Neue Möglichkeiten durch neue Lösungen
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Neue Möglichkeiten durch neue Lösungen
Seite 1 | MAPAL Impulse arbeitung Lenkungs-Spurstangenanbindung, ABS Sensorbohrung und der Informationen, Ideen, Interna Nr. 45 | Mai 2011 Neue Möglichkeiten durch neue Lösungen Hartreiben von Zahnrädern Fräsen von faserverstärkten Kunststoffen Außenreiben von Präzisionsdrehteilen Seite 2 | MAPAL Impulse ABSOLUT PRÄZISION Neue Möglichkeiten durch neue Lösungen CHEFSACHE Technologieführerschaft als ständige Herausforderung Die Krise ist überstanden, es geht aufwärts. Dies gilt sicher für die meisten Unternehmen, ist aber nur die eine Hälfte der Wahrheit. Die andere Hälfte ist die Tatsache, dass sich solche Krisen auch in Zukunft wiederholen werden, vielleicht öfter und kurzfristiger, hoffentlich nicht so stark wie 2009, aber sicher spürbar. Sich darauf vorzubereiten, ist eine der wichtigsten Aufgaben eines jeden Unternehmensführers. Neben der finanziell gesicherten Basis sind Qualität und Aktualität der produzierten Produkte die wichtigste Sicherheit für die Zukunft. Dabei ist Qualität viel mehr als die Einhaltung von Toleranzen. Das heißt vor allem Produkte auf höchstem Standard, also technologisch führend. Das Bemühen um Technologieführerschaft ist dabei eine ständige, nie endende Herausforderung. Das Spitzenprodukt von heute kann schon morgen überholt sein von einer neueren Entwicklung. Die Basis vieler Produkte ändert sich in atemberaubendem Tempo. Beispiel Fotografie: Digital statt analog, SmartPhone statt Kamera. Mehr als 170 Besucher bei den Kundentagen „MAPAL Dialog – neue Leichtbauwerkstoffe“ in Aalen Bei den Werkzeugen sind es neue Schneidstoffe und Beschichtungen, ebenso die neuen Werkstoffe mit entscheidender Wirkung. Alles wird dauernd kurzfristig in Frage gestellt. Dies scheint erschwerend für viele Anbieter zu sein. Für uns als intensiv Forschung und Entwicklung betreibendes Unternehmen erscheint das eher als Chance. Wenn sich Dinge ändern, müssen neue Antworten gegeben werden, also neue Möglichkeiten durch neue Lösungen. „Die Bearbeitung von Composites ist völlig anders als das Bearbeiten von Metall“ – unter diesem Motto fanden bei MAPAL die zweiten Kundentage „MAPAL Dialog“ statt. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der „neuen Leichtbauwerkstoffe“. Und die Resonanz auf die Einladung war überwältigend: mehr als 170 Kunden und Interessenten konnten an den beiden Tagen begrüßt werden. Wir würden uns freuen, wenn wir Ihnen die Ergebnisse unserer Entwicklungen zeigen oder direkt in Ihrer Fertigung einsetzen könnten, wohl wissend, dass morgen schon etwas wieder Besseres auftauchen kann. Dr. Dieter Kress 5 1 D d n ta S , 4 e l l ber a m H e t | p e 11 0 – 24. S 2 . 9 O 1 EM Unter der Überschrift „Energieeffizienz, Leichtbau, neue Werkstoffe – zukünftige Herausforderungen an Werkzeughersteller“ begrüßten Dr. Dieter und Dr. Jochen Kress die zahlreichen Besucher zu einer Veranstaltung vollgepackt mit Hintergrund- und Detailvorträgen, mit praktischen Vorführungen unter Span und einer umfassenden Hausausstellung. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie moderne Werkstoffe am produktivsten bearbeitet werden können. Die Werkzeughersteller sind gefordert, sich aktiv einzubringen und prozessfähige und wirtschaftliche Bearbeitungslösungen zu schaffen. Zu Beginn referierte Remi Marc Stehle von Carbon Composite Technology Seite 3 | MAPAL Impulse Aktuelles Große Resonanz bei den zweiten „MAPAL Dialog“ Kundentagen anschaulich über den Aufbau, die Strukturen, die Vielfalt und die Anwendungsbereiche von Faserverbundwerkstoffen. Die automatisierte Produktion von Composite-Bauteilen stellte anschließend Dr. Christian Boge, Vice President der MAG Composites Europe, dar. Dr. Peter Müller-Hummel, bei MAPAL Senior Manager der Business Unit Aerospace & Composite, veranschaulichte, wie MAPAL in den letzten drei Jahren ein umfassendes Prozessverständnis für die Bearbeitung von Composites und Materialverbundwerkstoffen aufgebaut hat. Gekoppelt mit dem Wissen, der Erfahrung und den modernsten Fertigungskapazitäten in den MAPAL Kompetenzzentren und dem weltweiten Netzwerk an Produktionsstätten und Vertriebsmannschaften sieht Müller-Hummel MAPAL so in einer INHALT Position, jedem Kunden das optimale Werkzeug für die neuen Anwendungen liefern zu können. Anschließend waren die Besucher eingeladen, sich in der MAPAL Hausausstellung über die komplette Werkzeugpalette von MAPAL zu informieren. Gleichzeitig fanden Werksführungen statt. Und natürlich waren in der Versuchs- und Entwicklungsabteilung alle Maschinen belegt mit Anwendungsbeispielen aus der Welt der neuen Leichtbauwerkstoffe. Am Nachmittag stellte Frank Dreher, Technischer Berater im Bereich Aerospace & Composite, detailliert die MAPAL Werkzeuglösungen für das Bohren und Fräsen von CFK und Hybridmaterialien aus CFK und Metallwerkstoffen vor. Dabei sind die MAPAL Werkzeuge nicht nur im Bereich der Luftfahrt im Einsatz. Auch die Windkraft, der Schiffsbau und erste Anwendungen in der Automobilindustrie konnten erfolgreich erschlossen werden. Heiko Heinisch, verantwortlich für Vertrieb und Marketing im Kompetenzzentrum VollhartmetallWerkzeuge, referierte anschließend über die Bearbeitung von Titan und Titanlegierungen sowie Inconel-Werkstoffe. Das Veranstaltungsecho war rundum positiv. Auch die MAPAL Geschäftsleitung zog ein sehr positives Fazit. „Wir haben unsere Kompetenz in der Bearbeitung der modernen Werkstoffe nachdrücklich unter Beweis stellen können und haben uns damit weiter als kompetenter Partner für derartige Anwendungen gezeigt“, so Dr. Jochen Kress. MAPAL Gruppe MAPAL Dialog | Neue Leichtbauwerkstoffe Seite 3 Lieferantenauszeichnungen für MAPAL Seite 4 Baden-Württemberg. Wirtschaftsdelegation bei MAPAL do Brasil Seite 5 Produkt Highlights Minimale Schmierung für maximale Performance Herausforderung Tieflochbohren Seite 6 Seite 8 Praxis Report Hartreiben von Zahnrädern mit Vollhartmetall-Reibahlen Fertigbearbeitung eines Benzinpumpengehäuses Außenreiben von Schaltschiebern Fräsen von faserverstärkten Kunststoffen Seite 9 Seite 10 Seite 12 Seite 14 Technologie Komplettbearbeitung GFK-Blattanschluss Seite 16 Seite 4 | MAPAL Impulse ABSOLUT PRÄZISION Zwei begehrte Auszeichnungen honorieren die langjährige, enge und gewinnbringende Partnerschaft Supplier Awards für leistungsfähige und starke Partner ZF-Konzern zeichnet seine besten Lieferanten aus: Award für MAPAL in der Kategorie „Innovation“ Seit 2007 zeichnet die ZF Friedrichshafen AG ihre leistungsfähigsten Lieferanten aus. Bei der letzten Vergabe gingen die Preise an vier deutsche und ein italienisches Unternehmen. Sie überzeugten durch höchste Qualität, herausragende Technik, effiziente Logistikprozesse und wettbewerbsfähige Kostenstrukturen. „Langfristiger Erfolgsfaktor für ZF ist es, die richtigen Partner zu finden und mit diesen strategisch, kreativ, innovativ und partnerschaftlich zusammen zu arbeiten“, sagte Hans-Georg Härter, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG. „Gut ist nicht genug – wir wollen die Besten der Guten“, machte er den Stellenwert der Auszeichnung klar. Bei der Übergabe des Awards an Dr. Dieter Kress und Dr. Jochen Kress, fand Hans-Georg Härter sehr persönliche Worte. Er erinnerte sich, dass er Dr. Dieter Kress schon vor 35 Jahren bei der ZF Passau begegnet war. Damals gab es eine schwierige Bearbeitungsaufgabe, die durch Dr. Dieter Kress mit der damals noch sehr neuen einstellbaren EinschneidenReibahle von MAPAL verblüffend gut gelöst wurde. Anschließend stellte Dr. Jochen Kress das Familienunternehmen, seine Produkte und die Aktivitäten der MAPAL Gruppe vor. „Innovationen entstehen bei uns in erster Linie im Dialog mit unseren Kunden. Dabei stellen wir uns täglich den Herausforderungen, die Produktion unserer Kunden beim Bearbeiten kubischer Teile in der Industrie immer wieder mit neuen Werkzeugen schneller, kostengünstiger und prozesssicher zu gestalten. Dass diese Grundhaltung des Unternehmens von der Gründung an, von der ZF heute mit dieser hohen Auszeichnung belohnt wird, freut uns alle ganz besonders“. terials Management Meetings statt. Führungskräfte der Materialwirtschaft trafen sich dazu in Friedrichshafen, um Einkaufs- und Logistikthemen zu diskutieren. Die Preisträger wurden im Vorfeld von ZF-Juroren aus den Bereichen Einkauf, Logistik und Qualität über ein standardisiertes Auswahlverfahren ermittelt. Die fünf ausgezeichneten Unternehmen können sich jetzt mit der Auszeichnung „TopLieferant der europäischen ZF-Werke“ schmücken. MAPAL ist „Preferred Supplier der Bosch-Gruppe“ Im März 2011 wurde MAPAL von der Bosch-Gruppe der Status der Preferred Supplier im Bereich Tools verliehen, die höchste Stufe in der Bosch Lieferantenpyramide. Mit dieser Auszeichnung bescheinigt Bosch MAPAL eine Die Verleihung der „ZF Supplier Awards“ fand im Rahmen des Ma- v.l.n.r.: Reinhild Höfler, Matthias Dister und Felicia Sommerfeld (Bosch Feuerbach) bei der Übergabe der Urkunde an Dr. Dieter Kress. Hans-Georg Härter, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen bei der Übergabe des Awards an Dr. Dieter Kress und Dr. Jochen Kress. Seite 5 | MAPAL Impulse Informationen aus der MAPAL Gruppe – Baden-Württembergische Wirtschaftsdelegation zu Besuch bei MAPAL Tochter in Brasilien – Der ZF-Konzern und die Bosch-Gruppe zeichnen MAPAL aus Brasilien. Drautz zeigte sich in einem Interview mit der Schwäbischen Post vom 18.02.2011 erfreut über das große Interesse baden-württembergischer Mittelständler an dieser Reise: „Die vielen Anmeldungen spiegeln die Chancen wider, die der brasilianische Markt gerade auch für mittelständische Unternehmen bietet.“ Ziel der Reise ist es, neue Wirtschaftskontakte zwischen baden-württembergischen Mittelständlern und brasilianischen Firmen anzubahnen sowie die bisherige wirtschaftliche Zusammenarbeit zu vertiefen. Am 15. Februar war die Gruppe aus Unternehmern, Politikern und Beamten zu Gast bei MAPAL do Brasil in Ibirité, eine Autostunde von Belo Horizonte entfernt. Dort wurden sie von Geschäftsführer Sidney Pimenta Paiva empfangen und durch die Produktion geführt. überdurchschnittlich kompetente und leistungsfähige Zusammenarbeit. MAPAL wird damit für künftige Projekte als bevorzugter Partner eingestuft. Einkaufsleiter Matthias Dister, Reinhild Höfler und Felicia Sommerfeld von Bosch Feuerbach überreichten am 25. März in Aalen die Urkunde an Dr. Dieter Kress und dankten für die in der Vergangenheit erbrachten Leistungen und die Kooperationsbereitschaft. Besuch von Staatssekretär Richard Drautz mit Wirtschaftsdelegation Baden-Württemberg bei MAPAL do Brasil in Ibirité Baden-Württembergs Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz reiste vom 14. bis 23. Februar 2011 an der Spitze einer 32-köpfigen Wirtschaftsdelegation in den Wachstumsmarkt MAPAL hat 1997 die brasilianische Niederlassung mit angeschlossener Fertigung eingerichtet. Was mit vier Mitarbeitern begann, ist heute eine der größten und wichtigsten Auslandsniederlassungen von MAPAL mit rund 120 Beschäftigten in Vertrieb, Fertigung, Verwaltung und Lager. Es folgte ein Treffen beim Industrieverband Minas Gerais, bei dem Paiva die erfolgreiche Kooperation von MAPAL mit dem brasilianischen Partnerunternehmen leitet, ehe sich die Teilnehmer auf einer Kooperations- und Kontaktbörse informieren konnten. Als Geschenke für seine brasilianischen Gesprächspartner hat Drautz Fußbälle in den Landesfarben im Gepäck: „Wir zeigen damit unseren Gesprächspartnern, dass wir Baden-Württemberger immer am Ball bleiben“, sagte Drautz vor der Abreise. Energieeffizienz Staatssekretär Richard Drautz (stehend rechts) bedankt sich bei Sidney Paiva (links) für die Präsentation über MAPAL do Brasil. Richard Drautz und Sidney Pimenta Paiva vor dem Firmensitz MAPAL do Brasil in Ibirité. Seite 6 | MAPAL Impulse ABSOLUT PRÄZISION Minimale Schmierung für maximale Performance MAPAL MMS-Technologie legt Bearbeitungsprozesse trocken Die konventionelle Zerspanung mit Kühlschmierstoffen (KSS) ist trotz fortschrittlicher Entwicklungen mit erheblichem Aufwand, Gesundheitsund Umweltrisiken sowie hohen Kosten verbunden. Kostentreiber sind neben den Beschaffungs- und Entsorgungskosten zusätzliche Ausgaben für Behälter, Pumpen (Energie), Leitungen, Filter sowie beispielsweise die Personalkosten für Überwachung, Pflege und Reinigung. Je nach Fertigungsart liegt dieser Aufwand bei 8 – 16 % der Gesamtproduktionskosten (siehe Grafik). Eine besonders geeignete Alternative dazu bietet die Minimalmengenschmierung (MMS). Dabei werden nur geringste Mengen an Schmierstoff im Werkzeugkosten 4 % Kühlschmierkosten 8 – 16 % Bereich von ca. 5 – 50 ml pro Prozessstunde je nach Werkzeug und Bearbeitungsfall freigesetzt. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen Um einen sicheren Bearbeitungsprozess auf die Minimalmengenschmierung umstellen zu können, müssen jedoch klar definierte Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Wesentliche Aufgaben wie Schmieren, Wärme- und Späneabtransport müssen zuverlässig erledigt werden. Das richtige Zusammenspiel von Werkstück, Maschine, Werkzeug und Schmierung muss zunächst gewährleistet sein, um das feine Gemisch aus Luft und Schmierstoff direkt auf den Wirkungsbereich zwischen Werkstück und Schneide in bedarfsgerechter Menge aufbringen zu können. Übrige Kosten 80 % Nicht jeder Bearbeitungsprozess ist automatisch für MMS geeignet. Die Span- und Wärmeabfuhr muss gesichert sein und die Kühlfunktion darf nicht im Vordergrund stehen. So kann beispielsweise beim Bearbeiten von Titan oder hochlegierten Stählen aufgrund der hohen Temperaturentwicklung oftmals nicht auf ausreichend Kühlung mittels KSS verzichtet werden. Neue Entwicklungen im Bereich der Werkzeuge und Schneidstoffe sowie der Minimalmengen-Schmiersysteme führten jedoch dazu, dass die MMS-Technologie in den letzten Jahren wesentlich effizienter und für einen weitaus breiteren Anwendungsbereich genutzt werden kann. MAPAL war von Anfang an ein Vorreiter bei der Entwicklung von Präzisionswerkzeugen für die Trocken- und MMS-Bearbeitung und kann heute für jedes Werkzeugkonzept im Produktportfolio geeignete MMS-Lösungen anbieten. Quelle: Statistisches Bundesamt Beispiel – MMS-Projekt Zylinderkopf 1. PKD-Präzisionsaufbohrwerkzeuge für die Grundbohrungen von Ventilsitz und -führung. Durch die exakte Abstimmung der Kanalquerschnitte erfolgt eine gesicherte und gleichmäßige Abgabe des Mediums an alle Schneiden. Eine spezielle Zuführung garantiert eine Ansprechzeit von < 0,1 sec. 2 1 2. Zweischneidige PKD-Werkzeuge für die Injektor- und Zündkerzenbohrungen. Trotz des großen Durchmesserunterschiedes von 7 auf 16 mm werden bei diesen Werkzeugen die Späne auch ohne Hochdruck sicher aus der Bohrung befördert. Selbst bei einem Luftdruck von nur 4 bar wird die Bearbeitung prozesssicher durchgeführt. 3. Leistengeführtes Feinbohrwerkzeug für die Fertigbearbeitung der Nockenwellenlagerbohrung. Führungsleisten aus PKD und auf die Lagerstege abgestimmte MMS-Austritte garantieren bei dieser Bearbeitung die einwandfreie Funktion. 3 Seite 7 | MAPAL Impulse Kundennutzen – MMS für alle Zerspanungsverfahren und Werkstoffe – Komplettes Spannzeugeprogramm für Ein- und Zweikanalzuführungen – Vorführung und Musterbearbeitung bei MAPAL MAPAL Kompetenz – MMS Bearbeitung UNITEST-MQL – MAPAL bringt erstes Prüfgerät für MMS-Werkzeuge auf den Markt Vor allem in der Großserienfertigung insbesondere in der Automobilindustrie nimmt der Anteil an MMS-Projekten bei MAPAL beständig zu. Seit Jahren hat MAPAL hohe Anforderungen an seine Werkzeuge, insbesondere bei Werkzeugen mit Minimalmengenschmierung (MMS). Damit Kunden, gerade in der Großserienfertigung, zukünftig ebenfalls über einen vollautomatischen Prüfzyklus MMS-Werkzeuge kontrollieren können, bringt MAPAL das erste Prüfgerät UNITEST-MQL für Werkzeuge mit MMS auf den Markt. Viele Kunden überprüfen ihre MMSWerkzeuge (vor jedem Einsatz) direkt auf der Werkzeugmaschine. Um diese Zeit bei der Bearbeitung einsparen zu können, ermöglicht das neue MAPAL UNITESTMQL die Kontrolle außerhalb der Maschine. Bei dem vollautomatischen Prüfzyklus wird über festgelegte Sprühzeiten und einer, auf die Bearbeitung abgestimmten Öl- sowie Luftmenge auf eine Prüfoberfläche gesprüht. Anhand der von MAPAL definierten Bewertungskriterien wird dann das Sprühbild jeder Kühlkanalbohrung dokumentiert, bewertet und verglichen. Sollten die einzelnen Sprühbilder Unterschiede aufweisen, kann das Werkzeug rechtzeitig gereinigt, angepasst bzw. direkt aus dem Produktionsprozess genommen werden. Bei der Projekt- und Werkzeugauslegung eines Motorblocks mit MMS der FordWerke GmbH im Hause MAPAL erkannte der Leiter MQL Implementierung Herr Dipl.-Ing. Alexander Stoll sehr schnell die Vorzüge des bei MAPAL schon seit Jahren eingesetzten MMS-Prüfgeräts. Nur mit dem UNITEST-MQL sind die Vorgaben von Ford in Bezug auf Werkzeugauslegung, Fertigungsqualität und Bearbeitungszeiten, realisierbar. Das erste UNITEST-MQL von MAPAL wurde an die Ford-Werke GmbH in Köln-Niehl ausgeliefert. Dort wird es zukünftig zum Verifizieren der MMS-Werkzeuge parallel zum laufenden Produktionsprozess verwendet. Dr. Dieter Kress und Alexander Stoll mit Kollegen bei der Übergabe des MMS-Prüfgeräts. MMS-Werkzeug beim Prüfverfahren. Bearbeitung Bauteilübersicht MMS Projekte Aluminium Guss Zylinderkopf x x Kurbelgehäuse x x Zylinderkopfhaube x Kurbelwelle x Pleuel Querlenker x Radträger x Achsträger x Achszapfen Gelenkflansch Federlenker Lenkgehäuse x Ventil- und Schieberplatte x Getriebegehäuse x Kupplungsgehäuse x Wandlergehäuse x Turbolader Stahl x x x x x x Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: Christian Schmidt | [email protected] Seite 8 | MAPAL Impulse ABSOLUT PRÄZISION Beim Bea Herausforderung Tieflochbohren In modernen Zerspanungsprozessen, insbesondere in der Massenfertigung, ist die Verbesserung der Produktivität und Qualität eine stetige Aufgabe bei der Entwicklung neuartiger Werkzeugkonzepte. Dabei stellt die Bearbeitung tiefer Bohrungen eine besondere Herausforderung dar und erfordert speziell angepasste Werkzeuglösungen, die auch bei ungünstigen L/D-Verhältnissen eine hohe Leistungsfähigkeit garantieren. Tieflochbohren mit VHM-Werkzeug für Bohrungen bis zu 30xD Beim Tieflochbohren ins volle Material kommt der Spanbildung und insbesondere der Spanförderung aus der Bohrung eine zentrale Rolle zu. Die Kombination der Geometrie von Stirnanschliff und Spannut ist dabei entscheidend für die Leistungsfähigkeit des Bohrers. Die Schneidengeometrie muss so ausgelegt sein, dass möglichst kleine Späne entstehen, die leicht in der Spannut transportiert werden können. Um auch beim Tieflochbohren mit hohen Vorschüben arbeiten zu können und entsprechend großen Spanvolumina, muss die Auslegung des Bohrers bezüglich der genannten Kriterien optimal sein. Der MEGA-Deep-Drill von MAPAL wurde speziell dafür entwickelt. Die Stirngeometrie mit 135° Spitzenwinkel sorgt für kurze Späne und gleichzeitig für reduzierte Vorschubkräfte sowie eine gute Zentrierung des Bohrers. Dadurch wird ein Verlaufen der Bohrung vermieden. Um eine optimale Führung in der Bohrung zu erreichen, sind am Umfang neben den Führungsfasen an den Haupt- Kundennutzen – Kleine Späne und reduzierte Vorschubkräfte – Optimaler Spänetransport – Prozesssicher für Bohrungen bis 30xD schneiden zwei zusätzliche Stützfasen angebracht. Die insgesamt vier Fasen laufen axial allerdings nur bis zu einer Länge, die dem zwei- bis dreifachen des Durchmessers entspricht. Danach ist der MEGA-Deep-Drill im Durchmesser etwas reduziert, um den Kontakt mit der Bohrungswand zu verhindern und so eine Erwärmung durch Reibung zu vermindern. Für einen guten Spänetransport aus den tiefen Bohrungen ist der Kerndurchmesser des Bohrers axial hinter dem Kopfbereich etwas verjüngt. Damit wird Platz geschaffen und ein Verklemmen des Werkzeuges durch Späne zwischen Bohrer und Bohrungswand verhindert. Darüber hinaus sorgen polierte Spannuten für einen reibungslosen Spänefluss. 1.300 Bohrungen in GG26 Zylinderkurbelgehäuse mit MMS Bei der Bearbeitung eines Zylinderkurbelgehäuses aus dem Werkstoff GG26 CR ermöglicht der MEGA-Deep-Drill eine beachtliche Standmenge von bis zu 1.300 Bohrungen. Bei einem Durchmesser von 10 mm und einer Bohrtiefe von 30xD wird die Tieflochbohrung mit einer Schnittgeschwin- Speziell entwickelte Geometrie schafft höchste Vorschübe und Schnittgeschwindigkeiten. digkeit von vc = 40 m/min und einem Vorschub pro Umdrehung von f = 0,5 mm mit MMS bearbeitet. 33 % mehr Standzeit Mit dem Standard-Tieflochbohrer MEGA-Deep-Drill, 30xD, Durchmesser 12 mm konnte die Standzeit von 60 Minuten beim Wettbewerb auf 80 Minuten erhöht werden. Die Bohrung in einem Getriebegehäuse aus GG25 wird mit einer Schnittgeschwindigkeit von vc = 100 m/min und einem Vorschub von f = 0,4 mm/U bearbeitet. 4-mal schneller als Wettbewerbswerkzeug In einem Extrudiergehäuse, das zur Herstellung von Kunststoffgranulat eingesetzt wird, bearbeitet der MEGADeep-Drill mit einem Durchmesser von 12 mm den Nitrierstahl 31CrMoV9 mit einer Schnittgeschwindigkeit von vc = 80 m/min und einem Vorschub f = 0,18 mm pro Umdrehung. Im Gegensatz zum vorher eingesetzten Einlippen-Tieflochbohrer können die verschiedenen Bohrtiefen von 195 bis 230 mm in einem Gehäuse um das Vierfache schneller bearbeitet werden. Seite 9 | MAPAL Impulse Kundennutzen MAPAL VHM-Reibahlen bringen verbesserte Prozesssicherheit Seit über 80 Jahren steht das Familienunternehmen KRESS-elektrik GmbH & Co. KG für innovative Elektrowerkzeuge, die höchsten Profiansprüchen gerecht werden. Der in der dritten Generation inhabergeführte Mittelständler entwickelt und produziert ausschließlich in Deutschland und der Schweiz, um höchste Qualitätsstandards einzuhalten. Gleichwohl werden die Elektrowerkzeuge über ein Vertriebsnetz aus Niederlassungen und Vertretungen weltweit in 60 Ländern an zufriedene Kunden geliefert. Hohe Fertigungstiefe für hochwertige Komponenten KRESS-elektrik hat eine hohe Fertigungstiefe und produziert einen Großteil der Bauteile innerhalb der Unternehmensgruppe. So kann die Qualität der verschiedenen Teile hoch gehalten und auf Probleme schnell reagiert werden. Für die spanende Feinbearbeitung von Bohrungen vertraut KRESS-elektrik auf das Knowhow von MAPAL. So konnte in enger Zusammenarbeit zum Beispiel die Prozesssicherheit für das Hartreiben der Zentralbohrung an Zahnrädern deutlich verbessert werden. Hartreiben eines Zahnrades für Bohrhämmer Die Zentralbohrung ø8H7 eines schrägverzahnten Zahnrades aus 16MnCr5, wurde bisher mit CBN-Schneiden ausgedreht. Das auf 60 - 63 HRC einsatzgehärtete Teil ist auf die Vorgelegewelle eines Bohrhammers aufgepresst, die wiederum das Schlagwerk und die Bohrspindel antreibt. Der Prozess des – Erheblich gesenkte Ausschussquote – Mehr Prozesssicherheit bei Hartbearbeitung kleiner Bohrungen – Reduzierte Werkzeugkosten Ausdrehens war allerdings aufgrund des kleinen Durchmessers nicht stabil, die Standzeiten waren schlecht und es kam zu Qualitätsproblemen. Die Nacharbeits- bzw. Ausschussquote lag mit 8 – 10 % viel zu hoch und der Maschinenbediener musste ständig nachstellen, um überhaupt eine vernünftige Menge Gutteile zu produzieren. v.l.n.r.: Peter Werner (Technischer Berater MAPAL), Volker Kloz (Leiter Mechanische Fertigung Fa. Kress), Timo Schäfer (stellv. Leiter Mechanische Fertigung Product Engineering Fa. Kress) sowie Vinco Vodanovic (Facharbeiter Mech. Fertigung Fa. Kress). Bei der KRESS-elektrik GmbH & Co. KG ist man mit diesen Ergebnissen sehr zufrieden, insbesondere mit der Prozesssicherheit. Es werden jährlich ca. 80.000 Zahnräder mit verschiedenen Durchmessern produziert, die inzwischen alle mit MAPAL VHMReibahlen bearbeitet werden. Als alternatives Verfahren bietet sich für die Feinbearbeitung gehärteter Bohrungen mit relativ kleinen Durchmessern immer das Reiben mit Mehrschneiden-Reibahlen an. Die Vorteile gegenüber dem Ausdrehen liegen darin, dass sich diese Werkzeuge selbst in der Bohrung führen und mit höheren Vorschubgeschwindigkeiten gefahren werden können. Neu kamen deshalb MAPAL Vollhartmetall-Reibahlen zum Einsatz mit einer speziellen Beschichtung für die Hartbearbeitung. Die Schnittdaten liegen bei vc = 25 m/min und f = 0,2 mm, wobei die Bohrung zunächst pilotiert wird, um die Position zu halten. Die beschichtete VollhartmetallReibahle ist ohne Pendelhalter fest eingespannt und erreicht eine Standzeit von 3.700 Bohrungen mit einer Ausschussquote weit unter Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: 1 %. Michael Neumann | [email protected] Seite 10 | MAPAL Impulse ABSOLUT PRÄZISION Bei der Fertigbearbeitung eines Benzinpumpengehäuses vertraut der Zerspanungsspezialist Berger auf die Lösung der MAPAL Gruppe. MAPAL – der Spezialist für Komplettlösungen aus einer Hand „Präzision in Perfektion“ lautet die Philosophie von A. Berger. Die Bauteile müssen höchsten Ansprüchen bei möglichst rationeller Serienfertigung genügen. Die A. Berger GmbH & Co PräzisionsMaschinenbauteile KG wurde im Jahre 1955 durch Alois Berger gegründet und wächst als zukunftsorientiertes Unternehmen beständig durch Innovationen. Aus kleinen Anfängen hat sich die Berger Holding zum weltweit größten Hersteller von Präzisionsdreh- und Frästeilen im Familienbesitz entwickelt. Berger beliefert namhafte Unternehmen aus aller Welt mit hoch präzisen, komplexen, einbaufertigen Dreh-, Fräs- und Schleifteilen. Der Firmensitz der Berger Holding ist in Memmingen im Unterallgäu und beschäftigt über 1.800 Mitarbeiter in 13 Werken in Deutschland, Polen, der Schweiz, Kanada und den USA. Das hier vorgestellte Bauteil, ein Benzinpumpengehäuse aus C45 Stahl, wird auf zwei Bearbeitungszentren bei A. Berger in Ilsfeld mit Werkzeugen der MAPAL Gruppe fertigbearbeitet. Es werden 6.000 dieser Pumpen pro Woche gefertigt. Steigerung der Prozesssicherheit in Serie Die Umstellung auf die Zerspanungstechnologie aus dem Hause MAPAL führte neben einer Erhöhung der Standzeit zur Steigerung der Prozessstabilität, da die Störanfälligkeit stark reduziert wurde. Zusammen mit MAPAL Servicetechniker Lars Nitsche und dem technischen Berater Volker Striegel wurde der gesamte Prozess der Fertigbearbeitung des Bauteils optimiert und die Standzeit gesteigert. In der ersten Aufspannung wird die zentrale Bohrung auf einem Drehzentrum fertigbearbeitet. Hier kommt der speziell für ebene Flächen optimierte MAPAL Vollhartmetall-Bohrer mit 180°-Anschnitt zum Einsatz. Der 180° Spitzenwinkel hat gegenüber dem vorher eingesetzten Bohrer den Vorteil, dass der Boden der Bohrung bereits die Endkontur hat. Die anschließend eingesetzten MAPAL WechselkopfReibahlen bearbeiten die zylindrische Bohrung fertig. Durch die durchgeführte Optimierung konnte sowohl die Standzeit von 600 auf 1.800 Teile gesteigert, als auch die Prozessstabilität verbessert werden. In der zweiten Aufspannung erfolgt die Bearbeitung der gegenüberliegenden, gestuften Bohrung auf einem Bearbeitungszentrum. Bisher erfolgte die Vorbearbeitung durch Standardbohrer und zusätzlich durch einen Stufenbohrer, um den Versatz auszugleichen. Anschließend bearbeitete eine Monoblock-Stufenreibahle aus Vollhartmetall die Bohrung fertig. Eine Optimierung erfolgte durch den Einsatz der MAPAL HPR-Wechselkopf-Reibahle. Durch den Wechsel des Schneidstoffs auf Cermet und den daraus resultierenden höheren Schnittgeschwindigkeiten erreichen die zwei eingesetzten MAPAL HPR-Reibahlen bei gleicher Bearbeitungszeit eine stark verbesserte Oberflächengüte, Standzeit und Prozesssicherheit gegenüber der zuvor eingesetzten Stufenreibahle aus Hartmetall. Das bisherige aufwändige Ausrichten der Stufenreibahle entfällt beim MAPAL Wechselkopf-System mit Radialspannung. Die Wechselzeit konnte somit von 30 Minuten auf zwei Minuten reduziert werden. Zusätzlich erfordert der Wechselprozess der HPR-Reibahle kein speziell geschultes Personal, weil dabei nicht ausgerichtet werden muss. Abschließend werden durch ein MAPAL Feinbohrwerkzeug mit Führungsleisten Axialeinstich und Durchmesser bearbeitet. Im letzten Schritt kommt ein Vollhartmetall-Kegelsenker von MAPAL zum Einsatz, der durch seine speziell optimierte Geometrie die hohen Anforderungen an die Oberfläche des damit bearbeiteten Dichtkegels erfüllt. MAPAL als kompetenter Ansprechpartner für den gesamten Prozess Um eine optimale Betreuung der Kunden zu gewährleisten, legt Seite 11 | MAPAL Impulse Kundennutzen – Erhöhung der Standzeit von 600 auf 1.800 Teile – Erhöhung der Prozesssicherheit durch Prozessoptimierung – Ein Ansprechpartner für den gesamten Prozess MAPAL sehr großen Wert auf Kundenservice durch kompetente Mitarbeiter im Außen- und Innendienst. Individuelle Kundenanforderungen für komplette Lösungen mit Standard- und Sonderwerkzeugen, können durch Erfahrung und Prozess-Know-how erfüllt werden. Durch die Lösung der Bearbeitungsaufgabe mit Werkzeugen aus der MAPAL Gruppe konnten bei A. Berger die Zahl der Lieferanten und Ansprechpartner reduziert und die Logistik sowie der Service verbessert werden. Die Optimierung Im Bild von links: Volker Striegel (Technischer Berater MAPAL), Heiko Schmälzle (Teamleiter Ilsfeld) und Armin Wirth (Betriebsleitung) bei der Firma A. Berger in Ilsfeld. Bild rechts unten: Revolver mit MAPAL HPR-Wechselkopf-Reibahlen. des kompletten Prozesses der Fertigbearbeitung durch MAPAL ermöglicht A. Berger bei gesteigerter Produktivität, Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit ein Höchstmaß an Qualität zu gewährleisten. Auswahl an MAPAL Werkzeugen für die Fertigbearbeitung. Fertigbearbeitung der zentralen Bohrung auf einem Drehzentrum. Bearbeitung der gegenüberliegenden, gestuften Bohrung auf einem Bearbeitungszentrum. Seite 12 | MAPAL Impulse ABSOLUT PRÄZISION MAPAL Außenreibahlen ersetzen das Vorschleifen von Schalt- und Regelschiebern für Automatikgetriebe. Außenreiben von Präzisionsdrehteilen auf Stangenautomaten In Stuttgart-Hedelfingen ist das langjährige Kompetenzzentrum für Entwicklung und Produktion der Mercedes-Benz Automatikgetriebe. Seit der Gründung im Jahre 1959 liefen hier fünf Generationen von Automatikgetrieben vom Band, insgesamt rund 18 Millionen Einheiten. Angefangen vom Viergang-Planetenradgetriebe, das zu seiner Zeit eine wegweisende Neuerung im deutschen Automobilmarkt bedeutete, bis hin zum weltweit ersten siebenstufigen Automatikgetriebe „7-G-TRONIC“, das im Jahre 2004 eingeführt wurde. Komfort und Effizienz der Automatikgetriebe ständig weiter zu verbessern, ist das übergeordnete Ziel im Getriebewerk Hedelfingen, das mit viel Innovationskraft, exzellentem Knowhow und kompromisslosem Qualitätsdenken verfolgt wird. Qualität und Effizienz spiegeln sich folglich natürlich auch in der Produktion wider und so erhielt die Automatikgetriebefertigung in Hedelfingen im Jahr 2008 den „Lean Production Award“, der an Unternehmensbereiche vergeben wird, die in Sachen Effizienz zu den Besten gehören. Langjährige Partnerschaft mit MAPAL Seit langem arbeiten die Verantwortlichen für Zerspanungsprozesse in Hedelfingen partnerschaftlich und sehr erfolgreich mit den Zerspanungsspezialisten von MAPAL zusammen. Eine Vielzahl von Projekten zur Komplettbearbeitung von Getriebegehäusen oder Schaltschieberplatten wurde gemeinsam abgewickelt. Das Prozess- verständnis und Know-how von MAPAL für produktive und prozesssichere Lösungen wird besonders geschätzt. Doch nicht nur bei der Bearbeitung kubischer Teile bringt MAPAL sein Know-how mit ein, sondern auch bei der Bearbeitung von Regel- und Schaltschiebern, also auf Drehautomaten hergestellten Teilen. Hier kommen MAPAL Außenreibahlen mit Führungsleistentechnologie zum Einsatz, die entscheidend den Prozessablauf mit bestimmen. Außenreiben von Regelund Steuerschiebern Im Fertigungsbereich der Steuerteile werden neben den Schaltschieberplatten auch die dazu gehörenden Steuerund Regelschieber hergestellt. Für die verschiedenen Automatikgetriebe gibt es insgesamt ca. 70 Schiebervarianten im Durchmesserbereich von 10 – 17 mm, wobei in einer Schaltschieberplatte je nach Ausführung 20 bis 30 Schieber verbaut sind. Die aus einem speziellen stranggepressten Aluminium hergestellten Teile laufen auf insgesamt 17 Stangenautomaten und es werden ca. 130.000 Stück produziert – täglich! MAPAL Außenreibwerkzeuge mit Führungsleistentechnologie ermöglichen das hochgenaue Reiben auch von langen, dünnen Teilen wie Schaltschiebern. Wie bei den Werkzeugen zur Bohrungsbearbeitung kommen auch beim Außenreiben die Vorteile der Führungsleisten und der µ-genau justierbaren Wendeplatte zum Tragen. So werden radiale Kräfte vom Werkzeug aufgenommen und dadurch optimale Durchmessertoleranzen sowie Rundheiten und Zylinderformen erreicht. Für die Schieber liegen die Durchmessertoleranzen im Bereich von 10 µm und die zulässige Abweichung der Zylinderform und Rundheit bei maximal 15 µm. Durch die vorgegebenen Prozesskennzahlen liegt das Toleranzfenster bei ca. der Hälfte. Für die verschiedenen Schieber sind ein- bis dreistufige Außenreibahlen im Einsatz. Die Werkzeuge sind an die jeweilige Geometrie der Schieber angepasst und es können auch komplexe und sehr lange Teile sicher bearbeitet werden. Für das Einstellen der Werkzeuge wurde ein MAPAL Einstellgerät speziell angepasst, um so das µ-genaue Justieren der Schneiden möglichst einfach, sicher und rationell zu machen. Die Bearbeitung der Schieber erfolgt mit Öl, damit eine optimale Oberflächengüte und Späneabfuhr erreicht wird. Seite 13 | MAPAL Impulse Kundennutzen – Vorschleifprozess komplett substituiert – Verkürzte Prozesszeiten und reduzierter Maschineninvest – Niedrige Stückkosten und hohe Produktivität Die Schnittwerte liegen bei f = 0,2 mm und vc = 180 m/min und es werden mit den PKD-bestückten Reibschneiden Standmengen von 50.000 Teilen und mehr erreicht. Enorme Kostenersparnis durch Außenreiben Durch das Außenreiben ist die Herstellung der Schieber besonders rationell und kostengünstig. Das Vorschleifen des Außendurchmessers vor dem Anodisieren wird substituiert, so dass Ulrich Frassen und Wolfgang Pau, beide Schichtführer bei Daimler Hedelfingen, zusammen mit Udo Pfisterer (Bildmitte), Technischer Berater, MAPAL. der Gesamtprozess nur noch drei Bearbeitungsschritte umfasst: Drehen inklusive Außenreiben – Galvanisieren – Fertigschleifen. Ohne das Außenreiben müsste der Schleifmaschinenpark doppelt so groß sein und vor allem entfallen die Rüst-, Bearbeitungsund Liegezeiten für eine zusätzliche Schleifoperation komplett. Das Resultat – niedrige Stückkosten und hohe Produktivität. Mehr als 70 verschiedene Schiebervarianten werden mit MAPAL Außenreibahlen hoch produktiv bearbeitet. Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: Alfred Haas | [email protected] Seite 14 | MAPAL Impulse ABSOLUT PRÄZISION Fräsen von faserverstärkten Kunststoffen Der OptiMill-Composite-Speed setzt neue Maßstäbe Beim Fräsen von kohlefaserverstärkten Kunststoffen wird die Bauteilqualität in erster Linie durch eine makellose Oberfläche und erstklassige Kanten bestimmt. K.O.-Kriterien sind vor allem Faserausrisse (Delamination), Faserüberstände, das heißt nicht vollständig abgeschnittene Fasern, sowie verbranntes Harz. Letzteres wird häufig nicht erkannt bzw. falsch gedeutet bei der Beurteilung einer besonders auffällig glänzenden Oberfläche. Schruppen und anschließendes Schlichten führen dann meist auch nicht zum gewünschten Erfolg, wenn das eingesetzte Werkzeug die Performance nicht bringt. MAPAL hat für diese Anwendungen ein Fräswerkzeug entwickelt, welches das Bearbeiten in nur einem Schnitt ermöglicht und dadurch die Bearbeitungszeit deutlich reduziert, bei gleichzeitiger Erfüllung höchster Qualitätsansprüche. Bei der GKN Aerospace GmbH in München stellte der neue Hochleistungs-Fräser OptiMill-CompositeSpeed seine Leistungsfähigkeit in der Praxis unter Beweis. Der GKN Standort in München beschäftigt ca. 350 Mitarbeiter und ist Teil des weltweit operierenden Unternehmensbereiches GKN Aerospace. Spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung von Hochleistungs-Kunststoffstrukturen für zivile und militärische Luftfahrt, sowie für spezielle industrielle Anwendungen, wird an der hochmodernen Produktionsstätte die vollständige Produktpalette zur Kunststofffertigung basierend auf wettbewerbsfähigen, automatisierten Prozessen angeboten. CFK-Strukturbauteile im Seitenleitwerk des Airbus A380 stellen hohe Anforderungen an die Zerspanungswerkzeuge GKN ist ständig bestrebt, den Zerspanungsprozess, insbesondere an den CFK-Strukturbauteilen des Seitenleitwerks am Airbus A380, zu verbessern. Besonders beim Besäumen der CFKStrukturbauteile sah der verantwortliche Fertigungsmeister Andreas Pilz bei GKN München hohes Optimierungspotenzial. Die CFK-Teile mit einseitig auflaminierter Glaslage und einer Dicke von 6 mm wurden bislang mit zwei Wettbewerbswerkzeugen auf einer Zimmermann Portalfräsmaschine Typ FZ32 besäumt. Zwei identische Vielzahnfräser, sogenannte „Router“ mit Durchmesser 8 mm wurden nacheinander zum Schruppen und Schlichten der Bauteile eingesetzt, um die Qualitätsanforderungen zu erreichen. Dennoch war zum Teil aufwändiges Nacharbeiten notwendig, da die auflaminierten Glaslagen nicht sauber durchtrennt wurden. Delamination am Randbereich und Faserausbrüche an der Schnittkante waren weitere unerwünschte Ergebnisse des bestehenden Fertigungsprozesses. Reduzierung der reinen Fräszeit um 60 % Der enge Dialog zwischen den Verantwortlichen bei GKN und den zuständigen MAPAL Außendienstmitar- Fräskontur am Strukturbauteil aus CFK. Vergleich Vielzahnfräser und OptiMill-Composite-Speed ALT n 2 identische Vielzahnfräser Arbeitsweise 1 x Schruppen / 1 x Schlichten n Drehzahl 8.000 U/min n Vorschub 700 mm/min n Standzeit 1 Bauteil nBearbeitungszeit: 31,5 Stunden n NEU 1 OptiMill-Composite-Speed Arbeitsweise 1 Schnitt (Schruppen und Schlichten) n Drehzahl 14.000 U/min n Vorschub 2.000 mm/min n Standzeit 1 Bauteil nBearbeitungszeit: 18,4 Stunden n n u Reduzierung der Bearbeitungszeit um 42 % Seite 15 | MAPAL Impulse Kundennutzen – Minimierung der Durchlaufzeiten – Reduzierung von Nacharbeit – Keine Delamination am Randbereich – Auflaminierte Glaslagen werden sauber durchtrennt beitern Thomas Weihrich und Frank Dreher führte zu einer bemerkenswerten Prozessoptimierung, sowohl hinsichtlich der Minimierung der Durchlaufzeiten als auch der Verbesserung des Bearbeitungsergebnisses. Mit dem Vollhartmetall-Fräser OptiMillComposite-Speed hat MAPAL ein besonders leistungsfähiges Werkzeug im Portfolio. Speziell auf die Zerspanungsanforderungen an faserverstärkten Kunststoffen hin entwickelt ist er gewöhnlichen Vielzahlfräsern weit überlegen. Wie die Wettbewerbsfräser besäumt der OptiMill mit Durchmesser 8 mm im Vollschnitt, jedoch mit dreifacher Vorschubgeschwindigkeit (siehe Vergleichstabelle Schnittdaten). Die spezielle Verzahnungsgeometrie des OptiMill-Composite-Speed mit Bild rechts: Andreas Pilz (Mitte, Fertigungsmeister GKN Aerospace) zusammen mit Frank Dreher (links im Bild, technischer Berater MAPAL) und Thomas Weihrich (technischer Berater MAPAL). ihren acht Schneiden vollzieht die Schrupp- und Schlichtbearbeitung in einem Arbeitsgang. Dadurch können bei GKN erhebliche Zeiteinsparungen von bis zu 60 % realisiert werden. Im Detail konnte die Bearbeitungszeit von 31,5 h auf 18,4 h (pro Flugzeug) reduziert werden. Weiterhin wurden Nacharbeiten auf ein Minimum reduziert, und es gibt nur wenige bis keine Faserausbrüche an den Schnittkanten. Die auflaminierten Glaslagen werden nun sauber durchtrennt. Inzwischen setzt GKN den OptiMill-Composite-Speed bei weiteren CFK-Strukturbauteilen ein und erzielt dabei vergleichbare Ergebnisse auf höchstem Niveau. Der OptiMill-Composite-Speed (links) ersetzt zwei identische Vielzahnfräser. Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: Frank Dreher | [email protected] Seite 16 | MAPAL Impulse ABSOLUT PRÄZISION Windanlagen-Rotorblätter: Komplettbearbeitung GFK-Blattanschluss Wirtschaftliche Bearbeitung mit innovativen Werkzeugsystemen 1. PKD-Kernbohrer Bearbeitung der Längs- und Querbohrung für die Haltebolzen 2. Wechselkopf-Bohrer TTD (Sonderausführung) Bearbeitung der Arretierbohrungen zur Flügelausrichtung 3. PKD-Scheibenfräser (Trennen) Abtrennen des Harzüberstands an der Randzone der Rotorblattwurzel 4. PKD-Planfräser (EcoSpeed) Fertigbearbeitung der abgetrennten Randzone Vorteile: – Innovativer Kernbohrer reduziert Staub und Spanbildung – Kurze Bearbeitungszeiten beim Fräsen durch maximale Schneidenanzahl im Werkzeugkörper – Keine Delamination, Faserüberstände oder Gratbildung am Bauteil – Hohe Standzeiten durch PKD-bestückte Schneiden oder spezielle Diamantbeschichtungen Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: 3 [email protected] 1 2 IMPRESSUM 4 Verantwortlich für den Inhalt: Hermann Steidle Redaktion: H. Steidle, M. Berger, O. Munz, K. Rehor, S. Schmick, M. Winter, T. Zimmermann Gestaltung: I. Rettenmaier Herausgeber: MAPAL Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG Postfach 1520 D-73405 Aalen Telefon 07361 585-0 Telefax 07361 585-150 [email protected] www.mapal.com IMP45-D-01-120-0511-WD Gedruckt in Deutschland. Änderungen der technischen Daten vorbehalten. Die konstruktive Gestaltung der Verbindungsstelle zwischen Rotorblatt und Rotornabe gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben bei der Rotorblatt-Entwicklung von Windkraftanlagen. Der Querbolzenanschluss, welcher das Rotorblatt über das Blattlager mit der Rotornabe verbindet, ist extremen dynamischen Belastungen ausgesetzt. Um die für dieses Verbindungsverfahren benötigten Bohr-, Fräs-, und Trennoperationen am Blattanschluss aus GFK wirtschaftlich zu bearbeiten, hat MAPAL innovative Werkzeugsysteme entwickelt, die zudem im Hinblick auf reduzierte Staub- und Spanbildung optimiert wurden.