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Nr. 2 2 0 1 3
Molecular
man
BENEBELT VOM SMOG IN SINGAPUR
HERAUSFORDERUNGEN DER MOLEKULARFILTRATION
WIE LUFTFILTER FUNKTIONIEREN
Chris Ecob, Global Business Manager
für Molekularprodukte bei Camfil.
Camfil – Clean Air Solutions
Le ita rti ke l – M a g n us Yn g en
AUSSTELLUNGEN 2014
Für jede Anforderung
die richtige
Luftfilterlösung
Als neuer Präsident und Chief Executive Officer
von Camfil freue ich mich sehr, Sie bei AirMail
begrüßen zu dürfen. In dieser Ausgabe begeben
wir uns in die Welt der Molekularfiltration –
eine der verschiedenen Clean air solutions, die
unser Unternehmen weltweit anbietet.
Wir konzentrieren uns auf die Molekularfiltration vor dem Hintergrund des wachsenden
Bewusstseins schlechter Raumluftqualität,
insbesondere im Hinblick auf Gasmoleküle und
ihren Einfluss auf die menschliche Gesundheit.
Diese Moleküle sind viel kleiner als die
feinsten Partikel und gelangen über die Lunge
schnell ins Blut und zu allen Körperteilen.
Aus diesem Grund geben Organisationen
wie die WHO nun Grenzwerte für Stickstoff,
Ozon und Schwefeldioxid bekannt. Unsere
Filterfamilie „City“ und die neuen CamCleaner City-Luftreiniger sind Lösungen, die die
Ausbreitung schädlicher Moleküle und Partikel
über Lüftungssysteme und Gebäude effektiv
verhindern.
Wir bieten auch Molekularfilterlösungen für
Kernkraftwerke, Industriehersteller, Abfallunternehmen und Museen an, darunter vertikale
Tiefbettfilter zur Kontrolle der Freisetzung
giftiger Gase.
All diese Lösungen repräsentieren einen
strategischen Teil des Gesamtsortiments von
Camfil, und in Kombination mit unseren
Partikelfiltern – dem umfangreichsten Sortiment auf dem Markt – können wir sämtliche
Kundenanforderungen im Hinblick auf saubere
Luft erfüllen.
Ich hoffe nur, dass mehr Regierungen und Regulierungsbehörden auf den Zug aufspringen
und verstehen, dass es gute und erschwingliche
Filterlösungen gibt, die das durch schädliche
Gase und Partikel bedingte Gesundheitsrisiko verringern können. Zu den allgemeinen
Vorteilen zählen eine bessere Raumluftqualität,
eine gesündere Arbeitsumgebung, verringerte
Krankheitsraten und höhere Produktivität.
Stets kundenorientiert
Als ich im September zum Managementteam
von Camfil gestoßen bin, kam ich in ein
kundenorientiertes Unternehmen mit langer
Tradition als führender Technologieanbieter.
Diese Tradition möchten wir bewahren und
fortführen.
Magnus Yngen
Präsident und Chief Executive Of ficer
2 AirMail Nr. 2 2013
Wir haben beispielsweise durch den kürzlichen
Ausbau von Labor- und Testeinrichtungen in
verschiedenen Ländern, darunter Schweden,
den USA, Malaysia und Frankreich, unsere
Technologieressourcen verstärkt. Durch diese
bedeutenden Investitionen werden eine fortgeführte moderne Filterentwicklung, langfristige
Produktqualität und die besten Lösungen für
unsere Kunden sichergestellt.
Dank dieser Einrichtungen können wir
zudem unser Fachwissen so nah wie möglich an Kunden und Märkten positionieren.
Ein Beispiel dafür ist unser Prüfzentrum für
­Turbinenfilter.
Wir möchten außerdem ein Unternehmen
aufrechterhalten, in dem der Kunde im Mittelpunkt steht, damit wir unsere Beziehungen
pflegen und weiterentwickeln und neue, erweiterte Services anbieten können. Verschiedene
Beispiele beweisen hier unsere Kundenorientierung: wie wir Clean air solutions entwickeln
und bereitstellen, um Partikelverschmutzung,
Geruchsbelästigung und potenziell gefährlichen Emissionen zu begegnen; wie wir Energie
sparen und die Arbeitsumgebungen für unsere
Kunden reinigen.
Dies sind nur einige Beispiele dafür, auf
welche Art sich Camfil bemüht, bestes Unternehmen und Ihr bester Partner für Clean air
­solutions zu bleiben – ganz egal, wo Sie arbeiten und welche Filtration Sie benötigen.
Januar
22.
Expovent, Göteborg, Schweden
Februar
11. – 13. CFIA (Lebensmittelbranche), Rennes, Frankreich
16. – 20. Siemens 501 Users Conference,
Palm Springs, Kalifornien, USA
24. – 26. HRSG Users Group, Las Vegas, Nevada, USA
26.
Expovent, Jönköping, Schweden
März
18. – 21. Mostra Convegno Expocomfort, Mailand,
Italien
23. – 26. Western Turbine Users Conference,
Palm Beach, Kalifornien, USA
27.03. – 01.04. ACREX India, Neu Delhi, Indien
April
1. – 4. Nordbygg, Stockholmsmässan, Schweden
6. – 10.
CTOTF Turbine Forum Trade Show,
Palm Springs, Kalifornien, USA
Mai
5. – 7.
PowerGen India & Central Asia, Neu Delhi,
Indien
7. – 10.ISK-SODEX 2014, Istanbul, Türkei
Juni
3. – 5.Lounges 2014, Stuttgart, Deutschland
3. – 7.
PowerGen Europe, Köln, Deutschland
16. – 20. ASME Turbo Expo, Düsseldorf, Deutschland
17. – 19. Energy & Environment Expo 2014, London, GB
10. – 12.REVAC'14, Kuala Lumpur, Malaysia
23. – 26.Frame 6 Users Group, Fort Myers, Florida,
USA
Camfil AirMail ist das weltweit erscheinende Camfil
Kundenmagazin und wird in neun Sprachen heraus­
gegeben.
Herausgeber:
Camfil AB, Sveavägen 56E
SE-111 34 Stockholm, Schweden
Tel.: +46 8 545 12 500 – Fax: +46 8 24 96 50
E-Mail: [email protected]
www.camfil.com
Verantwortlich:
Alain Bérard
Senior VP Sales & Marketing
Redaktion:
Liza Braaw/Magnus Jerräng
Tel.: +46 8 545 12 513 – Fax: +46 8 24 96 50
Text:
Camfil/Thorn PR Sweden AB
Gestaltung:
Kaigan AB
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Niederlassung oder dem nächsten Vertreter von Camfil.
Sie können sich auch per Telefon, schriftlich oder per
­Fax­ an unsere Unternehmenszentrale wenden.
Zentrale
Camfil AB, Sveavägen 56E, SE-111 34 Stockholm,
Schweden. Tel.: +46 8 545 12 500.
Fax: +46 8 24 96 50
Benebelt vom Smog in Singapur
Wie geht man mit Brandgeruch und
Feinstaub um, wenn dieser in Wohnhäuser,
Krankenhäuser, Büros und andere
Gewerbegebäude eindringt, Besorgnis
erregt und Unbehagen hervorruft?
Oder wenn dadurch die Produktion in
Mikroelektronikwerken beeinträchtigt
wird? 2013 war die Rauchbelastung aus
Indonesien in Singapur einige Tage lang
so schlimm, dass sich Camfil und die
lokale Umweltbehörde einschalteten.
Im Rettungseinsatz: CamCleaner, der
neue CamCleaner City, CityPleat™ und
Gigapleat™.
Ende Juni 2013 erlebte Singapur die schlimmste
Rauchbelastung in der Geschichte des Staates, als
Rodungsbrände in Indonesien eine riesige Wolke
aus Asche und Gas erzeugten, die über das Land
und das malaysische Festland zog. Mehrere Faktoren trugen zur rekordverdächtigen Rauchbelastung
bei: ein sehr trockenes Klima, kontinuierlich dieselbe Windrichtung und eine hohe Konzentration von
Feuer auf begrenztem Gebiet.
Smogpartikel wie die in Singapur lassen sich in
der Regel nur schwer entfernen, da sie sehr klein
sind (wie alle Verbrennungspartikel) und für gewöhnlich in sehr hohen Konzentrationen vorliegen.
In solchen Situationen benötigen Luftaufbereitungsanlagen in Gebäudeklimaanlagen Partikelfilter mit hoher Staubspeicherfähigkeit, wie die Glasfaser-Taschenfilter Hi-Flo™.
Sind Luftaufbereitungsanlagen beispielswei-
se mit schlecht konstruierten Partikelfiltern mit
synthetischen Medien und kleiner Medienfläche
ausgestattet, wird die Zuluft aufgrund der geringen Staubspeicherfähigkeit der Filter nicht effektiv gefiltert. Dadurch kommt es zu einem schnell
­ansteigenden Druckverlust und die Filter verlieren
schließlich ihre elektrostatische Ladung, was wiederum zur Ineffizienz des Systems und einer schlechten Qualität der Raumluft führt.
Schnelle Reaktion erforderlich
An den Junitagen mit der stärksten Rauchbelastung
wurde das Camfil-Büro in Singapur mit Anrufen
aus Einzelhandelsgeschäften, Krankenhäusern,
­Büros, Schulen und Pflegeheimen überschwemmt,
die nach Lösungen im Hinblick auf die Geruchsbelästigung und das Gesundheitsrisiko suchten.
Um zur Lösung des Problems beizutragen, wurden
mehrere Luftreiniger CamCleaner City mit Partikel- und Molekularfiltern von Camfil Frankreich
geordert und nach ihrer Ankunft umgehend an die
Kunden übergeben.
Andere Lösungen umfassten die Ersetzung von
Partikelvorfiltern durch CityPleat-Kombinationsfilter, um den Geruch am Frischlufteinlass von Luftaufbereitungsanlagen zu entfernen, sowie die Verbesserung von zweitrangigen synthetischen Filtern
anhand von hocheffizienten Glasfaser-Taschenfiltern. Daneben bietet Camfil weitere Optionen, etwa
City-Flo™-Filter, bei denen eine Kombination aus
Glasfaser und Aktivkohle eingesetzt wird, wenn in
der Luftaufbereitungsanlage nur eine Filterstufe
verwendet werden kann.
Camfil hat sich zudem mit der nationalen
­Umwelt­behörde Singapurs zusammengetan und
seine empfohlenen Filterlösungen bei Rauchbelastung auf der Website der Behörde veröffentlicht.
Gigapleat schützt Reinräume
Obgleich die Schwefeldioxidkonzentrationen in
Singapur keine gesundheitsgefährdenden Niveaus
erreicht haben, hat der starke Anstieg zu Problemen
für die fortschrittlichsten Fertigungsunternehmen
geführt, insbesondere in der Mikroelektronikbranche. Schwefeldioxid ist korrosiv und verursacht
Ertragsprobleme bei der Produktion von integrierten Schaltungen. Während der Smogbelastung im
Juni wurden auch Gigapleat-Molekularfilter für die
Entfernung von SO2 kurzfristig aus der nahegelegenen Camfil-Anlage in Malaysia geliefert, sodass die
empfindlichsten Reinraumanwendungen erfolgreich geschützt werden konnten.
Proaktives Planen
Smogprobleme erhöhen das Bewusstsein im
­Hinblick auf die Notwendigkeit effektiver Filterlösungen und Standards für die Aufrechterhaltung
einer qualitativ hochwertigen Raumluft. Heute ziehen viele Gebäudeeigentümer, Entwicklungs- und
Regierungsbüros in Singapur in Betracht, die Lösungen von Camfil in ihre Anlagenbestimmungen
aufzunehmen, um für den nächsten Smogalarm
gerüstet zu sein.
CAMCLEANER REDUZIERT PARTIKELANZAHL
DEUTLICH
Luftreiniger wie die der CamCleaner-Serie werden
in geschlossenen Umgebungen aller Art einge­
setzt. Das Produkt gibt es in unterschiedlichen
Größen für die Luftreinigung in Industrieanlagen,
Büros, Wohnungen, Klassenräumen und anderen
öffentlichen Bereichen.
Je nach Anwendung gibt es verschiedene Modelle
und Konfigurationen für die mobile und statio­
näre Installation und zur Befestigung an Wand
und Decke (weitere Informationen finden Sie im
Produktkatalog von Camfil). Lesen Sie dazu auch
den Artikel auf Seite 13.
Der hohe Effizienzgrad der Luftreiniger bei der
Partikelentfernung ermöglicht zusammen mit den
Molekularfiltern in der CamCleaner City-Version
eine effiziente Entfernung aller Schadstoffe, die
in der Regel in Smog enthalten sind, darunter
Verbrennungspartikel, Schwefeldioxidgeruch,
organische Gerüche und Stickstoffdioxid.
Die jüngst in Singapur installierten Anlagen haben
ganz klar ihre Fähigkeit zur Partikelerfassung
demonstriert. Bei der schlimmsten Smogbelastung
reduzierten CamCleaner die Partikelmenge in
der Raumluft entsprechend Tests in Büroräumen
von Camfil im Hinblick auf Feinstaub auf fast ein
Fünftel und für Grobpartikel auf ein Zehntel.
AirMail Nr. 2 2013 3
Der Schutz von Kunstwerken und kulturellem Erbe in Museen und Kunstgalerien ist
einer der zahlreichen Anwendungsbereiche
der Molekularfiltration.
Molekularfiltration
Herausforderungen und Möglichkeiten
Von Dr. Chris Ecob, Global Business Manager für Molekularfiltration bei der Camfil-Gruppe
CAS Registry (Chemical Abstract Service), das führende Unternehmen im
Bereich der Katalogisierung von Chemikalien, führt mehr als 73 Millionen
eindeutige Chemikalien in seiner Datenbank, und jeden Tag kommen um
die 15.000 neue Einträge hinzu.
Viele dieser Chemikalien hat es in
der Natur vorher nicht gegeben. Sie
wurden von Menschenhand im industriellen Bereich geschaffen. Einige
Chemikalien gibt es nur als Gase in
der Luft.
Allerdings haben alle Chemikalien,
einschließlich derer, die in der Regel flüssig oder fest sind, in unterschiedlichem Umfang die Fähigkeit,
zu verdampfen und in ihre molekulare Form überzugehen. Aus diesem
Grund ist es eine unausweichliche
Tatsache, dass es auf der ganzen Welt
mehr Chemikalien in der Luft gibt als
je zuvor.
Kategorisieren von Molekülen nach
Wirkung
In der Luft befindliche Moleküle lassen sich entsprechend ihrer Wirkung
auf den Menschen und die Umwelt
kategorisieren. Die Verantwortlichkeit für Geruch ist vielleicht der offensichtlichste Effekt. Die Rezeptorzellen in der Nase und im menschlichen
Gehirn können viele verschiedene
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Geruchsarten wahrnehmen und charakterisieren.
Einige Moleküle werden als Reizstoffe klassifiziert. Sie erzeugen nicht nur
einen Geruch, sondern lösen auch
eine ungewollte und negative Reaktion im Körper aus. Das klassische
Beispiel ist die Reizung der Tränenkanäle beim Zwiebelschneiden.
In extremen Fällen können in der
Luft befindliche Moleküle giftig sein,
bei Einatmung einer bestimmten
Konzentration sogar tödlich. Moleküle sind äußerst klein und beweglich. Nachdem sie in die Nase oder
den Mund gelangt sind, werden sie
ganz einfach durch das Atmungssystem transportiert, durchqueren die
Lunge und gelangen über das Blut zu
allen Körperteilen. Aus genau diesem
Grund werden chemische Kampfstoffe in der Regel in molekularer Form
und nicht als Partikel geliefert.
Die vierte Kategorie bilden korrosive Stoffe. Sie wirken nicht auf den
menschlichen Körper, sondern sind
eher für den Ausfall empfindlicher
elektronischer Ausrüstung und verminderten Ertrag bei Herstellungsverfahren verantwortlich.
Wohlbefinden der Menschen steigern. Sie werden in verschiedenen
wichtigen Anwendungen eingesetzt,
etwa bei der Kernkrafterzeugung, der
Urananreicherung, auf Flughäfen,
bei der Bewahrung von kulturellem
Erbe, der Abfallentsorgung, der Zerstörung chemischer Waffen und in
der Öl- und Gasbranche.
Angesichts der zahlreichen neu hinzukommenden Chemikalien in unserer Umwelt und der dadurch entstehenden unvermeidbaren Sensitivität
ergeben sich kontinuierlich neue und
interessante Möglichkeiten für die
Molekularfiltration.
Camfil betreibt das branchenführende Testlabor für Molekularfiltration im Technischen Zentrum in Trosa,
Schweden. In dieser einzigartigen
Anlage können Molekularfilter und
Filtrationsmedien anhand verschiedenster Moleküle unter realen Bedingungen getestet werden und ihre
Leistung über äußerst empfindliche
Gasdetektoren gemessen werden.
Camfil ist für zukünftige Herausforderungen im Bereich der Molekularfiltration sehr gut ausgestattet.
Erfahrung und Ressourcen bei Camfil
Studien beweisen Einfluss auf
Gesundheit
Seit 50 Jahren stellt Camfil effektive
Molekularfilterlösungen her, die Probleme von Kunden beheben und das
Trotz des dynamischen Wesens
des Molekularfiltergeschäfts ist eine
der großartigsten Möglichkeiten hin-
sichtlich der menschlichen Gesundheit bereits bekannt.
Die Existenz von in der Luft befindlichen Molekülen und ihr negativer
Einfluss auf die menschliche Gesundheit werden weitgehend anerkannt. Es werden regelmäßig neue
wissenschaftliche Studien veröffentlicht, die diese Verbindung belegen.
Maßgebende Organisationen, wie die
Weltgesundheitsorganisation (WHO
und das Europäisches Komitee für
Normung (CEN), haben Richtlinien
zu Grenzwerten für die Exposition
gegenüber in der Luft befindlichen
Schadstoffen sowie Abhilfemaßnahmen veröffentlicht.
Der Europäische Standard EN 13779
verweist auf die Verwendung von
(molekularen) Gasfiltern, um in
­Gebäuden in verschmutzten Städten
die qualitativ hochwertigste Raumluft zu erzielen.
Eliminieren drei schädlicher Gase
Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen einer langfristigen Exposition gegenüber Partikelverschmutzung wurden in den letzten Jahren
ausführlich dokumentiert (siehe Sei­
ten 15 und 16) und Partikelluftfilter,
wie die der Camfil-Serie Hi-Flo™,
entfernen effektiv die schädlichsten
Partikelschadstoffe in Lüftungssystemen, um die Raumluftqualität in
Gebäuden zu verbessern.
Das Interesse ist heutzutage allerdings insbesondere auf drei Gase gerichtet – Stickstoffdioxid (NO2), Ozon
(O3) und Schwefeldioxid (SO2).
Diese Gase gelten als in der Umgebung weit verbreitet und sind
für ihre reizende Wirkung auf das
menschliche Atmungssystem, die Ver­
ursachung von gesundheitlichen Problemen und die kurzfristige Beeinflussung der Arbeitsleistung bekannt.
Diesbezüglich interessant ist ein
Artikel mit dem Titel „Effects of indoor environment on performance“
(Auswirkungen der Innenraumumgebung auf die Leistung), der kürzlich von David P. Wyon und Pawel
Wargocki erneut im Magazin und
auf der Website der Vereinigung der
Europäischen Klimatechnik-Verbände
(Federation of European Heating, Ven­
tilation and Air-conditioning Associations, REHVA) veröffentlicht wurde.
Wyon und Wargocki weisen darauf
hin, dass Menschen die wichtigste
Ressource in einem Gebäude sind,
und HVAC-Techniker haben gelernt
zu argumentieren, dass die Kosten
für eine Kontrolle der thermischen
Qualität und der Luftqualität in einem Gewerbegebäude einhundertmal vom finanziellen Wert ihrer
positiven Auswirkungen auf die Mitarbeiterleistung übertroffen werden.
Sie sagen auch, dass Studien gezeigt
haben, dass eine schlechte Luftqualität aufgrund der Existenz von
Gasen, und nicht von Partikeln, die
Mitarbeiterproduktivität verringert.
Beispielsweise wurde bei einer Studie von Wargocki herausgefunden,
dass die kurzfristigen Auswirkungen schlechter Luftqualität auf die
Leistung von Schülern auch nach der
Entfernung von in der Luft befindlichem Staub anhalten. Dies deutet
darauf hin, dass die beobachteten
negativen Auswirkungen gasförmigen Luftschadstoffen zuzuschreiben
sind. Die beiden Forscher geben an,
dass gasförmige Luftschadstoffe in
Innenräumen einen zugrundeliegenden Mechanismus darstellen, der
weiter erforscht werden muss.
lekularfiltrationslösung. Sie könnten
praktisch aus Innenräumen entfernt
werden und Millionen von Menschen in Gebäuden in Stadtzentren
auf der ganzen Welt würden dank
der Anwendung der Molekularfiltration positive Auswirkungen auf ihre
­Gesundheit wahrnehmen.
Dies wäre für Gebäudeeigentümer
und -nutzer keine unrentable Investition. Die Mitarbeiter stellen in den
meisten Unternehmen die wichtigste
Ressource dar und zahlreiche Studien belegen, dass eine bessere Qualität
der Raumluft zu mehr Produktivität
und weniger Fehlzeiten führt.
Die vielleicht größte diesbezügliche Herausforderung besteht in der
Belehrung von Regierungen, Regulierungs- und Beratungsbehörden,
dass effektive und erschwingliche
Lösungen für Gesundheitsprobleme
in Verbindung mit Stickstoffdioxid
und Ozon problemlos verfügbar und
einfach bereitzustellen sind.
Verfügbare Lösungen
Für die drei oben genannten Gase
gibt es eine bewährte effektive Mo-
Molekularfiltrationslösungen
Funktionsweise von Molekularfiltern
Kundenanwendungen und die Molekularfiltrationslösungen von Camfil lassen sich in vier breite
Kategorien einteilen, die sich als leicht, moderat oder schwer klassifizieren lassen:
Molekularfilter basieren auf dem Prinzip der Adsorption.
Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass ein Molekül an
die Oberfläche eines anderen Materials (das Adsorbens)
geheftet wird.
1. Anwendungen für Raumluftqualität oder Komfort. Die Camfil-Produktfamilie City
bietet eine effektive Kontrolle von Stickstoffdioxid, Ozon und Schwefeldioxid. Daneben ermöglicht
das breite Spektrum an Adsorbenzien die Kontrolle der zahlreichen in Innenräumen entstehenden
Schadstoffe. Dazu zählen beispielsweise flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic
Compounds, VOCs), die auf unvermeidbare Weise von in Gebäudekonstruktion und -finish verwende­
ten Materialien abgegeben werden.
2. Leichte Verfahrensanwendungen. In einigen Fällen gibt es definierte Schadstoffe, die aus
einer mit der Tätigkeit des Kunden verbundenen Quelle stammen, oder es kann eine besondere
Sensitivität (menschlicher oder prozessbezogener Art) gegenüber der Präsenz eines bestimm­
ten Gases geben. In solchen Situationen wird eine Lösung geliefert, deren Schwerpunkt auf dem
­s pezifischen Problem liegt. Beispiele sind in Flughäfen, IVF-Kliniken, beim Schutz von kulturellem
Erbe und in Laboren zu finden.
Die Camfil-Produktreihe CamCarb™ ermöglicht in solchen Situationen eine zuverlässige Kontrolle
definierter molekularer Schadstoffe.
3. Industrielle Anwendungen. Viele industrielle Verfahren werden zum Schutz der Umwelt
stark reguliert. Camfil setzt hocheffiziente Molekularfiltrationssysteme ein, die giftige Chemikalien
aus Abluftströmen entfernen, damit die Arbeitsabläufe der Kunden den Genehmigungsauflagen
­e ntsprechen.
Zu den typischen Lösungen zählt die ProCarb-Reihe vertikaler Tiefbettfilter. Zu den Anwender­
branchen gehören die Kernbrennstoffproduktion, Abfallaufbereitung und Lebensmittelherstellung.
4. Korrosionskontrolle. Einige Schwerindustrien sind bei der Steuerung ihrer Prozesse auf
teure elektronische und elektrische Ausrüstung angewiesen. Diese Ausrüstung reagiert äußerst
empfindlich auf die Präsenz saurer Gase, die im Rahmen des Verfahrens entstehen. In den
Zuluftsystemen werden Molekularfilter eingesetzt, um die Innenräume so zu kontrollieren, dass
eine Verschlechterung der Ausrüstung sowie unplanmäßige Ausfälle der Kundenanlage vermieden
werden.
Zu den typischen Lösungen zählt die ProCarb-Reihe vertikaler Tiefbettfilter. Zu den Anwender­
branchen gehören die Öl- und Gasindustrie, Zellstoff- und Papierindustrie, Metallraffination und
Abwasserbehandlung.
Adsorbenzien sind porös. Sie scheinen zwar robust zu
sein, jedoch ist ihre Struktur auf mikroskopischer Ebene
eine komplexe Ansammlung unterschiedlich großer und
miteinander verbundener Risse und Löcher, den sogen­
annten Poren.
Die innere Oberfläche der über einen kleinen Durchmesser
verfügenden Poren ist extrem groß. In diesen Poren erfolgt
die Adsorption hauptsächlich. Die schädlichen Moleküle aus
der Luft werden durch größere „Transportporen“ zu den
feinen Poren geleitet.
Breites Verhaltensspektrum
Viele Adsorbenzien neigen dazu, ein breites Spektrum
unterschiedlicher Moleküle zu adsorbieren, d.h. sie
weisen ein breites Verhaltensspektrum auf. Einige
schwierige Moleküle lassen sich nicht anhand von
Standardadsorbenzien kontrollieren, und in diesen Fällen
können die Oberflächeneigenschaften des Adsorbens
chemisch manipuliert werden, damit eine sehr spezifische
oder gezielte Adsorption erzielt wird.
Im Handel sind zahlreiche Adsorbenzien erhältlich.
Sie bestehen in der Regel aus Aktivkohle oder akti­
viertem Aluminium. Jedes zeigt eine unterschiedliche
Verhaltensweise gegenüber den verschiedenen Molekülen
in der Luft.
Eine erfolgreiche Molekularfiltrationsmethode hängt stets
entscheidend von der Wahl des am besten geeigneten
Adsorbens ab.
Die Experten in den Testlaboren für Molekularfiltration von
Camfil sorgen dafür, dass stets die richtige Wahl getroffen
wird.
PO RTR ÄT – C h r i s Eco b
Bryt inte ordet molecular.
Molecular
man
Es gibt nicht viele Luftfiltrations­
unternehmen, bei denen ein Ph.D.
in Chemie für das Management
der Molekularfilter verantwortlich ist. Camfil gehört zu diesen
Unternehmen und der Name des
Ph.D. ist Chris Ecob. AirMail hat mit
ihm per Videoschaltung in Shanghai,
China, gesprochen, wo er an der
internationalen Planung für das
Molekularfiltrationsgeschäft von
Camfil arbeitete.
Chris Ecob wuchs in Bolton, 30 km nordwestlich
von Manchester (GB) auf. Seine Kindheitsinteressen waren von seinem Vater, einem Biologiedozenten, beeinflusst, der ihm die wissenschaftliche
Welt und Natur näher brachte. Damit war der
Grundstein gelegt für die spätere Leidenschaft
für die Chemie und die freie Natur.
Nach seinem B.Sc.-Abschluss in Chemie 1979 in
Durham verbrachte er vier Jahre an der Salford
University (1979 bis 1983), wo er für seinen Ph.D.Abschluss studierte. Durch sein Forschungsprojekt zur Verwendung von Aktivkohle für die
Erfassung radioaktiver Jod-Emissionen aus
Kernkraftwerken wurde er in die Molekularfiltration und -industrie eingeführt. Das Kohleunternehmen, das das Programm und die Laboreinrichtungen sponserte, war damals führend in
diesem Bereich.
„Es war ein hoch spezialisiertes Projekt mit
vielen praktischen Aspekten – sehr praktisch. Ich
habe die vorhandene Testausrüstung im Hinblick
6 AirMail Nr. 2 2013
auf meinen neuen Forschungsbereich verändert.
Als mir zwei attraktive Stellen bei dem Unternehmen in den Bereichen Forschung und Entwicklung und Vertrieb angeboten wurden, beschloss
ich, meine Dissertation zu unterbrechen. Ich entschied, als Vertriebsingenieur zu arbeiten, etwas,
das mir vorher noch nie in den Sinn gekommen
war“, erzählt Chris Ecob.
Erstes Ozonfilterprojekt
Dieser frühe Kontakt mit Nuklearanwendungen
und Marketing führte ihn 1984 zu Automet Filtration, wo er umgehend in einer recht stressigen
Situation seinen ersten Ozonfilterfall übernahm.
„Ich wurde als technischer Berater hinzugezogen,
um einen Ozonfilter zur Verwendung in Kopiergeräten von einem größeren Kunden zu entwickeln.
Die Projektversuche waren bis dato gescheitert.
Anhand von wichtigen Kenntnissen aus meinem
Ph.D.-Studium identifizierte ich den richtigen Grad
an Kohle für die Anwendung. Automet schloss ein
wichtiges Geschäft über die Lieferung von Filtern
mit einem der größten Kopiergerätehersteller der
Welt ab.“
Aus diesem ersten Vertrag entstand bei Automet eine brandneue Produktlinie für Aktiv­
kohlefilter.
„Dies war der offizielle Beginn meiner Karriere
im Bereich der Molekularfiltration. Ich war auf
den Geschmack gekommen“, so Chris Ecob.
Seine Karriere bei Automet gewann schnell an
Fahrt, und so stieg Chris Ecob in das Management des Unternehmens auf. „Doch auf mich
warteten vier Jahre Forschungsarbeit, die bereits
Staub ansetzten, und ich wollte meine Dissertation fertigstellen. Ich arbeitete tagsüber für Automet und schrieb abends und an den Wochenenden an meiner Dissertation. Ich erhielt meinen
Ph.D. in Adsorptionsverfahren und Molekularfiltration von der Salford University 1989.“
Richtung Camfil
Camfil erwarb Automet 1997.
„Ich war mit Camfil und der Art Spitzenprodukte, die das Unternehmen herstellte, vertraut.
Die Aussicht, zu Camfil zu stoßen war aufregend
und eine großartige Gelegenheit. Mit Camfil als
Eigentümer konnten wir in ein neues Werk investieren – unseres war komplett ausgelastet –
und die Übernahme gab uns die Flexibilität, das
Geschäft zu gestalten. Camfil brachte ebenfalls
Erfahrung im Bereich Molekularfiltration mit
und verkaufte erfolgreich Filter wie CamCarb™.“
Neuer Eigentümer, neues Werk und neue
­Möglichkeiten: was kam als nächstes?
„Ich hatte Glück, da mein Hintergrund sowie
mein Wissen und meine chemischen Sachkenntnisse von Camfil geschätzt wurden. Das Unternehmen hatte damals bereits die strategische
Bedeutung der Molekularfiltration erkannt. Sie
hatten bereits begonnen, in ein äußerst hochwertiges Testlabor für Molekularfiltration im Tech
Center in Schweden zu investieren. Dieses Labor
wurde 1999 eröffnet und unterstützte unser Geschäft in der Halbleiterindustrie anfangs stark.
Gigasorb®, ein lizenziertes Produkt, war der Renner. Später wurde es zu einem urheberrechtlich
geschützten Produkt namens Gigapleat™.“
PO RTR ÄT – C h r i s Eco b
Beginn einer internationalen Karriere
Die Verantwortlichkeiten im Hinblick auf das
Molekularfiltrationsgeschäft wuchsen für Chris
Ecobs, der immer noch in England lebte, mit
seiner Aufgabe. Als ortsansässiger „Guru“ der
Molekularfiltration von Camfil begann er, weltweit große Spezialprojekte zu verkaufen. Internationale Geschäftsreisen sind heutzutage reine
Routine.
„Es ist wunderbar, so zu reisen – sich neuen
­Herausforderungen zu stellen, mit meinen CamfilKollegen zusammenzuarbeiten und neue Kulturen
und Länder zu entdecken“, sagt er.
Seine Reisen führen ihn zu den Märkten von
Camfil und zu den Kompetenzzentren für Molekularfiltration des Unternehmens in Schweden,
England, Malaysia, den Vereinigten Staaten und
anderen Ländern.
Zu den typischen Kunden zählen Kernkraftwerke, Industriehersteller, Abfallunternehmen und
Museen. Die meistverkauften Produkte sind u.a.
GigaPleat, die City-Familie, CamCarb™ und ProCarb. Letztere umfassen steigende internationale
Verkäufe vertikaler Tiefbett-Molekularfiltersysteme, die der Kontrolle der Freisetzung giftiger
Gase wie Toluendiisocyanat (TDI) bei Verfahren
dienen.
„Kunden kommen mit ihren technischen
Problemen zu uns. Nehmen wir an, ein Pharmahersteller verwendet ein neu geschaffenes
einzigartiges Molekül mit einem sehr starken,
unangenehmen Geruch. Unsere Aufgabe besteht
darin, die Geruchsbelästigung für die Nachbarn
des Werks zu eliminieren. Wir sehen uns häufig
bahnbrechenden Herausforderungen gegenüber“,
so Chris Ecob.
Ausbau des Geschäfts
Chris Ecob ist derzeit in den Vereinigten Staaten
bei Camfil Inc. in New Jersey beschäftigt. Seine
Aufgabe besteht in der Entwicklung der Marketingstrategie von Camfil für die Molekularfiltration sowie der Steigerung der Geschäftsrentabilität auf der ganzen Welt, bei gleichzeitiger
Aufrechterhaltung eines gesunden Produktportfolios. „Der Global Business Manager zu sein ist
eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, aber ich liebe
sie“, sagt er.
Einer der primären geschäftsfördernden Einflussfaktoren ist das wachsende Bewusstsein
einer schlechten Raumluftqualität, insbesondere
der Präsenz von Molekülen und ihres Einflusses
auf die menschliche Gesundheit. Einfach ausgedrückt sind Moleküle viel kleiner als die feinsten
Partikel und gelangen über die Lunge schnell in
den Blutkreislauf und in sämtliche Körperteile.
„Die von Organisationen wie der WHO veröffentlichten Leitlinien zur Gesundheit berücksichtigen dies immer stärker und weisen Grenzwerte
für die Exposition gegenüber Stickstoffdioxid,
Ozon und Schwefeldioxid aus. Wenn diese ­Werte
in der Umgebungsluft überschritten werden,
wird empfohlen, dass asthmatische Kinder keine
sportlichen Aktivitäten im Freien ausüben, da
Stickstoffdioxid und Ozon Asthma auslösen oder
verschlimmern können. Eine der größten Quellen
gefährlicher Schadstoffe ist die Dieselverbrennung“, erklärt Chris Ecob (siehe seinen Artikel zur
Molekularfiltration auf den Seiten 4 und 5).
Die Lösung gibt es bereits
„Ich würde mir wünschen, dass Regierungs- und
Regierungsbehörden die Nachricht würdigen
und verstehen, dass es gute und erschwingliche
Lösungen gibt, die das durch schädliche Gase
­verursachte Gesundheitsrisiko mindern können“,
so Chris Ecobs.
„Diese Filtrationslösungen gibt es für jede Gebäudeart, ob gewerblich oder öffentlich. Wir wissen, dass die Mitarbeiter in vielen Unternehmen
und Organisationen die wichtigste Ressource
sind. Effektive Partikel- und Molekularfiltration
schlägt sich unmittelbar in besserer Raumluftqualität nieder, wodurch eine gesündere Arbeits­
umgebung geschaffen wird, die Krankheitsraten
reduziert werden und die Produktivität gesteigert wird. Viele wissenschaftliche Studien belegen dieses Prinzip, etwa die Forschungsarbeit
von David Wyon (siehe Seite 5).
Andere Trends zur Förderung des Molekularfiltrationsgeschäfts umfassen eine strengere
Umweltgesetzgebung und die Tatsache, dass
jeden Tag neue Chemikalien erfunden werden.
Fast täglich kommen neue Anwendungen zum
Vorschein.
„Camfil verfügt über die Erfahrung und die
Ressourcen, um alle Märkte und Anforderungen
im Hinblick auf die Molekularfiltration abzudecken. Wir sind definitiv das führende Unternehmen hinsichtlich Vertrieb, Forschung und Entwicklung, Fähigkeiten und Produktsortiment.
Und das sind wir seit dem Beginn von Camfil vor
50 Jahren.“
Internationaler Mountainbiker
Chris Ecob ist gerne draußen. Er liebt die freie
Natur, frische Luft und ein gutes Workout.
Mountainbiking ist für ihn eine hervorragende
Art, seine Leidenschaften zu kombinieren.
„Ich habe mehrere Geländefahrräder, mit denen ich Dinge sehe, die man aus dem Auto nicht
sieht. Mit dem Fahrrad kann man jede Menge
entdecken. Ich war im Himalaya, habe Jordanien
und Island durchquert, den Hohen Atlas in
­Marokko und die Baja in Mexiko.“
Er liebt die asiatische Küche, insbesondere die
indische und malaiische. Er liest viel, gelegentlich
einen Thriller oder einen Roman, um sich vom
harten technischen Alltag zu erholen.
„Eines der besten Bücher, das ich kürzlich gelesen haben, handelt von Griffith Pugh, dem Wissenschaftler, der 1953 die Kletterbedingungen für
den Mount Everest erforscht hat. Er verwies auf
die Notwendigkeit von Wasser und Sauerstoffversorgung, um Dehydration und Höhenkrankheit vorzubeugen. Seine Wissenschaft verhalf Sir
Edmund Hillary und anderen auf den Gipfel des
Everest, heute ist er aber praktisch in Vergessenheit geraten“, so Chris Ecob.
Wird das Team von Camfil die Spitzenposition des Unternehmens in der Molekularfiltration
aufrechterhalten?
„Auf jeden Fall. Ich mag zwar der Global Business Manager sein, der für diese Aufgabe verantwortlich ist, doch das Molekularfiltrationsgeschäft von Camfil ist keine One-Man-Show. Ich
arbeite zusammen mit einem Team aus engagierten und hoch qualifizierten Mitarbeitern aus verschiedenen Unternehmensbereichen, darunter
drei weitere Chemiker mit Ph.D.-Grad. Ich fühle
mich geehrt und belohnt, diesen Job zu haben“,
schließt er.
Chris Ecob
Nationalität: Britisch
Alter: 55
Position: Global Business Manager für Molekularprodukte
bei Camfil.
Wohnort: Lebt in England. Derzeit beschäftigt in den USA
bei Camfil in Riverdale, New Jersey.
Interessen: Freie Natur und Mountainbiking. „Mit dem
Fahrrad kann man jede Menge entdecken. Ich war im
Himalaya, habe Jordanien und Island durchquert, den Hohen
Atlas in Marokko und die Baja in Mexiko.“
Über die Arbeit bei Camfil:
„Ich denke es gibt keinen Mitarbeiter bei Camfil, der unsere
Führungsposition in der Molekularfiltration in Frage stellen
würde. Als Global Business Manager schätze ich mich äußerst
glücklich, meinen Ph.D.-Abschluss tagtäglich nutzen zu
­k önnen.“
AirMail Nr. 2 2013 7
C A M FI L- FI LTER- S c h u le: M O D U L 2
Funktionsprinzip von Luftfiltern
In der achtteiligen Reihe „Filterschule“ von Camfil über die Welt der
Luftfiltrationstechnologie ist dieses das zweite Modul. Im ersten Modul (siehe
AirMail-Nr. 1, 2013) werden Luftverunreinigungen beschrieben, zudem wird
die Frage geklärt, warum wir saubere Luft brauchen. Im zweiten Modul werden
die Mechanismen und Konzepte der Luftfiltration dargelegt.
Mit der Reihe „Filterschule“ lernen Sie die
Grundlagen der Filtration kennen, vertiefen Ihr
Wissen oder bringen sich einfach auf den neuesten Stand. Wenn Sie mit der Thematik der
Filtration gänzlich unvertraut sind, erhalten Sie
mit diesem Artikel einen Crashkurs über Filter.
Die Module sind sehr generell gehalten und
vermitteln Grundlagen. Damit die Themen gut
verständlich sind, wird auf „Fachchinesisch“
­verzichtet. Beginnen wir nun mit Modul 2.
Folgende Module werden in künftigen
AirMail-Ausgaben vorgestellt:
Modul 1:Luftverunreinigungen – Warum brauchen wir
­saubere Luft?
Modul 2:Funktionsprinzip von Luftfiltern (in dieser
Ausgabe)
Modul 3:
Prüfmethoden und grundlegende Konzepte
Modul 4:Lüfter, Luftströme und Energieberechnungen
Modul 5:
Zertifizierungssysteme
Modul 6:
Umwelt- und Energieaspekte
Modul 7:
Auswahl des geeigneten Filters und der Filterklasse
Modul 8:Filteraustausch und -service
8 AirMail Nr. 2 2013
Partikel und Partikelfilter
Die Atmosphäre enthält eine komplexe Mischung aus Luftschadstoffen, von Feststoffen
(Feinstaub) über Gase und Dämpfe bis hin zu
flüssigen Substanzen (Dunst, Nebel, Tröpfchen)
und Strahlung (siehe Modul 1). Je nach Schutzanforderungen muss die Luft vor der Nutzung
gefiltert werden, um Schadstoffe zu entfernen.
Die Zusammensetzungen und Größen atmosphärischer Partikel unterscheiden sich erheblich. Die Größe reicht von einigen Nanometern
(nm) bis hin zu hunderten Mikrometern (μm).
Aufgrund der vielen verschiedenen Partikelgrößen wird die Filtration somit zu einer Herausforderung. Rußpartikel beispielsweise sind viel
kleiner als Pollenpartikel.
Um die unterschiedlichen Größen besser verstehen zu können, stellen wir uns vor, dass wir
eine der kleinsten Partikel, Ruß beispielsweise,
auf 10 Millimeter vergrößern. Größere Partikel,
Pollen etwa, würden dementsprechend einen
Durchmesser von etwa 100 Metern aufweisen
und verglichen mit einem Rußpartikel so groß
sein wie das London Eye. Man könnte auch eine
Roulettekugel mit der Globe Arena in Stockholm
vergleichen. Anhand dieser Vergleiche wird der
weite Bereich an Partikelgrößen verdeutlicht,
die ein Filter erfassen muss. Bedenken Sie auch,
dass Partikel unterschiedliche Formen und
­Eigenschaften aufweisen können.
Die Fähigkeit eines Filters, Partikel zu erfassen, hängt von verschiedenen physikalischen
Phänomenen, mechanischen und elektrischen,
ab. Wie funktioniert ein Luftfilter also? Nachfolgend finden Sie eine kurze Beschreibung der
Mechanismen und Filtrationsprinzipien, die
das Erfassen von Partikeln und Gasen ermög­
lichen.
Filtermechanismen und -prinzipien
Um Partikel aufzufangen, stehen zahlreiche Filtertypen mit verschiedenen Filtermechanismen
bereit. Ein sehr gängiger Filtertyp nutzt Filtermaterial („Medium“) aus Fasern, in den meisten
werden allerdings Glasfasern oder Polymerfasern eingesetzt. Die Variante mit Polymerfasern
ist häufig elektrostatisch geladen.
Zum Thema der Luftfiltration mit Fasermedien gibt es viele theoretische und experimentelle Studien. Ein aus Fasern bestehender Filter nutzt mehrere Mechanismen, um Partikel
aufzufangen. Diese Mechanismen werden in
diesem Artikel beschrieben. Der generelle Filtrationsprozess, also das Ergebnis dieser verschiedenen, eingesetzten Mechanismen, ist sehr
komplex. Häufig wird ein vereinfachtes Modell
zur ­Berechnung der theoretischen Partikelabscheidung einer einzelnen Faser herangezogen
(Theorie zum Abscheidegrad der Einzelfaser).
Gravitationseffekt
Große Partikel fallen in Richtung Boden: je
größer die Partikel, umso schneller fallen sie.
Im Hinblick auf die Filtration bedeutet dies,
dass große Partikel in Richtung Boden und hori­
zontaler Oberflächen fallen. Die meisten von
der Schwerkraft angezogenen Partikel werden
vor dem Filter erfasst. Der Gravitationseffekt
wirkt in allen Filtern und entfernt Grobpartikel.
C A M FI L- FI LTER- S c h u le: M O D U L 2
Siebeffekt
Gesamtabscheidegrad
Durch den Siebeffekt werden Partikel erfasst, deren
Durchmesser größer ist als der Abstand zwischen zwei Fasern.
Die Partikel passen nicht durch die Zwischenräume. Der
Siebeffekt wirkt in allen Filtern und entfernt Grobpartikel. Die
Wirkung ist von der Dichte des Fasermaterials abhängig. Das
Filtern von atmosphärischen Partikeln durch Sieben hat nur
eine minimale Wirkung, da der meiste Feinstaub kleiner als
0,1 μm ist.
Partikel
Medium
Luftstrom
Trägheits
Partikel mit einer Masse (Gewicht) und einer gewissen Geschwindigkeit haben ein Trägheitsmoment,
anhand dessen gemessen wird, wie schwierig es ist, die Trägheit eines Objekts zu ändern. Partikel
neigen dazu, sich gleichmäßig in einer geraden Linie zu bewegen. Praktisch bedeutet dies, dass große
Partikel nicht den Stromlinien um die Faser herum folgen kön­
nen, sondern mit der Faser kollidieren. Die Menge der dank
des Trägheitseffekts erfassten Partikel steigt mit zunehmender
Luftgeschwindigkeit, Größe oder Masse eines Partikels an. Je
dicker das Filtermaterial, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit,
dass die Partikel mit einer Faser in Kontakt kommen und haften
bleiben.
Der Abscheidegrad ist daher das Gesamtergebnis der
verschiedenen Filtrationsmechanismen. Gravitationseffekt, Siebeffekt und Trägheitsabscheidung sind gut
für größere Partikel geeignet, während der Diffusionseffekt bei kleineren Partikeln effektiv ist. Folglich ist es
am schwierigsten, nur eine bestimmte Partikelgröße
zu filtern. Abhängig von der Luftgeschwindigkeit und
dem Filtermedium lassen sich Partikel mit einer Größe
von 0,1 bis 0,3 μm am schwierigsten in einem Filter auffangen. Dies wird als MPPS (Most Penetrating Particle
Size, Partikelgröße mit der stärksten Durchdringung)
bezeichnet.
Ein interessantes Detail: Abgesehen von der elektrostatischen Anziehung ist die Filtration, die zum Abscheiden
der Standardreferenzpartikel in Europa gemäß EN 779
(0,4 μm) eingesetzt wird, nicht von der Luftgeschwindigkeit betroffen. Das ist darauf zurückzuführen, dass
der Sperreffekt der Hauptmechanismus zum Auffangen
von Partikeln dieser Größe ist. Das heißt, die Filtration
wird bei steigender Luftgeschwindigkeit für Partikel
über 0,4 μm und bei geringer Luftgeschwindigkeit für
Partikel unter 0,4 μm effektiver.
Gase und Molekularfilter
Sperreffekt
Diffusionseffekt
Kleine Partikel folgen den Stromlinien um Fasern
herum, werden jedoch gebunden, wenn die
Oberfläche der Partikel mit der Oberfläche der
Faser in Berührung kommt. Die Partikel bleiben
durch eine intermolekulare Kraft (Van-der-WaalsKraft*) an der Faser haften. Je feiner die Fasern
sind, umso besser werden die Partikel anhand
des Sperreffekts erfasst. Der Sperreffekt
ist das einzige Prinzip, das nicht von der
Luftgeschwindigkeit beeinflusst wird.
Die ungeordnete Bewegung von Luftmolekülen
(Brownsche Molekularbewegung**) gilt
für Partikel kleiner 1 μm. Wenn Partikel in
Bewegung sind, ist die Wahrscheinlichkeit,
dass sie auf eine Faser in einem Filter tref­
fen, größer. Je kleiner die Partikel sind, umso
größer ist der Diffusionseffekt, der zudem bei
Verlangsamung des Luftstroms durch den Filter
und Verwendung einer größeren Anzahl feiner
Fasern zunimmt.
Elektrostatische Anziehungskraft
Polymerfasern sind elektrostatisch geladen. Grobe elektrostatische Fasern werden während ihrer
Herstellung aufgeladen. Filter aus diesem Material funktionieren anhand eines elektrostatischen
Mechanismus, nicht anhand der oben beschriebenen mechanischen Prinzipien. Der elektrostatische Effekt,
der von der Ladung der Fasern und Partikel abhängt, nimmt bei
geringerer Luftgeschwindigkeit zu. Aerosole in der Atmosphäre
(feine Feststoffpartikel, Flüssigkeitströpfchen oder Gase) behin­
dern die elektrostatische Abscheidung schnell, und da die Fasern
grob sind, kann die Leistungsfähigkeit stark sinken. Mehrere
Studien haben gezeigt, dass die Fähigkeit dieser Luftfilter zur
Entfernung von Partikeln unter realen Betriebsbedingungen rasch
abnimmt.
Wir sind fasziniert von in der Luft befindlichen Partikeln
und prinzipiell in der Lage, alle atmosphärischen Partikel aus der Luft zu entfernen, und zwar unabhängig von
ihrer Anzahl, ihrer Form und ihren Eigenschaften. Aber
Gase und Moleküle durchdringen auch die allerbesten
Luftfilter: Moleküle sind 1000 bis 10.000 Mal kleiner als
Partikel und meist in deutlich höherer Konzentration
vorhanden.
Wie können wir diese unglaublich kleinen Moleküle
filtern? Indem wir uns die Gesetzmäßigkeiten zunutze
machen, denen das Verhalten der Gasmoleküle unterliegt. Beispielsweise können Gasmoleküle nicht in unterschiedlichen Konzentrationen im gleichen Bereich
vorkommen, sie streben folglich immer eine ausge­
glichene Konzentration an. Treffen die Gasmoleküle auf
ein Adsorbens mit sehr großer Oberfläche wie z. B. Aktivkohle, diffundieren die Gasmoleküle (auch außerhalb
der Gaskonzentration), indem sie nach den Aktivkohleteilchen suchen und sich mit deren Oberfläche verbinden (weitere Informationen finden Sie im Artikel zur
Molekularfiltration auf den Seiten 4 und 5).
*) Die Van-der-Waals-Kraft ist die Summe der Anziehungs- oder
Abstoßungskräfte zwischen den Molekülen.
**) Die Brownsche Molekularbewegung ist ein mathematisches
Modell, mit dem die Kollision der Partikel untereinander und
deren Bewegung mit unterschiedlichen Luftgeschwindigkeiten
in verschiedene, zufällige Richtungen beschrieben wird.
AirMail Nr. 2 2013 9
N EW S IN KÜ RZE
Luftreinigung
für Sicherheit auf See
Die finnische Küstenwache hat für die Sicherheit auf See neue
Maßstäbe gesetzt: An Bord der Turva – ein speziell für die
Küstenwache konstruiertes Schiff, das entlang der Ostseeküste
patrouilliert – wurden Luftfilter von Camfil installiert. Ihre
Hauptaufgabe besteht darin, auch in potenziell gefährlichen
Situationen die Crew mit sicherer und sauberer Luft zu versorgen.
Der Schiffsverkehr im nördlichen Teil des Ostseeraums hat in den letzten Jahren
stark zugenommen. Jeden Tag durchqueren rund 60 Tanker und Frachtschiffe
das Seegebiet zwischen St. Petersburg und Europa. Zudem passieren etwa 40
Passagierschiffe die Ostsee, zumeist zwischen Tallinn, Helsinki und Stockholm.
Um die Sicherheit auf dem Meer zu gewährleisten, setzt die finnische
­Küstenwache ab Ende 2013 die Turva (das finnische Wort für „sicher“) für
­Patrouillenfahrten unter höchster Belastung auf dem offenen Meer ein. Das
Schiff wird in zahlreichen Aufgabengebieten eingesetzt werden, darunter Ölund Chemi­kalienrückgewinnung, Such- und Rettungsdienst, Notschlepper,
­Forschungsprojekte und Unterwassermissionen.
Bei der Entwicklung und Konstruktion dieses umweltfreundlichen Schiffs
wurden Anforderungen an Energieeffizienz, sicheren Betrieb in Gefahrensituationen, Seetauglichkeit und Umweltfreundlichkeit in großem Maße berücksichtigt. Das umfasst die Auswahl von Treibstoff und Maschinen bis zur Auswahl
der Luftfilter, die schädliche Fremdstoffe und Verunreinigungen, die über die
Klimaanlage der Turva verteilt werden könnten, entfernen müssen.
10 AirMail Nr. 2 2013
Maßgeschneiderte Filtrationslösung
Camfil hat die Filtereinheiten geliefert, mit denen die Belüftungsfunktionen
im Falle von Chemieunfällen und bei der Ölrückgewinnung geschützt werden.
Sämtliche Filtergehäuse sind aus Edelstahl in einem Stück gefertigt.
Die Filtration umfasst vier Phasen: Die Luft wird in Hi-Flo™ F9-Taschenfiltern
– bewertet mit ATEX-Klasse II 2 GD IIB – vorgefiltert, um Partikel, Staub, Abgase
und Nebel zu entfernen. In der zweiten und dritten Phase werden Deep Cell-­
Molekularfilter mit breitem Absorptionsspektrum auf Aktivkohlebasis eingesetzt. Mit modernsten Geräten wird die Qualität der Umgebungsluft überwacht
und ausgewertet, und die Filter lassen sich je nach der Art der molekularen
­Verunreinigung außerhalb des Schiffs schnell aktivieren.
Die letzte Filtrationsphase findet in HEPA-Filtern der Klassifizierung ATEX II
2 GD IIB mit einem sehr großen effektiven Filterbereich der Klasse H14 statt.
Umfangreiche Entwicklung und Prüfungen
Dieses hochmoderne Schiff (96 Meter lang und 17 Meter breit) wurde von
STX Finland in Zusammenarbeit mit der finnischen Küstenwache und finnischen Behörden entwickelt und auf der Rauma-Werft gebaut.
Die Camfil-Spezialisten für Molekularfilter in Europa entwickelten die
­Filtereinheiten in enger Zusammenarbeit mit der Küstenwache, der STX
­Rauma-Werft und SYKE, dem finnischen Umweltinstitut. Aufgrund der strikten
Klassifizierung von Germanischer Lloyd (GL) in Bezug auf Qualität und Sicherheit wurden diese systemkritischen Komponenten sehr spezifischen Prüfverfahren (Vibrations- und Gasprüfungen) in Drittlaboren (darunter VTT Expert
Services Oy, Finnland) unterzogen.
Gute Noten für
Filter mit geringem
Energieverbrauch
bei Imperial College London
Das Imperial College London zählt
zu den besten Universitäten der Welt
und weist als wissenschaftliche Institution einen ausgezeichneten Ruf in
Forschung und Lehre auf.
Ein
weiterer
herausragender
Schwerpunkt der Universität liegt auf
dem eigenen CONCOM-Programm,
das in puncto Energieeinsparung,
Kostensenkung und Abfallvermeidung auf eine Effizienzoptimierung
der Campusgebäude abzielt.
Den Energieverbrauch von Klimaanlagen zu senken ist einer der Kernbereiche, daher beauftragte Imperial
College London die Unternehmen
ABS Consulting und Camfil damit,
einen Versuch mit den Luftfiltern
der Luftaufbereitungsanlagen im Sir
Alexander Fleming-Gebäude und im
Biochemie-Gebäude durchzuführen.
In diesem Versuch wurden die vorhandenen Luftfilter durch die energieeffizienten Hi-Flo™ M7-Taschenfilter
mit 12 Taschen und einer größeren
Filterfläche von Camfil ersetzt. Auch
die Positionierung der Filter wurde
geändert. Die Versuche waren erfolgreich: Bei besserer Raumluftqualität
konnte der Energieverbrauch um 7 %
gesenkt werden. Zudem bietet der Filter eine längere Einsatzdauer, sodass
auch weniger Filter entsorgt werden
müssen.
„Nun werden die Filter auf dem
gesamten Campus ausgetauscht.
Davon versprechen wir uns eine
Kosteneinsparung von 50.000 GBP
(60.000 EUR/80.000 USD) pro Jahr
– oder rund 250 Tonnen CO2“, sagt
­Dimitra Diamantopolous, ­Director
von ABS Consulting.
Imperial College hat sich zum Ziel
gesetzt, die eigenen CO2-Emissionen
im Jahr 2014 um 20 % zu reduzieren.
Die mithilfe der energieeffizienten
Camfil-Filter erreichte Senkung unterstützt das College dabei.
AirMail Nr. 2 2013 11
N EW S IN KÜ RZE
Belastungsprüfung für Ihren Turbinenfilter?
Simulation ist alles!
Die moderne Prüfanlage im Camfil Hauptforschungszentrum in Schweden – das Tech Center in Trosa –
bietet Kunden die Möglichkeit, Filter für Gasturbinen (GT-Filter) in einer speziell konstruierten Prüfanlage
mit einem breiten Spektrum an simulierten Bedingungen zu testen. Dabei ist von Monsunregen und
Sandstürmen bis zu feuchten und rauen Klimabedingungen alles möglich. Durch diese Prüfungen lässt sich
die Filterfunktion im Vorhinein dokumentieren, mögliche spätere Störungen vor Ort werden verhindert, und
zudem weisen die Prüfungen auf Optimierungspotenzial hin. Die Camfil Prüfanlage von Zuluftsystemen trägt
den Spitznamen „Stormbringer“ und ist die einzige Anlage dieser Art in der Luftfilterbranche.
Camfil Power Systems stellt Zuluft- und Schalldämpfungssysteme für Gasturbinen und andere Kraftanlagen für
Strom-, Öl- und Gasversorger her.
Weltweit sind Tausende dieser Systeme installiert und
laufen rund um die Uhr in Industriegebieten, in der ­Wüste,
in Offshore-Anlagen, in ländlichen Regionen und in der
Arktis, wo Zuverlässigkeit und effizienter Betrieb eine
­unstrittige Anforderung sind.
Filtersysteme für die Zuluft unterliegen unter diesen
Bedingungen einer hohen Belastung. Sollte ein Filter aus
irgendeinem Grund nicht ordnungsgemäß funktionieren,
könnte das für den Turbinenbetreiber einen kostspieligen
Ausfall bedeuten. Hier spielen die Prüfsimulationen eine
wichtige Rolle bei der Konstruktion und Optimierung der
Filter.
Prüfanlage
In der von Camfil entworfenen Prüfanlage werden Luftfilter für Turbinen geprüft, indem die harten Klimabedingungen nachgestellt werden, in denen die Gasturbinen
installiert werden.
Die Prüfanlage erlaubt die Überwachung der wichtigen Betriebsparameter, zum Beispiel Differenzialdruck,
Rückhaltekapazität für Staub, Abscheidegrad nach unterschiedlichen Staubbelastungen sowie durchschnittlicher
Abscheidegrad, Entsalzungseffizienz sowie Prüfungen mit
Wassergischt. Die Anlage ermöglicht zudem eine schnelle
Prototypentwicklung sowie Produktvalidierung, Auswertung von eingesetzten Produkten und Prüfungen für Forschungs- und Entwicklungszwecke.
„Durch die Simulation können wir
nicht nur die Filterleistung auswerten,
sondern auch die Stabilität sowie
die langfristige Widerstandsfähigkeit
der GT-Filter in den rauesten
Umgebungsbedingungen prüfen.“
Richard Ringström,
Produktmanager bei Camfil Power Systems.
„Wir überwachen den Druckverlust und die Filtereffizienz,
gleichzeitig können wir die relative Luftfeuchtigkeit steuern, die Temperatur ändern, Staubbelastungen simulieren
und Seewassergischt versprühen“, sagt Richard Ringström, Produktmanager bei Camfil Power Systems. „Wir
können sämtliche Parameter simulieren. Deshalb hat die
12 AirMail Nr. 2 2013
Prüfanlage hat von uns den Spitznamen „Stormbringer“
erhalten, denn sie simuliert wirklich alles.“
Vollautomatisierte Prüfungen
Die Filterprüfanlage ist mit einfach zu entfernenden
Prüfkanälen ausgestattet, die auf einem universellen
Filter­einsatzsystem basieren. Das Prüfverfahren läuft bei
Staubbelastung, Druckverlust, DEHS und Erzeugung von
Salzaerosol mit voreingestellten Werten vollautomatisiert
ab. Temperaturen und Luftfeuchtigkeit lassen sich ebenso
regulieren wie der Druckverlust auf einem Prüffilter und
die Partikelgröße für Messungen.
„Dank der Automatisierung der Prüfanlage können wir
rund um die Uhr standardisierte Prüfverfahren durchführen“, sagt Kenny Hedlund, Entwicklungsingenieur
bei Camfil. „Ein Filter wird bis zu 50 Stunden geprüft, ein
Prüfzyklus kann bis zu neun Tage dauern. Beispielsweise
haben wir kürzlich mithilfe der Prüfanlage die Filterklasse für die einzelnen Phasen eines dreistufigen OffshoreFiltersystems für einen unserer OEM-Kunden optimiert.“
Kapazität
Die Prüfanlage bietet einen Durchfluss von 1.700 bis
30.000 m3 pro Stunde und einen Differenzialdruck von
Null bis 12.000 Pa. Die Prüfanlage kann Windstärken bis
zum Sturm simulieren und Turbinenfilter einem Druck
von bis zu 400 kg aussetzen. Drei statische Kassettenfilter
können geprüft werden, auch in Kombination mit einem
horizontalen selbstreinigenden oder einem vertikalen
Pulsfilter.
Für Kunden bietet die Prüfanlage noch einen weiteren
wichtigen Vorteil: Camfil Power Systems kann schnell
Prototypen für GT-Filter und neue Produkte entwickeln.
Damit wird den sich ändernden Anforderungen und Betriebsumgebungen in einer Branche entsprochen, in der
Hochleistungsgasturbinen vor Erosion und Verschmutzungen geschützt werden müssen, damit höhere Effizienz
und Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitig längeren Laufzeiten
und geringeren Emissionen gewährleistet sind.
Staubfreie Veredelung
mit gebürstetem
Aluminium
Eine Oberflächenveredelung mit gebürstetem Aluminium ist ein Prozess,
bei dem hochexplosiver Staub entsteht. Als bei einem an der Westküste
von Schottland ansässigen Unternehmen Probleme mit den Absauganlagen (Nassabscheider) für Staub
auftraten, wurden Russell Consulting
Scotland Ltd und Camfil Air Pollution
Control (APC) kontaktiert. Sie sollten
eine effektive Lösung für das Staubproblem finden und gleichzeitig die
Arbeitsumgebung verbessern und
Wartungskosten senken.
Der Endkunde, ein führender globaler Entwicklungspartner in der
Luftfahrtelektronik- und Automobilindustrie, zählt weltweit zu den Top3-Systemanbietern für Motorkomponenten, darunter Kolbensysteme,
Zylinderkomponenten und Motorsteuerung. Am Produktionsstandort
in Schottland werden Präzisionslager
für die Automobilindustrie gefertigt.
Die Nassabscheider, mit denen der
Staub für die Veredelung mit gebürstetem Aluminium gefiltert wurde,
waren laut, ineffizient und mussten
Molekular
mobil!
Der weltweit erste mobile Luftreiniger mit Molekularfilter – CamCleaner City – wurde kürzlich zur Bereinigung einer Problemsituation mit
der Raumluftqualität in Frankreich
eingesetzt. Die beiden nachfolgenden Fälle beschreiben, wie der neue
CamCleaner City-Luftreiniger als
einfache, schnelle und leistungsstarke Lösung bei lästigen Gerüchen und
molekularen Gasen Abhilfe schafft.
Dadurch wurde eine erhebliche Verbesserung der Arbeitsumgebung für
die Gebäudenutzer erzielt – in einem
Fall durch die Reduzierung einer gesundheitsschädlichen Konzentration
von Formaldehyd auf dem Betriebsgelände.
EADS (die European Aeronautic
and Defence Company) ist ein weltweit führender Rüstungs- sowie
Luft- und Raumfahrtkonzern samt
zugehörigen Dienstleistungen. Das
Unternehmen besitzt ein Bürogebäu-
mindestens einmal pro Woche gereinigt werden. Eines der größten Probleme bestand jedoch darin, dass die
Absauganlagen nicht den örtlichen
schottischen Emissionsvorgaben entsprachen.
Maßgeschneiderte Lösung
Russell Consulting, ein lokaler Spezialist für Abluftsysteme, nahm Kontakt mit Camfil APC auf, um die beste
Lösung für die Problemstellung des
Kunden zu finden.
Camfil APC schlug eine maßgeschneiderte High-Tech-Absauganlage vor, die auf der Gold Series™ GS16
basiert. Integriert wurde ein Vorabscheider-Modul.
Auf diese Weise lassen sich große
Mengen an Aluminiumstaub aus
dem Luftstrom filtern, bevor die Luft
die mit imprägnierter Aktivkohle
bestückten HemiPleat™ Gold Cone™Filterelemente passiert.
Bei dieser Lösung wird die Staubbelastung für die Filterelemente verringert, somit verlängert sich deren
Einsatzdauer. Pro Woche werden
über 1.000 kg an gesammeltem Staub
de in Suresnes bei Paris, und die Mitarbeiter beklagten sich zunehmend
über Gerüche und die schlechte Qualität der Raumluft.
Die Ursache dafür lag im Leitungssystem des Gebäudes. Zudem roch es
im vierten Stockwerk unangenehm
nach dem Kleber, der im Rahmen
der Renovierungsarbeiten im ersten
Stock verwendet wurde. Die Gerüche
wirkten sich nachteilig auf die Produktivität der Mitarbeiter aus und
führten zu weiteren Wartungskosten
für eine zusätzliche Reinigung des
Rohrsystems.
Camfil Frankreich untersuchte die
Situation und installierte den neuesten CamCleaner City-Luftreiniger
auf dem Absatz des Treppenhauses
zum vierten Stock.
Die Beseitigung der Gerüche mit
dem CamCleaner-Luftreiniger bot
mehrere Vorteile: Neben der besseren
Arbeitsumgebung und verbesserter
Raumluftqualität für die Mitarbeiter
konnten auch die Wartungstätig­
keiten am Rohrleitungssystem für
das Gebäudemanagement verringert
werden.
Die Installation des Gold Series GS16-Staubabscheiders außerhalb des Gebäudes spart Platz,
verringert die Lärmbelastung und sorgt für eine saubere Arbeitsumgebung.
über drei Zellenradschleusen aus
dem Staubabscheider in Big-Bags
mit einem Fassungsvermögen von
1 m3 abgegeben.
Konformität mit ATEX
Das System entspricht der EU-Richtlinie (ATEX) für die Ausrüstung an
Arbeitsplätzen mit explosiver Atmos­
phäre. Es beinhaltet eine Zugangsplattform, einen Regelantrieb und
einen Frequenzumrichter, der über
den Systemdifferenzdruck gesteuert
wird.
Heute sind die Bediener vor dem
Staub geschützt, der im Veredelungs-
Filterung von Formaldehyd
Im Bürogebäude der französischen
Nationalorganisation für Veteranen
(ONAC) in Metz klagten die Mitarbeiter über Kopfschmerzen während
der Arbeitszeit. Camfil Frankreich
prüfte die Qualität der Raumluft in
fünf Büros mithilfe des CityCheckProbenkits von Camfil. Die Ergebnisse wiesen eine schlechte Qualität der
Raumluft in vier Büros aus, und zwar
aufgrund einer Formaldehydkonzentration von 40 μg/m3 – viermal höher
als der in den Gesundheitsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegebene zulässige
Grenzwert (10 μg/m3).
Camfil Frankreich baute den CamCleaner City-Luftreiniger mit Molekularfiltern für die Formaldehydmoleküle sowie H13 HEPA-Filtern für die
Partikel ein. Anschließend sank die
Formaldehydkonzentration auf ­einen
gesundheitlich unbedenklichen Wert,
und auch die Kopfschmerzen und die
allergischen Symptome schwanden
– die Mitarbeiter bescheinigten dem
Gebäude zudem ein neues „Frischluftgefühl“.
verfahren mit gebürstetem Aluminium
entsteht. Die GS16-Lösung hat zu einer
besseren Arbeitsumgebung beigetragen, die Wartungskosten gesenkt
und es dem Kunden ermöglicht, die
Emissionsvorgaben der schottischen
Umweltschutzbehörde (SEPA, Scottish
Environment ­Protection Agency) einzuhalten.
Auch ungewollte Ausfallzeiten werden verhindert: Die Produktion muss
nicht mehr einmal pro Woche zur
Reinigung des Staubabscheiders unterbrochen werden, wie es zuvor bei
den Nassabscheidern der Fall war.
CamCleaner City und
CityCheck
CamCleaner City ist ein mobiler
Luftreiniger, der feste und gasför­
mige Schadstoffe in geschlossenen
Räumen mithilfe eines dreistufi­
gen Filtrationssystems entfernt.
Aufgrund der Größe und der geringen
Emissionswerte kann das Gerät pro­
blemlos in den meisten Einrichtungen
und Gebäuden eingesetzt werden.
CamCleaner City ist der einzige
Luftreiniger am Markt, der jede Art
der Verunreinigung filtern kann, darun­
ter träge Partikel, Mikroorganismen,
Allergene, flüchtige organische
Verbindungen (Volatile Organic
Compounds, VOCs) sowie kleine und
grobe Partikel.
CityCheck. Dieses von Camfil entwi­
ckelte Kit für die Luftanalyse wird ver­
wendet, um die Qualität der Raumluft
anhand von Proben zu ermitteln. Ein
chemisches Labor untersucht die
mit CityCheck gesammelten Proben
und übermittelt dem Kunden einen
ausführlichen Bericht mit umfassen­
der Diagnose der Raumluftqualität.
Damit weiß der Kunde, ob die
Konzentrationen an gasförmigen
Schadstoffen in der Luft, die er atmet,
zu hoch sind. Des Weiteren liefert
der Bericht eine gute Dokumentation
zusätzlicher
für die Implementierung
AirMail Nr.
2 2013 13
Filtermaßnahmen.
N EW S IN KÜ RZE
Watts arbeitet
mit Sand Schutz
vor Gießereistaub
und -rauch
In den USA produziert das Unternehmen Watts® Technologies Komponenten für die Wassertechnologie
aus bleiarmen Materialien. Kürzlich
wurde auf dem 17 Hektar großen
Firmengelände in Franklin, New Hampshire, eine große
hochmoderne Gießerei in Betrieb genommen.
Die ursprüngliche Gießerei des Standorts stammte aus
den 1970er Jahren und wurde im Jahr 2009 mit dem Gold
Series™ GS96-Staubabscheider von Camfil Air Pollution
Control ausgestattet. Der Sammler wurde auf einem der
Kernauswerfersysteme installiert, um Sand von den gegossenen Metallrohlingen zu trennen, ein kompliziertes Verfahren. Zudem gab es auf den Fertigungslinien für Staubfarbe Probleme mit anderen Staubfiltereinheiten, daher
wurde ein GS12-Gerät eingebaut. Ventilation Control Products, Inc. und Camfil APC entwickelten diese erfolgreiche
Lösung und wurden daher auch mit der Entwicklung der
Systeme zur Kontrolle der Luftverschmutzung für die neue
Gießerei beauftragt.
Bei der neuen Gießerei wurden die Prioritäten auf eine
saubere Arbeitsumgebung, Sicherheit der Arbeiter sowie
die effiziente Umsetzung von Kundenanforderungen gelegt. Zu den angewendeten Verfahren zählen Sandguss
und Vergießen sowie Veredelungstechniken. Die Gießkörper werden mit Sand und Ton hergestellt, dabei entsteht
Staub; auch bei der Veredelung der Rohlinge entsteht
durch das Schleifen sehr viel Bronzestaub. Die Schmelzöfen der Anlage produzieren zudem Rauch und Abgase, die
aufgefangen werden müssen.
APC-Lösung
Die neue Gießerei wurde mit drei Gold Series-Staubabscheidern ausgerüstet, die inzwischen ein wichtiger Bestandteil
vieler Arbeitsabläufe bei Watts sind und sowohl für das
Wohlbefinden der Arbeiter als auch den Herstellungsprozess
im Allgemeinen zahlreiche Vorteile bieten.
Basierend auf der Erfahrung aus härteren Anwendungsgebieten im Bergbau installierte Camfil APC einen GS108Sammler mit einem aus dem Bergbau stammenden Einlass,
um die große Menge Sand zu bewältigen, die in den Sammler strömt. Dieser Sand ist aufgrund seines höheren Feuchtigkeits- und Tongehalts schwer zu bearbeiten, und der
Sammler entfernt sämtliche Silikat- und Staubschwebstoffe,
die den Arbeitsplatz verunreinigen könnten.
Für den Metallschmelzofen wurde eine große GS96-Einheit
mit einem als Funkenfalle konstruierten Einlass zum Schutz
vor möglicher Brandgefahr eingebaut. Die Einheit wird in
verschiedenen Bereichen der Gießerei eingesetzt und spart
so zusätzlich Energie. Ein dritter Gold Series-Sammler des
Typs GS72 wurde für die Veredelungsverfahren installiert,
vor allem für das Metallschleifen und das Sandstrahlen, denn
bei beiden Verfahren entsteht extrem viel Staub.
Alle in der neuen Gießerei installierten Gold Series-Einheiten verfügen über ein System, um die Lüftergeschwindigkeit
zu regulieren und bei Filterdruckänderungen einen konstanten, statischen Druck zu halten. Dies ermöglicht hohe
Energieeinsparungen und verlängert die Einsatzdauer des
Filters. Anzeigen für den Behälterstand sowie Rotationssensoren verhindern Ausfälle und vereinfachen die Wartung der
Einheiten.
Einsparung bei Heizkosten
Die HEPA-Filter in den GS72- und GS108-Einheiten ermöglichen es, Luft in die Gießerei zu führen, um in den harten
Wintern New Hampshires Heizkosten zu sparen. Jede Gold
Series-Einheit bewegt 50.000 bis 60.000 Kubikfuß (1.415 bis
1.699 m3) Luft pro Minute, die zum Heizen des Gebäudes
zurück in die Anlage geführt werden können. Watts sparte dadurch nicht nur die Anschaffung von Zuluftsystemen
ein, sondern auch die immensen Energiekosten für deren
­Betrieb.
Des Weiteren haben die Staubabscheider auch eine saubere Arbeitsumgebung geschaffen: Im Bereich der Sandbearbeitung sind keine Staubschutzmasken mehr erforderlich,
was zu einer Erleichterung im Arbeitsalltag führt und das
Wohlbefinden der Arbeiter fördert.
14 AirMail Nr. 2 2013
N EW S IN KÜ RZE
Gefahren der Luftverschmutzung
bestätigt –
einmal mehr
Eine Mitte 2013 in den Fachzeitschriften „The
­Lancet“ und „The Lancet Oncology“ veröffentlichte
Studie hebt einmal mehr die gesundheitsschädlichen Auswirkungen einer Belastung durch Luftverschmutzung hervor.
Gemäß einer in neun europäischen Ländern
durchgeführten Studie führt die Luftverschmutzung zu einem erhöhten Lungenkrebsrisiko – und
zwar bereits bei Werten, die deutlich unter dem
von der EU empfohlenen Grenzwert liegen (25 μg/
m3 (Mikrogramm pro Kubikmeter) für PM2,5Partikel und 40 μg/m3 für PM10-Partikel). Der
empfohlene Grenzwert in Europa ist nach wie vor
höher als die WHO-Richtlinie von 10 μg/m3 für die
gesamte PM2,5-Belastung. Jedoch konnte die Weltgesundheitsorganisation auch bei einer Belastung
von 8 μg/m3 oder weniger keine gesundheitliche
­Unbedenklichkeit für den Menschen bescheinigen.
Erhöhtes Lungenkrebsrisiko
In der Studie wurde die Auswirkung einer langfristigen Belastung durch Stickstoffoxide sowie durch
PM2,5 und PM10 untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass jede Erhöhung um 5 μg/m3 der PM2,5-Belastung das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken,
um 18 % erhöht. Jede Erhöhung um 10 μg/m3 der
PM10-Belastung steigert das Lungenkrebsrisiko
um 22 %.
Zusammenhang mit Herzversagen
von Luftverschmutzung und Herzversagen hergestellt. Basierend auf den Daten von Patienten
mit Herzerkrankungen aus 12 Ländern konzentrierte sich die Studie auf die Auswirkungen einer
Belastung durch Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid,
Stickstoffdioxid sowie PM2,5- und PM10-Partikel.
Menschen mit einem schwachen Herzen, die
diesen Gasen und feinen Partikeln aus Fahrzeugabgasen ausgesetzt sind, sind anfälliger für Herzversagen. Diese Schadstoffe sind besonders gesundheitsgefährdend, da sie durch die Lungen in
den Blutkreislauf gelangen.
Filter für städtische
Luftverschmutzung
Studien bestätigen die Notwendigkeit, in
Stadtkernen „die Stadt auszusperren“, um eine
bessere Qualität der Raumluft zu erzielen.
Aus diesem Grund hat Camfil die City-Reihe
der Molekularfilter entwickelt – City-Flo XL™,
CityCarb™, City-Flo™ und CitySorb™.
Diese Filter vereinen einen leistungsstar­
ken Partikelfilter und einen hocheffizienten
Aktivkohlefilter mit breitem Spektrum in einem
einzigen Produkt. Sie sind besonders gut für
die Filterung von Partikeln, Fahrzeugabgasen
und Gerüchen geeignet. Durch die enthaltene
Hochaktivkohle werden viele flüchtige orga­
nische Verbindungen (VOCs) und sogar Ozon
entfernt.
In der zweiten Studie wurde ein Zusammenhang
Vorteile von
energiesparenden
Filtern erklärt im Global
Compact Yearbook
Die Camfil Group ist in der Ausgabe 2013 des Global
Compact International Yearbook vertreten. In diesem Jahrbuch werden Unternehmen genannt, die die
Grundsätze von UN Global Compact umsetzen und
das Nachhaltigkeitsprinzip vertreten.
Das Jahrbuch deckt die wichtigsten Schwerpunkte
im Bereich Nachhaltigkeit ab, und die Erfolge von
Camfil bei Luftfiltern werden im Abschnitt „Good
Practices“ des Artikels „Buildings need effective air
filters“ (Gebäude benötigen effektive Luftfilter) anhand des zweifachen Vorteils beschrieben: Zum einen werden durch den Einsatz von energieeffizienten
Luftfiltern die Kosten für die Gebäudebelüftung gesenkt, zum anderen wird die Qualität der Raumluft in
den Gebäuden verbessert.*
„Effektive Luftfiltration ist eine der einfachsten,
günstigsten und verfügbarsten sauberen Technologien, um den Energieverbrauch von Belüftungssystemen in Gebäuden zu senken und die Raumluftqualität zu verbessern. Unsere Kernaussage ist, dass
die von Camfil entwickelten Luftfilter mit Ökodesign
dabei helfen, Energie zu sparen, die Gesundheit
zu schützen und den weltweiten Kampf gegen
den Klimawandel zu unterstützen“, sagt Myriam
Tryjefaczka, Group Sustainability Manager bei Camfil.
*Den Beitrag von Camfil finden Sie auf den Seiten 112 und 113.
Sie können eine kostenfreie Version des gesamten Jahrbuchs unter
www.camfil.com oder www.globalcompactyearbook.com herunterladen.
Saubere und sichere
Prozesse mit ProSafe ™
Produzenten in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie der Life-Sciences-Branche setzen
neue Standards für Produktqualität und benötigen
für die spezifischen Charakteristika ihrer HighEnd-Produktionsprozesse sauberste Luft.
Saubere Luft ist nicht nur wichtig für die Produktion, sondern auch geschäftsentscheidend.
Biopharmazeutische Produkte und Lebensmittel
müssen gemäß GMP (Good Manufacturing Practice, Gute Herstellungspraxis) in streng kontrollierten Umgebungen hergestellt werden. In diesen
können sehr kleine und unerwünschte Partikel
verheerende Folgen haben, die zu einer Kontamination und somit zur Unbrauchbarkeit des Produkts sowie zu hohen Kosten führen können.
Um die strikten Anforderungen an Reinheit
und sichere Prozesse zu erfüllen, bietet Camfil
die ProSafe-Produktreihe an. Sie ist auf den anspruchsvollsten Filtrationsbedarf einschließlich
Anforderungen an Sicherheit, Nachverfolgbarkeit,
Zertifizierung und Audits zugeschnitten.
Hohe Effizienz und Energieeinsparungen in Kombination mit einfacher Wartung und Installation
sind weitere Vorteile der ProSafe-Reihe.
Produkte
Zu dieser Produktreihe zählen Opakfil ProSafe,
Hi-Cap ProSafe und Hi-Flo ProSafe. Diese Luftfilter sind speziell für besondere Sicherheitsanforderungen in Klimaanlagen und für die Vorfiltration
im Reinraum entwickelt worden.
Weitere Informationen finden Sie auf der
­entsprechenden ProSafe-Seite auf unserer Website unter www.camfil.com. Dort können Sie
die Produktbroschüre zu den ProSafe-Filtern,
Produktdatenblätter und Produktzertifikate (im
PDF-Format) herunterladen. Sie können auch
den angegebenen QR-Code mit Ihrem Mobilgerät
­einscannen.
Scannen Sie diesen QR-Code mit Ihrem Mobilgerät, um
Zertifikate für Qualitätsaudits und technische Daten zu allen
ProSafe-Filtern aufzurufen.
AirMail Nr. 2 2013 15
App von Clean Air in
London zeigt Gefahr
der PM 2,5 -Belastung
Die Hauptaufgabe von Clean Air in
London (CAL, saubere Luft in London) besteht in der vollständigen
Einhaltung der WHO-Richtlinien
für Luftqualität in London und andernorts. Als dringlichste Priorität
gilt es sicherzustellen, dass die Gesetze zur Luftqualität in London im
Jahr 2013 und danach rigoros durchgesetzt werden.
Um in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Gefahren der Luftverschmutzung zu wecken – und die
weit verbreitete Ignoranz der damit
einhergehenden Gesundheitsrisiken
abzubauen –, hat CAL eine kostenfreie App für iPhones und iPads
entwickelt. Diese App nutzt einen
innovativen „Clean Air in Cities
Index“ (Index für saubere Luft in
Städten), um die Folgen einer langfristigen Belastung durch Luftverschmutzung auf die Gesundheit der
britischen Bevölkerung aufzuzeichnen. Den Benutzern werden vier in
der Nähe liegende Standorte angeboten, weitere können ausgewählt
werden.
Die App zeigt die durchschnittliche Jahreskonzentration von gesundheitsgefährdenden in der Luft
befindlichen Partikeln (gesamte
PM2,5-Belastung)* für lokale Gebiete, Regionen und ganz England
an. Sie gibt auch den geschätzten
Prozentsatz der Todesfälle an, die
auf die langfristige zivilisationsbedingte PM2,5-Belastung zurückzuführen sind.
Raumluft kann bis zu 50 Mal höher
belastet sein als die Außenluft. Wir
essen jeden Tag etwa 1 kg Lebensmittel und trinken 2 Liter Flüssigkeit – aber wir atmen ungefähr
25 kg Luft ein. Durch Luftfilter mit
hoher Qualität wird gewährleistet,
dass die Luft, die Sie am Arbeitsplatz einatmen, genauso sauber ist
wie das Wasser, das Sie trinken.“
Bewusstsein wecken
Effiziente Filter verfügbar
„Effiziente Luftfilter können ultrafeine Partikel (mit einem Durchmesser von 2,5 µm und weniger)
auffangen, die zu den gefährlichsten zählen, da sie in die Lungen
und über den Blutkreislauf direkt
in lebenswichtige und empfindliche Organe unseres Körpers gelangen können“, sagt Bill Wilkinson,
Geschäftsführer von Camfil UK.
„Wir verbringen 90 Prozent unserer Zeit in Räumen, und diese
Nach dem Rauchen ist die Luft­
verschmutzung in Großbritannien
der höchste Risikofaktor für einen
vorzeitigen Tod.
„Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass die Menschen vor den
Gefahren der Luftverschmutzung
gewarnt werden und Tipps erhalten, wie sie sich selbst schützen
und die Luftverschmutzung generell reduzieren können. Vielleicht
werden die Leute durch diesen
neuen Index und die App motiviert,
ihre tägliche Belastung durch Luftverschmutzung sowohl in Räumen
als auch draußen zu reduzieren“,
sagte Simon Birkett, Gründer und
Leiter von CAL, bei der Einführung
der App.
Birkett möchte erreichen, dass
die europäische Umweltorganisation oder die Weltgesundheitsorganisation die Einführung der App
auf internationaler Ebene unterstützt. Er ist sich sicher, dass die
App und „Clean Air in Cities ­Index“
die ersten sein werden, die ein
langfristiges öffentliches Gesundheitsrisiko aufzeigen.
Wie kann ich sie ausprobieren?
Die App „Clean Air in Cities“ können Sie
im Apple App Store unter http://itun.es/
i6xj69k herunterladen.
CAL (www.cleanairinlondon.org) hofft, in
naher Zukunft eine Desktop-Version zu
entwickeln. Camfil ist „Gold Sponsor“
von Clean Air in London und unterstützt
in erster Linie die Kampagne, das
Bewusstsein der Öffentlichkeit für
die Bedeutung der Raumluftqualität
zu wecken.
*Die WHO-Richtlinie liegt derzeit bei
10 μg/m3 für die gesamte PM2,5-Belastung. Jedoch konnte die Weltgesundheitsorganisation auch bei einer Belastung
von 8 μg/m 3 oder weniger keine
gesundheitliche Unbedenklichkeit für den
Menschen bescheinigen.
www.camfil.com