J.K. Place Capri

Transcription

J.K. Place Capri
connoisseur
circle
Die Ho he Kunst des Reisens
Destinationen
und Hotels im T est
Die italienische Mittelmeerinsel Capri ist seit den 50er Jahren der Inbegriff für
Dolce Vita auf hohem Niveau. Bis heute hat sich der Charme der vor Neapel
liegenden Insel nicht nur erhalten, auch die Hotels tragen zum Mythos Capri bei.
Connoisseur Circle besuchte die schönsten Luxusherbergen der Insel, speiste
in wundervollen Meerblickrestaurants und erlebte einen Ort voll italienischem
Retro-Charme, der noch immer Sehnsucht entfachen kann. Nicht weniger spektakulär ist das dritte europäische Haus der Aman-Gruppe am Peloponnes. Das
Amanzo’e glänzt, wie bei Aman üblich, mit reduziertem, an die Umgebung angepasstem Design und befindet sich abseits der bekannten Touristenorte. Ganz
anders als die jüngst getesteten Häuser Gran Meliá Villa Agrippina in Rom und
das Trump Soho New York. Diese befinden sich im Zentrum von pulsierenden
Metropolen. Lesen Sie auf den folgenden Seiten unsere ausführlichen Eindrücke
nach. Weitere Informationen finden Mitglieder auf www.ccircle.cc
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Amanzo’e: Luxusresort mit Zen-Charakter
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Gran Meliá Villa Agrippina: Hideaway im Herzen der Stadt
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Villa Marina Hotel & Spa
Hotel Caesar Augustus
Capri Palace Hotel & Spa
Capri Tiberio Palace
Grand Hotel Quisisana
J.K. Place
Hotel Punta Tragara
La Scalinatella
Neu entdeckt
peloponnes
Amanzo’e
rom
Gran Meliá Villa Agrippina
new york
Trump Soho New York
Trump Soho New York: Kosmopolitentreff mit Aussicht
Alle mit * gekennzeichneten Preisangaben auf den folgenden Seiten beziehen sich auf die airtours Sommerpreise 2013
(gültig vom 1. 5. 2013 bis 1. 11. 2013) pro Nacht und Person, Basis Doppelbelegung, saisonabhängig, inklusive Frühstück.
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DESTINATION TEST CAPRI
Dolce Capri
Kleine Insel mit hoher Strahlkraft: Nirgendwo ist das Meer
blauer, sind die Yachten schicker und die Ausblicke atemberaubender. Capri hat mehr als 2.000 Jahre Badetourismus hinter
sich und lockt doch Sommer für Sommer den internationalen
Jetset an. Capri ist auch Traumziel tausender Tagestouristen.
Trotzdem konnte der Ansturm der Inselschönheit nicht wirklich
etwas anhaben. Der Mythos dieser Stilikone ist kratzfest!
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
Zimmer mit Aussicht: Vom J.K. Place
genießt man einen
traumhaften Blick auf
das azurblaue Meer.
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capri
R
ömerkaiser Tiberius war verliebt. So
schwer verliebt in die neapolitanische
Insel Capri, dass er dem kleinen Paradies mit seiner dramatischen Schönheit
geradezu verfiel. Vor mehr als 2.000
Jahren lies er sich deshalb die Märchenvilla Jovis bauen und regierte von
dort aus bis zu seinem Tod das römische Weltreich.
Später kamen Hunderte von bizarren Künstlern,
reichen Exzentrikern und neurotischen Dandys,
die schnell zur Insel-Society wurden. Ja, eine ganze
Prominentenliste von Literaten zog es ins süße
Sonnenexil: Alberto Moravia, Jean-Paul Sartre,
Rainer Maria Rilke oder Graham Greene etwa, die
zurückgezogen in ihren Sommervillen Weltliteratur schrieben zu einer Zeit, als die einzigen Verkehrsmittel auf der Insel noch Pferdedroschken
waren. Heute kommen Hollywoodgrößen wie
Dustin Hoffman oder Julia Roberts, um das einmalige Dolce-Vita-Ambiente zu erleben. Und man
versteht sie alle. Denn das alterslose Capri liegt da
wie hingeträumt, die Landschaft mal lieblich, mal
schroff. Malerisch die Häuser und Gassen. Jeden
Moment, denkt man, könnte Gina Lollobrigida
um die Ecke biegen. Von diesem 60er-Jahre-Flair
zehrt Capri bis heute, und das macht es wohl so
teuer. Jahr für Jahr strömen besonders in den
Sommermonaten zigtausende Touristen hierher,
um sich von der Naturschönheit und dem einmaligen Blick, den man von nahezu jedem Ort der
Insel auf das Meer hat, verzaubern zu lassen. Doch
der wahre Capri-Fan meidet die Hochsaison, denn
da drängen täglich bis zu 15.000 Ausflügler, teils
von den Kreuzfahrtschiffen oder per Schnellbooten, die stündlich zwischen Neapel oder Sorrent
und Capri pendeln, auf die Insel. Doch sie bleiben
nur ein paar Stunden und lassen kaum Geld dort.
Am Hafen von Capri, der Marina Grande, sieht es
dann auch aus wie in Ligurien. Reiseleiter kämpfen
tapfer um Aufmerksamkeit, und staunende Japaner winken kichernd mit bunten Fähnchen. Mit
der Standseilbahn Funicolare geht’s direkt in den
Ortskern von Capri-Dorf oder man nimmt ein
teures Cabrio-Taxi. Mietautos gibt es keine. Wer die
Straßen kennt, weiß warum. Eng und steil schlängeln sie sich an der Küste entlang und sorgen für
einen kitschig-schönen Blick auf die Kulisse aus
pastellfarbenen Häusern, die über die Felshänge
ins kobaltblaue Meer zu fließen scheinen.
Betuchtere leisten sich eine eigene Villa. Es sind
Menschen, die das Leben mit einem Apartment
oder einer Villa in einer der anmutigsten und
teuersten Wohnlagen der Welt belohnt hat. Die
wenigsten sind Capresi d’origine. Baugenehmigungen und Neubauten gibt es so gut wie keine
und auch keinen Dreck. Das Besondere an Capri
ist, dass es auf angenehme Art und Weise trend­
resistent ist. Nur nach Sonnenuntergang verändert
die Insel total ihr Gesicht. Dann machen sich
Capri-Aristokratie wie Hotelgäste in ihren Villen
und Suiten zurecht und kommen ins Zentrum,
um in den Boutiquen der Via Camerelle – sie gilt
als Capris Rodeo Drive – ein Zitronenparfum
oder ein paar schicke handgemachte Sandalen zu
kaufen. Nirgendwo finden sich elegante Modeboutiquen, Luxusläden und Fünfsternehotels
so geballt auf einem kleinen Fleckchen wie in
den exklusiven Shoppinggassen, wo einst schon
Jackie Kennedy und Brigitte Bardot gern gesehene
Kundinnen waren. Winzige Edelläden locken mit
feinster Kaschmirware, deren Exklusivität sich erst
auf den zweiten Blick erkennen lässt. Die schönste
Lage zum Flaneur-Watching ist die Piazzetta, wie
die Piazza Umberto I. liebevoll genannt wird. Was
Malerische Buchten,
schroffe Felsen und
kleine Marinas bieten eine
traumhafte K ulisse.
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Destination test capri
asddja sdjkTaqui sunt omnient oreptae sit omnis vent,
si que im inihita quiatqui
occatem quod quiamet unt
La Dolce Vita – winzige Edelläden
locken mit feinster Ware, Bars und
Restaurants mit frischen Gerichten und coolen Drinks.
früher ein freier Bauernmarkt war, ist heute zum
zentralen Wohnzimmer unter freien Himmel
­geworden, aber erst wenn das letzte Tragflügelboot in Richtung Festland verschwunden ist. So
lange verbirgt sich die Capri-Gesellschaft, meist in
Pärchenformation, hinter Mauern, Hecken und
Hainen der Luxusanwesen.
Capri ist nämlich keine Insel für Urlaub mit der
ganzen Familie. Die Strände sind klein, und Platz
zum Toben gibt es nicht, was auch völlig fehl
am Platz wäre. Und statt Puderzuckerstränden
finden sich idyllische Buchten. Die Marina Picco­
la ist der Badeplatz der Insel. Mittags liegt man
im traditionsreichen La Canzone del Mare auf
Leinenstühlen oder dicht gedrängt im angesagten
Strandbad Fontelina auf Schaumstoffmatratzen
in den Felsen, um das oft knapp bemessene Bade­
trikot in die Sonne zu halten und den Blick auf
die drei mächtigen Felsnadeln von Faraglioni, die
Wahrzeichen von Capri, zu richten. Das Wasser
ist hier so durchsichtig, dass man weit unterhalb
des Meeresspiegels das steinerne Fundament der
­Insel erkennen kann. Nachmittags geht’s vielleicht schnell noch zum Pool mit Fernblick, oder
man macht einen kleinen Ausflug zum Arco Naturale, einem mächtigen, durch Erosion geform­
ten Natursteinbogen, der aufgrund der zahlrei­
chen Stufen eine Topkondition voraussetzt.
Etwas abseits vom touristischen Epizentrum
liegt noch ein anderes kleines Paradies, Anacapri. Die zweite, höher gelegene Ortschaft der Insel besuchen schon viel weniger Touristen – vielleicht weil ihr das Mondäne fehlt. Man könnte
auch sagen: Das anacapresische Territorium ist
weniger hysterisch. Hier sollte man unbedingt
in die Via Orlando, die mit Keramikläden, traditionellen Sandalenmachern und Gemüsegeschäften noch mehr wie anno dazumal wirkt.
In Anacapri befindet sich auch die bekannte
Villa San Michele, die von Axel Munthe, dem
schwedischen Arzt und Schriftsteller, der mehr
als 50 Jahre auf der Insel gelebt hat, auf römischen Resten erbaut und eingerichtet wurde.
Ein selten schöner Garten umgibt die Villa, und
ein Besuch ist ebenso empfehlenswert wie eine
Fahrt mit dem Sessellift zur höchsten Inselerhebung auf 589 Metern, dem Monte Solaro.
Oben wird man mit einem atemberaubenden
Panoramablick belohnt – Vista divina, der göttliche Blick, wie die Capresen ihn nennen. Und
wohl das Einzige, was auf der Insula capreae
(röm. Ziegeninsel), wie die Römer sie nannten,
gratis ist. Wer den Berg zu Fuß erschließt, wird
mit einem besonderen Naturerlebnis belohnt.
Denn durch die Olivenhaine und Weingärten
von Anacapri führt die einsame Wanderung in
eine ungezähmte Vegetation mit uralten Pinien,
Judasbäumen und Agaven.
Die gesamte Pracht der Insel wird desgleichen
bei einer Bootstour offenbart. 17 Kilometer
rund ist der Hotspot im Tyrrhenischen Meer,
und man darf dabei unzählige kleine Grotten
und vorspringende Felswände bewundern.
Es geht natürlich auch vorbei an der Grotta
Azzurra mit ihrer einzigartigen Nuance von
intensivem Blau, das durch die Filterung und
Reflexion des Wassers entsteht. Auch fasziniert der Blick vom Meer auf die imposanten
alten Luxusvillen mit ihren maurischen oder
barocken Verzierungen, die sich vom Land aus
meist hinter Mandelbäumen, Bougainvilleen
und Glyzinien verstecken. Am blumigsten
beschrieben hat Capri vielleicht der russische
Dichter Iwan Turgenjew: „Neapel ist schön,
Pompeji interessant, aber Capri ist ein Wunder.
Und nicht weil es die wundervolle Blaue Grotte
besitzt, sondern weil diese Insel verzaubert ist,
ein Tempel der Göttin Natur, die Inkarnation
der Schönheit!“
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CAPRI
NEWCOMER IN HAFENNÄHE
Villa Marina Hotel & Spa
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
I
n der Hochsaison wimmelt es rund um Capris
Hafen nur so von ankommenden und abfahrenden Fähren und Tagestouristen, die sich im
Lauf des Tages an den Sehenswürdigkeiten der
Insel drängeln. Dieses Spektakel lässt sich völlig
entspannt vom Boutiquehotel Villa Marina aus
beobachten, weil es genau über der Bucht der
Marina Grande liegt. Zugegeben, dieser Standort
ist vielleicht nicht jedermanns Sache, und daher
kann die erst 2009 zum Hotel transformierte Villa
vielleicht nicht ganz mit den privilegierten Lagen
einiger alteingesessener Luxushotels mithalten.
Doch mit einem unerwartet modernen wie
liebevollen Gestaltungskonzept im Inneren geht
man hier einen eigenen Weg und hat eine Marktlücke auf der Insel geschlossen. Skulpturale Formen
und subtile zeitgeistige Farbkombinationen in
Grau-Beige oder Weiß-Blau dominieren den Stil des
hübschen Boutiquehotels, und aus dem begrenzten
Platz hat man ein Optimum herausgeholt, ohne
dass sich der Gast beengt fühlt.
Die Zimmer wurden thematisch unterschiedlichen
Künstlern, Malern oder berühmten Persönlichkeiten wie Axel Munthe und Pablo Neruda gewidmet. In manchen erwarten einen mit Orchideen,
handgeschnitzten Holzvasen und dunklen
Teakholzmöbeln dezente Anspielungen auf Asien,
in anderen dominiert mit Himmelbetten, ausladenden Fauteuils und teuren Brokatsto˜ en edler
Landhausstil mit einer fast britischen Note. Details
wie superkomfortable Betten und handgefertigte
Bettwäsche aus Leinen machen die hohe Qualität
des Hauses sichtbar. Umso erstaunlicher ist, dass
man in den Badezimmern nur Plastikzahnputzbecher vorfindet. Sympathisch hingegen ist, dass fast
alle Gästezimmer Meerblick haben. Wer jedoch
mit Schlafproblemen kämpft, sollte nachts die
Fenster geschlossen halten, weil direkt unter der
Villa die Straße, die den Hafen mit der Piazzetta
verbindet, vorbeiführt. Morgens lassen sich gut ein
paar Runden im kleinen, aber hübschen Mosaikpool schwimmen, der tagsüber mit Musik bespielt
wird. Das ist lästig, wenn eigentlich rundherum
Vögel zwitschern. Man kann sich aber auch in
den gepflegten Steinterrassengarten mit seinen
Hängematten, Palmen und Blumen zurückziehen
oder zum größten Strand der Insel, der in nur fünf
Minuten zu erreichen ist, ausweichen. Oder ins hoteleigene Stai-Spa, das sogar ein eigenes Hydrotherapiebecken hat. Auch das Frühstück ist mit seiner
Auswahl an hausgemachter Patisserie, viel frischem
Obst und einem feinen Käsebu˜ et mehr als überdurchschnittlich, vor allem für italienische Verhältnisse. Schade, dass es nicht im Freien eingenommen werden kann. Denn das i-Tüpfelchen hier
ist eigentlich die Terrasse des Gourmetrestaurants
„Ziqu“, das mit Strohdach und unzähligen Kandelabern recht romantisch anmutet. Abends, wenn
die Außenbeleuchtung geschickt den schönen
Garten inszeniert, wird hier das „Unter-uns-Gefühl“
großgeschrieben, und deswegen geht es auch ungewöhnlich leise her. Vielleicht ist man auch ob der
hohen Kochkunst des neuen Chefkochs Nunzio
Spagnolo, der zuvor bei Gualtiero Marchesi werkte,
ein wenig ehrfürchtig. Er interpretiert die klassische
neapolitanische Küche neu und kocht auf mindestens Drei-Hauben-Niveau.
Fazit: ein Hotel, das mit seiner liebevollen Privathausatmosphäre und mit seiner innovativen Topküche punktet und aufgrund seiner überschaubaren Größe auch eine ideale Location für Hochzeiten
und kleinere Events ist.
UNSER RATING 87 Punkte, Details auf Seite 114
Lage | nur wenige Schritte
von Hafen und Standseilbahn entfernt, die zur
Piazzetta führt
Kategorie | 5*,
in Privatbesitz
Architektur | komplett renovierte Herrschaftsvilla aus
dem 20. Jahrhundert, innen
mit zeitgeistigem Dekor
Zimmer | 21 Zimmer (20–
43˜m²) 270–650 € und Suiten
(31–43 m²) 650–1.400 € mit
großzügigen Badezimmern,
Balkon, Terrasse oder
Zugang zum Garten
CCircle Tipp | die Poolsuiten
mit hübschem kleinem
Mosaikstein-Whirlpool mit
Hafenblick
Stil & Ambiente | raffiniert,
zeitgeistig, intim
Facilities | Restaurant,
Bar, Garten, Terrasse,
kleiner Außenpool,
WiFi, Konferenzraum,
Dachterrasse, Spa mit
Fitnesscenter, überdachtem
Jacuzzi, Sauna, Solarium,
Dampfbad, Innenpool
Service | stündlicher GratisShuttle zur Piazzetta, die
Service-Staff ist bemüht
Kontakt | Via Provinciale
Marina Grande 191,
I-80073 Capri,
Tel.: +39/081/837 66 30,
www.villamarinacapri.com
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HOTEL TEST CAPRI
VISTA DIVINA
Caesar Augustus
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
Lage | 300 Meter über dem
Meer auf einer Felsnase
sitzend, in Anacapri
Kategorie | 5*, Mitglied der
Relais & Châteaux Hotels
Architektur | elegantrustikaler toskanischer
Landhausstil
Zimmer | 55 Zimmer und
Suiten: Deluxe Sea View
(25˜m²) 278–384˜€, Juniorsuite
Sea View (35˜m², Balkon)
343–444 €, Juniorsuite Cliff
Sea View (36 m²) 365–470 €,
Suite Sea View Private
Garden (35 m²) 383–472 €*
CCircle Tipp | die Juniorsuiten Cliff Sea View
einen Stock unterhalb der
Hauptterrasse mit 180-GradMeerblick
Stil & Ambiente | klassisch,
vornehm
Facilities | Frühstücksrestaurant Pagliarelle und
La Terrazza di Lucullo
mit mediterraner Küche,
Terrace & Lounge Bar mit
Pianomusik, elegante Salons,
Infinity-Swimmingpool,
Pool-Snackbar, ˜Garten,
Tennisclub nebenan
Spa | mit Fitnesscenter, wirkt
etwas provisorisch, Hammam
neben dem Pool
Service | professionell und
charmant, kostenfreier
Busservice zum Hafen und
zur Piazzetta, gratis Minibar
und WiFi, iPod-Dockingstation
Kontakt | Via G. Orlandi 4,
I-80071 Anacapri,
Tel.: +39/081/837 33 95,
www.caesar-augustus.com
Ü
ber halsbrecherische Haarnadelkurven
und malerische Serpentinenstraßen
erreicht man von der Piazzetta in fünf
Minuten Anacapri. Das ursprünglichere
der beiden Inseldörfer gibt sich mit
reizenden Gässchen, weißen Häusern
mitten im Grünen und ruhigen, eleganten
Hotels etwas zurückhaltender. Eines davon ist das
Relais-&-Châteaux-Haus Caesar Augustus. Dem
Gast verschlägt es die Sprache, wenn er durch die
vornehme, toskanisch anmutende Lobby schreitet
und durch die großen weißen Flügeltüren auf die
Hotelterrasse tritt. Dort reicht ein spektakulärer
Blick an klaren Tagen bis zum Vesuv und über die
gesamte Inselwelt. Kaskaden bunter Häuser und
Villen liegen spielzeugklein unter dem Hotel und
weiter unten noch das Meer. Der großzügig bemessene Infinity Pool inmitten der blühenden Terrassengärten scheint frei zu schweben!
„Buongiorno Signora, come va?“, bekommt man
hier oftmals am Tag vom Besitzer Paolo Signorini
zu hören, und auch sein Personal in den drolligen
Gondolierekostümen ist ziemlich gedrillt. Trotzdem wirken die eingelernten Begrüßungsfloskeln
irgendwie charmant. Seit drei Generationen wird
hier nun das Dolce Vita der 60er Jahre kultiviert.
Zuvor war es als „Villa Bitter“ eine noble Residenz
in russischem und deutschem Privatbesitz. Seinen
Namen verdankt das heutige Hotel dem russischen
Prinz Bulhak. Er widmete dem römischen Kaiser
Caesar Augustus eine Statue, die heute noch im Terrassengarten steht. Dazu gesellen sich jahrhunderte-
alte Ölbäume, die wie Skulpturen aussehen, und
Zitronenbäume mit XL-Früchten. Der große Biogarten, wo Gemüse, Kräuter und Oliven wachsen,
kommt ausschließlich den Gästen des nobel-rustikalen Hauses zugute. Abends sitzt der Hotelgast
zum Aperitivo in der Pianobar, wo Adriano für
Italo-Stimmung sorgt. Im Gourmetrestaurant „La
Terrazza di Lucullo“ einen Stock tiefer präsentieren
livrierte Kellner den ersten hungrigen Gästen hausgemachte klassische Antipasti und süditalienische
Pastavarationen.
Gleich neben der Restaurantterrasse liegen die
schönsten Zimmer (Juniorsuiten) direkt über der
Klippe. Man sollte schwindelfrei sein, denn immerhin liegen sie 300 Meter über dem Meer. Die Suiten
im „California Wing“ haben oft kleine Gärten mit
dichtem Pflanzenwuchs, die Balkone der oberen
Stockwerke sind relativ einsehbar, haben aber eine
gigantische Aussicht. Der ägyptische König Faruk
war so entzückt von dieser Ruhelage, dass er in
den 50er Jahren mit Vorliebe ganze Stockwerke
buchte. In den Gästezimmern selbst setzt sich mit
Cottoböden und ausgesuchten Möbelstücken aus
dunklem Nussholz der toskanische Landhausstil
fort. Alles ist tipptopp renoviert, und die grünen
Farbtupfer kontrastieren wunderbar mit den
weißen Himmelbetten. Nur die unzeitgemäßen
Whirlwannenduschen in den sonst so hübschen
Badezimmern sind wenig einladend. Auch an das
Spa sollte man nicht allzu strenge Maßstäbe anlegen, denn die Plastikzelt-Holz-Konstruktion wirkt
ein wenig behelfsmäßig und entspricht so gar nicht
dem sonst so noblen Stil des Hauses.
UNSER RATING 81 Punkte, Details auf Seite 114
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CAPRI
ANACAPRIS GRANDHOTEL
Capri Palace
Hotel & Spa
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
C
apris Unterkünfte sind stark von Familienbetrieben geprägt. Einer der wohl
bekanntesten, das Capri Palace Hotel
& Spa, befindet sich in Anacapri an der
Stelle, an der einst der riesige Palast von
Kaiser Augustus stand. 1960 vom Vater
übernommen, hat Dr. Tonino Cacere dem
Hotel nicht nur einen neuen glamourösen Namen
(früher hieß es Hotel Europa), sondern auch ein
neues Gesicht gegeben. Der eigenwillige Look,
für den die italienische Innenarchitektin Fabrizia
Frezza verantwortlich zeichnet, präsentiert sich als
eine gekonnte Mischung aus antik-römischen Elementen wie Statuen und Säulen, Mäandermustern
da und dort, marokkanischen Laternen, goldenen
Wandleuchten und Terrakottavasen. Das klingt ungewöhnlich, harmoniert aber ziemlich gut mit der
Kunstsammlung aus Keith Harings oder Mimmo
Paladinos und den weißen Sofas in der weitläufigen
Lobby, die wiederum über einen kunstvollen Weg
mit Unterwasserblick ins Hallenbad mit der Außenwelt verbunden ist.
Die Gästezimmer hingegen – abhängig von Größe
und Kategorie – sind in ihren zeitlosen SchlammBeige-Tönen (nur die Superior-Zimmer sind ganz
in Cremeweiß gehalten) mit Sepia-Fotografien,
exquisiten Sofas und Betten mit Baldachinen aus
edlen Leinensto° en ziemlich ähnlich dekoriert und
bieten eine gelungene Abwechslung zum inseltypischen Romantikstil. Obwohl die Renovierung des
Hotels schon mehr als zehn Jahre zurückliegt, wirkt
hier alles sehr gepflegt, und es finden sich kaum Abnutzungsspuren. Neu ist nur die 150 Quadratmeter
große Megaron-Suite mit zwei Doppel- und zwei
Badezimmern mit Pool auf der eigenen Dachterrasse. Um in den Sternenhimmel zu schauen, lässt
sich die Zimmerdecke per Knopfdruck ö° nen.
Solch exzentrischer Firlefanz ist dem Marketingprofi Cacere ein Anliegen. Deshalb gibt es auch
noch ein paar Suiten mit eigenem Pool, was auf der
Insel ebenfalls ziemlich konkurrenzlos ist. Es gibt im
Capri Palace ja auch keinen direkten Meerzugang,
womit wir schon beim Schwachpunkt des Hotels
sind, und deshalb haben nur die Zimmer im dritten
Stock freie Sicht aufs Meer und die Häuserfronten
Anacapris. Doch der Blick in den gepflegten Garten
mit seinen Tümpeln und der mediterran-exotischen Pflanzenwelt ist durchaus zu verkraften. Die
eigentliche Attraktion neben dem Hauptpool mit
den hübschen Bisazzafliesen ist der entzückende
kleine Strandclub mit dem in die Felswand eingebetteten Fischrestaurant „Il Ricchio“, das man mit
dem Hotelshuttle in zehn Minuten erreicht. Die
1a-Lage direkt am Wasser neben der Grotta Azzurra,
die blau-weißen Majolikas, die feinen Fischgerichte
in XL-Portionsgrößen und der neue Patissiersalon
machen es so stimmungsvoll, dass es dem Gourmetrestaurant „L’Olivo“ im Haupthaus trotz der zwei
Michelin-Sterne und dem gemütlichen Chaletstil
ein wenig die Show stiehlt. Auch im Hotel-Spa
zieht man alle Register – dank Professor Canocaco,
der so etwas wie der italienische Schönheits- und
Ernährungspapst für Rich & Famous ist. Er gilt als
Erfinder der „Leg School“, einer beliebten, superteuren Schlamm- und Wickelbehandlung für die
Beine, die gut gegen Cellulite wirken soll. Entsprechend junges wie körperbewusstes Publikum, aber
auch Starlets und Filmsternchen kommen angeblich deshalb immer wieder hierher. Seit letztem
Jahr haben auch Gäste aus dem Mittleren Osten
und aus Russland das Traditionshaus entdeckt.
UNSER RATING 88 Punkte, Details auf Seite 114
Lage | ganz in der Nähe
des Sesselliftes zum Monte
Solaro, direkt im Zentrum von
Anacapri
Kategorie | 5*, Mitglied bei
„The Leading Hotels of the
World” www.lhw.com
Architektur | außen Palazzo,
innen kontemporär klassisch
Zimmer | 78 Zimmer und
Suiten: Classic Seaside
(25 m²) 271–359 €, Deluxe
Seaside (35 m²) 484–606˜€,
Suite Athena (45 m²) 904–
1.114 €, Suite Callas ( 75 m²)
1.410–1.747 €
CCircle Tipp | Suite Athena
mit Pool und Gärtchen,
Callas Suite mit langer
Dachterrasse, Pool und
Panoramablick
Stil & Ambiente | schick und
lebhaft
Facilities | Kunstgalerie,
Boutique, Bootsservice,
Segel- und Motoryacht,
Schwimmbad, Konferenzräume, Restaurant L’Olivo,
Poolrestaurant Il Mosaico,
Weinkeller mit Taverne,
Pianobar, Beachclub und
-restaurant Il Ricchio
Spa | mit Sauna, Solarium,
Dampfbad, Fitnessbereich,
Hallenbad, Thalassotherapien, spezielle
Schönheitsprogramme für
die Beine, medizinische
Anwendungen, schöne
Freiluftoase mit exotischer
Vegetation
Service | vornehm, entspricht
ganz dem Anspruch, den
man an ein italienisches
Grandhotel hat
Kontakt | Via Capodimonte 2b,
I-80071 Anacapri,
Tel.: +39/081/978 01 11,
www.capri-palace.com
99 | connoisseur circle
capri_cesar_augustus_capri_palace_aj_XXX_a!.indd 2
13.02.13 11:27
HOTEL TEST CAPRI
CAPRESISCHE „VILLA KUNTERBUNT“
Capri Tiberio Palace
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
Lage | 150 Meter von der
Piazzetta entfernt, am Ende
einer Einkaufsgasse am
Hang, 3 km zu den Stränden
Kategorie | 5*, Privathotel,
Mitglied von Preferred
Boutique Hotels
Architektur | urbaner
Neo-Palazzo
Zimmer | 58 Zimmer und
Suiten: Superior (33 m²)
220–248 €, Deluxe (40 m²)
299–378 €, Juniorsuite
(48˜m²) 358–428 €, Terrace
Suite (45 m²) 469–624 €,
Bellevue Royal Suite (80 m²)
1.346-1.867 € *
CCircle Tipp | Die DeluxeZimmer im 4. Stock offerieren den besten Blick
Stil & Ambiente | witziger
Mix aus Seventies-Pop,
Ostküstenstil und römischem
Kaiserreich
Facilities | Restaurant
Terrazza mit Terrasse, Jacky
Bar, Businesscenter und
Tagungsräume, kleiner Pool
Spa | Hallenbad, Außenpool,
Whirlpool, Dampfbad,
Fitnessraum, BeautyBehandlungen mit SodashiProdukten
Service | etwas behäbig und
nur schwach besetzt
Kontakt | Via Croce 11–15,
I-80073 Capri,
Tel.: +39/081/978 71 11,
www.capritiberiopalace.it
C
apri steht nach wie vor auf dem sommerlichen Terminplan des Jetsets. Man
tri˜ t sich auf der Piazzetta auf einen
Espresso oder in einer der famosen
Bars zum Aperitif. Wer solch urbanem
Vergnügen den Vorzug gibt und im
Epizentrum des Geschehens wohnen
will, wird sich im Tiberio Palace Hotel, das nach
einer vollständigen Umgestaltung vor zwei Jahren
wieder seine Pforten geö˜ net hat, wohl fühlen. Was
au˜ ällt: Noch immer scheint das Haus, mittlerweile
in argentinischem Besitz, Hotspot für Gäste aus
Amerika zu sein. Und das, was bei der Neuübernahme rausgekommen ist, ist ziemlich ungewöhnlich
für die sonst so traditionelle Insel.
Direkt von der Gasse gelangt man über ein paar
Treppen in die kleine Lobby, die aufgrund des
begrenzten Platzangebots mit der Bar eine Einheit
bildet. Ein kunterbunter Mix aus neuzeitlichem
Schnickschnack, handgefertigten Bodenkacheln,
afrikanischen Schnitzereien und Trommeln,
südamerikanischen Ölgemälden und Antiquitäten macht den legeren Charme des Hauses
aus. Für dieses vielschichtige Design zeichnet
der sizilianische Architekt Giampiero Panepinto
verantwortlich, der selbst die Hotelbar mit ihren
lauten südamerikanischen Klängen mutig mit
skandinavischen Vintage-Sesseln und lustigen
Installationen aus Borsalinos und weißen Tellern
mixte. Ein Mix&Match-Gestaltungskonzept, das
jugendlichen Glamour bringt. Die Zimmer mit
vielerlei Nippes, Büchern und Deko-Kram wurden
etwas zurückhaltender in Weiß, Zartblau und Gelb
redesignt und mit hübschen Badezimmern, die teils
Fenster in die Gästezimmer haben, ausgestattet.
Gäste-Slipper scheint man dort man vergessen zu
haben, doch das Housekeeping erscheint ungefähr zwei Minuten, nachdem man es angerufen
hat. So weit, so gut. Doch das Tiberio Palace hat
auch Makel. Absolut enttäuschend sind die extrem
kleine Sonnenterrasse mit ihren dick gepolsterten
Liegestühlen, deren Balustrade die Sicht auf den
malerischen Ort nur teilweise freigibt, und vor
allem der Mini-Pool. Ein echter Trumpf hingegen
ist das 1.200 Quadratmeter große Spa. Von Kaiser
Tiberio stammt hier nicht nur der Name des Hotels,
sondern auch die Idee des Thermalbades, das – mit
dem Mini-Außenpool verbunden – stark an eine
elegante römische Badeanstalt erinnert. Über zwei
Ebenen reichen „Waterzone“ und „Wellnesscenter“,
zu denen Hammam, Hydrotherapie, diverse Saunalandschaften und ein winziger Fitnessraum zählen.
Die Beautyprodukte kommen von der Naturkosmetiklinie Sodashi – wie das kunterbunte Design
eine Novität auf der Insel!
UNSER RATING 69 Punkte, Details auf Seite 114
connoisseur circle | 100
capri_tiberio_palace_quisisana_aje_XXX_a!.indd 1
15.03.13 09:33
CAPRI
TRADITIONSHAUS IN PIAZZETTANÄHE
Grand Hotel Quisisana
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
N
ur vor elf Uhr und nach 18 Uhr“ lautet
das Credo der Capri-Society, um auf
der berühmten Piazzetta Hof zu halten.
Dann, wenn die Insel Ruhe hat von
den Tagestouristen, geht man zum
Sundowner auch kurz ins „Quisi“, wie
das Grandhotel Quisisana von Insidern
genannt wird. Das Hotel ist schon seit Jahrzehnten
ein wichtiger Platz zum Sehen und Gesehenwerden.
Besonders zu Ka˜ ee und Aperitif zelebrieren in der
„Quisi-Bar“ livrierte Kellner die alte europäische
Serviceschule und sorgen für ein lebensfrohes
Ambiente. Das lockte schon Ernest Hemingway,
Winston Churchill, Gianni Agnelli, Jean-Paul Sartre,
Oscar Wilde oder den Stahlmagnaten Friedrich
Alfred Krupp. Ob der prominenten Klientel könnten
die Gästebücher des Grandhotels freilich schon
ganze Bibliotheken füllen, und immer noch zählt
das Haus zu einer der ersten Adressen Italiens. In der
Hochsaison muss man daher geradezu mit einem
Ansturm an Schaulustigen rechnen.
Ursprünglich wurde das Haus 1845 von einem
schottischen Arzt als Sanatorium (frei übersetzt
heißt Quisisana „wo man gesund wird“) erbaut, 16
Jahre später zu einer Pension umgestaltet, bevor
es schließlich ein Hotel von internationalem Ruf
wurde. Den Gesundheitsgedanken hat die heutige Eignerfamilie Morgano wieder aufgegri˜ en
und neben beste italienische Gastlichkeit gesetzt.
Entsprechend großzügig ist die renovierte
Wellnesslandschaft
unterhalb des Gartens
mit ihren uralten
Palmen und Pinien
ausgefallen. Der
ganze Stolz neben den
hochwertigen Behandlungen mit La-Prairie-Produkten ist der
Indoorpool und das Caldarium mit seinen Mosaiken und dem Blick ins Grüne. Einzig die Therapeutinnen wirken ein wenig müde und dürften schon
das Saisonende herbeisehnen. Auch die anderen
Räumlichkeiten des historischen Hauses haben die
düstere Palastpatina abgestreift und wurden trotz
Säulenpracht in ein helles, unaufdringlich-luxuriöses Haus verwandelt. Das Quisisana ist jedoch
nicht ideal für Familien mit Kleinkindern, denn die
Poolnutzung ist für diese zeitlich eingeschränkt
und das Restaurant „Rendez-Vouz“ für Sprösslinge
unter zwölf Jahren gar nicht zugänglich.
Die Zimmer und Suiten präsentieren sich in Größe
und Einrichtung unterschiedlich. Alle sind überraschend ruhig, obwohl sie nur ein paar Schritte vom
lauten Trubel der Via Camarelle entfernt sind. Mit
Muranolüster, hellen Majolikafliesen statt Teppichen
und Antiquitäten haben sie eine persönliche Note
und sind absolut picobello. Vielleicht haben die
weichen Matratzen schon bessere Zeiten gesehen,
dafür bestechen die groß angelegten Badezimmer,
teils mit antiken Fliesen, mit der hochwertigen Kosmetikserie „Quisi“. Besonders empfehlenswert sind
die Zimmer im vierten Stock wegen des Meerblicks,
doch die meisten Gäste kommen ohnehin nur
wegen der hohen Servicekultur und der zentralen
Lage. Zugegeben, mit knapp 150 Zimmern ist das
Hotel für capresische Verhältnisse recht groß. Klein
sollte jedoch das Gepäck sein, denn die letzten paar
hundert Meter geht es meist nur zu Fuß, so winkelig
und schmal sind die Gässchen rundherum.
Im Restaurant „Rendez-Vous“ , das leider über keine
Terrasse verfügt, lockt das Degustationsmenü von
Stefano Mazzone, der sich seine Sporen einst bei
Heinz Beck in Rom verdiente. Heute schwingt er den
Kochlö˜ el in einem der besten Restaurants der Insel,
das ganz ohne Pipapo auskommt. Besonders die Patisserie von Carello ist ein Highlight für den Gaumen!
Unbedingt reservieren!
UNSER RATING 85 Punkte, Details auf Seite 114
Lage | vom Hafen mit Taxi in
5 Minuten bis zur Piazzetta,
von dort 2 Minuten zu Fuß
Kategorie | 5*, seit mehr
als 20 Jahren Mitglied der
Leading Hotels of the World
Architektur | feudale
Palazzo-Architektur
Zimmer | 148 Zimmer und
Suiten: Superior (20˜m²)
197–313 €, Deluxe (22˜m²)
239–409 €, Special Deluxe
(26 m²) 302–466 €, Juniorsuite (39 m²) 363–537 € *
CCircle Tipp | Zimmer im 4.
Stock mit Meerblick oder
Suite 516 mit ihrem historischen Charme
Stil & Ambiente |
Grandhotel-Feeling pur!
Facilities | Quisi Bar, Poolund Frühstücksrestaurant
La Colombaia, À-la-carteRestaurant RendezVous, Pianobar, Salons,
Sonnenterrasse, großer
Swimmingpool, Garten,
2 Tennisplätze, Konferenzmöglichkeit, Boutique
Spa | renoviertes Wellnessund Beautycenter auf
550 m², Fitnessbereich,
Hallenbad, Sauna, Solarium,
Whirlpool, Massage, türkisches Dampfbad, Mitglied
der Leading Spas
Service | Hier wird die
majestätische Schule der
Grandhotels zelebriert
Kontakt | Via Camerelle 2,
I-80073 Capri,
Tel.: +39/081/837 07 88,
www.quisi.com
101 | connoisseur circle
capri_tiberio_palace_quisisana_aje_XXX_a!.indd 2
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CAPRI
TRADITIONSHAUS IN PIAZZETTANÄHE
Grand Hotel Quisisana
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
N
ur vor elf Uhr und nach 18 Uhr“ lautet
das Credo der Capri-Society, um auf
der berühmten Piazzetta Hof zu halten.
Dann, wenn die Insel Ruhe hat von
den Tagestouristen, geht man zum
Sundowner auch kurz ins „Quisi“, wie
das Grandhotel Quisisana von Insidern
genannt wird. Das Hotel ist schon seit Jahrzehnten
ein wichtiger Platz zum Sehen und Gesehenwerden.
Besonders zu Ka˜ ee und Aperitif zelebrieren in der
„Quisi-Bar“ livrierte Kellner die alte europäische
Serviceschule und sorgen für ein lebensfrohes
Ambiente. Das lockte schon Ernest Hemingway,
Winston Churchill, Gianni Agnelli, Jean-Paul Sartre,
Oscar Wilde oder den Stahlmagnaten Friedrich
Alfred Krupp. Ob der prominenten Klientel könnten
die Gästebücher des Grandhotels freilich schon
ganze Bibliotheken füllen, und immer noch zählt
das Haus zu einer der ersten Adressen Italiens. In der
Hochsaison muss man daher geradezu mit einem
Ansturm an Schaulustigen rechnen.
Ursprünglich wurde das Haus 1845 von einem
schottischen Arzt als Sanatorium (frei übersetzt
heißt Quisisana „wo man gesund wird“) erbaut, 16
Jahre später zu einer Pension umgestaltet, bevor
es schließlich ein Hotel von internationalem Ruf
wurde. Den Gesundheitsgedanken hat die heutige Eignerfamilie Morgano wieder aufgegri˜ en
und neben beste italienische Gastlichkeit gesetzt.
Entsprechend großzügig ist die renovierte
Wellnesslandschaft
unterhalb des Gartens
mit ihren uralten
Palmen und Pinien
ausgefallen. Der
ganze Stolz neben den
hochwertigen Behandlungen mit La-Prairie-Produkten ist der
Indoorpool und das Caldarium mit seinen Mosaiken und dem Blick ins Grüne. Einzig die Therapeutinnen wirken ein wenig müde und dürften schon
das Saisonende herbeisehnen. Auch die anderen
Räumlichkeiten des historischen Hauses haben die
düstere Palastpatina abgestreift und wurden trotz
Säulenpracht in ein helles, unaufdringlich-luxuriöses Haus verwandelt. Das Quisisana ist jedoch
nicht ideal für Familien mit Kleinkindern, denn die
Poolnutzung ist für diese zeitlich eingeschränkt
und das Restaurant „Rendez-Vouz“ für Sprösslinge
unter zwölf Jahren gar nicht zugänglich.
Die Zimmer und Suiten präsentieren sich in Größe
und Einrichtung unterschiedlich. Alle sind überraschend ruhig, obwohl sie nur ein paar Schritte vom
lauten Trubel der Via Camarelle entfernt sind. Mit
Muranolüster, hellen Majolikafliesen statt Teppichen
und Antiquitäten haben sie eine persönliche Note
und sind absolut picobello. Vielleicht haben die
weichen Matratzen schon bessere Zeiten gesehen,
dafür bestechen die groß angelegten Badezimmer,
teils mit antiken Fliesen, mit der hochwertigen Kosmetikserie „Quisi“. Besonders empfehlenswert sind
die Zimmer im vierten Stock wegen des Meerblicks,
doch die meisten Gäste kommen ohnehin nur
wegen der hohen Servicekultur und der zentralen
Lage. Zugegeben, mit knapp 150 Zimmern ist das
Hotel für capresische Verhältnisse recht groß. Klein
sollte jedoch das Gepäck sein, denn die letzten paar
hundert Meter geht es meist nur zu Fuß, so winkelig
und schmal sind die Gässchen rundherum.
Im Restaurant „Rendez-Vous“ , das leider über keine
Terrasse verfügt, lockt das Degustationsmenü von
Stefano Mazzone, der sich seine Sporen einst bei
Heinz Beck in Rom verdiente. Heute schwingt er den
Kochlö˜ el in einem der besten Restaurants der Insel,
das ganz ohne Pipapo auskommt. Besonders die Patisserie von Carello ist ein Highlight für den Gaumen!
Unbedingt reservieren!
UNSER RATING 85 Punkte, Details auf Seite 114
Lage | vom Hafen mit Taxi in
5 Minuten bis zur Piazzetta,
von dort 2 Minuten zu Fuß
Kategorie | 5*, seit mehr
als 20 Jahren Mitglied der
Leading Hotels of the World
Architektur | feudale
Palazzo-Architektur
Zimmer | 148 Zimmer und
Suiten: Superior (20˜m²)
197–313 €, Deluxe (22˜m²)
239–409 €, Special Deluxe
(26 m²) 302–466 €, Juniorsuite (39 m²) 363–537 € *
CCircle Tipp | Zimmer im 4.
Stock mit Meerblick oder
Suite 516 mit ihrem historischen Charme
Stil & Ambiente |
Grandhotel-Feeling pur!
Facilities | Quisi Bar, Poolund Frühstücksrestaurant
La Colombaia, À-la-carteRestaurant RendezVous, Pianobar, Salons,
Sonnenterrasse, großer
Swimmingpool, Garten,
2 Tennisplätze, Konferenzmöglichkeit, Boutique
Spa | renoviertes Wellnessund Beautycenter auf
550 m², Fitnessbereich,
Hallenbad, Sauna, Solarium,
Whirlpool, Massage, türkisches Dampfbad, Mitglied
der Leading Spas
Service | Hier wird die
majestätische Schule der
Grandhotels zelebriert
Kontakt | Via Camerelle 2,
I-80073 Capri,
Tel.: +39/081/837 07 88,
www.quisi.com
101 | connoisseur circle
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HOTEL TEST CAPRI
Lage | am Kliff oberhalb
der Marina Grande, 15 Gehminuten von der Piazzetta
Kategorie | 5*, Mitglied der
Small Luxury Hotels of the
World
Architektur | außen klassizistisch, innen eine Mischung
aus mediterranem und amerikanischem Hamptons-Look
Zimmerr | 22 Zimmer und
Suiten: Superior Double
(30˜m²), Deluxe Double
(40˜m²), Juniorsuite (50 m²),
Master (55 m²), gratis Minibar
und WiFi, täglich frischer
Obstkorb
CCircle Tipp | die Juniorsuiten
Nr. 5 und 7 gleich unter der
Hauptterrasse mit freiem
Blick aufs Wasser und den
kleinen Strand, Nr. 8 ist eine
etwas größere Eckjuniorsuite
Stil & Ambiente | glamouröse
Villa mit viel Privatsphäre und
Yachtfeeling
Facilities | beheizter Pool
(20 x 12 m), Garten, J.K. Bar,
Frühstückssalon, Bibliothek,
Restaurant J.K. Kitchen,
Fitnessraum, DVD-Sammlung
Spa | ESPA in einem Pavillon
neben dem Pool, Beauty- und
Detox-Behandlungen, Sauna,
Sonnenbank, Dampfbad
Service | unübertroffen
aufmerksam und aufgrund
der prominenten Klientel
sehr diskret
Kontakt | Via Provinciale,
Marina Grande 225, I-80073
Capri, Tel.: +39/081/838 40 01,
www.jkcapri.com
FIRST˜CLASS˜SCHMUCKKÄSTCHEN
MIT DIREKTEM MEERZUGANG
J.K. Place
M
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
it ihrem Dolce-Vita-Flair zog die Insel
besonders seit der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts bizarre Künstler
und reiche Exzentriker an und wurde
zu einem beliebten Winter- und
Urlaubsdomizil für Schriftsteller aus
aller Welt. Das war auch die Zeit, als
das Hotel Continental seine erste Hochblüte hatte.
In seiner über 100-jährigen Geschichte kam es
noch oft zu Besitzer- und Namenswechseln, ehe es
endgültig seine Reputation verlor. 2007 wurde die
schlafende Schönheit vom italienisch-israelischen
Galeristen und Geschäftsmann Jonathan Kafri
wachgeküsst und ihr innerhalb von zwei Jahren
ein totales Facelift verpasst. Was daraus geworden
ist, zählt heute zu Recht zu den tollsten Refugien
der Welt und präsentiert sich als pure Augenweide
für Ästheten. Stilsicher und perfektionistisch bis in
jede liebevolle Kleinigkeit agierte der florentinische
Innenarchitekt Michele Bönan, der in seiner Heimatstadt auch das gleichnamige Schwesterhotel
eingerichtet hat. Das J.K. Place (benannt nach den
Initialen des Besitzers) ist ein Designhotel, ohne
dabei cool zu sein. Ganz im Gegenteil. Nahezu alle
Zimmer haben cremefarbene Holzböden, einen
180-Grad-Blick bis hin zum Vesuv, und auch die
Straße unmittelbar hinter der Villa stört nicht
wirklich. Nur wer besonders lärmempfindlich ist,
sollte sicherheitshalber die Zimmer in Richtung
Marina Grande meiden. In den Zimmern wurden
Blauschattierungen mit Sonnengelb und warmen
Weißtönen kombiniert. Zusammen mit den
wunderschönen Himmelbetten mit Vorhängen,
scha˛ t dies eine sehr behagliche Atmosphäre.
Einige Zimmer erinnern mit ihren winzigen
Balkonen an Schi˛ skabinen, andere an die
Privaträume eines Kunstsammlers. Einziger Makel:
Da die Flachbild-TVs an den Trennwänden zu
den Nachbarzimmern hängen, kann es zu leichter
Lärmbelästigung kommen. Auch in der Bibliothek
mit ihren handverlesenen Architektur-, Fotografieund Kunstbänden dominiert Tiefblau. In den
lichten Salons, wo überdimensionale Glasvasen
mit weißen Blütengewächsen den Garten ins Haus
bringen, darf Persönliches nicht fehlen: Silberrahmen mit Schwarz-Weiß-Fotografien, Skulpturen,
Gipsbüsten, römische Säulenelemente, Kuschelkissen und Ohrensessel im 50er-Stil, die den familiären Glamour von damals widerspiegeln. Von der
handgefertigten Tischwäsche über den Eiskübel im
Art-déco-Stil bis zu den erlesenen Beleuchtungskörpern – alles wird gekonnt in Szene gesetzt.
Gefrühstückt wird gemeinsam im Frühstückssalon
an einem großen Tisch. Tagsüber bringt der Restaurantchef frische Tomaten-Bruschetta an den Pool,
wo Olivenbäume und Pinien Schatten spenden.
So viel Aufmerksamkeit ist molto simpatico! Hier
wird Farniente luxuriös und doch so persönlich
zelebriert, dass das einzige Fünfsternehaus mit
direktem Meerzugang zur Lieblingsabsteige der
Hollywoodstars avancierte – obwohl die Nähe zur
Marina Grande nicht unbedingt zu den 1a-Lagen
der Insel zählt. Wundern Sie sich also nicht, wenn
plötzlich Adrien Brody um die Ecke biegt oder
Jennifer Aniston neben Ihnen am Pool liegt.
UNSER RATING 91 Punkte, Details auf Seite 115
connoisseur circle | 102
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13.02.13 11:54
CAPRI
ARCHITEKTONISCHES KLEINOD
ÜBER DEN FARAGLIONIFELSEN
Hotel Punta Tragara
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
L
e Corbusier gilt nach wie vor als einer der
Meisterarchitekten des 20. Jahrhunderts.
Die lebenslange Faszination für Klöster
und Hotels bestimmte seine Entwürfe.
Auch am Rande von Capri-Dorf, kaum
zehn Gehminuten über einen malerischen
Straßenabschnitt mit herrschaftlichen
Privatgärten und Villen vom Zentrum entfernt, liegt
das Hotel Punta Tragara, das im Jahr 1920 nach
Corbusiers Angaben entstanden ist. Wie ein Adlerhorst schmiegt es sich an die Klippen – als exklusive
Welt für sich. Mit seiner erdfarbenen Fassade, den
rund geschwungenen Balkonen und futuristischen
Bullaugenfenstern war es einst das Lieblingshotel
von Premierminister Winston Churchill. Fasziniert
von Architektur und Lage blieb der kunstaÿ ne
Politiker gern für längere Zeit, auch um zu malen.
Während des Zweiten Weltkriegs war das Haus
Hauptquartier des amerikanischen Kommandos
und Sitz von General Eisenhower. Erst 1968 erwarb
Graf Manfredi, dem auch der Palazzo Manfredi in
Rom gehört, das Anwesen, um es in ein luxuriöses
Minihotel zu verwandeln. Mit viel Gespür und
Sammlerleidenschaft ist daraus ein Schmuckstück
geworden, und dementsprechend nobel präsentieren sich die Innenräume. Mit neapolitanischen
Gouachen, antiken Holztruhen, archäologischen
Fundstücken und alten Ölgemälden atmet man
hier förmlich Geschichte. Auch der
verglaste Verandaspeisesaal mit dem
uralten Mosaikboden und das gobelingeschmückte Treppenhaus haben
einen ganz besonderen Charme.
Überraschend gegensätzlich wirken die
44 Zimmer und Suiten, wo den Gast ein
interessanter Mix aus hypermodernen
Sitzgelegenheiten und Leuchtkörpern
aus den glamourösen Sixties erwartet.
Die Badezimmer mit ihrer bildschönen
Marmorvertäfelung entsprechen dem
neuesten Standard. Ganz neu mit futuristischem
Touch in Silber und Lila konzipiert sind die beiden
Suiten im fünften Stock, die sicherlich die schönsten Dachterrassen und den besten Blick der gesamten Insel haben. Und weil das Hotel am Rande des
Capri-Trubels auf dem berühmten Aussichtspunkt
Belvedere di Punta Tragara liegt, darf man auch von
zahlreichen anderen Zimmern und Suiten die Sicht
auf die riesenhaften Felsen von Faraglioni, die Baia
di Marina Piccola und das Zentrum bewundern.
Deshalb haben die meisten Zimmer im Haupthaus
ebenso nette Balkone oder Terrassen, manchmal
ein wenig einsehbar. Der Blick von den ClassicZimmern ist etwas eingeschränkt. In den Zimmern
im Nebengebäude oberhalb der Via Tragara hat
man direkten Zugang zu Pool und Garten und Blick
auf Capri-Dorf.
Wie überall auf der Insel ist die Anreise hierher
etwas beschwerlich, weil das Hotel nur zu Fuß erreichbar und auch der steile Abstieg zum Strand mit
seinen 250 Stufen für ältere Leute und Kinder kaum
zu bewältigen ist. Das ist der Preis, den man für die
märchenhafte Lage dieses historischen Kleinods
bezahlen muss. Wer vom Bergauf und Bergab trotzdem nicht genug hat, kann im kleinen Fitnessbereich trainieren, um sich danach im Hotelrestaurant
„Monzù“ (so wurden vom 13. bis 19. Jahrhundert
die großen Köche an den Höfen adeliger neapolitanischer Familien genannt)
gleich neben dem Pool die
gesamte Palette an ItaloKlassikern einzuverleiben.
Die Atmosphäre ist sympathisch entspannt, was
überrascht, da man hier
doch allen Grund dazu hätte,
viel protziger zu agieren.
UNSER RATING 89 Punkte,
Details auf Seite 115
Lage | über dem Aussichtspunkt Belvedere di Punta
Tragara, 10 Gehminuten vom
Zentrum
Kategorie | 5*, Mitglied der
Small Luxury Hotels of the
World
Architektur | Cubism meets
Mediterranean Style
Zimmer | 44 Zimmer und
Suiten: Prestige Sea View
(25˜m²) 261–341 €, Deluxe
(30–34 m²) 345–459 €, Juniorsuite (36–40 m²) 393–505 € *
CCircle Tipp | Die Juniorsuite
Nr. 31 als Maisonette ist
besonders romantisch, das
Deluxe-Zimmer Nr. 40 ist
besonders groß und offeriert
einen Traumblick
Stil & Ambiente | exquisit und
aufgrund der Lage einzigartig
Facilities | 2 Meerwasserswimmingpools (beheizt und
unbeheizt), Sonnenterrassen,
Restaurant Monzù in der verglasten Veranda mit Terrasse,
Poolbar
Spa | „Unica Beauty and
Spa“ mit 4 Kabinen für
Thalassotherapie, Gesichtsbehandlungen und Massagen
mit hochwertigen Naturprodukten von Pevonia
Service | entspannt und überaus freundlich, ohne Stil und
Qualität vermissen zu lassen
Kontakt | Via Tragara 57,˜˜
I-80073 Capri,
Tel.: +39/081/837 08 44,
www.hoteltragara.com
103 | connoisseur circle
capri_jk_palace_punta_tragara_aje_XXX_a!.indd 2
13.02.13 11:55
HOTEL TEST CAPRI
EVERGREEN MIT SEELE
La Scalinatella
TEXT: SYLVIA M. SEDLNITZKY
Lage | auf der Via Tragara,
zur Piazzetta sind es nur
wenige Gehminuten
Kategorie | 5*, Familienhotel
der Familie Morgano
Architektur | Capri-Style
in Reinkultur
Zimmer | 30 Zimmer und
Suiten: Deluxe (35–40m²)
320–620 €, Juniorsuite
(45˜m²) 580–860 €, Garden
Suite (75 m²) Preis auf
Anfrage. Die meisten verfügen über kleine, oft einsehbare Terrassen, von
manchen blickt man auf die
Terrasse der Casa Morgano
CCircle Tipp | die 3 Juniorsuiten auf Rezeptionsebene
mit uneingeschränktem
Blick auf die Marina Piccola
und Capri-Dorf
Stil & Ambiente | dezent
und nostalgisch
Facilities | 2
Swimmingpools,
Sonnenterrasse, Fitnessbereich, Lunch-Restaurant
La Terrazza Panoramica,
Snackbar, das Abendessen
wird auf Wunsch aufs
Zimmer serviert
Spa | Es gibt kein Spa, aber
das Hotel macht Reservierungen im Hotel Quisisana,
das in zirka 5 Minuten zu
Fuß zu erreichen ist
Service | souveräne
Servicekultur „made in
Italy”!
Kontakt | Via Tragara 8,
I-80073 Capri,
Tel.: +39/081/837 06 33,
www.scalinatella.com
W
ie kann ein Hotel
ohne Abendrestaurant und Spa zum
Lieblings-Hideaway
des italienischen
Adels und amerikanischer Gäste
werden, wo es doch ziemlich viel
Konkurrenz an Fünfsternehotels auf Capri gibt?
Genau genommen liegt es an Signore Federico
Morgano, der so etwas wie der Grandseigneur
der capresischen Hoteliers ist. Er versteht es, mit
charmanter Menschenfreundlichkeit eine dem
Gast zugewandte Atmosphäre zu erzeugen. Zu
seinem kleinen Imperium zählt nicht nur das La
Scalinatella, eines der ältesten Hotels der Insel,
sondern auch die Casa Morgano. Signore Federico
ist ein weltmännischer Hotelier, der weiß, dass ein
perfekter Service über einige Mängel wie Plastikkleiderbügel auf den Zimmern oder billige Sonnenbetten am zweiten Pool hinwegtrösten kann, und
dementsprechend gut hat er auch sein Personal im
Gri˜ . Die Camerieri scharwenzeln um ihre Gäste
herum, ohne aufdringlich zu sein.
Nun, was außer dem Service, der reibungslos wie
ein Uhrwerk funktioniert, macht „La bella Scalinatella“, wie das Hotel von Stammgästen genannt
wird, noch aus? Sicherlich sein Standort. Es liegt nur
einen kurzen Spaziergang vom mit Geschäften und
Restaurants gespickten Zentrum entfernt und doch
an der Via Tragara, jenem malerischen wie berühmten Wanderweg. Schade, dass Passanten Einblick
auf den Garten und den nicht allzu
groß konzipierten Panoramapool,
den man oft mit vielen Gleichgesinnten teilen muss, haben. Der
zweite Pool liegt auf einer der unteren
Ebenen. Dort haben auch Gäste der
Casa Morgano Zutritt. Doch der ist
ob seiner schlechten Lage inmitten
des Häusergewirrs und der lauten Schnulzen, die
aus dem Fitnessraum dringen, vernachlässigbar.
Wer ausgedehnt schwimmen will, geht ohnehin die
gezählten 250 Stufen zum Strandbad La Fontelina.
Das Design im La Scalinatella ist Capri-Stil pur.
Dass heißt üppiges mediterranes Dekor, Hang zu
Keramik, Glastische auf Steinelefanten, nachgebautes Rokoko, kühle Mosaikböden und alte Marmorfliesen, die perfekt zu den sonnendurchfluteten
Räumen passen. Eine antike Madonna aus Porzellan
und viele andere Antiquitäten aus dem Familienbesitz beseelen das oftmals ausgezeichnete Haus und
unterstreichen so das aristokratisch-altmodische
Ambiente. Auch wenn das Hotel seine allerbesten
Zeiten schon hinter sich hat, den gewissen Nostalgiecharme, der die Insel ausmacht, kann man dem
La Scalinatella keinesfalls absprechen. Und noch
etwas: „La Terrazza Panoramica“ ist ein zauberhaftes
Fleckchen, um den Tag mit einem netten Frühstück
und Blick auf den Golf von Neapel und Capri-Dorf
zu beginnen oder für eine leichte Mittagsmahlzeit
der capresischen Küche. Am besten den Primi del
Giorno, den Empfehlungen des Tages, vertrauen!
UNSER RATING 71 Punkte, Details auf Seite 115
connoisseur circle | 104
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13.02.13 12:30
Check-in
Schlafen auf Capri – ein Info-Annex
WEITERE QUALITÄTSADRESSEN:
Casa Morgano, 5*
Die maritime Bed-&-Breakfast-Residenz mit ihrer
schönen Terrasse aus dem Imperium von Signore
Niccolino Morgano punktet mit einer schönen
Ruhelage an der Via Tragara und dem Blick über
Capri-Dorf auf die Marina Piccola. Die schlichten
Zimmer sind in inseltypischer Architektur gehalten,
haben meist großzügige Badezimmer mit MajolikaFliesen und (etwas kleine) Balkone. Ein hoteleigener Fitnessbereich und zwei Mini-Pools (einer
davon wird mit dem Hotel La Scalatinella geteilt)
bieten Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten;
hübsches Hotelrestaurant, das jedoch nur mittags
geöffnet hat. Das Spa des Hotel Quisisana kann von
den Gästen genützt werden.
www.casamorgano.com
Bluecapri Relais, 5*
Wer durch die engen Gässchen ins Häusergewirr
Anacapris abtaucht, findet sich in einem Labyrinth
von Durchgängen, Torbögen und Kirchen wieder. In
diesem historischen Viertel liegt auch ein weiteres
Fünfsternehaus, das Blue Capri Relais mit nur
19 Zimmern und einem großen Pool im Innenhof
mit Blick auf den Monte Solaro. Die durchaus
zeitgemäßen, jedoch kleinen Standardzimmer des
relativ neuen Boutiquehotels sind teilweise mit
Whirl-Badewannen ausgestattet, haben aber wenig
Ambiente und lassen Capri-Romantik vermissen.
Sehr schick und mit seiner Marmortäfelung sehr
ansprechend ist hingegen der Wellnessbereich.
Das Personal gibt sich bemüht und hilfsbereit, hat
jedoch oft Schwierigkeiten mit Fremdsprachen. Das
Restaurant, das direkt an der Fußgängerzone liegt,
ist zwar hübsch, aber winzig. Fazit: Das Blue Relais
entspricht primär in seiner Preisgestaltung einem
Fünfsternehaus.
www.bluecaprirelais.com
Hotel Luna, 4*
Versteckter und ruhiger geht es kaum: Zirka
60 Meter über dem Meeresspiegel punktet das
komfortable wie nostalgische Viersternehaus mit
einem spektakulären Ausblick auf die Felsen von
Faraglioni. Der Nachteil: Die Anreise hierher ist
etwas beschwerlich, weil das beliebte Hotel mit
der schönen Panoramaterrasse am Rand der
Augustus-Gärten liegt. Doch genau deshalb ist
es andererseits der perfekte Ausgangspunkt für
schöne Spaziergänge und Müßiggang fernab vom
Trubel. Fast alle der 54 Zimmer haben Meerblick
bzw. Balkon, sind jedoch ein wenig antiquiert und
reduziert eingerichtet. Die Ecksuiten 205 und 215
sind – ob des uneingeschränkten Ausblicks auf
die Faraglioni-Felsen – besonders empfehlenswert, während die Zimmer zum Innenhof mit dem
Wasserfall recht preiswert sind. Restaurant und
Bar im Erdgeschoß überzeugen mit einem besonders herzlichen wie eleganten Service unter Maître
Michele Iaccarino, und die Qualität der Speisen
ist top. Der Pool liegt in einem üppigen Garten. 10
Minuten Fußweg zur Piazzetta.
www.lunahotel.com
Casa Morgano
Diva La Canzone del Mare, Bed & Breakfast
Die fünf Canzone-del-Mare-Zimmer, die fälschlicherweise gern als Suiten bezeichnet werden, sind
noch ein echter Geheimtipp für jene, denen eine
prominente Felsstrandlage und die uneingeschränkte Sicht auf das Meer und die Faraglionis wichtiger
sind als Hotelservice mit Spa, Fitnessraum etc.
Obwohl dieses Haus im Grunde eine Badeanstalt
mit Zimmern ist, sind diese recht ansprechend in
Caprese-Dekor eingerichtet. Sie wurden nach den
Diven Sophia Loren, Jackie Kennedy etc. benannt
und verströmen irgendwie auch den Charme der
60er Jahre. Zimmer „Gracie“ hat freien Blick auf
die Faraglioni-Felsen. Die privilegierte Position
direkt im legendären Strandclub Canzone del Mare
an der Marina Piccola lässt über die relativ hohen
Preise (Standard ab 280 Euro) hinwegsehen. Nur 10
Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt, freier
Zugang in den Strandclub und zum Pool; im ersten
Stock gibt es noch ein größeres Apartment, das sich
gut für Familien eignet.
www.lacanzonedelmare.com
Bluecapri Relais
Hotel Luna
Orsa Maggiore, 4*
Vom Lampenschirm bis zum Betthaupt – die beiden
Besitzerinnen und Design-Masterminds Antonietta
und Giovanna haben besonderen Wert darauf gelegt,
dass die Gestaltung des charmanten Boutiquehotels
ganz im Capri-Stil erfolgt und zu 100 Prozent
Orsa Maggiore
capresischen Ursprungs ist. Die Orsa Maggiore
ist genau das, was man von einem kleinen InselHideaway erwartet: romantisch, stilvoll – und das
Wichtigste: absolut authentisch! Es gibt auch einen
kleinen Wellnesscorner mit Fitnessraum, einen
Pool mit Meer- und Sonnenuntergangsblick und ein
entzückendes Restaurant, wo der Philosophie
des Hauses gemäß nur mit regionalen und
saisonalen Produkten der Insel gekocht
Weitere Tipps
wird; geldbörsenfreundlich und zur
und
Topadressen
Blauen Grotte ist es nicht weit; eigener
finden Sie auf
Hotelshuttle von der Marina Grande.
Seite 108/109
und auf
www.ccircle.cc
www.orsamaggiore-capri.com
i
105 | connoisseur circle
capri_checkin_aje_XXX!a.indd 2
13.02.13 11:29
DESTINATION TEST CAPRI
Sapore del Capri
Die Küche der
Capresen hat
naturgemäß
vieles mit jener
Neapels und der
Amalfitana-Küste
gemein. Für viele
Menschen außerhalb des Landes
ist sie „die“ italienische Küche
überhaupt.
TEXT: SYLVIA SEDLNITZKY
S
o konsequent wie das gesamte
Erscheinungsbild steht Capri auch
in kulinarischer Hinsicht zu seinem
klassischen Stil. Die Stärke liegt in der
Einfachheit. Es gibt weder Ausflüge in
die elaborierte Haute Cuisine, noch
werden Gerichte zu lange geschmort,
fad gewürzt oder in Mehlpappe ertränkt. Was
zählt, sind die hohe Qualität der Zutaten und
das unverfälschte Aroma – meist zu ziemlich
gepfe° erten Preisen.
Wer je die sonnengereiften Tomaten Capris oder
jene roten Pomodorini de Piennolo probiert
hat, ahnt schon, wie unverfälscht die Inselküche
schmecken kann. Dazu ein frischer Bü° elmozzarella, mit gutem Olivenöl und Balsamessig beträufelt, Basilikum – das ist etwa die Insalata Caprese,
die Ende der 20er Jahre im Hotel Quisisana erfunden wurde. Man isst natürlich auch Pasta. Das
kulinarische Aushängeschild der Insel sind Ravioli
alla Caprese, gefüllt mit kampanischem CaciottaKäse und Majoran, oder Linguine al Sugo di Scorfano, schmale Bandnudeln mit Drachenkopf in
einer scharf gewürzten Tomaten-Chili-Salsa. Capri
steht auch für Gnocchetti alla Chiummenzana
oder die berühmten Penne Aumm Aumm mit
Mozzarella, Auberginen und Tomaten. Zudem
kredenzt man auf Capri auch frischen Fisch wie
die seltene und schmackhafte Zahnbrasse Pezzogna oder Meeresfrüchte all’ acqua pazza, in Öl,
Tomaten und Knoblauch gedünstet, und Totani
con patate, jene großen Tintenfische, die man nur
in Septembernächten an den tiefsten Stellen rund
um Capri fängt. Fleisch spielt eine untergeordnete
Rolle. Maximal kommt ein Coniglio alla Tiberiana,
also Kaninchen mit kleinen Pomodorini und
Kräutern der Insel, auf den Tisch. Bäuerliches wie
die Cianfotta, ein Gemüseeintopf mit Artischocken, Spargel, Erbsen und kleinen Zucchini, den
Vegetarier Kaiser Tiberius mit seinem Gärtner erfunden haben soll, wird nur im Frühling serviert.
Selbst in der Welt der Traditionsdesserts ist Capri
eine Größe – etwa bei der Torta Caprese, jenem
famosen Schokoladenkuchen, der mit fein
gehackten Mandeln, Puderzucker und einem
Schuss Likör verfeinert wird. Oder bei Delizie
al Limone, das sind köstliche Windbeutel mit
Zitronencremefüllung, zu denen man selbstredend den herb-süßen Limoncello-Likör trinkt.
Empfehlenswert sind auch der einfache trockene Weißwein Tiberio Isola di Capri Doc oder der
Capri Blue, die mit Abstand besten Tropfen der
Insel. Selbst das heimische Birra de Capri erfüllt
hohe Ansprüche, denn es gibt den Gerstensaft
auch als edle 75-cl-Champagnotta-Champagnerflasche. Also Cin Cin!
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DIE BESTEN KULINARISCHEN ADRESSEN CAPRIS
■ La Canzone del Mare
Hier handelt es sich um das Restaurant der
exklusivsten Badeanstalt auf Capri, früher
war es der In-Treff der mondänen Welt.
Relativ teuer, aber gut, nur mittags!
Via Marina Piccola 93, Tel.: +39/081/837 01 04
■ Villa Verde
Im hübschen Innenhof gibt es Meeresfrüchte und Pizza aus dem Holzofen.
Vico sella Orta 6, Tel.: +39/081/837 70 24
■ La Capannina
Hierher kommen Promis, Politiker und
Modezaren noch immer gern: Mitten im
Ortskern liegt das Verandarestaurant, mit
seiner Regionalküche einst die unbestrittene Numero Uno. Wer unter der Woche
kommt, wird aufmerksamer bedient, da am
Wochenende viele Yachtbesitzer einfallen.
Ein Must: Calamari ripieni, kein Garten!
Via Le Botteghe 14, Tel.: +39/081/837 07 32
■ Il Geranio
Mit seiner hochwertigen Regionalküche
zurzeit eines der besten und stimmigsten
Restaurants Capris. Man sitzt romantisch
neben den Augustus-Gärten inmitten eines
kleinen Pinienwäldchens und blickt auf die
Faraglionis. Große und günstige Weinkarte.
Viale Matteotti 8, Tel.: +39/081/837 06 16
■ Al Grottino
Nur einen Katzensprung von der Piazzetta
versteht man sich auf insulare Hausmannskost und regionale Weine – leider
ohne Aussicht, daher der Name!
Via Longano 27, Tel.: +39/081/837 05 84
■ Le Grotelle
Die urige Trattoria ist nur über einen
Panoramaweg erreichbar und somit ein
kulinarisches Traumziel in den Felsen
von Capri am Arco Naturale, mittwochs
geschlossen.
Via Arco Naturale, Tel.: +39/081/837 57 19
■ Da Gelsomina
Der halbstündige Anmarsch (bei wenig
Betrieb wird man auch abgeholt) von
Anacapri wird mit ländlichem Charme,
rustikaler Küche und Traumambiente
belohnt. Kurz vor dem Aussichtspunkt
Belvedere della Migliara offeriert sich der
Blick auf die Weingärten, den Sonnenuntergang und die Ischia-Silhouette.
Hier gibt es eine wunderbare Torta
Caprese und Pizza aus dem Steinofen!
Il Geranio
Via Migliara 72, Tel.: +39/081/837 14 99,
www.dagelsomina.com
■ Il Lido del Faro
Pasta Frutti di Mare gehört zu den
Klassikern der gleichnamigen Badeanstalt,
die jedoch ziemlich isoliert liegt.
Punta Carena, Tel.: +39/081/837 17 98
■ Faraglioni
Pole-Position an einem Zweiertisch
der ersten Reihe: Bei dezenten Canzoni
Italiane schmecken Linguine al Sugo di
Scorfano unter der 200 Jahre alten Glyzinie
noch besser!
Via Camerelle 75, Tel.: +39/081/837 03 20
■ La Fontelina
Unter dem Strohdach fangfrischen Fisch
schmausen, dazu gibt’s Sangria! So
schmeckt Capri – jedoch nur mittags!
Via Faraglioni, Tel.: +39/081/837 08 45
■ Da Paolino
Der malerische Limonengarten oberhalb
der Marina Grande ist ein Must für
Capri-Fans. Die Capri-Society und
amerikanische Touristen lieben die XXLPortionen, herrliches Antipasti-Buffet.
Via Palazzo a Mare 11, Tel.: +39/081/837 61 02
■ Aurora
Eines der ältesten Restaurants der Insel
in Piazzetta-Nähe mit Straßenterrasse.
Typische Caprese-Küche und Pizze, auch
wenn Beyonce, Michael Douglas und Giorgio
Armani hier waren, die Preise sind ein
Nepp! Via Fuorlovado 18, Tel.: +39/081/
837 01 81, www.auroracapri.com
■ Il Tinello
Eine beliebte Adresse der Einheimischen
mit einer Handvoll Tischen inmitten eines
undurchsichtigen Gassengewirrs, kein
Garten, unbedingt vorbestellen!
Via L’Abate 1/3, Tel.: +39/081/837 76 73
■ Bar Tiberio
Mittags wird Prosecco mit frischen
Erdbeeren geschlürft, abends mutiert
die bekannte Bar zum beliebten
Aperitivo-Treff.
Piazzetta, Tel.: +39/081/837 02 68
■ Buonocore Gelateria
Hier gibt’s das beste Eis der Insel,
himmlische Mandelkekse und viele
hausgemachte pikante Take-aways.
Via Vittorio Emanuele 35,
Tel.: +39/081/837 61 51
La Fontelina
Ristorante da Paolino
■ Taverna Anima e Cuore
Ideal zum Abtanzen mit 50er-Oldies, hier
wurde Peppino di Capri berühmt! „Der“
Klassiker auf Capri, auch für Einheimische!
Via Sella Orta 39, Tel.: +39/081/ 837 64 61
■ Sfizi di Pane
In der besten Bäckerei der Insel kann
man eine gute Torta Caprese für zu
Hause kaufen. Via Le Botteghe 15,
Tel.: +39/081/837 61 80
■ La Birra di Capri
Unpasteurisiert, ungefiltert und in einer
Champagnerflasche kommt Capris Kultbier
auf den Tisch! Piazza Caprile 1, Anacapri,
Tel.: +39/081/837 20 18
Villa Verde
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AUF EINEN BLICK CAPRI
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Grotta
Azzurra
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DIE GETESTETEN
HOTELS IM ÜBERBLICK
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Ankommen
Baden
Per Flugzeug: bis Ende Oktober
Flüge 1x wöchentlich mit
Austrian direkt nach Neapel
(www.austrian.com) oder via
Lufthansa täglich mehrmals
von Frankfurt und München
(www.lufthansa.com).
Von hier mit dem Taxi zum
Molo Beverello und auf die
Fähre Richtung Marina Grande.
Fähren benötigen 50 Minuten,
Tragflächenboote zirka 45
Minuten. Mietwagen gibt
es nicht, neuerdings dürfen
Ausländer jedoch mit dem
eigenen Auto auf die Insel, was
aufgrund der engen Straßen
aber nicht anzuraten ist.
Mehr Infos unter:
www.capritourism.com
Statt Puderzuckerstränden
gibt es auf Capri idyllische
Felsbuchten. Berühmtester
Badeplatz ist die Marina
Piccola. Man liegt an einem
schmalen Kiesstrand oder in
den Felsen.
■ 1 La Canzone del Mare
Legendärster und teuerster Badeclub der Insel mit
livrierten Kellnern und
Meerwasserpool.
Via Marina Piccola 93,
Tel.: +39/081/837 01 04
■ 2 La Fontelina
Das In-Bad, hier tafeln
Yachtbesitzer bei den
berühmten Faraglionifelsen.
Kult: die Weißwein-Sangria!!
Via Faraglioni,
Tel.: +39/081/837 08 45
■ 3 Da Luigi ai Faraglioni
Beliebter Luxusbadeplatz,
direkt an den Faraglionifelsen, jedoch weniger
überlaufen!
Via Faraglioni 5,°
Tel.: +39/081/837 05 91
■ 4 Lido del Faro
Im Südwesten von Anacapri,
hier scheint die Sonne am
längsten!
Località Punta Carena,
Tel.: +39/081/837 17 98
Klima
BZW. BESTE REISEZEIT:
Saison ist von März bis Oktober.
Im Frühling angenehm warme
Temperaturen. Im August ist es
sehr heiß, der Schirokko, der
aus dem Südosten Afrikas weht,
macht es auf Capri oft feucht
und schwül. Im September hat
das Meer noch immer angenehme Temperaturen von etwa
25 Grad und abends kann man
meist noch im Freien dinieren.
Kulturveranstaltungen
Die ganze Saison über
schmückt sich Capri mit
großartigen Events:
■ Mai 2013
14. Mai, S. Costanzo –
Prozession in Kostümen entlang der wichtigsten Straßen
Capris mit der Statue des
Schutzheiligen.
■ Rolex Capri Sailing
Week – renommierte
Segelveranstaltung, veranstaltet vom Yachtclub Capri und
jenem der Costa Smeralda.
www.yccapri.org
■ Juni 2013
Capri Tango Festival
www.capritangofestival.com
■ 13. Juni, Anacapri,
S. Antonio di Padova –
Prozession durch die Straßen
Anacapris mit der Statue des
Schutzheiligen.
■ Capri, Maratona di Gran
Fondo di Nuoto Capri –
Napoli – Schwimmmarathon
Capri–Napoli.
www.caprinapoli.com
■ Juni–August 2013:
jeden Freitagabend klassische
Konzerte bei Sonnenuntergang
im Garten der Villa San
Michele – Fondazione Axel
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Villa Marina
Caesar Augustus
Capri Palace
Tiberio Palace
Grand Hotel Quisisana
J.K. Place
Punta Tragara
La Scalinatella
Munthe, Anacapri.
www.villasanmichele.eu
■ Juli 2013:
Anacapri fa Musica –
Konzertreihe auf der
Piazza San Nicola
(jeden Samstagabend).
■ August 2013:
10. August, Marina Grande –
Sternennacht von San Lorenzo
mit Musik und Feuerwerk.
■ September 2013:
Settembrata Anacaprese
in Anacapri – Weinernte.
Veranstaltung mit önogastronomischen Abenden,
Musikveranstaltungen,
folkloristischen Umzügen etc.,
beginnt jedoch schon Ende
August!
www.comunedianacapri.it
■ Premio Faraglioni Capri
– der Preis wird seit 1994 an
internationale Protagonisten
aus der Welt von Kultur, Musik,
Theater, Film und Fernsehen
vergeben.
www.premiofaraglioni.com
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capri
Shopping
Ausflüge
■ La Farella
Hier gibt es feine, teure
und maßgeschneiderte
Kaschmirware.
Via Fuorlovado 21c,
www.farella.it
■ Canfora –
die Capri-Klassiker
Die schönsten Capri-Sandalen
werden seit 1946 bei Canfora
per Hand angefertigt. Jackie
Kennedy, Sophia Loren und
Naomi Campbell were here!
Via Camerelle 3,
www.canforacapri.com
■ Carthusia – der Kultduft
Der Duft der Insel nach Feigen,
Vanille, Rosmarin, wilden
Nelken und Minze wird schon
seit 1681 nach alten Rezepten
aus hochwertigsten Rohstoffen
in Handarbeit hergestellt.
Via Camerelle 10, in Anacapri
in der Via Capodimonte 26
oder unter
www.carthusia.com
■ Limoncello di Capri
„Das“ Getränk der Insel und
ein typisches Mitbringsel aus
der Feminelli-Zitrone.
Via Listrieri, 25/A,
www.limoncello.com
■ Faraone Mennella –
Traumschmuck;
Faraone Mennellas Pretiosen
haben schon in New Yorks
Fashionwelt für Furore gesorgt.
Superteuer, dafür aber traumhaft schön!
Via Fuorlovado 23,
www.faraonemennella.com
■ Lia e Alberto
Beim beliebtesten der 36
Capri-Juweliere erstand einst
schon Onassis Pretiosen für
seine Jackie.
Via Camerelle 20
■ L’Arte del Sandalo
Auch in Anacapri gibt es die
handgemachten Sandalen
in allen Farben und Größen,
Sophia Loren lässt hier von
Hand fertigen.
Via Giuseppe Orlandi 75,
www.sandalocaprese.it
■ 100 % Capri
Schicke helle Leinenhemden
und Schals, besonders für
Herren!
Via Fuorlovado 29,
Tel.: +39/081/837 70 08
■ 5 Piazzetta
(Piazza Umberto
I): Tagsüber ist
die hübsche kleine Piazzetta mit
ihren einladenden
Cafés meist völlig
mit Daytrippern
überfüllt. Besser
in den frühen
Morgenstunden
oder abends zum
Sundowner, wenn
die letzten Fähren
die Insel verlassen haben.
■ 6 Faraglioni
Die drei Felsklippen sind das
Wahrzeichen der Insel und
ragen am höchsten Punkt
109 Meter aus dem Meer. Der
höchste Felsen (Stella) ist
durch eine kleine Landzunge
mit der Küste verbunden, während Scòpolo, der zweithöchste,
am weitesten im Meer liegt.
Auf diesem Felsen leben die
seltenen blau schillernden
Eidechsen. Zwischen diesen
beiden befindet sich Faraglione
di mezzo. Östlich von diesen
drei Klippen liegt noch der
vierte Fels Monacone, der den
kleinen Hafen von Tragara vor
den Schirokko-Winden schützt.
Belvedere di Tragara:
Die Panoramastraße Via
Tragara führt zum gleichnamigen atemberaubenden
Belvedere (Aussichtspunkt) und
zu den unter ihm gelegenen
Faraglionifelsen.
■ 7 Arco Naturale
Dieser gewaltige Naturfels ist
eigentlich der Überrest einer
großen Grotte, die sich in den
Berg hineingefressen hat und
an der Ostküste inmitten eines
Steineichenwaldes als mächtiger Natursteinbogen aus Fels
ins Meer hinausragt. Von der
Piazzetta aus führt ein Fußweg
vorbei am Hotel Punta Tragara
in etwa 45 Minuten dorthin, gute
Kondition ist jedoch ein Must!
■ 8 Grotta di Matromania
Unterhalb des Arco Naturale
geht es zur Matromaniahöhle,
in deren Mauerwerk sich
heute noch die Reste einer
Brunnenanlage erahnen
­lassen.
■ 9 Grotta Azzurra
Für die meisten ist sie das
Synonym für Capri. Ihr
Zugang ist eine gerade
mal knapp 4 Meter hohe
Felshöhle im Meer. Das einmalige Zusammentreffen
von perfekten geologischen
Bedingungen hat den Zauber
der Grotte kreiert: Tageslicht,
das unter dem Meeresspiegel
reflektiert, gelangt in die Grotte
und schimmert im Innern der
Höhle in einem einzigartigen
Blau. Man erreicht sie zu Fuß
oder mit dem Bus über die
Landstraße von Anacapri in
Richtung Villa Damecuta. Wer
in Capri wohnt, nimmt am
besten das Pendelboot an der
Marina Grande. Vor der Grotte
angelangt, steigt man in ein
schma­­les 4er-Boot um. Da
das Gedränge um die Grotte
tagaus, tagein extrem groß ist,
muss man längere Wartezeiten
in Kauf nehmen.
■ 10 Monte Solaro
Dessen Gipfel (589 m) erreicht
man mit dem Sessellift
(9.00–17.00 Uhr) von der Piazza
Vittoria in Anacapri neben dem
Capri Palace Hotel oder zu Fuß
von der Via Capodimonte – via
Monte Solaro.
■ 11 Via Krupp
Straße als Kunstwerk: Die Idee
zum Bau dieser fantastischen
Serpentinenstraße stammt vom
deutschen Stahlindustriellen
A. F. Krupp, um so schneller von seinem Boot in sein
Lieblingshotel Quisisana in
Capri-Dorf zu gelangen. In
Zickzack-Serpentinen verbindet sie in 20 Gehminuten die
prachtvollen Augustus-Gärten
(Besuchszeit 9.00–19.30 Uhr)
mit der Marina Piccola. 32
Jahre lang war sie gesperrt,
denn sie galt wegen der
abbröckelnden Felswände
als lebensgefährlich. Von der
Piazzetta zu Fuß über die Via
V. Emanuele, Via F. Serena und
Via Matteotti (15 Minuten).
■ 12 Villa Jovis
Richtig berühmt geworden
ist Capri eigentlich, nachdem
Kaiser Tiberius auf der Insel
seine Villen errichten ließ.
Die prachtvollste war die Villa
Jovis, die auch 11 Jahre lang
als Hauptwohnsitz des Kaisers
diente (ca. 45 Gehminuten von
der Piazzetta).
Inselrundfahrt:
Die Inselrundfahrt mit dem
Boot beginnt im Hafenbecken
von Marina Grande. Tour mit
30 bis 70 Personen (16 €),
zweistündige Rundfahrt für
zwei Personen und Skipper (ca.
150–200 €) oder 7-StundenTour für maximal 7 Personen
(Preis muss direkt verhandelt
werden).
www.caprirelaxboats.com
■ 13 Villa San Michele
Das schöne Anwesen in
Anacapri ist eine Schöpfung
von Axel Munthe, der als
junger Arzt beschloss, seine
Träume und Ambitionen in die
Tat umzusetzen, und sich hier
niederließ. Das Haus wurde
später auf der ganzen Welt
durch Munthes schriftstellerisches Werk „Das Buch von
San Michele“ berühmt. Auch
der Garten ist sehenswert!
Weitere Sehenswürdigkeiten
auf www. capritourismus.com
oder www.enit.it
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