stadtleben 4/2015

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stadtleben 4/2015
stadtleben
DAS MIETERMAGAZIN AUSGABE 04 / 2015
Winter olé!
Draußen ist es kalt und grau.
Machen Sie es sich drinnen
gemütlich! So verdrückt sich
jeder Winterblues
Seite 17
Kiez mit
Bodenhaftung
Cooles Café neben alteingesessenem Friseursalon:
Pankow putzt sich heraus
und bleibt sich doch treu.
Ein Kiezspaziergang
Seite 28
Ein Hoch
auf Marzahn
Alessandro Libonati hat ganz Berlin im Blick. Der Italiener führt
Neugierige über eine neue Aussichtsplattform: den Skywalk. Von
dort oben blickt er auf Marzahn. Einst Ortsteil mit tristem Plattenbauimage, heute Kiez mit Zukunft ab Seite 08
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02
AKTUELLES
stadtleben 04 / 2015
EDITORIAL
degewo bildet aus
Azubi werden!
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beginn 016
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Sommt beewerben!
Jetz
Du bist perfekt, so wie du bist
Lust, die Stadt mitzugestalten? Kein Problem! degewo bietet
im nächsten Jahr wieder Ausbildungsplätze in kaufmännischen
und technischen Berufen sowie Duale Studiengänge an. Wer
einen Platz ergattert, arbeitet bei Berlins größtem Wohnungsbauunternehmen und erlebt mit, wie sich das Gesicht der
Stadt verändert. Dass man dabei auch um die Ecke denken
muss, weiß Maike Groth von der Unternehmensentwicklung:
„Deshalb suchen wir auch Bewerber mit Ecken und Kanten.
Schulnoten sind wichtig, aber nicht alles. Uns kommt es auf
die Persönlichkeit an – das zeigen wir derzeit auch mit einer
Werbekampagne in den Kinos.“
Wer sich für eine Ausbildung bei degewo interessiert, kann sich
bewerben. Informationen zu den Berufen und zum Bewerbungsprozess gibt es auf www.ausbildung.degewo.de.
AKTUELLES
stadtleben 04 / 2015
Duale Studiengänge
Immobilienwirtschaft, Facilitymanagement,
Bauwirtschaftsingenieurwesen
Kaufmännische Ausbildung
Immobilienkaufleute, Informatikkaufleute, Steuerfachangestellte, Kaufleute für Büromanagement
Technische Ausbildung
Maler und Lackierer, Elektroniker Energie- und
Gebäudetechnik, Gebäudereiniger
Alle Angebote richten sich an Frauen und Männer. Allein der besseren Lesbarkeit wegen verwendet stadtleben nur eine Geschlechterform.
Überraschung
Ich wohne noch nicht
so lange in Berlin wie
die meisten von Ihnen.
Doch trotzdem habe
ich längst festgestellt:
Berlin hält viele Überraschungen bereit.
Die größte war für
mich zu entdecken,
KRISTINA JAHN
dass unsere Hauptdegewo-Vorstandsmitglied
stadt aus so unterschiedlichen Kiezen,
Quartieren und Ortsteilen besteht – jeder
Einzelne auf seine Art lebenswert. Zuletzt ist
mir das wieder in Marzahn aufgefallen, dem
Stadtteil, um den sich die Titelgeschichte
dieser stadtleben-Ausgabe dreht. Lange galt
er als öde Plattenbausiedlung, doch wer
genau hinguckt, erkennt: In Marzahn lässt es
sich leben. Der Kiez ist in Bewegung, er ist
so grün wie kaum ein anderer in Berlin, und
die Mieten sind niedrig. Aber lesen Sie am
besten selbst ab Seite 08.
Ich habe in diesem Jahr noch etwas über
Berlin gelernt: Diese Stadt kann viel mehr
schaffen, als man denkt. Seit Monaten
strömen Flüchtlinge nach Deutschland und
auch hierher. Und obwohl der Wohnraum
knapp ist, versuchen wir nach wie vor, Platz
für sie zu finden. Auch degewo hilft dabei –
und darauf bin ich stolz! Denn gerade jetzt
zur Vorweihnachtszeit, wenn Sie die neue
stadtleben in Händen halten, sollten wir uns
doch daran erinnern, dass es unsere Pflicht ist,
Menschen in Not zu helfen. In diesem Sinne
wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein erfüllendes und fröhliches Weihnachtsfest sowie
ein glückliches und gesundes Jahr 2016!
Inhalt
04 / 2015
22
AKTUELLES
WOHNEN
02
16
AZUBI WERDEN!
DER WINTERBÄR
degewo bietet 2016
wieder Ausbildungsplätze an
Lenz Koppelstätter
will sich im Winter am
liebsten einhöhlen.
Doch der Nachbar
stört
04
GANZ SCHÖN VIEL LOS
05
degewo AKTUELL
06
TERMINE, TERMINE
07
IMPRESSUM
17
8 x GEMÜTLICHKEIT
Schluss mit dem Winterfrust. Jetzt machen
wir es uns zu Hause
gemütlich. stadtleben
weiß wie
20
ENERGIE, BITTE!
LEBEN
08
MARZAHN WÄCHST
ÜBER SICH HINAUS
Herzlichst, Ihre
STADT
Monotone Großsiedlung – das war einmal.
In Marzahn bewegt
sich was: Neue Bürger
ziehen hinzu, der Kiez
wird hipper
Die Spülmaschine
läuft, die Heizung
wärmt – doch woher
stammt eigentlich
die Energie in den
degewo-Häusern?
Ein Überblick
DIE ERMÖGLICHER
Hilfe benötigt?
stadtleben kennt drei
Menschen, die sich für
andere einsetzen
26
FEUER UND WASSER
Ganz unauffällig: Wie
aus einer Feuerwache
ein Wohnhaus wurde
28
AUF DEM BODEN
GEBLIEBEN
Was der Pankower am
liebsten macht?
Quatschen. Wer das
sehen will, sollte sich
aber auch die Attraktionen nicht entgehen
lassen. Ein Kiezspaziergang
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RÄTSEL & RABATTE
03
04
AKTUELLES
stadtleben 04 / 2015
AKTUELLES
stadtleben 04 / 2015
Ganz schön viel los
degewo aktuell
Aufgepasst! degewo lädt Sie zu Veranstaltungen und Aktionen ein.
stadtleben erklärt, wie Sie teilnehmen können
Gut zu wissen: 1.200 Mitarbeiter, 75.000 Wohnungen und
noch mehr Mieter – stadtleben verrät, was bei degewo passiert
Akrobatisch
Zirkus wunderbar
6.170
ZAHL DES QUARTALS:
DIE
AB I N E
G
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A
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ch n u
Mitma nen!
gewin
Quadratmeter
groß ist das Eisstadion Horst Dohm in Wilmersdorf.
Genug Platz für Profis wie Hobbyeisläufer. Wer
es bei dem winterlichen Vergnügen gerne etwas
kuscheliger hat, sollte an einer der Eisbahnen
vorbeischauen, die zur Weihnachtszeit in der Stadt
aufgebaut werden: zum Beispiel am Potsdamer
Platz, auf dem Bikini-Haus oder rund um den
Neptunbrunnen.
www.weihnachteninberlin.de/erleben/eisbahnen
Mehr Kreativität
degewo STELLT WEITERE NEUBAU-WEICHEN. „bauWerk“, das eigene
in der „Wunderkammer“ der australischen Zirkus-Kompanie „CIRCA“. Wie
der Name des Programms verspricht, lassen Regisseur Yaron Lifschitz und
seine Truppe verschiedene Künste verschmelzen: Kabarett, Burlesque und
Neuen Zirkus, Klassik, Jazz, Swing und Pop, Akrobatik und Tanz. Und das
Beste: Sie gastieren mit ihrer Show in diesem Winter in Berlin – im Ballsaal
des Chamäleon Theaters in den Hackeschen Höfen.
Lust zuzuschauen? stadtleben verlost exklusiv an degewo-Mieter 4 x 2 Freikarten. Wer teilnehmen möchte, blättert auf die Seite 31 dieser Ausgabe und
nimmt am Gewinnspiel „Manege frei!“ teil.
Planungsbüro von degewo, wird ab sofort von sieben externen Architekturbüros unterstützt. „Indem wir dauerhaft mit den Büros kooperieren, können
wir schneller planen und immer wieder dazulernen. Außerdem können
wir Innovationen entwickeln – und unsere Qualität stets steigern“, erklärt
degewo-Vorstand Kristina Jahn. degewo plant, bis 2020 pro Jahr etwa 1.600
neue Wohnungen in Berlin zu errichten. Dass nicht nur ein Architektenbüro,
sondern mehrere Büros an den Projekten arbeiten, sorge außerdem für
gestalterische Vielfalt der Entwürfe, so Jahn weiter.
Musikalisch
Die Schoko-Meisterin
Ein Abend mit ABBA
BITTE DAUMEN DRÜCKEN! In der Grolmanstraße in Charlottenburg
KLEINE ZEITREISE GEFÄLLIG? degewo-Mieter
liefen Mitte Oktober die WM-Vorbereitungen auf Hochtouren. Sabine Dubenkropp – Inhaberin der Confiserie Melanie, degewo-Mieterin und amtierende Deutsche Schokoladenmeisterin – ging in Paris für Deutschland
bei der Schokoladen-Weltmeisterschaft an den Start. Wie sie abgeschnitten hat, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, sicher ist jedoch: Die
Confiserie ist ein wunderbares Ziel für den Weihnachtsgeschenk-Einkauf.
Confiserie Melanie, Grolmanstr. 20, 10623 Berlin, Tel. 030 / 31 38 33 0,
www.bei-melanie.de, Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-16 Uhr
lauschen exklusiv Welthits wie „Mamma Mia“ und
„Waterloo“. stadtleben verlost 3 x 2 Freikarten für
„Die ABBA-Story“ im Estrel Festival Center.
Senden Sie eine E-Mail an [email protected],
Stichwort: „ABBA“. Die Gewinner werden benachrichtigt,
Telefonnummer nicht vergessen! Für degewo-Mieter
gibt es auch Tickets zum Vorzugspreis von 29 Euro. Spielzeiten 2. bis 24. Januar, Reservierung: 030 / 6831 6831
NEUES PARKHAUS
degewo baut weiter. Im Agnes-Straub-Weg
in der Gropiusstadt wird deshalb im Januar ein
Parkhaus abgerissen, um Platz für ein neues
Wohnhaus zu schaffen. Bis Sommer 2017 entstehen dort 57 neue Wohnungen und einige
Geschäfte. Als Ersatz hat das Wohnungsbauunternehmen ein neues, offenes Parkhaus in der
Fritz-Erler-Allee gebaut – nur wenige Fußminuten vom alten entfernt. Eine Parkbucht kostet 60
Euro pro Monat.
Wer noch auf der Suche nach einem Platz für
sein Auto ist, meldet sich im Kundenzentrum Süd,
Tel. 030 / 24685 2188.
ERFOLGREICHER WOHNFÜHRERSCHEIN
ATEMBERAUBENDE AKROBATIK, TOLLKÜHNE TÄNZE – willkommen
Köstlich
degewo NEWSTICKER
Wohnraum für Flüchtlinge
EIN THEMA, DAS ALLE BESCHÄFTIGT: Der
Flüchtlingsstrom nach Deutschland ist auch
bei degewo ein Thema. Der Konzern hat –
wie alle kommunalen Wohnungsunternehmen – bereits 2011 einen Kooperationsvertrag mit dem Land Berlin geschlossen.
Er legt fest: Die sechs Kommunalen stellen
jährlich zahlreiche Wohnungen zur Verfügung. „Aufgrund der aktuellen Lage haben
wir jetzt zusätzliche Wohnungen gemeldet“,
erklärt Volker Bussler, Ansprechpartner für
Flüchtlingsfragen bei degewo.
Auch wohnen will gelernt sein – und deshalb
unterstützt degewo bereits seit längerer Zeit in
Köpenick und Marzahn den „Wohnführerschein“.
In dem Projekt lernen junge Menschen, die zu
Hause ausziehen möchten, welche Pflichten
und Rechte sie als Mieter haben. Dabei werden
Fragen geklärt wie: Welche Kosten kommen auf
sie zu? Wie begegnen sie den Nachbarn? Oder
welche Aufgaben hat der Vermieter? Das Projekt
ist so erfolgreich, dass das Marzahner Angebot
jetzt auch als herausragendes Beispiel in einer
Broschüre der deutschen Immobilienwirtschaft
vorgestellt wird. Weitere Initiatoren des Wohnführerscheins sind das Quartiersmanagement
Mehrower Allee, die Wohnungsgenossenschaft
Marzahner Tor und die Allod Immobilien- und
Vermögensverwaltungsgesellschaft.
www.wohnfuehrerschein.de
EHRENAMTLICHE GESUCHT
Das degewo-Beteiligungsunternehmen SOPHIA
hat in Marzahn den Nachbarschaftstreff „Sonnenblume“ gegründet. Seit April können die
Mieter der umliegenden degewo-Häuser dort
ihre Freizeit gestalten oder sich selbst für die
Einrichtung engagieren. Es finden regelmäßig
Kurse zu Themen wie „Musik & Bewegung“
statt, außerdem trifft sich in den Räumen in
der Wittenberger Straße 23 die Bastel- und
Handarbeitsgruppe, das Kiezfrühstück findet
hier statt und zwei Mal wöchentlich gibt es
einen Spielenachmittag. Doch das Angebot soll
noch weiter ausgebaut werden, deshalb werden
Ehrenamtliche gesucht, die Veranstaltungen zu
Fotografie, Gedächtnis- und Konzentrationstraining, Sport für Senioren oder Englischunterricht
anbieten können.
Wer Lust hat mitzuarbeiten, meldet sich beim Leiter
der Einrichtung, Thorsten Höne, Wittenberger Str.
23, 12689 Berlin,
Tel. 030 / 91 43 49 02, [email protected].
05
06
AKTUELLES
stadtleben 04 / 2015
Termine, Termine
Der degewo-Kalender. stadtleben verrät Ihnen die wichtigsten
Ereignisse des Winters. In Ihrem Kiez und in ganz Berlin
BRUNNENVIERTEL, IM DEZEMBER
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Mitma nen!
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Kiezmagazin
Das Brunnenviertel hat wieder ein Magazin: Der „Brunnen“ erscheint vier
mal im Jahr, die aktuelle Ausgabe liegt seit dem 4. Dezember bei allen
öffentlichen Stellen im Quartier aus. Das kostenlose Heft wird ehrenamtlich von einer Bürgerredaktion produziert, die über Neuigkeiten aus dem
Kiez berichtet: Wo wird gebaut? Wo etwas abgerissen? Welche Angebote
für Kinder gibt es?
Erhältlich im degewo-Kundenzentrum Nord, Brunnenstr. 128, 13355 Berlin
MARIENGRÜN & GROPIUSSTADT,
13. & 20. DEZEMBER
Backen und Basteln
degewo lädt Kinder, Eltern und Großeltern in der Adventszeit in zwei
Kiezen wieder zum Backen von Weihnachtsplätzchen und Basteln von
Weihnachtsfiguren ein.
Marienfelde: 13. Dezember, 15–18 Uhr, Nachbarschaftscafé Altes Waschhaus,
Waldsassener Str. 40, 12279 Berlin
Gropiusstadt: 20. Dezember, 15–18 Uhr, VHG-Küche, Martin-LichtensteinGrundschule, Wutzkyallee 80, 12353 Berlin
AKTUELLES
stadtleben 04 / 2015
KÖPENICK, 12. JANUAR
WILMERSDORF, GANZJÄHRIG
Senioren gemeinsam
Erzählwerkstatt
Neues Angebot für ältere Kiezbewohner: In der
Begegnungsstätte in der Alfred-Randt-Straße
42 findet ab Januar an jedem zweiten Dienstag
im Monat ein Themenfrühstück statt. Teilnehmen können alle Senioren des Allende-Viertels,
die Lust auf einen Plausch haben.
Kennenlernfrühstück: 12. Januar, Alfred-RandtStr. 42, 12559 Berlin, Tel. 030 / 668 652 90
Sie wollen die Erinnerungen an Ihr
Leben festhalten? Dann schauen Sie
doch mal im SchlangeTreff vorbei.
Dort stehen die Türen einer von der
Aktion Mensch unterstützten Erzählwerkstatt allen Interessierten offen.
Bester Termin für Einsteiger: immer
mittwochs, 10 – 13 Uhr.
Schlangenbader Str. 22, 14197 Berlin,
weitere Termine auf www.erzaehlwerkstatt-berlin.de
MITTE, 1. JANUAR
Neujahrslauf
KÖPENICK, 23. DEZEMBER
Weihnachtssingen mit dem
FC Union
Die Berliner laufen gerne – und nach all dem
Festtagsessen ist das auch eine besonders gute
Idee. Am 1. Januar bittet der SCC Berlin jedermann zum Neujahrslauf zwischen Brandenburger Tor und Berliner Dom. Eine Strecke, die
auch mäßig trainierte Läufer schaffen können.
Brandenburger Tor, www.berliner-neujahrslauf.
de, Voranmeldung nicht nötig, kein Startgeld,
um Spenden wird gebeten.
2003 trafen sich 89 Union-Fans im Stadion An der
Alten Försterei zum Weihnachtsliedersingen, 2010
erfüllten bereits über 10.000 Stimmen das eiserne
Wohnzimmer. Inzwischen ist das Weihnachtssingen
ein generations- und vereinsübergreifendes Ereignis. Wir verlosen 15 x 2 Karten.
Senden Sie eine E-Mail an [email protected],
Stichwort: „Weihnachtssingen“. Einsendeschluss:
15. Dezember. Stadion An der Alten Försterei, An der
Wuhlheide 263, Einlass ab 17 Uhr
WILMERSDORF, GANZJÄHRIG
Internettreff
Der Verein AKolleg bietet in der
Schlangenbader Straße 25 Workshops und Einzeltrainings rund um
Computer und Internet an. Themen
sind zum Beispiel: Soziale Netzwerke,
Bildbearbeitung, Blogs, Smartphones
und Tablets.
Schlangenbader Str. 25, 14197 Berlin,
Tel. 030 / 897 491 80, www.internettreff-schlange.de , Mo bis Do 9 – 17 Uhr,
Fr 9 – 12 und 14 – 16 Uhr. Voranmeldung und kleine Spende für Teilnahme
werden erbeten.
BERLIN
Mitgemacht
MARIENGRÜN, 4. – 6. & 11. – 13. DEZEMBER
Sie möchten hier oder auf anderen Seiten der stadtleben auch von Ihrem
Kiez lesen? Zum Beispiel von Veranstaltungen, die Sie selbst organisiert
haben, Nachbarn, die sich für das Quartier engagieren, oder auch über Missstände? Dann schicken Sie Ihre Vorschläge an [email protected].
Auf dem Bauernhof
Ein Bauernhof im Lichterglanz? In Berlin? Das klingt
romantisch und ist es auch: In Mariengrün lädt
die Familie Lehmann alljährlich zu einem kleinen
Weihnachtsmarkt auf ihrem Bauernhof an der alten
Dorfaue – mit Handwerk, Kunst, Schmuck, Ponys,
einer Kutsche und hausgemachter Erbsensuppe.
Lehmanns Bauernhof, Alt-Marienfelde 35,
12277 Berlin, www.lehmanns-bauernmarkt.de,
freitags (4. und 11.12.) 14 – 20 Uhr; samstags und
sonntags (5. bis 6.12. und 12. bis 13.12.) 12 – 20 Uhr
IMPRESSUM
Herausgeber und Verleger
degewo Aktiengesellschaft, Potsdamer Str. 60, 10785 Berlin Projektleitung Kristina Jahn (V. i. S. d. P.),
Isabella Canisius, 030 / 26485 1513, [email protected], degewo.de
Redaktion G+J Corporate Editors GmbH, Büro Berlin (Leitung Joerg Strauss), Friedrichstr. 82, 10117 Berlin, corporate-editors.com Publishing Management Eva Kanthack, 030 / 2757 2409 6822
Redaktionsleitung Margitta Schulze Lohoff (FR) Art Direction Britta Hinz, Dorothee Swinke (FR) Bildredaktion Isabell Seifert (FR) Schlussredaktion Dr. Egbert Scheunemann (FR) Druck Neef +
Stumme, Wittingen Titelfoto Steffen Roth Fotos degewo (S. 2, 3, 5, 15); Chamäleon Theater Berlin (S. 4); Andreas Friese (S. 4); Holger Talinski (S. 5, 22 – 30); Tara Romasanta / Stocksy (S. 6); DAVIDS
(S. 6); Eduard Bonnin / Stocksy (S. 7); Getty Images (S. 7, 18); Steffen Roth (S. 8 – 14); Plainpicture (S. 17, 18); Picturepress (S. 18); living4media (S. 19); Glada Canu / Stocksy (S. 19); Tom Tomczyk /
Stocksy (S. 19); Landesarchiv Berlin (S. 27) Illustrationen Lisa Schweizer (S. 16, 19); Pia Bublies (S. 20-21) stadtleben erscheint viel Mal jährlich. Auflage 80.246 Exemplare
07
MARZAHN
Marzahn wächst
über sich hinaus
Marzahn? Unendliche Hochhaussiedlung! Nur Plattenbau! Kann das
lebenswert sein? Aber ja! Der Ortsteil im Nordosten ist wahrscheinlich einer
der meist unterschätzten Kieze der Stadt. Die Bewohner mögen ihr Viertel,
denn hier tut sich was. Was genau, hat stadtleben eine Neu-Marzahnerin, eine
junge Mutter, einen Fremdenführer und eine Galeristin gefragt
Text: Alexander Krex Fotos: Steffen Roth
10
LEBEN
stadtleben 04 / 2015
P
lattenbau, das ist ein ganz normales
Wort. Es bezeichnet ein Gebäude,
das aus Fertigteilen montiert wurde,
nicht mehr und nicht weniger. Eigentlich. Denn „in die Platte ziehen“ bedeutet für viele
nichts anderes als sozialer Abstieg. Und weil kein
Ort in Berlin so für den Plattenbau steht wie Marzahn, hat der keinen besonders guten Ruf. Noch,
muss man dazu sagen, denn der Wandel ist nicht
zu übersehen. Und auch die Zahlen sprechen dafür, dass der Stadtteil, der nördlich des Tierparks
beginnt und bis zur nordöstlichen Stadtgrenze
reicht, immer attraktiver wird.
Als Wohnlage ist Marzahn so begehrt wie seit
25 Jahren nicht mehr. Während nach dem Fall
der Mauer die Zahl der Leerstände lange Zeit nur
anstieg und 4.000 Wohnungen sogar abgerissen
wurden, geht sie seit einer Weile wieder zurück.
degewo – größter Vermieter von Plattenbauten in
Marzahn – bestätigt den Trend. „Als ich vor fünf
Jahren hier herkam, standen 1.200 Wohnungen in
der Großsiedlung leer“, erzählt Dirk Enzesberger,
Leiter des degewo-Kundenzentrums Marzahn.
„Heute sind es nur noch wenige.“ Um für den
prognostizierten Zuzug gewappnet zu sein, investiert das Wohnungsbauunternehmen: 700 neue
Wohnungen sollen im Ortsteil entstehen, Apartments für Studenten an der Ludwig-Renn-Straße
zum Beispiel. Baubeginn ist nächstes Jahr.
Es kommen mehr Menschen nach Marzahn,
das ist die eine Sache. Bemerkenswert ist aber
auch, dass es den Neuankömmlingen wirtschaftlich besser geht. Lag das durchschnittliche Haushaltseinkommen der Neumieter im Jahr 2010
01
02
04
03
noch bei 1.180 Euro, ist es heute auf 1.782 Euro
angestiegen. „Wir gleichen uns dem Berliner
Durchschnitt an“, sagt Enzesberger. Es gebe mehr
Arbeitsplätze im Bezirk und der Mindestlohn
wirke sich auch positiv aus. Neue Mieter kommen
auch aus Leipzig, Dresden und dem Ruhrgebiet.
„Es sind nicht nur jene, die von den steigenden
Mieten aus Friedrichshain verdrängt werden“,
stellt Enzesberger klar. Mit seinem günstigen
Wohnraum sei der Stadtteil einfach ein guter
Startpunkt für Neuberliner – die S-Bahn braucht
keine halbe Stunde zum Alexanderplatz. „Marzahn wird Kult“, da ist sich Enzesberger sicher.
Es ist grün und ruhig, das merken Besucher
sofort. Aber es tut sich auch was. An der Marzahner Promenade hat eine Galerie eröffnet, im
Orwo-Haus an der Landsberger Allee proben
junge Bands und von der neuen Aussichtsplattform Skywalk schauen Anwohner und Touristen
je nach Blickrichtung bis zum Teufelsberg oder
weit hinein nach Brandenburg. Die Idee für den
Skywalk entstand im degewo-Team. Immer wieder hatten Architekturstudenten oder Delegationen aus dem Ausland gefragt, ob man die größte
Plattenbausiedlung Deutschlands auch von oben
sehen könne. Seit Ende September kann man das.
Für den Leiter des Standortmarketings Marzahn-Hellersdorf, Oleg Peters, ist der Skywalk
ein Volltreffer. „Passt doch perfekt zu unserem Claim: Berlins beste Aussichten!“, sagt er.
05
01
Zurück in die Zukunft:
Dieser Trabi parkt auf
Marzahner Straßen
Die Neumieterin
PETRA WERMKE
02
Dörfliche Idylle: die
Bockwindmühle in
Alt-Marzahn
03
Der Blick aus dem 16.
Stock: auf Grün, Plattenbauten und Brandenburg
als Kulisse
04
Sonnenplatz:
Petra Wermke auf
ihrem Balkon
05
Nabel der Welt: internationale Wegweiser vor
dem Rathaus Marzahn
MARZAHN
Der Ortsteil im Osten
Berlins ist Teil des Bezirks
Marzahn-Hellersdorf.
Rund 100.000 Menschen
leben hier, 5.449 von
ihnen teilen sich durchschnittlich einen Quadratkilometer. Die heutige
Großsiedlung entstand
in den 1970er- und
80er-Jahren.
Erst aus der Vogelperspektive erkenne man, wie
viel Grünflächen Marzahn wirklich hat. „Das ist
kein Plattenmeer.“ Warum das so ist, weiß Peters.
Sein Vater war als Stadtbaurat für die Errichtung
der Großsiedlung verantwortlich, die 1977 mit
der Grundsteinlegung an der Marchwitzastraße
begann. Vorher war dort nur Acker, und weil
man Platz hatte, sind die Abstände zwischen den
Wohnhäusern viel größer als in anderen Großsiedlungen wie Gropiusstadt oder dem Märkischen Viertel. „Ein historischer Glücksfall“, sagt
Peters. Und es sieht so aus, als würden den immer

mehr Menschen für sich entdecken.
Wer Petra Wermke in einem der Hochhäuser
am Helene-Weigel-Platz besucht, betritt eine
Wohnung voller Familienerbstücke. Die Vitrine
aus dunklem Holz und das Buffet im Gästezimmer
sind ihre Lieblingsmöbel. „Die sind von meiner
Oma“, sagt Wermke, bevor sie die Tür zu ihrem
Balkon öffnet. Einem ihrer Balkons, muss man
sagen, denn sie hat zwei: Auf einem sieht sie den
Sonnenaufgang, auf dem anderen kann sie in der
Nachmittagssonne sitzen. Seit einem halben Jahr
wohnt Petra Wermke in Marzahn. Vorher lebte die
53-Jährige in einem Einfamilienhaus in Biesdorf.
Als die Kinder aus dem Haus waren, wollte sie was
Neues und wagte den Aufstieg: Früher lebte sie
im Erdgeschoss, heute im 16. Stock. „Der Ausblick
ist toll, diese Weite hatte ich vorher nicht. Und so
viel Sonne.“ Wenn sie ohne Einkäufe nach Hause
kommt, nimmt sie sogar die Treppen, drei Minuten
braucht sie bis zur Wohnungstür, das hält fit. Ihr
jüngerer Sohn ist auch in einen Plattenbau gezogen, gar nicht weit weg – mit Westbalkon. „Den
Sonnenuntergang habe ich ihm gelassen“, sagt
Wermke und lacht.
12
LEBEN
stadtleben 04 / 2015
Die Jule-Absolventin
ANGELINA MERING
01
02
Angelina Mering (Name geändert) weiß, wie es
ist, wenn man sich beweisen will, aber nicht darf.
Die 26-Jährige schloss ihre Lehre zur Restaurantfachfrau mit hervorragenden Noten ab und wollte
natürlich sofort arbeiten. Das Problem: Sie ist
alleinerziehende Mutter. Kaum ein Arbeitgeber
traute ihr zu, mit Kind einen stressigen Job in der
Gastronomie zu bewältigen. „Da nützen einem
die besten Prüfungsnoten nichts“, sagt Mering.
Sie sitzt auf einem Sessel im Gemeinschaftsraum
des Projektes Jule in der Golliner Straße. Seit zwei
Jahren wohnen Mering und ihr siebenjähriger
Sohn im gleichen Haus in einer der 15 Wohnungen
des degewo-Projekts. Jule ist berlinweit einzigartig, den Teilnehmern wird ein Ausbildungsoder Arbeitsplatz vermittelt. Damit das gelingt,
bekommen sie nicht nur ein Zuhause, sondern
werden auch bei der Kinderbetreuung unterstützt.
Bei Angelina hat es mit dem Job nur dank Jule
trotzdem noch geklappt. Sie arbeitet heute im
Marzahner Event-Zentrum Alte Börse. Bald wird sie
in eine eigene Wohnung ziehen. Sie ist zufrieden
mit sich – ihr Arbeitgeber übrigens auch.
01
Galeristin in Marzahn:
Karin Scheel
02
Kunst im Plattenbau:
Die Galerie M ist seit
1989 in Marzahn
03 + 04
01
Ehre dem Kleingarten:
Eine Ausstellung in der
Galerie ist den Mini-Oasen gewidmet und zeigt
ein Kaffee-Service aus
der DDR-Zeit
02
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03
Die Galeristin
01
KARIN SCHEEL
Stolze Jule-Absolventin:
Angelina Mering
02
Immer Aktion: Die Kinder
der Jule-Teilnehmer
haben Wandbilder
gebastelt
03
Von wegen triste Platte:
In der Golliner Straße,
wo auch Jule zu Hause
ist, sind die Balkone bunt
bemalt
04
Karin Scheel steht in ihrer Galerie und erklärt, was alte Hollywoodschaukeln
und Gartenmöbel mit Kunst zu tun haben: Die Möbelstücke sind Teil einer
Installation, die den langen Raum der Galerie M an der Marzahner Promenade
46 einnimmt. Kunst zum darauf Sitzen sozusagen. Thema der aktuellen Ausstellung – alle acht Wochen gibt es etwas Neues zu sehen – sind Kleingärten.
„Was wir hier zeigen, soll immer auch eine Brücke zu den Anwohnern bauen“,
sagt Scheel. Deshalb spielt auch dieses Mal Marzahn eine Rolle: Lange bevor
die Großsiedlung entstand, lagen hier Parzellen für Kleingärtner. Auf einem
Monitor werden Fotografien gezeigt, die das beweisen, Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus den 1930er-Jahren mit Datschen und Schrebergärten. „Heute
sind die Häuser etwas höher“, sagt Scheel und deutet auf die modernisierten
Neubauten, die man durch die bodentiefen Fenster sieht. Das Interesse an der
Ausstellung sei groß. „Die Marzahner sind sehr interessiert an Kunst“, sagt sie.
Damit das so bleibt, steht die Galerie M jedem offen und organisiert regelmäßig Workshops zur Kunstvermittlung.
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14
LEBEN
LEBEN
stadtleben 04 / 2015
Der Skywalk-Guide
Adressen und Tipps
ALESSANDRO LIBONATI
Den Augenblick, in dem die Besucher die Aussichtsplattform in 70 Metern Höhe betreten, mag
Alessandro Libonati am liebsten. Dann schweigt
er und beobachtet sie beim Staunen. „Die Gäste
sind vollkommen fasziniert und wollen erst einmal
gar nichts hören“, sagt Libonati, der die Besucher
ehrenamtlich über den Skywalk führt. Erst nach ein
paar Minuten beginnen sie mit den Fingern über
die Brüstung gen Norden, Osten, Süden und vor
allem Westen zu zeigen und zu rätseln. „Das ist der
Moment, wo ich meine 360-Grad-Tour beginne
und erkläre, was man alles sehen kann.“ Den
Fernsehturm, den Dom, den Potsdamer Platz, den
Schöneberger Gasometer, sogar das Zementwerk
Rüdersdorf, dessen Silhouette sich im Osten am
Horizont abzeichnet. Normalerweise führt Libonati,
der 2010 aus Mailand nach Berlin zog, Touristen
durch die Innenstadt. Seine Neugier trieb ihn jetzt
nach Marzahn auf den Skywalk, der auf einem
Hochhaus in der Raoul-Wallenberg-Straße errichtet
worden ist. „Hier oben hat man das Gefühl von
Freiheit“, sagt er und atmet tief durch. Das nächste
Mal, wenn Libonati eine Touristengruppe am Brandenburger Tor verabschiedet, wird er ihnen raten,
Marzahn nicht zu vergessen.
GUTE AUSSICHTEN
04
Dach mit Krone: Der Skywalk thront auf einem
Hochhaus in der RaoulWallenberg-Straße
05
„Guck mal da unten …
Der Skywalk befindet sich auf dem Dach
eines Hochhauses nahe dem S-Bahnhof
Raoul-Wallenberg-Straße. Die Führung
über die Stahlgitter-Konstruktion dauert
rund eine Stunde und ist kostenlos.
Interessierte Gruppen (je maximal 15
Personen) melden sich im degewo-Kundenzentrum Marzahn an.
Raoul-Wallenberg-Str. 40 / 42, 12679 Berlin,
Tel. 030 / 264 852 588, [email protected]
06
04
… liegt Marzahn.“
Der Skywalk bietet beste
Aussichten – auch auf
den Sonnenuntergang
KUNST ZWISCHEN HOCHHÄUSERN
Die Galerie M zeigt die Arbeiten professioneller Künstler, die sich mit dem Thema
Stadt auseinandersetzen. Die 200 Quadratmeter Ausstellungsfläche werden alle
sechs bis acht Wochen neu bespielt.
Marzahner Promenade 46, 12679 Berlin
MIT KIND ZUM ABSCHLUSS
Das Projekt Jule unterstützt alleinerziehende Mütter und Väter im Alter zwischen 18
und 27 Jahren auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Das von degewo
initiierte Projekt hilft bei Wohnen, Kinderbetreuung und Arbeitsvermittlung. Zurzeit
sind vier Wohnungen frei.
01
02
Wer interessiert ist, erhält hier weitere Infos:
Tel. 030 / 936 654 19, [email protected]
05
06
03
ANDERE LÄNDER, ANDERE BLÜTEN
21 Hektar groß ist das Gelände der Gärten
der Welt in Marzahn. Und nebenan laufen
derzeit die Vorbereitungen für die IGA im
Jahr 2017. degewo-Mieter können jetzt
wieder vergünstigte Jahreskarten für die
Gärten und drei weitere Parks kaufen
(gültig ab sofort bis 31.12.2016, Rabattcoupon erhältlich in allen degewoKundenzentren).
Eisenacher Str. 99, 12685 Marzahn
01
KLINKER STATT PLATTE
Skywalk- und BerlinExperte: der Mailänder
Alessandro Libonati
Das Gelände der Alten Börse war einst ein
Umschlagplatz für Rinder und Schweine,
wurde vor dem Verfall gerettet und bietet
heute Raum für Kunst, Handwerk, Kultur
und Events (zum Beispiel für die Künstler
aus dem Tacheles in Mitte). Ein Restaurant
und eine Bierbrauerei gibt es auch.
02
Was gibt es hier zu sehen?
Libonati erklärt einer
Besuchergruppe die
Aussicht vom Skywalk
03
Blick über Berlin: Ein Gast
greift zum Fernglas
Zur Alten Börse 59, 12681 Marzahn,
www.alte-boerse-marzahn.de
15
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WOHNEN
stadtleben 04 / 2015
8x
Gemütlichkeit
Der Winterbär
Flurfunk. Winter in Berlin? „Fürchterlich!“, sagt Lenz Koppelstätter.
Er würde am liebsten Winterschlaf halten – vor allem wegen des
lieben Nachbarn, Herrn N.
Illustrationen: Lisa Schweizer
Der Winter in Berlin? Grau, eisig, verschneit. Manchmal scheint es,
als wäre die kalte Jahreszeit in Deutschlands Hauptstadt besonders unwirtlich.
stadtleben weiß Rat und gibt acht Tipps für mehr Behaglichkeit
D
er Mensch unterscheidet sich in
vielerlei Hinsicht vom Tier – und
das ist auch gut so. Wir haben die
Philosophie, wir haben Tischmanieren, wir können Filme schauen. Das alles machen Tiere nicht. Doch viele machen etwas, das
wir Menschen nicht tun und um das ich sie beneide: Sie halten Winterschlaf.
„Und wie ist Berlin im Winter so?“ Das werde
ich oft von Freunden gefragt, die nicht in Berlin
leben. „Ich weiß es nicht“, antworte ich. Und um
ihnen eine Erklärung zu bieten, füge ich hinzu:
„Ich gehe kaum raus. Ich mache schon seit Jahren Winterschlaf.“ Ich versuche es zumindest.
Es würde auch klappen. Wenn da Herr N. nicht
wäre, der Nachbar über mir. Herr N. ist kein Winterschlafmensch. Winterschlafmenschen sind ruhige Zeitgenossen. So wie auch ich einer bin. Man
hört uns kaum. Wir verkriechen uns während der
dunklen, verschneiten, kalten, grauen, windigen,
feuchten Monate – also in Berlin von Mitte Oktober bis Mitte April – in unseren Wohnungen,
unter Decken auf unseren Sofas, wir trinken viel
Tee und lesen tausendseitige Literaturklassiker
im flackernden Licht der Kerzen. Ruhe, Stille,
Geborgenheit, Frieden – das ist unser Berliner
Winter. Wenn wir gezwungenermaßen aus dem
Haus müssen, verstecken wir unsere Gesichter
hinter dicken Schals und huschen unbemerkt um
die Ecken. Man nimmt uns kaum wahr. Wir verschwinden in der schwarzweißen Wintertristesse.
stadtleben 04 / 2015
01
ATMOSPHÄRE SCHAFFEN
Herr N. ist das Gegenteil. Herr N. tut im Winter so, als wäre es Sommer. Er telefoniert. Lauthals. Bei Minusgraden auf dem Balkon, sodass
ich jedes Wort mithören muss. „Mensch ja, toller
Tag heute. Ich habe mich durch den tiefen Schnee
gekämpft. Mit dem Fahrrad. So ein bisschen
Schnee, das macht doch nichts …“ Er hört laut
Musik. Sommerhits. Bei offenem Fenster. „Hot
town, summer in the city, back of my neck, gettin’
dirty and gritty …“
Ich bin gerne Mensch. Aber Winterschlaf
würde ich auch gerne halten. Ungestört. So wie
die Braunbären. Braunbären haben einen tiefen
Schlaf. Wenn der Braunbär trotzdem geweckt
wird von jemandem, der ihm zu nahe kommt, der
vor seiner Höhle das Handy auspackt und telefoniert, dann würde der Braunbär seine Zähne …
Ich bin froh, dass ich ein Mensch bin. Herr N.

kann froh sein, dass ich kein Braunbär bin.
KOLUMNIST
Lenz Koppelstätter, 33,
lebt seit elf Jahren in
Berlin und schreibt seither über die Stadt und
ihre Bewohner – aber
nicht nur. Im August ist
sein erster Krimi „Der
Tote am Gletscher. Ein
Fall für Commissario
Grauner“ erschienen,
der in seiner Heimat
Südtirol spielt.
Die Tage sind die kürzesten des Jahres, draußen ist
es dunkel und kalt und drinnen hilft dagegen nur:
Machen Sie es sich so richtig gemütlich! Halten Sie
Wohnaccessoires wie Kissen und Decken in dunklen,
warmen Farben und zünden Sie Kerzen an. Beim Blick
in das flackernde Licht soll unser Körper genauso viele
Glückshormone ausschütten wie beim Naschen von
Schokolade – und das ganz kalorienfrei.
WOHNEN
17
18
stadtleben 04 / 2015
07
02
LAMMFELL
Ein Holzstuhl ist im Sommer eine gute Sache,
bietet er doch eine kühle Sitzgelegenheit. Im
Winter jedoch kann es auf dem glatten Holz
unbehaglich werden. Die Lösung: Legen Sie ein
Lammfell über Sitzfläche und Rücklehne und
schon können Sie stundenlang am Esstisch ausharren, bequem das Weihnachtsmenü verzehren und mit Freunden und Familie orakeln, was
das neue Jahr wohl bringen mag. Und wollen
Sie sich dann doch aufs Sofa setzen, kann das
Fell einfach mitwandern – an besonders kalten
Tagen sogar mit ins Bett.
Es werde Licht!
EXPERTEN-TIPP
„Am dunkelsten Tag des Jahres, dem 21.
Dezember, scheint – selbst wenn es das
Wetter gut mit uns meint – die Sonne in
Berlin nicht einmal acht Stunden lang.
Beleuchten Sie Ihr Zuhause, und zwar am
besten mit vielen kleinen Lichtquellen. Sie
lassen Ihre Räume gemütlicher erscheinen
als eine grelle Deckenleuchte. Lampenschirme, die Licht sanft filtern, Stehleuchten
mit indirektem Licht und Wandleuchten,
die Teile eines Raumes, beispielsweise den
Lieblingssessel, in Szene setzen, machen
Ihr Zuhause kuschelig. Auch Nischen und
Bücherregale eignen sich besonders gut,
um beleuchtet zu werden.“
03
04
NICHT DEN STROM VERHEIZEN
RICHTIG WÄRMEN
Im tiefsten Winter, wenn es in Berlin
richtig kalt werden kann, ist eine zusätzliche Heizung, die direkt neben
dem Sessel stehen kann, manchmal
verlockend. Trotzdem: Lassen Sie
die Finger von mobilen Elektroheizkörpern. Damit zu heizen ist so teuer, dass sie sich meist nur an Orten
lohnen, wo kein anderes Heizsystem
vorhanden ist – in Datschen und
Schrebergärten zum Beispiel.
Gehören Sie auch zur
Fraktion der Heizungsnutzer, die die Heizung auf
Fünf dreht, wenn es schnell
warm werden soll? Ja? Das
ist gar nicht nötig. Ein kalter
Raum wird nicht schneller
warm, er wird nur wärmer.
Die jeweilige Stufe steht
nämlich für die gewünschte
Höchsttemperatur. Ist die
erreicht, wird die Wärmezufuhr gestoppt. Bei Stufe
Drei ist das bei ungefähr
20, 21 Grad der Fall – eine
ideale Temperatur für
Wohn- und Esszimmer. Im
Kinderzimmer sollten maximal 22 Grad herrschen, im
Elternschlafzimmer 16 bis
18 Grad. Kälter als 16 Grad
sollte es aber in der ganzen
Wohnung niemals werden –
Frostgefahr.
06
Keine Hektik
TEE SELBST GEMACHT
05
WARME FÜSSE KRIEGEN
EXPERTEN-TIPP
„Im Winter sollte man in warme Hausschuhe oder
kuschelige Teppiche investieren. Sind unsere besonders
kälteempfindlichen Füße warm, kann die tatsächliche
Temperatur des Zimmers um etwa zwei Grad niedriger
liegen als die gefühlte.“
WOHNEN
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Zutaten für 60 Gramm:
1 kl. Bio-Orange, 1 ½ EL
getr. Ingwer, 1 Stange
Zimt, 1 Sternanis, 50 g
Ostfriesen-Teemischung,
1 EL Earl-Grey-Tee.
Den Backofen vorheizen
(100 Grad, Umluft: 80
Grad, Gas: kleinste Stufe).
Orange heiß abspülen,
trocken tupfen, Schale
dünn abschälen und auf
ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Im
Ofen 1 Stunde 20 Minuten
trocknen lassen. Die harte
Orangenschale grob zerkrümeln. Ingwer hacken.
Zimtstange in kleine Splitter schneiden. Sternanis in
kleine Stückchen brechen.
Zutaten mischen, trocken
und luftdicht verpacken.
Vor dem ersten Aufgießen 24 Stunden ziehen
lassen, damit sich die
Aromen gut miteinander
verbinden.
08
DECKEN
EXPERTEN-TIPP
„Für mich sind Decken der Inbegriff von
Gemütlichkeit. Im
Winter liegen überall in
unserer Wohnung (auf
dem Bett, dem Sofa und
den Sesseln) selbst gemachte Merinodecken.
Sie halten wunderbar
warm! Meine Lieblingsdecke ist eine karierte
Decke in Orangetönen,
die verströmt auch
noch gute Laune.“
WOHNEXPERTIN
Christina Maria Götte,
37, ist die stadtlebenWohnexpertin. Die
Architektin arbeitet seit
neun Jahren in Berlin.
Und wenn sie nicht
arbeitet, brütet sie über
neuen Einrichtungsideen
für ihre Wohnung.
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20
WOHNEN
stadtleben 04 / 2015
Energie, bitte!
WOHNEN
stadtleben 04 / 2015
Die degewo-Energiewende
Der Anteil der Mietkosten, der in den letzten Jahren
am stärksten gestiegen ist, sind die Betriebskosten
für Strom und Wärme. Was tun Vermieter dagegen?
degewo will lernen, wie man die Kosten reduzieren
kann, und stattet ein Mehrfamilienhaus – das sogenannte Zukunftshaus – in Lankwitz so aus, dass es nahezu
unabhängig von externen Energiequellen ist. Nebenbei
werden so auch die CO2 -Emissionen gemindert.
Auf einen Blick. Der Fernseher läuft, die Lampe in der Ecke brennt, die Heizung wärmt
das Wohnzimmer – doch woher kommen Strom und Wärme bei degewo? stadtleben klärt auf
SolarhybridTechnologie
Infografik: Pia Bublies
Wärmespeicher
Stromspeicher
Alles auf Strom
Wärmeerzeugung
Mehr als 70.000 Wohnungen in 5.500 Häusern
und alle brauchen Energie. Ein Großteil von Strom
und Wärme stammt von externen Anbietern.
Doch degewo rüstet auf: Insgesamt wurden bereits 42 thermische Solaranlagen (sie versorgen
immerhin bereits 3.270 Wohnungen) und acht
Fotovoltaikanlagen installiert.
Die Heizungsanlagen in den 5.000 degewoGebäuden werden so betrieben:
Gebäudehülle
hoch gedämmt
56,7 %
Kraft-Wärme-Kopplung1
28,9 %
Konventionell 2
14,4 %
Konventionell
mit regene rativem Anteil 3
Energiequellen
degewo-Häuser werden von
sieben verschiedenen Quellen mit
Strom und Wärme versorgt:
Lüftung mit
Wärmerückgewinnung
53,5 %
Fernwärme fossil 4
Fotovoltaik
34,6 %
Erdgas
9,0 %
Fernwärme Biomasse 5
2,7 %
Heizöl
1
2
3
4
5
gleichzeitige Gewinnung von Strom und Wärme durch ein Kraftwerk
zum Beispiel Gas, Kohle, Öl, Kernenergie
regenerativ sind Bio-, Meeres-, Sonnen- und Windenergie, Erdwärme, Wasserkraft
Wärme wird außerhalb des Hauses erzeugt, Energiequelle ist konventionell
Energie stammt aus der Verbrennung nachwachsender Rohstoffe
0,1 %
Braunkohle
0,1 %
Holz
Willkommen im Zukunftshaus
Hinter der Fassade
Das Mehrfamilienhaus soll nach der Sanierung nahezu
hundert Prozent des Wärmebedarfs und des Hausstroms
selbst produzieren, außerdem Teile des Mieterstroms.
So wird es unabhängig von teuren Energielieferanten:
In einem durchschnittlichen degewo-Haus liegen die
warmen Betriebskosten heute bei 1,05 Euro pro Quadratmeter, im Zukunftshaus sollen sie 0,29 Euro betragen.
Ein Haus, das seine Energie selbst erzeugt? Ja, aber wie?
Eine Fotovoltaik- und die Solarthermie-Anlage sowie
ein Solarhybrid-Modul sorgen für Strom und Wärme, die
gespeichert werden können. Die Lüftung pustet warme
Luft nicht nur nach draußen, sondern gewinnt auch
Wärme zurück. Und: Das Gebäude ist so gut gedämmt,
dass Wärme nicht unerwünscht entweichen kann.
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stadtleben 04 / 2015
D
er Antrag für das Arbeitslosengeld
muss ausgefüllt werden – Sie wissen aber nicht wie. Der Mann in der
Wohnung nebenan ist einsam – wo
kann er andere Menschen treffen? Auf dem Konto
haben sich Schulden angehäuft – wie baut man die
wieder ab? Oder ganz einfach und alltäglich: Die
Kinder sitzen pausenlos vor Tablet, Fernseher und
Co. – wo gibt es Ablenkung?
Probleme und Herausforderungen gibt es zahlreiche im Leben von Otto-Normal-Berliner. Doch
es gibt auch genauso viele Projekte, in denen sich
Menschen ehrenamtlich für andere engagieren und
helfen können – oder die zumindest wissen, wo es
Hilfe gibt. Die MachBar im Brunnenviertel ist so
ein Projekt, die Begegnungsstätte Alfred-RandtStraße 42 im Allendeviertel und auch der Puppenspieler, der vor Weihnachten in der Gropiusstadt
gastiert. stadtleben hat die Menschen hinter den
Projekten getroffen und gefragt, was sie antreibt. 
BILD LINKS
Gut versteckt: Toni
Tränkler und seine Frau
erwecken die Puppen
unter der Bühne zum
Leben
01
Ab ins Theater: Kinder
entern den Truck
02
Volle Konzentration:
Kasperle tritt auf
03
Auch dabei: eine böse
Hexe
01
Märchentruck vor dem Wutzky
Toni Tränkler
02
03
Die Ermöglicher
Stadtmenschen. Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Problem und keine Hilfe –
in Berlin unmöglich. stadtleben stellt vor: drei Menschen und drei Projekte, die
anderen auf ganz unterschiedliche Weise helfen
Text: Margitta Schulze Lohoff Fotos: Holger Talinski
Dieses Theater rollt: In dem großen Truck, der im Dezember in der
Gropiusstadt parken wird, versteckt sich Puppentheater, in das die
Zuschauer – meist Kinder aus Kitas oder Schulhorts – einsteigen
können. Die fahrende Kasperlebühne ist ein Familienunternehmen,
die Tränklers sind Puppenspieler in der vierten Generation. Tradition
ist dem 51 Jahre alten Toni Tränkler sehr wichtig. Seit er volljährig ist,
spielt er mit den handgefertigten Holzpuppen für Kinder. „In Zeiten,
in denen man mit all den digitalen Geräten und Spielen konkurrieren
muss, ist es schwierig, Kinder für so etwas Handwerkliches zu begeistern“, sagt er. Umso größer ist seine Freude, wenn es gelingt und
die Kinder bei der Vorstellung mitmachen, zum Beispiel dem Kasper
helfen, einen Dieb zu fangen. Dieses unmittelbare Feedback ist es,
was ihn antreibt. „Kinder sind ein unheimlich dankbares Publikum. Sie
spiegeln sofort, ob wir gut oder schlecht spielen“, sagt er.
INFOS
Der Märchentruck gastiert am 19. Dezember in der Gropiusstadt. Von 15
bis 18 Uhr steht er auf dem Rotraut-Richter-Platz (direkt vor dem Wutzky).
Toni Tränkler gibt zwei Vorstellungen:
15.30 Uhr: Kasper und der Zaubertrank,
17 Uhr: Neues Abenteuer von Räuber Pfefferkopf
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STADT
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stadtleben 04 / 2015
01
02
03
01
„Wie kann ich helfen?“
Heike Fahrnländer im Ge spräch mit einer Klientin
02
Die MachBar unterstützt
zum Beispiel beim
Ausfüllen von Behördenanträgen
03
Kaum zu übersehen:
Von außen erstrahlt die
MachBar in grellem Grün
Yvonne Neis
Yvonne Neis will sich mit Missständen nicht abfinden: „Das Leben
wird so viel erlebnisreicher, wenn man an Dinge mit der nötigen
Kritik, aber vor allem auch mit positivem Gestaltungswillen herangeht“, sagt sie. Sie fragt immer: Was kann man aufbauen? Deshalb
arbeitet sie auch seit April in der Begegnungsstätte in der AlfredRandt-Straße. Den Treff gibt es erst seit Anfang des Jahres in einem
Wohnhaus, gegenüber ist ein Flüchtlingswohnheim. Sie hat schon
viel angeschoben: einen Bastelkurs für Kinder, einen Nähkurs für
Erwachsene. Eine Sache freut Neis besonders: Waren es anfangs vor
allem Menschen mit Beschwerden, Sorgen und Ängsten, die in der
Begegnungsstätte vorbeikamen, kommen jetzt auch Menschen, die
fragen, wie sie helfen, mitarbeiten und unterstützen können. Anwohner bieten Schülernachhilfe an, leihen sich gegenseitig Werkzeug
aus, tauschen Bücher. „Ein Trend, der mich glücklich macht“, sagt Neis.
01
02
MACHBAR IM BRUNNENVIERTEL
Heike Fahrnländer
Über Heike Fahrnländers Schreibtisch hängt ein kleines Poster. „Wer
lacht, lebt länger“, steht darauf. Während die 48-Jährige über ihr
Engagement im Brunnenviertel spricht, hat man allerdings nicht den
Eindruck, dass sie dieses Poster braucht, die Botschaft darauf hat
sie längst verinnerlicht. Sie ist ein fröhlicher, zupackender Mensch.
Fahrnländer hat die MachBar 2006 mitbegründet. Sie hat viel dazu
beigetragen, dass der Name in den vergangenen neun Jahren
Programm geworden ist. Seit Eröffnung der MachBar wurden 10.530
Beratungen angeboten – zu Fragen zum Arbeitslosengeld I und II
sowie zur Grundsicherung oder bei wirtschaftlichen, persönlichen
und familiären Schwierigkeiten. Fahrnländer selbst hilft vor allem bei
Amtsanträgen, prüft, ob es Chancen gibt, unterstützt bei Widersprüchen, und wenn sie einmal nicht persönlich helfen kann, dann weiß
sie auf jeden Fall eine Stelle, die es kann. So ist in den Jahren ein
Vertrauensverhältnis zwischen den Brunnenviertelbewohnern und
der MachBar entstanden. „Die Dankbarkeit und die Erfolge, wenn
man die Menschen auf einem langen Weg begleitet, das ist es, was
mich antreibt“, sagt sie.
ADVENT IN DER MACHBAR
Jeder Anwohner ist eingeladen, die große Küche in der
MachBar für ein adventliches Plätzchenbacken zu nutzen.
Die Plätzchen können an Kinder im Kiez verteilt oder
auch selbst gegessen werden. Um telefonische Terminabsprache wird gebeten.
BEGEGNUNGSSTÄTTE ALFRED-RANDT-STRASSE 42
INFOS
Putbusser Str. 29, 13355 Berlin, Tel. 030 / 460 695 16, Mo bis Fr 9 bis 16 Uhr,
Termine nach telefonischer Vereinbarung
INFOS
Begegnungsstätte Alfred-Randt-Str. 42, 12559 Berlin,
Tel. 030 / 668 652 90, www.tinyurl.com/alfred-randt-str,
Träger Offensiv 91: www.offensiv91.de
03
04
ADVENT IN DER
ALFRED-RANDT-STRASSE
Ein selbst gebasteltes
Weihnachtsgeschenk?
Köpenicker Kinder basteln
in einem Kurs Präsente
für Eltern und Geschwister. Der genaue Termin
stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest;
bitte telefonisch erfragen:
Tel. 030 / 668 652 90
01 + 04
Auf Drehortsuche im
Wald: In der Begegnungsstätte findet ein
Kurzfilm-Workshop statt
02
Die Kinder schreiben das
Drehbuch selbst
03
Pause: Die Teilnehmer
essen gemeinsam in der
Begegnungsstätte
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STADT
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Feuer und Wasser
STADT
stadtleben 04 / 2015
SCHÖNEBERG
Damals wie heute. Das degewo-Haus in der Martin-Luther-Straße wurde als
Feuerwache entworfen. Heute erinnern an diesen Zweck nur noch Details
Text: Margitta Schulze Lohoff
01
Gestaltung der Fassade gelegt: Mauerblenden und
Eckrisalite gliedern sie in Achsen. Allerlei Ornamente verraten den Zweck des Baus: Die weiblichen Relieffiguren zwischen dem zweiten und
dritten Stock zum Beispiel stellen die Elemente
Feuer und Wasser dar. Ein Jahr nach Baubeginn,
am 2. November 1906, geht es los: 45 Feuerwehrleute beziehen ihr Quartier – die nagelneue Feuerwache Schöneberg Nord.
… WIE HEUTE
D
ie Tür öffnet sich langsam, ein
Mann tritt auf die Straße. Das Gebäude hat das schon ganz anders
erlebt. Anfang des 20. Jahrhunderts
preschten Feuerwehrwagen aus den Toren des
Hauses Martin-Luther-Straße 46 in Schöneberg.
Heute erinnern daran nur noch die Torbögen und
die Gestaltung der Fassade. Doch der Reihe nach.
DAMALS …
Wir schreiben das Jahr 1905. Der Magistrat Schöneberg (heute würde man ihn Bezirksverwalter
nennen) lässt in der Martin-Luther-Straße eine
neue Feuerwache bauen. Unten ist Platz für die
Wagenhalle mit vier hohen Segmentbodeneinfahrten, in den vier Obergeschossen für Wohnungen. Die unauffällige Wache im Stil der märkischen Backsteingotik hätten Passanten auch leicht
für ein reines Wohnhaus halten können, hätte
Architekt Paul Egeling nicht großen Wert auf die
110 Jahre später: An der Martin-Luther-Straße
heulen keine Sirenen mehr. Im Vorderhaus und
in einem Hofflügel sind heute 13 Ein- bis Vierzimmerwohnungen untergebracht. Was vor einem Jahrhundert gewirkt hat wie ein Wohnhaus,
wirkt heute wie ein alter Industriebau, umgenutzt
zu Wohnungen, in dem auch die Jugendkunstschule Schöneberg ihr Zuhause hat.
Feuerwehrkameraden, so ist es in den Archiven der Berliner Feuerwehr vermerkt, hatten nur
kurz in der Martin-Luther-Straße Posten bezogen. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach und
mehr und mehr Männer zum Wehrdienst eingezogen wurden, schloss die Verwaltung die Wache. Sechs Jahre später – nach dem Krieg – wurde
Schöneberg nach Groß-Berlin eingemeindet, die
Schöneberger Wachen wurden Teil der Berliner
Feuerwehr und die Wache Nord wurde nicht

mehr benötigt.
01
Wasserspucker: Fassadenornamente erinnern an
den ehemaligen Zweck
des Hauses
02
Das Gebäude wurde
1905 als Feuerwache
entworfen
03
Heute ist es ein Wohnhaus
04
Auch die Jugendkunstschule Schöneberg hat
hier ihren Sitz
02
03
04
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STADT
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Auf dem Boden
geblieben
PANKOW
Kiezspaziergang. In Pankow ist nichts los? Von wegen!
Der Ortsteil hat alles, was der Berliner braucht: Cafés, Parks, Kultur.
Doch dazu noch Ruhe und eine Prise Lässigkeit
Protokoll: Margitta Schulze Lohoff Fotos: Holger Talinski
W
01
01
„Am Schloss Schönhausen spaziere ich gerne
durch den Park.“
02
„In der Museumswohnung in der Heynstraße
stehen alte Schätze in
der Küche: Töpfe für
Zimt, Ingwer und Linsen.“
03
„Im Geschäft Zweite
Liebe gibt es herzerwärmenden Krimskrams.“
04
„Und in der Tapas-Bar
Esstilo genehmige ich
mir eine Pause.“
02
03
04
enn ich im Sommer auf meinem Balkon stehe, sehe ich nur
Grün: das der Bäume, des Rasens, der Blumen. Im Herbst
färben sich die Blätter bunt, und auch jetzt mag
ich den Ausblick: auf die kahlen Bäume im Winterschlaf. Ich fühle mich wohl in Pankow. Es ist so
grün, so bodenständig, so ruhig. Ich bin schon viel
gereist in meinem Leben. Deshalb kann ich aus voller Überzeugung sagen: Hier ist es am schönsten!
Ich bin hier aufgewachsen. Nicht in der ElsaBrändström-Straße, wo ich jetzt wohne, sondern
drüben im Kissingenviertel, im Zeiler Weg. Dort
bin ich zur Schule gegangen und habe mein Abitur
gemacht. Danach bin ich beruflich viel gereist. Zu
DDR-Zeiten nach Tschechien, Ungarn, Bulgarien.
Später habe ich sogar in Italien gelebt. Erst vor
sechs Jahren bin ich zurück nach Pankow gezogen,
weil viele Freunde und auch meine Mutter immer
noch hier leben. Und in den letzten Jahren hat
sich hier unheimlich viel entwickelt: Der Bürgerpark wurde modernisiert, dort bin ich jetzt sehr
gern, aber auch der Park am Schloss Schönhausen
ist toll für einen ausgiebigen Spaziergang – auch
wenn der streng genommen nicht mehr in Pankow
liegt, sondern in Niederschönhausen. Und was alles auf den Hinterhöfen in den Pankower Straßen
entstanden ist, ist toll. Mein Onkel hatte früher in
einem solchen Hof seine Tischlerei, heute arbeitet
dort eine Zahnärztin. In einem anderen Hinterhof,
in der Kreuzstraße, habe ich ein Naturheilzentrum
entdeckt, das Yoga und Pilates anbietet – da kann
ich herrlich entspannen. Wenn ich mal abschalten
möchte, sitze ich aber auch gerne mit einem guten
Buch in der Tapas-Bar Esstilo, bestaune die Blumen im Laden nebenan und genieße die Sonnenstrahlen, die man dort gegen Abend erwischt. Ich
brauche diese Auszeiten. In meinem Beruf bin ich
viel unterwegs, Pankow ist deshalb genau die richtige Heimat für mich. Hier komme ich zur Ruhe.
Ich schlendere durch die Florastraße, die Straße,
die sich im Kiez vielleicht am meisten verändert
hat. Heute ist sie das Herz des modernen Pankow –
mit vielen kleinen Geschäften und Cafés. Besonders gern gehe ich in die Zweite Liebe, einem Papeterie-Geschäft mit wundervollen Glückwunschkarten, Notizbüchern und Geschenkpapier. Tina
Hustedt, die Besitzerin, sucht alles selbst aus. Sie
hat einen fantastischen Geschmack und weiß, dass
man in Pankow bei aller Kreativität auch auf dem
Boden bleiben muss.
Die Menschen hier sind bodenständig. Ihnen
sind Kontakte wichtiger als moderne Läden. Sie
sitzen lieber auf der Straße vor ihren Häusern, auf
dem Marktplatz oder im Park und quatschen. Ja,
auch das mag ich so an Pankow. Es ist wie ein kleines Dorf, aber mit allen Annehmlichkeiten, die eine
Stadt zu bieten hat. Außerdem kommt man von
hier ganz schnell in andere Stadtteile: In ein paar
Minuten bin ich in Prenzlauer Berg, in Mitte oder
auch in Buch oder Wandlitz – und da bin ich schon

fast mitten in der Natur. Was will man mehr?
JUTTA RUPPRECHT
Mieterin, 64,
ist Mutter zweier Töchter,
arbeitet als freie Marke ting-Beraterin und
lebt seit sechs Jahren bei
degewo in der ElsaBrändström-Straße.
GALERIE REMISE
Jedem Künstler
seine Ausstellungsfläche: In der
Galerie Remise von
degewo finden
Maler auch abseits
der schicken Ateliers in Mitte einen
Platz, ihre Werke
zu zeigen. Die Ausstellungen wechseln regelmäßig.
degewo-Galerie
Remise, Pankgrafenstr. 1, 13187
Berlin,
Tel. 030 / 499 887 0,
Di – Fr 12 – 18 Uhr
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30
STADT
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Rätseln
Insider-Entdeckertipps
BUMMEL DURCH DEN KIEZ
ehemaliger
Berliner
Flughafen
PANKOW
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02
03
Eingang
Ortsteil
Vorname
berdes Zooim Bezirk spanisch: der Phylinerisch:
logischen
Treptow- der
sikerin
Glas Bier
Gartens
Köpenick
Meitner †
GREIFEN SIE ZU! Sparen Sie mit den Ange boten von degewo und ihrer Kooperationspartner. Nehmen Sie an den Verlosungen teil
Stadtviertel in
BerlinMitte
Chef
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01
Was für Töne!
1
Berliner
Einbrecher
Wortteil:
Erde
biblischer
König
2
Lümmel,
Rabauke
Vorname der
Lemper
Europäer
Es duftet nach frisch
gebackenem Kuchen und
gerade aufgebrühtem
Kaffee. Und keine Angst:
Bären schauen nicht vorbei, sie beobachten von
Bildern auf den dunkelgrün getünchten Wänden
das Treiben im Café.
Florastr. 37, 13187 Berlin,
Tel. 030 / 400 494 65,
tägl. 8 – 18 Uhr,
www.facebook.com/
honig.holen
02
ZIMMER 16
Ein Zimmer der Künste:
Hinter der Tür in der Florastraße verbergen sich ein
Hort für Theater, Comedy,
Musik, Film und Platz für
Ausstellungen für Malerei
und Fotografie.
Florastr. 16, 13187 Berlin,
Tel. 030 / 480 968 00,
www.zimmer-16.de
Wie die Fabrikanten-Familie Heyn residierte, lässt
sich heute in der Beletage
der Heynstraße 8 bewundern: unter prachtvollen
Stuckdecken, die wie die
Wände kunstvoll bemalt
waren, mit ausladenden
Kachelöfen und auf fein
gepolsterten Möbeln.
Heynstr. 8, 13187 Berlin,
Tel. 030 / 481 404 7,
www.berlin.de/ba-pankow/museumsverbund/
heynstr; Di, Do, Sa, So 10
bis 18 Uhr, Eintritt frei
04
ESSTILO
Datteln im Speckmantel,
Pimientos de Padrón, ein
„Ich mag es, durch Pankow
zu flanieren. Hier gibt es
so viel zu entdecken: den
Bürgerpark, alte Villen, das
Zimmer 16, die mittelalterliche Pfarrkirche.“ (von
oben nach unten)
bisschen Chorizo und ein
Platz im Sonnenschein –
was braucht man mehr,
um nach einem Spaziergang durch Pankow zu
entspannen?
Wollankstr. 133, 13187
Berlin, Tel. 030 / 218 016
26, www.tapasbar-esstilo.
de, Mo–Fr ab 9 Uhr, Sa, So
und feiertags ab 13 Uhr
05
ZWEITE LIEBE
Schönes, Nützliches, vieles
unter fairen Produktionsbedingungen hergestellt:
In der kleinen Papeterie
Zweite Liebe finden Sie
Post- und Grußkarten,
Geschenkpapier, Stifte,
Schmuck und garantiert
ein Geschenk für Ihre
Lieben.
Florastr. 59, 13187 Berlin,
Tel. 030 / 536 637 39,
www.zweiteliebe.net, Mo–
Fr 11–19 Uhr, Sa 11–16 Uhr
06
SCHLOSS SCHÖNHAUSEN
Das Schloss Schönhausen ist ein Abbild der
deutschen Geschichte
von Friedrich dem Großen
bis zur Gegenwart. Im
Park lässt es sich herrlich
flanieren.
Tschaikowskistr. 1,
13156 Berlin, Besucher-
information: Tel. 0031 / 96
94 200, www.tinyurl.com/
schloss-park-schoenhausen; Apr – Okt Di–So 10 –
18 Uhr, Nov – Mär Sa und
So 10 – 17 Uhr, Eintritt 6
Euro, erm. 5 Euro
07
BÜRGERPARK
Einst ein Landsitz, heute
ein herrlicher kommunaler
Park: Eichen, Buchen und
Ahorne beschatten hier auf
zwölf Hektar seit 150 Jahren weitläufige Wiesenflächen und die Panke – die
Namenspatronin Pankows.
Wilhelm-Kuhr-Str. 9, 10439
Berlin
Senden Sie eine E-Mail an [email protected]
oder eine Postkarte an degewo, Marketing /
Unternehmenskommunikation, Potsdamer Str. 60,
10785 Berlin. Die Gewinner werden benachrichtigt,
Telefonnummer nicht vergessen!
Gemüsefrucht
kurz:
zu der
männl.
Fürwort
Vorname
von Delon
irischer
Namensteil
4
KIEZ MIT CHARME
Einsendeschluss: 4. Januar
Stichwort: „Kammerorchester“
Missfallensruf
Gerät zum
Reinigen
5
berlinisch:
Bruder,
Freund
03
MUSEUMSWOHNUNG
Jazz trifft Klassik: Im Konzert #3 Jazz des Deutschen
Kammerorchesters verzaubern die Werke der Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, Alexander
Glasunow, Erwin Schulhoff und George Gershwin
mit ganz neuen Tönen. stadtleben verlost 50 x 2
Freikarten für den Abend, der am 5. Februar um
20 Uhr im Kammermusiksaal der Philharmonie
beginnt.
italien.: ja
Berliner
Basketballteam
Lutscher
01
WO DER BÄR DEN
HONIG HOLT
3
Kurzwort für
Assistent
Erdteil
deutsches
Bundesland
(kurz)
Spannung im Fuchsbau
Für das Heimspiel der Füchse gegen ThSV Eisenach
am 27. Dezember verlost stadtleben 25 x 2 Freikarten.
Spielbeginn ist um 15 Uhr in der Max-Schmeling-Halle.
Wegekarte
italienische
Tonsilbe
Ruf des
Triumphs
Singvogel
Einsendeschluss: 15. Dezember
Stichwort: „Füchse“
hohe
Spielkarte
Senden Sie eine E-Mail an [email protected]
oder eine Postkarte an degewo, Marketing/
Unternehmenskommunikation, Potsdamer Str. 60,
10785 Berlin. Die Gewinner werden benachrichtigt,
Telefonnummer nicht vergessen!
6
bayerischer
Bierrettich
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Strom
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Lösung Heft 03/15
Lösungswort: Feierabend
31
Mehr für Sie!
Wohnen Sie einen Monat mietfrei!
Rätsel lösen, einsenden und dann – Daumen drücken
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07
UNTERHALTUNG
stadtleben 04 / 2015
7
RM176076
201504
Manege frei!
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02
03
TEILNEHMEN &
GEWINNEN
Bringen Sie die Lösungsbuchstaben in die richtige Reihen folge. Schicken Sie uns das
Lösungswort und vergessen
Sie dabei nicht, Ihre vollständige Adresse und die Mietvertragsnummer anzugeben.
Mit etwas Glück wohnen
Sie schon bald einen Monat
mietfrei (eine Kaltmiete).
04
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06
07
degewo, Marketing/Unternehmenskommunikation,
Stichwort: Kreuzworträtsel,
Potsdamer Str. 60, 10785
Berlin, oder per E-Mail an
[email protected], Einsendeschluss ist der 15. Januar.
Der Gewinner wird in der
nächsten Ausgabe bekannt
gegeben. Gewinner aus dem
vergangenen Heft ist Reinhard Fleischer. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen.
Wunderkammer – das ist Neuer Zirkus, Kabarett
und Burlesque: Die australische Zirkus-Kompagnie
CIRCA gastiert mit ihrer akrobatischen Show im
Chamäleon-Theater und stadtleben verlost 4 x 2
Eintrittskarten für die Vorstellung am 27. Januar.
Einsendeschluss: 4. Januar
Stichwort: „Wunderkammer“
Senden Sie eine E-Mail an [email protected]
oder eine Postkarte an degewo, Marketing /
Unternehmenskommunikation, Potsdamer Str. 60,
10785 Berlin. Die Gewinner werden benachrichtigt,
Telefonnummer nicht vergessen!
Puppentheater
im Märchentruck
Alle sind herzlich eingeladen.
Samstag,
19. Dez. 2015
Lasst Euch von der Puppenspielkunst mit
Hohensteiner Kasperpuppen verzaubern.
Lustig, spannend und gar nicht langweilig.
Wo?
Rotraut-Richter-Platz
(in der Gropiusstadt, direkt am U-Bahnhof Wutzkyallee
vor dem Einkaufszentrum Wutzky)
15.30 Uhr
und 17.00 Uhr
Wann?
Samstag, 19. Dezember 2015, Beginn um 15.30 und 17.00 Uhr
Gezeigt werden die Puppenspiele „Kasper und der Zaubertrank“
und „Neues Abenteuer von Räuber Pfefferkopf “.
Der Eintritt ist kostenfrei.
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www.degewo.de
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Wir freuen uns auf Euch.