2006/07 Verantwortung im Dialog
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2006/07 Verantwortung im Dialog
2006/07 Verantwortung im Dialog Social Report ÜBER BRITISH AMERICAN TOBACCO IN DEUTSCHLAND Die British American Tobacco Gruppe ist, am globalen Marktanteil gemessen, der zweitgrößte Tabakkonzern der Welt. Insgesamt produziert das Unternehmen in 44 Ländern mehr als 300 unterschiedliche Marken, die in über 180 Märkten verkauft werden. Die vier internationalen strategischen Marken sind Kent, Dunhill, Lucky Strike und Pall Mall. Das Tochterunternehmen British American Tobacco Deutschland wurde 1926 in Hamburg gegründet. Noch heute befinden sich an diesem Standort die zentralen Unternehmensbereiche für Deutschland sowie Beteiligungen und Teile der europäischen Servicebereiche. Darüber hinaus verfügt British American Tobacco Deutschland über zwei weitere Standorte in Bayreuth und Bremen. In Bayreuth erfolgen die Herstellung von Cigaretten sowie Forschung und Entwicklung, in Bremen die Feinschnittproduktion. Insgesamt beschäftigte British American Tobacco Deutschland über 2000 Mitarbeiter und ist seit 2001 zweitgrößter Tabakwarenanbieter am deutschen Markt. Innerhalb Deutschlands wurden 2006 22,9 Milliarden Cigaretten verkauft, was einem Marktanteil von 24,6 Prozent entspricht. Am deutschen Markt ist das Unternehmen mit den vier Marken Lucky Strike, Pall Mall, HB und Gauloises Blondes unter den Top-Ten-Markenfamilien vertreten. Weitere erfolgreiche Tabakprodukte sind zum Beispiel die Feinschnittmarken Javaanse Jongens, Samson und Schwarzer Krauser. UNABHÄNGIGE ÜBERWACHUNG UND ASSURANCE Der gesamte Social Reporting Prozess bei British American Tobacco in Deutschland folgt den Kriterien der international geltenden Qualitätsnorm AccountAbility1000 Assurance Standard (AA1000AS) und wird von einer unabhängigen Institution überwacht und verifiziert. Damit wird sichergestellt, dass § der Prozess nach objektiven, überprüfbaren und vergleichbaren Kriterien verläuft § jeder Prozessschritt transparent und nachvollziehbar ist § die Auswahl der Dialogpartner und Themen fair erfolgt § die Dialogpartner ihre Themen offen und uneingeschränkt zur Sprache bringen können § die Fakten und Informationen in der anschließenden Berichterstattung, also auch in diesem Bericht, korrekt wiedergegeben werden Die Prüfung und Assurance nimmt Bureau Veritas vor, das auch regelmäßig als Beobachter an den Dialogveranstaltungen teilnimmt. Das 1828 gegründete Bureau Veritas mit Hauptsitz in Paris ist eine der weltweit führenden Prüfungsinstitutionen in Sicherheits-, Qualitäts- und Umweltfragen. Assurance-Symbole Bureau Veritas hat die in diesem Report beschriebenen Informationen in drei unterschiedlichen Detailtiefen verifiziert. Insbesondere die Daten und Fakten, die für den Social Reporting Prozess von entscheidender Bedeutung sind, wurden umfassend geprüft. Welche Sachverhalte im Einzelnen in welcher Intensität überprüft wurden, ist an den entsprechenden Textpassagen folgendermaßen gekennzeichnet: FORTGESCHRITTEN Die dargestellten Informationen werden von zugrunde liegenden Nachweisen gestützt, die Aktivitäten wurden von der Prüfinstanz überwacht und die beschriebenen Aktivitäten entsprechen den Anforderungen des AA1000AS. POSITIV Die Informationen im Bericht werden durch zugrunde liegende Nachweise gestützt. Es wurden keine wesentlichen Fehler oder Unterlassungen festgestellt. BASIS Im Lauf der Prüfung konnte Bureau Veritas nichts feststellen, was auf wesentliche Fehler, Unterlassungen oder falsche Angaben hindeutet. Unabhängiger Assurance-Anbieter AA1000AS: www.accountability.org.uk Bureau Veritas: www.bureauveritas.de 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:19 Uhr Seite 3 INHALT Social Report 2006_ 3 04 Vorwort PROZESS UND ERGEBNISSE 07 08 09 12 Einleitung Die globale CSR-Strategie Social Reporting in Deutschland Fünf Jahre Social Reporting bei British American Tobacco Deutschland – Ergebnisse im Überblick/Ausblick THEMEN DER STAKEHOLDER 15 16 20 24 26 28 31 32 Einleitung Jugendschutz und Kommunikation für Tabakprodukte Zusatzstoffe und Verbraucherinformation Illegaler Cigarettenhandel Harm Reduction: Mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des mit dem Rauchen verbundenen Risikos Rauchen in der Öffentlichkeit Mitarbeiter fördern – Leistung anerkennen Gesellschaftliches Engagement: Die Stiftung für Zukunftsfragen UMWELTSCHUTZ UND ARBEITSSICHERHEIT 35 36 38 39 Einleitung EHS-Managementsystem Kontinuierlich sinkende Unfallzahlen Konsequente Verbesserungen beim Umweltund Klimaschutz GRI (GLOBAL REPORTING INITIATIVE)-INDIKATOREN 41 42 43 46 Einleitung Ökonomische Indikatoren Ökologische Indikatoren Gesellschaftliche/soziale Indikatoren UNABHÄNGIGE ASSURANCE 49 Assurance bei British American Tobacco Deutschland von Bureau Veritas 54 55 Die Teilnehmer der Dialogveranstaltungen Impressum Feedback-/Bestellfax 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 4 Zusammenhang mit Tabakkonsum und -verkauf entstehen. Voraussetzung dafür ist, dass wir sowohl die notwendige Glaubwürdigkeit und Kompetenz als auch die jeweiligen Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten besitzen. Wir haben in den vergangenen Jahren viel gelernt. Die regelmäßigen Dialogveranstaltungen zeigen uns auf, in welchen Bereichen wir uns stärker engagieren und eine verantwortliche Führungsrolle übernehmen können und müssen. Die Themen und Meinungen bei diesen Dialogen sind ebenso vielschichtig wie die beteiligten Stakeholder-Gruppen. Daher sind wir im vergangenen Jahr dazu übergegangen, mehr Dialoge zu jeweils bestimmten Themen anzubieten. Auf diese Weise können wir mit den jeweiligen Interessengruppen intensiver und effizienter einzelne Problembereiche diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten. LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, seit nunmehr fünf Jahren pflegen wir den offenen und kritischen Dialog mit unseren Stakeholdern. Wir sind mehr denn je davon überzeugt, dass diese regelmäßigen Dialogveranstaltungen wichtig und richtig sind. Denn es geht um die Frage, wie wir unser Geschäft verantwortungsbewusst gestalten können. Und dies können wir nur gemeinsam mit Ihnen. Wirtschaft, Politik und Gesellschaft müssen konstruktiv zusammenarbeiten, um die Interessen von Rauchern und Nichtrauchern in Einklang zu bringen und gesellschaftliche Probleme zu lösen. Mit den Dialogveranstaltungen bieten wir allen Stakeholdern – Kritikern und Fürsprechern der Tabakindustrie – gleichermaßen eine Plattform, um Probleme und auch Kritik offen anzusprechen, die eigene Position zu reflektieren und gemeinsam Ansätze zu erarbeiten, wer in welchem Bereich einen effektiven Beitrag zur Problemlösung leisten kann. Fünf Jahre Social Reporting haben gezeigt, dass wir bereit sind, überall dort tätig zu werden und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln und durchzuführen, wo Probleme im Aktuell besteht vor allem dringender Handlungsbedarf beim Jugendschutz und bei der Bekämpfung des illegalen Handels von Tabakprodukten. In beiden Fällen handelt es sich um vielschichtige gesamtgesellschaftliche Probleme, die nicht allein von der Wirtschaft gelöst werden können. Alle Stakeholder sind aufgefordert, aktiv zu werden und konstruktiv zusammenzuarbeiten – von der Politik über die Wirtschaft bis hin zu den Verbrauchern. Das haben auch unsere Dialogveranstaltungen deutlich gezeigt. Unsere Position beim Jugendschutz ist eindeutig: Rauchen unter 18 Jahren gehört verboten. Wir wollen nicht, dass Minderjährige rauchen. Dafür werden wir uns weiterhin gezielt einsetzen. Allerdings haben die regelmäßigen Dialogveranstaltungen deutlich gemacht, dass wir gerade beim Thema Jugendschutz nicht die Erwartungen aller Stakeholder erfüllen können. So fehlt uns beispielsweise im Bereich der Prävention und Aufklärung die Glaubwürdigkeit, um hier eine führende Rolle zu übernehmen. Dennoch wollen wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv für eine Verbesserung des Jugendschutzes einsetzen. Wir haben in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Anregungen erhalten, unsere 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 5 Vorwort_ 5 „Mit den Dialogveranstaltungen bieten wir allen Stakeholdern – Kritikern und Fürsprechern der Tabakindustrie – gleichermaßen eine Plattform, um Probleme und auch Kritik offen anzusprechen, die eigene Position zu reflektieren und (Mark Cobben) gemeinsam Ansätze zu erarbeiten.“ Maßnahmen entsprechend überprüft und, wo notwendig, angepasst oder ergänzt. Diesen Weg wollen wir auch in Zukunft konsequent weitergehen. Der Handel mit illegalen Cigaretten – insbesondere mit minderwertigen Produktfälschungen – hat dramatische Ausmaße angenommen und bedroht die gesamte Gesellschaft durch kontinuierlich sinkende Steuereinnahmen, drastische Umsatzverluste in Industrie und Handel, die Vernichtung von Arbeitsplätzen und, was vielen Konsumenten nicht bewusst ist, erheblich höhere gesundheitliche Risiken. Schon fast jede vierte Cigarette, die in Deutschland geraucht wird, ist nicht hier versteuert. Wird der Schmuggel nicht schnellstmöglich eingedämmt, gehen noch mehr Arbeitsplätze verloren, die dann in der organisierten Kriminalität neu entstehen. paket geschnürt, das insbesondere die Politik auffordert, effiziente Rahmenbedingungen im Kampf gegen den illegalen Handel zu schaffen. Ob Cigarettenschmuggel, Jugend- und Nichtraucherschutz oder die Risikominimierung des Tabakkonsums – der konstruktive und lösungsorientierte Austausch mit allen Stakeholdern ist uns ein zentrales Anliegen. Wir wollen für Sie ein fairer, zuverlässiger und konstruktiver Ansprechpartner sein, um tragfähige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln und unser unternehmerisches Handeln in Deutschland so auf verantwortliche Weise fortzuschreiben. Mark Cobben, Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung in diesem Bereich sehr ernst und schöpfen alle Möglichkeiten innerhalb unseres Handlungsspielraums aus – von der Unterstützung der Behörden bei der Identifizierung und Vernichtung von geschmuggelter und gefälschter Ware über die regelmäßige Überprüfung unserer Produktionsmengen in den einzelnen Ländern bis hin zu juristischen Maßnahmen gegen Produktpiraterie. Doch wir können weder die Ursache des illegalen Handels beseitigen noch die Schmuggelwege kontrollieren. Die Ursache, so das Fazit unseres Stakeholder-Dialogs, liegt in den massiven Tabaksteuererhöhungen der vergangenen Jahre. Sie haben den Schmuggel künstlich vervielfacht. Gemeinsam mit Vertretern aus Polizei, Zoll, Justiz, Wirtschaft und Verbraucherschutz haben wir jetzt ein Maßnahmen- Sprecher der Geschäftsführung British American Tobacco (Germany) GmbH 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 6 07_ Einleitung 08_ Die globale CSR-Strategie 09_ Social Reporting in Deutschland 12_ Fünf Jahre Social Reporting bei British American Tobacco Deutschland – Ergebnisse im Überblick/Ausblick 01 PROZESS UND ERGEBNISSE 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 7 Prozess und Ergebnisse_ 7 VERANTWORTUNG IST ZUKUNFTSSICHERUNG Die internationale British American Tobacco Gruppe ist sich der Risiken bewusst, die mit dem Konsum ihrer Produkte verbunden sind. Verantwortliches Handeln ist daher für den weltweit zweitgrößten Hersteller von Tabakprodukten die Voraussetzung, um langfristig erfolgreich sein zu können. Corporate Social Responsibility (CSR) gehört neben Produktivität und Wachstum zu den drei globalen strategischen Säulen und ist damit auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette integraler Bestandteil unternehmerischen Handelns – von der Produktentwicklung bis zur Vermarktung. Herzstück der globalen CSR-Strategie ist der Dialog. Die Gruppe pflegt den kontinuierlichen und kritischen Austausch mit Stakeholdern aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Denn verantwortungsbewusstes Handeln heißt, sich mit den gesellschaftlichen Erwartungen auseinanderzusetzen und sie bei unternehmerischen Entscheidungen zu berücksichtigen. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 8 DIE GLOBALE CSR-STRATEGIE In den vergangenen Jahren haben sich weltweit sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf politischer Ebene die Einstellungen zum Tabakkonsum verändert und mit ihnen die Erwartungen an Unternehmen der Tabakindustrie. Die British American Tobacco Gruppe sieht sich in der Verantwortung, auf diese Erwartungen einzugehen und sie bei unternehmerischen Entscheidungen zu berücksichtigen, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern und langfristig Shareholder-Value zu schaffen. Daher sucht die Unternehmensgruppe weltweit aktiv den systematischen Dialog mit den gesellschaftlichen Anspruchsgruppen (Stakeholdern) und hat 2001 im Rahmen der CSR-Strategie das Social Reporting gestartet. Im Mittelpunkt dieses langfristigen Prozesses stehen regelmäßige Dialogveranstaltungen mit den Stakeholdern. Die British American Tobacco Gruppe bringt Kritiker und Fürsprecher der Tabakindustrie an einen Tisch, um die unter- schiedlichen Standpunkte in der Gesellschaft kennenzulernen und die eigenen Werte und Ziele entsprechend kritisch zu überprüfen. Ziel ist es, aus den teilweise sehr unterschiedlichen Positionen und Meinungen Schnittmengen zu erarbeiten, die Ansätze für pragmatische Problemlösungen bieten. Auf Basis dieses kontinuierlichen Dialogs analysiert das Unternehmen, in welchen Bereichen bzw. Problemfeldern es eine stärkere Verantwortung übernehmen kann, und leitet daraus entsprechende Maßnahmen ab. Um die Unabhängigkeit und Neutralität der Dialogveranstaltungen sicherzustellen, folgt der gesamte Social Reporting Prozess den Kriterien des AccountAbility1000 Assurance Standard (AA1000AS) und den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Die Einhaltung dieser Standards und auch die Umsetzung der sich aus den Dialogveranstaltungen ergebenden Maßnahmen werden von der unabhängigen Institution Bureau Veritas überwacht und verifiziert. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 9 Prozess und Ergebnisse_ 9 Achieve Leadership of the Global Tobacco Industry Der Social Reporting Prozess der British American Tobacco Gruppe folgt den Richtlinien des AA1000AS. Dieser liefert Gestaltungs- und Growth Productivity Bewertungskriterien für Responsibility den Nachhaltigkeitsprozess mit dem Ziel, die soziale und ethische Verantwortung des Unternehmens und die Winning Organisation Qualität der Berichterstattung zu stärken und kontinuierlich zu Unternehmensstrategie der British American Tobacco Gruppe Mit dem aufwendigen Social Reporting Prozess als Kernelement der CSR-Strategie hat die British American Tobacco Gruppe innerhalb der Tabakbranche eine neue Form der Unternehmensführung etabliert, die StakeholderInteressen und Shareholder-Value gleichermaßen berücksichtigt. In der Folge ist British American Tobacco p.l.c. das einzige Tabakunternehmen, das im Dow Jones Sustainability World Index (DJSI World) und im Dow Jones STOXX Sustainability Index (DJSI STOXX) geführt wird. Der Social Reporting Prozess findet inzwischen in 32 Märkten statt – so werden zwei Drittel des gesamten Absatzvolumens abgedeckt. Weltweit steht das Tabakunternehmen mit mehr als 300 Stakeholder-Gruppen im regelmäßigen Dialog. Für die vollständige Einbettung der CSRPrinzipien in das Unternehmen sorgt eine CSRGovernance-Struktur, die die gesamte Unternehmensgruppe erfasst. Auf globaler, regionaler und lokaler Ebene wurden CSR-Komitees einge- verbessern. richtet, die im strategischen Management verankert sind. Sie treffen sich regelmäßig, um Fortschritte des Prozesses zu überprüfen, strategische Entscheidungen zu treffen und die Wirksamkeit von umgesetzten Maßnahmen zu überprüfen. SOCIAL REPORTING IN DEUTSCHLAND British American Tobacco Deutschland war eine der ersten Gesellschaften innerhalb der Unternehmensgruppe, die 2001 mit dem Social Reporting Prozess begonnen hat. Bis heute ist sie der einzige Tabakprodukthersteller in Deutschland, der einen solchen Prozess durchführt und so gesellschaftliche Erwartungen in der Unternehmensstrategie berücksichtigt. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 10 STAKEHOLDER-GRUPPEN Verbraucher Medien Medien Wissenschaft und Forschung Umwelt Medien Jugend Umweltschutzverbände und -initiativen Medien Lifestyle Umweltbundesamt Umweltministerien Jugend Gesundheit Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Verbraucherverbände Lehrerverbände Elternverbände Nichtraucher Raucher Ärztekammern und -verbände Medien Politik und Wirtschaft Jugendorganisationen Jugendschutzorganisationen Zulieferer (Papier- und Druckindustrie) Bundesverband der Deutschen Industrie Medien Gesundheit Krankenkassen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Mitarbeiter EU-Kommission Bundesministerium für Bildung und Forschung Bundestag EU-Parlament Potenzielle Mitarbeiter Tabakwarengroßhandel EU-Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit Tabakwareneinzelhandel Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Tabakproduzenten Deutsche Industrieund Handelskammer Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit WHO Werbewirtschaft Wirtschaft, Handel und Lieferanten Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz Nichtraucherinitiativen VdR und VdC Berufsgenossenschaft Nahrung und Gaststätten Bundesinstitut für Risikobewertung Verbände der Zeitungs- und Zeitschr.-Verleger DKFZ Krebsforschung Suchtforschung Fraunhofer Institut für Toxikologie und Aerosolforschung Weitere Ministerien Bundeskanzlerin Bundesministerium für Finanzen Gesundheitsbehörden der Länder Petitionsausschuss Landesregierungen Finanzausschuss DEHOGA Kanzleramtsminister und Berater im Kanzleramt Bundestagsfraktionen Europarat BM Gesundheit Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Gewerkschaft NGG Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bundesforschungsanstalten Landesmedienanstalten der Rundfunkräte Wissenschaft und Forschung Landesparlamente EU-Ausschuss für Recht EU-Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz Politik und Gesetzgebung Europäischer Gerichtshof Kirchen Körperschaften und Verbände Ziel der Dialogveranstaltungen sehr hohe Relevanz hohe Relevanz Relevanz ist es, die Erwartungen der Stakeholder kennenzulernen und Schnittmengen aus den unterschiedlichen Positionen zu erarbeiten, die British American Tobacco Deutschland Ansätze für das eigene unternehmerische Handeln bieten. Anschließend werden die Stakeholder-Erwartungen und die Antworten des Unternehmens im Social Report festgehalten und öffentlich kommuniziert sowie entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Aufgrund der Komplexität der gesellschaftlichen Erwartungen und der Vielzahl der unterschiedlichen Stakeholder-Gruppen hat British American Tobacco Deutschland die Dialogveranstaltungen im Jahr 2006 ausgeweitet. Statt einer Dialogrunde pro Jahr wurden verschiedene themen- und zielgruppenorientierte Veranstaltungen durchgeführt. So fanden im Jahr 2006 Dialoge zu den Themen Jugendschutz, Tabakzusatzstoffe, Mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des mit dem Rauchen verbundenen Risikos und Rauchen in der Öffentlichkeit statt. Im Februar 2007 wurde eine Dialogveranstaltung zur Problematik des illegalen Cigarettenhandels durchgeführt. Darüber hinaus wurden bei einer internen Dialogveranstaltung auch die Mitarbeiter als eine der wichtigsten Stakeholder-Gruppen in den Social Reporting Prozess einbezogen. Ziel war es, die Erwartungen der Mitarbeiter an ihr Unternehmen bezüglich verantwortlichen unternehmerischen Handelns kennenzulernen. Die Mitarbeiter haben das Gesprächsangebot und die damit verbundene Möglichkeit, sich aktiv in den Prozess einzubringen, äußerst positiv und konstruktiv angenommen. Daher wird der Dialog mit den Mitarbeitern fortgesetzt. Probleme diskutieren – Lösungsansätze finden Bei allen Dialogveranstaltungen sind die Stakeholder grundsätzlich aufgefordert, frei ihre Meinung zu äußern sowie Erwartungen an das Unternehmen zu formulieren. British American Tobacco Deutschland stellt sich offen jeder Kritik und setzt sich intensiv mit den Vorschlägen und 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 11 Prozess und Ergebnisse_ 11 Erwartungen auseinander. Die Konsequenzen bzw. Maßnahmen, die das Unternehmen daraus ableitet, werden jeweils bei der nächsten Veranstaltung präsentiert. Auf diese Weise entsteht ein kontinuierlicher und konstruktiver Dialog. Die regelmäßigen Dialogveranstaltungen zeigen British American Tobacco Deutschland auf, in welchen Bereichen es mehr Verantwortung übernehmen und sich aktiv engagieren kann und muss – auch im Hinblick auf sachliche und offensive Aufklärung über Tabakprodukte und ihre gesundheitlichen Auswirkungen. So hat das Unternehmen in Deutschland in den vergangenen Jahren auf Anregung der Stakeholder eine Vielzahl von Maßnahmen ins Leben gerufen, die in diesem Report dargestellt sind. Auf internationaler Ebene arbeitet die British American Tobacco Gruppe intensiv an der Forschung und Entwicklung zur Reduzierung des mit dem Rauchen verbundenen gesundheitlichen Risikos. Die Dialogveranstaltungen machen aber auch deutlich, dass einem verantwortlich handelnden Tabakunternehmen Grenzen gesetzt sind und es nicht alle Stakeholder-Erwartungen erfüllen kann. Ein Tabakhersteller kann nicht für alle gesellschaftlichen Probleme, die mit dem Verkauf und Konsum von Tabakprodukten in Verbindung stehen, die Hauptverantwortung zur Lösung übernehmen. So ist es zum Beispiel in der Öffentlichkeit wenig glaubwürdig, wenn ein Tabakunternehmen Antiraucher- oder Präventionskampagnen für Jugendliche durchführt. Die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche rauchen, ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, bei dessen Lösung alle Stakeholder, insbesondere die Elternhäuser, in der Pflicht stehen. In allen Bereichen, in denen British American Tobacco Deutschland effektiv und glaubwürdig agieren kann, ist das Unternehmen bereit, durch eigene Maßnahmen oder – sofern dies nicht möglich ist – in Kooperation mit anderen Unternehmen und Verbänden, beispielsweise aus Handel und Gastronomie, verantwortlich auf die gesellschaftlichen Erwartungen einzugehen und zur Problemlösung beizutragen. ➜ Die globale CSR-Strategie von BAT: www.bat.com ➜ Dow Jones Sustainability Index: www.sustainability-index.com ➜ Die Global Reporting Initiative: www.globalreporting.org SOCIAL REPORTING PROZESS Identifikation der Stakeholder und Themen UMSETZEN ZUHÖREN Dialog: Erwartungen kennenlernen und verstehen Umsetzung der Verpflichtungen und Überprüfung der Wirksamkeit Diskrepanzen erkennen, Verpflichtungen eingehen Kommunikation (Social Report) ENTSCHEIDEN 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 12 FÜNF JAHRE SOCIAL REPORTING PROZESS BEI BRITISH AMERICAN TOBACCO DEUTSCHLAND ERGEBNISSE IM ÜBERBLICK/AUSBLICK STAKEHOLDER-FORDERUNG ANTWORT BRITISH AMERICAN TOBACCO DEUTSCHLAND STATUS JUGENDSCHUTZ Heraufsetzung des Mindestalters für den Erwerb von Tabakprodukten auf 18 Jahre – In Übereinstimmung mit der globalen Position der British American Tobacco Gruppe Unterstützung des entsprechenden Vorhabens der Bundesregierung – Klare Kommunikation dieses Standpunktes durch Packungsaufdruck „Rauchen – bitte nur Erwachsene“ – Werbeabkommen der deutschen Cigarettenindustrie zur freiwilligen Selbstbeschränkung; Sicherstellung, dass Werbung sich nicht an Kinder und dieses verbietet u.a. Werbung mit Prominenten, Personen unter 30 Jahren und Personen, Jugendliche richtet; hierzu sollte das Alter der abgebildeten die jünger als 30 wirken, durchzuführen Menschen deutlich höher sein als das der Jugendlichen Alternativ: auf den Einsatz von Menschen in der Werbung – Internationale Marketingstandards zur weiteren Selbstbeschränkung in der Werbung – Kontrollmechanismen zur Sicherstellung der Einhaltung aller gesetzlichen und freiwilligen verzichten Werbebeschränkungen, z.B. Überprüfung der Werbebannmeile um Schulen mithilfe von GPS-Daten – Beschränkung des Zugangs der Markenwebsites auf volljährige Raucher mit deutschem Wohnsitz durch das Verifizierungssystem CHEKX. Anfang 2007 wurde dessen ungeachtet vom Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen die Markenseiten von British American Tobacco Deutschland im Internet erlassen, bis zur endgültigen gerichtlichen Klärung sind die Seiten abgeschaltet Seit 1999 Seit 1966 Seit 2001 Laufend Seit 2005 Unterstützung von Aufklärungsprogrammen für Jugendliche VERSUS Verzicht auf Unterstützung von Aufklärungsprogrammen für Jugendliche aufgrund mangelnder Glaubwürdigkeit – Erfahrungswerte zeigen, dass Tabakunternehmen keine glaubwürdigen Absender von Präventionsmaßnahmen sind – British American Tobacco Deutschland wird jedoch auf seiner Website www.bat.de Links zu Anbietern entsprechender Programme bereitstellen Forderung nach Sensibilisierung von Autofahrern zum Thema Nichtrauchen, wenn Kinder mitfahren – Kooperation „Rücksicht – kommt gut an!“ mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD) Erschwerung des Zugangs zu Cigaretten für Jugendliche; Abbau/Umbau von Automaten, Verkaufsverbote – Unterstützung der Automatenaufsteller bei der Umstellung auf das jugendsichere Geldkartensystem durch finanzielle Anreize, Software und Schulungen – Überprüfung der Automaten Anfang 2007; bei Nichteinhaltung der Jugendschutz2007 regelungen Sanktionen (Lieferstopp für den Betreiber) – Sensibilisierung des Handels zur strikten Einhaltung des Jugendschutzes nach Inkrafttreten 2003 des neuen Jugendschutzgesetzes am 01.04. 2003: Verteilung von Informationsbroschüren und Hinweisaufklebern an rund 80.000 Einzelhändler sowie persönliche Gespräche des Außendienstes mit rund 40.000 Händlern Unterstützung von Projekten/Organisationen, die das Ziel haben, Jungendliche zu „starken“ Persönlichkeiten zu machen VERSUS Keine Unterstützung von Projekten/Organisationen, um deren Unabhängigkeit nicht zu beeinflussen – Erfahrungswerte zeigen, dass British American Tobacco Deutschland im Falle der Unterstützung derartiger Projekte unerwünschte Einflussnahme vorgeworfen würde. Daher verzichtet das Unternehmen auf Maßnahmen dieser Art Unterstützung/Durchführung von Projekten zur Erforschung der Verhaltensweisen von Jugendlichen – British American Tobacco Deutschland wäre kein glaubwürdiger Sponsor für derartige Projekte. Dem Unternehmen würden unlautere Absichten unterstellt Signifikante Erhöhung des Verkaufspreises pro Packung bzw. Nutzung der Mehreinnahmen aus der Tabaksteuererhöhung für präventive Maßnahmen – Wie die Erfahrung zeigt, trägt die Erhöhung des Verkaufspreises nicht dazu bei, dass Konsumenten wesentlich weniger rauchen, sondern führt unter anderem zu einem erhöhten Konsum illegaler Ware. Daher haben die Tabaksteuererhöhungen der letzten Jahre nicht zu Steuermehreinnahmen geführt. Zudem liegt die Entscheidung über die Verwendung von Steuergeldern nicht bei Unternehmen, sondern beim Staat (siehe S. 24 ff.) Geplant für 2007 Seit 2005, fortgesetzt 2006 und 2007 2005 und 2006 KONSUMENTENINFORMATION Sicherstellung, dass in der Werbung der Warnhinweis auf abgebildeten Packungen stets lesbar ist – Im Interesse der Konsumenteninformation wird darauf geachtet, dass diese seit Einführung der Warnhinweise immer gut lesbar sind Laufend Forderung nach besserer Verbraucherinformation zum Thema Zusatzstoffe, Inhaltsstoffe, Rauchinhaltsstoffe – Veröffentlichung aller eingesetzten Zusatzstoffe im Internet (www.bat-ingredients.com) – Veröffentlichung der Broschüre „CIGARETTEN: Mehr als nur Tabak?“ und Durchführung von Workshops zur transparenteren Kommunikation – 2007 werden auf www.bat.de zu folgenden Themen Informationen bereitgestellt werden: Rauchinhaltsstoffe, standardisierte Messverfahren zur Bestimmung von Teer, Nikotin und Kohlenmonoxid, historischer Überblick über die Entwicklung der Cigarette (siehe S. 20 ff.) Seit 2003 2006 2007 Unterstützung der Behörden durch Förderung von Transparenz und der Entwicklung von geeigneten Testverfahren – British American Tobacco Deutschland ist offen für die Zusammenarbeit mit Behörden und bemüht sich, diese zu intensivieren Entwicklung eines Tests, mit dem Konsumenten herausfinden können, inwiefern sie abhängig sind – Fragebögen zur Ermittlung von suchtabhängigem Konsumverhalten werden bereits von unterschiedlichen Anbietern im Internet bereitgestellt. British American Tobacco Deutschland wird auf seiner Website www.bat.de Links zu entsprechenden Seiten bereitstellen Geplant für 2007 Bessere Kommunikation zum Thema Umweltschutz bei British American Tobacco Deutschland – Integration des jährlich erscheinenden Umweltschutzberichts in den Social Report. Dadurch sind alle CSR-relevanten Aktivitäten in einem Dokument zusammengefasst Seit 2005 Klare Kommunikation der Cigarette als Risikoprodukt (im Gegensatz zum Genussmittel) – British American Tobacco Deutschland stellt sicher, dass die Cigarette immer klar als Risikoprodukt kommuniziert wird Laufend Unterstützung eines kompletten Werbeverbots für Tabakwaren – Tabakprodukte sind legale Produkte. Aus diesem Grund ist British American Tobacco Deutschland der Ansicht, dass Werbung im angemessenen Rahmen möglich sein muss KOMMUNIKATION 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 13 Prozess und Ergebnisse_ 13 RAUCHEN IN DER ÖFFENTLICHKEIT Förderung des Nichtraucherschutzes – Unterstützung der Vereinbarung des DEHOGA und des Bundesgesundheitsministeriums zur Einrichtung von Nichtraucherzonen sowie Förderung von innovativen technischen Lösungen zur Verbesserung der Raumluftqualität (Einrichtung von Ventilation-Showcases) – Unterstützung von Rauchverboten in Schulen und Krankenhäusern (siehe S. 28 ff.) Seit 2005, fortgesetzt 2006 und 2007 Sensibilisierung von Rauchern für mehr Rücksichtnahme auf Nichtraucher und Kinder – Kampagne „Rücksicht – kommt gut an!“ in Kooperation mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD) – Kampagne „Ohne Rücksicht ist bald Schluss mit Rauchen“: Verteilung von einer halben Million Streichholzschachteln mit dem Kampagnenslogan an Konsumenten, ergänzt durch Anzeigen in der Handelspresse – Unterstützung der Umweltinitiative „Sauberhaftes Hessen“ Seit 2005, fortgesetzt 2006 und 2007 2005 2002, 2003, Fortsetzung geplant für 2007 PRODUKTENTWICKLUNG UND MÖGLICHE MASSNAHMEN ZUR REDUZIERUNG DES MIT DEM RAUCHEN VERBUNDENEN RISIKOS Interessenvertretung für die Zulassung von Snus (rauchfreies Tabakprodukt) in der EU – Die British American Tobacco Gruppe sucht den Dialog mit Wissenschaftlern, Gesellschaft und Gesetzgeber mit dem Ziel, über regulatorische Rahmenbedingungen zu sprechen, die die Einführung von rauchfreien Produkten wie „Swedish-Style Snus“ ermöglichen (siehe S. 26) Laufend Eliminierung von Zusatzstoffen, die im Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein; Anwendung des Vorsorgeprinzips – Durchführung von umfangreichen Untersuchungen zur Bewertung von Zusatzstoffen und Sicherstellung, dass diese nicht die Risiken des Rauchens erhöhen – Entwicklung eigener Produktstandards, die teilweise über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen; z.B. Verzicht auf vielfach kritisierte, aber gesetzlich zugelassene Stoffe (siehe S. 20 ff.) Laufend Entwicklung risikoärmerer Produkte – Die Entwicklung risikoärmerer Produkte hat höchste Priorität bei der British American Tobacco Gruppe (siehe S. 26) Laufend Fortführung des kritischen Stakeholder-Dialogs über die Gefahren des Rauchens – Der Social Reporting Prozess ist ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie und wird fortgesetzt Seit 2002 Bessere Erklärung der Assurance im Social Report – Leserfreundliche und verständliche Zusammenfassung des Assurance-Vorgangs im vorliegenden Social Report 2007 Bessere Kommunikation der Ergebnisse von CSR und Social Reporting bei British American Tobacco Deutschland – Weiterentwicklung des Social Reports vom reinen Dialogbericht zu einem themenorientierten Report – Tabellarische Darstellung der Ergebnisse im vorliegenden Social Report zur transparenten Darstellung der Entwicklung des Social Reporting Prozesses Seit Social Report 2005 Seit Social Report 2006 – Unterstützung der Behörden bei der Identifizierung und Vernichtung von geschmuggelter und gefälschter Ware – Regelmäßige Überprüfung der Produktionsmengen in den einzelnen Ländern zur Sicherstellung, dass nur so viel produziert wird, wie in dem jeweiligen Land konsumiert werden kann – Intensive Gespräche mit dem tschechischen und polnischen Handel, damit diese auf Werbung in Deutschland für günstige Tabakwaren verzichten – Durchführung einer Dialogveranstaltung zum Thema „Bekämpfung von Cigarettenschmuggel und Markenfälschung in Deutschland“ mit einem Maßnahmenkatalog als Ergebnis (siehe S. 24 ff.) Laufend SOCIAL REPORTING UND CSR CIGARETTENSCHMUGGEL UND MARKENFÄLSCHUNG Beteiligung an der Bekämpfung des Cigarettenschmuggels GENERELLE STAKEHOLDER-FORDERUNGEN Einstellung des Geschäfts mit Tabakprodukten – Es ist seit Langem allgemein bekannt, dass mit dem Tabakgenuss ernsthafte gesundheitliche Risiken verbunden sind und dass es schwierig sein kann, mit dem Rauchen aufzuhören. Regierungen in aller Welt haben ihre Tabakpolitik auf der Grundlage dieses Wissens gestaltet. Aus Sicht von British American Tobacco Deutschland gibt die Entscheidung für den Tabakgenuss, getroffen von einem informierten Erwachsenen, der Genuss und Risiko gegeneinander abwägt, nicht mehr Anlass zu Kritik als viele andere Entscheidungen, die jeder bezüglich seines Lebensstils trifft. Das Unternehmen teilt aber die Meinung, dass die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens reduziert werden sollten. Als verantwortungsbewusstes Tabakunternehmen fühlt sich das Unternehmen dazu verpflichtet, dies in Zusammenarbeit mit anderen voranzutreiben Einstellung der Interessenvertretung der Tabakindustrie (Lobbying) – Interessenvertretung ist ein elementarer Bestandteil in einer Demokratie, da durch Lobbying Fachinformationen an die Politik übermittelt werden. Wie alle anderen gesellschaftlichen Akteure formuliert auch British American Tobacco Deutschland seine Interessen und Erwartungen an die Politik Laufend Laufend Februar 2007, Umsetzung des Maßnahmenkatalogs geplant für 2007 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 14 15_ Einleitung 16_ Jugendschutz und Kommunikation für Tabakprodukte 20_ Zusatzstoffe und Verbraucherinformation 24_ Illegaler Cigarettenhandel 26_ Harm Reduction: Mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des mit dem Rauchen verbundenen Risikos 28_Rauchen in der Öffentlichkeit 31_Mitarbeiter fördern – Leistung anerkennen 32_Gesellschaftliches Engagement: Die Stiftung für Zukunftsfragen 02 THEMEN DER STAKEHOLDER 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 15 Themen der Stakeholder_ 15 VERANTWORTUNGSVOLL HANDELN Im Rahmen des Social Reporting Prozesses tritt British American Tobacco Deutschland regelmäßig mit einer Vielzahl von Stakeholdern in den Dialog, um auf Informationswünsche und Erwartungen einzugehen und gemeinsam die aktuellen Probleme anzugehen – sei es im Bereich des Jugend- und Nichtraucherschutzes, der Minimierung der mit dem Rauchen verbundenen gesundheitlichen Risiken oder der Bekämpfung des Cigarettenschmuggels. Auf diese Weise setzt das Unternehmen innerhalb der Tabakbranche in Deutschland Zeichen und etabliert sich als verlässlicher Partner. Verantwortungsvoll zu handeln ist ein zentrales Element der strategischen Unternehmensführung von British American Tobacco Deutschland und wird auch innerhalb des Unternehmens gefördert und praktiziert. Darüber hinaus engagiert sich der Cigarettenhersteller im Rahmen seines Corporate Social Investment Programms intensiv in der Förderung von Bildung und Wissenschaft. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 16 JUGENDSCHUTZ UND KOMMUNIKATION FÜR TABAKPRODUKTE Rauchen unter 18 Jahren gehört verboten. Diese Position vertritt British American Tobacco Deutschland und engagiert sich seit vielen Jahren konsequent für den Jugendschutz. Daher unterstützt das Unternehmen ausdrücklich die Pläne der Politik, das Mindestalter für den Erwerb von Tabakprodukten auf 18 Jahre anzuheben. Tabakprodukte sind legale Genussmittel, die ausschließlich Erwachsenen vorbehalten sein müssen. Denn nur mündige und informierte Konsumenten können eigenverantwortlich die gesundheitlichen Risiken abwägen und sich bewusst für das Rauchen oder Nichtrauchen entscheiden. Der Jugendschutz hat eine lange Tradition bei British American Tobacco in Deutschland. Bereits seit rund 40 Jahren engagiert sich das Unternehmen gegen den Tabakkonsum von Jugendlichen und hat diesbezüglich eine Vielzahl von Maßnahmen durchgeführt (siehe auch Seite 12). In seinen Geschäftsleitlinien hat sich British American Tobacco Deutschland dazu verpflichtet, seine Produkte verantwortungsvoll zu vermarkten und ganz gezielt nur erwachsene Raucher anzusprechen. Demzufolge lehnt das Unternehmen ausdrücklich den Verkauf von Cigaretten an Jugendliche und den Tabakkonsum durch Minderjährige ab. Doch wo beginnt die Verantwortung eines Tabakunternehmens und wo stößt sie an ihre Grenzen? Steht die Cigarettenindustrie in der Hauptverantwortung, um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche rauchen? Um diese zentralen Fragen drehte sich auch die Dialogveranstaltung zum Thema Jugendschutz im Jahr 2006. Nach Ansicht von British American Tobacco Deutschland umfassen die Aktivitäten zum Jugendschutz grundsätzlich drei Bereiche: Marketing und Werbung, die Erhältlichkeit von Cigaretten im Handel sowie Prävention und Aufklärung. Allerdings kann ein Tabakunternehmen nicht in allen drei Bereichen in gleichem Maße Einfluss ausüben oder gar eine glaubwürdige Führungsrolle übernehmen. Freiwillige Selbstbeschränkung bei Marketing und Werbung Im Hinblick auf Marketing und Werbung sieht British American Tobacco Deutschland die Tabakindustrie uneingeschränkt in der Verantwortung. Daher hatte sich das Unternehmen bereits in den 1960er- 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 17 Jugendschutz_ 17 Das Auto ist keine Smoker’s Lounge. Ein Anzeigenmotiv von British American Tobacco Deutschland. Jahren für freiwillige Werbebeschränkungen in Deutschland eingesetzt. Infolge dieser Selbstverpflichtungen hat die Tabakbranche in Deutschland bereits seit vielen Jahren (auch vor Inkrafttreten des Printwerbeverbots) auf Werbung in Jugendzeitschriften, Sportstätten, in der Nähe von Schulen und anderen Einrichtungen für Jugendliche sowie auf öffentlichen Verkehrsmitteln verzichtet. Die Einhaltung dieser Regelungen wird streng kontrolliert und Verstöße werden von einem unabhängigen Schiedsgericht mit Geldbußen in zum Teil sechsstelliger Höhe geahndet. Darüber hinaus führt British American Tobacco Deutschland regelmäßig eigene Kontrollen durch, unter anderem durch Mediaanalysen und Überprüfungen des Abstands von Werbeplakaten zur nächsten Schule. Zusätzlich initiierte die „Wenn BAT erklärt, man wolle sich bei Jugendlichen unter 18 Jahren zurückhalten, ist das nur ein passiver Ansatz. Erforderlich ist aber die Überlegung, wie man die Jugendlichen stark machen kann.“ (Aussage eines Vertreters einer Jugendorganisation auf der Dialogveranstaltung im September 2006) British American Tobacco Gruppe 2001 gemeinsam mit Philip Morris und Japan Tobacco die Internationalen Marketingstandards, die global gültige Richtlinien bezüglich der Werbung festschreiben. Auch im Internet hat sich British American Tobacco freiwillige Beschränkungen auferlegt und als erstes Tabakunternehmen in Deutschland ihre Markenseiten Anfang 2005 mittels des eigens entwickelten Altersverifizierungssystems CHEKX für Nutzer unter 18 Jahren ge- sperrt. Jeder Nutzer muss sich mit Name, Postadresse, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Personalausweisnummer registrieren. Durch ein umfassendes Prüfsystem erhalten nur erwachsene Raucher mit Wohnsitz in Deutschland Zugang zu den Markenseiten. Die Kommission für Jugendmedienschutz in Deutschland hatte das System geprüft und dem Unternehmen „Rechtssicherheit für die Markenkommunikation im Internet“ zugesprochen. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 18 DREI VERANTWORTUNGSBEREICHE IM JUGENDSCHUTZ Aufgaben, die einzig in den Aufgabenbereich des Unternehmens fallen z.B. Markenwerbung Aufgaben, die das Unternehmen nur in Kooperation mit anderen wahrnehmen kann Aufgaben, die andere wahrnehmen müssen, z.B. Politik, Eltern, Schulen z.B. Prävention und Aufklärung z.B. Erhältlichkeit von Cigaretten Wir vertreten den Standpunkt, dass Minderjährige keine Tabakprodukte konsumieren sollten. Da die Markenseiten nur erwachsenen deutschen Rauchern offenstehen, vertritt British American Tobacco die Auffassung, dass ihr Betrieb im Einklang mit der EU-Tabakwerberichtlinie und dem deutschen Umsetzungsgesetz steht. Allerdings ist in der EU-Tabakwerberichtlinie der Umfang des Internetwerbeverbots nicht eindeutig definiert, wodurch das Unternehmen gezwungen war, die Markenseiten jedenfalls bis zur endgültigen gerichtlichen Klärung abzuschalten. haltung des Jugendschutzgesetzes und der Kommunikation mit den Konsumenten zu unterstützen. So hat British American Tobacco Deutschland zum Beispiel die Automatenaufsteller in den vergangenen Jahren bei der Umstellung der Cigarettenautomaten auf das Geldkartensystem unterstützt, unter anderem durch finanzielle Anreize, die Entwicklung einer speziellen Systemsoftware und Schulungen für die Mitarbeiter der Automatenaufsteller zum Thema Jugendschutz. Unterstützung des Handels beim Jugendschutz Prävention und Aufklärung Beim Verkauf von Cigaretten hat British American Tobacco Deutschland dagegen nur einen begrenzten Einfluss auf die Verbesserung des Jugendschutzes, denn der direkte Kontakt zum Kunden erfolgt über den Handel. Daher arbeitet das Tabakunternehmen mit geeigneten Partnern zusammen, um den Handel bei der Ein- Immer wieder, so auch bei der vergangenen Dialogveranstaltung zum Thema Jugendschutz, wird British American Tobacco Deutschland von Stakeholdern aufgefordert, sich bei Präventions- und Aufklärungskampagnen stärker zu engagieren. Dies lehnt das Unternehmen jedoch aufgrund nationaler und internatio- naler Erfahrungen ab. „Unsere Unternehmensgruppe hat in der Vergangenheit in verschiedenen Ländern, so auch in Deutschland, festgestellt, dass eigene Jugendschutzprogramme nicht glaubwürdig sind, da uns Präventionskompetenz abgesprochen wird und unlautere Motive unterstellt werden“, so Mark Cobben, Sprecher der Geschäftsführung von British American Tobacco Deutschland. Selbst die finanzielle Unterstützung von Präventionskampagnen anderer Organisationen und Einrichtungen stößt in der Öffentlichkeit auf Kritik. So ist das Bundesgesundheitsministerium unter Druck geraten, weil es für eine fünfjährige Jugendschutzkampagne Geld von der Cigarettenindustrie erhalten hat. Im Rahmen einer Vereinbarung zwischen dem Verband der Cigarettenindustrie (VdC) und dem Bundesgesundheitsministerium stellten die Tabakunternehmen in Deutschland von 2002 bis 2007 insgesamt 11,8 Millionen Euro zur Finanzierung von 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 19 Jugendschutz_ 19 „Es liegt nicht in der Verantwortung der Industrie, Gesundheitskampagnen zu finanzieren. [...] Prävention ist nicht Aufgabe der British American Tobacco, sondern letztlich eine Verpflichtung der (Aussage eines Lehrervertreters auf der Dialogveranstaltung im September 2006) Gesellschaft und der Politik.“ Programmen zur Verfügung, die Kinder und Jugendliche bestärken und unterstützen, nicht mit dem Rauchen anzufangen. Auf die konkrete Verwendung der Gelder und auf die Inhalte der Maßnahmen hatten die Unternehmen keinen Einfluss. Aufgrund der nationalen und internationalen Erfahrungen wird British American Tobacco Deutschland in Zukunft weder eigene Präventionsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche durchführen noch Kampagnen Dritter finanziell unterstützen. „Wir überlassen dies anderen Organisationen, die in der Öffentlichkeit glaubwürdiger und damit effektiver agieren können, als es ein Cigarettenunternehmen vermag“, so Cobben. Um Interessierten den Zugang zu solchen Organisationen zu erleichtern, wird das Unternehmen auf seiner Internetseite www.bat.de eine Liste von Webadressen einstellen. Auch die überwiegende Mehrheit der Dialogteilnehmer sah Präventionsund Aufklärungskampagnen nicht im Verantwortungsbereich eines Tabakunternehmens. „Es liegt nicht in der Verantwortung der Industrie, Gesundheitskampagnen zu finanzieren. [...] Prävention ist nicht Aufgabe der British American Tobacco, sondern letztlich eine Verpflichtung der Gesellschaft und der Politik“, konstatierte ein Lehrervertreter. Denn die Tatsache, dass immer mehr Kinder und Jugendliche rauchen, sei ein gesamtgesellschaftliches Problem. Bei dessen Lösung stehen neben Politik und Schule insbesondere die Eltern in der Pflicht. Vorbildliches Verhalten der Eltern und die Erziehung von Kindern zu starken Persönlichkeiten, die Gruppenzwängen widerstehen können, sind die elementare Grundlage für einen effektiven Jugendschutz. Daher wird British American Tobacco Deutschland sich auch künftig auf Maßnahmen konzentrieren, die sich an Er- wachsene richten. So wird die seit 2005 in Kooperation mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD) laufende Kampagne „Rücksicht – kommt gut an!“ auch 2007 fortgesetzt. Sie appelliert an alle Autofahrer, auf das Rauchen im Auto zu verzichten, wenn Kinder mitfahren. KONTROLLE DER AUTOMATENUMSTELLUNG Im Januar 2007 trat die gesetzliche Vorschrift zur Altersüberprüfung an Cigarettenautomaten in Kraft. British American Tobacco Deutschland sieht sich bei der Unterstützung und gegebenenfalls Kontrolle des Handels bezüglich der Umsetzung dieses Gesetzes klar in der Verantwortung. Deshalb hatte das Unternehmen die Automatenaufsteller bei der Einführung des Geldkartensystems maßgeblich unterstützt. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen alle Automatengroßhändler schriftlich aufgefordert, zu versichern, ihre Automaten fristgerecht auf Geldkarten mit Altersnachweis umzustellen. Um sicherzugehen, dass diese Frist tatsächlich eingehalten wurde, hat British American Tobacco Deutschland Anfang 2007 deutschlandweite systematische Kontrollen durchgeführt. Dabei wurden in Einzelfällen Automaten entdeckt, die noch nicht auf das jugendsichere System umgestellt waren. In diesen Fällen wurde der Aufsteller aufgefordert, den Automaten umgehend umzurüsten. Wenn dieser Aufforderung innerhalb einer gesetzten Frist nicht nachgekommen wurde, wurde die Belieferung des Kunden so lange eingestellt, bis dieser nachweislich alle Automaten umgerüstet hatte. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:20 Uhr Seite 20 Zusatzstoffe in Tabakprodukten: infolge der öffentlichen Forderung nach mehr Transparenz und Aufklärung ein Schwerpunktthema der Unternehmenskommunikation 2006. ZUSATZSTOFFE UND VERBRAUCHERINFORMATION Als Ergebnis eines Stakeholder-Dialogs hat British American Tobacco Deutschland die Tabakzusatzstoffe im Jahr 2006 zu einem Schwerpunktthema der Unternehmenskommunikation gemacht. Ziel war es, umfassende Transparenz über die Verwendung von Zusatzstoffen zu schaffen und mit interessierten Konsumenten sowie Stakeholdern in einen aktiven Dialog zu treten. In einem ersten Schritt wurden eine Broschüre und ein neuer Webauftritt zur Verbraucherinformation veröffentlicht sowie Workshops für verschiedene Interessengruppen in Berlin und Brüssel durchgeführt. Mit diesen Kommunikationsmaßnahmen stellt sich die deutsche British American Tobacco der Kritik der Stakeholder über mangelnde Verbraucherinformation und bezieht Stellung zu vielfach geäußerten Vorwürfen im Hinblick auf die Verwendung von Zusatzstoffen. Bei der Dia- logveranstaltung im Jahr 2005 hatte sich gezeigt, dass die öffentliche Diskussion zu diesem Thema von vielen Missverständnissen geprägt ist und Unklarheit darüber herrscht, welche Zusatzstoffe tatsächlich in Cigaretten enthalten sind und warum sie verwendet werden. Die Stakeholder hatten dem Tabakunternehmen damals unter anderem vorgeworfen, dass bestimmte Zusatzstoffe nur eingesetzt würden, um die Sucht erzeugende Wirkung zu verstärken und insbesondere Kindern und Jugendlichen den Einstieg ins Rauchen zu erleichtern. British American Tobacco Deutschland räumte ein, dass die Tabakindustrie es in der Vergangenheit versäumt habe, umfassend über Art und Verwendungszweck von Zusatzstoffen zu informieren und aufzuklären. Die Veröffentlichung von Listen mit allen verwendeten Stoffen im Internet (www.bat-ingredients.com) sei nicht ausreichend gewesen. Mit einer aktiveren, klareren 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 21 Zusatzstoffe und Verbraucherinformation_ 21 CIGARETTEN: MEHR ALS NUR TABAK? Was ist drin und warum? Unter dieser Leitfrage hat British American und zielgruppengerechteren Kommunikation will die deutsche British American Tobacco mehr Transparenz schaffen. Workshops für Politiker und Nichtregierungsorganisationen Tobacco Deutschland eine Vielzahl von Fragen und Antworten über die Verwendung von Zusatzstoffen zusammengestellt und in der Broschüre „CIGARETTEN: Mehr als nur Tabak?“ veröffentlicht. Die Publikation ist als Einstieg in die komplexe Thematik der Zusatzstoffe zu verstehen, um der interessierten allgemeinen Öffentlichkeit einen verständlichen Überblick zu geben. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen erstmals Produktworkshops für Vertreter aus Politik, Verbänden und Nichtregierungsorganisationen in Berlin und Brüssel durchgeführt. Ziel dieser Veranstaltungen war es, öffentlichen Entscheidern und Meinungsbildnern umfangreiche Fakten und Informationen zur Verfügung zu stellen sowie als offener und kompetenter Ansprechpartner in die öffentliche Diskussion über Tabakprodukte und Zusatzstoffe einzutreten. Die Workshop-Teilnehmer erhielten einen umfassenden Einblick in den gesamten Herstellungsprozess von Tabakprodukten – vom Tabakanbau über Sie erläutert ausführlich die einzelnen Bestandteile von Cigaretten, die unterschiedlichen Arten von Zusatzstoffen und ihre Funktionen sowie die gesetzlichen Regelungen für ihre Verwendung. Dabei gibt sie unter anderem Antworten auf kritische Fragen wie „Sind Zusatzstoffe gesundheitsschädlich und machen sie abhängig?“, „Verstärken Zusatzstoffe die Wirkung von Nikotin?“ und „Werden Zusatzstoffe eingesetzt, um Cigaretten für Kinder und Jugendliche attraktiver zu machen?“. Die 32-seitige Broschüre ist kostenlos erhältlich unter www.bat.de. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 22 „Bei der Verbrennung aller organischen Stoffe entstehen gesundheitsschädliche Produkte. Durch die Verwendung von Zusatzstoffen gibt es keine zusätzliche toxikologische Wirkung.“ (Dr. Bernd Brümmer, ehemaliger Leiter Entwicklung und Technologie Europa bei British American Tobacco) Trocknungsverfahren und Eigenschaften der verschiedenen Tabaksorten bis hin zum Blending von Tabaksorten und zur Verwendung von Zusatzstoffen. Dieses umfassende Informationsangebot stieß durchweg auf positive Resonanz. Bei allen vier Veranstaltungen entwickelte sich eine engagierte und konstruktive Diskussion. Broschürenentwicklung mit Stakeholder-Input Unter dem Titel „CIGARETTEN: Mehr als nur Tabak?“ hat British American Tobacco Deutschland zur Information der breiten Öffentlichkeit eine Broschüre erarbeitet, die zentrale Fragen und Vorwürfe über Art, Funktion und gesund- heitliche Auswirkungen von Zusatzstoffen aufgreift und sachliche Antworten gibt. Bei der Entwicklung dieses Frage-Antwort-Katalogs hat das Tabakunternehmen die Meinungen und Erwartungen der Stakeholder aktiv einbezogen. Den Teilnehmern einer Dialogveranstaltung im Jahr 2006 wurde ein erster Entwurf zur Diskussion vorgelegt. Die anwesenden Vertreter aus verschiedenen Interessengruppen begrüßten, dass British American Tobacco Deutschland in der Publikation offensiv kritische Fragen aufgreife und sich auf diese Weise der öffentlichen Diskussion über Zusatzstoffe stelle. Sie warnten jedoch davor, der Broschüre einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben, den sie als allgemeine Verbraucherinformation nicht erfüllen könne. In einem kritischen, aber konstruktiven Gespräch wurden die Fragen und Antworten in der Broschüre, insbesondere zu den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von Zusatzstoffen, erörtert. Die deutsche British American Tobacco stellte klar, dass sie nur gesetzlich zugelassene und umfassend überprüfte Additive verwende. Alle Tabakzusatzstoffe werden in der eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung im englischen Southampton umfassend auf ihre Gebrauchsfähigkeit hin überprüft und bewertet. Da es weltweit keine standardisierten Prüfprozesse gibt, die wissenschaftlich akzeptiert und von Behörden anerkannt sind, hat die British American Tobacco Gruppe eigene Prüfstandards entwickelt. Die Stakeholder forderten jedoch, sich nicht nur auf Gesetze und derzeit verfügbare wissenschaftliche Erkenntnisse zu berufen, sondern bei der Verwendung von Zusatzstoffen stärker nach dem Vorsorgeprinzip (siehe Kasten S. 23) zu verfahren. Aufgrund eigener wie externer wissenschaftlicher Erkenntnisse ist die British American Tobacco Gruppe davon überzeugt, dass Tabakzusatzstoffe in den eingesetzten und rechtlich zugelassenen Mengen nicht zu einer Erhöhung des gesundheitlichen Risikos beitragen. Ebenso wenig werden Zusatzstoffe verwendet, um Cigaretten für Kinder und Jugendliche attraktiver zu machen. Dies belegen auch internationale Vergleiche, denn nicht in allen Ländern ent- 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 23 Zusatzstoffe und Verbraucherinformation_ 23 halten Cigaretten Zusatzstoffe. „Während in Kanada überwiegend Virginia-Blend-Cigaretten ohne Zusatzstoffe und in den USA AmericanBlend-Produkte mit Zusatzstoffen geraucht werden, sind bezüglich der Häufigkeit von Lungenkrebserkrankungen sowie der Anzahl rauchender Kinder und Jugendlicher keine relevanten Differenzen feststellbar“, erläuterte Dr. Adrian Payne, Leiter Corporate Social Responsibility bei British American Tobacco p.l.c. in London. Dennoch forderten die Stakeholder, so wenige Zusatzstoffe wie möglich einzusetzen oder ganz darauf zu verzichten. „Was hindert Sie daran, die kanadischen Verhältnisse auf den deutschen Markt zu übertragen? Dann wäre die Diskussion über Zusatzstoffe beendet“, so die Meinung eines Vertreters der Krankenkassen. Dieser Punkt berührt jedoch das Problem der Nachfrage. British American Tobacco Deutschland bietet – ebenso wie Mitwettbewerber – Cigaretten ohne Zusatzstoffe an. Mit einem Marktanteil von weniger als einem Prozent treffen diese bislang allerdings nur den Geschmack weniger Raucher. Auf Basis der Kritik und Anregungen der Stakeholder hat British American Tobacco Deutschland im Anschluss an die Dialogveranstaltung die Broschüre überarbeitet und im September 2006 veröffentlicht. Daran angelehnt wurde auf der Internetseite www.bat.de unter „Produktinformationen“ ein neuer Bereich zum Thema Zusatzstoffe eingerichtet. DAS VORSORGEPRINZIP Auf das Vorsorgeprinzip wird in der Umwelt- und Gesundheitspolitik in Europa häufig Bezug genommen. Eine rechtsverbindliche Anwendung dieses Prinzips ist für Lebensmittel gesetzlich vorgeschrieben. Für Tabakerzeugnisse existiert keine vergleichbare Regelung. Ziel ist es, potenzielle Gefahren für Gesundheit und Umwelt, deren Risiko sich anhand wissenschaftlicher Daten nicht mit Sicherheit bestimmen lässt, im Voraus zu vermeiden oder weitestgehend zu verringern. Die Anwendung des Vorsorgeprinzips erfolgt im Rahmen der allgemeinen Risikoanalyse, die außer der Risikobewertung auch das Risikomanagement und die Information über die Risiken umfasst. Nach Auffassung der Europäischen Kommission handelt es sich bei der Anwendung des Vorsorgeprinzips um eine politische Entscheidung, die davon abhängt, welches Risikoniveau die Gesellschaft als „akzeptabel“ ansieht. Für den Fall, dass ein dringender Handlungsbedarf gesehen wird, steht eine breite Palette an Maßnahmen zur Verfügung. Sie reicht von Forschungsprojekten oder Empfehlungen bis hin zu rechtlich verbindlichen Maßnahmen, wie beispielsweise einem Vermarktungsverbot oder einem Produktrückruf. Die eingeleiteten Maßnahmen müssen jedoch bestimmten Grundsätzen entsprechen. So sollten sie – verhältnismäßig sein und dem angestrebten Schutz der Gesundheit entsprechen – diskriminierungsfrei sein – auf Maßnahmen, die in der Vergangenheit in ähnlichen Bereichen getroffen wurden, abgestimmt sein (Kohärenzgebot) – dahin gehend geprüft sein, welche Kosten und welcher Nutzen mit einem Tätigwerden bzw. Nichttätigwerden verbunden sind Offene Informationspolitik wird fortgesetzt – überprüft werden, sobald neue wissenschaftliche Daten vorliegen Auf Basis des bei der Dialogveranstaltung und den Workshops gewonnenen StakeholderFeedbacks wird die deutsche British American Tobacco den eingeschlagenen Weg der offenen und dialogorientierten Kommunikation rund um das Produkt fortsetzen. Für das Jahr 2007 ist unter anderem die Ausweitung des Informationsangebots auf der Website www.bat.de geplant. So sind Veröffentlichungen zu den Themen Rauchchemie und Messverfahren sowie zur historischen Entwicklung der Cigarette in den letzten 50 Jahren in Arbeit. Für British American Tobacco p.l.c. bedeutet das Vorsorgeprinzip die kontinuierliche Bewertung aller verwendeten Tabakzusatzstoffe, um sicherzugehen, dass sie das gesundheitliche Risiko nicht erhöhen. Auf Basis aller verfügbaren wissenschaftlichen Daten und eigener Untersuchungen werden die Stoffe laufend auf ihre gesundheitlichen und toxikologischen Wirkungen im verbrannten und unverbrannten Zustand untersucht. Tabakzusatzstoffe, bei denen nach heutigen Erkenntnissen der Verdacht auftritt, dass sie das gesundheitliche Risiko des Tabakkonsums erhöhen könnten, werden nicht mehr eingesetzt. So verzichtet das Unternehmen beispielsweise seit Jahren auf die vielfach kritisierten Ammoniumverbindungen – obwohl die gesetzlich zugelassen sind. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 24 EIN EUROPA, VIELE PREISE. Island € 6,37 Schweden € 4,82 Finnland € 4,10 Norwegen € 8,38 Russland € 0,87 Estland € 1,73 Lettland € 1,06 Dänemark € 4,23 Unter € 1,00 Litauen € 1,27 Irland € 7,05 € 1,00 – € 1,99 Großbritannien € 7,88 € 2,00 – € 2,99 € 3,00 – € 3,99 Weißrussland € 0,93 Niederlande € 4,00 Belgien € 4,00 € 4,00 – € 4,99 Polen € 1,78 Deutschland € 4,71 Ukraine € 0,61 Tschechien € 2,17 Luxemburg € 3,50 € 5,00 – € 6,99 Frankreich € 5,00 Über € 7,00 Österreich € 3,80 Schweiz € 3,91 Slowenien € 2,50 Kroatien € 2,65 (Preise in € für 20 Cigaretten* des gehobenen Preissegments) * Durchschnittspreise im Januar 2007 Andorra € 1,90 Portugal € 3,15 Slowakei € 2,38 Moldawien € 0,70 Ungarn € 2,24 Rumänien € 1,21 Serbien € 1,01 Italien € 4,00 Spanien € 2,95 Bulgarien € 2,30 Albanien € 1,48 Türkei € 2,30 Griechenland € 2,80 Zypern € 3,89 Malta € 3,61 (Grafik: British American Tobacco Deutschland, Zahlen: Verband der Cigarettenindustrie, Stand: Januar 2007) ILLEGALER CIGARETTENHANDEL Cigarettenschmuggel und Produktpiraterie bedrohen Wirtschaft und Gesellschaft. Rund jede vierte Cigarette in Deutschland ist nicht mehr hier versteuert. Schätzungsweise zwei Drittel davon sind Schmuggelware, ein erheblicher Anteil davon minderwertige Produktfälschungen. Die volkswirtschaftlichen Folgen sind fatal: finanzielle Einbußen für Staat und Wirtschaft in Milliardenhöhe, die Vernichtung von Arbeitsplätzen zugunsten der organisierten Kriminalität sowie zusätzliche Gesundheitsrisiken für Konsumenten. British American Tobacco Deutschland möchte auch bei der Lösung dieses Problems seinen Beitrag leisten. Vor diesem Hintergrund fand im Februar 2007 eine Dialogveranstaltung mit hochrangigen Fachleuten unter anderem von Zollkriminalamt, Oberfinanzdirektion, Polizei, Staatsanwaltschaft, Politikern, Markenartikelunternehmen und den wichtigsten betroffenen Verbänden in Berlin statt. In den letzten beiden Jahren verzeichneten Industrie und Handel Verluste in Höhe von insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro. „Geschmuggelte Cigaretten müssen transportiert und verkauft werden. Das heißt, dass Arbeitsplätze bei Industrie und Handel zwar verloren gehen, dass sie aber in der organisierten Kriminalität wieder entstehen“, so Sven Moryson, Anti-Illicit Trade Manager von British American Tobacco Deutschland, bei der Dialogveranstaltung. Schon heute handelt es sich bei der Mehrheit aller beschlagnahmten Cigaretten um minderwertige Fälschungen. Laut Zollkriminalamt waren zwei Drittel aller Cigaretten, die 2005 und 2006 in Deutschland beschlagnahmt wurden, Produktfälschungen. Eine alarmierende Ent- wicklung – nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. Denn laut Bundesfinanzministerium stellt das Rauchen gefälschter Produkte ein noch höheres gesundheitliches Risiko dar als der Konsum legaler Cigaretten. Nach Erkenntnissen britischer Zollbehörden wiesen untersuchte gefälschte Cigaretten 160 Prozent mehr Kondensat, 133 Prozent mehr Kohlenmonoxid und 80 Prozent mehr Nikotin auf als die Originalprodukte. Schmuggel durch Tabaksteuererhöhungen künstlich geschaffen Als Hauptursache für den explodierenden illegalen Cigarettenhandel sahen die Dialogteilnehmer die massiven Tabaksteuererhöhungen der letzten Jahre. Seit November 2001 wurde die Steuer auf Tabakwaren schrittweise um insgesamt über 70 Prozent 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 25 Illegaler Cigarettenhandel_25 „Geschmuggelte Cigaretten müssen transportiert und verkauft werden. Das heißt, dass Arbeitsplätze bei Industrie und Handel zwar verloren gehen, dass sie aber in der organisierten Kriminalität wieder entstehen.“ (Sven Moryson, Anti-Illicit Trade Manager bei British American Tobacco Deutschland) angehoben. Im gleichen Zeitraum sanken laut Statistischem Bundesamt die realen Nettolöhne um rund 7 Prozent. Ein Mitglied einer Bundestagsfraktion fasste die Folgen der Tabaksteuererhöhung auf der Dialogveranstaltung wie folgt zusammen: „Der Staat nimmt weniger ein. Die Gesundheitsschädigungen sind in der Prognose schlimmer und die Kriminalität nimmt zu. Das sind Argumente, die dafür sprechen, hier etwas zu verändern.“ So ist, nach Untersuchungen des Verbands der Cigarettenindustrie (VdC), der Konsum von in Deutschland versteuerten Cigaretten seit 2002 um rund ein Drittel auf 93,2 Milliarden Stück im Jahr 2006 zurückgegangen. Gleichzeitig stieg der Anteil unversteuerter Cigaretten um 70 Prozent auf 24 Milliarden Stück. Für 2007 rechnen Experten mit einem weiteren sprunghaften Anstieg auf schätzungsweise 30 Milliarden Stück. Dann wäre jede vierte in Deutschland gerauchte Cigarette nicht hier versteuert. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass die Mehrwertsteuererhöhung und das Auslaufen der einst steuerbegünstigten Steckcigaretten in Deutschland sowie der EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien und die dadurch bedingte Vergrößerung der EU-Außengrenze nach Osteuropa den illegalen Handel weiter stärken werden. Dies wird vor allem zulasten der heimischen Wirtschaft, des Staates und der Konsumenten gehen. Das einhellige Fazit aller Dialogteilnehmer: Die Tabaksteuer hat ihre Lenkungswirkung verfehlt. So haben die massiven Erhöhungen weder zu einem wesentlich sinkenden Tabakkonsum noch zu Steuer- mehreinnahmen geführt. Allein 2005 und 2006 entgingen dem Staat insgesamt rund 7,2 Milliarden Euro. Folglich müsste die Tabaksteuer reduziert (ähnlich wie in Dänemark bereits geschehen) und das Steuergefälle in der Europäischen Union beseitigt werden. Energische Maßnahmen erforderlich Um effektiv gegen den sogenannten Ameisenschmuggel und die organisierte Kriminalität vorgehen zu können, sind nach Ansicht der Stakeholder mindestens energische Maßnahmen – auch auf politischer Ebene – dringend erforderlich. Denn sowohl Polizei und Zoll als auch Justiz stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Gemeinsam erarbeiteten die Stakeholder bei der Dialogveranstaltung einen Katalog dieser dringend erforderlichen Maßnahmen, zu denen insbesondere die folgenden gehören: ➝ Verschiebung der FreimengenErhöhung für sämtliche zwölf neuen EUMitgliedsstaaten, insbesondere für Polen und Tschechien, bis diese Länder ihr Tabaksteuerniveau auf den EU-Standard gebracht haben. In einer zweiten Stufe sollte eine allgemeine Reduzierung der Freimengen auf 25 Cigaretten vorgenommen werden. Eine solche Beschränkung hat Österreich bereits erfolgreich eingeführt. In Verbindung mit verschärften Kontrollen und einer intensiven Abschreckungskampagne der Wirtschaftskammer und der „Kronen Zeitung“ über „Gefälschte und hochgiftige MafiaTschicks“ konnte der Anteil unversteuerter Cigaretten dort von 18 Prozent 2005 auf 13 Prozent 2006 gesenkt werden. ➝ Verstärkte Kontrollen hinter den Grenzen zu Polen und Tschechien, da rund zwei Drittel der nicht versteuerten Cigaretten aus Polen, der Ukraine und Tschechien kommen. Ungarn hat eine solche „Steuerkontrolle“ einen Meter hinter seiner Grenze zu Rumänien mit Wirkung zum 1. Januar 2007 eingeführt. ➝ Konsequenteres Vorgehen gegen Schmuggler kleinerer Mengen durch die Einführung von sofort vollstreckbaren Strafmaßnahmen. In Ungarn konnte durch solche Maßnahmen im vergangenen Jahr die Einfuhr von unversteuerten Cigaretten halbiert werden. Alle Grenzgänger aus der Ukraine werden intensiv kontrolliert. Bei Überschreitung der erlaubten Freimenge muss an Ort und Stelle eine Geldbuße in Höhe des dreifachen Verkaufspreises bezahlt werden. Ist dies nicht möglich, wird das benutzte Kraftfahrzeug, unabhängig von den Eigentumsverhältnissen, unmittelbar als Pfand beschlagnahmt. ➝ Personelle und sachliche Verstärkung der Strafverfolgungsbehörden, bundesweite Vernetzung der Ermittlungsbehörden sowie die Einführung der Telekommunikationsüberwachung bei Verdacht des gewerbs- oder bandenmäßigen Schmuggels. ➝ Einführung einer Mindestbeschauquote von 5 Prozent an deutschen Häfen. ➝ Verstärktes Einwirken der Bundesregierung auf Tschechien, die Ukraine und China, gegen Markenpiraterie vorzugehen. Denn in diesen drei Ländern werden massiv gefälschte Cigaretten hergestellt. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 26 TABAKSTEUERERHÖHUNG UND IHRE FOLGEN 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Tabaksteuerentwicklung 1 (in €/20 Cigaretten) 1,63 1,83 2,02 2,26 2,53* 2,75 2,75 2,79 Tabaksteueraufkommen (in Mrd. €) 1 12,1 13,8 14,1 13,6 14,3 14,2 14,1 Konsum versteuerter Cigaretten (in Mrd. Stück) 2 141,0 143,4 134,4 113,6 96,9 93,2 92,1 Konsum unversteuerter Cigaretten (in Mrd. Stück) 2 15,2 14 14,4 16,6 18,4 24,1 30 1.932 199 205 2.465 233 243 3.036 297 337 4.259 353 379 5.666 491 561 Finanzielle Verluste durch unversteuerte Cigaretten (in Mio. €) 2 Staat 3 1.638 1.720 Handel 204 195 Industrie 206 202 * Ab 01. 12. 04. )Zahlen des Bundesfinanzministeriums. 1 ➝ Bessere Absicherung der EU-Außengrenzen in Osteuropa. Da rund jede fünfte unversteuerte Cigarette aus der Ukraine kommt, sollten die Bundesregierung und die EU stärker insbesondere auf Polen )Berechnungen von British American Tobacco Deutschland (2007: Prognosen). 2 und die Slowakei einwirken, ihre Grenzen zu diesem Land besser abzusichern. British American Tobacco Deutschland regte darüber hinaus an, dem Beispiel Österreichs folgend eine gemeinsame 3 )Tabak-, Umsatz- und Körperschaftssteuer. Kampagne mit Industrie, Handel und Ministerien zu entwickeln, die deutsche Konsumenten vor dem Erwerb von geschmuggelten und gefälschten Cigaretten abschreckt. HARM REDUCTION: Mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des mit dem Rauchen verbundenen Risikos Der Konsum von Tabakerzeugnissen ist mit echten und ernst zu nehmenden Risiken verbunden. Die Minderung dieser Risiken durch diesbezügliche Produktinnovationen ist nicht nur ein fester Bestandteil der Strategie der British American Tobacco Gruppe, sondern auch ein wesentlicher Faktor für einen nachhaltigen Geschäftserfolg. Die British American Tobacco Gruppe arbeitet inzwischen schon viele Jahre an Forschungsprojekten zur Entwicklung weniger riskanter Tabakerzeugnisse und sucht fortlaufend den Dialog mit Gesundheits- und Aufsichtsbehörden sowie unabhängigen Wissenschaftlern. Da der Rauch bzw. die beim Verbrennungsprozess entstehenden Rauchin- haltsstoffe für potenzielle gesundheitliche Schäden verantwortlich gemacht werden, verfolgt British American Tobacco p.l.c. einen zweigleisigen Forschungsansatz. „Wir wollen zum einen Wege finden, um in unserem gesamten Markenportfolio den Einfluss von Teer und toxischen Stoffen auf den Menschen zu verringern. Zum anderen arbeiten 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 27 Harm Reduction_ 27 „Ich verstehe nicht, warum Snus in der EU außer in Schweden nicht auf den Markt gebracht werden darf. [...] Der Verbraucher ist nur nicht richtig informiert.“ (Aussage eines Vertreters einer Verbraucherschutzorganisation) wir intensiv an der Entwicklung rauchfreier Tabakprodukte“, erläuterte Dr. Adrian Payne, Leiter Corporate Social Responsibility bei British American Tobacco p.l.c., im Rahmen einer Dialogveranstaltung in Berlin im vergangenen Jahr. Rauchfreie Tabakprodukte – „Swedish-Style Snus“ In Schweden hat sogenannter SwedishStyle Snus, ein rauchfreies Tabakerzeugnis, das unter die Oberlippe geschoben wird, bereits eine lange Tradition. Die British American Tobacco Gruppe ist das erste Unternehmen, das SnusProdukte unter dem Dach etablierter Cigarettenmarken vertreibt. Snus-Produkte werden in Schweden äußerst erfolgreich unter der Marke Lucky Strike vermarktet und wurden 2005 mit den Markennamen Peter Stuyvesant und Lucky Strike in Südafrika eingeführt. „Wir hoffen, dass die Verwendung etablierter Cigarettenmarken mehr Verbraucher dazu anregen wird, das neue Produkt auszuprobieren“, so Payne. Die insgesamt recht positive Reaktion der Verbraucher und der Vertreter staatlicher Gesundheitsbehörden veranlasste die British American Tobacco Gruppe dazu, es nicht bei ihrer Vermarktung in Schweden und ihrer Erfahrung in Südafrika zu belassen, sondern auch in Norwegen aktiv zu werden und ein Pilotprojekt in Japan zu starten. Darüber hinaus wurde in Southampton, Großbritannien, eine spezielle Forschungsabteilung für diese Tabakprodukte ein- gerichtet. In der Europäischen Union sind Snus-Produkte, mit Ausnahme von Schweden, seit 1992 mit der Begründung verboten, dass sie Kinder und Jugendliche zum Konsum von Tabakerzeugnissen verleiten und der Sorge, dass sie Mundhöhlenkrebs fördern könnten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lehnt ferner die Verwendung von SnusProdukten als Methode zur Risikoverminderung ab, da sie die Ansicht vertritt, dass sie einerseits die derzeitigen Bemühungen, das Rauchen aufzugeben , untergraben, und andererseits Menschen vom Konsum rauchfreien Tabaks zum Rauchen bringen könnten – das sogenannte Argument der Einstiegsdroge. Allerdings zeigt die 2005 vom schwedischen Gesundheits- und Sozialwesen (Socialstyrelsen) durchgeführte Studie über die nationale Volksgesundheit in Schweden auf, dass vier von fünf Rau- chern Snus als Methode gewählt haben, das Rauchen aufzugeben.1 Im selben Bericht wird das Thema der Einstiegsdroge ins rechte Licht gerückt und die Daten haben ergeben, dass „für jeden Snus-Konsumenten, der mit dem Rauchen beginnt, vier Raucher mithilfe von Snus den Ausstieg schaffen”. Dr. Adrian Payne erklärt: „Wir müssen mit Aufsichtsbehören, Wissenschaftlern und Vertretern des öffentlichen Gesundheitswesens konstruktiv zusammenarbeiten, um Standards zu erarbeiten, wie neue Entwicklungen hinsichtlich ihrer Risikominderung zu bewerten sind. Ebenso wichtig ist die Kommunikation mit den Verbrauchern. Es muss ihnen klar werden, dass auch risikoärmere Tabakprodukte noch ein Gefährdungspotenzial aufweisen.“ Relevante öffentlich zugängliche Studien finden Sie unter www.bat.com. Snus – rauchfrei und risikoärmer Snus-Produkte bestehen aus gemahlenen Tabakblättern, Wasser, Salz, Feuchthaltemitteln und in der Regel auch Aromastoffen. Swedish-Style Snus wird in einem einzigartigen, der Pasteurisierung ähnlichen Verfahren hergestellt. Das Erhitzungsverfahren mindert die Bildung tabakspezifischer, potenziell krebserregender Nitrosamine, die in einigen anderen Arten rauchfreier Tabakerzeugnisse in relativ hohen Konzentrationen vorliegen. Snus wird in loser Form oder verpackt in einem kleinen Beutel unter die Oberlippe geschoben. Im Gegensatz zu Kautabak wird Snus weder gekaut noch gelutscht. In Schweden sind Snus-Produkte bereits seit Jahrzehnten auf dem Markt und haben einen Anteil von 55 Prozent am Gesamtabsatz von Tabakprodukten. Rund 23 Prozent der schwedischen Männer konsumieren regelmäßig Snus-Produkte und weniger als 13 Prozent aller Männer rauchen. Mit der steigenden Verwendung von Snus ist der Cigarettenkonsum zurückgegangen. Langzeitstudien haben ergeben, dass die Sterblichkeitsrate in Bezug auf Lungenkrebs in Schweden die niedrigste in ganz Europa ist, und auch die Anzahl der Todesfälle durch Mundhöhlenkrebs zählt europaweit zu den niedrigsten. Rauchfrei ist nicht gleichzusetzen mit gesundheitlich unbedenklich. Allerdings sind unabhängige Forschungsinstitute wie das Royal College of Physicians in Großbritannien zu dem Schluss gelangt, dass SwedishStyle Snus wesentlich weniger Gesundheitsschäden verursacht als Cigaretten.2 1 2 ) „Folkhälsorapport 2005“ (2005 Report on Public Health; siehe www.socialstyrelsen.se). ) „Protecting smokers, saving lives“, Tobacco Advisory Group of the Royal College of Physicians, 2002 (siehe www.rcplondon.ac.uk). 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 28 „Bistro-Restaurant Einstein“ in Wedel mit eingebauter Ventilationsanlage. RAUCHEN IN DER ÖFFENTLICHKEIT British American Tobacco Deutschland respektiert die Interessen aller. Daher spricht sich das Unternehmen ausdrücklich für einen besseren Schutz von Nichtrauchern in öffentlichen Räumen aus. Allerdings setzt das Unternehmen weniger auf gesetzliche Rauchverbote als vielmehr auf freiwillige Maßnahmen und technische Lösungen, die die Interessen von Nichtrauchern und Rauchern in Einklang bringen. An Orten, an denen Menschen sich nicht freiwillig aufhalten, zum Beispiel in Krankenhäusern und Schulen, befürwortet British American Tobacco Deutschland ein grundsätzliches Rauchverbot. In allen anderen öffentlichen Bereichen plädiert das Unternehmen für interessensgerechte Maßnahmen in Form von räumlich abgetrennten Raucher- und Nichtraucherzonen sowie einer Verbesserung der Luftqualität durch moderne Lüftungsysteme. Ob Bahnhöfe, Züge oder Behörden – die erhebliche Ausweitung rauchfreier Zonen in Bereichen des öffentlichen Lebens hat in den vergangenen Jahren eindeutig gezeigt, dass die Durchsetzung des Nichtraucherschutzes über das Hausrecht auch auf freiwilliger Basis funktioniert. Aktive Unterstützung der DEHOGA-Vereinbarung British American Tobacco Deutschland spricht sich eindeutig gegen ein Rauchverbot in der Gastronomie aus und unterstützt die freiwillige Selbstverpflichtung zwischen dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) und dem Bundesgesundheitsministerium für die schrittweise Einführung von Nichtraucherzonen. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte British American Tobacco Deutschland gemeinsam mit dem DEHOGA und weiteren Tabakunternehmen in Deutschland die Initiative „Sie haben die Wahl“ ins Leben gerufen mit dem 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 29 Rauchen in der Öffentlichkeit_ 29 „Wir sollten uns bewusst sein, dass Gaststätten Orte der Begegnung sind, auch von Rauchern und Nichtrauchern. Ich wiederhole gern: Ich vertraue auf die Kräfte des Marktes. Sie zeigen sich ja bereits heute, denn diejenigen Gaststättenbetriebe, die Nichtraucherzonen eingerichtet haben, berichten uns, dass sich der Erfolg dieser Maßnahme an einem erhöhten Gastaufkommen ablesen lässt.“ (Aussage eines Gastronomievertreters auf der Dialogveranstaltung im Juni 2006) Ziel, die Gastronomen (auch Nicht-DEHOGAMitglieder) für die Einrichtung von Raucherund Nichtraucherbereichen zu gewinnen und durch die Bereitstellung kostenloser Kennzeichnungsmaterialien zu unterstützen. Innovative Belüftungstechnik für ein tolerantes Miteinander Als Alternative zu der räumlichen Trennung engagiert sich British American Tobacco Deutschland aktiv für technische Lösungen zur Verbesserung der Raumluftqualität in der Gastronomie. „Die politische Diskussion in Deutschland berücksichtigt kaum, dass die Möglichkeiten effizienter Lüftungsmaßnahmen zum Nichtraucherschutz längst nicht ausgeschöpft sind“, so Stephan Rack, verantwortlich für das Thema „Rauchen in der Öffentlichkeit“ bei British American Tobacco Deutschland. Studien des niederländischen Forschungsinstituts TNO (Netherlands Organisation for Applied Scientific Research) haben gezeigt, dass durch Lüftungs- und Filtrationsmaßnahmen die Schadstoffkonzentration in der Luft verschiedener Gastronomiebetriebe um bis zu 90 Prozent gesenkt werden konnte – ein Rauchverbot würde lediglich eine Luftqualitätsverbesserung um 80 Prozent mit sich bringen. Um die Effizienz technischer Maßnahmen in der Praxis zu zeigen, unterstützt British American Tobacco Deutschland seit 2006 Restaurantbetreiber finanziell und konzeptionell bei der Installation innovativer Lüftungssysteme und lädt Stakeholder zum Besuch dieser Gaststätten ein. Dazu gehören beispielsweise das Bistro-Restaurant Einstein in Wedel bei Hamburg, das Restaurant Nola’s am Weinberg in Berlin und das Café Forum in München. Ziel dieser Modellprojekte ist es, eine wirksame und für alle gangbare Alternative zu einem generellen Rauchverbot in die öffentliche Diskussion einzubringen. Die Lüftungssysteme arbeiten mit einem Zu- und Abluftkonzept, sodass ein kontinuierlicher Luftaustausch stattfindet. Sie werden über einen CO2-Sensor gesteuert, der vollautomatisch die Belüftungsleistung je nach Bedarf regelt. CO2 dient hier als die bestmögliche Leitkomponente für schlechte Luft. Pro Person und Sekunde werden 16 Liter Außenluft zugeführt. Die CO2-Konzentration in der Raumluft beträgt bei Betrieb der Anlage maximal 1.000 ppm (parts per million) und liegt damit um ein Fünffaches unter der zulässigen Maximalen Arbeitsplatz-Konzentration (MAKWert) in Deutschland. Bei allen bislang von British American Tobacco Deutschland eingerichteten Modellprojekten stießen die Lüftungsanlagen durchweg auf positive Resonanz. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, dass Raucher und Nichtraucher in einer Räumlichkeit sitzen können, ohne dass die Nichtraucher von den Rauchern gestört werden“, erklärte beispielsweise der Betriebsleiter des Bistro-Restaurants Einstein in Wedel. Marktwirtschaftliche versus staatliche Regulierung „Technische Entwicklungen können Situationen grundlegend zum Positiven verändern. Es wird ein Element des Wettbewerbs werden, wie es den Betreibern von Gaststätten gelingen 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 30 „Wenn sowohl die Bevölkerung als auch die wissenschaftliche Meinung hinsichtlich der Gefährlichkeit des Rauchens, auch des Passivrauchens, gespalten ist, spreche ich mich eindeutig dafür aus, ohne gesetzliche Vorgaben auszukommen. Ein einheitlicheres Meinungsbild würde die politische Arbeit erleichtern.“ (Aussage eines Mitglieds des Deutschen Bundestags bei der Dialogveranstaltung im Juni 2006) Die Vereinbarung zwischen DEHOGA und dem Bundesministerium: ➜ www.dehoga.de ➜ www.bmg.bund.de ➜ www.tno.nl wird, die Interessen sowohl von Rauchern als auch von Nichtrauchern unter einen Hut zu bringen“, konstatierte auch ein Vertreter der Gesundheits- und Antidrogenpolitik, der selbst Nichtraucher ist, bei der Dialogveranstaltung der deutschen British American Tobacco. Eine marktwirtschaftliche Regulierung befürworteten allerdings nicht alle Teilnehmer des Dialogs. Es entwickelte sich eine kontroverse Diskussion über die Frage, ob freiwillige Maßnahmen ausreichen, um einen effektiven Nichtraucherschutz in der Gastronomie sicherzustellen, oder ob ein generelles Rauchverbot, wie es die Europäische Union fordert, erforderlich ist. Die Befürworter eines Rauchverbots warfen British American Tobacco Deutschland vor, sich lediglich aus Profitinteresse für den Nichtraucherschutz zu engagieren. „Warum sind Sie gegen gesetzliche Vorgaben? Mein Gefühl ist, dass Sie opportunistisch reagieren, um Schlimmeres zu vermeiden, indem Sie sich einer sogenannten freiwilligen Lösung anschließen und weniger proaktiv gesellschaftlich verantwortlich handeln“, so der Vertreter einer Verbraucherschutzorganisation. British American Tobacco Deutschland sieht jedoch gerade in der Unterstützung der Gastronomie zur Einrichtung von Raucherund Nichtraucherbereichen sowie zur Verbesserung der Raumluftqualität ein ethisch und moralisch fundiertes Handeln im Sinne der Corporate Social Responsibility, weil dadurch die Interessen aller Menschen gleichberechtigt berücksichtigt werden – der Nichtraucher, der Raucher und der Gastronomen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass das Rauchen für viele Menschen ein Stück Lebensqualität dar- stellt. Diese darf man ihnen nicht einfach wegnehmen“, so Dr. Bernd Brümmer, ehemaliger Leiter Entwicklung und Technologie Europa bei British American Tobacco. Vor dem Hintergrund dessen, dass Menschen aus unterschiedlichen Gründen dem Passivrauch nicht ausgesetzt sein wollen, geht es British American Tobacco Deutschland darum, den Nichtraucherschutz mit der Entscheidungsfreiheit des Einzelnen in Einklang zu bringen. Schließlich sei auch der Besuch einer Gaststätte die freiwillige Entscheidung eines jeden Menschen. Ebenso sollten die Gastronomen die Wahl haben, nach den Interessen ihrer Gäste zu entscheiden. „Nach den Gesetzen der Marktwirtschaft bildet sich das Angebot entsprechend der Nachfrage. So gibt es viele Gaststättenbetreiber, deren Geschäft seit der Einführung von Nichtraucherplätzen besser läuft“, so ein Vertreter des DEHOGA. Werden die individuelle Entscheidungsfreiheit und die Gesetze der Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt, kann dies negative Folgen haben. So ist beispielsweise die Anzahl der Kneipenbesucher in Schottland seit Inkrafttreten des Rauchverbots um 14 Prozent zurückgegangen, der Umsatz sank um 10 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer im Dezember 2006 erschienenen Studie der Oxford University Press im International Journal of Epidemiology, bei der 2.724 Kneipenwirte vor und nach der Einführung des Rauchverbots befragt wurden. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 31 Mitarbeiter fördern – Leistung anerkennen_ 31 MITARBEITER FÖRDERN – LEISTUNG ANERKENNEN Qualifikation, Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter sind die Grundlage für den Erfolg von British American Tobacco Deutschland. Um die besten Talente dauerhaft für das Unternehmen zu gewinnen, werden herausragende Qualifizierungsmaßnahmen und leistungsorientierte Vergütungen angeboten. Zahlreiche Programme zur fachlichen und persönlichen Qualifizierung sowie leistungsorientierte Vergütungskonzepte folgen dem Prinzip Leistung anerkennen und fördern. Mit allen Mitarbeitern werden jährlich individuelle Zielvereinbarungen getroffen, die systematisch überprüft und beurteilt werden. Verschiedene Potenzialeinschätzungsverfahren auf allen Ebenen stellen sicher, dass Talente frühzeitig erkannt und gefördert werden. Das Unternehmen unterstützt eigenverantwortliches Lernen und individuelle Bemühungen seiner Mitarbeiter auch finanziell, beispielsweise beim Studium. Ziel der Personalentwicklung ist, Know-how im Unternehmen zu halten und Führungsnachwuchs aus den eigenen Reihen zu gewinnen. Die leistungsorientierten Vergütungskonzepte bieten neben einem Fixeinkommen eine Beteiligung der außertariflich Beschäftigten am Unternehmenserfolg. Dazu gehören variable Entgeltanteile wie Bonuszahlungen ebenso wie Aktienbeteiligungen. Hinzu kommen für alle vermögenswirksame Leistungen und eine überdurchschnittli- che Altersvorsorge. Im Tarifvertragsbereich wurde ein neuer Entgelttarifvertrag (Laufzeit zwei Jahre, Entgelterhöhungen 2,5 Prozent und 2,3 Prozent) abgeschlossen. Durch den Abschluss eines Altersteilzeit-Tarifvertrages ist der frühzeitige Ausstieg aus dem Berufsleben für ca. 120 Mitarbeiter möglich. Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen Regelmäßige Befragungen haben sich zu effektiven Instrumenten entwickelt, um die Beschäftigten aktiv an der Entwicklung des Unternehmens und seiner Kultur zu beteiligen. Jeder ist aufgefordert, seine Meinung frei zu äußern, Kritik zu üben und Verbesserungsvorschläge zu machen. 2006 wurde ein Social Reporting Dialog mit Mitarbeitern und Mitgliedern der Geschäftsleitung durchgeführt. Sie erörterten gemeinsam, wie das Unternehmen seinem Anspruch als verantwortungsbewusster Tabakkonzern noch besser gerecht werden kann und was der Einzelne hierzu beitragen sollte. Einstellung der StiX-Produktion (Steckcigaretten) in Bremen, die infolge eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs zur höheren Besteuerung von StiX erfolgen musste, zog eine Personalreduzierung von 305 auf 63 Mitarbeiter nach sich. Im Verlauf des Jahres konnten dank der Einführung der neuen QuiX-Produkte (als Cigaretten versteuerte Tabakstränge, aus denen der Konsument Cigaretten beliebiger Länge herstellen kann) wieder 50 Arbeitsplätze geschaffen und fast ausschließlich mit einstigen Mitarbeitern besetzt werden. Weitere Arbeitsplätze wurden im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung geschaffen. Wie 2005 angekündigt, erfolgten die Schließung des Distributionsbereichs und dessen Vergabe an ein externes Serviceunternehmen zum 30. September 2006. Für die betroffenen Mitarbeiter wurden Vorruhestandsregelungen und Abfindungen sowie umfangreiche Outplacement- und Qualifizierungsmaßnahmen angeboten. Restrukturierungen fortgesetzt Durch die Fortsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen konnte der Produktionsstandort Bayreuth nachhaltig gesichert und im März 2006 als strategisches Produktionszentrum für Westeuropa bestätigt werden. Der Standort Hamburg konnte durch die Etablierung von Verantwortungsbereichen, deren Aufgaben über den deutschen Markt hinausgehen, gestärkt werden. Die Auch der Erhalt der Attraktivität als Arbeitgeber und die Steigerung des Bekanntheitsgrades sind erklärte Ziele von British American Tobacco Deutschland. Als Resultat der bisherigen Aktivitäten gehört das Unternehmen seit drei Jahren zu den Top-Arbeitgebern in Deutschland. Dies ergab das jährlich durchgeführte Arbeitgeber-Ranking des Job- und Wirtschaftsmagazins „karriere“ der Verlagsgruppe Handelsblatt. Bewertet werden vor allem die Bereiche Mitarbeiterentwicklung, Vergütung und Arbeitsklima. Darüber hinaus hat British American Tobacco Deutschland Ende 2006 begonnen, sich der Hertie-Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen zu unterziehen. Mit der Zertifizierung wird Mitte 2007 gerechnet. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 32 Seit fast drei Jahrzehnten Leiter des Freizeit-Forschungsinstitutes: Prof. Dr. Horst W. Opaschowski (l.) und seine Mitarbeiter (r.) Dr. Julia Rombach und Dr. Ulrich Reinhard. GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT: DIE STIFTUNG FÜR ZUKUNFTSFRAGEN Die British American Tobacco Gruppe ist davon überzeugt, dass ein Unternehmen nur in einem gesellschaftlich intakten Umfeld dauerhaft erfolgreich sein kann. Vor dem Hintergrund des weltweit fortschreitenden gesellschaftlichen Wandels hat British American Tobacco p.l.c. seine globalen Richtlinien für gesellschaftliches Engagement im Jahr 2005 auf den Prüfstand gestellt und neu ausgerichtet. Ziel war es, künftig noch gezielter auf die sozialen Herausforderungen der Zukunft einzugehen und so nachhaltiger zum Wohl der Gesellschaft beizutragen. Wie bereits im Social Report 2005 berichtet, wurde infolge dieser globalen Strategieüberarbeitung auch die Ausrichtung für Deutschland überprüft und konkretisiert. British American Tobacco Deutschland wird seine bislang eher standortbezogenen Aktivitäten auf ein übergreifend gesellschaftliches Engagement ausweiten und sich künftig stärker auf die Förderung von Bildung und Wissenschaft konzentrieren. Im Zentrum des neuen Ansatzes steht das in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit geschätzte Freizeit-Forschungsinstitut von British American Tobacco Deutschland. Gesellschaftliche Herausforderungen frühzeitig erkennen und Lösungswege aufzeigen Das 1979 gegründete Freizeit-Forschungsinstitut von British American Tobacco Deutschland versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Öffentlichkeit und Politik und stand in den vergangenen Jahrzehnten bei Abwägungs- und Entscheidungsprozessen hilfreich zur Seite. Mit seinen wegweisenden Zukunftsstudien, zum Beispiel „Wie leben wir nach dem Jahr 2000“ (1998), „Deutschland 2010“ (1997) oder „Deutschland 2020“ (2006), hat sich das Institut unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. Horst W. Opaschowski im Inund Ausland einen Namen gemacht. Dieses erfolgreiche Engagement möchte British American Tobacco Deutschland dauerhaft und nachhaltig etablieren. Aus diesem Grund hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, die „Stiftung für Zukunftsfragen“ zu gründen. Auf der Basis und in Fortführung der Forschungsarbeit des Instituts 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 33 Gesellschaftliches Engagement: Die Stiftung für Zukunftsfragen_ 33 Pressekonferenz zur Buchveröffentlichung „Das Moses-Prinzip“ mit Prof. Dr. Horst W. Opaschowski (l.), Dr. Ursula von der Leyen und Ulf Bauer, Leiter Unternehmenskommunikation British American Tobacco Deutschland. EXEMPLARISCHE PUBLIKATIONEN DER STIFTUNG FÜR ZUKUNFTSFRAGEN fördert die Stiftung seit Mai 2007 die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen sowie die Entwicklung von Ansätzen zur nachhaltigen Lösung künftiger Gesellschaftsprobleme. Die Stiftung wird sich insbesondere auf die Verbesserung der sozialen und kulturellen Lebensqualität konzentrieren. Auch wenn die Bildungs- und Wissenschaftsförderung in Zukunft den Schwerpunkt des gesellschaftlichen Engagements darstellt, wird British American Tobacco Deutschland weiterhin als Förderer von Kunst und Kultur bei ausgewählten Projekten tätig sein. Die Stiftung für Zukunftsfragen führt die Forschungsprojekte des Freizeit-Forschungsinstituts von British American Tobacco weiter. In den vergangenen Jahren entstanden u. a. folgende Publikationen: 2006 Das Moses-Prinzip. Die 10 Gebote des 21. Jahrhunderts Horst W. Opaschowski 2006 Freizeitwirtschaft. Die Leitökonomie der Zukunft Horst W. Opaschowski, Michael Pries und Ulrich Reinhardt 2005 Edutainment. Bildung macht Spaß Ulrich Reinhardt 2005 Besser leben, schöner wohnen? Leben in der Stadt der Zukunft Horst W. Opaschowski 2004 Deutschland 2020. Wie wir morgen leben – Prognosen der Wissenschaft Horst W. Opaschowski 2003 Der Generationenpakt. Das soziale Netz der Zukunft Horst W. Opaschowski 2003 Neue Welt der Arbeit. Herausforderungen und Anforderungen im 21. Jahrhundert Horst W. Opaschowski Weitere Informationen zur Stiftung für Zukunftsfragen und zu ihren Forschungsprojekten sind auf www.bat.de erhältlich. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 34 35_ Einleitung 36_ EHS-Managementsystem 38_ Kontinuierlich sinkende Unfallzahlen 39_ Konsequente Verbesserungen beim Umwelt- und Klimaschutz 03 UMWELTSCHUTZ UND ARBEITSSICHERHEIT 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:21 Uhr Seite 35 Umweltschutz und Arbeitssicherheit_ 35 UMWELTSCHUTZ UND ARBEITSSICHERHEIT: STETIGE VERBESSERUNG British American Tobacco Deutschland hat den Anspruch, die Marktführerschaft zu übernehmen. Da wir der Überzeugung sind, dass langfristiger unternehmerischer Erfolg untrennbar mit verantwortlichem Handeln verbunden ist, definieren wir die beanspruchte Führungsrolle nicht nach rein ökonomischen Kriterien. Wir setzen auch höchste Leistungsmaßstäbe bei Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Wir wollen die gesetzlichen Vorgaben und gesellschaftlichen Erwartungen beim Schutz von Umwelt und Mitarbeitern nicht nur erfüllen, sondern nach Möglichkeit übertreffen. Für British American Tobacco Deutschland sind sowohl der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und die Vermeidung von Abfällen als auch ein effizienter Arbeitsschutz seit Jahren gelebte Praxis. Die deutsche Gesellschaft nimmt mit ihren hohen Umwelt- und Arbeitssicherheitsstandards eine führende Position innerhalb der weltweiten Unternehmensgruppe von British American Tobacco ein. Erreichte Standards sind für uns immer nur die Basis, noch besser zu werden. Nur so können wir der beanspruchten Führungsrolle dauerhaft gerecht werden. Marc Van Herreweghe, Mitglied der Geschäftsführung, verantwortlich für Arbeits- und Umweltschutz 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 36 Standort Bayreuth – von hier wird das EHS-Management gesteuert. EHS-MANAGEMENTSYSTEM: Konsequente Einbindung aller Mitarbeiter Marc Van Herreweghe. Christian Kreusch. British American Tobacco p.l.c. verfügt weltweit über ein integriertes EHS-Managementsystem (Environment, Health & Safety). Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dieses Systems ist die konsequente Einbindung aller Mitarbeiter. So liegen Umweltund Arbeitsschutz grundsätzlich im Interesse und auch im Zuständigkeitsbereich eines jeden einzelnen Mitarbeiters. Verantwortlich für die Einhaltung der Vorgaben sind die Vorgesetzten der jeweiligen Organisationsebene. Innerhalb der Geschäftsführung ist seit Januar 2007 Marc Van Herreweghe als Verantwortlicher für Arbeits- und Umweltschutz benannt (bis Dezember 2006 Dr. Arno Weiss). In einer Stabsstelle fungiert Christian Kreusch, der als EHS-Manager sowohl für Europa als auch für Deutschland zuständig ist. An den Standorten Bayreuth, Hamburg und für den Bereich Trade, Marketing & Distribution (TM&D) sind jeweils lokale EHS-Manager benannt. Des Weiteren sind in Deutschland eine Reihe von speziell ausgebildeten Beauftragten, Sicher- heitsfachkräften, Sicherheitsbeauftragten und Ersthelfern ernannt. Sie haben die Aufgabe, die Vorgesetzten der jeweiligen Organisationsebene zu unterstützen und optimale Sicherheit für alle Mitarbeiter zu gewährleisten. Zur Risikobeurteilung werden international anerkannte Verfahren angewandt, die sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch das Ausmaß der potenziellen Konsequenzen berücksichtigen. EHS-Organisationsstruktur Um ein effizientes und erfolgreiches Arbeiten im Bereich EHS sicherzustellen, ist ein rechtzeitiger, zielgerichteter und fundierter Informationsfluss notwendig. British American Tobacco Deutschland arbeitet mit crossfunktionalen Teams, damit alle relevanten Informationen vom Management über die Linienfunktionen an die Mitarbeiter gelangen. Dies geschieht im Wesentlichen über eine Meeting-Organisation. Zweimal jährlich tref- 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 37 Umweltschutz und Arbeitssicherheit_ 37 WELTWEITER SPITZENREITER Im Jahr 2006 wurde die deutsche Gesellschaft bereits zum vierten Mal von der Muttergesellschaft British American Tobacco p.l.c. für außergewöhnlich gute Ergebnisse beim Arbeits- und Umweltschutz ausgezeichnet. Damit nimmt Deutschland eine führende Position innerhalb der weltweiten Unternehmensgruppe ein. Da der Standort Hamburg das dritte Jahr in Folge ohne meldepflichtigen Unfall blieb, erhielt die deutsche Gesellschaft erstmals den unternehmensinternen Merit Silver Award für hervorragenden Arbeitsschutz. Für die erneute Verbesserung der nach Global Reporting Initiative (GRI) Richtlinien ermittelten Umweltkennzahlen ging auch der ebenfalls weltweit ausgelobte EHS Excellence Award zum vierten Mal nach Deutschland. fen sich die EHS-Manager aller europäischen Gesellschaften zur EHS-Konferenz Europa. Dort werden die Umwelt- und Arbeitsschutzdaten der gesamten Region und der einzelnen Standorte diskutiert sowie Ziele und Projekte für die Folgeperiode abgestimmt. Diese werden im EHS-Meeting Deutschland, das ebenfalls zweimal jährlich stattfindet, an die nationalen Anforderungen angepasst und anschließend in den einzelnen Standort-Meetings sowie den themenbezogenen Teams an alle Mitarbeiter weitergegeben. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Unternehmensvorgaben in alle Organisationen implementiert werden und zugleich die Möglichkeit zur Systemverbesserung durch stetiges Feedback gegeben ist. Umweltpartnerschaften Als verantwortungsbewusstes Unternehmen ist sich British American Tobacco Deutschland bewusst, dass nachhaltige Umweltpolitik in Zusammenarbeit mit externen Partnern besonders wirksam ist. Daher ist die deutsche Gesellschaft seit Dezember 2002 Mitglied im Umweltpakt Bayern und in der Umweltpartnerschaft Hamburg. Ziel dieser Organisationen ist es, die Kompetenzen und Ressourcen von Staat und Wirtschaft zu bündeln und durch gemeinsame Veranstaltungen zu Themen wie Emissionshandel, Rationaler Energieeinsatz und Abfallvermeidung das Bewusstsein für freiwilligen Umweltschutz zu schärfen. Darüber hinaus hat British American Tobacco Deutschland im Jahr 2006 an der Vortragsreihe „Best Practice EHS“ der Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit teilgenommen. Das Unternehmen hat sein erfolgreiches Arbeitsschutzmanagementsystem vorgestellt und Möglichkeiten aufgezeigt, wie ein derartiges System auf andere Unternehmen und Bereiche übertragen werden kann. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 38 UNFALLRATE BEI BRITISH AMERICAN TOBACCO DEUTSCHLAND 4 3,91 3,5 3 2,5 2 1,5 1,38 1 0,74 0,69 0,41 0,5 0 1998 2000 2002 2004 2006 Lost Workday Case(LWC)-Rate: langfristige Entwicklung und Auswertung. KONTINUIERLICH SINKENDE UNFALLZAHLEN Seit 1998 ist die Zahl der Betriebsunfälle bei British American Tobacco in Deutschland deutlich rückläufig. Möglich war diese positive Entwicklung durch gezielte Mitarbeiterschulungen und motivationssteigernde Bonusprogramme. British American Tobacco Deutschland analysiert regelmäßig alle verfügbaren Unfalldaten und wertet sie nach verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel Unfallart und -ort, Verletzungsursache sowie Alter des Opfers aus. Auf diese Weise können Schwerpunkte herausgearbeitet und gezielte Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehören unter anderem Fortbildungen zu technischen Sicherheitsmaßnahmen und zur Sensibilisierung der Mitarbeiter für Gefährdungen in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen. Darüber hinaus konnten durch ver- mehrte Fahrsicherheitstrainings die Zahl der Wegeunfälle und die Unfallrate im Außendienst deutlich gesenkt werden. Lost Workday Case-(LWC)-Rate: Arbeitsausfälle ab einem Tag Die LWC-Unfallrate ist ein wichtiger Indikator für die Maßnahmen und Ergebnisse des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in Anlehnung an die ISO 9001 und 14001. Sie dient innerhalb der weltweiten British American Tobacco Gruppe als einheitliche Vergleichsbasis und drückt die Anzahl der Unfälle mit einem Arbeitsausfall von mindestens einem Arbeitstag aus, bezogen auf 200.000 Arbeitsstunden. Dies ist deutlich anspruchsvoller als die deutsche Gesetzesanforderung, in der ein Arbeitsunfall erst ab einer Ausfallzeit von drei Tagen berichtet wird. Nachdem das Unternehmen im Jahr 2005 mit einer LWC-Rate von 0,43 die niedrigsten Unfallkennzahlen seit Aufzeichnung der Daten erzielt hatte, konnte dieser Wert 2006 erneut um 0,02 auf 0,41 gesenkt werden. Zukünftig will British American Tobacco in Deutschland den Fokus bei Präventionsmaßnahmen stärker auf die Förderung von vorbildlichem Verhalten legen, statt negative Geschehnisse zu pointieren. Dafür werden verschiedene Verfahren und Programme entwickelt. Das Unternehmen ist davon überzeugt, durch eine positive Denkweise weitere Potenziale für Verbesserungen beim Arbeitsschutz erschließen zu können. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 39 Umweltschutz und Arbeitssicherheit_ 39 KONSEQUENTE VERBESSERUNGEN BEIM UMWELT- UND KLIMASCHUTZ British American Tobacco Deutschland engagiert sich aktiv für den Klimaschutz und setzt verstärkt auf regenerative Energiequellen. Der gesamte Standort Hamburg wurde im vergangenen Jahr auf Naturstrom umgestellt und wird unter anderem aus dem Wasserkraftwerk Rheinfelden der Firma Energiedienst AG versorgt. Dadurch ist für 2007 eine weitere Reduzierung der CO2-Emissionen zu erwarten. Auch am Produktionsstandort in Bayreuth wird kontinuierlich die Energieeffizienz überprüft und optimiert. An diesem Standort wurde 2005 Heizöl zum Teil durch Erdgas ersetzt, was zu einem überproportionalen CO2-Rückgang von 0,85 auf 0,77 Tonnen pro eine Million produzierter Cigaretten geführt hatte. waren 2005 sogar noch bessere Werte erzielt worden. Recyclingrate von fast 100 Prozent Pro Jahr fallen in Bayreuth rund 400 Tonnen Tabakabfälle, die zum Teil aus Reinigungsprozessen entstanden sind, an. Dabei handelt es sich um durch Reinigungsprozesse von Produktionsanlagen und Transportbehältnissen verunreinigten Tabak, der nicht mehr in den Produktionsprozess zurückgeführt werden kann. Bislang wurden diese Tabakabfälle der Kompostierung zugeführt. In Zusammenarbeit mit der Oberfränkischen Biogasvereinigung ist es gelungen, diese Abfälle in Biogasanlagen stofflich zu verwerten und auf diese Weise zusätzlich Energie zu gewinnen. Im Jahr 2006 wurden aus den Tabakabfällen mehr als 300.000 Kilowattstunden Energie erzeugt. Dies entspricht rund 30.000 Litern Heizöl (ein Tankzug). Damit leistet British American Tobacco Deutschland einen weiteren Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen und konnte gleichzeitig die Entsorgungskosten halbieren. Insgesamt erreicht das deutsche Tabakunternehmen durch stoffliche und thermische Verwertung eine Recyclingrate von 99,7 Prozent. 62 Prozent der gesamten Abfallmenge werden stofflich und rund 38 Prozent thermisch recycelt. Damit nimmt im Bereich der stofflichen Verwertung British American Tobacco Deutschland innerhalb der Gruppe eine führende Position ein. Sinkende Abfallmengen Die kontinuierliche Abfallreduzierung durch bestmögliche Materialausnutzung hat bei British American Tobacco Deutschland höchste Priorität. Sämtliche Warenströme unterliegen einer vollständigen Systemkontrolle vom Lieferanten bis zum Produkt. Dadurch können Abweichungen sofort erkannt und umgehend korrigiert werden. Auf diese Weise konnten die Produktionsabfälle in Bayreuth seit 2002 deutlich von 86 Kilogramm pro eine Million produzierter Cigaretten auf nunmehr rund 60 Kilogramm im Jahr 2006 reduziert werden. Die Abfallmenge ist auch stark von Produktionslosgrößen abhängig, weshalb bei Produktionsverschiebungen dieser Wert beeinflusst wird. Durch solche Verschiebungen innerhalb der europäischen Werke GESAMTABFALL/MIO. CIGARETTEN (STANDORT BAYREUTH) (kg) 120 100 86,21 80 70,70 60 58,48 58,60 2004 2005 60,54 40 20 0 2002 2003 2006 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 40 41_ Einleitung 42_ Ökonomische Indikatoren 43_ Ökologische Indikatoren 46_ Gesellschaftliche/soziale Indikatoren 04 GRI-INDIKATOREN 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 41 GRI-Indikatoren_41 ÖKONOMISCHE, ÖKOLOGISCHE UND GESELLSCHAFTLICHE LEISTUNGEN Für die Erstellung des Social Reports orientiert sich British American Tobacco Deutschland am Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative (GRI). Damit folgt das deutsche Unternehmen der gängigen Praxis der British American Tobacco Muttergesellschaft in London und schafft ein zusätzliches Instrument zur Sicherstellung der Neutralität, Transparenz und Überprüfbarkeit des Berichts. Der GRI-Leitfaden umfasst eine Vielzahl von Indikatoren für eine ausgewogene und angemessene Berichterstattung über die ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Leistungen eines Unternehmens. Auf den folgenden Seiten werden die wichtigsten Leistungsindikatoren für 2006 dargestellt. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 42 ÖKONOMISCHE INDIKATOREN EC1 Nettoumsatz der British American Tobacco Germany GmbH, inklusive der Ergebnisse der Auslandsbeteiligungen: 5.275.381.000 Euro Darin enthaltene Tabaksteuer: 3.689.645.000 Euro EC3 Kosten aller eingekauften Waren, Materialien und Dienstleistungen: Leaf*: 316.450.593,57 Euro Directs: 113.901.440,27 Euro Indirects: 203.311.099,00 Euro Summe: 633.663.132,84 Euro *Summe für die gesamte Region Europa, da British American Tobacco Germany den Tabakeinkauf für die gesamte Region übernimmt. EC11 Aufschlüsselung der Lieferanten nach Organisation und Land (Liste aller Lieferanten, bei denen das Einkaufsvolumen 2006 10 % des Gesamteinkaufsvolumens überstiegen hat): Mit keinem Lieferanten wurden mehr als 10 % des British American Tobacco Gesamteinkaufsvolumens getätigt. EC5 Summe der Lohnzahlungen und Zusatzleistungen (einschließlich Löhnen, Rentenbeiträgen, anderer Zusatzleistungen und Abstandszahlungen): Löhne & Gehälter: 132.403.000 Euro Pensionen: 43.198.000 Euro Rentenversicherung (AG+AN): 21.472.000 Euro EC8 Gesamtsumme aller gezahlten Steuern jeglicher Art: Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: Aufwand aus Ertragssteuerumlage*: 132.191.000 Euro Latente Steuern: 1.217.000 Euro Quellensteuern: 103.000 Euro Tabaksteuern: 3.689.645.000 Euro *Steuerumlage von British American Tobacco Germany im Rahmen der Organschaft der British American Tobacco Industrie Gruppe. EC10 Spenden an die Anwohner/Gemeinde, die Bürgergesellschaft und andere Gruppen, in Geld- und Sachspenden und für jede Empfängergruppe separat aufgegliedert: Spenden: 88.300 Euro Darüber hinaus unterstützte British American Tobacco die Raymond Loewy Foundation und die Pall Mall Foundation mit 1.676.298 Euro. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 43 GRI-Indikatoren_ 43 ÖKOLOGISCHE INDIKATOREN EN2 Prozentanteil des verwendeten Materials, der Abfall (weiterbehandelt oder unbehandelt) von Quellen außerhalb der berichtenden Organisation ist: Keine (= 0 Tonnen) (0 %) EN3 Direkter Energieverbrauch, aufgegliedert nach Primärenergieträgern: 545.836 GJ 9,88 GJ/Million Cigaretten-Äquivalent EN4 Indirekter Energieverbrauch: 312.432 GJ 5,66 GJ/Million Cigaretten-Äquivalent EN17 Initiativen mit dem Ziel, erneuerbare Energiequellen zu nutzen und Energieeffizienz zu erhöhen: Jährlicher Energieverbrauch aus erneuerbaren Energiequellen: 66.638 GJ, entspricht 11,23 % EN19 Anderer indirekter Energieverbrauch der Organisation (produktionsvorgelagert/-nachgelagert) und dessen Implikationen, wie z.B. Geschäftsreisen, Produktlebenszyklus-Management und Verwendung energieintensiver Materialien: 47.353 GJ 0,86 GJ/Million Cigaretten-Äquivalent EN5 Gesamter Wasserverbrauch: 176.669 m3 3,2 m3/Million Cigaretten-Äquivalent EN8 Emissionen klimarelevanter Gase: 41.981 Tonnen CO2-Äquivalent 0,77 Tonnen CO2-Äquivalent/Million Cigaretten-Äquivalent EN9 Gebrauch und Emissionen von Ozon abbauenden Substanzen: Diese Substanzen werden im Unternehmen nicht mehr verwendet (= 0). EN10 NOx, SOx und andere signifikante Luftemissionen nach Art der Emission: Öffentliche Bekanntgabe Vollzug des Immissionsschutzrechts; Unterrichtung der Öffentlichkeit gemäß §18 der 17. BImSchV durch British American Tobacco (Germany) GmbH, Standort Bayreuth. Gemäß § 18 der 17. BImSchV in Verbindung mit dem Genehmigungsbescheid der Stadt Bayreuth vom 27.09.1996 werden die Emissionswerte der Feststoff-Dampfkessel-Anlage des Standorts Bayreuth (kontinuierliche und diskontinuierliche Messungen sowie Bewertung der Ergebnisse) öffentlich bekannt gemacht. 1. Betreiber und Inhaber der Anlage British American Tobacco (Germany) GmbH 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr 2. Berichtszeitraum 01. 01. 2006 bis 31.12. 2006 3. Standort Weiherstraße 26, 95448 Bayreuth 4. Einzuhaltende Verbrennungsbedingungen Anteil Sonderbrennstoffe an der Gesamtfeuerungswärmeleistung 5. Einzuhaltende Emissionsbegrenzung Entspricht der 17. BImSchV Seite 44 6. Ergebnisse der Emissionsmessungen 6.1 Kontinuierliche Messungen Parameter Grenzwert mg/m3 Kessel 4 Jahresmittelwert mg/m3 CO 200 120 NOx 430 280 Staub 40 1,4 6.2 Diskontinuierliche Messungen/Mittelwerte der durch Einzelmessungen bestimmten Emissionswerte Parameter 7. Grenzwert mg/m3 Kessel 4 Emissionswert Mittelwert mg/m3 Gesamt-C 43 <0,7 HCI 53 10,3 <0,1 HF 5 SOX 1.550 170 Dioxine, Furane 0,06 ng/m3 0,038 ng/m3 Sb, As, Pb, Cr 0,5 < 0,004 Co, Cu, Mn 0,5 < 0,004 Ni, V, Sn 0,5 < 0,004 Hg 0,050 < 0,001 Cd, TI 0,050 < 0,001 Bewertung der Ergebnisse Die Emissionsbegrenzungen und Verbrennungsbedingungen wurden eingehalten und somit die Auflagen des Genehmigungsbescheides erfüllt. EN11 Gesamtabfallmenge nach Art und Behandlungsform: Erzeugte Gesamtmenge an Abfall: 4.346 Tonnen Erzeugter Abfall/Million Cigaretten-Äquivalent: 0,079 Tonnen 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 45 GRI-Indikatoren_ 45 Gesamtmenge an recyceltem Abfall: 4.333 Tonnen % recycelte Abfallmenge: 99,7 % Abfall, der an die Deponie weitergegeben wird: 13 Tonnen Abfall, der recycelt wird: 4.333 Tonnen Verbrannte Abfallmenge: 1.468 Tonnen Sonstiger Abfall: 0 Tonnen Gefährlicher Abfall, der an die Deponie weitergegeben wird: 0,1 Tonnen Gefährlicher Abfall, der recycelt wird: 46 Tonnen Verbrannte Menge von gefährlichem Abfall: 16 Tonnen Sonstiger gefährlicher Abfall: 0 Tonnen EN12 Signifikante Abwassereinleitungen in Gewässer, aufgegliedert nach Art der Einleitung: Gesamte abgeleitete Wassermenge: 8.2018 m3 Abgeleitete Wassermenge/Million Cigaretten-Äquivalent: 1,49 m3 Abgeleitete Prozess- oder Abwassermenge: 82.018 m3 Abgeleitetes Regenwasser: Nicht erfasst Wird Abwasser vorbehandelt? Teilweise Abwasser wird abgeleitet zur: Gemeinde EN13 Signifikante Freisetzungen von Chemikalien, Ölen und Kraftstoffen, angegeben in ihrer Gesamtzahl und ihrem Gesamtvolumen: Keine EN16 Fälle von Strafzahlungen für Nichteinhaltung gesetzlicher Regelungen, alle anwendbaren internationalen Deklarationen/Konventionen/Verträge betreffend, sowie nationaler, subnationaler, föderaler, regionaler und lokaler Gesetzgebung mit Umweltrelevanz: Keine 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 46 GESELLSCHAFTLICHE/SOZIALE INDIKATOREN LA4 Geschäftsgrundsätze und Verfahren zur Information, Beratung und Verhandlung mit Angestellten über Veränderungen im Berichtszeitraum (z.B. Restrukturierungsmaßnahmen): In den Beschäftigungsleitlinien (www.bat.de) verpflichtet sich British American Tobacco Deutschland, notwendige Maßnahmen verantwortungsbewusst und sozial verträglich durchzuführen. Über verschiedene Kommunikationskanäle werden die Mitarbeiter über die Hintergründe und Konsequenzen rechtzeitig und umfassend informiert. LA5 Praktiken zur Erhebung und Erfassung von Arbeitsunfällen und Krankheit: Die LWC-Unfallrate (Lost Workday Case) konnte seit 1998 unter Verwendung von Managementsystemen kontinuierlich verbessert werden und lag 2006 bei 0,41. Sie dient weltweit innerhalb der British American Tobacco Gruppe als einheitliche Vergleichsbasis und drückt die Anzahl der Unfälle mit einem Arbeitsausfall von mindestens einem Arbeitstag aus, bezogen auf 200.000 Arbeitsstunden. British American Tobacco Deutschland erfasst die Unfalldaten dabei sowohl gemäß deutscher Gesetzgebung als auch gemäß den darüber hinausgehenden Vorschriften der British American Tobacco p.l.c. Die Unfallmeldungen werden über die ärztlichen Dienste/HR erfasst und an den Bereich Environment, Health & Safety (EHS) weitergeleitet. Im Bereich EHS werden die Unfälle in die entsprechenden Datenbanken zur weiteren Auswertung/Analyse eingetragen und Reports erstellt. Diese Reports werden der Geschäftsleitung vorgestellt, um entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Um möglichst präventiv arbeiten zu können, werden sowohl Beinaheunfälle als auch kleinere Verletzungen ohne Arbeitszeitausfall erfasst und ausgewertet. Krankmeldungen werden ebenfalls gemäß deutscher Gesetzgebung (Entgeltfortzahlungsgesetz) sowie den betrieblichen Regelungen (Arbeitsordnung) erfasst. LA9 Durchschnittliche Anzahl an Trainingsstunden pro Jahr pro Angestellten: An den 33 im Jahr 2006 von British American Tobacco Deutschland durchgeführten Standardmaßnahmen haben 203 Mitarbeiter teilgenommen. Die Seminare dauerten im Schnitt 1,9 Tage. Damit lag die durchschnittliche Trainingszeit pro Mitarbeiter bei 1,6 Stunden. Diese Zahlen betreffen nur die bei British American Tobacco Deutschland durchgeführten Standardmaßnahmen. Trainings für den Außendienst sowie die internationalen Trainings wurden hierbei nicht berücksichtigt. LA10 Beschreibung von Gleichstellungsgrundsätzen und -programmen: Eine der internen Leitlinien von British American Tobacco lautet „Stärke durch Vielfalt”. Mit dieser Leitlinie beschreibt das Unternehmen die kulturelle Vielfalt innerhalb der internationalen Gruppe und ein Arbeitsumfeld, in dem die individuelle Verschiedenartigkeit der Mitarbeiter respektiert und geschätzt wird. Der Grundsatz unterstreicht zudem das Bemühen, durch Verschiedenartigkeit – ob von Menschen, Kulturen, Standpunkten oder Ideen – Chancen optimal zu nutzen und die Leistungsfähigkeit zu verbessern. In den Beschäftigungsleitlinien (www.bat.de) wird Chancengleichheit explizit unter dem Punkt „Stärke durch Vielfalt“ behandelt. HR1 Beschreibung von Grundsätzen, Leitlinien, Unternehmensstruktur und Verfahren im Umgang mit allen Aspekten der Menschenrechte, die für die Geschäftstätigkeit relevant sind: Die Beschäftigungsleitlinien (www.bat.de) der British American Tobacco Gruppe beschreiben ausführlich den Umgang von British American Tobacco mit allen Aspekten der Menschenrechte. Diese Leitlinien sind für alle British American Tobacco Gesellschaften bindend. PR1 Beschreibung des Grundsatzes zur Erhaltung der Konsumentengesundheit und -sicherheit während des Produktgebrauchs und der Dienstleistung, Umfang, in dem dieser Grundsatz ersichtlich wird, sowie Beschreibung der Verfahren, um dieses Thema anzusprechen, inklusive Überwachungssystemen und Ergebnissen der Überwachung: British American Tobacco Deutschland vertreibt ein Produkt, das Risiken birgt. Das Unternehmen hält es deshalb für umso wichtiger, dass es sein Geschäft auf verantwortungsvolle Weise führt. Es unterliegt einer Vielzahl von Gesetzen, Regulierungen und freiwilligen Selbstbeschränkungen. Diese Auflagen werden selbstverständlich erfüllt. Das Unternehmen erfüllt selbstverständlich alle gesetzlichen Auflagen. Insbesondere bei der Vermarktung seiner Produkte erfüllt es zudem Anforderungen, die über das gesetzliche Maß hinausgehen. Diese Anforderungen sind in den Internationalen Marketingstandards sowie im Werbeabkommen der deutschen Tabakindustrie von 1966 definiert. Die British American Tobacco Gesellschaften verfolgen einen gemeinsamen Ansatz, um das Risiko von Produktionsfehlern zu minimieren 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 47 GRI-Indikatoren_ 47 und im Ernstfall adäquat reagieren zu können. Hierzu werden regelmäßige Kontrollen und Risikoanalysen während des Herstellungsprozesses und innerhalb der Lieferketten durchgeführt. Im Falle eines Vorfalls kann auf existierende Sicherheitstools, die sofort aktiviert werden können, zurückgegriffen werden. PR4 Anzahl und Art von Fällen der Nichteinhaltung von Regulierungen zur Konsumentengesundheit und -sicherheit, einschließlich Strafen und Strafzahlungen auf entsprechende Gesetzesbrüche: Keine PR2 Beschreibung der Grundsätze, der Verfahren/Managementsysteme und Überwachungsmechanismen, die mit Produktinformation und Labeling in Verbindung stehen: Gesundheitsbezogene Warnhinweise wurden ab 1975 zunächst auf der Basis einer freiwilligen Vereinbarung auf Cigarettenpackungen aufgebracht. Seit 1982 sind sie per Gesetz vorgeschrieben. 2002 erfolgte die Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie von 2001 in nationales Recht. Diese schreibt den Wechsel zwischen zwei allgemeinen Warnhinweisen in Kombination mit jeweils einem von 14 ergänzenden Warnhinweisen vor. Nikotin-/Kondensat-/Teergehaltwerteaufdrucke: Seit 1982 sind die Aufdrucke der Nikotin- und Kondensatwerte bei Cigaretten vorgeschrieben. Eine Höchstmenge für den Teergehalt pro Cigarette wurde erstmals 1991 festgesetzt. Zusätzlich sind mit der Umsetzung der Tabakproduktrichtlinie 2002 die Grenzwerte für Teer, Nikotin und Kohlenmonoxid festgesetzt. Alle drei Werte werden auf die Cigarettenpackungen gedruckt. Darüber hinaus druckt British American Tobacco Deutschland freiwillig die Werte für Nikotin und Kondensat auch auf alle Drehtabakprodukte auf (Matrixdeklaration). Produktinformation: Die EU-Tabakproduktrichtlinie 2001/37 EG regelt unter anderem auch die Offenlegung der in Tabakprodukten verwendeten Zusatzstoffe. Neben der jährlichen Offenlegung gegenüber den zuständigen Behörden veröffentlicht British American Tobacco Deutschland seit 2003 auch sämtliche eingesetzten Zusatzstoffe pro Land/Marke/Variante im Internet unter www.bat-ingredients.com. Darüber hinaus hat British American Tobacco Deutschland im Juni 2006 zum wiederholten Male eine Dialogveranstaltung zum Thema Zusatzstoffe und Verbraucherinformation durchgeführt und dieses 2006 zu einem Schwerpunktthema in der Unternehmenskommunikation gemacht. (Siehe S. 20 ff. sowie unter www.bat.de) PR9 Beschreibung der Grundsätze, Verfahren/Managementsysteme und Überwachungsmechanismen zur Einhaltung von Standards und freiwilligen Kodizes zur Werbung: British American Tobacco hat sich über die Gesetze hinaus zusätzliche Beschränkungen im Rahmen eines internationalen Marketingkodexes auferlegt. So hält sich das Unternehmen an die freiwillige Selbstbeschränkung der Cigarettenindustrie sowie die Internationalen Marketingstandards, deren Einhaltung zum Beispiel international dafür sorgt, dass die Werbung verantwortungsbewusst im Sinne des Jugendschutzes ist. Zur Sicherstellung der Einhaltung der Regeln existieren zahlreiche Mechanismen. Im Falle von Beanstandungen, wie z.B. Bannmeilenverstößen, wird diesen umgehend nachgegangen. Liegt tatsächlich eine Verletzung eines Standards vor, wird der Fehler sofort entsprechend behoben. In 2006 blieb British American Tobacco Deutschland bundesweit ohne Bannmeilenverstoß. PR10 Anzahl und Art von Gesetzesbrüchen zu Werbe- und Marketingregulierungen: British American Tobacco Deutschland gestaltet seine Marketingmaßnahmen im Einklang mit allen das Geschäft betreffenden Gesetzen. In 2006 entschied das Hamburger Landgericht, dass ein Lucky Strike Motiv, das in einem Studentenmagazin erschienen war, besonders geeignet ist, Heranwachsende anzusprechen. British American Tobacco Deutschland ist der Ansicht, dass es sich hier um ein Magazin handelt, dass größtenteils von über 21-Jährigen gelesen wird und damit die erforderliche besondere Ansprache von Heranwachsenden nicht gegeben ist. Nichtsdestotrotz wurde das Urteil in zweiter Instanz bestätigt. Anfang 2007 wurde vom Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen die Markenwerbung im Internet von British American Tobacco erlassen. Eine Klärung steht noch aus. (Siehe S. 16 ff.) PR3 Beschreibung des Grundsatzes, der Verfahren/Managementsysteme und Überwachungsmechanismen zum Schutz der Privatsphäre von Konsumenten: British American Tobacco Deutschland ist gesetzeskonform auf Basis des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und des Telekommunikationsgesetzes (TKG). Ein direkt dem Sprecher der Geschäftsführung berichtender Datenschutzbeauftragter überwacht die Einhaltung für alle British American Tobacco Konzerngesellschaften in Deutschland. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 48 05 UNABHÄNGIGE ASSURANCE 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 49 Unabhängige Assurance_ 49 ASSURANCE BEI BRITISH AMERICAN TOBACCO VON BUREAU VERITAS Bureau Veritas S.A. hat British American Tobacco (Germany) GmbH (BAT Germany) bereits für fünf Social Report Zyklen Assurance-Dienstleistungen erbracht. Dieses Assurance-Statement bezieht sich auf den Social Report von BAT Germany für 2006/2007 (den „Bericht“). Die Erstellung des Berichts und seines Inhalts obliegt der Verantwortung von BAT Germany, während Bureau Veritas dafür zuständig ist, ein Assurance-Statement in Bezug auf die Zuverlässigkeit der darin enthaltenen Informationen zu erstellen und ein Gesamtgutachten über den Bericht gemäß dem Prüfungsumfang abzugeben. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 50 Ziele und Umfang 1. Zu den Zielen des Assurance-Statements gehörte die Prüfung der Zuverlässigkeit des Berichtsinhalts für den Berichtszeitraum von März 2006 bis März 2007 und die Erstellung eines unparteiischen Kommentars über den Social Reporting Prozess. Der Umfang unserer Arbeit wurde nach den Gesprächen mit BAT Germany festgelegt und lässt sich wie folgt zusammenfassen. 2. Anwendung von drei Prüfungsebenen in Bezug auf ausgesuchte Informationen im Bericht unter Verwendung der folgenden Symbole zur Beschreibung des Umfangs und der Art unserer Arbeit: FORTGESCHRITTEN Wir führten eine erweiterte Assurance der Stakeholder-Dialoge durch, die von Juni 2006 bis Februar 2007 stattfanden. Dies beinhaltete eine Überprüfung der Auswahlverfahren der Dialogthemen, die Teilnahme an Dialogen, die Durchsicht aller Feedbacks der Stakeholder bezüglich der Dialogqualität sowie eine detaillierte Prüfung der unabhängigen Berichte zum Dialog und der Informationen über die Reaktion von BAT Germany auf die im Dialog angesprochenen Punkte. POSITIV Im Zusammenhang mit den Berichtssystemen, der Unternehmensführung, der Unternehmenspolitik und ausgesuchten Kernthesen von BAT Germany wurde eingeschätzt, ob die im Bericht enthaltenen Informationen durch zugrunde liegende objektive Nachweise belegt sind, indem Gespräche geführt, detaillierte Stichproben untersucht und Dokumentennachweise bewertet wurden, einschließlich der Quellen Dritter, sofern möglich. BASIS Die ausgewiesenen Informationen, darunter die Global Reporting Initiative (GRI)Indikatoren und ausgewählte Fallstudien, wurden anhand von Gesprächen, speziellen Stichproben und umfassenden Prüfungen von Dokumentennachweisen beurteilt. 3. Die Ausrichtung der für den Zeitraum von März 2006 bis März 2007 unternommenen Social Reporting Aktivitäten auf die Hauptanforderungen des AA1000 Assurance Standard (AA1000AS) wurde betrachtet und eine vollständige Bewertung des Berichts vorgenommen, um seine Übereinstimmung mit den Untersuchungsergebnissen von Bureau Veritas sicherzustellen. Die von Bureau Veritas durchgeführte Arbeit wird anhand der oben angeführten Symbole festgelegt. Durch Assurance geprüfter Text wird mit dem entsprechenden Prüfsymbol ausgewiesen. Grundlage des Gutachtens Bei der Durchführung dieses Auftrags wurden die Anforderungen des AA1000AS berücksichtigt. Die Arbeit wurde so geplant und durchgeführt, dass eine angemessene, aber keine absolute Assurance geboten werden konnte und sie somit, wie im vorstehenden Arbeitsumfang beschrieben, eine angemessene Grundlage für die Schlussfolgerungen darstellt. Bureau Veritas hat sich dabei auf die Darstellungen verlassen, die BAT Germany im Verlauf der Assurance-Arbeit abgegeben hat. Die Informationen im Bericht, die direkt aus Finanzdaten von BAT Germany stammen, werden als zuverlässig betrachtet, da sie von einem unabhängigen zugelassenen Wirtschaftsprüfer geprüft worden sind. Sofern Zahlenmaterial verifiziert wurde, beruht diese Bestätigung auf der Bewertung der Verfahren und Datenbanken von BAT Germany in Hamburg. Assurance-Ergebnisse Eine Kennzeichnung mit den nachstehenden Symbolen hat folgende Bedeutung: FORTGESCHRITTEN Die dargestellten Informationen werden von zugrunde liegenden Nachweisen gestützt, die Aktivitäten wurden von der Prüfinstanz überwacht und die beschriebenen Aktivitäten entsprechen den Anforderungen des AA1000AS. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 51 Unabhängige Assurance_ 51 POSITIV Die Informationen im Bericht werden durch zugrunde liegende Nachweise gestützt und es wurden keine wesentlichen Fehler oder Unterlassungen festgestellt. BASIS Im Lauf der Prüfung konnte Bureau Veritas nichts feststellen, was auf wesentliche Fehler, Unterlassungen oder falsche Angaben hindeutet. ➜ Der Bericht zeigt ein angemessenes Bild dieser sozialen Rechenschafts- und Berichtstätigkeit für den Berichtszeitraum. ➜ Die Informationen sind in einer klaren und verständlichen Weise angegeben und werden als zuverlässig betrachtet. ➜ Die Informationen zur Sicherheit, Gesundheit und Umwelt stammen aus gut verwalteten und koordinierten Systemen. ➜ Der Bericht geht informativ auf seine ermittelten Hauptthemen ein. Übereinstimmung mit den Grundsätzen des AA1000AS Vollständigkeit Der Bericht befasst sich mit einer Bandbreite von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Themen, die das Unternehmen managt und für die es die rechtliche Verantwortung trägt. Allesamt sind verbunden mit den Aktivitäten, Produkten und Standorten von BAT Germany. Wesentlichkeit ➜ Der Inhalt des Berichts ist anhand eines gut strukturierten Prioritätsverfahrens in Bezug auf die Themen festgelegt worden, die für das Unternehmen und seine Haupt-Stakeholder als wesentlich betrachtet werden. Er beschreibt die Aktivitäten und Auswirkungen, die von BAT Germany und seinen partizipierenden Stakeholdern als wichtig angesehen werden. Hierfür kommt ein inklusiver und transparenter Dialogund Beratungsprozess zur Anwendung. ➜ BAT Germany ist ferner auf die unterschiedlichen Meinungen der partizipierenden Stakeholder eingegangen, die während des Dialog- und Beratungsprozesses vorgetragen worden sind. ➜ Die angegebenen Informationen können sowohl vom Unternehmen selbst als auch von seinen Stakeholdern als angemessene Grundlage zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung herangezogen werden. Reaktionsfähigkeit ➜ Der Bericht vermittelt einen Überblick über die Erwartungen der Stakeholder und die Reaktionen von BAT Germany, die im Verlauf der Dialogveranstaltungen des Berichtszeitraumes zur Sprache gekommen sind, und auch über die Reaktion von BAT Germany zu StakeholderErwartungen vorangegangener Berichtsperioden. ➜ Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen versetzen die Stakeholder in die Lage, die Reaktionen des Unternehmens und seinen Beitrag zu tabakbranchenspezifischen Themen zeitgerecht zu verfolgen. Diejenigen Verpflichtungen, die bis dato noch nicht umgesetzt wurden, sind im Bericht erläutert worden, und es sind Vorschläge zur künftigen Umsetzung gemacht worden. ➜ Wenngleich keine spezifischen Ziele und Leistungsindikatoren festgelegt worden sind, wird in diesem Bericht der Fortschritt in Bezug auf die einzelnen Verpflichtungen, die gegenüber den Stakeholdern im vorherigen Berichtszyklus (2005/2006) gemacht wurden, erfasst. Wesentliche Errungenschaften Im Verauf der Assurance-Arbeiten wurden folgende Punkte ermittelt: ➜ BAT Germany hat das Social Reporting Management Team konsolidiert und weiter in die Organisation eingebunden, um eine fortlaufende Leistungsbewertung des Social Reporting Prozesses vornehmen zu können. Es wurden klare Zuständigkeiten und Beschreibungen für die Abteilungen und Aktivitäten festgelegt, die auf die Reaktionen des Unternehmens Einfluss nehmen können. ➜ BAT Germany hat einen fokussierteren Ansatz hinsichtlich des Stakeholder-Engagements begon- 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 52 nen, sodass in diesem Zyklus vier verschiedene Dialoge stattfanden, wodurch das Spektrum des Engagements erweitert wurde. So haben sich diesmal Stakeholder-Gruppen wie bestimmte Antitabakorganisationen beteiligt, die zuvor eine Beteiligung abgelehnt hatten. ➜ Bei diesem Bericht handelt es sich bis dato um den ersten Social Report des Unternehmens, der detailliert auf die Stakeholder-Themen eingeht, die BAT p.l.c. bei der Einführung seines Social Reporting 2001 vorab ermittelt hatte. ➜ Zur Verbesserung der Beratung mit den Stakeholdern hat BAT Germany interaktive Workshops eingeführt und darüber hinaus anhand von Stakeholder-Dialogen Literatur über Zusatzstoffe in Cigaretten entwickelt. ➜ Die Dialogprotokolle wurden mit allen teilnehmenden Stakeholder-Gruppen abgestimmt und an diese weitergeleitet. Dem Feedback zufolge sind die Informationsgespräche zufriedenstellend verlaufen und es gab ausreichend Zeit und Gelegenheit, BAT Germany gegenüber Bedenken und Erwartungen vorzutragen. ➜ Die meisten Verpflichtungen, die während des ersten Social Reporting Zeitraums eingegangen und im Social Report von 2002 angeführt wurden, sind inzwischen erfüllt worden oder werden im Rahmen eines laufenden Prozesses erfüllt. Wo BAT Germany sich entschieden hat, keine Festlegungen bezüglich bestimmter, in Dialogen angesprochener Stakeholder-Forderungen zu treffen, wurde dies im Bericht erläutert. ➜ Die interne Kommunikation wurde im Zusammenhang mit dem Social Reporting Prozess verbessert, einschließlich des Einsatzes regelmäßiger Publikationen, in denen die Fortschritte des Social Reporting reflektiert werden. Ferner hat das Unternehmen seine Mitarbeiter als Haupt-Stakeholder in den Dialogprozess einbezogen. Verbesserungspotenziale ➜ Um die Aussagekraft der Fortschrittsmessung zu erhöhen, sollten neben der umfangreichen Berichterstattung gegen GRI-Indikatoren, wo immer möglich, auch quantitative Ziele und Leistungsindikatoren, die sich auf die eingegangenen Verpflichtungen gegenüber den Stakeholdern beziehen, entwickelt werden. ➜ Die Werkzeuge, die für das Social Reporting entwickelt wurden, sollten weiter in das gut strukturierte Integrierte Management System (IMS) des Unternehmens eingebunden werden. ➜ Die Nachvollziehbarkeit in Bezug auf die relevanten Verpflichtungen im Social Reporting sollte auf der Ebene des oberen Managements verbessert werden, um z.B. externen Prüfern mehr Transparenz hinsichtlich der Definition und Ausführung der Social Reporting Strategie, der Politik und der Ziele des Unternehmens zu bieten. ➜ In zukünftigen Berichten (oder anderen Plattformen) sollte verstärkt herausgestellt werden, was BAT Germany in Bezug auf das Social Reporting und die Unternehmensverantwortung anders macht als die Branche und andere Sektoren; z.B. Übertreffen von behördlichen Anforderungen. ➜ Hinsichtlich bestimmter Themen sollte BAT Germany sorgfältig prüfen, wie die Ansichten derjenigen Stakeholder besser berücksichtigt werden können, die derzeit nicht bereit sind, an Dialogen teilzunehmen. ➜ BAT Germany sollte den Input von Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen verstärkt nutzen, um sowohl den Beratungs- als auch den Dialogprozess mit externen Stakeholdern zu bereichern. Erwägungen und Beschränkungen Im Zusammenhang mit der Assurance-Arbeit und den Schlussfolgerungen sollten folgende Erwägungen und Beschränkungen beachtet werden: ➜ Aktivitäten außerhalb des definierten Prüfzeitraums, mit Ausnahme der Durchsicht der Aktivitäten von BAT Germany in Bezug auf die Verpflichtungen, auf die infolge des ersten Social Reporting Zyklus eingegangen wurde. ➜ Positionserklärungen des Unternehmens (aus dem Umfang unserer Prüfung ist jegliche Äuße- 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 53 Unabhängige Assurance_ 53 rung von Meinungen, Ansichten, Bestrebungen, Erwartungen, Zielen oder künftigen Absichten durch BAT Germany ausgeschlossen). ➜ Umwelt- und Sozialdaten unterliegen den mit ihrer Natur verbundenen Beschränkungen hinsichtlich der für ihre Ermittlung, Berechnung oder Schätzung genutzten Methoden. Die Assurance kann nicht als verlässlich für die Erkennung aller Fehler Unterlassungen oder Falschdarstellungen im Social Report gelten. ➜ Unsere Prüfung erstreckt sich nicht auf Informationen, auf die im Social Report per Hyperlink verwiesen wird. ERKLÄRUNG VON BUREAU VERITAS IN BEZUG AUF SEINE UNABHÄNGIGKEIT, NEUTRALITÄT UND KOMPETENZ Bureau Veritas ist eine unabhängige, professionelle Dienstleistungsgesellschaft mit einer knapp 180-jährigen Geschichte und einer Präsenz in über 140 Ländern, die auf Konformitätsbeurteilungen von Qualitäts-, Gesundheits-, Sicherheits-, Sozial- und Umweltmanagementsystemen spezialisiert ist. Die Aktivitäten von Bureau Veritas für BAT Germany Bureau Veritas S.A. April 2007 umfassen lediglich die Social Reporting Assurance. Bureau Veritas hat für sein gesamtes Unternehmen einen Ethikkodex eingeführt, mit dem sichergestellt werden soll, dass alle unsere Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit hohe ethische Standards vertreten. Wir achten mit spezieller Sorgfalt darauf, mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden. Kompetenz: Unser Assurance-Team, das wir für die Prüfung des Social Reports von BAT Germany eingesetzt haben, verfügt über umfangreiche Kenntnisse in der Durchführung von Prüfungen ökologischer, sozialer, ethischer, gesundheitsbezogener und sicherheitstechnischer Informationen, Systeme und Prozesse, besitzt zusammengenommen eine 15-jährige Erfahrung auf diesem Gebiet und zeichnet sich durch ein Verständnis der Guten Praxis im Zusammenhang mit Corporate Responsibility Reporting und Assurance aus. 212097_BAT_SR06_IS:**RZ_BAT_SR05_jo 31.05.2007 10:22 Uhr Seite 54 DIE TEILNEHMER DER DIALOGVERANSTALTUNGEN DIALOGTHEMEN: Antitabakinitiativen Bundestagsfraktionen „Zusatzstoffe“ „Rauchen in der sowie Öffentlichkeit“ „Mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des mit dem Rauchen verbundenen Risikos“ „Bekämpfung von Cigarettenschmuggel und Markenfälschungen“ JUNI 2006 JUNI 2006 SEPTEMBER 2006 FEBRUAR 2007 ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ Freiwillige Selbstkontrolle in Medien ✗ Gastronomie ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ Jugendorganisationen Krankenversicherungen „Jugendschutz“ Landeskriminalämter Lehrervertreter NGOs und Stiftungen Oberfinanzdirektionen Staatsanwaltschaft Unternehmen, Wirtschaftsverbände, Handelspartner Verbraucherverbände Werbewirtschaft ✗ ✗ Zollfahndung ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ ✗ EXPERTEN Dr. Thilo Bode Experte für Verbraucherschutz ✗ ✗ Dr. Bernd Brümmer bis 2005 Leiter Entwicklung und Technologie Europa bei British American Tobacco ✗ ✗ Prof. Dr. Josef Wieland Experte für Wirtschaftsethik ✗ ✗ Mark Cobben Sprecher der Geschäftsleitung ✗ ✗ Andreas Vecchiet Leiter Industriepolitik und Öffentlichkeitsarbeit Bis Sept. 2006 ✗ ✗ VERTRETER VON BRITISH AMERICAN TOBACCO ✗ ✗ Peter Halacz Leiter Industriepolitik und Öffentlichkeitsarbeit seit Febr. 2007 ✗ Ilona Luttmann Leiterin Gesellschafts- und Verbraucherpolitik Dr. Ralf Leinweber Vertreter der Hauptstadtrepräsentanz ✗ Sven Moryson Anti-Illicit Trade Manager ✗ Karin Müller Corporate Social Responsibility Manager ✗ ✗ Dr. Adrian Payne Leiter Corporate Social Responsibility, British American Tobacco p.l.c. ✗ ✗ ✗ ✗ Insgesamt haben vier externe Dialogveranstaltungen stattgefunden, an denen 34 Vertreter von 29 Organisationen aus den oben genannten Bereichen teilgenommen haben. Darüber hinaus fand im November 2006 ein interner Dialog mit 15 Mitarbeitern und Mitgliedern der Geschäftsleitung von British American Tobacco in Deutschland statt. IMPRESSUM Herausgeber British American Tobacco (Germany) GmbH Alsterufer 4 20354 Hamburg Telefon: 040 4151-1000 Internet: www.bat.de Juli 2007 Ansprechpartnerin Karin Müller Corporate Social Responsibility Manager Telefon: 040 4151-2373 E-Mail: [email protected] Dieser Report von British American Tobacco (Germany) GmbH enthält Links zu externen Internetseiten Dritter, auf deren Inhalte British American Tobacco (Germany) GmbH keinen Einfluss hat. Deshalb kann für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernommen werden. Für die Inhalte dieser Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die Verweise dienen lediglich dazu, Zusatzinformationen leicht zugänglich zu machen. Dieser Bericht erscheint auch in englischer Sprache. British American Tobacco (Germany) GmbH Alsterufer 4, 20354 Hamburg Telefon: +49 (0)40 4151-1000 Internet: www.bat.de