung kann es in vielen Situationen schwierig
sein, Geräusche zu lokalisieren und Musik wahrzunehmen. Wie Menschen geholfen werden kann und wann Musikerziehung wichtig ist, darüber sprachen
wir mit Prof. Dr. med. Joachim Müller vom Klinikum der Universität München,
Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.
CC: Wie häufig ist eine Hörbeeinträchtigung im
Kindesalter? Was sind die Gründe?
Von 1.000 Kindern werden weltweit eins bis fünf
Kinder mit einer unterschiedlichen, stark ausgeprägten Schwerhörigkeit oder gar Taubheit
geboren. Die Ursachen sind unterschiedlich, oft
wird der Grund nicht herausgefunden. Häufig ist
bei einer angeborenen Taubheit eine genetische
Ursache zu vermuten, auch wenn die exakte
genetische Veränderung noch nicht bestimmt
werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist eine
Infektion im Mutterleib. Wird ein Kind schwerhörig geboren, so bedeutet das nicht, dass die
Eltern oder andere Familienangehörige zwangsläufig an einem Hörverlust leiden. Eine Schwerhörigkeit im Kindesalter kann zu verschiedenen
Zeitpunkten auftreten, z. B. auch als Folge von
Mittelohrentzündungen oder im Rahmen einiger
Kinderkrankheiten wie Masern, Keuchhusten
und Mumps.
CC: Ist ein früh entdeckter Hörverlust heilbar
und wie kann geholfen werden?
Tritt eine Hörminderung aufgrund von Mittelohrentzündungen auf, sollten Betroffene umgehend
einen HNO-Arzt aufsuchen. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, umso höher sind die
Heilungschancen. Wird die Schwerhörigkeit im
Rahmen des Neugeborenen-Screenings entdeckt,
muss die fachärztliche Untersuchung schwerwiegendere Ohrerkrankungen wie Entzündungen
oder Fehlbildungen ausschließen und das Ausmaß der Schwerhörigkeit feststellen. Je nach Art
und Schweregrad können Hörgeräte, operative
Maßnahmen notwendig sein oder bei hochgradi10
ger Schwerhörigkeit sogar ein
sogenanntes „elektronisches
Ohr“.
Prof. Dr. med
Joachim Müller
CC: Wie können frühkindliche Musikerziehung das Hörvermögen und die Musikwahrnehmung bei Hörverlust positiv beeinflussen?
Welche Erfolge stellen sich ein?
Auch eine frühkindliche Musikerziehung kann
bei Kindern mit Hörimplantat zu einer verbesserten Musikwahrnehmung führen, da sich in
den ersten Lebensjahren das kindliche Gehör
am intensivsten entwickelt. In dieser Phase hat
die akustische Wahrnehmung besonders große
Auswirkungen auf die Verarbeitung von Signalen
im Gehirn. Je früher das Musiktraining für Kinder
also beginnt, desto größer ist ihre Chance, Musik
gut wahrnehmen zu können.
CC: Wie kann diese Musikerziehung aussehen
und wie oft sollte sie stattfinden?
Ein früher Kontakt mit Musik ist nach der Implantation sehr wichtig und hilft Betroffenen –
Erwachsenen wie Kindern – ihre Hörfähigkeit in
kleinen Schritten zu verbessern. Dafür bieten sich
vor allem Hörtrainings- oder Musik-CDs an.
Mit diesen kann die Musikwahrnehmung geübt
werden. Hierbei ist es wichtig, das Erkennen von
Melodien und Rhythmen zu erlernen, sowie auch
ein Gefühl für die einzelnen Töne zu entwickeln.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterscheidung verschiedener Musikinstrumente. Für
viele ist das Spielen eines Instrumentes Ausdruck
der eigenen Freude an Musik und Musikalität.
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Kreative musikalische Vielfalt
in der Region
Der Verein KinderKlassik.com, im Juli 2013 für die Region Braunschweig von Instrumentalpädagogen, Kulturmanagern und Eltern von musizierenden Kindern gegründet, hat in den vergangenen 20
Monaten seine kreative Vitalität durch vielfältige Veranstaltungen gezeigt.
Allein im Jahr 2014 konnten so 23 erfolgreiche Veranstaltungen durchgeführt werden. Darunter Benefizkonzerte für ein blindes Mädchen, ein Kissenkonzert für die Kleinsten („Die Notenfee FaSoLa“),
eine von Vereinsjugendlichen selbst komponierte
und arrangierte Kinderoper im roten Saal „Hänsel und Gretel – oder was wirklich an Halloween
geschah“, die sehr erfolgreichen sechs Winterkonzerte im Cafe Haertle und, und, und.
Jetzt stehen einige der kommenden Veranstaltungen in der Braunschweiger Region fest:
• 20. und 21. Juni „Sommerkonzerte im und
um das Schloss Richmond“.
• 20. Juni, 17 Uhr: Tastengewitter, Streicherzauber und Bläsertraum-Klassik auf höchstem
Niveau. Im Anschluss „You&Me“ Open-AirKonzert auf der Außenterrasse.
• 12. Juli: Beteiligung beim regionalen Musikfest in Schöningen.
• 13. September: „Da ist Musik mit drin“-Tag
des offenen Denkmals, Wandelkonzert in den
Zeiträumen Bodenstedt.
Weitere Informationen zum Verein, wie Sie
Mitglied werden können sowie zu den Veranstaltungen unter: www.KinderKlassik.com
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Die Ukulele
– auf Hawaiisch „der hüpfende Floh“
Rund 135 Jahre alt ist das kleine Musikinstrument,
aber erst seit einigen Jahren gelangt es in Deutschland zu großer Popularität. Wenn man das Wort
Ukulele hört, denkt man automatisch an Hawaii,
Palmen und Südseestrand – und dort ist dieses Instrument tatsächlich zuhause.
Was macht nun die Ukulele so attraktiv? Da ist zunächst einmal ihr unverwechselbarer, exotischer
Klang, der dadurch entsteht, dass die oberste Saite
– anders als bei allen anderen Zupfinstrumenten –
höher gestimmt wird als die danach folgenden. Außerdem ist sie klein und handlich, leicht zu erlernen und vielseitig einsetzbar für Melodiespiel oder
Akkordbegleitung. Dabei ist die Ukulele auch noch
recht preiswert: Zwischen 60 und 100 Euro kosten
brauchbare Instrumente. Bessere Instrumente haben eine massive Decke, z. B. aus Mahagoni und
kosten dann etwa so viel wie eine vergleichbare
Gitarre. Ukulelen werden in verschiedenen Größen
als ganze Familie hergestellt. Inzwischen gibt es
viele Lehrbücher für Unterricht und Selbststudium
und mit einer Vielzahl von Notenheften kann man
seine Lieblingsmusik auf der Ukulele spielen, egal
ob original hawaiische Folklore, Folksongs, Popsongs oder Heavy Metal.
>> Josef Appelshoffer (Musikalien Bartels)
60 Jahre
„Die MS hat uns gefunden, doch umso
schöner ist es, Dich
gefunden zu haben!“
Lisa G. und Lisa St.
Perspektiven für junge Menschen mit MS –
gemeinsam die Zukunft gestalten!
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12
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Entdecke Musik aus aller Welt
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Wie klingen Dudelsack, Sitar und Banjo? Warum
wird in Afrika viel getrommelt? Mit diesem Buch
machen Kinder eine musikalische Weltreise von
Südamerika über Europa bis hin zu Australien.
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Tänze aller Kontinente kennen, wenn sie Ihren
tiptoi® Stift auf die bestimmten Bilder oder Texte
im Buch halten. Dann erklingen nämlich passende Geräusche, Sprache und Musik. Mit dem
Buch „Entdecke Musik aus aller Welt“ macht Hören, Lesen und Entdecken besonders Spaß!
In dem Buch kommen Musiker auch selbst zu
Wort und berichten darüber, was die Musik ihnen
bedeutet und zu welchen Anlässen sie gespielt
wird. Drei fremdsprachige Kinderlieder laden
zum Mitsingen ein. Der tiptoi® Stift muss zusätzlich erworben werden, damit lassen sich jedoch
weitere tiptoi®Bücher
und
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wie z. B. auch
das Buch „Die
Welt der Musik“
von Ravensburger, das genauso über 900 Geräusche und Texte
enthält und den Kindern die unterschiedlichsten, gängisten Musikinstrumente nahebringt. So
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Städtische Musikschultage Braunschweig
Angebote und Veranstaltungen der Städtischen Musikschule Braunschweig
„Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.“ (Yehudi Menuhin)
– Diesem Zitat folgend präsentiert die Städtische Musikschule Braunschweig als Kompetenzzentrum
für musikalische Bildung und Erziehung mit unterschiedlichen Kursen, Instrumental- und Vokalfächern sowie herausragenden Veranstaltungen ein sehr umfangreiches und attraktives Angebot.
Gemeinsam musizieren verbindet
Jazz, Rock, Pop oder Klassik
Von der Blockflöte bis hin zu vielen Blas-, Streich-, Zupf-, Spaß an der Musik können Jung und Alt in sehr vieSchlag- und Tasteninstrumenten bietet die Städtische len Stilrichtungen entdecken. Den Einstieg in das
Musikschule das Erlernen zahlreicher Instrumente an aktive Musizieren können Kinder schon ab zwei
und schafft schon früh die Möglichkeit, in Orchestern, Jahren im „Musikschiff“ und ab vier Jahren in der
Ensembles und Bands gemeinsam zu musizieren.
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jederzeit möglich!
Qualifizierte Beratung
Hochqualifizierten Musikpädagogen haben sich die Vermittlung der lebenslangen Begeisterung für Musik zur Aufgabe
gemacht und bieten ausführliche
Beratungsgespräche
nach Absprache sehr gerne an.
Konzerte und
Veranstaltungen
• Sommerfest – 12. Juli, 11-17
Uhr, Augusttorwall 5
• Tag der offenen Tür – 26.
September, 11-17 Uhr, Magnitorwall 16
• 25. Braunschweiger Musikschultage von 4. bis 22. November an unterschiedlichen
Orten
Weitere Infos unter:
www.musikschule.braunschweig.de
und Tel. 0531 470-4960
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CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Die Top Ten der beliebtesten Instrumente
Klavier, Akkordeon, Keyboard – Tasteninstrumente liegen vorn
D
as Klavier ist das gefragteste Instrument. Es folgen Gitarre und Akkordeon.
Das ergab eine Studie des Online-Marktplatzes markt.de. Das veröffentlichte Ranking
beschreibt das Interesse der markt.de Nutzer an
Musikinstrumenten auf der Grundlage von Suchanfragen. Tasteninstrumente wie Klavier, Orgel,
Akkordeon sowie Keyboard erfreuen sich großer
Beliebtheit und lassen damit Blasinstrumente
und Streicher hinter sich.
Foto: Dieter Schütz_pixelio.de
1. Klavier
2. Gitarre
3. Akkordeon
4. Keyboard
5. Schlagzeug
6. Saxophon
7. Geige
8. Trompete
9. Orgel
10. Cello
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Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Foto: codswollop/photocase.com
Kunst
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CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Malen als Spiel
Kinder erleben Freiheit und sich selbst
M
alen ist ein Glück. Kinder geben sich ihm gern hin. Verlockend ist das Malen auch für
Erwachsene. Nur ist es für sie mit der Hingabe nicht mehr so leicht. Erwachsene fragen
lieber, statt zu malen. Das Malen als eine Form des Spielens anzunehmen, gäbe ihnen die
Möglichkeit, es den Kindern gleichzutun. Wir sprachen mit Thomas Grigoleit, der 2009 den Malort
Malspiel in Braunschweig gründete, über die Entwicklung von Kinderzeichnungen.
CC: Welche Phasen durchlaufen Kinder beim
Malen?
Malen Kinder ungestört, verläuft die Entwicklung
ihrer Spuren entlang bestimmter Gesetzmäßigkeiten. „Schmieren“, „Kritzeln“, „Kopffüßler“,
„Strichmännchen“ sind allerdings dafür ganz unbrauchbare Begriffe. Sie missdeuten das Geschehen und das auch noch recht abwertend.
Kinder „schmieren“ ja nie am Beginn. Sie probieren etwas aus. Ihre Motorik ist ungelenk. Sie wird
aber zusehends geübter. Und Kinder widmen sich
diesem Üben mit großem Ernst. Ihrer Konzentration, die mit beachtlicher Ausdauer und Befriedigung einhergeht, wird ein Begriff wie „Schmieren“
überhaupt nicht gerecht.
Das Malen oder Zeichnen beginnt bei jedem Kind
auf zweierlei Weise: Mit scheinbar endlosen, mehr
oder weniger kreisenden Spuren (den Giruli) oder
mit einem Beklopfen des Blattes mit dem Stift,
das zu einem Gewimmel von Punkten (den Punktili) führt. Aus diesen beiden Quellen entwickelt
sich alles Weitere. Dinge, die noch niemals zuvor
existiert haben für das Kind: Eine Spur ganz allein
zum Beispiel, das heißt, eine mit einem klaren
Anfang und Ende. Oder ein unerwartet gerade
gelungener, senkrechter Strich. Oder ein anderer,
wackelig zwar, der aber in einem Bogen zu seinem
Ausgangspunkt zurückfindet als Kreis- oder Tropfenform. So vieles passiert in diesem Spiel.
Giruli zum
Der Entwicklungsschritt von den
Strich.
Giruli und Punktili.
[email protected]
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
0531 7020450
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Bildung. Das Kind malt eine Spur, und es erlebt
sich dabei. Es bestimmt selbst, wie sie weitergeht.
Und es erlebt sich selbst, wie es das bestimmen
kann. Das ist auch ein Erlebnis von Freiheit.
Der Entwicklungsschritt von
den Punktili zum Strich.
Der Entwicklungsschritt von den
Giruli über die Trop fenform zum Dreieck.
Der Entwicklungsschritt von den Giruli
über die Tropfenform zum Kreis.
CC: Was lassen Zeichnungen von Drei- bis Sechsjährigen über ihren Entwicklungsstand sagen?
Kann man Rückschlüsse auf kognitive Fähigkeiten ziehen?
Erwachsene sind neugierig und fühlen sich angewiesen auf Aussagen. Vielleicht weil das für sie die
gewohnte Ausdrucksform ist. Aber sind sie ohne
Aussagen ausgeschlossen von dem, was Kindern
fraglos so viel Freude macht? Was Eltern aus den
Bildern ablesen können, ist, wie sehr Kinder in der
Lage sind zu spielen. Denn mit den Elementen, die
natürlicherweise auftreten, wenn ein Kind ungestört malt, begibt sich jedes Kind in eine Spielsituation. In ein wirkliches Spielen. So zu spielen,
fördert kognitive Fähigkeiten. Viel eher sehe ich,
dass heute Kinder die Fähigkeit verlieren zu spielen. Und diesen Verlust bereiten Erwachsene den
Kindern mit fehlgeleiteten Ansprüchen.
CC: Warum malen und zeichnen Kinder so gerne? Warum tut diese Kreativität ihnen gut?
Malen ist ein Bedürfnis, das auf keine andere Weise
zu befriedigen ist. Jedes Kind bringt die Fähigkeit
dazu mit auf die Welt. Und es entwickelt sie weiter
aus sich selbst heraus. Das ist ein Urprozess von
18
CC: Können Eltern Rückschlüsse auf die Zufriedenheit des Kindes ziehen, wenn sie die Malthemen ihrer Kinder berücksichtigen?
Wie wollen Sie das machen? Ist ein Kind, das Vulkane malt, unzufrieden? Ist ein Kind mit Seeschlachten unzufrieden? Ist eines mit Eisenbahnzügen
weniger unzufrieden? Mit wie vielen Blumen fängt
Zufriedenheit an? Nein. Das Malen selbst ist ein
Moment der Zufriedenheit. Ein Kind, das aus freien
Stücken malt, ist immer zufrieden. Die Frage nach
der Zufriedenheit ist ja auch eher die Frage nach
der Zufriedenheit der Erwachsenen. Darf ich mit
meinem Kind zufrieden sein? Ja, das dürfen Sie.
Das dürfen Sie Ihrem Kind sogar zeigen: Indem es
weiterhin malen darf. Nicht aufgrund irgendeiner
Leistung. Sondern einfach so.
CC: Lassen sich Rückschlüsse auf gute oder
schlechte Beziehungen in der Familie ziehen?
Nein. Ein Kind malt nicht Familienbeziehungen.
Was ist auch gemeint mit „guten“ oder „schlechten“ Beziehungen? Grundsätzlich ist der Wunsch,
etwas aus dem Gemalten herauszulesen ja eine
große Indiskretion dem Kind gegenüber.
CC: Herr Grigoleit, wir danken für das Interview.
Der Malort Malspiel.
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
D
national
an, inter
endig, urb
– leb
ie Zaha Hadid Lounge im Kunstmuseum mit ihrer ungewöhnlichen Architektur ist ein inspirierender Ort für kreatives Gestalten, für Veranstaltungen und Präsentationen. Entdecken
Sie den Raum für Kunst!
Atelierzeit
für Jugendliche und Erwachsene
• 30. Mai, 20. Juni, 18. Juli
• samstags 10 bis 14 Uhr
• Teilnahme: 20 € (inkl. Eintritt)
Familienzeit
Das Kunstmuseum wird zum Treffpunkt der FamiErwin Wurm, Curry Bus
lien (Großeltern, Eltern, Kinder, Enkelkinder …)
Ferienworkshops für Kinder
• 10. Mai
Open End: Linien über Linien
Langeweile in den Ferien muss nicht sein! Das
14. Juni
Formen umformen
Kunstmuseum Wolfsburg ist ein toller Ort, um
12. Juli
Von der Linie in den Raum
Kunst zu entdecken und sich inspirieren zu lassen.
13. Sept. Weiß auf Schwarz und Schwarz auf Weiß
• jeweils 15 bis 18 Uhr
Es wird gezeichnet und gemalt, Neues erdacht
• Teilnahme: 20 € (inkl. Familieneintritt & Material)
und in Bewegung gebracht.
Kinderzeit
• Sommerferien-Workshop vom 28. Juli bis 31. Juli
• 10 bis 15 Uhr
für Kinder von 6 bis 12 Jahren
• Für Kinder von 6 bis 12 Jahren
(ohne erwachsene Begleitung!)
• 9. Mai
Aus Klein wird Groß und umgekehrt
• Teilnahme pro Kind: 20 €
• Anmeldungen bitte unter Tel. 05361 2669 20
13. Juni
Wie Alice im Wunderland
oder [email protected]
11. Juli
Verdeckt, versteckt und unsichtbar
12. Sept. Was wäre wenn …
• jeweils 10.30 bis 13.30 Uhr
Hinweise auf weitere Veranstaltungen und Füh• Teilnahme: 5 € (inkl. Eintritt & Material)
rungen unter: www.kunstmuseum-wolfsburg.de
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
Foto: Marek Kruszewski, © VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Kunstmuseum Wolfsburg
19
Wie Farben wirken
Farben können die verschiedensten Assoziationen und Gefühle in uns Menschen auslösen. Zwar können diese Assoziationen individuell unterschiedlich sein, aber Übereinstimmungen gibt es über verschiedene Kulturen hinaus.
Gelb: ist die Farbe der Lebensfreude und Vitalität, sie wirkt strahlend und warm und wird mit
der Sonne asoziiert, grünstichig steht Gelb für Neid
und Krankheit.
Grün: steht für Fruchtbarkeit und Harmonie, die
Farbe steht in Assoziation zur Natur und dem Leben und symbolisiert Hoffnung und Erneuerung.
Orange: strahlt Wärme aus, es ist die Farbe für
Freude, Optimismus und Extravertiertheit.
V iolett: wirkt mystisch und geheimnisvoll , gilt
als phantasievoll, empfindsam und extravagant,
wird mit Reichtum und Luxus asoziiert.
Rosa: wirkt sanft, die Farbe spiegelt die weibliche
Seite wider, wird oft für kitschig gehalten, findet
man oft bei Kinderbekleidung, Spielzeug und Möbel für Mädchen.
Blau: ist die Farbe der Götter und steht für Unendlichkeit und Treue. Blau wird mit Hoffnung
asoziiert, das Blaulicht von Rettungswagen erinnert daran.
Rot: steht für Energie und Vitalität, es ist die Farbe der Liebe und Leidenschaft, andererseits kann
Rot auch aggressiv wirken, der Signalton ist oft auf
Verkehrsschildern zu finden.
Braun: ist die unbeliebteste Farbe außer im Wohnbereich. Symbolisch steht sie für Pflichtbewusstsein
und Geduld. Früher war sie die Farbe der Armen:
Mönche, Bettler etc. trugen braune Kleidung.
Ein Pop-up-Bilderbuch
Das Farbenmonster versteht die Welt nicht mehr. Was ist nur los mit
ihm? Es hat alle Gefühle durcheinandergebracht und muss jetzt erst
einmal Ordnung schaffen. Wird es ihm gelingen, das Kuddelmuddel
aus Freude, Traurigkeit, Wut, Angst und Gelassenheit zu entwirren?
Mit dem Farbenmonster von Anna Llenas lernen
Kinder spielerisch Farben und Gefühle kennen.
Gelb ist die Freude, Rot ist die Wut und Blau die
Traurigkeit: Jedes Gefühl hat eine eigene Farbe. Die
Buchdoppelseiten widmen sich jeweils einer unterschiedlichen Farbe. Die Gefühle werden mit Popups und Beispielen aus dem Alltag der Kinder erlebbar gemacht, z. B.: „Wenn du traurig bist, willst
du alleine sein und hast zu gar nichts Lust.“ Dazu
gibt es eine schöne, kindgerechte Gestaltung mit
20
Illustrationen, die wie selbst gemalt und selbst gebastelt aussehen. Die tollen Pop-Ups beeindrucken
ungemein und animieren, das Buch
immer wieder aufzuschlagen. Kinder
werden das Farbenmonster lieben!
Velber Verlag,
24 Seiten,
19,99 Euro.
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Das kunterbunte Farb- und Logikspiel!
M
I M PRESS
UM
Herausgeber
Clicclac-Verlag
Inh.: Franz Schmitt
Kontakt
Kastanienallee 40
38104 Braunschweig
Fon: 0531 - 701 89 701
Mail: [email protected]
Web: www.clicclac.de
Redaktionelle Leitung
Franz Schmitt (v.i.S.d.P)
Viola Klingspohn
[email protected]
Sekretariat
Sigrid Licht
[email protected]
Velber Verlag, 16,99 Euro. Anzahl der Spieler: 2-6.
Das Spiel enthält: 25 Spielkarten, Spielebox, 90 Spielsteine
und ein Stoffsäckchen.
Anzeigenberatung
[email protected]
Ruth Becher
[email protected]
Georg Krone
[email protected]
Comics
Michael Szimke
[email protected]
Verteilung
An ca. 580 Auslagestellen in der
Region BS-GF-HE-PE-SZ-WFWOB
Druckauflage
15.000 Exemplare
Haftungsausschluss:
Alle Angaben, die in diesem Magazin publiziert werden, sind nach
bestem Wissen erstellt und mit
größtmöglicher Sorgfalt überprüft.
Dennoch sind inhaltliche Fehler
nicht vollständig auszuschließen.
Daher übernimmt die Firma keinerlei Verantwortung und Haftung für
etwa vorhandene inhaltliche Unrichtigkeiten.
Layout
Franz Schmitt
Meike Kröning
Mediadaten unter
www.clicclac.de
Onlineausgabe:
www.clicclac.de „Aktuelles“
Meike
Kröning
Micha
Szimke
Sigrid
Licht
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
Franz
Schmitt
Viola
Klingspohn
Georg
Krone
Ruth Becher
*Quelle: Bundesweite Umfrage der Familienbande 2009
it seinem „FarbenSpiel“ bringt der
französische Künstler Hervé Tullet
seine beliebten Punkte jetzt auch als
Spielebox ins Kinderzimmer. Dabei geht es ums
Farben lernen, Logik verstehen, Feinmotorik verbessern und ... Spaß haben!
Mit Spielsteinen in Blau, Rot oder Gelb ergänzen die
Kinder Muster auf den bunten Karten. Dabei lernen
sie spielerisch Farben und erste logische Zusammenhänge kennen. Das sieht auch noch wunderschön
aus. Und wer die meisten Karten vervollständigt, gewinnt! Das Spiel bietet für Erwachsene und Kinder ab
3 Jahren, unterschiedliche Spielvarianten. Auf den 25
beidseitig bedruckten Spielkarten befindet sich auf
den Vorderseiten eine Variante mit drei Spielsteinen,
Für Profis befinden sich auf den Rückseiten Muster
für sechs Spielsteine. Dieses Spiel verzaubert die Fantasie! Auch als Geschenktipp eine tolle Idee!
21
Neue Studiengänge an der HBK
Aufnahme von Studenten erst wieder zum Wintersemester 2015/2016
D
ie Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig bietet ab Wintersemester 2015/16
zwei neue Bachelor-Studiengänge an: Visuelle Kommunikation und Design in der digitalen
Gesellschaft. Der neue Bachelor-Studiengang Visuelle Kommunikation ist ein praxisorientierter, künstlerisch-gestalterischer Studiengang, der mit seiner Studiostruktur projektorientiert aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen und Entwicklungen aufgreift und die Studierenden befähigt,
innovative Gestaltungslösungen für Kommunikationsprozesse sowie Kommunikationsmedien und
-plattformen zu erarbeiten.
Die fortschreitenden gesellschaftlichen Umbrüche beschlossen, die Aufnahme von Studierenden für
durch Digitalisierung, Vernetzung und Nachhaltig- die Studiengänge Kommunikationsdesign (Bachekeit greift der neue Bachelor-Studiengang Design lor of Arts), Communication Arts (Master of Arts),
in der digitalen Gesellschaft auf. Er bereitet die Industrial Design (Bachelor of Arts), Industrial DeStudierenden nicht allein auf die Gestaltung in- sign/Transportation Design (Master of Arts) zum
dustriell produzierter Produkte vor, sondern vor Wintersemester 2014/15 einmalig auszusetzen.
allem auch auf die sich verändernden Gestaltungs- Spätestens zum Studienbeginn im Wintersemester
prozesse und -methoden in einer zunehmend 2015/16 wird die Überarbeitung des Studienangedigital bestimmten Gesellschaft. In Abstimmung bots im Design an der HBK abgeschlossen sein, so
mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wis- dass Neuimmatrikulationen dann wieder möglich
senschaft und Kultur hatte das Präsidium der HBK sind.
Braunschweig PROJECTS
Mit dem Programm Braunschweig PROJECTS
schreiben das Land Niedersachsen und die
Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
jedes Jahr insgesamt acht künstlerische Stipendien aus:
• 3 Stipendien im Bereich der Klangkunst
• 5 Stipendien im Bereich der Bildenden Kunst
Die Stipendien sind Bestandteil der künstlerischen
Nachwuchsförderung des Landes Niedersachen.
Sie richten sich an KünstlerInnen, die daran interessiert sind, projektbezogen im unmittelbaren
Umfeld einer Kunsthochschule intensiv künstlerisch zu arbeiten. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Projektvorschlag einen wichtigen Beitrag
zur Weiterentwicklung künstlerischer Formen und
Ausdrucksmittel erwarten lässt. Die Ausschreibung
der Braunschweig PROJECT-Stipendien erfolgt jährlich jeweils innerhalb des ersten Quartals.
22
Foto: Maria Laub.
Künstlerische Nachwuchsförderung
Ein Werk der Abschlusspräsentation
der
Stipendiaten des Künstlerförderprogra
Braunschweig PROJECTS 2014: Joon mmes
as
Glossolalia, sound installation, 2012 Siren,
.
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Künstlerisch-musische Erziehung Nebensache?
Wenig künstlerischer Unterricht an der Oberstufe
Betrachten wir das mal am Fach Kunst: Um sich
künstlerisch zu betätigen, braucht man zunächst
das Handwerkszeug, u. a. Formenlehre, Farbenlehre, Perspektive ... Im Weiteren muss man viel
üben, bis man dieses Handwerkszeug beherrscht.
Damit sind dann die Voraussetzungen geschaffen,
um selbst mit eigenen Ideen kreativ tätig zu werden
und sich künstlerisch-kritisch mit Umwelt, Gesellschaft und Politik auseinandersetzen zu können. Es
ist diese Auseinandersetzung, die zum mündigen,
kritischen Menschen führt. Besonders die Oberstufe trägt zu diesem Entwicklungsschritt der Schüler
bei. Neben der Literatur sind es immer wieder die
Foto: BirgitH_ pixelio.de
Ab der 11. Klasse sollen sich die Fächer Kunst,
Musik und Darstellendes Spiel zwei Stunden pro
Woche teilen, mit der Folge, dass die künstlerisch-musische Erziehung zur Nebensache wird.
Kunst, das (Film-)Theater und die Musik, die die kritische Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen
anregen. Darf Bildung das vernachlässigen?
>> Uta Foitzik, Leiterin der Musikschule Kulturschmiede Groß Denkte
Malbuch-Boom
Anti-Stress-Therapie für Erwachsene
Das Kritzeln während einer Besprechung oder
eines Telefonats, auch „Doodlen“ genannt, ist immer mehr en vogue. Es scheint, als falle es vielen
Menschen leichter, auf diese Weise Informationen
aufzunehmen und zu verarbeiten. Eine Studie
der Plymouth University(1) belegt eine Steigerung
der Aufmerksamkeit von über einem Drittel. Das
Doodlen wie auch das Kolorieren von Motiven bewirkt eine Fokussierung der Gedanken, fördert die
Konzentration und erleichtert die Problemlösung.
Auch in Sachen Stressbewältigung ist Malen so
hilfreich wie Meditation. So mancher erinnert sich
gar an Dinge, die in der Hektik des Alltags bereits
vergessen schienen. Wie der „Telegraph“ berichtet,
steigt der Absatz von Malbüchern um 300 Prozent
Foto: Faber-Castell
Malvorlagen für Erwachsene sind beliebt. Beim Ausmalen der Motive kommt der Geist zur Ruhe - so
die Experten. Ist Zeichnen die neue meditative Form der Stressbewältigung?
jährlich. Längst haben die Verlage auf diesen Trend
reagiert. Ob lediglich die Vorgabe von Linien oder
vorkolorierte Zeichnungen, ob Tiermotive, Karikaturen oder Mandalas, der Kunde hat inzwischen
die Qual der Wahl.
Quelle: obs/Faber-Castell (1) www.interscience.wiley.com
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
23
„es geht immer darum,
Sachen selber auszuprobieren“
I
ris Kleinschmidt arbeitet als Theaterpädagogin am Braunschweiger Staatstheater. Wir sprachen
mit ihr, über die Bedeutung des Theaterspiels und wie gerade junge Menschen davon profitieren.
CC: Frau Kleinschmidt, was lehrt zeitgemäße Theaterpädagogik den Kindern und Jugendlichen?
Zeitgemäße Theaterpädagogik will nicht lehren. In
all unseren Angeboten geht es darum, grundlegende
Kenntnisse der Kunstform Theater zu vermitteln.
Das ist theoretisch nicht möglich. Deswegen ist es
viel wichtiger Vermittlungsformen zu finden, die die
Lust und den Genuss am Forschen und Entdecken,
am Verknüpfen und Interpretieren wecken und
wach halten. Dabei geht es immer darum, selber Sachen auszuprobieren. Stücke, Themen und Formen
wie sie das Staatstheater Braunschweig mit seinen
fünf Sparten unter einem Dach vereint, bieten dafür
jede Menge Stoff.
CC: Welche sozialen Fähigkeiten fördert Theaterspiel bei jungen Menschen?
Auch hier muss ich Sie wieder enttäuschen. Ohne
Zweifel fördert Theaterspielen Teamfähigkeit, Empathiefähigkeit, Integrations- und Partizipationskompetenz etc. aber diese sind nicht das Anliegen
unserer Arbeit. Wenn wir mit jungen Menschen und
im übrigen auch Älteren in unseren Klubs oder in
Projekten eigene Inszenierungen erarbeiten, dann
geht es darum, das Theater als „IHREN“ Ort, in dem
ihren Themen und Träumen eine Bühne geboten
wird, für sie zu öffnen.
CC: Was löst es in Menschen aus, in andere Rollen
zu schlüpfen? Warum kann es wichtig sein?
Das Schlüpfen in eine Rolle selber ist der entscheidende Moment. Bei unseren Proben passiert es oft,
dass Rollen wandern, dass verschiedene Menschen
sie ausprobieren. Verschiedene Vorstellungswelten
treffen aufeinander, es werden verschiedene Möglichkeiten ausprobiert. Das betrifft die Arbeit an
einer Inszenierung insgesamt. Viele unserer Inszenierungen verzichten ganz auf klassische Rollen.
Produzieren von Theater vermittelt sich auf einer
24
Probe als Suchprozess. Für mich ist damit die wichtigste Qualität meiner Arbeit beschrieben, nämlich
die Welt, in der wir leben, als eine gestaltete und
eine gestaltbare erfahrbar zu machen.
CC: Welche künstlerischen Prozesse finden im Bereich Musiktheater statt? Was zeichnet Musiktheater als Kunstform aus?
Wenn ein Stück auf dem Spielplan im Musiktheater
erscheint, geht es darum, einen Regisseur oder eine
Regisseurin mit der Inszenierung zu beauftragen
und gemeinsam mit Bühnen- und Kostümbildner/
innen ein Inszenierungskonzept zu entwickeln.
Dann beginnt der Laden zu brummen. Musik wird
bearbeitet, einstudiert, Rollen erarbeitet und szenische Vorgänge geprobt, das Bühnenbild realisiert,
Kostüme hergestellt, das Licht kommt dazu und
schließlich kommt alles zusammen. Ich finde es
immer wieder überwältigend, welche Energien im
Vorfeld einer Opernpremiere gebündelt werden, um
sich am Ende der Proben zu entladen.
Iris Kleinschmidt, Leiterin der Theaterpädagogik
am Staatstheater Braunschweig. Ihre Engagements als Theaterpädagogin führten neben
dem Tanz in den Bereich des Musiktheaters, in
welchem sie seit der Spielzeit 2012/2013 ihre
Arbeit intensiviert.
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
talenteCAMPus am Staatstheater Braunschweig
Mit Profis die Kreativität fördern
Fotos: Meike Kröning/Clicclac-Verlag
G
emeinsam kreativ sein und seine Stärken entdecken. Am Staatstheater Braunschweig mit
Profis zusammenarbeiten. Einen ganzen RAP-Song mit Tanz, Kulissenbau und Video auf die
Beine stellen?
Möglich macht das der talenteCAMPus – ein
Projekt in Kooperation mit dem Staatstheater Braunschweig, Haus der Kulturen, der VHS
Braunschweig mit Alexander David e.V. Junge
Menschen werden in ihren kulturellen, interkulturellen, sprachlichen und sozialen Kompetenzen gefördert und erhalten gleichzeitig
Raum für ihren Ideenreichtum.
An fünf Tagen wurden in den Osterferien Workshops für Rap, Hip-Hop, Szenenbild und Video
angeboten. Natürlich sollte nicht irgendein
Song entstehen, sondern einer zum Thema:
»Du und Ich!«, der möglichst viele Sprachen,
die in Braunschweig gesprochen werden enthält.
Das Schöne: Zum Schluss entstand ein gemeinsamer Song, zu dem jeder Teilnehmer etwas beigetragen hat. „Zehn verschiedene Nationen lernen sich zusammen kennen, haben gemeinsam
Spaß und drehen ein Video“, erzählt Franziska
Pester, künstlerische Leiterin. Die 12-jährige
Maike nahm am Kurs „Szenen- und Bühnenbild“ teil. „Man kann so viel ausprobieren“,
schwärmt das Mädchen. Trotz Vorlage bliebe
noch genug Freiraum, etwas drum herum zu
gestalten. Zu Hause sei ihr in den Ferien sonst
langweilig.
André (10) nahm am Video-Workshop teil. „Mir
gefällt sehr gut, dass wir Fotos so zusammensetzen und daraus Videos entstehen“, sagt er.
„Meine Eltern haben mich auf den Workshop
aufmerksam gemacht, sowas wollte ich schon
immer mal machen.“ Das Ergebnis der Workshops wurde am 15. April im Kleinen Haus präsentiert. Das Ferienangebot soll bis 2017 fortgeführt werden.
>> Meike Kröning/Viola Klingspohn
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
25
Foto: Mr. Nico/photocase.com
Lernen
26
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Digitales Lernen bevorzugt
Es macht Schülern am meisten Spaß
Bewegte Bilder, animierte Figuren, individuelle Lernpfade und direktes Feedsind fasziniert vom Spielen und Lernen mit digitalen Medien.
Mit welchen Hilfsmitteln macht dir
das Lernen für die Schule und in der
Schule am meisten Spaß?
45%
Mit elektronischen Medien wie zum Beispiel Computer, Tablet-PC,
Smartphone
Mit Arbeitsblättern
Mit Büchern
23%
15%
12%
Mit Experimentierkasten
5%
Mit Lehrfilmen
0%
Keine Antwort
Quelle: FACT-Umfrage im Rahmen der scoyo-Studie:
Befragt wurden 860 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren.
Grafik: Skoyo©
Computer, Tablets und Smartphones werden immer beliebter und sind aus dem
Schul- und Lernalltag kaum mehr wegzudenken – so wäre es jedenfalls, wenn es nach
den Wünschen der Kinder gehen würde. Eine
Befragung* im Auftrag von scoyo hat ergeben,
dass 45 Prozent der Kinder zwischen sechs und
13 Jahren digitales Lernen bevorzugen und hierbei
am meisten Spaß haben. Bei den Jungen favorisiert
sogar jeder zweite das Lernen mit Computern und
mobilen Geräten. Nur 15 Prozent der befragten
Schüler üben am liebsten mit klassischen Lehrbüchern. Warum digitales Lernen bei Kindern so beliebt ist, begründet Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo, wie folgt:
„Digitale Lernprogramme sprechen mit Animationen und Ton mehrere Sinne gleichzeitig an. Das
macht Spaß und motiviert, das Gelernte schnell in
der Praxis auszuprobieren.“
back: Kinder
Auf der
nächsten
Seite geht ‘s
weiter!
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
27
Digitales Lernen: Medienkompetenz als wichtiger Nebeneffekt
Digitale Medien sind schon früh Teil der Lebensrealität von Kindern. Laut der KIM-Studie 2012 (Kinder
+ Medien), herausgegeben vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest, nutzen 62
Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen regelmäßig das
Internet. Dass sie folglich schon früh lernen sollten, richtig mit Computer, Tablet und Smartphone
umzugehen, wird nach Meinung von Pädagogen
und Bildungsforschern immer wichtiger.
„Schulunterricht sollte von den Erfahrungen der
Kinder ausgehen. Das schließt das situative Lernen und Methoden des Lernens mit ein, die mehr
an den täglichen Lebensbezügen der Kinder andocken – beispielsweise mit modernen Medien“,
sagt der Neurobiologe Martin Korte. Wenn Schüler
Lerninhalte mit digitalen Medien spielerisch wiederholen, bringt das einen wichtigen Nebeneffekt:
Sie steigern ihre Medienkompetenz.
Kinder wünschen sich mehr digitales Lernen, doch Eltern sind unsicher
• mehr praktische Übungen
• keine Hausaufgaben
• verstärkter Einsatz von Computern im Unterricht.
Was müsste passieren, damit das
Lernen für die Schule noch mehr
Spaß macht?
40%
Mehr Projektwochen/Projektunterricht
40%
Keine Hausaufgaben
34%
Mehr Hausaufgaben am Computer lösen
34%
Der Lehrer/die Lehrerin müsste die Schüler häufiger zum Lachen
bringen
25%
Mehr Gruppenarbeit
19%
Keine Noten mehr
Mehr Pausen
17%
14%
Aufgaben wie einen Wettkampf gestalten
Quelle: FACT-Umfrage im Rahmen der scoyo-Studie:
Befragt wurden 860 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren.
* Bundesweite FACT-Online-Befragung im Auftrag von scoyo. Befragt wurden 860 Kinder zwischen 5 und 13 Jahren. Sommer 2013.
** Repräsentative, bundesweite Forsa-Umfrage im Auftrag von scoyo. Befragt wurden 1.005 Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren mit Kindern
bis 13 Jahren im Haushalt. Sommer 2013.
28
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Grafik: Skoyo©
Die Begeisterung der Kleinen für digitale Medien
beobachten auch viele Mütter und Väter. Bei einer Forsa-Umfrage** unter Eltern schulpflichtiger
Kinder gab jeder Fünfte an, dass sein Nachwuchs
am meisten Spaß am Lernen hat, wenn er Aufgaben am Computer löst. Nur im praxisorientierten
Arbeiten sehen Eltern einen größeren Spaßfaktor
(28 Prozent).
Doch in den Familien gibt es oft heiße Diskussionen
darüber, wie lange Kinder vor dem Bildschirm sitzen
dürfen. Ratschläge von Medienpädagogen variieren
dabei je nach Alter der Kinder. Bei Grundschülern
liegen die Empfehlungen im Durchschnitt bei maximal einer Stunde pro Tag – egal ob vorm Fernseher,
am Computer oder an der Konsole. Experten sind
sich einig, dass Eltern Art und Umfang des computergestützten Lernens regulieren sollten.
Daniel Bialecki empfiehlt dazu: „Es ist hilfreich und
sinnvoll, wenn Eltern ihre Kinder bei den ersten
Schritten am Computer oder im Internet begleiten.
Eine digitale Lernumgebung muss werbefrei sein.
Zudem sollten Eltern und Kinder gemeinsam die
Lerndauer festlegen.“
Auf die Frage, wie Lernen für die Schule mehr Spaß
machen könnte, gibt es drei herausstechende Antworten:
: : : Kilangu-Kuscheltiere zu gewinnen : : :
Drei Exemplare werden von der Sprachschule verlost
Eins von drei süßen Maskottchen der Sprachschule für Kinder können gewonnen werden, wenn die
Frage beantwortet wird, warum die Kilangus Englisch lernen möchten:
kommen
henpost be
eine F lasc
er
od
en
A ) wei l sie
nn
ht lesen kö
die sie nic
.
wol len
auswandern
B) wei l sie
,
Die Lösung gibt es auf der Homepage:
www.kilangu.de.
Einfach eine E-Mail mit der Antwort an
[email protected] bis zum 31. Mai 2015 schicken. Die Sprachschule bietet in Braunschweig
und Gifhorn vom spielerischen Englischunterricht
bis hin zur Nachhilfe alles rund um Sprachen.
Kostenlose Probestunde und mehr Infos unter
Tel. 0531 2338077.
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
29
Sprachentwicklungsstand im Kindergarten testen
Prämierte Software kennt 16 Sprachen
K
inder im Einschulungsalter bringen gravierend unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen
mit. Hieraus resultieren viel zu frühe Unterteilungen der Kinder, in bildungsnahe- bzw.
bildungsferne Schüler, die sich einmal abgestempelt, häufig im Laufe des schulischen Werdegangs weiter verfestigen. Der Versuch einzelner Bundesländer, diesem Problem durch „Sprachstandserhebungen“ im Vorschulalter entgegenzuwirken, ist wegweisend, jedoch in der Durchführung
momentan sehr aufwendig, personal- und kostenintensiv.
Zur Lösung dieser Probleme gibt es eine neuartige
Software, die Ende Februar auf der didacta 2015
mit dem Deutschen Bildungsmedien-Preis „digita
2015“ ausgezeichnet worden ist. Die DiagnostikSoftware PiccoLOGTM kann das Sprachverständnis
in 16 Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch,
Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Brasilianisch,
Serbisch, Bosnisch, Albanisch, Türkisch, Kurdisch,
Tamilisch, Russisch, Polnisch, Griechisch) feststellen. Sie trifft innerhalb von 15 bis 20 Minuten eine
zuverlässige Aussage darüber, ob gegebenenfalls
ein sprachlicher Förderbedarf besteht, also ob
das Kind in Deutsch Nachhilfe braucht oder eine
logopädische Abklärung bzw. Therapie nötig ist.
Die Software ist bilderreich und selbsterklärend
und deren Bedienung durch Eltern, Erzieher und
Pädagogen leicht zu handhaben. Das hat wiederum den großen Vorteil, dass das Kind die Untersuchung mit einer vertrauten Person, dem Erzieher
30
oder Vorschullehrer gemeinsam durchführen kann
und nicht durch die Anwesenheit einer fremden
Person (z. B. Mitarbeiter einer Behörde) in seiner
Leistung gehemmt ist. Die Software erfasst auf derartig spielerische Weise die sprachlichen Fähigkeiten deutschsprachiger wie auch fremdsprachiger
Kinder.
PiccoLOGTM ist ein verlässliches Werkzeug für Erzieher und Pädagogen, um Sprachstände bei Kindern in Kindergärten bzw. Vorschulen abzuklären
- und sicherzustellen, dass ihnen, wenn nötig, frühzeitig gezielte Sprachförderung oder logopädische
Hilfe zugute kommen kann.
Die Software PiccoLOGTM kostet knapp 200 Euro
und hat sich besonders schnell für Einrichtungen
amortisiert, die für ihre Sprachstandserfassung
häufig einen Übersetzer hinzuziehen müssen.
www.log-media.com/piccolog.html
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Weniger Klassenfahrten!
Einschränkungen bei Dreiviertel der niedersächsischen Gymnasien
50 Schulen haben bis auf weiteres alle Klassen- und
Kursfahrten gestrichen, Ausnahmen sind lediglich
die Fahrten zu den Partnerschulen im Ausland und
spezielle Musik- oder Sportfahrten. 36 Schulen bieten nur noch ein eingeschränktes Programm an.
Die Lehrer fahren zum Beispiel weiterhin mit den
fünften Klassen sowie mit den Leistungskursen,
die Fahrten in der Mittelstufe fallen dagegen aus.
An 28 Schulen haben sich die Lehrer entschieden,
nach wie vor alle Klassenfahrten anzubieten. Auffällig ist dabei, dass viele dieser Schulen in privater
oder kirchlicher Trägerschaft sind, auch Gesamtschulen sind in dieser Gruppe stark vertreten.
Schulen, die alle Klassenfahrten gestrichen haben,
sind dagegen eher Gymnasien in kommunaler
Trägerschaft – und sie liegen tendenziell in den
größeren Städten. Bislang war unklar, an wie vielen Schulen im Land tatsächlich Klassenfahrten
abgesagt wurden. Mit der NDR-Umfrage liegen
dazu erstmals konkrete Zahlen vor. Auslöser des
Klassenfahrtenboykotts war die Entscheidung der
Foto: Dieter Schütz_pixelio.de
An rund 75 Prozent der niedersächsischen Gymnasien bieten die Lehrer derzeit keine oder deutlich
weniger Klassenfahrten an als früher. Das ist das
Ergebnis einer Umfrage des NDR-Regionalmagazins „Hallo Niedersachsen“ an den Gymnasien und
Kooperativen Gesamtschulen. Die Redaktion hatte
alle 295 Schulen angeschrieben, 114 antworteten.
Landesregierung, dass Gymnasiallehrer von diesem
Schuljahr an eine Stunde mehr unterrichten müssen. Für Ärger sorgte außerdem, dass bei älteren
Lehrern die Pflichtstundenzahl nicht in dem Maß
reduziert wurde, wie es zugesagt worden war. Die
Frage, wie ein Protest gegen diese Änderungen
aussehen könnte und ob man sich dem Klassenfahrten-Boykott anschließen sollte, hat viele Kollegien offenbar vor eine Zerreißprobe gestellt, auch
das schreiben viele Schulen in ihren Antworten auf
die NDR-Umfrage. Während einige Lehrer einen
sofortigen Stopp der Klassenfahrten forderten,
mahnten andere, den Konflikt mit der Landesregierung nicht auf dem Rücken der Schüler auszutragen. Letztendlich entscheidet an den Schulen der
Personalrat, die Vertretung der Lehrer, ob Klassenfahrten stattfinden oder nicht. Viele Schulen haben
allerdings Schüler- und Elternvertreter in den Entscheidungsprozess eingebunden und so einen Weg
gefunden, den alle Seiten mittragen.
Quelle: „NDR Hallo Niedersachsen“
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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App für Vor- und Grundschulkinder
Konzentrationstrainer für Kinder
Steigert spielerisch die Konzentrationsfähigkeit
Mit der App „Konzentration – Der Aufmerksamkeitstrainer“ verbessern Vor- und Grundschüler auf
spielerische Art und Weise ihre Konzentrationsfähigkeit. Denn: Wer sich gut konzentrieren kann,
wird auch in der Schule besser abschneiden.
Die App erscheint in Tivolas preisgekrönter Reihe „Lernerfolg Grundschule“. Damit kann der
Vor- oder Grundschüler anhand von 20 unterschiedlichen Aufgabentypen gezielt seine Konzentrationsfähigkeit trainieren. Zur Auswahl stehen
z. B. Aufgaben, in denen Kinder genau beobachten
müssen, in denen länger werdende Reihenfolgen
wiederholt werden oder Zahlenrätsel gelöst werden müssen. Der Schwierigkeitsgrad (insgesamt
zehn Stufen) passt sich dabei stets der Leistung des
Kindes an. Im Training erzielte Erfolge werden in
einer Statistik gespeichert, sodass Fortschritte sichtbar gemacht werden. Zusätzliche Motivation erhält
das Kind durch Sticker, die als Belohnung in einem
kleinen Album gesammelt werden können. Der Inhalt der Applikation ist mit Unterstützung der Ge-
sellschaft für Gehirntraining e.V. Hamburg entstanden, dem größten Forum Deutschlands in Sachen
geistiger Fitness.
Die App für iPad und
iPhone/iPod touch
ist auf Deutsch und
Englisch spielbar
und weltweit im
AppStore erhältlich.
Buchtipp für Eltern von Grundschulkindern
Mathe für Mamas und Papas
So helfen Sie Ihrem Kind beim Lernen
Wie geht noch mal das schriftliche Multiplizieren? Warum ist es so schwer, die Uhr zu lernen? Und
was war noch mal ein Tetraeder?
Wenn die Kinder in die Schule kommen und bei den Dieses Buch mit sehr
Mathehausaufgaben Hilfe benötigen, ist oft guter gut erklärtem MatheRat teuer, denn die meisten Lehr- und Übungsbü- wissen und vielen
cher, die den Stoff des Mathematikunterrichts zum Zeichnungen
und
Thema haben, vermitteln nicht, wie man ihn so er- Zahlendarstellungen
klärt, dass Kinder ihn nachvollziehen können. Das nimmt Eltern von
Buch schließt diese Lücke. Eltern, die selbst keine Grundschulkindern
Rechenkünstler sind, finden darin leicht nachvoll- den Stress und
ziehbare Erklärungen, spielerische Übungen und kann eine echte
lustige Knobelaufgaben rund um den Lehrstoff in Hausaufgabenhilfe
deutschen Grundschulen. So klappt es nicht nur sein.
mit der nächsten Schularbeit, sondern Eltern und Knaur Verlag, 336
Kinder sehen, dass Mathe sogar Spaß machen kann. Seiten, 12,99 Euro.
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CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
App für Grundschullehrer
Lernerfolg Grundschule:
Schulversion jetzt auch für Android
Das preisgekrönte Lernkonzept Lernerfolg Grundschule von Tivola Publishing ist nach den Versionen für das Web, Whiteboard und das iPad nun auch für Android-Tablets erschienen. Die App ist
im Amazon App-Store und auf Google Play erhältlich und umfasst Aufgaben in Mathematik, Deutsch
und Englisch für die ersten vier Klassenstufen.
Über Lernerfolg Grundschule
Lernerfolg Grundschule ist ein Lernsystem für
Schüler der Klassen 1 bis 4, das mit der GIGA-Maus
und dem Comenius Edu-Media-Siegel ausgezeichnet wurde. Mit altersgerechten Aufgaben führt die
App durch die Hauptfächer Mathematik, Deutsch
und Englisch und hilft Kindern so, die Kompetenz
zum selbständigen Arbeiten zu erwerben, unterstützt vom freundlichen Lernvampir Freddy. Bei
den Aufgaben für die Klassenstufen 1 und 2 werden
die Texte vorgelesen, um auch Schülerinnen und
Schülern mit noch geringen Lesekenntnissen den
Zugang zu ermöglichen. Die App erlaubt das Anlegen von Profilen für einzelne Schüler, damit die
Lernerfolge individuell festgehalten werden können.
Lehrer in 22 Ländern arbeiten bereits mit der
iOS-Variante der App, auf knapp 2.000 Schul-iPads
ist Lernerfolg Grundschule installiert. Die digitalen
Unterrichtsmedien gibt es auch für interaktive
Whiteboards und online unter www.lernerfolg.de.
Auf einen Blick:
• Auf die Lehrpläne der Klassen 1 bis
4 abgestimmt.
• Verbessert die Leistungen durch
gezieltes Üben.
• Kurze Lerneinheiten und kindgerechte Lernumgebung.
• Motivierendes
Belohnungssystem durch Bonusspiele.
• Basiert auf dem etablierten, mit Pädagogen und Experten entwickelten LernerfolgKonzept.
• Bereits über eine Million Schüler verbessern mit
der preisgekrönten Reihe ihre Noten.
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Vielfalt im Bildungswesen -
!?
oder warum es in Niedersachsen keine Privatschulen gibt
Das niedersächsische Schulgesetz unterscheidet
zwischen Schulen in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft der Städte und Landkreise oder Schulen in freier Trägerschaft, deren Schulbetrieb
von einem gemeinnützigen Träger unterhalten
wird. Den Begriff der Privatschule greift das
Schulgesetz in diesem Zusammenhang in Niedersachsen nicht auf.
Freie Schulen nutzen die in Art. 7 Abs. 4 des Grundgesetzes gewährte Gestaltungsfreiheit, um individuelle Erziehungs- und Bildungsziele zu verwirklichen und leisten dadurch einen vielfältigen Beitrag
zur Weiterentwicklung des Schulsystems. Über 100
allgemeinbildende und berufsbildende niedersächsische Schulen in freier Trägerschaft mit über
35.000 Schülerinnen und Schülern sind in der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Niedersachsens
e.V. organisiert. Die 1954 gegründete Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen ist die traditionsreichste und größte Interessenvertretung freier Schulen
Niedersachsens.
In der Arbeitsgemeinschaft vereinigen sich Schulen
in freier Trägerschaft unterschiedlicher weltanschaulicher, religiöser und pädagogischer Ausrichtungen. Zu ihnen zählen konfessionelle Schulen,
freie
Waldorfschulen,
Landerziehungsheime
ebenso wie eine Vielzahl weiterer Schulen in freier Trägerschaft unterschiedlicher Schulformen. Sie
gewährleisten die für die freiheitliche Gesellschaft
notwendige Vielfalt und Qualität im öffentlichen
Schulwesen.
Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung pädagogischer Konzeptionen, die gleichwertig aber
nicht gleichartig zu denen im staatlichen Schulwesen sind, gehen Impulse für das gesamte Schulwesen aus. Schulen in freier Trägerschaft sind sich in
ihrer Vielfalt und Verantwortung für die Weiterentwicklung des gesamten Schulsystems bewusst und
nehmen öffentliche Aufgaben wahr.
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Für Schulen in freier Trägerschaft steht die gezielte
Förderung individueller Kompetenzen im Vordergrund. Es geht um den pädagogischen Anspruch,
den Schülerinnen und Schülern ein Verständnis für
ein lebensbegleitendes Lernen zu vermitteln, das
über die Schulzeit weit hinausgeht. Das verlangt
nach einem Höchstmaß an Differenzierung in
den jeweiligen Leistungsanforderungen und einer
Individualisierung der Lernprozesse, die individuelle Fähigkeiten entwickeln und Persönlichkeiten
wachsen lassen. Dazu gehört das intensive Bemühen, unterschiedliche individuelle Bildungswege
und Lebensentwürfe, sowie verschiedene individuelle Lernentwicklungen der Schülerinnen und
Schüler zu berücksichtigen.
Voraussetzung für diese anspruchsvolle pädagogische Aufgabe ist der verfassungsrechtlich garantierte Raum für eine spezifische pädagogische
Ausgestaltung der Schule mit unterschiedlich
ausgeprägten Formen von schulischer Erziehung
und Unterricht. Freie Schulen können sich dieser
Aufgabe in besonderem Maße stellen, weil sie ihre
pädagogischen Konzeptionen frei von staatlichen
Lehrplänen und Vorgaben entwickeln dürfen. Sie
bieten von ihnen selbst verantwortete Bildungsgänge an und haben die Möglichkeit, die Lehrkräfte einzustellen, die sich den pädagogischen Zielen
der Schule in besonderem Maße verpflichtet fühlen
und über entsprechende besondere Erfahrungen
verfügen.
Unabhängig von den Einkommensverhältnissen
der Eltern ist eine Schule in freier Trägerschaft
grundsätzlich für alle Schülerinnen und Schüler
zugänglich. Wird ein Schulgeld erhoben, so muss
dies laut Gesetzgeber sozialverträglich, d.h. für die
Eltern zumutbar sein.
>> Michael Kropp, Geschäftsführer der Freien Waldorfschule Braunschweig, Stellv. Vors. der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Niedersachsen
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Genau das
Richtige lernen!
Die Kinder bei den Hausaufgaben oder bei der Vorbereitung auf die nächste Klassenarbeit besser zu unterstützen – das wünschen sich viele Eltern. kapiert.
de, das neue Online-Lernportal der Schulbuchverlage
Westermann, Schroedel, Diesterweg und Schöningh
bietet hier einen professionellen Ansatz. Schüler können direkt am Unterrichtsstoff anknüpfen – entweder seitengenau mit dem eigenen Schulbuch, das als
eBook in kapiert.de integriert ist oder nach Themen
gemäß Schulform und Bildungsplänen. Die Schüler
lernen so genau das Richtige und erhalten zudem
individuelle Förderung in Mathematik, Deutsch und
Englisch. Derzeit ist kapiert.de für die Jahrgänge 7/8
erhältlich. Im Herbst folgen die Klassen 9/10 und
2016 noch 5/6. Über 50 Autoren und Lehrkräfte haben mit den Fachredaktionen der Westermann Gruppe das Lernportal entwickelt und neueste didaktische
Methoden und Technologien eingesetzt, die ein individuelles und adaptives Lernen ermöglichen.
Auf www.kapiert.de Thema oder Schulbuchseite wählen und direkt am Unterrichtsstoff anknüpfen.
Das bietet kapiert.de:
• Alle Unterrichtsinhalte werden multimedial erklärt, können interaktiv geübt und getestet werden.
• Mit dem Klassenarbeitstrainer bereiten sich Schüler anhand selbstgesteckter Ziele auf die nächste Arbeit vor und erhalten einen individuellen Lernplan
mit passenden Aufgaben.
• Der Lernmanager hilft dem Kind, selbstständig zu
arbeiten und sich besser zu organisieren.
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Fehlende Chancengerechtigkeit
Bildungschancen weiterhin stark abhängig von sozialer Herkunft
S
eit dem Pisa-Schock hat sich in Deutschlands Schulen eine Menge verbessert: weniger Jugendliche ohne Schulabschluss,
mehr Abiturienten, Aufstieg
bei internationalen
Leistungsvergleichen. Die größte
Baustelle aber
bleibt die Chancengerechtigkeit.
Die
Chancengerechtigkeit in den
deutschen Schulsystemen macht
zwar
stetige,
aber nur langsame
Fortschritte. Das zeigt der Chancenspiegel, den
die Bertelsmann Stiftung mit der Technischen
Universität Dortmund und der Friedrich-SchillerUniversität Jena veröffentlicht hat. Weniger Jugendliche verlassen die Schule ohne Abschluss,
und der Anteil der
Hochschulzugangsberechtigten steigt.
Der Bildungserfolg
jedoch ist nach wie
vor stark von der
sozialen Herkunft
abhängig. Neuntklässler
aus
höheren Sozialschichten haben
in Mathematik bis
zu zwei Jahre Vorsprung vor
ihren Klassenkameraden aus bildungsferneren
Familien.
Unterschiedliche zwischen den Bundesländern
Der Chancenspiegel analysiert jährlich, wie gerecht
und leistungsstark das jeweilige Schulsystem der
Bundesländer ist. Bildungsforscher vergleichen dafür die Durchlässigkeit der Schulsysteme sowie die
Möglichkeiten der Schüler, sich gut ins Schulsystem
zu integrieren, fachliche Kompetenzen zu entwickeln und gute Abschlüsse zu erhalten. Die Neuauflage 2014 bestätigt: Die Unterschiede zwischen
den Bundesländern sind groß, aber kein Land ist
in allen Bereichen Spitze oder Schlusslicht. Im Ausmaß überraschend ist, dass Bildungschancen auch
innerhalb der einzelnen Bundesländer regional
höchst ungleich verteilt sind.
Weniger Schüler ohne Hauptschulabschluss
Die bundesweit positiven Trends: Seit dem Vorjahr sank erneut der Anteil der Schulabgänger
ohne Hauptschulabschluss. Verließen 2011 noch
6,2 Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss, waren es 2012 nur noch 6,0 Prozent (2009:
6,9 Prozent). Gestiegen ist hingegen der Anteil der
Jugendlichen, die Fachhochschul- bzw. Hochschul-
reife erlangten. 2011 gelang dies 51,1 Prozent der
Schulabgänger, 2012 bereits 54,9 Prozent (2009:
46,7 Prozent).
Ganztagsangebot fördert optimal
Geringe Fortschritte stellt der Chancenspiegel bei
schulischen Ganztagsangeboten fest. 2012 besuchten 32,3 Prozent der Schüler eine Ganztagsschule.
Dieser Anteil hatte 2011 bei 30,6 Prozent gelegen.
Der insgesamt langsame Ausbau deckt bei Weitem
nicht die Nachfrage der Eltern nach Ganztagsplätzen; sie liegt bei 70 Prozent. Im gebundenen Ganztag – also in Schulklassen, die über den gesamten
Tag gemeinsam als Klassenverband unterrichtet
werden – lernen lediglich 14,4 Prozent der Schüler. Genau diese Ganztagsform, so die Bildungsforschung, bietet jedoch gute Rahmenbedingungen
dafür, alle Schüler individuell optimal zu fördern.
Der gebundene Ganztag kann potenziell am ehesten die Nachteile derjenigen Kinder ausgleichen,
die in ihren Familien nur geringe Unterstützung
erfahren.
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CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Schüler mit Förderbedarf
Zwischen Fortschritt und Stagnation sieht der
Chancenspiegel die Teilhabechancen von Schülern
mit Förderbedarf. Zwar gehen immer mehr Kinder
und Jugendliche mit Förderbedarf auf eine Regelschule, der Anteil der Sonderschüler jedoch bleibt
konstant. „Dieses Doppelsystem schließt nach wie
vor fast 5 Prozent aller Schüler vom Regelschulsystem aus. Außerdem bindet es wichtige Ressourcen,
die für guten inklusiven Unterricht in den Regelschulen gebraucht werden“, sagte Jörg Dräger von
der Bertelsmann Stiftung.
Große kommunale Spannbreite
Erstmals untersucht der Chancenspiegel nicht nur
die Länderebene, sondern auch die Kreise und
kreisfreien Städte. Die Bildungschancen sind auf
der kommunalen Ebene höchst ungleich verteilt. In
Bayern etwa verlassen landesweit nur 4,9 Prozent
der Jugendlichen ohne Abschluss die Schule. Regional allerdings schwankt dieser Anteil zwischen 0,7
Prozent und 12,3 Prozent – auch bedingt durch das
jeweilige Schulangebot vor Ort. Beispiel Sachsen:
Hier machen 44,7 Prozent der Schüler Fachabitur
oder Abitur. Die kommunale Spannbreite liegt zwischen 32 Prozent und 63 Prozent. „Eine stärkere
Unterstützung der regionalen Schulentwicklung
durch die Länder ist ratsam. So kann der Entstehung von Ungleichheit begegnet werden, unabhängig von den kommunalen Finanzlagen“, sagte
Prof. Bos von der TU Dortmund.
Über den Chancenspiegel
Der Chancenspiegel ist ein ergänzendes Instrument
der Bildungsberichterstattung. Ziel ist es, Chancengerechtigkeit konkret zu erfassen und vergleichbar
zu machen, damit Wissenschaft und Politik dieses
zentrale Thema besser diskutieren und bewerten
können. In den vier Dimensionen Integrationskraft, Durchlässigkeit, Kompetenzförderung und
Zertifikatsvergabe bewertet er ausgewählte Indikatoren aus den amtlichen Statistiken und empirischen Leistungsvergleichsstudien.
www.chancen-spiegel.de
Modernes Abitur nach 13 Jahren
Gesetzesänderung in Niedersachsen ermöglicht mehr Zeit zum Lernen
Seit der Einführung des Abiturs nach zwölf Jahren in Niedersachsen ist aus Kreisen der Lehrkräfte,
Eltern und Schülerinnen und Schüler immer wieder zu vernehmen gewesen, der Stress insbesondere
an der gymnasialen Oberstufe habe zugenommen. Die Gymnasien und die nach Schulzweigen gegliederten Kooperativen Gesamtschulen sollen nun nach einer Änderung des Niedersächsischen Schulgesetzes zum 1. August 2015 generell zum Abitur nach 13 Schuljahren zurückkehren. Der erste Schuljahrgang wird dann voraussichtlich im Schuljahr 2020/21 sein Abitur nach 13 Jahren ablegen können.
Jahrgangsstufen 5 bis 8 sind betroffen
In die Umstellung im Jahr 2015 einbezogen werden
die Jahrgänge 5, 6, 7 und 8. Das heißt, die Schüler,
die zum gegenwärtigen Schuljahr 2014/2015 die
Klassen 4, 5, 6 und 7 besuchen, werden künftig das
Abitur nach 13 Jahren ablegen können. Nicht einbezogen werden können die Jahrgänge 9,10,11 und
12. Für die Schüler im Sekundarbereich I, die noch
die Abiturprüfung nach zwölf Jahren ablegen, ist
vorzusehen, dass weitere entlastende Maßnahmen
für die gymnasiale Oberstufe so früh gelten, dass
sie auch für diese Schülergruppe greifen.
Verkürzung der Schulzeit weiter möglich
Die Möglichkeit zur Verkürzung der Schulzeit auf
zwölf Jahre bleibt für die Schüler durch das Überspringen eines Jahres erhalten. Das individuelle
Überspringen, gegebenenfalls im 10. Schuljahrgang, soll durch zusätzliche Förderstunden unterstüzt werden.
Quelle: Niedersächsisches Kultusministerium
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Die soziale Herkunft
als Blockade für Abitur und Studium?
In seinem neuen Buch „Du bleibst, was du bist“ zeichnet Marco Maurer
das Bild eines zutiefst ungerechten Bildungslandes. Wir sprachen mit dem
Autor, der selbst aus einer „Arbeiterfamilie“ stammt, über die Hindernisse,
die sich Kindern aus bildungsfernen Schichten entgegenstellen.
CC: Herr Maurer, es darf nicht sein, dass Bildungsaufstieg nur vom Milieu der eigenen Eltern abhängt. Was muss sich gesellschaftlich
und in der Schullandschaft ändern?
Von 100 Akademikerkindern studieren 77 Prozent,
von 100 Kindern aus so genannten bildungsfernen
Haushalten studieren lediglich 23 Prozent. Diese
Zahlen sind seit Jahrzehnten stabil. Das ist eine
riesige Lücke, die sollte geschlossen werden. Man
darf mich und die Thesen meines Buches nicht
falsch verstehen. Jeder, der etwa Handwerker
werden will, soll das werden. Das sind tolle Jobs.
Leider nur ist es so, dass Kinder, die wie ich früher von einem eher akademischen Beruf träumen,
in ihrem Vorhaben gebremst werden – einerseits
von einem selektiven Schulsystem, andererseits
durch ihre Elternhäuser und das Milieu. Das muss
geändert werden. Insgesamt brauchen wir mehr
Aufmerksamkeit für das Thema Bildung, mehr
Teilhabechancen auch für „Bildungsferne“, mehr
Geld. Die Politik kennt die Studien in Sachen ungleicher Chancenverteilung, spricht sie auch an,
aber ändern will sie wenig.
CC: Warum haben „Arbeiterkinder“ oft ein Informationsdefizit und finden somit nicht den
Weg zu Abitur und Studium?
Es sind zuerst einmal nicht nur „Arbeiterkinder“.
Ich habe den Begriff weiter gefasst. Mir geht es
in meinem Buch um Kinder aus Familien, in denen klassische Bildung keine oder kaum eine Rolle spielt, deren Wert nicht erkannt wird. Das ist
oftmals so in Hartz-IV-Familien, genauso wie in
Migranten-Familien. Meine Eltern sind Handwerker – ein Kaminkehrer und eine Friseurin – auch
für meine Eltern gab es Wichtigeres als die Bildung
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ihres Sohnes. Sie haben nie studiert, haben kaum
Bücher gelesen, das färbt sich auch auf die Kinder
ab. Unser Schulsystem muss einer Supermarktkassiererin mit Hauptschulabschluss, die zwei Kinder
hat, alleinerziehend und um halb neun am Abend
nach Hause kommt, dabei helfen, dass ihre Kinder
ähnlich gute Chancen auf eine akademische Karriere bekommen, wie die Töchter eines Zahnarztehepaares. Das ist aber nicht so. Zudem fehlt dann
diesen Kindern – gelingt Ihnen dennoch ein Studium – eine Art Kompass an der Universität, aber
auch in den Anfängen ihrer Karriere. Da müssen
wir ran.
CC: Wie häufig kommt es vor, dass Lehrer ihren
Schülern sagen, dass sie zu dumm für Realschule und Gymnasien seien?
Über die Häufigkeit gibt es – meines Wissens nach –
keine Zahlen. Aber während meiner Recherche bin
ich auf Kinder getroffen, die heute noch diesen Satz
hören von ihren Lehrern. Und: Die Empfehlungen
auf der Grundschule werden fast in jedem Bundesland ausgesprochen. Die Lehrer müssen sie aussprechen, ob sie wollen oder nicht. Weil wir unsere Kinder oftmals nach der vierten Klasse in verschiedene
Schulformen verteilen. Bei vielen Kindern kommt
das zu früh, eine Wissenschaftlerin der ETH Zürich,
eine Intelligenzforscherin sagte mir, das sei zu diesem frühen Zeitpunkt „hochgradig unseriös“. Nicht
nur deswegen – auch aufgrund meiner eigenen Erfahrungen – plädiere ich für Gemeinschaftsschulen
und eine Abschaffung dieser Empfehlungen. Außerdem gibt es Studien, die besagen bis zu 30 Prozent
unserer Lehrer sind ungeeignet für ihren Beruf. Ungeeignete Lehrer sind auch ein Problem in dieser
Hinsicht.
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
CC: Warum müssen Menschen aus „Arbeiterfamilien“ oft viel Energie und Kraft aufwenden,
um voranzukommen?
Ich saß im Büro von Rüdiger Grube, der Chef der
Deutschen Bahn. Ich fragte ihn, ob er den Umstand
verstehen könne, dass laut Studien Menschen aus
bildungsfernen Milieus doppelt so wahrscheinlich
an einem Burn-out oder an einer Depression erkranken. Er antwortete mir: „Menschen, die einen
Bildungsweg wie ich haben, müssen wahnsinnig
viel Energie und Kraft aufwenden, um diesen Weg
zu gehen. Du musst deinen Schulabschluss nachholen und studieren und dir gleichzeitig durch
Arbeit den Lebensunterhalt erkämpfen. Das ist
eine enorme Belastung. Du hast wenig Schlaf und
musst immer einen Gang schneller hochschalten
als andere.“ Dass dabei auch mal ein Zustand der
Erschöpfung eintritt, kann ich gut verstehen. Nach
meinem ersten Studium, mit 26, habe ich das zu
spüren bekommen. Ich hatte mich übernommen.
Ich wollte alles auf einmal nachholen und da sagte
mein Körper einfach: „Stopp, bis hierhin und nicht
weiter.“ Ich bin sehr froh über Herrn Grubes offenen Umgang – und ich habe Ähnliches auch bei
anderen „Aufsteigern“, etwa Cem Özdemir, festgestellt. Was dazu kommt, als „Aufsteiger“ entfremdet man sich manchmal von seinem Herkunftsmilieu, von seinen Freunden oder der eigenen
Familie. Das kann auch sehr schwer sein und kostet Kraft. Zuletzt haben diese Menschen eben oftmals wenig Kapital im Rücken, sie müssen sich ihr
Ziel hart erarbeiten, sie müssen eher zwei als einen Job neben dem Studium erledigen. Und auch
nach dem Studium müssen sie sich ein Netzwerk
erarbeiten oder können sich viel weniger leicht
schlecht oder unbezahlte Praktika leisten. Die
sind oftmals nötig, um eine akademische Karriere
zu starten. Sie gibt es – trotz Mindestlohn – heute
noch im Land. Und sie diskriminieren Menschen
aus kapitalschwachen und deswegen oftmals „bildungsfernen“ Milieus.
CC: Haben es sogenannte Arbeiterkinder in anderen Ländern leichter, um an Bildung zu kommen und beruflich erfolgreich zu sein?
Insgesamt haben es diese Menschen auch in anderen Ländern schwer – das Problem besteht auch
in den USA oder in Großbritannien. Aber bei uns
ist der Zugang zum akademischen Beruf schon
sehr schwer – das zeigen auch Vergleichsstudien.
Würden wir flächendeckend wie in Finnland etwa
auf Gemeinschaftsschulen setzen, würde uns das
weiterhelfen. In diesen entwickelt sich meiner Ansicht nach eine solidarische Gesellschaft. Zudem
müssen wir manch andere Hürden abbauen – ich
sprach die schlecht bezahlten Praktika an und
die Förderung von Kindern aus bildungsfernen
Haushalten-, dann würde es diesen Menschen einfacher gemacht. Und unsere Gesellschaft würde
Probleme lösen, die sie später nicht mehr lösen
müsste. Gut ausgebildete Kinder sind keine Belastung für unser Sozialsystem, Kinder ohne Schulabschluss – jedes Jahr entlassen wir davon rund
50.000 Kinder – sind sie aber. Ein bildungsarmer
Mensch kostet den Staat durchschnittlich 22.000
Euro. Ein normal Ausgebildeter zahlt Steuern und
Sozialabgaben.
CC: Herr Maurer, wir danken für das Interview!
Weitere Infos unter:
www.dubleibstwasdubist.de
Du bleibst, was du bist
Warum bei uns immer noch die soziale Herkunft entscheidet
Sehr gut recherchiertes
Buch über die Chancenungleichheit in Deutschland.
Marco Maurer sprach mit
vielen Betroffenen und
hinterfragt kritisch die
Ursachen. Angenehm lockerer Schreibstil. Absolut lesenswert!
Droemer, 384 Seiten, 18 Euro
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Eltern nehmen das Heft
selbst in die Hand
Jeder vierte Elternteil glaubt, dass die Schule Kinder nicht optimal fördere.
Fast alle halten zusätzliche Lernangebote für sinnvoll.
B
ald gibt es Halbjahreszeugnisse, und in vielen Familien kommt die Frage auf, ob die Kinder
mehr Unterstützung und Anregungen brauchen, um gut zu lernen. Schon jeder vierte Elternteil ist der Ansicht, das eigene Kind werde in der Schule weniger gut oder überhaupt nicht nach
seinen individuellen Fähigkeiten gefördert. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage
im Auftrag des Online-Lernspezialisten scoyo unter 1.004 Eltern schulpflichtiger Kinder. Die Noten
müssen nicht einmal schlecht sein, damit sich die Eltern sorgen. Viele trauen der Schule nicht mehr
zu, die Kinder angemessen zu fördern.
Die Folge: Immer mehr Mütter und Väter nehmen das
Heft selbst in die Hand. Der
Umfrage zufolge können sich
insgesamt 83 Prozent aller befragten Eltern vorstellen, ihre
Kinder mit zusätzlichen Lernangeboten zu unterstützen.
Bei den Eltern sehr guter Schüler sind es sogar 86 Prozent.
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Warum zusätliche
Lernangebote?
Die häufigsten Gründe, warum
Eltern auf außerschulische
Lernangebote setzen: Um das
Mitkommen ihrer Kinder zu
sichern oder ihnen mehr individuelle Förderung zu bieten
als die Schule leisten kann
(jeweils 61 Prozent). 59 Pro-
zent der befragten Eltern halten zusätzliche Lernangebote
für sinnvoll, um die Noten zu
verbessern. Auch um Noten
zu halten (52 Prozent) oder
den Übergang in eine andere
Schulform zu erleichtern (49
Prozent), würden sich Eltern
für die Ergänzung zum Unterricht entscheiden.
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Das Vertrauen in die
Schule sinkt
„Eltern ist heute mehr denn je
bewusst, dass Kinder im Idealfall individuelle Lernangebote
brauchen. Aber vielen Lehrkräften ist es nicht möglich,
im eng getakteten Schulalltag
jedes einzelne Kind im Blick
zu behalten“, erklärt Daniel
Bialecki, Geschäftsführer der
scoyo GmbH. Auch Eberhard
Kwiatkowski, Vorsitzender der
Landeselternkonferenz Nordrhein-Westfalen, bestätigt diese
Sicht der Eltern: „Wir wissen,
dass sich viele Schulen bei
der individuellen Förderung
schwer tun. Das ist sicherlich
auch ein entscheidender Faktor für das Milliardengeschäft
der Schülernachhilfe“. Als
weiteren Faktor sieht er die
Einführung des achtjährigen
Abiturs, kurz G8.
Nachhilfe ist keine
Dauerlösung
Einer Studie der BertelsmannStiftung aus dem Jahr 2010
zufolge besuchen je nach Klassenstufe, Region und Schulform zwischen sechs und 24
Prozent der Schülerinnen und
Schüler in Deutschland kommerziellen
Nachhilfeunterricht. Aber nicht jeder Wunsch
nach mehr Lernerfolgen lässt
sich mit klassischem Nachhilfeunterricht erfüllen. „Nachhilfe blickt traditionell auf
die Defizite, also die Schwä-
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
chen der Schülerinnen und
Schüler“, erläutert Bialecki.
„Eine dauerhafte individuelle
Förderung muss aber bei Fähigkeiten der Kinder ansetzen
und diese weiter ausbauen.“
Angelika Stein, Gründerin
des Netzwerks „Schule sorglos“, hält Nachhilfe für „keine
ganzheitliche Lösung, sondern
eher ein Pflaster, das Sinn ergibt, wenn eine kleine Wunde
versorgt werden muss.“ Zum
Beispiel ließen sich auf diese
Weise konkrete Wissenslücken
schließen. „Nachhilfe greift
aber nicht mehr, wenn sie abhängig macht und Schule nur
noch funktioniert, weil das
Kind zur Nachhilfe geht“, sagt
sie.
41
Foto: Macavity/photocase.com
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Ausbildung
& Beruf
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Analphabetenrate weltweit gesunken
Zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen
Nur einem Viertel der Länder ist es gelungen, in den 15 Jahren des Aktionsprogramms die Analphabetenrate unter Erwachsenen um 50 Prozent zu senken. Zwar fiel die Analphabetenrate unter
Erwachsenen in diesem Zeitraum von 18 auf 14 Prozent. Dieser Fortschritt sei aber fast vollständig darauf zurückzuführen, dass besser gebildete junge Menschen das Erwachsenenalter erreichten. Nach
wie vor sind fast zwei Drittel der Analphabeten Frauen. So kann in Subsahara-Afrika jede zweite Frau
nicht lesen und schreiben.
Die Schüler-Lehrer-Relation verbesserte sich zwischen 1990 und 2012 in 121 von 146 erfassten Ländern. Allerdings werden immer noch vier Millionen
zusätzliche Lehrer benötigt, um alle Kinder zu beschulen. Jährliche Finanzlücke von 22 Milliarden
US-Dollar. Seit 2000 haben viele Regierungen ihre
Bildungsausgaben wesentlich erhöht. Dennoch
bleibt die Finanzierung das größte Hindernis. Die
internationale Gemeinschaft müsse gemeinsam
mit den Regierungen Möglichkeiten finden, die
jährliche Finanzlücke von 22 Milliarden US-Dollar
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission
zu schließen, so der Weltbildungsbericht.
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Wegweiser durch die
Bildungslandschaft
Foto: Fotolia
Unter www.wir-sind-bildung.de vielfältige Angebote finden
Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg. Ob Kinder
oder Erwachsene, ob Schule, Musikunterricht,
Sprachkurs oder Fachvortrag: Wer sich bilden oder
weiterbilden möchte, findet auf dem regionalen
Bildungsportal ein umfangreiches Angebot. Unter www.wir-sind-bildung.de präsentieren rund
1.650 Institutionen Bildungsangebote für Groß und
Klein. Das Bildungsportal ist ein Wegweiser durch
den „Bildungsdschungel“ der Region, der die Vielfalt der Angebote gebündelt und benutzerfreundlich darstellt.
„Nach dem Relaunch im letzten Herbst ist die Webseite noch benutzerfreundlicher geworden“, sagt
Stefan Gediga, der das Portal bei der Allianz für die
Region GmbH betreut. Besucher der Seite können
ihre Suche individuell über verschiedene Kriterien
filtern: nach Einrichtungen oder Postleitzahlen,
nach Altersgruppen oder Themen. Zudem ist die
Werden auch Sie Teil einer lebendigen
Bildungslandschaft!
Ihr Ansprechpartner für das Regionale
Bildungsportal ist:
Stefan Gediga
Allianz für die Region GmbH
Telefon +49 (0)531 1218–141
[email protected]
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neue Webseite im responsiven Design gestaltet und
so mit allen mobilen Endgeräten komfortabel zu
nutzen. Wer auf www.wir-sind-bildung.de geht,
findet anhand von fünf Rubriken und zweier Links
Orientierung in der vielfältigen Bildungslandschaft
der Region. Unter „Aktuelles“ kündigen registrierte
Einrichtungen ihre Termine und Veranstaltungen
an. Im Bereich „Bildungsprojekte“ stellen kommunale und private Anbieter ihre Bildungsprojekte
sortiert nach Zielgruppen vor. In der Rubrik „Bildungsatlas“ sind die Bildungseinrichtungen in der
Region aufgelistet. Bildungssuchende finden hier
beispielsweise Grundschulen in Braunschweig oder
Hochschulen zwischen Harz und Heide oder auch
Museen von Peine bis Helmstedt. Die jeweiligen
Institutionen können diese Einträge selbst erstellen
und pflegen. Der Bereich „Bildungspreis“ hält Informationen zum Wettbewerb „Regionaler Bildungspreis“ bereit, den die Allianz für die Region alle zwei
Jahre veranstaltet. Teilnehmende und Projekte des
aktuellen Durchgangs und der vorherigen Jahre bieten Inspiration für neue Bewerbungen.
Zwei Links auf dem Bildungsportal vernetzen die
Seite mit weiterführenden Bildungsangeboten: Auf
einer eigenen Webseite finden Schüler, Eltern und
Lehrer Informationen und Ansprechpartner zu den
Berufsorientierungsprojekten der Allianz für die
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Foto: Allianz für die Region GmbH / iStock
Region in den einzelnen Städten und Landkreisen.
Der Link „Studiengänge“ leitet zum Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz. Dort finden
Studieninteressierte rund 115 Studienangebote der
Hochschulen der Region. Damit stellt das regionale Bildungsportal den Nutzern übersichtlich und
benutzerfreundlich die gesamte Bandbreite schulischer, außerschulischer und weiterführender Lernangebote zur Verfügung.
Neben Bildungssuchenden spricht das Bildungsportal auch die Bildungsakteure der Region an. Sie
können sich kostenlos anmelden und ihre Ins-titution mit Bildungsangeboten, Projekten und Terminen
einem breiten Publikum vorstellen. „Angemeldete
Nutzer können ihr Profil selbstständig pflegen und
aktuelle Termine einstellen“, erklärt Gediga. Außerdem profitieren sie vom Austausch mit anderen Einrichtungen. Rund 350 registrierte Partner machen
bereits mit und gestalten aktiv die Bildungslandschaft in der Region. Weitere Bildungsschaffende,
die mit ihren Angeboten das Bildungsportal bereichern, sind stets willkommen.
Infos zum Regionalen Bildungsportal
www.wir-sind-bildung.de
• Informationen zu rund 1650 Institutionen
• 340 registrierte Nutzer
• Präsentation von 350 Bildungsprojekten
• 2.500 Besucher pro Monat
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Musik liegt in der Luft
Am Pädagogium Bad Sachsa hat auch das Hobby seinen Stellenwert
E
twa 320 Schülerinnen und Schüler besuchen das Internatsgymnasium Bad Sachsa, das in der
Nähe des Kurparks und damit in einer ruhigen Lernumgebung liegt. Die meisten kommen aus
der näheren Umgebung von Bad Sachsa und schätzen die kurzen Anfahrtswege; Schüler im
Tagesinternat werden von ihren Eltern auf dem Weg zur Arbeit abgesetzt und die Jugendlichen, die im
Internat leben, kommen durch regelmäßige Bahnverbindungen am Wochenende schnell nach Hause.
Erfahrene Lehrkräfte sorgen nicht nur für guten
Unterricht, sondern schaffen auch eine familiäre
Lernatmosphäre, in dem sie eng mit Eltern und
Schülern zusammen arbeiten. Die Jahrgänge der
Qualifikationsphase sind angenehm klein und ein
vielfältiges Angebot kleiner Kurse ermöglicht einen
engen Kontakt der Schüler untereinander und mit
den Fachlehrern. Im sprachlichen, mathematischnaturwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Profil findet jeder seine optimale
Kombination, was auch dazu beigetragen hat, dass
die durchschnittlichen Abiturnoten in den letzten
Jahren über dem Mittel des Landes Niedersachsen
lagen – 2014 erreichten 75 % der Absolventen Noten im Einser- oder Zweierbereich.
Über 60 Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen engagieren sich im Freizeitbereich
im vielfältigen Musikangebot: in den Bläser- und
Streichergruppen sowie in der in Südniedersachsen
gern gehörten Päda-Bigband. Ab 2015 wird Musik
im Abitur auch als 5. Prüfungsfach angeboten.
Der Aulatrakt des Pädagogiums Bad Sachs
a mit seinen
klassizistischen Verzierungen.
Wer Sorge hat, dass die finanziellen Möglichkeiten
den Internatsbesuch nicht ermöglichen, kann sich
um das Ewald-Domke-Stipendium bewerben, das
begabte Schülerinnen und Schüler bis zum Abitur
fördert.
Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa
www.internats-gymnasium.de
[email protected]
Die Bigband des Pädagogiums Bad Sachsa in voller Konzertbesetzung.
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CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Fürs Leben lernen –
Der Rentenblicker zeigt, wie es geht
R
ente ist doch was für Oma – oder ist da auch
was für mich drin? Und ob! Wer neugierig
ist, kann ja mal hier reingucken: Auf www.
rentenblicker.de gibt es tolle Tipps für Schüler, Studenten und Berufseinsteiger.
Um es vorweg zu nehmen: Der Rentenblicker ist
die Jugendinitiative der Deutschen Rentenversicherung. Das ist doch Zukunftsmusik? Nicht unbedingt. Denn die gesetzliche Rentenversicherung
hat auch für junge Menschen schon was im Gepäck,
beispielsweise Erwerbsminderungsrenten, Waisenrenten und Rehabilitation. Auf der Website ist es
ganz einfach, sich zu orientieren. Hier wählt man
das Profil, das einem am meisten ähnelt. Wer also
Schüler ist, klickt sich bei Anne rein. Die 16-Järige
erklärt z. B. , ob sie alle Einnahmen vom Ferienjob
behalten darf. Bringt der Bundesfreiwilligendienst
auch was für die Rente? Antworten dazu kennt der
20-jährige David. Und junge Eltern erfahren bei der
25-jährigen Nadine alles über Kindererziehungszeiten. Der Rentenblicker kann direkt in die Schule
bestellt werden. Soll es eine Broschüre sein oder ein
Klassensatz mit Schülerheften und gleich auch ein
Lehrerheft dazu? Die Infos gibt es auf der Website
zum Herunterladen oder können dort online bestellt werden. Richtig interessant wird es, wenn Jugendreferenten den Rentenblicker in den Unterricht
bringen. Möglich macht das Reinhard Baier unter
der Telefonnummer 0511 829-1032.
© NABU
LIEBEVOLLE
SCHNEELEO-PATEN
GESUCHT
Helfen Sie mit
einer Patenschaft!
Infos:
NABU · Patenschaften
Charitéstr. 3 · 10117 Berlin
11743
www.NABU.de/schneeleo
[email protected]
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
47
Projekt für kreativen
Techniknachwuchs
VDIni-Club-Mobil geht auf Tour
D
er VDIni-Club ist nun mobil: Um noch
näher an seinen lokalen Clubs zu sein,
erweitert das Nachwuchsprojekt des
VDI Verein Deutscher Ingenieure sein Angebot
um das VDIni-Club-Mobil. Mädchen und Jungen
sind eingeladen, ihre Ideen, Wünsche und Erfindungen zu präsentieren und ihr technisches Talent unter Beweis zu stellen.
48
Fotos: Quelle: VDIni-Club-Mobil
Das Mobil geht im Mai 2015 auf seine zweite
Deutschlandtour. Am Samstag, 6. Juni, wird es Station in Hannover machen.
Zu entdecken gibt es einiges: „Wir veranstalten ein
spannendes Technikturnier für drei Altersklassen.
Bewerben können sich je Tour-Stopp jeweils die
Mitglieder, die regional eine Einladung ihres VDIniClubs bekommen haben“, erklärt Angela Inden aus
dem Projektbüro. „Vier Wochen lang haben die Kinder im Vorfeld Zeit, eine kniffelige Aufgabe zu bearbeiten und ihre Lösung mit Hilfe eines Modells, einer
hochkarätigen Jury und vor laufender Kamera zu
präsentieren.“ Technikinteressierte Kinder, die kein
VDIni-Club-Mitglied sind, sind natürlich ebenfalls
willkommen. „Sie können beim Besuch des VDIniClub-Mobils in ihrer Stadt an mehreren Arbeitsplätzen aktiv konstruieren. Hinzu kommt die Aktion
Ideenzeit“, so Inden. Dabei können Mädchen und
Jungen vor der Kamera von ihrer technischen Erfindung erzählen oder ihre Meinung zu technischen
Themen abgeben – ob sie dafür singen, tanzen, dichten oder rappen bleibt ihrer Kreativität überlassen.
Die aus beiden Aktionen entstandenen Kurz-Videos
der Teilnehmer werden nach dem Besuch des VDIniClub-Mobils für eine öffentliche Bewertung auf die
Homepage des VDIni-Club-Mobils und in den eigenen YouTube-Kanal gestellt. Aus allen Teilnehmern
werden pro Altersklasse Toursieger ermittelt.
Den Tourplan und alle Infos gibt es auf
www.vdini-club.de/mobil.
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Tradition und Weltoffenheit im Einklang
Marienau: Internat für Mädchen und Jungen
M
arienau ist mehr als eine Schule, für
die Internatsschüler ist es ein zweites
Zuhause, eine Lebensgemeinschaft.
Lehrer und Schüler begegnen sich nicht nur im
Unterricht, sondern auch im Wohn- und Freizeitbereich.
Insofern ist die Person des Lehrers oder der Lehrerin und der Umgang miteinander von vornherein ein ganz anderer als an einer herkömmlichen
Schule. Hier wird Lehren und Erziehen als eine
Einheit verstanden. Dies ist ein ganz wichtiger Teil
der Schulphilosophie. Schule ist dabei ein Ort, an
dem die anvertrauten Kinder und Jugendlichen
sich in Freiheit und mit dem nötigen gegenseitigen
Respekt entfalten können. In persönlichen Krisensituationen steht ein Schulpsychologe mit Rat
und Tat zur Seite. Auch die Einbettung der Schule
in eine intakte Natur ist nicht zufällig. Hier lernen
die Kinder und Jugendlichen, die vielfach aus der
Großstadt kommen, eine „heile Welt“ kennen und
schätzen. Sie lernen, dass es sie zu schützen lohnt.
Dies geht nicht ohne technischen Fortschritt, der
an der Schule Marienau mit Interesse verfolgt
wird, z. B. im besonderen Fach Biotechnologie.
In Marienau werden wesentliche Elemente einer
zukunftsfähigen Gesellschaft modellhaft geplant,
erprobt und praktiziert. Gleichzeitig werden Internationalität und Weltoffenheit in Marienau groß
geschrieben. Nicht umsonst gehört Marienau zu
den UNESCO-Projektschulen, die sich den kulturellen Austausch auf die Fahne geschrieben haben.
Mit der Verleihung der Urkunde durch die Weltorganisation im Februar 2003 wurde Marienau bestätigt, dass ein bestimmter Geist, eine Grundhaltung im Schul- und Lebensraum Marienau zu den
Themen Menschenrechte und Friedenserziehung,
Toleranz, Interkulturelles Lernen und Umwelterziehung herrscht. Ziel der UNESCO ist es, durch Förderung und Zusammenarbeit zwischen den Völkern
in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung
des Friedens und der Sicherheit beizutragen. Dabei
ist die Sprache sicher der Schlüssel, doch erst das
Leben und Lernen mit- und untereinander, auch
im Ausland, sei es auch nur für kurze Zeit, öffnet
den Weg zur fremden Kultur und damit zu wertvollen Erfahrungen. Daher pflegt Marienau enge
Kontakte zu Schulen im Ausland und ermöglicht
seinen Schülern einen spannenden Blick über den
eigenen Tellerrand – und der reicht von England,
Frankreich, Spanien, Israel, bis hin nach South Carolina, Chile und sogar Shanghai. Dabei kann es
sich um eine Sprachreise im Rahmen des Internationalen Jahres, welches im Jahrescurriculums der
9. Klassen festen Bestandteil findet, oder um einen
Schüleraustausch handeln.
>> Rana Raslan-Alaoui (Schule Marienau)
Schule Marienau
21368 Dahlem
Tel. 05851 941-0
E-Mail: [email protected]
www.marienau.de
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
49
Romeo und Julia auf der Bühne,
Einlaufkids im Stadion
Die private Realschule LebenLernen setzt auf praxisorientiertes und fächerübergreifendes Lernen mit
dem Schwerpunkt Projektarbeit.
Das Kind steht im Mittelpunkt des Lerngeschehens, Gespräche sind immer möglich, das Zusammenspiel zwischen Elternhaus, Schüler und Lehrer, dem Coach, funktioniert reibungslos – Alleinstellungsmerkmale, mit denen die Braunschweiger Realschule LebenLernen, in freier Trägerschaft
der Oskar Kämmer Schule, seit 2006 punkten kann. Bis heute ist sie die einzige private Realschule
in der Region.
„Der Schwerpunkt unserer Schule liegt auf der
Projektarbeit“, betont Schulleiter Thomas Freise.
Praxisorientiertes, komplexes und fächerübergreifendes Lernen sei damit gut anwendbar. Mindestens zwei Projekte pro Schuljahr finden in jeder
Jahrgangsstufe statt.
Die Themen werden handlungsorientiert erarbeitet, dadurch entsteht ein stabiles Fundament an
Wissen. Für die Schüler gilt es, dabei eigene Ideen
zu entwickeln, sie üben so Sozial- und Methodenkompetenz. „Frontalunterricht, Stationsbetrieb
und Spezialistengruppen wechseln sich kontinuierlich ab. Am Ende des Projekts werden die Ergebnisse und Produkte präsentiert“, so Freise. Die
Projekte stellen mal sprachliche, mal naturwissenschaftliche Aspekte in den Vordergrund: die Theateraufführung zu „Romeo und Julia“ in englischer
Sprache, der eigene Film und Comic dazu, eine Lesenacht mit Übernachtung in der Schule, der Kulturabend quer durch alle Jahrgänge mit eigenen
Werken und Kunstobjekten. Besonders erwähnens-
50
wert ist das Projekt „NFTE“ (Network For Teaching
Entrepreneurship) in der achten Klasse, in der die
berufliche Orientierung im Mittelpunkt steht: Die
Schüler sollen mit Hilfe des Coaches herausfinden,
worin ihre Stärken liegen, aus denen sich wiederum
eigene Geschäftsideen entwickeln lassen. Ideen,
die auch in der Realität des Schulalltags ihren Platz
finden, wie beispielsweise ein Schulkiosk. Mit einer
kreativen Version des Mensch-ärgere-dich-nichtKlassikers haben sich die Schüler jüngst erfolgreich
als Einlaufkids bei Eintracht Braunschweig beworben – das Einlaufen beim Spiel gegen Fortuna Düsseldorf war ein echtes Highlight.
Das AG-Angebot wird ergänzt und unterstützt mit
Fußball, Laufen, Theater, Trommeln oder Segeln im
sportlichen, kreativen, sprachlichen und naturwissenschaftlichen Bereich.
Weitere Informationen unter www.oks.de und
www.lebenlernen.com
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
BEN hilft bei Bildung und Wiedereinstieg
Neues Online-Angebot der Bundesagentur für Arbeit
D
ie Bundesagentur für Arbeit (BA) ist mit
einem neuen Angebot online vertreten.
Seit Kurzem steht der neue Berufsentwicklungsnavigator (BEN) unter www.arbeitsagentur.de bereit. Er richtet sich in der ersten Basisversion vorrangig an Erwachsene mit Interesse
an Weiterbildung, beruflichem Wechsel, Aufstieg
oder Wiedereinstieg.
„Qualifikation und Bildung ist der beste Schutz vor
Arbeitslosigkeit. Der technologische Wandel und
die Internationalisierung der Wirtschaft erfordern
neue Qualifikationen und ein ständiges Weiterlernen“, beschreibt Harald Eitge, Leiter der Agentur
für Arbeit Braunschweig-Goslar die Herausforderung am Arbeitsmarkt. „Mit BEN bündeln wir viele
Informationen rund um die Arbeitswelt, um die
Menschen bei allen Fragen rund um Fort- und Wei-
terbildung noch besser zu unterstützen“. BEN fasst
die große Informationsvielfalt der Bundesagentur für Arbeit z. B. zu Berufen, Verdienstmöglichkeiten, Aufstiegschancen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Studienfächern, Arbeitsmarktchancen und
freien Stellenangeboten in einem Onlineangebot
zusammen.
Seit vielen Jahren bietet die Bundesagentur für
Arbeit online umfangreiche Informationen zu
den Themen Beruf (im BERUFENET), Weiterbildung (in Deutschlands größter Weiterbildungsdatenbank KURSNET) und Arbeitsmarkt (z. B. in der
JOBBÖRSE) an. Allerdings mussten die Nutzer die
Anwendungen bisher einzeln aufrufen. Um dies zu
ändern, stellt die Bundesagentur für Arbeit ab sofort den Berufsentwicklungsnavigator, BEN, bereit.
BEN ist zu finden unter: www.arbeitsagentur.de
oder direkt www.ben.arbeitsagentur.de
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
51
A ngebot für Abiturientinnen:
Niedersachsen-Technikum startet in Kürze
Im September dieses Jahres startet ein neuer Durchgang des Niedersachsen-Technikums. Abiturientinnen, die herausfinden möchten, ob ein technisches Studium das Richtige für sie wäre, können sich
bei der Ostfalia Hochschule oder bei der Technischen Universität Braunschweig bewerben.
Als Kombination aus betrieblichem Praktikum
in einem Unternehmen in der Region und ersten
Hochschulerfahrungen ermöglicht die sechsmonatige Maßnahme vielfältige Einblicke in technische
Berufsfelder und Studiengänge. Der wöchentliche
Hochschultag findet an der gewünschten Hochschule statt und bietet neben der Teilnahme an
Lehrveranstaltungen auch Workshops, Austausch
und Exkursionen. Nähere Informationen unter
www.niedersachsen-technikum.de sowie bei den
Gleichstellungsbüros der Hochschulen unter Telefon 05331 93917010 (Ostfalia) oder 0531 3914561
(TU Braunschweig). Informationsveranstaltungen
an der Ostfalia sowie an der TU Braunschweig sind
für Mai geplant. Die genauen Termine standen zu
Redaktionsschluss noch nicht fest.
Die Gruppe der Technikantinnen mit
Vertretern der Ostfalia und der TU Brau
Ende Februar 2015.
nschweig bei der Abschlussfeier
52
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
53
Jugendliche mit Förderbedarf
Nur wenige finden nach der Schule einen Ausbildungsplatz!
• Unternehmensbefragung belegt generelle Offenheit der Betriebe für Inklusion
• Staatliche Unterstützungsangebote kommen bei den Unternehmen bislang kaum an
Inklusion ist eines der zentralen bildungspolitischen Themen, spielt aber in der Berufsausbildung
bislang kaum eine Rolle. Von den jährlich rund 50.000 Schulabgängern mit sonderpädagogischem
Förderbedarf finden nur etwa 3.500 einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Nur jedes vierte ausbildungsberechtigte Unternehmen in Deutschland hat in den vergangenen fünf Jahren Erfahrungen mit
Jugendlichen mit Behinderung gemacht, wobei die Hälfte der Unternehmen diese Erfahrungen als positiv bewerten. Das geht aus einer repräsentativen Unternehmensbefragung im Auftrag der Bertelsmann
Stiftung hervor. „Inklusion darf sich nicht auf Kindergarten und Schule beschränken. Jugendliche mit
Behinderung brauchen nach der Schule eine Perspektive und bessere Chancen auf einen Berufseinstieg“, sagt Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.
Positive Erfahrungen auf Firmenseite
Nicht einmal jedes zehnte der Unternehmen, das Jugendlichen mit Behinderung einen Ausbildungsplatz
gibt, hat mit deren Ausbildung negative Erfahrungen
gemacht (8,5 Prozent). Im Gegenteil bewerten 47,1
Prozent dieser Betriebe ihre Entscheidung für Jugendliche mit Behinderung und den Ausbildungsverlauf
als überwiegend positiv. Viele von ihnen empfehlen
daher, „die Ausbildung der Jugendlichen mit Behinderung einfach zu machen bzw. auszuprobieren“.
Mehr staatliche Unterstützung gewünscht
Dafür wünschen sich die Unternehmen stärkere staatliche Unterstützung. Mehr als die Hälfte der Betriebe,
die bereits Jugendliche mit Behinderung ausbilden,
und rund ein Drittel der übrigen Betriebe sagen, sie
würden mehr dieser Jugendlichen ausbilden, wenn
sie überhaupt oder besser vom Staat gefördert würden. Umgekehrt nimmt allerdings lediglich ein Viertel der Unternehmen, die Jugendliche mit Behinderung ausbilden, die bereits bestehenden staatlichen
Förderungen in Anspruch.
Ein Grund dafür ist ein Informationsdefizit. Die
einzelnen Unterstützungsangebote (zum Beispiel
Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung und Kostenübernahme für die notwendige Umgestaltung eines
Ausbildungsplatzes) kennt jeweils weniger als die
Hälfte der Betriebe, die Jugendliche mit Behinderung
ausbilden. Die meisten Unternehmen (81,7 Prozent)
54
wünschen sich mehr Transparenz darüber, wo diese
beantragt werden können, und über 70 Prozent fordern weniger Bürokratie bei der Beantragung. „Unsere Untersuchung belegt eine generelle Offenheit der
Unternehmen, Jugendliche mit Behinderung auszubilden. Die derzeitigen Unterstützungsleistungen des
Staates kommen allerdings zu selten in den Betrieben
an“, sagt Dräger.
Ausbildung muss flexibler sein
Die Befragung zeigt auch: Es könnten mehr Jugendliche mit Förderbedarf einen Ausbildungsplatz finden, wäre das Ausbildungssystem flexibler. Rund
zwei Drittel der Unternehmen (65,6 Prozent), die
Jugendliche mit Behinderung ausbilden, befürworten, dass der zeitliche Verlauf der Berufsausbildung
die individuelle Situation des Auszubildenden stärker berücksichtigen sollte. Mehr als die Hälfte halten
eine Aufteilung der Ausbildung in Einzelbausteine
für sinnvoll. Dräger: „Das duale Ausbildungssystem
ist ein Garant für die Wirtschaftskraft Deutschlands.
Damit das so bleibt, können wir es uns nicht länger
leisten, dass jährlich mehr als 250.000 Jugendliche im
Übergangssystem landen und keinen Einstieg in eine
qualifizierte Berufsausbildung finden. Von einem
flexibleren Ausbildungssystem könnten gerade die
Schulabgänger mit Förderbedarf sehr profitieren.“
Hauptschule versus Förderschule
Für alle befragten Betriebe ist ein HauptschulabCLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Foto: Dieter Schütz_pixelio.de
schluss für die Einstellung bedeutender als ein Abschluss einer Förderschule. Doch für die 75 Prozent
Förderschüler, die derzeit die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, scheint die Suche nach
einem Ausbildungsplatz nicht völlig aussichtslos. Die
Chance auf einen Ausbildungsplatz erhöht sich nach
Angaben der ausbildenden Unternehmen beträchtlich, wenn die Jugendlichen zuvor einige Zeit zur Probe mitgearbeitet haben.
Methodik der Studie
Daten darüber, welche beruflichen Wege Jugendliche
mit Behinderungen nach der Schulzeit einschlagen,
fehlen weitgehend, da zum einen das personenbezogene Merkmal Behinderung in der Berufsbildungsstatistik nicht erhoben wird und zum anderen den
unterschiedlichen institutionellen bzw. gesetzlichen
Regelungen kein einheitliches Verständnis von Behinderung zugrunde liegt. Um diese Lücke zu schließen,
wurden im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstmals
in einer repräsentativen telefonischen Erhebung Betriebe zum Status quo der Ausbildung von Jugendlichen mit Behinderungen befragt. Hierzu wurden im
Frühjahr 2014 Daten von 1.011 ausbildungsberechtigten Betrieben in Deutschland erhoben.
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
55
„Inklusive Bildung beugt Ausgrenzung vor“
Interview mit Ute Erdsiek-Rave
S
eit 2009 gilt in Deutschland die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Damit darf kein Kind mit geistiger oder körperlicher Behinderung von einer normalen Schule ausgeschlossen werden. Die Bundesländer stehen nun vor der Aufgabe, das Recht
auf inklusive Bildung umzusetzen. Derzeit gibt es knapp 495.000 Schüler mit sonderpädagogischem
Förderbedarf. Wie weit Deutschland bei der Inklusion ist, erklärt Ute Erdsiek-Rave, Vorsitzende des
Expertenkreises „Inklusive Bildung“ im Interview mit unesco heute online. Sie war von 1998 bis 2009
Bildungsministerin in Schleswig-Holstein.
Frau Erdsiek-Rave, warum tun wir uns so schwer
Die bildungspolitischen Debatten sind pragmamit dem gemeinsamen Unterricht von Schülern
tischer und weniger ideologisch als in Deutschland.
mit und ohne Behinderung?
Die Schulsysteme wurden in Skandinavien schon
Unser bisheriges System hat Vorurteile und Bevor Jahrzehnten auf langes gemeinsames Lernen
rührungsängste befördert. Manche Eltern haben
umgestellt. Förderschulen sind dort so gut wie abAngst, dass ihr behindertes Kind in einer Regelgeschafft. In Italien und Spanien sind die Vorausschule nicht angemessen gefördert wird. Eltern
setzungen ebenfalls recht gut. Die Konzepte lassen
von nicht-behinderten Kindern hingegen fürchten,
sich jedoch nicht eins zu eins übertragen. Die Rahdass das Leistungsniveau sinkt. Lehrer wiederum
menbedingungen unterscheiden sich erheblich.
fragen sich, wie sie die hohen pädagogischen AnWir müssen unseren eigenen Weg finden.
forderungen in einer Klasse bewältigen sollen. Wir Wir lange wird es dauern, bis Deutschlands Bilmüssen diese Sorgen ernst nehmen. Dennoch dür- dungssystem wirklich inklusiv ist?
fen wir inklusive Bildung nicht in Frage stellen. Ich
Das wird davon abhängen, wie viel politischer Wille
vertraue darauf, dass Erfahrung Akzeptanz schafft.
da ist, wie stark sich der Druck von den Betroffenen
Hält Inklusion unserer Gesellschaft den Spiegel vor?
entwickelt und wie sich die Bewegung aus den
Wir leben in einer Gesellschaft, die immer heteSchulen heraus fortsetzt. Ich bin da optimistisch.
rogener wird. Ich bin überzeugt, dass Inklusion
Bei den Menschen mit Behinderungen hat sich beeine Gegenbewegung sein kann. Sie betrifft nicht
reits einiges getan. Noch in den 1950er Jahren hatnur Menschen mit Behinderungen, sondern geneten sie kein Recht auf Bildung. Glücklicherweise hat
rell Gruppen, die von Ausgrenzung bedroht sind
damals ein erstes Umdenken stattgefunden. Die
und deren Chancen auf gute Bildung gering sind.
Schulpflicht und die Sonderschulen für behinderte
Wenn inklusive Bildung konsequent und engagiert
Kinder wurden eingeführt. Seit den 1970ern gab es
umgesetzt wird, führt das dazu, dass jeder Mensch
dann eine Bewegung von Eltern und Pädagogen,
mit seinen Stärken und Schwächen angenommen
die forderten, behinderte Menschen in die Gesellund gefördert wird. Davon profitieren alle und das
schaft zu integrieren. Und heute reden wir über
steigert die Qualität der Bildung insgesamt. Auch
Inklusion. Bis vor wenigen Jahren war der Begriff in
der Effekt für unsere Gesellschaft ist nicht zu under Öffentlichkeit kaum bekannt. Allerdings räumt
terschätzen. Wenn bereits Kinder Verschiedenheit
die UN-Konvention über die Rechte von Menschen
und Vielfalt als vollkommen normal erleben, beugt
mit Behinderungen keine beliebigen Wartefristen
das Ausgrenzung und Diskriminierung vor.
ein. Sie ist eine Verpflichtung.
In vielen Ländern Skandinaviens und Südeuropas
gehört inklusive Bildung bereits zum Alltag. We- >> Das Interview führte Farid Gardizi für unesco
niger als ein Prozent aller Kinder gehen in För- heute online
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission
derschulen. Was wird dort besser gemacht?
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CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Ausbildungs- und Studienplätze? Die
Die Fachmessen vocatium und parentum informieren
Der parentum Eltern- und Schülertag für die
Berufsauswahl wird am 1. Juli in Wolfsburg im
Hallenbad – Kultur am Schachtweg stattfinden.
Zusätzlich veranstaltet die Agentur für Arbeit vor
Ort ein Berufswahl-Aktionsforum. Die Besucher
können sich von 15 bis 19 Uhr bei Unternehmen
und Hochschulen über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten informieren. Am 8. Oktober kommt
die parentum auch in die Volkswagen Halle Braunschweig.
gibt
hier ’s
!
Vocatium Fachmesse für Ausbildung + Studium
Am 2./3. Juni öffnet die vocatium Region Braunschweig-Wolfsburg ihre Türen in der Stadthalle
Braunschweig. Mehr als 110 Betriebe, Hochschulen
und Institutionen stehen hier für Gespräche zum
Thema Ausbildung und Studium zur Verfügung.
Infos: www.erfolg-im-beruf.de
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
57
Sehen, anfassen, ausprobieren
Karriere im Möbelhandel
Der deutsche Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel konnte nach Angaben des Branchenverbandes BVDM seinen Umsatz im Jahr 2014 um
1,8 Prozent auf 31,3 Milliarden Euro steigern. Küchenmöbel sind mit 28 Prozent Umsatzanteil die
stärkste Warengruppe, gefolgt von Polstermöbeln
mit 18 Prozent sowie Schlaf- und Wohnzimmermöbeln mit je zwölf Prozent. Die Branche beschäftigt
100.000 Menschen in 9.000 Unternehmen. Fachund Führungskräfte für den Handel werden ständig gesucht. „Gerade im Möbelsektor ist das direkte
haptische Erleben der Produkte für die Kunden
entscheidend. Sie wollen die Ware sehen, anfassen
und ausprobieren“, meint Oliver Schönfeld, BauenWohnen-Experte beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de.
Einrichtungsbranche mit eigener
Schule
Die Einrichtungsbranche verfügt mit der Fachschule des Möbelhandels (Möfa) in Köln über ihre
eigene, staatlich anerkannte Weiterbildungseinrichtung - sowohl für die kompetente und umfassende Einrichtungs- und Küchenberatung als auch
für die ‹bernahme von Führungspositionen. Die
Fachschule richtet sich mit ihren Angeboten an
jene, die nach einer Erstausbildung eine Aufstiegsfortbildung anstreben sowie an Schulabgänger mit
Fachhochschulreife oder Abitur, die in einem dualen Studiengang in nur drei Jahren die berufliche
Erstausbildung und ein Fachschulstudium kombinieren möchten. Unter www.moefa.de gibt es In-
Unterricht in überschaubaren Gruppen und ein direkter Kontakt zu Dozenten und Vertretern der Branche helfen beim
Lernen an der Fachschule des Möbelhandels.
58
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Alle Fotos: djd/Fachschule des Möbelhandels
Unterricht zum Anfassen: Die Praxisnähe hat dabei Priorität. Drei Möbelstudios, Musterküchen und aktuelles Anschauungsmaterial stehen zur Verfügung.
formationen zu den verschiedenen Studien- und
Bildungsgängen.
Vielfältige Fördermöglichkeiten
Die Teilnahme an den staatlich anerkannten Bildungsgängen der Möfa wird vom Staat finanziell
unterstützt. Die Schule selbst und die Bildungsgänge sind nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zertifiziert
und können mit Bildungsgutscheinen der Arbeitsagenturen besucht werden. Weitere Fördermöglichkeiten sind das Schüler-BAföG, das Meister-BAföG
nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz
(AFBG), die Begabtenförderung der IHKs und der
Berufsförderungsdienst der Bundeswehr. Zudem
gibt es Fördermöglichkeiten durch die Berufsgenossenschaft und die Rentenversicherung.
(djd)
Der Spaß kommt beim Lernen an der Fachschule des
Möbelhandels nicht zu kurz.
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
59
Foto: Linus64/photocase.com
Freizeitpädagogik
60
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Kunstverein Braunschweig
Wer macht die Kunst und wie entsteht sie?
Wie kommen Künstler auf ihre Ideen und wie setzen sie diese um?
F
ür Kindergartengruppen, Schulklassen oder individuelle junge Kunstexperten bietet der
Kunstverein Braunschweig verschiedene Vermittlungsformate, bei denen es darum geht, sich
mit Fragen und Themen zeitgenössischer Kunst zu beschäftigen. Sämtliche Angebote – von
der Führung bis zum mehrtägigen Workshop – sind auf die aktuellen Ausstellungen zugeschnitten und
bieten die Möglichkeit, sich sowohl im Gespräch als auch künstlerisch-praktisch Künstlern, Techniken
und Kunstwerken anzunähern.
Der KinderKunstSamstag richtet sich an Kinder im
Alter von 6 bis 12 Jahren und findet jeweils zwei Mal
pro Ausstellung statt. Im Rahmen von FiBS bietet der
Kunstverein Braunschweig regelmäßig Workshops mit
unterschiedlichen Schwerpunkten an. So steht das
Programm während der Ausstellung von Carsten Nicolai (ab 13. Juni) ganz im Zeichen von Licht und Ton.
Und wäre der Kunstverein Braunschweig nicht auch
ein toller Ort für die nächste Kindergeburtstagsparty? – Das Geburtstagskind hat dann natürlich freien Kontakt und Beratung
per E-Mail an: [email protected]
Eintritt!
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
61
Immer der Neugier nach!
Erlebnistouren mit dem GEOPARK
Mit dem erfahrenen Team des GEOPARKs Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen werden Kinder zu Forschern und Entdeckern und gehen den Dingen mit allen Sinnen auf den Grund. Gelernt wird ganz
nebenbei, z. B. auf Spurensuche in geheimnisvollen Wäldern, auf Zeitreise im Steinbruch oder beim
Feuermachen wie in der Steinzeit.
Angebote für Kitas und Schulklassen:
• „Feuer, Erde, Wasser, Luft“
– die vier Elemente des Lebens (Kita)
• „Zauberwald“
– von Elfen und Trollen (Kita, Grundschule)
• „Waldgeheimnisse“
– Erlebnistour mit allen Sinnen
(Kita, Grundschule, Sek. I)
• „Märchenzauber“ – Zaubermärchen, mit
Märchen die Natur erleben (Grundschule)
• „WasserWunderWelt“
– den Lebensraum Wasser erleben und
erforschen (Grundschule, Sek. I + II)
• „Ice Age“ – Steinzeit zum Anfassen
(Grundschule, Sek. I)
• „Viel Meer als man denkt“
– lebendige Erdgeschichte
(Grundschule, Sek. I + II)
• „Klasse Gemeinschaft“
– gemeinsam das Abenteuer bestehen
(Grundschule, Sek. I + II)
62
Fortbildungen für Erzieherinnen und Lehrkräfte:
Sie möchten die Natur mit Ihrer Kita-Gruppe oder
Ihrer Schulklasse gerne viel öfter aufsuchen, sie als
Spiel- und außerschulischen Lernort nutzen, sind
sich aber unsicher, wie die Zeit im Wald oder am
Bach zum Erfolg wird? In den Geopark-Fortbildungen zur Naturerlebnispädagogik wird Ihnen
gezeigt, wie Sie mit einfachen Spielen und Wahrnehmungsübungen den natürlichen Spieltrieb und
Forschergeist unterstützen und lenken können.
Nächste Termine: 9. Mai Kooperative Abenteuerspiele, 6. Juni Natur erleben, 27. Juni Natur macht
Kinder stark! Weitere Termine im Veranstaltungskalender 2015 unter www.geopark.biz.
Weitere Veranstaltungen, Klassenfahrten,
Projekttage, Wanderungen, Betriebsausflüge,
Kindergeburtstage bei:
Geopark Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen
Niedernhof 6 • 38154 Königslutter
Tel.: 05353-3003 • [email protected]
www.geopark.biz
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Phänomene entdecken
Tüfteln, basteln und begreifen im AHA-ERLEBNISmuseum
J
unge Menschen werden zu Weltentdeckern im AHA-ERLEBNISmuseum in Wolfenbüttel: Kinder
ab vier Jahren, Jugendliche wie auch Erwachsene gehen in den jährlich stattfindenden Mitmachausstellungen mit viel Spaß und kindlicher Neugierde den unbegrenzten Phänomenen
der Lebenswelt auf die Spur.
Tüfteln, experimentieren, basteln, anfassen und Kultur Lernwerkstatt konzeptionell vereint. In Mustaunen in künstlerischen Lerninseln – Lernen durch sikkursen, Kunst, Theater und Naturwissenschaften
(be)greifen lautet das Konzept. Im 15. Jubiläumsjahr können sich junge Menschen kreativ ausprobieren.
hat sich das Mitmachmuseum mit der Klangfarben Herzlich willkommen sind an den Vormittagen
Schulen und Kitas mit Voranmeldung sowie an vier
Nachmittagen Familien und Geburtstagsgruppen.
Extraveranstaltungen vieler Kooperationspartner
machen den Besuch zu einem runden Erlebnis.
AHA-ERLEBNISmuseum – Klangfarben e.V.
Lindener Straße 15
38300 Wolfenbüttel
Tel. 05331 6070377
www.AHA-KIMU.de.vu
Barockes Erleben!
In den hochbarocken Schlossräumen des Museums
begegnet man merkwürdigen Gegenständen, deren Geschichte und Geschichten entdeckt werden
wollen. Mit vielfältigen Angeboten, für große und
kleine Besucherinnen und Besucher, werden neue
Erfahrungen und Entdeckungen ermöglicht.
Nicht nur unsere heutigen Kleidungs- und Wohnstile oder Tischsitten haben ihren Ursprung in vergangenen Jahrhunderten und sind von fremden
Kulturen beeinflusst, sondern dies betrifft auch
unsere Lebensformen und Denkweisen. Unterschiedliche Aktionen, Erlebnisführungen, Entdeckertouren und Werkstätten laden ein, barocke
Lebenskultur zu erleben und zu verstehen.
Sind Sie neugierig geworden? Das Museum Schloss
Wolfenbüttel hat zusätzlich ein neues Angebot:
einen Audio-Guide für Kinder und ebenfalls einen
für Erwachsene. Beide Guides sind zeitlich aufein-
Foto: Andreas Greiner-Napp
Im Museum Schloss Wolfenbüttel
ander abgestimmt und bieten ein besonderes
Hörerlebnis. Die Kinder begleiten den Schüler
Florian auf einer Zeitreise in das 18. Jahrhundert.
Dort begegnen sie dem Oberhofmeister Herrn von
Walther und der Hofdame Mademoiselle Henriette
und erleben ein wirklich spannendes Abenteuer im
Schloss – es ist auch für Erwachsene geeignet.
Hier gibt es Infos über weitere
Angebote für Kinder, Familien,
Schulkassen und Kita-Kinder:
Museum Schloss Wolfenbüttel – Schlossplatz 13
38304 Wolfenbüttel – Tel. 05331 924614
www.schlosswolfenbuettel.de
Öffnungszeiten: Di. bis So., 10 bis 17 Uhr
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
63
Science Center
phæno Wolfsburg:
Naturwissenschaftliche Phänomene selbstständig entdecken
E
Foto: Janina Snatzke
ine Feder, die man sehen, aber nicht greifen kann, ein Hexenhaus, das einem die Sinne
verwirrt, vielfarbige Schatten und außergewöhnliche optische Täuschungen: Menschen sind
neugierig. Es macht ihnen Spaß, diesen und anderen Geheimnissen auf den Grund zu gehen.
Vom Feuertornado bis zum Wasserstrudel gibt es im phæno in Wolfsburg unglaublich viele Möglichkeiten dieser Neugierde freien Lauf zu lassen:
Foto: Janina Snatzke
Foto: Matthias Leitzke
Freitragende Brücken bauen, Pendelwellen erzeugen, DNA analysieren, eine Wasserstoffrakete
starten oder elektrische Geräte durch Muskelkraft
betreiben – die Freude am Entdecken führt durch
interessante Themenfelder wie zum Beispiel Energie, Mathe, Dynamik, Spürsinn, Sehen oder Leben.
64
Im Mittelpunkt des außerschulischen Lernorts
steht das selbstständige Ausprobieren von interaktiven Exponaten, die Kinder, Jugendliche und
Erwachsene für Naturwissenschaft und Technik
begeistern.
Angebote für Schulklassen:
• Thematische Entdeckertouren zu verschiedenen
Themenbereichen.
• Workshops ermöglichen eine intensive Auseinandersetzung mit einem Thema.
Angebote für KiTa-Gruppen
(für Kinder von 5 bis 6 Jahren):
• phænolini-Touren laden mit Zusatzmaterialien
zum Entdecken ein.
• Workshops ermöglichen erste einfache Experimente.
Jugendgruppen
• eine Phänomene-Rallye fordert zum gemeinsamen Erkunden heraus.
Nutzen Sie die kostenfreien Info-Treffen für Lehrkräfte, Erzieher und Gruppenleiter, um sich über
das Angebot von phæno zu informieren.
Ausführliche Informationen zu den Angeboten gibt
es auch unter www.phaeno.de.
CLICCLAC Ratgeber - Bildung 2015
Vom Kinderführerschein
bis zum Luftraketenauto
zeichnung „Offizielle Maßnahme der UN-Dekade
Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014).
Im Jahr 2015 feiert die Autostadt ihr 15-jähriges
Bestehen – mehr als zwei Millionen Besucher pro
Jahr machen sie zu einer der beliebtesten kulturellen und touristischen Destinationen Deutschlands.
Foto: Thomas Koepke
In dem Themenpark am Mittellandkanal regen
Workshops der technischen Frühbildung Kinder ab
vier Jahren dazu an, naturwissenschaftliche und
technische kennenzulernen. Teenager und junge
Erwachsene erschließen sich das Themenspektrum
aus natur- und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektive. Auch künstlerische Workshops sind Bestandteil des vielseitigen Angebots.
Um Kinder und Jugendliche für die menschliche
Mobilität zu interessieren, hat die Autostadt eine
eigene Fachabteilung ins Leben gerufen – die „Inszenierte Bildung“. Seit über zehn Jahren ist die
Autostadt als außerschulischer Lernort anerkannt,
seit 2014 trägt das Curriculum Mobilität in der Autostadt als vorbildliche Bildungsinitiative die Aus-
Spannende Seiten der Mobilität entdecken
Foto: Nele Martensen
M
it einem MiniBeetle auf einem Parcours den Kinderführerschein machen, ein Luftraketenauto bauen
und mit nach Hause nehmen oder in einem
Musikworkshop selbst Schlagzeug spielen: In
der Autostadt in Wolfsburg können Kinder auf
spielerische Weise erlernen, welche spannenden
Aspekte das Thema Mobilität beinhaltet.
Musik | Kunst | Lernen | Ausbildung & Beruf | Freizeitpädagogik
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Alles nur geklaut
Über die Lust, die Wirklichkeit zu verändern
S
tellen wir uns vor: Wir sind Ermittler, einem Fall auf der Spur, den wir noch gar nicht kennen.
Ein Polizist erzählt uns, wie Polizeiarbeit geht. Immerhin. Wir lernen schnell, machen uns
auf den Weg und recherchieren – in der Fußgängerzone, im Schloss, im Park? Lauter Spuren.
Wir sammeln Indizien. Eine Fotografin begleitet uns, sichert, was zu sichern ist. Und Stück für Stück
entsteht in Fotos und Texten eine Geschichte, die unseren Fall löst.
ion? Wo beginnt
Oder ist all das nur eine Illus
ll, wo die Fälschung?
unsere Wahrheit über den Fa
• KulturCamp (17. bis 19. Juli):
Werkstatt, Experimente und Beisammensein
Das ist ein kleiner Einblick in das diesjährige KulturCamp an der Bundesakademie für Kulturelle
Bildung in Wolfenbüttel. Es handelt sich beim KulturCamp um ein neues Format, das Formen wie
z. B. Werkstatt, Spiele, Performances und Experimente miteinander verbindet. 2015 steht das Camp
unter dem Motto „Alles nur geklaut. Über die Lust,
die Wirklichkeit zu verändern“ – passend zum Jahresthema der Bundesakademie „Klaut!“.
„Im KulturCamp setzen wir auf Praxis, aufs Probieren und lassen uns überraschen, wohin uns
die Lust am Klauen, Fingieren, Verändern führt.
Mit künstlerischen und kreativen Methoden puzzeln wir Einzelteile zusammen und behaupten,
das sei ein Ganzes, schließlich haben wir von den
großen Fälschern gelernt“, sagen Olaf Kutzmutz,
Programmleiter Literatur, und Andreas Grünewald
Steiger, Programmleiter Museum, die dieses Jahr
das KulturCamp ausrichten.
Eingeladen sind alle, die Spaß an Kunst und Kultur, an geselligem Beisammensein und natürlich
am Klauen haben. Ein detailliertes Programm erscheint rund zehn Wochen vor dem KulturCamp
auf der Homepage der Bundesakademie
www.bundesakademie.de
unter dem Reiter Programm.
Beim KulturCamp 2014 wurden die Teilnehmer zum kreativen Grenzkontrollgang gebeten. Mit langen Wollfäden
zogen sie auf dem Fußboden die verschiedenen geografischen Stationen ihres Lebens nach – rückwärts ausgehend
von ihrer Ankunft in Wolfenbüttel. Diese kleine Weltreise war Teil eines „Interkulturellen Einreisetrainings zum Grenzübertritt“.
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