Big Up! Magazin Nr.8 pdf

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Big Up! Magazin Nr.8 pdf
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WERBUNG
RED STRIPE
WB072007
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BIG UP NICE
AGAIN
INHALT
Ihr haltet sie in Händen - die dicke, fette
Ausgabe Nr. 8 der BigUp! 52 Seiten stark und
bis zum Platzen gefüllt mit Exklusiv-Interviews,
Berichten, Reviews und vielem mehr.
04 INHALT
Mit dieser Ausgabe wollen wir Euch einige
der heimischenArtists vorstellen, die sich
musikalisch nicht mehr hinter der international
Konkurrenz verstecken müssen - allen voran
Kimoe, der bereits mit Sean Paul , Culcha
Candela, Turbulence und unzähligen anderen auf Tour war und in diesem Sommer
endlich sein von vielen lang erwartetes Album
„Streben nach Glück“ veröffentlicht.
12 PERFECT
Martin Zobel gehört ebenfalls zu den jungen
Artists, die mit einem neuen Album präsent
sind. Allein mit seiner Akustik-Gitarre gibt‘s
Songwriter-Tunes vom allerfeinsten auf die
Ohren, die man sich gerade in der heißen
Jahreszeit, ob beim BBQ oder am Baggerloch,
auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.
mit stift und zettel
06 KIMOE
vom streben nach glück
my name is nobody
16 MARTIN ZOBEL
weniger ist mehr
20 DON BONN
neapolitanische strukturen
24 MARLENE JOHNSON
28 OKADA
supersound
32 RHAATID
real rastafari livity
Weiter geht‘s mit Don Bonn, der mit seiner Band, der Mafia, schon so manche
Konzertbühne unsicher gemacht hat und
wahrscheinlich den stilsichersten Auftritt der
deutschen Reggaeszene für sich beanspruchen darf.
34 DER EU-FÜHRERSCHEIN
Außerdem stellen wir Euch die CrossoverReggae-Band Rhaatid und die Frankfurterin
Marlene Johnson vor und sprachen zu guter
Letzt mit dem einzig wahren Hand Cart Bwoy
Perfect - viel Spaß beim lesen!
people unite under graffiti art
BigUp!
und die berüchtigte mpu
36 BANG-A-RANG FESTIVAL
busy signal + wu-tang clan
38 WORLD PEACE WALLS
42 REVIEWS
46 KOCHEN
47 FESTIVAL-GUIDE
49 ON TOUR
www.bigupmagazin.de
50 IMPRESSUM
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Im August erscheint endlich das langerwartete
Album von dir. Wie wird es heißen und auf
welchem Label erscheint es nun?
Mein Album trägt den Namen „Streben nach
Glück und wird am 08.08.08 veröffentlicht.
Vorher kommt noch meine Teaser-Single
„Highlights“ als Download und 7-Inch. Release
ist der 11.Juli, direkt an meinem Geburtstag.
Beides kommt über Skycap/Roughtrade in
Zusammenarbeit mit Rootdown. Alles gute,
ambitionierte Leute.
Warum kommt dein Album erst jetzt?
Ja stimmt, über drei Jahre ist es nun schon wieder her, dass ich meine EP released habe. Das
ist schon eine lange Zeit, aber ganz ehrlich, für
mich vergingen sie wie im Flug. Ich war ja auch
nie untätig gewesen, ganz im Gegenteil, ich
war sogar sehr aktiv. Ich habe mit Greg Danielz
an Songs für das Album gesessen, wir haben
zusammen viel produziert und geremixed, auch
viel für andere Künstler. Kollabos, Projekte etc.
Dann kommen Gigs und sonstiges dazu und aus
Wochen werden Monate und aus Monaten
Jahre. Und dann habe ich halt auch einen
sehr hohen Anspruch, an dem, was ich mache
und da arbeitet man halt auch sehr präzise an
seinen Songs, überlegt sich genau, wie man sie
schreibt, performed, aufbaut und arrangiert.
Ich bin da sehr perfektionistisch. Was mir allerdings auch manchmal etwas im Wege steht.
Wenn es zum Beispiel um Selections geht, muss
man oft schnell funktionieren. Das klappt auch,
aber ich bin oftmals im Nachhinein nicht mehr
sehr zufrieden, weil ich mir die Sachen dann
anhöre und denke, „na ja, das hätte ich auch
besser ausdrücken können“ oder „hier wäre es
eigentlich viel cooler gewesen, wenn ich noch
ein paar Chor-Stimmen oder eine Bridge eingesungen hätte“ etc. Künstlerkrankheit!
Wie würdest du den Sound deines Albums aus
deiner Sicht beschreiben?
Das ist eine gute Frage. Ich finde, dass der
Sound des Albums sehr eigenständig geworden
ist, sehr klischeefrei, was mich sehr freut, da mir,
wie gesagt, der künstlerische Ausdruck sehr
wichtig ist. Es sind Dancehall- und Modern-Roots
Songs, die aber eine sehr eigene Handschrift
haben, sei es durch meine Art des Songwritings
oder durch die teilweise unkonventionelle Art
der Produktionen, mit viel Liebe fürs Detail. Also
als Künstler bin ich sehr zufrieden, dieses Album
ist absolut ein Kimoe-Album. Ob es dadurch ein
gutes Reggae- oder Dancehall-Album ist, steht
auf einem ganz anderen Blatt. Das kümmert
mich allerdings auch ehrlich gesagt sehr wenig.
Hör dir mal zum Beispiel das Jamrock-Album
von Damian Marley an. Ein unglaublich gutes
Album. Kreativ und innovativ, genau mein
Fall. Aber ist es dadurch eines der besten
„Reggae“-Alben? Keine Ahnung. In erster Linie
ist es mein Anspruch gute Musik zu machen,
nicht ein gutes Genre-Album zu kreiern. Wenn
es das letztendlich trotzdem geworden ist,
um so besser!
Wovon handeln die einzelnen Songs?
Vom Streben nach Glück. In den unterschiedlichsten Fassetten. Die Songs sind überwiegend
conscious. Auch wenn einige DancehallNummern drauf sind. Eines haben aber alle
Tunes gemein: Sie sollen etwas Positives, etwas
Aufbauendes vermitteln, selbst wenn sie beim
ersten Hören „nur“ wie ein Bashment-Tune
scheinen. Für mich selbst steckt aber viel mehr
dahinter: Die ganzen Leute, die tagein, tagaus
arbeiten müssen, um ihren Lebensbedarf decken zu können, und sich die ganze Woche auf
die Party am Samstagabend freuen, bei der
sie ihren Stress abbauen können. Gerade die
Leute in meinem Alter haben Zukunftsängste
oder Stress im Job - da finde ich es wichtig, den
Leuten etwas positive Energie zu geben und
sie wieder aufzubauen. Das ist in 99% der Fälle
meine Ambition. Bei dem anderen 1% kommt
dann so eine Egotrip-Nummer wie „Highlights“
bei raus! (lacht)
Wie reagierst du auf manche Vorwürfe, wie z.B.
du wärst zu Pop Musik orientiert?
Das lässt mich kalt. Was ist schon „Pop Musik“? Wenn man mich für einen Pop-Künstler
hält, weil ich sehr detailverliebt bei meinen
Songs bin und immer versuche, das maximale
dabei rauszuholen und nicht nur mit StandardKram zufrieden bin, dann bitte, dann bin ich
eben für diese Leute ein Popkünstler, hab ich
gar kein Problem mit. Machen wir uns doch
nichts vor, das ist doch letztendlich auch alles
Geschmackssache. Ich mag keine Pfefferminzdrops, Millionen andere lieben sie. Mich
zwingt keiner die Drops zu futtern, ich zwinge
niemanden, meine Songs toll zu finden. Für
deren Geschmäcker gibt es genug andere
Künstler, so einfach ist das.
Eigentlich kommst du ja vom HipHop, wie kamst
Seite
du dann zum Reggae und welchen Einfluss hat HipHop
jetzt noch auf dich, deine Songs und Texte?
Was soll ich sagen, ich bin mit HipHop aufgewachsen,
es ist ein Teil meiner Jugend aber musikalisch habe ich
eigentlich schon immer gesungen. Damals auf HipHopBeats, heute auf Reggae-Riddims. Das allerdings auch
schon seit gut 8 Jahren. 1998 habe ich Ganjaman
kennen gelernt, der zu der Zeit schon sehr aktiv im
produzieren war. Bei ihm im Studio habe ich dann auch
die ersten „Reggae“-Songs aufgenommen. Später
hatten wir dann das Projekt „Die Brandstifter“, bei dem
auch Mr.Reedoo (heute Culcha Candela) und noch
ein paar weitere Mitstreiter am Start waren. Man darf
auch einfach nicht vergessen, dass es 1996, zu der Zeit,
wo ich angefangen habe zu singen, noch gar keine
richtige „Reggae-Szene“ gab und schon gar nicht
für deutschen Reggae. Keine Reggae-Festivals oder
sonstiges. An einer handvoll Orten in Berlin gab es Mitte
der Neunziger Reggae-Partys wie zum Beispiel Deeroys
Urban Bass-Reggae Night oder die Partys im Subground.
Und das ein bis zwei Mal im Monat. Heute ist in Berlin
jeden Abend irgendwo was los, jährlich kommen neue
Festivals und werden immer größer und besser besucht.
Es hat sich also einiges getan.
Wenn du früher als Artist auftreten wolltest, dann hast du
auf HipHop-Partys gespielt. Allerdings war das damals
auch kein Unding, da die HipHop-Szene ja auch noch
viel mehr conscious war. Heutzutage wäre das ja alles
kaum noch denkbar. Aber ich muss sagen, HipHop ist
trotzdem noch irgendwo in meinem Herzen, wie eine
Jugendliebe. Nur das man sich halt in den Jahren in
vielen Gesichtspunkten auseinander gelebt hat.
Wie kam es zu den Features auf dem neuem Album?
Sie waren einfach nicht zu verhindern. Ich habe mich
anfangs noch dagegen gewehrt, aber die Kraft war
zu groß! (lacht) Nein, mal im Ernst, es ist Schicksaal. Wir
haben uns in den letzten Jahren kennen gelernt, waren
geflashed von einander und der Rest ist Geschichte.
Obwohl, die Sache mit Dodo ist natürlich eine Ausführung
wert, da es ohne die Conjahs Fiyah-Party in Köln, bei
der wir beide gebucht waren und gut gefeiert haben,
vielleicht nie zu dieser Kollabo gekommen wäre. Der
Song ist also deine Schuld Chris!
Wer hat neben dir alles am Album mitgearbeitet, woher
kamen die Riddims?
Die Riddims kommen zu 80 Prozent von meinem Kollegen
Greg Danielz, für mich einer der besten Produzenten
überhaupt, ohne Scheiß! Der Rest kommt von Ganjaman,
Sam Gilly (House of Riddim), Krutsch und Irievibrations.
Ganjaman muss ich hier auch noch einmal lobend
hervorheben. Er hat sich trotz seines großen Zeitmangels,
wegen der Arbeit an seinem eigenen Album, echt
Seite
gut rangesetzt um bestmögliche Ergebnisse
zu erzielen.
Welche Erwartungen hast du jetzt mit dem
Album im Gepäck?
Seltsam, die Frage wird mir öfter gestellt. Na
was Popstars so erwarten, Sektbäder und den
Kühlschrank voller Kaviar. Scherz! Ich erwarte
gar nichts. Musik ist die einzige Sache bei mir,
wo der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ für mich
total passt. Es gibt kein Ziel. Ich liebe es Musik
zu machen, ich liebe es mit Greg im Studio zu
sein und neue Songs zu kreieren, ich liebe es
mit den Leuten auf den Konzerten zu feiern.
Das Album ist also nicht unbedingt das Ziel,
sondern eine Dokumentation des Weges der
letzten drei Jahre. Und außerdem mache ich
mir ja mit dem Album auch selbst ein gutes
Geschenk zum Geburtstag. Ich würde mich
natürlich sehr freuen, wenn bei den Leuten
am 11.Juli die selbe Musik läuft, wie auf meiner
Party und sie somit geistig mitfeiern.
Glaubst du daran, dass du mit deinen Texten
etwas in den Köpfen der Hörer bewegst?
Ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Man hat
auch eine gewisse Verantwortung als Künstler.
Als ich damals die 2 Nummern für das Brandstifter-Album aufgenommen habe, hab ich nach
dem Release krasses Feedback bekommen.
Die Songs waren recht pessimistisch und ich
hatte dann Mails und Gästebuch-Einträge von
Leuten bekommen, die sich da voll darin wieder
gefunden haben. Das Ding war nur, die Songs
kamen 3 Jahre, nach dem ich sie geschrieben
habe raus. Ich war längst aus meiner Depristimmung raus, in der ich war und habe auch gelernt, mit den Situationen umzugehen, die mich
damals belastet haben. Und jetzt schreiben dir
auf einmal Leute, dass es ihn auch so gehen
würde. Da hatte ich irgendwie ein schlechtes
Gewissen, meine „Altlast“ abgeladen zu haben
und sie dann damit allein gelassen zu haben.
Die psychologische Wirkung eines Songs ist
mir dadurch erst einmal richtig bewusst geworden. Ich habe meinen „Seelen-Müll“ mit
ihnen geteilt, aber keinen Weg gezeigt, ihn
zu entsorgen, abgesehen davon, dass ich es
zu der Zeit selbst nicht wusste. Das hat meine
Schreibweise nachhaltig beeinflusst. Mir hat
die Art von Rio Reiser gefallen, in seinen Texten
Missstände aufzugreifen, aber im Refrain immer
wieder, das Gefühl zu geben, „hey, gemeinsam
schaffen wir das“, das war eine Art, die ich für
weitaus sinnvoller und produktiver empfand.
Das ist übrigens auch etwas, dass ich an dem
aktuellen Rapgeschehen kritisiere. Viele Rapper
erzählen den Kids, dass alles scheiße ist und
lassen sie mit diesem bitteren Gefühl alleine.
Und der Frust wird größer, anstatt, das diese
vorhandenen Energien neu kanalisiert werden,
um sie für positive Veränderung zu nutzen.
Was würdest du dir wünschen, was der Hörer
empfinden und denken soll, wenn er dein
Album hört?
Für den Anfang reicht es mir, wenn er es sich
holt! (grinst) Aber im Ernst, es würde mich
freuen, wenn die Hörer eine Stunde lang gut
unterhalten worden sind. Im besten Fall so, dass
sie viele weitere Stunden davon unterhalten
werden wollen und im aller besten Fall, ein
Album zu hause haben, von dem sie ein oder
zwei Jahre später sagen „oh ja, dieser Sommer
war geil, ich hab dies und jenes gemacht und
das Album hat mich dabei begleitet“. Wenn
ich heute das „The Score“ Album von den
Fugees höre, bin ich wieder 16. Ich sehe Bilder
und Gesichter vor mir und rieche sogar fast den
Frühling. Und das war für mich vor 12 Jahren.
Krass, was Musik bewirken kann.
Wie eng bist du mit Soundsystems hier in
Deutschland verwurzelt bzw. verfolgst du das
Geschehen in der Szene?
Natürlich verfolge ich, was da so geht. Die
Soundsystems sind das Fundament der Reggae-Szene. Ohne diese verrückten Jungs und
Mädels da draußen, die sich die ganzen Nächte um die Ohren schlagen, um der Massive
einzuheizen, gäbe es hier gar keinen Reggae.
Sie spielen die Tunes und machen sie zu Untergrund-Hits. Oftmals sind es die Sounds, die
die Veranstaltungen machen und die Künstler
buchen. Kommerziell gesehen ist Reggae hier
viel zu uninteressant für die großen Medien, die
supporten das gar nicht, außer, wenn etwas so
groß geworden ist, dass sie nicht mehr daran
vorbei kommen. Die Sounds halten Reggae
hier am Leben. Big up an alle Soundsystems da
draußen, die positive Vibes verbreiten!
Live hat man dich ja schon als Support für
Sean Paul, Culcha Candela, Turbulence, den
Freestylers (UK) und auf unzähligen Konzerten
und Festivals in Deutschland, Österreich und
der Schweiz bewundern können. Was für
Erfahrungen hast du da gesammelt bzw.
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sind für dich einige Auftritte ganz besonders in
Erinnerung geblieben?
Ja klar. Ich habe großartige Künstler und Menschen kennen gelernt. Mit Sean Paul oder Culcha
zu spielen war natürlich ein krasser Eindruck,
wenn du in ausverkauften Riesenhallen spielst
und die Massive so tobt, dass du dir genau
überlegst, ob du noch mal um ein bisschen
Lärm bittest, weil die Mädels so laut sind, das es
dich da vorne von der Bühne bläst. Aber auch
so Dinge wie, das ich nach einem Festival noch
mit Desmond Dekker und na Menge netter Leute
in einem Pub saß und ein Bierchen getrunken
habe. Es war großartig ihn noch mal zu Lebzeiten
erlebt zu haben. Er war ein so umgänglicher und
cooler Typ. Schon ein krasser Selbstdarsteller
aber ohne jegliche Allüren im Umgang mit
den Mitmenschen, das hat mich beeindruckt.
Ansonsten ist das Tour-Leben immer irgendwie
nice. Ich war in den geilsten Hotels und in den
abgeranztesten Bruchbuden und alles war ein
Erlebnis wert. Solange du nette Leute triffst, oder
mit den richtigen unterwegs bist, ist das alles
großartig. Deswegen bin ich zum Beispiel auch
gerne immer mit festem Selecta unterwegs, das
ist jedes Mal wie Klassenfart. Big up AJ!
Deine ersten Aufnahmen hast du noch in englischer Sprache gemacht, nun auf deutsch.
Reggae in Deutschland hat in den letzten Jahren
einen großen Aufstieg erlebt, nicht zuletzt durch
Bands wie Seeed oder jüngst Culcha Candela.
Wie siehst du die Entwicklung der Szene? Versuchst du auch ein Stückweit auf den Zug mit
aufzuspringen?
Meinen letzten englischen Text habe ich, abgesehen von meinen verwendeten Anglizismen,
vor 12 Jahre geschrieben. Seitdem singe ich
auf deutsch. Aber zu deiner Frage ob es irgendwelche Züge gäbe, auf die man aufspringen
könne. Ich denke, da ist nichts zum Aufspringen,
für niemanden. Wenn du es nicht schaffst als
Individuum und Künstler wahrgenommen zu
werden, wirst du nicht weit kommen. Es kann
dir natürlich helfen, als Support zu spielen oder
Kollabos zu machen, aber wenn du nicht fit bist,
interessiert das keinen Menschen, du musst auch
da in deiner Eigenart überzeugen. Wenn du auf
einen Zug aufspringst, wirst du immer nur dran
hängen und auf den gelegten Gleisen mitfahren,
das Monopol bleibt bei dem Zugbesitzer. Du
brauchst deinen eigenen Zug, musst neue Wege
gehen, neue Energien ins Geschehen bringen.
Und weißt du, was das gute daran ist? Das
genau das, die Szene belebt und voran treibt.
Das hält vital, fördert neue kreative Prozesse und
Entwicklung. Wenn sich dieser „Sportsgeist“ noch
mehr entwickelt, so das die Künstler schauen,
wie sie in der Umsetzung ihrer eigenen Ideen
und Gefühle zu einem Song immer besser, prägnanter und präziser werden, denke ich, dass
sich da durch aus noch einiges tun kann. Gute
und innovative Musik wird sich durchsetzen, da
bin ich mir sicher.
www.kimoe.de
www.myspace.com/kimoe
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Greg Rose a.k.a. Perfect, dürfte spätestens seit
seinem 2006 veröffentlichten Album „Giddimani“, das auf dem Wiener Label DHF Records
erschien, jedem Reggae-Fan ein Begriff sein.
Der Bobo-Dread aus St. Ann / Jamaica, dem
mit seiner Single „Hand Cart Bwoy“ der große
Durchbruch gelang und der als einer der viel
versprechendsten jungen Reggae-Künstler
gesehen wird, trägt seinen Namen mehr als zu
Recht, denn Perfects Singjay- und Lover-Style
auf Roots und Dancehall-Riddims überzeugt
einen sofort. Gerade seine Vielseitigkeit und
das Potential, auch harte Riddims (wie jüngst
den Sidewalk University) für Hit-Tunes zu nutzen, sprechen ein breites Publikum an. Auch
Irie Vibration aus Österreich erkannten von
Anfang an seine Qualitäten und produzierten
mit ihm das demnächst erscheinende Album
„Born Dead With Life“. Da wir etwas mehr über
seine aktuellen Songs und „Giddimanis“ Leben
in Erfahrung bringen wollten, nutzten wir die
Gelegenheit und stellten dem jungen Sänger
ein paar Fragen, die er uns freundlich und
fröhlich am Telefon beantwortete.
Erzähl uns ein bisschen von deiner Kindheit,
von deinen Roots…
Ich bin in einem kleinen Bauerndorf namens
Bamboo aufgewachsen, bei meinen Eltern,
zusammen mit meinen 2 Brüdern und meiner
kleinen Schwester. Meine Mutter war immer
schon eine streng gläubige Christin, mit ihr
ging es jeden Sonntag in die Kirche und alles
hatte seine Ordnung im Leben dieser hart
arbeitenden, aufrichtigen Frau.
Und wie bist du dann an die Musik gekommen?
Etwa im Kirchenchor?
Da mein Vater Elektroniker war und immer
die Jukboxen repariert hat, hatte ich schon
von klein an engen Kontakt zur Reggaeszene
und wusste, was ein Riddim ist. Der Style und
der Klang des Reggae haben mich schon von
Anfang an fasziniert.
Ab wann warst du in der Szene unterwegs?
Das war während meiner Schulzeit. Ich nannte
mich damals noch „Rippey“, in Anlehnung an
„Reptile“, weil ich irgendwann mal einen Frosch
als Reptil anstatt als Amphibie bezeichnet
hatte und sich meine Klassenkameraden noch
Jahre später über diesen Irrtum lustig machten.
Jedenfalls performte ich, wo immer sich die
Gelegenheit anbat: auf dem Schulfest, nach
dem Football-Spiel, bei der Weihnachtsfeier. Ich
tobte mich aus und wurde sowohl von meinen
Lehrern als auch von meinen Klassenkameraden immer wieder inspiriert und motiviert.
Wie ging es nach der Schule weiter?
Ich schlug mich so durchs Leben, verkaufte
Gemüse und Obst aus meinem selbstgebauten,
mobilen Verkaufsladen, den ich jeden Tag 8km
bis zum Markt schieben musste. Ich hätte damals nie geahnt, dass es ein Song über diesen
handcart sein sollte, der den Startschuss meiner
Karriere darstellen würde. Abends hing ich dann
mit ein paar Soundboys aus meiner Nachbarschaft ab, experimentierte mit verschiedenen
Riddims rum, versuchte, dass best mögliche aus
ihnen rauszuholen. Ich wollte einfach immer
besser und besser werden!
Daher dann auch dein Name „Perfect“?
Ach wisst Ihr, jeder weiß doch, nobody’s
perfect. Auch Perfect nicht. Aber doch sollte
man - gerade als Musiker und Vorbild- immer
versuchen, sein bestes zu geben. Ich habe mir
diesen Namen gegeben, um mich stets selbst
nach vorne zu pushen, um mich zu motivieren
und mich an das zu erinnern, was ich erreichen
will. Wenn schon 100% nicht gehen, dann doch
wenigstens 99%!
Rastafari spielt in deiner Musik und in deinem
Leben eine bedeutsame Rolle? Wie und wann
bist du mit der Religion in Kontakt gekommen
und was bedeutet sie für dich im Alltag?
Ich habe in der Nähe von „Easle Wood“ gewohnt, was in den 60ern und 70ern einer der
größten Umschlagsplätze für Ganja in Jamaica war. Aus diesem Grund trieben sich viele
Rastas in der Gegend rum, lebten von ihrem
eigenen kleinen Garten oder flechteten Körbe.
Ich selbst kam praktisch auf der Überholspur
mit dieser Gemeinschaft in Verbindung, da
ich mich plötzlich als junger Mann mitten in
einem Reasoning der weisesten Rasta-Elders
des Dorfes befand. Ich war fasziniert von der
Einsicht und der Klugheit dieser Männer und
wollte mehr davon erfahren. So kam ich zu
Rastafari. Und bis zum heutigen Tag, beginne
ich jeden Morgen, den ich auf jamaikanischem
Boden aufwache, mit einem Spaziergang zum
„Easle Wood“.
Inwieweit versuchst Du, diese Erfahrungen der
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jungen Generation mitzuteilen? Willst du der
Jugend etwas sagen?
Ja, unbedingt! Ich will ihnen Mut schenken
und sie inspirieren. Meine positive Message
soll verbreitet werden. „Tell dem, teach dem,
uplift dem!“
Deine neue Platte hast Du bei den Jungs von
Irie Vibrations in Wien aufgenommen. Wie war
dieser Europaaufenthalt für dich? Arbeiten die
Soundsboys und Producer hier anders?
Ja, alles ist viel professioneller und besser equipt.
Man muss als Künstler nicht ständig seinem Geld
hinterher laufen, sondern wird so bezahlt, wie
es am Anfang vereinbart war.
Wie sind die Aufnahmen selbst abgelaufen?
Alles war sehr relaxed und entspannt. Als
ich am ersten Tag im Studio stand, hörte ich
plötzlich diese Stimme zu mir singen, irgendwo
vom weit offenen Fenster her. Es war wie eine
Engelsstimme, die mir die Harmonien meines
Songs „30 pieces of gold“ zuflüsterte. Ich habe
das Fenster die nächsten 2 Wochen nicht ein
einziges mal zugemacht.
Was sind deiner Meinung nach die grösten
Unterschiede zwischen einer europäischen
und einer jamaikanischen Crowd?
Nunja, die Europäer stehen viel mehr auf Roots
Reggae als wir Jamaicaner. Auf unserer kleinen
Insel gibt es meist nur Hardcore-Dancehall
und Reggaeton zu hören, hier laufen auch
mal ältere, klassichere, meiner Meinung nach
bessere Stücke als auf den Mixtapes. Außerdem
ist das europäische Publikum zum Glück sehr
polyglott und bemüht sich immer stets, alles was
ich sage auch zu verstehen. Das mag ich, wenn
Menschen meine Musik ernst nehmen.
Seite
Welche Themen behandelt dein Album?
Alles was mit der Geschichte der Schwarzen zu
tun hat: Ausbeutung, Sklaverei, Erniedriegung,
Fehlerziehung und noch vieles mehr. Es regt
zum Nachdenken an, zum sich-.erinnern, aber
auch zum Hoffnung schöpfen. Denn ganz egal
wie schlimm etwas auch ist, man kann aus den
Fehlern lernen und es beim nächsten Mal besser
machen. „What happened in the past, protects
us from what is happening today“.
Ist es die Musik, die du als das Wichstigste in
deinem Leben bezeichnen würdest?
Nein, das ist ganz klar meine 2 jährige Tochter,
meine kleine Prinzessin, der ich soviel Liebe wie
nur möglich schenke und die mit der Zeit doch
tatsächlich auch schon ein wahrer Perfect-Fan
geworden ist. Immer wenn meine Tunes im Radio laufen, kommt sie aus dem Lachen fast gar
nicht mehr raus. „She just loves Gidimani!”
Was hat verbirgt sich hinter „Giddimani“?
Gidimani steht für „Armagidion morning“ und
ist ein Produkt meines „secret vocabulary“. Es
kam einfach so aus mir raus bei den Aufnahmen
zu „Black Marcus“ und hat sich seitdem so
etabliert. Gidimani ist mein Stoßgebet, wenn ich
Unterstützung brauche und meine Kräfte sammeln will. Das Wort ist wie ein alter afrikanischer
Zauberspruch, der mich und meine Anhänger
miteinander verbindet. Einfach magisch!
Big up! : Wir danken dir sehr für die Zeit die
Du dir genommen hast und deine ehrlichen,
direkten Antworten. Mit der Veröffentlichung
deines Albums „Gidimani“ am 21.Juli wünschen
wir dir viel Erfolg und freuen uns schon auf’s
nächste Interview.
Was sagst du Ihnen denn?
Die Themen des Reggae haben sich seit
Jahrzenten nicht geändert. „It’s new artists,
new faces, but still the same old story! Our
message of equal rights and justice cannot
be changed!”
Welche Songs deines neuen Albums liegen dir
besonders am Herzen?
Eigentlich natürlich alle, sonst hätte ich sie nicht
auf meine CD gepackt. Aber doch sind Songs
wie WTC, Rasta Dubplate oder Hanging Day
in Combination mit Turbulence und Gyptain
meine heimlichen Favouriten.
www.myspace.com/perfectfromjamaica
www.reggaewatch.com
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Manchmal ist weniger mehr. Martin Zobel reicht
seine Stimme und Gitarre - damit verbreitet er
seine Message und begeistert nicht nur Reggae
Fans. Vor kurzem veröffentlichte der Songwriter
mit der ausdrucksvollen Stimme und wilden
Rastamähne sein Soloalbum „Soul To Soul“,
eine sehr gelungene Akustikreggae-Produktion.
Um etwas mehr über das neue Album und den
Sänger / Gitarristen zu erfahren, stellten wir
dem gebürtigen Bayern im Interview ein paar
interessante Fragen.
Dein letztes Album hattest du ja mit der SoulriseBand eingespielt. Dein neues Album „Soul to
Soul - We Can Make A Change“ hingegen ist
ein reines Akustik-Werk. Wieso? Wolltest du eine
neue Herausforderung?
Ich bin eigentlich voll der Akustiker... Angefangen hab ich mit Gitarre und mein erstes Album
(im Eigenvertrieb) war auch ein reines Akustikalbum, nur nicht so aufwendig produziert wie das
Aktuelle. Da ich viel mit Band unterwegs war
im letzten Jahr, dachte ich mir, ich hätte auch
gerne mal wieder ein Akustikalbum. Auf meinen
Solokonzerten spielte ich immer wieder Songs,
die ich mit Soulrise nicht spielte, diese fanden
prima Anklang beim Publikum, also sollten die
Fans die Lieder auch auf CD erhalten. Zum
anderen war es für mich auch total spannend
alles nur mit Akustikinstrumenten einzuspielen
und alles selbst zu produzieren. Das war schon
eine ziemliche Herausforderung für mich.
Du konntest so dein komplett eigenes Ding
machen, oder?
Ja, ich bin ein Mensch der gerne alles selbst
macht und die Fäden in der Hand hat. Klar
bespricht man einige Dinge mit Kollegen und
Freunden, holt sich Infos und Feedback, aber
das ist ja auch normal. Bei „Soul to Soul“ konnte
ich nun komplett meine eigenen Vorstellungen
umsetzen, daher auch der Albumtitel, denn
alles kommt von mir und ist zu 100 Prozent
Martin Zobel.
Einige bezeichnen dich als sehr authentischen
Künstler. Was glaubst du, wieso?
Es schmeichelt mir natürlich so etwas zu hören,
aber mein persönlicher Anspruch ist es auch
wirklich authentisch zu sein. Ich versuche das
umzusetzen wovon ich rede und singe. Für
mich wär es am schlimmsten nicht zumindest
in guten Ansätzen das sein zu können, was
ich versuche zu sein. Oft hab ich selbst schon
Seite
Künstler gesehn, von denen ich dachte „Wow,
die haben Ausstrahlung, bringen ne Message
rüber und später bemerkt man das war alles
nur leeres Gerede“, - so eine Enttäuschung will
ich meinen Fans gegenüber nicht sein. Ist ein
Künstler auf der Bühne authentisch, hat das
Ganze auch viel mehr Kraft und Intensität und
kann so mehr bewirken. Gerade die jüngeren
sehen Musiker als Vorbilder, daher ist es am
Besten wenn ein Künstler auch hinter dem
steht was er tut! Durch das Unterstützen von
Projekten wie Baobab oder Fairwear versuche
ich Gutes vorzuleben. Mein Anspruch ist es die
Verbindung zwischen dem was ich auf der
Bühne erzähle, mir selbst und den Fans herzustellen, so handle und versuch dabei möglichst
konsequent zu sein.
Glaubst du daran durch deine Songs etwas in
den Köpfen der Fans zu bewirken?
Ich glaube schon! Musik ist eine internationale
Sprache! Musik kann viel bewirken und verändern. Bei mir war es Bob Marley - seine Musik,
Texte haben mich stark beeinflusst. Wer mich
noch aus meiner Jugendzeit kennt und sieht
wie ich jetzt bin, kann bestätigen das es bei
mir eine 180 Grad Wendung gab. Deshalb
glaub ich das Musik auch etwas verändern
kann. Mein Lied „We can make a change“
soll auch so etwas bekräftigendes sein. Es gibt
viele junge Menschen die früh resignieren,
die denken „Was soll ich denn machen, als
Einzelner, einer allein?“ Aber ich glaube jeder
Einzelne kann etwas ändern, gemäß dem
Motto „Viele einzelne Tropfen höhlen den
Stein!“ Die Zukunft gehört der Generation die
jetzt kommt, und diese kann selbstverständlich
etwas bewirken und verändern! - das vermittel
ich den Fans.
Verarbeitest du in deinen Liedern auch viele
persönliche Erlebnisse?
Fast ausschließlich! Wenn mich etwas richtig
bewegt und beschäftigt, schreibe ich einen
Song darüber, egal ob ich es selbst erlebt habe
oder nicht. „We can make a change“ ist ein
gutes Beispiel dafür. Das Lied entstand ohne
grossartig nachzudenken, ich fand einfach
fast jeder Mensch hat 2 gesunde Hände - viele
Hände gemeinsam können Großes bewirken.
Ich persönlich will auch nicht später meinen
Kindern in die Augen sehen und sagen: „Sorry
- ich habs voll vermasselt...aber ihr schafft das
trotzdem, schon in Ordnung so, oder? Meiner
Meinung nach sollte jeder zumindest ein
stückweit versuchen für unsere Kinder
die Welt etwas besser, wie bei „We can
make a change“, zu hinterlassen.
Was dient dir als Inspirationsquelle? In
einem Song singst du „Thank You Jah“
- spielt der Glaube also eine grosse
Rolle für dich?
Ja, ich bin schon sehr gläubig. Nur
verwende ich lieber Jah für Gott. Jah
klingt weicher, Gott sehr hart. Ich will
mich auch in kein Klischee stecken
lassen, würd nicht sagen ich wär Christ,
sondern ich bin einfach gläubig. Übersetzt heißt Jah „Ich bin, der Ich bin, ich
bin da“ - und das ist das Gefühl was
Gott eben für mich ist. Das etwas da ist,
woran ich nicht zweifel. Ich bin auch ein
sehr dankbarer und positiver Mensch.
„Thank you Jah“ entstand aus dieser
Dankbarkeit. Ich saß im Zug auf dem
Weg zu nem Gig und ich war in dem
Moment so dankbar dafür das Musiker
mein Job ist. Viele Menschen müssen
am Fließband arbeiten, oder haben
gar keine Arbeit, ich aber darf machen
was mir am meisten Spaß macht, meine
Musik. Hört man sich das Lied genau an,
hört man genau heraus warum ich so
dankbar bin.
Deine Texte sind ja sehr Conscious.
Willst du bewusst der „Slackness“, die
sich im Reggae / Dancehall abspielt,
entgegenwirken?
Bewusst entgegensetzen nicht, ich würd
nur nie solche Texte schreiben. Musik
hat viel mehr zu bieten als Slackness.
Vor allem Reggaemusik ist ein wunderbares Transportmittel um eine Message
zu verbreiten, zusätzlich kann man
auch perfekt tanzen dazu. Bei einigen
Solokonzerten auf denen ich ganz
ruhige Lieder vor mich hinklampfte, ist
mir aufgefallen das nach ner gewissen
Zeit die Aufmerksamkeit nachlässt, da
die Leute nicht dauerhaft zuhören und
still sitzen können. Beim tanzen ist es
leichter eine Message aufzunehmen.
Ich wetter aber nicht gegen Dancehallartists weil sie keine Conscioustexte
schreiben! Schlimmer finde ich Künstler
die Consciousreggae singen, aber alles
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nur Fassade ist. Ich hab leider auch feststellen
müssen das auch in der Reggaeszene mehr
Babylon vorhanden ist als man denkt und
erwartet. Aber die Fans merken irgendwann
was echt ist oder nicht, vieles tritt ja auch
früher oder später an die Öffentlichkeit. Als
Künstler hat man auch eine Vorbildfunktion
und Verantwortung, was mir aber erst in den
letzten Jahren bewusst wurde. Wenn ich die
ganzen Kids seh, die Bushido oder Sido hören,
diese Message für bare Münze nehmen, denk
ich mir nur, die Artists könnten eigentlich so
geile Sachen machen, denn sie haben so viele
Menschen quasi an der Hand, produzieren aber
dann leider so nen Müll... Für vielen zählen eben
nur die Verkaufszahlen, aber das ist nicht mein
Ding! Mails von Fans, bei denen ich merke das
meine Message bei ihnen ankam, bestätigen
mich ja in meinem Handeln. Daher ist für mich
das größte Lob wenn jemand über mich sagt
ich wäre authentisch.
Beim durchblättern deines CD- Booklets ist mir
aufgefallen, dass du die Baobab Familay und
Fairwear supportest - was sind das für Organisationen und wie unterstützt du diese?
Die Baobab Family ist ein Projekt, das Andreas
Triebel, ein Freund von mir, ins Leben gerufen
hat. Er wollte Strassenkindern in Kenia das Leben
ein wenig erträglicher machen und gründete
Baobab in einem Vorort von Mombasa, finanzierte die ersten Schritte aus privaten Mitteln
und seitdem geht es beständig und ohne den
sonst üblichen Verwaltungsapparaten voran.
Die Baobab Familiy ist in Kenia als nichtstaatliche Organisation anerkannt. Einen Teil der
Kosten finanziert Baobab über Patenschaften
und Spenden, Verkaufs und Infoständen auf
Festivals, den Rest durch Benefizkonzerte
zahlreicher deutscher Reggaemusiker. Wir
Künstler haben ja auch einen Sampler aufgenommen, je ein Lied beigesteuert und einen
Song gemeinsam eingesungen. Der Erlös dieser
CD geht komplett an Baobab. Viele bringen
mich inzwischen auch sofort mit dem Projekt in
Verbindung, daher trete ich auch gern dafür
ein, packe Baobab-Logos auf meine Alben
usw. www.baobab-family-project.org
Fairwear ist eine kleine Firma aus Freiburg, die
hauptsächlich Klamotten aus fairem Handel
vertreiben. Meinem Management und mir
war schnell klar, dass mein Merchandising Stuff
fair gehandelte Ware sein muß. Ich hab mich
daraufhin im Internet schlau gemacht, mir dort
Seite
sämtliche Firmen betrachtet und war erst mal
sehr schockiert. Es ist unglaublich, bei wie viele
Textilfirmen man sich nicht sicher sein kann, ob
Kinderarbeit oder sonstige Ausbeutung dahintersteckt. Die anderen Firmen, die fairtrade
anboten, waren so teuer, da hätten wir dann
ein T-Shirt für 25 Euro verkaufen müssen, was
wir aber auch nicht wollten, denn ein Großteil
meiner Fans besitzt nur Taschengeld bzw. wenig
Geld. Trotzdem wollte ich Fairtrade Merchandising oder eben gar nichts. Stefan von Soulrise
kam dann auf die Idee, sich nen Sponsor zu
suchen, mein Label Raintonmusic machte
sich auf die Suche und ist dabei auf Fairwear
gestoßen. Von ihnen bekommen wir die Shirts zu
einem Preis, an dem sie selbst nichts verdienen
und können sie so für 15 Euro anbieten. Die
Sachen aus fairem Handel (zusätzlich Bio!)
können wir aber nur dank dieser Unterstützung
den Fans anbieten. www.fairwear.de
Was hast du dir für 2008 noch so alles vorgenommen?
Den großen Masterplan für 2008 habe ich
nicht. Ich will erst mal schaun wie „Soul to Soul“
ankommt und sich verkauft. Derzeit kommen
ständig neue Termine für die laufende Tour,
die Festivalauftritte stehen vor der Tür und
im Gespräch ist auch noch eine Herbst- /
Wintertour zusammen mit Ganjaman und
Uwe Banton, aber das ist noch nicht so ganz
spruchreif. Im August gönne ich mir 2 Wochen
Urlaub und hoffe, im Herbst noch ne Tour auch
durch Österreich hinzubekommen. Oktober /
November wollte ich etwas weniger spielen,
da ich bei der Akademie noch ein Examen
ablegen muß, aber ich laß mich eh wieder
breit schlagen, so wie ich mich kenne... Ins
Raintonmusic Tonstudio will ich natürlich auch
schnellstmöglich wieder, da ich schon zig neue
Ideen und Songs für ein neues Album mit Band
habe, welches spätestens in eineinhalb Jahren
erscheinen soll. Ansonsten bin ich selbst noch
mächtig gespannt auf 2008!
www.martin-zobel.com
AUF TOUR:
27.06.08 - Kassel - Solomon Sound Clash
03.07.08 - Hamburg - Riff
05.07.08 - Ingolstadt - Freibad
11.07.08 - Hildesheim - Weedbeat Festival
15.07.08 - München - Tollwood Festival
18.07.08 - Köln - Café Tuba
WERBUNG
MARTIN
ZOBEL
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Woher kommt der Name „Don Bonn“?
Don war lustig. Ich hatte mit 18/19 Jahren zusammen mit einem guten Freund ein Musikprojekt – wir haben Schlager gemacht und haben
z. B. auf Geburtstagen gespielt. Wir haben uns
„Don Tango und Peter Polka“ genannt und
seitdem waren wir halt Don & Peter, wenn wir
irgendwo hingegangen sind. „Tango“ bin ich
irgendwann wieder los geworden, aber den
Don halt nicht ganz. Ja und Bonn eben, weil
ich das Wortspiel „Bonn burn, Bonn…“ und
Bonn als Stadt lustig fand und in Bonn-Beul
geboren bin.
Du hast ja früher in anderen Bands auf Englisch
gesungen. Wie kam es, dass du gesagt hast,
ich singe jetzt auf Deutsch?
Die Idee oder den Versuch, etwas auf Deutsch
zu machen, gab es eigentlich schon lange
vorher, aber ich hab es nicht hingekriegt, wenn
ich ehrlich sein soll. Für mich klang das zu sehr
nach Schlager; ich stand da nicht hinter. Das
waren 1-2 Nummern, die ich nie irgendwem
gezeigt hab. Ich hatte bis dahin auch noch
nichts gehört auf Deutsch, was mich so richtig
gekickt hätte, was diesen Authenzitätsgrad hat
wie jamaikanische Musik. 2005 habe ich mit
Umoya auf dem Wuppertal Open Air gespielt,
Nosliw und Maxim waren nach uns dran, da
hab ich erst nach so 5 min gerafft „hö, ist ja
deutsch“. Ich kannte nur den Namen Nosliw,
ich hatte aber noch nie reingehört. Unser
Drummer Klaus und ich standen da „uh geil, ja
müssen wir uns mal kaufen, das funktioniert ja
super“. Da hab ich das erste Mal gemerkt, wie
es laufen kann. Ich hab dann auch die 2 Alben
gekauft, das von Maxim und das von Nosliw,
um mir einfach anzuhören, wie das funktioniert
und hab eigentlich dabei gemerkt, „mach’s
gerade heraus“, also sing so, wie du auch
redest und versuch nicht, unheimlich lyrisch zu
werden. Erzähl, was du sagen willst. So bin ich
dann eigentlich auch verfahren.
Hast du auch selbst Kontakt zu Nosliw und
Maxim aufgenommen?
Ja, wir haben uns an dem Abend halt irgendwie kurz „hallo“ gesagt, aber nicht wirklich
kennen gelernt. Aber ich war denen ja auf
den Fersen, ich war total begeistert von denen
und hab beiden dann auch bei Myspace
geschrieben. Das war auch so die Zeit, wo
ich da mein Profil eröffnet hab, und so kam es
dann auch zu einem Kontakt mit Maxim, der bis
heute super nett ist. Er war ja auch bei meiner
CD Präsentation Bühnengast und wir telefonieren halt so ab und zu mal. Der Guido, der
Keyboarder von Umoya, der produziert ihn ja
mit, bzw. ist er auch der Keyboarder von Okada
Supersound, und ja, wir treffen uns irgendwie
immer mal wieder. Guido Craveiro produziert
in einem Studio TV Musik, guter Mann! Er hat
auch das Zoe Album gemacht und Police
etc. Auf meinem Album sind 2 Tracks von ihm.
Ich arbeite sehr sehr gerne mit ihm, aber er ist
natürlich unheimlich busy.
Baust du die ganzen Melodien selbst oder lässt
du dir da von deiner Band helfen?
Bei dem Album hab ich bewusst alles soweit
wie es geht alleine gemacht. Ich hab im Keller
mein kleines Studio. Ich habe hier echt unter
beschissensten Umständen Live-Drums aufgenommen, aber es hat funktioniert. Man kann
eben auch mit kleinen Mitteln und einem MiniAufnahmeraum solche Sachen machen. Das
war halt auch Planung, dass ich ein Solo-Ding
mache und alles selber versuche einzuspielen.
Klar stehe ich dann irgendwann vorm Berg,
weil ich eine Frauenstimme für die Backings
brauche oder Bläser draufmüssen und ich spiel
kein einziges Blasinstrument; oder ich brauche
einfach ein besseres Solo, weil ich auch nicht
der Mega-Leadgitarrist bin. Dafür hab ich mir
dann Leute rangeholt. Das Album hat ja mit
dem Hidden-Track 14 Tracks. Zwei davon hat
der Guido produziert, das waren „Willkommen
im Club“ und „Es ist so weit“ und der Remix.
Der Dubmix von „Zeitgeist“ ist vom Klaus, dem
Drummer von Umoya, der sich Dub Activist
nennt. Es sind größtenteils „meine Sachen“
und so heißt es ja auch.
Sind Live-Performances für dich wichtig?
Ich hab das Album dafür geschrieben. Natürlich freue ich mich über jede Platte, die ich
verkaufen kann, aber ich mach das Ganze,
um auf der Bühne zu stehen und nicht um
Platten zu verkaufen. Mein Geld verdiene
ich anders, ich muss davon nicht leben. Mir
geht es da um Live-Performance auf einem
Niveau, wo du dich nach 20 Jahren Reggae
Mucke machen einfach auch siehst. Und das
ist für mich nicht das Würstchen-Fest oder die
private Hochzeit, sondern Festivals. Wenn du
auf Festivals willst, brauchst du einen guten
Tonträger und musst das ganze Programm
bedienen. Ziel ist, dass du vielleicht qualitativ
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hochwertigere Festivalplätze kriegst oder vielleicht auch mal der Headliner bist. An sowas
denke ich viel eher als an die 2 Mark 50, die
ich dabei ja eigentlich effektiv verdiene. Das
wäre auch totaler Quatsch.
Wie bist du zu deiner neuen, zu der Mafia-Band
gekommen?
Ja, also Drums, Bass, ein Gitarrist und Keyboards
sind bei der ehemaligen LebensWeGe. Ich
habe noch die Saxophonistin von One Tribe
dazu geholt, weil ich immer mindestens einen
Live-Bläser cool finde, und 2 Backing-Vocals aus
Köln. Ich habe leider mit der Musikerbesetzung
nicht die Mega-Sänger, also gibt es die noch
mal extra. Jörg Hartig, ein sehr sehr geiler Gitarrist, der auch auf dem Album die ganzen Soli
eingespielt hat. Jörg ist auch bei Umoya dabei
und mischt Tom Jones und Umoya. Und das
ist die halbe Miete, weil der Typ über 20 Jahre
dabei ist und einen tierischen Job macht. Für
mich einer der besten Reggae Live Mischer, die
es in Deutschland überhaupt gibt.
Wie kamt ihr auf die Idee, im Stil der 50er Jahre
aufzutreten?
Ich hab durch die Platte ein bisschen dieses CI
reingekriegt, mit den Cappies und so weiter. Es
war ursprünglich auch mal eine Überlegung mit
der Plattenfirma, „wie verkaufen wir das, was für
ein Image, womit fühl ich mich wohl“. Ja, und
dann kamen wir irgendwie so zu den Klamotten. Dann heißt die Band „Mafia“, also passte
alles ganz gut zusammen. Und wir fanden, dass
das lustig aussieht. Die Mafia hat ja auch so ein
Mandolinen-Intro, bevor die Show losgeht. Es
fährt dann immer so italienischer Kram ab und
dann kommt die Mafia auf die Bühne in diesen
Klamotten. Das ist direkt ein Hingucker und so
kriegst du es hin, dass die Leute raffen, ok, es
passiert was. Du hast direkt von Anfang an die
Aufmerksamkeit, was natürlich positiv ist.
Du hast einen Track mit den beschissensten
Baggersprüchen. Was hat es damit auf sich?
Ja, genau. Das war auf Myspace, wo ich
dazu aufgerufen hab „schickt mir doch mal
eure beschissensten Anmachsprüche die ihr
je benutzt oder gehört habt“. Meistens kam
natürlich von Frauen das Gehörte und von
Männern das Benutzte was ich dann erstmal
gesammelt habe. Ich hab mich natürlich
teilweise drüber tot gelacht. Nach 1 ½ Jahren
hatte ich dann so viel Stoff zusammen, dass ich
Seite
schon Not hatte, das in einen Text zu packen.
Guido hatte diese „Willkommen im Club“
Riddim Nummer und meinte „hier guck doch
mal“, und dann hab ich gesagt „ja ok, das ist
das Ding für die Anmachsprüche!“. Dann hab
ich noch lange nach einer guten Hook gesucht.
Du hast eben diese Anmachsprüche - und was
nimmst du jetzt für einen Refrain? Was ist denn
die Hauptaussage? Ich habe mich erinnert, wie
das ist, wenn man mit 18/19/20 weggeht und
man unbedingt heute Abend die Traumfrau
kennenlernen will. Man geht natürlich allein
nach Hause, da kannst du baggern, wie du
willst. Dieses Gefühl hab ich da reingebaut.
Außerdem geht ja Dancehall oft in diese
Ecke und politisch und sexuell nicht so ganz
korrekt und da passt es halt. Da war ja auch
ein Augenzwinkern bei.
Gibt es Anekdoten aus der Produktion?
So viel gibt es da gar nicht zu erzählen; ich
habe ja viel alleine gemacht. Ich weiß nicht,
ob das lustig ist, wenn ich jetzt sage, da ist mir
mal der Radiergummi runtergefallen (lacht).
Ich fand den Abend mit Maxim sehr lustig. Wir
haben hier gesessen bei Brathähnchen und
haben uns beschimpft. Earl 16 war natürlich
auch eine Erfahrung. Wenn so ein alter Hase,
sich vorher noch eine Dose Bier zischt und in
einer halben Stunde einen kompletten Track
einsingt inklusive Backing Vocals, dann finde ich
das schon geil. Du bist auch ziemlich glücklich,
wenn du dann auf deinen Aufnahmeknopf
drücken kannst, der Typ rausgeht und du
eigentlich schon den Mörder Track hast. Das
hat Bock gemacht.
Gibt es im Sommer Auftritte, auf die du dich
besonders freust?
Ja klar, also Rheinkultur ist natürlich was, wo ich
sage, das ist fett. Das sind natürlich Sachen, die
find ich sehr geil. Auch das Jam City Festival
in Duisburg, wo ich wieder mit Nosliw spiele,
das Jamaican Reggae Festival, das ist so ein
alternatives kleines Festival, dann gibt’s einen
schönen Clubgig in der Harmonie in Bonn, was
ein sehr schöner Laden ist - es gibt da auf jeden
Fall sehr schöne Sachen.
www.don-bonn.com
www.myspace.com/donbonn
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D O N
BONN
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Wie bist du zum Singen gekommen?
Ich hab eigentlich nie daran gedacht zu singen.
Mein damaliger Freund war Produzent und bastelte gerade an einem Lied. Da er noch eine
Frauenstimme brauchte und ich die einzige in
der Nähe war, hieß es „Kannst Du da gerade
mal was reinsingen? Nur damit ich es hören
kann“. Ab da habe ich nie wieder aufgehört
zu singen. Danach habe ich mit zwei Jungs aus
Wiesbaden gearbeitet, die dann über Brücken
erfahren haben, das Hacienda (Electro Pop)
eine Gastsängerin suchte. Nach meinem
erfolgreichen Vorsingen habe ich ein Album
mit Hacienda eingesungen und war ca 1 1/2
Jahre mit denen auf Tour.
Wie kam der Kontakt zum Reggae?
Ich bin viel in das O25 gegangen und hab
RiddimWize bewundert. Ich wollte auch da
oben stehen und auftreten wie die. Jah Meek
war dabei und meinte immer „Irgendwann wirst
Du bei mir singen“. Es hat dann echt geklappt
und er hat sein Album aufgenommen, bei
dem ich Background-Sängerin war. Auf der
Tour „Touched by an Angel“ hatte ich ein
Lied, das ich immer alleine singen durfte. Die
Band House of Riddim fand es so geil, dass sie
mich am Ende der Tour gefragt haben, ob ich
nicht eine EP aufnehmen möchte. Ich hab
mich natürlich riesig gefreut – so ist „Runaway“
entstanden.
Umstellung von Back- auf Frontfrau?
Ich bin noch immer aufgeregt, mein eigenes
Ding zu verwirklichen und zu sehen, wie es den
Leuten gefällt. Ich hab auch kein Problem,
jetzt noch Background zu singen, das ist eine
gute Schule für eine Sängerin. Als Frontfrau
bin ich etwas zurückhaltend und nicht so die
Entertainerin, aber es macht super viel Spass,
vorne im Mittelpunkt zu sein.
Wie schreibst du deine Texte?
Mit Stift und Zettel! (lacht)
Und wie kommen deine Ideen zustande?
Ich glaube, das sind Eingebungen. Ich höre
mir die Riddims an und fühle, höre, denke mir
etwas dabei. Dann kommt ein Wort, von dem
ich denke, es fügt sich gut in die Musik ein. Aus
dem Wort wird dann ein Satz, aus dem Satz ein
Text. Wenn ich mich im Moment down fühle,
kommt ein melancholisches Lied hervor, bin ich
happy, kommt halt ein lustiges Lied.
Seite
Wie war die Arbeit mir House of Riddim?
Ich bearbeite die Riddims meistens daheim,
schreibe die ganzen Texte und wenn ich dann
so 5-6 zusammen habe, fahre ich eine Woche
hoch ins Studio von Sam Gilly und nehme die
Tunes auf. Letztes Jahr war ich 4 Mal in Österreich, das Mastering und alles drum und dran
erledigen die House of Riddim Jungs alleine.
Wie lliefen die Combinations ab?
Leider habe ich die fast alle nicht getroffen.
Natty King habe ich noch niemals gesehen.
House of Riddim haben ihm das Lied gezeigt
und er ist direkt darauf eingestiegen und 10
Minuten später war das Feature da. Bei der 3er
Combo hat das schon etwas länger gedauert
bis alle Teile da waren, aber insgesamt waren
wir recht flott.
Kannst du dir vorstellen, nur mit der Gitarre auf
der Bühne zu stehen?
Ja, das ist echt mein Ziel. Ich bin aber immer
so aufgeregt vor Auftritten. Daheim ist das kein
Thema. Aber wenn ich auf der Bühne stehe, mit
der Gitarre, konzentriere mich aufs singen und
muss spielen, das ist immer noch ein Desaster in
meinem Kopf. Ich habe das einmal ausprobiert
und es war eine totale Blamage. Patrice hat mir
im Unity in Frankfurt seine Gitarre gegeben und
gesagt „Spiel“. Ich spielte die ersten 2,3 Töne
und verzockte mich direkt. Ich fing natürlich
noch mal an und verzockte mich wieder.
Seitdem hab ich ein bisschen Panik, darüber
muss ich erst wieder wegkommen.
Thema des aktuellen Albums?
Die Liebe. Ich persönlich finde es ein recht
schnulziges Album (lacht), weil es halt um Liebe
geht. Viele Liebeslieder, nicht nur über mich
oder andere, sondern auch über die Liebe
zur Welt. Ich wünsche mir zwar manchmal, ich
könnte hardcore oder brutale Texte schreiben,
aber es kommt so aus mir raus. Deswegen mag
ich auch den HipHop, es gibt andere Beats
und so kommt auch aus mir etwas anders raus.
Bei der Soul und Funk Geschichte ist es dann
wieder Liebe.
Eine Schützin auf der Suche nach Liebe?
Ich bin nicht auf der Suche nach Liebe, aber ich
versuche Liebe zu verbreiten. Ich sehe wenig
Liebe. Vor allem in Frankfurt – eine total kalte
Mentalität. Wenn ich nach Spanien oder Polen
gehe, sind die Menschen da einfach viel wär-
mer. In Deutschland fehlt etwas die Liebe. Alle
haben Scheuklappen an und keiner sagt Hallo.
Save the people who are poor in heart.
Gibt es Dinge, die dich aufregen?
Arschlöcher. Nixnutzer, Laberer – die bringen
mich auf die Palme. Leute, die zu viel reden,
bevor sie nachdenken. Es kommt aber auch
immer etwas auf einen selbst an, wie du dich
verhältst; ob du dich ausnutzen lassen möchtest
oder nicht.
Dinge, die dir Freude bringen?
Mit meiner Band live spielen. Das macht so viel
Spass, einfach unglaublich. Darauf freue ich
mich. Mit der Band zu spielen und die Resonanz
vom Publikum, das ist alles Eins.
Hast Du das Gefühl, die Leute empfangen und
versenden Liebe?
Klar, das ist auch schon passiert, da geht
einiges.
Was waren die schönsten Konzerte bisher?
Die besten Konzerte waren wohl in Polen. Als
ich das letzte Mal da war, hab mit denen
etwas polnisch geredet (Opa kommt aus
Breslau). Die ganzen Leute waren nur noch am
schreien „sei dizzim“ ich konnt echt nicht mehr
singen. Das hat ca 1-2 Minuten gedauert, da
hab ich mich schon wieder hinter der Bassbox
versteckt (lacht). Ich glaube, das liegt an deren
Mentalität und am Alkohol.
Deine persönlichen Träume?
Ich will weltweit gehört werden. Ich würde gerne in New York etwas Fuß fassen, ich habe da
auch Verwandte. Ich würde gerne Features mit
Junior Kelly, Shaggy oder Wyclef Jean machen.
Das ist so ein Traum, ein richtig cooles Feature
mit einem Megastar (lacht) Timbaland, wie
gerne würd ich mit dem was machen...
Liebesleben?
Das ist noch offen.
Werd ich gleich mal im Magazin schreiben.
(lacht) Ja mach das, Mal schauen was da
rauskommt.
www.marlenejohnson.de
www.myspace.com/johnsonmarlene
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gewonnen. Guido unser Keyboarder war ja
gleichzeitig auch Produzent. Dann haben wir
an den ursprünglich angedachten Projektnamen einfach (backed by okada) angehängt
- bzw anhängen dürfen - was uns letztendlich
bei der Booking-Arbeit und deren Promotion
sehr helfen wird. Und zudem finden wir den
Namen echt lustig! Auch wenn er für die
Darstellung bei I-tunes & Co vielleicht zu lang
ist. Mehr nicht...
Die allgemeine Presse-Präsenz des OkadaDebuts ließ auch uns aufhorchen - wir, die
schon länger die Okadas bei Ihren frischen,
groovigen Auftritten interessiert von der Seite
beäugelt haben. „Interessiert“ deshalb, weil
sie sich eigentlich selten auf irgendeine Stilart
des Reggae festgelegt haben, jede dieser
Spielarten jedoch stets mit massiver Energie
auf den Punkt brachten. Vielleicht lag die
Vielfalt auch an den Frontpersonen und deren
Repertoires, welches die Einen als vielfältig, die
Anderen als unentschlossen bezeichnen würden. Okada hat den jeweiligen Artist durch ihre
musikalische Präsenz stets im bestmöglichen
Licht stehen lassen - ohne selber als zu intensiv
mit dem Projekt verknüpft zu scheinen. Da ist
es doppelt spannend, was wohl herauskommt,
wenn Okada nun mit „The Police in Dub“ selber
in den Ring steigt. Wie es scheint, war ihnen
der Schritt von der dienstleistenden Backing
Band zum „sein-eigener-Künstler-sein“ dennoch
etwas zu groß und man hat sich scheinbar ein
Konzept überlegt, welches irgendwo dazwischen liegt. Denn eigene Songs gibt es - wie
der Name „The Police In Dub“ schon sagt - auf
dem Okada-Debut nicht.
Hi Okada, jetzt wo ihr aus dem Schatten all
eurer Frontleute tretet, müsst ihr euch auch
kurz vorstellen.
Marcus Macdouall: Mein Name ist Marcus, bin vor einigen Jahren aus Gambia mit
Zwischenstation Schweden hier gelandet und
geblieben. Bin der Älteste Okada, aber am
„jüngsten“ dabei - knappe 3 Jahre. Den Bass
spiel ich schon Jahrzehnte, anfangs Afro in
allen Varianten und Reggae. Und heute spiel
ich - hmm, Reggae...
Guido Craveiro: Ich bedien alles was Tasten
hat, bis hin zu Melodica - hin und wieder klopf
ich auch auf einem Vibraphon rum. Ich spiel
aber alles ein bißchen, manche Sachen erlernt,
manche autodidaktisch erworben. Das alles
kommt mir zum Glück als Produzent von Okada
und Anderen immer wieder zu Gute.. und auch
immer mal wieder zum Einsatz! Live hab ich
aber mit den Keys genug zu tun.
Mykal: Ich bin eigentlich der einzige richtige
Kölner, wenn man Hürth mal eben symbolisch
eingemeindet. Ich trommel bei den Okadas,
und bin neben Manougazou über all die
Jahre mit kleinen Veränderungen das andere
Gründungsmitglied.
Manougazou: Ich spiel Hall & Delay und
benutz als Quelle dafür ne Gitarre. Wenn
andere Sachen gefragt sind, mach ich die
aber auch mal, und eigentlich auch gerne.
„Normal“ geht auch...
Was steckt hinter dem Namen „dubXanne
(backed by okada)“?
Manougazou: Irgendwie hat sich das ganze
so entwickelt im Laufe der Projekt-Planung mit
Echo Beach, unserem Label. Da haben viele
Sachen mit reingespielt. Ursprünglich war es als
reine Auftragsarbeit für Echo Beach geplant
- dann haben wir Okadas, in diesem Falle
die Studiomusiker für das gesamte Projekt,
immer mehr Einfluss und Präsenz im Projekt
Ein Großeil des Albums ist instrumental, nur ein
paar wenige, scheinbar sehr explizit ausgesuchte Features tragen dazu bei. Wie kamen
die interessanten Kombinationen zustande?
Manougazou: Auch hier gab es eine intensive
Wechselwirkung zwischen Nicolai von Echo
Beach und mir. Von meiner - und in dem Fall
unserer Seite kommen Benjamin Zephaniah, Big
Youth und Jazz‘min. Zephaniah ist in England
ein Bestseller-Autor, TV-Host bei der BBC und
hat lange an einer englischen Uni „Rasta“
unterrichtet. Nebenbei war er der Erste, der
damals nach dem Tod Bob Marleys die erste
Platte mit den Wailers ohne Marley aufnahm.
Er ist ein Dub Poet in der Tradition eines Linton
Kwesi Johnson - um ihn zu bekommen haben
wir einiges unternommen und sind letztendlich
mit unserem Equipment in sein Haus bei Birmingham gefahren, um seine Verse aufzunehmen.
Mit Big Youth wollten wir unseren Liebling des
traditionellen Dub-Djing / Toasting auf der
Scheibe haben. Hier mussten wir wirklich hartnäckig dran bleiben, hatten Handy Nummer,
eine Verabredung mit Studiotermin, aber zu
guter letzt musste dann doch unser schweizer
Kollege, Lennart von Gideon, ihn persönlich
zu Hause holen und ins Studio „schleifen“. Ein
lieber Kerl, der Big Youth - bloß eben etwas
unorganisiert.
Mit der Jamaikanerin Jazz‘min verbindet uns
eine schon länger währende Bekanntschaft,
sie hat eine Radio-Show im Süden und ist auch
als Dub-Poetin unterwegs. Sie haben wir als
perfekte Ergänzung für den Song „Wrapped
Around Your Finger“ gesehen - und schöner
hätte es tatsächlich nicht werden können!
Am Anfang der Platte hört man nich kurz Ras Pyton, ein jamaikanischer Freund und Sänger und
den leider kürzlich verstorbenen Umoya Sänger
Supa T. Eine der letzten Aufnahmen, wenn nicht
die letzte, vor seinem tragischen Tod.
Guido Craveiro: Nicolai hat dann noch
relativ früh eine alten Bekannten von ihm ins
Spiel gebracht, Eased von Seeed. Nicolai gilt
ein bißchen als Entdecker, einer der ersten
Förderer von Seeed und hatte die Jungs
während der ersten beiden Alben in seinem
Verlag. Eased hat sehr zügig seine Vocals
geschickt, und wir haben daraufhin mit Eased
gemeinsam tagelang per Telefon den Song
Roxanne von der ursprünglichen Instrumental
Version weiter- und zu Ende entwickelt. Eased
ist ein fantastischer Sänger und auch seine
Arbeitsweise wie sein Perfektionismus haben
uns schwer beeindruckt! Ranking Roger kam
ebenfalls über Nicolai - Roger hatte 1996 schon
einmal ein Feature auf „The Bed‘s To Big Without
You“ - mit Sting, der damals den ursprünglichen
Police-Song auf eine seiner Sting Solo-Platten
packte. Die selben Verse, und ein paar mehr
toaste Ranking Roger in unserem Studio auch
auf die dubXanne Dub-Version. Earl 16 war
ebenfalls eine Idee von Nicolai. Durch die
Erfolge von Earl 16 mit den Gruppen Leftfield
und Dreadzone Mitte der Neunziger ist Earl
ein musikalisch offener und in alle Richtungen
fähiger Sänger mit hohem Crossover-Potential.
Earl erste Platte kam seinerzeit noch bei Studio 1
raus und er ist auch über all die Jahre bei seinen
eigenen Platten dem Reggae treu geblieben,
dennoch gehen seine Skills eindeutig über den
Tellerrand des Reggaes hinaus - und er hat eine
wunderbare Stimme!
Mykal: Mit Earl 16 werden wir das Projekt auch
live präsentieren. Earl 16 ist in der Lage mit
hohen Entertainment Fähigkeiten die Police
Songs live auf seine Art zu interpretieren. Und
wer ihn von seinen Shows mit Zion Train oder
Dreadzone kennt weiß, er kann auch unsere
Intrumental Nummern sehr gut „hosten“ und
am Bühnenrand einfach „viben“.
Mir kamen vor dem Hören und beim Lesen des
Infotextes Assoziationen zu den Easy All Stars,
die Ähnliches mit Pink Floyd unternommen
hatten. Hattet ihr bei dem Erfolg der Easy Star
All Stars die kommerziellen Möglichkeiten auch
im Hinterkopf?
Mykal: In der Tat machen die Easy Star All
Stars „nur Ähnliches“. Dub Side Of The Moon
ist eine coole Platte - aber unsere Platte ist
völlig anders, die Idee von Nicolai eine Dub
Scheibe von The Police zu machen ist schon
Jahrzehnte alt, vielleicht genauso alt, wie
die von den Easy Star All Stars. Ich glaube,
30
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Seite
es interessiert die Jungs genauso wenig wie
uns, wer denn nun als erstes die Idee hatte
und wer es als erstes geschafft hat, das dann
auch umzusetzen. Eigentlich interessiert es ja
auch keinen „da draussen“ wirklich, ich glaube
die jeweiligen Käufer genießen entspannt die
Musik und den Moment genauso wie wir es tun
- oder wie es bestimmt auch die Easy Star All
Stars tun. Konkurrenzkampf, neid oder Missgunst
gibt es bei uns nicht, und bei den Easy Stars
ganz bestimmt auch nicht - Musiker sind da
viel entspannter als ihr denkt!
Manougazou: Mykal hat völlig Recht - die
Frage nach dem kommerziellen Hintergedanken erübrigt sich damit ja auch. Die Easy All
Stars sind wohl die Einzigen, die angeblich mit
Dub Side Of The Moon eine Verkaufszahl von
weltweit 90.000 erreicht haben - wenn das
unser Ziel gewesen wäre, hätten wir es sicherlich
leichter gehabt, das Ganze der Allgemeinheit
zugänglicher zu machen und tatsächlich „The
Police In Reggae“ zu nennen. Das Konzept
„Kommerz“ gab es nicht im Ansatz. Auch bei
den Easy Stars bestimmt nicht, der Erfolg kam ja
in erster Linie, weil deren Platte & Konzept ein-
Seite
fach gut war. „Cover“- oder „Tribute“-Platten in
alle musikalische Richtungen gibt es viele, und
auch hier überleben nur die stärksten...
Ist das Projekt „dubXanne (backed by okada)
als ein Langfristiges gedacht?
Guido Craveiro: Ideen gehen uns nicht
und nie aus. Natürlich haben wir in guter
Laune schon öfters über verschiedene Musiken nachgedacht, denen wir gerne einmal
unseren Stempel aufdrücken würden. Aber das
gibt es eine Reihe von anderen zusätzlichen
Abhängigkeiten, als die von der Idee... wir
werden sehen!
Marcus Macdouall: Als Backing Band
werden wir aber weiterhin und natürlich tätig
sein. Zoe hat eine neue Platte und durch ihre
englischen Vocals auch ein paar internationale
Auftritte, Maxim bringt im Herbst eine neue Platte, die kräftig betourt wird und hin und wieder
ergeben sich „Ausnahmen“, sowie vereinzelte
Riddim-Abende.
www.myspace.com/policeinndub
www.myspace.com/okadaallstars
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Rough House ist schon lange dabei, oder?
Rough House enstammt einer musikalischen Familie. Sein Vater spielte schon Gitarre mit so bekannten Legenden wie Denis Brown und Peter
Tosh. So kam es ,daß Rough House im Alter von
9 Jahren begann Bass zu spielen. Auf Jamaika
spielte er mit vielen Reggae-Größen(z.B. Toots,
Jimmy Cliff, Ken Booth, President Brown, Culture
Knox und Garnett Silk). In Deutschland hat er
ebenfalls schon mit vielen Artists zusammengearbeitet; “Die Fantastischen Vier”, “Samy
Deluxe”, Max Herre, Patrice und Gentleman,
um nur einige zu nennen. 2007 veröffentlichte
er sein jamaikanisches Solo-Album „My Intention“ (mit Guest-Stars wie Patrice, Gentleman,
Jamaica Papa Curvin und Shocking Murray)
Aus der Zusammenarbeit mit Pomez an diesem
Album endstand letztendlich „Rhaatid“.
Da erhalte ich kurz vor Druckabgabe die
Rhaatid CD mit dem Kommentar, „schreib
ein paar Zeilen, muss noch ins Heft“. Ein paar
Zeilen sollen reichen, um das Gehörte zu beschreiben? Fast unmöglich, ist Rhaatid doch
für mich eine gänzlich neue Musikerfahrung.
Gitarren-Riffs bis zum Anschlag, gepaart mit
der Stimme von Rough House. Die Rock- und
Reggae-Passagen wechseln in den Riddims
spielend, ohne den roten Faden zu verlieren.
Der Name Rhaatid aka „sensationell“ ist bei
der Idee und qualitativen Umsetzung sicherlich
passend gewählt. Ob nun im Balladen-Style
a la „So Simple“ oder Rock-Style „Turn It Up“
- die vier Musiker aus Jamaika und Deutschland
überzeugen mich mit jedem der 14 Tunes vollkommen. Nun warte ich als neuer Rhaatid Fan
auf einen Liveauftritt – in der Hoffnung, dass die
Location überlebt.
Wo sind Eure musikalischen Wurzeln?
Also, zwangsläufig sind bei dieser Art von Musik
die Wurzeln breit gefächert, so das der Baum
stabil stehen kann. Roots, Rock, Reggae!! Wobei bei uns der Rockanteil natürlich viel höher
ist. Einflüsse reichen von z.B. System Of A Down,
Rage against the Machine, Korn, Sean Paul
und natürlich Roots (da gibt es zu viele Bands
und Artists... ) bis hin zu Bands wie Dub War,
Bad Brains, Skindred oder Fear Nuttin Band. Die
letztgenannten sind auf dem selben Terrain
tätig wie wir, haben aber nicht den original
Roots-Sound mit im Gepäck. Wir vermischen
halt das Beste aus beiden Welten zu einem
bewegungsfördernden Mix und haben echt
Spaß beim Live-Spielen!!
Wie habt Ihr Euch kennen gelernt? Wie entstand
die Idee Rock und Reggae zu vereinen?
Es war weniger eine Idee so nach dem Motto:
Lass uns mal was finden was noch keiner macht.
Sondern es war mehr ein Prozess. Rough House
und ich (Pomez) haben uns über Natty U
kennengelernt. Er spielte Bass und ich Drums in
der Band von Natty U. Bei der Produktion von
Rough House`s 1. Soloalbum „My Intention“
sind wir uns musikalisch näher gekommen.
Auf der Platte gibt es auch den Song „Yaah
Yaah“ der schon ziemlich rockig rüberkommt.
Irgendwann haben wir dann da gesessen und
uns gesagt: Lass uns das mal richtig machen
(mit Band und so). Dadurch ist dann letztendlich
„Rhaatid“ mit Raul an den Drums und Ajani
(Keys) entstanden.
Wie kommt es zu dem Namen Rhaatid bzw
was bedeutet er?
Bei der Suche nach einem Bandnamen wollten
wir möglichst mit einem Begriff unseren speziellen Sound beschreiben. Es ist schon öfter
vorgekommen, daß ein Jamaikaner beim
hören unserer Musik das Wort „Rhaatid“ benutzt
hat. „Rhaatid“ ist ein jamaikanischer/Patois
Ausdruck. Er kann etwas Positives (wie z.B.
wicked, geil, fett...) aber auch etwas Negatives (z.B. verdammt, oh nein u.Ä.) aussagen.
Es kommt ganz auf die Betonung und den
Sound an mit dem man „Rhaatid“ ausspricht.
In Bezug auf die Band kann es natürlich nur
positiv gemeint sein....
Wie war die Arbeit an dem Album?
Die meisten Ideen entstehen eigentlich aus
purer Inspiration. Spontan und direkt. Durch
die Vermischung der beiden Musikstile sind
die Arten der Songs und deren Arrangementmöglichkeiten sehr groß. Wir befinden
uns da auf einem offenen, freien Feld, kreativ
gesehen. Die Songtexte sind oft sehr politisch,
natürlich auch geprägt von „Real Rastafari
Livety“, können aber auch sehr persönlich
sein. Bei der Aufnahme des Albums war uns
Patrice, in dessen Supow-Studio wir recorden
durften, eine große Hilfe. Ansonsten mussten wir
auch darauf achten unseren eigenen Sound,
bedingt durch die Combi Reggae-Rock, zu
kreieren. Viel Bass!! Als Guest-Artists sind auf
dem Album unter anderem Anthony Locks
oder auch Eased (Seeed) vertreten.
Wie kam es zu dem Jamaika Auftritt? Bzw. wie
habt Ihr es erlebt? ..
Die Rough House Soloplatte „My Intention“ ist
eine jamaikanische Veröffentlichung und musste auch vor Ort promoted werden. Das haben
wir natürlich gerne getan. Die Leute waren sehr
angetan. Die Songs liefen auf Irie FM und wir
waren Live im National Television. Gerade die
rockigeren Songs waren Live der Knaller beim
Air Jamaika Jazz Festival mit guten Kritiken und
viel Händeschütteln... Mein Eindruck von „den“
Jamaikanern ist der, das sie sehr offen spontan
und direkt (für manchen vielleicht zu direkt)
sind. Ajani und Rough House können da wohl
weniger selbst zu sagen, da sie ja Jamaikaner
sind. Durch die persönlichen Kontakte und weil
die Musikszene sehr konzentriert auf Kingston
ist, trafen wir auch einige bekannte Leute wie
z.B. Robbie Shakespeare, U Roy oder auch
Gentleman(der ja mit einem Tune auf dem „My
Intention“- Album vertreten ist), um nur einige
zu nennen. Die 2. Seite dieses schönen Landes
haben wir aber auch spüren dürfen. Glen
Brownie (einer der Jamaikas Top-Producer)
wohnte in einem Stadtteil in Kingston, in dem
jede Nacht mindestens ein Mensch erschossen
wurde. Das war trauriger Alltag.
Da Rock und Reggae ja selten auf einer Party
gemischt sind - wie schafft Ihr es, alle nach
wenigen Sekunden zu begeistern?
Man muss dafür sorgen, dass der Reggae und
der Rockpart eines Songs groovt. Durch den
neuen unerwarteten Sound und Look sind wohl
auch alle im Publikum erst mal gespannt und
aufmerksam. RoughHouse ist der geborene
„Entertainer“ und reißt durch seine offene,
spontane Art sowieso alle Barrieren nieder.
Wo kann man Euch Live erleben? Wo gibt es
Eure CD‘s zu kaufen?
Die Live-Termine, Bio usw. sind am einfachsten
auf unserer Myspace-Seite zu finden. Dort sind
auch die Links für den CD-Kauf. Oder direkt
unter: www.cdeal.de Noch sind wie eine
ungesignete Band; aber wer weiß...
www.rhaatid.net
www.myspace.com/rhaatidup
www.cdeal.de
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EU-FÜHRERSCHEIN
und die berüchtigte MPU
Zu schnell gefahren, ein Glas Wein zuviel
getrunken – schon ist der Führerschein weg.
Das geht schneller, als viele glauben. Mit einer
Sperrfrist und der MPU-Prüfung (medizinisch-psychologische Untersuchung) kann es zwischen
sechs Monaten und fünf Jahren dauern, bis
man sich wieder hinters Steuer setzen darf – für
Menschen, die aus beruflichen oder familiären
Gründen auf ein Auto angewiesen sind, eine
Katastrophe.
Aus diesem Grund kursiert seit Jahren immer
wieder der Begriff EU-Führerschein als „die
Wunderwaffe“. Über kaum ein anderes Thema wird so kontrovers berichtet. So schießen
mehr oder weniger seriöse Anbieter wie Pilze
aus dem Boden und bieten einen wahren
Führerscheintourismus an. Andere behaupten,
dass ausländische Fahrgenehmigungen in
Deutschland das Papier nicht wert seien, auf
dem sie gedruckt sind. Doch was ist wirklich
dran an der ausländischen Lizenz zum Fahren?
Wir fragten nach bei Christian Bieri, Inhaber von
www.neuerfuehrerschein.de.
Häufig wird dem EU-Führerschein vorgeworfen, ein Freibrief für Verkehrssünder zu sein.
Stimmt das?
Das mag zunächst so klingen: Ich verliere in
Deutschland wegen einer Verkehrswidrigkeit
meine Fahrerlaubnis, mache im Ausland
meinen Führerschein neu und darf wieder auf
deutschen Straßen rasen. So einfach ist das
aber nicht, denn auch der EU-Führerschein
hat seine Auflagen. Entscheidend ist vor allem,
dass die Sperrfrist in Deutschland abgelaufen
ist. So lange ist der EU-Führerschein nicht gültig.
Wer die Nerven und das Geld aufbringt, die
Behördengänge und die Führerscheinprüfung
erfolgreich im Ausland zu absolvieren, darf
dann aber tatsächlich wieder ganz legal in
Deutschland fahren. Begeht er aber wieder ein
Verkehrsdelikt, was auch in Deutschland den
Führerscheinentzug zur Folge hätte, ist auch
der EU-Führerschein weg. Einsicht und Verhaltensänderung sind also trotzdem unabdingbar
und Voraussetzung.
Ist es denn sinnvoll, die MPU zu umgehen?
Natürlich gibt es immer einen triftigen Grund,
warum jemand seinen Führerschein verliert.
Seite
Doch in der Vergangenheit hat sich gezeigt,
dass die MPU-Prüfung nicht die Lösung sein
kann: Sie dauert zu lange; ihr Ergebnis hängt
zudem häufig von der Persönlichkeit des Prüfers
ab. Die Durchfallquote von knapp 90 Prozent
spricht für sich. Für viele Menschen kann die
Zeit ohne Führerschein den Ruin bedeuten. Ich
sehe die Sperrfrist als entscheidend an. Während dieser Auszeit muss sich der Kandidat mit
seinem Fehlverhalten und mit seiner Zukunft als
Autofahrer auseinandersetzen. Wer seine Fehler
nicht einsieht, dem nützt der EU-Führerschein
langfristig auch nichts. Und: Er wird niemandem
geschenkt. Er kostet Zeit, Kraft und natürlich
auch Geld. Da überlege ich beim nächsten
Glas Wein dann doch lieber zweimal.
Es gibt unzählige Anbieter für EU-Führerscheine
im Internet. Wie findet man den richtigen?
Statt auf angebliche Erfolgsquoten zu schauen,
sollte man auf das Preis-Leistungsverhältnis
achten. Zu günstige Angebote und Geldzurück-Garantien sind immer unseriös. Ein sehr
gutes Zeichen ist ein Rund-um-Service. Dabei
werden die Kandidaten zunächst individuell
beraten. Die Reiseorganisation ins Ausland wird
übernommen, die Kandidaten werden zu allen
Behörden und Ämtern begleitet – schließlich
müssen sie ihren Wohnsitz vorübergehend im
Ausland anmelden. Und sie sollten während
der Prüfungszeit intensiv betreut werden, im
besten Fall durch einen Dolmetscher. Nach
3 - 4 Monaten hält der Kandidat dann seinen
neuen und registrierten EU-Führerschein in
der Hand.
Es wird bereits über Gesetzesänderungen
diskutiert. Was würde sich für den EU-Führerschein ändern?
Die Regierung plant langfristig Gesetze zu erlassen, die den Missbrauch des EU-Führerscheins
unmöglich machen. Das ist auch gut so - wir
wollen schließlich alle, dass Deutschlands
Straßen sicherer werden. Geplant sind bis 2009
bei Besitzern des EU-Führerscheins zunächst verstärkt mögliche Fahrverbote oder bestehende
Sperrfristen in Deutschland zu prüfen. Dafür
wird jede Neuerteilung eines EU-Führerscheins
dem Kraftfahrzeugamt in Flensburg gemeldet.
Den EU-Führerschein selbst wird es aber auch
weiterhin geben. Er ist ja schließlich nicht das
Problem.
www.neuerfuehrerschein.de
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BANGARANG
2008
WU-TANG, BUSY SIGNAL, MILLION STYLEZ und viele mehr
Im Juli diesen Jahres geht im Osten wieder
die Sonne auf: Die umtriebige Görlitzer
Szene um Culture Movement (siehe
auch BigUp! #7) hat mit dem BANG-ARANG-Festival ein neues Highlight in der
ostdeutschen Festivalszenerie etablieren können. Mit einem eklektischen Mix
von großen Namen aus dem Reggae-,
Dancehall- und HipHop-Bereich lockt am
dritten Juliwochenende die Strandarena
am Görlitzer Meer all diejenigen, die
auf einem Festival mehr als nur Reggae
erleben wollen.
Mit dem Wu-Tang Clan (NYC / USA)
konnte die erfolgreichste HipHop-Gruppe
der 90er Jahre verpflichtet werden, die
im vergangenen September ein neues
Album veröffentlichte und nach wie vor
für Qualität steht.
Fast noch mehr Aufsehen errang die
Nachricht, dass der neben Mavado
aktuell sicher relevanteste Vertreter des
Dancehall, Busy Signal (JA), die Görlitzer
Bühnen betreten wird. Mit „These Are The
Fucking Days“, „Nah Go A Jail Again“ und
„Wine Pon De Edge“ hat der 26-jährige
Ausnahmekünstler eine Vielzahl absoluter
Big Tunes im Gepäck.
Auch die Freunde deutscher Kost dürften
zufrieden sein mit dem Line-Up, steht doch
mit Mono & Nikitaman das Live-Duo des
deutschen Reggae schlechthin auf der
Bühne; genau wie Martin Zobel, den man
zu einem der ambitioniertesten deutschen
Newcomer zählen darf.
Namen wie Million Stylez, Ill Inspecta,
Taktlo$$, Daddy Freddy oder The Busters
sollten jedem geläufig sein und ebenfalls
mächtig für Stimmung sorgen.
Wem das nicht reicht, der lasse sich
gesagt sein, dass mit Badda Gyalore die
bekannteste deutsche Dancehall-QueenCrew verpflichtet werden konnte, die
selbst dem größten Tanzmuffel gehörig
einheizen werden!
www.juli08.de
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WORLD
PEACE
WALLS
PEOPLE UNITE UNDER GRAFFITI ART
(PT)
Graffiti ist längst mehr als nur unerkennbare
„Schmierereien“ auf Fasaden deutscher Großstädte, die weltweit Hausbesitzern Herzinfarkte
und Fassadenreinigern goldene Brieftaschen
ermöglichen. Es ist Teil eines Urbanen Lebensgefühls, und mittlerweile und „gottseidank“ ein
akzeptierter Teil der Kunstszene. Es prägt die
Mode - wie die Musikszene und hat definitiv zu
einer neuen Sichtweise im Alltag geführt. Der
Nürnberger Dosenkünstler Julian Vogel, hat
dem Graffiti eine ganz neue Message eingehaucht: Völkerverständigung. Here we go...
Er ist 27 Jahre alt, wohnt in Nürnberg, ist Graffiti
Nerd, Globetrotter und vorallem eines - Künstler.
Willkommen in der Welt des Julian Vogel.
Angefangen hat alles vor gut einem Jahr, als
Julian mit einem kurdischen Freund die Probleme der Kurden im Irak diskutierte. Spontan
wuchs die Idee, ein Friedensgraffiti einmal dort
zu kreiern, wo es die Menschen die es wirklich
betrifft auch wirklich sehen - im Irak. Trotz eindeutiger Warnungen des Auswärtigen Amtes,
hielt den ambitionierten Globetrotter nichts
zurück, und so konnte die Reise beginnen.
Im Nordirak sprühte Julian eine Freiheits - und
Friedensbotschaft an einen ehemaligen Palast
Saddam Husseins und somit das erste bekannte
„westliche“ Stück Dosenkunst im Irak. Die Resonanz war derart positiv, dass Folgeprojekte
nicht ausblieben. Die Presse wurde hellhörig,
ebenso Sponsoren und Förderer.
In Varanassi (Indien), der heiligen Stadt des
Hinduismus, und wohl ältesten existierenden
Stadt der Welt, folgte die zweite PEACEWALL,
ein liegender Buddah am Ufer des Ganges. Das
Konzept formte sich immer konkreter. Wichtige,
historische, oft in Krisenregionen jeglicher Art
(Krieg, Armut, Gewalt...) gelegene Plätze, mit
friedlichen visuellen Botschaften zu versehen.
Visualisiere einen Gedanken - mehr Frieden.
Der rote Faden der Worldpeacewalls ist schnell
gefunden. Jedes Bild integriert auf individuelle
Art und Weise eine weiße Taube auf blauem
Grund - ohne jegliches Klischee solcher Symbole zu bestätigen.
Seite
Weiter ging es in Kingston / Jamaika. der Stadt
mit der in Relation gesehen, weltweit höchsten Mordrate. In Mountain View, einem der
berüchtigsten Ghettos Kingstons, malte Julian
eine Woche lang mit Slum Kids und lokalen
Künstlern, seine dritte PEACEWALL.
Die Interaktion mit den Kindern hat Julian derart
inspiriert und auch noch immens Spaß gemacht
und wurde so schnell zu einem neuen Pfeiler
im Fundament der Worldpeacewalls. Die vierte
Arbeit dieser Reihe enstand in der Wiege des
Hip Hop und der Graffiti Kunst, New York. In
Queens wurde, in Kooperation mit acht weiteren Künstlern eine Wand gemalt, die schon
sämtliche Legenden der Graffiticommunity als
Leinwand genutzt hatten. Für einen Sprayer
natürlich eine Art Ritterschlag.
In Bagnolet, einem Vorort von Paris, wurde
das fünfte Graffiti realisiert. Der besagte Vorort
war im vergangenen Jahr Schauplatz heftiger
Auseinandersetzungen und Unruhen zwischen
Jugendlichen und der Poilzei.
Durch eine Kollabo mit Johnny Strange von
Culcha Candela, der von dem Projekt sofort
begeistert war, wurde die sechste PEACEWALL
iniziiert. In Gulu, im Norden Ugandas (Johnny´s
Roots), wo jüngst noch Bürgerkrieg herrschte
wurde das örtliche Rathaus verschönert. Viele
Einheimische, sowie eine Gruppe ehemaliger
Kindersoldaten nahmen an dem Workshop und
der kreativen Arbeit teil. Das von Johnny und
Julian ins Lebengerufene Projekt AFRIKA RISE,
war Schirmherr dieser Aktion, mehr zu AFRIKA
RISE ( die einen fantastischen Musiksampler
auf die Beine gestellt haben) in der nächsten
Ausgabe der BigUp!
Julian plant derzeit unter anderem eine Worldpeacewall in Peru, desweiteren hatte er eine
viel umjubelte Austellung in Berlin, welche
zeitgleich mit der Release Party des „rhymes4creation“ Samplers des Afrika Rise Projektes
stattfand.
Für alle Reggae Heads wird der junge Künstler
am Summerjam 2008 in Köln sein können u.a. in
Workshops zum besten geben. Julian´s Output
ist immens, man darf gespannt sein, welche
Wege der junge Artist noch beschreiten wird.
Ein wirklich wahnsinnig gutes Projekt, mit einer
einzigartigen Umsetzung, und das ganze noch
zur Völkerverständigung und für den Weltfrieden - was will man mehr...
www.worldpeacewalls.com
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Seite
Seite
WERBUNG
M ARLE N E
JOHNSON
Julian bei der Arbeit.
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CECILE – Goody
Nach jahrelangem Warten ist es soweit, das Debut von Cecile steht in den
Startlöchern. Seit fast einer Dekade liefert sie in regelmäßigen Abständen
Hits für Produzenten aus Übersee und Europa, doch bisher war es ihr nicht
vergönnt, ihr Können in Albumlänge präsentieren zu dürfen. Bis jetzt, bis
Kingstone sich ihrer angekommen hat und ihr die verdiente Plattform
gewährt. „ Goody“ ist eine Art Werkschau der letzten Jahre geworden,
viele bereits bekannte Tunes wie „ Hot like we“ auf dem „ Red Alert“(hier
mit fast komplett neuen Lyrics) oder der Titeltrack auf dem „ Wipe Out“ sind
vertreten. Dancehall 2008 klingt zwar anders, aber gute Musik bleibt gute Musik. Wie zu vermuten
ist, überwiegen hier eindeutig tanzbare und schnellere Riddims auf dem Album, womit Cecile sehr
gut fährt, man findet jedoch auch starke Reggae Tunes, wie das herausragende „ I´m Waiting“ ,
das es auch im Remix mit Shaggy aufs Album geschafft hat. Runde Sache. (MS)
www.myspace.com/cecile
CALI P - Lyrical Faya
Der aus Guadeloupe stammende und in Zürich lebende Cali P veröffentlicht
nun mit „Lyrical Faya“ sein lang erwartetes Debüt Album. Der erst 21 jährige
Rasta Youth zeigt durch die Songs, die allesamt bestens eingesungen
wurden, seine ganze musikalische Vielfalt - von Lovertunes über Roots
Reggae bis hin zu harten Dancehall Tracks ist nämlich jede Stilrichtung
vertreten. Neben Big Tunes wie „High Grade“, „Keep in Touch“ oder „Africa“, um nur ein paar zu nennen, sind auch viele mir bisher unbekannte
Stücke auf dem Album zu finden. Auch keineswegs zu verachten sind die
vier Combination-Tunes mit Ras Charmer, Queen Omega und Tiwony & Straika. Produziert und
veröffentlicht von Pow Pow, erscheint dieses Werk mit einem 16 Seiten Booklet inkl. aller Texte und
diversen Fotos. Gesamtfazit: Cali P überzeugt durchweg mit seinem ersten Album, daher bin ich
gespannt was es als nächstes von „Lyrical Faya“ Cali P zu hören gibt. (PS)
www.powpow.de
DON BONN - Meine Sachen
Don Bonn ist längst kein Newcomer mehr, denn über 20 Jahre ist er als
Musiker mit zwei Bands unterwegs gewesen, veröffentlicht aber jetzt erst
mit „Meine Sachen“ sein erstes Soloalbum auf Deutsch. Bei der ganzen
Bühnenerfahrung mit Umoya und One Tribe ist die Erwartung an diese
Scheibe extrem hoch. Wie zu erwarten, wird man aber auch nicht enttäuscht! Die meisten Songs hat Don Bonn selbst eingespielt und produziert
und hervorragende Roots-Reggae Nummern (bis auf zwei Dancehallnummern - „Willkommen im Club“ und „Beweg Deinen Arsch“) gepaart mit
guten Texten und eigenem Style geschaffen. Hörenswert ist „Meine Sachen“ also auf jeden Fall,
besondere Anspieltipps: „Julias Mörder“ (geht um ein Mädchen, das wegen Alkohol am Steuer
umkommt), „Willkommen im Club“ (eine Ansammlung mit den blödesten Anmachsprüchen)
und „Fiyah Bonn“. Auch die beiden Feature-Songs mit Maxim und niemand geringerem als Earl
16, den Don Bonn aus alten Bandtagen kennt, lassen nichts zu wünschen übrig. Fazit: Ein gutes
Album mit erfrischenden Melodien und Flow, fernab vom üblichen Einheitsbrei und gängigen
Reggaeklischees. (CW)
www.don-bonn.com
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Seite
MARLENE JOHNSON - My Typ O Smoove
Marlene Johnson ist schon längst kein Geheimtipp mehr, denn nach dem
Erfolg der „Runaway“ Ep feat Jah Meek, Ward 21, Marlon B und Tricky
Chris, sowie einigen Ausflügen in Remix Gefilden und den Tourneen mit
der House of Riddim Band hat sie sich längst einen festen Platz in der von
Männern dominierten Reggae-Szene gesichert. Ihr nun erschienenes und
lang erwartetes Debüt „My Typ O Smoove“ bietet besten Lovers, Roots und
Dancehall Reggae, gepaart mit Songwriter Elementen. Die Reggae/Soul
Queen mit der faszinierenden Stimme hat es geschafft ein sommerliches,
zeitloses Album zu releasen, bei dem sie auf allen 15 Tracks ihr Potenzial voll ausschöpft. Ob „Children
Of Jah“, „I‘m Your Girl“ feat. Natty King, „Africa“ feat. Anthony Cruz oder „Little Love“ feat Fitta
Warri, El Condorsito u.a. - einfach alle Songs auf dem Erstlingswerk überzeugen auf Anhieb. Eben
ein absolut rundes Ding der Output auf dieser Scheibe! Der internationale Erfolg wird daher sicher
nicht ausbleiben, weshalb man gespannt sein darf, was wir in Zukunft noch so alles von Marlene
Johnson zu hören bekommen. Ich jedenfalls freu mich schon jetzt darauf! (CW)
www.marlenejohnson.de | www.myspace.com/johnsonmarlene
MARTIN ZOBEL - Soul To Soul - We Can Make A Change
Martin Zobel, der charismatische Bayer mit der wilden Rastamähne ist ein
wahrer Künstler. Das beweist nicht nur das von ihm entworfene CD-Cover,
sondern vielmehr die 12 Songs auf „We Can Make A Change“, die es
locker mit Songs bekannter Songwriter aufnehmen können. Die Texte
animieren zum Nachdenken, strotzen aber trotzdem nur so vor positiver
Energie. Äußerst ausdrucksstark und emotional klingen die Tracks, die er
mit seiner akustischen Gitarre näherbringt. Kein Tonlagen rauf-und-runterGeleier, sondern Acoustic-Folk vom Feinsten! Mit seiner Stimme und Musik
schafft er es den Hörer von der ersten bis zur letzten Minute in seinen Bann zu ziehen. Klar, nichts
auf dem Album ist bahnbrechend neu, dafür ist aber alles mehr als gut! Und für laue Sommerabende am Lagerfeuer ist diese CD unumgänglich. Besondere Anspieltipps: „Soul Revolution“
feat Irmi, „Running Away“ und „ I Know You“! (CW)
www.raintonmusic.de | www.martin-zobel.com
RICHIE SPICE – Gideon Boot
Endlich wieder ein neues Album von Richie Spice, einem der Hauptprotagonisten, der zur Jahreswende 2004 / 05 mit Tunes wie „ Earth ah run red“
und „ Marijuana“ dafür sorgte, dass sich die Reggaeachse der damaligen
Zeit von Dancehall wieder zu Roots & Culture verschob. Nun befindet sich
Reggae wieder in einer Phase, die von Gangster-Lyrics und DancehallRiddims beprägt wird und, das direkt vorne weg, dieses Album vermag das
nicht zu ändern. Zwar ist „ Gideon Boot“ beileibe kein schlechtes Album
- das Problem besteht darin, dass mindestes die Hälfte der Tunes einfach
an einem vorbeirauschen, Durchschnitt - nicht mehr , nicht weniger. Mit „ Di Plane Land“ auf
dem aktuellen „ Rub A Dub“ Riddim hat Richie Spice zwar auf Jamaika gerade einen Big-Tune,
im Vergleich zu den anderen Tracks auf dieser Selection verblasst er jedoch ganz stark. Die Zeiten,
in denen Richie Spice einen Riddim anführt, scheinen momentan vorbei zu sein und auch im
Vergleich zu der aktuell spärlichen, aber sehr starken Roots – Konkurrenz um Tarrus Riley, Duane
Stephenson oder Pressure Busspipe kann das Album leider nicht wirklich punkten. (MS)
www.myspace.com/inthestreetstoafrica
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ELIJAH - Beweg Di
Mit Erfolg spielte Elijah zusammen mit seiner Backing Band „The Dubby
Conquerors“, seit 2005 über 160 Konzerte in der Schweiz und im Ausland
und beweist, dass sich „züridütsch“ bestens mit Reggae vereinen lässt.
Jüngster Beweis dafür ist sein Debut-Album „Beweg di“. Der 21-jährige
Reggae-Sänger mit italo-norwegischen Wurzeln schafft es durch seinen
rhytmischen Singjay-Style das Herz zu berühren, thematisiert in seinen Lieder
auf eine direkte und offene Art Gefühle und Gedanken und scheut sich
nicht, auch mal kritisch über Probleme in der Liebe oder Politik zu singen. Er
interpretiert die Jamaikanische Kultur auf eigene Art und produzierte ein authentisches Schweizer
Reggae Album. Elijah‘s Qualitäten als Sänger und Entertainer schätzen auch einige seiner Kollegen,
daher ist es auch nicht weiter verwunderlich befreundete Artists wie Cali P.(Falschi Gschichte)
oder Paco Mendoza (Las Bliebe) auf der CD mit vorzufinden. Aber nicht nur die Featurebeiträge
verdienen besonderes Augen(Ohren)merk, da alle Stücke auf „Beweg di“ absoluten Hörgenuss
bieten. Nicht umsonst läuft seine aktuelle Single „Sie isch wäg“ bei den schweizer Fernseh- und
Radiostationen fleissig rauf und runter. Elijah bringt Texte mit hohen Niveau, singt melodiös, mit
jeder Menge Power verpackt, voller Reggae-Leidenschaft und Spielfreude. Mit einem Satz:
Ein starkes Debut des Musikers aus dem Land der Eidgenoßen und Fußball EM!!! (CW)
www.elijah.ch | www.roaaar.com
VA - General Key Riddim
Aus dem in Deutschland und mittlerweile auch international allseits beliebten Haus Oneness kommt mit dem General Key Riddim eine astreine
Modern-Roots-Produktion. Bereits mit dem Oneness Riddim haben die
Münchner bewiesen, dass sie nicht nur auf höchstem Niveau produzieren, sondern ihre Riddims auch fachgerecht voicen lassen können. Der
aktuelle Riddim wird angeführt von den alten Hasen Lutan Fyah, Junior
Kelly und Tippa Irie und hervorragend ergänzt von up to di time-Artists
wie Ginjah und Queen Ifrica. Erwähnenswert sind auch die Beiträge von
Mark Wonder, Crystal Axe, Ray Darwin und Prezident Brown. Die heimische Fraktion ist vertreten
durch unpeinliche Tunes von Nosliw, Concious Fiyah, Marlene Johnson, Jahcoustix und Caramelo
& Criminal, die allesamt den internationalen Artists keineswegs nachstehen müss.en. Unbedingt
reinhören - schöne Selection! (KR)
www.oneness-records.de | www.myspace.com/onenessrecords
BUCH: GEYER / WURTH - Rauschzeichen
Schon lange gab es im deutschsprachigen Raum kein Buch mehr, das
sich mit allen Aspekten der Pflanze Hanf (Cannabis sativa L.) beschäftigte.
Diese Lücke will der KiWi-Verlag mit dem gerade erschienenen Sachbuch
„Rauschzeichen“ schliessen . Die Autoren Steffen Geyer und Georg Wurth
versprechen, der Leser fände darin auf 210 Seiten „Alles, was man über
Cannabis wissen muss“. Dank zusammen rund 20 Jahren tagtäglicher
drogenpolitischer Arbeit (u.a. DHV) wissen Geyer und Wurth um die Ängste
und Probleme der Menschen. Wenn zwei Legalisierungsaktivisten ein Buch
schreiben, ist klar, dass auch die Vision „legaler Hanfmarkt“ angesprochen
wird. Ich habe dieses Buch zwar noch nicht komplett gelesen, mich eher
durch die Kapitel gehangelt, aber ich darf getrost jetzt schon empfehlen:
Jeder Kiffer oder jeder der was über die KiffKultur+ erfahren möchte sollte
dieses Buch kaufen (sicherlich auch ein super Geschenk). (KB)
www.kiwi-verlag.de
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Kochen.
JAMAIKANISCHER
SCHWEINEBRATEN.
ZUTATEN.
3kg mageres Schweinefleisch (Kotelett)
½ l Fleischbrühe
150g brauner Zucker
1 kleines Glas Jamaika-Rum
1 Knoblauchzehe, feingehackt
½ Tl Piment
2 Tl getrockneter Thymian
Salz & Pfeffer
½ El Speisestärke
1 El Wasser
etwas Limonensaft
ZUBEREITUNG.
Den Backofen auf 180° C vorheizen.
Mit einem scharfen Messer die Schwarte des
Bratens rautenförmig einschneiden und den Braten mit der Schwarte nach oben in einen Bräter
legen. Etwa 1 Stunde auf der mittleren Schiene
des Ofens braten.
Den Braten anschließend auf ein Tranchierbrett
legen und den Bratensatz mit der heißen Fleischbrühe auf dem Ofen ablöschen.
In einem Mörser Zucker, Rum, Knoblauch und
Gewürze zu einer glatten Paste zerstoßen und
diese auf die eingekerbte Schwarte des Bratens
streichen. Den Braten mit der Schwartenach oben
in den Bräter zurücklegen und weitere 30-40 Minuten braten, bis die Oberfläche schön knusprig ist.
Den Braten auf eine vorgewärmte Servierplatte
legen und vor dem Aufschneiden kurz ruhen
lassen.
GERMAN REGGAE
FESTIVALS 2008
11.-13.07.2008
02.08.2008
REGGAE NATION FESTIVAL
Braunschweig @ Kennel Bad
www.reggae-nation-festival.eu
SPLASH
08.-10.08.2008
www.splash-festival.de
Bersenbrück bei Osnabrück
Leipzig, Halbinsel Pouch
11.-13.07.2008
REGGAE JAM FESTIVAL
www.reggaejam.de
WEEDBEAT FESTIVAL
14.-17.08.2008
www.weedbeat.de
Aschaffenburg @ Volksfestplatz
Rössing bei Hildesheim / Hannover
11-13.07.2008
AFRIKA-KARIBIK-FESTIVAL
www.afrika-karibik-festival.de
S.O.M.A
15.-16.08.2008
www.soma-festival.de
Sandgrube Odelzhausen / Höfa
Köln @ Odonien
13-14.07.2008
RIDING HIGHER FESTIVAL
www.move-together.org
RUMBLE REGGAE FESTIVAL
22.-24.08.2008
www.rumblereggaefestival.de
Übersee am Chiemsee
Spiegelau (Bayerischer Wald)
18.-19.07.2008
CHIEMSEE REGGAE SUMMER
www.chiemsee-reggae.de
REGGAE IN WULF
30.08.2008
www.reggae-in-wulf.de
Duisburg @ Landschaftspark Nord
Friedberg bei Augsburg (Bayern)
18.-20.07.2008
JAM CITY
www.jamcity-duisburg.de
BANGARANG FESTIVAL
06.09.2008
www.juli08.de
Kulturrevier Radbod, Hamm / Westf.
Görlitz, Berzdorfer See
25.-26.07.2008
BUSHLAND REGGAE FESTIVAL
REGGAE SUMMER NIGHT
www.revelation-concerts.de
25.-27.07.2008
INTERNATIONAL
REGGAE FESTIVALS
Mülheim a.d.R. @ Ruhrstadion / Naturbad
03.-12.07.2008
Rotzendorf bei Weiden/Opf
www.myspace.com/bushlandfestival
RUHR REGGAE SUMMER
www.reggaesummer.com
Inzwischen die Speisestärke mit dem Wasser
vermengen. Den Bratensatz im Bräter auf dem
Ofen bei starker Hitze zum Kochen bringen, die
Speisestärke unterrühren und unter Rühren kochen
lassen, bis die Sauce andickt. Mit Limonensaft
abschmecken und in einer Sauciere zum Schweinebraten auftragen.
01.-02.08.2008
Guten Appetit.
www.juicybeats.net
SUNRISE FESTIVAL
Burtenbach (Bayern) @ Grüne Wiese
www.sunrisefestival.de
02.08.2008
JUICYBEATS
Dortmund @ Westfalenpark
ROTOTOM SUNSPLASH
Osoppo (ITALY)
www.rototomsunsplash.com
06.07.2008
TWO SEVENS SPLASH
Amsterdam (Netherlands)
www.two77splash.nl
11-12.07.2008
NOWA REGGAE FESTIVAL
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Barcelona (Spain)
Handzame (Belgium)
Eersel / Eindhoven (Netherlands)
16.08. Aschaffenburg, Afrika Karibik Festival
15.-19.07.2008
26.07.2008
14.-15.08.2008
MARLENE JOHNSON
Tolmin (Slovenia)
Marbella (SPAIN)
Wiesen (Austria)
www.nowareggae.com
SOCA REGGAE RIVERSPLASH
www.vinylmaniarecords.si
www.greenforward.be
MARBELLA REGGAE FESTIVAL
www.myspace.com/marbellareggaefestival
www.reggaesundance.nl
WIESEN SUNSPLASH
www.wiesen.at
17.-20.07.2008
01.-02.08.2008
14-17.08.2008
Dour (Belgium)
Geel (Belgium)
Ostroda (Poland)
DOUR FESTIVAL
www.dourfestival.be
REGGAE GEEL
www.reggaegeel.com
OSTRODA REGGAE FESTIVAL
www.positive.pl
17.-20.07.2008
01.-02.08.2008
22.-23.08.2008
Pula (Croatia)
Cissac Medoc 33, Stade Plein Air (France)
Bielawa (Poland)
SEASPLASH REGGAE FESTIVAL
www.seasplash.net
REGGAE SUN SKA FESTIVAL
www.reggae-sun-ska.com
REGGAE DUB FESTIVAL
www.reggaedubfestival.com
18.-20.07.2008
07-09.08.2008
24.-25.08.2008
Olší u Oparan (CZECHIA)
Uppsala (Sweden)
London / Notting Hill (UK)
MIGHTY SOUND FESTIVAL
www.mightysounds.cz
25-26.07.2008
IRIE VIBES ROOTS FESTIVAL
UPPSALA REGGAE FESTIVAL
www.uppsalareggaefestival.se
08.-10.08.2008
REGGAE SUNDANCE
NOTTING HILL CARNIVAL
www.nottinghillcarnival.org.uk
29-31.08.2008
BORNASCO REGGAE FESTIVAL
Biella (Italy)
www.bornascoreggae.com
ON TOUR
DON BONN
27.06. Höchstenbach, Jamaican Reggae Festival
28.06. Duisburg, Jam City Festival
05.07. Bonn, R(h)einkultur Festival
02.08. Leverkusen, Street Live Festival
13.09. Leverkusen, Topos
www.don-bonn.com
JAMARAM
11.07. Sarstedt, Weedbeat
12.07. Bad Wörishofen, Beach Club
02.08. Nennslingen, Playground
03.08. Pfarrkirchen, Altstadtfest
10.08. Bad Windsheim, Weinturm
15.08. Eschweiler, Emf
23.08. Wendelstein, Rerox Festival
24.08. Übersee, Chiemsee Reggae
www.soulfire-artists.de
www.myspace.com/kimoe
12.07. Plock (PL), Reggaeland Festival
24.07. Szazhalombatta (H)
16.08. Glauchau, Open Air
22.08. Cottbus
23.08. Hohenstein Ernsttal, Open Air
19.09. Darmstadt, Schlosskeller
20.09. Hamburg, Knust
24.10. Marburg, Kfz
25.10. Düsseldorf, Haus der Jugend
www.marlenejohnson.de
MARTIN ZOBEL
11.07. Hildesheim, Weedbeat
15.07. München, Tollwood
18.07. Köln, Café Tuba
20.07. Görlitz, Bangarang
25.07. Mühlheim / Ruhr, Reggae Summer
26.07. Ammerland, Reggae Night
27.07. Reutlingen, Afrika Festival
10.08. Bad Windsheim, Weiturm Open Air
29.08. Basel (CH), Imagine Festival
www.martin-zobel.com
RHAATID
19.07. Warmbronn, 24. Open Air Warmbronn
01.08. Vlotho / Weser, Umsonst & Draussen
08.08. Dortmund, Strobels Summer Jam
23.08. Hamburg, Mandarin Kasino
30.08. Wipperfürth, Ankes Birthdaybash
04.10. Hamburg
www.myspace.com/rhaatidup
OKADA SUPERSOUND
18.07. Köln, Gloria (w/ Maxim)
19.07. Münster, Uni Sommer Fest (w/ Maxim)
25.07. Mülheim / Ruhr, Ruhr Reggae Summer (w/
Maxim)
26.07. Berlin, Pop d’Europe Badeschiff (w/ Zoe)
26.07. Berlin, Pop d‘Europe Arena (w/ Police In Dub)
30.07. Hannover, Machsee Festival (w/ Zoe)
01.08. I-Ostia Festival (w/ Zoe)
15.08. Aschaffenburg, Afrika Karibik Festival (w/ Zoe)
24.08. Berlin (w/ Zoe)
30.08. Bielefeld, Welthaus Festival (w/ Zoe)
30.08. Bielefeld, Welthaus Festival (w/ Police In Dub)
www.myspace.com/okadaallstars
KIMOE
12.07. Rössingen, Weedbeat Festival
09.08. Bersenbrück, Reggaejam
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Redaktion
Chris Weber (CW), Philipp Tann (PT), Bastian
Eckhardt (BE), Katrin Basal (KB), Klaus Riebeth (KR), Mustafa Sachsenhausen (MS),
Lukas Schaefer (LSch)
Fotos
Chris Weber, Lukas Schäfer, Bastian Eckhardt, Erik Brilke
FOTONACHWEISE
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Grafik & Layout
Klaus Riebeth
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