Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck

Transcription

Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Hinführung zu einem
Tourismuskonzept für die
Stadt Pößneck
Projekt Tourismus
Sommersemester 2013
Vorgelegt bei
Prof. Dr. Ralf Bochert
Von
Maureen Hahn (175450)
Regina Hillitzer (175454)
Anna Spinnler (175494)
Sebastian Thiel (175496)
Danksagung
Wir möchten uns recht herzlich bei denjenigen Personen bedanken, die uns
während der Projektarbeit unterstützt haben. Besonders danken möchten wir
Herrn Dreißel und Frau Dünkel für die gute Zusammenarbeit, die Bereitstellung
von Informationen und die Hilfestellungen bezüglich der Planung des Workshops.
Zusätzlich danken wir Frau Haas vom Parkhotel Villa Altenburg für die zur Verfügung gestellten Übernachtungsmöglichkeiten, sowie dem Team des Restaurants Ratskeller für die Verpflegung während des Workshops.
Zum Schluss möchten wir uns bei allen Workshop-Teilnehmern für die erfolgreichen zwei Tage, Ihre aktive Mitarbeit, die eingebrachten Ideen und Diskussionen bedanken.
II
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................... IV
Abbildungsverzeichnis ....................................................................................... V
Tabellenverzeichnis .......................................................................................... VI
1.
Einleitung .................................................................................................... 1
2.
Hinführung zu einem Tourismuskonzept ..................................................... 2
2.1.
Situationsanalyse ................................................................................. 5
2.1.1.
Potentialanalyse ........................................................................... 5
2.1.1.1. Elementares Angebot ................................................................ 5
2.1.1.2. Tourismusrelevantes Angebot................................................. 11
2.1.1.3. Tourismusorganisation ............................................................ 22
2.1.2.
Marktanalyse .............................................................................. 24
2.1.3.
Konkurrenzanalyse ..................................................................... 26
2.1.3.1. Neustadt a. d. Orla .................................................................. 27
2.1.3.2. Schleiz .................................................................................... 29
2.1.3.3. Benchmarking ......................................................................... 30
2.1.3.4. Best-Practice Saalfeld ............................................................. 32
3.
4.
5.
2.1.4.
Umfeldanalyse ............................................................................ 35
2.1.5.
Umfragen .................................................................................... 37
2.1.6.
SWOT-Analyse ........................................................................... 39
2.2.
Zielformulierungen ............................................................................. 45
2.3.
Maßnahmen ....................................................................................... 49
Entwurf für die konkrete Umsetzung ......................................................... 53
3.1.
Buchdruck .......................................................................................... 53
3.2.
Fabrikantenvillen ................................................................................ 55
Workshop .................................................................................................. 56
4.1.
Planung und Organisation ................................................................. 56
4.2.
Tag 1.................................................................................................. 60
4.3.
Tag 2.................................................................................................. 64
Fazit .......................................................................................................... 70
Quellenverzeichnis ........................................................................................... VII
Anhang .............................................................................................................XV
III
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Abkürzungsverzeichnis
GPS
–
Global Positioning System
ÖPNV
–
Öffentlicher Personennahverkehr
QR-Code
–
Quick Response Code
UNWTO
–
Welttourismusorganisation
IV
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Phasen eines Tourismuskonzeptes............................................... 3
Abbildung 2: SWOT-Begriff ................................................................................ 3
Abbildung 3: Strukturplan ................................................................................... 4
Abbildung 4: Lage Stadt Pößneck ...................................................................... 7
Abbildung 5: Marktplatz ...................................................................................... 7
Abbildung 6: Vergleich der Gesamtbevölkerung Pößneck zw. 2002 und 2012 .. 8
Abbildung 7: Gewerbegebiete in Pößneck ......................................................... 9
Abbildung 8: Shedhalle .................................................................................... 12
Abbildung 9: Stadtkirche .................................................................................. 13
Abbildung 10: Rathaus ..................................................................................... 14
Abbildung 11: Weißer Turm ............................................................................. 15
Abbildung 12: Fabrikantenvillen ....................................................................... 15
Abbildung 13: Ankünfte und Übernachtungen in Thüringen 2010-2012 ........... 25
Abbildung 14: Regionen in Thüringen .............................................................. 25
Abbildung 15: Saale-Orla-Kreis ........................................................................ 27
Abbildung 16: Handlungsfelder Zielsetzungen ................................................. 46
Abbildung 17: Buchskulptur ............................................................................. 53
Abbildung 18: Teilnehmerplatz Workshop ........................................................ 58
Abbildung 19: Strukturplan ............................................................................... 59
Abbildung 20: Stärken-Schwächen-Profil ......................................................... 62
Abbildung 21: Bestuhlung Workshop ....................................................... XXXVIII
Abbildung 22: Zielformulierungen Tag 1 .................................................. XXXVIII
Abbildung 23: Umformulierungen Zielsetzungen...................................... XXXVIII
Abbildung 24: Ergebnisse Zielformulierungen ............................................ XXXIX
Abbildung 25: Ergebnisse Maßnahmen 1 – 2 ............................................ XXXIX
Abbildung 26: Ergebnisse Maßnahmen 3 .................................................. XXXIX
Abbildung 27: Ergebnisse Maßnahmen 4 – 6 ............................................ XXXIX
Abbildung 28: Ergebnisse Maßnahmen 7 – 8 .................................................. XL
Abbildung 29: Ergebnisse Maßnahmen 9 ........................................................ XL
Abbildung 30: Ergebnisse Maßnahmen 10 – 11 .............................................. XL
V
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Beherbergungsangebot ................................................................... 11
Tabelle 2: Gastronomisches Angebot .............................................................. 12
Tabelle 3: Veranstaltungen .............................................................................. 19
Tabelle 4: Sport- und Freizeitangebot .............................................................. 20
Tabelle 5: Benchmarkanalyse für Pößneck ...................................................... 31
Tabelle 6: SWOT-Analyse ................................................................................ 45
Tabelle 7: Zielkriterien S.M.A.R.T. ................................................................... 46
VI
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
1.
Einleitung
Die Stadt Pößneck als größte Stadt des Saale-Orla-Kreises in Thüringen liegt
mit ca. 13.000 Einwohnern im grünen Herzen von Deutschland. Neben einer
facettenreichen Landschaft, einer charmanten Altstadt sowie denkmalgeschützten Fachwerkbauten zeichnet sich die Stadt durch eine lange Tradition im
Buchdruckgewerbe aus.
Derzeit verfügt die Stadt weder über ein Tourismuskonzept noch über ein Leitbild, welches eine einheitliche touristische Zielsetzung vorgibt und gleichermaßen auf die Bedürfnisse der Bürger und Besucher eingeht. Daher steht Pößneck vor der Herausforderung, die einzelnen Aktivitäten der Leistungsträger
und Akteure im Tourismus abzustimmen und unter einem ganzheitlichen Konzept zu vereinen, um zukünftig eine gemeinsame Richtung für die Stadt zu verfolgen.
Im Rahmen dieser Projektarbeit soll nun die Hinführung zu einem Tourismuskonzept erarbeitet werden. Ziel der Arbeit ist es, grundlegende Schritte für die
Stadt zu definieren, um eine Struktur hin zu einem Tourismuskonzept vorzugeben.
Dafür wird im Kapitel 2 mit der Beschreibung der Notwendigkeit und der Bestandteile eines Tourismuskonzeptes begonnen. Anschließend werden verschiedene Analyse-Phasen durchgeführt, um die Ist-Situation Pößnecks zu bestimmen. Aus diesen Ergebnissen leiten sich dann Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für die Stadt ab. Nach den verschiedenen Analysen werden
allgemeine Zielsetzungen für Pößneck formuliert, denen im nächsten Unterkapitel entsprechende Maßnahmen zugeordnet werden. Im Kapitel 3 werden zwei
Alleinstellungsmerkmale Pößnecks thematisiert und Ideen für eine konkrete
Umsetzung aufgezeigt. Eine Zusammenfassung des Workshops vom 12. und
13. Juni 2013, der begleitend zu dieser Projektarbeit stattfand, wird im vierten
Kapitel gegeben. Den Abschluss der Ausarbeitung bilden ein Fazit der Ergebnisse und eine Handlungsempfehlung für die weitere Vorgehensweise der Stadt
zur Entwicklung eines Tourismuskonzeptes.
1
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
2. Hinführung zu einem Tourismuskonzept
Im Zuge ständiger Wandlungsprozesse innerhalb der Wirtschaft und auch in
der Tourismusbranche müssen sich Städte fortwährend neuen Herausforderungen stellen. Einige zu nennende Faktoren hierbei sind:

Städtischer Konkurrenzkampf untereinander um renommierte und Arbeitsplätze generierende Unternehmen, Veranstaltungen und Fördergelder

Anspruchsvollere Bürger und Touristen

Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt

Immer größer werdende Komplexität kommunaler Aufgaben (vgl. Becker
2009, S. 4 f.; Koch 2006, S. 15 f.)
Vor diesem Hintergrund ist es für Städte wichtig, ein konzeptionelles, also ein
gezieltes und systematisch abgestimmtes Marketing zu betreiben. (vgl. Jourdan
2007, S. 26). Dadurch soll eine klare Richtung für die Stadt vorgeben werden
und diese mittels verschiedener Analysen, Strategien und Instrumente in einem
Marketingkonzept verankert werden. Der Begriff Marketingkonzept kann in touristischem Bezug mit dem eines Tourismuskonzeptes gleichgesetzt werden.
Dieses Tourismuskonzept kann als „ein schlüssiger, ganzheitlicher Handlungsplan“ (Becker 2009, S. 5) angesehen werden, mit dem Ziel, die strategischen
Verhaltensweisen der Destination festzusetzen und die Erfolgsfähigkeit der
Stadt innerhalb der sich ständig wandelnden Umwelt zu gewährleisten (vgl.
Bieger 2008, S. 165).
Die Grundlage zur Erstellung eines ganzheitlichen Tourismuskonzeptes bildet
ein effizienter Marketing-Management-Prozess, welcher in vier verschiedene
Phasen unterteilt werden kann. Die jeweiligen Phasen stehen in Bezug zueinander und bauen aufeinander auf, weshalb der Prozess ein Kreislaufmodell
darstellt.
2
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Abbildung 1: Phasen eines Tourismuskonzeptes
(Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Freyer 2011, S. 112)
In der Analysephase wird die Ausgangslage der Stadt betrachtet und den Fragen „Wo stehen wir derzeit?“ und „Wohin geht die Entwicklung?“ nachgegangen. Innerhalb dieser Analysephase wird eine Situationsanalyse durchgeführt,
um die Ist-Situation der Destination zu definieren. Diese Situationsanalyse beinhaltet wiederum die vier verschiedenen Bereiche Potential-, Markt-, Konkurrenz- und Umfeldanalyse. Nach der Durchführung der vier Teiluntersuchungen
der Situationsanalyse kann aus den zusammengetragenen Ergebnissen die
SWOT-Analyse erstellt werden.
Abbildung 2: SWOT-Begriff
(Quelle: Eigene Darstellung)
d
Durch die Resultate der Potential- und Konkurrenzanalysen können folglich interne Stärken und Schwächen der Stadt ermittelt werden. Markt- und
Umfeldanalyse zeigen externe Chancen und Risiken für die Stadt auf.
3
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Die Konzeptionsphase beschäftigt sich mit der Frage „Wo wollen wir hin?“.
Hier werden Ziele für die Stadt entwickelt und festgelegt sowie verschiedene
Strategien zur Zielerreichung bestimmt.
Als nächster Schritt folgt die Realisierungsphase („Welche Maßnahmen ergreifen wir?“), in der es um Maßnahmenfindung und die Implementierung, also
die konkrete organisatorische Umsetzung der zuvor erarbeiteten Ziele, Strategien und Maßnahmen geht.
In der Kontrollphase werden die Entscheidungen der vorangegangenen Phasen auf Sinnhaftigkeit und Richtigkeit überprüft („Sind wir angekommen?“). Diese Kontrolle muss regelmäßig stattfinden, um ggf. Anpassungen und Korrekturen der Ziele, Strategien oder Maßnahmen vornehmen zu können. Somit ist die
Kontrollphase die letzte Phase des Prozesses. Allerdings endet der Prozess an
dieser Stelle nicht, da die Kontrolle fortlaufend weitergeführt werden sollte.
Grundsätzlich zeichnet sich der gesamte Marketing-Management-Prozess
durch Flexibilität aus und sollte nicht als starrer Ablaufplan verstanden werden
(vgl. Becker 2009, S. 5; Freyer 2011, S. 109 ff.; Jourdan 2007, S. 28 ff.).
Da für die Stadt Pößneck noch kein Tourismuskonzept existiert, wird in der folgenden Arbeit nicht auf alle Phasen in ihrer Ausführlichkeit eingegangen, sondern der Schwerpunkt auf die Grundlagenarbeit gelegt. Um einen Rahmen für
die Hinführung zu einem Tourismuskonzept zu schaffen, werden einzelne Inhalte der ersten drei Phasen herausgegriffen, analysiert und bearbeitet. Diese
wegweisenden Schritte sind in untenstehender Abbildung durch einen Strukturplan dargestellt.
Ist-Situation
Stärken-Schwächen-Profil
Zielformulierungen
Maßnahmen
Umsetzung
Abbildung 3: Strukturplan
(Quelle: Eigene Darstellung)
4
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
2.1. Situationsanalyse
2.1.1. Potentialanalyse
Um die Ist-Situation Pößnecks zu bestimmen wird im ersten Schritt mit der Potentialanalyse begonnen. Innerhalb dieser wird zunächst das elementare Angebot, z. B. die Geschichte, die Wirtschaftsstruktur und das Ortsbild, untersucht.
Zwar haben diese Aspekte keinen direkten Einfluss auf den Tourismus der
Stadt, ihre Betrachtung kann jedoch hilfreich sein, um Schlüsse für die IstSituation zu ziehen. Weiterhin wird das touristische Angebot analysiert. Dazu
gehören unter anderem die Beherbergungssituation sowie vorhandene Sehenswürdigkeiten. Anschließend wird die touristische Organisation der Stadt
Pößneck dargestellt. Für die Hinführung zu einem Tourismuskonzept wird der
Schwerpunkt der folgenden Untersuchungen auf die als bedeutsam erachteten
Aspekte gelegt.
2.1.1.1.
Elementares Angebot
Geschichte
Im Jahr 1252 fand Pößneck, das ehemalige slawische Dorf Peznic, erstmals
schriftliche Erwähnung. Dieses Dorf und das Areal um die Bartholomäuskirche
(heutige Stadtkirche) bildeten den Ursprung für eine städtische Siedlung. Das
damals angelegte quadratische Straßennetz sowie der zentrale Marktplatz sind
auch heute noch vorhanden. Um die Stadt zu schützen, wurde eine Stadtbefestigung mit Toren und Türmen errichtet. Allerdings erhielt Pößneck im Jahre
1324 erstmals die Bezeichnung ‚Stadt‘, die städtische Unabhängigkeit erfolgte
wiederum fünf Jahre später.
In der Mitte des 15. Jahrhunderts erneuerte man die alte Stadtmauer und verstärkte den Schutz der Stadt durch neue Stadttore und mit massiven Außenanlagen.
In den Jahren 1478 bis 1499 entstand ein neues spätgotisches Rathaus, das
sich durch verzierte Staffelgiebel, eine Freitreppe und Segmentbögen im Renaissancestil auszeichnete. Nachdem die Reformation, der Ausbruch der Pest
sowie der 30-jährige Krieg schwere Folgen für die Pößnecker Bürger hatte,
5
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
brachte die Tuchmacherei und die Lohgerberei Reichtum in die Stadt. Goethe
besuchte die Stadt Pößneck 18-mal in der Zeit zwischen 1795 und 1823 auf
seinen Reisen in die Böhmischen Bäder. Im Jahr 1800 wurde die Pößnecker
Porzellanfabrik errichtet, die vierzehn Jahre später ihren Namen in ‚Porzellanfabrik Conta & Böhme‘ änderte, welcher auch heute noch Bestand hat. Seit
1826 gehörte Pößneck nach mehrfachem Wechsel dem Herzogtum SachsenMeiningen an. Mit dem Erhalt der Gewerbefreiheit im Jahr 1862 begann der
industrielle Aufschwung der Stadt, der Pößneck zur wichtigsten Industriestadt
im Herzogtum aufsteigen ließ. Diese Entwicklung wurde auch noch durch den
Bau der Eisbahnlinie 1871 gefördert. Carl Gustav Vogel gründete 1891 einen
Fachzeitschriftenverlag, für den er zwischen 1910 und 1924 viele Fabrikgebäude bauen ließ. Bis heute ist der Buchdruck ein zentrales Thema der Stadt.
Nach dem zweiten Weltkrieg, in dem Pößneck mit Bombenangriffen, Zerstörungen und Besetzungen durch die Sowjetunion zu kämpfen hatte, wurde Pößneck
1952 zur Kreisstadt ernannt. Zu dieser Zeit siedelten sich zahlreiche Großhandelsbetriebe an, wobei die aus dem ehemaligen Vogel-Verlag entstandene
Großdruckerei ‚Karl-Marx-Werk‘ eine tragende Rolle in der Wirtschaft spielte.
1991 entstand das Gewerbegebiet Pößneck-Ost. Drei Jahre später verlor Pößneck den Kreisstadt-Status und wurde in den neu gebildeten Saale-Orla-Kreis
eingegliedert. Neben der Eröffnung des neuen Pößnecker Stadtmuseums im
Jahre 1998 war vor allem die 1. Thüringer Landesgartenschau mit einer halben
Million Gästen im Jahr 2000 eine besonders hervorzuhebende Veranstaltung.
Im Jahr 2007 erhielt die Stadt Pößneck den Thüringer Denkmalschutzpreis für
die Stadtbibliothek Bilke, die in der ehemaligen Klosterkirche untergebracht ist.
Seit 2008 existiert ein neues Stadtlogo für Pößneck (vgl. Stadt Pößneck 2011;
Pößneck 2013a).
6
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Geographische Lage
Pößneck ist die größte Stadt im Saale-OrlaKreis im östlichen Thüringen, dem grünen
Herzen von Deutschland. Die Stadt liegt
inmitten der Orlasenke, einem Tal zwischen
dem Thüringer Holzland im Norden und
dem Schiefergebirge mit den Saalestauseen im Süden. Im Osten berührt der Fluss
Orla das Stadtgebiet, um von dort nach
Abbildung 4: Lage Stadt Pößneck
Norden zu fließen. In der Orlamünde fließt
(Quelle: www.poessneck.de)
dieser dann in die Saale.
Zu der Stadt gehören die fünf Stadtteile Jüdewein, Köstitz, Schlettwein, Öpitz,
und Schweinitz. Folgende Gemeinden grenzen direkt an Pößneck an:
Bodelwitz, Döbritz, Krölpa, Langenorla, Oppurg, Ranis und Wernburg.
Die Orlasenke ist von einer abwechslungsreichen Landschaft und einem einmaligen Naturraum geprägt. Ein interessantes Touristenziel stellen die bedeutendsten Zechsteinriffe Deutschlands sowie die größten und schönsten Stauseen Europas dar (vgl. Pößneck 2013b; Pößneck 2013c, Stadt Pößneck 2011).
Ortsbild
Das Zentrum von Pößneck bildet der
1.167 m2 große Marktplatz, der aufgrund seines 15 % - Gefälles zu
Deutschlands
‚schiefsten‘
Märkten
zählt. Hier finden regelmäßige Wochenmärkte, Weihnachts- und Ostermärkte statt.
Als wichtigste Sehenswürdigkeiten
Abbildung 5: Marktplatz
(Quelle: Eigene Aufnahme)
umgeben das spätgotische Rathaus
und die Stadtkirche den Marktplatz.
7
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Der im 16. Jahrhundert errichtete Marktbrunnen inmitten des Marktes gilt als
Sinnbild des wehrhaften Bürgers.
Die ehemalige Stadtbefestigung sowie die beiden noch vorhanden Ecktürme,
der Glockenturm und der Weiße Turm, umschließen die historische und denkmalgeschützte Altstadt (vgl. Stadt Pößneck 2011).
Das Ortsbild ist weiterhin geprägt von zahlreichen leer stehenden Geschäften in
der Innenstadt. Die charmante und denkmalgeschützte Altstadt wirkt dadurch
wenig belebt.
Bevölkerungsstruktur
Der Bevölkerungsstand der Stadt Pößneck ist in den vergangenen Jahren, wie
in Abbildung 6 dargestellt, stetig gesunken und betrug Mitte 2012 12.678 Einwohner.
Abbildung 6: Vergleich der Gesamtbevölkerung Pößneck zw. 2002 und 2012
(Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik)
Wie anhand der Grafik zu erkennen ist, hat Pößneck in den vergangenen zehn
Jahren durch Abwanderung knapp 9,96 % ihrer Einwohner verloren. Die geschlechtliche Aufteilung der Bevölkerung ist fast ausgeglichen. So liegt Ende
2011 der Anteil der weiblichen Einwohner bei 6.658 und die der männlichen bei
6.098.
Die Bevölkerungsstruktur nach Altersgruppen lässt sich für Pößneck in die Bereiche 0 bis unter 6 Jahren, von 6 bis unter 15 Jahren, 15 bis unter 65 Jahren
sowie 65 Jahren und älter einteilen. Mit 8.006 Bewohnern stellen die 15- bis
unter 65-Jährigen zugleich den größten Bevölkerungsanteil dar, hingegen die 0bis unter 6-Jährigen den geringsten Anteil.
8
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Auch die Stadt Pößneck muss sich mit der Problematik des demografischen
Wandels auseinandersetzen, da der Anteil der älteren Bevölkerung steigt und
es immer weniger jüngere Menschen in der Stadt gibt. Um dieses Problem und
das weitere Abwandern der Bevölkerung aus Pößneck und dessen Umgebung
zu stoppen, hat die Stadt Anfang August 2010 die Kampagne ‚Pößneck kommt
zurück‘ gestartet. Eines der wichtigsten Ziele dieser Aktion ist es, die Werbung
für Pößneck als Wohnstadt voranzutreiben. Damit sollen vor allem junge Menschen und Studenten für die Stadt begeistert werden, die bspw. in Jena studieren und in Pößneck wohnen könnten. Auch zu ehemaligen Bewohnern soll der
Kontakt wieder aufgenommen werden, um die neue Attraktivität zu vermitteln
(vgl. Demographiekonkret 2011; Serviceagentur Demografie 2012).
Wirtschaftsstruktur
Das Gewerbegebiet liegt östlich des Stadtzentrums von Pößneck. Sehr verkehrsgünstig und zentral gelegen, grenzt die Stadt in der Orlasenke im Norden
an die Technologieregion Jena, im Westen an den Wirtschaftsstandort Rudolstadt-Schwarza und im Nordosten an die Industrie- und Technologieregion um
das Hermsdorfer Kreuz an. Die Lage der Gewerbegebiete in Pößneck ist in der
unten stehenden Karte ersichtlich.
Abbildung 7: Gewerbegebiete in Pößneck
(Quelle: www.poessneck.de)
Die drei komplett erschlossenen Teilgebiete verfügen insgesamt über 60 ha
Fläche. Über 90 Firmen sind in den Gewerbegebieten Pößneck-Ost und
Lutschgen/ImTümpfel ansässig. Davon gehören 60 % dem produzierenden
Gewerbe an.
9
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Die Wirtschaftsstruktur wird von klein- und mittelständischen Betrieben mit bis
zu 100 Arbeitsplätzen geprägt. Unterschiedliche Sektoren wie Buchdruckerei,
Nahrungsmittelherstellung, Möbelzulieferer, Metallgießerei, Stahlbau und Elektroantriebe haben ihren Standort in Pößneck. Der Schwerpunkt liegt jedoch sowohl auf der Metall- und Elektrobranche als auch auf der Kunststoffverarbeitung.
Zu den bekannten Unternehmen mit traditionellen Wurzeln in Pößneck zählen
u. a. die Großdruckerei GGP Media GmbH, die täglich 800.000 Bücher produziert, die Rosenbrauerei Pößneck GmbH sowie das Schokoladenwerk Berggold
GmbH. Der Preis für einen Quadratmeter im Gewerbegebiet beträgt 7,67 € (vgl.
Stadt Pößneck 2011; Stadt Pößneck 2013; Pößneck 2013d).
Verkehr
Die Stadt liegt an der B 281 zwischen Neustadt an der Orla im Osten und Saalfeld im Westen. In 20 km erreicht man die Autobahn A9 (München-Berlin) und
nach 25 km die A4 bei Jena (Dresden-Eisenach). Nach Berlin beträgt die Entfernung 270 km und nach Leipzig 120 km. Nach einer Strecke von 70 km erreicht man den nächsten Flughafen in Erfurt. Der Flughafen Leipzig ist 100 km
entfernt.
In Pößneck gibt es zwei Bahnhöfe, den Unteren und den Oberen. Der Obere
Bahnhof erschließt die Strecke von Saalefeld über Pößneck nach Gera. Der
Untere Bahnhof verbindet die Städte Pößneck und Jena. Pößneck stellt den
Zentralpunkt des Buslinienverkehrs in das Umland und die Naherholungsgebiete dar (vgl. Stadt Pößneck 2011).
10
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
2.1.1.2.
Tourismusrelevantes Angebot
Beherbergung & Gastronomie
Pößneck verfügt über eine Kapazität von 100 Betten, aufgeteilt auf zwei Hotels,
vier Gästehöfe/Pensionen und sieben Ferienwohnungen. Eine detailliertere
Aufstellung der Betriebe ist dem Anhang J dieser Arbeit zu entnehmen.
Beherbergungsangebot in Pößneck
Kategorie
Anzahl
Hotels
2
Gasthöfe/Pensionen
4
Ferienwohnungen
7
Campingplatz
-
Betriebe gesamt
13
Betten gesamt
100
Tabelle 1: Beherbergungsangebot
(Quelle: Eigene Darstellung)
Die städtische Beherbergungsstruktur ist aus dem Pößnecker Gastgeberverzeichnis (Stand Januar 2012) ersichtlich, welches in Papierform von der Stadtinformation zu erhalten ist. Eine digitale Übersicht der Unterkünfte in Pößneck
und Umgebung befindet sich zudem auf der Homepage der Stadt, wo die Betriebe über eine Suchfunktion angezeigt und aufgelistet werden. Buchungsanfragen können nur individuell bei den Leistungsträgern erfolgen, denn die Stadt
verfügt über keine zentrale Zimmervermittlung (vgl. Pößneck 2013e; Stadt
Pößneck 2012a).
Das gastronomische Angebot ist im Gastronomieführer der Stadt aufgelistet,
welche über die Internetseite abrufbar ist. Wie aus nachfolgender Tabelle ersichtlich ist, überwiegt das Angebot an Restaurants mit deutscher Küche sowie
an diversen Imbiss-Lokalen/Bistros. Unter die Kategorie internationale Küche
fallen nur ein asiatisches und ein griechisches Restaurant. Auch Bars und Cafés sind in Pößneck nur spärlich vertreten (vgl. Pößneck 2013f).
11
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Gastronomie
Deutsche Küche
Internationale
Küche
Imbiss/Bistro
Bar/Sonstiges
Café/Eiscafé
Bergschlösschen
Asia Haus
Am Stadttor
Bowl- und Genuss
Oase
Café Dittmann
Bilkenkeller
Restaurant
Athen
Asia Bistro Thanh Nachtschwärmer
Eiscafé Ambiente
Felsenkeller
Asis Snack
Eiscafé - Pizzeria
La Luna
Hotel Villa Altenburg
Bistro Am Markt
Jüdeweiner Klause
Broiler Bar
Korn´s Gaststätte
Dilan Imbiss
Meininger Hof
Easy Burger
Ratskeller
El Hayat
Rhabarberschenke
Grill-Stop
Pilsbar In´s Eck
Marinas Eiscafé
Scalini
9
2
10
3
4
Tabelle 2: Gastronomisches Angebot
(Quelle: Eigene Darstellung)
Veranstaltungsorte
Zu den Veranstaltungsorten in Pößneck zählen die Shedhalle, der Festplatz im
Lutschgenpark sowie die Gottesackerkirche. Die Shedhalle ist eine Multifunktionshalle und bietet bei einer Fläche von
1.000 m2 Platz für eine Bestuhlung von bis zu
700 Gästen. Genutzt wird die Halle für Messen, Ausstellungen, Konzerte, Kabarett, Jubiläen, Märkte und Versammlungen. Zahlreiche
Parkplätze sowie die gastronomische Einrichtung ‚Sunny Garden‘ sind vorhanden. Die
Abbildung 8: Shedhalle
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Großflächen Festplatz (3.850 m2) sowie das
Rondell (1.500 m2) im Lutschgenpark können
als Festplatz angemietet werden. Das Gelände ist u. a. für Zirkus-, Sport- oder
Musikveranstaltungen geeignet. Die Stadt richtet dort auch das alljährliche
Stadtfest aus. Eine weitere aufzuführende Örtlichkeit ist die Gottesackerkirche,
12
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
welche als Veranstaltungs- und Ausstellungsstätte genutzt wird (vgl. Pößneck
2013g; Sunny Garden 2007; Stadt Pößneck 2011).
Sehenswürdigkeiten
Kirchen
Die am Marktplatz gelegene Stadtkirche, auch Bartholomäuskirche genannt,
wurde als romanischer Bau etwa im Jahre 1290 errichtet. 1400 wurde das romanische Kirschenschiff durch ein gotisches ersetzt,
gefolgt von dem 1474 errichteten Chor mit gotischem
Sternengewölbe.
Die Bilke, um 1400 erbaut, war bis 1525 als Klosterkirche dem ehemaligen Karmeliterkloster zugehörig. Nach
der Auflösung des Klosters wurde sie 1871 zu einer
Schule umgebaut. Seit 2006 ist in den Räumlichkeiten
Abbildung 9: Stadtkirche
(Quelle: Eigene Aufnahme)
die Stadtbibliothek untergebracht. Unter der Bilke befindet sich ein zugängliches großes Kellergewölbe, wel-
ches noch fast im Originalzustand erhalten ist. Der Keller diente zu früheren
Zeiten als Vorratskeller, hauptsächlich für Getreide.
Wie bereits erwähnt, zählt die Gottesackerkirche zu den Veranstaltungsstätten
der Stadt Pößneck. Sie wurde 1400 als Kapelle ‚Unsrer lieben Frau‘ errichtet
und 1530 zur Friedhofskirche umgebaut. Vor der Kirche steht seit 2010 der
Friedenspfahl, ein Symbol für Frieden und Demokratie, welches auf den japanischen Philosophen Mashisa Goi zurückgeht. Geschaffen wurde dieser vom
Metallkünstler Thomas Lindner, mit dem Ziel, den Standort vor der Gottesackerkirche zu einem Platz des Nachdenkens sowie des lebendigen Dialoges
werden zu lassen (vgl. Pößneck 2013g).
Museen
Das Stadtmuseum, welches sich in den Räumlichkeiten des Rathauses befindet, wurde 1998 eröffnet. Die Dauerausstellung bietet neben der Stadt- und
Rathausgeschichte u. a. Informationen zu folgenden Themenkomplexen: Früh-
13
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
geschichte und Töpferhandwerk, Handwerk in Pößneck, Goethe in Pößneck
und Porzellanfabrik Conta & Böhme. Zudem werden wechselnde Sonderausstellungen angeboten. Museumsführungen sind auf Wunsch und bei Voranmeldung möglich.
Im Rosenbrauerei-Museum erhält man sowohl Einblick in die Geschichte des
Familien-Brauereibetriebes als auch Informationen über Techniken der Bierherstellung. Führungen für Gruppen ab fünf Personen sind auch in diesem Museum bei Vorab-Anmeldung möglich (vgl. Rosenbrauerei Pößneck).
Die 2006 eingerichtete Firmenausstellung der in Pößneck ansässigen Schokoladenwerk Berggold GmbH zeigt auf Schautafeln die Historie des Unternehmens, die Marktentwicklung und das Produktionsverfahren auf. Neben historischen Verpackungen, Dosen und Werbematerial können die Besucher Filme
über die Firmengeschichte und Schokoladenproduktion ansehen. Ergänzend
zur Ausstellung wird ein Werksverkauf angeboten. Geöffnet ist das Museum nur
nach vorheriger Anmeldung (vgl. Pößneck 2013h; Stadt Pößneck 2011).
Altstadt
Das Rathaus in Pößneck zählt zu den
schönsten spätgotischen Rathäusern Thüringens. Der Rathausbau begann bereits
1478 und wurde 1531 mit dem Bau der
Freitreppe vollendet. Direkt am Marktplatz
gelegen beherbergt es neben städtischen
Verwaltungsräumen auch das StadtmuseAbbildung 10: Rathaus
um.
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Als Besonderheit und Mittelpunkt der Stadt
gilt der schräg verlaufende Marktplatz mit einer Steigung von 15 %. Der 1521
im Renaissance-Stil erbaute Marktbrunnen schmückt die Mitte des Platzes.
Ein weiterer Brunnen in der Stadt ist der Gänsediebbrunnen. Die Brunnenfigur
wurde von Robert Diez, einem Ehrenbürger der Stadt, kreiert. Da das Original
in Dresden steht, schenkte er seiner Heimatstadt einen Bronzeabguss der Figur. Den Brunnen dazu stiftete 1936 der Thüringer-Wald-Zweigverein.
14
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Geschichtliche Bedeutung hat die ehemalige Stadtbefestigung Pößnecks. Die Stadtmauer wurde 1300 errichtet und im 15. Jahrhundert erneuert und modernisiert. Überreste dieser Mauer sind in der Stadt heute
noch vorhanden. Als einziger und jüngster der vier
Türme, die die Ecken der Stadtmauer bildeten, existiert
heute noch der Weiße Turm. Er ist eines der Wahrzeichen Pößnecks und dient mit seiner Höhe von 30,30
Abbildung 11: Weißer Turm
Metern seit 1994 als Aussichtsturm.
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Ein weiterer Turm der Stadtbefestigung ist der Glockenturm. Das Originalgebäude wurde 1800 abgerissen, jedoch 1850 auf der
noch vorhandenen Bastei neu erbaut. Bis 2010 war es Sitz des Fremdenverkehrsamtes. Derzeit ist dort das Service Center des OVS (Omnibusverkehr
Saale-Orla-Rudolstadt GmbH) untergebracht.
Noch aus der Zeit des gewerblichen-industriellen Aufschwungs im 19. Jahrhundert prägen Industriearchitektur und Fabrikantenvillen das Stadtbild.
Besonders im Lutschgenpark und Viehmarktgelände sind noch zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude und Fabrikantenvillen
v. a. der Textil- und Lederindustrie vorhanden.
Den Ortseingang (auf Höhe der LutschgenAbbildung 12: Fabrikantenvillen
(Quelle: Eigene Aufnahme)
park
Zufahrt)
der
Stadt
schmückt
die
Skulptur eines überdimensionales C aus
dickem schwarzen Schiffsstahlblech und fünf Metern Höhe. Das Denkmal würde vom Verein ‚Pößneck attraktiver‘ errichtet. Das C steht für Courage und gilt
als Element der Initiative gegen den Rechtsextremismus. Es soll jeden zum
Nachdenken über seinen persönlichen Beitrag zur Sicherung der Demokratie
anregen (vgl. Pößneck 2013g; Stadt Pößneck 2011).
15
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Stadtführungen/Rundgänge
Die Stadt bietet die im Folgenden aufgeführten thematischen Stadtführungen
an, welche über die Touristeninformation gebucht werden können.
Alte Grabdenkmale - ein Spiegel der Stadtgeschichte
Bei dieser Führung werden die Teilnehmer für eine Reise in die Vergangenheit
auf den Oberen Friedhof von Pößneck und zu historischen Grabmälern ehemaliger Fabrikbesitzer geführt.
Auf den Spuren Pößnecker Künstler und ihrer Werke
Im Fokus dieser Führung stehen verschiedene Künstler, die in Beziehung zu
Pößneck stehen, z. B. der gebürtige Pößnecker Bildhauer Prof. Robert Diez,
der Keramiker des Bauhauses Otto Lindig oder der Pastellmaler Prof. Franz
Huth.
Druckerei- und Verlagsgeschichte Pößnecks
Dieser Rundgang thematisiert die lang zurückreichende Geschichte des Buchdrucks in Pößneck. Während der Führung wird auf die verschiedenen in Pößneck gegründeten Verlage/Druckereien von Vogler und Vogel, Fink oder Forkel,
und deren Tätigkeiten eingegangen.
Naturraum Pößnecks und seiner Umgebung
Die Stadtführung nimmt Pößnecks Natur und Landschaft in den Blick. Die Besucher werden z. B. über die Orlasenke und die bedeutenden Zechsteinriffe der
Region informiert und erhalten von der Altenburg aus einen Panoramablick
über die Stadt.
Pößneck für Kinder und Familien
Bei der speziell für Kinder und Familien angebotenen Führung begeben sich
diese auf spielerische Art und Weise auf Entdeckungsreise durch Pößneck.
Pößneck im Mittelalter
Hier werden die Besucher entlang der Stadtbefestigung geführt und erfahren
etwas über die mittelalterliche Geschichte von Burg, Kloster, Kirchen, dem
schiefen Marktplatz und dem Handwerkertum Pößnecks.
16
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Pößneck im Spiegel der Industrialisierung
Dem Besucher wird hier das Thema der Industrialisierung Pößnecks aufgezeigt. Er wird zu Industriebauten, die unter Denkmalschutz stehen, ehemaligen
Fabrikgebäuden und -standorten wie z. B. in der Saalfelder Straße, der Gerberstraße und am Viehmarktgelände geführt. Zudem erfährt der Besucher etwas
über die Veränderungen des Stadtbilds seit der Thüringer Landesgartenschau
des Jahres 2000.
Ergänzt wird die Reihe der thematischen Stadtführungen durch Rundgänge innerhalb der Pößnecker Sonntags-Streifzüge, die im Zeitraum Mai bis September jeweils am letzten Sonntag des Monats stattfinden.
2010 starteten die Stadt und der Verein für Heimatgeschichte einen Aufruf an
die Bewohner, um neue Stadtführer zu akquirieren. Interessierte wurden innerhalb einer Veranstaltungsreihe von sieben Vortragsabenden geschult und hatten anschließend die Möglichkeit, durch ein städtisches Zertifikat ausgezeichnet
zu werden. Derzeit gibt es zehn Stadtführer/-innen, die auf Anfrage bei der Touristeninformation für die Leitung von Führungen zur Verfügung stehen. Genauere Informationen über die einzelnen Personen können der Homepage der Stadt
entnommen werden.
Um die Stadt auf eigene Faust zu entdecken, haben Gäste der Stadt auch die
Möglichkeit, sich in der Touristeninformation eine Informationsbroschüre ‚Stadtrundgang Pößneck‘ zu besorgen. In dieser sind die Sehenswürdigkeiten der
historischen Altstadt auf dem Stadtplan der Kernstadt, ein Kurzporträt der Geschichte Pößnecks und Wissenswertes über die Stadt vermerkt (vgl. Pößneck
2013i; Zentralredaktion Ostthüringer Zeitung 2010).
Kulturelle Veranstaltungen, Events, Feste und Märkte
Vom Fachbereich Finanzen und Kultur der Stadt wird ein Veranstaltungskalender für Pößneck und Umgebung mit sämtlichen Terminen für städtische Aktivitäten, kulturelle Veranstaltungen, Events, Feste und Märkte veröffentlicht. Dieser ist auf der Internetseite der Stadt einzusehen und in Printform als Broschüre
erhältlich.
17
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Zu den traditionellen Festen in Pößneck zählt der Brezeltag der Pößnecker
Kinder. Die Tradition dieses Festes geht auf eine Stiftung des 18. Jahrhunderts
der Charlotte von Wolfersdorf zurück, der zufolge regelmäßig zum Brezeltag
allen Schulkindern eine Brezel geschenkt wurde. Es zählt neben dem Lichterfest zu den ältesten Festen der Stadt (vgl. Pößneck 2013j; Zentralredaktion
Ostthüringer Zeitung 2012).
Das Lichterfest, welches 2013 bereits zum 542. Mal gefeiert wird, ist in
Deutschland bisher etwas Einmaliges. Die Tradition geht zurück auf das Mittelalter, als zur Christmette bereits Lichter und Laternen mitgebracht wurden. An
Heiligabend versammeln sich auf dem Pößnecker Marktplatz zahlreiche Leute
mit Lampions. Nach dem Gottesdienst in der Stadtkirche wird das Lichterfest
vom Pößnecker Lichtkind eröffnet, es wird das Friedenslicht auf den Markt getragen und Chöre und Musikanten treten auf.
Ein Fest für die ganze Familie ist das Stadtfest, welches seit 1990 jeweils am
ersten Septemberwochenende gefeiert wird. Es findet ein vielseitiges Programm aus Sport-, Tanz-, und Musikeinlagen statt. Neben dem großen Unterhaltungsprogramm auf dem Marktplatz ist auch für eine Kinderbühne, Mitmachaktionen der Vereine, offene Läden und gastronomisches Angebot gesorgt.
Der Pößnecker Markt gehört, wie schon erwähnt, durch sein Gefälle deutschlandweit zu den ‚schiefsten‘ Märkten. Der Wochenmarkt findet zweimal wöchentlich, mittwochs und freitags von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr statt. Zum Warenangebot zählen Käsespezialitäten, Grillhähnchen, Blumen, Fleisch-, Wurst- und
Backwaren, Fisch, Textilien, Haushaltswaren u. v. m. Neben den regelmäßigen
Marktterminen finden Sonderveranstaltungen sowohl zum Oster- und Weihnachtsmarkt als auch zum Stadt- und Lichterfest statt. Bekannt gegeben werden die Wochenmärkte jeweils auf der Webseite der Stadt, dem Veranstaltungskalender und auch einmal jährlich im Amtsblatt.
Der Internationale Pößnecker Orgelfrühling wird gemeinsam von der Kirchengemeinde der evangelisch-lutherischen Kirche und der Stadt veranstaltet.
Im Rahmen des Orgelfrühlings finden mehrere Orgelkonzerte renommierter Organisten statt (vgl. Pößneck 2013k).
18
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Zu den weiteren kulturellen Veranstaltungen in Pößneck zählen:
Konzerte
Feste
Sonstiges
Neujahrskonzert
Schützenfest
Osterspaziergang
Rathauskonzerte
Rosenfest
Pößnecker Sonntagsstreifzüge
Kinderkonzerte
Brauereifest
Lesungen in der Stadtbibliothek
Wasserfest der Vereine
Pößnecker Museumsnächte
Frühlingsfest und
Reitturnier
Bibliotheksfest
Tabelle 3: Veranstaltungen
(Quelle: Eigene Darstellung)
Pößneck ist außerdem Gastgeber der größten Regionalmesse Ost-Thüringens,
der Saale-Orla-Schau. Diese regionale Leistungsschau bietet einheimischen
Unternehmen, dem Handwerk, dem Tourismus, aber auch ansässigen Institutionen und Verbänden die Möglichkeit, auf dem Gelände der Shedhalle und des
Viehmarktes ihre Leistungen zu präsentieren und darzustellen.
Zu einer bedeutenden Veranstaltung Pößnecks zählen die Motorcross Meisterschaften Thüringens und Nordbayerns auf der Motorcross-Strecke ‚am Sandberg‘, die vom Motorsportclub Pößneck e. V. ausgerichtet werden. Der Verein
zählt 148 aktive Mitglieder und gehört somit zu den größten Motorsportvereinen
Ostthüringens. Bei den Rennen des Pößnecker Motorcross treten in über 20
verschiedenen Wertungsklassen mehr als 320 Fahrerinnen und Fahrer an.
Auch die Thüringen Rallye des Deutschen Motorsport Verbandes wird jährlich
vom MSC Pößneck e. V. ausgerichtet (vgl. Pößneck 2013l; Schotterflechte
2013).
19
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Sport- und Freizeitangebote
Für Bewohner und Touristen gibt es in Pößneck die verschiedensten Sport- und
Freizeitangebote.
Sport-/Freizeitangebot
Bäder
Freibad (Bad am Wald), Hallenbad (Stadtbad)
Motorsport
MSC Pößneck e. V.
Bowling
Bowl-Oase Malzhaus
Kegeln
Kegelanlage Malzhaus, Sporthalle
Tennisplätze
Freibad
Beach-Volleyball
Freibad
Skaten
Skater Anlage (Lutschgenpark)
Naturerlebnis
Kletterwand, Trimm-dich-Anlage, Naturlehrpfad
Fitness
Fitness World Club
Tabelle 4: Sport- und Freizeitangebot
(Quelle: Eigene Darstellung)
Die Stadt verfügt über ein Hallen- sowie Freibad, wobei das Stadtbad das älteste Hallenbad Thüringens ist. Neben dem Nichtschwimmer-/Schwimmerbecken,
einem 3-Meter-Turm, Sauna, Solarium und physiotherapeutischen und gesundheitsorientierten Kursangeboten finden dort auch Vereinsschwimmen, Sporttauchen und Unterwasser-Rugby statt. In den Sommermonaten ist das Freibad,
welches am Waldrand liegt, geöffnet. Besucher die einen längeren Aufenthalt
planen, können zur Übernachtung Bungalows auf dem Freibadgelände nutzen.
Genutzt wird die Bungalowanlage mit Lagerfeuerstelle auch für Vereinsfeiern
oder Klassenausflüge.
Mit 15 Sportarten für Groß und Klein bietet außerdem der SV Fortuna Pößneck
e.V., größter Sportverein im Saale-Orla-Kreis, ein vielfältiges Betätigungsspektrum (vgl. Pößneck 2013m; Stadt Pößneck 2011).
Pößneck ist an einige Rad- und Wanderwege der Orlasenke angeschlossen.
Entlang der Orla führt ein 43 km langer Radweg von deren Ursprungsquelle in
Triptis durch Pößneck nach Krölpa oder Ranis. Touristen und Einheimische
können zwischen mehr als 30 markierten Radwegstrecken wählen, wobei immer die Möglichkeit besteht, sich Rundtouren zusammenzustellen. Zusätzlich
20
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
zu den Radwegen ist die Orlasenke auch durch den Saale-Orla-Wanderweg
erschlossen. Dieser erstreckt sich über eine Länge von 329 km und führt in 12
Etappen und drei Rundtouren durch die Landschaft. Pößneck ist in der 7. und
8. Etappe in den Wanderweg eingebunden. Innerhalb der Stadt sind außerdem
kleinere Wanderwege ausgeschildert, die z. B. zur Altenburg oder in das Naturerholungsgebiet Griebse führen (vgl. Stadt Pößneck 2012b).
Pößneck bietet darüber hinaus auch zahlreiche grüne Flächen, die Einheimischen und Touristen zur Erholung und Freizeit dienen. Großer Beliebtheit erfreut sich das Naturerholungsgebiet Griebse. Die Griebse ist ein Nebental,
das vom Süden her kommend in die Orlasenke mündet und vom Griebsenbach
Ritschke durchflossen wird. Neben einem Kinderspielplatz gibt es am Eingang
zur Griebse (aus Richtung Straße des Friedens her kommend) Sportplätze und
eine Turnhalle.
Im Rahmen der 1. Thüringer Landesgartenschau im Jahr 2000 in Pößneck entstanden 20 verschiedene Themengärten auf dem Viehmarkt, welche auch
nach der Gartenschau erhalten geblieben sind. Zudem zählen sowohl der
Lutschgenpark als auch der Stadtwald nördlich der Stadt zu den grünen Oasen Pößnecks (vgl. Stadt Pößneck 2011).
Ausflugsziele
Durch Pößnecks geographische Lage innerhalb der Region der Orlasenke hat
die Umgebung zahlreiche attraktive Ausflugsziele zu bieten.
In der Stadt Ranis, ca. 5 km von Pößneck entfernt, kann die Burg Ranis, eine
der am besten erhaltenen Burganlangen Thüringens, besichtigt werden. Außerdem verfügt die Stadt über einen Naturerlebnispark mit Wisentgehege. Dieser
Naturpark Brandenstein beherbergt zudem auch das Thüringer Artenschutzzentrum (vgl. Regionales Entwicklungskonzept (REK) ORLASENKE).
Das Barockschloss in Oppurg, auch vier Jahreszeiten Schloss genannt,
stammt aus dem 18. Jahrhundert. Bezeichnend an diesem Barockbau ist die
Grundidee der Baugestaltung. Diese beruht auf dem Jahr und dessen Zeiteinteilung. So soll das Schloss einst mit 365 Fenstern, 52 Innentüren, 12 Schornsteinen und 4 Portalen ausgestattet worden sein. Auf dem Schlossgelände be21
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
finden sich außerdem eine Kutschremise, ein Turm der ehemaligen Burg, ein
Wassergraben um das Schloss herum sowie ein Schlossgarten im englischen
Landschaftspark-Stil.
Südlich der Gemeinde Döbritz im Saale-Orla-Kreis liegt die Döbritzer Schweiz
mit den Döbritzer Höhlen. Das 600 m lange Zechsteinmassiv besteht neben
einer Reihe Felsklüfte auch aus den drei eiszeitlichen Wohnhöhlen Urdhöhle,
Kniegrotte und Wüste Scheuer, in denen steinzeitliche Funde gemacht wurden.
Nur 15 Autominuten südlich von Pößneck liegt das Freizeit- und Wandergebiet
des Hohenwarte-Stausees. Der Stausee ist in den 1930er Jahren durch Anstauung der Saale mittels einer nahe der namensgebenden Thüringer Ortschaft
Hohenwarte gelegenen Staumauer entstanden. Mit einer Fläche von 7,3 km²,
27 km Länge und durch die Einbettung in fjordähnliche Landschaft zählt er zu
den größten und schönsten Stauseen Europas. Touristisch attraktiv ist dieses
Naturgebiet sowohl durch Schifffahrtsangebote als auch Wasserfreizeitaktivitäten wie Schwimmen, Segeln, Rudern und Angeln (vgl. Fahrgastschifffahrt
Hohenwarte 2013).
Als staatlich anerkannter Erholungsort ist die Stadt Ziegenrück als weiteres
Ausflugsziel zu nennen, welches von Pößneck aus in 13 km Entfernung zu erreichen ist. Zu den Attraktionen der Stadt gehört das Wasserkraftmuseum, das
die Nutzung der Wasserkraft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentiert.
Die Saalfelder Feengrotten sind ein ehemaliges Bergwerk, das 1914 als
Schaubergwerk eröffnet wurde. Neben einer der farbenreichsten Tropfsteinhöhlen der Welt, zählen ein Erlebnismuseum, ein Spiele- und Erlebnisbereich sowie ein Heilstollen zu der ‚Erlebniswelt Feengrotten‘ (vgl. Pößneck 2013n; Saalfelder Feengrotten und Tourismus 2013).
2.1.1.3.
Tourismusorganisation
Innerstädtische Tourismusorganisation
Der Tourismus in Pößneck ist formell nicht als eigener Bereich in die Stadtverwaltung integriert und es gibt keine ausdrückliche Zuordnung zu einem be-
22
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
stimmten Fachbereich. Hauptsächlich werden Tätigkeiten, die in den Bereich
Tourismus fallen, von Frau Dr. Julia Dünkel bearbeitet, die verantwortlich ist für
den Fachbereich Kultur und Finanzen. In ihr Aufgabengebiet fallen die touristische Bewerbung der Stadt, die Planung und Sicherung der Rad- und Wanderwege, und diverse touristische Projekte. Neben Frau Dünkel unterstützt Herr
Andreas Dreißel zusätzlich die Bündelung der touristischen Tätigkeiten vor Ort.
Dabei ist Herr Dreißel Geschäftsführer der Stadtmarketing Pößneck GmbH.
Diese ist eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Stadt Pößneck und ihr wurde
Ende 2009 der Bereich Wirtschaftsförderung durch den Stadtrat zugeteilt. Daher ist Herr Dreißel hauptsächlich für Projekte der Bereiche Stadtentwicklung
und Wirtschaftsförderung zuständig, übernimmt aber auch Tätigkeiten in Hinblick auf die Vermarktung der Stadt. Ein Organigramm der Stadtverwaltung
konnte leider von der Stadt nicht zur Verfügung gestellt werden (vgl. Gespräch
vom 06.05.2013 in Pößneck mit Herrn Dreißel und Frau Dünkel).
Stadtinformation
Die Stadtinformation Pößneck ist eingegliedert in den Fachbereich Kultur und
Finanzen. In der Stadtinformation tätig sind die zwei Mitarbeiterinnen Frau Petra Barth und Frau Antonie Lau. In ihren Aufgabenbereich fallen u. a. die Informationsweitergabe über die Stadt, der Verkauf von Publikationen, Veranstaltungstickets und Souvenirs, die Organisation von Stadtführungen sowie die
Pflege und Aktualisierung des Zimmernachweises von Pößneck. Die Stadtinformation hat ihren Sitz seit Mai 2010 in der Breiten Straße 18. Der Zugang erfolgt über die Krautgasse, welche unweit vom Marktplatz und dem Sitz der
Stadtverwaltung entfernt ist. Innerhalb der Stadt weisen bereits einige Schilder
den Weg hin zur Stadtinformation, allerdings fehlen diese Wegweiser an den
zentralen touristischen Ankunfts-/Ausgangspunkten wie z. B. direkt am Marktplatz, sowie an den beiden Zugbahnhöfen und dem Busbahnhof. Einheimischen und Touristen steht die Informationsstelle während begrenzter Öffnungszeiten zur Verfügung. Ab 2015 wird die Stadtinformation in das Gebäude des
neuen Stadtmuseums am Klosterplatz ziehen, welches sich derzeit noch im
Bau befindet (vgl. Gespräch vom 13.06.2013 in Pößneck mit Frau Dünkel).
23
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
2.1.2. Marktanalyse
Im nachfolgenden Kapitel wird die Marktanalyse mithilfe von statistischen Auswertungen der Ankünfte und Übernachtungen durchgeführt. Da Pößneck im
Thüringer Wald liegt, werden zuerst die Kennzahlen des Tourismus im Bundesland Thüringen, anschließend für den Thüringer Wald und letztendlich für Pößneck dargestellt. Um ein möglichst aktuellen Überblick über die Situation des
Tourismus in Thüringen zu erlangen, stehen die Jahre 2011 und 2012 im Fokus
dieser Betrachtung.
Da dem Thüringer Landesamt für Statistik ausschließlich Daten von Hotels und
Pensionen mit über zehn Betten zur Verfügung stehen, können kleinere Betriebe hier nicht erfasst werden.
Laut der Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik von März
2013 lag die Zahl der Gästeankünfte im ganzen Jahr 2012 bei 3,6 Mio. und die
Übernachtungszahl bei 9,7 Mio. Die 64.000 Gästebetten im Bundesland waren
mit einer durchschnittlichen Belegung von 39,9 % gebucht (vgl. Thüringer Landesamt für Statistik 2013a).
Betrachtet man die Monatszahlen eines Jahres, so ist im Allgemeinen festzustellen, dass im Bundesland Thüringen die Sommermonate von Mai bis Oktober sowohl die höchsten Ankunfts- als auch Übernachtungszahlen aufweisen.
Der stärkste Monat ist in den Jahren 2011 und 2012 jeweils der August. In 2011
zählte man in diesem Monat Gästeankünfte in Höhe von 391.002 und eine
Übernachtungszahl von 1.145.920. Vergleicht man diese Ergebnisse mit denen
des Folgejahres, so stellt man einen leichten Rückgang der touristischen Ankünfte, jedoch einen Anstieg von 4.453 Übernachtungen in Thüringen fest. In
der unten stehenden Grafik erkennt man den Verlauf der Ankunfts- und Übernachtungszahlen in Beherbergungsstätten (ohne Camping) in Thüringen in den
Jahren 2010 bis 2012 (vgl. Thüringer Landesamt für Statistik 2013b).
24
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Abbildung 13: Ankünfte und Übernachtungen in Thüringen 2010-2012
(Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik)
Wie oben bereits erwähnt, weisen die Sommermonate eine höhere Anzahl an
Touristen auf, während die Wintermonate geringer frequentiert sind. Etwa 78 %
der Gäste bevorzugten für ihren Aufenthalt im Jahr 2012 die Hotellerie und
blieben im Durchschnitt 2,1 Tage. Für Ferienunterkünfte entschieden sich 12 %
und für Campingplätze 4,5 % der Reisenden. Die restlichen 5,5 % der Touristen
logierten in sonstigen tourismusrelevanten Unterkünften, wie z. B. in Schulungsheimen und Kliniken (vgl. Thüringer Landesamt für Statistik 2013c).
Das Reiseland Thüringen teilt sich in die sechs Gebiete Südharz, Thüringer
Vogtland, Thüringer Rhön, Thüringer Wald, Städte Eisenach, Erfurt, Jena,
Weimar und Übriges Thüringen auf (s. Abbildung 14).
Abbildung 14: Regionen in Thüringen
(Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik)
25
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
40 % aller Ankünfte in Thüringen fallen auf den Thüringer Wald, in dem auch
die Stadt Pößneck liegt. Von diesen Touristen stammen 95 % aus Deutschland
(vgl. Thüringer Landesamt für Statistik 2013a).
Im Juli 2012 verzeichnete der Saale-Orla-Kreis insgesamt 14.345 Ankünfte, von
denen 90 % ihren dauerhaften Wohnsitz in Deutschland haben. 83 % der deutschen Touristen wählten in diesem Monat Hotels, Gasthöfe und Pensionen als
Beherbergung aus (vgl. Thüringer Landesamt für Statistik 2013d).
Die Stadt Pößneck verbuchte im Jahr 2010 3.361 Ankünfte und 5.452 Übernachtungen. Hieraus kann gefolgert werden, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Touristen, berechnet aus der Division von Übernachtungen und
Ankünften, pro Jahr bei rund 1,6 Tagen liegt (vgl. Thüringer Landesamt für Statistik 2013e).
Aufgrund fehlender und unvollständiger Statistiken der Übernachtungen und
Ankünfte des Saale-Orla-Kreises und der Stadt Pößneck war es leider nicht
möglich, detailliertere Analysen durchzuführen.
2.1.3. Konkurrenzanalyse
In der Konkurrenzanalyse für die Stadt Pößneck wird zunächst der Saale-OrlaKreis auf geeignete Konkurrenzstädte analysiert. Im kommenden Abschnitt folgt
eine Untersuchung der Städte Neustadt a. d. Orla und Schleiz, die jeweils eine
vergleichbare Einwohnerzahl zu Pößneck aufweisen. Der Fokus liegt bei dieser
Gegenüberstellung auf der geographischen Lage, den Besonderheiten der
Stadt und den touristischen Angeboten. Diese Analyse beschäftigt sich ausschließlich mit Neustadt und Schleiz als Konkurrenzstädten, da die weiteren
Städte im Saale-Orla-Kreis über eine erheblich geringere Bevölkerungsanzahl
verfügen. Des Weiteren existiert ein unwesentliches Angebot an touristischen
Attraktionen und Gegebenheiten. Aus diesen genannten Gründen wurden die
übrigen Städte des Saale-Orla-Kreises als irrelevant eingeschätzt und sind
nicht Gegenstand dieser Untersuchung.
26
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Die geographische Lage der ausgewählten Städte lassen sich in der folgenden
Abbildung des Saale-Orla-Kreises erkennen:
Abbildung 15: Saale-Orla-Kreis
(Quelle: www.saale-orla-kreis.de)
2.1.3.1.
Neustadt a. d. Orla
Zu den natürlichen Grenzen der Stadt zählen die Bundsandsteinplatte im Norden und das Thüringer Schiefergebirge im Süden. Neustadt liegt zudem in der
Orlasenke. Nicht weit vom Schnittpunkt der Autobahnen A4 und A9 liegt die
mittlerweile 726-jährige Stadt mit ihren 9.000 Einwohnern. Die Entfernung zu
Pößneck beträgt in etwa 13 km. Stadt und Umgebung weisen neben 5 Hotels,
12 Pensionen auch 22 gastronomische Betriebe auf. Das Angebot setzt sich
aus Cafés, Eisdielen, Stehimbissen und Gaststätten mit regionaler, asiatischer,
griechischer und türkischer Küche zusammen (vgl. Neustadt an der Orla 2013a;
Neustadt an der Orla 2013b).
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören:

Markt und Marktbrunnen

Kursächsisches Palais

Postdienstsäule
27
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck

Klosterkirche und Schloss

Stadtturm

Stadtkirche St. Johannes

Kirchplatz

Fleischbänke (mittelalterliche Ladenstraße der Neustädter Fleischer)

Bismarckturm

Burgkapelle im Stadtteil Arnshaugk
Außerdem steht neben dem Lutherhaus auch das Museum für Stadtgeschichte
zur Besichtigung offen. Die regelmäßigen Events zu Karneval, sowie das Brunnenfest und der Musiksommer sind die Highlights im Veranstaltungskalender
(vgl. Neustadt an der Orla 2013c).
Das Jahr 2013 steht gänzlich unter dem Thema Cranach, da sich in diesem
Jahr die Weihe des berühmten Altars von Lucas Cranach zum 500. Mal jährt.
Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, ein Cranach-Fest, Stadtführungen, Vorträge und eine Tagung vervollständigen das festliche Programm (vgl. Neustadt an
der Orla 2013d).
Als reguläres Angebot offeriert die Stadt ihren Touristen eine große Auswahl an
vielfältigen Themenstadtführungen (vgl. Neustadt an der Orla 2013e):

Unterwegs auf dem Dohlenpfad - eine Stadtführung entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten unserer Stadt

Luther in Neustadt

Nachtwächterführung

Neustadt im Mittelalter in historischen Gewandungen

Sagenhaftes Neustadt

Geschichte des Feuerlöschwesens

Industrie- und Handwerksgeschichten

Apothekengeschichte

Geführte Wanderungen
Die Stadt verfügt über ein Stadtleitbild mit dem Leitspruch:
„Neustadt an der Orla – hier trifft man sich“
Neustadt hat in diesem Leitbild verschiedene Ziele formuliert, um sich als Bildungs-, Kultur- und Wirtschaftsstandort zu etablieren. Aufgrund der touristi28
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
schen Anziehungspunkte wie der Fleischerbänke, des spätgotischen Rathauses und des Lutherhauses soll die Inwertsetzung der historischen Altstadt fokussiert werden (vgl. Neustadt an der Orla 2013f).
2.1.3.2.
Schleiz
Schleiz ist eine Kreisstadt und das Mittelzentrum im Saale-Orla-Kreis und gehört zum Teilgebiet des Thüringer Vogtlandes. In südlicher Richtung erstreckt
sich das Thüringer Schiefergebirge und im Norden die Schleizer Seenplatte.
Die 9.000-Einwohner-Stadt liegt ca. 32 km südöstlich von Pößneck entfernt.
Das Autobahnkreuz Hermsdorf erreicht man über die A9 in 20 Autobahnminuten (vgl. Schleiz 2013a; Schleiz 2013b).
Annähernd 18 Pensionen, 3 Hotels und 12 Gaststätten bereichern das touristische Angebot hinsichtlich Hotellerie und Gastronomie (vgl. Schleiz 2013c). Folgende Sehenswürdigkeiten hat die Stadt Schleiz ihren Touristen zu bieten (vgl.
Schleiz 2013d):

Rennstrecke Schleizer-Dreieck

Bergkirche und Bergfriedhof

Alte Münze (heute: Galerie und Stadtinformation)

Rutheneum (Duden-und Heimatmuseum)

Stadtmauer

Am Topfmarkt

Schlossruine

Schlosspark mit Gedenksteinen
Als Besonderheit für die Stadt Schleiz ist die älteste Naturrennstrecke in
Deutschland hervorzuheben, für die die Stadt überregional bekannt ist. Neben
Oldtimer-Treffen und Grand Prix-Rennen für Automobile und Motorräder sind
auch Fahrradrennen über den Parcours für jedermann zugänglich (vgl. Schleiz
2013e).
29
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
2.1.3.3.
Benchmarking
Im nachstehenden Kapitel wird eine Benchmarkanalyse bestimmter Destinationen im Umkreis von Pößneck durchgeführt. Diese ist ein Instrument zum Vergleich der stärksten Wettbewerber anhand eines ausgewählten Kriterienkatalogs. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Städte daraufhin zu analysieren und
anschließend zu bewerten.
Der erste Schritt besteht darin, relevante Bewertungskriterien festzulegen. In
der untenstehenden Tabelle sind diese in der linken Spalte ersichtlich. Neben
den beiden Städten Schleiz und Neustadt, die bereits Gegenstand der Konkurrenzanalyse waren, wird zusätzlich die Stadt Saalfeld aufgeführt. Zwar verfügt
die Stadt über doppelt so viele Einwohner wie Pößneck, weist allerdings eine
hohe touristische Attraktivität auf. Aus diesem Grund zählt Saalfeld nicht zur
direkten Konkurrenz von Pößneck, wird aber dennoch in die Vergleichsanalyse
mit aufgenommen.
Im nächsten Schritt schätzt man die Wichtigkeit für den Tourismus in den Destinationen bezüglich der einzelnen Kriterien anhand von Wertigkeitsfaktoren ein.
Die Bewertung erfolgt durch eine Skala von 1 bis 10, wobei die Zahl 1 eine geringe Bedeutung für den Tourismus aufweist. Anschließend erfolgt eine Bewertung bezüglich der Ausprägungen der aufgestellten Kriterien in den jeweiligen
Destinationen. Auch hier kommen die Faktoren von 1 bis 10 zur Anwendung.
Diese verdeutlichen aufsteigend, wie hoch der Grad der Ausprägung der Bewertungskriterien in den einzelnen Städten ist. Um vergleichbare Ergebnisse zu
erhalten, werden die Wertigkeiten mit den bezifferten Ausprägungen der Städte
verknüpft und eine Gesamtsumme gebildet.
30
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Wertigkeit
für den
Tourismus
Pößneck
Neustadt
Schleiz
Saalfeld
Gastronomieangebot
9
4
4
4
8
Beherbergungsangebot
8
2
6
2
6
Öffnungszeiten
Museen
6
1
5
vorüberg.
geschl.
8
Öffnungszeiten
Tourismusinformation
9
4
5
5
8
Kulturangebot
7
4
5
4
6
Freizeit/
Veranstaltung
7
6
6
6
6
Einkaufsmöglichkeiten
4
3
4
4
7
Familienfreundlichkeit
7
4
4
3
8
Veranstaltungsorte
5
6
5
5
7
Homepage der
Stadt
9
6
5
3
10
Stadtführungen
6
5
6
2
8
Onlinebuchbarkeit
4
0
0
0
10
318
386
268
621
Wertigkeit
gesamt
Tabelle 5: Benchmarkanalyse für Pößneck
(Quelle: Eigene Darstellung)
Da für Benchmarkanalysen keine allgemeingültigen Vorgaben existieren, basiert die gesamte Analyse ausschließlich auf eigenen Recherchearbeiten. Die
Bewertung erfolgte nach dem Ermessen der Projektgruppe.
Aus Tabelle 5 wird ersichtlich, dass die Stadt Schleiz nach Neustadt und Pößneck am schlechtesten abgeschnitten hat. Für Pößneck wurden die Bereiche
Veranstaltungen und Freizeit, Veranstaltungsorte und die Homepage am besten bewertet. Schlecht abgeschnitten haben die Kriterien Öffnungszeiten und
Beherbergungsangebot. Mit einem deutlichen Vorsprung verzeichnet die Stadt
31
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Saalfeld die höchste Bewertung insgesamt. Der Grund hierfür liegt vermutlich
an der Stadtgröße sowie an dem ausgeprägten Angebot in allen touristischen
Bereichen. Die herausragende Stellung von Saalfeld soll im nächsten Kapitel
anhand eines Best-Practice Beispiels detailliert erläutert werden.
2.1.3.4.
Best-Practice Saalfeld
Durch Recherchearbeiten und einem persönlichen Besuch der Stadt Saalfeld
konnte sich die Projektgruppe von dem positiven touristischen Image überzeugen. Im Folgenden werden Daten und Fakten der Stadt aufgeführt und es wird
näher auf touristische relevante Aspekte eingegangen. Das Beispiel einer erfolgreichen Umsetzung kann Pößneck als Orientierung für die eigene Arbeit im
Tourismus dienen.
Die Kreisstadt Saalfeld verfügt ungefähr über 26.000 Einwohner, gehört zum
Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und liegt an beiden Ufern der Saale. Die Stadt
kooperiert im Rahmen des Städtedreiecks Saalebogen mit den Städten Rudolstadt und Bad Blankenburg. Mit einer 1111-jährigen Geschichte gehört Saalfeld
zu den ältesten Städten Thüringens. Neben einem historischen Stadtkern mit
Rathaus und Marktplatz verfügt die Stadt über einige Kirchen, eine Schlosskapelle im ehemaligen Residenzschloss, ein Stadtmuseum im einstigen Franziskanerkloster, ein Kino und ein Kultur- und Tagungszentrum. Des Weiteren gibt
es diverse Sport- und Freizeitstätten, bspw. einen Hochseilgarten, ein Fitnesscenter mit Squashanlage und ein Freibad.
Im Jahr 2012 verzeichnete Saalfeld 112.948 Übernachtungen, von denen 3.401
auf ausländische Gäste fielen. Während deutsche Urlauber im Durchschnitt 4,0
Tage in der Stadt blieben, verweilten die ausländischen Touristen nur 2,9 Tage
(vgl. Saalfeld 2013a).
Mit jährlich über 200.000 Besuchern zählen die Feengrotten zu den beliebtesten Touristenattraktionen Saalfelds und Thüringens. Die Saalfelder Feengrotten
sind ein Schaubergweg bestehend aus den farbenreichsten Tropfsteinhöhlen
der Welt und dem dazugehörigen Erlebnismuseum Grottoneum. Das besondere Klima unter Tage und die Ruhe der Tropfsteinhöhlen können Gäste im sogenannten Heilstollen erfahren (vgl. Saalfelder Feengrotten und Tourismus).
32
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Die Touristeninformation am Marktplatz hat das ganze Jahr durchgängig von
Montag bis Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, Samstag von 9.00 bis
13.00 Uhr. Neben Beratung und touristischen Auskünften kümmern sich die
Mitarbeiter u. a. um Zimmervermittlung, Organisation und Buchung von Stadtführungen, Pauschalangeboten für Gruppen und Individualgästen, Tickets für
Veranstaltungen, Theaterfahrten nach Weimar und Gutscheine (vgl. Saalfeld
2013b).
Die angebotenen Packages unterteilen sich in die Kategorien für Gruppen, für
Familien und das Wanderspezial. Das Reiseangebot für Gruppen umfasst
bspw. einen Wohlfühltag in den Feengrotten, eine Entdeckungstour durch Saalfeld oder die Umgebung. Die Arrangements für Familien beinhalten u. a. Touren
in den Feengrotten oder wie man mit Sport und Spaß das Umland entdeckt. Für
Wanderfreunde gibt es ebenfalls unterschiedliche Angebote mit Übernachtungsmöglichkeiten nach den jeweiligen Etappen. Des Weiteren werden auch
Angebote für bestimmte Wochenenden angeboten, z. B. Pfingstarrangements
in und um Saalfeld. Alle Packages können online über die Homepage von Saalfeld gebucht werden (vgl. Saalfeld 2013c).
Prospekte zur Region, zur Stadt oder auch zu einzelnen Ausflugszielen können
ebenfalls online bestellt oder kostenlos heruntergeladen werden.
Stadtführungen werden auf der Homepage für Gruppen und Urlauber angeboten. Zu den Führungen für Urlauber zählen bspw. die folgenden Themen: Öffentliche Führung, Schmaus und Geschichten, Bierkellerführung, Auf den Spuren der Franziskaner, Saalfeld-Kutschfahrt und Segway-Touren. Für Gruppen
gibt es u. a. eine Radstadtführung, eine Kinderstadtführung und Saalfelder
Nachtschwärmerei. Alle Führungen sind vorab online buchbar (vgl. Saalfeld
2013d).
Die Anreise nach Saalfeld kann durch die ausführliche Beschreibung auf der
Homepage im Vorfeld sehr gut geplant werden. Neben einer genauen Darstellung der Lage der Parkplätze sind diese ebenfalls bei Google Maps eingezeichnet. Die Gäste, die mit dem Bus anreisen möchten, finden bereits die Bezeichnung der Buslinien, die Ticketpreise sowie die zeitliche Taktung der Fahrten im
Internet. Ein detaillierter Stadtplan kann ebenfalls heruntergeladen und ausgedruckt werden (vgl. Saalfeld 2013e).
33
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Das gastronomische Angebot lässt sich ebenso bereits vor der Reise begutachten. Zu jedem Restaurant oder Café gibt es auf der Internetpräsenz von Saalfeld einen kurzen Steckbrief. Dieser beinhaltet die Kontaktangaben zum Betrieb, die Anzahl an Sitzplätzen, die Art der Küche, die Öffnungszeiten und die
Besonderheiten. Eine ausgefallene Idee findet der Tourist unter dem Punkt
Gastronomie. Hier werden diverse Original Thüringer Rezepte empfohlen, die
sich zum Nachkochen im Anschluss an die Reise eignen. Man findet auf der
umfassenden Homepage sowohl das kulinarische Angebot, als auch eine
Übernachtungsdatenbank, durch die Zimmer und Ferienwohnungen direkt online gebucht werden können (vgl. Saalefeld 2013f).
Der Veranstaltungskalender ist interaktiv und kann anhand der Eingabe eines
bestimmten Datums sofort die jeweiligen stattfindenden Events anzeigen. Zusätzlich zu Konzerten, Tanz, Märkten und Festen finden sich dort Termine zu
Sport, Vorträgen und Theatervorstellungen.
Nach dem Besuch der Stadt können Saalfelder-Souvenirs in einem OnlineShop erworben werden.
Saalfeld verfügt über ein Stadtleitbild, in dem in elf Statements festgelegt ist,
wofür die Stadt steht. Demnach wird sie auch die ‚Steinerne Chronik Thüringens‘ genannt, die für die Attribute stadthistorisch, einzigartig, traditionsbewusst
und innovativ steht. Zusätzlich hat die Stadtverwaltung ein Stadtentwicklungskonzept mit Zukunftsstrategien bis zum Jahr 2020 ausarbeiten lassen. Neben
dem Leitbild werden unterschiedliche Visionen mit dazugehörigen Handlungserfordernissen vorgestellt. Dies macht deutlich, dass die Stadt Saalfeld sich langfristig mit ihren Visionen, Leitlinien und Zielen für die Zukunft auseinandersetzt
(vgl. Saalfeld 2013g).
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass Touristen in Saalfeld vor, während und nach der Reise eine umfassende Betreuung erfahren. Mithilfe der detaillierten Informationen auf der Internetseite und dem Service vor Ort lässt sich
der Aufenthalt im Vorfeld angenehm organisieren.
34
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
2.1.4. Umfeldanalyse
Durch die Umfeldanalyse werden im Folgenden relevante externe Einflussgrößen auf Pößneck als Destination beleuchtet.
Touristische Entwicklung und Reisetrends
Der Tourismus zählt in Deutschland zu einer der aktuellen Wachstumsbranchen
und machte im Jahr 2012 einen Anteil von 4,4 % der gesamten Bruttowertschöpfung 1 der deutschen Volkswirtschaft aus. Mit 278,3 Milliarden Euro erreichte der touristische Gesamtkonsum einen neuen Rekordwert, wobei 221,3
Milliarden Euro von inländischen Touristen ausgegeben wurden. Auch die Gästeankünfte (+3,9 %) und Übernachtungen (+3,6 %) verzeichneten beide im
Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg (vgl. DTV 2012; F.U.R. 2013).
Laut den ersten Ergebnissen der aktuellen Reiseanalyse 2013 bleibt Deutschland als Inlandsreiseziel bei den Deutschen weiterhin sehr beliebt. Durch die
innerhalb der Marktanalyse berechnete durchschnittliche Aufenthaltsdauer der
Touristen in Pößneck kann darauf geschlossen werden, dass Pößneck eher
weniger ein Ziel für Urlaubsreisen von mehr als vier Tagen ist. Aufgrund dessen
wird dieses Segment in den weiteren Erläuterungen vernachlässigt, und das
Augenmerk auf die Entwicklungen von Kurz- und Tagesreisen gelegt.
Im Jahr 2012 wurden 56,3 Mio. Kurzurlaubsreisen zwischen zwei bis vier Tagen
der Deutschen ins Inland verzeichnet. Von 2011 auf 2012 erhöhte sich die Anzahl dieser Kurzurlaubsreisen pro Person im Schnitt von 2,33 auf 2,39 Reisen.
Kurzreisen werden weiterhin ergänzend zu Haupturlaubsreisen durchgeführt,
weshalb diesem Segment auch zukünftig starke Wachstumschancen zugesprochen werden können (vgl. Sonntag/Grimm 2011). Zu den beliebtesten Arten
von Kurzreisen 2012 zählten Städtereisen, Familien- und Erholungsurlaub (vgl.
Arbeitsgemeinschaft Verbrauchs- und Medienanalyse 2012).
Auch die Anzahl der Tagesausflüge, die dem Segment der Tagesreisen zugeordnet sind, stiegen im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland von 2,84 auf 2,97
Mrd. Davon wurden 64 % der Tagesreisen im eigenen Bundesland unternom-
1
Definition siehe Anhang K
35
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
men. Die Hauptanlässe für Tagesreisen der Deutschen waren der Besuch von
Verwandten, Bekannten, Freunden, Ausübung einer speziellen Aktivität (z. B.
Wandern) oder ein spezieller Veranstaltungsbesuch wie bspw. Konzerte, Theater, Feste.
Untersuchungen zeigen weiterhin, dass sich das Image Thüringens als Reiseziel bei der deutschen Bevölkerung durch die Schwerpunkte Landschaft, Wandern und Kultur auszeichnet. Die Motive der Touristen die in Bezug auf Urlaubsreisen untersucht wurden, sind im Wesentlichen auch auf die der Tagesund Kurzreisen übertragbar. Thüringens Neupotential-Urlauber führen bei der
Befragung zu ihren Reisemotiven „Frische Kraft sammeln“ (70 %) und „Abstand
zum Alltag“ (67,4 %) auf den ersten Plätzen an (Sonntag/Grimm 2011).
Die UNWTO ermittelte anhand von Analysen mit Ausblick bis zum Jahre 2020
u. a. folgende touristische Megatrends (vgl. Dwyer 2008; Freyer 2011, S. 141):

Polarisation zwischen den Reisemotiven Komfort, Aktivurlaub und Bildung

Verstärkter Einsatz von elektronische Technologien, die v. a. den Reisevertrieb stark prägen

Höhere Bedeutung des aktiven Tourismus-Marketing mit dem Fokus insbesondere auf Zielgruppen und Themen

Anstieg der Relevanz des Images einer Destination

Prägung des Reiseverhaltens vieler Reisenden durch nachhaltigen Tourismus

Anspruchsvollere Touristen hinsichtlich Preis, Qualität sowie Vielfalt des
Reiseangebotes
Ergänzend hierzu spielt auch der Trend der Individualisierung eine bedeutende
Rolle im Tourismus.
Technische Entwicklungen
Der von der UNWTO analysierte Megatrend über die zukünftig immer bedeutender werdenden elektronischen Technologien zeigt deutlich die Tendenz,
dass technische Entwicklungen und der Wandel von Informationstechnologien
auch für den Tourismus zukünftig weiterhin eine wichtige Rolle spielen und ei36
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
nen externen Einfluss auf Destinationen darstellen. Kommunikationskanäle im
Internet durch soziale Medien wie z. B. Facebook, Twitter oder Flickr, online
Buchungs- und Bewertungsportale von Reisen, finden immer häufiger Anwendung. Für Destinationen stellt die Nutzung einen klaren Vorteil im Bereich des
Onlinemarketings und Reisevertriebs dar.
Auch neue technologische Entwicklungen im Bereich der immer mehr zunehmenden individuellen Mobilität prägen den Tourismus. Nennenswert sind hier
z. B. der Trend des E-Biking bei Fahrradtouristen oder das GPS-Tracking für
Mountain-Biker oder Wandertouristen (vgl. Schad et al. 2007, S. 63).
Ressourcenentwicklung
Deutschlands Bevölkerungsentwicklung ging in den vergangenen Jahren rapide
zurück und wird laut den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes bis
2060 einen Rückgang auf bis zu 70 Millionen Menschen verzeichnen. Der Geburtenrückgang und eine steigende Lebenserwartung führen zu einer Altersstrukturverschiebung, weshalb der Anteil an älteren Menschen der Bevölkerung
rapide zunehmen wird. Bis zum Jahre 2030 werden aufgrund dieses demografischen Wandels rund 39 % der Deutschen 65 Jahre oder älter sein (vgl. Bundesministerium des Innern 2011). Hinsichtlich der getätigten Kurz- und Tagesreisen stellen Senioren somit auch zukünftig eine bedeutende Zielgruppe dar,
das Potential bei jüngeren Altersgruppen wiederum wird rückläufig sein. Auf die
touristische Nachfrage wirkt sich der demografische Wandel zukünftig darauf
aus, dass die Reisemotive in Bezug auf Kultur, Natur und Gesundheit einen
höheren Stellenwert einnehmen werden (vgl. Grimm/Lohmann 2009).
2.1.5. Umfragen
Ergänzt werden die vorangegangen Analysen durch die Ergebnisse zweier im
Vorfeld durchgeführter Umfragen von Einheimischen, Touristen und Leistungsträgern. Die Resultate werden im nachstehenden Kapitel näher erläutert.
37
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Umfrage Saale-Orla-Schau
Während unseres Besuches in Pößneck im Mai, haben wir die Saale-OrlaSchau besucht. Um Einschätzungen der Einheimischen als auch der Touristen
über die Stadt zu erhalten, haben wir dort eine Umfrage durchgeführt, bei der
wir 50 Besucher interviewt haben. Der dazu verwendete Fragebogen war in
diese zwei Rubriken eingeteilt, wobei die Rubrik für die Einheimischen aus vier
Fragen bestand, die auf die Besonderheit und die touristische Attraktivität der
Stadt, Verbesserungsvorschläge und die Bedeutung des Logos abzielten. Die
zweite Rubrik bestand ebenfalls aus vier Fragen, bei denen der Grund für die
Reise nach Pößneck, die Bekanntheit, die Assoziation mit der Stadt und die
Bedeutung des Logos abgefragt wurde. Der Fragebogen ist dem Anhang A zu
entnehmen. Von den 50 Befragten kamen 18 aus Pößneck, 32 davon aus der
Umgebung.
Bei der Frage nach der Besonderheit der Stadt Pößneck zählten Heimatstadt,
das Gelände der Landesgartenschau, die Angebotsvielfalt, die Druckerei, die
Landschaft sowie die Rosenbrauerei zu den meistgenannten Antworten der
Einheimischen. Für diese sind vor allem die Landschaft, die Region mit ihren
Ausflugsmöglichkeiten und die diversen Veranstaltungen der Stadt touristische
Anziehungspunkte. Als verbesserungsfähig im touristischen Bereich sehen die
befragten Einwohner der Stadt das gastronomische Angebot, das Stadtinnere,
die Aktivitäten für Kinder und Jugendliche und das Abendprogramm. Dem
Großteil der Befragten war weder das Logo der Stadt noch dessen Bedeutung
bekannt.
Die befragten Touristen waren größtenteils nur aufgrund der Saale-Orla-Schau
angereist und ihnen war die Stadt Pößneck bekannt. Wenn die Frage, was ihnen spontan zu Pößneck einfällt überhaupt beantwortet wurde, fielen die Begriffe Landesgartenschau und Schwimmbad. Das Wissen über die Bedeutung und
die Bekanntheit des Logos war bei den Touristen sehr gering.
Auffallend während der Umfrage war es, dass viele der befragten Einwohner in
Bezug auf die Stadt negativ oder zurückhaltend gestimmt waren und wenig
Identität mit Pößneck zeigten. Durch die Ergebnisse wird verdeutlicht, dass
auch kein Alleinstellungsmerkmal der Stadt genannt werden konnte. Auch das
38
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Logo der Stadt konnte nicht mit dem Buchdruck in Verbindung gebracht werden
und die Bedeutung war somit unklar.
Umfrage Leistungsträger
Neben der Befragung der Einheimischen und Touristen auf der Saale-OrlaSchau haben wir zusätzlich eine Umfrage der Leistungsträger durchgeführt.
Dieser Fragebogen wurde mit den Einladungen für die Teilnehmer des zweiten
Workshop-Tages versendet. Die Leistungsträger hatten die Möglichkeit, diesen
manuell auszufüllen und an Herrn Dreißel zurückzuschicken. Zusätzlich gab es
die Gelegenheit, an der Umfrage online teilzunehmen. Das Ziel dieser Befragung war es, einheimischen Leistungsträgern die Möglichkeit zu geben, ihre
Sicht bezüglich der Stärken und Schwächen zu äußern, um diese Ergebnisse
mit in den Workshop einfließen lassen zu können.
Daher wurden Fragen formuliert, in denen die Stärken, die Besonderheiten und
die touristische Attraktivität der Stadt thematisiert wurden. Zusätzlich sollte das
touristische Angebot anhand verschiedener Bereiche eingeschätzt und kommentiert werden. Den Abschluss der Umfrage bildeten Fragen in Hinblick auf
die Schwächen und den Handlungsbedarf im Tourismus. Des Weiteren gab es
noch die Möglichkeit, unter Sonstiges eigene Anmerkungen und Kommentare
zu verfassen. Der Fragebogen ist im Anhang A ersichtlich.
Leider war die Resonanz auf die Leistungsträger-Umfrage sehr gering, der Fragebogen wurde nur einmal ausgefüllt. In diesem wurde aufgeführt, dass Pößneck zwar in einer schönen Umgebung liegt und über bauhistorisch interessante Fabrikantenvillen verfügt, es aber keinerlei touristische Attraktivität gäbe.
Auch das bestehende touristische Angebot wurde als sehr schlecht bewertet
und kommentiert.
2.1.6. SWOT-Analyse
Im folgenden Kapitel werden die Stärken und Schwächen sowie Chancen und
Risiken für Pößneck gefolgert. Diese SWOT-Analyse leitet sich aus den vorangegangenen Analysen, den Eindrücken und Gesprächen mit den Ansprech-
39
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
partnern vor Ort und den durchgeführten Umfragen ab. Sie wurde von der Projektgruppe nach eigenem Ermessen angefertigt, weshalb keine Vollständigkeit
vorausgesetzt werden kann.
Stärken (interne Faktoren)
Landschaft/Natur
Eingebettet in der Orlasenke ist Pößneck die größte Stadt im Saale-Orla-Kreis
und weist mit seiner Nähe zu den Stauseen und dem Schiefergebirge eine facettenreiche Landschaft auf.
Historische Altstadt
Einer der schiefsten Markplätze Deutschlands mit dem altertümlichen Marktbrunnen bildet das Zentrum der historischen Altstadt in Pößneck. Eingerahmt
sind diese von dem spätgotischen Rathaus sowie von eindrucksvollen Fachwerkhäusern. Auch die ehemalige Stadtmauer und deren Begrenzungstürme
sind noch in Überresten zu finden.
Fabrikantenvillen
Weiterhin tragen die Fabrikantenvillen, charmante Wohnbauten von ehemaligen, wohlhabenden Industriellen zu der Verschönerung des Stadtbildes bei.
Auch im Rahmen einer eigenen Stadtführung können die alten Gebäude und
deren Geschichte bestaunt werden.
Buchdruck
Der Buchdruck spielt in Pößneck schon seit Jahrzenten eine herausragende
Rolle, da das seit Jahren eingesessene Unternehmen eine lange Tradition aufweist. Das Buch steht als Symbol für den Buchdruck, findet sich an einigen Orten wieder und wurde auch im Stadtlogo integriert.
Veranstaltungen
Die Stadt Pößneck bietet vor allem regelmäßig stattfindende Veranstaltungen,
wie z. B. das Lichterfest, die Saale-Orla-Schau oder diverse Sportevents, an.
Die unterschiedlichen Veranstaltungsorte wie beispielsweise die Shedhalle,
oder der Lutschgenpark bieten hierfür optimale Örtlichkeiten.
40
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Rad- und Wanderwege
Mit einer Vielfalt an Rad- und Wanderwegen können die Stadt und besonders
die Umgebung Pößnecks erkundet werden. Zu den beliebtesten Wegen zählen
unter anderem der Saale-Orla-Wanderweg, der Radweg Orlasenke und der
Saale-Radwanderweg.
Ausflugsziele
Aufgrund der vorteilhaften Lage können beliebte Ausflugsziele in der Umgebung, wie beispielsweise Burg Ranis, Saalfelder Feengrotten oder Schloss
Oppurg bequem erreicht werden.
Schwächen (interne Faktoren)
Voranmeldung zum Besuch der Museen
Führungen durch das Museum der Rosenbrauerei in Pößneck sind nur während der Geschäftszeiten in Gruppen ab fünf Personen möglich. Die Anmeldung muss ebenfalls in diesem Zeitrahmen erfolgen (Montag bis Donnerstag 8
bis 16 Uhr; Freitag 8 bis 12 Uhr). Die Firmenausstellung des Schokoladenwerks
Berggold ist ebenfalls nur nach vorheriger telefonischer Anmeldung geöffnet.
Öffnungszeiten
Am Wochenende begrüßen viele Cafés, Imbisse und Restaurants der Stadt ihre
Gäste samstags nur bis zur Mittagszeit. Sonntags ist Ruhetag. Auch die Stadtinformation ist am Wochenende nur samstagvormittags in den Monaten von
Mai bis September für die Touristen erreichbar.
Fehlende Zusammenarbeit der Leistungsträger
Da es kein einheitliches Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck gibt, folgen
die Leistungsträger keinem gemeinsamen Ziel und richten ihre Geschäftstätigkeiten nicht einheitlich aus.
Fehlende Vielfalt in der Gastronomie
Neben einigen Imbissen und Bistros, gibt es nur wenige Restaurants in der
Stadt. Die vorhandenen Restaurants bieten vorwiegend deutsche Küche an.
41
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Geringe Bekanntheit der Stadt
Wie die Umfrage auf der Saale-Orla-Schau ergeben hat, sind die Kenntnisse
der Menschen aus den Nachbarstädten über Pößneck eher gering.
Leerstand von Geschäften in der Fußgängerzone
Die Innenstadt weist viele leer stehende Geschäfte auf. Dadurch wirkt die
charmante Altstadt wenig belebt.
Geringes Beherbergungsangebot
Pößneck verfügt über zwei Hotels, von denen nur das Parkhotel Villa Altenburg
von der Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) klassifiziert wurde. Des Weiteren gibt es einige Pensionen und Ferienwohnungen. Einen Campingplatz gibt es nur außerhalb der Stadt.
Spärliche Beschilderung für Touristen
Für anreisende Gäste fällt die Beschilderung an einigen Stellen der Stadt eher
spärlich aus. So fehlen sowohl am Unteren als auch am Oberen Bahnhof sowie
am Busbahnhof und am Marktplatz Wegekarten zur Orientierung. An diesen
touristischen Anlaufstellen wird nur auf die Wanderwege verwiesen. Neben einer fehlenden Beschilderung auf dem Marktplatz sind auch die Radwege nicht
durchgängig gekennzeichnet.
Geringes Abendprogramm
Das Angebot für die Abendgestaltung ist eher gering. Auch für das jüngere
Publikum ist die Stadt Pößneck wenig attraktiv, da es nur wenige Bars und
Ausgehmöglichkeiten gibt.
Chancen (externe Faktoren)
Trend zu Kurzreisen
Mit einer durchschnittlichen touristischen Aufenthaltsdauer von rund 1,6 Tagen
kann der anhaltende Reisetrend zur Kurzreise als Chance für Pößneck gesehen werden.
42
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Anstieg der Tagesausflüge im Segment der Tagesreisen
Da die Tagesausflüge bei den Deutschen immer beliebter werden und auch die
Anzahl der unternommenen Ausflüge im eigenen Bundesland steigt, kann hierfür auch eine positive Auswirkung für Pößneck abgeleitet werden.
Nachhaltiger Tourismus
Bei den Touristen steigt das ökologische Bewusstsein bezüglich des Reisens.
Es treten vermehrt Bedenken hinsichtlich des Klimawandels, der versursachten
Umweltverschmutzung und der soziale Fürsorge in den Vordergrund, was zu
einer steigenden Nachfrage in Bezug auf nachhaltiges Reisen führt.
Erhöhter Zugang zu Informationen
Durch den technologischen Wandel und den immer mehr ansteigenden Zugang
zu Informationen ist es auch für Destinationen von Vorteil, sich mit Computertechnologien, Internet, und neuen Kommunikationskanälen wie z. B. sozialen
Medien auseinanderzusetzen. Diese sollten vermehrt zur Vermarktung und zum
Vertrieb genutzt werden, da sich Reisende mittlerweile auch durch große Offenheit bezüglich neuen Technologien und Vertriebskanäle charakterisieren
lassen.
E-Biking
Der Trend, das herkömmliche Fahrrad immer öfter durch E-Bikes mit Elektromotor zu ersetzen, erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Im
Jahr 2012 verkauften sich 380.000 Elektrofahrräder, was einer Steigerung von
15 % zum Vorjahr entspricht. Insgesamt befinden sich 1,3 Millionen E-Bikes auf
deutschen Straßen (vgl. ZIV 2013). Deutschland wird mitunter wegen der immer älter werdenden Gesellschaft als Wachstumsmarkt für E-Bikes angesehen.
Seniorentourismus
Aufgrund des demografischen Wandels herrscht ein erhöhtes Potential bei der
Zielgruppe der Senioren, gerade auch hinsichtlich der Segmente Kurz- und Tagesreisen.
43
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Risiken (externe Faktoren)
Abnahme der Bevölkerung
Der demografische Wandel hat zur Folge, dass sich die Bevölkerung in
Deutschland zukünftig drastisch verringern wird. Betrachtet man den Zeitrahmen von 2010 bis 2030, so wird auch in Thüringen die Bewohnerzahl um
17,5 % sinken (vgl. Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr 2011). Auch Pößneck wird nach aktuellen Berechnungen bis zum Jahre
2030 mehr als 20 % der Bevölkerung verlieren, was einen Risiko- und Hemmfaktor hinsichtlich der touristischen Entwicklung darstellt (vgl. Bertelsmann Stiftung).
Rückgang bei Reisen mit Kindern
Da für Pößneck auch jüngere Altersgruppen eine Zielgruppe darstellen, können
der Rückgang des Potentials in den jüngeren Altersgruppen und die Tatsache,
dass die Anzahl der Reisen mit Kindern zukünftig etwas abnehmen wird, ein
Risiko darstellen.
Wertewandel
Bedingt durch die stetige Wandlung der Gesellschaft und der Lebensstile, steigen z. B. die Ansprüche der Touristen an das Reisen immer mehr. Die Destination muss sich mit dem touristischen Angebot verstärkt den individuellen Kundenwünschen anpassen. Konsumenten suchen vermehrt nach Lösungen, die
auf ihre Persönlichkeit zugeschnitten sind. Zudem lässt sich die Gesellschaft
nicht mehr in homogene Zielgruppen unterteilen, sondern sie besteht aus unterschiedlichen Nischengruppen.
In nachstehender Tabelle werden die Ergebnisse der SWOT-Analyse in der
Gesamtheit dargestellt und veranschaulicht.
44
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
STÄRKEN
SCHWÄCHEN
•
Landschaft, Natur
•
Voranmeldung zum Besuch der Museen
•
Historische Altstadt
•
Öffnungszeiten
•
Fabrikantenvillen
•
Fehlende Zusammenarbeit der Leis-
•
Buchdruck
•
Veranstaltungen
•
Einseitiges gastronomischen Angebots
•
Rad- und Wanderwege
•
Geringe Bekanntheit der Stadt
•
Ausflugsziele
•
Leerstand von Geschäften in der Fuß-
tungsträger
gängerzone
•
Geringes Beherbergungsangebot
•
Spärliche Beschilderung für Touristen
•
Geringes Abendprogramm
CHANCEN
RISIKEN
•
Trend zu Kurzreisen
•
Abnahme der Bevölkerung
•
Anstieg der Tagesausflüge im Segment
•
Rückgang bei Reisen mit Kindern
der Tagesreisen
•
Wertewandel
•
Nachhaltiger Tourismus
•
Erhöhter Zugang zu Informationen
•
E-Biking
•
Seniorentourismus
Tabelle 6: SWOT-Analyse
(Quelle: Eigene Darstellung)
2.2. Zielformulierungen
Wie im Strukturplan des zweiten Kapitels ersichtlich wird, folgt auf die Erstellung des Stärken-Schwächen-Profils die Erarbeitung von Zielformulierungen für
die Stadt mit ihren Bewohnern und Besuchern. Im Hinblick auf die in Kapitel
2.1.6. vorgestellte SWOT-Analyse, sollen nun Ziele gefunden werden, die die
Stärken der Stadt betonen und die Schwächen reduzieren.
Allgemein beschreiben Ziele einen erwünschten zukünftigen Zustand. Deutlich
und klar formulierte Zielsetzungen helfen, den Erfolg messbar und den Fortschritt sichtbar zu machen (vgl. Jung 2010, S. 173). Damit aufgestellte Ziele
generell anwendbar sind, sollten diese folgende Kriterien erfüllen:
45
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
S
spezifische, klare Zielbeschreibung
M
messbare Zielerreichung
A
attraktives Ziel für alle Beteiligten
R
das Ziel muss umsetzbar sein
T
terminierte Zeitvorgabe
Tabelle 7: Zielkriterien S.M.A.R.T.
(Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Projektmanagement Handbuch 2011)
Die Zielformulierungen werden in Hinblick auf die folgenden sechs Handlungsfelder verfasst:
Kultur
Landschaft &
Natur
Freizeit &
Sport
Handlungsfelder
Identität,
Stadt &
Region
Innenstadt
Tourismus
Abbildung 16: Handlungsfelder Zielsetzungen
(Quelle: Eigene Darstellung)
Zu dem ersten Handlungsfeld Kultur gehören alle „einzigartigen geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte [...], die eine Gesellschaft
oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Dies schließt nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertsysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen“ (Bundesamt für Kultur 2012).
Für den Bereich Kultur in Pößneck wurden die folgenden Ziele festgelegt:
46
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Zielformulierungen: Kultur

Das kulturelle Angebot an städtischen Veranstaltungen soll ausgebaut
und vielfältiger werden

Kulturveranstaltungen sollen stärker auf die Besonderheiten von Pößneck ausgelegt werden

Das Kulturangebot soll in Zusammenarbeit mit anderen Städten ergänzt werden

Mit Kulturveranstaltungen sollen alle Bevölkerungsschichten angesprochen werden – von Jung bis Alt
Zu dem Handlungsfeld Freizeit und Sport gehören die Aktivitäten, die außerhalb
der Arbeitszeit stattfinden und von jedem Menschen individuell gewählt werden
(vgl. Gabler Wirtschaftslexikon 2013).
Hierfür wurden die folgenden Ziele formuliert:
Zielformulierungen: Freizeit und Sport

Das Thema Fahrradfahren soll noch stärker fokussiert werden

Das Freizeitangebot für Familien soll ausgebaut werden

Die Zusammenarbeit der verschiedenen Vereine soll gefördert werden
Der Bereich Innenstadt „umfasst den zentralen Geschäftsbereich und weitere
Gebiete der Altstadt als Stadtkern sowie die unmittelbar angrenzenden Stadtquartiere und Wohnlagen“ (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
2010).
Für die Innenstadt wurden für Pößneck folgende Zielsetzungen definiert:
Zielformulierungen: Innenstadt

Die Innenstadt soll als attraktiver Treffpunkt für die Einheimischen
dienen

Der Ortskern soll verschönert werden
Für das Handlungsfeld Tourismus, das den „nationalen und internationalen
Reiseverkehr, d.h. Verkehr von Reisenden (oder Touristen) zwischen Heimatort
47
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
und Reiseziel, den vorübergehenden Aufenthalt (Orts-)Fremder am Reiseziel
sowie die Organisation der Reisevorbereitung und Reisenachbereitung am
Heimatort“ (vgl. Freyer 2011a, S. 1) umfasst, sind die folgenden Ziele formuliert:
Zielformulierungen: Tourismus

Es sollen Einwohner von umliegenden Städten nach Pößneck kommen

Die Übernachtungszahlen sollen gesteigert werden

Es soll eine Fokussierung auf den Tagestourismus stattfinden
Der Bereich Identität, Stadt und Region bezieht sich auf die Einstellung der
Pößnecker Bürger gegenüber ihrer Stadt. Da deren Identitätsgefühl gestärkt
werden soll, wurden die nachstehenden Zielformulierungen verfasst:
Zielformulierungen: Identität, Stadt und Region

Das Gemeinschaftsgefühl soll verstärkt werden

Das Image innerhalb der Region soll verbessert werden

Stolz der Bürger auf ihre Stadt soll erreicht werden
Mit ihrer Lage in der Orlasenke, dem grünen Herzen von Deutschland, liegt die
Stadt Pößneck in einer abwechslungsreichen Landschaft. Dieses Landschaftsbild und die Natur sollen erhalten bleiben und von Einheimischen sowie Touristen genutzt werden.
Für das Handlungsfeld Landschaft und Natur wurden folgende Ziele formuliert:
Zielformulierungen: Landschaft und Natur

Landschaftliche Gegebenheiten sollen ausgenutzt werden

Bewusstsein für die Landschaft und Natur soll bei allen Einwohnern
gestärkt werden
48
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
2.3. Maßnahmen
Nachdem im vorherigen Kapitel allgemeine Zielsetzungen für verschiedene
Handlungsfelder aufgeführt worden sind, werden nun im nächsten Schritt mögliche Maßnahmen zur Umsetzung genannt. Dabei werden Maßnahmen für jedes einzelne Ziel der jeweiligen Handlungsfelder festgesetzt.
Maßnahmen zu den Zielen des Handlungsfeldes Kultur
1. Ziel: Das kulturelle Angebot an städtischen Veranstaltungen soll
ausgebaut und vielfältiger werden

ausgefallene, besondere und einmalige Veranstaltungen planen

Themenevents organisieren

Kapazitäten der Veranstaltungsorte (z. B. der Shedhalle) vollständig
nutzen

Events und Festivals im Lutschgenpark planen
2. Ziel: Kulturveranstaltungen sollen stärker auf die Besonderheiten
von Pößneck ausgelegt werden

Buchdruck als Besonderheit fördern

Historie hervorheben

Bekanntheit der Fabrikantenvillen ausbauen
3. Ziel: Das Kulturangebot soll in Zusammenarbeit mit anderen Städten ergänzt werden

Veranstaltungsreihen, die abwechselnd in den umliegenden Städten
der Region stattfinden

Anreize schaffen, damit andere Bürger nach Pößneck kommen

Empfehlungs-Marketing der anderen Städte für Pößneck ausbauen
4. Ziel: Mit Kulturveranstaltungen sollen alle Bevölkerungsschichten
angesprochen werden – von Jung bis Alt

Kindergärten und Schulen in Kulturveranstaltungen mit einbeziehen

Vielfältiges Angebot generieren
49
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Maßnahmen zu den Zielen des Handlungsfeldes Freizeit und Sport
1. Ziel: Das Thema Fahrradfahren soll noch stärker fokussiert
werden

Fahrradwegebeschilderung ausbauen

Fahrradwegekarten aushängen

Geführte Fahrradtouren anbieten

Fahrradmesse veranstalten

Tag des Fahrrads (in Kooperation mit BIKEMIKE)
2. Ziel: Das Freizeitangebot für Familien soll ausgebaut werden

Traditionelle Feste sichern

Tag der offenen Tür der Vereine veranstalten

Familienprogramme erstellen

Flohmarkt und Spielzeugbörse organisieren

Familien- und Kinderstadtführungen beibehalten
3. Ziel: Die Zusammenarbeit der verschiedenen Vereine soll gefördert werden

Tag des Sports veranstalten

Regelmäßige Treffen der Vereinsvorsitzenden

Regelmäßige Veranstaltungen unter Einbindung aller Vereinsverantwortlichen
Maßnahmen zu den Zielen des Handlungsfeldes Innenstadt
1. Ziel: Die Innenstadt soll als attraktiver Treffpunkt für die Einheimischen dienen

Ausbau des Einzelhandels

Anpassung der Öffnungszeiten in der Gastronomie und des Einzelhandels

Beibehalten des jährlichen Stadtfestes
50
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
2. Ziel: Der Ortskern soll verschönert werden

Eine schnellstmögliche Fertigstellung der Baustellen soll gewährleistet
werden.

Schaufenstergestaltung verbessern

Schaufenster leer stehender Geschäfte für Werbung und Informationsdarstellung nutzen

Vermehrte Grünanlagen und deren Instandhaltung in der Innenstadt

Erhalt von Fachwerkhäusern und Fabrikantenvillen
Maßnahmen zu den Zielen des Handlungsfeldes Tourismus
1. Ziel: Es sollen Einwohner von umliegenden Städten nach Pößneck kommen

Veranstaltungsangebot ausweiten

Werbung von Pößneck in umliegenden Städten machen

Repräsentation auf regionalen Messen der Umgebung
2. Ziel: Die Übernachtungszahlen sollen gesteigert werden

Pauschalangebote zusammenstellen

Ausbau des Vertriebs

Zimmervermittlung über Stadtinformation organisieren

Qualität der Beherbergung standardisieren und ausbauen

Förderung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Beherbergungsbetrieben
3. Ziel: Es soll eine Fokussierung auf den Tagestourismus stattfinden

Kooperation mit Busunternehmen verstärken

Empfehlungsmarketing von thüringen.de auf Pößneck

Mehr Werbung an Orten touristischer Anziehungspunkte in der Umgebung z. B. Thüringer Meer/Hohenwarte Stauseen/Orlasenke

Wahrung der Teilnahme an regionalen tourismus-fördernden Programmen wie bspw. der Thüringer WaldCard

Verbesserung des Internetauftritts mit wertvollen Tipps zu Aktivitäten

Schaffung von einmaligen Events/Attraktionen als Anziehungspunkt

Verlängerung der Öffnungszeiten der Stadtinformation
51
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Maßnahmen zu den Zielen des Handlungsfeldes Identität, Stadt und
Region
1. Ziel: Das Gemeinschaftsgefühl der Einwohner soll verstärkt werden

Traditionelle Feste beibehalten

Das Marketinglogo soll in der Bevölkerung stärker verankert werden

Gesteigertes Bewusstsein für den Facebook-Auftritt

Stärkung des Bewusstseins für Stadtgeschichte
2. Ziel: Das Image innerhalb der Region soll verbessert werden

Empfehlungsmarketing anderer Städte

Intensivierung der Tätigkeiten des Stadtmarketings in Bezug auf
Imagepflege

Weitere Kampagnen wie ‚Pößneck kommt zurück‘

Beibehaltung des Fokus auf Veranstaltungen und Events
3. Ziel: Stolz der Bürger auf ihre Stadt soll erreicht werden

Förderung von Pößneck als Buchdruckstadt

Mehr Aufklärung der Bürger über Stadtgeschichte und Tradition

Transparente Veröffentlichung diverser Aktivitäten der Stadt

Einbeziehung der Bürger in aktuelle Themen die Stadt betreffend
Maßnahmen zu den Zielen des Handlungsfeldes Landschaft und Natur
1. Ziel: Landschaftliche Gegebenheiten sollen ausgenutzt werden

Förderung von Familienausflügen ins Grüne

Fokus Radfahren-/Wandern

Ausbau von Aktivitäten im Bereich Naturkunde
2. Ziel: Bewusstsein für die Landschaft und Natur soll bei allen Einwohnern gestärkt werden

Die Park- und Grünanlagen müssen geschützt und gepflegt werden

Pflege und Schutz von Landschaft und Natur

Fokussierung von regionalen Produkten
52
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Nachdem in den vorherigen zwei Kapiteln Zielsetzungen mit entsprechenden
Maßnahmen gefunden wurden, wird nun im nächsten und letzten Schritt des
Strukturplans auf die Umsetzung eingegangen.
3. Entwurf für die konkrete Umsetzung
Aufgrund der durchgeführten Analysen und den Gesprächen vor Ort in Pößneck haben sich für die Projektgruppe die Themen Buchdruck und
Fabrikantenvillen als Stärken herauskristallisiert, welche deshalb auch in den
Ziel- und Maßnahmenformulierungen in den Unterkapiteln 2.2 und 2.3 Berücksichtigung fanden. Mit dem Potential zum Alleinstellungsmerkmal wird im nachstehenden Kapitel eine Ideensammlung für die konkrete Umsetzung dieser beiden Aspekte vorgeschlagen. Nachfolgend werden Möglichkeiten für bspw. Aktionen und Veranstaltungen gegeben, um die Themen Buchdruck und
Fabrikantenvillen stärker innerhalb der Stadt hervorzuheben.
3.1. Buchdruck
Aufgrund der langjährigen Tradition des Buchdruckgewerbes in Pößneck und der bestehenden Identifikation der Bürger mit diesem Thema kann dem Buchdruck eine besondere Bedeutung zugesprochen werden.
Der Buchdruck wird bereits vom Stadtmarketing im
2008 neu entwickelten Logo und dem Slogan ‚Viele
Seiten: Pößneck‘ aufgegriffen. Darüber hinaus findet
Abbildung 17: Buchskulptur
(Quelle: Eigene Aufnahme)
sich die Thematik Buchdruck auch im Stadtbild wie
z. B. in Buchskulpturen und dem Altstadtplatz wieder.
Um den Buchdruck noch erfolgreicher umzusetzen und innerhalb der Stadt zu
repräsentieren, wären die aufgeführten Ideen zur weiteren Realisierung denkbar.
Die Stadt könnte in Zusammenarbeit und Absprache mit der GGP Media
GmbH Führungen über das Werksgelände veranstalten, um Besuchern die
53
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Möglichkeit zu geben, das Buchdruckgewerbe näher kennenzulernen. Außerdem wäre es vorstellbar, mit Zustimmung der GGP Media auf deren Gelände
ein jährliches Sommerfest für Einheimische stattfinden zu lassen. Rund um
das Thema Buch könnten hier Spiele und Aktionen für Kinder sowie ein Bücherverkauf oder eine Tombola angeboten werden. Dieses Fest könnte sich
zukünftig bei Einheimischen und Besuchern aus der Umgebung etablieren.
Eine weitere Idee ist es, den Altstadtplatz für Lesungen zu nutzen. Hier könnten Autoren eingeladen werden, Auszüge aus ihren Werken vorzustellen. Darüber hinaus könnten auch Lesungen für Kinder stattfinden.
Ein Tag des Buches könnte auch fester Bestandteil des jährlichen Veranstaltungskalenders in Pößneck sein. Sowohl junges als auch älteres Publikum sollte mit diversen Attraktionen angesprochen werden. Sowohl die Stadtbibliothek
als auch Buchläden sollten hierbei mit eingebunden werden. An diesem Tag
steht ganz Pößneck unter dem Motto ‚Buch‘. Denkbar wären ein Workshop
zum Thema ‚Kreatives Schreiben‘, ein Poetry-Slam für begeisterte Dichter
und Poeten, Ideen- und Vorlesewettbewerbe für Kinder. Ein Programmpunkt
an diesem Tag könnte auch eine Vorstellungsrunde von Lieblingsbüchern
sein.
Unter dem Motto ‚Literarische Stadtführungen‘ können Teilnehmer an historische Orte der Stadt geführt werden. Begleitend werden an verschiedenen Stationen Auszüge aus literarischen Werken vorgestellt. Haltepunkte der Tour
könnten Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten der Stadt sein.
In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek könnte ein Bücherbus eine weitere
Option darstellen, das Thema Buch in der Stadt aufleben zu lassen. Dieser
könnte einmal pro Woche an verschiedenen Stationen Halt machen und den
Bürgern die Möglichkeit geben, Bücher vor Ort auszuleihen.
Auch in der ortsansässigen Gastronomie kann das Alleinstellungsmerkmal
‚Buch‘ aufgegriffen werden. Da Goethe bisher 18-mal in Pößneck zu Besuch
war, könnten z. B. Speisen als ‚Goethes Leibgerichte‘ auf den Speisekarten
der gastronomischen Betriebe mit aufgenommen werden.
54
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Um Goethes Besuche in Pößneck hervorzuheben, wäre ein Themenjahr denkbar, in welchem der Dichter die zentrale Rolle bei Veranstaltungen, Führungen,
Ausstellungen und Festen einnimmt.
In Kooperation mit Buchläden könnten Schulen Projekte ausarbeiten, in denen Schulkinder eigene Geschichten, Texte und Bilder entwerfen, welche in
Büchern zusammengefasst werden können. Diese können anschließend in den
Buchläden zum Erwerb angeboten werden.
Am Marktplatz könnte regelmäßig ein bunter Bücherflohmarkt veranstaltet
werden, auf dem Einheimische aller Altersklassen die Möglichkeit haben, Bücher zu tauschen, zu verkaufen oder zu kaufen.
3.2. Fabrikantenvillen
Pößneck zeichnet sich durch die Industriearchitektur sowie zahlreiche
Fabrikantenvillen aus, die aus dem industriellen-gewerblichen Aufschwung im
19. Jahrhundert hervorgegangen sind. Heute sind vor allem noch Gebäude aus
der Textil- und Lederindustrie vorhanden. Die denkmalgeschützten Villen waren
früher Wohnsitz der Fabrikanten und sind auch heute u. a. Thema der Stadtführungen und der Pößnecker Sonntags-Streifzüge.
Um das Thema Fabrikantenvillen stärker in den Fokus der Stadt und der Bevölkerung zu stellen, sollen die nachfolgenden Ideen als Anregung für eine kreative Umsetzung gesehen werden.
Bisher
besteht
nur
die
Möglichkeit,
über
die
Stadtinformation
einen
Fabrikantenvillenführer zu erwerben. Dieser enthält Details zum geschichtlichen und architektonischen Hintergrund der verschiedenen Bauten und zeigt
die Lage der verschiedenen Villen im Überblick. Um die Bekanntheit der
Fabrikantenvillen zu steigern, sollte diese Broschüre stärker vertrieben werden
und für Einwohner und Touristen besser zugänglich gemacht werden. Damit
sich Interessierte leicht über dieses Thema informieren können, wäre es sinnvoll, Auszüge dieses Dokuments auf der Pößnecker Webseite zum Download
zur
Verfügung
zu
stellen.
Zusätzlich
wäre
es
von
Vorteil,
den
Fabrikantenvillenführer in Stadtinformationen umliegender Städte auszulegen.
55
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Um das Wissen und das Interesse über die Fabrikantenvillen in der Stadt bei
Einheimischen und Gästen zu fördern, wäre es eine Überlegung, Infotafeln vor
den verschiedenen Gebäuden zu errichten. Hierauf könnten Fakten zu dem
Baujahr, der Historie, ehemaligen Bewohnern und anderen Hintergrundinformationen aufgeführt sein.
Eine weitere Idee wäre die Durchführung eines Themen- bzw. Vortragsabends über die Geschichten und Besonderheiten der Villen und ihrer Bewohner. Diese könnten bspw. in den Räumlichkeiten des Parkhotels Villa Altenburg
stattfinden, die als einzige Fabrikantenvilla als Hotel für Besucher zugänglich
ist.
Ein Fabrikantenvillen-Tag könnte das öffentliche Interesse an der Thematik
vergrößern. Bei dieser Veranstaltung könnte es u. a. Führungen entlang aller
bedeutenden Fabrikantevillen geben. Während dieser sorgen die einheimischen gastronomischen Betriebe an den jeweiligen Stationen für die Verpflegung der Teilnehmer. Auch hier könnte die Villa Altenburg als Anlaufpunkt mit
integriert werden.
4. Workshop
Begleitend zu der vorliegenden Projektarbeit fand ein Workshop statt, mit dem
Ziel, zusammen mit den Verantwortlichen und den Beteiligten der Stadt aktiv an
der Erstellung hin zu einem Tourismuskonzept zu arbeiten. Der vorgegebene
Strukturplan in dieser Arbeit wurde ebenfalls, in vereinfachter Form, als Rahmen für den Workshop genutzt.
4.1. Planung und Organisation
Der zweitägige Workshop mit dem gleichnamigen Thema ‚Hinführung zu einem
Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck‘ fand am 12. Juni von 14.00 Uhr bis
17.15 Uhr und am 13. Juni von 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr statt. Es nahmen an den
zwei Tagen jeweils unterschiedliche Personen teil, wobei fünf Studentinnen der
Hochschule Heilbronn sowie Herr Prof. Dr. Ralf Bochert und die beiden An-
56
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
sprechpartner der Stadt, Herr Andreas Dreißel und Frau Julia Dünkel, an beiden Tagen anwesend waren.
Mit der Planung des Workshops wurde Anfang April begonnen. Zunächst wurde
ein grober Ablaufplan erstellt und dieser anschließend per E-Mail an den Ansprechpartner Herrn Dreißel gesendet. Dieser wurde dann bei einem persönlichen Besuch am 5. und 6. Mai in Pößneck vorgestellt und mit Herrn Dreißel
sowie Frau Dünkel detailliert besprochen. Bei dem Gespräch ging es unter anderem darum, Teilnehmer für beide Tage zu bestimmen. Zur Grundlagenarbeit
am ersten Workshop-Tag sollten ausschließlich Mitarbeiter der Stadtverwaltung, zum zweiten Tag hingegen verschiedene Leistungsträger eingeladen
werden. Herr Dreißel übernahm das Verfassen der Einladungen, welche vor
dem Versand inhaltlich durch die Gruppe abgestimmt wurde. Außerdem wurden
die Verpflegung während der Kaffeepausen sowie die Anzahl der benötigten
Zimmer für die Übernachtungen besprochen. Bei der Besichtigung der zur
Auswahl stehenden Räumlichkeiten im Rathaus und der Stadtbibliothek wurden
weiterhin die Bestuhlung und die benötigten Medien abgeklärt.
Drei Wochen vor Beginn des Workshops wurden die endgültigen Einladungen
an alle Teilnehmer per Post verschickt. Da der Workshop an beiden Tagen mit
unterschiedlichen Teilnehmergruppen gestaltet werden sollte, wurden zwei verschiedene Einladungstexte verfasst (Anhang B). Ferner erhielten die Leistungsträger mit der Einladung für den zweiten Tag einen Fragebogen bezüglich der
Stärken und Schwächen von Pößneck. Die eingeladenen Leistungsträger hatten die Möglichkeit, diesen auszufüllen, per Post oder Fax zurückzusenden
oder die Umfrage über ein Online-Formular des Softwaretools Survey-Monkey
zu beantworten.
Nach dem Versand der Einladungen, begann die Gruppe mit der Organisation
der benötigten Materialien. Hierfür wurden ein Moderatorenkoffer, diverse Marketing Materialien und Namensschilder für die Moderatoren seitens der Hochschule gestellt. Überdies wurden Plakate, Agenden und Hilfestellungen für
Gruppenarbeiten über die hausinterne Druckerei der Hochschule gedruckt.
Nachdem am 31. Mai die Anmeldefrist für die eingeladenen Teilnehmer ablief,
wurde mit dem Ansprechpartner Herrn Dreißel Rücksprache bezüglich der aktuellen Anzahl der eingegangen Anmeldungen gehalten. Es stellte sich heraus,
57
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
dass sich neben Frau Dünkel und Herrn Dreißel für beide Tage jeweils vier weitere Personen angemeldet hatten. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Einladung sowohl an die Studenten als auch an Herrn Prof. Dr. Bochert per E-Mail
versandt (Anhang B).
Die Gruppe hat sich für eine U-Bestuhlung entschieden, welche schon im Vorfeld durch die Verantwortlichen vor Ort vorgenommen wurde. Benötigte Medien,
wie ein Beamer, zwei Flipcharts und eine Pinnwand, waren ebenso im Großen
Ratssaal vorhanden. Die Aufgabe der Gruppe reduzierte sich deswegen ausschließlich auf die Ausstattung und Vorbereitung der einzelnen Plätze. Hierzu
wurden Getränke, Gläser und Flaschenöffner auf die Tische verteilt. Jeder einzelne Platz wurde zudem mit einer Mappe mit Block, Stift, Traubenzucker und
einem Namensschild zum Selbstbeschriften ausgestattet.
Abbildung 18: Teilnehmerplatz Workshop
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Ziel und Aufbau des Workshops
Ziel des Workshops sollte sein, allen Teilnehmern eine Struktur für die ersten
Schritte zur Erstellung eines Tourismuskonzeptes nahe zu bringen. Die einzelnen Prozessstufen wurden mithilfe eines Plakats der Größe A1 veranschaulicht.
Ein
roter
Pfeil
sollte
hierbei
stetig
anzeigen,
welcher
Punkt
des
Workshopverlaufs zurzeit bearbeitet wird:
58
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Abbildung 19: Strukturplan
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Schon zu Beginn der Workshop-Planung wurde festgelegt, dass der Workshop
aus einer Mischung von theoretischen Präsentationen und interaktiven Gruppenarbeiten bestehen sollte. Weiterhin wurde beschlossen, dass zwei der
Gruppenmitglieder vorrangig die Rolle der Moderatoren und die beiden anderen
die Präsentationen übernahmen.
Im Folgenden wird der geplante Ablauf der beiden Workshop-Tage kurz erläutert. Die Agenden hierfür sind dem Anhang D zu entnehmen.
Es war geplant, den ersten Workshop-Tag mit einer Begrüßung und anschließender Vorstellungsrunde beginnen zu lassen. Nachfolgend sollte eine Präsentation erfolgen, bestehend aus einer allgemeinen Hinführung zum Thema sowie
einer kurzen Vorstellung der Stadt Pößneck. Darauf aufbauend sollten Stärken
und Schwächen aus den vorab erfolgten Analysen abgeleitet werden, wobei
diese anschließend von den Teilnehmern diskutiert und ergänzt werden sollten.
Nach einer kurzen Kaffeepause war eine Gruppenarbeit zur Formulierung von
Zielen für die Stadt Pößneck vorgesehen. Im Anschluss daran sollten die erzielten Ergebnisse von den jeweiligen Gruppen präsentiert und diskutiert werden.
59
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Abschließen sollte der Tag mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick auf
den nächsten Workshop-Tag.
Für den zweiten Tag war nach der Begrüßung, der Vorstellungsrunde sowie der
Zusammenfassung des ersten Tages eine Ergänzung der Zielformulierungen
durch Diskussion im Plenum geplant. Nach einer Priorisierung durch die Teilnehmer sollten zu den ausgewählten Zielen Maßnahmen im Rahmen einer
Gruppenarbeit erarbeitet werden und die Ergebnisse im Anschluss an eine kurze Pause vorgestellt werden. Für den Abschluss des Workshops waren sowohl
eine Zusammenfassung, eine Empfehlung über die weitere Vorgehensweise als
auch die Verabschiedung der Teilnehmer vorgesehen.
4.2. Tag 1
Am Mittwoch, dem 12. Juni 2013, begann der Workshop um 14.00 Uhr im Großen Ratssaal des Rathauses. Neben den fünf Studentinnen nahm auch Herr
Prof. Dr. Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn teil. Weiterhin waren Herr
Andreas Dreißel, Frau Julia Dünkel, Frau Petra Barth, Frau Christel Hoffmann,
Frau Ursula Melle und Frau Antonie Lau anwesend. Der Workshop begann mit
einer Vorstellung der Projektteilnehmer. Anschließend wurde die Agenda erläutert. Der erste Tagesordnungspunkt bestand aus der Vorstellungsrunde der
Workshop-Teilnehmer, die sich nacheinander mit Namen, Aufgabe bzw. Zuständigkeitsbereich vorgestellt haben.
Zur allgemeinen Hinführung zum Thema wurden den Workshop-Teilnehmern
die einzelnen Schritte zu einem Tourismuskonzept aufgezeigt. Mit konkreten
Beispielen aus anderen Städten wurden die zuvor in der Theorie dargestellten
Prozessstufen veranschaulicht. Daraufhin folgte die Vorstellung der IstSituation, bei der allgemeine Zahlen über den Tourismus in Thüringen, den
Thüringer Wald, den Saale-Orla-Kreis und Pößneck erläutert wurden. Im nächsten Schritt wurden Impressionen der Stadt Pößneck, ihren Sehenswürdigkeiten
und Besonderheiten gezeigt. Aufbauend auf den vorgestellten Analysen wurde
das erarbeitete Stärken-Schwächen-Profil vorgestellt. Hierbei wurden alle Aspekte aus Kapitel 2.1.6. übernommen. Nachdem alle Stärken und Schwächen
60
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
ausführlich erklärt wurden, erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, darüber zu
diskutieren und sowohl Ergänzungen als auch Streichungen vorzunehmen.
Als eine weitere Stärke wurde die Historie der Stadt durch die Teilnehmer ergänzt. Zu den Schwächen fügten die Teilnehmer das schlechte Image von
Pößneck hinzu. In diesem Zusammenhang wurde die negative äußere Wahrnehmung der Stadt durch das Vorhandensein von Industriebrachen und das
hohe Verkehrsaufkommen erklärt. Auch von den Bürgern würde es keine positive Resonanz auf Veränderungen innerhalb Pößnecks geben.
Die von der Projektgruppe als Schwäche eingestufte Vielfalt der Gastronomie
wurde von Herrn Dreißel jedoch als ausreichend bezüglich der Größe der Stadt
eingeschätzt. Weiterhin sprach er das Problem der Öffnungszeiten sowie das
fehlende Abendangebot der Gastronomie an. Auch wenn es bereits zahlreiche
Versuche gab, den gastronomischen Bereich zu verbessern, bestand immerzu
die Problematik der zurückhaltenden Bereitschaft der Bürger, Neues anzunehmen und öfter auszugehen.
Zusätzlich nahm die Gruppe die Verkehrsanbindung in das StärkenSchwächen-Profil mit auf. In diesem Punkt jedoch spalteten sich die Meinungen
der Teilnehmer. Zum einen sei Pößneck von außen gut über die Autobahn oder
auch mit dem Zug durch den Oberen oder Unteren Bahnhof zu erreichen. Zum
anderen wurde allerdings erkannt, dass es eine Schwäche darstellt, das Umland mit dem ÖPNV zu erreichen.
Beide genannten Aspekte wurden von den Teilnehmern kritisch hinterfragt und
konnten demnach nicht eindeutig den Stärken oder den Schwächen zugeordnet
werden. Aus diesem Grund wählten die Moderatoren eine mittlere Position auf
der Pinnwand.
61
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Abbildung 20: Stärken-Schwächen-Profil
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Nach der Diskussion über das Stärken-Schwächen-Profil für die Stadt schloss
sich eine 20-minütige Kaffeepause an.
Danach fand eine Gruppenarbeit statt, für welche die Projektgruppe im Vorfeld
bereits eine Einteilung vorgenommen hatte:
Gruppe 1:

Herr Dreißel

Frau Barth

Frau Hoffmann

Frau Beha

Frau Sarpkaya
Gruppe 2:

Frau Dünkel

Frau Lau

Frau Abels

Frau Brehm

Frau Weber

Frau Melle
62
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Die Aufgabe der beiden Gruppen war es nun, allgemein formulierte Ziele für die
Stadt Pößneck zu finden (Anhang F). Um die Aufgabenstellung für die Workshop-Teilnehmer zu vereinfachen, entschied sich die Projektgruppe dafür, von
der Hausarbeit abweichende Handlungsfelder vorzugeben. Für folgende fünf
praxisnahe Bereiche sollte jede Gruppe jeweils zwei Ziele formulieren:

Gastronomie

Freizeit

Kultur

Ortsbild

Sonstiges
Nach einer Bearbeitungszeit von ca. 40 Minuten stellten beiden Gruppen ihre
Zielformulierungen vor. Etwaige Doppelungen oder ähnlich formulierte Ziele
wurden zusammengefasst. So kam es zu folgenden Ergebnissen:
Gastronomie

Verbesserung der Kommunikation der Gastronomie

Öffnungszeiten abstimmen

‚System‘ nach außen kommunizieren
Freizeit

Orientierungssystem für Innenstadtgeschäfte

Einheitliche Öffnungszeiten der Geschäfte

Qualität der Rad- und Wanderwege sichern

Kommunikation/Vermarktung der Rad- und Wanderwege
Kultur

Verbesserung der zeitlichen Absprachen untereinander

Verbesserung des kulturellen Angebots für die Jugend

Abendangebot (Pößneck spezifisch)
Ortsbild

Verbesserung der touristischen Beschilderung

‚belebtes Stadtzentrum‘ vermarkten

‚leere Augen‘ füllen
63
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Sonstiges

‚Aha-Objekt‘

Verbesserung des gesamten Werbeauftritts

Einwohner aufklären

Altes Image beseitigen
Nach der Präsentation der Ergebnisse durch die Teilnehmergruppen erfolgte
eine Zusammenfassung des Tages, ein Ausblick auf den zweiten WorkshopTag sowie die Verabschiedung.
Der erste Workshop-Tag endete um 17.15 Uhr.
Da die Ziele zum Teil schon sehr spezifisch von den Workshop-Teilnehmern
formuliert wurden und als Maßnahmen hätten interpretiert werden können, hat
sich das Team dazu entschieden, einen Schritt zurückzugehen und die gefundenen Zielformulierungen zu überarbeiten. Am Abend des Workshops wurden
somit einige Ziele zu einem allgemeineren Ziel zusammengefasst oder umformuliert. Die sieben neu erarbeiteten Ziele sollten den Teilnehmer am zweiten
Workshop-Tag präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Der vorgesehene Tagesordnungspunkt zur Priorisierung der Ziele wurde demnach gestrichen.
4.3. Tag 2
Am Donnerstag, dem 13. Juni, begann der zweite Workshop-Tag um 09.00
Uhr. Für diesen Tag waren die wichtigsten Leistungsträger aus Pößneck und
Umgebung eingeladen. Neben den beiden Ansprechpartnern Herrn Andreas
Dreißel und Frau Julia Dünkel waren Herr Nicolaus Wagner aus der Rosenbrauerei, Frau Andrea Haas als Betreiberin des Hotels Villa Altenburg, Frau
Yvonne Claus von der Firma Berggold und Herr Mike Schmidt als Inhaber des
ansässigen Fahrradgeschäfts Bike Mike anwesend. Da sich diese Teilnehmerrunde von der zum Vortag unterschied, stieg die Gruppe auch am zweiten Tag
mit einer kurzen Vorstellungsrunde ein. Hierzu stellte sich jeder mit Namen und
kurzer Erklärung seiner Aufgabenbereiche in dem jeweiligen Betrieb vor.
Nach der Vorstellung der Agenda, folgte eine Zusammenfassung des ersten
Tages durch das Projektteam. Mit Hilfe des Strukturplakats wurde der Verlauf
64
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
des ersten Tages geschildert und wichtige Aspekte, wie das StärkenSchwächen-Profil und die erlangten Zielformulierungen, nochmals erläutert.
Die Gruppe merkte an, dass am Tag zuvor zwar unterschiedliche und sehr gute
Ziele formuliert wurden, diese allerdings bereits zu konkret sein könnten. Aus
diesem Grund erläuterten die Gruppenmitglieder ihre am Abend zuvor teilweise
neu ausgearbeiteten allgemeinen Oberziele und glichen diese mit den Intentionen der Teilnehmer ab. Bei der Vorstellung der ‚neuen‘ Ziele kamen besonders
von den neu hinzugekommenen Teilnehmern Einwände, dass die Ziele sehr
allgemein gehalten seien und wenig operativen Bezug aufwiesen. Insbesondere
Herr Schmidt und Frau Haas forderten mehr konkrete Ideen zur Umsetzung,
um das Ziel, die Anzahl der Touristen in Pößneck zu erhöhen, zu erreichen.
Herr Bochert wies jedoch darauf hin, dass das gemeinsame Ziel zuerst schriftlich formuliert sein müsste, um den Prozess in die richtige Richtung lenken zu
können. Weiterhin stellte er in Frage, ob vorangegangene Versuche, den Tourismus zu fördern, möglicherweise zu operativ angegangen wurden. Herr
Dreißel und Frau Dünkel waren sich einig, dass die Art und Weise der Formulierung eine untergeordnete Rolle spiele und der Fokus auf dem Input der anwesenden Akteure liege.
Im Folgenden stellte das Projektteam sieben neu formulierte Ziele vor, welche
zum größten Teil von den Teilnehmern positiv angenommen wurden. Da Ziel 8
von Frau Dünkel als zu allgemein eingeschätzt wurde, einigte sich das Plenum
auf die Ergänzung: Erhöhung der touristischen Attraktivität. Des Weiteren wurde das Ziel, das auf die Verbesserung des Images abzielte, als Unterpunkt zur
Verbesserung der äußeren Kommunikation eingestuft und aus diesem Grund
gestrichen.
Nach einer kurzen Besprechung bezüglich möglicher Unterpunkte standen elf
neue Oberziele für die fünf Kategorien fest:
GASTRONOMIE
1. Ziel:
Verbesserung der Kommunikation der Gastronomie
2. Ziel:
Erhöhung des Kundenbezugs
65
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
FREIZEIT
3. Ziel:
Schaffung von Transparenz
4. Ziel:
Einheitliche Öffnungszeiten der Geschäfte
5. Ziel:
Stärkung der Rad- und Wanderwege
KULTUR
6. Ziel:
Optimierung des inhaltlichen und zeitlichen Angebots
ORTSBILD
7. Ziel:
Verbesserung der touristischen Beschilderung
8. Ziel:
Erhöhung der touristischen Attraktivität
SONSTIGES
9. Ziel:
‚Aha-Objekt‘
10. Ziel:
Verbesserung der inneren Kommunikation
11. Ziel:
Verbesserung der äußeren Kommunikation
Mit einer Gruppenarbeit wurden im Anschluss Maßnahmen und Ideen zur konkreten Umsetzung der erstellten Ziele verfasst. Hierbei bildeten die Moderatoren aus allen Teilnehmenden zwei Gruppen:
Gruppe 1:

Herr Dreißel

Frau Haas

Frau Claus

Frau Abels

Frau Beha

Frau Weber
Gruppe 2:

Frau Dünkel

Herr Schmidt

Herr Wagner

Frau Brehm

Frau Sarpkaya
66
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Die Gruppen wurden bewusst im Vorfeld eingeteilt, um eine andere Zusammensetzung als am ersten Tag zu schaffen und die verschiedenen Charaktere
sinnvoll zu kombinieren.
Die Moderatoren ordneten die gefundenen Ziele auf der Pinnwand, nummerierten diese zur Vereinfachung und erklärten die Aufgabenstellung (Anhang F).
Beide Gruppen sollten zu jedem Aspekt jeweils ein bis zwei konkrete Ideen finden, wie diese Ziele erreicht werden können. Die Bearbeitungszeit war für 45
Minuten angesetzt und wurde von beiden Gruppen komplett benötigt.
An die Gruppenarbeit schloss sich eine Kaffeepause von 15 Minuten an. Nachfolgend sollten beide Gruppen ihre Maßnahmen kurz vorstellen und erläutern.
Die Moderatoren nahmen alle genannten Ideen auf einem Flipchart auf:
Ziel 1: Verbesserung der Kommunikation der Gastronomie

Regelmäßige Gastronomentreffen

Gastronomieflyer (Gaststätten, Kontaktdaten, Angebot)

Regelmäßige Datenaktualisierung auf der Homepage
Ziel 2: Erhöhung des Kundenbezugs

Gastronomischer Leitfaden zur Qualitätskontrolle

Sensibilisierung der Gastronomen

Regelmäßige Qualitätsrunde (DEHOGA, Q-Siegel)

Abstimmung der Öffnungszeiten

Kommunikation nach Außen
Ziel 3: Schaffung von Transparenz

Beschilderung Innenstadt (Gastronomie- und Einzelhandel-Leitsystem)

Infokasten (touristischer Plan, aktuelle Projekte)

QR-Code für Sehenswürdigkeiten
(virtueller Stadtrundgang + Audioguide)

‚Kaufhaus Pößneck‘: Vermarktung des Einzelhandels
Ziel 4: Einheitliche Öffnungszeiten der Geschäfte

Definition von Kernzeiten

Abstimmung Gewerbeverband
67
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Ziel 5: Stärkung der Rad- und Wanderwege

Radwegkonzept (Beschilderung)

Beschilderung Wanderwege (als Schulprojekt)

Einbindung Wandervereine

Festlegung Radwege und Vermarktung
Ziel 6: Optimierung des inhaltlichen und zeitlichen Angebots

Zeitnahe Kommunikation

Monatliche Aushänge in Läden

Info-Tafel

Integration der Veranstaltungen in Facebook
Ziel 7: Verbesserung der touristischen Beschilderung

Stadtpläne, Schilder

Neue Gestaltung der Willkommenstafel

Überarbeitung Schildersystem (Touristik, Gastronomie)
Ziel 8: Erhöhung der touristischen Attraktivität

Gestaltung Schaufenster (Folien, Ansprache von Schulen)

QR-Code

Einkaufsplan

Schaufenster als Werbefläche
Ziel 9: Aha-Objekt

Spannende Geschichten als Aha-Erlebnis

Fokus auf Schon-Vorhandenes

Fabrikantenvillen als Alleinstellungsmerkmal
 Villentag
 Villenführer

Kulinarischer Stadtrundgang (Einbindung diverser Gastronomen)
Ziel 10: Verbesserung der inneren Kommunikation

Kommunikation aktueller Bauprojekte

Förderung des Stolzes auf die Stadt

Feedback-Kasten im Zentrum
68
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Ziel 11: Verbesserung der äußeren Kommunikation

Flyer mit Stadtplan, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie

Touristische ‚Aufkleber‘ zur Kennzeichnung von Ansprechpartnern

Verbesserung Internetauftritt

Gezielte Ansprache durch Zielgruppendefinition
Die aufgeführten Maßnahmen und Ideen sind das Endergebnis der gesammelten Ideen aus beiden Gruppen. Teilweise wurden einzelne Aspekte ergänzt
oder diskutiert.
Auf das Zusammentragen der Ergebnisse folgte nun eine Zusammenfassung
der Workshop-Tage. Noch einmal wurde auf die vorgegebene Struktur eingegangen und auf den letzten Aspekt, die Umsetzung, verwiesen. Im nächsten
Schritt könnten beispielsweise die Maßnahmen ergänzt und priorisiert und Verantwortliche bestimmt werden, um eine möglichst schnelle und effiziente Zielerreichung zu gewährleisten. Abschließend wurde allen Teilnehmern für das Interesse und die aktive Mitgestaltung des Workshops gedankt. Überdies bot die
Gruppe der Stadt Pößneck an, eine kurze schriftliche Zusammenfassung als
Basis-Konzept anzufertigen und zur weiteren Verwendung zu Verfügung zu
stellen (Anhang N).
Herr Prof. Dr. Bochert schloss den Workshop mit einem Vorschlag zur weiteren
Vorgehensweise ab. Es sollte ein schlanker politischer Prozess begonnen werden, der mit der Vorlage an den Stadtrat eine politische Tiefe erhalten sollte.
Möglicherweise wäre auch eine Verknüpfung mit dem Stadtsanierungsprojekt
sinnvoll.
Der Workshop endete um 12.30 Uhr.
69
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
5. Fazit
Durch diese Projektarbeit und den begleitenden Workshop konnten durch die
Festlegung einer Struktur grundlegende Schritte für die Hinführung zu einem
Tourismuskonzept der Stadt Pößneck aufgezeigt werden. Durch die verschiedenen Analysen als Ausgangspunkt ließen sich vorrangig Stärken und Schwächen für Pößneck ableiten. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden sowohl
in dieser Arbeit als auch von den Workshop-Teilnehmern adäquate Ziele für die
Stadt formuliert, mit dem Fokus, die Stärken zu betonen und auszubauen und
die Schwächen abzubauen und zu minimieren. Die daraus folgenden Maßnahmen sollen die Erreichung der Ziele gewährleisten. Diese gefundenen und erarbeiteten Ziele und Maßnahmen sollen nun als Ideensammlung und zugleich
als Ansatzpunkt für die Zukunft gesehen werden.
Im nächsten Schritt ist es wichtig, dass an die gesammelten Ergebnisse angeknüpft wird und die Stadt Pößneck diese als Anstoß für die weitere Arbeit an
der Erstellung eines Tourismuskonzeptes nutzt. Für die weitere Vorgehensweise wird der Stadt empfohlen, das Basiskonzept von der Projektgruppe, welches
die Resultate des zweitägigen Workshops beinhaltet, zu verfolgen. Die übersichtliche und vorgegebene Strukturierung in Bereiche soll dazu dienen, den
Prozess der Erstellung eines einheitlichen Konzeptes einzuleiten.
Für die Umsetzung und die weitere Arbeit mit diesem Basiskonzept ist es wichtig, Verantwortliche zu definieren. Es muss festgelegt werden, welche Personen
für welche Bereiche und Aufgaben zuständig sein sollen. Darüber hinaus wäre
es sinnvoll, die aufgestellten Ziele und Maßnahmen nach ihrer Relevanz zu
priorisieren. Themen, die bereits von der Stadt bearbeitet werden oder leicht in
ihrer Realisierung sind, könnten auf dieser Prioritätenliste weiter oben angesiedelt werden.
Auch wenn Pößneck bisher noch über kein Tourismuskonzept verfügt, sind in
der touristischen Arbeit der Stadt bereits einige Ansätze vorhanden, diesen Bereich weiter auszubauen und den Tourismus der Stadt zu fördern. Es wurde
durch die Recherchearbeiten, den Besuch Pößnecks der Projektgruppe, die
Gespräche mit den Verantwortlichen sowie den Diskussionen innerhalb des
Workshops deutlich, dass die Stadt bereits einige Ziele verfolgt, entsprechend
70
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
handelt und versucht, die vorhandenen Potentiale stärker zu nutzen. Diese Arbeit und der begleitende Workshop sollten dabei eine Hilfestellung darstellen,
um diese geplanten Tätigkeiten strukturierter anzugehen und in einem ganzheitlichen Zusammenhang zu sehen.
71
Quellenverzeichnis
Bücher
Becker, Jochen (2009): Marketing-Konzeption: Grundlagen des zielstrategischen und operativen Marketing-Managements, 9. Auflage, Vahlen,
München
Bieger, Thomas (2008): Management von Destinationen, 7. Auflage,
Oldenbourg Verlag, München
Freyer, Walter (2011): Tourismus-Marketing, 7. Auflage, Oldenbourg Verlag,
München
Freyer, Walter (2011a): Tourismus, 10. Auflage, Oldenbourg Verlag, München
Jourdan, Rudolf (2007): Professionelles Marketing für Stadt, Gemeinde und
Landkreis, 2. Auflage, Verlag Wissenschaft & Praxis, Sternenfeld
Jung, Hans (2010): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,12. Auflage,
Oldenbourg Verlag, München
Koch, Timo (2006): Stadtmarketing: Praxishandbuch für kommunales Management, Verlag Dr. Müller, Saarbrücken
Schad, Helmut et al. (2007): Prosumenten: Innovatoren für Mobilitätsdienstleistungen, in: Egger, Roman; Herdin, Thomas (Hrsg.), Tourismus – Herausforderung – Zukunft, 1. Auflage, Lit Verlag, Berlin, S. 57-74
Internetquellen
Arbeitsgemeinschaft Verbrauchs- und Medienanalyse (2012): Beliebtesten
Arten von Kurzreisen in den Jahren 2011 und 2012, zitiert nach
www.de.statista.com,
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/171450/umfrage/art-der-kurzreisenin-den-letzten-12-monaten/, Stand: 18.05.2013
Bertelsmann Stiftung: Demografiebericht – Ein Baustein des Wegweisers
Kommune, zitiert nach www.wegweiser-kommune.de, http://wegweiserkommune.de/datenprognosen/berichte/Berichte.action?berichtstyp=demographie&gkz=
VII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
16075085&datenvergleich=3&pdffilename=demographiebericht.pdf&zeigeBeric
ht=Download+Bericht+%28pdf%29&_sourcePage=%2Fdatenprognosen%2Fbe
richte%2Findex.jsp&__fp=wtod20uj8MBG8XmkuUJY0g%3D%3D, Stand:
20.05.2013
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (2010):
Reurbanisierung der Innenstadt,
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BMVBS/Online/2010/O
N192010.html, Stand: 16.06.2013
Bundesministerium des Innern (2011): Demografiebericht - Bericht der Bundesregierung zur demografischen Lage und künftigen Entwicklung des Landes,
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2012/demogr
afiebericht.pdf?__blob=publicationFile, Stand: 19.05.2013
Bundesamt für Kultur (2012): Kulturdefinition UNESCO,
http://www.bak.admin.ch/themen/04117/index.html, Stand: 16.06.2013
Demographie Konkret (2011): Pößneck – „Pößneck kommt zurück“ eine Kampagne zur Gestaltung des demografischen Wandels,
http://www.demographiekonkret.de/Poessneck.858.0.html, Stand: 18.05.2013
Deutscher Tourismusverband e. V. – DTV (Hrsg.) (2009): Zahlen – Daten –
Fakten 2012 http://www.deutschertourismusverband.de/presse/zahlenfakten/zahlen-daten-fakten.html, Stand: 17.05.2013
Dwyer, Larry (2008): Megatrends underpinning tourism to 2020: analysis of
key drivers for change, CRC for Sustainable Tourism (Hrsg.),
http://www.crctourism.com.au/wms/upload/resources/bookshop/80046%20Dwy
er_TourismTrends2020%20WEB.pdf, Stand: 20.05.2013
Fahrgastschiffahrt Hohenwarte (2013): Der Hohenwarte-Stausee,
http://www.fahrgastschiffahrt-hohenwarte.de/stausee.html, Stand: 02.05.2013
F.U.R. Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. (Hrsg.) (2013):
Erste ausgewählte Ergebnisse der Reiseanalyse 2013,
http://fur.de/fileadmin/user_upload/RA_2013/ITB/RA2013_ITB_Erste_Ergebniss
e_DE.pdf, Stand: 17.05.2013
VIII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Gabler Wirtschaftslexikon (2013): Freizeit,
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/freizeit.html, Stand: 16.06.2013
Grimm, Bente; Lohmann, Martin (2009): Auswirkungen des demographischen
Wandels auf den Tourismus und Schlussfolgerungen für die Tourismuspolitik,
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Studien/auswirkungen
-demographischer-wandel-tourismus-kurzfassungdeutsch,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf, Stand:
21.05.2013
Layermedia (2011): Reisetrends der Deutschen 2011, zitiert nach
www.de.statista.com,
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/171841/umfrage/trends-derdeutschen-beim-reisen-2011/, Stand: 18.05.2013
Neustadt an der Orla (2013a): Leben in der Stadt,
http://www.neustadtanderorla.de/index.php?id=155037000496, Stand:
05.05.2013
Neustadt an der Orla (2013b): Gastronomie,
http://www.neustadtanderorla.de/index.php?id=155037000521, Stand:
05.05.2013
Neustadt an der Orla (2013c): Sehenswürdigkeiten,
http://www.neustadtanderorla.de/index.php?id=155037000706, Stand:
05.05.2013
Neustadt an der Orla (2013d): Cranach-Jahr 2013,
http://www.neustadtanderorla.de/index.php?id=155037000705, Stand:
05.05.2013
Neustadt an der Orla (2013e): Stadtführungen,
http://www.neustadtanderorla.de/index.php?id=155037000649, Stand:
05.05.2013
Neustadt an der Orla (2013f): Stadtleitbild 2012,
http://www.neustadtanderorla.de/?id=155037000569, Stand: 04.05.2013
IX
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Projektmanagement-Handbuch (2011): Zielkriterien SMART,
http://www.projektmanagementhandbuch.de/projektinitiierung/zieldefinition/,
Stand: 16.06.2013
Pößneck (2013a): Stadtgeschichte,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000509, Stand: 14.06.2013
Pößneck (2013b): Die Stadt,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000464, Stand: 14.06.2013
Pößneck (2013c): Kultur, Tourismus, Sport,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000532, Stand: 14.06.2013
Pößneck (2013d): Wirtschaft,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000522, Stand: 14.06.2013
Pößneck (2013e): Unterkünfte in Pößneck und Umgebung,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000446, Stand: 02.05.2013
Pößneck (2013f): Gastronomie in Pößneck,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000538, Stand: 02.05.2013
Pößneck (2013g): Sehenswürdigkeiten,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000535, Stand:02.05.2013
Pößneck (2013h): Museen,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000541, Stand: 02.05.2013
Pößneck (2013i): Thematische Stadtführungen,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000706, Stand: 02.05.2013
Pößneck (2013j): Brezeltag der Pößnecker Kinder,
http://www.poessneck.de/?id=131102000626&cid=131102001845, Stand:
27.05.2013
Pößneck (2013k): Pößnecker Orgelfrühling,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000455&cid=131102000692,
Stand: 02.05.2013
Pößneck (2013l): Veranstaltungskalender,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000686, Stand: 02.05.2013
X
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Pößneck (2013m): Sporteinrichtungen,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000543, Stand: 02.05.2013
Pößneck (2013n): Ausflugsziele,
http://www.poessneck.de/index.php?id=131102000536, Stand: 02.05.2013
Regionales Entwicklungskonzept (REK) ORLASENKE (o.J.): Burg Ranis,
http://www.orlasenke.de/index.php?id=155007000472&cid=155007000077,
Stand: 02.05.2013
Rosenbrauerei Pößneck (o.J.): Rosenbrauerei, http://www.rosenbrauerei.de,
Stand: 02.05.2013
Saalfeld (2013a): Zahlen und Fakten,
http://www.saalfeld.de/files/13E30C2C36B/Zahlen%20und%20Fakten%20Stan
d%20April2013.pdf, Stand: 23.05.2013
Saalfeld (2013b) Tourist-Information,
http://www.saalfeld.de/www/saalfeld/tourist-info/touristinformation/, Stand:
23.05.2013
Saalfeld (2013c): Reiseangebote, http://www.saalfeld.de/www/saalfeld/touristinfo/reiseangebote/, Stand: 23.04.2013
Saalfeld (2013d): Stadtführungen, http://www.saalfeld.de/www/saalfeld/touristinfo/stadtrundgaenge/, Stand: 23.04.20103
Saalfeld (2013e): Anreise und Stadtplan,
http://www.saalfeld.de/www/saalfeld/tourist-info/wegenachundinslf/, Stand:
23.04.2013
Saalfeld (2013f): Gastronomie, http://www.saalfeld.de/www/saalfeld/touristinfo/touristinformation/gastronomie/, Stand: 23.04.2013
Saalfeld (2013g): Stadtleitbild,
http://www.saalfeld.de/www/saalfeld/Stadtinfo/stadtleitbild/, Stand: 23.04.2013
Saalfelder Feengrotten und Tourismus (2013): Saalfelder Feengrotten,
https://www.feengrotten.de/, Stand: 02.05.2013
Schleiz (2013a): Geographische Lage, http://www.schleiz.de/news/index.htm,
Stand: 15.05.2013
XI
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Schleiz (2013b): Verkehrsanbindung, http://www.schleiz.de/news/index.htm,
Stand: 15.05.2013
Schleiz (2013c): Hotels und Gaststätten, http://www.schleiz.de/news/index.htm,
Stand: 02.05.2013
Schleiz (2013d): Sehenswürdigkeiten, http://www.schleiz.de/news/index.htm;
Stand: 02.05.2013
Schleiz (2013e): Schleizer Dreieck, http://www.schleizer-dreieck.de/, Stand:
15.05.2013
Schotterflechte (2013): MSC Pößneck, http://www.msc-poessneck.de/, Stand:
02.05.2013
Serviceagentur Demografischer Wandel (2012): Pößneck kommt zurück,
http://www.serviceagenturdemografie.de/ideenboerse/einzelansicht/view/poessneck-kommt-zurueck.html,
Stand: 17.05.2013
Sonntag, Ulf; Grimm, Bente (2011): Reiseanalyse 2011 - Position und Potenziale von Thüringen in der deutschen Urlaubsnachfrage, F.U.R. Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V.(Hrsg.), http://www.thueringentourismus.de/files/Media/PDF/RA2011_Thueringen-Web_%282%29.pdf, Stand:
17.05.2013
Statistisches Bundesamt (2013): Bruttowertschöpfung,
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VGR/Begriff
serlaeuterungen/Bruttowertschoepfung.html, Stand: 02.05.2013
Sunny Garden (2007): Shedhalle Pößneck, http://www.shedhalle.com, Stand:
02.05.2013
Thüringer Landesamt für Statistik (2013a): Pressemitteilung – Thüringer Tourismus 2012, http://www.tls.thueringen.de/presse/2013/pr_049_13.pdf, Stand:
21.05.2013
Thüringer Landesamt für Statistik (2013b): Ankünfte und Übernachtungen in
Thüringen,
http://www.tls.thueringen.de/datenbank/TabAnzeige.asp?tabelle=mr000802,
Stand: 21.05.2013
XII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Thüringer Landesamt für Statistik (2013c): Ankünfte und Übernachtungen
nach Betriebsarten,
http://www.tls.thueringen.de/datenbank/TabAnzeige.asp?tabelle=ld000804,
Stand: 21.05.2013
Thüringer Landesamt für Statistik (2013d):, Ankünfte, Übernachtungen und
Aufenthaltsdauer der Gäste in Beherbergungsstätten nach Kreisen,
http://www.tls.thueringen.de/datenbank/TabAnzeige.asp?tabelle=km000801,
Stand: 21.05.2013
Thüringer Landesamt für Statistik (2013e): Stadt Pößneck,
http://www.statistik.thueringen.de/datenbank/portrait.asp?auswahl=gem&nr=75
085&vonbis=&TabelleID=ge000802, Stand: 21.05.2013
Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr (2011):
Demografiebericht 2011 – Teil 1: Bevölkerungsentwicklung des Freistaats Thüringen und seiner Region,
http://www.thueringen.de/imperia/md/content/tmbv/strategischelandesentwicklu
ng/demografiebericht2011/demografie_1_2011.pdf, Stand: 21.05.2013
Zentralredaktion Ostthüringer Zeitung (2010): Neue Stadtführer für Pößneck
gesucht, http://poessneck.otz.de/web/lokal/kultur/detail/-/specific/NeueStadtfuehrer-fuer-Poessneck-gesucht-1353156231, Stand: 27.05.2013
Zentralredaktion Ostthüringer Zeitung (2012): Brezeltag in Pößneck,
http://poessneck.otz.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/480-Grund-undFoerderschueler-feiern-Brezeltag-in-Poessneck-146663792, Stand: 27.05.2013
Zweirad-Industrie-Verband e. V. (ZIV) (2013): Pressemitteilung,
http://www.ziv-zweirad.de/public/pm_20.03.2013_e-bikes-weiterhin-mitrueckenwind-unterwegs1.pdf, Stand: 21.05.2013
Prospekte
Stadt Pößneck (2011): Informationsbroschüre Pößneck auf einen Blick
Stadt Pößneck (2012a): Gastgeberverzeichnis
Stadt Pößneck (2012b): Gastgeber Reiseplaner Pößneck
Stadt Pößneck (2013): Viele Seiten Pößneck
XIII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Gespräche
Gespräch vom 06.05.2013 in Pößneck mit Herrn Dreißel und Frau Dünkel
Gespräch vom 13.06.2013 in Pößneck mit Frau Dünkel
XIV
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Anhang
A Umfragen
Umfrage Saale-Orla-Schau 2013
Einheimisch 
1.
Was ist für Sie das Besondere an PN?
_______________________________________________________________
_______________________________________________________________
2.
Was macht für Sie PN touristisch attraktiv?
______________________________________________________________
______________________________________________________________
3.
Wie könnte PN sein touristisches Angebot verbessern?
_____________________________________________________________
_____________________________________________________________
4.
Ist Ihnen die Bedeutung des Logos bekannt?
____________________________________________________________
____________________________________________________________
Umfrage Saale-Orla-Schau 2013
Extern 
1. Sind Sie nur wg. der Saale-Orla-Schau angereist?
Ja  Nein  _____________________________________________
2. Kennen Sie PN?
Ja  Nein  _____________________________________________
3. Was fällt Ihnen zu PN ein?
___________________________________________________________
___________________________________________________________
4. Ist Ihnen die Bedeutung des Logos bekannt?
___________________________________________________________
XV
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Umfrage Leistungsträger
Sehr geehrte Damen und Herren,
dieser Fragebogen zielt darauf ab, ein präzises Stärken-Schwächen-Profil der
Stadt Pößneck zu erstellen. Hierfür benötigen wir Ihre Mithilfe als Leistungsträger der Stadt. Es erwarten Sie sechs kurze Fragen, die vertraulich behandelt
werden.
Alternativ können Sie an der gleichen Umfrage online teilnehmen:
http://de.surveymonkey.com/s/CLJRMDF
Herzlichen Dank
Die Studenten der Hochschule Heilbronn
Maureen Hahn, Regina Hillitzer, Anna Spinnler, Sebastian Thiel
1. Was sehen Sie als die Stärken von Pößneck an?
2. Was ist für Sie das Besondere an Pößneck?
3. Warum sollten Touristen nach Pößneck kommen?
4. Wie nehmen Sie das touristische Angebot in Pößneck, in Bezug auf die untenstehenden Bereiche, wahr? (positive und negative Aspekte sind möglich)
Gastronomie
Hotellerie
Freizeit
Einzelhandel
Veranstaltungen
XVI
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Ausflugsangebote
5. Was sind die Schwächen von Pößneck?
6. Wo besteht in Pößneck Handlungsbedarf in Bezug auf den Tourismus?
7. Sonstige Anmerkungen:
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, den Fragebogen zu beantworten. Wir bitten Sie um Rücksendung an Herrn Dreißel per E-Mail oder
Fax bis zum 31. Mai 2013.
XVII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
B Workshop-Einladungen
Einladung Workshop Tag 1
Adresse
Pößneck, den 17. Mai 2013
Einladung zu einem Workshop der Stadt Pößneck und der Hochschule Heilbronn
Sehr geehrte ...... ,
im Auftrag der Stadt Pößneck erarbeiten die Studenten der Hochschule Heilbronn in
Zusammenarbeit mit der Stadtmarketing Pößneck GmbH eine Studie zum Thema:
„Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck“
Im Rahmen dieser Kooperation findet ein zweitägiger Workshop statt, mit dem Ziel
Kräfte zu bündeln und an gemeinsamen Schwerpunkten zu arbeiten. Dabei sollen Allein-stellungsmerkmale gefunden und Prioritäten für die touristische Arbeit gesetzt
werden.
Während am 1. Tag die Grundlagenarbeit zur Zielsetzung geleistet werden wird, steht
der 2. Tag im Zeichen der Branchenpartner.
Wir möchten Sie ganz herzlich zum 1. Workshop-Tag in das Rathaus Pößneck einladen.
12. Juni 2013
14.00 Uhr – 17.15 Uhr
Rathaus Pößneck, Großer Ratssaal
Zur Erleichterung der Planung, möchten wir Sie um eine kurze Rückmeldung bis zum
31. Mai 2013 an Herrn Andreas Dreißel bitten.
Wir freuen uns auf eine interessante Gesprächsrunde!
Mit herzlichen Grüßen
Für die Stadtmarketing GmbH
Maureen Hahn
Regina Hillitzer
Anna Spinnler
Sebastian Thiel
Andreas Dreißel
XVIII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Einladung Workshop Tag 2
Adresse
Pößneck, den 17. Mai 2013
Einladung zu einem Workshop der Stadt Pößneck und der Hochschule Heilbronn
Sehr geehrte ...... ,
im Auftrag der Stadt Pößneck erarbeiten die Studenten der Hochschule Heilbronn in
Zusammenarbeit mit der Stadtmarketing Pößneck GmbH eine Studie zum Thema:
„Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck“
Im Rahmen dieser Kooperation findet ein zweitägiger Workshop statt, mit dem Ziel
Kräfte zu bündeln und an gemeinsamen Schwerpunkten zu arbeiten. Dabei sollen Allein-stellungsmerkmale gefunden und Prioritäten für die touristische Arbeit gesetzt
werden.
Während am 1. Tag die Grundlagenarbeit zur Zielsetzung geleistet werden wird, steht
der 2. Tag im Zeichen der Branchenpartner.
Wir möchten Sie ganz herzlich zum 2. Workshop-Tag in das Rathaus Pößneck einladen.
13. Juni 2013
09.00 Uhr – 12.30 Uhr
Rathaus Pößneck, Großer Ratssaal
Zur Erleichterung der Planung, möchten wir Sie um eine kurze Rückmeldung bis zum
31. Mai 2013 an Herrn Andreas Dreißel bitten. Zusätzlich wäre es sehr freundlich,
wenn Sie den beiliegenden Fragebogen ausfüllen und rücksenden würden.
Wir freuen uns auf eine interessante Gesprächsrunde!
Mit herzlichen Grüßen
Für die Stadtmarketing GmbH
Maureen Hahn
Regina Hillitzer
Anna Spinnler
Sebastian Thiel
Andreas Dreißel
XIX
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Einladung Herr Bochert und Studenten
Lieber Herr Bochert,
liebe Studenten,
hiermit laden wir Sie/euch herzlich zu unserem Workshop „Hinführung zu einem Tourismuskonzept der Stadt Pößneck“ am 12. und 13. Juni ein. Beginn
des ersten Workshop-Tages ist am Mittwoch, den 12. Juni um 14.00 Uhr im
Großen Ratssaal des Pößnecker Rathauses, Markt 1. Das Ende des Workshops ist für ca. 17:15 Uhr geplant und anschließend würden wir gerne mit
allen zusammen Abendessen gehen.
Übernachten werden wir alle im Parkhotel Villa Altenburg, Straße des Friedens 49, 07381 Pößneck. Nähere Infos: www.villa-altenburg.de
Der zweite Tag des Workshops am Donnerstag findet von 9:00 Uhr bis ca.
12:30 Uhr in denselben Räumlichkeiten statt.
Wir freuen uns auf zwei interessante Tage in Pößneck,
Viele Grüße vom Team Pößneck
Maureen Hahn
Regina Hillitzer
Anna Spinnler
Sebastian Thiel
XX
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
C Teilnehmerliste Workshop Tag 1 und 2
1. Helene Weber (Studentin)
2. Simone Beha (Studentin)
3. Lisa Brehm (Studentin)
4. Tina Abels (Studentin)
5. Jana Sarpkaya (Studentin)
6. Ralf Bochert (Professor für Volkswirtschaftslehre & Destinationsmanagement HS Heilbronn)
7. Julia Dünkel (Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, zuständig für Kultur &
Finanzen)
8. Andreas Dreißel (Geschäftsführer Stadtmarketing Pößneck GmbH)
9. Petra Barth (Mitarbeiterin in der Stadtinformation)
10. Christel Hoffmann (Stadtführerin in Pößneck)
11. Ursula Melle (freiwillig tätig, Vorgängerin von Frau Lau)
12. Antonie Lau (Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, Stadtinformation)
13. Andrea Haas (Geschäftsführerin Parkhotel Villa Altenburg)
14. Mike Schmidt (Geschäftsführer Bike Mike)
15. Verena Claus (Marketing Schokoladenwerk Berggold GmbH)
16. Nicolaus Wagner (Geschäftsführer Rosenbrauerei Pößneck)
XXI
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
D Agenda Workshop
Agenda für den 12. Juni 2013
14.00 Uhr bis ca. 17.15 Uhr
XXII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Agenda für den 13. Juni 2013
9.00 Uhr bis ca. 12.30 Uhr
XXIII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
E Ablaufplan Workshop
Ablaufplan 12. Juni 2013
Start
Ende
Dauer (min.)
Inhalt
14.00
14.05
5
Begrüßung
14.05
14.20
15
Vorstellungsrunde
14.20
14.45
25
Ist-Situation
14.45
15.10
25
Stärken/Schwächen-Profil
15.10
15.30
20
Ergänzung/Diskussion
15.30
15.45
15
Pause
15.45
16.30
45
Gruppenarbeit
16.30
16.45
15
Präsentation der Ergebnisse
16.45
17.00
15
Zusammenfassung & Ausblick
Ablaufplan 13. Juni 2013
Start
Ende
Dauer (min.)
Inhalt
09.00
09.05
5
Begrüßung
09.05
09.25
20
Vorstellungsrunde
09.25
09.40
15
Zusammenfassung Tag 1
09.40
10.10
30
Priorisierung/Diskussion
10.10
10.55
45
Gruppenarbeit
10.55
11.10
15
Pause
11.10
12.10
60
Präsentation der Ergebnisse
12.10
12.30
20
Zusammenfassung Workshop
12.30
...
Verabschiedung
XXIV
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
F Arbeitsanweisungen Workshop
Gruppenarbeit am 12. Juni 2013
„Zielformulierungen“
Aufgabenstellung: Zielsetzung
Formulieren Sie zu den vorgegebenen fünf Bereichen jeweils zwei allgemeine
Ziele, die Sie für wichtig erachten.
Hilfestellungen:
- Wo sehen Sie Defizite in diesem Bereich?
- Wie kann das Angebot verbessert werden, um sowohl für Einheimische
als auch für Touristen attraktiv zu sein?
- Wo wollen wir hin?
- Wie kann man das Ziel allgemein formulieren?
Mögliche Formulierungen:
- Unser Ziel ist es …
- Wir wollen …
- In der Zukunft sollen …
XXV
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Gruppenarbeit am 13. Juni 2013
„Maßnahmenformulierung“
Aufgabenstellung: Maßnahmenformulierung
Erstellen Sie zu jedem Ziel der verschiedenen Clustern jeweils zwei praktische
Anwendungen, die zur Verwirklichung des Ziels beitragen können.
Beispiel:
Cluster:
Umwelt
Ziel:
Die Belastungen durch den Auto- und Reisebusverkehr
sind abzubauen.
Maßnahmen:
1. Ausbau von Park-und Ride-Parkplätzen
2. Schaffung eines Umleitsystem für Reisebusse außerhalb
des Stadtkerns
XXVI
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
G Checkliste Workshop
12. Juni 2013 – Tag 1
-
Strukturplakat an Flipchart auf hängen, roter Pfeil
-
Pinnwand:
o Position, Stecknadeln bereits an Pinnwand anbringen (Stärken/Schwächen und Ziele) bzw. bereit legen
o Größe Pinnwand für Streifen ausreichend? Sonst Flipchart
-
Beamer/Leinwand checken
-
4 x Namensschilder
-
Tische richtig gestellt?
-
Plätze vorbereitet mit Mappen/Block/Agenda/Stift, Displaywischern,
Traubenzucker, Papier für Namensschild, dickere Stifte
-
Getränke/Gläser auf Tischen
-
Überprüfen wo die Kaffeepause stattfindet? Vorbereitung? Absprache
um wie viel Uhr ca. angesetzt
-
Teilnehmerliste abhaken
-
Abstelltisch
o Getränke und Gläser für uns
o Stärken & Schwächen-Karten, blanko Karten plus Stift
o Gruppeneinteilung
o Aufgaben-/Hilfestellungen: 2 je Gruppe
o Clusterzettel: 1 je Gruppe
o Tonpapierstreifen: 5x2 je Gruppe
-
Wer schreibt Protokoll? Was ist dabei wichtig mit aufzunehmen?
o Wurden Stärken/Schwächen ergänzt, was wurde befürwortet, was
nicht?
o Welche Diskussion ergab sich?
o Ergebnisse Zielformulierungen
-
Fotos machen für Hausarbeit von Raum und Arbeit
XXVII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
13. Juni 2013 – Tag 2
-
Plätze vorbereitet mit Mappen/Block/Agenda Tag 2/Stift, Displaywischern, Traubenzucker, Papier für Namensschild, dickere Stifte
-
Getränke/Gläser auf Tischen
-
Pinnwandseite mit Stärken/Schwächen
-
Kaffeepause Absprache um wie viel Uhr ca. angesetzt
-
Teilnehmerliste abhaken
-
Abstelltisch
o Getränke und Gläser für uns
o Gruppeneinteilung
o Aufgabenstellung: 2 je Gruppe
o Maßnahmenzettel: 5x2 je Gruppe
-
Wer schreibt Protokoll? Was ist dabei wichtig mit aufzunehmen?
o Fokus Priorisierung/Diskussion
o Präsentation der Maßnahmen
-
Fotos machen für Hausarbeit von Raum und Arbeit
XXVIII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
H Screenshots Workshop-Präsentation
Präsentation Workshop Tag 1
XXIX
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
XXX
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
XXXI
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
XXXII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
XXXIII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Präsentation Workshop Tag 2
XXXIV
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
I Strukturplakat
XXXV
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
J Übersicht Beherbergungsangebot
Betten Preis EZ € ab Preis DZ € ab Preis FeWo/Tag €
Kategorie
Name
Hotel
Villa Altenburg
27
46
38,50
Hotel
Zur Bärenleite
9
39
34,50
Summe Hotels
36
Gasthof/Pension
Fledermaushof
6
20
15
Gasthof/Pension
Franzenshof
9
29
20,50
Gasthof/Pension
Zur Erholung
18
37,50
57
Gasthof/Pension
Lindenpension
8
17
17
Summe Gasthöfe/Pensionen
41
FeWo
4
30
Fledermaushof
Wohnungs-
FeWo
genossenschaft
5
30
FeWo
Familie Bräutigam
4
50
FeWo
Familie Brehm
4
40
FeWo
Familie Kulessa
2
20
FeWo
Familie Ott
2
20
FeWo
Volker Radig
2
18
Summe Ferienwohnungen
23
K Definition Bruttowertschöpfung
Die Bruttowertschöpfung wird durch Abzug der Vorleistungen von den
Produktionswerten errechnet; sie umfasst also nur den im Produktionsprozess
geschaffenen
Mehrwert.
Die
Bruttowertschöpfung
ist
bewertet
zu
Herstellungspreisen, das heißt ohne die auf die Güter zu zahlenden Steuern
(Gütersteuern), aber einschließlich der empfangenen Gütersubventionen. Beim
Übergang
von
der
Bruttowertschöpfung
(zu
Herstellungspreisen)
zum
Bruttoinlandsprodukt sind die Nettogütersteuern (Gütersteuern abzüglich
Gütersubventionen) global hinzuzufügen, um zu einer Bewertung des
Bruttoinlandsprodukts
zu
Marktpreisen
zu
gelangen
(vgl.
Statistisches
Bundesamt 2013).
XXXVI
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
L Projektverweis Webseite Stadtmarketing Pößneck
XXXVII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
M Impressionen Workshop
Abbildung 21: Bestuhlung Workshop
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Abbildung 22: Zielformulierungen Tag 1
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Abbildung 23: Umformulierungen Zielsetzungen
(Quelle: Eigene Aufnahme)
XXXVIII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Abbildung 24: Ergebnisse Zielformulierungen
(Quellen: Eigene Aufnahme)
Abbildung 26: Ergebnisse Maßnahmen 3
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Abbildung 25: Ergebnisse Maßnahmen 1 – 2
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Abbildung 27: Ergebnisse Maßnahmen 4 – 6
(Quelle: Eigene Aufnahme)
XXXIX
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
Abbildung 28: Ergebnisse Maßnahmen 7 – 8
Abbildung 29: Ergebnisse Maßnahmen 9
(Quelle: Eigene Aufnahme)
(Quelle: Eigene Aufnahme)
Abbildung 30: Ergebnisse Maßnahmen 10 – 11
(Quelle: Eigene Aufnahme)
XL
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
N Basis Tourismuskonzept
XLI
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
XLII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
XLIII
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
XLIV
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
XLV
Hinführung zu einem Tourismuskonzept für die Stadt Pößneck
XLVI