bis aktuell Nr. 03
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BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:06 Uhr Seite 1 Informationen der Wirtschaftsförderung Bremerhaven EDITORIAL Aufbruch wird erlebbar Attraktionen wie der „Zoo am Meer“ (über 320.000 zahlende Gäste in 2005) und das „Deutsche Auswandererhaus“ (100.000 Besucher seit der Eröffnung vom 8. August 2005 bis Anfang Januar 2006), verbuchen Besucher-Rekorde. Sie sind bereits Publikumsmagneten mit überregionaler Wirkung. Das zukünftige „Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost“ wird diesen Sog noch verstärken. Und auch die Sail Bremerhaven (mit 1,7 Mio. Besuchern) war 2005 wieder ein touristischer Höhepunkt und mit etwa 49 Mio. Euro Umsatz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. An diesen Beispielen zeigt sich, dass wir mit dem eingeschlagenen Weg zur Stärkung des Wirtschaftsfaktor „Tourismus“ in der Seestadt auf richtigem Kurs liegen. Vor unserer Haustür profiliert sich Bremerhaven zunehmend stärker als Oberzentrum. Die neu gestaltete Innenstadt wird wieder in der ganzen Region als Anziehungspunkt wahrgenommen. Der Einzelhandel investiert in bestehende und neue Geschäfte. Öffentliche Investitionen ziehen privates Engagement nach sich – davon profitieren die Bremerhavener ebenso wie die Region und die Touristen. Aufbruch ist auf den Punkt gebracht das Motto der kommenden Jahre. Die Umsetzung der Projekte am Alten und Neuen Hafen sowie das private Engagement in der neu gestalteten Innenstadt sind täglich erlebbar und spürbar. Viele interessante Einblicke erhalten Sie beim Lesen der dritten Ausgabe von „BIS aktuell“. Noch besser: Sie schauen einfach mal vorbei und überzeugen sich selbst. Ihr Jürgen Adelmann Inhalt Schiffbauingenieur Torsten Conradi plant den Umzug an den 1A-Standort „Am Alten Vorhafen“ – hier sollen zukünftig die exklusiven Konstruktionen von Renn- wie Serienyachten des renommierten Büros judel/vrolijk & co. für weltweite Auftraggeber realisiert werden. Seite 2 Die Vorarbeiten für den Baustart des Klimahauses® sind getan, mit Fertigstellung der Tiefgarage beginnen die Hochbauarbeiten. Arne Dunker, Geschäftsführer der Klimahaus Betriebsgesellschaft mbH ist auch vom umweltschonenden Energiekonzept für das Klimahaus® überzeugt. Seite 7 Nr. 3 · April 2006 Strukturwandel mit Langzeitwirkung Bremerhaven zeigt Profil. Bremerhaven, das heißt viertgrößter europäischer Containerhafen, einer der bedeutendsten Automobil-Im- und Export-Häfen, Zentrum der Fischverarbeitung in Deutschland, Kompetenz in maritimen Technologien und Meereswissenschaft, größte Stadt an der deutschen Nordseeküste. Neue Themen sind in den letzten Jahren dazu gekommen und werden zunehmend mehr mit Bremerhaven in Verbindung gebracht: Kompetenzzentrum für Offshore-Windenergie, Blaue Biotechnologie und Meereswirtschaft. Ziel ist es mehr denn je, traditionsreiche Branchen und moderne Dienstleistung im Rahmen des notwendigen Strukturwandels in Einklang zu bringen. Bremerhaven wächst insbesondere an seiner Lebensader, dem Wasser. Wohnen, Leben und Arbeiten mit vergleichsweise sicheren, weil ausbaufähigen Wirtschaftsbereichen, lautet die Devise in dieser Zeit. Bremerhaven wächst am Meer Das Großprojekt „Alter und Neuer Hafen“ – das Schwerpunktthema dieser Ausgabe – ist ein wichtiger Bestandteil des zukunftsgerichteten Strukturwandels, in dem sich die Stadt befindet. Auf dem 38 ha großen Areal um den „Alten und Neuen Hafen“ entwickelt die Stadt Bremerhaven in Kooperation mit der Wirtschaft zukunftsweisende Projekte in den Themenschwerpunkten Tourismus, Freizeitwirtschaft, Arbeiten und Wohnen am Wasser. Es ist das derzeit größte stadtentwicklungspolitische Vorhaben der jüngsten Bremerhavener Geschichte. Durch die Ausweitung der Bremerhavener Innenstadt bis direkt an das Wasser wird die maritime Lage der Stadt noch stärker erlebbar und die touristische Anziehungskraft deutlich erhöht. Hier passiert nichts auf der „grünen Wiese“, sondern in Best-Lage zwischen Weserdeich und Bremerhavener City eingebettet in bestehende touristische und kulturelle Anziehungspunkte, wie dem Deutschen Schiffahrtsmuseum, dem Historischen Museum, Stadttheater, Zoo am Meer und Seebäderkaje. Durch die neuen Projekte wird die touristische und städtebauliche Qualität Bremerhavens deutlich erhöht. Das Tourismusresort „Alter und Neuer Hafen“ gibt der Stadt ein neues Gesicht. Aber nicht nur der Wirtschaftsfaktor Tourismus wurde von der Stadt und den städtischen Wirtschaftsförderern in den Blick genommen. Bremerhaven unterstreicht seine Funktion als Oberzentrum in der Region auch durch die Entwicklung eines attraktiven Einzelhandelsangebots. Die Schaffung von Wohnraum in bester Lage am Wasser erhöht die urbane Anziehungskraft gerade auch für Menschen, die in Neubaugebiete am Rande der Stadt gezogen sind. Am Alten und Neuen Hafen wächst ein neues Stück Lebensqualität. Arbeiten, da wo andere Urlaub machen. In Bremerhaven möglich. Am Neuen Hafen entstehen erstklassige Büroimmobilien, die durch ihre repräsentative Lage und modernste Ausstattung ansässige Unternehmen an den Standort binden und neue Unternehmen nach Bremerhaven ziehen werden. Als erstes Großprojekt konnte das Deutsche Auswandererhaus (DAH) am 8. August 2005 seine Eröffnung feiern. Das enge Bauzeitfenster wurde entgegen vieler Unkenrufe exakt eingehalten. Die Besucherzahlen dieses in seiner Art europaweit einzigartigen Museums mit Eventcharakter sind bislang viel versprechend. Ein weiterer Anker im Gebiet „Alter und Neuer Hafen“ ist das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost. Mit öffentlichem Invest von Stadt und Land errichtet, wird es privatwirtschaftlich von der Klimahaus Betriebsgesellschaft mbH betrieben. Im Juni 2001 legten der erfolgreiche Projektentwickler Petri & Tiemann zusammen mit Kunstraum GfK Hamburg ein Konzept vor, Anfang 2003 begann die Planung der Ausstellung und Innengestaltung. Im April 2005 starteten mit dem 1. Spatenstich für die Tiefgarage die Baumaßnahmen; die Eröffnung des Klimahauses® soll im Frühjahr 2008 erfolgen. In die Reihe authentischer Projekte mit hohem Bremerhaven-Bezug fügen sich auch das Hotelprojekt SailCity sowie das Mediterraneo ein. Die gläserne Hafenpassage (gebaut in zwei Teilstücken vom Columbus Center bis in den Kernbereich zwischen Klimahaus® und Mediterraneo) verbindet die Innenstadt und die Einkaufsmall „Columbus Center“ mit den verschiedenen Attraktionen im Bereich des Alten Hafens. nen private Investitionen nachzuziehen, lag die Stadt richtig. Dies zeigt sich nicht nur im Bereich Alter und Neuer Hafen, sondern auch in der neu gestalteten Stadtmitte. Fortsetzung auf Seite 3 Neues Stadtbild Der „Zoo am Meer“ wurde bereits komplett neu gestaltet und um ca. ein Drittel vergrößert. Nicht nur die Bremerhavener lieben ihren Zoo; die Besucherzahlen sprechen für sich. Eine Tiefgarage – unter Hotel und Klimahaus® – wird zurzeit fertig gestellt, um bis zu 1000 Autos mit ihren Besuchern an zentralem Platz aufzunehmen. An der Schnittstelle vom Alten und Neuen Hafen liegt die Hafeninsel, Sitz der BIS Bremerhaven-Werbung und BIS Bremerhaven Touristik mit weiteren Mietern in dem historischen Gebäude. Zur Saison 2006 nimmt die Lloyd Marina des Yachthafenbetreibers im Jaich ihren Betrieb auf, ein Boardinghouse soll folgen. Begonnen wurde inzwischen auch mit der interessanten Wohnbebauung zwischen Weserdeich und Westseite des Neuen Hafens und auch auf der gegenüber liegenden Seite steht in Nachbarschaft zum Deutschen Auswandererhaus der 2. Bauabschnitt des Technologieparks t.i.m.e.Port. Details zu den einzelnen Bausteinen, die miteinander korrespondierend ein neues, zentrales Stadtbild mit überregionaler Ansprache bilden, sind auf den folgenden Seiten akzentuiert dargestellt. Schaut man zurück auf die jüngste Geschichte des Gebietes am Alten und Neuen Hafen, so kann der „turn around“ 1999/2000 festgemacht werden. Der damalige Projektentwickler Köllmann verabschiedete sich aus Bremerhaven und damit auch seine Ideen vom Ocean-Park. Unter tatkräftiger Beihilfe der BIS wurde nach Ideen geforscht, die „eine Spur realistischer und vor allem bezahlbarer sind“ und ein hohes Maß an Einklang mit dem Charakter der Stadt haben, die authentisch und glaubhaft sind. Mit dem Konzept durch öffentliche Investitio- 왕 Technologiezentrum t.i.m.e.Port II. Die ersten Mieter zogen im Februar 2006 ein. 왓 Altlantic Hotel SailCity noch in der Computeranimation, mit seiner Fertigstellung wird zum Spätsommer 2007 gerechnet. BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:06 Uhr Seite 2 2 Unternehmen „made in bremerhaven“ Renommiertes Konstruktionsbüro judel/vrolijk & co. engineering GmbH plant neues repräsentatives Firmengebäude „Am Alten Vorhafen“ – Performance-, Cruising und Serienyachten vom Weserdeich in alle Welt Als Trio startete das heute weltweit renommierte Unternehmen judel/vrolijk & co. Mitte der 80er Jahre in Hamburg-Wedel. Inzwischen sind 13 Fachleute im ausgesuchten Team für Yachtdesign und Engineering für Kunden wie dem spanischen König Juan Carlos oder dem ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Murrmann tätig. Viel Technik und ein „Händchen“ für individuelles wie maßgeschneidertes Design sowie die hochwertige Beratung durch die Firmenleitung – alle passionierte Segler – sind international stark nachgefragt. Anlaufstelle ist seit 1991 der „zu eng gewordene“ Bremerhavener Firmensitz „Boot Bremerhaven“ direkt am Deich. Torsten Conradi, im Firmennamen das co., ist wie seine Ehefrau Claudia ausgebildeter Schiffbauingenieur und im Tagesgeschäft der Ansprechpartner für Kundenwünsche. Vom Motorboot für Einsteiger bis zur Cruising-Yacht von 50 Meter Länge (ca. 25 Mio. Euro) wird bei ju- Vom Feinsten Fischfeinkost-Pavillon der Abelmann-Gruppe ist auch ein „optischer Leckerbissen“ in der neu gestalteten „Bürger“ – Private Investitionen in bester Innenstadtlage mit neuartigem Konzept Johannes Abelmann ist für Bremerhavener eine feste Größe. Mit seiner Unternehmensgruppe bestehend aus der Heinrich Abelmann GmbH, der Abelmann Käptn’s Dinner GmbH und der Alpha Mar Seafood Import Export GmbH, Am Lunedeich im Fischereihafen sorgt er weit über die Grenzen der Seestadt hinaus für den Absatz leckerer Fischprodukte. Mit dem Pavillon Käptn’s Dinner in der Bürger – unmittelbar vor dem Hanse Carré – realisiert sich das Unternehmen eine bedeutende Erweiterung. Ausschlaggebend für die Standortwahl sei schließlich die Top-Lage in Bremerhaven gewesen. Nach dem fertigen Konzept – in dieser Form laut Geschäftsführer Lars Gieseking Premiere für Abelmann – und Gesprächen mit der BIS, sei das Projekt innerhalb kürzester Zeit genehmigt worden. In den Neubau des schmucken Bauwerks mit viel Glas und geschmackvollem Innendesign wurde Hightech vom Feinsten installiert: Vom Lastenfahrstuhl über die Lüftungs- und Klimatechnik bis hin zur Schmutzwasserhebeanlage ist alles komplett. 16 Sitzplätze sind in dem vom Bremerhavener Architekten Bernd Wiedenroth geplanten Objekt umgesetzt worden. Zu den del/vrolijk & co. alles am PC und in 3 D-Visualisierung transparent gemacht. Nicht nur Rumpf, Kiel, Kielbombe und Ruder kommen dabei unter die Fittiche der Ingenieure, Industriedesigner und einer Innenarchitektin als jüngster Personalzuwachs. Der Service reicht weiter bis zur farblich abgestimmten Inneneinrichtung inklusive Mobiliar. Der geschäftsführende Gesellschafter Conradi blickt auf eine über 25jährige Berufspraxis zurück. Kein großer internationaler Wettbewerb ohne Boote aus der High Tech-Werkstatt der Bremerhavener, ob Copa del Rey oder Admirals Cup, der Formel 1 der Regattasportler. Rolf Vrolijk feilt zurzeit für das Schweizer Team als Konstruktionsleiter an der Neuauflage der Alinghi. Conradi ist mit Friedrich Judel – quasi in Konkurrenz zum Mitgeschäftsführer – beim Gegenentwurf für die Herausforderer-Yacht des United Internet Design Team, Deutschlands erstmalige Teilnahme und Antwort beim America’s Cup. Die Entscheidung Conradis und Team zum Umzug in neue, größere und schönere Firmenräume steht indes seit geraumer Zeit fest. „Je früher, desto besser“, gibt er die Marschrichtung vor. Und gleich weitere Argumente: „Unsere Kunden müssen die Frage, warum wir in Bremerhaven sind, selbst beantworten können. Erklärungen sind schon zu viel und eher Rechtfertigungen.“ Die Markenphilosophie des Unternehmens passe nicht mehr mit den jetzigen Räumlichkeiten überein. Das Expansionsbestreben Conradis und das geänderte Kaufverhalten der Kunden sollen sich zukünftig auch im äußeren Erscheinungsbild widerspiegeln. „Ein Topstandort muss her“, so Conradi. Ganz leidenschaftslos wäre man auch nach Hamburg in die Hafencity abgewandert (Conradi arbeitete einige Jahre als Assistent im Bereich Schiffbau an der Uni Hamburg). Den Grundstock für das Bleiben und die klare Zusage 왕 In die Konstruktionspläne fließen Daten zur Hydronamik, zum Strözum Standort Bremerhamungsverhalten und zahllose weitere technische Details der meist in Faven legte laut Conradi serverbundtechnik gebauten Boote. Die Haptik, das sinnliche erleben die engagierte Begleibzw. ertasten der Boote während des gesamten Herstellungsprozesses ist tung durch Oberbürgerlaut Conradi heute mehr denn je gefragt. meister Jörg Schulz und die BIS, insbesondere durch Herrn Goes und ein erster Törn vom Firmensitz mit dann eigenen Herrn Schnorrenberger. Die Wirtschaftsförderer Bootsstegen inklusive. boten ihm mehrere Grundstücke an, in die FlurEs bleibt noch einiges an Arbeit zu tun – ein stücke 116 und 117 verguckte sich der FamilienSchuppen der DGzRS und weitere Gebäude invater von vier Kindern auf Anhieb. „Das oder klusive dem Lotsenhaus müssen auf ihre Statik keins“, umschreibt Conradi die 2.700 m2 Fläche hin überprüft werden. direkt am Weserdeich, wo derzeit noch die SeeZiel sei es, möglichst rasch auf dem Gelände der lotsenstation Am Alten Vorhafen ihr Quartier hat. früheren Karlsburg in Nachbarschaft zum SchifConradi freut sich: „Der Kaufvertrag wurde erst fahrtsmuseum, der Fachhochschule und dem jüngst besiegelt.“ DesignLabor die neue berufliche Heimat einzuAuch das architektonische Konzept liegt schon weihen. Neben den Büro-, Besprechungs- und als 3D-Plan vor. Die Revitalisierung des LotsenLagerräumen solle auf Wunsch der Stadt auch hauses plus neuem Erweiterungsbau, Gastronoein Gastronomiekonzept entwickelt werden. miebereich und der eigene Bootsanleger haben Falls sich kein geeigneter Kandidat mit Conradis Vorrang. Einen Architekten habe er schon im ViIdeen anfreunden kann, bleibt laut Conradi imsier, der davon natürlich nichts zu Gesicht bemer noch seine Frau Claudia als Option. Mit kommt. Wenn vom Fachmann für Hochbauten zwei Hotelbetrieben auf Helgoland ist sie als Inein überzeugenderes Konzept komme, könnte haberin eine erfahrene „Steuerfrau“ in der Brander zukünftige Firmenauftritt auch ganz anders che. Freitagnachmittags Kurs Helgoland ins Woaussehen. Wichtig sei die Einbindung des Kunchenende mit der eigenen Yacht hat sich Conraden in eine Art Erlebniskauf. Der möchte das di ebenso vorgenommen wie eine große EinEntstehen seines Bootes von A bis Z verfolgen – weihungsfeier bei gelungenem Einzug. Sitzplätzen im Innenbereich werde in der Sommersaison der Verkauf in der Außengastronomie auf bis zu 40 Plätze erweitert werden. Die Investitionskosten betrugen etwa 900.000 Euro. Der Bau wurde von der Stäwog erstellt. Die Investitionen in die Technik und Einrichtung hat die Abelmann-Gruppe als Unternehmensinvestition selbst getätigt. Die Bauzeit lag laut Stäwog-Geschäftsführer Christian Bruns bei nur rund drei Monaten. Neben dem Ladenverkauf mit Gastronomie in Stade ist die Abelmann-Gruppe auch im Bremer Rolandcenter mit einem Ladengeschäft vertreten. Zu der Gastronomie und dem Verkauf im Schaufenster Fischereihafen ist nun durch den Pavillion in der City ein weiteres Aushängeschild Abelmanns in der Seestadt hinzugekommen. Produziert wird im Herzen des Fischereihafens Am Lunedeich hauptsächlich in Handarbeit – von Marinaden bis zu Feinkostsalaten. Außer dem Direktverkauf werden AbelmannProdukte an Fachhandel, Gastronomie und Catering-Unternehmen als Wiederverkäufer vertrieben. Klein aber fein ist die tägliche Herausforderung. „Hohe Qualitätsstandards abseits des Massenkonsums“, so definiert Gieseking die Aufgaben für das Unternehmen Abelmann. In diesem Jahr kann die Abelmann-Gruppe mit ihren gut 120 Angestellten das 50-jährige Firmenjubiläum begehen. Gratulation. 컅 Die Idee einer Pavillongestaltung gab es für den Standort in der südlichen „Bürger“ schon länger. Das Unternehmen Abelmann setzte ein tragfähiges wirtschaftliches Konzept in seiner jetzigen Form innerhalb kürzester Zeit um. BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:06 Uhr Seite 3 Projekte Stadtmitte Strukturwandel Fortsetzung von Seite 1 Die Bremerhavener und hunderttausende Gäste konnten während der Sail 2005 einen prägenden Eindruck mitnehmen von den enormen Anstrengungen, die hier unternommen werden. Das betrifft die bereits realisierten Projekte, aber auch die vielen Infrastrukturmaßnahmen, die ihre Wirkung zeigen. Die neuen Kajen, die wunderbare Außengestaltung mit Wegen, Stegen, Pflasterungen und verschiedenen Ebenen rund um die neue Schleuse und den Lloyd Platz oder das Beleuchtungskonzept entlang des gesamten Areals verdienen hohe Anerkennung. „Tourismus und Dienstleistung kommen hier in einer ungeahnten Dichte zusammen“ wie Oberbürgermeister Jörg Schulz sagt (s. Interview auf Seite 6–7). Und auch Bremens Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek misst den beschriebenen Maßnahmen zentrale Bedeutung für die positive Fortentwicklung Bremerhavens bei (s. Seite 9). Das von Grundstücksmaklern als „Sahnestück“ 3 Aufbruchstimmung in der Bremerhavener City Kauf und Umbau des Hanse Carré haben sich wirtschaftsstrukturpolitisch gelohnt Die abgeschlossene wirtschaftliche Revitalisierung des früheren Horten-Kaufhauses im südlichen Bereich der Innenstadt ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Belebung der gesamten Stadtmitte. Die Schließung des gut 10.000 Quadratmeter großen Kaufhauses Horten Ende 1999 hatte gravierende negative Folgen für den südlichen Bereich der Fußgängerzone. An möglichen Nachnutzungen interessierte private Investoren wurden zunächst nicht gefunden. Zur Wiederbelebung der südlichen Innenstadt entschloss sich die Stadt deshalb nach vier Jahren Leerstand aus strukturpolitischen Gründen zum Kauf des Gebäudes. konnte. Von insgesamt rund 12.000 m2 auf fünf Ebenen übernahm Saturn alleine rund 3.300 m2. Weitere 3.000 m2 auf einer Geschossebene sind durch die Stadtbibliothek belegt. Hinzu kommen ein Ärztezentrum im 3. OG, eine Disko im Untergeschoss sowie kleinere Einzelhandelsgeschäfte und gastronomische Betriebe im EG und 1. OG. Auch das neu eingerichtete Bürgerbüro im Hanse Carré, in dem die Stadtverwaltung Bremerhaven ihren Bürgern diverse Dienstleistungen wie z. B. Einwohner-, KFZ- oder Gewerbeanmeldungen anbietet, gilt als belebendes Element. Mit dem Kauf und Umbau des Gebäudes zogen zahlreiche neue Mieter in den Komplex und sorgten für eine deutliche Belebung. Frequenzmessungen im Herbst 2004 und 2005 (vor und nach der Eröffnung) durch die Innenstadtmanagementorganisation CITY SKIPPER Bremerhaven belegen dies eindrucksvoll. Der Stahlskelettbau aus den 70er Jahren wurde zunächst komplett entkernt und im Sinne eines Neubaus von Innen und Außen erneuert sowie für seine multifunktionale Nutzung mit modernster Technik versehen. Voraussetzung für den Einstieg der Stadt über die BIS in die Hanse Carré Grundstücksverwaltung GmbH als Mehrheitsgesellschafterin war, dass in Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler Norbert Tränkner der Elektronikfachmarkt Saturn als Ankermieter für diesen Standort gewonnen werden Hennes & Mauritz erweitert das Angebot in der Innenstadt für junges Zielpublikum 왕 Baustelle Wohn- und Geschäftshaus in der Bürger 44-46 (März 2006) umschriebene Areal Alter/Neuer Hafen – lange Zeit auch in Teilen als Parkplatz für Besucher des Einkaufscenter Columbus Center genutzt – wird zukünftig mehr als je zuvor ein Platz für Jung und Alt und ein Platz für authentisches „Meer erleben“ sein. Spitzenplatz für Bremerhavener Logistikstudenten Der Studiengang Transportwesen/Logistik gehört zu den renommiertesten Ausbildungsstätten im Bereich Logistik im deutschsprachigen Raum. Die Hochschule Bremerhaven – in Nachbarschaft zum geplanten Kinocenter und der Kunsthallen-Erweiterung – bietet einen ausgewogenen Vorlesungskatalog der relevanten technischen, ökonomischen und rechtlichen Logistikfächer zusammen mit einer fundierten Fremdsprachenausbildung an. Im neuesten Logistik-Ranking wird die Qualität erneut eindrucksvoll unterstrichen. Das Fachmagazin „Logistik inside“ bewertete Logistikstudierende. Den Spitzenplatz erreichte Sven Plotzki, Transportwesen/LogistikStudent an der Hochschule Bremerhaven. In dem von Universitäten dominierten Ranking der TOP-20-Logistik-Hochschulen kam die Hochschule Bremerhaven auf Platz 4. Ein weiterer Erfolg in der Innenstadt ist die Ansiedlung der schwedischen Modekette H & M mit einem Ladengeschäft. Damit wird die Innenstadt für jüngere Zielgruppen deutlich attraktiver. Über die Retail Invest GmbH gelang es, H & M für die neu gestaltete Innenstadt zu gewinnen. Um Hennes & Mauritz eine geeignete Mietfläche anbieten zu können, taten sich dann die BIS, die Retail Invest GmbH und die Vereinigte Bausiedlungsgenossenschaft zusammen. Die Retail Invest GmbH erwarb dazu von der BIS das Grundstück an der Kirchenstraße/Ecke Am Alten Hafen. Die BIS hatte bereits vor Jahren der Fa. Ludolph das Betriebsgelände abgekauft, als das Unternehmen in Bohmsiel in eine neue Betriebsstätte investierte. Für Ludolph war die alte Produktionsstätte zu klein geworden und passte auch nicht mehr in den Bereich der Innenstadt. Das reichte aber für den Mietflächenbedarf von H & M noch nicht, zumal dieses rückwärtig gelegene Grundstück keine Schaufensterfront an der Fußgängerzone bot. Hier sprang die Vereinigte Bau- und Siedlungsgenossenschaft Bremerhaven-Wesermünde e.G. ein, in deren Besitz sich die Gebäude in der Bürger 44–46 befinden. Dieses Objekt musste jedoch zunächst für seine jetzige Nutzung vorbereitet werden, wie Vorstandsvorsitzender Hans-Jörg Klauke erklärt. Seit 2002 sei man in Verhandlungen über die Ausgestaltung der Bebauung, die zunächst auch eine Verbindung zum Karstadt-Kaufhaus in unmittelbarer Nachbarschaft vorsah. Klauke: „Wir sind schließlich den Wünschen des Modehauses gefolgt, da damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Bremerhaven verbunden ist. Zugleich bietet sich so die Möglichkeit, der demografischen Entwicklung folgend Wohnraum bevorzugt für ältere Menschen zu realisieren.“ Über dem Einzel- Daten zum Wohn- und Geschäftshaus „Bürger 44–46“ handelsgeschäft plant die Genossenschaft 24 barrierefrei ausgestattete Wohnungen in Bestlage. Auf der von der Retail Invest GmbH erworbenen hinteren Grundstücksfläche werden neben Verkaufsfläche unter anderem über 2 Geschosse Lager- und Personalräume entstehen. Die Retail Invest GmbH (100-%ige Tochter der Viehbacher-Gruppe in Regensburg, spezialisiert auf ganzheitliche Lösungen für Einzelhandelsprojekte in Fußgängerzonen) aus Großenaspe Baukosten . . . . . . . . 4.7 Mio. Euro Wohnfläche . . . . . . . . 1.674,00 m2 Anzahl der Wohnungen . 24 Gewerbefläche H & M bei der Genossenschaft . 644 m2 Gewerbefläche ehem. „Ludolph“-Grundstück . . 1.170 m2 dazu notw. Neben- und Reserveflächen rd. . . . . 1.370 m2 Kosten für H & M ca. . . . 3 Mio. Euro Baubeginn . . . . . . . . 01.02.2006 Bezugsfertigkeit . . . . . 01.02.2007 Wohnungsgemenge . . . 24 Zwei-Zimmerwohnungen Größe der Wohnungen . zwischen 60 und 79 m2 ist als Generalübernehmer seit vielen Jahren für H & M in ganz Deutschland tätig und hat mit der Genossenschaft in 2005 einen Mietvertrag über die Nutzung der Flächen von 644 m2 im Erdgeschoss abgeschlossen. BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:06 Uhr Seite 4 4 Projekte Stadtmitte Neues Kinocenter schafft Anziehungspunkte Sparkassen Bau und Grund GmbH engagiert sich als Bauherr und Investor beim Neubau des Kultur- und Dienstleistungszentrums mit Miniplex-Kino und Kunsthallen-Erweiterung Die rund 300 Bohrpfähle sind eingebracht, mit Fertigstellung der Tiefbauarbeiten Ende März ist der Startschuss für die auf ein Jahr terminierten Hochbauarbeiten eines Miniplex-Kinos mit 6 Sälen, Büro- und Dienstleistungsflächen sowie einen Erweiterungsbau der Kunsthalle gefallen. Zwischen der Hochschule Bremerhaven und dem Stadttheater entsteht in zentraler Lage am Erich-Koch-Weser-Platz ein modernes Kultur- und Dienstleistungszentrum mit einem Investitionsvolumen von 11 Mio. Euro. Andreas Knappe, Geschäftsführer der Sparkassen Bau und Grund GmbH, 100-%ige Tochter der Sparkasse Bremerhaven, ist als Bauherr vom Konzept überzeugt. „Wir sind zeitlich genau im Plan, die Flächen sind bereits jetzt fast vollständig vermietet.“ Mit der Neubebauung der „Baulücke“, dem ehemaligen Parkplatzgelände am früheren Stadtbad, schließt sich laut Knappe auch städtebaulich das Bild. Auch wenn die Zeit für Spezialimmobilien wie Kinobauten zurzeit nicht einfach sei, habe man sich mit der Mischung aus Freizeit-, Büro- und Gastronomieflächen – insbesondere nach Kinoschließung älterer Säle wie dem Aladin – nach wirtschaftlicher Überprüfung ohne Bedenken für das Projekt entschieden. Die Vorgeschichte für einen Erweiterungsbau des Kunstvereins auf der Parkplatzfläche ist um einiges länger, als die vergleichsweise rasche Abwicklung nach der Konzeptbewilligung im Juni 2005. Knappe: „Dank der unkomplizierten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den zuständigen Behörden konnten wir bereits im September 2005 mit den Erdarbeiten beginnen.“ Als Betreiber hat Sparkassen Bau und Grund das Hamburger Unternehmen K-Motion GmbH (ehemals Union Kinobetriebe ) gewonnen. Die haben bereits langjährige Erfahrung als Betreiber in Bremerhaven, u. a. mit den noch bestehenden Kinos Apollo in Bremerhaven-Geestemünde und Atlantis in der Hafenstraße. Zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit sollen die bereits voll vermieteten Büroflächen beitragen. „Neben dem Arbeitsförderungszentrum mit 1.000 m2 werden Anwalt- und Steuerberatungsbüros an den Topstandort ziehen“, sagt Knappe. Im Erdgeschoss sind 600 m2 an die FastfoodKette American Diner vermietet. Zwei kleintei컅 Fast detailgenau werden die beiden Gebäude auf diesen Planungsskizzen wie eine Art „Black Box“ entstehen. lige Ladenflächen im Erdgeschoss sind noch frei. Hinzu kommt die von der Stadt eingeforderte Tiefgarage mit 138 Stellplätzen, die ihre Zu- und Abfahrt Am Alten Hafen hat. Der Erweiterungsbau zu der benachbarten Kunsthalle soll dem Kunstverein die Möglichkeit eröffnen, einerseits den reichhaltigen Kunstbesitz in größerem Umfang ausstellen zu können und andererseits Räumlichkeiten für größere Ausstellungen zur Verfügung zu haben. Die Gebäudestruktur lässt dabei eine freie Raumorganisation ent- sprechend dem gewählten Ausstellungskonzept zu. Bei der Entscheidung für das Kinoprojekt habe man sich als traditionelle Sparkasse mit fast 150jähriger Unternehmensgeschichte vor Ort auch von der Verantwortung für den Standort und seine Menschen leiten lassen, so SparkassenSprecherin Ortrud Grundmann-Steffen. Die Projektdaten des Kultur- und Dienstleistungszentrums im Detail: 4.400 m 2 Kinoflächen mit Foyer etc, 1.150 Sitzplätze (von 350 bis 120, verteilt auf sechs Säle), im zweiten Gebäude 1.000 m2 Ausstellungsfläche auf 3 Ebenen als Erweiterung der Kunsthalle und zusätzlich 2500 m2 Büroflächen sowie rund 1.000 m2 für Gastronomie und Läden im Erdgeschoss. Das Architekturbüro Haack Krüger und Partner aus Hannover (u. a. Cinemaxx in Bremen) hat die Kinologistik wie die Anordnung der Schleusen und die Foyeranordnung erarbeitet. Buchhandlung an historischem Platz Buchhändler Norbert Mattern, Inhaber der Buchhandlung Mügge, investiert in seine Stadt und sein Projekt – Umzug in frühere Kirchenräume Umbau, Wandel und Neuausrichtung ist zugleich die Chance auf einen erweiterten Blickwinkel und geschäftliche Perspektiven. Die hat Norbert Mattern, Inhaber der traditionsreichen Bremerhavener Buchhandlung Mügge, beim Schopfe gepackt. Als „Bremerhavener Jung“ wie er sich selbst bezeichnet, hat er sich für seine Stadt und die 10 Mitarbeiter entschieden. Seit wenigen Wochen finden Buchliebhaber das Geschäft gegenüber dem alten Standort im angrenzenden ehemaligen Gemeindehaus der Stadtkirche. Modern, hell und mit technisch hochwertiger Ausstattung präsentiert sich das Geschäft. Im Jahr 1948 startete die Buchhandlung Mügge – damals noch neben der Sparkasse in der „Bürger“ ansässig – mit ihrem Sortiment. Lange Jahre war dann die Bürgermeister-Smidt-Straße 46, in Nachbarschaft zum Fisch-Restaurant Nordsee, die vertraute Adresse des Buchhändlers. Mit der Neugestaltung der südlichen Innenstadt und dem Gebäudeverkauf dieses Firmenstandortes stand Mattern unter Zugzwang. „Unser Mietvertrag mit der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft war ohnehin abgelaufen“, so Mattern. Während die Eigentümer einen langjährigen Vertrag mit der Modehauskette Hennes & Mauritz abschließen wollten, sprach Mattern die Bremerhavener Kirchenoberen an. Und stieß auf offene Ohren. Ausweichplatz in ausreichendem Maße und verstärkte Sparzwänge auch bei der Kirche verhalfen Mattern zu seinem Wunschobjekt neben der Großen Kirche in bester Lage der Fußgängerzone. Die Motivation, etwas ganz Neues auf die Beine zu stellen, war groß. Matterns Alternative war der Kauf einer Buchhandlung an einem ganz anderen Ort gewesen. Doch dazu ist er viel zu sehr mit der Stadt und ihrer Entwicklung verbunden. Die Resonanz der Kunden nach den ersten Wochen gebe ihm recht. „Das ist ja cool oder sehr gut gelungen sind die Aussagen von Jung und Alt“, sagt Mattern. Er habe eine hohe Investitionssumme langfristig in sein Projekt gesteckt, weil er nach eigenen Worten von der Zukunftsfähigkeit seiner Heimatstadt überzeugt ist. Das sei auch im Einzelhandel aktuell an vielen Stellen spürbar. Tradition und Moderne fügen sich auch bei Mattern zu einem gelungenen Konzept für Mitarbeiter und Kunden: In dem entkernten Gemeindebüro wurde eine komplette Versorgungseinheit – getrennt von der Kirche – installiert. Zugleich ist Platz für die moderne EDV-Anlage, die Verkaufsräume sind freundlich, hell und mit viel Holz in ansprechender Form gestaltet. Gemeinsam mit dem Architektenteam Grube + Grube sei die Planung genau abgestimmt worden auf eines der wenigen noch erhaltenen historischen Gebäude der Stadt, erzählt Mattern. Als so genanntes Highlight kann die Außen-Beleuchtung des Objektes angesehen werden: In der Dunkelheit erstrahlt die Buchhandlung Mügge in einem angenehmen Licht – ein Akzent der zum Aufbruch der Stadt am Meer passt. 컅 Norbert Mattern ist zufrieden: Große Schaufensterfronten zum Dekorieren und eine freundliche, lichtdurchflutete Atmosphäre im Verkaufsraum bestimmen das Bild. BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:06 Uhr Seite 5 Standort Wissenschaft Information ist alles Allein 14 Infoterminals in der Stadt sorgen für vernetzte Kommunikation vor allem für alle Buten-Bremerhavener. Was ist wo zu finden, welche Freizeit- und Touristikziele können am Alten/Neuen Hafen und dem Citydeich am besten miteinander kombiniert werden, wie kommt man zum Containerterminal und was ist los am Schaufenster Fischereihafen? Viele Fragen werden mit schnellem Zugriff und einfacher Handhabung an den mit einem „i“ wie Information gekennzeichneten Info-Säulen beantwortet. Weitere 4 Terminals sind im Landkreis an verschiedenen Standorten (Bad Bederkesa, Land Wursten, Nordholz-Spieka) verteilt. „Wir registrieren rund 40.000 Seitenabrufe am Tag, ist Jochem Schöttler, BIS-Bereichsleiter Touristik, mit der Resonanz sehr zufrieden. In Ergänzung zum Verkehrsleitsystem sind nicht nur Informationen in Hülle und Fülle online abrufbar – laut Schöttler allein 130 Standortinformationen –, auch Tickets für Veranstaltungen sind direkt per Info-Säule 24 Stunden am Tag zweisprachig buchbar. Die Info-Terminals sind Teil einer integrierten Besucherführung. Das Besucherwegeleitsystem besteht aus 120 Wegweisern, 2,50 m hoch, die den Besuchern zusätzlich schnelle Orientierung ermöglichen, inklusive Radfahrer- und Fußgängerwegenetz. Wie das gesamte touristische Erscheinungsbild wurde auch das Leitsystem nach dem „Design Maritim“ gestaltet – hoher Wiedererkennungswert garantiert. Das Leitsystem erstreckt sich quasi wie ein Spinnennetz über die Stadt. Jeder Besucher, der ins Stadtgebiet Bremerhaven kommt, wird durch Wegweiser „abgeholt“ und konsequent zu seinem gewünschten Ziel geleitet sowie in der Stadt flächendeckend und schnell mit nützlichen Infos versorgt. Leitsystem, Info-Terminals und die Tourist Infos stellen eine Präsenz in der Stadt her, die auch den Bremerhavenern das Gefühl von Gemeinsamkeit gibt. 5 „Verlinkt in die Zukunft“ Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik Bremerhaven (ISL) erweitert Kompetenz im Bereich Informationssysteme für die Hafenwirtschaft – Umzug in den t.i.m.e.Port II stärkt eLogistics Wer Informationen über das Thema Seeverkehr und Logistik haben will, ist beim ISL an der richtigen Stelle. Das ISL Bremen/Bremerhaven ist eines der führenden Forschungs- und Beratungsinstitute für maritime Informationen und Dokumentationen in Europa. In den vier Abteilungen Logistische Systeme, Maritime Wirtschaft und Verkehr, Informationslogistik sowie Planungsund Simulationssysteme arbeiten die Mitarbeiter in interdisziplinären Projektteams, ausgestattet mit moderner, aufgabengerechter Instrumentierung an praxisorientierten Forschungs- und Entwicklungsprojekten. ISL-Know-how und Beratungsleistungen sind weltweit gefragt, die Liste der Auftraggeber ist groß: Unternehmen der Industrie und maritimen Wirtschaft sowie Bund, Länder, Kommunen und die Europäische Kommission setzen auf die hohe Sachkompetenz der Wissenschaftler mit unmittelbarem Wirtschaftsbezug. Professor Dr. Carsten Boll, Hochschullehrer im Studiengang Informatik/Wirtschaftsinformatik für Operations Research und Simulation, leitet als einer der vier ISL-Direktoren das expandierende Bremerhavener ISL-Team. Die umfangreiche Aufgabenstellung von Boll & Co.: Entwicklung und Anwendung von Simulationsmodellen zur Darstellung und Analyse von mikroskopischen und makroskopischen Transport-, Umschlag- und Logistikprozessen sowie nationales und internationales Consulting zur Planungsunterstützung für Hafenbau-, Umschlag- und Lagerhaltungsprojekte. 1997 begann das ISL Bremerhaven mit seiner Arbeit im Bremerhavener Innovations- und Gründerzentrum (BRIG) und entwickelte sich kontinuierlich. Bis heute wurde systematisch ein Kompetenzzentrum im Bereich Simulation und Optimierung betrieblicher Abläufe aufgebaut. Etwa ein Drittel der ISL-Kunden des Projektteams in Bremerhaven kommen aus der Seestadt, ein Drittel sind überregional in Deutschland zu finden und der Rest internationale Auftraggeber. Zusammen mit dem Bremer Firmensitz an der Universitätsallee sind zurzeit etwa 50 Mitarbeiter am Institut beschäftigt. Mit dem Ausbau der ISL-Geschäfte in Bremerhaven wird laut Boll nun ein Part der IT-Kompetenz von Bremen aus in die Seestadt wechseln. Damit wird das Team um etwa 6 Mitarbeiter auf dann insgesamt ca. 16 Wirtschaftsingenieure, Mathematiker, Software-Ingenieure etc. anwachsen. Mit diesem strategischen Konzept expandiert das Institut vom BRIG als „Ankermieter“ in modernste Büroräume im Technologiezentrum t.i.m.e.Port II am Neuen Hafen. Boll: „Unser Umzug zum Frühjahr ist ein bewusstes Signal zur Stärkung des Standortes. IT-Anwendungen für die Hafen- und Logistikwirtschaft kommt zukünftig eine noch höhere Bedeutung zu. Bremerhaven hat hier Potenziale.“ Auf einer Etage von rund 500 m2 finden die ISLFachleute im gerade fertig gestellten t.i.m.e.Port II-Gebäude beste Bedingungen vor: Flexible Raumkonzepte und technische Ausstattung vom Feinsten, wie Anschluss an das Landesbreitbandnetz, Inhouse-Netz und ein internes klimatisiertes Rechenzentrum zählen dazu. Eine Verlinkung in die Zukunft wie Boll unterstreicht. Denn mit dem Neubau des zweiten IT-Technologiezentrums in Bremerhaven und vermietbaren Flächen von etwa 2.000 m2 (nach dem Erfolgsmodell des Technologieparks I im historischen ehemaligen Postgebäude in der Schifferstraße) an exponierter Stelle, sollen weitere Unternehmensansiedlungen generiert werden. Zur Entwicklung und Unterstützung der Unternehmen hat die BIS zudem ein TechnologieparkManagement eingerichtet. Für private Investitionen, die den im Rahmen von URBAN II per Landes- und EU-Mitteln geförderten t.i.m.e.-Port ergänzen sollen, stehen nördlich des geplanten Neubaus noch Flächen am Wasser zur Verfügung. Kontakt: Prof. Dr. Carsten Boll, Telefon 04 71-30 98 18-11, [email protected] 왕왓 Moderne Büro- und Konferenzräume im neu errichteten Technologiezentrum t.i.m.e.Port II Aus der Praxis: Weltweite strategische Partnerschaften Im Bereich Containerumschlag sieht Professor Boll – insbesondere bei kleineren und mittleren Terminals – stark wachsenden Bedarf. In der Simulation können verschiedene Betriebsmodelle nachgebildet werden und so zum Beispiel die Transport- sowie Ein- und Auslagerungsprozesse in einem Umschlagsbetrieb optimiert werden. Das vom ISL seit 16 Jahren fortentwickelte Software-Tool „SCUSY“ wird international von Kun- 왕 ISL-Mitarbeiter Sebastian Gabriel (mit Prof. Carsten Boll, li.) arbeitet zurzeit an seiner Promotion zum Thema „Risikomanagement in der Supply Chain für Offshore-Windenergieanlagen“. Am PC demonstriert er alternative Transportketten für die Montage derartiger Anlagen. den wie BLG/Eurogate, HHLA Hamburg, MTL Hong Kong, P&O Ports u. a. eingesetzt. In der Regel schließen die Firmen Beratungsverträge ab, um das umfassende Know-how des ISL Bremerhaven zu nutzen. Praxisbeispiel: Der Hafen Tacoma an der Westküste der USA und das ISL Bremerhaven (Abteilung Planungs- und Simulationssysteme) sind eine strategische Partnerschaft eingegangen. Der Hafen Tacoma ist bereits Nutzer der ISL-Simulationssysteme CAPS und SCUSY. Damit unterstützt er seine Kunden, die Containerterminals in Tacoma. Aufgrund des hohen Anteils (70 %– 75 %) des Bahnumschlags am landseitigen Verkehr sind die Intermodal Yards von hoher strategischer Bedeutung. Die Partnerschaft zwischen Tacoma und dem ISL bezieht sich auf Entwicklungs- und Consultingleistungen bezüglich des vom ISL entwickelten simulationsgestützten Kapazitätsplanungssystems IYCAPS für Intermodal Yards. Tacoma steuert das Know-how über die amerikanischen Bahnprozesse (z. B. Doppelstock-Containerzüge) bei und das ISL garantiert auf der anderen Seite die freie Nutzung von IYCAPS. Gerade erst erfolgreich abgeschlossen wurde das Projekt „WEA-Simulation-Logistikkette“. Dabei ging es um die Entwicklung eines simulationsgestützten Planungstools für die Logistik- und Transportprozesse zur Verbringung von Windenergieanlagen auf See und die Durchführung eines Pilotprojektes am Beispiel des Standortes Bremerhaven. In neuesten Projekten geht es u. a. um Mobilkommunikation im LKW-Verkehr und ein Containerverwaltungssystem für die Brauerei Warsteiner. BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:06 Uhr Seite 6 Schwerpunktthema: Tourismusstandort Alter und Neuer Hafen 6 „Abenteuer und Wissen“ Deutsches Auswandererhaus begrüßte seit Eröffnung im August 2005 schon weit über 100.000 Besucher – Neuer Operational Director aus dem Hotelgewerbe – Stiftung mit prominenter Besetzung Die ersten 100 Tage seit Eröffnung des Deutschen Auswandererhauses (DAH) im August 2005 sind lange vorbei. Der Architekt und zugleich einer der Betreiber des Deutschen Auswandererhauses, Andreas Heller, ist zufrieden: „Das Konzept ist aufgegangen, die Besucherzahlen mehr als gut und – besonders wichtig – Gebäude, Standort sowie die eigentliche Präsentation des Bremerhaven-Themas „Auswanderung“ im Rahmen eines Erlebnismuseums finden breiten Zuspruch.“ An diesem Vormittag ist im Foyer des Museums bereits Hochbetrieb. Eine Schulkasse bekommt von ihrem Lehrer erste Instruktionen, ein zweiter Schulbus fährt gerade vor. Jetzt ist gute Logistik gefragt, damit kein allzu großes Gedränge im Wesentlichen Anteil an der Durchsetzung der Idee eines Auswandererhauses hatte im Vorfeld das Engagement des Initiativkreises Bremerhavener Unternehmer, der sich 1989 unter dem Vorsitz von Verleger Dr. Joachim Ditzen-Blanke zusammenfand. es entsprechend effizient in allen Angeboten funktionieren. Dazu passt auch die Entscheidung der Betreiber, die Leitung des Museums auf eine Doppelspitze zu übertragen. Dr. Simone Eick ist als Content director seit Beginn dieses Jahres für die wissenschaftliche Leitung des Erlebnismuseums am Alten/Neuen Hafen zuständig. Die Historikerin hat zum Thema Auswanderung promoviert und somit einen idealen Hintergrund. Inzwischen wurde mit Christian Weiß ein erfahrener Hotelmanager in das Direktorenteam geholt. Weiß wird als Operational Director das Service- und Betreuungsangebot im Auswandererhaus für die Gäste optimieren. Gastronomie sowie Sonderveranstaltungen/Catering, die Kid’s World als Event für Kindergeburtstage sind nur einige Bausteine, um die wirtschaftliche Tragfähigkeit langfristig zu sichern und auszubauen. Der vernünftige Einsatz der Ressourcen quasi wie im Hotel sei gefragt. Das Deutsche Auswandererhaus geht pragmatische und unkonventionelle Wege zur positiven Vermarktung. So wurden alle Bremerhavener Taxifahrer eingeladen, um sie und damit ihre Fahrgäste für das Museum zu sensibilisieren und zu begeistern. In dieses Angebot passt auch das Konzept von Sonderausstellungen wie „Pacific Palisades“ (in Kooperation mit dem Lübecker Buddenbrookhaus), wo Spuren von zehn Autoren „nach- Foyer herrscht. Für Andreas Heller sind hervorragende Kontakte und ausgesuchte Mitarbeiter ein wichtiger Garant bei der Etablierung dieses in seiner Form europaweit einmaligen Museumskonzeptes. Dafür gründete Heller zusammen mit zwei weiteren Gesellschaftern die Paysage House 1 Gesellschaft für Kultur und Freizeit mbH & Co. KG. Die BEAN ist im Auftrag der Stadt Bremerhaven Bauherr und Auftraggeber für den Bau des Deutschen Auswandererhauses gewesen. Die Projektsteuerung erfolgte über die BIS. Das als Public Private Partner- 왕 Ausstellungsraum im DAH: So schliefen Auswanderer im 19. Jh. ship mit öffentlichen Investitionen von gut 20 gezeichnet“ werden, die aufgrund der MachterMio. Euro realisierte Projekt wird seit dem Startgreifung durch die Nationalsozialisten 1932 bis schuss mit viel öffentlicher Präsenz, wie dem 1941 ihren Weg ins kalifornische Exil gingen. Besuch des Bundespräsidenten Horst Köhler, beDr. Simone Eick: „Der bis heute hervorragende gleitet. Rein privatwirtschaftlich betrieben muss Zuspruch mit weit über 100.000 Gästen (davon 왕 Als Unternehmer, Architekt und gelernter Bühnenbildner hat Heller nicht nur die kaufmännische Seite, sondern explizit auch die Gebäudeform als städtebaulichen Akzent im Blick gehabt. „Kantiges Holz und weiche Formen, der Kontrast aus hartem Schicksalsschlag und Neuanfang mit Sehnsüchten und Hoffnungen spiegelt sich am Objekt“, sagt Heller. Das Gebäude ist dreigeschossig und seine Schwingen erreichen eine Höhe bis zu 25 Metern. Dargestellt durch die weiche Grundform und der eingeschobenen kubischen Form mit Lärchenholzlamellen an der Fassade im Obergeschoss. über 550 Lehrer und gut 8.000 Schüler) in den ersten 6 Monaten und weiterhin vollen Ausstellungsräumen sind eine Seite, erträgliche Einnahmen für den Gesamtbetrieb mit 47 festen Mitarbeitern die andere Seite.“ Vereine, Interessengemeinschaften, Firmen und Schulklassen sollen unter anderem noch stärker angesprochen werden. Mindestens 170.000 Besucher im Jahr sind die untere Zielmarke. Auch neue Biografien – zum Beispiel von Osteuropäern – könnten aufgenommen werden, so Eick zu inhaltlichen Möglichkeiten. Die Migrationsforschung biete vielerlei Ansätze. Etwa 75 % der Museumsgäste kommen aus einem Umkreis von 200 Kilometern, um das „bookend to New York“, den Brückenkopf in die Neue Welt der mehr als 7 Millionen Menschen, die zwischen 1830 und 1974 von der Seestadt aus die Schiffspassage nach Übersee antraten, zu sehen. Heller beschreibt den Standort als eine Mischung aus Bodenständigkeit und Aufbruchstimmung. „Viele wollen am Alten/Neuen Hafen etwas bewegen und dabei sein.“ Kontakt: Dr. Simone Eick, Telefon 04 71-9 02 20-0, [email protected] Stiftung als Im Januar 2006 wurd sches Auswandererha kreis Erlebniswelt Aus treiber paysage house Persönlichkeiten Mich ra Vinken, Professorin dem Vorsitz von Herr Durch die Stiftung sol Datenbank und Archiv schungsstipendien ver gefördert werden. Interview mit Oberbürgermeister Jörg Schulz „Wissenschaft, Dienstleistung, Tou Bremerhavens Zukunft ist am Alten/Neuen Hafen spürbar – Oberbürgermeister Jörg Schulz will Aufbruchstimmung der Akteure für langfristige Ziele zur Steigerung der Standortqualitäten und Wertschöpfung nutzen. BIS aktuell: Wir bewegen uns in Deutschland seit geraumer Zeit weg von der Industrie- hin zur Dienstleistungsgesellschaft. Wie sieht der Strukturwandel in Bremerhaven aus? Oberbürgermeister Schulz: Gerade Bremerhaven, geprägt über Jahrzehnte von Schiffbau und Fischwirtschaft, musste durch internationale Verwerfungen wie der Neustrukturierung im Weltschiffbau (und der Vulkan-Krise) sowie den Einschränkungen des Fischfangs in internationalen Gewässern herbe Einschläge verkraften. Hinzu kam der Verlust als traditionsreicher Nachschubstandort der US-Streitkräfte. Das kostete uns tausende Arbeitsplätze und damit Kaufkraft. Die Neuausrichtung muss über eine marktadäquate Stärkung traditioneller Wirtschaftszweige und neuer Dienstleistungen erfolgen. Das heißt: Traditionelle Branchen wie der Hafen, die Fischverarbeitung mit der Ausrichtung auf qualifizierte Lebensmittelwirtschaft sowie der Bereich Tiefkühlkost gehören zu Bremerhaven und sind beschäftigungspolitisch ein Teil der Zukunft. Auch der Schiffbau, heute als Nische mit zahlreichen Zuliefererbetrieben, bleibt ein wichtiges Standbein. Der von der BIS vorangetriebene Zweig Tourismus/Städtetourismus ist für unsere Stadt über den Tag hinaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der in die neue Dienstleistungsrichtung weist. BIS aktuell: Warum ist das Projekt Alter/Neuer Hafen für Bremerhaven und die Region so wichtig? Oberbürgermeister Schulz: Hier wächst zu- sammen, was zusammengehört – hier entsteht eine zukunftsfähige Stadtmitte. Keine Zergliederung Bremerhavens, sondern eine hoffnungsvolle Symbiose aus Wissenschaft, Dienstleistung und Tourismus stärkt unser maritimes Profil, das schon bisher durch so bedeutende Einrichtungen wie das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und das Deutsche Schiffahrtsmuseum bestimmt war. Auf 38 Hektar in Bestlage (davon mehr als ein Viertel Wasserlagen) entstehen neue Attraktionen und damit auch Arbeitsplätze. Nach dem Aus für das „Ocean Park“Konzept ist es gelungen, ein tragfähiges und in seiner Größenordnung angemessenes Konzept auf den Weg zu bringen. Der Aufbruch ist an vielen Plätzen der Stadt zu erkennen. Das Klimahaus® als Kernattraktion auf dem Areal am Alten Hafen dient zugleich der Stärkung Bremerhavens als internationales Kompetenzzentrum für Polar- und Meeresforschung. Auch die Erfolge in der neu gestalteten Innenstadt sind zu nennen. Bremerhaven hat hochwertige Einkaufserlebnisse mit Kurzurlauben, Veranstaltungen und Kongressen zu bieten. Damit sind wir auf dem besten Weg, uns als Oberzentrum für den Nordseeraum zu stabilisieren. Mit unseren „Hafenwelten“ schaffen wir ein maritimes Freizeitrevier, mit dem sich Bremerhaven künftig völlig neu im Städtetourismus positionieren wird. Gerade in diesem Bereich werden in den nächsten Jahren erhebliche Zuwachsraten erwartet. Das ist eine Chance, die wir nutzen werden. BIS aktuell: Also Freizeit- und Tourismuskonzepte sowie Erlebniseinkauf statt Parkplatz- und Brachfläche – ist der organisatorische Aufwand nicht enorm? Oberbürgermeister Schulz: Eine derartige Zusammenballung an Freizeit- und Tourismuspro- BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:06 Uhr Seite 7 7 „Am Längengrad 8“ – Klimahaus® Bremerhaven Aus der Ferne betrachtet könnte es ein Schiff sein oder eine Wolke. Das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost, zukünftige Kernattraktion am Alten Hafen ist etwas Besonderes. Es lädt seine Besucher ein zu einer Reise rund um die Welt zu neun verschiedenen Orten entlang des Längengrades 8 Grad 34 Minuten Ost, auf dem auch Bremerhaven liegt. Die Besucher durchwandern vielfältige Klimazonen und treffen auf Menschen, deren Alltag stark durch das jeweils vorherrschende Klima bestimmt wird. Am Längengrad 8 ist dann auch die exakte Postanschrift, wenn die Stadtverordnetenversammlung dem Magistratsvorschlag zustimmt. als Motor wurde als Förderkreis für das DAH die Stiftung Deuterhaus gegründet. Die Stiftungsgeber sind der Initativt Auswanderung, die Stadt Bremerhaven und der Beouse 1. Für den Stiftungsrat konnten die renommierten Michael Ballhaus, Director of Photography, und Barbasorin für Romanistik an der Universität München, unter Herrn Dr. Joachim Ditzen-Blanke gewonnen werden. g sollen in erster Linie Exponate angekauft sowie eine Archivbibliothek aufgebaut werden. Zudem sollen Forn vergeben und der internationale Studentenaustausch . Das Klimahaus® – Eröffnung ist für das Frühjahr 2008 vorgesehen – steht im Mittelpunkt der Neuentwicklung am Alten und Neuen Hafen und ist Zündfunke für diverse private Investitionsvorhaben. Arne Dunker, Klimahaus®-Betreiber und Geschäftsführer des auf Beratung und Realisierung von themengebundenen Freizeitanlagen und Markenwelten spezialisierten Unternehmens Petri & Tiemann GmbH: „Das Klimahaus®-Konzept ist völlig neuartig am deutschen Markt.“ Seit Ende 2000 von der Stadt beauftragt, plant Dunker als Geschäftspartner von Dr. Carlo Petri, der schon beim Bremer Universum® Entwickler der ersten Stunde war und seitdem auch Betreiber des erfolgreichen Science Centers ist, das Klimahaus® Bremerhaven 8 Grad Ost. Die Vielfalt der Vermittlungsansätze und die unterschiedlichsten Formen der Besucheransprache machen das Klimahaus® zu einer einzigartigen Besucher- ourismus“ jekten – noch dazu fußläufig miteinander in kürzester Zeit verbunden – ist an Nord- und Ostsee und auch bundesweit ziemlich einmalig. Die Großbaustelle wird uns noch die nächsten zwei Jahre begleiten. Aber der Stress für manche Mitbürger und Anwohner durch Baulärm und andere Probleme wird am Ende durch das Resultat schnell vergessen sein. Erste Erfolge werden beim Deutschen Auswandererhaus sichtbar, das durch eine hervorragende Resonanz weit über die Region hinaus, sehr gute Besucherzahlen und ein authentisches Konzept von sich reden macht. Der neu gestaltete Zoo am Meer verbucht Besucherrekorde. Wenn alles gut geht, wird im Laufe des Jahres schon ein weiteres Projekt fertig: Das Kultur- und Dienstleistungszentrum mit Miniplex-Kino am Erich-Koch-Weser-Platz neben dem Stadttheater wird eine Bereicherung nicht nur für die Innenstadt, ebenso wie das neue Hanse Carré, das mit dem Ankermieter Saturn im ehemaligen Horten-Kaufhaus entstanden ist. Mit dem Karstadt-Vorstand führen wir zurzeit Gespräche über eine bessere Anbindung des Karstadt-Kaufhauses an den Alten Hafen. Auch hier hoffen wir auf ein positives Signal noch im Jahr 2006. BIS aktuell: Die Stadtsäckel sind nicht nur in Bremerhaven leer. Können Sie die Finanzierung überhaupt allein stemmen? Oberbürgermeister Schulz: Natürlich nicht. Für die Umsetzung der notwendigen Infrastruk- turmaßnahmen haben das Land Bremen sowie die Stadt Bremerhaven (mit Anteilen von zwei Dritteln und einem Drittel) insgesamt 263 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Diese Maßnahmen sind im Masterplan als öffentlicher Anteil gekennzeichnet. Angefangen habe ich als Oberbürgermeister mit der Aussage „Wenn wir wieder in die Horizontale kommen, also die Abwärtsbewegung aufhalten, ist viel erreicht“. Mittlerweile finden die Projekte eine breite Unterstützung. Diesen positiven Schub wollen wir weiter nutzen. Der Bevölkerungsrückgang auf 117.000 Einwohner konnte erstmals gebremst werden. Wir wollen hier im besten Sinne eine Kehrtwende entgegen dem allgemeinen Demographie-Trend erreichen und langfristig wieder mehr Steuerzahler in der Seestadt begrüßen können. Zugegeben eine Mammutaufgabe. BIS aktuell: Welche Ziele sollten bis 2010 für Bremerhaven erreicht sein? Oberbürgermeister Schulz: In Bremerhaven ist Aufwärtsstimmung zu spüren. Das hat spätestens die Sail 2005 gezeigt. Dort haben die Menschen in Bremerhaven wieder Besitz von ihrem Alten und Neuen Hafen genommen und mit Stolz ihren auswärtigen Gästen gezeigt. Das Auswandererhaus und das Klimahaus® mit ihren privaten Betreibern sind Leuchttürme im Gesamtvorhaben. Zahlreiche private Investoren wie das Unternehmen im-jaich-Yachthäfen, das die Lloyd Marina und ein Boardinghouse am Neuen Hafen errichtet, die Grundstückgesellschaft Alter Hafen mbH mit dem Atlantic Hotel SailCity, die Lloyd Marina Wohnungsbau oder die Buxtehuder AVW-Gruppe mit dem Einzelhandelsprojekt Mediterraneo investieren in Bremerhaven. Die eingeschlagene Richtung stimmt, und die Erfolge werden zunehmend sichtbar. neering der Münchener soll dabei nicht die klasattraktion. Der Standort Bremerhaven ist für das sische Haustechnikplanung ersetzen. Sie ist als Klimahaus® insbesondere passend: Die Lage an Gewerke übergreifende Leistung zu sehen, die der Küste und die Rolle der Ozeane für das Klivon der Architektur über das Tragwerk bis hin ma einerseits, die lange Tradition der Meereszur Haustechnik ein Gesamtkonzept spannt. und Klimaforschung durch das dort ansässige Dunker: „Die angewandten Technologien wie Alfred-Wegener-Institut für Polar- und MeeresforBetonkernaktivierung, Kraft-Wärme-Kälte-Koppschung (AWI) andererseits bedingen einen holung oder natürliche Belüftung sind für sich nicht hen Standortbezug. neu.“ „Das eigentlich Revolutionäre ist die ganzDeshalb liegt es auch nahe, dass das Klimahaus® heitliche Planung, die nicht in einem KomproUnterstützung vom Alfred-Wegener-Institut ermiss, sondern in einer Optimierung der Einzelanhält. Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für forderungen enden soll“, erklärt Projektleiter Meteorologie in Hamburg sorgen sie für die wisChristian Oberdorf von Transsolar. senschaftliche Fundierung der Ausstellungs-In„Die ganzheitliche Methodik noch vor dem Bau halte. Beide gehören zu den weltweit führenden konzeptionell u. a. mit Maßnahmen zur Gebäuwissenschaftlichen Einrichtungen der internatiodestruktur und -hülle Kühlung, Heizung und Lüfnalen Klimaforschung. tung zu reduzieren, ist in der Regel immer gleich, Besonderes Augenmerk wurde der Objektgestalob Verwaltungsgebäude, Hochhaus oder Flughatung in Einklang mit dem wegweisenden Enerfen. Das besondere in diesem Fall ist die Umsetgiekonzept gewidmet. Die Architektur gibt eine zung für ein Museum und die ganz speziellen transparente Glashülle in Freiform vor, in der für Anforderungen des Klimahauses®, wo bewusst die Ausstellungsfläche ein Haus-im-Haus Konzept genutzt wird. In den drei eigenständigen Abweichungen bei Kälte- und WärmeempfinThemenbereichen „Reise“, „Elemente“ und „Perdungen abseits der als normal empfundenen spektiven“ sollen die Besucher die Kräfte der Werte realisiert werden. Es wird anders gebaut, Natur und die Wechselwirkungen des Klimas für die natürliche Masse des Gebäudes genutzt und das Leben auf dem Planeten Erde verstehen und zum Beispiel mehr Luft durchgelassen, und letzterleben. In der Ausstellung wandert man über eilich trotzdem Energie eingespart.“ nen Gletscher in den Schweizer Bergen, erlebt Das Projekt kann und soll in diesem Bereich die fünf Klimate Sardiniens, kämpft mit SandstürSchule machen. Deshalb fördern auch die Bremen in der Sahelzone, erlebt die tropische Vielmer Energie-Konsens GmbH und die Deutsche falt des afrikanischen Tropenwaldes, durchschreitet die unwirkliche Kälte der Antarktis. Und taucht schließlich in Südseegefilde ein. Im Wetter- und TV-Studio können die Besucher das weltweite Wettergeschehen in Echtzeit verfolgen und selbst Prognosen für die nächsten Tage erstellen. Auch vom wirtschaftlichen Erfolg sind die Betreiber überzeugt. 600.000 Besucher werden pro Jahr erwartet. 왕 Auf mehr als 11.000 m2 Ausstellungs- und Erlebnisfläche sollen die Diese halten sich durchBesucher in den ganzen Facettenreichtum des Themas Klima eintauschnittlich 4 bis 4,5 chen. Naturphänomene und naturwissenschaftliche Zusammenhänge Stunden im Klimahaus® sollen zu einem einzigartigen Konzept verschmelzen und den Mensch auf und stammen aus eiin den Mittelpunkt stellen. nem Umkreis von bis zu Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Vorhaben mit 2,5 Stunden Fahrzeit. Insgesamt 86 Vollzeitarzusammen knapp 180.000 Euro. beitsplätze werden im Klimahaus® entstehen. Den Betreibern war von vornherein klar: Ein so Energiepfähle im Erdreich anspruchsvolles Projekt wie das Klimahaus® erDie Bauarbeiten für die Tiefgarage und die fordert ein innovatives, umweltschonendes EnerGründungskörper des Klimahauses® sind in volgiekonzept. lem Gange. Das Münchener Unternehmen Transsolar Energietechnik mbH, ein erfahrenes Ingenieurteam mit weltweiten Referenzen, hat ein solches umweltschonendes Energiekonzept entwickelt. Neben Fassaden integrierter Fotovoltaik werden zur Kühlung und Lüftung weitgehend natürliche Energiequellen genutzt werden. Das Klima-Engi- In den vergangenen Wochen wurden exakt 756 Betonträger in die Erde gerammt – 420 davon dienen später der Kühlung des Gebäudes. Sie werden zur Gewinnung von Kälte aus dem umgebenden Erdreich genutzt. Dafür sind sie jeweils mit einer Rohrschlaufe aus Polyethylen bestückt worden, in der später Wasser zirkuliert. Die Energiepfähle sind Teil eines ausgeklügelten Gesamt-Energiekonzeptes, das regenerative Energiequellen bestmöglich einbindet. Ziel ist es, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß so gering wie möglich zu halten. Kontakt: Arne Dunker, Telefon 04 21-1 68 45-12, [email protected] BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:07 Uhr Seite 8 8 Projekte am Alten Hafen Landmarke mit Weitsicht Startschuss für Hotel- und Büroprojekt SailCity Bremerhaven nahezu zeitgleich mit dem Einkaufsforum Mediterraneo – Fertigstellung für Spätsommer 2007 geplant – Markantestes Hochhaus im Land Bremen Das signifikante Modell des Atlantic Hotel Sail City ist beeindruckend, die Silhouette erinnert mit seiner Form an ein aufgeblähtes Segel. Die Botschaft ist ohne Frage als Landmarke im Kontrast zum 70er Jahre Bau Columbus Center zu sehen, manche sprechen bereits vor Fertigstellung vom neuen Wahrzeichen der Seestadt. Das vom Bremer Architektenbüro Klumpp geplante 83 Meter hohe Gebäude mit Aussichtsplattform wird von der Arge SailCity, bestehend aus den Bauunternehmen Kurt Zech GmbH und Kamü Bau GmbH als Generalunternehmer erstellt. Die Grundstücksgesellschaft Alter Hafen mbH wird unter dem Hotel und dem Klimahaus® auch eine Tiefgarage mit insgesamt 640 Stellplätzen verteilt auf 2 Ebenen errichten. Die Tiefgarage ist durch einen Aufzug direkt mit der Hotellobby und den Bürogeschossen sowie dem Klimahaus® verbunden. Die extravagante Architektur ummantelt den Hotel- und Büroneubau mit insgesamt 15 Geschossen. Das Hotel ist als gehobenes 4-Sterne-Haus mit einer Kapazität von ca. 120 Zimmern (über 6 Geschosse) konzipiert. Aufbauend auf dem Hotel (1.–6. OG) setzt sich ab dem 7. Obergeschoss die Büronutzung fort. Die moderne Gebäudetechnik ist jeweils in separaten Technikgeschossen untergebracht. Den Abschluss bildet die Captain’s Lounge als Tagungs- und Veranstaltungsort. In der Spitze in über 80 m Höhe thront eine für die Öffentlichkeit zugängliche Aussichtsplattform. Als Hotel-Betreiber fungiert die Hotelbetriebsgesellschaft Bremerhaven mbH, ein eigenständiges Unternehmen, das zurzeit in der Seestadt noch das Nordsee Hotel Bremerhaven am Theodor-Heuss-Platz betreut. Geschäftsführer Markus Griesenbeck freut sich bereits auf die Fertigstellung seiner zukünftigen Arbeitsstelle und die zeitgleiche Eröffnung der zahlreichen touristischen Highlights in Nachbarschaft am Alten und Neuen Hafen. Die unverwechselbare Aussichtsposition an der Nahtstelle zwischen Nordsee und Außenweser wird über die geplante Hafenpassage direkt mit der neu gestalteten Bremerhavener Innenstadt verbunden. Die Verknüpfung von Hotelnutzungen und Gastronomie mit Conference Center Facilitäten sowie hochwertigen Büroräumen spricht insbesondere Unternehmen mit hochrangigen Außenkontakten an, die dann auch in Bremerhaven adäquat empfangen können. Ankermieter der insgesamt 6.150 m2 Büromietflächen In Deichhöhe im ersten Geschoss und bereits mit einem traumhaften Weserblick wird der Gastronomiebereich entstehen, erklärt Griesenbeck. Lokal, Business und bundesweiter touristischer Markt benennt er seine Zielgruppen. Der Hotelmanager strebt nach eigenen Worten eine Auslastung von rund 60 % über das Jahr an, für Hotelanlagen dieser Kategorie ein guter Wert. Dafür sollen bis zu 45 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Aussichten sind sprichwörtlich gut, Lage und Gestaltung einmalig in der Nordsee-Region. Alle Zimmer sind zum Wasser ausgerichtet mit Weserblick. Zur Wirtschaftlichkeit sollen Wellness- und Fitnessangebote ebenso wie spezielle Serviceleistungen im Veranstaltungsmanagement beitragen. Unter anderem stehen Konferenzräume für bis zu 250 Personen zur Verfügung. ist die bremenports GmbH & Co. KG. Die Baumaßnahmen des Hotel- und Bürokomplexes sollen Ende April/ Anfang Mai mit Fertigstellung der Tiefgarage beginnen. Kontakt: Markus Griesenbeck, Telefon 04 21-33 30 00, [email protected] 컅 Die Bruttogeschossfläche beträgt 18.000 m2, davon 7.700 m2 Bürofläche und Aussichtsterrasse. Das Investitionsvolumen liegt bei etwa 28,5 Mio. Euro. Italienisches Flair an der Außenweser Das Mediterraneo, Einzelhandelsprojekt mit Erlebniseinkauf der AVW-Gruppe, als Anker für Aufenthaltsqualität und Urlaubsatmosphäre – Eröffnung im September 2007 Die Vorbereitungen laufen seit langem, ein Netzwerk vieler guter Kontakte bis hin zur Deutschen Handelskammer in Italien und der Deutsch-Italienischen Wirtschaftsvereinigung Hamburg e.V. wurden aktiviert. Mit dem Beginn der Bauarbeiten in wenigen Wochen – zeitgleich mit dem Ende der Bauarbeiten für die Tiefgarage am Alten Hafen – soll ein in seiner Form bislang in Deutschland und sogar europaweit nach Aussage des Entwicklers, Bauherren und Betreibers AVW Albrecht Vermögensverwaltungs-Aktiengesellschaft einmaliges Einkaufskonzept mit konsequent umgesetztem mediterranen Ambiente entstehen. Die Schaffung neuer Handelsformen, in denen Erlebnis und Shopping unmittelbar verknüpft sind, ist der ambitionierte Anspruch der AVW. „Dabei haben wir uns die Lebensart und den Flair des Südens‚ insbesondere die Jahrtausende gewachsene und immer wieder aufs neue erregende italienische Kultur, zum Vorbild genommen“, erzählt AVW-Vorstand und Projektleiter Gerhard Köhne. Der gebürtige Essener ist seit vielen Jahren auf Führungsebene in der Immobilienwirtschaft tätig, zuletzt bei der Berliner Wohnimmobiliengruppe Gagfah, Tochterunternehmen des amerikanischen Investmentgesellschaft Fortress. Seit gut acht Monaten gehört Köhne dem AVW-Vorstand an und managt Projekte rund um anspruchsvolle Immobilien und innovative Nutzungskonzepte. In diese Vermarktungsoffensive passt auch das Mediterraneo, ein Shopping-Mekka mit Marktplatz-Atmosphäre der besonderen Art und vielfältigen, authentischen südländischen Warenangeboten. Nicht ganz unbescheiden wird denn auch im Internetauftritt des niedersächsischen Unterneh- mens geworben: In konsequenter Fortführung unserer unternehmerischen Philosophie präsentieren wir mit dem Mediterraneo ein völlig neues Konzept zur Belebung der Innenstädte, heißt es dort. Transportiert werden solle die südlich geprägte Liaison von Infotainment und ServiceQualität. Das klingt gut, soweit man fertige Bilder vom Einzelhandelsobjekt auf bald rund 8.500 m2 überdachter Verkaufsflächen mit Flaniermeilen – der Piazza – mit Worten transportieren kann. Köhne ist fest vom Rezept überzeugt, das auf vier Handelssäulen beruht: Consortio/Ausstellung, Food-Court, Gastronomie, Einzelhandel. Als italienische Keimzelle können laut Köhne die rund 900 m2 vermieteter Flächen an ein Consortio gelten, eine Art genossenschaftlicher Produktgemeinschaft mit hohem Qualitätsanspruch, das an seine Mitglieder untervermietet. Zwar schweigt sich Köhne noch über Mieternamen aus, die Consortio-Idee garantiere jedoch einen regelmäßigen Wechsel der Anbieter innerhalb einer festen Vertragsvereinbarung. Genießen und Atmosphäre schnuppern sei das Motto. „Auf dem Food Court werden Händler Wochenmarkt-Feeling vermitteln“, so Projektleiter Köhne. Hinzu komme der Gastronomiebereich, der etwa 1.600 m2 einnehmen soll (natürlich darf das italienische Eiscafé nicht fehlen). Der Rest werde durch Handelsflächen mit Schwerpunkt Textil und exklusiven Angeboten zu vernünftigen Preisen rekrutiert. Beispiel: Der Lotto/TotoLaden heiße „Bar Tabac“ und sei zugleich ein geselliger Treff für Zigarren- und Pfeifenraucher. Immerhin ist der Deutschland-Start in Bremerhaven zugleich das Pilotprojekt für das Mediterraneo der Buxtehuder Immobilienentwickler. Der angestrebte Erfolg zählt umso mehr, denn er soll in anderen Städten wiederholt werden. Hamburg, Hannover, Kiel, Berlin, Düsseldorf, München, Frankfurt/Main stünden noch auf der Agenda, meint Köhne. Vom Start an müsse unterm Strich die Lust am Einkaufen stehen, das Eintauchen in neue Erlebnisse, vergleichbar mit Urlaub – über mehrere Stunden oder besser noch einen ganzen Tag. Auch französische und spanische Geschäfte sollen in einem weiteren Schritt mit ebenso landestypischen kulinarischen Genüssen und Unterhaltung folgen. Im besten Falle werde der Besucher ein Teil der Inszenierung. „Das Ambiente mit Licht, Duft, Geräuschen schafft eine für nördliche Gefilde völlig neue Welt“, so Köhne. Im September 2007 soll die themenorientierte Einzelhandelsimmobilie Eröffnung feiern. Kontakt: Gerhard Köhne, Telefon 0 41 61-64 24-0, [email protected] BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:07 Uhr Seite 9 Projekte am Alten Hafen 9 Gute Adresse Es ist zweifellos das anspruchsvollste Bauprojekt, das zurzeit in Bremerhaven verwirklicht wird – die Neubauten am Alten Hafen mit Klimahaus®, Hotel, Einkaufszentrum und Tiefgarage Anspruchsvolle Projekte dieser Größenordnung erfordern einen erfahrenen Projektkoordinator, der alle Aufgaben im Griff hat. Nicht ohne Grund wurde die Städtische Wohnungsgesellschaft Bremerhaven (Stäwog) mit der Koordinierung der Bauten Klimahaus® und Tiefgarage beauftragt. Die Sanierung des Stadttheaters und der Neubau des Zoos haben gezeigt, dass die Stäwog als gute Adresse in der Lage ist, komplexe Bauvorhaben fristgerecht und innerhalb des veranschlagten Kostenrahmens umzusetzen. Diese Tatsache ist auch bei einem der Aushängeschilder des Alten Hafen gefragt: Für das unter speziellen energietechnischen Auflagen geplante Klimahaus® trägt die Stäwog als Bauherrenverteter Verantwortung. In der Zentrale der städtischen Gesellschaft am Justus-Lion-Weg laufen die Fäden aller Beteiligten zusammen – vom Betreiber Klimahaus GmbH, der BIS mit Volkert Osterloh (Bereichsleiter Infrastruktur), der BEAN, der Gewoba Bremen bis zu den privaten Investoren. Das Spezialgebäude mit aufwändigem, weil ganzheitlichen Energiekonzept zur Kosteneinsparung ist zugleich eine logistische wie planerische Herausforderung. Stäwog-Geschäftsführer Christian Bruns: „Wir moderieren die Abstimmung zwischen Innengestaltung und Hochbau, überwachen die Einhaltung von Zeitplan und Budget und sind außerdem die Vertreterin der Bauherrin.“ Die etwa 1.000 Parkplätze werden von den Betreibern bzw. Eigentümern der neuen Attraktionen Hotel Sail City, Klimahaus® und Mediterraneo als Investoren an die Stäwog-Tochter Stäpark als späterer Betreiber/Mieter vergeben. Eine sinnvolle Aufgabe, da bereits alle öffentlichen Parkplätze der Stadt im Auftrag des Magistrats von der Stäpark bewirtschaftet werden. Gäste und Einheimische sollen später von ihrem Parkdeck aus direkt das Hotel, das Edutainment-Center Klimahaus® und das Einkaufszentrum Mediterraneo erreichen oder aber per Fahrstuhl mit Anbindung an die gläserne Hafenpassage mühelos zwischen Innenstadt und Alter/Neuer Hafen pendeln können. Die Stäwog als 100-%ige Gesellschaft der Stadt Bremerhaven nimmt ihre Rolle als Stadtentwick- ler, Bauherrin von Gewerbe- und Wohngebäuden, als Vermieterin und als Verwalterin städtischer Liegenschaften erfolgreich wahr. Für die Technologiezentren t.i.m.e.Port I und II sowie die Hafeninsel beispielsweise agiert die Stäwog für die Eigentümerin BIS als Verwalter. Auch beim jüngst eröffneten Einzelhandelsobjekt Abelmanns Pavillion ist die Stäwog Vermieterin, ebenso wie bei vielen Ladengeschäften in Bremerhaven. Zurück zum Klimahaus®: Bei dieser Kernattraktion ist nach Aussage Bruns nicht nur, aber auch aufgrund der vielen energietechnischen Maßnahmen eine hochsensible Abstimmung der einzelnen Bauabschnitte unabdingbar. Ein Fehler wie eine undichte Stelle beispielsweise in der Fertigstellung der Deckenkühlung könne verheerende Folgen haben. Umso genauer müsse jedes noch so kleine handwerkliche Detail überdacht werden. Etwa 50 Fachleute aus ganz Deutschland müssen regelmäßig und gut miteinander kommunizieren, um das ehrgeizige Ziel der Fertig- 왕 Großbaustelle Tiefgarage am Alten Hafen, März 2006. stellung zum Frühjahr 2008 zu garantieren. Bruns ist nicht nur als Fachmann Optimist genug, um sich sicher zu sein, dass die „anspruchsvollste Baustelle Bremerhavens“ gemeinsam mit der BIS, der BEAN und dem späteren Betreiber Petri & Tiemann zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden wird. Interview der BIS Aktuell mit Senator Jörg Kastendiek BIS aktuell: Herr Senator Kastendiek, welchen Beitrag leistet das Land Bremen bei der Entwicklung des Projektes Alter/Neuer Hafen in Bremerhaven? Sen. Kastendiek: Die Maßnahmen, die derzeit im Entwicklungsgebiet Alter/Neuer Hafen durchgeführt werden, sind von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Seestadt. Dazu zählen eine Vielzahl bereits abgeschlossener sowie noch in der Umsetzung befindlicher Maßnahmen wie zum Beispiel das CT IV, das Biotechnologiezentrum Bio Nord, der Technologiepark t.i.m.e.Port oder der Fischereihafen. Für den „Alten/Neuen Hafen“ stehen rund 263 Mio. € zur Verfügung, darunter ca. 178 Mio. € aus Landesmitteln und 85 Mio. € von der Stadt Bremerhaven. Auch die Infrastrukturmaßnahmen im Umfeld des Hafens sind fast abgeschlossen: Die neue Sportbootschleuse ist bereits im Betrieb und das Klimahaus®, als touristische Kernattraktion, wird voraussichtlich im Frühjahr 2008 eröffnet. Das Deutsche Auswanderer Haus – mit 20 Mio. Euro Landesmitteln gebaut und letzten August eröffnet – ist mittlerweile zu einer internationalen Attraktion geworden. Die öffentlichen Mittel zogen auch private Investitionen nach sich. So sind derzeit für das Kongresshotel, das Einkaufszentrum Mediterraneo und die Wohnbebauung am Neuen Hafen weit über 110 Mio. € von regionalen und überregionalen Investoren geplant. BIS aktuell: Ist die Stadt mit der Stärkung der Freizeit- und Tourismuswirtschaft auf dem richtigen Weg? Sen. Kastendiek: Selbstverständlich. Der Tourismussektor gehört zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige unseres Landes. Über 30.000 Menschen in Bremen-Stadt und 5.000 in Bremerhaven leben vom Tourismus. Alleine die Übernachtungen schaffen jährlich rund 150 Mio. € Umsatz im Land. Gerade Städte- und organisierte Ausflugsreisen haben bundesweit zugenommen und bieten für Bremen Erfolg ver- sprechende Perspektiven. Denn der Strukturwandel kann nur gelingen, wenn der „Zwei StädteStaat“ neben der gewerblichen Stabilisierung auch den Dienstleistungssektor weiter ausbaut. Und Teil dieses Sektors ist der Tourismus. Nach der Flaute in der Tourismusbranche in den Jahren 2001 und 2002 konnte sich unser Land schneller als das restliche Bundesgebiet erholen und bereits im zweiten Halbjahr 2003 einen Anstieg bei den Übernachtungszahlen verzeichnen. Aktuellen Prognosen zufolge wird nach Fertigstellung aller Attraktionen im Jahr 2007/2008 fast eine Million zusätzlicher Touristen die Seestadt besuchen. BIS aktuell: Welche Ziele verfolgt das Land zukünftig? Sen. Kastendiek: Unser Ziel bleibt die Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus. Das heißt konkret: Ausbau der Übernachtungszahlen, Steigerung der Tagesbesucher, eine zielgruppenorientierte Angebotsgestaltung sowie die Erhöhung der Aufenthaltsdauer. Dieses Ziel erfordert eine Konzentration auf die Stärken unserer beiden Städte. Dazu zählen eine standortgerechte Infrastruktur sowie ein Marketing, das die bestehenden und neuen Vorhaben begleitet und die Profilierung Bremens als Tourismusstandort unterstützt. Aber bereits jetzt verfügt unser Land über zahlreiche interessante und attraktive Angebote: das Universum Science Center, das Grüne Science Center Botanika, die Gläserne Werft, das Deutsche Schiffahrtsmuseum und das Klimahaus®, um nur einige zu nennen. Bremen hat ein einzigartiges Profil in der Tourismuslandschaft, das es zu halten und auszubauen gilt. Gläserne Passage Über 100 Meter lang ist die gläserne Passage, die die Bremerhavener Innenstadt von der Shopping Mall Columbus Center über den Alten Hafen mit den zukünftigen Attraktionen Klimahaus®, SailCity Hotel und Einkaufszentrum Mediterraneo verbindet. Fußgänger gelangen aus der Innenstadt über das Columbus Center zunächst in einen gläsernen Eingangsbereich (das sog. Anschlussbauwerk), in dem auch Platz für neue Geschäfte und Gastronomie ist, erläutert Andreas Wicht, bei der BIS zuständig für die Projektsteuerung Hafenpassage. Der Weg führt dann sicher in ca. 6 m Höhe mit Blick über das gesamte Areal „Alter/ Neuer Hafen“ über die Columbusstraße und das Hafenbecken ins Kerngebiet des Tourismusresorts. Das Prunkstück dieser neuen Verbindung ist die Hafenbrücke, eine Glasröhre mit kompletter Drehfunktion, die zum Ein- und Ausschiffen historischer Segler benötigt wird. Gäste, die mit dem Auto die neue Tiefgarage unter dem Klimahaus® und dem SailCity Hotel anfahren, gelangen ebenfalls komfortabel über die Passage in die Innenstadt. Auch für Busreisende ist bestens gesorgt. Sie werden über den Reisebusterminal direkt an der Brücke über einen Fahrstuhl in die gläserne Passage gelangen können. Das Anschlussbauwerk vom Columbus Center zur Brücke soll Ende November 2006 und das zweite Element, die Hafenbrücke, Mitte Mai 2007 fertig gestellt sein. Die neue „Verkehrsader für Fußgänger“ wird mit der Fertigstellung von Klimahaus®, Hotel und Mediterraneo im Gebiet „Alter Hafen“ vollendet. Die Hafenbrücke wird über die Plaza bis an die Deichkrone weitergeführt. Über Treppen, Rolltreppen und Fahrstühle gelangen die Besucher von der Tiefgarage auf die Plaza und von der Plaza über die Glasbrücke in die Innenstadt oder über einen Steg barrierefrei auf den Deich. BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:07 Uhr Seite 10 10 Projekte am Neuen Hafen „Die schönste Hafenpromenade der Stadt“ Moderne Wohnkonzepte am Wasser Marinas mit Wassertourismus und Wohnkonzepte am Wasser als Rezept zur Standortverbesserung – Entscheidung zugunsten von Charme und Lage Bremerhavens Wassertourismus, Wasserlagenentwicklung, genaue Standortauswahl, ökologische wie auch ökonomische Faktoren sind die Stichworte um die sich neue Marina- Projekte erfolgreich gruppieren können. Der ausbaufähige Spezialmarkt ist allerdings nur etwas für Profis mit Fachwissen. Viele Marinas kämpfen gegen große Leerstandsraten, müssen sich Preisdruck und gesetzlichen Auflagen beugen und stehen vor der existenziellen Frage, wie auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren ist. Hans Jaich gilt in der Branche als „Primus“, klein aber fein ist das Motto des Marina-Experten an Nord- und Ostsee. Die Marina Bremerhaven ist sein jüngstes Projekt. Die Familie Jaich ist mit ihrer Unternehmensgruppe „im-jaich“ seit rund 35 Jahren am Markt und hat sich solide und stetig auf ein Mitarbeiterteam von rund 45 Fachkräften erweitert. Zum Portfolio gehören bereits sieben Marinas unter anderem in Flensburg, Eckernförde und auf Rügen. Auf der Kreidefels-Insel am Standort Lauterbach war Jaich Erstanbieter und kann somit heute mit einer breiten Wertschöpfungskette aufwarten, vom Yachthafen mit 300 Liegeplätzen, die gerade erweitert werden, über Dienstleistungen wie Motorwartung, Osmoseschutz, Bootsinnenausbau, Winterfestmachung bis hin zu Restauration, Wellness und Seminarangeboten. Jaich ist jedoch lange genug im Geschäft, um genau zu wissen, dass eine Investition sich in der momentan prekären allgemeinen Wirtschaftslage nur rechnet, wenn Idee, Standortqualität und Angebot absolut stimmig sind. Der bundesweit einzige Investor und Betreiber mehrerer Marinas an Nord- und Ostsee konzentriert sich zurzeit mit zwei neuen Vorhaben auf die Standorte Gustow auf Rügen und eben Bremerhaven. Kalkuliertes Risiko sei das vor etwa 2 Jahren bereits in der Ideenfindung befindliche Lloyd Marina-Projekt in der Seestadt Bremerhaven. „Die Lage am Alten/Neuen Hafen ist einfach ideal, Aufbruchstimmung allerorten wirkt als zusätzlicher Motor“, sagt Jaich. Er meint Bremerhavens städtebauliches Großprojekt und das Bestreben aller Beteiligten, etwa 40 Hektar in Bestlage (davon mehr als ein Viertel Wasserlagen), zu beleben und als Mekka für Freizeit, Tourismus, Wohnen, Gewerbe und Handel zu vermarkten. Und bezeichnet den Platz auch als „schönste Hafenpromenade der Stadt“, direkt neben einer der modernsten Sportbootschleusen Deutschlands. Auf einem der wohl interessantesten Bauplätze für Investoren in Norddeutschland tut sich einiges. Jaich setzt hier auf Synergien und sein Konzept und spricht von „gegenseitiger Befruchtung“. Wo vor einigen Tagen noch kaum etwas zu sehen war, sind aktuell über Nacht als logistische Meisterleistung knapp 100 Liegeplätze für Sportboote und Segler entstanden. Geplant ist die Verdoppelung in einem zweiten Abschnitt. Jaich: „20 vorgefertigte Ponton-Elemente, jeweils 14 Tonnen schwer, wurden mit 20 LKW vom Firmensitz auf Rügen an die Weser transportiert, um sich dort quasi einzuschwimmen. Gleich im Anschluss folgt das Rammen der Pilotpfähle.“ Im Frühjahr 2007 soll ein Boardinghouse mit Appartements in Größenordnungen zwischen 35 bis 45 m2 entstehen – genau 18 an der Zahl. Vom Hafenmeister bis zum Gastronom – ein Restaurant ist ebenfalls vorgesehen – stellt das Unternehmen im-jaich als Betreiber Personal und die Hardware inklusive Know-how für maritimen Urlaub. Möglich sei die Hotelbuchung mit 3-Sterne-Standard aber auch Eigenversorgung. Das ist Jaich insgesamt mit Grundstück etwa 3,5 Mio. Euro wert. Obwohl der Konkurrenzkampf groß sei, könne er für bisher alle betriebenen Marinas Vollauslastung melden. Jaich: „Nicht Größe, sondern Charme, Charakter und Freizeitwert seien die entscheidenden Faktoren für den Erfolg. Für Bremerhaven spricht die schnell per pedes erreichbare Innenstadt und das schlüssige Freizeit-Konzept in Nachbarschaft mit viel Edutainment und Unterhaltungswert. Die Stadt will den Turn-a-round schaffen.“ Die Angebote können je nach Standort – ob Kurzzeit- oder Langzeittourismus – alle maritimen Nutzwerte wie Segelschulen, Regatten, Seminare und entsprechende Anlagen zur Wartung der Boote etc. beinhalten. Für Bremerhavens Marina soll auf jeden Fall die Warmwassernutzung per Solar umgesetzt werden. Kontakt: Hans Jaich, Telefon 03 83 01-8 09-0, [email protected] Norbert Tränkner, Mitgesellschafter neben der Sparkassen Bau und Grund GmbH (100-%ige Tochter der Sparkasse Bremerhaven) und Privatinvestor Jürgen Meyer, ist für den Verkauf der Wohnobjekte direkt am Weserdeich gegenüber der Marina aktiv. Dabei stehen den Kaufinteressenten fünf Architektenentwürfe zur Auswahl. Bei 50 % Vorverkauf wird die Bauherrin, die Lloyd Marina Wohnungsbau GmbH, tätig und blickt derzeit bereits auf das erste fertig gestellte Geschoss des Konzeptes der Planungsgruppe Gestering, de Vries, Wurster und Partner. Hier seien bereits 60 % der Wohnungen mit Preisen von 2.350 bis 2.950 Euro/m2 verkauft. Die Größenordnungen der Eigentumswohnungen liegen zwischen 120 bis 140 m2, das Penthouse hat rund 200 m2 Wohnfläche. Nachdem die erste Etage über einer zukünftigen Deichhöhe von 8,60 Meter gebaut ist, soll alle vier Wochen ein weiteres Geschoss mit freiem Blick auf die Weser folgen. Die Käufer seien in der Regel motiviert, zurück nach Bremerhaven und vom Einfamilienhaus in eine Eigentumswohnung zu ziehen. Zudem liege man vorne in erster Linie und genieße die Durchsicht gen Weser Kontakt: Norbert Tränkner, Telefon 04 71-80 60 100 [email protected] Schleuse am Neuen Hafen: Schnell, wartungsarm, kostengünstig Zu den gelungenen Infrastrukturmaßnahmen zählt in hohem Maße auch die Schleuse Neuer Hafen. Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung im Juli 2005 wurde im Tageseinsatz das Konzept voll bestätigt: Schnell, wartungsarm und damit kostengünstig dank modernster Technik. 12 Schleusenwärter – ehemalige Lotsen und Kapitäne – sind im wechselnden Schichtdienst gerne aktiv. Die neu erbaute Schleusenanlage ist ein wichtiger Baustein zur Entwicklung der maritimen Erlebniswelt am Neuen Hafen. Mit Hilfe der neuen 50 Meter langen und 14 Meter breiten Kammerschleuse erhalten nun im Hafen liegende Sportboote und Segelschiffe unabhängig von der Berufsschifffahrt und von tidebedingt schwankenden Außenwasserständen Zugang zur Weser. 왕 Die Preise der Festliegeplätze sind gestaffelt je nach Bootsgröße: Ab 890 Euro für 8-Meter-Boote (max. 3 m Breite) bis zu 2.090 Euro bei 18 m Länge (max. 6 m Breite) im Jahr. Die Tagesgebühr für Gastliegeplätze liegt zwischen 10 bis 18 Euro. Bereits 60 konkrete Anfragen liegen laut Jaich schon jetzt vor. Viele Bremer könnten sich auf der Tour Richtung Nordsee nun die Revierfahrt sparen. und auch in Richtung Yachthafen und dem Lloyddock. Beide Seiten bieten laut Tränkner einen unverbaubaren Blick aufs Wasser. Das Gesamtinvestitionsvolumen in Bestlage beziffert der Bremerhavener Unternehmer für alle fünf Bauvorhaben auf etwa 30 bis 40 Mio. Euro. Die Schleuse Neuer Hafen stellt im Bereich der Gesamtentwicklung des Areals am Alten/Neuen Hafen eine besondere Attraktion für Besucher dar. Gegenüber anderen möglichen technischen Lösungen sind die wesentlichen Bauteile ständig sichtbar und erlauben damit dem Betrachter Einblicke in die Schleusentechnik. Diese ist in Deutschland einmalig. Erstmals wird bei diesem Bau das im Ausland bereits erfolgreich eingesetzte Prinzip der Sektortore angewandt. Auf dem Dach des neuen Betriebsgebäudes, direkt oberhalb der Schleuse, am Plateau vor dem Loschen-Turm und im Bereich des Schleusenvorhafens sind in die Böschung der Prallwand diverse Aussichtsplätze und Besucherplätze für den Blick auf die Schleuse, aber auch das Gesamtareal am Neuen Hafen geschaffen worden. Besonders aufwändig wurden die Planungen für den teilweise außendeichs gelegenen Schleusengarten geführt. Hier ist der Hochwasserschutz mit den Bedürfnissen der Besucher nach Aufenthaltsqualität, Blickachsen und Sichtbeziehungen in Einklang gebracht. Im Ergebnis werden die neuen Bauwerke sowohl den Sturm- als auch den Besucherfluten standhalten. Bauherr der neuen Schleuse war im Auftrag der Stadt Bremerhaven die BEAN. Die Projektsteuerung für das gesamte Bauvorhaben wurde von der BIS durchgeführt. BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:07 Uhr Seite 11 Projekte am Neuen Hafen 11 Ein Stück Bremerhavener Historie: Hafeninsel und Lloyddock 왕 Die ehemalige Debeg-Halle vor ihrer Restaurierung. 왕왓 Die Hafeninsel nach der Restaurierung 2003: Schmuckkästchen und Schnittstelle zwischen dem Alten und Neuen Hafen. Alt im Sinne von gewachsener Tradition und bekennender Geschichte und modern wie zeitgemäß und an die Dienstleistungsmaßstäbe ausgerichtet ist eine Kombination, wie sie in hervorragender Weise beim Gebäudekomplex Hafeninsel sichtbar wird. Das 1881 erbaute ehemalige Proviantlager des Norddeutschen Lloyd (ehemalige Debeg-Halle) am Eingang zum Neuen Hafen ist seit der Restaurierung im Jahre 2003 ein modernes Dienstleistungszentrum und Herz für maritime Dienstleistungen und Gastronomie am Knotenpunkt Alter/Neuer Hafen. Im Zuge der Restaurierung und Erweiterung wurde das rote Mauerwerk von alten Farbanstrichen befreit, historische Details wieder hergestellt, alle Fugen wie vor 120 Jahren üblich mit Muschelkalk verfugt. Ein an das historische Gebäude anschließender moderner Bau schafft notwendigen Raum und setzt einen attraktiven und mutigen architektonischen Akzent. Die Hafeninsel war nicht nur der erste Baustein im Tourismusresort Alter/Neuer Hafen, der fertig gestellt wurde, sondern ist auch der Knotenpunkt zwischen dem Bereich des Alten Hafen mit den Kernelementen Klimahaus®, Hotel und Mediterraneo auf der einen Seite und dem Neuen Hafen mit dem Auswandererhaus, den segelnden Oldtimern, der neuen Schleuse, der Marina und Wohnbebauung sowie dem Technologiepark t.i.m.e.Port auf der anderen Seite. Heute haben die Tourist-Info, die BIS Bremerhaven Touristik und das BIS Büro Bremerhaven-Werbung hier ihren Firmensitz, zu den Mietern zählen u. a. die Deutsche Stiftung Sail-Training (bereedert die „Alexander von Humboldt“), das Restaurant „Lloyd’s“, die Harufa Hafenrundfahrt-Reederei, die gläserne Werft der Schiffergilde und die Deutsche Städte Medien (DSM). Neben den Aktivitäten im Stadtmarketing, dem Messebau und Veranstaltungsmanagement ist die BIS Büro Bremerhaven-Werbung neuerdings auch zuständig für Bewirtschaftung der Kajen und Wasserflächen am Alten und Neuen Hafen. Das Konzept „Hafeninsel“ erschöpft sich aber nicht in der Nutzung von etwa 1.200 m2 Raum auf zwei Ebenen, sondern bezieht auch die Umgebung mit ein. Die Grundidee auf der „Hafeninsel“ heißt maritime Kommunikation. Das bedeutet, dass auch die Platzbereiche Veranstaltungsräume sein sollen und einladen zum Ausruhen, Zugucken oder Mitmachen. Schlendert man heute an der Hafeninsel vorbei, zur neuen Schleuse mit ihren neu gestalteten Außenflächen bekommt man einen Eindruck mit wie viel Engagement die Gestaltung der Außenbereiche vorangetrieben wurde und die zahlreichen neuen Attraktionen verbindet. Das Lloyddock ist auch ein solcher wichtiger Baustein aus der jüngsten Geschichte der Seestadt. Nicht historisierend, aber als Teil der wirtschaftlichen Entwicklung ist der ehemals für die Reparatur von Schiffen genutzte Dockplatz im Rahmen einer offenen wie großzügigen Freiraumgestaltung in seinen Umrissen wieder freigelegt worden. Für Besucher sind so anhand der sichtbaren Rudimente Spuren von früher nachvollziehbar. 1,9 Mio. Euro finanziert. Weitere ergänzende Maßnahmen sind für die ehemalige Debeg-Halle konzeptionell angedacht: „Wenn alles nach Zeitplan verläuft, wird schon in 2007 eine Kaffeerösterei mit tradtionsreichem Namen wieder in Betrieb gehen“, sagt BIS-Geschäftsführer Hennig Goes. Schütz, Stückhoff und Becker waren seinerzeit für Kaffee in bester Güte, made in Bremerhaven, bekannt. Mit einem neuen Geschäft zum Thema Kaffeeproduktion und entsprechendem Verkauf von – möglicherweise mit Café – soll sich ein weiterer Baustein authentisch einfügen. Bremerhaven braucht „plausible Konzepte“, so Goes. So könne er sich im Rahmen der Lloyd Marina gut eine einmal jährlich laufende Bootschau vorstellen. Ein schwimmender Ponton auf der Außenweser könnte zukünftig auch Seesegeln mit Regattaveranstaltungen ermöglichen. Der von der BIS strukturierte und erfolgreich vermarktete Gesamtbau Hafeninsel wurde wesentlich durch GRWMittel in Höhe von Zoo am Meer steigert nach Umbau Besucherzahlen Der Zoo am Meer gehört zu den Publikumsmagneten im Tourismusresort „Alter und Neuer Hafen“. Nach erfolgreichem Umbau und Erweiterung zählte der Zoo seit seiner Wiedereröffnung am 27. März 2004 bis Ende 2004 fast 490.000 Besucher. Die kommen aus einem Umkreis von Cuxhaven, Stade, Hamburg, Hannover, Bremen, Oldenburg und Wilhelmshaven. Auch für die Urlaubsregion beiderseits der Weser ist der Zoo zu einem Ausflugsziel geworden. Ein Zoobesuch dauert ca. 2-3 Stunden. Neben dieser Hauptattraktion gehen die Zoogäste im Anschluss noch in andere Einrichtungen innerhalb der Stadt Bremerhaven oder direkt in die Stadtmitte. Die Geschäftsführung des Zoos hat sich zum Ziel gesetzt, das Besucheraufkommen bei ca. 300.000 Gästen pro Jahr langfristig zu stabilisieren. BIS_aktuell_06.1 28.03.2006 6:07 Uhr Seite 12 12 BIS im Gespräch Ins Womo-Herz geschlossen Bremerhaven bietet mit seinem neuen Top-Platz für Reisemobilanhänger ein abgerundetes Service-Angebot in Bestlage Was bietet Platz für 63 Hotels auf 4 Rädern in absolut zentraler und trotzdem ruhiger Lage: Die Rede ist vom seit der Eröffnung Ende Juli vergangenen Jahres stark nachgefragten ReisemobilParkplatz an der Doppelschleuse. Zahlreiche Touristen loben den Standort in direkter Nähe zum Weserdeich und doch Wind geschützt. KarlHeinz und Margrit Kasten aus Norderstedt haben Bremerhaven mit seinem neuen Angebot für Wohnmobilisten jedenfalls in ihr „Womo-Herz“ geschlossen. „Das ist ein Platz, der mit Überlegung und Liebe angelegt wurde“, so die beiden Fans. Mit Stromanschlüssen und einer Servicestation mit WC, Duschen, Frischwasser und Entsorgung (gespeist mittels Solaranlage) sei alles vorhanden. Speziell die Betreuung durch den Platzwart hat es Familie Kasten angetan. Denn so viel Engagement finde man selten, meinen die Urlauber. Der Doppelschleusen-Platz, den die BIS Büro Bremerhaven-Werbung konzipiert hat und betreibt, bildet die optimale Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot für Reisemobile an der Barkhausenstraße mit 35 Plätzen. Auf genau 2.500 m2 können sich die Besucher mit ihren Fahrzeugen komfortabel niederlassen. Die Tagesgebühr beträgt 6,50 Euro. Die großzügigen Plätze sind ganzjährig geöffnet. BIS-Geschäftsführer Hennig Goes freut sich über die gute Wertschöpfung mit einer stetig nach oben weisenden Besucherquote. So konnten seit der Neueröffnung im August 2005 bis Ende Dezember 2005 rund 2.955 Übernachtungen auf dem Reisemobilplatz verbucht werden; das waren Messetermine 4.–7. April 2006 Anuga FoodTec, Köln Die BIS stellt den Wirtschaftsstandort Bremerhaven erstmals auf der Messe für internationale Lebensmittel- und Getränketechnologie gemeinsam mit dem TechnologieTransfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven vor. 5.–6. Mai START Messe, Messehallen Bremen Ob Ideenfindung oder Gründung und Stabilisierung, Wachstum oder Nachfolge, auf der START Messe für Existenzgründer, Franchising und junge Unternehmen finden Besucher eine Vielzahl wertvoller Anregungen auf dem Weg zu einer erfolgreichen Selbstständigkeit. Die BIS ist mit einem Stand im Rahmen des Gründernetzwerkes BeGIN 24 vertreten. 9.–11. Mai European Seafood Exposition, Brüssel Auf dem Bremerhaven-Gemeinschaftsstand von FBG und BIS präsentieren sich auch in diesem Jahr wieder Bremerhavener Unternehmen der Fischwirtschaft. weit mehr als doppelt so viele Übernachtungen wie der Vorgängerplatz Barkhausenstraße) im ganzen Jahr hatte. Neben den Wohnmobilisten aus Hamburg sind vor allem Binnenländer wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen vertreten. Für die Entwicklung des Tourismusstandorts sind die Wohnmobilisten eine interessante Zielgruppe, geben sie doch bei einem Tagesbesuch durchschnittlich mehr als 29,– Euro pro Person aus. Von der exzellenten Gestaltung des Bremerhavener Reisemobil-Parkplatzes hat sich auch die Gesellschaft für innovatives Regionalmarketing (IRMA) überzeugt und entschieden, den Platz mit dem Qualitätssiegel „TopPlatz“ auszuzeichnen. Insgesamt 37 Stellplätze gehören zu Deutschlands TopPlätzen. Mit der Marke wird ein Qualitätsstandard garantiert, so dass die Reisemobilisten wissen, was sie erwartet: gehobene Ausstattung und persönliche Betreuung. Diese Vorteile des Standortes sollen auch international vermarktet werden. So könnten schon bald Polen, Schweizer, Österreicher für ein kosmopolitisches Flair an der Doppelschleuse sorgen. 16.–19. Mai WindEnergy, Hamburg Der Gemeinschaftsstand von WAB, BIG und BIS konnte in diesem Jahr vergrößert werden. Erstmals beteiligen sich auch Bremerhavener und Bremer Unternehmen an dem gemeinsamen Stand. Ausschreibungen Aktuelle Ausschreibungen und Veranstaltungshinweise finden Sie auf unserer Internetseite www.bis-bremerhaven.de „Bremerhaven im Aufbruch“ auch 2006 Wachsende Nachfrage nach Gewerbeflächen Veranstaltungsreihe wird aufgrund der starken Resonanz fortgesetzt Der Erfolg der Veranstaltungsreihe „Bremerhaven im Aufbruch“ hat die IHK Bremerhaven und die BIS dazu veranlasst, auch in 2006 das Programm fortzusetzen. Rund 740 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung nahmen 2005 an insgesamt vier Veranstaltungen teil. Auf dem diesjährigen Programm stehen nun im April der Themenschwerpunkt „Tourismus und Dienstleistung“ und im Mai das Thema „Windenergiewirtschaft“ in Bremerhaven. Für die zweite Jahreshälfte sind zwei weitere Veranstaltungen zum Thema „Maschinen- und Anlagenbau“ sowie „Unternehmensbezogene Dienstleistungen“ in der Planung. BIS mit neuem Kontaktbüro Unterstützung für Studierende und Jungakademiker an der Hochschule Bremerhaven bei Unternehmensgründungen Zum Jahresbeginn 2006 hat die BIS direkt an der Hochschule Bremerhaven ein Kontaktbüro für Unternehmensgründer eingerichtet. Das Büro dient als zentrale Anlaufstelle für gründungsinteressierte Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter aus den drei wissenschaftlichen Einrichtungen Hochschule, Alfred-Wegener-Institut (AWI) und Technologie-Transfer-Zentrum (ttz). Ein in Gründungsfragen versierter BIS-Mitarbeiter steht dort einen Tag in der Woche für Erstkontakte zur Verfügung und vermittelt bedarfsgerecht Kontakt zu den regionalen Fördereinrichtungen. Die Hochschule, die sich mit ihren vielfältigen Sensibilisierungs- und Qualifizierungsangeboten bereits als „Inkubator für Unternehmensgründer“ sieht, betrachtet das BIS-Kontaktbüro als ideale Ergänzung. Es gehe darum, gemeinsam mehr angehende Nachwuchsführungskräfte aus den eigenen Reihen für eine unternehmerische Selbständigkeit zu motivieren und ihnen Wege zur direkten Unternehmensgründung am Standort Bremerhaven zu öffnen. Das BIS-Gründungskontaktbüro befindet sich im Haus V der Hochschule Bremerhaven (1. Stock, Raum 106). Kontakt: BIS-Ansprechpartner Eric Pommer, Telefon 04 71-9 46 46-922, [email protected] oder die Hochschule Bremerhaven, Konrektor Prof. Dr. Gerhard Feldmeier, Telefon 04 71-48 23-137, [email protected] Verkauf und Vermietung in 2005 äußerst erfolgreich Mit einer Gesamtfläche von acht Hektar konnte die BIS den Verkauf von Gewerbeflächen in 2005 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln. Die positive Stimmung in der Wirtschaft am Standort Bremerhaven spiegelt sich nach Ansicht der BIS dabei vor allem darin wider, dass die Unternehmen kräftig investieren wollen: Die Summe der angekündigten Investitionen verdreifachte sich gegenüber 2004 auf 20,8 Millionen Euro. Für den BIS-Aufsichtsratsvorsitzenden, Oberbürgermeister Jörg Schulz, bestätige die wachsende Flächennachfrage die Gewerbeflächenpolitik der vergangenen Jahre. „Es zahlt sich jetzt aus, dass wir langfristig Flächen aufbereitet haben und eine aktive Vermarktung betreiben.“ Für Schulz ist dabei besonders erfreulich, dass die Nachfrage nach Gewerbeflächen quer durch alle Branchen wuchs. „Dies deutet auf eine langfristige Gesundung unserer Wirtschaftsstruktur hin“, so der Oberbürgermeister. Während spektakuläre Einzelansiedlungen häufig lediglich ein Zufallsprodukt seien, sei die breit gewachsene Nachfrage Beweis für eine erfolgreiche, nachhaltige Wirtschaftsförderung. Die wachsende Investitions- und Expansionsbereitschaft beweise, dass die Unternehmen Vertrauen in den Standort Bremerhaven haben. Insgesamt verzeichnete die BIS 2005 über ihre Aktivitäten in der Gewerbeflächenvermarktung, Gründungsfinanzierung und Vergabe von Förderprogrammen 371 neue Arbeitsplätze (davon 95 Ausbildungsplätze) durch Neuansiedlung, Erweiterung und Verlagerung von Betrieben. Rund 6.300 Arbeitsplätze konnten so dauerhaft gesichert werden. Impressum Herausgeber: BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH Am Alten Hafen 118, 27568 Bremerhaven Telefon 04 71 - 9 46 46-33 Telefax 04 71 - 9 46 46-69 [email protected] www.bis-bremerhaven.de v.i.S.d.P.: Uwe Kiupel Konzeption/Realisierung: TEXT&IDEEN HansJörg Werth, Uwe Kiupel Redaktion: Hans-Jörg Werth Fotos: Abelmann, archisurf, BEAN, BIS, DAH/W. Huthmacher, judel/vrolijk & co., Bernd Kusber, W. Scheer, Sparkassen Bau und Grund GmbH, Vereinigte Bau- und Siedlungsgenossenschaft, H.-J. Werth, Zoo am Meer Gestaltung/Druck: müllerDITZEN Druckerei AG, Bremerhaven ISSN 1861-5759