Juni 2016 - DPolG Bundespolizeigewerkschaft
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Juni 2016 - DPolG Bundespolizeigewerkschaft
Bundespolizei Ein herzliches Dankeschön sagen wir allen Wählerinnen und Wählern der DPolG und allen, die an unserem verbesserten Ergebnis durch ihr großes Engagement vor Ort beigetragen haben! DPolG Bundespolizeigewerkschaft geht gestärkt aus den Personalratswahlen 2016 hervor Die überaus fleißigen Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer der DPolG Bundespolizeigewerkschaft konnten sich am Tag der Auszählung in den meisten Bundespolizeidirektionen über einen kräftigen Stimmenzuwachs freuen. Insgesamt führte dies letztlich dazu, dass sowohl im Bezirkspersonalrat beim Bundespolizeipräsidium als auch im Hauptpersonalrat beim Bundesinnenministerium je ein Beamtensitz hinzugewonnen werden konnte. << << Gesamtpersonalrat in der BPOLD Berlin ab sofort mit DPolG-Mehrheit Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen konnte die DPolG Bundespolizeigewerkschaft in Berlin nun erstmals die Mehrheit der Sitze im dortigen Gesamtpersonalrat auf sich vereinigen und kann deshalb auch die oder den neuen Vorsitzenden < < Ernst G. Walter und Heiko Teggatz danken allen Wählerinnen und Wählern für das entgegengebrachte Vertrauen. des Gesamtpersonalrats stellen. Auch in den örtlichen Personalräten Berlins und Brandenburgs konnte die DPolG punkten. << Impressum: Redaktion: Jörg Stüven Tel.: 0174.8000887 [email protected] Geschäftsstelle und Redaktion: Seelower Str. 7 10439 Berlin ISSN 0943-9463 Echte Trendwende in Bayern und in Nordrhein-Westfalen In den bislang durch den Mitbewerber dominierten Gesamtpersonalräten bei den Bundespolizeidirektionen in München und in Sankt Augustin ist der Abstand zwischen den beiden großen Gewerkschaften deutlich geschrumpft. In beiden Gesamtpersonal räten konnte die DPolG je drei zusätzliche Sitze erringen. Der allgemeine Stimmenzuwachs in beiden Direktionen konnte nur durch den besonders engagierten Wahlkampf der vielen Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen Dienststellen vor Ort erreicht werden. Im Gesamtpersonalrat München fehlten diesmal sogar nur wenige Stimmen zur Mehrheit, und der große Flughafen München bleibt weiterhin in bewährter Hand des DPolGgeführten Personalrats mit unserem OV-Vorsitzenden Sven Stampfl an der Spitze. In Nordrhein-Westfalen verdanken wir das tolle Abschneiden neben der DPolG-Hochburg am Düsseldorfer Hauptbahnhof und einem deutlich verbesserten Ergebnis am Flughafen Düsseldorf auch der Mehrheit im neuen Personalrat Hamburg jetzt komplett in DPolG-Hand Nachdem der DPolG-Landesverband Hamburg ja bereits seit vielen Jahren die absolute Mehrheit in den dortigen Personalräten stellt, sind nun auch alle Personalräte der Bundespolizei in Hamburg komplett in DPolG-Hand. Die Kandidaten der DPolG Bundespolizeigewerkschaft erreichten sowohl in der Bundespolizei inspektion am Hamburger Hauptbahnhof sowie in der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Hamburg als auch am Flughafen Hamburg die Mehrheit in den dortigen Personalräten. Dabei veränderte unser ehemaliger Bezirksverbandsvorsitzende von Berlin/Brandenburg, Harald Schäfer, der erst seit kurzer Zeit OV-Vorsitzender am Flughafen Hamburg ist, mit einem hervorragenden Wahlergebnis im Handstreich die Mehrheitsverhältnisse am Flughafen zugunsten der 1 DPolG Bundespolizeigewerkschaft bei der nun verselbstständigten MKÜ sowie insbesondere unserem OV-Vorsitzenden am Flughafen Köln-Bonn, Norbert Witte, der die Mehrheitsverhältnisse im dortigen ÖPR durch einen wahren Erdrutschsieg von 4:5 auf 8:1 für die DPolG Bundespolizeigewerkschaft gedreht hat. DPolG (2) Aber auch in den meisten Gesamtpersonalräten gab es zusätzliche Stimmen für die DPolG Bundespolizeigewerkschaft. Ob in Berlin, München, Sankt Augustin, Hannover, Stuttgart, Bad Bramstedt oder Koblenz, überall gab es diesmal mehr Sitze für die DPolG Bundespolizeigewerkschaft als vor vier Jahren. Bundespolizei DPolG Bundespolizeigewerkschaft. << Mehrere ÖPR im Bereich des BPOLP nun mit DPolG-Mehrheiten Sowohl beim Bundespolizei-Flugdienst in Sankt Augustin als auch in den Außenstellen des BPOLP in BBS und SWT konnten die alten Mehrheitsverhältnisse erfolgreich gekippt werden. Der gesamte Bundesvorstand der DPolG Bundespolizeigewerkschaft bedankt sich nach diesem deutlich verbesserten Wahlergebnis nicht nur bei allen Wählerinnen und Wählern, sondern insbesondere bei den vielen Kolleginnen und Kollegen, die unsere Gewerkschaft als Wahlkämpfer und/oder Unterstützer vor Ort mit ihrem großen Engagement nun auch in den Personalvertretungen auf diesen erfolgreichen, zukunftsweisenden Weg gebracht haben. Wir sind davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und werden dies auch in den kommenden vier Jahren mit unseren Kandidatinnen und Kandidaten weiterhin erfolgreich unter Beweis stellen. Gewählt: Das sind die Vertreter der DPolG Bundespolizeigwerkschaft im Bundespolizeihauptpersonalrat Bundespolizeibezirkspersonalrat < < Von links nach rechts und von oben nach unten: Für die Beamten: Ernst G. Walter, Franz-Eike Lange, Jörg Stüven, Oliver Ehmsen, Heiko T eggatz, Jürgen Zimmermann, Beatrice Mitschke, Christian Notzon, H arald Schaefer. Für die Arbeitnehmer: Peter Poysel. < < Von links nach rechts und von oben nach unten: Für die Beamten: Heiko Teggatz, Anja Ducklauß-Nitschke, Klaus Spiekermann, Hermann-Josef Jütten, Ernst G. Walter, Horst Pawlick, Carsten Gröling, Andreas Michalik, Andree Zimmermann. Für die Arbeitnehmer: Peter Poysel. DPolG Bundespolizeigewerkschaft 2 > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 Bundespolizei MdB Wolfgang Bosbach und Bundesvorsitzender Ernst G. Walter ziehen an einem Strang Walter schrieb: „Der operative Polizeivollzugsdienst in der Bundespolizei muss umgehend von allen polizeifremden und administrativen Aufgaben ent lastet werden. Die zugesagten 3 000 neuen Stellen sind toll, bringen die Bundespolizei momentan aber keinen Schritt weiter, denn die Kollegen müssen erst noch ausgebildet werden. Entlastung geht kurz fristig nur durch die sofortige Einstellung zusätzlicher Unter stützungskräfte im Tarifbe reich. Durch den unterstützenden Einsatz an der Seite und unter Aufsicht der vollausgebildeten Polizeibeamten wäre es auch wieder möglich, die bislang wegen Personalmangels ge schlossenen Polizeireviere zu besetzen, für die Bürger vor Ort wieder ansprechbar zu sein und dem Rückzug der Bundes polizei aus der Fläche endlich Einhalt zu gebieten. Die durch die massenhafte Mi gration und die Anordnung von Binnengrenzkontrollen seit September 2015 für die Bun despolizei entstandene Belas tung ist vergleichbar mit der Belastung des BGS nach der Wiedervereinigung. Selbst die Kanzlerin hat die aktuelle Her ausforderung zu Recht mit der Situation nach der Wiederver einigung verglichen. Zur Entlastung der personellen Lage an den Grenzen wurden seinerzeit etwa 1 500 GUKs (Grenzpolizeiliche Unterstüt zungskräfte) in den BGS als Tarifbeschäftigte in Uniform zur Unterstützung der Polizei vollzugsbeamten eingestellt. Das war sehr erfolgreich! Die DPolG fordert bereits seit über einem Jahr vom BMI, zur raschen wirksamen Entlastung der Bundespolizei nach dem gleichen erfolgreichen Muster Von den nach der Wiederverei nigung eingestellten BUKs (Grenz- beziehungsweise Bun despolizeiliche Unterstüt zungskräfte) gibt es heute noch circa 900, unter anderem in zentralen Bearbeitungs stellen für Fahrgelddelikte eingesetzt. < < Wolfgang Bosbach (rechts) sagte Ernst G. Walter zu, seine Forderungen in die Politik zu tragen! jetzt erneut 1 000 zusätzliche Tarifangestellte einzustellen, die sehr schnell nach kurzer Ausbildung beziehungsweise Einweisung sowohl zur Erledi gung administrativer Aufga ben als auch zur Unterstützung der Polizeivollzugsbeamten im täglichen Dienst eingesetzt werden könnten. Durch zusätzliche Zivilkräfte (Tarifkräfte ab EG 5) könnten zahlreiche Polizisten von Auf gaben im administrativen Bereich, wie Eingabe von Anzeigen und Berichten im Ermittlungsdienst, Erstellung von Statistiken, Stundenerfas sungen oder sonstigen Auf gaben in Leitstellen und Führungsgruppen der Dienststel len (zum Beispiel Controlling und Öffentlichkeitsarbeit) ent lastet und für den echten Poli zeidienst freigesetzt werden. Durch zusätzliche Bundes polizeiliche Unterstützungs kräfte (BUK) (Tarifkräfte ab EG 5) in Uniform könnten die Sie alle verrichten wertvolle Arbeiten, für die ansonsten Po lizeibeamte eingesetzt werden müssten. Sie alle sitzen auf so genannten ,kw-Stellen‘ (künf tig wegfallend). Diese kw-Ver merke müssen im Haushalt 2017 vollständig beseitigt wer den, damit auch nach Aus scheiden dieser BUK in den Ru hestand dort wieder neue Zivilangestellte eingestellt werden können und keine Poli zisten dafür abgezogen wer den.“ Wolfgang Bosbach hat Ernst Walter zugesagt, seine Forderungen in die Politik zu tragen! > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 3 DPolG Bundespolizeigewerkschaft Polizisten – wie bereits nach der Wiedervereinigung erfolg reich praktiziert – bei ihren Routineaufgaben wie Durchsu chungen, ED-Behandlungen, Bewachungen und Personen transporten unmittelbare Ent lastung erfahren. Friedhelm Windmüller Nun hat der Bundesvorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft, Ernst G. Walter, das wohl bekannteste und einflussreichste Mitglied des Innenausschusses im Deutschen Bundestag, nämlich den ehemaligen Vorsit zenden MdB Wolfgang Bosbach von der CDU, um Unterstützung gebeten und ihm kurz und prägnant die Fakten, Schlussfolgerungen und Forderun gen der DPolG zur kurzfristigen Entlastung der Bundespolizisten mitgeteilt. Bundespolizei BAG Arbeit an der Spitze DPolG Bundespolizeigewerkschaft 4 Vorsitz, stellvertretender Vorsitz und die beiden weiteren Vorstandsfunktionen wurden mit DPolG-Personalräten besetzt. Es sind Detlev Junker als Vorsitzender, Elke Jentges als stellvertretende Vorsitzende sowie Klaus Schoubye und Markus Tümmeler als Vorstände. Bei den Personalratswahlen im April war es der DPolG gelungen, mit acht von elf Sitzen in den örtlichen Personalrat der Zentrale einzuziehen. „Dadurch, dass es der DPolG als < < Detlev Junker, Vorsitzender ÖPR < < Elke Jentges, stellvertretende Vorsitzende < < Klaus Schoubye, Vorstand < < Markus Tümmeler, Vorstand DPolG (4) Köln. Nach dem sehr guten Wahlergebnis für die DPolG in der Zentrale des Bundesamtes für Güterverkehr heißt es nun: „Ran an die Arbeit!“ Für eine nachhaltige Interessenvertretung der mehr als 600 BAG-Kolleginnen und -Kollegen hat der örtliche Personalrat nun die Weichen gestellt. einziger Gewerkschaft gelungen ist, in den örtlichen Personalrat der Zentrale einzuziehen, wird deutlich, dass der Sachverstand einer großen engagierten Interessenvertretung wie der DPolG durch nichts zu ersetzen ist“, so Junker. Detlev Junker dankte allen, die der DPolG ihre Stimme gegeben haben, und zugleich denen, die die Wahlen vorbereitet hatten und bis zum letzten Wahltag aktiv waren. Überstundenabbau muss neu geregelt werden DPolG-Forderung Freizeitausgleich für Überstunden schaffen – flexibel nach den Wünschen der Kolleginnen und Kollegen – und auch durch Langzeitarbeitskonten Für viele der fast drei Millionen Überstunden in der Bundespolizei muss Freizeitausgleich gewährt werden, und das ist auch gut so, denn die entstandene Belastung sollte grundsätzlich durch entsprechende Ruhephasen ausgeglichen werden. Aber selbst wenn Mehrarbeit ausgezahlt werden kann, sind die derzeit gültigen Stundensätze zwischen 14,16 Euro und 19,44 Euro vor Steuern viel zu gering, als dass viele Kolleginnen und Kollegen eine Auszahlung in Betracht ziehen. Schließlich ist die gemeinsame Zeit mit den > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 Familien und Freunden viel mehr wert ist! Das derzeitige Dilemma: Durch den permanenten Personalmangel ist es oft nicht möglich, den gesetzlich zustehenden Freizeitausgleich auch zeitgerecht in Anspruch zu nehmen. Und genau da lauert die Gefahr, denn angeordnete Mehrarbeit verfällt spätestens nach drei Jahren. Für die der Gleitzeit unterliegenden Beschäftigten dürfen derzeit nur maximal 40 Stunden ins Folgejahr übertragen werden. Wir sagen: Das darf auf keinen Fall so bleiben! Egal wie Überstunden entstanden sind – es muss allein in der Entscheidung der Kolleginnen und Kollegen liegen, ob Auszahlung oder Freizeitausgleich erfolgt. Die Mehrarbeitsvergütung muss auf mindestens 35 Euro pro Stunde angehoben werden. Zur Bewältigung des massiven Überstundenbergs bei der Bundespolizei muss darüber hinaus dringend ein echtes Langzeitarbeitskonto eingeführt werden, das für längerfristige Abwesenheitszeiten (zum Beispiel Sabbatjahr), für Erziehungs- und Pflegezeiten oder schließlich auch zur Verkürzung der Lebensarbeitszeit nutzbar sein soll. Auf diesen echten Langzeitarbeitskonten sollten dann alle Überzeiten und Mehrarbeit sowie auch Resturlaubstage eingezahlt werden können. Wir fordern ein sofortiges Ende der minutiös vorgeschriebenen verschiedenen Ausgleichsformen und damit ein Ende der Gängelei unserer Kollegen. Jeder muss selbstverantwortlich bestimmen dürfen, wie und wann er den von ihm über Soll geleisteten Dienst ausgleicht, völlig egal, ob es sich dabei um Mehrarbeit oder Überzeit oder um Urlaubstage handelt, die nicht genommen werden konnten. Nach Meinung der DPolG Bundespolizeigewerkschaft muss endlich Schluss sein damit, dass andere unser Leben durch bürokratische Hürden bestimmen! Bundespolizei Aktuelle Herausforderungen für die Bundespolizei In der WDR-Talksendung „eins zu eins“ erläuterte der Bundesvorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft, Ernst G. Walter, dem Fernsehpublikum im Gespräch mit Moderator Jürgen Zurheide die derzeitige Aufgabenfülle der Bundespolizistinnen und Bundespolizisten als die größte in der Geschichte der Bundespolizei. Wegen der besonderen Situation an den Grenzen aufgrund der massenhaften Einreise von Flüchtlingen seit Mitte 2015 sowie der zusätzlichen Maßnahmen aufgrund der steigenden Terror gefahr schieben die Kolleginnen und Kollegen inzwischen nahezu drei Millionen Überstunden vor sich her. gleitung randalierender Fußballchaoten an den unterschiedlichsten Orten in ganz Deutschland, wird die Bewältigung der bestehenden Tagesaufgaben in den Grenz- und Bahninspektionen für personell inzwischen stark ausgedünnte Dienststellen immer schwieriger. Viele Bahnpolizeireviere werden kaum noch besetzt und die Bundespolizei zieht sich dadurch immer mehr aus der Fläche zurück und ist für den Bürger nicht mehr ansprechbar. Wer immer mehr Aufgaben auf Kosten der ohnehin bereits überlasteten Kolleginnen und Kollegen erledigen will, macht die Bundespolizei letztlich kaputt!“ Walter beklagte: „Angesichts der immer größer werdenden Anzahl von Einsätzen zum Schutz von Demonstrationen und zur wöchentlichen Be Auf das Thema Flughafensicherheit und die vom WDR aufgedeckten Sicherheitslücken auf dem Flughafen Köln/ Bonn angesprochen, warnte Walter angesichts des hohen Levels der europäischen Luftsicherheitsstandards zunächst vor Alarmismus, wies aber gleichzeitig sehr deutlich auf die verschiedenen Gefahren hin, die durch eine immer stärkere Privatisierung im Bereich der Terrorabwehr entstehen können. Er forderte dabei erneut, die rein hoheitlichen Luftsicherheitskontrollen von Passagieren und Gepäck zur Abwehr von Terroranschlägen im Luftverkehr wieder in der alleinigen Zuständigkeit der Bundespolizei von eigenen Bundespolizeiangestellten wahrnehmen zu lassen. Zum Thema Technik mahnte der Gewerkschaftschef die immer noch völlig desolate digitale Funkversorgung in den Bahnhöfen an, die bereits zu lebensgefährlichen Situationen für die dort eingesetzten Bun- despolizisten geführt hat. Er forderte das BMI, die Bundespolizeiführung und vor allem die DB AG dazu auf, hier endlich zum Schutz der Kolleginnen und Kollegen die digitale Indoor-Versorgung auch in den Gebäuden und Anlagen der Deutschen Bahn sicherzustellen. Beim Thema Videoüberwachung wies Walter darauf hin, dass diese natürlich kein All heilmittel, aber eine absolut notwendige und sinnvolle Ergänzung im täglichen Dienst darstellt. Hier müsse noch vieles gerade vonseiten der Deutschen Bahn nachgebessert werden. In diesem Zu sammenhang begrüßte der Gewerkschaftsvorsitzende ausdrücklich auch die ersten Piloteinsätze der neuen Bodycams, die sowohl präventive, als auch repressive Wirkung entfalten. Das Thema Schutzausstattung und Bewaffnung nahm ebenfalls breiten Raum in der halbstündigen Talksendung ein. Hierbei erneuerte Walter seine Forderung nach Ausstattung der Streifenfahrzeuge mit schusssicheren First-responseHelmen, besseren ballistischen Schutzwesten der Schutzklasse 3+ oder 4 sowie ballistischen Schutzdecken und moderneren Maschinenpistolen. Das ganze Interview können Sie sich in aller Ruhe auf der Seite des WDR unter http:// www1.wdr.de/mediathek/ video/sendungen/eins-zu-eins/ video-flughafensicherheitgrenzschutz-terrorabwehr--die-baustellen-der-bundes polizei--100.html ansehen. > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 5 DPolG Bundespolizeigewerkschaft Screenshot WDR Flughafensicherheit, Grenzschutz, Terrorabwehr – die Baustellen der Bundespolizei Bundespolizei Bundesvorsitzender Ernst G. Walter beim OV Dortmund von hinten durch einen Hooligan bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt wurde und bereitstehende Kräfte nicht über Funk erreicht werden konnten, wurden die gravierenden Probleme mit dem Digitalfunk sehr deutlich. Rückzug aus der Fläche DPolG Der Besuch bei der BPOLI Dortmund zeigt erneut, dass noch viel zu tun ist, um endlich akzeptable Arbeitsbedingungen für unsere Kolleginnen und Kollegen zu schaffen – in Dortmund wie auch in den übrigen Dienststellen der Bundespolizei. DPolG Bundespolizeigewerkschaft 6 < < Peter Kurrath, PD Oliver Humpert, Ernst G. Walter, Hauke Reetz Ernst G. Walter besuchte auf Einladung des OV Dortmund die dortige integrative Flächeninspektion. Im Gepäck hatte er gute Nachrichten bezüglich der Reduzierung der Abordnungskontingente für Bayern und die Zusage der Politik, zusätzliche Einstellungen im Tarifbereich zur Entlastung der Polizeivollzugsbeamten zuzulassen. Bei angenehmer Gesprächsatmosphäre erläuterte Inspektionsleiter PD Humpert im Rahmen einer Präsentation, mit welchen massiven Problemen die BPOLI Dortmund zu kämpfen hat. Neben den vielen Einsatzschwerpunkten stand die hohe Belastung der Kolleginnen und Kollegen im Mittelpunkt des Vortrags, die nicht nur durch zahlreiche Abordnungen zu den unterschiedlichsten Dienststellen und Anlässen be- > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 gründet ist. Nach Meinung der DPolG ergibt sich diese im Wesentlichen aus dem viel zu geringen Personalansatz der nach einem nicht nachvollziehbaren Determinanten-System berechnet wird. Dass die BPOLI Dortmund im bundesweiten Vergleich in besonderem Maße betroffen ist, zeigt die hohe Zahl der temporär erforderlichen Revierschließungen, wobei ein Schließungsgrad von 20 bis fast 50 Prozent bei vier von sechs Bahnhofsrevieren inzwischen mehr Alltag als Ausnahme ist. Ernst G. Walter zeigte sich schockiert über diesen dramatischen Rückzug aus der Fläche. Neben der desaströsen Personalsituation und den daraus resultierenden Revierschließungen standen das Riesenproblemfeld Digitalfunk und die hohe Zahl an Gewaltdelik- ten zum Nachteil der Kolleginnen und Kollegen im Fokus der nachfolgenden Diskussion. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig darüber, dass es neben einer verbesserten Schutzausstattung im Hinblick auf mögliche Terrorlagen mindestens genauso dringend erforderlich ist, endlich die elementarsten Voraussetzungen für die Erfüllung des gefährlichen und belastenden Alltagsgeschäfts zu schaffen. Traurige Beispiele für die Gefahren des täglichen Dienstes sind die Vorfälle im Hauptbahnhof von Hannover am 27. Februar 2016 mit einem schwerverletzten und am 24. Dezember 2015 in Herborn mit einem ermordeten Beamten. Am Beispiel des erschütternden Vorfalls vom November 2014 im Essener Hauptbahnhof, wobei ein Angehöriger der MKÜ St. Augustin nach einem Fußballspiel Sehr beeindruckt zeigte sich unser Bundesvorsitzender Walter von der Professionalität, mit der die vielfältigen Fußballlagen trotz der hauchdünnen Personaldecke immer noch bewältigt werden. Durch etliche Beispiele wurde verdeutlicht, dass es sich bei einigen Hooligan-Gruppierungen im Bereich der Inspektion Dortmund de facto um kriminelle Vereinigungen handelt. W ichtig wäre es, dass diese Erkenntnis auch durch die Justiz bestätigt wird, damit die Bundespolizei über die dann zur Verfügung stehenden Rechtsgrundlagen endlich das notwendige Handwerkszeug zur Bekämpfung dieser kriminellen Gruppen erhält. Abschließend wurden neue Einsatzmöglichkeiten von zusätzlichen Tarifbeschäftigten in einer Flächeninspektion erörtert, um Polizeibeamte von administrativen Aufgaben zu entlasten. Denkbar wären hier Verwendungen zur Besetzung des BOS-Arbeitsplatzes in der 3-S-Zentrale, im Bereich Controlling sowie im Ermittlungsdienst, um dort in den Fällen der Massendelikte wie zum Beispiel Erschleichen von Leistungen oder auch bei ED-Behandlungen zu unterstützen. Nach intensiven und guten Diskussionen waren sich alle Teilnehmer der Gesprächsrunde einig, dass noch viel zu tun ist, um endlich akzeptable Arbeitsbedingungen für unsere Kolleginnen und Kollegen zu schaffen – in Dortmund wie auch in den übrigen Dienststellen der Bundespolizei. Bundespolizei DPolG fordert Die Vollzugsbeamten der Bundespolizei leisten seit Jahren einen vorbildlichen und herausragenden Dienst und das trotz immer mehr Aufgaben und immer weniger Personal. Wenn man nun in der Politik darüber nachdenkt, wie dies erst jüngst wieder in den Medien publiziert wurde, das Renteneintrittsalter pauschal auf 70 heraufzusetzen, dann muss zunächst einmal die Frage erlaubt sein, wie das für Menschen in manch praktischen und stark belastenden Berufen physisch und/oder psychisch überhaupt möglich sein soll und inwieweit dies auch ein Polizist nach 40 Dienstjahren faktisch noch leisten kann. Wie bitteschön soll denn die Handlungsfähigkeit im operativen Dienst der Bundespolizei noch sichergestellt werden, wenn unsere Kolleginnen und Kollegen künftig mit über 60 Jahren noch auf Streife gehen oder in geschlossenen Einsätzen eingesetzt werden müssen? Kein Polizist wird im hohen Alter noch wirksam einen Straftäter verfolgen geschweige denn in einen robusten Einsatz fahren können, ohne sich oder andere dabei zu gefährden. Selbst das aktuelle Pensionseintrittsalter im Polizeivollzugsdienst ist für die meisten Aufgaben in der Organisation bereits heute viel zu hoch. Verschiedenste wissenschaftliche Berichte wie zum Beispiel über den „Der Einfluss von Schichtarbeit und Schlafstörungen auf Entzündungsparameter“ aus dem Institut für Arbeitsmedizin der Universität zu Lübeck belegen eindeutig die hohe gesundheitliche Belastung, die durch den Schichtdienst entstehen kann. So ist die Häufigkeit von sogenannten „kardiovaskulären Erkrankungen und Schlafstörungen“ ebenso belegt wie die negativen Auswirkung des Wechselschichtdienstes auf das soziale Umfeld der Betroffenen und/oder deren Angehörigen. Wenn schon Kolleginnen und Kollegen jahrzehntelang Schichtdienst leisten und dabei die negativen physischen und psychischen Auswirkungen in Kauf nehmen müssen, dann ist gerade bei den betroffenen Polizisten eine besondere Fürsorge seitens der Politik angezeigt. Es kann nicht sein, dass Kollegen, die aufgrund jahrzehntelangen Schichtdienstes krank werden, frühzeitig in Pension geschickt werden und zum Dank dafür auch noch ihre Pensionsansprüche gekürzt bekommen. Aber genau das würde vermehrt passieren, wenn man das Pensionsalter weiter heraufsetzt, statt es für besonders belastende Berufe wie den des „normalen“ Polizeivollzugsbeamten endlich auf maximal 40 Dienstjahre zu begrenzen. Die DPolG Bundespolizeigewerkschaft fordert deshalb, allen Kolleginnen und Kollegen, die 40 Dienstjahre lang überwiegend Schichtdienst geleistet haben, künftig zumindest auf Wunsch die Möglichkeit der früheren Pensionierung bei voller Pension zu gewähren! Bundespolizisten verdienen Wertschätzung aus der Politik nicht nur in schönen Worten! Damit sie ihre Pension auch noch genießen können, muss die Politik jetzt endlich handeln! Personalsituation und Digitalfunk-Desaster Am 22. April 2016 erörterten die Bundestagsabgeordnete Irene Mihalic von Bündnis 90/Die Grünen, Ernst G. Walter als Vorsitzender der DPolG Bundespolizeigewerkschaft und Vertreter der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin im Bundespolizeirevier Gelsenkirchen zahlreiche Problemfelder. Hierzu zählten neben regionalen Themen insbesondere auch die völlig unhaltbaren Zustände, die sich aus einer nach wie vor katastrophalen „Indoor-Versorgung“ beim Digitalfunk in Bahnhofsgebäuden ergeben. „Diese können das Leben von Bundespolizisten nicht nur schwer, sondern auch ausgesprochen gefährlich machen“, so Walter. MdB Irene Mihalic, in deren Wahlkreis das Revier Gelsenkirschen liegt und die als Polizistin selbst vom Fach ist, kam auf Einladung von Hermann-Josef Jütten, Bundesvorstandsmit- glied der DPolG Bundespolizeigewerkschaft, um sich vor Ort ein Bild von der extrem hohen Auftragslage, dem niedrigen Personalbestand und den hohen Belastungen der Kollegin- nen und Kollegen zu machen. Am zweistündigen Gespräch im Revier nahmen Vizeprä sidentin Barbara Heuser, der stellvertretende Inspektionsleiter POR Sven Sroll, weitere Kolleginnen und Kollegen der Inspektion sowie der Bezirksverbandsvorsitzende Christian Notzon und Hauke Reetz als örtlicher Vertreter des DPolGOV Dortmund teil. Angesichts der ihr vorgestellten besonderen Einsatzproblematik bei der BPOLI Dortmund kritisierte die Sprecherin für innere Sicherheit bei der Grünen-Bundestagsfraktion erneut, dass jahrelang eine Personalpolitik betrieben worden sei, die Krisen und Einsatzspitzen unberücksichtigt ließ. Sie versprach, sich zur Entlastung der Beschäftigten neben der Unterstützung von Personalforderungen im Vollzugsbereich auch für die Einstellung zusätzlicher Tarifbeschäftigter einzusetzen, um damit kurzfristig personelle Entlastung zu ermöglichen. Ernst G. Walter kündigte an, sich wegen der katastrophalen Digitalfunkversorgung in den Bahnhöfen direkt an den Präsidenten der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) sowie an die Spitze der Deutschen Bahn zu wenden. „Überlebenswichtige Kommunikation darf nicht an Kosten scheitern. Wenn Bundespolizeibeamte bei ihren Einsätzen in Bahnhöfen wie vor kurzer > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 7 DPolG Bundespolizeigewerkschaft 40 Jahre Polizeivollzugsdienst sind genug – insbesondere den Schichtdienstleistenden muss früher die volle Pension ermöglicht werden Bundespolizei Diese Einschätzung wurde uneingeschränkt auch von Frau Mihalic geteilt. Sie will deshalb das deutschlandweite Problem der völlig unzureichenden Digitalfunkabdeckung in Bahnhofsgebäuden auch im politischen Raum thematisieren und auf die damit für die Kolleginnen und Kollegen verbundenen Lebensgefahren aufmerksam machen. DPolG Bundespolizeigewerkschaft 8 DPolG Bundespolizei Zeit im Bereich der BPOLI Dortmund in Lebensgefahr geraten, nur weil keine ausreichende Kommunikation mit den benachbarten Kräften möglich ist, dann ist das absolut nicht hinnehmbar. Hier müssen alle Verantwortlichen sofort handeln!“, so Walter. < < Hauke Reetz, Christian Notzon, Hermann-Josef Jütten, Ernst G. Walter, Irene Mihalic (MdB) (von links) DPolG-Forderung Ballungsraumzulagen schaffen – und dadurch den Wohnraum für unsere Kolleginnen und Kollegen auch in Großstädten wieder bezahlbar machen Die Beschäftigten der Bundespolizei, die an den Dienst stellen in den Metropolen Deutschlands eingesetzt werden, benötigen dringend finanzielle Unterstützung, um in diesen Ballungsräumen auch einen adäquaten Wohnraum anmieten zu können. Ohne Ballungsraumzulage können sich die Beamten aus Vollzug und Verwaltung des mittleren und gehobenen Dienstes und erst recht unseren Tarifbeschäftigten das Leben in München, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg, Berlin, Köln oder Düsseldorf fast nicht mehr leisten. Immer weiter weg müssen unsere Kolleginnen und Kollegen ziehen, wenn sie eine einigermaßen bezahlbare Wohnung finden wollen. Das aber wirkt sich auf elendig lange tägliche > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 Fahrtzeiten zum und vom Dienst aus, wodurch so viel Zeit vergeht, dass dadurch wiederum die gemeinsame Zeit mit der Familie und/oder Freunden zu kurz kommt. Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dann wieder einmal Fehlanzeige! Ohne Zweifel sind die Lebenshaltungskosten (Mieten, Nebenkosten, Lebensunterhalt und so weiter) in den Ballungsräumen, nehmen wir als Beispiele nur mal München oder Frankfurt, weitaus höher als in mittelgroßen Städten oder in ländlichen Regionen. Aber gerade in diesen Ballungsräumen wird immens viel Personal der Bundespolizei benötigt, so zum Beispiel an den beiden größten deutschen Flughäfen in Frankfurt/Main und München wie aber auch an den dortigen großen Bundespolizeiinspektionen, sei es an den Bahnhöfen oder bei der Bundesbank. Auch die Masse der Laufbahnabsolventen/-innen wird regelmäßig nach Abschluss der Ausbildung in gerade diese Ballungsräume versetzt, ohne dass die jungen Kolleginnen und Kollegen dafür in irgendeiner Form finanzielle Unterstützung erfahren. Für einen Polizeimeister beziehungsweise eine Polizeimeisterin, die in der Besoldung ihrer Laufbahn im unteren Bereich sind, bedeutet dies, dass ein Großteil der Bezüge für Wohnung und Lebenshaltungskosten draufgeht. Viele müssen deshalb schon zu Beginn ihres Berufslebens einer Nebenbeschäftigung nachgehen, um „überleben“ zu können. Das darf nicht sein! Was im Freistaat Bayern für die dortigen Landesbeamten bereits möglich ist, muss auch beim Bund und in der Bundes- polizei endlich möglich gemacht werden. Der Freistaat Bayern zahlt seinen Beschäftigten nach dem Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) eine Ballungsraumzulage unter der Maßgabe, dass sowohl der Sitz der Behörde oder Dienststelle als auch der Hauptwohnsitz im sogenannten „Verdichtungsraum München“ liegen. Der Grundbetrag der Ballungsraumzulage erhöht sich für jedes Kind, für das die oder der Betroffene Kindergeld erhält, nochmals um den sogenannten Kinderzuschlag. Der Bund muss hier schnellstens die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen schaffen, um das Leben in den Ballungsräumen auch für die Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei finanziell möglich zu machen. Nur so kann die Bundespolizei als Arbeitgeber auch in diesen Ballungsräumen auf Dauer attraktiv bleiben und genügend Bewerber rekrutieren! Bundespolizei Entlastungsgürtel gefordert Nach etlichen Beschwerden, vor allem von Kolleginnen, die über Schwierigkeiten mit dem Gewicht des vollbepackten Einsatzgürtels berichteten, fordert die DPolG Bundespolizeigewerkschaft einen sogenannten „Entlastungsgürtel“ auch für die Bundespolizei. Der Einsatzgürtel, mit dem die Bundespolizisten/-innen ausgestattet sind, drückt mit seinem nicht ganz unerheblichen DPolG Bundespolizeigewerkschaft < < Der Entlastungsgürtel soll vor blauen Flecken und Hautabschürfungen schützen. Gewicht und zusammen mit der Schutzweste so heftig auf die Hüftknochen, dass auf Dauer Schmerzen, blaue Flecken und Abschürfungen ver- ursacht werden. Die DPolG Bundespolizeigewerkschaft hat nunmehr erfahren, dass es bei der Landespolizei Schleswig-Holstein einen sogenann- ten „Entlastungsgürtel“ gibt. Dieser wird zwischen Einsatzgürtel und Klettgürtel getragen. Der Entlastungsgürtel ist breiter als der Einsatzgürtel, somit kann der Einsatzgürtel tiefer getragen werden, was eine bequemere Trageweise nach sich zieht. Kolleginnen der DPolG Bundespolizeigewerkschaft stehen gerne für einen Trageversuch zur Verfügung. DPolG-Forderung Vor dem Hintergrund der zusätzlichen Einstellung von 3 000 Dienstanfängern in die Bundespolizei in den nächsten drei Jahren wird die Bundespolizeiakademie weit über die Grenze des Machbaren mit der Ausbildung ausgelastet sein. Um auch die Ruhestandsdaten in den nächsten Jahren abfangen zu können, werden in Spitzenzeiten mehr als 2 500 Dienstanfänger jährlich in die Bundespolizei eingestellt werden müssen. Aus diesem Grund hat die DPolG Bundespolizeigewerkschaft dem Bundespolizeipräsidium bereits Anfang September 2015, also unmittelbar nach der Zuweisung der zusätzlichen 3 000 Stellen für den Haushalt 2016, einen umfangreichen Maßnahmenkatalog zur Aus- und Fortbildung zugeleitet und intensiv diskutiert. Eine zentrale Forderung bleibt die Einführung eines fachspezifischen Aufstiegs für die Bundespolizei. Einige Bundesländer verfahren so bereits seit einigen Jahren und das mit großem Erfolg! Im Land Brandenburg beispielsweise können Kolleginnen und Kollegen im Rahmen dienstbegleitender Fortbildung die Qualifizierungen für die nächst höhere Laufbahn erwerben. Bei Vorliegen aller erforderlichen Lehrgänge erfolgt dann der Aufstieg in die nächst höhere Laufbahn. Anders als bei den Attraktivitätsprogrammen I und II werden hier keine Dienstposten „gewandelt“, sondern bleiben als Beförderungsmöglichkeit nach erfolgtem Aufstieg erhalten. Der Polizeihauptmeister, der im Rahmen des DPolG – Fachspezifischen Aufstiegs zum Polizeikommissar ernannt wird, macht damit eine Beförderung eines POM zum PHM und eine Beförderung vom PM zum POM möglich! Was im Land Brandenburg für die dortigen Landesbeamten bereits möglich ist, muss auch beim Bund und in der Bundes- polizei endlich möglich gemacht werden. Spätestens seit der Neubewertung der Dienstposten im ODP der Bundespolizei gibt es zahlreiche Funktionen, die bereits heute eine Laufbahnübergreifende Planstellenstruktur besitzen. Beispielhaft sind hier die Dienstposten der KSB und des Ermittlungsdienstes genannt. Die Bundespolizei wird es sich in den nächsten Jahren nicht leisten können, Kolleginnen und Kollegen in langwierige Aufstiegsverfahren zu schicken, damit die Basis zu schwächen, Ausbildungspersonal und -kapazität in den AFZ zu binden und die Kolleginnen und Kollegen unnötigem Prüfungsstress auszusetzen. Dieses alles vor dem Hintergrund, dass nach erfolgreichem Aufstieg mit begrenzter Ämterreichweite die gleichen Funktionen wie zuvor wahrgenommen werden! Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf und setzen uns für eine schnelle Umsetzung des DPolG – Fachspezifischen Aufstiegs ein! > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 9 DPolG Bundespolizeigewerkschaft DPolG – Fachspezifischen Aufstieg ohne lange Abwesenheiten einführen und damit zugleich alle Beförderungsmöglichkeiten in den Laufbahnen verbessern Bundespolizei < < Winni Eisfeld bei den Einsatzkräften Einsatzbetreuung vor Ort << 1. Mai ewältigen. Unterstützt von b Anwärtern des ersten und zweiten Dienstjahres war unser Bezirksverband wieder zwei Tage unterwegs, um so einfach den Kräften die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdienen. An dieser Stelle möchten wir für die hervorragende Einsatzbewältigung einfach mal Danke sagen << Egal ob in Hamburg, Stuttgart oder Berlin, anlässlich des Maifeiertages und den damit verbundenen Großeinsätzen für die Polizei waren wir auch dieses Jahr wieder für Euch unterwegs. In Berlin waren mehrere parallele Einsatzanlässe wie die Baumblüte – das größte Volksfest Ostdeutschlands, die Walpurgisnacht, der 1. Mai mit Demonstrationen rechts wie links durch die Einsatzkräfte zu Bayern Wieder war ein DPolG-Betreuungsteam mit Horst Pawlik, Franz-Eike Lange und Winni Eisfeld für die Kolleginnen und Kollegen im Einsatzraum Passau unterwegs. Wir als DPolG haben unser Versprechen gehalten, denn wir sind für die Kollegen/-innen vor Ort, um alle zu betreuen und uns um die Probleme zu kümmern. Großes Lob von den Einsatzkräften unter anderem aus Deggendorf und den Anwärtern aus Oerlenbach für die Arbeit der DPolG vor Ort. Insbesondere wurde der direkte Draht von den Einsatzkräften über das Betreuungsteam der DPOLG zur Bundesleitung hervorgehoben. So gehen die Informationen der Basis direkt in die höheren Gremien. Unsere DPOLG-Vertreter aus dem GPR/BPR/HPR sind vor Ort und wissen, was an der Basis los ist. << Schleswig-Holstein Am 16. April 2016 fanden zeitgleich zwei größere Einsatzanlässe in Schleswig-Holstein mit Beteiligung der Bundespolizei statt. In Kiel spielte KSV Holstein Kiel gegen die Preußen aus Münster und in Bad Oldesloe fanden Kundgebungen von rechten und linken Gruppierungen statt. Insgesamt waren neben der Landespolizei auch über 400 Bundespolizisten im Einsatz. Auch beim Einsatz in Neumünster am 23. April 2016 war wieder ein Betreuungs team vor Ort und stand für einen Informationsaustausch zur Verfügung. Die DPolG Bundespolizeigewerkschaft war mit einem Betreuungsteam mit insgesamt fünf Einsatzbetreuern mit Kaffee, Kaltgetränken und Süßigkeiten in Kiel und auch in Bad Oldesloe vor Ort. Blieb es beim Fußballeinsatz in Kiel glücklicherweise ruhig, gab es in Bad Oldesloe leider erneut Gewalt gegen Polizeikräfte. In vielen Gesprächen mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort, wurde wieder mal deutlich, dass die dauernde Heranziehung von einzeldienstlichen Alarmkräften für solche Einsätze keine Lösung ist, nicht der BRAS 160 entspricht und von der DPolG Bundespo- DPolG Bundespolizeigewerkschaft (3) DPolG Bundespolizeigewerkschaft 10 Eine kleine Aufmerksamkeit, ein freundliches Lächeln, ein heißer Kaffee oder was Kühles zu trinken, aber auch ein offenes Ohr für die Probleme, wenn all das zusammentrifft, dann sind sie wieder unterwegs, die Einsatzbetreuungsteams der DPolG. Hier einige Beispiele: < < Immer willkommen – Einsatzbetreuung der DPolG > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 < < Engagiert und motiviert – das Team aus Berlin < < Seite an Seite lizeigewerkschaft weiterhin massiv beanstandet wird. Auch bei höchster Motivation und meist Freiwilligkeit der eingesetzten Kräfte geht es hierbei vorrangig um den Schutz und die F ürsorge unse rer doch überwiegend lebens älteren Kolleginnen und Kolle gen. Auch die Thematik der unterschiedlichen Handha bung bei der Versorgung mit Einsatzverpflegung muss hier bei nach unserer Überzeugung noch einmal überdacht wer den. Wir werden auch noch Einsatz betreuung durchführen, wenn die Personalratswahlen längst Geschichte sind, denn bei der DPolG Bundespolizeigewerk schaft ist das eine Selbstver ständlichkeit. Am 10. Mai 2016 wurden aus über tausend Einsendungen mit der richtigen Lösung die drei Gewinner des Kreuzwort rätsels aus der zweiten Wahl kampfzeitung der DPolG Bundespolizeigewerkschaft ge zogen. Die Gewinnerinnen und DPolG Bundespolizeigewerkschaft (3) Gewonnen! Gewinner freuten sich über je weils 100-Euro-Wertgutschei ne für den Media Markt: Die DPolG Bundespolizeige werkschaft dankt allen Einsen dern für die Teilnahme und gratuliert den Gewinnern! 11 DPolG Bundespolizeigewerkschaft DPolG Bundespolizei < < Annett Brunner, BPOLI See < < Thorsten Wischnewski (rechts), BPOLI FH München, erhält die Glück wünsche von Sven Stampfl, Vorsitzender des OV Flughafen München < < Doreen Kukuk, BPOLABT Duderstadt > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 Bundespolizei Bundespolizei Andreas Mönkemeyer verabschiedet < < Andreas Mönkemeyer (links) wird vom Dienststellenleiter Matthias Bick verabschiedet. Die bisher von der Generalzolldirektion – ServiceCenter Saarbrücken – bearbeiteten Beihilfe anträge werden seit 1. April 2016 vom Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen Datenbearbeitungs-Zentrum-Beihilfe – DZB 61300 Bad Homburg v. d. H. bearbeitet. Beihilfeanträge und sonstiger Schriftverkehr (unter anderem Heil- und Kostenpläne Zahner satz, Anträge Reha, Widersprü che, Anfragen und so weiter) sind seither ungeklammert und ungeheftet an das oben angeführte Bundesamt (BADV) einzureichen. Für die Bearbeitung der Beihil fe sind künftig die Formulare des BADV zu verwenden, wel che im Internet des BADV (http://wWw.badv.bund.de/ DE/Service/Formulare/start. html) abgelegt sind (Beihil feantrag, eine Ausfüllanleitung sowie die Anlagen und Merk blätter). Sollten Beihilfeberech tigte keine Möglichkeit haben, > DPolG Polizeispiegel | Juni 2016 keineswegs aktiver Ruhe stand – er möchte sich wei terhin in Eschwege engagie ren. Im örtlichen Personalrat des BPOLAFZ Eschwege sowie im Gesamtpersonalrat der Bun despolizeiakademie vertrat er stets die Interessen aller Be schäftigten in der Bundespoli zei. „Ich wünsche ihm alles Gute und viel Gesundheit für die Zukunft“, sagte Hartmut Hanecke als Bezirksverbands vorsitzender gegenüber dem POLIZEISPIEGEL. << Ulrike Göttsch zurück in der Bundespolizei Mit den Worten „Liebe Ulli, wir wünschen Dir für Deine neue Auf gabe viel Glück und natürlich auch viel Freude“, überreichte Oliver Ehmsen, Bezirksverbandsvorsitzender, Ulrike Göttsch nicht nur nachträglich eine kleine Aufmerksamkeit zum 25-jährigen Dienstju biläum, sondern konnte sie auch wieder in den Reihen der Bundes polizei herzlich willkommen heißen. Sie war im Rahmen der Reform III von der Bundespolizei zum Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel ge wechselt und jetzt wieder zur Bundespolizeiinspektion Kiel zurück gekehrt. Sie blieb der DPolG Bundespolizeigewerkschaft auch über die Jahre bei der neuen Behörde treu. < < Ulrike Göttsch und Oliver Ehmsen über das Internet das Formular auszudrucken, kann für Ihren ersten Antrag beim BADV das Antragsformular des Service- Center Saarbrücken verwendet werden. DPolG Bundespolizeigewerkschaft DPolG Bundespolizeigewerkschaft 12 Verlagerung der Bearbeitung von Beihilfeanträgen Seit dem 1. Mai 2016 befindet sich Andreas Mönkemeyer im Ruhestand. Er blickt nun auf Erfahrungen und Ereignisse von über 41 Dienstjahren zu rück. Als Vorsitzender des Ortsverbandes Eschwege und als Vorstandsangehöriger im Bezirksverband Bundespoli zeiakademie war er über Jahr zehnte für unsere Kolleginnen und Kollegen tätig und eine Institution der Gewerkschaft. Sein unermüdlicher Einsatz für die Gewerkschaft war und ist beispiellos und der Eintritt in den Ruhestand bedeutet Das DZB legt dem darauffol genden Bescheid ein BADVAntragsformular bei. Bis zum Ende des Jahres 2016 sollen alle Service-Center auf gelöst und die Verlagerung der Beihilfebearbeitung an das oben angeführte Bundesamt abgeschlossen werden. Die in frage kommenden Beihilfebe rechtigten werden hierüber in einem persönlichen Schreiben informiert. < Gedenktafel In den vergangenen Monaten verstarben unsere Mitglieder Hartmut Nevermann Bernhard Mierzwiak 06.02.1954 15.06.1955 23.03.2016 15.04.2016 Wir werden ihr Andenken in Ehren halten. BV BPOLAK Sen NI/HH/HB