bis aktuell Nr. 03

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bis aktuell Nr. 03
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28.03.2006
6:06 Uhr
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Informationen der Wirtschaftsförderung Bremerhaven
EDITORIAL
Aufbruch wird erlebbar
Attraktionen wie der „Zoo am Meer“ (über
320.000 zahlende Gäste in 2005) und das
„Deutsche Auswandererhaus“ (100.000 Besucher seit der Eröffnung vom 8. August
2005 bis Anfang Januar 2006), verbuchen
Besucher-Rekorde. Sie sind bereits Publikumsmagneten mit überregionaler Wirkung.
Das zukünftige „Klimahaus® Bremerhaven
8° Ost“ wird diesen Sog noch verstärken.
Und auch die Sail Bremerhaven (mit 1,7
Mio. Besuchern) war 2005 wieder ein touristischer Höhepunkt und mit etwa 49 Mio.
Euro Umsatz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
An diesen Beispielen zeigt sich, dass wir
mit dem eingeschlagenen Weg zur Stärkung
des Wirtschaftsfaktor „Tourismus“ in der
Seestadt auf richtigem Kurs liegen.
Vor unserer Haustür profiliert sich Bremerhaven zunehmend stärker als Oberzentrum.
Die neu gestaltete Innenstadt wird wieder in
der ganzen Region als Anziehungspunkt
wahrgenommen. Der Einzelhandel investiert in bestehende und neue Geschäfte. Öffentliche Investitionen ziehen privates Engagement nach sich – davon profitieren die
Bremerhavener ebenso wie die Region und
die Touristen.
Aufbruch ist auf den Punkt gebracht das
Motto der kommenden Jahre. Die Umsetzung der Projekte am Alten und Neuen Hafen sowie das private Engagement in der
neu gestalteten Innenstadt sind täglich erlebbar und spürbar. Viele interessante Einblicke erhalten Sie beim Lesen der dritten
Ausgabe von „BIS aktuell“. Noch besser: Sie
schauen einfach mal vorbei und überzeugen sich selbst.
Ihr
Jürgen Adelmann
Inhalt
Schiffbauingenieur Torsten
Conradi plant den Umzug an
den 1A-Standort „Am Alten
Vorhafen“ – hier sollen zukünftig die exklusiven Konstruktionen von Renn- wie
Serienyachten des renommierten Büros judel/vrolijk & co. für weltweite
Auftraggeber realisiert werden.
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Die Vorarbeiten für den Baustart des Klimahauses® sind
getan, mit Fertigstellung der
Tiefgarage beginnen die
Hochbauarbeiten. Arne Dunker, Geschäftsführer der Klimahaus Betriebsgesellschaft
mbH ist auch vom umweltschonenden Energiekonzept für das Klimahaus® überzeugt. Seite 7
Nr. 3 · April 2006
Strukturwandel mit Langzeitwirkung
Bremerhaven zeigt Profil. Bremerhaven, das heißt viertgrößter europäischer Containerhafen, einer der
bedeutendsten Automobil-Im- und Export-Häfen, Zentrum der Fischverarbeitung in Deutschland, Kompetenz in
maritimen Technologien und Meereswissenschaft, größte Stadt an der deutschen Nordseeküste.
Neue Themen sind in den letzten Jahren dazu
gekommen und werden zunehmend mehr mit
Bremerhaven in Verbindung gebracht: Kompetenzzentrum für Offshore-Windenergie, Blaue
Biotechnologie und Meereswirtschaft. Ziel ist es
mehr denn je, traditionsreiche Branchen und
moderne Dienstleistung im Rahmen des notwendigen Strukturwandels in Einklang zu bringen.
Bremerhaven wächst insbesondere an seiner Lebensader, dem Wasser. Wohnen, Leben und Arbeiten mit vergleichsweise sicheren, weil ausbaufähigen Wirtschaftsbereichen, lautet die Devise in dieser Zeit.
Bremerhaven wächst am Meer
Das Großprojekt „Alter und Neuer Hafen“ – das
Schwerpunktthema dieser Ausgabe – ist ein
wichtiger Bestandteil des zukunftsgerichteten
Strukturwandels, in dem sich die Stadt befindet.
Auf dem 38 ha großen Areal um den „Alten und
Neuen Hafen“ entwickelt die Stadt Bremerhaven
in Kooperation mit der Wirtschaft zukunftsweisende Projekte in den Themenschwerpunkten
Tourismus, Freizeitwirtschaft, Arbeiten und Wohnen am Wasser. Es ist das derzeit größte stadtentwicklungspolitische Vorhaben der jüngsten Bremerhavener Geschichte. Durch die Ausweitung
der Bremerhavener Innenstadt bis direkt an das
Wasser wird die maritime Lage der Stadt noch
stärker erlebbar und die touristische Anziehungskraft deutlich erhöht. Hier passiert nichts auf der
„grünen Wiese“, sondern in Best-Lage zwischen
Weserdeich und Bremerhavener City eingebettet
in bestehende touristische und kulturelle Anziehungspunkte, wie dem Deutschen Schiffahrtsmuseum, dem Historischen Museum, Stadttheater, Zoo am Meer und Seebäderkaje. Durch die
neuen Projekte wird die touristische und städtebauliche Qualität Bremerhavens deutlich erhöht.
Das Tourismusresort „Alter und Neuer Hafen“
gibt der Stadt ein neues Gesicht.
Aber nicht nur der Wirtschaftsfaktor Tourismus
wurde von der Stadt und den städtischen Wirtschaftsförderern in den Blick genommen. Bremerhaven unterstreicht seine Funktion als Oberzentrum in der Region auch durch die Entwicklung eines attraktiven Einzelhandelsangebots.
Die Schaffung von Wohnraum in bester Lage am
Wasser erhöht die urbane Anziehungskraft gerade auch für Menschen, die in Neubaugebiete am
Rande der Stadt gezogen sind. Am Alten und
Neuen Hafen wächst ein neues Stück Lebensqualität.
Arbeiten, da wo andere Urlaub machen. In Bremerhaven möglich. Am Neuen Hafen entstehen
erstklassige Büroimmobilien, die durch ihre repräsentative Lage und modernste Ausstattung
ansässige Unternehmen an den Standort binden
und neue Unternehmen nach Bremerhaven ziehen werden.
Als erstes Großprojekt konnte das Deutsche Auswandererhaus (DAH) am 8. August 2005 seine
Eröffnung feiern. Das enge Bauzeitfenster wurde
entgegen vieler Unkenrufe exakt eingehalten.
Die Besucherzahlen dieses in seiner Art europaweit einzigartigen Museums mit Eventcharakter
sind bislang viel versprechend.
Ein weiterer Anker im Gebiet „Alter und Neuer
Hafen“ ist das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost.
Mit öffentlichem Invest von Stadt und Land errichtet, wird es privatwirtschaftlich von der Klimahaus Betriebsgesellschaft mbH betrieben. Im
Juni 2001 legten der erfolgreiche Projektentwickler Petri & Tiemann zusammen mit Kunstraum
GfK Hamburg ein Konzept vor, Anfang 2003 begann die Planung der Ausstellung und Innengestaltung. Im April 2005 starteten mit dem 1. Spatenstich für die Tiefgarage die Baumaßnahmen;
die Eröffnung des Klimahauses® soll im Frühjahr
2008 erfolgen.
In die Reihe authentischer Projekte mit hohem
Bremerhaven-Bezug fügen sich auch das Hotelprojekt SailCity sowie das Mediterraneo ein. Die
gläserne Hafenpassage (gebaut in zwei Teilstücken vom Columbus Center bis in den Kernbereich zwischen Klimahaus® und Mediterraneo)
verbindet die Innenstadt und die Einkaufsmall
„Columbus Center“ mit den verschiedenen Attraktionen im Bereich des Alten Hafens.
nen private Investitionen nachzuziehen, lag die
Stadt richtig. Dies zeigt sich nicht nur im Bereich
Alter und Neuer Hafen, sondern auch in der neu
gestalteten Stadtmitte.
Fortsetzung auf Seite 3
Neues Stadtbild
Der „Zoo am Meer“ wurde bereits komplett neu
gestaltet und um ca. ein Drittel vergrößert. Nicht
nur die Bremerhavener lieben ihren Zoo; die
Besucherzahlen sprechen für sich.
Eine Tiefgarage – unter Hotel und Klimahaus® –
wird zurzeit fertig gestellt, um bis zu 1000 Autos
mit ihren Besuchern an zentralem Platz aufzunehmen. An der Schnittstelle vom Alten und
Neuen Hafen liegt die Hafeninsel, Sitz der BIS
Bremerhaven-Werbung und BIS Bremerhaven
Touristik mit weiteren Mietern in dem historischen Gebäude. Zur Saison 2006 nimmt die
Lloyd Marina des Yachthafenbetreibers im Jaich
ihren Betrieb auf, ein Boardinghouse soll folgen. Begonnen wurde inzwischen auch mit der
interessanten Wohnbebauung zwischen Weserdeich und Westseite des Neuen Hafens und auch
auf der gegenüber liegenden Seite steht in Nachbarschaft zum Deutschen Auswandererhaus der
2. Bauabschnitt des Technologieparks t.i.m.e.Port. Details zu den einzelnen Bausteinen, die
miteinander korrespondierend ein neues, zentrales Stadtbild mit überregionaler Ansprache bilden, sind auf den folgenden Seiten akzentuiert
dargestellt.
Schaut man zurück auf die jüngste Geschichte
des Gebietes am Alten und Neuen Hafen, so
kann der „turn around“ 1999/2000 festgemacht
werden. Der damalige Projektentwickler Köllmann verabschiedete sich aus Bremerhaven und
damit auch seine Ideen vom Ocean-Park.
Unter tatkräftiger Beihilfe der BIS wurde nach
Ideen geforscht, die „eine Spur realistischer und
vor allem bezahlbarer sind“ und ein hohes Maß
an Einklang mit dem Charakter der Stadt haben,
die authentisch und glaubhaft sind.
Mit dem Konzept durch öffentliche Investitio-
왕 Technologiezentrum t.i.m.e.Port II. Die ersten
Mieter zogen im Februar 2006 ein. 왓 Altlantic
Hotel SailCity noch in der Computeranimation,
mit seiner Fertigstellung wird zum Spätsommer
2007 gerechnet.
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Unternehmen
„made in bremerhaven“
Renommiertes Konstruktionsbüro judel/vrolijk & co. engineering GmbH plant neues
repräsentatives Firmengebäude „Am Alten Vorhafen“ – Performance-, Cruising und Serienyachten
vom Weserdeich in alle Welt
Als Trio startete das heute weltweit renommierte
Unternehmen judel/vrolijk & co. Mitte der 80er
Jahre in Hamburg-Wedel. Inzwischen sind 13
Fachleute im ausgesuchten Team für Yachtdesign und Engineering für Kunden wie dem spanischen König Juan Carlos oder dem ehemaligen
Arbeitgeberpräsidenten Murrmann tätig. Viel
Technik und ein „Händchen“ für individuelles
wie maßgeschneidertes Design sowie die hochwertige Beratung durch die Firmenleitung – alle
passionierte Segler – sind international stark
nachgefragt. Anlaufstelle ist seit 1991 der „zu eng
gewordene“ Bremerhavener Firmensitz „Boot
Bremerhaven“ direkt am Deich.
Torsten Conradi, im Firmennamen das co., ist
wie seine Ehefrau Claudia ausgebildeter Schiffbauingenieur und im Tagesgeschäft der Ansprechpartner für Kundenwünsche. Vom Motorboot für Einsteiger bis zur Cruising-Yacht von
50 Meter Länge (ca. 25 Mio. Euro) wird bei ju-
Vom Feinsten
Fischfeinkost-Pavillon der
Abelmann-Gruppe ist auch ein
„optischer Leckerbissen“ in der neu
gestalteten „Bürger“ – Private Investitionen in bester Innenstadtlage mit
neuartigem Konzept
Johannes Abelmann ist für Bremerhavener eine
feste Größe. Mit seiner Unternehmensgruppe bestehend aus der Heinrich Abelmann GmbH, der
Abelmann Käptn’s Dinner GmbH und der Alpha
Mar Seafood Import Export GmbH, Am Lunedeich im Fischereihafen sorgt er weit über die
Grenzen der Seestadt hinaus für den Absatz leckerer Fischprodukte. Mit dem Pavillon Käptn’s
Dinner in der Bürger – unmittelbar vor dem Hanse Carré – realisiert sich das Unternehmen eine
bedeutende Erweiterung. Ausschlaggebend für
die Standortwahl sei schließlich die Top-Lage in
Bremerhaven gewesen. Nach dem fertigen Konzept – in dieser Form laut Geschäftsführer Lars
Gieseking Premiere für Abelmann – und Gesprächen mit der BIS, sei das Projekt innerhalb kürzester Zeit genehmigt worden.
In den Neubau des schmucken Bauwerks mit
viel Glas und geschmackvollem Innendesign
wurde Hightech vom Feinsten installiert: Vom
Lastenfahrstuhl über die Lüftungs- und Klimatechnik bis hin zur Schmutzwasserhebeanlage
ist alles komplett. 16 Sitzplätze sind in dem vom
Bremerhavener Architekten Bernd Wiedenroth
geplanten Objekt umgesetzt worden. Zu den
del/vrolijk & co. alles am PC und in 3 D-Visualisierung transparent gemacht. Nicht nur Rumpf,
Kiel, Kielbombe und Ruder kommen dabei unter
die Fittiche der Ingenieure, Industriedesigner
und einer Innenarchitektin als jüngster Personalzuwachs. Der Service reicht weiter bis zur farblich abgestimmten Inneneinrichtung inklusive
Mobiliar.
Der geschäftsführende Gesellschafter Conradi
blickt auf eine über 25jährige Berufspraxis zurück. Kein großer internationaler Wettbewerb
ohne Boote aus der High Tech-Werkstatt der
Bremerhavener, ob Copa del Rey oder Admirals
Cup, der Formel 1 der Regattasportler. Rolf
Vrolijk feilt zurzeit für das Schweizer Team als
Konstruktionsleiter an der Neuauflage der
Alinghi. Conradi ist mit Friedrich Judel – quasi
in Konkurrenz zum Mitgeschäftsführer – beim
Gegenentwurf für die Herausforderer-Yacht des
United Internet Design Team, Deutschlands
erstmalige Teilnahme und Antwort beim America’s Cup.
Die Entscheidung Conradis und Team zum Umzug in neue, größere und schönere Firmenräume
steht indes seit geraumer Zeit fest. „Je früher,
desto besser“, gibt er die Marschrichtung vor.
Und gleich weitere Argumente: „Unsere Kunden
müssen die Frage, warum wir in Bremerhaven
sind, selbst beantworten können. Erklärungen
sind schon zu viel und eher Rechtfertigungen.“
Die Markenphilosophie des Unternehmens passe nicht mehr mit den jetzigen Räumlichkeiten
überein. Das Expansionsbestreben Conradis und
das geänderte Kaufverhalten der Kunden sollen
sich zukünftig auch im äußeren Erscheinungsbild
widerspiegeln.
„Ein Topstandort muss her“, so Conradi. Ganz
leidenschaftslos wäre
man auch nach Hamburg in die Hafencity
abgewandert (Conradi
arbeitete einige Jahre als
Assistent im Bereich
Schiffbau an der Uni
Hamburg). Den Grundstock für das Bleiben
und die klare Zusage
왕 In die Konstruktionspläne fließen Daten zur Hydronamik, zum Strözum Standort Bremerhamungsverhalten und zahllose weitere technische Details der meist in Faven legte laut Conradi
serverbundtechnik gebauten Boote. Die Haptik, das sinnliche erleben
die engagierte Begleibzw. ertasten der Boote während des gesamten Herstellungsprozesses ist
tung durch Oberbürgerlaut Conradi heute mehr denn je gefragt.
meister Jörg Schulz und
die BIS, insbesondere durch Herrn Goes und
ein erster Törn vom Firmensitz mit dann eigenen
Herrn Schnorrenberger. Die Wirtschaftsförderer
Bootsstegen inklusive.
boten ihm mehrere Grundstücke an, in die FlurEs bleibt noch einiges an Arbeit zu tun – ein
stücke 116 und 117 verguckte sich der FamilienSchuppen der DGzRS und weitere Gebäude invater von vier Kindern auf Anhieb. „Das oder
klusive dem Lotsenhaus müssen auf ihre Statik
keins“, umschreibt Conradi die 2.700 m2 Fläche
hin überprüft werden.
direkt am Weserdeich, wo derzeit noch die SeeZiel sei es, möglichst rasch auf dem Gelände der
lotsenstation Am Alten Vorhafen ihr Quartier hat.
früheren Karlsburg in Nachbarschaft zum SchifConradi freut sich: „Der Kaufvertrag wurde erst
fahrtsmuseum, der Fachhochschule und dem
jüngst besiegelt.“
DesignLabor die neue berufliche Heimat einzuAuch das architektonische Konzept liegt schon
weihen. Neben den Büro-, Besprechungs- und
als 3D-Plan vor. Die Revitalisierung des LotsenLagerräumen solle auf Wunsch der Stadt auch
hauses plus neuem Erweiterungsbau, Gastronoein Gastronomiekonzept entwickelt werden.
miebereich und der eigene Bootsanleger haben
Falls sich kein geeigneter Kandidat mit Conradis
Vorrang. Einen Architekten habe er schon im ViIdeen anfreunden kann, bleibt laut Conradi imsier, der davon natürlich nichts zu Gesicht bemer noch seine Frau Claudia als Option. Mit
kommt. Wenn vom Fachmann für Hochbauten
zwei Hotelbetrieben auf Helgoland ist sie als Inein überzeugenderes Konzept komme, könnte
haberin eine erfahrene „Steuerfrau“ in der Brander zukünftige Firmenauftritt auch ganz anders
che. Freitagnachmittags Kurs Helgoland ins Woaussehen. Wichtig sei die Einbindung des Kunchenende mit der eigenen Yacht hat sich Conraden in eine Art Erlebniskauf. Der möchte das
di ebenso vorgenommen wie eine große EinEntstehen seines Bootes von A bis Z verfolgen –
weihungsfeier bei gelungenem Einzug.
Sitzplätzen im Innenbereich werde in der Sommersaison der Verkauf in der Außengastronomie
auf bis zu 40 Plätze erweitert werden.
Die Investitionskosten betrugen etwa 900.000
Euro. Der Bau wurde von der Stäwog erstellt.
Die Investitionen in die Technik und Einrichtung hat die Abelmann-Gruppe als Unternehmensinvestition selbst getätigt. Die Bauzeit lag
laut Stäwog-Geschäftsführer Christian Bruns bei
nur rund drei Monaten.
Neben dem Ladenverkauf mit Gastronomie in
Stade ist die Abelmann-Gruppe auch im Bremer
Rolandcenter mit einem Ladengeschäft vertreten. Zu der Gastronomie und dem Verkauf im
Schaufenster Fischereihafen ist nun durch den
Pavillion in der City ein weiteres Aushängeschild
Abelmanns in der Seestadt hinzugekommen.
Produziert wird im Herzen des Fischereihafens
Am Lunedeich hauptsächlich in Handarbeit –
von Marinaden bis zu Feinkostsalaten.
Außer dem Direktverkauf werden AbelmannProdukte an Fachhandel, Gastronomie und Catering-Unternehmen als Wiederverkäufer vertrieben. Klein aber fein ist die tägliche Herausforderung. „Hohe Qualitätsstandards abseits des Massenkonsums“, so definiert Gieseking die Aufgaben für das Unternehmen Abelmann. In diesem
Jahr kann die Abelmann-Gruppe mit ihren gut
120 Angestellten das 50-jährige Firmenjubiläum
begehen. Gratulation.
컅 Die Idee einer Pavillongestaltung gab es für
den Standort in der südlichen „Bürger“ schon
länger. Das Unternehmen Abelmann setzte ein
tragfähiges wirtschaftliches Konzept in seiner
jetzigen Form innerhalb kürzester Zeit um.
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Projekte Stadtmitte
Strukturwandel
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Die Bremerhavener und hunderttausende Gäste
konnten während der Sail 2005 einen prägenden
Eindruck mitnehmen von den enormen Anstrengungen, die hier unternommen werden. Das betrifft die bereits realisierten Projekte, aber auch
die vielen Infrastrukturmaßnahmen, die ihre Wirkung zeigen.
Die neuen Kajen, die wunderbare Außengestaltung mit Wegen, Stegen, Pflasterungen und verschiedenen Ebenen rund um die neue Schleuse
und den Lloyd Platz oder das Beleuchtungskonzept entlang des gesamten Areals verdienen
hohe Anerkennung.
„Tourismus und Dienstleistung kommen hier in
einer ungeahnten Dichte zusammen“ wie Oberbürgermeister Jörg Schulz sagt (s. Interview auf
Seite 6–7). Und auch Bremens Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek misst den beschriebenen
Maßnahmen zentrale Bedeutung für die positive
Fortentwicklung Bremerhavens bei (s. Seite 9).
Das von Grundstücksmaklern als „Sahnestück“
3
Aufbruchstimmung in
der Bremerhavener City
Kauf und Umbau des Hanse Carré haben sich
wirtschaftsstrukturpolitisch gelohnt
Die abgeschlossene wirtschaftliche Revitalisierung des früheren Horten-Kaufhauses im südlichen Bereich der Innenstadt ist ein weiterer
wichtiger Baustein zur Belebung der gesamten
Stadtmitte.
Die Schließung des gut 10.000 Quadratmeter
großen Kaufhauses Horten Ende 1999 hatte gravierende negative Folgen für den südlichen Bereich der Fußgängerzone. An möglichen Nachnutzungen interessierte private Investoren wurden zunächst nicht gefunden. Zur Wiederbelebung der südlichen Innenstadt entschloss sich
die Stadt deshalb nach vier Jahren Leerstand aus
strukturpolitischen Gründen zum Kauf des Gebäudes.
konnte. Von insgesamt rund 12.000 m2 auf fünf
Ebenen übernahm Saturn alleine rund 3.300 m2.
Weitere 3.000 m2 auf einer Geschossebene sind
durch die Stadtbibliothek belegt. Hinzu kommen ein Ärztezentrum im 3. OG, eine Disko im
Untergeschoss sowie kleinere Einzelhandelsgeschäfte und gastronomische Betriebe im EG und
1. OG.
Auch das neu eingerichtete Bürgerbüro im Hanse Carré, in dem die Stadtverwaltung Bremerhaven ihren Bürgern diverse Dienstleistungen wie
z. B. Einwohner-, KFZ- oder Gewerbeanmeldungen anbietet, gilt als belebendes Element.
Mit dem Kauf und Umbau des Gebäudes zogen
zahlreiche neue Mieter in den Komplex und
sorgten für eine deutliche Belebung. Frequenzmessungen im Herbst 2004 und 2005 (vor und
nach der Eröffnung) durch die Innenstadtmanagementorganisation CITY SKIPPER Bremerhaven
belegen dies eindrucksvoll.
Der Stahlskelettbau aus den 70er Jahren wurde
zunächst komplett entkernt und im Sinne eines
Neubaus von Innen und Außen erneuert sowie
für seine multifunktionale Nutzung mit modernster Technik versehen. Voraussetzung für
den Einstieg der Stadt über die BIS in die Hanse
Carré Grundstücksverwaltung GmbH als Mehrheitsgesellschafterin war, dass in Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler Norbert Tränkner der Elektronikfachmarkt Saturn als Ankermieter für diesen Standort gewonnen werden
Hennes & Mauritz erweitert das Angebot in der
Innenstadt für junges Zielpublikum
왕 Baustelle Wohn- und Geschäftshaus in der
Bürger 44-46 (März 2006)
umschriebene Areal Alter/Neuer Hafen – lange
Zeit auch in Teilen als Parkplatz für Besucher des
Einkaufscenter Columbus Center genutzt – wird
zukünftig mehr als je zuvor ein Platz für Jung
und Alt und ein Platz für authentisches „Meer erleben“ sein.
Spitzenplatz für Bremerhavener Logistikstudenten
Der Studiengang Transportwesen/Logistik gehört
zu den renommiertesten Ausbildungsstätten im
Bereich Logistik im deutschsprachigen Raum.
Die Hochschule Bremerhaven – in Nachbarschaft zum geplanten Kinocenter und der Kunsthallen-Erweiterung – bietet einen ausgewogenen Vorlesungskatalog der relevanten technischen, ökonomischen und rechtlichen Logistikfächer zusammen mit einer fundierten Fremdsprachenausbildung an. Im neuesten Logistik-Ranking wird die Qualität erneut eindrucksvoll unterstrichen. Das Fachmagazin „Logistik inside“
bewertete Logistikstudierende. Den Spitzenplatz
erreichte Sven Plotzki, Transportwesen/LogistikStudent an der Hochschule Bremerhaven. In
dem von Universitäten dominierten Ranking der
TOP-20-Logistik-Hochschulen kam die Hochschule Bremerhaven auf Platz 4.
Ein weiterer Erfolg in der Innenstadt ist die Ansiedlung der schwedischen Modekette H & M mit
einem Ladengeschäft. Damit wird die Innenstadt
für jüngere Zielgruppen deutlich attraktiver.
Über die Retail Invest GmbH gelang es, H & M
für die neu gestaltete Innenstadt zu gewinnen.
Um Hennes & Mauritz eine geeignete Mietfläche
anbieten zu können, taten sich dann die BIS, die
Retail Invest GmbH und die Vereinigte Bausiedlungsgenossenschaft zusammen.
Die Retail Invest GmbH erwarb dazu von der
BIS das Grundstück an der Kirchenstraße/Ecke
Am Alten Hafen. Die BIS hatte bereits vor Jahren
der Fa. Ludolph das Betriebsgelände abgekauft,
als das Unternehmen in Bohmsiel in eine neue
Betriebsstätte investierte. Für Ludolph war die
alte Produktionsstätte zu klein geworden und
passte auch nicht mehr in den Bereich der Innenstadt.
Das reichte aber für den Mietflächenbedarf von
H & M noch nicht, zumal dieses rückwärtig gelegene Grundstück keine Schaufensterfront an der
Fußgängerzone bot. Hier sprang die Vereinigte
Bau- und Siedlungsgenossenschaft Bremerhaven-Wesermünde e.G. ein, in deren Besitz sich
die Gebäude in der Bürger 44–46 befinden.
Dieses Objekt musste jedoch zunächst für seine
jetzige Nutzung vorbereitet werden, wie Vorstandsvorsitzender Hans-Jörg Klauke erklärt. Seit
2002 sei man in Verhandlungen über die Ausgestaltung der Bebauung, die zunächst auch eine
Verbindung zum Karstadt-Kaufhaus in unmittelbarer Nachbarschaft vorsah. Klauke: „Wir sind
schließlich den Wünschen des Modehauses gefolgt, da damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor
für Bremerhaven verbunden ist. Zugleich bietet
sich so die Möglichkeit, der demografischen Entwicklung folgend Wohnraum bevorzugt für ältere Menschen zu realisieren.“ Über dem Einzel-
Daten zum Wohn- und
Geschäftshaus „Bürger 44–46“
handelsgeschäft plant die Genossenschaft 24
barrierefrei ausgestattete Wohnungen in Bestlage.
Auf der von der Retail Invest GmbH erworbenen
hinteren Grundstücksfläche werden neben Verkaufsfläche unter anderem über 2 Geschosse Lager- und Personalräume entstehen.
Die Retail Invest GmbH (100-%ige Tochter der
Viehbacher-Gruppe in Regensburg, spezialisiert
auf ganzheitliche Lösungen für Einzelhandelsprojekte in Fußgängerzonen) aus Großenaspe
Baukosten . . . . . . . . 4.7 Mio. Euro
Wohnfläche . . . . . . . . 1.674,00 m2
Anzahl der Wohnungen . 24
Gewerbefläche H & M
bei der Genossenschaft . 644 m2
Gewerbefläche ehem.
„Ludolph“-Grundstück . . 1.170 m2
dazu notw. Neben- und
Reserveflächen rd. . . . . 1.370 m2
Kosten für H & M ca. . . . 3 Mio. Euro
Baubeginn . . . . . . . . 01.02.2006
Bezugsfertigkeit . . . . . 01.02.2007
Wohnungsgemenge . . . 24 Zwei-Zimmerwohnungen
Größe der Wohnungen . zwischen
60 und 79 m2
ist als Generalübernehmer seit vielen Jahren für
H & M in ganz Deutschland tätig und hat mit der
Genossenschaft in 2005 einen Mietvertrag über
die Nutzung der Flächen von 644 m2 im Erdgeschoss abgeschlossen.
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Projekte Stadtmitte
Neues Kinocenter schafft Anziehungspunkte
Sparkassen Bau und Grund GmbH engagiert sich als Bauherr und Investor beim Neubau des Kultur- und
Dienstleistungszentrums mit Miniplex-Kino und Kunsthallen-Erweiterung
Die rund 300 Bohrpfähle sind eingebracht, mit
Fertigstellung der Tiefbauarbeiten Ende März
ist der Startschuss für die auf ein Jahr terminierten Hochbauarbeiten eines Miniplex-Kinos mit
6 Sälen, Büro- und Dienstleistungsflächen sowie einen Erweiterungsbau der Kunsthalle gefallen. Zwischen der Hochschule Bremerhaven
und dem Stadttheater entsteht in zentraler Lage
am Erich-Koch-Weser-Platz ein modernes Kultur- und Dienstleistungszentrum mit einem Investitionsvolumen von 11 Mio. Euro. Andreas
Knappe, Geschäftsführer der Sparkassen Bau
und Grund GmbH, 100-%ige Tochter der Sparkasse Bremerhaven, ist als Bauherr vom Konzept überzeugt. „Wir sind zeitlich genau im
Plan, die Flächen sind bereits jetzt fast vollständig vermietet.“
Mit der Neubebauung der „Baulücke“, dem ehemaligen Parkplatzgelände am früheren Stadtbad,
schließt sich laut Knappe auch städtebaulich das
Bild. Auch wenn die Zeit für Spezialimmobilien
wie Kinobauten zurzeit nicht einfach sei, habe
man sich mit der Mischung aus Freizeit-, Büro-
und Gastronomieflächen – insbesondere nach
Kinoschließung älterer Säle wie dem Aladin –
nach wirtschaftlicher Überprüfung ohne Bedenken für das Projekt entschieden.
Die Vorgeschichte für einen Erweiterungsbau des
Kunstvereins auf der Parkplatzfläche ist um einiges länger, als die vergleichsweise rasche Abwicklung nach der Konzeptbewilligung im Juni
2005. Knappe: „Dank der unkomplizierten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den
zuständigen Behörden konnten wir bereits im
September 2005 mit den Erdarbeiten beginnen.“
Als Betreiber hat Sparkassen Bau und Grund das
Hamburger Unternehmen K-Motion GmbH (ehemals Union Kinobetriebe ) gewonnen. Die haben bereits langjährige Erfahrung als Betreiber in
Bremerhaven, u. a. mit den noch bestehenden
Kinos Apollo in Bremerhaven-Geestemünde und
Atlantis in der Hafenstraße.
Zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit sollen die bereits voll vermieteten Büroflächen beitragen.
„Neben dem Arbeitsförderungszentrum mit
1.000 m2 werden Anwalt- und Steuerberatungsbüros an den Topstandort ziehen“, sagt Knappe. Im Erdgeschoss sind
600 m2 an die FastfoodKette American Diner
vermietet. Zwei kleintei컅 Fast detailgenau
werden die beiden
Gebäude auf diesen
Planungsskizzen wie
eine Art „Black Box“
entstehen.
lige Ladenflächen im Erdgeschoss sind noch frei.
Hinzu kommt die von der Stadt eingeforderte
Tiefgarage mit 138 Stellplätzen, die ihre Zu- und
Abfahrt Am Alten Hafen hat.
Der Erweiterungsbau zu der benachbarten
Kunsthalle soll dem
Kunstverein die Möglichkeit eröffnen, einerseits den reichhaltigen
Kunstbesitz in größerem
Umfang ausstellen zu
können und andererseits Räumlichkeiten für
größere Ausstellungen
zur Verfügung zu haben. Die Gebäudestruktur lässt dabei eine freie
Raumorganisation ent-
sprechend dem gewählten Ausstellungskonzept
zu.
Bei der Entscheidung für das Kinoprojekt habe
man sich als traditionelle Sparkasse mit fast 150jähriger Unternehmensgeschichte vor Ort auch
von der Verantwortung für den Standort und seine Menschen leiten lassen, so SparkassenSprecherin
Ortrud
Grundmann-Steffen.
Die Projektdaten des
Kultur- und Dienstleistungszentrums im Detail: 4.400 m 2 Kinoflächen mit Foyer etc,
1.150 Sitzplätze (von
350 bis 120, verteilt auf
sechs Säle), im zweiten
Gebäude 1.000 m2 Ausstellungsfläche auf 3
Ebenen als Erweiterung
der Kunsthalle und zusätzlich 2500 m2 Büroflächen sowie rund
1.000 m2 für Gastronomie und Läden im Erdgeschoss. Das Architekturbüro Haack Krüger und Partner aus Hannover
(u. a. Cinemaxx in Bremen) hat die Kinologistik
wie die Anordnung der Schleusen und die Foyeranordnung erarbeitet.
Buchhandlung an historischem Platz
Buchhändler Norbert Mattern, Inhaber der Buchhandlung Mügge, investiert in seine Stadt und sein Projekt – Umzug in frühere Kirchenräume
Umbau, Wandel und Neuausrichtung ist zugleich
die Chance auf einen erweiterten Blickwinkel
und geschäftliche Perspektiven. Die hat Norbert
Mattern, Inhaber der traditionsreichen Bremerhavener Buchhandlung Mügge, beim Schopfe gepackt. Als „Bremerhavener Jung“ wie er sich
selbst bezeichnet, hat er sich für seine Stadt und
die 10 Mitarbeiter entschieden. Seit wenigen Wochen finden Buchliebhaber das Geschäft gegenüber dem alten Standort im angrenzenden ehemaligen Gemeindehaus der Stadtkirche. Modern,
hell und mit technisch hochwertiger Ausstattung
präsentiert sich das Geschäft.
Im Jahr 1948 startete die Buchhandlung Mügge –
damals noch neben der Sparkasse in der „Bürger“
ansässig – mit ihrem Sortiment. Lange Jahre war
dann die Bürgermeister-Smidt-Straße 46, in Nachbarschaft zum Fisch-Restaurant Nordsee, die vertraute Adresse des Buchhändlers. Mit der Neugestaltung der südlichen Innenstadt und dem Gebäudeverkauf dieses Firmenstandortes stand Mattern unter Zugzwang. „Unser Mietvertrag mit der
Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft war
ohnehin abgelaufen“, so Mattern. Während die
Eigentümer einen langjährigen Vertrag mit der
Modehauskette Hennes & Mauritz abschließen
wollten, sprach Mattern die Bremerhavener Kirchenoberen an. Und stieß auf offene Ohren.
Ausweichplatz in ausreichendem Maße und verstärkte Sparzwänge auch bei der Kirche verhalfen Mattern zu seinem Wunschobjekt neben der
Großen Kirche in bester Lage der Fußgängerzone. Die Motivation, etwas ganz Neues auf die
Beine zu stellen, war groß. Matterns Alternative
war der Kauf einer Buchhandlung an einem
ganz anderen Ort gewesen. Doch dazu ist er viel
zu sehr mit der Stadt und ihrer Entwicklung verbunden.
Die Resonanz der Kunden nach den ersten Wochen gebe ihm recht. „Das ist ja cool oder sehr
gut gelungen sind die Aussagen von Jung und
Alt“, sagt Mattern. Er habe eine hohe Investitionssumme langfristig in sein Projekt gesteckt,
weil er nach eigenen Worten von der Zukunftsfähigkeit seiner Heimatstadt überzeugt ist. Das
sei auch im Einzelhandel aktuell an vielen Stellen spürbar.
Tradition und Moderne fügen sich auch bei Mattern zu einem gelungenen Konzept für Mitarbeiter und Kunden: In dem entkernten Gemeindebüro wurde eine komplette Versorgungseinheit –
getrennt von der Kirche – installiert. Zugleich ist
Platz für die moderne EDV-Anlage, die Verkaufsräume sind freundlich, hell und mit viel Holz in
ansprechender Form gestaltet. Gemeinsam mit
dem Architektenteam Grube + Grube sei die Planung genau abgestimmt worden auf eines der
wenigen noch erhaltenen historischen Gebäude
der Stadt, erzählt Mattern. Als so genanntes Highlight kann die Außen-Beleuchtung des Objektes
angesehen werden: In der Dunkelheit erstrahlt
die Buchhandlung Mügge in einem angenehmen Licht – ein Akzent der zum Aufbruch der
Stadt am Meer passt.
컅 Norbert Mattern ist zufrieden: Große Schaufensterfronten zum Dekorieren und eine
freundliche, lichtdurchflutete Atmosphäre im
Verkaufsraum bestimmen das Bild.
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Standort Wissenschaft
Information ist alles
Allein 14 Infoterminals in der Stadt sorgen für
vernetzte Kommunikation vor allem für alle Buten-Bremerhavener. Was ist wo zu finden, welche Freizeit- und Touristikziele können am Alten/Neuen Hafen und dem Citydeich am besten
miteinander kombiniert werden, wie kommt
man zum Containerterminal und was ist los am
Schaufenster Fischereihafen? Viele Fragen werden mit schnellem Zugriff und einfacher Handhabung an den mit einem „i“ wie Information gekennzeichneten Info-Säulen beantwortet. Weitere 4 Terminals sind im Landkreis an verschiedenen Standorten (Bad Bederkesa, Land Wursten,
Nordholz-Spieka) verteilt.
„Wir registrieren rund 40.000 Seitenabrufe am
Tag, ist Jochem Schöttler, BIS-Bereichsleiter Touristik, mit der Resonanz sehr zufrieden. In Ergänzung zum Verkehrsleitsystem sind nicht nur Informationen in Hülle und Fülle online abrufbar –
laut Schöttler allein 130 Standortinformationen –,
auch Tickets für Veranstaltungen sind direkt per
Info-Säule 24 Stunden am Tag zweisprachig
buchbar.
Die Info-Terminals sind Teil einer integrierten
Besucherführung. Das Besucherwegeleitsystem
besteht aus 120 Wegweisern, 2,50 m hoch, die
den Besuchern zusätzlich schnelle Orientierung
ermöglichen, inklusive Radfahrer- und Fußgängerwegenetz. Wie das gesamte touristische Erscheinungsbild wurde auch das Leitsystem nach
dem „Design Maritim“ gestaltet – hoher Wiedererkennungswert garantiert. Das Leitsystem erstreckt sich quasi wie ein Spinnennetz über die
Stadt. Jeder Besucher, der ins Stadtgebiet Bremerhaven kommt, wird durch Wegweiser „abgeholt“ und konsequent zu seinem gewünschten
Ziel geleitet sowie in der Stadt flächendeckend
und schnell mit nützlichen Infos versorgt.
Leitsystem, Info-Terminals und die Tourist Infos
stellen eine Präsenz in der Stadt her, die auch
den Bremerhavenern das Gefühl von Gemeinsamkeit gibt.
5
„Verlinkt in die Zukunft“
Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik Bremerhaven (ISL)
erweitert Kompetenz im Bereich Informationssysteme für die
Hafenwirtschaft – Umzug in den t.i.m.e.Port II stärkt eLogistics
Wer Informationen über das Thema Seeverkehr
und Logistik haben will, ist beim ISL an der richtigen Stelle. Das ISL Bremen/Bremerhaven ist eines der führenden Forschungs- und Beratungsinstitute für maritime Informationen und Dokumentationen in Europa. In den vier Abteilungen
Logistische Systeme, Maritime Wirtschaft und
Verkehr, Informationslogistik sowie Planungsund Simulationssysteme arbeiten die Mitarbeiter
in interdisziplinären Projektteams, ausgestattet
mit moderner, aufgabengerechter Instrumentierung an praxisorientierten Forschungs- und Entwicklungsprojekten.
ISL-Know-how und Beratungsleistungen sind
weltweit gefragt, die Liste der Auftraggeber ist
groß: Unternehmen der Industrie und maritimen
Wirtschaft sowie Bund, Länder, Kommunen und
die Europäische Kommission setzen auf die
hohe Sachkompetenz der Wissenschaftler mit
unmittelbarem Wirtschaftsbezug. Professor Dr.
Carsten Boll, Hochschullehrer im Studiengang
Informatik/Wirtschaftsinformatik für Operations
Research und Simulation, leitet als einer der vier
ISL-Direktoren das expandierende Bremerhavener ISL-Team.
Die umfangreiche Aufgabenstellung von Boll &
Co.: Entwicklung und Anwendung von Simulationsmodellen zur Darstellung und Analyse von
mikroskopischen und makroskopischen Transport-, Umschlag- und Logistikprozessen sowie
nationales und internationales Consulting zur
Planungsunterstützung für Hafenbau-, Umschlag- und Lagerhaltungsprojekte. 1997 begann
das ISL Bremerhaven mit seiner Arbeit im Bremerhavener Innovations- und Gründerzentrum
(BRIG) und entwickelte sich kontinuierlich. Bis
heute wurde systematisch ein Kompetenzzentrum im Bereich Simulation und Optimierung
betrieblicher Abläufe aufgebaut.
Etwa ein Drittel der ISL-Kunden des Projektteams
in Bremerhaven kommen aus der Seestadt, ein
Drittel sind überregional in Deutschland zu finden und der Rest internationale Auftraggeber.
Zusammen mit dem Bremer Firmensitz an der
Universitätsallee sind zurzeit etwa 50 Mitarbeiter
am Institut beschäftigt.
Mit dem Ausbau der ISL-Geschäfte in Bremerhaven wird laut Boll nun ein Part der IT-Kompetenz von Bremen aus in die Seestadt wechseln.
Damit wird das Team um etwa 6 Mitarbeiter auf
dann insgesamt ca. 16 Wirtschaftsingenieure, Mathematiker, Software-Ingenieure etc. anwachsen.
Mit diesem strategischen Konzept expandiert das
Institut vom BRIG als „Ankermieter“ in modernste Büroräume im Technologiezentrum t.i.m.e.Port II am Neuen Hafen. Boll: „Unser Umzug
zum Frühjahr ist ein bewusstes Signal zur Stärkung des Standortes. IT-Anwendungen für die
Hafen- und Logistikwirtschaft kommt zukünftig
eine noch höhere Bedeutung zu. Bremerhaven
hat hier Potenziale.“
Auf einer Etage von rund 500 m2 finden die ISLFachleute im gerade fertig gestellten t.i.m.e.Port
II-Gebäude beste Bedingungen vor: Flexible
Raumkonzepte und technische Ausstattung vom
Feinsten, wie Anschluss an das Landesbreitbandnetz, Inhouse-Netz und ein internes klimatisiertes Rechenzentrum zählen dazu. Eine Verlinkung
in die Zukunft wie Boll unterstreicht. Denn mit
dem Neubau des zweiten IT-Technologiezentrums in Bremerhaven und vermietbaren Flächen von etwa 2.000 m2 (nach dem Erfolgsmodell des Technologieparks I im historischen ehemaligen Postgebäude in der Schifferstraße) an
exponierter Stelle, sollen weitere Unternehmensansiedlungen generiert werden. Zur Entwicklung
und Unterstützung der Unternehmen hat die BIS
zudem ein TechnologieparkManagement eingerichtet. Für
private Investitionen, die den
im Rahmen von URBAN II per
Landes- und EU-Mitteln geförderten t.i.m.e.-Port ergänzen
sollen, stehen nördlich des geplanten Neubaus noch Flächen am Wasser zur Verfügung.
Kontakt:
Prof. Dr. Carsten Boll,
Telefon 04 71-30 98 18-11,
[email protected]
왕왓 Moderne Büro- und Konferenzräume im neu errichteten
Technologiezentrum t.i.m.e.Port II
Aus der Praxis:
Weltweite strategische Partnerschaften
Im Bereich Containerumschlag sieht Professor
Boll – insbesondere bei kleineren und mittleren
Terminals – stark wachsenden Bedarf. In der Simulation können verschiedene Betriebsmodelle
nachgebildet werden und so zum Beispiel die
Transport- sowie Ein- und Auslagerungsprozesse
in einem Umschlagsbetrieb optimiert werden.
Das vom ISL seit 16 Jahren fortentwickelte Software-Tool „SCUSY“ wird international von Kun-
왕 ISL-Mitarbeiter Sebastian Gabriel (mit Prof.
Carsten Boll, li.) arbeitet zurzeit an seiner Promotion zum Thema „Risikomanagement in der
Supply Chain für Offshore-Windenergieanlagen“. Am PC demonstriert er alternative Transportketten für die Montage derartiger Anlagen.
den wie BLG/Eurogate, HHLA Hamburg, MTL
Hong Kong, P&O Ports u. a. eingesetzt. In der
Regel schließen die Firmen Beratungsverträge
ab, um das umfassende Know-how des ISL Bremerhaven zu nutzen.
Praxisbeispiel: Der Hafen Tacoma an der Westküste der USA und das ISL Bremerhaven (Abteilung Planungs- und Simulationssysteme) sind
eine strategische Partnerschaft eingegangen. Der
Hafen Tacoma ist bereits Nutzer der ISL-Simulationssysteme CAPS und SCUSY. Damit unterstützt
er seine Kunden, die Containerterminals in
Tacoma. Aufgrund des hohen Anteils (70 %–
75 %) des Bahnumschlags am landseitigen Verkehr sind die Intermodal Yards von hoher strategischer Bedeutung. Die Partnerschaft zwischen
Tacoma und dem ISL bezieht sich auf Entwicklungs- und Consultingleistungen bezüglich des
vom ISL entwickelten simulationsgestützten Kapazitätsplanungssystems IYCAPS für Intermodal
Yards. Tacoma steuert das Know-how über die
amerikanischen Bahnprozesse (z. B. Doppelstock-Containerzüge) bei und das ISL garantiert
auf der anderen Seite die freie Nutzung von IYCAPS.
Gerade erst erfolgreich abgeschlossen wurde das
Projekt „WEA-Simulation-Logistikkette“. Dabei
ging es um die Entwicklung eines simulationsgestützten Planungstools für die Logistik- und
Transportprozesse zur Verbringung von Windenergieanlagen auf See und die Durchführung
eines Pilotprojektes am Beispiel des Standortes
Bremerhaven. In neuesten Projekten geht es u. a.
um Mobilkommunikation im LKW-Verkehr und
ein Containerverwaltungssystem für die Brauerei
Warsteiner.
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28.03.2006
6:06 Uhr
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Schwerpunktthema: Tourismusstandort Alter und Neuer Hafen
6
„Abenteuer und Wissen“
Deutsches Auswandererhaus begrüßte seit Eröffnung im August 2005
schon weit über 100.000 Besucher – Neuer Operational Director aus dem
Hotelgewerbe – Stiftung mit prominenter Besetzung
Die ersten 100 Tage seit Eröffnung des Deutschen Auswandererhauses (DAH) im August
2005 sind lange vorbei. Der Architekt und zugleich einer der Betreiber des Deutschen Auswandererhauses, Andreas Heller, ist zufrieden:
„Das Konzept ist aufgegangen, die Besucherzahlen mehr als gut und – besonders wichtig – Gebäude, Standort sowie die eigentliche Präsentation des Bremerhaven-Themas „Auswanderung“
im Rahmen eines Erlebnismuseums finden breiten Zuspruch.“
An diesem Vormittag ist im Foyer des Museums
bereits Hochbetrieb. Eine Schulkasse bekommt
von ihrem Lehrer erste Instruktionen, ein zweiter
Schulbus fährt gerade vor. Jetzt ist gute Logistik
gefragt, damit kein allzu großes Gedränge im
Wesentlichen Anteil an der Durchsetzung
der Idee eines Auswandererhauses hatte im
Vorfeld das Engagement des Initiativkreises
Bremerhavener Unternehmer, der sich
1989 unter dem Vorsitz von Verleger Dr.
Joachim Ditzen-Blanke zusammenfand.
es entsprechend effizient in allen Angeboten
funktionieren.
Dazu passt auch die Entscheidung der Betreiber,
die Leitung des Museums auf eine Doppelspitze
zu übertragen. Dr. Simone Eick ist als Content director seit Beginn dieses Jahres für die wissenschaftliche Leitung des Erlebnismuseums am Alten/Neuen Hafen zuständig. Die Historikerin hat
zum Thema Auswanderung promoviert und somit einen idealen Hintergrund. Inzwischen wurde mit Christian Weiß ein erfahrener Hotelmanager in das Direktorenteam geholt. Weiß wird als
Operational Director das Service- und Betreuungsangebot im Auswandererhaus für die Gäste
optimieren. Gastronomie sowie Sonderveranstaltungen/Catering, die Kid’s World als Event für
Kindergeburtstage sind nur einige Bausteine, um
die wirtschaftliche Tragfähigkeit langfristig zu
sichern und auszubauen. Der vernünftige Einsatz
der Ressourcen quasi wie im Hotel sei gefragt.
Das Deutsche Auswandererhaus geht pragmatische und unkonventionelle Wege zur positiven
Vermarktung. So wurden alle Bremerhavener Taxifahrer eingeladen, um sie und damit ihre Fahrgäste für das Museum zu sensibilisieren und zu
begeistern. In dieses Angebot passt auch das Konzept von Sonderausstellungen wie „Pacific Palisades“ (in Kooperation mit dem Lübecker Buddenbrookhaus), wo Spuren von zehn Autoren „nach-
Foyer herrscht. Für Andreas Heller sind hervorragende Kontakte und ausgesuchte Mitarbeiter ein
wichtiger Garant bei der Etablierung dieses in
seiner Form europaweit einmaligen Museumskonzeptes.
Dafür gründete Heller
zusammen mit zwei weiteren Gesellschaftern die
Paysage House 1 Gesellschaft für Kultur und
Freizeit mbH & Co. KG.
Die BEAN ist im Auftrag
der Stadt Bremerhaven
Bauherr und Auftraggeber für den Bau des
Deutschen Auswandererhauses gewesen. Die
Projektsteuerung erfolgte über die BIS. Das als
Public Private Partner- 왕 Ausstellungsraum im DAH: So schliefen Auswanderer im 19. Jh.
ship mit öffentlichen Investitionen von gut 20
gezeichnet“ werden, die aufgrund der MachterMio. Euro realisierte Projekt wird seit dem Startgreifung durch die Nationalsozialisten 1932 bis
schuss mit viel öffentlicher Präsenz, wie dem
1941 ihren Weg ins kalifornische Exil gingen.
Besuch des Bundespräsidenten Horst Köhler, beDr. Simone Eick: „Der bis heute hervorragende
gleitet. Rein privatwirtschaftlich betrieben muss
Zuspruch mit weit über 100.000 Gästen (davon
왕 Als Unternehmer, Architekt und gelernter Bühnenbildner hat Heller nicht nur die kaufmännische
Seite, sondern explizit auch die Gebäudeform als städtebaulichen Akzent im Blick gehabt. „Kantiges
Holz und weiche Formen, der Kontrast aus hartem Schicksalsschlag und Neuanfang mit Sehnsüchten und Hoffnungen spiegelt sich am Objekt“, sagt Heller. Das Gebäude ist dreigeschossig und seine
Schwingen erreichen eine Höhe bis zu 25 Metern. Dargestellt durch die weiche Grundform und der
eingeschobenen kubischen Form mit Lärchenholzlamellen an der Fassade im Obergeschoss.
über 550 Lehrer und gut 8.000 Schüler)
in den ersten 6 Monaten und weiterhin
vollen Ausstellungsräumen sind eine Seite, erträgliche Einnahmen für den Gesamtbetrieb mit 47 festen Mitarbeitern
die andere Seite.“
Vereine, Interessengemeinschaften, Firmen und Schulklassen sollen unter anderem noch stärker angesprochen werden. Mindestens 170.000 Besucher im
Jahr sind die untere Zielmarke. Auch
neue Biografien – zum Beispiel von Osteuropäern – könnten aufgenommen
werden, so Eick zu inhaltlichen Möglichkeiten. Die Migrationsforschung biete vielerlei Ansätze.
Etwa 75 % der Museumsgäste kommen
aus einem Umkreis von 200 Kilometern,
um das „bookend to New York“, den
Brückenkopf in die Neue Welt der mehr
als 7 Millionen Menschen, die zwischen
1830 und 1974 von der Seestadt aus die
Schiffspassage nach Übersee antraten,
zu sehen. Heller beschreibt den Standort
als eine Mischung aus Bodenständigkeit
und Aufbruchstimmung. „Viele wollen
am Alten/Neuen Hafen etwas bewegen
und dabei sein.“
Kontakt: Dr. Simone Eick,
Telefon 04 71-9 02 20-0,
[email protected]
Stiftung als
Im Januar 2006 wurd
sches Auswandererha
kreis Erlebniswelt Aus
treiber paysage house
Persönlichkeiten Mich
ra Vinken, Professorin
dem Vorsitz von Herr
Durch die Stiftung sol
Datenbank und Archiv
schungsstipendien ver
gefördert werden.
Interview mit Oberbürgermeister Jörg Schulz
„Wissenschaft, Dienstleistung, Tou
Bremerhavens Zukunft ist am Alten/Neuen Hafen spürbar – Oberbürgermeister Jörg Schulz will
Aufbruchstimmung der Akteure für langfristige
Ziele zur Steigerung der Standortqualitäten und
Wertschöpfung nutzen.
BIS aktuell: Wir bewegen uns in Deutschland
seit geraumer Zeit weg von der Industrie- hin zur
Dienstleistungsgesellschaft. Wie sieht der Strukturwandel in Bremerhaven aus?
Oberbürgermeister Schulz: Gerade Bremerhaven, geprägt über Jahrzehnte von Schiffbau
und Fischwirtschaft, musste durch internationale
Verwerfungen wie der Neustrukturierung im
Weltschiffbau (und der Vulkan-Krise) sowie den
Einschränkungen des Fischfangs in internationalen Gewässern herbe Einschläge verkraften.
Hinzu kam der Verlust als traditionsreicher Nachschubstandort der US-Streitkräfte. Das kostete
uns tausende Arbeitsplätze und damit Kaufkraft.
Die Neuausrichtung muss über eine marktadäquate Stärkung traditioneller Wirtschaftszweige
und neuer Dienstleistungen erfolgen. Das heißt:
Traditionelle Branchen wie der Hafen, die Fischverarbeitung mit der Ausrichtung auf qualifizierte Lebensmittelwirtschaft sowie der Bereich Tiefkühlkost gehören zu Bremerhaven und sind beschäftigungspolitisch ein Teil der Zukunft. Auch
der Schiffbau, heute als Nische mit zahlreichen
Zuliefererbetrieben, bleibt ein wichtiges Standbein. Der von der BIS vorangetriebene Zweig
Tourismus/Städtetourismus ist für unsere Stadt
über den Tag hinaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der in die neue Dienstleistungsrichtung
weist.
BIS aktuell: Warum ist das Projekt Alter/Neuer
Hafen für Bremerhaven und die Region so wichtig?
Oberbürgermeister Schulz: Hier wächst zu-
sammen, was zusammengehört – hier entsteht
eine zukunftsfähige Stadtmitte. Keine Zergliederung Bremerhavens, sondern eine hoffnungsvolle Symbiose aus Wissenschaft, Dienstleistung
und Tourismus stärkt unser maritimes Profil, das
schon bisher durch so bedeutende Einrichtungen
wie das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und
Meeresforschung und das Deutsche Schiffahrtsmuseum bestimmt war. Auf 38 Hektar in Bestlage (davon mehr als ein Viertel Wasserlagen) entstehen neue Attraktionen und damit auch Arbeitsplätze. Nach dem Aus für das „Ocean Park“Konzept ist es gelungen, ein tragfähiges und in
seiner Größenordnung angemessenes Konzept
auf den Weg zu bringen. Der Aufbruch ist an vielen Plätzen der Stadt zu erkennen. Das Klimahaus® als Kernattraktion auf dem Areal am Alten
Hafen dient zugleich der Stärkung Bremerhavens als internationales Kompetenzzentrum für
Polar- und Meeresforschung. Auch die Erfolge in
der neu gestalteten Innenstadt sind zu nennen.
Bremerhaven hat hochwertige Einkaufserlebnisse mit Kurzurlauben, Veranstaltungen und Kongressen zu bieten. Damit sind wir auf dem besten Weg, uns als Oberzentrum für den Nordseeraum zu stabilisieren. Mit unseren „Hafenwelten“ schaffen wir ein maritimes Freizeitrevier, mit
dem sich Bremerhaven künftig völlig neu im
Städtetourismus positionieren wird. Gerade in
diesem Bereich werden in den nächsten Jahren
erhebliche Zuwachsraten erwartet. Das ist eine
Chance, die wir nutzen werden.
BIS aktuell: Also Freizeit- und Tourismuskonzepte sowie Erlebniseinkauf statt Parkplatz- und
Brachfläche – ist der organisatorische Aufwand
nicht enorm?
Oberbürgermeister Schulz: Eine derartige Zusammenballung an Freizeit- und Tourismuspro-
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„Am Längengrad 8“ – Klimahaus® Bremerhaven
Aus der Ferne betrachtet könnte es ein Schiff
sein oder eine Wolke. Das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost, zukünftige Kernattraktion am Alten
Hafen ist etwas Besonderes. Es lädt seine Besucher ein zu einer Reise rund um die Welt zu
neun verschiedenen Orten entlang des Längengrades 8 Grad 34 Minuten Ost, auf dem auch
Bremerhaven liegt. Die Besucher durchwandern
vielfältige Klimazonen und treffen auf Menschen,
deren Alltag stark durch das jeweils vorherrschende Klima bestimmt wird. Am Längengrad 8
ist dann auch die exakte Postanschrift, wenn die
Stadtverordnetenversammlung dem Magistratsvorschlag zustimmt.
als Motor
wurde als Förderkreis für das DAH die Stiftung Deuterhaus gegründet. Die Stiftungsgeber sind der Initativt Auswanderung, die Stadt Bremerhaven und der Beouse 1. Für den Stiftungsrat konnten die renommierten
Michael Ballhaus, Director of Photography, und Barbasorin für Romanistik an der Universität München, unter
Herrn Dr. Joachim Ditzen-Blanke gewonnen werden.
g sollen in erster Linie Exponate angekauft sowie eine
Archivbibliothek aufgebaut werden. Zudem sollen Forn vergeben und der internationale Studentenaustausch
.
Das Klimahaus® – Eröffnung ist für das Frühjahr
2008 vorgesehen – steht im Mittelpunkt der Neuentwicklung am Alten und Neuen Hafen und ist
Zündfunke für diverse private Investitionsvorhaben. Arne Dunker, Klimahaus®-Betreiber und
Geschäftsführer des auf Beratung und Realisierung von themengebundenen Freizeitanlagen
und Markenwelten spezialisierten Unternehmens
Petri & Tiemann GmbH: „Das Klimahaus®-Konzept ist völlig neuartig am deutschen Markt.“
Seit Ende 2000 von der Stadt beauftragt, plant
Dunker als Geschäftspartner von Dr. Carlo Petri,
der schon beim Bremer Universum® Entwickler
der ersten Stunde war und seitdem auch Betreiber des erfolgreichen Science Centers ist, das
Klimahaus® Bremerhaven 8 Grad Ost. Die Vielfalt der Vermittlungsansätze und die unterschiedlichsten Formen der Besucheransprache machen
das Klimahaus® zu einer einzigartigen Besucher-
ourismus“
jekten – noch dazu fußläufig miteinander in kürzester Zeit verbunden – ist an Nord- und Ostsee
und auch bundesweit ziemlich einmalig. Die
Großbaustelle wird uns noch die nächsten zwei
Jahre begleiten. Aber der Stress für manche Mitbürger und Anwohner durch Baulärm und andere Probleme wird am
Ende durch das Resultat schnell vergessen sein. Erste Erfolge werden beim
Deutschen Auswandererhaus sichtbar,
das durch eine hervorragende Resonanz weit über die
Region hinaus, sehr
gute Besucherzahlen
und ein authentisches Konzept von sich reden
macht. Der neu gestaltete Zoo am Meer verbucht
Besucherrekorde. Wenn alles gut geht, wird im
Laufe des Jahres schon ein weiteres Projekt fertig: Das Kultur- und Dienstleistungszentrum mit
Miniplex-Kino am Erich-Koch-Weser-Platz neben
dem Stadttheater wird eine Bereicherung nicht
nur für die Innenstadt, ebenso wie das neue
Hanse Carré, das mit dem Ankermieter Saturn im
ehemaligen Horten-Kaufhaus entstanden ist. Mit
dem Karstadt-Vorstand führen wir zurzeit Gespräche über eine bessere Anbindung des Karstadt-Kaufhauses an den Alten Hafen. Auch hier
hoffen wir auf ein positives Signal noch im Jahr
2006.
BIS aktuell: Die Stadtsäckel sind nicht nur in
Bremerhaven leer. Können Sie die Finanzierung
überhaupt allein stemmen?
Oberbürgermeister Schulz: Natürlich nicht.
Für die Umsetzung der notwendigen Infrastruk-
turmaßnahmen haben das Land Bremen sowie
die Stadt Bremerhaven (mit Anteilen von zwei
Dritteln und einem Drittel) insgesamt 263 Mio.
Euro zur Verfügung gestellt. Diese Maßnahmen
sind im Masterplan als öffentlicher Anteil gekennzeichnet. Angefangen habe ich als Oberbürgermeister mit der Aussage „Wenn wir wieder
in die Horizontale kommen, also die Abwärtsbewegung aufhalten, ist viel erreicht“. Mittlerweile
finden die Projekte eine breite Unterstützung.
Diesen positiven Schub wollen wir weiter nutzen. Der Bevölkerungsrückgang auf 117.000 Einwohner konnte erstmals gebremst werden. Wir
wollen hier im besten Sinne eine Kehrtwende
entgegen dem allgemeinen Demographie-Trend
erreichen und langfristig wieder mehr Steuerzahler in der Seestadt begrüßen können. Zugegeben eine Mammutaufgabe.
BIS aktuell: Welche Ziele sollten bis 2010 für
Bremerhaven erreicht sein?
Oberbürgermeister Schulz: In Bremerhaven
ist Aufwärtsstimmung zu spüren. Das hat spätestens die Sail 2005 gezeigt. Dort haben die Menschen in Bremerhaven wieder Besitz von ihrem
Alten und Neuen Hafen genommen und mit
Stolz ihren auswärtigen Gästen gezeigt. Das Auswandererhaus und das Klimahaus® mit ihren privaten Betreibern sind Leuchttürme im Gesamtvorhaben. Zahlreiche private Investoren wie das
Unternehmen im-jaich-Yachthäfen, das die Lloyd
Marina und ein Boardinghouse am Neuen Hafen
errichtet, die Grundstückgesellschaft Alter Hafen mbH mit dem Atlantic Hotel SailCity, die
Lloyd Marina Wohnungsbau oder die Buxtehuder AVW-Gruppe mit dem Einzelhandelsprojekt
Mediterraneo investieren in Bremerhaven. Die
eingeschlagene Richtung stimmt, und die Erfolge
werden zunehmend sichtbar.
neering der Münchener soll dabei nicht die klasattraktion. Der Standort Bremerhaven ist für das
sische Haustechnikplanung ersetzen. Sie ist als
Klimahaus® insbesondere passend: Die Lage an
Gewerke übergreifende Leistung zu sehen, die
der Küste und die Rolle der Ozeane für das Klivon der Architektur über das Tragwerk bis hin
ma einerseits, die lange Tradition der Meereszur Haustechnik ein Gesamtkonzept spannt.
und Klimaforschung durch das dort ansässige
Dunker: „Die angewandten Technologien wie
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und MeeresforBetonkernaktivierung, Kraft-Wärme-Kälte-Koppschung (AWI) andererseits bedingen einen holung oder natürliche Belüftung sind für sich nicht
hen Standortbezug.
neu.“ „Das eigentlich Revolutionäre ist die ganzDeshalb liegt es auch nahe, dass das Klimahaus®
heitliche Planung, die nicht in einem KomproUnterstützung vom Alfred-Wegener-Institut ermiss, sondern in einer Optimierung der Einzelanhält. Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für
forderungen enden soll“, erklärt Projektleiter
Meteorologie in Hamburg sorgen sie für die wisChristian Oberdorf von Transsolar.
senschaftliche Fundierung der Ausstellungs-In„Die ganzheitliche Methodik noch vor dem Bau
halte. Beide gehören zu den weltweit führenden
konzeptionell u. a. mit Maßnahmen zur Gebäuwissenschaftlichen Einrichtungen der internatiodestruktur und -hülle Kühlung, Heizung und Lüfnalen Klimaforschung.
tung zu reduzieren, ist in der Regel immer gleich,
Besonderes Augenmerk wurde der Objektgestalob Verwaltungsgebäude, Hochhaus oder Flughatung in Einklang mit dem wegweisenden Enerfen. Das besondere in diesem Fall ist die Umsetgiekonzept gewidmet. Die Architektur gibt eine
zung für ein Museum und die ganz speziellen
transparente Glashülle in Freiform vor, in der für
Anforderungen des Klimahauses®, wo bewusst
die Ausstellungsfläche ein Haus-im-Haus Konzept genutzt wird. In den drei eigenständigen
Abweichungen bei Kälte- und WärmeempfinThemenbereichen „Reise“, „Elemente“ und „Perdungen abseits der als normal empfundenen
spektiven“ sollen die Besucher die Kräfte der
Werte realisiert werden. Es wird anders gebaut,
Natur und die Wechselwirkungen des Klimas für
die natürliche Masse des Gebäudes genutzt und
das Leben auf dem Planeten Erde verstehen und
zum Beispiel mehr Luft durchgelassen, und letzterleben. In der Ausstellung wandert man über eilich trotzdem Energie eingespart.“
nen Gletscher in den Schweizer Bergen, erlebt
Das Projekt kann und soll in diesem Bereich
die fünf Klimate Sardiniens, kämpft mit SandstürSchule machen. Deshalb fördern auch die Bremen in der Sahelzone, erlebt die tropische Vielmer Energie-Konsens GmbH und die Deutsche
falt des afrikanischen
Tropenwaldes, durchschreitet die unwirkliche
Kälte der Antarktis. Und
taucht schließlich in
Südseegefilde ein. Im
Wetter- und TV-Studio
können die Besucher
das weltweite Wettergeschehen in Echtzeit verfolgen und selbst Prognosen für die nächsten
Tage erstellen.
Auch vom wirtschaftlichen Erfolg sind die Betreiber
überzeugt.
600.000 Besucher werden pro Jahr erwartet.
왕 Auf mehr als 11.000 m2 Ausstellungs- und Erlebnisfläche sollen die
Diese halten sich durchBesucher in den ganzen Facettenreichtum des Themas Klima eintauschnittlich 4 bis 4,5
chen. Naturphänomene und naturwissenschaftliche Zusammenhänge
Stunden im Klimahaus®
sollen zu einem einzigartigen Konzept verschmelzen und den Mensch
auf und stammen aus eiin den Mittelpunkt stellen.
nem Umkreis von bis zu
Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Vorhaben mit
2,5 Stunden Fahrzeit. Insgesamt 86 Vollzeitarzusammen knapp 180.000 Euro.
beitsplätze werden im Klimahaus® entstehen.
Den Betreibern war von vornherein klar: Ein so
Energiepfähle im Erdreich
anspruchsvolles Projekt wie das Klimahaus® erDie Bauarbeiten für die Tiefgarage und die
fordert ein innovatives, umweltschonendes EnerGründungskörper des Klimahauses® sind in volgiekonzept.
lem Gange.
Das Münchener Unternehmen Transsolar Energietechnik mbH, ein erfahrenes Ingenieurteam
mit weltweiten Referenzen, hat ein solches umweltschonendes Energiekonzept entwickelt. Neben Fassaden integrierter Fotovoltaik werden zur
Kühlung und Lüftung weitgehend natürliche
Energiequellen genutzt werden. Das Klima-Engi-
In den vergangenen Wochen wurden exakt 756
Betonträger in die Erde gerammt – 420 davon
dienen später der Kühlung des Gebäudes. Sie
werden zur Gewinnung von Kälte aus dem umgebenden Erdreich genutzt. Dafür sind sie jeweils mit einer Rohrschlaufe aus Polyethylen bestückt worden, in der später Wasser zirkuliert. Die
Energiepfähle sind Teil eines ausgeklügelten Gesamt-Energiekonzeptes,
das regenerative Energiequellen bestmöglich einbindet. Ziel ist es, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß so gering wie möglich zu halten.
Kontakt: Arne Dunker,
Telefon 04 21-1 68 45-12,
[email protected]
BIS_aktuell_06.1
28.03.2006
6:07 Uhr
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Projekte am Alten Hafen
Landmarke mit Weitsicht
Startschuss für Hotel- und Büroprojekt SailCity Bremerhaven nahezu
zeitgleich mit dem Einkaufsforum Mediterraneo – Fertigstellung für
Spätsommer 2007 geplant – Markantestes Hochhaus im Land Bremen
Das signifikante Modell des Atlantic Hotel Sail
City ist beeindruckend, die Silhouette erinnert
mit seiner Form an ein aufgeblähtes Segel. Die
Botschaft ist ohne Frage als Landmarke im Kontrast zum 70er Jahre Bau Columbus Center zu sehen, manche sprechen bereits vor Fertigstellung
vom neuen Wahrzeichen der Seestadt. Das vom
Bremer Architektenbüro Klumpp geplante 83
Meter hohe Gebäude mit Aussichtsplattform wird
von der Arge SailCity, bestehend aus den Bauunternehmen Kurt Zech GmbH und Kamü Bau
GmbH als Generalunternehmer erstellt. Die
Grundstücksgesellschaft Alter Hafen mbH wird
unter dem Hotel und dem Klimahaus® auch eine
Tiefgarage mit insgesamt 640 Stellplätzen verteilt auf 2 Ebenen errichten. Die Tiefgarage ist
durch einen Aufzug direkt mit der Hotellobby
und den Bürogeschossen sowie dem Klimahaus®
verbunden.
Die extravagante Architektur ummantelt den Hotel- und Büroneubau mit insgesamt 15 Geschossen. Das Hotel ist als gehobenes 4-Sterne-Haus
mit einer Kapazität von ca. 120 Zimmern (über 6
Geschosse) konzipiert. Aufbauend auf dem Hotel (1.–6. OG) setzt sich ab dem 7. Obergeschoss
die Büronutzung fort. Die moderne Gebäudetechnik ist jeweils in separaten Technikgeschossen untergebracht. Den Abschluss bildet die Captain’s Lounge als Tagungs- und Veranstaltungsort. In der Spitze in über 80 m Höhe thront eine
für die Öffentlichkeit zugängliche Aussichtsplattform.
Als Hotel-Betreiber fungiert die Hotelbetriebsgesellschaft Bremerhaven mbH, ein eigenständiges Unternehmen, das zurzeit in der Seestadt
noch das Nordsee Hotel Bremerhaven am Theodor-Heuss-Platz betreut. Geschäftsführer Markus
Griesenbeck freut sich bereits auf die Fertigstellung seiner zukünftigen Arbeitsstelle und die
zeitgleiche Eröffnung der zahlreichen touristischen Highlights in Nachbarschaft am Alten und
Neuen Hafen.
Die unverwechselbare
Aussichtsposition an der
Nahtstelle zwischen
Nordsee und Außenweser wird über die geplante Hafenpassage direkt mit der neu gestalteten Bremerhavener Innenstadt verbunden.
Die Verknüpfung von
Hotelnutzungen und
Gastronomie mit Conference Center Facilitäten sowie hochwertigen
Büroräumen spricht insbesondere Unternehmen mit hochrangigen Außenkontakten an, die
dann auch in Bremerhaven adäquat
empfangen können. Ankermieter der
insgesamt 6.150 m2 Büromietflächen
In Deichhöhe im ersten Geschoss und bereits mit
einem traumhaften Weserblick wird der Gastronomiebereich entstehen, erklärt Griesenbeck.
Lokal, Business und bundesweiter touristischer
Markt benennt er seine Zielgruppen. Der Hotelmanager strebt nach eigenen Worten eine Auslastung von rund 60 % über das Jahr an, für Hotelanlagen dieser Kategorie ein guter Wert. Dafür
sollen bis zu 45 neue Arbeitsplätze geschaffen
werden. Die Aussichten sind sprichwörtlich gut,
Lage und Gestaltung einmalig in der Nordsee-Region. Alle Zimmer sind zum Wasser ausgerichtet
mit Weserblick. Zur Wirtschaftlichkeit sollen
Wellness- und Fitnessangebote ebenso wie spezielle Serviceleistungen im Veranstaltungsmanagement beitragen. Unter anderem stehen Konferenzräume für bis zu 250 Personen zur Verfügung.
ist die bremenports GmbH & Co. KG.
Die Baumaßnahmen des Hotel- und
Bürokomplexes sollen Ende April/
Anfang Mai mit Fertigstellung der
Tiefgarage beginnen.
Kontakt: Markus Griesenbeck,
Telefon 04 21-33 30 00,
[email protected]
컅 Die Bruttogeschossfläche beträgt
18.000 m2, davon 7.700 m2 Bürofläche und Aussichtsterrasse. Das
Investitionsvolumen liegt bei etwa
28,5 Mio. Euro.
Italienisches Flair an der Außenweser
Das Mediterraneo, Einzelhandelsprojekt mit Erlebniseinkauf der AVW-Gruppe, als Anker für Aufenthaltsqualität
und Urlaubsatmosphäre – Eröffnung im September 2007
Die Vorbereitungen laufen seit langem, ein Netzwerk vieler guter Kontakte bis hin zur Deutschen Handelskammer in Italien und der
Deutsch-Italienischen Wirtschaftsvereinigung
Hamburg e.V. wurden aktiviert. Mit dem Beginn
der Bauarbeiten in wenigen Wochen – zeitgleich
mit dem Ende der Bauarbeiten für die Tiefgarage
am Alten Hafen – soll ein in seiner Form bislang
in Deutschland und sogar europaweit nach Aussage des Entwicklers, Bauherren und Betreibers
AVW Albrecht Vermögensverwaltungs-Aktiengesellschaft einmaliges Einkaufskonzept mit konsequent umgesetztem mediterranen Ambiente entstehen.
Die Schaffung neuer Handelsformen, in denen
Erlebnis und Shopping unmittelbar verknüpft
sind, ist der ambitionierte Anspruch der AVW.
„Dabei haben wir uns die Lebensart und den
Flair des Südens‚ insbesondere die Jahrtausende
gewachsene und immer wieder aufs neue erregende italienische Kultur, zum Vorbild genommen“, erzählt AVW-Vorstand und Projektleiter
Gerhard Köhne.
Der gebürtige Essener ist seit vielen Jahren auf
Führungsebene in der Immobilienwirtschaft tätig, zuletzt bei der Berliner Wohnimmobiliengruppe Gagfah, Tochterunternehmen des amerikanischen Investmentgesellschaft Fortress. Seit
gut acht Monaten gehört Köhne dem AVW-Vorstand an und managt Projekte rund um anspruchsvolle Immobilien und innovative Nutzungskonzepte. In diese Vermarktungsoffensive
passt auch das Mediterraneo, ein Shopping-Mekka mit Marktplatz-Atmosphäre der besonderen
Art und vielfältigen, authentischen südländischen
Warenangeboten.
Nicht ganz unbescheiden wird denn auch im Internetauftritt des niedersächsischen Unterneh-
mens geworben: In konsequenter Fortführung
unserer unternehmerischen Philosophie präsentieren wir mit dem Mediterraneo ein völlig neues Konzept zur Belebung der Innenstädte, heißt
es dort. Transportiert werden solle die südlich
geprägte Liaison von Infotainment und ServiceQualität. Das klingt gut, soweit man fertige Bilder
vom Einzelhandelsobjekt auf bald rund 8.500 m2
überdachter Verkaufsflächen mit Flaniermeilen –
der Piazza – mit Worten transportieren kann.
Köhne ist fest vom Rezept überzeugt, das auf
vier Handelssäulen beruht: Consortio/Ausstellung, Food-Court, Gastronomie, Einzelhandel.
Als italienische Keimzelle können laut Köhne
die rund 900 m2 vermieteter Flächen an ein Consortio gelten, eine Art genossenschaftlicher Produktgemeinschaft mit hohem Qualitätsanspruch,
das an seine Mitglieder untervermietet. Zwar
schweigt sich Köhne noch über Mieternamen
aus, die Consortio-Idee garantiere jedoch einen
regelmäßigen Wechsel der Anbieter innerhalb
einer festen Vertragsvereinbarung. Genießen und
Atmosphäre schnuppern sei das Motto.
„Auf dem Food Court werden Händler Wochenmarkt-Feeling vermitteln“, so Projektleiter
Köhne. Hinzu komme der Gastronomiebereich,
der etwa 1.600 m2 einnehmen soll (natürlich darf
das italienische Eiscafé nicht fehlen). Der Rest
werde durch Handelsflächen mit Schwerpunkt
Textil und exklusiven Angeboten zu vernünftigen Preisen rekrutiert. Beispiel: Der Lotto/TotoLaden heiße „Bar Tabac“ und sei zugleich ein
geselliger Treff für Zigarren- und Pfeifenraucher.
Immerhin ist der Deutschland-Start in Bremerhaven zugleich das Pilotprojekt für das Mediterraneo der Buxtehuder Immobilienentwickler. Der
angestrebte Erfolg zählt umso mehr, denn er soll
in anderen Städten wiederholt werden. Hamburg, Hannover, Kiel, Berlin, Düsseldorf, München, Frankfurt/Main stünden noch auf der
Agenda, meint Köhne. Vom Start an müsse unterm Strich die Lust am Einkaufen stehen, das
Eintauchen in neue Erlebnisse, vergleichbar mit
Urlaub – über mehrere Stunden oder besser
noch einen ganzen Tag. Auch französische und
spanische Geschäfte sollen in einem weiteren
Schritt mit ebenso landestypischen kulinarischen
Genüssen und Unterhaltung folgen. Im besten
Falle werde der Besucher ein Teil der Inszenierung. „Das Ambiente mit Licht, Duft, Geräuschen
schafft eine für nördliche Gefilde völlig neue
Welt“, so Köhne. Im September 2007 soll die
themenorientierte Einzelhandelsimmobilie Eröffnung feiern.
Kontakt: Gerhard Köhne,
Telefon 0 41 61-64 24-0, [email protected]
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Projekte am Alten Hafen
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Gute Adresse
Es ist zweifellos das anspruchsvollste Bauprojekt, das zurzeit in
Bremerhaven verwirklicht wird – die Neubauten am Alten Hafen mit
Klimahaus®, Hotel, Einkaufszentrum und Tiefgarage
Anspruchsvolle Projekte dieser Größenordnung
erfordern einen erfahrenen Projektkoordinator,
der alle Aufgaben im Griff hat. Nicht ohne Grund
wurde die Städtische Wohnungsgesellschaft Bremerhaven (Stäwog) mit der Koordinierung der
Bauten Klimahaus® und Tiefgarage beauftragt.
Die Sanierung des Stadttheaters und der Neubau
des Zoos haben gezeigt, dass die Stäwog als gute
Adresse in der Lage ist, komplexe Bauvorhaben
fristgerecht und innerhalb des veranschlagten
Kostenrahmens umzusetzen.
Diese Tatsache ist auch bei einem der Aushängeschilder des Alten Hafen gefragt: Für das unter
speziellen energietechnischen Auflagen geplante
Klimahaus® trägt die Stäwog als Bauherrenverteter Verantwortung. In der Zentrale der städtischen Gesellschaft am Justus-Lion-Weg laufen
die Fäden aller Beteiligten zusammen – vom Betreiber Klimahaus GmbH, der BIS mit Volkert
Osterloh (Bereichsleiter Infrastruktur), der BEAN,
der Gewoba Bremen bis zu den privaten Investoren. Das Spezialgebäude mit aufwändigem,
weil ganzheitlichen Energiekonzept zur Kosteneinsparung ist zugleich eine logistische wie planerische Herausforderung. Stäwog-Geschäftsführer Christian Bruns: „Wir moderieren die Abstimmung zwischen Innengestaltung und Hochbau,
überwachen die Einhaltung von Zeitplan und
Budget und sind außerdem die Vertreterin der
Bauherrin.“
Die etwa 1.000 Parkplätze werden von den Betreibern bzw. Eigentümern der neuen Attraktionen Hotel Sail City, Klimahaus® und Mediterraneo als Investoren an die Stäwog-Tochter Stäpark als späterer Betreiber/Mieter vergeben. Eine
sinnvolle Aufgabe, da bereits alle öffentlichen
Parkplätze der Stadt im Auftrag des Magistrats
von der Stäpark bewirtschaftet werden. Gäste
und Einheimische sollen später von ihrem Parkdeck aus direkt das Hotel, das Edutainment-Center Klimahaus® und das Einkaufszentrum Mediterraneo erreichen oder aber per Fahrstuhl mit
Anbindung an die gläserne Hafenpassage mühelos zwischen Innenstadt und Alter/Neuer Hafen
pendeln können.
Die Stäwog als 100-%ige Gesellschaft der Stadt
Bremerhaven nimmt ihre Rolle als Stadtentwick-
ler, Bauherrin von Gewerbe- und Wohngebäuden, als Vermieterin und als Verwalterin städtischer Liegenschaften erfolgreich wahr. Für die
Technologiezentren t.i.m.e.Port I und II sowie
die Hafeninsel beispielsweise agiert die Stäwog
für die Eigentümerin BIS als Verwalter. Auch
beim jüngst eröffneten Einzelhandelsobjekt Abelmanns Pavillion ist die Stäwog Vermieterin,
ebenso wie bei vielen Ladengeschäften in
Bremerhaven.
Zurück zum Klimahaus®: Bei dieser Kernattraktion ist nach Aussage Bruns nicht nur, aber auch
aufgrund der vielen energietechnischen Maßnahmen eine hochsensible Abstimmung der einzelnen Bauabschnitte unabdingbar. Ein Fehler wie
eine undichte Stelle beispielsweise in der Fertigstellung der Deckenkühlung könne verheerende
Folgen haben. Umso genauer müsse jedes noch
so kleine handwerkliche Detail überdacht werden. Etwa 50 Fachleute aus ganz Deutschland
müssen regelmäßig und gut miteinander kommunizieren, um das ehrgeizige Ziel der Fertig-
왕 Großbaustelle Tiefgarage am Alten Hafen, März 2006.
stellung zum Frühjahr 2008 zu garantieren. Bruns
ist nicht nur als Fachmann Optimist genug, um
sich sicher zu sein, dass die „anspruchsvollste
Baustelle Bremerhavens“ gemeinsam mit der
BIS, der BEAN und dem späteren Betreiber Petri & Tiemann zu einem erfolgreichen Abschluss
gebracht werden wird.
Interview der BIS Aktuell
mit Senator Jörg Kastendiek
BIS aktuell: Herr Senator Kastendiek, welchen
Beitrag leistet das Land Bremen bei der Entwicklung des Projektes Alter/Neuer Hafen in
Bremerhaven?
Sen. Kastendiek: Die Maßnahmen, die derzeit im Entwicklungsgebiet Alter/Neuer Hafen
durchgeführt werden, sind von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Seestadt. Dazu zählen
eine Vielzahl bereits abgeschlossener sowie
noch in der Umsetzung befindlicher Maßnahmen wie zum Beispiel das CT IV, das Biotechnologiezentrum Bio Nord, der Technologiepark t.i.m.e.Port oder der Fischereihafen. Für
den „Alten/Neuen Hafen“ stehen rund 263
Mio. € zur Verfügung, darunter ca. 178 Mio. €
aus Landesmitteln und 85 Mio. € von der Stadt
Bremerhaven. Auch die Infrastrukturmaßnahmen im Umfeld des Hafens sind fast abgeschlossen: Die neue Sportbootschleuse ist bereits im Betrieb und das Klimahaus®, als touristische Kernattraktion, wird voraussichtlich
im Frühjahr 2008 eröffnet. Das Deutsche Auswanderer Haus – mit 20 Mio. Euro Landesmitteln gebaut und letzten August eröffnet – ist
mittlerweile zu einer internationalen Attraktion geworden. Die öffentlichen Mittel zogen
auch private Investitionen nach sich. So sind
derzeit für das Kongresshotel, das Einkaufszentrum Mediterraneo und die Wohnbebauung am Neuen Hafen weit über 110 Mio. €
von regionalen und überregionalen Investoren geplant.
BIS aktuell: Ist die Stadt mit der Stärkung der
Freizeit- und Tourismuswirtschaft auf dem
richtigen Weg?
Sen. Kastendiek: Selbstverständlich. Der Tourismussektor gehört zu einem der wichtigsten
Wirtschaftszweige unseres Landes. Über 30.000
Menschen in Bremen-Stadt und 5.000 in Bremerhaven leben vom Tourismus. Alleine die
Übernachtungen schaffen jährlich rund 150
Mio. € Umsatz im Land. Gerade Städte- und organisierte Ausflugsreisen haben bundesweit zugenommen und bieten für Bremen Erfolg ver-
sprechende Perspektiven. Denn
der Strukturwandel kann nur gelingen, wenn der
„Zwei
StädteStaat“ neben der
gewerblichen
Stabilisierung
auch den Dienstleistungssektor
weiter ausbaut.
Und Teil dieses
Sektors ist der
Tourismus. Nach der Flaute in der Tourismusbranche in den Jahren 2001 und 2002 konnte
sich unser Land schneller als das restliche Bundesgebiet erholen und bereits im zweiten Halbjahr 2003 einen Anstieg bei den Übernachtungszahlen verzeichnen. Aktuellen Prognosen
zufolge wird nach Fertigstellung aller Attraktionen im Jahr 2007/2008 fast eine Million zusätzlicher Touristen die Seestadt besuchen.
BIS aktuell: Welche Ziele verfolgt das Land
zukünftig?
Sen. Kastendiek: Unser Ziel bleibt die Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus. Das
heißt konkret: Ausbau der Übernachtungszahlen, Steigerung der Tagesbesucher, eine zielgruppenorientierte Angebotsgestaltung sowie
die Erhöhung der Aufenthaltsdauer. Dieses
Ziel erfordert eine Konzentration auf die Stärken unserer beiden Städte. Dazu zählen eine
standortgerechte Infrastruktur sowie ein Marketing, das die bestehenden und neuen Vorhaben begleitet und die Profilierung Bremens
als Tourismusstandort unterstützt. Aber bereits
jetzt verfügt unser Land über zahlreiche interessante und attraktive Angebote: das Universum Science Center, das Grüne Science Center
Botanika, die Gläserne Werft, das Deutsche
Schiffahrtsmuseum und das Klimahaus®, um
nur einige zu nennen. Bremen hat ein einzigartiges Profil in der Tourismuslandschaft, das
es zu halten und auszubauen gilt.
Gläserne Passage
Über 100 Meter lang ist die gläserne Passage, die
die Bremerhavener Innenstadt von der Shopping
Mall Columbus Center über den Alten Hafen mit
den zukünftigen Attraktionen Klimahaus®, SailCity Hotel und Einkaufszentrum Mediterraneo verbindet.
Fußgänger gelangen aus der Innenstadt über das
Columbus Center zunächst in einen gläsernen
Eingangsbereich (das sog. Anschlussbauwerk),
in dem auch Platz für neue Geschäfte und Gastronomie ist, erläutert Andreas Wicht, bei der
BIS zuständig für die Projektsteuerung Hafenpassage. Der Weg führt dann sicher in ca. 6 m
Höhe mit Blick über das gesamte Areal „Alter/
Neuer Hafen“ über die Columbusstraße und das
Hafenbecken ins Kerngebiet des Tourismusresorts. Das Prunkstück dieser neuen Verbindung
ist die Hafenbrücke, eine Glasröhre mit kompletter Drehfunktion, die zum Ein- und Ausschiffen historischer Segler benötigt wird.
Gäste, die mit dem Auto die neue Tiefgarage
unter dem Klimahaus® und dem SailCity Hotel
anfahren, gelangen ebenfalls komfortabel über
die Passage in die Innenstadt. Auch für Busreisende ist bestens gesorgt. Sie werden über den
Reisebusterminal direkt an der Brücke über einen Fahrstuhl in die gläserne Passage gelangen
können.
Das Anschlussbauwerk vom Columbus Center
zur Brücke soll Ende November 2006 und das
zweite Element, die Hafenbrücke, Mitte Mai 2007
fertig gestellt sein.
Die neue „Verkehrsader für Fußgänger“ wird mit
der Fertigstellung von Klimahaus®, Hotel und
Mediterraneo im Gebiet „Alter Hafen“ vollendet.
Die Hafenbrücke wird über die Plaza bis an die
Deichkrone weitergeführt. Über Treppen, Rolltreppen und Fahrstühle gelangen die Besucher
von der Tiefgarage auf die Plaza und von der
Plaza über die Glasbrücke in die Innenstadt oder
über einen Steg barrierefrei auf den Deich.
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Projekte am Neuen Hafen
„Die schönste Hafenpromenade der Stadt“ Moderne Wohnkonzepte am Wasser
Marinas mit Wassertourismus und Wohnkonzepte am Wasser als Rezept
zur Standortverbesserung – Entscheidung zugunsten von Charme und Lage
Bremerhavens
Wassertourismus, Wasserlagenentwicklung, genaue Standortauswahl, ökologische wie auch
ökonomische Faktoren sind die Stichworte um
die sich neue Marina- Projekte erfolgreich gruppieren können. Der ausbaufähige Spezialmarkt
ist allerdings nur etwas für Profis mit Fachwissen.
Viele Marinas kämpfen gegen große Leerstandsraten, müssen sich Preisdruck und gesetzlichen
Auflagen beugen und stehen vor der existenziellen Frage, wie auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren ist. Hans Jaich gilt in der
Branche als „Primus“, klein aber fein ist das Motto
des Marina-Experten an Nord- und Ostsee. Die
Marina Bremerhaven ist sein jüngstes Projekt.
Die Familie Jaich ist mit ihrer Unternehmensgruppe „im-jaich“ seit rund 35 Jahren am Markt
und hat sich solide und stetig auf ein Mitarbeiterteam von rund 45 Fachkräften erweitert. Zum
Portfolio gehören bereits sieben Marinas unter
anderem in Flensburg, Eckernförde und auf Rügen. Auf der Kreidefels-Insel am Standort Lauterbach war Jaich Erstanbieter und kann somit heute mit einer breiten Wertschöpfungskette aufwarten, vom Yachthafen mit 300 Liegeplätzen, die
gerade erweitert werden, über Dienstleistungen
wie Motorwartung, Osmoseschutz, Bootsinnenausbau, Winterfestmachung bis hin zu Restauration, Wellness und Seminarangeboten.
Jaich ist jedoch lange genug im Geschäft, um genau zu wissen, dass eine Investition sich in der
momentan prekären allgemeinen Wirtschaftslage
nur rechnet, wenn Idee, Standortqualität und Angebot absolut stimmig sind. Der bundesweit einzige Investor und Betreiber mehrerer Marinas an
Nord- und Ostsee konzentriert sich zurzeit mit
zwei neuen Vorhaben auf die Standorte Gustow
auf Rügen und eben Bremerhaven. Kalkuliertes
Risiko sei das vor etwa 2 Jahren bereits in der
Ideenfindung befindliche Lloyd Marina-Projekt in
der Seestadt Bremerhaven.
„Die Lage am Alten/Neuen Hafen ist einfach ideal, Aufbruchstimmung allerorten wirkt als zusätzlicher Motor“, sagt Jaich. Er meint Bremerhavens städtebauliches Großprojekt und das Bestreben aller Beteiligten, etwa 40 Hektar in Bestlage (davon mehr als ein Viertel Wasserlagen), zu
beleben und als Mekka für Freizeit, Tourismus,
Wohnen, Gewerbe und Handel zu vermarkten.
Und bezeichnet den Platz auch als „schönste Hafenpromenade der Stadt“, direkt neben einer der
modernsten Sportbootschleusen Deutschlands.
Auf einem der wohl interessantesten Bauplätze
für Investoren in Norddeutschland tut sich einiges. Jaich setzt hier auf Synergien und sein Konzept und spricht von „gegenseitiger Befruchtung“.
Wo vor einigen Tagen noch kaum etwas zu sehen war, sind aktuell über Nacht als logistische
Meisterleistung knapp 100 Liegeplätze für Sportboote und Segler entstanden. Geplant ist die Verdoppelung in einem zweiten Abschnitt. Jaich:
„20 vorgefertigte Ponton-Elemente, jeweils 14
Tonnen schwer, wurden mit 20 LKW vom Firmensitz auf Rügen an die Weser transportiert, um
sich dort quasi einzuschwimmen. Gleich im Anschluss folgt das Rammen der Pilotpfähle.“
Im Frühjahr 2007 soll ein Boardinghouse mit Appartements in Größenordnungen zwischen 35
bis 45 m2 entstehen – genau 18 an der Zahl.
Vom Hafenmeister bis zum Gastronom – ein Restaurant ist ebenfalls vorgesehen – stellt das Unternehmen im-jaich als Betreiber Personal und
die Hardware inklusive Know-how für maritimen Urlaub. Möglich sei die Hotelbuchung mit
3-Sterne-Standard aber auch Eigenversorgung.
Das ist Jaich insgesamt mit Grundstück etwa 3,5
Mio. Euro wert. Obwohl der Konkurrenzkampf
groß sei, könne er für bisher alle betriebenen
Marinas Vollauslastung melden. Jaich: „Nicht
Größe, sondern Charme, Charakter und Freizeitwert seien die entscheidenden Faktoren für den
Erfolg. Für Bremerhaven spricht die schnell per
pedes erreichbare Innenstadt und das schlüssige
Freizeit-Konzept in Nachbarschaft mit viel Edutainment und Unterhaltungswert. Die Stadt will
den Turn-a-round schaffen.“
Die Angebote können je nach Standort – ob
Kurzzeit- oder Langzeittourismus – alle maritimen Nutzwerte wie Segelschulen, Regatten, Seminare und entsprechende Anlagen zur Wartung
der Boote etc. beinhalten. Für Bremerhavens Marina soll auf jeden Fall die Warmwassernutzung
per Solar umgesetzt werden.
Kontakt: Hans Jaich,
Telefon 03 83 01-8 09-0, [email protected]
Norbert Tränkner, Mitgesellschafter neben der
Sparkassen Bau und
Grund GmbH (100-%ige
Tochter der Sparkasse
Bremerhaven) und Privatinvestor Jürgen Meyer, ist für den Verkauf
der Wohnobjekte direkt
am Weserdeich gegenüber der Marina aktiv.
Dabei stehen den Kaufinteressenten fünf Architektenentwürfe zur Auswahl. Bei 50 % Vorverkauf wird die Bauherrin, die Lloyd Marina Wohnungsbau GmbH, tätig und blickt derzeit bereits
auf das erste fertig gestellte Geschoss des Konzeptes der Planungsgruppe Gestering, de Vries,
Wurster und Partner. Hier seien bereits 60 % der
Wohnungen mit Preisen von 2.350 bis 2.950
Euro/m2 verkauft. Die Größenordnungen der Eigentumswohnungen liegen zwischen 120 bis 140
m2, das Penthouse hat rund 200 m2 Wohnfläche.
Nachdem die erste Etage über einer zukünftigen
Deichhöhe von 8,60
Meter gebaut ist, soll
alle vier Wochen ein
weiteres Geschoss mit
freiem Blick auf die Weser folgen. Die Käufer
seien in der Regel motiviert, zurück nach Bremerhaven und vom Einfamilienhaus in eine Eigentumswohnung zu
ziehen. Zudem liege
man vorne in erster Linie und genieße die
Durchsicht gen Weser
Kontakt: Norbert Tränkner,
Telefon 04 71-80 60 100
[email protected]
Schleuse am Neuen Hafen:
Schnell, wartungsarm, kostengünstig
Zu den gelungenen Infrastrukturmaßnahmen
zählt in hohem Maße auch die Schleuse Neuer
Hafen. Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung im Juli 2005 wurde im Tageseinsatz das
Konzept voll bestätigt: Schnell, wartungsarm und
damit kostengünstig dank modernster Technik.
12 Schleusenwärter – ehemalige Lotsen und Kapitäne – sind im wechselnden Schichtdienst gerne aktiv.
Die neu erbaute Schleusenanlage ist ein wichtiger Baustein zur Entwicklung der maritimen Erlebniswelt am Neuen Hafen. Mit Hilfe der neuen
50 Meter langen und 14 Meter breiten Kammerschleuse erhalten nun im Hafen liegende Sportboote und Segelschiffe unabhängig von der Berufsschifffahrt und von tidebedingt schwankenden Außenwasserständen Zugang zur Weser.
왕 Die Preise der Festliegeplätze sind gestaffelt je nach Bootsgröße: Ab 890 Euro für 8-Meter-Boote
(max. 3 m Breite) bis zu 2.090 Euro bei 18 m Länge (max. 6 m Breite) im Jahr. Die Tagesgebühr für
Gastliegeplätze liegt zwischen 10 bis 18 Euro. Bereits 60 konkrete Anfragen liegen laut Jaich schon
jetzt vor. Viele Bremer könnten sich auf der Tour Richtung Nordsee nun die Revierfahrt sparen.
und auch in Richtung Yachthafen und dem
Lloyddock. Beide Seiten bieten laut Tränkner einen unverbaubaren Blick aufs Wasser. Das Gesamtinvestitionsvolumen in Bestlage beziffert der
Bremerhavener Unternehmer für alle fünf Bauvorhaben auf etwa 30 bis 40 Mio. Euro.
Die Schleuse Neuer Hafen stellt im Bereich der
Gesamtentwicklung des Areals am Alten/Neuen
Hafen eine besondere Attraktion für Besucher
dar. Gegenüber anderen
möglichen technischen
Lösungen sind die wesentlichen Bauteile ständig sichtbar und erlauben damit dem Betrachter Einblicke in die
Schleusentechnik. Diese
ist in Deutschland einmalig. Erstmals wird bei
diesem Bau das im Ausland bereits erfolgreich
eingesetzte Prinzip der
Sektortore angewandt.
Auf dem Dach des neuen Betriebsgebäudes, direkt oberhalb der Schleuse, am Plateau vor dem
Loschen-Turm und im Bereich des Schleusenvorhafens sind in die Böschung der Prallwand diverse Aussichtsplätze und Besucherplätze für den
Blick auf die Schleuse, aber auch das Gesamtareal am Neuen Hafen geschaffen worden.
Besonders aufwändig wurden die Planungen für
den teilweise außendeichs gelegenen Schleusengarten geführt. Hier ist der Hochwasserschutz
mit den Bedürfnissen der Besucher nach Aufenthaltsqualität, Blickachsen und Sichtbeziehungen
in Einklang gebracht. Im Ergebnis werden die
neuen Bauwerke sowohl den Sturm- als auch
den Besucherfluten standhalten.
Bauherr der neuen Schleuse war im Auftrag der
Stadt Bremerhaven die BEAN. Die Projektsteuerung für das gesamte Bauvorhaben wurde von
der BIS durchgeführt.
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Projekte am Neuen Hafen
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Ein Stück Bremerhavener Historie:
Hafeninsel und Lloyddock
왕 Die ehemalige Debeg-Halle vor ihrer Restaurierung.
왕왓 Die Hafeninsel nach der Restaurierung 2003: Schmuckkästchen
und Schnittstelle zwischen dem Alten und Neuen Hafen.
Alt im Sinne von gewachsener Tradition
und bekennender Geschichte und modern wie zeitgemäß und an die Dienstleistungsmaßstäbe ausgerichtet ist eine
Kombination, wie sie in hervorragender
Weise beim Gebäudekomplex Hafeninsel sichtbar wird.
Das 1881 erbaute ehemalige Proviantlager des Norddeutschen Lloyd (ehemalige Debeg-Halle) am Eingang zum Neuen Hafen ist seit der Restaurierung im
Jahre 2003 ein modernes Dienstleistungszentrum und Herz für maritime
Dienstleistungen und Gastronomie am
Knotenpunkt Alter/Neuer Hafen.
Im Zuge der Restaurierung und Erweiterung wurde das rote Mauerwerk von alten Farbanstrichen befreit, historische
Details wieder hergestellt, alle Fugen wie
vor 120 Jahren üblich mit Muschelkalk
verfugt. Ein an das historische Gebäude
anschließender moderner Bau schafft
notwendigen Raum und setzt einen attraktiven und mutigen architektonischen
Akzent.
Die Hafeninsel war nicht nur der erste
Baustein im Tourismusresort Alter/Neuer
Hafen, der fertig gestellt wurde, sondern
ist auch der Knotenpunkt zwischen dem
Bereich des Alten Hafen mit den Kernelementen Klimahaus®, Hotel und Mediterraneo auf der einen Seite und dem
Neuen Hafen mit dem Auswandererhaus, den segelnden Oldtimern, der
neuen Schleuse, der Marina und Wohnbebauung sowie dem Technologiepark
t.i.m.e.Port auf der anderen Seite.
Heute haben die Tourist-Info, die BIS
Bremerhaven Touristik und das BIS Büro
Bremerhaven-Werbung hier ihren Firmensitz, zu den Mietern zählen u. a. die
Deutsche Stiftung Sail-Training (bereedert die „Alexander von Humboldt“), das
Restaurant „Lloyd’s“, die Harufa Hafenrundfahrt-Reederei, die gläserne Werft
der Schiffergilde und die Deutsche Städte Medien (DSM).
Neben den Aktivitäten im Stadtmarketing, dem Messebau und Veranstaltungsmanagement ist die BIS Büro Bremerhaven-Werbung neuerdings auch zuständig
für Bewirtschaftung der Kajen und Wasserflächen am Alten und Neuen Hafen.
Das Konzept „Hafeninsel“ erschöpft sich
aber nicht in der Nutzung von etwa
1.200 m2 Raum auf zwei Ebenen, sondern bezieht auch die Umgebung mit
ein. Die Grundidee auf der „Hafeninsel“
heißt maritime Kommunikation. Das bedeutet, dass auch die Platzbereiche Veranstaltungsräume sein sollen und einladen zum Ausruhen, Zugucken oder Mitmachen.
Schlendert man heute an der Hafeninsel
vorbei, zur neuen Schleuse mit ihren
neu gestalteten Außenflächen bekommt
man einen
Eindruck mit
wie viel Engagement
die Gestaltung der Außenbereiche
vorangetrieben wurde
und
die
zahlreichen
neuen Attraktionen
verbindet.
Das Lloyddock ist auch ein solcher wichtiger Baustein aus der jüngsten Geschichte der
Seestadt. Nicht historisierend, aber als
Teil der wirtschaftlichen Entwicklung ist
der ehemals für die Reparatur von Schiffen genutzte Dockplatz im Rahmen einer
offenen wie großzügigen Freiraumgestaltung in seinen Umrissen wieder freigelegt worden. Für Besucher sind so anhand der sichtbaren Rudimente Spuren
von früher
nachvollziehbar.
1,9 Mio. Euro finanziert. Weitere ergänzende Maßnahmen sind für die ehemalige Debeg-Halle konzeptionell angedacht: „Wenn alles nach Zeitplan verläuft, wird schon in 2007 eine Kaffeerösterei mit tradtionsreichem Namen wieder
in Betrieb gehen“, sagt BIS-Geschäftsführer Hennig Goes.
Schütz, Stückhoff und Becker waren seinerzeit für Kaffee in bester Güte, made
in Bremerhaven, bekannt. Mit einem
neuen Geschäft zum Thema Kaffeeproduktion und entsprechendem Verkauf
von – möglicherweise mit Café – soll
sich ein weiterer Baustein authentisch
einfügen. Bremerhaven braucht „plausible Konzepte“, so Goes. So könne er
sich im Rahmen der Lloyd Marina gut
eine einmal jährlich laufende Bootschau
vorstellen. Ein schwimmender Ponton
auf der Außenweser könnte zukünftig
auch Seesegeln mit Regattaveranstaltungen ermöglichen.
Der von der
BIS strukturierte und
erfolgreich
vermarktete
Gesamtbau
Hafeninsel
wurde wesentlich
durch GRWMittel
in
Höhe von
Zoo am Meer steigert nach Umbau Besucherzahlen
Der Zoo am Meer gehört zu den Publikumsmagneten im Tourismusresort „Alter und Neuer Hafen“. Nach erfolgreichem Umbau und Erweiterung zählte der Zoo seit seiner Wiedereröffnung am 27. März
2004 bis Ende 2004 fast 490.000 Besucher. Die kommen aus einem
Umkreis von Cuxhaven, Stade, Hamburg, Hannover, Bremen, Oldenburg und Wilhelmshaven. Auch für die Urlaubsregion beiderseits
der Weser ist der Zoo zu einem Ausflugsziel geworden. Ein Zoobesuch dauert ca. 2-3 Stunden. Neben dieser Hauptattraktion gehen
die Zoogäste im Anschluss noch in andere Einrichtungen innerhalb
der Stadt Bremerhaven oder direkt in die Stadtmitte. Die Geschäftsführung des Zoos hat sich zum Ziel gesetzt, das Besucheraufkommen bei ca. 300.000 Gästen pro Jahr langfristig zu stabilisieren.
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BIS im Gespräch
Ins Womo-Herz geschlossen
Bremerhaven bietet mit seinem neuen Top-Platz für Reisemobilanhänger ein abgerundetes
Service-Angebot in Bestlage
Was bietet Platz für 63 Hotels auf 4 Rädern in absolut zentraler und trotzdem ruhiger Lage: Die
Rede ist vom seit der Eröffnung Ende Juli vergangenen Jahres stark nachgefragten ReisemobilParkplatz an der Doppelschleuse. Zahlreiche
Touristen loben den Standort in direkter Nähe
zum Weserdeich und doch Wind geschützt. KarlHeinz und Margrit Kasten aus Norderstedt haben
Bremerhaven mit seinem neuen Angebot für
Wohnmobilisten jedenfalls in ihr „Womo-Herz“
geschlossen. „Das ist ein Platz, der mit Überlegung und Liebe angelegt wurde“, so die beiden
Fans. Mit Stromanschlüssen und einer Servicestation mit WC, Duschen, Frischwasser und Entsorgung (gespeist mittels Solaranlage) sei alles
vorhanden. Speziell die Betreuung durch den
Platzwart hat es Familie Kasten angetan. Denn so
viel Engagement finde man selten, meinen die
Urlauber.
Der Doppelschleusen-Platz, den die
BIS Büro Bremerhaven-Werbung
konzipiert hat und betreibt,
bildet die optimale Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot für Reisemobile an der Barkhausenstraße mit 35 Plätzen.
Auf genau 2.500 m2 können sich die Besucher mit
ihren Fahrzeugen komfortabel niederlassen. Die
Tagesgebühr beträgt 6,50
Euro. Die großzügigen Plätze sind
ganzjährig geöffnet. BIS-Geschäftsführer Hennig Goes freut sich über die
gute Wertschöpfung mit einer stetig nach oben
weisenden Besucherquote. So konnten seit der
Neueröffnung im August 2005 bis Ende Dezember 2005 rund 2.955 Übernachtungen auf dem
Reisemobilplatz verbucht werden; das waren
Messetermine
4.–7. April 2006
Anuga FoodTec, Köln
Die BIS stellt den Wirtschaftsstandort Bremerhaven erstmals auf der Messe für internationale Lebensmittel- und Getränketechnologie gemeinsam mit dem TechnologieTransfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven vor.
5.–6. Mai
START Messe,
Messehallen Bremen
Ob Ideenfindung oder Gründung und Stabilisierung, Wachstum oder Nachfolge, auf der
START Messe für Existenzgründer, Franchising und junge Unternehmen finden Besucher eine Vielzahl wertvoller Anregungen
auf dem Weg zu einer erfolgreichen Selbstständigkeit.
Die BIS ist mit einem Stand im Rahmen des
Gründernetzwerkes BeGIN 24 vertreten.
9.–11. Mai
European Seafood Exposition,
Brüssel
Auf dem Bremerhaven-Gemeinschaftsstand
von FBG und BIS präsentieren sich auch in
diesem Jahr wieder Bremerhavener Unternehmen der Fischwirtschaft.
weit mehr als doppelt
so viele Übernachtungen wie der Vorgängerplatz Barkhausenstraße) im ganzen Jahr
hatte. Neben den Wohnmobilisten aus Hamburg sind
vor allem Binnenländer wie
Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen vertreten. Für die Entwicklung des Tourismusstandorts sind die Wohnmobilisten eine
interessante Zielgruppe, geben sie doch bei einem Tagesbesuch durchschnittlich mehr als
29,– Euro pro Person aus.
Von der exzellenten Gestaltung des Bremerhavener Reisemobil-Parkplatzes hat sich auch die Gesellschaft für innovatives Regionalmarketing
(IRMA) überzeugt und entschieden, den Platz
mit dem Qualitätssiegel „TopPlatz“ auszuzeichnen. Insgesamt 37 Stellplätze gehören zu
Deutschlands TopPlätzen. Mit der Marke wird
ein Qualitätsstandard garantiert, so dass die Reisemobilisten wissen, was sie erwartet: gehobene
Ausstattung und persönliche Betreuung.
Diese Vorteile des Standortes sollen auch international vermarktet werden. So könnten schon bald
Polen, Schweizer, Österreicher für ein kosmopolitisches Flair an der Doppelschleuse sorgen.
16.–19. Mai
WindEnergy, Hamburg
Der Gemeinschaftsstand von WAB, BIG und
BIS konnte in diesem Jahr vergrößert werden. Erstmals beteiligen sich auch Bremerhavener und Bremer Unternehmen an dem
gemeinsamen Stand.
Ausschreibungen
Aktuelle Ausschreibungen und Veranstaltungshinweise finden Sie auf unserer Internetseite www.bis-bremerhaven.de
„Bremerhaven im Aufbruch“ auch 2006 Wachsende Nachfrage nach Gewerbeflächen
Veranstaltungsreihe wird aufgrund der starken Resonanz fortgesetzt
Der Erfolg der Veranstaltungsreihe „Bremerhaven im Aufbruch“ hat die IHK Bremerhaven und die BIS
dazu veranlasst, auch in 2006 das Programm fortzusetzen. Rund 740 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung nahmen 2005 an insgesamt vier Veranstaltungen teil. Auf dem diesjährigen Programm stehen nun im April der Themenschwerpunkt „Tourismus und Dienstleistung“ und
im Mai das Thema „Windenergiewirtschaft“ in Bremerhaven. Für die zweite Jahreshälfte sind zwei weitere Veranstaltungen zum Thema „Maschinen- und Anlagenbau“ sowie „Unternehmensbezogene
Dienstleistungen“ in der Planung.
BIS mit neuem Kontaktbüro
Unterstützung für Studierende und Jungakademiker an der Hochschule
Bremerhaven bei Unternehmensgründungen
Zum Jahresbeginn 2006 hat die BIS direkt an der
Hochschule Bremerhaven ein Kontaktbüro für
Unternehmensgründer eingerichtet. Das Büro
dient als zentrale Anlaufstelle für gründungsinteressierte Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter aus den drei wissenschaftlichen Einrichtungen Hochschule, Alfred-Wegener-Institut
(AWI) und Technologie-Transfer-Zentrum (ttz).
Ein in Gründungsfragen versierter BIS-Mitarbeiter steht dort einen Tag in der Woche für Erstkontakte zur Verfügung und vermittelt bedarfsgerecht Kontakt zu den regionalen Fördereinrichtungen.
Die Hochschule, die sich mit ihren vielfältigen
Sensibilisierungs- und Qualifizierungsangeboten
bereits als „Inkubator für Unternehmensgründer“
sieht, betrachtet das BIS-Kontaktbüro als ideale
Ergänzung. Es gehe darum, gemeinsam mehr
angehende Nachwuchsführungskräfte aus den
eigenen Reihen für eine unternehmerische Selbständigkeit zu motivieren und ihnen Wege zur
direkten Unternehmensgründung am Standort
Bremerhaven zu öffnen.
Das BIS-Gründungskontaktbüro befindet sich im
Haus V der Hochschule Bremerhaven (1. Stock,
Raum 106).
Kontakt: BIS-Ansprechpartner
Eric Pommer, Telefon 04 71-9 46 46-922,
[email protected]
oder die Hochschule Bremerhaven,
Konrektor Prof. Dr. Gerhard Feldmeier,
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Verkauf und Vermietung in 2005 äußerst erfolgreich
Mit einer Gesamtfläche von acht Hektar konnte
die BIS den Verkauf von Gewerbeflächen in 2005
gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln.
Die positive Stimmung in der Wirtschaft am
Standort Bremerhaven spiegelt sich nach Ansicht
der BIS dabei vor allem darin wider, dass die
Unternehmen kräftig investieren wollen: Die
Summe der angekündigten Investitionen verdreifachte sich gegenüber 2004 auf 20,8 Millionen
Euro.
Für den BIS-Aufsichtsratsvorsitzenden, Oberbürgermeister Jörg Schulz, bestätige die wachsende
Flächennachfrage die Gewerbeflächenpolitik der
vergangenen Jahre. „Es zahlt sich jetzt aus, dass
wir langfristig Flächen aufbereitet haben und
eine aktive Vermarktung betreiben.“
Für Schulz ist dabei besonders erfreulich, dass
die Nachfrage nach Gewerbeflächen quer durch
alle Branchen wuchs. „Dies deutet auf eine langfristige Gesundung unserer Wirtschaftsstruktur
hin“, so der Oberbürgermeister. Während spektakuläre Einzelansiedlungen häufig lediglich ein
Zufallsprodukt seien, sei die breit gewachsene
Nachfrage Beweis für eine erfolgreiche, nachhaltige Wirtschaftsförderung. Die wachsende Investitions- und Expansionsbereitschaft beweise,
dass die Unternehmen Vertrauen in den Standort
Bremerhaven haben.
Insgesamt verzeichnete die BIS 2005 über ihre
Aktivitäten in der Gewerbeflächenvermarktung,
Gründungsfinanzierung und Vergabe von Förderprogrammen 371 neue Arbeitsplätze (davon
95 Ausbildungsplätze) durch Neuansiedlung, Erweiterung und Verlagerung von Betrieben. Rund
6.300 Arbeitsplätze konnten so dauerhaft gesichert werden.
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Konzeption/Realisierung: TEXT&IDEEN HansJörg Werth, Uwe Kiupel
Redaktion: Hans-Jörg Werth
Fotos: Abelmann, archisurf, BEAN, BIS,
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Bernd Kusber, W. Scheer, Sparkassen Bau und
Grund GmbH, Vereinigte Bau- und Siedlungsgenossenschaft, H.-J. Werth, Zoo am Meer
Gestaltung/Druck: müllerDITZEN Druckerei
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ISSN 1861-5759