Europäische Wirtschaftsakademie Madrid Annika

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Europäische Wirtschaftsakademie Madrid Annika
Europäische Wirtschaftsakademie Madrid
Annika Janssen
BWL - Personalmanagement
Auslandsemester April bis Juni 2015
DE MADRID AL CIELO
Nach Madrid ist nur noch der Himmel schöner, so lautet ein berühmtes Spanisches Sprichwort.
Diesem kann ich nur voll und ganz zustimmen! Mein Name ist Annika Janssen, ich studiere BWLPersonalmanagement an der DHBW Lörrach und habe mein 4. Theoriesemester an der Europäischen
Wirtschaftsakademie in Madrid absolviert. Bei der Planung von einem Auslandssemester gilt es
natürlich immer ein paar Dinge zu beachten, deshalb hoffe ich, dass der folgende Bericht euch die
Planung eures Auslandssemesters ein wenig erleichtert.
Vorbereitung
Wenn man ein Auslandssemester machen möchte muss zunächst geklärt werden, wohin man denn
gerne möchte bzw. in welchem Land das Auslandssemester stattfinden soll.
Da ich schon während meiner Schulzeit ein Jahr in den USA verbracht habe, wollte ich für mein
Auslandssemester die Chance nutzen, um eine andere Sprache zu verbessern. Daher fiel die Wahl auf
ein Spanischsprachiges Land. Die EWA Madrid passte hier perfekt, da sie die gleichen SemesterZeiten wie die DHBW Lörrach anbietet.
Die Europäische Wirtschaftsakademie in Madrid
Über die EWA muss gesagt werden, dass es sich hierbei
sozusagen um einen DHBW Standort in Madrid handelt.
So machen alle "einheimischen" Studenten der EWA auch
ein duales Studium in Kooperationen mit internationalen
Deutschen Unternehmen, wie zum Beispiel Mercedes
Spanien, Siemens oder Lidl. Die EWA ist eine
sehr kleine Universität, welche aus nur wenigen
Räumen in einem ehemaligen Kloster besteht.
In meinem Kurs waren wir insgesamt 15 Studenten,
davon waren sieben Gaststudenten aus Deutschland.
Dies hat alles seine Vor- und Nachteile. So lernt man die anderen sehr schnell kennen und knüpft
auch richtig gute Freundschaften, man hat einen sehr engen Kontakt zur Studiengangsleitung,
welche einem immer mit Rat und Tat zur Verfügung steht und auch die Vorlesungen sind sehr
individuell. Jedoch geht leider auch der Uni-Charakter total verloren und man fühlt sich noch mehr
wie in der Schule. Außerdem haben auch fast alle "einheimischen" Studenten mindestens ein
deutsches Elternteil und somit ist die Hauptsprache in der Klasse auch Deutsch und das Spanisch
bleibt etwas auf der Strecke.
Witzig ist vor allem, dass die meisten Dozenten aus Deutschland "eingeflogen" werden und die
Vorlesungen fast alle auf Deutsch sind. Deshalb hat man eigentlich immer eine Woche lang
Blockunterricht in einem Fach, was ich persönlich als sehr positiv empfunden habe, da man dann
wirklich in dem Thema drinn ist. Auch entspricht das Niveau der EWA 1:1 dem der DHBW und man
verpasst somit nur sehr wenig in Deutschland.
Bewerbung für die EWA
Um jedoch das Auslandsemester an der EWA Madrid machen zu können muss man sich zunächst
schriftlich mit Anschreiben, Lebenslauf, Notenbescheinigung und die Erlaubnis von
Studiengangsleiter und Ausbildungsbetrieb bei der DHBW Mosbach bewerben. Dort wird man
anschließend zu einem "Bewerbungsgespräch" eingeladen, welches zur Hälfte auf Spanisch und zur
anderen Hälfte auf Deutsch stattfindet. Hat man diese Hürde erfolgreich gemeistert, steht dem
Aufenthalt in Madrid nichts mehr im Wege.
Nach der Zusage gilt es nur noch das Learning Agreement mit dem Studiengangssleiter
abzusprechen. Dies ist jedoch nicht sehr schwer, da der Lehrplan der Studiengangsinhalte der EWA
Madrid sehr einfach und auf Deutsch auf der Homepage der Universität zu finden sind
(http://www.ewa-madrid.com/studium/studienplan/) und dem Lehrplan der meisten BWLStudiengänge sehr ähnlich. Es gilt zu beachten, dass vor allem für BWL-Industrie und BWLInternational Business ein sehr ähnlicher Lehrplan vorliegt. Bei allen anderen BWL-Studiengänge
kann man oft die Vertiefungsfächer nicht belegen. Hier muss dann mit dem Studiengangsleiter eine
Lösung gefunden werden (entweder eine Seminararbeit in dem jeweiligen Modul schreiben oder
auch die Klausur im nächsten Semester nachholen).
Ist dies alles geklärt gilt es nur noch die Flüge zu buchen, sich eine Wohnung zu suchen, einen
Reiseführer und ein Wörterbuch anzuschaffen und sich auf das bevorstehende Abenteuer zu freuen.
Wohnungssuche in Madrid
Mit der Wohnungssuche in Madrid sollte man schon früh latent beginnen. Zunächst werden einen
die Preise nämlich schockieren, da in Madrid ein kleines Zimmer für 500€/Monat in einer WG ganz
normal sind.
Jedoch kann man auch günstigere Zimmer finden, wenn man früh genug immer wieder auf den
hilfreichen Wohnungsmarktseiten sucht. Hier sind vor allem auch die zahlreichen Facebookgruppen
zu empfehlen, in welche täglich neue Wohnungsangebote gepostet werden. Eine weitere sehr
hilfreiche Seite ist www.idealista.com.
Viele Studenten sagen, dass man sich am besten für die ersten Tage ein Hostel nehmen und vor Ort
nach einer Wohnung Ausschau halten sollte, da man dann die Wohnungen besichtigen kann und
somit nicht "die Katze im Sack" kauft, denn viele Zimmer sehen auf den Bildern viel schöner aus als in
echt.
Ich habe mich auf Facebook umgeschaut und sofort eine nette WG gefunden,
bei welcher ich schon aus Deutschland aus den Mietvertrag unterschrieben
habe und alles auch perfekt gepasst hat. So war ich am Ende in einer 7er WG,
mit 3 Spanierinnen, einer Engländerin, einem Franzosen und einem Portugiesen.
Mein Zimmer war zwar klein, aber hat vollkommen
ausgereicht und wir hatten eine riesige Terrasse was perfekt war
um dort Abends zusammenzusitzen und zum Beispiel zu grillen.
Jedoch würde ich hier empfehlen, dies nur zu tun, wenn man wirklich ein
gutes Gefühl hat und mit der WG bzw. den Wohnungseigentümern
zum Beispiel schon geskypt hat.
Wohngegenden in Madrid
Meiner Meinung empfiehlt es sich gerade für EWA-Studenten ins Zentrum von Madrid zu ziehen, da
die EWA etwas abgelegen ist (Estación de tren Charmatin oder metro Bambu). Ein Tipp hierbei ist,
sich an der Metrolinie 1 zu orientieren, welche dann auch direkt zur Universität durchfährt.
Gute Viertel zum Wohnen sind beispielsweise Fuencarral (Metrostationen
Bilbao, ..) oder auch das Centro. Ich selbst habe in Argüelles gewohnt, auch
eine perfekte Lage. Zwar nicht direkt an der 1, daher musste ich jeden
Morgen ca. 10 min zur Metrostation laufen, aber genau zwischen dem
berühmten Univiertel (Ciudad Universitaria und Moncloa) sowie dem
alternativen Kneipenviertel (Malasaña) und dem Zentrum. Von dort aus
waren es eigentlich überallhin zu Fuß höchstens 30 min.
Eine weitere Empfehlung ist es sich eine spanische WG zu suchen,
da man hier sein Spanisch am besten verbessern kann und so
auch leichter mal mit Spaniern in Kontakt kommt und
deren Kultur so richtig kennenlernt.
Denn in Madrid gibt es sehr viele internationale Studenten
und es ist oft schwer mit Spaniern (vor allem den Frauen)
Freundschaften zu schließen wenn man für so eine kurze Zeit
nur in Madrid ist.
Leben in Madrid
Ich muss sagen, dass ich vor meinem Auslandssemester noch nie in Madrid war. Aber Madrid ist
aufjedenfall eine sehenswerte und sehr lebendige Stadt und ich war von Anfang an begeistert und
hab mich jeden Tag mehr in die Stadt verliebt.
Denn auch wenn Madrid mit seinen 3 Millionen Einwohnern zu einer der größten Städte Europas
zählt fühlt man sich dort total heimelig und sicher. Man kann bequem vieles zu Fuß ablaufen, die
verschiedenen Metrostationen sind oft schneller zu Fuß erreichbar als per Metro, da sie so nah
aneinander liegen. Das Metrosystem ist perfekt ausgebaut; der einzige Nachteil: die Metro schließt
um halb 2. Also wenn man in Spanien losgeht um zum Beispiel feiern zu gehen. Jedoch gibt es auch
Nachtbusse, die die ganze Nacht durchfahren, Taxis, die relativ günstig sind, man kann natürlich auch
immer laufen oder man feiert eben bis 6 Uhr durch, was die meisten Spanier machen :).
Wenn man Mittags durch die Straßen läuft ist alles schön ruhig. nur im Zentrum trifft man ab und zu
auf ein paar Touristen. Aber Abends erwacht die Stadt und Spanier, Internationale, Touristen, etc.
tummeln sich in den schönen Vierteln und Straßen Madrids. Egal zu welcher Uhrzeit man
Abends/Nachts auf die Straße geht, es ist immer was los.
Sehenswürdigkeiten in Madrid
Zwar gibt es in Madrid keinen Eiffelturm, keine Freiheitsstatur und auch kein Brandenburgertor,
dafür kann Madrid mit einem super süßen Bären als "Hauptattraktion" prahlen. In Madrid gibt es
viele kleine Sehenswürdigkeiten und man muss nur mit offenen Augen durch die Stadt laufen und
sieht schon sehr vieles. Vor allem im Centro tümmeln sich nicht nur die
beeindruckenden alten Häuser, sondern auch eine Vielzahl an
schönen Plätzen, Parks, die Opera und auch der Palacio.
Empfehlen kann ich nur gleich in den ersten Tagen bei einer
Free-Walking Tour mitzumachen, um Madrid und auch die
Geschichte Madrids gleich kennenzulernen.
Zu meinem absoluten Lieblingsplatz hat der Templo de Debot gehört.
Hier konnte man Abends beim Joggen oder Picknicken einen
wunderschönen Sonnenuntergang mit Ausblick auf Madrid oder auch
den Palacio und die Kathedrale Almudena haben. Auch der
Parque del Oeste war vor allem zum Joggen gehen wunderschön
und auch der Retiropark bot zahlreiche Sportaktivitäten und schöne
Plätze. Aber Madrid kann nicht nur mit schönen Parks auftrumpfen,
man kann hier natürlich auch super shoppen gehen, hat wunderschöne
Aussichten von diveresen Rooftopbars wie zum Beispiel den
Circulo de los Bellas Artes und auch für Kunstliebhaber
sind etliche Museen da, welche zu bestimmten Uhrzeiten
sogar kostenlos besichtigt werden können.
Feiern in Madrid
Es gibt Millionen von Cafes, Bars, Diskos, Restaurants, Plätzen, Parks, schöne Viertel die man nachts,
aber natürlich auch tagsüber genießen kann.
Vor allem für Erasmus-Studenten wird sehr viel angeboten und gerade das feiern kommt hier nicht
zu kurz. Wenn man also ein typischer Erasmus Student ist; dann geht man Montags zu Fucking
Monday in den Independence Club, davor gibts dann noch immer Salsakurs, sowie Salsa Musik.
Dienstags kann man dann entweder ausruhen oder sich zum BeerPong spielen treffen. Ein weiteres
Highlight an Dienstagen ist, dass es bei Taco Bell Bier für nur 50 cent gibt. Mittwochs gehts dann ins
Gabbana. Donnerstags ins Kapital, die größte Disko Madrids, die mit 7 Floors eher an ein altes Teatro
erinnert und am Wochenende kann man sich sowieso aussuchen in welchen der vielen Clubs man
gehen will, denn in Madrid ist für jeden Musikgeschmack was dabei, ob Techno, Indie, Hiphop,
Mainstream oder typische spanische Salsa-Musik, jeder kann hier die perfekte Location für sich
finden.
Reisen in Spanien
In Spanien kann man sehr gut reisen und vor allem die
Verbindungen von Madrid sind sehr gut. Denn nicht nur
alle Wege führen nach Rom, sondern natürliche
auch in die wunderschöne Metropole Madrid.
So werden sehr viele Trips von verschiedenen
Organisationen wie zum Beispiel bemadrid, smartinsider,
etc. angeboten. Hier kann man entweder
Tagestrips oder auch Mehrtägige Trips buchen.
Ich selbst war mit der Organisation in Avila
und Salamanca. Hier hat man sich am Bus getroffen
und wurde dann in die Städte kutschiert,
hatte dort etwas Aufenthalt und auch eine
Reiseführerin war inklusive.
Ansonsten habe ich sehr viele Trips selbst organisiert
und mir meist einfach einen Bus und ein Hostel mit
ein paar Freunden gebucht und dann haben wir
die Städte auf eigene Achse erkundet. Als Tagestrips
kann man vor allem Toledo, Segovia, Embalsee San Juan,
Cercedilla, La Pedrizia, ... empfehlen. Desweiteren war
ich noch auf einem Festival in Murcia, was ich jedem nur
empfehlen kann, in Malaga, in Sevilla und Cordoba,
sowie in San Sebastian. Alles wunderschöne spanische
Städte, welche aufjedenfall eine Reise wert sind!
Ein kleiner Tipp für selbst organisierte Reisen ist es, mit Spaniern in Kontakt zu treten. Vor allem in
Madrid wohnen sehr viele Spanier, die zum Beispiel aus dem Süden Spaniens, also aus Andalusien
kommen und dort Freunde haben, die dir liebend gerne ihre Heimatstadt zeigen. So hat mich in
Cordoba mein Tandem-Partner durch die Stadt gelotst und in Sevilla hat beispielsweise der Freund
von meiner Mitbewohner den Reiseführer gespielt und auch in San Sebastian haben mir meine
Klassenkameraden alle Insider-Tipps verraten :).
Tipps und Tricks
Metroticket: Für die Metro lohnt sich definitiv ein Abo. Wenn man unter 25 ist kann man sich das
Abono Joven für 35€ im Monat holen. Dazu muss man in eins der Metrobüros (Sol, Nuevos
Ministerios,…) und sich dort eine Art „Verbundspass“ ausstellen lassen. Wir hatten ziemlich Glück
und es war nicht viel los als wir dort waren. Allerdings habe ich oft sehr lange Schlangen gesehen,
weswegen sich eine Terminvereinbarung lohnt, um sich lange Wartezeiten zu ersparen.
Handy: Am günstigsten ist es, wenn man sich eine Prepaidkarte (z.B. von Orange holt). Diese kann
man in jedem Supermarkt aufladen und sich schon für 3€ im Monat eine Internetflatrate dazu
kaufen.
Kreditkarte: Um bequem überall Bargeld abzuheben lohnt sich auf jeden Fall eine Kreditkarte,
möglichst eine mit der man im Ausland kostenlos Bargeld abheben kann. Die gibt es bei den
deutschen Banken meist schon für 10-20€. Das rechnet sich für die Zeit sicherlich.
Shoppen: Man sollte unbedingt bei der Anreise noch Platz im Koffer lassen für neue Kleidungsstücke.
Spanien eignet sich super zum Shoppen. Klamotten und Schuhe gibt es hier in riesiger Auswahl und
zu günstigen Preisen.
Skripte: Man kann an der EWA nicht wie in Deutschland umsonst drucken oder kopieren. Deswegen
lohnt es sich zumindest einmal die Skripte schon vorher zu drucken, die man vor Semesterbeginn
zugeschickt bekommt. Ansonsten gibt es aber auch in Madrid viele Copyshops, die Rabatte für
Studenten anbieten.
Spanisch: Da man in der Uni meist nicht allzu viel Spanisch spricht, weil die meisten Vorlesungen auf
Deutsch sind, sollte man sich unbedingt eine WG suchen, in der zumindest ein paar
spanischsprechende Mitbewohner leben. Zudem habe ich mich noch mit einem Tandempartner
wöchentlich getroffen, mit dem ich dann spanisch gesprochen habe und der mir ganz Madrid gezeigt
hat :).
Eine sehr hilfreiche Seite für den Anfang ist auch: www.bemadrid.com
Fazit
Zu guter Letzt ist zu sagen, dass ich jedem an der DHBW Studierendem ein Auslandssemester
empfehlen würde. Es ist zwar auch mit viel Aufwand verbunden, gerade auch was das Anrechnen
von vielen Fächern betrifft, jedoch ist die Erfahrung, die man in einem anderen Land sammelt und die
Leute die man dort kennenlernt, das aufjedenfall Wert. Wenn ich nochmal die Wahl hätte würde ich
mich sofort wieder für die EWA in Madrid entscheiden, denn ich hatte mit unter die besten 3
Monate die man sich vorstellen kann :) und das Beste an der EWA ist, dass man sich seine
Klassenkameraden mit nach Deutschland nehmen kann :). Also, Run Baby Run und bewerbt euch für
ein Auslandsemester :).
Wenn ihr Fragen zum Auslandsemester bzw vor allem zu einem Aufenthalt in Madrid habt könnt ihr
mich natürlich jederzeit gerne kontaktieren: [email protected]