Wahre Leidenschaft kennt keinen Abpfiff

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Wahre Leidenschaft kennt keinen Abpfiff
»Wahre Leidenschaft kennt keinen
Abpfiff«: Postmortale Inszenierung,
Memorialisierung und Verewigung in
Fangemeinschaften des Vereinsfußballs
Markwart Herzog
Der Titel dieses Beitrags stammt aus der Werbebroschüre eines Bestattungsunternehmers, der vom Hamburger Sport-Verein (HSV) die Lizenz
erworben hat, Beisetzungen auf dem »Grabfeld HSV« des Hauptfriedhofs
Hamburg-Altona vorzunehmen. Der Werbeslogan »Wahre Leidenschaft
kennt keinen Abpfiff« gebraucht das aus der Fußballsprache entnommene
Substantiv »Abpfiff« metaphorisch für das Lebensende. Und »Leidenschaft« meint in diesem Fall die lebenslange Identifikation der Fans mit
ihrem Verein. Sie kann über den Tod hinaus dauern und soll nicht enden.
In einem Bericht des »Irish Examiner«1 über Strategien der Memoriavorsorge und der postmortalen Identifikation in der Fußballfanszene entwickeln Joe McNamee und Mark Gallagher ein »concept of the eternal fan«,
das sich auch auf die Werbekampagne des Hamburger Bestattungsdienstleisters anwenden lässt. Gleichwohl ist mit »eternal fan« der Verewigungswunsch nicht nur der Fans selbst, sondern auch der Spieler und
Funktionäre gemeint. Es ist ein Konzept, das Zuschauer, Aktive und
Funktionäre gleichermaßen miteinbezieht. Was ist damit gemeint?
Vergemeinschaftung im Fußballclub: transgenerational –
lebenslang – postmortal
In jedem Fall intendiert »the concept of the eternal fan« ganz offensichtlich
ein soziales Phänomen, das weit über den jeweils kommenden Spieltag und
die jeweilige aktuelle Saison hinaus weist. Eine wesentliche Voraussetzung
für dieses Konzept ist der in Verbänden und Vereinen organisierte Fußball.
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1 McNamee/Gallagher, »Life/death experience«.
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Dessen Strukturen garantieren Stabilität, und zwar auch unter sehr wechselhaften Bedingungen: Sportlicher Misserfolg, sogar mehrere Abstiege in
die unteren Spielklassen, ist an sich kein Hindernis für das Fortbestehen
eines Vereins als Gemeinschaft.
Fußballclubs als transgenerationale Gemeinschaften
Unter den populären Sportarten verfügt insbesondere der Vereinsfußball
über das kulturelle Potenzial, Gemeinschaften zu stiften, die mehrere Generationen aktiver und passiver Vereinsmitglieder umfassen.2 Die Mitglieder der Fußballclubs tragen die Flamme der Begeisterung durch Sozialisation und Medienkonsum3 von Generation zu Generation weiter. Zahlreiche
im Deutschen Fußball-Bund (DFB) organisierte Fußballclubs nennen sich
»Familien«. Der DFB als Verband versteht sich gleichsam als eine riesige,
diese Vereinsfamilien umfassende Mega-Familie. Mitglied einer solchen
»Familie« kann jeder werden – unabhängig von Herkunft, Beruf, Bildung,
Geschlecht, religiösem oder politischem Bekenntnis. Diese metaphorische
Selbstbezeichnung impliziert mit Notwendigkeit eine Generationenfolge,
die von den bürgerlichen Familien auf die Fußballvereine übertragen wird.
Vor allem in den sogenannten »Traditionsvereinen«,4 die bereits vor über
hundert Jahren gegründet wurden, sind Angehörige bürgerlicher Familien
seit mehreren Generationen aktive oder passive Vereinsmitglieder. Dort
werden Strategien der Vergemeinschaftung entwickelt, die weit über die
gewöhnliche, im Mitgliederausweis dokumentierte eingetragene Mitgliedschaft hinausgehen, und zwar in doppelter Ausrichtung: in den pränatalen
und den postmortalen Bereich.
Von der Wiege bis zur Bahre: »Fußball ist unser Leben«
Zunächst wird die Grenze in den pränatalen Bereich hinein überschritten,
wenn Eltern versuchen, den noch ungeborenen Sprössling unter Vorlage
eines Ultraschallfotos als Mitglied einschreiben zu lassen, was jedoch an
formaljuristischen Hindernissen scheitert. Unter manchen fußballbegeister-
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2 Vgl. Herzog, »Familie – Männerbund – Söldnertrupp«, S. 196–203.
3 Vgl. Schramm/Dohle/Klimmt, »Erleben von Fußball im Fernsehen«, bes. S. 122.
4 Zum Terminus »Traditionsverein« vgl. Gömmel, »Der ›Club‹«, S. 176.
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ten Eltern, insbesondere Vätern, gibt es einen geradezu sportlichen Wettbewerb um das am frühesten bei einem Verein als Mitglied eingeschriebene
Neugeborene.5 Die Mitgliederzeitschriften der meisten Fußballvereine haben eine Seite oder Rubrik für derartige »Familiennachrichten« reserviert.
Der Slogan »Fußball ist unser Leben« bringt die Identifikation mit einem Fußballverein, die ganze Biographien umfassen kann, sprichwörtlich
auf den Punkt. Insofern ist es logisch, in bürgerlichen Familien, die sich
mit Vereinsfamilien identifizieren, die Mitgliedschaft von Neugeborenen
möglichst früh beginnen zu lassen. Andererseits liegt es auf der Hand, dass
echte »Vereinsfanatiker« ihre Mitgliedschaft lebenslang aufrecht erhalten.
Wer als Jugendlicher in einen Fußballclub eintritt, bekommt sein ganzes
weiteres Vereinsleben im Voraus dokumentiert: von der F-Jugend bis zu
den »Alten Herren«. Vom 50. Geburtstag an werden ihre runden und halbrunden Geburtstage in den Mitgliederzeitschriften genannt. Nach den
Regularien des Vereinsrechts erlischt die Mitgliedschaft gleichwohl mit
dem Tod. Ungeborene oder Verstorbene sind keine Rechtssubjekte. Sie
können keine Mitglieder eingetragener Vereine sein. In der Aussage »Fußball ist unser Leben« bringen Fans ihre lebenslange konfessorische Identifikation mit einem Verein – oder auch mit der Nationalmannschaft – zum
Ausdruck. Nicht von ungefähr trägt ein bekannter deutscher Fußballkinofilm den Titel »Fußball ist unser Leben« (1999), Regie: Tomy Wigand.
Er schildert die fanatische Bindung eines Fans, gespielt von Uwe Ochsenknecht, an den FC Gelsenkirchen-Schalke 04. Es ist ein Fußballverein, der
hier den Sinn des Lebens stiftet, die Ehe des Fans gefährdet und schließlich sogar das Leben seiner Mutter kostet.6 Solche fankulturellen und medialen Tendenzen im Blick, resümieren McNamee und Gallagher: »Supporting your club is a lifelong experience, but now, it seems, it carries into
the afterlife also«.7
Postmortale Identifikation
Trotz der mit Geburts- und Todestag gesetzten Grenzen der Vereinsmitgliedschaft bestehen viele Möglichkeiten, die Treue zum Verein über den
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5 Vgl. Herzog, »Fußlümmelei«, S. 24 f., Anm. 56; Prosser, »Fußballverzückung«, S. 288;
Goosen, Männer auf verlorenem Posten.
6 Zum Plot vgl. Schwab, Fußball im Film, S. 386–390.
7 McNamee/Gallagher, »Life/death experience«.
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Tod hinaus symbolisch zu inszenieren. In diesen Fällen gilt die Devise:
»Wahre Leidenschaft kennt keinen Abpfiff«. Gibt es mittlerweile doch die
verschiedensten Möglichkeiten, wie man Trauerfeier und Beisetzung thematisch akzentuiert gestalten kann. Gleichwohl werden diese Möglichkeiten erst seit wenigen Jahren entdeckt und entwickelt. Denn bis weit ins
20. Jahrhundert hinein haben die rigiden Normierungen von Trauer und
Abschied, Bestattung und Beisetzung derartige Diversifizierungen der
Memorialkultur gar nicht erst aufkommen lassen. Zwar können Vereinsvertreter und Abordnungen der Fußballvereine bei Trauerfeiern selbstverständlich zugegen sein und dem Verstorbenen die letzte Ehre geben. Aber
darüber hinausgehende rituelle Inszenierungen, in denen sich die Fußballbegeisterung des Verstorbenen spiegelt, waren bis vor Kurzem nicht vorgesehen. Selbst bei der Gestaltung von Grabsteinen sind sport-, fußballoder vereinsspezifische Bildzeichen, Symbole und Sprachformeln – sogar
bei bedeutenden Spielern – bis heute die Ausnahme.8
Mit der nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmenden Erosion der sozialen Schichtung und politischen Milieubildung bieten die Fankulturen der
Fußballvereine neue Perspektiven des Gemeinschaftslebens.9 Mit dem Niedergang der Volkskirchen und der Auszehrung traditioneller religiöser Bindung verlieren auch die religiösen Institutionen nicht nur ihre frühere kulturelle Hoheit über die Gestaltung der Lebenswelten, sondern schließlich
auch ihr Monopol über die »rites de passage«, über Eheschließungen,
Trauerfeiern, Bestattungen und Beisetzungen. Damit wird der Weg frei für
eine Nachfrage nach neuen Märkten der Sinnstiftung und Lebensgestaltung, der Identitätsfindung und Kontingenzbewältigung sowie der mit
Sterben und Tod zusammenhängenden rituellen und sozialen Handlungen.
Dass der nicht geschützte Beruf des »Ritualdesigners«10 entstehen kann,
dessen Vertreter nicht mehr den Vorgaben von Religion und Kirche verpflichtet sind, sondern beispielsweise einem Fußballverein, ist nur ein kleines Element im Kontext einer kulturellen, religiösen und sozialen Umwälzung, die in Westeuropa am Beginn des dritten Jahrtausends viele Lebensbereiche ergriffen hat.
Mit dem HSV gibt es in der Bundesrepublik Deutschland einen ersten
Fußballverein, der in Kooperation mit drei Bestattungsunternehmen eigene
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8 Zu Gräbern und Grabanlagen von bedeutenden Spielern und Funktionären des Fußballs
vgl. Cardorff/Böttger, Der letzte Pass; Wangen, Die Gräber der Götter.
9 Vgl. Pyta, »Beitrag des Fußballsports«, S. 25–30.
10 Vgl. Rehnig, Todesmutig, S. 142–144.
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Fanbestattungen anbietet und damit über das bisher übliche Merchandising
hinaus eine neue Geldquelle erschließt.11 Sinnigerweise wurde das »Grabfeld HSV« am 9. September 2008, also am »Tag des Friedhofs«, eröffnet.
Unter den Bedingungen des deutschen Bestattungsrechts ist es nun zum
ersten Mal ganz legal möglich, die Identifikation mit dem eigenen Fußballclub durch verschiedene sepulkrale und soziale Praktiken über die irdische
Lebensspanne hinaus zu transzendieren und in den postmortalen Bereich
auszuweiten. Damit ist im Bestattungswesen ein neuer Markt im Entstehen
begriffen. Großbritannien nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein. Zur Produkt- und Dienstleistungspalette gehört eine Vielzahl von Angeboten für
die Beisetzung mit Vereinstrikot und -hymne, Sarg- und Urnenbemalung,12
»thematischem« Grabstein, Grabblumen in den Vereinsfarben etc. Hier
sind zwar viele Möglichkeiten einer selbstbestimmten Beisetzung und Erinnerungsvorsorge gegeben, die sich jedoch noch ganz im formalen Rahmen
der überlieferten Bestattungskultur bewegen. Lediglich das Set traditioneller religiöser Symbole und Embleme wird durch eine stärker individualisierte Palette vereinsspezifischer Signets verdrängt.
Fußball-Nekropolen in Amsterdam und Hamburg
Die Initiativen für die Anlage von Friedhöfen, die in Europa speziell für
Fußballanhänger eingerichtet wurden, gingen bisher vom Bestattungsgewerbe, nicht von den Fußballclubs aus. Allerdings verfügen erst die Städte
Amsterdam und Hamburg über eine fußballvereinsspezifische Fannekropole.
Das »AJAX-verstrooiveld«
Der erste europäische »Fußballfanfriedhof« wurde 1996 in Amsterdam auf
dem großen Friedhof Westgaarde (»Westgaarde centrum voor begraven en
cremeren«) angelegt.13 Es ist ein kleines Aschestreufeld, dessen Grassoden
aus dem alten Ajax-Stadion »De Meer« stammt – so genannt nach dem
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11 Vgl. Rebien/Trümpler, »HSV-Friedhof eröffnet«; König, »HSV-Friedhof«.
12 Vgl. Weber, »Alphörner im Trauersaal«.
13 Vgl. dazu auch Herzog, »Trauer- und Bestattungsrituale«, S. 194–196 (Lit.).
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Standort des Stadions im Amsterdamer Stadtteil Watergraafsmeer.14 Beim
Abbruch dieser traditionsreichen Spielstätte wurde ein Teil der Rasenfläche
als »AJAX-verstrooiveld« in den Friedhof Westgaarde verlegt. Gleichwohl
ist diese Streufläche nicht exklusiv für Ajax-Fans reserviert. Vielmehr steht
das Aschestreufeld grundsätzlich jedem Verstorbenen offen. Selbstverständlich wird es faktisch vor allem von Fußballfans, insbesondere von
Ajax-Anhängern und deren Angehörigen, genutzt.
Das »AJAX-verstrooiveld« ist mit einer überdachten Bank ausgestattet,
die ebenfalls aus dem alten Stadion »De Meer« stammt. An die hier Beigesetzten erinnern keramische Gedenktäfelchen mit deren Namen und Lebensdaten. Ihre sechseckige Gestalt entspricht formal den Lederteilen, aus
denen ein Fußball zusammengesetzt ist.15 Die Geschäftsidee »AJAXverstrooiveld« wurde von einer geschäftstüchtigen Friedhofsverwaltung
entwickelt. Dieses neue Dienstleistungsangebot kann allerdings nur eine
Nachfrage von jährlich etwa zwei Dutzend Ascheverstreuungen befriedigen.
Das »Grabfeld HSV«
Genau zwölf Jahre nach der Eröffnung des »AJAX-verstrooiveld« wurde in
der Bundesrepublik Deutschland ein erster Fanfriedhof eröffnet, und zwar
exklusiv für Anhänger des Hamburger Sport-Vereins. Für seine Anlage
wurde ein Teil des Hauptfriedhofs Hamburg-Altona reserviert. Das »Grabfeld HSV« ist in seinem Aufbau einem Stadion nachempfunden. Es hat die
Größe eines halben Fußballfeldes. Am Eingang steht ein aus Beton gegossenes Fußballtor. Die Gräberflächen sind wie in einer Stehplatzkurve
traversenartig in Halbkreisen angelegt. Der hier verlegte Rasen stammt aus
dem Stadion des HSV. Wer sich hier beisetzen lässt, wird also garantiert
mit »bespielter Erde« bedeckt, wie Christian Reichert, der ehemalige HSVVorstand für Fanangelegenheiten, betont.16 Der unmittelbare Kontakt zwischen Verstorbenem und Stadion, »das gefühlte Dabeisein«, das Reichert
hervorhebt, ist das entscheidend Wichtige.
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14 Über die Spielplätze und Fußballstadien in Watergraafsmeer als urbanhistorische Memorialzeugnisse vgl. Piercy, »Football stadia«.
15 Vgl. Bouwman, »Geen vlaggen, petjes en andere voetbal-relikwieën«.
16 Radel, »Bis in den Tod«; Anonymus, »HSV eröffnet Fan-Friedhof – Ewige Treue möglich«.
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Was gab den Anstoß für die Anlage dieses Friedhofs? Ein HSV-Mitglied war an den Verein mit der Bitte herangetreten, dass seinen Freunden
erlaubt werde, im Todesfall das Saisonticket zu verlängern und die Urne
auf den angestammten Dauerkartenplatz mitzunehmen. Auch mit dem
Wunsch nach Ascheverstreuungen auf dem Stadionrasen oder Beisetzungen im Stadion sei der Verein konfrontiert gewesen.17 Als auf dem Hauptfriedhof Hamburg-Altona in unmittelbarer Nähe des Stadions ein Grabfeld
freigegeben wurde, kamen der Steinmetz Uli Beppler und Friedhofsgärtner
Lars Rheder auf die Idee des Fanfriedhofs. Sie trugen ihre Vorstellungen
dem damaligen HSV-Vorstandsmitglied Reichert vor.18 Reichert schildert
die Nachfrage der Fans wie folgt:
»Bevor wir den HSV-Friedhof errichtet haben, hatten wir Anfragen von Menschen, die nach ihrem Tod die Asche auf dem Spielfeld verstreuen oder die Urne
unter dem Anstoßpunkt begraben lassen wollten.«19
Mit dem freien Grabfeld kam die Sache ins Rollen und der HSV-Friedhof
wurde schließlich im September 2008 eröffnet. Die Bild-Zeitung stellte
einen Video-Clip über die Eröffnung20 des HSV-Friedhofs ins Internet.21
Gleichwohl wurde der Sportverein damit keineswegs zum Bestattungsunternehmer. Vielmehr tritt der HSV beim Verkauf der Gräber nur indirekt als Vermittler auf. Er überlässt Organisation und Abwicklung der Beisetzungen drei Bestattungsunternehmen (Stand Ende 2010), mit denen
Lizenzverträge abgeschlossen wurden.22 Dabei sollen die Wünsche der
Verstorbenen bzw. Hinterbliebenen möglichst individuell erfüllt werden:
Särge und Urnen im HSV-Rautendesign, Blumenschmuck in den Vereinsfarben, das HSV-Logo, die Stadionhymne oder das HSV-Trikot als Totenhemd. Die »FBH Friedhofs Bestattung Hamburg GmbH« bietet keine
standardmäßigen »Fan-Pakete« an, sondern hat stattdessen auf ihrer Website unter der Rubrik »HSV – Forever and Ever«23 einen Fragebogen zum
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17 Rosenberg, »Hamburg fans«; Sonnleitner, »Bundesliga-Ruhestätte«.
18 Vgl. Bock, »Stille nach dem Schuss«; Anonymus, »HSV-Friedhof feiert Geburtstag«.
19 Anonymus, »Ruhe im Zeichen der Raute«.
20 Vgl. Hesse, »Bundesliga club’s cemetery opens«.
21 Vgl. Bild.de, »Bis dass der Tod sie scheidet«, 09.09.2008 (Videoclip).
22 »GBI ist Lizenzpartner des HSV für die HSV-Bestattung«: Website des Großhamburger
Bestattungsinstituts rV, http://www.gbi-hamburg.de/home/wir-ueber-uns/gbi-beson
derheiten/.
23 FBH Friedhofs Bestattung Hamburg GmbH, Angebote »HSV – Forever and Ever«:
http://www.friedhofsbestattung.de/hsv.html; vgl. Treuhandstelle für Dauergrabpflege
Hamburger Friedhofsgärtner GmbH, http://www.treuhandstelle.de/.
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Herunterladen eingerichtet. Hier werden die verschiedensten Möglichkeiten der Gestaltung der Trauerfeier und Beisetzung abgefragt, beispielsweise: »Sollte die Dekoration der Trauerfeier insgesamt auf die Vereinsfarben
abgestimmt sein?« oder »Soll der Stadionsprecher die Trauerrede halten?«
oder »Beim Termin für die Trauerfeier soll der Spielplan des HSV berücksichtigt werden?«24
Bis Ende 2010 wurden allerdings erst drei Beisetzungen vorgenommen.25 Zwar kann sich Michael Carbuhn, der Geschäftsführer der FBH,
nach eigenem Bekunden vor Nachfragen kaum retten, aber viele Interessenten schreckten letztlich doch vor einer HSV-Bestattung zurück.
Darüber hinaus werde das Thema von den lizenzierten Bestattungsunternehmen derzeit sehr defensiv behandelt, weil bei der Regelung der Dauergrabpflege juristische Probleme aufgetreten seien. Denn der HSV bestehe
auf einem einheitlichen Layout des Friedhofs und wolle deshalb einem
Gartenbauunternehmen das Monopol an der Grabpflege einräumen.
Gleichwohl widerspreche dies der Friedhofssatzung. Eine Lösung des
Konflikts zwischen Grünflächenamt und Sportverein werde im Lauf des
Jahres 2011 angestrebt.
Vorgesehen sind auf diesem Friedhof vier verschiedene Varianten von
»HSV-Ruhestätten«, und zwar sowohl Wahl- als auch Gemeinschaftsgrabstätten:
a) Die »Ruhestätte ›Team‹« ist für Urnenbeisetzungen geplant. Wie bereits
der Name sagt, handelt es sich um eine Gemeinschaftsnekropole. Sie ist
mit einem Grabmal ausgestattet, auf dem der Vor- und Nachname
sowie die Lebensdaten der Beigesetzten eingetragen werden können.
Im Unterschied zu den folgenden Varianten ist hier keine Verlängerung
der Ruhezeit von 25 Jahren vorgesehen.
b) Die »Ruhestätte ›Einzelspieler‹« umfasst separate Wahlgrabstätten. Vorgesehen sind Einzelgräber für Urnen oder Särge. Für die »Mehrkosten«
der Sargbeisetzung wird eine Extragebühr berechnet.
c) Bei der »Ruhestätte ›Die Raute im Herzen‹« handelt es sich um eine
Gemeinschaftsnekropole für Urnenbeisetzungen mit zentralem Gruppengrabmal. In die Kosten für die Grabpflege ist eine Inschrift auf dem
Grabmal eingeschlossen.
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24 Vgl. Friedhofs Bestattung Hamburg GmbH, »Fragebogen [zu HSV-Beerdigungen]«,
http://www.friedhofsbestattung.de/download/fragebogen.pdf.
25 Anonymus, »HSV-Friedhof feiert zweijähriges Bestehen«; Pauls, »Tote Hose«.
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d) Die »Ruhestätte ›Doppelpass‹« erlaubt Wahlgrabstätten für Sargbeisetzungen im Doppelgrab. Ein HSV-Vorstandsmitglied ging mit gutem
Beispiel voran und reservierte für sich und seine Gemahlin ein solches
Doppelgrab.26 Darüber hinaus sind drei- oder mehrstellige Ruhestätten
auf Anfrage möglich.
Alle in dieser Konzeption vorgesehenen Nekropolen des HSV-Friedhofs
sind für eine Belegungsdauer von 25 Jahren ausgelegt. Mit Ausnahme der
»Ruhestätte ›Team‹« sind Verlängerungen möglich. Bei diesem Typ handelt
es sich um die finanziell günstigste Alternative (2.419,00 Euro), am teuersten ist die »Ruhestätte ›Doppelpass‹« (10.556,00 Euro). Bei allen vier
Typen schlagen die Kosten für ein Vierteljahrhundert Grabpflege am stärksten zu Buche.
Der Prospekt, mit dem der HSV für diese Gräber wirbt, bringt die mit
der Anlage dieser Nekropole verfolgten Zwecke, kurz und bündig formuliert und in wohl überlegter Wortwahl, sehr zutreffend auf den Punkt:
»Es gibt Dinge im Leben, die selbst der Tod nicht scheiden kann – wie die
absolute Verbundenheit mit seinem Verein. Fans und Mitglieder haben beim HSV
ab sofort die Möglichkeit, nur einen Abstoß von der heimischen Arena entfernt,
einen Platz bis in alle Ewigkeit zu erwerben, inklusive Beisetzung und Grabpflege.
So bekommt Treue halten eine neue Dimension, und der Fan seine wohlverdiente
letzte HSV-Ruhe.«27
Die Rhetorik dieses kleinen Textes bedient sich verschiedener Formeln, die
der religiösen Sprache entlehnt sind:
a) Die Formulierung über Dinge, die der Tod nicht scheiden kann, spielt
auf die kirchliche Eheschließung an. Allerdings überbietet die Verbundenheit des Fans mit seinem Fußballverein die Bindung der Ehepartner
bei weitem. Denn zum Wesen der Ehe gehört, dass sie dauert, »bis dass
der Tod euch scheidet«. Die Vereinstreue indessen kann, will man dem
Prospekt glauben, »selbst der Tod nicht scheiden«. Die Ehe von Mann
und Frau ist zeitlich begrenzt, die von Fan und Verein ist »absolut«.
In diesem Kontext sei ein kleiner Exkurs über die sozialen und medialen Praktiken
von Brautpaaren in Fußballfangemeinschaften erlaubt: Die Treue, die sich die
Brautleute bei der Eheschließung versprechen, kann über die Rituale hinaus, die in
Standesamt und Kirche vollzogen werden, auch in der Fankultur zeremoniell
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26 Vgl. Hesse, »Der erste Bundesliga-Friedhof«.
27 Hamburger Sport-Verein e.V., »HSV-Ruhestätten«.
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inszeniert werden. Die Eheleute wiederholen dann das Eheversprechen in der
Gemeinschaft des jeweiligen eigenen Fanclubs und verbinden dies mit einer symbolischen Treuezusage an den Verein. In vielen Stadionzeitschriften werden Fotos
abgedruckt, die solche Rituale öffentlich machen. Wenn durch standesamtliche
und kirchliche Trauung frisch Vermählte sich im Fanclub den Vereinsschal umlegen, um ihre Zusammengehörigkeit zu demonstrieren und dabei von den Mitgliedern des eigenen Fanclubs umgeben sind,28 dann erinnert dieser doppelte identifikatorische Ritus (Zusammengehörigkeit des Paars – Gemeinschaft der Eheleute
mit der Vereinsfamilie) an kirchliche Rituale. Früher wurde nämlich den Brautleuten bei der Liturgie der Eheschließung ein Mantel (velum oder velamen) umgelegt
(velatio), der die Gemeinschaft der Brautleute untereinander, ihre Zugehörigkeit zur
Kirche und deren Schutz und Segen inszenierte.29 Heute noch legt der katholische
Priester die Stola um die Hände, die sich die Brautleute bei der Erklärung des
Ehewillens reichen.30 Diese textilen Rituale erfüllen dieselbe soziale Funktion, nur
eben in den verschiedenen Kontexten der Kirche und des Fußballvereins.
Nicht von ungefähr ist der HSV-Prospekt auf der Titelseite mit den
Worten »Auf ewig vereint« überschrieben. Und einer der vom HSV
lizenzierten Bestattungsunternehmer wirbt, wie oben gezeigt, mit dem
Slogan: »Wahre Leidenschaft kennt keinen Abpfiff«.
b) Die Aussicht auf einen »Platz bis in alle Ewigkeit« wird man verstehen
dürfen als einen unverhohlenen Hinweis auf den Himmel der monotheistischen Religionen.
c) Der ethische Aspekt dieser gleichsam parareligiösen Perspektive besteht in der Treue des Fans, die durch den Hinweis auf eine »wohlverdiente letzte HSV-Ruhestätte« in der Tat »eine neue Dimension«
erhält und auf diese Weise gleichsam einen »Tun-Ergehen-Zusammenhang«31 konstruiert: Wer sein Leben lang an guten wie an schlechten
Spieltagen dem HSV die Treue gehalten hat, verdient sich damit gleichsam einen postmortalen Platz in Sicht- und Hörweite zum Stadion
seines Fußballclubs.
d) Wie es früher ein besonderes Privileg war, in der unmittelbaren Nähe
der Altäre bei den Reliquien von Heiligen (»ad Sanctos«) beigesetzt zu
werden,32 so ruhen die HSV-Anhänger »nur einen Abstoß von der heimischen Arena entfernt« – jedenfalls in Hörweite zum Spielgeschehen
——————
28 Vgl. Prosser, »Fußballverzückung«, S. 287 mit Abb. 4; Bromberger, Le match, S. 346.
29 Vgl. Ritzer, Formen, Riten und religiöses Brauchtum der Eheschließung, bes. S. 158 f. und S. 339.
30 Die Feier der Trauung, S. 44, S. 66, S. 90, S. 107.
31 Koch, »Gibt es ein Vergeltungsdogma im Alten Testament?«.
32 Vgl. Ariès, Geschichte des Todes, S. 43–120.
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auf dem sogenannten »Heiligen Rasen«. Die Zugehörigkeit zum HSV
garantiert zwar kein ewiges Leben, wie es die monotheistischen Hochreligionen verheißen. Gleichwohl hat der verstorbene Fan über den
Tod hinaus Anteil an Leben und Gemeinschaft der hinterbliebenen
HSV-Fans.
Stadion-Beisetzungen in Großbritannien
Gänzlich neue und aus kontinentaleuropäischer Sicht noch ungewohnte
Wege der Sepulkralkultur zeichnen sich in den britischen Fankulturen ab.
Zahlreiche Fußballclubs müssen sich wie der HSV mit dem Wunsch ihrer
Anhänger nach Stadionbestattungen auseinandersetzen, und dies schon seit
Jahrzehnten. Dass Großbritannien hier eine Vorreiterrolle einnimmt, hängt
mit den anders gearteten gesetzlichen Bestimmungen zusammen, die weder
Bestattungspflicht noch Friedhofszwang kennen. Vor allem der Friedhofszwang für die Beisetzung der durch Feuerbestattung gewonnenen Totenasche entfällt in der britischen Sepulkralkultur. Und die Feuerbestattung ist
es bekanntlich, die den Weg grundsätzlich frei gemacht hat für »alternative
Beisetzungen«33 an allen möglichen Orten, beispielweise in Fußballstadien.
Stadionbeisetzungen sind also nur ein besonderes Beispiel unter vielen anderen, die zu Beginn des dritten Jahrtausends den generellen Trend zu
alternativen gruppenspezifischen Beisetzungen dokumentieren.
Die Beisetzung verstorbener Spieler, Fans oder Funktionäre wird bei
britischen Fußballclubs durch Ascheverstreuung im Stadion, am Spielfeldrand, hinter den Toren oder auf Nebenplätzen vollzogen. Wer die Spieltage
sein Leben lang im Stadion auf seinem Stammplatz und in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten mit Dauerkarte verbracht hat, versucht Vorsorge dafür zu treffen, dass er auch über den Tod hinaus nicht aus dieser
Gemeinschaft herausfällt. Er will nicht nur symbolisch durch eine Todesanzeige oder eine Notiz im Stadionmagazin oder im Gedächtnis der Sportkameraden seiner Clubfamilie erhalten sein, sondern in irgendeiner Form
auch physisch präsent bleiben. In Einzelfällen, die aus Mexiko und Spanien
überliefert sind, nehmen Angehörige (oder Fangemeinschaften) verstorbener
Fußballvereinsanhänger deren Asche in Urnen mit ins Stadion auf die Zu-
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33 Vgl. Sörries, Alternative Bestattungen, S. 46–154.
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schauerränge, um die sterblichen Überreste am Spielgeschehen teilhaben zu
lassen.34 Der Königsweg zum Ziel des »eternal fan« ist gleichwohl die
Ascheverstreuung auf dem »heiligen Rasen«.
Dabei sollte nicht vergessen werden, dass mit Baron Pierre de Coubertin und Evangelos Zappas zwei Begründer der modernen Olympischen
Bewegung den britischen Fußballclubs insofern vorangegangen sind, als sie
– in der Tradition der Teil- oder Mehrfachbestattungen – ihr Herz bzw. ihr
Haupt in Olympia bzw. im Zappeion beisetzen ließen.
Da etliche Clubs Gesundheitsrisiken und Rasenschäden befürchten,
versuchen sie, Ascheverstreungen im Stadion zu untersagen oder wenigstens einzudämmen. Deshalb erhält man von den Funktionären britischer
Fußballclubs auf Anfrage häufig folgende Auskunft: Der Wunsch nach
Stadionbeisetzungen werde zwar grundsätzlich erfüllt, gleichwohl mache
man keinerlei Werbung für diese Möglichkeit, die Identifikation mit dem
Club über den Todestag hinaus zu verlängern.
Auf der Website einer Initiative für Ascheverstreuungen im öffentlichen Raum findet sich eine eigene Unterseite, die den Umgang der britischen Fußballclubs mit dem Thema Stadionbeisetzung dokumentiert.35
Gleichwohl kann diese Übersicht – ebenso wie eine Umfrage des Sportjournalisten Graham Sharpe aus dem Jahr 200136 – keinen Anspruch darauf erheben, repräsentativ zu sein, da sich viele Clubmanager aus den genannten Gründen nicht zu dieser Frage äußern werden. Anders beispielsweise der Wrexham FC, der im Jahr 2004 erklärte:
»We try to limit it to as few as we can, and even then try to restrict it to summer.
We’ve had people coming along and just dumping a pile of ashes in the goal mouth
rather than scattering it, and apparently the chemicals in it doesn’t do the grass
much good.«37
Auch der südwestschottische Fußballclub The Queen of the South oder
der Rochdale FC38 bestehen darauf, dass ein möglichst kleiner Teil der
Asche eines Verstorbenen als »Teilbestattung«39 im Stadion verstreut und
——————
34 Vgl. Dayan, »Vereinstreue«; Sharpe, Final Whistle, S. 19 f., vgl. S. VII.
35 Vgl. Scattering Ashes, »Scattering Ashes – Celebrating the life of a loved one«: http://
www.scattering-ashes.co.uk: »Where to scatter ashes« –> »Law and Permission« –>
»Football Grounds«.
36 Vgl. Sharpe, Final Whistle, S. 1–18.
37 Geraint Parry, Webmaster des Wrexham FC, zit. in: Anonymus, »Why cremation«.
38 Vgl. Sharpe, Final Whistle, S. 16.
39 Vgl. Herzog, »Trauer- und Bestattungsrituale«, S. 199 mit Anm. 59.
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der Rest anderweitig versorgt wird. Eine für die Gesundheit der Spieler
und die Qualität des Rasens unbedenkliche Variante bietet die Möglichkeit,
die Asche neben den Spielfeldern oder hinter den Toren zu verstreuen
oder zu vergraben. Einige Fußballclubs organisieren die Zeremonien selbst,
indem sie den Hinterbliebenen geistliche Begleitung anbieten. Sowohl hinsichtlich der Frage nach Erlaubnis oder Verbot solcher Ascheverstreuungen,
ihrer Anzahl und der Art ihrer Durchführung oder der Frage, wer in den
Genuss derartiger (Teil-)Bestattungen kommen kann, gibt es bei den britischen Fußballclubs keine einheitliche Linie. Gleichwohl ist eine klare Tendenz
zur Verlagerung der Ascheausstreuung auf Grünflächen außerhalb des Spielfelds oder Stadions zu erkennen.
Verschiedene Fußballclubs wie der Leicester City FC legen »gardens of
remembrance« an, auf denen die Ascheverstreuung erlaubt ist, und gewähren
den verstorbenen Fans auf diesem Weg eine postmortale Heimstatt. Als der
Manchester City FC im Jahr 2003 ins City of Manchester Stadium umzog,
eröffnete der Club einen »memorial garden«. Mit dieser Maßnahme wollte
man Stadionbeisetzungen ausbremsen, »because demand to scatter ashes was
so high, there were worries it would affect the pitch.«40 Desgleichen haben
die Fußballclubs Tottenham Hotspur, West Bromwich Albion, West Ham
United, Everton, Manchester City und Blackburn Rovers einen solchen
»memorial garden« oder »garden of remembrance« eingerichtet oder planen
dessen Anlage.41
Die hygienischen, operativen, gärtnerischen und sonstigen technischen
Probleme der Ascheverstreuung auf dem Spielfeld lassen sich auch auf andere
Art und Weise eindämmen: Verschiedene Fußballclubs verstehen die Beisetzung im Stadion als besondere Auszeichnung und beschränken sie exklusiv
auf Persönlichkeiten mit »individual merits«, also auf Funktionäre, Sponsoren
und Spieler. So wurde beispielsweise Jackie Milburn, einem ehemaligen Spieler des Newcastle United FC, diese Ehre zuteil:
»As well as supporters, a number of players have asked for their ashes to be scattered on the fields where they achieved fame. Jackie Milburn, of Newcastle United,
for example, had his remains deposited at the Gallowgate End of St James’ Park
[1988], where so many of his goals were scored. Eric Cantona also said some years
——————
40 Cook, »Saying goodbye our way«.
41 Scattering Ashes, »Scattering Ashes – Celebrating the life of a loved one«: http://www.
scattering-ashes.co.uk: »Where to scatter ashes« –> »Law and Permission« –> »Football
Grounds«.
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ago that he wanted his ashes scattered at Old Trafford. Some Leeds United fans
are believed to have offered to arrange it while he was still playing there.«42
Beim Everton FC kam es zu »Überbelegungen« auf dem Rasen selbst, so
dass diese Praxis auf umliegende Flächen verlegt werden musste. »The
Guardian« berichtet darüber wie folgt:
»It’s a sad week for the diehard Evertonian hoping to be able to attend games in
perpetuity: the Merseyside club has been allowing supporters to have their ashes
buried at Goodison Park since about 1989, but as of this week – a familar refrain
with graveyards everywhere, it seems – it’s full. What exactly does this mean? Well,
says Darren Griffiths, an Everton press officer, relatives come bearing urns, and
›we’re happy to accommodate them‹. They tried scattering the ashes, but it wasn’t
good for the pitch, and the stadium manager put his foot down. So the urns are
buried round the edges, with attendant commemorative plaques. If possible,
they’re placed in line with the fan’s regular seat.«43
Der Pressesprecher des Fußballclubs sieht in diesen Vergrabungen von
Totenasche allerdings keine Beisetzung im engeren Sinn, da die Rituale
fehlen. Denn auf die Frage »Are there funerals at Goodison Park, then?«
antwortet er: »No, though the family often bring someone along who can
say a few words, or they ›get a priest or a vicar to come in and do it properly‹«.44 Doch auch mit diesem Angebot ist der Everton FC mittlerweile an
seine Grenzen gelangt und hat deshalb mit dem Vikar der beim Stadion
liegenden Lukas-Kirche für die »Evertonians« die Möglichkeit zur Ascheverstreuung auf einem »memorial garden« erschlossen, »that is at the rear
of the Church and backs onto the Stadium«.45
Noch schwieriger gestaltet sich die persönliche Erinnerungsvorsorge,
wenn ein Fußballclub plant, sein traditionsreiches Stadion aufzugeben, die
Immobilie zu veräußern und in eine neue Spielstätte umzuziehen.
Als besonders entgegenkommend erwies sich angesichts dieser Problematik der Sunderland AFC. Als der Club vom Roker Park Stadium, das
neunundneunzig Jahre genutzt wurde, ins Stadium of Light umzog, gewährte er den im Roker Park Beigesetzten auch im neuen Stadion »a permanent home«: Ein Pressesprecher des Vereins äußerte sich dazu wie folgt:
——————
42 Szczepanik, »Scattering«.
43 Edemariam, »Sporting life«.
44 Dieses und die vorherigen Zitate ebd.
45 Scattering Ashes, »Scattering Ashes – Celebrating the life of a loved one«:
http://www.scattering-ashes.co.uk: »Where to scatter ashes« –> »Law and Permission« –
> »Football Grounds« –> zu »Everton« scrollen.
»WAHRE LEIDENSCHAFT KENNT KEINEN ABPFIFF«
177
»When we moved from Roker Park we brought sections of the Roker turf, including the centre spot, and these sections were laid around the edges of the new
Stadium of Light pitch where they remain today. This was to ensure that the turf
where supporters’ ashes had been scattered in the past was given a permanent
home at the Stadium of Light.«46
Auch ein Sprecher des FC Everton zeigte sich kooperativ, indem er in
Aussicht stellte, dass die Asche der Toten beim Stadionumzug mitgenommen werde:
»Everton, though, had already considered the problem. ›Ashes are not scattered on
the pitch but buried at pitchside in a very peaceful and respectful ceremony,‹ a
spokesman said. ›When we were hoping to move to King’s Dock we made it clear
that these would not be abandoned. At any stadium we propose to move to,
provision will be made for the remains to be relocated.‹«47
Über den Sonderfall des Stadionwechsels hinaus weisen britische Fußballclubs ihre Fans auf ein anderes, ganz alltägliches Problem hin; denn auch
die immer wieder vorgenommene Erneuerung der Grassoden greift in das
Schicksal der ausgebrachten Asche ein:
»Pitch renovation, or pitch reconstruction may well lead to the ashes being disturbed« (Walsall FC); »we cannot be held responsible for any future ground development or alterations to our pitch or Stadium« (Notts County FC).
Leichter lässt sich diese Schwierigkeit bei Rasenflächen, die außerhalb des
Spielfeldes liegen, lösen:
»When levelling works took place on the pitch, the Club ›was carefull to remove
the top half inch of the surface before returning it on completion of the works‹«
(Hibernian Edinburgh FC).48
Stadionneubauten sind in Großbritannien häufig deshalb umstritten, weil
die alten Spielstätten für Ursprung, Herkunft und Tradition der Vereine
stehen, sich mit Erinnerungen verbinden, die die Väter an ihre Söhne und
Enkel weitergeben. Für viele Fans kommt ein Stadionumzug einer fußballkulturellen Heimatvertreibung gleich, einem Exodus vom Spielgrund als
»spiritual home« oder »second home«.49 Die Stellungnahme eines Fans auf
——————
46 Szczepanik, »Scattering«.
47 Ebd.
48 Zit. nach Sharpe, Final Whistle, S. 18, S. 16, S. 13.
49 Carter, »The final whistle«; Prudames, »Player’s ashes«; vgl. Herzog, Der »Betze«, S. 278;
Taylor, »Soccer and the City«, S. 65–69.
178
MARKWART HERZOG
der Website des walisischen Swansea City Football Club bringt diese Problematik angesichts von »Umzugsplänen« auf den Punkt:
»The Vetch is where professional Football in Swansea was birthed and for many
generations it’s been the temple of worship for all our fans. I recall in days gone by
watching from the terraces as some of our deceased supporters had their ashes
sprinkled across the playing field as proud relatives solemnly looked on. The Vetch
is not just a temple for Swansea fans it’s a shrine as well, a place of remembrance
and sacrifice that is forged into the Historic roots of our City. The Vetch is also a
graveyard of glorious memories, a place which our Fathers can take pride in as they
tell their sons the stories of past great players and performances in times long
gone.«50
Die Verantwortlichen des Swansea City FC haben diese Argumente ernst
genommen und dafür gesorgt, dass bei der Verlegung des Stadions vom
Vetch Field zum Morfa Ground das sepulkralkultuelle Kontinuum der
transgenerationalen Fußballclubfamilie erhalten geblieben ist:
»Swansea City officials have appealed for people whose loved ones are buried
under the club’s pitch to come forward as the team moves to a new stadium. Up to
50 urns containing fans’ ashes may lie under the pitch, but no proper records have
been kept. This summer, the Swans are leaving their Vetch Field home of 93 years
for a 20 000-seater ground at Morfa. Director David Morgan said urns would
move to the new ground or be returned to families. ›Over the years people have
been laid to rest here, but nothing was really written down,‹ said Mr Morgan.
›There are no records of how many people have been laid to rest at the ground, or
exactly where the urns may be buried. This club has meant so much to people over
the years and we want to respect that.‹ Club chaplain Reverend Kevin Johns said
people who knew of ashes being scattered or buried at the Vetch should write to
the club. ›They were part of our family at the Vetch Field and they will be part of
the new ground,‹ he said. He added that there were several reasons for the lack of
information about the ashes. ›There has only been a chaplaincy for three years, and
those who run the club have only been there for three years or so,‹ he said. He said
that they did know that a small casket of the ashes of a man called Harry Griffiths
was buried underneath the pitch. Swansea City, currently battling for promotion
from Division Two, will share its new Morfa ground with the regional rugby side
Neath-Swansea Ospreys. Mr Johns said a book of remembrance will be set up at
the new stadium to record the details of anyone whose ashes are scattered there.«51
——————
50 Swansea City FC Website, Guestbook, From: Peter – Swansea –Sunday, December 22,
2002, Re: Vetch: http://www.scfc.co.uk/gb221202.html (im Original grammatisch
inkorrekt »... its been the temple of worship«).
51 BBC News, »Club’s appeal over fans’ ashes«, http://news.bbc.co.uk/1/hi/wales/
4312751.stm.
»WAHRE LEIDENSCHAFT KENNT KEINEN ABPFIFF«
179
Tommy Lawton (1919–1996), Mittelfeldspieler bei den Fußballclubs Burnley, Everton, Chelsea, Notts County und Arsenal, der bereits mit 19 Jahren
für die englische Nationalmannschaft kickte, wollte seine Asche eigentlich
im Goodison Park, dem Stadion des FC Everton, verstreut sehen. Unsicherheiten über die Zukunft des Stadions veranlassten seinen Sohn allerdings zu einer besonderen Lösung des Problems: Er konnte die Leitung
des National Football Museum in Preston dazu bewegen, die Urne mit der
Asche seines Vaters gleichsam als Ausstellungsstück zu übernehmen.52
Dies geschah im Jahr 2003, in dem Lawton auch in die Hall of Fame dieses
Museums, das »spiritual center« des englischen Fußballs, aufgenommen
wurde. Aber auch hier war Lawtons Beisetzungsort nicht sicher. Denn um
die Urne entbrannte 2009/2010 ein Streit zwischen der Museumsleitung
und Lawtons Sohn, als der Plan publik gemacht wurde, das Museum nach
Manchester zu verlegen: »He was a proud Lancastrian, not a Mancunian«.53
Für Tommy Lawton jr. war das Museum nicht nur das geistige Zentrum
des englischen Fußballs, sondern auch das Lancasters. Die ungünstige Lage
abseits der Zentren des englischen Fußballs zu Beginn des dritten Jahrtausends sowie finanzielle Schwierigkeiten gaben schließlich den Ausschlag
für die Schließung des Museums im April 2010.54 Mit großem Interesse
verfolgt der Fußballclub Notts County, die erste Station in Lawtons Profikarriere, die Debatte um den Verbleib der Urne, die Notts County sich
gerne in die eigene Memorabiliensammlung einverleiben möchte.55
»Memorial Bricks« – »Commemorative Walls«
Etliche Fußballclubs kommen dem Verlangen ihrer Fans nach postmortaler symbolischer Präsenz durch den Verkauf von »commemorative bricks«
oder »memorial bricks« nach. Sie werden auf die Außenwände von Fußballstadien aufbetoniert und ihnen auf diese Weise vorgeblendet. Dadurch
bekommen schmucklose und abweisend wirkende Wandflächen eine neue
Funktion und werden zu »memorial walls«. Die »commemorative bricks«
——————
52 McVay, »Lawton’s son offers ashes to national museum«.
53 Prentice, »Former Everton FC star Tommy Lawton«; This is Lancaster, »Fury at plan«.
54 BBC News, 19.04.2010, »National Football Museum in Preston to close«.
55 Notts County FC Official Site, »Club following Football Museum situation«.
180
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werden mit ganz verschiedenen Nachrichten und Botschaften versehen.56
Ein nicht unerheblicher Prozentsatz dieser Terrakottasteine überliefert die
Namen und Lebensdaten verstorbener Fans oder Spieler. Sowohl zeichenhaft durch derartige Memorialstrategien als auch physisch durch Stadionbestattung soll eine über den Tod antizipatorisch hinausreichende Identifikation mit dem eigenen Verein gewährleistet und für die überlebenden
Mitglieder der Fangemeinschaft demonstrativ dokumentiert werden. Vor
allem bei der Anlage von Stadionneubauten oder bei größeren Umbaumaßnahmen haben zahlreiche Fußballclubs solche schriftlichen Formen
der Memorial- und Friedhofskultur aufgegriffen, wie wir sie in ihrem funktionellen Design und ihrer uniformen Ästhetik von Soldatenfriedhöfen und
Veteranenmemorials her kennen:57 stereotypisierte Tafeln, auf denen Verstorbener gedacht wird.
Fußballvereine wie beispielsweise Shrewsbury Town FC, Ollerton
Town FC, Chesterfield FC, Rangers FC oder Celtic FC vermarkten diese
Memorialsteine mit großem Erfolg. Der Dundee United FC hat sogar eine
»Centenary Wall« im Stadion Tannadice Park errichtet, die mit »commemorative bricks« gepflastert werden: 45 Pfund für einfache Terrakottasteine,
75 Pfund für schwarz und orange glasierte Steine sowie 99 Pfund für
Granitsteine (»Centenary Granite Brick«). Der in Glasgow beheimatete
Rangers FC verkauft die »commemorative bricks« seit 1999. Der Fußballclub wirbt für dieses Angebot mit dem Imperativ »be a part of Ibrox
forever«. Mittlerweile sind alle Wände mit diesen »memorial bricks« bedeckt. Das Rangers-Management entwickelt momentan ein Anschlussprojekt, das vorsieht, neue Flächen für die Platzierung solcher »bricks« auf
dem Boden zu erschließen. Ascheverstreuungen indes werden heute nur
noch verdienten Funktionären und ehemaligen Spielern gewährt.
Darüber hinaus machte ein Clubhistoriker, teilweise mit erheblichem
Rechercheaufwand, die Gräber der Gründungsväter des Ranges FC ausfindig.58 Die Memorialisierungspolitik des Clubs erstreckt sich also nicht
nur antizipatorisch auf die zukunftsorientierte Erinnerungsvorsorge der
Fans, sondern auch retrospektiv bis in die historischen Anfänge des schottischen Traditionsvereins.
——————
56 Vgl. dazu Herzog, »Be a part of Ibrox forever«.
57 Vgl. Fischer, »Tod«, S. 262–264; Schoenfeld, »Soldatenfriedhöfe«, S. 102 f.
58 Vgl. Ralston, The Gallant Pioneers, S. 32–34, S. 46 f., S. 63–67, S. 74 f., S. 123–125, S. 152.
»WAHRE LEIDENSCHAFT KENNT KEINEN ABPFIFF«
181
Ein neuer Markt für Fans, Clubs und Bestatter: »emotional
economics«
Die heute vergleichsweise größeren sepulkralkulturellen Handlungsspielräume und ihnen entsprechende Individualisierungstendenzen bieten allen
an dieser Entwicklung beteiligten Akteuren neue Chancen, attraktive Horizonte und lukrative Märkte postmortaler Erinnerungsvorsorge:
a) Für die Fans ergeben sich neue Perspektiven der Partizipation an der
Vereinsgemeinschaft. Die im Vereinsfußball gepflegten kulturschöpferischen Traditionen des gelebten Zusammenhalts werden um zahlreiche
Möglichkeiten erweitert, die auch die Trauer um verstorbene Clubkameraden und ihre Bewältigung sowie Abschiedsfeiern und Beisetzungen umfassen.
b) Den Clubs erschließen sich geldwerte Strategien der Einbindung ihrer
Anhänger in die »Vereinsfamilie«. Die Palette der Merchandisingprodukte und Dienstleistungen verbreitert sich jedenfalls signifikant.
c) Für die Bestattungsunternehmen schließlich öffnen sich willkommene
Felder für eine Vermarktung der konfessorischen Identifikation der
Fans mit ihren Clubs, die »keinen Abpfiff« kennt, also über das irdische
Leben hinausgeht.
Diese Allianz der Fußball- mit der Sepulkralkultur ist keinesfalls eine für
die heutige Kommerzialisierung des Sports typische oder bedauerliche
Erscheinung von Niedergang und Dekadenz. Denn Bestattungen und Beisetzungen einerseits sowie Fußball andererseits sind im 20. Jahrhundert zu
veritablen Geschäftszweigen unter vielen anderen Angeboten des Dienstleistungsgewerbes geworden. Ähnlich wie der Hamburger Sport-Verein
bietet der Birmingham City FC in Zusammenarbeit mit einem Bestattungsunternehmen Erdbegräbnisse (»football funerals«59) für Fans sowie Ascheverstreuungen im Stadion an. Auch andere Bestattungsunternehmen haben die
Verstreuung von Asche auf Fußballfeldern, Cricketgrünflächen, Golfplätzen
und sonstigen öffentlichen Flächen in ihr Angebot aufgenommen.
Bei den »football funerals« handelt es sich um eine der zahlreichen
Varianten aus einer breiten Angebotspalette der »alternative funerals« oder
»individuellen Themenbestattungen«. Die Kommerzialisierung der Sepulkral-
——————
59 Vgl. Midlands Co-op Funeral Services, »Footbal Funerals«, http://www.undertakers.uk.
com/otherservices/footballfunerals.asp.
182
MARKWART HERZOG
und Fußballkultur ist gleichwohl keine postmoderne Erscheinung des ausgehenden zweiten und beginnenden dritten Jahrtausends. Vielmehr versuchten bereits im 19. Jahrhundert verschiedene Unternehmenszweige in
Großbritannien, die kollektive Trauer um »Victorian sporting heroes« mit
besonderen memorialkulturellen Angeboten zu bedienen und aus ihr Gewinn zu schlagen: Krüge, Teller und Figurinen, Lithographien, Seidenstickereien und Fotografien mit Portraits verstorbener Stars des Ruder-,
Box-, Pferde- und Cricketsports wurden an die trauernden Fans verkauft –
und werden heute auf dem Markt der Sportmemorabilien gehandelt.60
Sowohl der Imperativ »be a part of Ibrox forever« als auch »the concept of the eternal fan« oder der Werbeslogan »Wahre Leidenschaft kennt
keinen Abpfiff« greifen markante emotionale Bedürfnisse der Fans und
Memorialisierungstendenzen im Vereinssport auf. Diesen und ähnlichen
sozialen Praktiken und Identifikationsprozessen liegt nicht die Hoffnung
zu Grunde, ewig zu leben und in ein herrliches Paradies zu gelangen,
sondern der durchaus irdisch-diesseitige Wunsch, mit einem Fußballclub,
dem bereits Vater und Großvater angehört haben, ewig verbunden zu
bleiben. Schon Kurt Tucholsky kannte diesen Wunsch und goss ihn 1927
in seinem Gedicht »Das Mitglied« in folgende Verse:
»Hier lebe ich.
Und will auch einst begraben sein
in mein’ Verein.«61
Die geschilderten intensiven Formen der Identifikation mit einem Fußballclub und dessen Fangemeinschaften, die sich bis in die Gestaltung von
Trauerfeiern und Beisetzungen hinein auswirken, belegen die hochgradige
Emotionalisierung des aktiv ausgeübten wie des passiv erlebten Sports der
Moderne. Wie kaum ein anderer hat Hans Ulrich Gumbrecht diesem
dionysischen Aspekt des Sport(er)lebens wissenschaftliche Weihen verliehen.62 Dabei ist es allerdings nicht der Sport allein, sondern der öffentliche
Raum insgesamt, der einer intensiven Emotionalisierung unterliegt.
»Neuromarketing« und »emotional economics« bieten Expertisen, um auf
den Massenmärkten des Konsums zu werben oder für politische Ziele zu
mobilisieren, indem sie auf die Handlungsmacht der Emotionen setzen.63
——————
60 Huggins, »Death«; ders., »Reading the funeral rite«.
61 Tucholsky, »Das Mitglied«, S. 84. – Für diesen Hinweis danke ich Evelyn Jindra.
62 Vgl. Gumbrecht, Lob des Sports.
63 Knur, Neuromarketing und Sportmarketing.
»WAHRE LEIDENSCHAFT KENNT KEINEN ABPFIFF«
183
Fußballclubs, Märkte und Medien vertrauen auf »Herz-Blut«-Aktionen und
andere Mobilisierungsprojekte, um Markenbindung sowie das Engagement
der Konsumenten, Fans und Sponsoren zu aktivieren.64 So hat beispielsweise der 1. FC Kaiserslautern im April 2008 die Marketingkampagne
»Lautrer Herzblut« gestartet, die »eine emotionale Neupositionierung der
Marke 1. FC Kaiserslautern eingeleitet hat«. Der FCK und die OF
consulting GmbH wurden für dieses Sportmarketingprojekt im Februar
2009 mit dem ersten Platz beim »Marketingpreis des Sports 2009« ausgezeichnet.65
Dabei ist »Neuromarketing« bereits ein Thema der Forschung, die sich
mit der Ökonomie des Sports beschäftigt. Vor diesem Hintergrund ist zu
erwarten, dass dem HSV in absehbarer Zeit sicher auch noch andere
europäische Fußballvereine mit der Anlage von Fan-Nekropolen folgen
werden.
Der generelle Trend zu alternativen Gemeinschaftsgrabstätten hat in
den demokratischen Gesellschaften Großbritanniens und der Niederlande
jedenfalls früher eingesetzt als beispielsweise in der Bundesrepublik
Deutschland,66 was der erste europäische Fußballfanfriedhof in Amsterdam und die britischen Stadionbeisetzungen exemplarisch belegen.
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geben!‹ Typisierung des Feierns und Jubelns im Fernsehsport«, montage/av:
——————
64 Vgl. Adelmann/Keilbach/Stauff, »So viel Gefühle kann’s nicht geben!«.
65 Vgl. Gruber, Ein Jahr Rote Teufel, S. 31.
66 Vgl. Sörries, Alternative Bestattungen, S. 168, S. 193 f., bes. S. 211.
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