2012 - J+G Refractories

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2012 - J+G Refractories
REPORT 2012
23. Ausgabe
1
n VORWORT
für die zweite immer noch eine latente Möglichkeit.
Und nun zu J+G:
L
iebe Leserinnen und Leser!
Wie bereits üblich, das Positive vorweg!
Die von den Mayas festgelegte Zeitenwende für den 21. Dezember
2012 fand ohne den von vielen
selbsternannten Propheten für diesen Tag angekündigten Weltuntergang statt. Eine Massenhysterie wie
am 31.12.999, als Papst Silvester II
den Weltuntergang vorhersagte, blieb
aus.
Allerdings legten die J+G-Mitarbeiter/innen gegen Mittag die Arbeit
nieder, wie es schon am 19.10.1533
ein Großteil der Gemeinde von Pfarrer Michael Stiefel tat, als dieser die
Apokalypse in Aussicht gestellt
hatte. War es im 16. Jahrhundert die
Angst vor dem nahenden Ende der
Welt, der die Menschen dazu veranlasste, so lag der aktuelle Grund an
Markus Horn, der für diesen Tag die
J+G-Weihnachtsfeier terminiert hatte.
Und da gab es noch die anderen,
auch selbsternannten Seher, die das
Ende des EURO für das laufende Jahr
voraussagten. Auch diese lagen mit
ihrer Schwarzmalerei daneben. Der
Unterschied der beiden Prognosen:
Während die erste mit dem
22.12.2012 aus der Welt ist, besteht
Apokalypse
Religiöse Schrift, die sich mit
dem kommenden Weltende befasst. Steht auch für Unheil, Untergang, Grauen.
2
Auch hier gab es zu Anfang betriebswirtschaftliche Visionen und
Ziele. Zum Glück wurden diese, im
Gegensatz zu den erstgenannten,
mit sehr viel Bodenhaftung formuliert, so dass sie mit entsprechendem
Einsatz Aller auch realisierbar waren.
So schloss sich das Geschäftsjahr
2012 nahtlos an die erfolgreichen
Vorjahre an. Wie und unter welchen
politischen, wirtschaftlichen und sonstigen Randbedingungen lesen Sie
auf den nächsten Seiten. Bei der Lektüre der von uns erstellten Berichte
und ausgewählten Nachrichten, ob
mit – wie immer rein subjektiven –
Kommentaren oder ohne, wünschen
wir Ihnen viel Spaß.
Ihre
Jünger+Gräter GmbH
n DAS WAR 2012
EINLEITUNG
Es ist nichts Neues. Die Apokalypse
fand auch am 21. Dezember nicht
statt. Den „gefühlten“ Weltuntergang erlebten aber Viele und zum
Teil weit vor diesem Termin. Seien es
ganze Völker, die sich im Krieg oder
kriegsähnlichen Zustand befinden,
wie die Syrer, Israelis oder Palästinenser, Politiker wie Christian Wulff,
dessen Frau Bettina, Kurt Beck, Nicolas Sarkozy, die „SchleckerFrauen“ oder die „Opelaner“, um
einige zu nennen, auf die hier näher
eingegangen wird.
Wohl wissend, dass das Pendel der
Empfindungen nicht nur auf eine
Seite ausschlägt, berichten wir auch
Positives. Und das viel lieber, z. B.
über Barak Obama, Joachim Gauck,
Felix Baumgartner, den BVB und natürlich die J+G-Gruppe. Das rein
Sachliche kommt dabei nicht zu kurz.
Aber eines nach dem anderen:
POLITIK
WELT
n Der im Vorjahr mit viel Euphorie in
Gang gesetzte politische Wandel
unter dem vielversprechenden Namen „Arabischer Frühling“ konnte
die hochgesteckten Ziele – Sturz des
Diktators, Übergangsregierung, institutionelle Neuordnung des Staates,
Wahlen, Demokratie, Frieden und
wachsenden Wohlstand – nur im
niedrigen Prozentbereich realisieren.
Zu weit klaffte Theorie und Wirklichkeit auseinander. Vom Frühling
spricht man schon lange nicht mehr,
aber auch nicht vom Sommer, in dem
normalerweise die aufgegangene
Saat geerntet wird. Geblieben ist die
„Arabellion“ mit unterschiedlichen
Stoßrichtungen und offenem Ausgang.
Tunesien, wo alles begann, hat zwar
eine neue Führung, aber ein Verfassungsentwurf ist noch nicht verabschiedet, was zu Protesten gegen die
Regierung führt. In Tunis stürmen die
Eiferer unter den Salafisten die
Tempel der Aufklärung, besetzen
eine Universität, werfen Brandsätze
und stürmen Kinos und Galerien.
In Libyen fand im Juli die Wahl zu
einer verfassunggebenden Nationalversammlung statt. Überschattet
wurden die politischen Fortschrittsbemühungen durch einen Anschlag
auf das amerikanische Konsulat in
Benghasi am 11. September!, bei
dem u.a. der amerikanische Botschafter getötet wurde.
Viele Schlagzeilen lieferte Ägypten.
Im Mai wird Muhammed Mursi von
der viele Jahre verbotenen Muslimbruderschaft zum Präsidenten gewählt. Als sich das neue Staatsoberhaupt per Dekret seine Machtbefugnisse selbst ausweitet, was sich
nicht mit demokratischen Gepflo-
Salafisten
Sind Ultrakonservative innerhalb
des Islam. Sie orientieren sich an
den frommen „Altvorderen“
(arabisch: salaf). Bei ihrer „Rückwärtsgewandheit“ schrecken sie
nicht vor radikalen Aktionen zurück.
Tuareg
Nomadisch lebendes Volk in
Nordafrika, dessen Siedlungsgebiet sich über die Sahara und die
Sahelzone (südliche Übergangszonen von Wüste zur Savanne)
erstreckt.
genheiten vereinbaren lässt, schwillt
die Protestwelle auf dem Tahir-Platz
in Kairo wieder an.
Ein Großteil der Richter und Staatsanwälte treten in einen Streik. Zuvor
gab es schon Krawalle, da in den
Augen der Bevölkerung die vorherigen Regierungsmitglieder viel zu
leicht bestraft wurden, wenn überhaupt.
Im Gazastreifen eskalierten wieder
einmal die Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern.
In dem im Süden an Algerien angrenzenden Mali rufen die aufständischen Tuareg ihren eigenen Staat
„Azawad“ aus. In dem dazugehörigen Timbuktu zerstören islamistische
Fanatiker die teilweise zum UN-Weltkulturerbe gehörenden Heiligengräber.
Alawiten
Anhänger einer den Schiiten nahestehenden Glaubensgemeinschaft. Sie leben hauptsächlich
als Minderheit in Syrien, der Türkei und im Libanon.
Genozid
Handlung die darauf gerichtet
ist, eine nationale, ethnische
oder religiöse Gruppe ganz oder
teilweise zu vernichten.
Den traurigen Höhepunkt bildet Syrien. Dort nimmt der Aufstand seinen
katastrophalen Lauf. Der Bürgerkrieg mit inzwischen 60.000 Toten
und einer halben Million Flüchtlingen
ist voll entbrannt. Das Regime um
Präsident Baschar al-Assad ist zwar
weitgehend isoliert, aber solange der
Iran, China und Russland, das sich
um seinen militärischen Brückenkopf
an der syrischen Mittelmeerküste in
Tartus sorgt, ihre schützenden Hände
über Damaskus halten, gilt eine baldige Niederlage der Regierungstruppen als unwahrscheinlich. Dazu
kommt, dass die meisten Soldaten,
wie Assad selbst, der religiösen Minderheit im Lande, den Alawiten, angehören und nach einer Niederlage
einen Genozid an ihrer Glaubensgemeinschaft befürchten. Von Demokratie und Frieden jedenfalls ist
weit und breit nichts zu sehen.
n Dem Machtwechsel in China von
Parteichef Hu Jintao auf Xi Jinping
gingen zwei Skandale voraus. Der
Spitzenfunktionär Bo Xilai wurde
u.a. wegen Beihilfe zu einem von seiner Frau begangenen Mord aus der
Partei ausgeschlossen. Dem Premier
Wen Jiabao wird Korruption vorgeworfen. Er konnte das Milliarden USDollar-Vermögen seiner Familie nicht
plausibel erklären. Das dürfte in
einem kommunistischen Staat jedem
schwerfallen.
n Nichts Neues gab es nach der
UN-Klimakonferenz in Doha, der
Hauptstadt von Katar. „Das KyotoProtokoll wird bis 2020 verlängert
und das nächste Treffen findet in
Warschau statt.“ So könnte das kurz
gefasste Ergebnisprotokoll der fast
200 Teilnehmerstaaten lauten.
3
n In den USA wird Barack Obama
wiedergewählt. Es war ein steiler
und steiniger Weg bis es soweit war.
Dort angekommen, stand er vor
einem Abgrund, der sogenannten
Fiskalklippe. Mit einem in letzter
Minute vereinbarten Kompromiss
zwischen Republikanern und Demokraten konnte er den vermeintlichen
Staatsbankrott um zunächst zwei
Monate hinausschieben.
Fiskalklippe
In den USA ist die Staatsverschuldung gedeckelt. Momentan liegt
das Limit bei 16,4 Billionen US-Dollar (in Amerika: Trillionen genannt),
was Ende des Jahres erreicht wurde.
Kommt es in der gesetzgebenden
Institution, dem Kongress, zu keiner
Einigung über eine Anhebung der
Schuldengrenze, treten automatisch
radikale Steuererhöhungen und
Ausgabenkürzungen in Kraft. Bis
die jedoch wirken, kann der Staat
keine neuen Schulden aufnehmen,
um seinen Verpflichtungen aus Altlasten nachzukommen. Es droht
Staatsbankrott und Rezession mit
extremen Auswirkungen auf die
Weltwirtschaft und mithin auf uns.
Der Kongress besteht aus zwei
Kammern: Dem Senat, in dem derzeit die Demokraten die Mehrheit
besitzen und dem Repräsentantenhaus, wo die Republikaner das
Sagen haben. Mit letzteren hatte es
der Demokrat Obama besonders
schwer, einen Kompromiss für die
ersten zwei Monate in 2013 auszuhandeln.
EUROPA
n Die Krise um die Gemeinschaftswährung dominiert als Altlast das
politische Geschehen in Europa vom
ersten Tag des Jahres an und wurde
wie ein Staffelstab ins nächste Jahr
weitergereicht.
Sie erinnern sich? 2008, zu Beginn
der Finanzkrise, beruhigten Merkel
(CDU)/Steinbrück (SPD) – damals
noch Finanzminister der Großen Koalition – die Bundesbürger mit dem
Statement: „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind.“
Im Sommer war es Mario Draghi, der
als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) mit zwei Sätzen die
Märkte beruhigte:
1. „Die EZB ist bereit, alles Notwendige zu tun, um den Euro zu erhalten.“
2. „Und glauben Sie mir, es wird
genug sein.“
Bis zu diesem Zeitpunkt war auch in
diesem Jahr schon manches gelaufen und es sollte noch einiges geschehen.
Der dauerhafte Rettungsfond ESM
(500 Mrd. Euro + x) als Nachfolger
des EFSF (400 Mrd. Euro) und NachNachfolger der Griechenlandhilfe
(110 Mrd. Euro) wurde bereits im Januar von 17 Euro-Staaten beschlossen, konnte aber seine Arbeit erst im
Oktober aufnehmen, nachdem der
Hauptgeldgeber, die BRD, vom Verwaltungsgerichtshof unter Auflagen
grünes Licht bekam. Die gebräuchliche Bezeichnung Nachfolger ist dabei
etwas irritierend, da der ESM den
EFSF nicht ablöst, sondern zusätzlich
installiert wird, und die Griechenlandpakete von keiner der beiden Institutionen finanziert wird. Diese
kommen noch on top. Dies nur zum
besseren Überblick.
Im Februar erhält Griechenland,
einem Patienten auf der Intensivstation gleich, eine weitere Euro-Infusion in Höhe von 130 Mrd. Euro und
im November mit 43,7 Mrd. Euro die
nächste. Von denen werden 10 Mrd.
Euro für den Rückkauf von Staatsschulden im Nominalwert von 30
Mrd. Euro verwendet. Bei dieser Aktion verdienen amerikanische Hedgefonds angeblich 500 Mio. US-Dollar.
Um die Staatsverschuldung zu reduzieren wurde ein Schuldenschnitt bei
den privaten Gläubigern durchge-
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führt. Das Ergebnis: 107 Mrd. Euro
weniger Verbindlichkeiten. International wird der Schuldenschnitt
„Haircut“ genannt. Eine treffende
Bezeichnung, weiß doch jeder, dass
ein Haarschnitt nur für eine recht
überschaubare Zeitspanne reicht.
Auch die beschlossenen rigorosen
Sparmaßnahmen, die wieder zu Protesten und Krawallen im ganzen
Land führen, reichen noch nicht. Der
Patient liegt weiter auf der Intensivstation.
Weitere Wackelkandidaten sind:
Spanien, das im Juni die Unterstützung des Euro-Rettungsfonds in Anspruch nimmt und Zypern, das zeitgleich Hilfe beantragt. Italien versucht es noch ohne fremde Hilfe.
n Was im Report 2008 noch ein Zahlenspiel war, ist nun Realität. Damals
schrieben wir: „Putins Ära als russischer Präsident musste zwangsläufig
enden, da er die gesetzlich vorgegebene maximale Amtszeit von acht Jahren erreicht hatte. Eine der ersten
Handlungen seines Nachfolgers und
Freundes Dmitri Medwedew war die
Verlängerung der Amtszeit auf 12
Jahre. So kann sich Wladimir Putin bei
der nächsten Präsidentenwahl wieder
aufstellen.“
So ist es gekommen und am Wahlsieg
konnten auch Proteste der Bevölkerung und der russischen Punkrockband
mit dem provokanten Namen „Pussy
Riot“ (deutsch etwa „Muschi Krawall“) vor dem Altar der Moskauer
Christ-Erlöser-Kathedrale nicht rütteln.
Dafür wurden einige der Sängerinnen
zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
n In Frankreich verliert der bisherige
Amtsinhaber Nicolas Sarkozy die Stichwahl. Neuer Präsident Frankreichs wird
der Linkspolitiker François Hollande.
Auch wenn die Umsetzung des Wahlversprechens „Einführung einer 75 %igen Reichensteuer“ zunächst vom
dortigen Verwaltungsgericht gestoppt
wurde, wird sich die Politik im Nachbarstaat grundlegend wandeln.
n Zum Jahresabschluss wird der EU
der Friedensnobelpreis verliehen und
dies mitten in der Euro-Krise. Als Begründung nannte das Entscheidungskomitee: „Über Jahrzehnte habe die
EU entscheidend zur friedlichen Entwicklung in Europa beigetragen.“ Abgesehen davon, dass es Menschen
waren wie z.B. Charles de Gaulle, Konrad Adenauer, Michail Gorbatschow
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Jamaika-Koalition
und Helmut Kohl, die eine Vision umsetzten, musste wohl die räumliche
Eingrenzung sein, um nicht mit der Tatsache konfrontiert zu werden, dass die
EU im Vorjahr die USA als Spitzenexporteur für Kriegswaffen ablöste.
Vielen wäre es wohl in Anbetracht der
Euro-Krise lieber gewesen, wenn die
EU die Voraussetzungen für den Wirtschafts-Nobelpreis erfüllt hätte – wozu
auch das friedvolle Miteinander gehört. Den teilen sich die US-Amerikaner Alvin E. Roth und Lloyd S. Shapley.
DEUTSCHLAND
Im Laufe des Jahres fanden auf Länder- und Bundesebene vier Wahlen
statt. Keine davon war geplant. Im
Saarland und in Nordrhein-Westfalen lösten sich die Regierungen auf
und in Berlin trat der Bundespräsident zurück. Was ist passiert?
n Im Saarland ist die sogenannte
„Jamaika-Koalition“ am Ende. Die
alte und neue Ministerpräsidentin
sieht keine Basis mehr für eine konstruktive Landespolitik. Verantwortlich hierfür machte sie hauptsächlich
die Zerwürfnisse innerhalb der FDP.
Wird in Deutschland eine Koalition zwischen den Unionsparteien (CDU/CSU), der Freien
Demokratischen Partei (FDP) und
Bündnis 90/Die Grünen bezeichnet. Die den Parteien zugeordneten Farben Schwarz, Gelb, Grün
entsprechen denen der Flagge Jamaikas. Ein politischer Bezug des
Begriffs zu dem Karibikstaat besteht nicht.
n In NRW scheitert die rot-grüne
Minderheitsregierung. Der Düsseldorfer Landtag lehnt bei der entscheidenden Abstimmung den Haushaltsentwurf der Koalition ab und
hat sich nun selbst aufgelöst.
n In Schleswig-Holstein musste ein
neues Wahlrecht umgesetzt werden.
Zu viele Überhangsmandate verfälschten in der Vergangenheit angeblich den Wählerwillen.
n Im Februar bereits reichte Christian Wulff seine Demission ein. Mit
nur 19 Monaten präsidialer Amtszeit
die kürzeste in der Geschichte der
BRD. Grund: Das öffentliche Vertrauen in seine Person sei nachhaltig
beeinträchtigt. Einen Tag zuvor hatte
die Staatsanwaltschaft die Aufhebung seiner Immunität beantragt, da
der Verdacht bestehe, Wulff habe
sich in seiner Zeit als Ministerpräsident von Niedersachsen der Vorteilsnahme schuldig gemacht.
Konnte Frau Wulff beim Auszug aus
der Nobelherberge „Schloss Bellevue“ in Berlin, dem Sitz des amtierenden Bundespräsidenten, nur
reagieren, ist sie beim nächsten
Wohnungswechsel Herrin des Verfahrens. Sie trennt sich zum Jahresende von ihrem Mann, der von
Großburgwedel nach Hannover umsiedeln muss.
n Nachfolger wird der parteilose
Bürgerrechtler Joachim Gauck, der
Gegenkandidat von 2010. Bis es
aber soweit war, musste Angela Merkel über ihren Schatten springen. Obwohl in der Vergangenheit mit
Köhler und Wulff zwei von ihr durchgeboxte Personalien zurückgetreten
sind, wollte sie wieder einen Kandidaten bestimmen. Der von SPD und
Grünen favorisierte Gauck sollte es
nicht sein. Sie wollte die Wähler, die
(aus Parteiräson) bei der letzten Wahl
gegen ihn gestimmt haben, nicht in
Gewissenskonflikte bringen, so die
offizielle Begründung. Nachdem aber
die FDP zu Gauck umschwenkte, gab
es in der Bundesversammlung keine
Kanzlerinnenmehrheit mehr. Um eine
WAHLERGEBNISSE
Bundesland
Stärkste
Partei
Regierung/
Koalition
Ministerpräsident
bisherige Regierung/
Koalition
Saarland
CDU
CDU / SPD
A. Kamp-Karrenbauer
CDU / FDP/ Grüne
Nordrhein-Westfalen
SPD
SPD / Grüne
Hannelore Kraft
SPD / Grüne
Schleswig-Holstein
CDU
SPD / Grüne/ SSW Torsten Albig
Wahl des Bundespräsidenten
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Joachim Gauck
CDU / FDP
peinliche Niederlage zu vermeiden,
verzichtete sie auf die Nominierung
eines Gegenkandidaten. Gauck
wurde von einer überwältigenden
Mehrheit im ersten Urnengang zum
neuen Bundespräsidenten gewählt.
Frau Merkel wird ihre Meinung zu
den Gewissenskonflikten von Politikern revidieren müssen.
n Eine Wahl soll noch erwähnt werden, fand sie doch in unserer Landeshauptstadt statt. Hier stürmt der
Grünen-Politiker Fritz Kuhn die CDUBastion und wird neuer Oberbürgermeister von Stuttgart.
n Von seinem Thron in RheinlandPfalz steigt, nach fast 19 Jahren Regentschaft, SPD-Ministerpräsident
Kurt Beck, angeblich zum Jahresende. Gesundheitliche Gründe werden angegeben, sicherlich hervorgerufen u.a. durch den Stress um die
Insolvenz der Nürburgring GmbH.
Das 330 Mio. Euro teure Prestigeobjekt der Landesregierung ist am Ende
und Beck kommt in den Verdacht der
Veruntreuung von Steuergeldern. Mit
der Arbeits- und Sozialministerin
Marie Luise (Malu) Dreyer stellt er
seine designierte Nachfolgerin vor.
n Bei der SPD werden die Weichen
für den Bundestagswahlkampf 2013
gestellt. Peer Steinbrück soll die Genossen zum Erfolg führen. Zunächst
muss er jedoch Auskunft zu seinen
Nebeneinkünften geben. 1,8 Mio.
Euro sollen es für Vorträge und Publikationen in den letzten drei Jahren
gewesen sein. Da stellt sich doch die
Frage, ob er nicht seine Bezüge als
Bundestagsabgeordneter als „Nebeneinkommen“ hätte deklarieren
können. Wenn man die Zahl so betrachtet, versteht man auch, warum
Peer Steinbrück das Kanzler/innenGehalt mit rd. 250.000 Euro/Jahr für
zu gering hält, darf er/sie doch
sein/ihr Salär nicht durch Referate
oder Veröffentlichungen beliebig aufbessern. Wenn man dann auch noch
die Grundsicherung des zurückgetretenen Bundespräsidenten, den sogenannten „Ehrensold“, mit 210.000
Euro/Jahr ohne jedwede Verpflichtung dagegenstellt, neigt man dazu,
Herrn Steinbrück jetzt schon zu bedauern, sollte er im September 2013
siegen.
n Aber auch die noch amtierende
Koalition bereitet die Wähler auf dieses Ereignis vor. Am Ende einer Sitzung im Kanzleramt einigten sich die
Koalitionspartner in einer Art Kuhhandel über sogenannte Wohltaten
für das Volk, wobei der für die Haushaltskonsolidierung verantwortliche
Finanzminister Schäuble nicht anwesend war. Die CSU wollte das Betreuungsgeld, die FDP nicht. Die FDP
wollte die Praxisgebühren abschaffen, die CSU nicht. Immerhin zeigte
sich die CSU kompromissbereit:
„Stimmt Ihr unserem Antrag zu, ziehen wir unser Veto zu Eurem zurück!“
Die CDU signalisiert Zustimmung für
beides, wenn die Partner ihren Widerstand gegen die Lebensleistungsrente (LLR) lockern.
So wird am 09.11. vom Bundestag
die Einführung des Betreuungsgeldes ab September 2013 und die Abschaffung der Praxisgebühr ab
Januar 2013 beschlossen. An der LLR
wird weiter gearbeitet. Gegen die
erste Entscheidung will die Opposition klagen.
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WIRTSCHAFT
WELT
n Die Weltmarktpreise für Rohstoffe unterlagen im Verlauf des Jahres starken Schwankungen, was auf
eine nervöse konjunkturelle Entwicklung hindeutet. Die sich seit September abzeichnende Tendenz nach
unten weist auf eine verminderte
Nachfrage hin, was Vorbote einer Rezession sein könnte.
Inflationsrate (2,7%), wird sich
daran in absehbarer Zeit auch nichts
ändern.
EUROPA
DEUTSCHLAND
n Das Nord-Süd-Gefälle, insbesondere innerhalb der Euro-Staaten, hat
sich weiter verstärkt. Bei einer Arbeitslosenquote von über 25% in
Spanien und Griechenland, 16% in
Portugal und rund 11% in Italien
und Frankreich und der sich daraus
ergebenden negativen Entwicklung
beim Bruttoinlandsprodukt (minus
0,6% in den Euro-Ländern) und der
n Wirtschaftliche Gefälle, und zwar
nicht nur eines, gibt es auch hier und
an die Binnen-Transfer-Zahlungen
haben wir uns schon fast gewöhnt.
Mit dem Solidarpakt I wurden bereits
160,7 Mrd. Euro Ausgleichszahlungen von West nach Ost getätigt, mit
Solidarpakt II kommen bis 2019 weitere 156,5 Mrd. Euro dazu. Parallel
dazu gibt es noch den Länderfinanz-
KKK
Kultur-Krisen-Kreislauf
Betrachtet man einmal Entwicklungen innerhalb Europas im Zeitraffer, stößt man auf Parallelen,
die man nicht außer Acht lassen
sollte.
Vor ca. 2.600 Jahren entwickelte
sich im antiken Hellas die abendländische Kultur. 400 Jahre später
übernahmen die Römer von den
Griechen neben deren Göttern
auch ihre Philosophie und Zivilisation. Durch die Expansion des
Römischen Reiches kamen bis ins
zweite Jahrhundert nach Christus
u.a. Frankreich, Spanien und Portugal in den Genuss eines gehobenen Lebensstandards, der den
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Barbaren, wie die Germanen damals genannt wurden, zunächst
verwehrt blieb. Der allseits bekannte Limes sorgte über Jahrhunderte, quasi als Schutzwall,
dafür.
Heute im Zeitalter von Internet
und Handy geht das alles viel
schneller. Innerhalb weniger Jahre
nahm die Finanz-, Schulden- und
Wirtschaftskrise genau den gleichen geographischen Verlauf.
Ausgangspunkt war wie damals
Griechenland. Italien, Frankreich,
Spanien und Portugal folgten. Vor
Deutschland legt die Entwicklung
wie vor 1.500 Jahren einen Stopp
ein, was wohl auch an der von der
EZB installierten „Brandmauer“
ausgleich. Der teilt Deutschland, abhängig von der jeweiligen Wirtschaftskraft, in sogenannte Geberländer, dazu zählen aktuell Bayern
(3,9 Mrd. Euro), Baden-Württemberg (2,7 Mrd. Euro) und Hessen (1,3
Mrd. Euro), alle im Süden der Republik, und Nehmerländer (Rest der
BRD), an der Spitze Berlin mit 3,3
Mrd. Euro, was den Bayern ein Dorn
im Auge ist. Daher bereiten letztere
eine Verfassungsschutzklage vor, mit
dem Ziel, zumindest die Berechnungsmethode im Länderfinanzausgleich zu Gunsten der Zahler zu
modifizieren.
liegt. Vorläufig zumindest, denn es
ist bekannt, dass der meist hölzerne Limes nur für einen temporären Schutz sorgte.
Barbar
War die Bezeichnung im antiken
Griechenland für all diejenigen,
die nicht griechisch sprachen
(wörtlich: Stammler, Stotterer, eigentlich:„br-br-Sager“). Analog
dazu bezeichneten die Römer alle,
die nicht lateinisch sprachen, als
Barbaren. Heute wird der Begriff
abfällig in der Bedeutung „rohunzivilisiert, ungebildete Menschen“ verwendet.
n Unabhängig davon präsentiert
sich die Wirtschaft recht robust. Das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst
real um 0,7%, der Preisanstieg liegt
mit 2% an der Stabilitätsgrenze und
die Arbeitslosigkeit war mit 6,8% –
und auch in absoluten Zahlen – im
Jahresdurchschnitt seit der Wiedervereinigung noch nicht so niedrig,
obwohl
durch
Zuwanderung
300.000 Erwerbsfähige mehr zum
Arbeitsmarkt hinzu kamen.
n Durch die nach wie vor niedrigen
Bankzinsen für Guthaben legen viele
ihr Geld in Aktien an, wodurch der
DAX-Wert, nach einer Schwächephase Mitte des Jahres, auf über
7.600 steigt und damit so hoch ist
wie in den letzten vier Jahren nicht
mehr.
n Trotz insgesamt guter Konjunkturzahlen verschwanden einige namhafte Unternehmen vom Markt.
Der Foto-Pionier „Kodak“, 130 Jahre
lang Wegbegleiter klassischer Fotografie, kam mit dem Trend zu digitalen Bildern nicht klar.
Wegen Zahlungsunfähigkeit stellt die
Drogeriemarkt-Kette „Schlecker“ Antrag auf Insolvenz. 7.000 Filialen mit
rund 30.000 Mitarbeiter/innen
schließen. Der Versuch für die
„Schlecker-Frauen“ eine Transfergesellschaft zu gründen schlug fehl.
Bund und Länder verweigerten ihre
Hilfe.
n Der Volkswagenkonzern übernimmt die Porsche AG komplett.
Damit ist ein jahrelanges Gerangel
um Anteile beendet.
n Die Deutsche Bank (DB) kommt
im Verlauf des Jahres nicht aus den
negativen Schlagzeilen. So heißt es
zunächst, Mitarbeiter haben bei der
Manipulation des Libors mitgewirkt,
dann verlor die DB den Kirch-Prozess
dem Grunde nach, über die Höhe der
Entschädigung wird separat entschieden. Zur Debatte steht ein Milliardenbetrag. Im Dezember durchsuchten 500 Beamte bei einer Großrazzia die Zentrale in Frankfurt und
andere Bürogebäude. Die Generalstaatsanwaltschaft verdächtigt 25
Beschäftigte der schweren Steuerhinterziehung und der Geldwäsche.
Abschreibungen und Rückstellungen
für Rechtsrisiken verhageln die Bilanz. Das Ergebnis vor Steuern bricht
gegenüber dem Vorjahr um rund
4 Mrd. Euro auf 1,4 Mrd. Euro ein.
n General Motors (GM), die Muttergesellschaft von Opel, kündigt an,
das Werk in Bochum bis 2016 zu
schließen. Dies kann aber auch
schon 2014 der Fall sein.
Libor oder LIBOR
steht für „London Interbank Offered Rate“ und ist ein in London täglich festgelegter Referenzzinssatz, der anzeigen soll,
zu welchen Konditionen sich
Banken untereinander Geld leihen. Er fußt auf von außen
kaum nachprüfbaren Angaben
einer Anzahl von Banken und ist
Grundlage für billionenschwere
Finanztransaktionen rund um
den Globus. Insgesamt sollen
ihn Mitarbeiter von über einem
Dutzend Banken über mehrere
Jahre manipuliert haben, um
Handelsgewinne einstreichen zu
können.
Schwankungen im Deutschen Aktienindex im Jahresverlauf 2012
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FORSCHUNG
UND TECHNIK
n Die im Report 2008 vorgestellte
LHC-Anlage der CERN in Bern hat ein
Ergebnis geliefert. Die Wissenschaftler des europäischen Kernforschungszentrums in der Schweiz geben bekannt, dass sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das „Gottesteilchen“
genannte Higgs-Boson gefunden
haben. Der von dem britischen Theoretiker Peter Higgs bereits in den
1960er Jahren vorausgesagte Winzling gilt als Basis unseres physikalischen Weltbildes, da Materie durch
ihn erst Masse bekommt. Ob und wie
sich unser Leben durch diese viele
Milliarden Euro teure Entdeckung
verändert, bleibt abzuwarten.
n Nach der stationären US-Sonde
Phoenix, die 2008 auf dem Mars landete und nach wenigen Wochen ihre
Arbeit einstellte, landete am 06. August mit „Curiosity“ ein 900 kg
schweres Vehikel der Nasa. Mithilfe
zahlreicher wissenschaftlicher Instrumente kann die Chemie des Marsbodens untersucht werden, um
Daten über die Frühgeschichte des
Roten Planeten zu gewinnen. Zwei
Kameras am Mast helfen beim Navigieren und mit dem Metallarm kann
der Rover Material an Bord schaufeln
oder in Fels bohren.
n Kein gutes Licht auf das weltweit
hochgeschätzte „Made in Germany“
liefern derzeit drei Großprojekte in
der Bundesrepublik.
In Hamburg die Elbphilharmonie, in
Berlin der Flughafen BER und in
Stuttgart der Bahnhofsumbau S21.
Allen dreien sind Kostenexplosionen
und Terminverschiebungen gemein.
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Ursprünglich sollten die Hanseaten
2010 bereits in den Genuss konzertanter Aufführungen in der Speicherstadt kommen. Streitereien zwischen
den am Bau der Elbphilharmonie
Beteiligten führen mehrfach zu Verschiebungen. Im Mai erklärte sich
die Hochtief AG bereit weiter zu
bauen, wobei die Gesamtkosten von
nun 575 Mio. Euro nicht überschritten werden sollen. Gegenüber der
Machbarkeitsstudie mit 186 Mio.
Euro, die dem Baubeschluss zugrunde lag, beträgt die Kostensteigerung über 200 %. Tickets für das
Eröffnungskonzert in 2015 oder
2016 gibt es noch nicht.
Die Inbetriebnahme des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg, der
nach dem früheren Regierenden Bürgermeister von Berlin und späteren
Bundeskanzler Willy Brandt benannt
werden soll, war für Oktober 2011
vorgesehen. Durch Bauverzögerungen wurde daraus der 03. Juni 2012.
Erst drei (!) Wochen vor diesem Termin wurden gravierende Mängel
beim Brandschutz entdeckt, die eine
Verschiebung auf August (immer
noch 2012) erforderlich machten.
Doch auch dieses Datum ist nicht zu
halten. Die nächsten Angaben waren
März 2013, daraus wurde Oktober
und aktuell sind wir bei 2014, vielleicht. Planer haben hochgerechnet
und festgestellt, dass das Passagieraufkommen bis dahin bereits über
der ursprünglich ausgelegten Kapazitätsgrenze von 27 Mio. Fluggästen
pro Jahr liegen wird. Die kalkulierten
Baukosten in Höhe von 2,4 Mrd.
Euro werden sich bis dahin mehr als
verdoppelt haben. Dazu eine kurze
Anmerkung: Peking plant für 8,4
Mrd. Euro einen neuen Großflughafen mit einer Jahreskapazität von bis
zu 120 Mio. Passagieren. Die Bauzeit
soll vier Jahre betragen. Deutsches
Know-how wird wohl nicht gefragt
sein.
Auch bei S21, dem jüngsten Vorhaben, das quasi noch in den Kinderschuhen steckt, geht es schon um
Terminverzögerungen und Nachträge in Milliardenhöhe. Nicht auszudenken, was da im nächsten
Jahrzehnt noch auf uns zukommt.
n Fracking, Kurzform für „Hydraulic Fracturing“, aus englisch: „to fracture“ „aufbrechen/aufreißen“. Ohne
auf die kontrovers diskutierte Frage
der Umweltverträglichkeit dieses Verfahrens einzugehen, hier eine kurze
Darstellung der Technik und deren
Einsatzes zur Förderung von Erdöl
und Erdgas (EE).
Das vor Jahrmillionen entstandene
EE lagert in mehreren 100 Metern
unter der Erdoberfläche, z.B. in porösem, durchlässigem Sandstein oder
in festem Schiefer.
Durch eine Tonschicht oder festes
Gestein abgedeckt, wird es unter
dem Druck der darüber liegenden
Erdschichten und eventuell noch
Wasser am Austritt an die Erdoberfläche gehindert.
Wird eine poröse Lagerstätte angebohrt, spricht man von „konventioneller Förderung“. EE gelangt bereits
infolge des Eigendrucks durch das
Bohrloch nach oben. Bei im Schiefer
eingeschlossenem EE ist das nicht
möglich. Hier muss das feste Gestein
erst in ein poröses umgewandelt
werden. Dazu wird in das Bohrloch
unter hohem Druck ein FlüssigkeitSandgemisch (Frac-Flüssigkeit) gepresst, das den Schiefer aufbricht. EE
kann nun entweichen. Der Sand
bleibt zur Stabilisierung in den Rissen und Spalten.
Die Flüssigkeit wird wieder abgepumpt. Die aufwendige „unkonventionelle Förderung“ rechnet sich nur
bei entsprechend hohen EE-MarktPreisen.
1) Horizontalbohrung: In die Lagerstätten werden lange Strecken gebohrt.
2) Das Steigrohr wird unten mit Löchern perforiert (Durchmesser 30 bis 40 Zentimeter)
3) Unter hohem Druck wird ein Gemisch aus Wasser, Quarzsand und Chemikalien durch die Löcher in
das umliegende Gestein gepresst.
4) Durch den hydraulischen Druck entstehen Risse im Gestein, durch die das Gas fließen kann.
Die Risse können sich horizontal bis zu 100 Metern und vertikal bis zu zehn Metern ausdehnen.
5) Das eingepresst Gemisch (Frac-Fluid) wird bis auf den Quarzsand und Chemikalienreste zurückgepumpt. Der Quarzsand hält die künstlichen Risse offen. Das eingeschlossene Gas strömt dem
Bohrloch zu und kann nun gefördert werden.
11
SPORT UND REKORDE
Das Sportjahr 2012 – was hat es gebracht? Sehr viel, es ist ein Jahr für
die Geschichtsbücher – allein schon
wegen der Stichwörter London, Neuner, Armstrong, Vettel und Kiel.
n Die olympischen Spiele in
London haben Maßstäbe gesetzt.
Die Briten erwiesen sich als ebenso
enthusiastische wie freundliche Gastgeber und machten aus dem Weltereignis ein unbeschwertes, mitreißendes Sport-Spektakel. Das Vereinigte
Königreich erlebte ein zweiwöchiges
Sommermärchen und kam aus dem
Feiern nicht mehr heraus.
IOC-Präsident Jacques Rogge hat
den London-Spielen ein hervorragendes Abschlusszeugnis ausgestellt.
„Ich bin ein glücklicher und dankbarer Mann. Es waren absolut fabelhafte Spiele“, bilanzierte der Belgier
in London wenige Stunden vor der
12
Schlussfeier. „Das waren Athletenspiele, das olympische Dorf war fantastisch, die Sportstätten haben
funktioniert und das Publikum war
großartig. London hat die olympische
Bewegung erfrischt.“ Das dritte
Ringe-Spektakel in der britischen
Hauptstadt nach 1908 und 1948
habe immerhin 44 Weltrekorde und
117 olympische Rekorde produziert.
Was hat die deutsche Mannschaft
erreicht? Die Bilanz ist ordentlich: 11
goldene, 19 silberne und 14 bronzene Medaillen. Und was bleibt von
der deutschen Mannschaft haften?
Die Goldmedaillen von Diskuswerfer Robert Harting, des Ruder-Achters, der Hockey-Herren oder der
Beachvolleyball-Helden Brinck und
Reckermann beispielsweise. Aber
auch die dramatische Entscheidung
im Halbfinale des Degenfecht-Turniers der Damen mit Britta Heidemann. Ähnlich zittern musste
Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf,
bis aus der Disqualifikation eine Silbermedaille wurde. Im Anschluss
sorgte die Diskussion von den ursprünglichen Zielvorgaben für Schlagzeilen, die deutlich verfehlt worden
waren.
n Und nicht zu vergessen sind die
Paralympics: 66 Medaillen mit 18
Mal Gold, 26 Mal Silber und 22 Mal
Bronze bedeuten Platz acht in der
Nationenwertung. Athleten aus der
Metropolregion Rhein-Neckar steuerten dazu dreimal Gold, zweimal
Silber und einmal Bronze bei. Erfolgreichste Starterin war Dressurreiterin
Hannelore Brenner.
„Ich habe bei den Erfolgen unserer
Athleten mehr als einmal feuchte
Augen gekriegt“, betonte Friedhelm
Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.
n Angesichts von Olympia rückt
König Fußball etwas in den Hintergrund. Die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine war
ein gutes Turnier, auch für die deutsche Mannschaft – bis Mario Balotelli kam. Der dunkelhäutige Italiener war die Lichtgestalt im Halbfinale. Seine zwei Treffer beendeten
die deutschen Titelträume.
Beim Thema Fußball erinnert man
sich an drei Höhepunkte – positive
wie negative: Durchweg positiv war
die Erfolgsserie von Borussia Dortmund. Der BVB beherrschte in der
zweiten Saisonhälfte und dominierte
auch im Pokal gegen Rekordmeister
FC Bayern München. Dieser hätte
das verschmerzen können, wenn – ja
wenn – nicht diese Nacht von München gewesen wäre. Tränen der
Freude hätten es werden sollen.
Doch am Ende herrschten Wut und
Verzweiflung. Im Champions-League-Finale „dahoam“ gegen Chelsea gab der FC Bayern trotz Überlegenheit und Führung den Titel im
Elfmeterschießen aus der Hand. Mit
einem Sieg gegen den FC Chelsea
hätten sich die Bayern als erstes
Team überhaupt im eigenen Stadion
zu Europas bester Mannschaft krönen und damit Geschichte schreiben
können. Doch am Ende jubelten nur
die Engländer.
n Während diese Nachricht eigentlich nur enttäuschend für alle war,
die dem FC Bayern den Sieg gewünscht hatten, war ein anderes Ereignis richtig negativ, ja skandalös –
die Vorfälle beim RelegationsRückspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin.
Tausende Fans und bengalisches
Feuer auf dem Platz, eine 20-minü-
tige Unterbrechung: Die Partie in
Düsseldorf wird unrühmlich in die
Fußballgeschichte eingehen. Am
Ende feierte Zweitligist Fortuna den
Aufstieg. Der Einspruch von Berlin
blieb ohne Erfolg. Konsequenzen gab
es aber für die Vereine und einige
Spieler.
n Weltweit das größte Aufsehen erregte 2012 der tiefe Fall des Lance
Armstrong: Wegen Dopings entzog
der Weltradsportverband UCI am 22.
Oktober dem ehemaligen Radsportprofi aus den USA alle nach dem 01.
August 1998 gewonnenen Titel, darunter sieben Gesamtsiege bei der
Tour de France, und sperrte ihn lebenslang. Die zentralen Aussagen
des UCI waren, dass die Erfolge des
Teams US Postal und von Lance Armstrong unter massivem Einsatz von
Dopingmitteln erreicht worden seien,
der in dieser Größenordnung in der
13
Sportgeschichte noch nie aufgedeckt
worden sei. Zahlreiche ehemalige
Teamkollegen bestätigten unter Eid,
dass Armstrong von Beginn bis zum
Ende seiner Karriere zu Doping gegriffen habe.
n Doch zurück zu positiven Schlagzeilen: Für die sorgte einmal mehr
Sebastian Vettel. Der Heppenheimer geht als jüngster Dreifach-Weltmeister in die Formel-1-Geschichte
ein. In einem an Spannung kaum zu
überbietenden Finale reichte dem
25-Jährigen beim Großen Preis von
Brasilien der sechste Platz für den
dritten Titelgewinn in Folge.
n Und in Deutschland ließ der THW
Kiel aufhorchen. Der Club, der oft als
„Bayern München des Handballs“
bezeichnet wird, gewann 2012 alles
was es in seiner Sportart zu gewinnen gibt: Meisterschaft, Pokal,
Champions League. Und mit dem
39:29-Erfolg am letzten BundesligaSpieltag gegen den VfL Gummers14
bach haben die Kieler Triple-Sieger
einen Rekord erreicht: Als erste Profi-Mannschaft im deutschen Sport
lieferten die Norddeutschen eine perfekte Saison ab und beendeten eine
Spielzeit ohne Minuspunkt mit 34
Siegen aus 34 Spielen.
n Zum Schluss noch zwei Abschiede
– von „Schumi“ und „Lena“. BiathlonAushängeschild Magdalena Neuner
ging auf dem Höhepunkt ihrer Karriere mit nur 25 Jahren. Formel-1Rekordweltmeister Michael Schumacher (43) hörte zum zweiten Mal
nach 2006 auf – nach drei enttäuschenden Jahren bei Mercedes. Ein
erneutes Comeback dürfte ausgeschlossen sein – so wie bei Neuner,
die sich nun anderen Dingen widmen
will.
Andreas Lin
NATUR- UND ANDERE
KATASTROPHEN
Nach Angaben des wohl größten
(Rück-) Versicherers, der „Munich
Re“, ereigneten sich im laufenden
Jahr rund 900 Naturkatastrophen.
Dies waren zwar 80 mehr als im Vorjahr, aber die Zahl der Todesopfer
sank von 27.200 auf 9.600 und die
Gesamtschäden von 400 Mrd. USDollar auf 160 Mrd. US-Dollar, bei
denen 119 Mrd. US-Dollar bzw. 65
Mrd. US-Dollar versichert waren.
Bei den humanen Opfern war die folgenschwerste Naturkatastrophe der
Taifun Bopha, der die Philippinen
heimsuchte. Er forderte mehr als
1.000 Menschenleben.
Anders ist es bei den wirtschaftlichen
Schäden. Hier hat es Amerika am
schlimmsten getroffen. So fallen
90% der Versicherungsleistungen allein auf die USA.
Weitere Naturkatastrophen im Laufe
des Jahres:
Emilia-Romagna starben mehrere
Menschen, Gebäude wurden schwer
beschädigt und in Mariandola stürzte eine Kirche teilweise in sich zusammen.
schen und Tiere. Infolge der Dürre
stiegen die Preise für Mais und Weizen deutlich und bei Wassertemperaturen von 36º C verendeten ganze
Fischbestände.
In diesem Zusammenhang ist ein im
Spätjahr gefälltes Urteil interessant.
Drei Jahre nach dem verheerenden
Erdbeben in der Region L’Aquila sind
sieben italienische Seismologen wegen fahrlässiger Tötung zu jeweils
sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Der Richter befand die Mitglieder
einer staatlichen Kommission zur Risikoeinschätzung schuldig, durch
ihre falsche Bewertung der Gefahr
Mitschuld am Tod der 309 Opfer des
Erdbebens zu tragen.
n Hurrikan Sandy richtet schwere
Schäden an. Mehr als 110 Menschen
sterben in den USA, mindestens 70
waren zuvor schon in den Karibikstaaten getötet worden. Experten
schätzen den Schaden auf mehr als
50 Mrd. US-Dollar. Teile von New
York stehen unter Wasser und haben
tagelang keinen Strom.
n Taifune und Monsunregen haben
in China riesige Landstriche verwüstet. 2,6 Mio. Menschen waren von
den Unwettern und dem folgenden
Hochwasser betroffen.
n Im Mai bebte im Nordosten
Italiens die Erde mehrfach. In der
Gegend um Modena in der Region
n Eine Hitzewelle in den USA, wie
sie es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1895 noch nicht gab,
führte zu fatalen Folgen für Men-
Keine statistisch gesicherten Zahlen
gibt es für die durch Menschenhand
verursachten Desaster. Von den Folgen kriegerischer oder terroristischer
Auseinandersetzungen abgesehen,
bei denen Syrien an einsamer Spitze
steht, nachstehend ein kleiner Auszug. Besonders tragisch ist hier die
hohe Zahl der Fälle, bei denen Kinder zu Schaden kamen.
n Genau hundert Jahre nach der
Jungfernfahrt der RMS Titanic (RMS
steht für Royal Mail Ship; königliches
15
Postschiff) kreuzte das Passagierschiff Costa Concordia (CC), mit
4.229 Gästen und Besatzungsmitgliedern an Bord im Mittelmeer. Es
war – wie damals – dunkel, als plötzlich der Rumpf aufgerissen wurde,
Wasser eindrang und das Schiff zu
sinken begann. Hier enden die Parallelen. War es bei der Titanic ein Eisberg, der zur Havarie führte, war es
bei der CC ein der italienischen Insel
Giglio vorgelagerter, von Wasser
überspülter Felsen. Unglaubliche
Fahrlässigkeit und Leichtsinn führte
zu dem Unglück, bei dem 39 Menschen den Tod fanden. Der Kapitän
wollte den Freunden unter den Inselbewohnern seine Aufwartung machen, indem er das Schiff ganz nah
an die Küste heranfährt und das Horn
ertönen lässt. „Inchino“ nennen es
die italienischen Seeleute, „Verbeugung“ vor den Insulanern. Diesmal
war es gleich das ganze Schiff!
richt in der Landeshauptstadt zum
Tod verurteilt. Daraufhin stürmen
Verwandte und Freunde der Inhaftierten das Gefängnis in Port Said,
wobei weitere 26 Menschen, darunter zwei Polizisten, getötet wurden.
Mit sportlicher Rivalität hat das
nichts zu tun. Es geht um radikale
politische Positionen. Die Spannung
zwischen den Mubarak-Gegnern aus
Kairo und dem vom militärischen
Establishment geduldeten oder gar
geförderten Mob hat sich auf dramatische Weise entladen. Ein Ende
der Gewaltspirale ist nicht in Sicht.
Weitere 52 Angeklagte, darunter
auch Sicherheitskräfte, warten noch
auf ihr Urteil.
n Nach einem Spiel der ägyptischen
Fußballliga greifen in der Stadt Port
Said Hooligans die Fans der Gastmannschaft aus Kairo mit Steinen,
Knüppeln und Messern an. Die Polizei schreitet nicht ein. 74 Menschen
sterben. Später wurden die Täter gefasst und 21 davon von einem Ge-
n In der syrischen Stadt Haula verlieren, laut UN, 108 Menschen bei
einem Massaker der Regierungstruppen ihr Leben. Unter den Opfern sind
49 Kinder.
n Bei einem Busunfall in der
Schweiz sterben 22 Kinder und 7 Erwachsene. Der Reisebus prallt in
einem Autobahntunnel gegen eine
Wand.
n In Oak Creek (Wisconsin/USA) erschießt ein ehemaliger Soldat in
einem Sikh-Tempel sechs Menschen.
Anschließend tötet er sich selbst.
n Bei einer Brandkatastrophe in
einer Behindertenwerkstatt in Titisee-Neustadt im Schwarzwald sterben 14 Menschen.
n Bei dem schlimmsten Amoklauf
an einer US-Schule erschoss in
Newtown/Connecticut ein junger
Mann 20 Erstklässler und 6 Erwachsene, bevor er sich selbst das Leben
nahm. Als Auslöser wird ein Streit
des Attentäters mit Angestellten der
Sandy-Hook-Schule vermutet, den er
Tage zuvor hatte.
n In Kabul werden beim Spielen 10
Mädchen von einer Landmine getötet.
n Nachtrag: Zwei Jahre nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko einigt sich BP mit den privaten Klägern
auf Zahlung einer Entschädigung in
Höhe von 7,8 Mrd. US-Dollar. Nach
14 Mrd. US-Dollar für Aufräumarbeiten und 7,5 Mrd. US-Dollar bereits
gezahlter Entschädigungen sollen
bereits 1,7 Mrd. US-Dollar in die
Kassen der Rechtsbeistände geflossen sein.
KURIOSES
n Bevor ein Gesetz in Kraft treten
kann, muss der Entwurf dem Bundestag zur Stellungnahme vorgelegt
und anschließend mit der einfachen
Mehrheit beschlossen werden. So
sollte es auch mit dem Gesetz für das
Betreuungsgeld geschehen.
Eine für die Regierungskoalition
kaum zu übertreffende Peinlichkeit
verhinderte dies am 15. Juni. Die Opposition beantragte, Beschlussfähigkeit des Parlaments festzustellen. Bei
Anwesenheit von nur 50% der Parlamentarier oder weniger ist das
Gremium beschlussunfähig.
Die beiden Entscheidungen sind fast
banal zu nennen. In die Kategorie
„Kurioses“ brachten sie die jeweiligen Arbeitgeber:
Unglaublich, aber erklärbar, denn:
Im Fall eins war es die Justizbehörde
(!) in Nordrhein-Westfalen und im
Fall zwei der Deutsche Bundestag.
2. die Versicherung erhielt zum Ausgleich ihrer Aufwendungen das Diebesgut. Dessen Wert war aber
zwischenzeitlich durch die Preisexplosion für Edelmetalle eben um die
63.000 Euro gestiegen. Nachdem
weder Bank noch Versicherung Ansprüche auf die Wertsteigerung machen konnten, wurde die Summe an
den heute 63-jährigen überwiesen.
n 1993 hatte ein Kassierer in Wien
seiner Bank Gold und Silber im Wert
von 2,3 Mio. Schilling (entsprechend
167.000 Euro) geraubt. Das Geldin-
1. die Bank wurde von der Versicherung zeitnah in bar entschädigt und
Potentiellen Nachahmern sei gesagt,
dass inzwischen auch in Österreich
gesetzlich festgelegt wurde, dass unrechtmäßig erworbenes Geld in
einem solchen Fall dem Staat zufällt.
Obwohl die Koalition allein weit über
50 % der Abgeordneten stellt, sind
insgesamt zu wenige da. So kann
das Gesetz erst im Herbst beschlossen werden.
n Gerichte sind dazu da, Gesetzwidrigkeiten und Rechtsmissbrauch
zu unterbinden. So stellte das Bundesarbeitsgericht (BAG) fest, dass
13 Befristungen einer Arbeitnehmerin innerhalb von 11 Jahren als Kettenverträge gegen das Teilzeit- und
Befristungsgesetz verstoßen, auch
wenn immer ein Grund angegeben
wird.
Das Sozialgericht Berlin widersprach
den Argumenten eines Dienstherren,
wonach dieser meinte, für eine Studentin, die zwei Jahre lang angeblich
als „Selbständige“ Besucher betreut
hat, keine Sozialversicherung abführen zu müssen. Sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Tatsache,
dass die Frau kein unternehmerisches Risiko zu tragen hatte, spräche
für eine sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung. So die Begründung.
stitut meldete dies seiner Versicherung, die den Schaden zahlte. Der
Bankräuber wurde später gefasst,
gab die Beute zurück und wurde zu
sieben Jahren Haft verurteilt, aus der
er nach dreieinhalb Jahren entlassen
wurde. Fast 20 Jahre nach seiner Tat
erhält er 63.000 Euro vom damaligen Raubgut gerichtlich zugestellt.
17
n 2012 IM
FEUERFESTBAU
KUNDEN
n Die „Hitachi Power Europe
GmbH“ (HPE) übernimmt von der
„Remondis GmbH“ die „XERVON
Energy GmbH“, einen international
führenden Anbieter von Serviceleistungen rund um Energie- und Kraftwerksanlagen. Die „Schlüßler Feuerungsbau GmbH“ ist nicht Teil des
Paketes und bleibt bis auf weiteres
bei Remondis.
n „Eon“ stellt seine Müllverbrennungssparte zur Disposition. „Energy
from Waste“ soll Geld in die Kasse
spülen, um Einbußen bei der Stilllegung von Kernkraftwerken zu kompensieren. Sieben Investoren haben
Interesse bekundet. Das Vorhaben
wurde kurzfristig abgeblasen. Möglicherweise entsprachen die Gebote
nicht den Vorstellungen von Eon.
n Dafür konnte „Thyssen-Krupp“
einen fragwürdigen Erfolg melden.
Outokumpu schluckt die EdelstahlTochter Inoxum für 3,2 Mrd. Euro.
Die Milliarden wurden dringend gebraucht um den Liquiditätsengpass
zu meistern, der durch die Fehlinvestitionen in Amerika entstanden war.
LIEFERANTEN
n Die „Vesuvius GmbH“ gibt bekannt, ihr Werk in Großalmerode bis
spätestens Mai 2013 schliessen zu
wollen.
n Bei „Skamol“ in Dänemark wechselt der Gesellschafter. Neuer An18
teilseigner ist „FSN Capital“, eine
skandinavische „privat equity investment company“.
n Die Firma „Burton“ hat Teile der
Produktion in ihr Werk nach Ungarn
verlagert, um am Standort Melle
mehr Kapazität für die Fertigung von
SiC-Platten zu haben.
n Herr Peter Nebgen, Firmengründer
und Gesellschafter der „vhi-GmbH“
in Andernach, starb im Alter von 60
Jahren.
WETTBEWERBER
VERBÄNDE
n Die gemeinsamen Tagungen der
Bundesfachgruppe (ZDB) und Bundesfachabteilung (HDB) fanden im
Frühjahr in Hamburg und im Herbst
in Bregenz statt.
n Anlässlich der Herbsttagung der
Betriebe des Feuerfest- und Schornsteinbaus im September in Bregenz
fand die turnusgemäße Neuwahl des
Vorstandes unserer Bundesfachgruppe im ZDB statt. U.a. wurde
Markus Horn als Vertreter für Nordbaden einstimmig wieder in das
Bundes-Gremium gewählt.
n Wechselten im letzten Jahr Führungskräfte und Mannschaften die
Arbeitgeberseite, gingen heuer ganze
Teams von der Flagge und gründeten
eigene Unternehmen.
n So geschehen bei „Möller Feuerungsbau Lemgo GmbH“; hier gibt es
jetzt noch die „RefraSolid GmbH
Feuerungsbau“, und Teile des Managements der „Burwitz Feuerungsbau GmbH“ stehen mit der „REFTHERM Feuerungsbau GmbH“ in Berlin vor einer neuen Herausforderung.
n Die „Marvo GmbH“ hat eine Niederlassung in Rumänien gegründet
und firmiert nun mit dem Zusatz
„RHI Lining Division“.
n „Ooms-Ittner-Hof GmbH“ und die
„SFB-“ sowie „BFB Behmann Feuerungsbau GmbH“ fusionieren zu
„Züblin Chimney and Refractory
GmbH“.
DGFS
n Die Mitgliederversammlungen
fanden wie immer im Anschluss an
die Verbände-Sitzungen statt.
n Bei der diesjährigen Ausgabe des
„dgfs-Echo“ wurde fast ganzseitig
auf das 75-jährige J+G-Jubiläum
eingegangen.
n Am 26. Juni verstarb das Gründungsmitglied Herr Dipl.-Ing. Friedhelm Henseler. Von 1985 bis 1990
war der ehemalige Geschäftsführer
der Babcock Sonderbau zweiter stellvertretender Vorsitzender.
n Herr Dipl.-Ing. Peter Nebgen starb
am 30. September, zwei Tage nach
der 54. Mitgliederversammlung, an
der er noch als Vertreter der außerordentlichen Mitglieder im Vorstand
teilnahm.
n J+G IM SOZIA- VERSICHERUNGEN
LEN UND POLITISCHEN KONTEXT n Rentenversicherung (RV)
ALLGEMEIN
Seit 21. Dezember gelten nun nach
dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus 2011 einheitliche, sogenannte Unisex-Tarife. Die bisherige
Gewichtung der Beitragshöhe zwischen Mann und Frau aufgrund statistisch nachgewiesener unterschiedlicher Risikofaktoren wie: Männer
verursachen mehr Autounfälle,
Frauen werden älter, bewerteten die
Richter als diskriminierend. Jetzt
muss die eine eben mehr und der andere vielleicht weniger zahlen.
Die jährliche Anhebung der Lohngrenzen für Sozialabgaben entnehmen Sie der Tabelle.
Die Renten wurden um 2,18 % im
Westen und 2,26% im Osten angehoben. Der Beitragssatz sinkt ab
01.01.2013 von 19,6 auf 18,9 %.
Für 2013 ergibt sich voraussichtlich
nach der oben stehenden, von Menschen gemachten und keinem Naturgesetz unterworfenen Rentenformel eine Erhöhung im Westen
von 1% und im Osten von 3%. Die
Differenz liegt an dem Ausgleichsfaktor vorangegangener, nicht durchgeführter Rentenkürzungen, der in
den alten Bundesländern höher liegen soll als in den neuen. Dafür gibt
es eine andere Formel.
Die Rentenreform konnte noch nicht
realisiert werden. Was feststeht ist
BEITRAGSBEMESSUNGSGRENZEN (BBG) für
2012
2013
5.600,00
4.800,00
3.825,00
4.237,50
5.200,00
5.800,00
4.900,00
3.937,50
4.350,00
2012
2013
19,6
3,0
14,6
1,95
18,9
3,0
14,6
2,05
0,9
0,25
0,9
0,25
Sozialkasse Bau (SOKA) für Gewerbliche AN
Alte Bundesländer
Neue Bundesländer
Angestellte: Euro pro Mitarbeiter/-in und Monat
20,1
16,6
76,00
19,8
16,6
67,00
Unfallversicherung in %
Gewerbliche
Angestellte
6,42
0,38
6,42 (vorl.)
0,38 (vorl.)
Bruttoentgelt in Euro/Monat
Renten- und Arbeitslosenversicherung
Alte Bundesländer
Neue Bundesländer
Kranken- und Pflegeversicherung (Alte u. Neue Bundesländer)
Beitragspflichtgrenze (Alte u. Neue Bundesländer)
Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft)
BEITRAGSSÄTZE in % vom Bruttoentgelt für
Arbeitgeber und Arbeitnehmer je die Hälfte
Rentenversicherung
Arbeitslosenversicherung
Krankenversicherung
Pflegeversicherung
Arbeitnehmer zu 100%
Zur Krankenversicherung
Zur Pflegeversicherung für Kinderlose
die Bezeichnung zumindest eines Teiles davon: Die „Lebensleistungsrente“ (LLR). Es ist nicht Usus, im
J+G-Report über ungelegte Eier zu
berichten, aber dieses Wort provoziert zu einer Anmerkung:
Bekanntlich erwirbt jeder, der entsprechend lange in die RV eingezahlt
hat, einen Anspruch auf Zahlung
einer Rente. Je mehr er oder sie in
seinem oder ihrem Leben gearbeitet,
also geleistet und verdient hat, je
höher wird die Rente ausfallen. So
betrachtet ist jede Zahlung der RV
eine Rente auf Basis der Lebensleistung. Nicht so bei der Arbeitsministerin von der Leyen. Sie möchte
unter der Überschrift „Linderung der
Altersarmut“ all denen eine Aufstockung ihrer Altersbezüge geben, die
zwar eine bestimmte Zeit eingezahlt
haben, aber deren Ansprüche, z.B.
durch Mutterschaft und Erziehung,
unter dem Existenzminimum liegen.
Die aufgestockten Beträge firmieren
unter dem Namen Lebensleistungsrente. Sozial und aller Ehren wert.
Aber bei allem Respekt: Der Staat
kann von den Steuern und Abgaben
dieser Menschen nicht leben. Und so
stellt sich die Frage, wie die Rente
derjenigen heißt, die ein Leben lang
Leistungsträger der Gesellschaft sind
oder waren.
Da hätte sich doch sicherlich ein passenderes Wort finden lassen, ohne
die Mehrheit der Rentner zu düpieren, die ja im Umkehrschluss keine
Rente für ihre Lebensleistung erhalten.
Arbeitgeber zu 100%
Düpieren
Täuschen, zum Narren halten,
hier: vor den Kopf stoßen.
19
n Arbeitslosenversicherung
Der monatliche Beitrag in die freiwillige Arbeitslosenversicherung für
Selbständige erhöhte sich ab Januar
in den alten Bundesländern auf
78,75 Euro und in den neuen auf
67,20 Euro.
Der Beitragssatz für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber bleibt, trotz gesunkener Arbeitslosenzahlen, konstant.
n Krankenversicherung
Im laufenden Jahr haben die Versicherungen, entgegen aller Erwartungen, einen beachtlichen Beitragsüberschuss erwirtschaftet. Viele
geben ihren Mitgliedern einen Teil
davon zurück.
Die 10-Euro-Praxisgebühr, die Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung seit 2004 für jeweils ein
Quartal bezahlen mussten, fällt ab
2013 weg.
n Pflegeversicherung
Erstmals haben Demenzkranke Anspruch auf Gelder. Je nach Pflegestufe
(0–III) werden monatlich 120, 305,
525 oder 700 Euro gezahlt. Außerdem gibt es einen Zuschuss von maximal 2.557 Euro, um die Wohnung
dem Bedarf der Demenzkranken anzupassen.
Dafür steigt der Beitragssatz ab Januar 2013 um 0,1 auf 2,05%.
Analog zur privaten Altersversorgung
fördert der Staat künftig die private
Pflegeversicherung. Wer mindestens
120 Euro jährlich auf eine entsprechende Police einzahlt, bekommt
einen Zuschuss von 60 Euro pro Jahr.
20
TARIFE
LOHN- U. GEHALTSTARIF
IM FEUERFESTBAU
Die Löhne und Gehälter wurden im
Baugewerbe ab dem 01. Juni um
2,3 % angehoben. Der Vertrag hat
eine Laufzeit bis zum 31. März 2013.
ZUSATZTARIFVERTRAG
FÜR DAS FEUERUNGSTECHNISCHE GEWERBE
Im Oktober wurde die Wiederinkraftsetzung des Vertrags mit diversen,
für J+G relevanten, Änderungen vereinbart.
So wurden die Erschwerniszuschläge,
mit Ausnahme des Pauschalzuschlags, um 5,3% angehoben.
Für die tägliche Fahrt von der Wohnung zum Arbeitsplatz und zurück
erhöht sich das Kilometergeld um 7
Cent pro Entfernungskilometer auf
0,60 Euro und dies ab dem ersten Kilometer.
Der Auslösungssatz beträgt 35 Euro.
„Die notwendigen Kosten der ordnungsgemäßen Unterkunft (Baustellenunterkunft/Pension/Hotel) trägt
der Arbeitgeber. Wofür dieser für jede
Mindestlohn
Alte Bundesländer
Übernachtung des Arbeitnehmers
einen Betrag von 6,50 Euro von der
tariflichen Auslösung einbehalten
kann.“ So der Wortlaut in § 4.2.
Der Tarifvertrag tritt mit der nächsten
Lohnerhöhung, also frühestens zum
01. April 2013 in Kraft und kann
erstmals zum 31. Dezember 2014
gekündigt werden.
TARIFVERTRAG ÜBER
FEUERUNGSZUSCHLÄGE
Auch hier wurde die Wiederinkraftsetzung beschlossen. Für die alten
Bundesländer gelten folgende Sätze
pro Stunde:
Lohngruppe 6
Lohngruppe 5
Lohngruppe 4
Lohngruppe 3
Lohngruppe 2
0,34 Euro
0,80 Euro
0,38 Euro
0,48 Euro
0,91 Euro
Laufzeit des Vertrags wie vor.
MINDESTLOHN IM
BAUGEWERBE
Der TV wurde für allgemeinverbindlich erklärt und kann mit einer Frist
von zwei Monaten zum Monatsende,
erstmals zum 31.12.2013 gekündigt
werden.
Ab 01.01.2012 Ab 01.01.2013
Lohngruppe 1
11,05
11,05
Lohngruppe 2
13,40
13,70
Neue Bundesländer Lohngruppe 1
10,00
10,25
Land Berlin
Lohngruppe 1
11,05
11,05
Lohngruppe 2
13,25
13,55
STEUERN / ABGABEN
n Ab 2013 hat die Lohnsteuerkarte
aus Pappe ausgedient. Angaben wie
Steuerklasse und Kinderfreibetrag
werden in einer Datenbank gespeichert. Bei Geburt eines Kindes, Heirat
oder Austritt aus der Kirche reichen
die Meldeämter die entsprechenden
Informationen weiter.
n Das steuerfreie Existenzminimum
steigt in zwei Stufen und zwar von
8.004 um 126 auf 8.130 Euro in
2013 und um weitere 224 Euro auf
dann 8.354 Euro in 2014. Der Eingangssteuersatz bleibt bei 14%.
n Angehoben wurde auch die Einkommensgrenze für Minijobs. Arbeitnehmer dürfen nun bis 450 Euro pro
Monat verdienen (Höchstbetrag bisher 400 Euro), ohne Steuern und Sozialabgaben entrichten zu müssen.
Dies ist nach wie vor Aufgabe des Arbeitgebers.
n Der monatliche Regelsatz bei
Hartz IV steigt ab Anfang 2013 für
Alleinstehende um acht auf 382
Euro. Partner in einer Bedarfsgemeinschaft erhalten künftig 345
Euro, Kinder und Jugendliche zwischen 224 und 289 Euro.
n Die von der EU 2010 beschlossene Klimaschutzabgabe auf Flüge
wurde auf Interventionen von China,
Russland und der USA für außereuropäische Gesellschaften zunächst
bis Ende 2013 ausgesetzt. Der Druck
der „Wirtschaftsmächte“ war zu
groß. Europäische Airlines müssen
für Flüge innerhalb der EU weiterhin
zahlen, was diese im Wettbewerb
schlechter stellt als ihre internationale Konkurrenz.
n Das mit der Schweiz ausgehandelte Steuerabkommen, wonach rückwirkend Kapitalerträge aus Schwarzgeld pauschal mit 21 bis 41 % und
künftig mit 26,4% pauschal versteuert werden sollten – was der Abgeltungssteuer in Deutschland entspricht
– wurde von der rot-grünen Oppositionsmehrheit im Bundesrat gekippt.
Ungern lassen sich diese Fraktionen
an ihren Beschluss aus gemeinsamer
Regierungszeit erinnern, als sie von
Anfang 2004 bis Ende März 2005
Steuersündern Straffreiheit und einen
stark reduzierten effektiven Steuersatz versprachen, wenn sie ihr hinterzogenes Kapital nach Deutschland
holen. Ein Minister der Regierung, die
damals zur Geldwäsche einlud, hieß
Jürgen Trittin. Heute wettert er als
Oppositioneller gegen das Steuerabkommen, obwohl die Steuersätze
höher wären. Und aus dem Prinzip
von damals wird ein Vorwurf: Geldwäsche. So ist Politik, da kommt es
auch nicht darauf an, dass durch die
gesetzliche Verjährungsfrist ein Jahresbetrag an Zinssteuern verloren
geht.
n Zum 1. Januar tritt die zweite
Stufe der Tabaksteuererhöhung in
Kraft. Bis 2015 wird die Steuer in
weiteren Stufen jeweils zum 1. Januar angehoben.
n Umweltschutz hat seinen Preis
und der steigt für Stromkunden beachtlich. Obwohl die Primärenergie,
also Sonne und Wind, im Gegensatz
zu Kohle, Öl oder Gas nichts kostet,
muss jeder tiefer in die Tasche greifen. Der Grund liegt in der Subventionspolitik des Staates, der den
„Investoren“ von Windrädern und
Photovoltaikanlagen im Rahmen des
EEGs Abnahmepreise garantiert, die
weit über den Marktkonditionen liegen und von den Verbrauchern finanziert werden müssen. Die Erhöhung für 2013 wurde im Oktober
festgelegt. Die EEG-Umlage steigt
demnach von 3,6 auf 5,227 Cent je
Kilowattstunde, was einem Plus von
47 % entspricht. Dazu kommt noch
die neue Offshore-Haftungsumlage
(0,25 Cent/kWh) sowie die Erhöhungen bei sonstigen Umlagen, Aufschlägen und der Mehrwertsteuer.
Für einen durchschnittlichen Haushalt entstehen so 95 Euro Mehrkosten pro Jahr.
EEG
Das deutsche „Gesetz für den
Vorrang Erneuerbare Energien“
(Kurz: Erneuerbare Energien-Gesetz) regelt die bevorzugte Einspeisung von Strom aus regenerierbaren Quellen ins Stromnetz
und garantiert deren Erzeugern
feste Einspeisevergütungen.
21
n J+G PROJEKTE
EIN NICHT GANZ ALLTÄGLICHER AUFTRAG
J+G erhielt den Auftrag zum Umbau
einer Abwärmenutzungsanlage der
OMV in Weitendorf/Österreich. Ein
Teil der Abhitzekammer und die Verdampferkammer sollte mit sogenannten Inlinern, bestehend aus
mehreren Isolierlagen Fasermatten,
mikroporösen Dämmplatten und
1,5 mm dicken Edelstahlblechen,
ausgekleidet werden.
Dies ist zwar nicht gänzlich neu für
J+G, gehört aber auch nicht zu den
Standardaufgaben und wurde letztmalig im Jahr 1988 durchgeführt. Bei
den zu verkleidenden Bauteilen handelte es sich hauptsächlich um vertikale, horizontale sowie diagonale
Querbalken und Träger.
Erschwerend kam hinzu, dass am
Anfang zwar ein Konzept und Detailskizzen unserer Projektleitung
vorlagen, jedoch am endgültigen Engineering immer noch gearbeitet
wurde.
Mit den Materiallieferungen war es
ähnlich, da es auf Grund der sehr
kurzen Vorbereitungszeit auch eine
Herausforderung für unseren Unterlieferanten darstellte, die Bleche und
Halterungen zeitnah zu fertigen und
zu liefern.
Ohne unsere Logistik/Bauhofabteilung, die es geschafft hat das Material und verschiedene, für uns auch
außergewöhnliche Gerätschaften,
wie z.B. eine Abkantbank und MAGSchweißgeräte, „just in time“ anliefern zu lassen, wäre die Durchführung des Auftrages nicht möglich
gewesen. Die letzte Lieferung mit
dringend benötigtem Material traf
am 10.03.2012 um 02.00 Uhr nachts
ein und bereits am 13.03.2012
haben wir die Baustelle besenrein
verlassen.
Auf diesem Wege möchten wir uns
auch bei unserem eingesetzten Personal bedanken, welches bei allen
auf der Baustelle durchgeführten Arbeiten sehr großes Engagement gezeigt hat, mit fast allen Widrigkeiten
kämpfen musste und diese gemeistert hat.
Besonders hilfreich war die sowohl
am Tag als auch in der Nacht eingesetzte „Task Force Schweißen“ mit
Dieter Schmitt und Heinz Paul Hellmann, die unter Leitung von Dieter
Reichert zur Hochform auflief. Unterstützt wurde sie durch Personal unserer Schwesterfirma RefraServ aus
Klötze, welches natürlich auch einen
sehr guten Beitrag geleistet hat.
Die Kommunikation zwischen Bauund Projektleitung (D. Reichert/F.
Schell und D. Mäurer) funktionierte,
wenn‘s sein musste, 24 Stunden am
Tag und 7 Tage die Woche. Da am
22
Anfang noch keine Zeichnungen
oder Stücklisten vorhanden waren,
musste auch immer wieder der Materialbedarf und der Gerätebedarf
angepasst werden. Dies ist ein gutes
Beispiel dafür, was alles machbar ist,
wenn sämtliche Abteilungen Hand in
Hand arbeiten und Zulieferer mitziehen.
Letztendlich waren der Kunde Küttner GmbH und Co. KG aus Essen und
die OMV Power International GmbH
mit den termingerecht ausgeführten
Arbeiten sehr zufrieden und auch der
vom Endkunden beauftragte Sachverständige, Herr Grund von der
Firma TEC/Österreich, hatte anerkennende Worte für Jünger+Gräter.
Auch in puncto Arbeitssicherheit
wurde die Umsetzung unter Einhaltung der geforderten Sicherheitsbestimmungen ausgeführt. Seit der
vorläufigen Übernahme durch OMV
ist die Anlage bisher ohne Reklamationen in Betrieb (Stand 31.01.2013).
Dieter Reichert und Dirk Mäurer
für das TE-Team und alle Beteiligten
Luftrohre umkleiden. Die Montage
der Formsteine erfolgte im April
2012 durch Jens und Tino Willweber
mit Unterstützung von unserem Konstrukteur Andreas Martin, der auch
für das Engineering verantwortlich
war.
STRAHLUNGSÜBERHITZER IN DER MVA
ROSENHEIM
Die Firma Martin in München hat
einen Strahlungsüberhitzer entwickelt, der erstmalig im MHKW Rosenheim eingebaut wurde. Hierbei
handelt es sich um ein Forschungsprojekt, welches vom bayrischen
Umweltministerium gefördert wird.
Die Abwicklung des Forschungsprojektes erfolgt durch das bifa Umweltinstitut. J+G ist zusammen mit
CheMin und der TU Dresden ebenfalls an diesem Projekt beteiligt.
Ziel des Projektes ist es, einen korrosionsgeschützten Strahlungsüberhitzer zu entwickeln, diesen als Prototypen zu realisieren und anhand
des Einsatzes in einer MVA technisch
zu erproben. Mit dem Betrieb des
Strahlungsüberhitzers soll die Einsatzfähigkeit im realen Anlagenbetrieb untersucht und die erforderlichen Betriebserfahrungen für den
Einsatz zur Effizienzsteigerung an
weiteren Anlagen gewonnen werden.
Mit dem Strahlungsüberhitzer soll
ein System realisiert werden, mit
dem es möglich ist, den Dampf in
Verbrennungsanlagen für Nicht-Regelbrennstoffe weit über den zur Zeit
üblichen Standard von 400°C zu
überhitzen, ohne dass es zu Einschränkungen im Anlagenbetrieb
aufgrund von Korrosion am Überhitzer kommt. Durch die erhöhten
Dampfparameter kann der elektrische Wirkungsgrad einer solchen
Verbrennungsanlage deutlich erhöht
werden, was unmittelbar zur Einsparung von Primärenergie und zur Verringerung des spezifischen CO2Ausstoßes bei der Stromproduktion
führt. Ein weiterer Vorteil liegt darin,
dass korrosionsgefährdete Bauteile
aus dem Bereich der Berührungsheizflächen in den Feuerraum verlagert und dort mit einem effektiven
Schutz versehen werden. Dadurch
können neben der Steigerung der Effizienz auch die Stillstandzeiten verringert werden.
Nach neun Monaten Betrieb konnten wir feststellen, dass der Strahlungsüberhitzer die erhofften Ergebnisse im Rahmen des bislang erfolgten Monitorings erfüllt. Nicht geplante kritische Zustände im Prozess
konnten bewältigt werden. Es erfolgen regelmäßige Kontrollen mit einer
Endoskopkamera, um den Zustand
des Strahlungsüberhitzers zu dokumentieren. Hierbei zeigt sich, dass
bislang keine relevanten Schädigungen aufgetreten sind und bauteilbeeinträchtigende Schwingungen vermieden werden konnten.
Für die weitere Vermarktung des
Strahlungsüberhitzers haben J+G
und Martin bereits einen Kooperationsvertrag geschlossen.
Hans-Georg Beul
Der Strahlungsüberhitzer wird hierbei mit unserem Plattensystem
JuSyS® Air geschützt. Hierfür wurden spezielle Formsteine entwickelt,
die den Strahlungsüberhitzer und die
23
TANZ MIT DEM
DERWISCH:
ANDRITZ YUNUS EMRE
2 X 145 MWE CFBP
Es ist schon interessant, wohin uns
unsere Projekte zum Teil führen. Aber
noch interessanter ist es, wie sie das
tun.
Am 10.08.2011, nach einem halben
Jahr einer spannenden Angebotsund Verhandlungsphase, fiel für J+G
der Startschuss für eine Reise zur
Selbstfindung. ANDRITZ Energy &
Environment hatte den Auftrag, für
VITKOVICE zwei zirkulierende Wirbelschichtanlagen in der Türkei zu
bauen, und nahm J+G mit ins Boot.
Das Projekt trägt den Namen des
anatolischen Dichters und Mystikers
Yunus Emre.
Yunus Emre (gest. um 1321) gilt in
der Türkei als fortgeschrittener Schüler des Sufismus, ein sogenannter
Derwisch. Vier Stufen durchläuft
der Sufi auf seinem Weg:
1. Die sinnliche Wahrnehmung ausschalten.
2. Die Verbindung an individuelle Eigenschaften ablegen.
rühmten drehenden Derwische, an.
Diese drehen sich tanzend um die eigene Achse, um so in Ekstase zu geraten, und um damit in Kontakt mit
Gott zu treten.
Auch wenn wir zuweilen alle am rotieren waren, haben wir uns doch
wieder auf die mystische Ruhe des
Dichters besonnen und uns in Askese
begeben.
Als asketisch könnte man auch den
Brennstoff, mit dem die beiden CFBs
(Circulating Fluidized Bed) betrieben
werden sollen, beschreiben. Es ist
Braunkohle mit einem relativ niedrigen Heizwert und hohem Schwefelgehalt, für welche die angewandte
Wirbelschichttechnologie hervorragend geeignet ist. Die Gegend, in der
die Anlage entstehen soll, ist kaum
besiedelt. Die Bilder, die wir bei der
ersten Recherche im Internet gefunden hatten, zeigten uns ein Gebiet,
das einer Mondlandschaft schon
sehr nahe kommt. Braunkohle gibt
es vor Ort in der Region Mihalıççık
ç
(Provinz Eskisehir)
allerdings reichlich.
Es war klar, dass dieses Projekt überdurchschnittliche Anforderungen an
alle Beteiligten haben würde. Wir begannen, uns mit dem Derwisch langsam zu drehen.
3. Das Ich sterben lassen.
4. Die Auflösung in das göttliche
Prinzip.
So oder so ähnlich sind auch wir
durch dieses Projekt gegangen und
haben unser gemeinsames Ziel erreicht.
Yunus Emre gehörte nicht dem bekannten Mevlevi-Orden, dem der be24
ANDRITZ hatte in den Verhandlungen deutlich gemacht, was sie von
uns erwarten: Ein gewohnt umfassendes und korrektes Engineering als
Grundstein für einen reibungsarmen
Projektablauf.
Wir beschritten also einen Weg, unsere Feuerfestwelt in ausreichender
Detailtiefe zu definieren, ohne uns
darin zu verlieren. Gewohnte Stan-
dards haben wir zum Teil verworfen
und uns der Entwicklung neuer Ansätze zugewandt. Arbeitsmethoden
wurden verändert und Platz geschaffen für eine erweiterte Wahrnehmung.
So haben wir zum Beispiel Zeichnungen nicht mehr in einzelnen
DWGs (hierbei handelt es sich um
ein AutoCAD-Dateiformat) bearbeitet, sondern komplette Anlagenteile
mit den zugehörigen Zeichnungen in
einer DWG erfasst.
Durch das Bearbeiten im Modellbereich wurden alle Bearbeitungsschritte auf die einzelnen Zeichnungen innerhalb der Datei automatisch übertragen. Mit der damit weiter gesteigerten Effizienz konnten wir
nicht nur die Nerven der Konstrukteure bei Änderungen und Korrekturen schonen.
Eine weitere gelebte Arbeitsmethode
war das Arbeiten mit einer sogenannten LOP (List of Open Points).
Das ermöglichte trotz des enormen
Umfangs an Dokumenten ein koordiniertes und effizientes Abarbeiten
offener Punkte (Änderungen und
Korrekturen). Herr Joachim Seifried
(ANDRITZ), der zusammen mit dem
Team um Herrn Matthias Trost (TEC)
unsere Dokumente kundenseitig
prüfte, nutzte dieses Werkzeug konsequent. Die Vorteile der LOP wurden uns allen spätestens im Laufe
des Engineerings klar.
Einer dieser offenen Punkte war
auch die statische Detail-Betrachtung unserer Stahlkonsolen. Hier galt
es zu ergründen, ob Dimensionen
und Schweißnähte für die vorgesehene Belastung richtig ausgelegt
waren. Dabei konnten wir unsere An-
Verwaltung aller zu liefernden Materialien. SBOM generiert nach Eingabe aller Packdaten die Verpackungsmarkierung automatisch. Diese
wird auf allen von uns zu liefernden
Packstücken (Colli) angebracht. Die
Verpackung erfolgt seemäßig, um
den klimatischen Bedingungen und
der Lagersituation vor Ort gerecht zu
werden.
Mit dem Versand unseres Materials
begann für uns der letzte Abschnitt
auf unserer Reise – die Baustelle.
sätze einwandfrei bestätigen und
unser Material damit effizient einsetzen.
Über diese und noch viele weitere
Meilensteine führte uns die Reise auf
unserem ersten Abschnitt. Die Drehzahl des Derwischs und die unsrige
steuerte weiter Richtung Höhepunkt.
Jeweils 45 Ausführungszeichnungen,
zweisprachig englisch und türkisch,
und acht Ordner technische Dokumentation waren das Resultat auf
das wir alle in höchstem Maße stolz
sind.
Neben dem Engineering wurde J+G
aber auch mit der Materiallieferung
für Yunus Emre beauftragt. Stolze
3.600 t Feuerfestmaterial sollten es
für beide Anlagen sein, davon rund
1.700 t ungeformtes Feuerfestmaterial.
Wir haben uns dazu entschlossen,
unsere beiden Hauptbetone für
Yunus Emre selbst zu entwickeln und
mit einem Produktionspartner vor
Ort zu fertigen.
Unser JuCAST FB 095 D Bauxitbeton
ist für höchste Abrasions- (Abrieb
< 8 cm³) und Temperaturwechselbeanspruchung (sehr gut) ausgelegt.
Unser JuCAST FB 095 E Schamottebeton (Abrieb < 10 cm³) ist ein
höchst wirtschaftlicher Allrounder
mit sehr guten Eigenschaftswerten.
Unsere beiden Produkte haben wir
auf die Anforderungen in CFB-Anlagen, insbesondere für dieses Projekt,
zugeschnitten. Die Produktion unserer Betone für Yunus Emre wird Anfang 2013 beginnen.
Durch das J+G Stammhaus erfolgt
eine zusätzliche produktionsbegleitende Überwachung.
Durch die Produktion in der Türkei ist
es VITKOVICE möglich, Transportkosten einzusparen. Auch wird durch die
kurzen Lieferwege eine Just-In-TimeAnlieferung in festgelegten Losgrößen wirtschaftlich.
Im Frühjahr 2013 soll der Startschuss
für die Montage des Feuerfestmaterials erfolgen. Unsere beiden erfahrenen Auslandspoliere, Hans-Dieter
Reichert und Jörg Herbst, werden für
uns als Berater vor Ort tätig sein.
Damit vollenden sie unseren gemeinsamen Tanz mit dem Derwisch.
Wir wünschen den beiden und allen
Beteiligten eine gute Zeit und ein
weiterhin erfolgreiches Projekt.
An dieser Stelle möchte ich mich bei
allen Beteiligten, insbesondere bei
Herrn Joachim Seifried für sein großes Engagement bedanken. An diesem Projekt sind wir alle gewachsen.
Victor Herz
Um die Vielzahl an unterschiedlichen
Produkten auf der Baustelle koordinieren zu können, hat VITKOVICE
eine Software namens SBOM entwickelt. Diese durften sowohl unsere
Lieferanten als auch wir kennen lernen. Die Software dient zur logistischen Erfassung, Markierung und
25
FACHTAGUNGEN,
KONFERENZEN UND
WORKSHOPS
n 2. J+G Wirbelschicht-Workshop
„Erfahrungen und Entwicklungen
rund um das Thema Wirbelschicht
und Feuerfest“, war der thematische
Überbegriff, unter dem J+G unter
Verantwortung der Sparte TE den
2. J+G Wirbelschicht-Workshop veranstaltete. Nachdem die Idee, solch
eine Veranstaltung ins Leben zu
rufen und durchzuführen, im Jahr
2010 einen sehr starken Zuspruch
erfuhr, war klar, dass es eine Fortsetzung der Veranstaltung geben
musste. Angespornt durch den Ersterfolg vor zwei Jahren wussten wir,
dass wir daran anknüpfen mussten,
uns aber die Messlatte doch noch
etwas höher zu legen hatten. Außerdem wurden wir seit 2011 aus vielen unterschiedlichen Richtungen
immer wieder angesprochen, ob wir,
wie versprochen, 2012 wieder so einen Wirbelschicht-Workshop durchführen würden.
Wie bereits bei der ersten Veranstaltung, lag der Schwerpunkt der Zielgruppe wieder im Bereich unserer
Kunden, also der Betreiber, Kraftwerksleiter, Kraftwerksmeister, Instandhalter, die den technischen
Betrieb eines Wirbelschichtofens
bzw. -kessels im Kraftwerk aufrechterhalten. Darüber hinaus war es
auch möglich, bei potentiellen Neukunden das Interesse an einer Teilnahme zu wecken. Aufgrund der
Erfahrungen mit dem sogenannten
moderierten Workshop im Anschluss
an die Fachvorträge, haben wir uns
diesmal für eine moderierte Diskussion entschieden und den Schwerpunkt auf das Get-Together als
26
Plattform zum Erfahrungsaustausch
gelegt, so dass sich die Teilnehmer in
einem informellen Rahmen und frei
nach Lust und Laune unter- und miteinander austauschen konnten.
Aufgrund der zurückliegenden Erfahrung als „Veranstalter“ ging uns
diesmal die Organisation durchaus
leichter von der Hand. Da die offene
Kommunikation zwischen den Teilnehmern im Vordergrund stehen
sollte, haben wir wieder spezielle
Events in die Veranstaltung eingebaut, die genau diese fördern und
Schranken zwischen den Teilnehmern
abbauen sollten. Da wir ja mittlerweile schon ein „semiprofessioneller
Veranstalter“ für solche Events sind,
haben wir uns auch wieder Unterstützung bei der Moderation durch
unseren Unternehmensberater USPD dazu geholt. Konzeptionell sind wir
unserer ersten Veranstaltung treu geblieben und stellten das Programm
wieder auf die bekannten Hauptsäulen: Kennenlernen, Vorträge, moderierte Diskussion und praktischer Teil
mit Vorführungen auf unserem Bauhof. Die aktive Teilnahme an dieser
Wissens-Community bzw. Austauschplattform sollte für die Teilnehmer wieder die Möglichkeit eröffnen, durch Interaktion, Kennenlernen und Netzwerken neue Erkenntnisse, Ideen und Lösungsansätze zu gewinnen, um somit auch
durch die Teilnahme einen echten
Mehrwert zu erhalten.
Seit dem ersten Wirbelschicht-Workshop waren nun ja immerhin zwei
Jahre vergangen und seither hatte
sich einiges getan. Deshalb war es
uns möglich, für die Fachvorträge
hochkarätige Referenten zu gewinnen, an deren Expertise alle Teilnehmer teilhaben konnten. Der Abend
der Anreise wurde im Tagungshotel
Palatin nach Begrüßung, Einführung
und dem Abendessen durch eine
kleine Olympiade aufgelockert. Anschließend konnte dann das Get-Together weiter vertieft werden.
Am darauf folgenden Tag wurden
Vor- und Nachmittag durch zehn
Fachvorträge zu den Themen „Vertrauenskultur als Beitrag zum wirtschaftlichen Unternehmenserfolg“
(Petra Schulte, USP-D), „Feuerfestsysteme zur Kostenoptimierung in
der Wirbelschicht“ (Stefan Winkler,
J+G), „Thermisch hochbelastete
Überhitzerheizflächen mit einem Korrosionsschutz aus keramischen Platten – die Vermeidung von Korrosion
in Kesselanlagen durch Feuerfest“
(Toralf Weber, MARTIN Umwelttechnik), „Betriebserfahrung eines SETCIA-Feuerraums mit hinterlüfteter
Ausmauerung am Beispiel RHKW
Linz“ (Dr. Alexander Schuster, STRABAG Energy Technologies), „Entwicklungen und Betriebserfahrungen
mit keramischen Rohrwandschutzsystemen in der Wirbelschicht (Christoph Ipsen, Stadtwerke Flensburg),
„Die J+G-Akademie als erster Schritt
im Employer-Branding“ (Jürgen
Schmidt, USP-D), „Wärmeauskopplung in Strahlungszügen am Beispiel der Müllverbrennung – Messverfahren und Diagnose“ (Dr. Wolfgang Spiegel, CheMin), „Umbau der
Feuerfestauskleidung im BiomasseWirbelschichtkessel-Entscheidungsgrün-de und Erfahrungen“ (Günter
Schiffmann, RWE OIE), „CFB Biomasseanlagen großer Leistung (Knut
Friesike, Foster Wheeler Energie)
und schließlich „Aus- und Weiterbildung von qualifiziertem Baustellenpersonal – die J+G Akademie“
(Markus Horn, J+G) gestaltet.
Wie an den Titeln der Vorträge unschwer zu erkennen ist, wurde hier
geballtes Expertenwissen und Erfahrung ausgetauscht. Besonders hervorzuheben sind hierbei die positiven
Betriebserfahrungen mit unserem
abriebfesten Plattensystem JuSyS®
CFB in Lomellina, Linz und Neubrücke. Während des Abendessens
mit der Verkostung lokaler Weine
wurden die Themen in lebhafter Diskussion weiter vertieft. Da Technik
auf die Dauer auch für Techniker anstrengend wird, hatten wir uns natürlich für nach dem Abendessen
eine abwechslungsreiche Überraschung überlegt. Alle Teilnehmer
wurden aus dem Veranstaltungsraum geführt und von den Kollegen
von DrumCircles in Empfang genom-
men, die schon mit allen nur erdenklichen Perkussionsinstrumenten
in einer kreisförmigen Bestuhlung
warteten. Alle, die hierin einen Raubüberfall auf einen Musikaliengroßhändler vermuteten, seien an dieser
Stelle beruhigt: Alle Instrumente befanden sich zum Zeitpunkt der Veranstaltung tatsächlich in rechtmäßigen Besitz von DrumCircles. Alle
Teilnehmer wurden eingeladen, auf
direktem Weg die Welt der Musik
und des Rhythmus zu entdecken.
Unter der Anleitung des DrumCircleLeiters entwickelten die Teilnehmer,
gleich ob Anfänger oder Profi, ohne
dass Vorerfahrungen erforderlich
waren, gemeinsam, einmalig und unwiederholbar ihren eigene DrumCircle-Groove. Innerhalb kurzer Zeit
entstand ein beeindruckendes Percussion-Ensemble – ein musikalisches und teambildendes Erlebnis für
alle Teilnehmer.
Standort Schwetzingen über neueste
Produktentwicklungen von J+G in
der Praxis informieren: Verarbeitungsvorführung des abriebfesten
feuerfesten Spritz- und Gießbetons
JuCan FB 100 E und Montagevorführung JuSyS® CFB adiabat.
Unsere jüngste Entwicklung im
Bereich Beton, JuCan FB 100 E,
konnte im Spritzversuch durch geringen Rückprall und sehr geringe
Am letzten Tag der Veranstaltung
konnten sich dann alle Teilnehmer
wieder auf unserem Bauhof am
27
Staubentwicklung überzeugen. Im
Gießversuch überzeugte der Beton
darüber hinaus durch exzellentes
Fließverhalten. Die Abriebwerte der
entnommenen Proben sprechen für
sich: Gießbeton 3,78 cm³, Spritzbeton 6,6 cm³. Diese Technologie ist
ideal für die Ersatzteilbevorratung in
der Wirbelschicht: Ein Beton für zwei
Verarbeitungstechniken und dann
noch überdurchschnittlich abriebfest!
Der aufmerksame Leser hat sicherlich bemerkt, dass nach JuSyS® CFB
noch was kommt, nämlich adiabat.
Ja, sie haben richtig bemerkt: Nach
der abriebfesten Platte kommt jetzt
die Isolierung. Dieses System stellt
die konsequente Weiterentwicklung
des Plattensystems dar, für Blechwände mit dahinterliegender Isolierung, wie z. B. die lange Wand im
Zyklon oder andere hochbeanspruchte Bereiche in Wirbelschichtanlagen. Erstmalig wird somit ein
hoch abriebfestes Plattensystem mit
reduziertem Fugenanteil und konstruktionselementbezogener Verankerung verfügbar sein. Die bisherige
Erfahrung mit dem ersten Versuchsfeld bei VW-Wolfsburg lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken und
somit neue Standards setzen, wie
zuvor mit JuSyS® CFB. Insbesondere
Anlagen, die einem hohen Verschleiß
unterliegen, wie dies u. a. bei der
28
EBS-Verbrennung der Fall ist, werden
von den verlängerten Standzeiten im
Revisionsintervall profitieren können.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein zünftiges kurpfälzer Vesper,
nach dem sich jeder gestärkt auf den
Heimweg machen konnte.
Nach der zweiten Veranstaltung dieser Art kann man als Veranstalter
auch insgesamt etwas gelassener
mit all den organisatorischen Dingen
umgehen und hat letztendlich den
Kopf viel freier für die Teilnehmer, auf
die man mehr eingehen und deren
Stimmung man besser aufsaugen
kann. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass uns die Teilnehmer das erforderliche Vertrauen entgegen
gebracht und unsere Veranstaltung
durch ihre Teilnahme und Mitwirkung ernst genommen haben. Die
Rückmeldungen haben uns in unserem Bestreben bestärkt, dieses Veranstaltungsformat beizubehalten
und selbstverständlich im Sinne unserer Teilnehmer weiter zu entwickeln. Wir sehen uns in der Verantwortung, die uns entgegen gebrachte Wertschätzung und das Vertrauen unserer Teilnehmer durch die
Entwicklung eines 3. J+G Wirbelschicht-Workshops für das Jahr 2014
zu bestärken.
Stefan Winkler
n Wie jedes Jahr war J+G auch
2012 bei der „Abfallwirtschafts- und
Energiekonferenz“ in Berlin vertreten, welche vom 30.–31. Januar in
Berlin stattfand. Es ist das „große
Klassentreffen der Müllverbrenner“
und somit die Teilnahme ein wiederkehrendes Muss für J+G. Diesmal
waren wir mit einem Vortrag über
den Einsatz von JuSyS® Air in einer
Wirbelschichtanlage für die Verbrennung von Ersatzbrennstoff vertreten.
Zusammen mit der Strabag Energy
Technologies GmbH referierte unser
Geschäftsführer, Markus Horn,
über dieses Projekt mit dem Titel
„Keramische Rohrwandplattensysteme in Wirbelschichtfeuerungsanlagen/Alternativkonzeption zur konventionellen Auskleidung mit Feuerfestbeton am Beispiel des EBS-Kraftwerks der Linz AG“.
Mittels dieses Vortrags konnte sich
J+G wieder einmal als der „Trendsetter“ unter den „Feuerfesten“ in
der Müllbranche präsentieren, der
erstmalig ein hinterlüftetes Plattensystem in einer Wirbelschichtanlage
eingebaut hat. Zusätzlich wurde
auch unser neues Plattensystem
JuSyS® CFB für den Einsatz im verschleißenden Wirbelbettbereich präsentiert. Aufgrund der Resonanz und
des großen Interesses für diesen Vortrag kann davon ausgegangen werden, dass dies nicht die erste und
letzte Referenz für Plattensysteme in
der Wirbelschicht bleiben wird.
n Die NAWTEC, die große Konferenz für Müllverbrennung in Nordamerika, fand vom 23.–25.04.2012
in Portland im Bundesstaat Maine
statt. Mit rund 500 Teilnehmern und
100 Ausstellern war die Veranstaltung trotz einer weiterhin verhaltenen Marktentwicklung in den USA
sehr gut besucht. J+G war durch Dr.
Manfred Möller und Stefan Mulch
vertreten. Da wir in den letzten Jahren kontinuierlich als Teilnehmer präsent waren, konnten wieder einige
bestehende Kontakte vertieft und
gute neue geknüpft werden.
n Erstmalig war J+G auch auf der
VDI-Tagung „Einsatz von Biomasse
und heizwertreichen Abfällen in Verbrennungs- und Vergasungsanlagen“ vom 22.–23. Mai 2012 in Halle
durch Stefan Winkler und Victor Herz
vertreten. Hintergrund dieses erstmaligen Besuchs dieser Tagung war
vor allem die Tatsache, dass auch in
der Biomasseverbrennung, aufgrund
ähnlicher technischer Anforderungen, wie sie schon seit Jahren in der
Abfallverbrennung angetroffen werden, ein verstärkter Einsatz von J+G
Plattensystemen von uns angestrebt
wird. Motiviert durch unsere Erfolge
in der Abfallverbrennung wurde
somit vor allem unser neues Plattensystem für die Wirbelschicht JuSyS®
CFB einem breiteren Publikum vorgestellt.
n Wie schon in 2011 fanden in
2012 wieder zwei PREWIN-Tagungen statt. Dieses Netzwerk europäischer Müllverbrennungsanlagenbetreiber ist für J+G ein immer wichtigeres Treffen, da die zukünftigen
Märkte für Neuanlagen im europäischen Ausland zu suchen sind. Das
erste Treffen fand im Juni in Coventry, England, das zweite im Novem-
ber in Zwentendorf, Österreich,
statt. Auch wenn wir diesmal keinen
Beitrag lieferten, so ist der Austausch
mit den Betreibern und Kunden des
PREWIN-Netzwerks auf europäischer
Ebene doch immer wieder sehr wichtig für J+G.
n Bei der 24. VDI/ITAD-Fachkonferenz „Thermische Abfallbehandlung“
am 11. und 12. Oktober 2012 in
Würzburg wurden die Konsequenzen
der IED-Richtlinie diskutiert. Die Verschärfung der gesetzlichen Grenzwerte für Quecksilber, NOx, Gesamtstaub und andere Emissionen stellt
für die Betreiber von Abfallbehandlungsanlagen wie auch für J+G eine
neue Herausforderung dar, da sich z.
B. die Reduktion von Stickoxiden
(NOx) auch direkt auf die Korrosion
im Kessel auswirkt und somit unsere
feuerfesten Plattensysteme vor ganz
neue Anforderungen stellt.
n Anfang September hielt J+G zusammen mit den Stadtwerken Flensburg auf dem VGB-Betreiberworkshop für Wirbelschichtkraftwerke in
Krakau, Polen, einen Vortrag mit dem
Titel „Developments and Operating
Experience with Ceramic Tube Wall
Protection Systems in CFB Boilers“,
also über die Betriebserfahrung mit
Rohrwandschutzplatten in Wirbel-
schichtanlagen. Hierbei konnte sich
J+G einem internationalen Fachpublikum von mehr als 300 Teilnehmern präsentieren. Der Vortrag
wurde von Christoph Ipsen von den
Stadtwerken Flensburg zusammen
mit Markus Horn gehalten. Nach der
positiven Aufnahme des Vortrags
wurde dann auch gemeinsam mit
dem VGB beschlossen, dieses Thema
in einer der nächsten VGB-Zeitschriften zu veröffentlichen.
n Zum Abschluss der Tagungs- und
Veranstaltungsreihe wurde dann
auch zum zweiten Mal unser J+GWirbelschicht-Workshop in Wiesloch
durchgeführt. Aufgrund der vielen
positiven Rückmeldungen und der
großen Wertschätzung, die wir nach
unserem ersten Workshop erfahren
hatten, stand es außer Frage, dass
wir diesem einen zweiten folgen lassen würden. Hierfür konnten wir
2012 wieder fast 70 Teilnehmer gewinnen. Neben zahlreichen, spannenden Fachvorträgen kamen auch
diesmal wieder der Austausch unter
den Experten und die gute Laune
nicht zu kurz (vgl. Bericht von Stefan
Winkler).
Markus Horn
29
gegossene Probe
NEUENTWICKLUNGEN
UND INNOVATIONEN
n Stillstand bedeutet Rückschritt.
Deshalb investiert J+G kontinuierlich
in die Weiterentwicklung unserer
Produkte und unseres Services. So ist
uns im letzten Jahr ein Durchbruch
bei der Entwicklung einer neuen Generation von Feuerbeton gelungen.
Dieser MPC (Multi-Purpose-Castable) Feuerbeton kann sowohl gegossen als auch gespritzt werden. Er
wird unter dem Markennamen
JuCan vermarktet. Der Zusatz
„Can“ steht für [Ca]st & Gu[n], also
genau dafür, was der Beton kann.
gespritzte Probe
Zum Gießen muss der Beton nur mit
Wasser verarbeitet werden, soll er
verspritzt werden, muss der speziell
30
von uns entwickelte Binder verwendet werden. Des Weiteren ist für
die Verarbeitung eine HochdruckSpritzdüse mit Ringspalt notwendig. Die Herausforderung bei der
Entwicklung war, die geeigneten Bin-
sonderen Art. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Überall dort,
wo hoher Abrieb erwartet wird, insbesondere beim Einsatz in hochverschleißenden Bereichen in der Wirbelschicht, ist dieses Produkt die Lösung. Wer sich hierzu näher informieren möchte, kann sich die Informationen zu diesem Produkt in
unserem Downloadbereich unter
www.jg-refractories.com
herunterladen oder anfordern unter
[email protected].
Wie Herr Schell, als er den Namen
JuCan zu ersten Mal gehört hat, so
schön angemerkt hat: „Ju [you] Can
– or you can’t“ – mit JuCan hat J+G
mal wieder bewiesen, dass wir es
können.
desysteme sowohl im Beton als auch
beim Spritzadditiv zu entwickeln. Der
wirkliche Fortschritt ist jedoch der,
dass sich die physikalischen Eigenschaften des Betons, wie Kaltdruckund Abriebfestigkeit, nur minimal unterscheiden. So wurden bei der gespritzten Probe von JuCan FB 100 E
Abriebwerte von 6 cm³ erreicht (bei
der gegossenen Probe von 4 cm³).
Solche Abriebwerte bei einem Spritzbeton sind bis heute keinem renommierten Feuerfesthersteller gelungen.
Somit hat J+G hier wieder einmal ein
Alleinstellungsmerkmal der ganz be-
Markus Horn
n J+G INTERN
BERICHT DER
GESCHÄFTSLEITUNG
2012 – EIN „RECHT
SPORTLICHES“
GESCHÄFTSJAHR
War der Jahresanfang noch geprägt
von den schönen und bewegenden
Momenten unseres Jubiläumsjahrs
zum 75-jährigen Bestehen von J+G
sowie dem besten Jahresergebnis
der Unternehmensgeschichte in
2011, konnten wir gleich zu Beginn
in 2012 eine deutliche Abkühlung
der Konjunktur verspüren, die einen
weniger euphorisch in die Zukunft
blicken ließ.
Die Stahlindustrie, welche immer
gern als Frühindikator herangezogen
wird, hatte bereits ihre Produktion in
Europa deutlich zurückgeschraubt,
um nicht in die selben Schwierigkeiten wie bei der Finanzkrise in 2007
zu geraten, wo die Lager brechend
voll waren, aber die Produktion fast
auf null gefahren wurde.
Somit musste das Geschäftsjahr
2012 recht verhalten starten. Glücklich waren eigentlich nur die Unternehmen, die noch „Langläufer-Projekte“ in der Abwicklung besaßen.
Da der Neuanlagenbau, wenn überhaupt, nur in Asien und dort vor
allem in China boomte, waren und
sind unsere europäischen Kernmärkte immer noch sehr schwach
und wenig aktiv. Leider konnten wir
auch nicht wie in der Vergangenheit
auf einen großen Auftragsbestand
aus den Vorjahren zurückgreifen.
Erwartungsgemäß zog dann aber mit
Anfang des 2. Quartals das Revisionsgeschäft im Bereich der Müllverbrennung und der Kraftwerke an.
Dies führte wieder dazu, dass wir, allerdings nicht ganz so heftig wie im
Mai 2011, mit einigen heftigen Auslastungsspitzen kämpfen mussten.
Da wir diesbezüglich aber auch
schon eine gewisse Routine entwickelt haben, konnten wir auch die-
So hatten wir insbesondere bei der
J+G GmbH, der RefraServ und der
J+G SARL einen vergleichsweise
auslastungsschwachen Jahresanfang
zu verzeichnen. Dies war aber nicht
nur bei uns so, sondern ein allgemeiner Trend im Feuerfestbau.
Warum dies so war, war schnell analysiert. Die starke Verunsicherung der
gesamten Wirtschaft durch die politischen Diskussionen um eine mögliche bzw. bevorstehende Staatspleite
Griechenlands, die allgemeine Eurokrise und den Schlingerkurs der EU
und der europäischen Regierungen,
konnten einfach nicht zu einem sicheren konjunkturellen Umfeld führen. Dies führte unweigerlich in allen
Branchen und auch bei potentiellen
Investoren zu einer verunsicherten
und dadurch sehr restriktiven Investitionspolitik in den Unternehmen.
31
sen Berg meistern und schlussendlich
die Baustellen zur Zufriedenheit unserer Kunden beenden. Dies ist
immer nur möglich, wenn alle Unternehmenseinheiten, trotz allem Stress
und auch unterschiedlicher Auffassungen, beispielsweise wie etwas zu
erledigen ist oder besser gehen
könnte, für das große gemeinsame
Ziel kämpfen, nämlich die Weiterentwicklung und Stärkung von J+G.
Der Blick der Geschäftsführung richtet sich jedoch zumeist in die Zukunft, da sich dort bereits die
nächsten Herausforderungen befinden. Nimmt man unseren Auftragseingang zur Mitte des Jahres als ein
Zukunftsindikator, dann habe ich
schon entspanntere Momente in
meiner Zeit bei J+G erlebt. Um es
kurz zu fassen: Der Auftragseingang
für die J+G GmbH war zu diesem
Zeitpunkt im Vergleich zu den Vorjahren bedenklich niedrig.
Auch war die Grundlage für Aufträge, d.h. die Kundenanfragen für
Projekte und Neuanlagen, recht moderat. Daran hat sich auch bis ins
3. Quartal grundsätzlich nichts geändert. Glücklicherweise war aber
unsere Auslastung durch den Sommer hinweg bis weit in den November hinein zufriedenstellend. Dies hat
zumindest Anlass zur Hoffnung gegeben, dass wir über das normale
Revisionsgeschäft noch ein zufriedenstellendes Ergebnis für 2012 erreichen würden, trotz des bisher
schwachen Auftragseingangs.
Wenn man 2012 mit einem Marathon vergleichen würde, so hätten
wir ab dem Start erst einmal unsere
Kräfte gesammelt und sehr verhalten
angefangen. Dann ist uns aufgefallen, dass wir so unsere gesteckten
32
Ziele wohl nicht in der vorgegebenen
Zeit erreichen würden und haben
deshalb mächtig Gas gegeben. Dies
hat dazu geführt, dass wir Mitte der
Strecke ziemlich stark überzogen
haben und den berühmten „Mann
mit dem Hammer“ erleben durften.
Aber das hat uns nicht aus dem Rennen geworfen, sondern vielmehr
dazu animiert, einen sehr langen
Schlussspurt hinzulegen, der uns von
ganz hinten sehr weit nach vorne gebracht hat.
Dadurch ist es uns gelungen, doch
noch einen Auftragseingang von fast
50,0 Mio. Euro zu erzielen. Unter Berücksichtigung unseres gesamtwirtschaftlichen Umfeldes ist das ein
wirklich gutes Ergebnis, auf welches
wir alle mit Recht sehr stolz sein dürfen.
Was lernen wir aus dem Vergleich?
Dass wir solche Kraftanstrengungen
wohl nicht zu oft durchführen sollten, denn dies geht dauerhaft an die
Substanz. Es wäre schöner und auch
effizienter sich sein Rennen gleichmäßiger einzuteilen. Dies wird aber
wohl ein Wunsch bleiben, da die
Konjunktur nur bedingt durch uns,
unser Training und unsere Laufplanung beeinflussbar ist. Es zeigt uns
aber schon, dass wir in der Lage sind,
unsere Kräfte zu mobilisieren, um zufriedenstellende Ergebnisse auch bei
schwierigen Voraussetzungen zu realisieren.
Dank dieser guten Arbeitsleistung
konnten wir einen Umsatz von rund
41,1 Mio. Euro und eine Leistung
von 45,3 Mio. Euro erreichen. Bei nur
moderat gestiegenen Kosten und
weiterhin geringen Gewährleistungsaufwendungen führt dies zu
einem zwar unterdurchschnittlichen,
aber aufgrund der schwierigen
Randbedingungen dennoch alles in
allem zufriedenstellenden Geschäftsergebnis für die J+G GmbH. Dies
wurde nur mit hoher Anstrengung
und viel Kraftaufwand erreicht. Zum
Glück ist dies einer guten Kondition
zuträglich und somit als Training für
die Zukunft auch positiv zu sehen.
Wirft man den Blick auf unsere Tochter- und Schwester-Gesellschaften
(kurz: TSGs), hat sich insbesondere
unsere Gesellschaft in der Schweiz,
wie schon in den Vorjahren, weiterhin positiv entwickelt. Nach dem
Motto „klein, aber fein“ entspricht
sie exakt dem Bild, wie sich unser
Nachbarland Schweiz nach außen
präsentiert. Aufgrund der positiven
Entwicklung sind wir deshalb intensiv auf der Suche nach Verstärkung
für die Projektabwicklung, um die
ständig zunehmende Anzahl an Aufträgen zu bewältigen.
Ebenfalls positiv hat sich das erste
volle Geschäftsjahr für die J+G Austria entwickelt. So konnten erste
Kunden, hauptsächlich auf dem Gebiet der Biomasseverbrennung, gewonnen werden. Somit ist auch
diese Gesellschaft kurz nach der
Gründung bereits positiv unterwegs.
Dem gegenüber hatten sowohl die
RefraServ als auch J+G SARL deutlich schwierigere Rahmenbedingungen zu bewältigen:
Bedingt durch die geringe Anzahl an
Neubauprojekten in Schwetzingen,
war die Auslastung der RefraServ im
Vergleich zu den Vorjahren schwach,
da somit auch weniger Aufträge an
RefraServ vergeben werden konnten.
Somit hatte RefraServ zunächst
einen Rückgang von J+G Aufträgen
von mehr als 50 % zu verkraften.
Aufgrund der strategischen Neuausrichtung zum Anfang 2012, welche
eine stärkere Unabhängigkeit der
RefraServ von J+G zum Ziel hat, war
es jedoch bereits in 2012 gelungen,
diesen Rückgang durch externes Geschäft mit einem eigenen Kundenstamm weitestgehend zu kompensieren. Zusätzlich hat sich das Geschäft mit Betonfertigbauteilen positiv weiterentwickelt und trägt heute
bereits mit ca. 30% zum Umsatz bei.
Auch im Bereich der Industrietrocknung hat sich das Geschäft positiv
entwickelt, womit die RefraServ mehr
und mehr ein eigenes, von J+G unabhängiges Geschäftsmodell verfolgt.
Wie stark sich die Eurokrise auf die
wirtschaftliche Entwicklung auswirken kann, konnten wir bei J+G in
Frankreich erfahren. Im Vergleich
hierzu ist Deutschland immer noch
eine „Insel der Glückseligkeit“. Wie
muss es dann erst in Ländern wie
Griechenland, Portugal und Spanien
mit ihrer extrem hohen Arbeitslosigkeit aussehen? 2012 war für die J+G
SARL sicherlich eines der schwierigsten Jahre seit ihrer Gründung. Im
Gegensatz zu den Vorjahren waren
nur wenige Neubauprojekte in Arbeit
und aufgrund der wirtschaftlichen Situation in Frankreich geringe Instandhaltungsmaßnahmen, da Kunden massive Sparprogramme eingeleitet hatten. Aber alles Sparen hat
irgendwann ein Ende, spätestens
dann, wenn das Feuerfest verschlissen ist. Somit hatten sich die Wartungsarbeiten zum Jahresende nochmal intensiviert und Neukunden im
Bereich Service/ Instandhaltung
konnten gewonnen werden. Durch
die deutlich höhere Profitabilität im
Servicegeschäft ist es der J+G SARL
KENNZAHLEN DER J+G-GRUPPE
UMSATZ in Mio. EURO
65
5,5
5,9
RS
60
3,2
55
RS
2,4 CH
CH
4,5
F
3,6
5,0
50
4,5
RS
1,5
2,5
49,0
45
5,4
F
RS
54,4
RS
CH
1,9
52,9
A
4,2
CH
F
4,2
45,0
4,1
40
F
RS
41,1
39,5
35
30
25
20
J+G
2007
J+G
2008
J+G
J+G
J+G
2009
2010
4,5
5,9
2011
J+G
2012
LEISTUNG in Mio. EURO
60
55
1,5
2,5
5,0
50
RS
5,7
F
51,5
4,1
40
41,6
RS
2,8
CH
4,9
3,2
CH
F
46,5
RS
2,3
A
3,8
CH
3,7
49,6
45
5,5
RS
RS
CH
F
4,1
47,8
F
45,3
RS
35
30
25
20
J+G
2007
J+G
2008
J+G
2009
J+G
2010
J+G
J+G
2011
2012
AUFTRAGSEINGANG in Mio. EURO
65
4,8
6,2
60
RS
3,3
5,0
A
RS
RS
55
3,5
3,2
3,7
4,6
4,1
5,9
50
CH
CH
55,3
49,9
49,8
48,8
RS
4,5
45
3,2
RS
1,9 CH
1,7 F
38,1
40
F
F
RS
CH
3,0
F
39,3
35
30
25
20
J+G
2007
J+G
2008
J+G
2009
J+G
2010
J+G
2011
J+G
2012
33
gelungen, trotz einer deutlich geringeren Leistung gegenüber den Vorjahren, ein annähernd ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen sollten und können wir
mit diesem Ergebnis zufrieden sein.
Es wurden aber auch in Frankreich
strategische Maßnahmen entwickelt
und festgesetzt, welche hoffentlich
dazu dienen, in Zukunft dauerhaft
zufriedenstellende Ergebnisse auch
im schwierigen Umfeld zu erzielen.
Perspektivisch ist für alle Geschäftsbereiche zu erwarten, dass sowohl
der Wettbewerbsdruck als auch insbesondere der Preisdruck ansteigen
werden; einerseits aufgrund der Tatsache, dass der Druck auf unsere
Kunden durch den internationalen
Wettbewerb wächst und somit deren
Margen geringer werden und diese
zum Sparen in allen Bereichen
zwingt; andererseits durch eine sich
ändernde Wettbewerberstruktur. So
stoßen immer mehr große Konzerne,
wie z.B. Bilfinger und andere Baukonzerne, aber auch große Feuerfesthersteller, in den Bereich Industrieservice und Feuerfestbau vor und
fokussieren sich auf die Wartungund Instandhaltung von Industrieanlagen.
Dadurch werden mittelständische
Unternehmen, die dieses Segment
aus der Historie heraus besetzt hatten, verdrängt oder gleich gekauft
und damit „geschluckt“. Hier gilt es,
uns als vermeintlich kleines und
eines der letzten Familienunternehmen des Feuerfestbaus in einem
Wettbewerbsumfeld zu behaupten,
indem wir schnelleren, effektiveren,
insgesamt günstigeren, kompetenteren oder einfach besseren Service
bieten als andere. Dies wird ein we34
sentlicher Schlüssel für unsere weitere positive Geschäftsentwicklung
sein.
Damit wir gezielt und noch besser
auf die Bedürfnisse unserer Kunden
reagieren können, haben wir in 2012
eine Kundenbefragung (KUB) kombiniert mit einer Mitarbeiterbefragung
(MAB) gestartet. Sinn und Zweck
dieser Übung war es, sowohl aus externer Sicht (Kunde) als auch aus interner Perspektive (Mitarbeiter) ein
Feedback über unsere momentane
Position im Markt zu erhalten. Diese
beiden Sichtweisen gilt es nun, miteinander abzugleichen. Dabei ist es
uns wichtig zu erfahren, ob wir uns
einerseits richtig und selbstkritisch
bewerten können, und natürlich
auch zu erfahren, wo unsere Stärken
und unsere Verbesserungspotentiale
liegen. Die Ergebnisse, die Bewertung und unsere Erkenntnisse sowie
hoffentlich bereits daraus abgeleitete
und festgelegte Maßnahmen werden
zu Anfang des neuen Jahres an die
Teilnehmer der Befragungen rückgeführt. Ein erster kurzer Einblick in die
Auswertung lässt auf ein interessantes Ergebnis und neue Erkenntnisse
schließen, die uns sicher in Zukunft
mit daraus resultierenden Maßnahmen aktiv an unserer Weiterentwicklung arbeiten lassen.
Des Weiteren hat sich die J+G Akademie massiv weiterentwickelt und
mittlerweile volle Fahrt aufgenommen. Es wurde sicherlich in der Geschichte von J+G noch nie so viel
gezielt und konsequent geschult wie
im vergangenen Geschäftsjahr. Dabei
lag der Schwerpunkt der Schulungsmaßnahmen im Bereich der Montage und dort insbesondere auf der
Schulung handwerklicher Fähigkeiten und Montagetechniken im Feue-
rungsbau. Es hat sich gezeigt, dass
sich im Rahmen solcher Schulungsmaßnahmen sowohl die theoretischen als auch die praktischen
Grundlagen deutlich intensiver und
tiefgreifender vermitteln lassen, als
dies im normalen Tagesgeschäft auf
den Kundenbaustellen möglich ist. In
diesem Umfeld können wir auch
Mauerungspraktiken, wie das Erstellen eines scheitrechten Bogens usw.,
schulen, welche aufgrund der verstärkten Anwendung von Feuerbeton
immer seltener zur Anwendungen
kommen, aber von uns als Fachbetrieb unbedingt beherrscht werden
müssen. Neben der Schulung der
praktischen Seite wurde aber auch
verstärkt an der Weiterentwicklung
der individuellen Führungsqualitäten
und -fähigkeiten unserer Baustellenführungskräfte gearbeitet. Eine sicherlich ungewohnte und anspruchsvolle Aufgabe für die Teilnehmer, da dies bisher nicht zu den im
Fokus stehenden Arbeitsschwerpunkten gezählt hat, in Zukunft aber
immer wichtiger sein wird. Ich zolle
allen unseren Baustellenführungskräften meinen Respekt, die sich auf
diese Weiterbildungsmaßnahme eingelassen haben, das Gelernte zur Anwendung bringen und somit in einer
immer komplexeren und schwierigeren Baustellenwelt im In- und Ausland ihren individuellen Beitrag zu
unserem Unternehmenserfolg leisten.
Aber auch im so genannten „OfficeBereich“ wurden Schulungsmaßnahmen durchgeführt. Schwerpunkt war
hier vor allem der EDV-Bereich mit
diversen Schulungen für die vielfältigen Programme von Microsoft-Office
bis Bau-SU. Daneben wurden weiterhin Sprachkurse mit dem Schwerpunkt Englisch durchgeführt sowie
Tagesseminare wie „Schwierige Gespräche erfolgreich führen“ und
„Zeit- und Stressmanagement“. Für
das neue Geschäftsjahr werden wir
wieder entsprechende Schulungsmaßnahmen anbieten und durchführen. Wichtig ist dabei, dass im
Rahmen der jährlichen Mitarbeitergespräche (MAG) der jeweilige individuelle Bedarf zwischen Mitarbeiter
und Vorgesetztem abgeklärt wird.
Ziel unsere Personalentwicklung
muss es sein, sich in bedarfsgerechten Schulungen gezielt weiterzuentwickeln und dies nicht als Last zu
empfinden, sondern als Hilfe und
Chance zur Weiterentwicklung wahrund anzunehmen. Dies erfordert allerdings auch eine gewisse Neugier
und den Drang, sich persönlich weiterzubilden. Wenn diese Mischung
vorhanden ist, werden die möglichen
Potentiale maximal und zum beiderseitigen Nutzen ausgeschöpft.
Wie wichtig eine kontinuierliche und
gezielte Personalentwicklung und
damit verbunden auch eine Nachfolge- und Karriereplanung ist, hat
uns auch das vergangene Jahr gezeigt. In der Logistik und der Verwaltung hatten vier langjährige, erfahrene und sehr zuverlässige Mitarbeiterinnen den Zeitpunkt des
Übergangs in den wohlverdienten
Ruhestand erreicht. Dass diese signifikante Personalveränderung reibungslos verlaufen konnte, ist sicherlich ein Erfolg der verantwortlichen
Führungskräfte, der Personalabteilung und natürlich auch der Mitarbeiter. Bereits frühzeitig wurden
entsprechende Gespräche geführt,
so dass die individuelle Planung der
Ausscheidenden berücksichtig werden konnte und entsprechende Nachfolger für sie gesucht und gefunden
werden konnten. Dank der neuen
Mitarbeiterinnen, die sich mit viel
Einsatz, Neugier und einer hohen
Lern- und Leistungsbereitschaft in
die komplexen Aufgaben der Logistik
gestürzt haben, konnten die entstandenen Lücken unerwartet schnell
vollwertig geschlossen werden. Dies
muss nicht zwangsläufig so verlaufen und ist sicherlich mit dem hohen
Verantwortungsbewusstsein der zuständigen Führungskräfte verbunden.
Grundsätzlich wird uns das Thema
Wissensmanagement und Nachfolgeplanung in nächster Zeit noch intensiv beschäftigen. Dies allein schon
deshalb, weil innerhalb der nächsten
vier bis fünf Jahre einige langjährige
und erfahrene Mitarbeiter das ge-
setzliche Renteneintrittsalter erreichen werden. Notgedrungen, ob wir
nun wollen oder nicht, müssen wir
für diese Stellen eine mittelfristige
Planung erstellen, da es sich hierbei
um Schlüsselpositionen handelt, welche angesichts eines perspektivisch
schwierigen demografischen Umfeldes und einer Generation, welcher
wir erst noch die „Faszination Feuerfest“ vermitteln müssen, nicht so
einfach auf die Schnelle ersetzt werden können. Umso wichtiger ist es
für uns als eines der führenden Feuerfestbau-Unternehmen in Deutschland, auch weiterhin im Bereich
Ausbildung und Personalentwicklung ein „Leader“ zu sein. Damit
werden wir die nötigen Talente finden und entwickeln, die es uns ermöglichen, auch zukünftig erfolgreich zu sein.
Wirft man einen Blick auf das bevorstehende und sich bereits schon wieder in voller Fahrt befindliche Jahr
2013, fällt eine Einschätzung nicht
leicht. Es drängt sich der Eindruck
auf, dass eigentlich keine Regierung
oder auch sonstige Institution wirklich überzeugende Prognosen abgibt.
Sicher ist, dass die Euro-Krise uns
weiterbegleiten wird, da die Haushalte in vielen Ländern, und das
35
nicht nur in der EU, überschuldet
sind. Damit ist der Spielraum für kostenintensive Konjunkturprogramme
nicht gegeben. Somit richten sich die
Investitionen schlicht nach dem Gesetz der Wirtschaftlichkeit und nicht
nach dem Willen der Politik.
Ob die USA so weitermachen können bzw. werden, wie dies in der Vergangenheit der Fall war, ist aufgrund
ihrer dramatischen Verschuldung
mehr als fraglich. Aber Amerikaner
denken positiv und so ist die Rettung
namens „Fracking“ (vgl. Erläuterung
unter „Forschung und Technik“), die
Gewinnung von Schiefergas aus tiefem Erdgestein mittels Chemiecocktail und Wasserdruck, schon in Sicht.
So sehen sich die USA noch in dieser
Dekade nicht als Energieimporteur,
sondern als Exporteur. Es klingt vielleicht nicht naheliegend, aber auch
J+G könnte von diesem Boom profitieren, wenn es denn einer wird.
Denn einige Kunden benötigen für
die Nutzung des schon jetzt in den
USA sehr günstig verfügbaren Erdgases etliches an Feuerfest.
Langfristig wird für unseren Kernmarkt Europa und damit für uns als
J+G die Instandhaltung der Schlüssel zum Erfolg bleiben. Es wird aber
auch weiterhin wichtig sein, dass wir
unsere Chancen auf dem internationalen Parkett nutzen und weiterentwickeln, um breiter aufgestellt zu
sein. Grundsätzlich schätze ich das
Jahr 2013 als ein wettbewerbsintensives Jahr ein, welches für alle im
Feuerfestbau nicht einfach wird und
J+G-GESAMTUMSATZ SEIT GRÜNDUNG
in Mio. Euro
1.042,0
1.000
984,8
900
800
700
920,9
500
36
2011
2010
859,1
2009
810,0
2008
764,1
2007
722,1
2006
679,1
2005
644,1
600
2012
2004
614,8
2003
585,6
2002
553,2
2001
520,0
2000
Im ersten Halbjahr wurde die
Marke von einer Milliarde Euro
konsolidierten Umsatzes seit
Bestehen des Unternehmens
überschritten.
10 Mio. Reichsmark und 1.072
Mio. DM bis zur Währungsumstellung auf Euro entsprechen
553.218 Euro bis Ende 2001.
Darauf satteln bis 2011 noch
431.561 Mio. Euro auf, so dass
in 2011, unserem Jubiläumsjahr, noch rund 15 Mio. Euro bis
zu der magischen Zahl fehlten.
Jetzt, 76 Jahre nach der Firmengründung, liegen wir schon
beachtlich darüber, wobei wir
für die ersten 500 Mio. Euro
64 Jahre brauchten und für die
zweiten „nur“ 12 Jahre.
gegebenenfalls wieder zu einigen
Verschiebungen bei unseren Marktteilnehmern führen wird. Kurz zusammengefasst: „Es bleibt weiterhin
spannend.“
Abschließend möchte ich mich bei
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der J+G Gruppe für den geleisteten Einsatz, das Vertrauen und die
Loyalität zu J+G recht herzlich bedanken.
Dank ihres Engagements können wir
auf ein zwar nicht leichtes, aber alles
in allem doch positives und „recht
sportliches“ Geschäftsjahr 2012 zurückblicken.
Markus Horn
PERSONELLES
MITARBEITERGESPRÄCHE
2012
STELLENBESCHREIBUNGEN
Nach 2010 und 2011 gingen die Mitarbeitergespräche 2012 in die dritte
Runde. Aufgrund der Erfahrungen
der vergangenen Jahre wurden einige
Änderungen an den MAG-Bögen vorgenommen und diese weiter optimiert. Der MAG-Bogen wurde von
11 auf 4 Seiten gekürzt und orientiert
sich nun wesentlich mehr an den neu
eingeführten Stellenbeschreibungen.
Im Jahr 2012 wurden für alle Arbeitsplätze bei J+G formal einheitliche Stellenbeschreibungen entwickelt. Alle Stellenbeschreibungen
enthalten die sogenannten „Erfolgskriterien“, die erforderlich sind, um
eine Stelle erfolgreich auszufüllen.
Die Erfolgskriterien wurden im Rahmen des J+G Strategieworkshops
2011 von dem FK gemeinsam erarbeitet und unmittelbar aus den strategischen Unternehmenszielen abgeleitet.
Die neu eingeführten Stellenbeschreibungen schaffen für unsere
Mitarbeiter/innen Transparenz und
Klarheit hinsichtlich der Organisationsstruktur (z.B. Schnittstellen, Stellvertretung, Führungsverantwortung).
Sie beziehen sich immer auf einen
bestimmten Arbeitsplatz und nicht
auf eine bestimmte Person. Damit
können unabhängig von der Person
die Voraussetzungen definiert werden, die ein/e Mitarbeiter/in mitbringen muss, um die Arbeit optimal
auszuführen. Die Stellenbeschreibungen dienen als Grundlage für die
Mitarbeitergespräche. Auf diese
Weise kann überprüft und sichergestellt werden, dass Personalentwicklungsmaßnahmen, die den Mitarbeiter in seinen beruflichen Fähigkeiten fördern, gezielt eingesetzt
werden. Nicht zuletzt erleichtern die
neuen Stellenbeschreibungen auch
Rekrutierungsaktivitäten, da die Stellen und das damit verbundene Aufgaben- und Anforderungsprofil klar
definiert ist.
Michael Mülbert
An die Personalabteilung werden lediglich die Informationen zum Weiterbildungsbedarf weitergeleitet, damit diese die Weiterbildung des Mitarbeiters organisieren, koordinieren
und veranlassen kann.
Der neue MAG-Bogen wird auch von
der RefraServ GmbH und der J+G
S.A.R.L. verwendet.
Michael Mülbert
AUSBAU DES BEREICHS
PERSONALENTWICKLUNG
(PE)
Zum 30.06.2012 endete vertragsgemäß die Kooperation mit USP-D im
Bereich der operativen Personalentwicklung. Nachdem unter tatkräftiger Mitwirkung von Jürgen Schmidt
und Tina Breitrück (USP-D) in den
vergangenen drei Jahren wichtige
Projekte, wie z. B. die Einführung
und Optimierung des Mitarbeitergesprächs und die Einführung von
Stellenbeschreibungen umgesetzt und
vorangetrieben wurden, wird dieser
Bereich seit dem 01.09.2012 von
Herrn RA Michael Mülbert betreut,
so dass operative Personalentwicklungsthemen zukünftig unmittelbar
von J+G betreut und bearbeitet
werden können. Wir danken Herrn
Schmidt und Frau Breitrück an dieser
Stelle nochmals ausdrücklich für die
gute und stets konstruktive Zusammenarbeit.
Michael Mülbert
37
nalentwicklung wird zudem nach
jeder Schulungsmaßnahme eine Online-Bewertung der Schulungsmaßnahme durch die Teilnehmer durchgeführt. Seit September 2012 werden die Schulungsmaßnahmen in
einer Datenbank gesammelt und
können so nachgehalten werden.
Auch 2012 wurde der J+G HRNewsletter mit einem neuen Redaktionsteam fortgesetzt. Über die in
2012 stattgefundenen Personalentwicklungsmaßnahmen wurde in insgesamt drei Ausgaben berichtet.
neben dem Austausch der Azubis
und der Ausbilder über die aktuelle
Ausbildungssituation und dem Rückblick auf die Maßnahmen im vergangenen Jahr, die Vorbereitung der
JOBS FOR FUTURE 2013. Die Azubis
erarbeiteten gemeinsam mit ihren
Kollegen und Ausbildern Antworten
auf die Fragen „Wie soll sich J+G auf
der JOBS FOR FUTURE als Ausbildungsbetrieb präsentieren?“ und
„Wie präsentiere ich meinen Ausbildungsberuf?“. Von einer Weltkarte,
auf der die einzelnen J+G Projekte
eingezeichnet sind, über Baustellenbilder bis zu einer Bildschirmpräsentation von J+G entwickelten die
Teilnehmer zahlreiche Ideen, die auf
der JOBS FOR FUTURE im Februar
2013 umgesetzt werden sollen.
Michael Mülbert
Michael Mülbert
Michael Mülbert
J+G HR NEWSLETTER
FORT- UND
WEITERBILDUNGEN
Zudem wurden in 2012 zahlreiche
Fort- und Weiterbildungen für die
Mitarbeiter von J+G angeboten und
durchgeführt.
AZUBI-KAMINGESPRÄCH
• Schwierige Gespräche erfolgreich
führen, Teil II
• Montageprojekterläuterung
• Bauhofbegehung
• Kamingespräch 2012
• Simu-Therm Schulung
• Bauleiterschulung Modul 2
• EDV-Schulungen
• Angebotserstellung in BauSU
• Seminar „Zeit- und Stressmanagement“
Im Jahr 2012 wurden allein im Bereich der Angestellten über 150 Schulungseinheiten mit über 1.000 Stunden (!) durchgeführt.
Schulungsteilnehmer erhalten seit
diesem Jahr für jede J+G-interne
Schulungsmaßnahme ein Teilnahmezertifikat der Feuerfest-Akademie. Zur Evaluierung und Qualitätssicherung im Bereich der Perso38
Am 05.11.2012 fand das traditionelle J+G Azubi-Kamingespräch
statt, an welchem insgesamt 18 Personen teilnahmen. Im Fokus stand
AUSLANDSEINSÄTZE
(ÜBERSEE + RUS)
n
Reichert, Hans-Dieter
03.01.12 – 18.01.12
John Zink KEU
ENAP/Chile
Brennkammerauskleidung
15.03.12 – 02.05.12
Outotec, EOG Narva/Estland
20.05.12 – 01.06.12
Neubau
22.10.12 – 07.11.12
Combustion Solutions GmbH,
Wien für Rio Seco, Peru
Neuauskleidung Brennkammer
n
Pilia, Samuel (J+G S.a.r.l.)
02.06.12 – 28.06.12
Dow Corning, Shanghai
Reparatur Drehrohr
10-JÄHRIGES
BETRIEBSJUBILÄUM
n
25-JÄHRIGES
BETRIEBSJUBILÄUM
n
RUNDE GEBURTSTAGE
AKTIVE MITARBEITER
n
n
n
n
15.07.12 – 01.08.12
Hindustan Zinc Limited
Dariba Smelter Complex/Indien
Reparatur Zinc Roaster V
05.09.12 – 24.09.12
Keppel Seghers f.
Keppel Seghers Tuas Waste-ToEngergy Pla, Singapore
Reparatur Boiler 1+2
25.09.12 – 30.09.12
Keppel Seghers Engineering f.
MVA Qatar, Doha
Revision
08.11.12 – 19.11.12
Qatar Chemical Company Ltd
Mesaieed Industrial City/Qatar
Reparatur Incinerator
J+G AUSTRIA
n
n
Schneemann, Günter
29.05.12 – 15.06.12
EVN Ekotechprom, EVN
Moskau/Russland
MSZ 03, Reparatur MK 1+2
Heinemann, Dirk
29.05.12 – 15.06.12
EVN Ekotechprom/EVN
Moskau/Russland
MSZ 03, Reparatur MK 1+2
50 Jahre
n Arnold, Wolfram
n Mossal, Karl-Heinz
n
n
n
n
60 Jahre
n Beul, Hans-Georg
n Bruder, Rolf
n Martin, Andreas
n Montag, Dietmar
n Schell, Frieder
65 Jahre
n Butz, Renate
n Kolar, Strahinja
n Krekeler, Herrmann-Josef
n Pichota, Irene
n Schladweiler, Horst
n
n
65 Jahre
Kardum, Marko
n Willms, Harald
n
70 Jahre
n Aleksic, Milan
n De Maria, Pasquale
n Rapp, Bernhard
Anicic, Marko
Dehnert, Frank
Fießer, Hans
Hellmann, Heinz-Paul
Hofheinz, Bettina
Horst, Thorsten
Komusin, Peter
Nowack, Siegfried
Reichert, Hans-Dieter
Roth, Frank
Vogel, Hans
30 JAHRE BETRIEBSZUGEHÖRIGKEIT
n
Willkop, Lothar
35 JAHRE BETRIEBSZUGEHÖRIGKEIT
n
RUNDE GEBURTSTAGE
PENSIONÄRE
Ebinger, Irene
n
n
n
Hartmann, Peter
Kranz, Gerhard
Müller, Werner
Schell, Frieder
40-JÄHRIGES
BETRIEBSJUBILÄUM
n
n
Kolb, Karl-Heinz
Schwindtner, Monika
80 Jahre
Steiner, Herbert
n
85 Jahre
Anschütz, Christa
n
39
EINTRITTE 2012
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Auer, Daniel
Herbst, Jörg
Knapp, Ingrid
Lanert, Tatjana
Mülbert, Michael
Otto, Bernhard
Peter, Michael
Pfau, Anja
Reinheimer, Jürgen
Tobaschus, Steven (Azubi)
Verwolt-Maiorana, Karin
Mit Frau Dietrich, Frau Pichota,
Frau Stier und Frau Butz verabschiedeten sich gleich vier bewährte
Mitarbeiterinnen nach 28, 20, 15
und 14 Jahren Betriebszugehörigkeit
zu J+G in den wohlverdienten Ruhestand.
AUSTRITTE 2012
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Anicic, Marko
Arnold, Thorben
Berg, André
Butz, Renate
Dietrich, Sonja
Ebinger, Irene
Krekeler, Hermann-Josef
Philipp, Thomas
Pichota, Irene
Schladweiler, Horst
Schneemann, Günther
(zu J+G Austria)
Stier, Hannelore
u. Fam., Karl Dieter u. Ursula, Kettenhofen Hannelore, Kirchhoff R. u. Fam.,
Köhl Jutta, Larrazabal Ivan u. Fam., Liebig Fritz, Mähringer Manfred u. Frau,
Naumann Achim, Neumann Horst u.
Annegret, Platz Karl-Heinz, Rahn Erika,
Rapp Bernhard u. Brunhilde, Roß Heidi,
Roth Fritz-Peter u. Else, Schamari Alfred
u. Ella, Schramm Harry, Schubert Jürgen, Schuhmacher Günther u. Helga,
Schuhmacher Klara, Schuhmacher Rudi
u. Edeltraud, Schuhmacher Stefan,
Schulze Hartmut, Seither Margot, Sobeschuck Horst u. Fam., Steiner Herbert u. Lieselotte, Stier Hannelore,
Tobaschus Klaus, Ueltzhöffer Lieselotte, Waltenberger Hugo, Wilhelm Rudolf u. Fam., Willkop Lothar u. Gaby,
Willms Harald u. Margret, Wunderlich
Gerhard u. Christa, Zimmermann Elfriede.
TODESFÄLLE 2012
n
n
GUTE WÜNSCHE UND
DANK FÜR WEIHNACHTSGRATIFIKATION 2012
n
n
Becker Burkhard, Becker Willi u. Erika,
Blaha Manfred u. Fam., Bleich Irmgard,
Böhme Reinhard u. Christina, Brucker
Rolf, Butz Renate, Callies Günther,
Camin Helmut u. Lucie, De Maria Pasquale u. Fam., Dehnert Winfried u. Elvira, Deutsch Gerhard, Erb Alois u.
Anni, Erb Willi u. Helga, Fabian Eugen
u. Eugenie, Frantz Werner u. Adela,
Frau Domsch, Frau Schmitt, Gies Josef
u. Margot, Gräter Fritz, Gräter Veronika, Hein Ruth, Horst Reinhard u.
Sigrid, Kandziora Josef, Kardum Marko
40
Wagner, Wolfgang
gest. 18.01.2012, 67 Jahre
40 Jahre bei J+G
Lauer, Karl
gest. 12.05.2012, 78 Jahre,
33 Jahre bei J+G
Hoffmann, Ute Diane
gest. 26.05.2012, 79 Jahre,
20 Jahre bei J+G
Seither, Helmut
gest. 27.06.2012, 80 Jahre,
32 Jahre bei J+G
J+G SENIORENTREFFEN
2012
Am 25. April fand im Schlossrestaurant Schwetzingen unser 21. J+G
Seniorentreffen statt. Zum Jahreswechsel ging die Restaurantleitung
von Frau Carola Czyzewski auf das
Ehepaar Lacher über. Noch während
des Umbaus des Nördlichen Zirkelsaals konnten wir mit Herrn und Frau
Lacher besprechen, wie wir uns den
Ablauf dieses Treffens vorstellen, sodass alles in gewohnter und bewährter Weise ablaufen konnte.
Von unseren Seniorinnen und Senioren sind 26 unserer Einladung nach
Schwetzingen gefolgt. Trotz der diesmal leider etwas kühleren Witterung
verbrachten wir gemeinsam mit einigen noch aktiven J+G‘lern sowie
Gästen einige sehr schöne, gesellige
Stunden.
Nach der offiziellen Begrüßung und
dem Gedenken an unsere verstorbenen Ehemaligen gab Markus Horn
einen kurzen Einblick in die demographische Entwicklung unserer Bevölkerung sowie in unsere mittelund langfristige Personalplanung
und schloss mit dem augenzwinkernden Ausblick, dass der Bereich
unserer Senioren der einzige sei, bei
dem man sich um qualifizierten
Nachwuchs keine Sorgen zu machen
brauche.
Das Treffen wurde wieder von Jessen
Oestergaard mit der Kamera festgehalten und zu Weihnachten konnten
wir unseren Senioren dann mit einer
Sammel-DVD die Fotos von den Treffen der letzten vier Jahre als Weih-
nachtspräsent zukommen lassen.
Diese Aufnahmen sollen, wie es im
Grußwort heißt, „Erinnerungen an
schöne Tage in Schwetzingen wachrufen und wachhalten“. Wir freuen
uns sehr über die positiven Rückmeldungen zu dieser kleinen Aufmerksamkeit und hoffen, dass noch viele
schöne Aufnahmen folgen werden.
Das nächste J+G Seniorentreffen ist
bereits in Planung. Es findet am Mittwoch, dem 24. April 2013, statt.
Hierzu werden demnächst die Einladungen versendet werden. Wir
freuen uns auf Ihr Kommen!
Andreas Gräter
2012 NEU BEI
REFRASERV
UNTERNEHMENSSTRATEGIE
Zum ersten Mal wurde im Januar ein
Strategie-Workshop mit Unterstützung von USP-D durchgeführt. Dies
wurde notwendig, da neue Unternehmensziele ausgegeben wurden.
Zusammen mit unserem Geschäftsführer Markus Horn wurde eine Strategie erarbeitet, um diese Ziele mit
neuen Betätigungsfeldern mittelfristig zu erreichen.
Wichtige Marktsegmente, wie Stahl-,
Aluminium- und Zementindustrie,
stehen hierbei im Vordergrund. Diese
Bereiche werden für uns immer
wichtiger, da dort die Revisionen
meistens im ersten Quartal liegen
und somit ein Bedarf an Montagepersonal besteht.
Eine solide Grundauslastung des
Montagepersonals zu schaffen, ist
eines der hier erarbeiteten Ziele. Ein
deutlicher Auftragsrückgang im ersten Quartal bedeutete eine entsprechend schlechte Auslastung des
Montagepersonals, was sich noch bis
in den Mai hineinzog.
Der damit verbundene Umsatzeinbruch des ersten Quartals konnte in
den darauffolgenden neun Monaten
jedoch wieder ausgeglichen werden.
Somit wurde insgesamt ein ähnliches
Umsatzergebnis erzielt wie im Jahr
2011. Erste Erfolge in Bereichen wie
Stahl-, Aluminium- und Zementindustrie zeichneten sich bereits ab, was
sich auch in der engen Zusammenarbeit mit der Firma REFKO widerspiegelte.
42
Als weiteres Thema des Workshops
stand die Standortsicherung auf der
Tagesordnung. Im Oktober konnte
hier Vollzug gemeldet werden. Die
RefraServ GmbH ist mit dem Kauf
des Firmengeländes Poppauer Straße
vom Mieter zum Eigentümer geworden, was ein deutliches Signal zu
Standortsicherung darstellt.
dung hat sie für J+G und uns technische Zeichnungen erstellt, teilweise
auch dreidimensional.
PRODUKTION
Aufgrund der Vielzahl an Projekten,
intern wie extern, wurde mit Herrn
Michael Banse ein weiterer Konstrukteur eingestellt. Auch er hatte eine
sechswöchige Inventor-Weiterbildung
für dreidimensionales Zeichnen mit
Erfolg absolviert, bevor er uns tatkräftig unterstützen konnte.
Auch im Jahr 2012 konnte die Abteilung PREFAB ihr Umsatzziel wieder
einmal deutlich übertreffen. Wurden
2011 noch 34 Öfen der HWI 5 Reihe
nach Uganda ausgeliefert, waren es
2012 schon stolze 40 Stück im Wert
von über 400.000 Euro.
Aufgrund der nun geschaffenen Flexibilität sind wir in der Lage, deutlich
schneller zu reagieren und unseren
Kunden entsprechend rasch Lösungen
anzubieten, welches sich schon in
dem einen oder anderen Auftrag widergespiegelt hat.
Bei den Kaminöfen wurden über 100
Stück gefertigt. Weitere Bestellungen
liegen vor. Auch hier zeichnen sich
langsam aber sicher die getätigten Investitionen als Erfolg ab, wobei der
Weg zur Erreichung der hohen Qualität deutlich steiniger war als geplant.
Besonders erwähnt werden muss hier
noch das Projekt Yunus Emre, das
größte in der Geschichte der Fertigteilproduktion von RefraServ. Über
100 Tonnen Betonfertigteile, gebrannt
bei 1.200°C, wurden in kurzer Zeit
gefertigt und termingerecht ausgeliefert.
CAD-KONSTRUKTION –
GERN AUCH DREIDIMENSIONAL
Seit Anfang 2012 haben wir mit Frau
Cornelia Werner eine Konstrukteurin
in unseren Reihen, was uns nun ermöglicht, eine weitere Leistung für
J+G anzubieten. Nach ihrer Weiterbil-
QUALITÄTS- UND
SICHERHEITSAUDIT
Am 25.05.2012 war es dann soweit,
die Kombi-Zertifizierung für ISO 9001,
SCC** und SCC P stand an. Eine
Woche lang war der Auditor unser
ständiger Begleiter, welcher uns auf
Herz und Nieren prüfte.
Das Audit auf der Baustelle stellte sich
weniger problematisch dar als erwartet; in Bezug auf die ISO-Zertifizierung galt es aber noch, das eine oder
andere Problem abzustellen. Dieses
gelang uns mit Unterstützung des Auditors jedoch sehr schnell. Letztlich
bescheinigte uns der Auditor, dass
wir für eine Erstzertifizierung unsere Hausaufgaben gemacht hatten.
Schließlich leben wir ja den Qualitätsstandard schon seit mehreren Jahren
zusammen mit J+G, so der Auditor.
Die Zertifizierung bedeutet für uns
einen wichtigen Schritt zur Erreichung
unserer Unternehmensziele. Allen Beteiligten, sowohl bei J+G als auch bei
uns im Haus, die sich hier mit Engagement eingebracht haben, gilt mein
persönlicher Dank.
Torsten Welzel
J+G S.A.R.L.
50 JAHRE DEUTSCHFRANZÖSISCHE FREUNDSCHAFT UND FÜNF JAHRE
J+G S.A.R.L.
Am 22. Januar 2013 haben wir 50
Jahre Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags zwischen Deutschland und Frankreich gefeiert, nachdem Jünger+Gräter SARL bereits
am 1. Januar fünf Kerzen ausblasen
konnte.
Frankreich ist wichtiges Zielland für
Handel und Investitionen aus Deutschland. Daher hat die J+G SARL die
Ehre, zu den insgesamt rund 2.500
deutschen Tochtergesellschaften in
Frankreich zu gehören (während es
umgekehrt rund 2.200 französische
Unternehmen in Deutschland sind).
Da die Medien schon ausführlich
über die 50 Jahre des Elysée-Vertrags
berichteten, werden wir die Gelegenheit nutzen, ein wenig bei dem
Thema „Entwicklung der J+G SARL
in ihrem fünften Jahr“ zu verweilen.
2012 ist durch eine geringe Aktivität
in Bezug auf Auftragseingang für
Neubau geprägt. Tatsächlich bedingt
die Wirtschaftskrise, dass sich eine
beträchtliche Anzahl von Projekten,
deren Feuerfestdesign zusammen
mit J+G SARL in der Angebotsphase
entwickelt wurde, verschoben haben.
Diese sollten jedoch in den kommenden Monaten weiterlaufen. Dafür hat J+G SARL im Jahr 2012 die
Ziele im Bezug auf Entwicklung von
Maintenance-Geschäft bestätigt. Tatsächlich betrugen im Jahr 2012 die
Auftragseingänge für MaintenanceProjekte 3,1 Mio. Euro zu 0,4 Mio.
Euro für Neubau (im Jahr 2011
waren es 2,5 zu 2,1 Mio. Euro; vgl.
Grafik).
Im Bereich Instandhaltung von Feuerfestzustellungen resultierte die
Umsatzentwicklung der vergangenen fünf Jahre aus einer kontinuierlichen Steigerung auf dem Gebiet
MVA und SAV. Diese Zunahme verdanken wir intensiven Vertriebsmaßnahmen sowie auch der Mundpropaganda durch unsere treuen
Kunden, die nicht zögern, die Expertise von J+G SARL ihren Kollegen
weiterzuempfehlen.
Trotz des geringen Anteils an Neubauprojekten, wurde 2012 die Feuerfestauskleidung zweier Linien von
Müll- und Biomasse-Vergasung mit
Einsatz eines Plasmabrenners für
CHO Power and Kobelco in Morcenx
im Département Landes/Frankreich
fertiggestellt (Turnkey). Dieses neue
Verfahren ermöglicht die Produktion
von Synthesegas. Dieses Syngas wird
einer Turbine und/oder einem Gasmotor zur Stromerzeugung mit einer
Effizienz von 40% zugeführt. Derzeit
befindet sich in der EU eine große
Anzahl derartiger Projekte in Planung und J+G verfügt über die entsprechende Erfahrung, diese für
Feuerfestauskleidungen thermisch
und korrosiv belastenden Prozesse
zu beherrschen.
Leroux & Lotz Technologies (LLT) hat
in 2012 erneut sein Vertrauen in J+G
SARL gesetzt. So erhielt J+G SARL
sowohl den Auftrag für die Feuerfestauskleidung der von Veolia betriebenen MVA Villejust mit dem
Plattensystem JuSyS® Standard
(Durchführung in 2013), als auch für
die Montage der Feuerfestauskleidung in der Biomasseanlage Pierrelatte.
Auf organisatorischer Seite war
2012 durch die Einführung von Prozessworkshops geprägt. Ziel ist, die
Beschreibung der Arbeitsprozesse
von J+G SARL in Verfahrensfließbildern darzustellen.
Die hierfür notwendigen Schritte, die
im Jahr 2013 abgeschlossen werden,
erfolgen nicht unter ISO-Zertifizie-
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
Kernzahlen J+G SARL 2010-2012 (Mio EUR)
43
JÜNGER+GRÄTER
SCHWEIZ GMBH
2012 – WIEDER EIN AUSSERGEWÖHNLICHES ODER EIN
NORMALES JAHR?
rung, obwohl sie hierfür genutzt werden können; sondern mit dem Ziel,
dass das erwartete Wachstum des
Unternehmens in einem strukturierten Rahmen stattfindet.
Beim Strategieseminar am 6. und 7.
Dezember 2012 in Seyssuel setzten
wir für 2015 ein Umsatzziel von rund
7 Mio. Euro fest, verteilt auf 5 Mio.
Euro Maintenance-Aktivitäten und
2 Mio. Euro Neubauprojekte. Bei diesem Seminar wurde auch die Unternehmensvision der J+G SARL aktualisiert:
• J+G SARL ist ein Unternehmen,
das auf die Konstruktion, Lieferung, Montage von Feuerfestauskleidungen für die thermischen
Verfahren der Umweltbranche auf
dem französischsprachigen Markt
spezialisiert ist.
• J+G SARL unterscheidet sich von
Wettbewerbern durch den Willen,
ihre Kunden mit innovativen feuerfesten Auskleidungen mit Langlebigkeit für deren Anlagen bei
gleichzeitiger Kostenoptimierung
zu bedienen. Als Partner für ihre
Kunden stützt die J+G SARL ihre
Beziehung auf folgende Werte: Service, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und schnelle Reaktion.
• Ihr Wachstum auf dem französischen Markt erfolgt im Rahmen
ihrer Unternehmenskultur, die auf
starken technischen Expertisen wie
auch den Stärken der J+G GmbH
basiert.
• Das Achten auf Qualität und Detail, die Komplementarität der Fähigkeiten und der Zusammenhalt
einer jungen Mannschaft sind
unser Motor.
Diese Unternehmensvision wird unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Verfolgung und Erreichung der Ziele der J+G SARL begleiten.
Zum Abschluss des Jahres trafen sich
alle Mitglieder des J+G SARL-Teams
zusammen mit ihren Ehepartnern am
8. Dezember für einen halben Tag
und einen Abend im Gutshof „Domaine des Terres Vivantes“ in Blacé
im nördlich von Lyon gelegenen
Weinbaugebiet Beaujolais zum
Thema „Brot und Wein“. In gemütlicher Atmosphäre konnten alle Mitarbeiter zusammen Brot kneten und im
Holzofen backen, den Gutshof besichtigen, die Weine der Domäne
probieren und eine traditionell über
dem Holzfeuer zubereitete Mahlzeit
miteinander teilen.
Christophe Boudéreaux
44
Auch das Jahr 2012 ist wieder sehr
positiv für J+G Schweiz verlaufen.
Somit scheint es, dass der Refrain,
geringe Geschäftsziele zu setzen und
anschließend eines Besseren belehrt
zu werden, sich doch zu einem
Dauer-Hit entwickelt hat.
Und dies verdanken wir insbesondere unseren Mitarbeitern wie auch
unseren Kunden.
PROJEKTE IM JAHR 2012:
KVA Bern Forsthaus
Die komplette Feuerfestauskleidung
der neuen Müll- bzw. Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Bern Forsthaus mit dem Plattensystem JuSyS®
Air und Standard wurde fach- und
termingerecht zur vollsten Zufriedenheit unseres Kunden Martin
GmbH erfolgreich ausgeführt.
Neubau der Ofenlinie 3 von
GEKAL KVA Buchs AG
Die komplette Feuerfestauskleidung
der neuen Müll- bzw. Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Bern Forsthaus mit dem Plattensystem JuSyS®
Air und Standard wurde fach- und
termingerecht zur vollsten Zufriedenheit unseres Kunden Martin
GmbH erfolgreich ausgeführt.
Pro Rheno AG Basel
Anfang des Jahres wurde die komplette Sanierung der Nachbrennkammer im WSO 67 durch J+G
Schweiz zur vollsten Zufriedenheit
DIVERSES
Spritzversuche JuCan
Im Rahmen des WS-Workshops (s. Bericht von S. Winkler) wurden Spritzversuche der neuen Masse JuCan FB
100 E mit dem erfolgreich bei J+G
Schweiz eingesetzten HD-Düsenspritzsystem durchgeführt. Hier konnten wir vor zahlreichen Augenzeugen
unser fast staubfreies Spritzen von
Feuerfestmassen demonstrieren. Die
anschließend im Labor festgestellten
physikalischen Werte haben nochmals
eindrucksstark untermauert, dass wir
als J+G Schweiz in der Verwendung
des Düsenspritzsystems auf dem richtigen Weg sind!
des Kunden ausgeführt. Demzufolge
wurde J+G Schweiz Ende des Jahres
mit der großen Revision des WSO 86
beauftragt, wo aus Sicht des Kunden
wiederum erstklassige Arbeit geleistet wurde. Somit wird dieser Kunde
ganz im Sinne von Herrn Thomas Romaschow erfolgreich weiter betreut.
Die Übergabe kann also als gelungen bezeichnet werden.
Müller Holzfeuerungen – weite
Aussichten und manchmal enge
Verhältnisse!
Mit der feuerfesten Zustellung von
Holzfeuerungsanlagen eröffnet sich
ein neues Geschäftsfeld für J+G
Schweiz. Überzeugt vom technischen
Konzept einer Gewölbezustellung
mit Steinen der Qualität JuRA 4 TE
200 Z, wurden wir von unserem
neuen Kunden Müller AG Holzfeuerungen mit der Sanierung bzw. Neuzustellung von ca. 60 Anlagen beauftragt.
Aufgrund der guten Aussichten bei
der Entwicklung dieser Branche werden wir dies intensiv verfolgen und
weiter ausbauen.
WEITERE AKTIVITÄTEN
Zusätzlich wurden große Umbauten
bzw. Revisionen in folgende Anlagen
durchgeführt:
Umbauten:
KEZO Hinwill OL 2 und OL 3 (Rückwand)
VADEC La Chaux de Fonds (Rückwand mit dem Plattensystem JuSyS®
Standard)
GKS Schweinfurt OL 12.
Revisionen:
ALUMINIUM Laufen (Schmelzofen)
AXPO Domat/Ems (Block 2 und
Block 3)
VALOREC Schweizerhalle (ALV 2055)
SGU Audit J+G Schweiz 2012
Auch 2012 erhielt J+G Schweiz –
diesmal als eigenständiges Unternehmen – die SCC-Zertifizierung.
Unser besonderer Dank gilt hier
Herrn Klaus Wagner für seine wertvolle Unterstützung.
Weihnachtsfeier J+G Schweiz
Unsere Weihnachtsfeier fand diesmal
in Mesikon-Illnau (CH) statt. Zur Einstimmung gab es eine sehr spannende
Bauernhof-Olympiade mit Medaillenverleihung und anschließend ein gemütliches Abendessen mit Charbonnade.
Martin Callies
Charbonnade
Abschließend sind noch die Auslandeinsätze Ende des Jahres 2012 zu erwähnen mit der durchgeführten
Kurzrevision (u. a. Fugenpflege) auf
Bermuda in beiden Ofenlinien sowie
die neuen Zustellungen von Brennerlanzen und die Durchführung von
FF-Reparaturen bei HOLCIM im Zementgeschäft.
„Rinderspätzli“, ein traditionelles
Essen aus dem Kanton Waadt,
ähnlich einem Fleisch-Fondue.
45
JÜNGER+GRÄTER
AUSTRIA GMBH
2012 – DAS ERSTE JAHR
Nachdem Ende 2011 die Gründung
der Jünger+Gräter Austria GmbH
verkündet werden konnte, galt es, in
2012 das Unternehmen aufzubauen,
zu organisieren, in die J+G GruppenStruktur einzubinden, gleichzeitig
aber auch personell auszubauen und
am Markt zu positionieren.
Aber eins nach dem anderen. Um
einen Betrieb „zum Laufen zu bekommen“ mussten in erster Linie
Aufträge generiert werden. Durch die
ab Mitte 2011 angelaufenen Aktivitäten der Jünger+Gräter Austria am
österreichischen Markt, hatten sich
zum Jahresanfang bereits erste Akquisitionserfolge eingestellt. So wurden wir u.a. von der Linz AG, A.S.A.
Zistersdorf, Kärntner Reststoffverwertung und Energieversorgung Niederösterreich mit der Durchführung
von Revisionsarbeiten an der Feuerfestauskleidung beauftragt.
Durch lokale Anlagenbauer wurde
die Jünger+Gräter Austria zudem mit
der Erstinstallation von Feuerfestauskleidungen in Biomasseanlagen
in Linz und Tübingen beauftragt.
Kundenbeauftragungen haben dazu
geführt, dass unsere Richtmeister
Überwachungstätigkeiten und Qualitätskontrollen externer Ausmauerungsfirmen u.a. in China, Peru und
Russland durchgeführt haben.
Um das Auftragsvolumen ableisten
zu können, war relativ schnell personelle Unterstützung notwendig. So
haben wir in diesem Jahr zwei wei46
tere Mitarbeiter bei der Jünger+Gräter Austria fest eingestellt, im April
Herrn Manfred Fichtinger als Lagerleiter und im Oktober Herrn Günter
Schneemann als Polier. Um die Projekte vollumfänglich in der von J+G
gewohnten Art und Weise abwickeln
zu können, wird das Jünger+Gräter
Austria Team weiterhin durch die
Herren Ottmar Kellner, Dirk Heinemann, Sören Schneemann und Andy
Liebner verstärkt.
Parallel zu den Leistungen auf den
Baustellen war es jedoch auch erforderlich, den kompletten kaufmännischen Bereich zu organisieren und zu
bearbeiten sowie konzernübergreifend die EDV-Systeme BauSU und
Bitfarm in das Unternehmen zu integrieren und diese mit „Leben zu füllen“. Was hier mit einem Satz recht
oberflächlich ausgedrückt wird, beinhaltet die vielen Leistungen, welche
von uns „Operativen“ als selbstverständlich angesehen werden, näm
lich den „Betrieb zu betreiben“: Eben
nicht nur dafür zu sorgen, dass Materialien vollständig und termingerecht auf den Baustellen vorhanden
sind, dass wir rechtzeitig am Monatsende unser Geld bekommen, dass
Reisen organisiert und Zahlen zusammengestellt werden; sondern
auch dafür Sorge zu tragen, dass im
Büro Licht brennt, dass es im Winter
warm ist, dass Briefe und Pakete zur
Post und zur Bank kommen, dass Papier und Büroklammern vorhanden
sind und dass Besucher einen Kaffeekeks bekommen, etc. Im Besonderen
möchte ich hier Frau Cornelia Hartmann erwähnen, die dies alles ermöglicht und uns den Rücken für das
Tagesgeschäft freigehalten hat.
Durch den Fleiß und den hohen Arbeitseinsatz unserer Mitarbeiterin
und unserer Mitarbeiter war es möglich, recht schnell „auf eigenen Beinen zu stehen“, die hohen an uns
gesetzten Ziele in 2012 zu erreichen
und ein erfolgreiches erstes Geschäftsjahr abzuleisten.
Ich möchte mich hiermit bei unseren
Kunden für das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken, aber
auch bei unseren Team-Mitgliedern,
die uns so tatkräftig unterstützt und
uns bei unseren Kunden vertreten
haben. Sie nehmen bei Wind und
Wetter stets motiviert und professionell ihre Arbeit auf und bringen diese
stets souverän zu Ende.
Im Jahr 2012 haben wir so eine stabile Unternehmens-Basis geschaffen,
welche es nun in 2013 weiter auszubauen gilt. Wir planen in 2013 den
Maschinenpark zu erweitern, die Kooperationen mit den anderen J+GGesellschaften weiter zu pflegen, uns
personell gezielt zu verstärken und
unseren Kundenkreis strategisch auszubauen.
Das J+G Austria Team sieht dem Jahr
2013 optimistisch entgegen. Zum
Jahresende 2012 wurden wir mit der
Revision der Feuerfestauskleidung
eines Zementwerkes in der Nähe von
Wien, der feuerfesten Neuauskleidung einer Brennkammer in Polen,
einer Biomasseanlage in Deutschland, zwei Müllkesseln in Wien und
mit der Materiallieferung für acht
Verbrennungsanlagen in Wien über
einen Zeitraum von drei Jahren beauftragt.
Gehen wir es an!
Thomas Romaschow
für das gesamte J+G Austria Team
PERSONELLES
TEAMBUILDING
Wie in 2011 begonnen, möchten wir
auch in diesem Jahr den J+G Report
nutzen, zwei weitere Mitarbeiter des
J+G Austria-Projektes näher vorzustellen.
Um die Ziele und Strategien der J+G
Austria für 2012 den Teammitgliedern vorzustellen, wurde im Januar
2012 eine Teambuildingmaßnahme
im Ötztal durchgeführt. Diese Maßnahme sollte u.a. auch dazu genutzt
werden, die Notwendigkeiten und
Möglichkeiten für das erste Geschäftsjahr auszuloten.
KÄRNTNER RESTSTOFFVERWERTUNG ARNOLDSTEIN –
ÖSTERREICH
Die Kärntner Reststoffverwertung
(KRV) Arnoldstein betreibt im Süden
Österreichs eine einlinige Rostfeuerungsanlage. Im Jahre 2011 wurde
durch die Jünger+Gräter Austria
GmbH der Kontakt aufgebaut. Wie
Ziel war es, ungestört und abseits
des Alltags, den aktuellen Stand des
„Austria-Projektes“ mitzuteilen, sich
auszutauschen, Organisatorisches zu
besprechen, Investitionsbedarf zu
benennen und die zielführenden
Wege gemeinsam zu erarbeiten.
Die Jünger+Gräter Austria GmbH
konnte Manfred Fichtinger zum
02.04.2012 als Lagerleiter gewinnen. Herr Fichtinger war vor seinem
Eintritt bei der Jünger+Gräter Austria
bei einem österreichischen Druckerei-Unternehmen als Lagerleiter beschäftigt. Durch seine Kenntnisse
wurde von ihm bereits nach kurzer
Einarbeitungszeit „sein Lager“ eigenständig und professionell organisiert und eingerichtet. Die Abstimmung zwischen unseren Baustellenleitern und Herrn Fichtinger ist
reibungslos angelaufen und stimmt
uns für die Zukunft und die anstehenden Aufgaben sehr optimistisch.
J+G Austria ist froh, diesen engagierten Mitarbeiter für unser Team
gewonnen zu haben.
Thomas Romaschow
Die Gespräche waren reich an Inhalt
und brachten für alle Beteiligten
neue Eindrücke und Sichtweisen für
die Aufgaben der anderen Teammitglieder, was uns im Laufe des Jahres
und der Gestaltung der Abläufe sehr
zu Gute kommen sollte.
Wie man jetzt im Nachhinein behaupten kann, war dies eine absolut
notwendige und zielführende Veranstaltung. Viele der besprochenen Ergebnisse wurden umgesetzt und
haben uns zu einem erfolgreichen
Jahr verholfen.
Eine Neuauflage der Teambuildingmaßnahme ist für 2013 geplant.
Thomas Romaschow
sich bei den ersten Gesprächen herausstellte, hatte der Betreiber in seiner Anlage das SiC-Plattensystem
eines Wettbewerbers eingesetzt. Wie
sich weiter herausstellte bestand Interesse, durch den Einbau eines hinterlüfteten Rohrwandschutzsystems
die Revisionsintervalle zu verlängern
sowie die Revisionszeiträume und
-kosten zu reduzieren.
Im Rahmen weiterer Gespräche und
einem gemeinsamen Besuch bei
einer vergleichbaren Anlage konnten
die notwendigen Optimierungsvorschläge ausgearbeitet und bei KRV
vorgestellt werden.
Die von J+G präsentierten Verbesserungsvorschläge veranlassten schließlich den Kunden dazu, den Umbau
der Feuerfestauskleidung bei J+G
47
ßen Einbau der Ausmauerungsmaterialien in die Brennkammer sicher zu
stellen.
Durch seinen souveränen und routinierten Einsatz konnten die Ausmauerungsarbeiten nach knapp vier
Wochen vollständig und zur Zufriedenheit des Kunden abgeschlossen
werden.
Austria zu bestellen und das patentierte hinterlüftete Rohrwandschutzsystem JuSyS® Air in der Rostfeuerung zu installieren.
Im Mai 2012 starteten die Umbaumaßnahmen unter Leitung unseres
Baustellenleiters, Herrn Ottmar
Kellner. In ca. zwei Wochen Montagezeit wurden insgesamt ca. 200 m²
JuSyS® Air zur Zufriedenheit des
Kunden installiert.
Gespannt wird die Revisionsabstellung im Juni 2013 erwartet, um zu
sehen, ob die gewünschten Ziele erreicht werden konnten.
Wir möchten uns in diesem Rahmen
nochmals bei allen Beteiligten für
den geleisteten Einsatz sowie für das
entgegengebrachte Vertrauen durch
KRV bedanken.
Thomas Romaschow
48
J+G AUSTRIA IN PERU
Von dem österreichischen Anlagenbauer CS Combustion Solutions
GmbH erhielten wir den Auftrag für
das Engineering, die Materiallieferung und die Überwachung der Ausmauerungsarbeiten einer Brennkammer in Peru.
Trotz der relativ kurzen Baustellendauer fiel die Verabschiedung von
dem einen oder anderen „Mitarbeiter“ doch sehr emotional aus …
Thomas Romaschow
Nach Erstellung der Engineeringsunterlagen und Auslieferung der Ausmauerungsmaterialien im Juni 2012,
hat unser Richtmeister, Dirk Heinemann, Ende Oktober 2012 die Reise
in die peruanische Hauptstadt Lima
angetreten, um den ordnungsgemä-
n WAS SONST NOCH
stille Örtchen zu besuchen. Man kann
sich denken, was für eine Belastung
das gewesen sein muss! Trotz dieser
Tatsache kann man heute sagen,
dass sich das Warten gelohnt hat.
INTERESSIERT
J+G LÄUFT
SPARGELLAUF
Bereits zum dritten Mal fand am 15.
April der Schwetzinger Spargellauf
statt, an dem sich J+G wieder als
Sponsor beteiligt hatte.
Von J+G mit dabei waren diesmal:
Christiane Sattler und Andreas
Gräter von den Aktiven, und – wie
schon in den vergangenen Jahren
auch diesmal wieder in gewohnter
Form – Pasquale De Maria von
den J+G-Senioren. Das Wetter war
optimal, so dass alle die 10 Kilometer lange Laufstrecke ohne Probleme
und in zufriedenstellender Zeit absolvierten.
J+G BEIM
10. BASF FIRMENCUP
Das schwülwarme Wetter war zwar
nicht gerade für Bestleistungen prädestiniert, dennoch konnte der BASF
Firmencup bei seinem 10-jährigen
Jubiläum am 20. Juni 2012 eine erneute Rekordbeteiligung von ca.
16.000 Teilnehmern verzeichnen.
Für J+G gingen bei den Inlinern
Markus Dworschak, bei den Läufern Oliver Müller, Christiane
Sattler und Frieder Schell an den
Start.
Zum anschließenden Ausklang trafen
sich die J+G’ler in gemütlicher Runde.
Christiane Sattler
SOZIALRAUM ERNEUERUNG BAUHOF
Nicht mit auf dem Foto, sondern hinter der Kamera, befand sich Michael
Mülbert, der zu diesem Zeitpunkt
zwar noch nicht offiziell bei J+G war,
aber trotzdem hier schon einmal für
unser Unternehmen mit an den Start
und ins Ziel gegangen ist.
Andreas Gräter
Im Zeitraum 2011/2012 war es endlich soweit! Die Sozialräume unserer
Männer vom Bauhof wurden erneuert. Dies war auch dringend notwendig, denn die Räumlichkeiten waren
alt, abgenutzt und nicht mehr zeitgemäß. Allerdings gab es bei diesen Renovierungsplänen einen Nachteil,
denn im Zeitraum der Renovierungsmaßnahmen mussten unsere Bauhofmänner leider Wasch-Container
aufsuchen, um zu duschen oder das
Der Aufenthaltsraum wurde erneuert
und bekam eine neue Küchenzeile
passend zu den modernen anthrazitfarbenen Bodenfließen, die in den
gesamten Sozialräumen verlegt wurden. Außerdem wurde der Waschraum der Männer komplett erneuert
und mit neuen Waschtischen und
Duschen ausgestattet. Unter anderem findet man in den Sozialräumen
auch neue Spinde und eine neue
WC-Anlage, bei deren Betreten man
sich nicht mehr um Jahre zurück versetzt fühlt. Die Sozialräume vom
Bauhof sind nun wieder zeitgemäß
und neuwertig. Das freut alle Beteiligten!
Vanessa Chmelicek
49
J+G BILDKALENDER
2013
MDB OLAV GUTTING
ZU BESUCH BEI J+G
Mitte des Jahres trafen wir uns wieder mit dem Fotografen Jessen Oestergaard, um mit ihm die Motivauswahl für unseren SchlossgartenBildkalender 2013 zu treffen.
Um sich einen unmittelbaren Einblick
in die derzeitige wirtschaftliche Lage
der Region zu verschaffen und die
Beurteilung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer kennenzulernen, besuchte uns Herr Olav Gutting
(3. v. r.), Mitglied des Bundestags
(MdB) für unseren Wahlkreis, auf
Vermittlung von Thomas Möller
(2. v.r.), Geschäftsführer des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden. Markus Horn stellte J+G vor und sprach
infrastruktur- sowie tarifpolitische
und steuerrechtliche Themen an. Beeindruckt zeigte sich der Bundestagsabgeordnete von den weltweiten Aktivitäten unseres Familienbetriebes und der firmeneigenen
„J+G Akademie“.
Diesmal haben wir die Motive nicht
nur, wie gewöhnlich, entsprechend
den Jahreszeiten, sondern auch unter
dem Aspekt Licht-Gegenlicht-Reflexion ausgewählt. Daher haben wir
uns, sozusagen als Motto und Einstimmung, für die Sonne des
Apollo-Tempels als Titelblatt entschieden.
Wir danken Herrn Oestergaard und
Herrn Ponz sowie auch Frau Moritz
von der Schlossverwaltung Schwetzingen für die wie immer gute Zusammenarbeit und das schöne
Ergebnis. Schon jetzt freuen wir uns
auf die Bildauswahl für den Kalender
2014.
Andreas Gräter
50
Einig war man sich in der Feststellung, dass die kleinen und mittleren
Betriebe das Fundament und das
Rückgrat der Wirtschaft bilden. Der
Mittelstand sei sich seiner sozialen
Verantwortung, vor allem was die Sicherung der Arbeitsplätze betrifft,
sehr bewusst.
Bei der Verabschiedung lud Olav
Gutting nach Berlin zu einem Rundgang durch den Bundestag ein. Nach
einem Blick in den J+G-internen Terminkalender konnte jedoch noch
kein Datum fixiert werden. Bleibt nur
zu hoffen, dass Herr Gutting auch
noch dem nächsten Bundestag angehört, wodurch wir weitere vier
Jahre Zeit hätten, ein Treffen zu organisieren.
Nach einer weiteren Reifezeit auf der
Maische von ca. 14 Tagen werden
die Trauben dann gegen Mitte November schonend gepresst und kommen danach zur Veredelung in
Barriques (mehrfach belegtes Holz).
WEINLESE-EVENT
Als Get-Together-Event fand am 13.
Oktober bei unerwartet sonnigem
Wetter für die Mitglieder des G5und des FT-Kreises zusammen mit
deren Partnern eine Weinlese beim
Weingut Heitlinger im bereits herbstlich gefärbten Kraichgau statt.
Bereits am 27. Juni trafen sich dort
schon einmal einige J+G’ler zu einer
Weinbergstour unter Leitung von
Herrn Claus Burmeister, dem Geschäftsführer von Heitlinger, und dessen Frau. Damals wurden wir durch
die Weinberge der Weingüter Heitlinger und Burg Ravensburg gefahren und konnten von den Weinen der
unterschiedlichen Reben und Lagen
einige Kostproben nehmen. Diesmal
jedoch war unsere Arbeitskraft gefordert, denn es galt, die Weintrauben für insgesamt 350 Liter Wein
von den Reben zu lesen.
Mit einem schmackhaften Mittagessen und einer sich daran noch anschließenden kleinen Weinprobe
klang dieser schöne Herbsttag aus.
Erste Aussage von Jürgen Kern, unserem ersten Kellermeister, auf meine
Frage, wie er denn geschmacklich ist,
war: „der wird net schlecht“, was bei
ihm soviel bedeutet wie: richtig
klasse! Dem können wir uns nur anschließen. Es war ein tolles Lemberger-Jahr, das vor allem die Frucht
sehr intensiv zum Tragen bringt.“
Ein erster kurzer Zwischenbericht
von Herrn Burmeister vom Ende Oktober lautet wie folgt:
„Nach der Lese und Sortierung wurden Ihre Trauben in kleinen Holzfässern eingemaischt und sind mittlerweile ganz schonend unter der
Pflege unseres zweiten Kellermeisters Daniel Rupp vergoren.
Tägliches Unterstoßen des Maischegärkuchens sorgt hierbei für perfekte
Farb- und Frucht-Ausbeute aus den
Beerenschalen.
Wir können also auf das Ergebnis
unseres dann voraussichtlich Ende
2013 fertig ausgereiften ersten eigenen J+G-Jahrgangs gespannt sein.
Andreas Gräter
Anschließend führte Herr Burmeister
unsere Gruppe durch das Weingut
und erläuterte die einzelnen Arbeitsschritte bei der Herstellung von Wein.
Die ersten Verarbeitungsschritte unserer Lese konnten wir dabei gleich
selbst miterleben.
51
J+G SOMMERFEST
Am 6. Juli war die J+G Belegschaft
ab Nachmittag 16.00 Uhr wieder
zum Sommerfest eingeladen, nachdem es im vergangenen Jahr wegen
unserer großen Jubiläumsfeier ausgesetzt wurde. Auf Anregung unseres Mitarbeiters, Herrn Klaus
Tobaschus, fand es diesmal nicht wie
gewohnt auf dem J+G Firmengelände am Standort Schwetzingen,
sondern im 1. Fischereiverein
„Komm beiß an“ Haßloch e. V. statt.
Dafür wurde eigens ein Shuttlebus-
Service eingerichtet, der zwischen
Schwetzingen und Haßloch verkehrte.
Ein besonderer Höhepunkt des Tages
war der Auftritt des Kabarettisten
und Comedians Christan „Chako“
Habekost aus der Kur/Pfalz, der uns
den Reichtum der kurpfälzischen
Mundart näher gebracht hat. Dies
stellte für den einen oder die andere
sicherlich eine Herausforderung dar;
insbesondere erforderte es ein gehöriges Maß an Humor bei unseren
Mitarbeitern saarländischer und
schwäbischer Provenienz. Kleinere
Sticheleien forderten hier schon einmal zum Widerspruch heraus. Doch
schlussendlich war es für alle ein
sehr erheiternder Auftakt zu einem
gelungenen, noch bis in die frühen
Morgenstunden andauernden Fest.
Das strahlende Sommerwetter und
die idyllische Lage am Anglersee trugen zu dessen Erfolg ebenso bei wie
die hervorragende Verpflegung und
der freundliche Service. Für alles war
bestens gesorgt.
52
Wir danken der Familie Tobaschus
und allen Helferinnen und Helfern,
die mit ihrem Einsatz zum Gelingen
dieses schönen Sommerfestes beigetragen haben ganz herzlich!
Seit September ist im Übrigen bereits
die dritte Generation der Familie Tobaschus bei J+G, worüber wir uns als
„Familienunternehmen im weiteren
Sinne“ natürlich besonders freuen!
Andreas Gräter
vorstehende. Sein Dank galt allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
von J+G sowie damit verbunden der
gesamten J+G Gruppe, die es aufgrund ihres persönlichen Einsatzes
ermöglicht hatten, das Jahr 2012 zu
einem erfolgreichen und guten Abschluss zu bringen.
J+G WEIHNACHTSFEIER
Die J+G Weihnachtsfeier fand am
20. Dezember wie gewohnt im Gasthof Birkeneck statt. Ab 12.00 Uhr
hatte die Geschäftsleitung die Belegschaft am Standort Schwetzingen
eingeladen, das zu Ende gehende
Jahr am letzten Arbeitstag mit einem
reichhaltigen Mittagessen zu beschließen.
Unser Geschäftsführer, Markus Horn,
ließ in seiner Ansprache das Geschäftsjahr noch einmal im Zeitraffer
Revue passieren und bot auch schon
einen kleinen Ausblick auf das be-
Andreas Gräter
53
n QM BEI J+G
UNSER QUALITÄTSMANAGEMENT IN 2012
„Das Ergebnis des Audits belegt die
Fähigkeit des Unternehmens, vertragliche Forderungen sowie die
damit verbundenen gesetzlichen und
behördlichen Vorgaben sicherzustellen… Insgesamt kann festgestellt
werden, dass die Voraussetzungen
zur Aufrechterhaltung der Zertifizierung gegeben sind.“
Das sind die entscheidenden Sätze
im Auditbericht 2012 der Zertifizierung Bau GmbH in Berlin.
Dem ging ein fünftägiges Überwachungsaudit am Firmensitz in
Schwetzingen und auf zwei Baustellen in Deutschland und Belgien voraus. Mit gutem Ergebnis.
Darum möchte ich mich an dieser
Stelle noch einmal bei den Kolleginnen und Kollegen für ihren Beitrag
zum Gelingen bedanken.
Sicher ist das Zertifizierungsaudit aus
QM-Sicht der Höhepunkt eines Arbeitsjahres. Bestimmend für den Erfolg sind jedoch die Aktivitäten
zwischen den Audits. Hier können
wir für 2012 eine überwiegend positive Bilanz ziehen.
In klassischen QM-Themen, wie z. B.
Ermittlung der Kundenzufriedenheit,
Schulungen und Vertragsprüfung,
sind wir gut vorangekommen. Als
Stichworte seien hier nur die Kundenbefragung, umfangreiche Coachingund Qualifizierungsmaßnahmen und
die personelle Verstärkung durch
einen Spezialisten für Recht und Personalentwicklung, Herrn Mülbert,
genannt.
54
Im Sinne von QM sind auch die Neufassung bzw. der Ausbau von Stellenbeschreibungen, die abgeschlossene Mitarbeiterbefragung und die
Formulierung von abrechenbaren
Qualitätszielen auf Abteilungsebene.
Weiterhin freue ich mich über eine
weiter spürbare Eigendynamik im
Umgang mit unserem QM-System:
Verbesserungsvorschläge, Diskussionsanregungen, Initiativen – das
sind gute Tendenzen.
Andererseits gibt es noch einigen
Handlungsbedarf:
Der Auditor, Herr Huschina, sieht
einen Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung des QM-Systems in der
Ausprägung der Vorbildwirkung unserer Führungskräfte.
Die Beschreibung der Prozesse in der
Arbeitsvorbereitung und Logistik
sind weiterhin Baustellen.
Wir sind mit dem Sharepoint-Projekt
im Verzug. Die Softwareprobleme
sind hoffentlich dauerhaft ausgemerzt – bis zur Re-Zertifizierung im
Juli 2013 soll es Vorzeigbares geben.
Es wird nicht langweilig. Uns viel Erfolg in 2013!
Hardy Hampel
n SGU BEI J+G
SICHERHEIT,
GESUNDHEIT UND
UMWELTSCHUTZ
Gerade weil der Feuerungsbau ein
Gewerk mit vielfältigen Gefahren
und Gesundheitsbelastungen ist,
haben wir wieder unsere Kräfte
dafür eingesetzt, dass unsere Mitarbeiter und die Beschäftigten unserer
Partnerfirmen möglichst gesund und
unverletzt von ihren Arbeitsstellen
nach Hause zurückkehren konnten.
Gemeinsam mit den Bauleitern, den
Sicherheitsbeauftragten und dem Arbeitssicherheitsausschuss wurde dabei immer wieder nach guten,
praktikablen Problemlösungen gesucht und Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit ergriffen.
Doch trotz aller präventiven Maßnahmen kam es im Jahresverlauf dennoch zu insgesamt fünf Arbeitsunfällen von J+G Monteuren, welche aber glücklicherweise meistens
glimpflich verliefen und keine schweren Verletzungen zur Folge hatten,
abgesehen von einem Ereignis an unserem Bauhof in Schwetzingen, als
einem Lagerarbeiter die Laderampe
einer Transportkiste auf den Fußrücken fiel und diesen gebrochen hat.
Die anschließende Unfallanalyse kam
zu dem Ergebnis, dass eine Wiederholung am sichersten dadurch auszuschließen ist, wenn die Konstruktion
der Transportkiste geändert wird.
Viele Unternehmen neigen bei einer
erkannten Gefahr dazu, persönliche
Schutzausrüstung (PSA) vorzuschreiben oder technische Sicherheitseinrichtungen anzuwenden und vergessen dabei, dass die beste Lösung
immer noch die ist, die Gefährdung
als solche zu beseitigen, auch wenn
dies in der Regel erst einmal aufwändiger und kostenintensiver ist.
Zusammen mit dem Arbeitsmedizinischen Dienst (AMD) wurde eine Begehung von Montagearbeitsplätzen
in einer Müllverbrennungsanlage
durchgeführt. Hierbei wurde für die
Arbeitsmedizinerin besonders deut-
lich, welchen speziellen Arbeitsbelastungen ein Feuerungsmaurer ausgesetzt ist. Da wir als Feuerungsbauunternehmen nur bedingt Einfluss auf das jeweilige Arbeitsumfeld
haben und auch das feuerfeste Verschleißmaterial auf Grund der hohen
Rohdichte kaum leichter gemacht
werden kann, wobei technische
Hilfsmittel zum Transport nur begrenzt einsetzbar sind, wurden insbesondere ergonomische und andere
gesundheitsfördernde Maßnahmen
diskutiert. Allerdings war allen Beteiligten klar, dass uns hierfür enge
Grenzen gesetzt sind, wie nachstehendes Beispiel einer Rohrleitungsauskleidung zeigt.
Zu anderen Arbeitsaufgaben konnten
wiederum Lösungsansätze gefunden
werden. So wurde für das schwere
Ausstemmen der Ofenschlacke in
einer Sonderabfallverbrennung ein
Abbruchroboter eingesetzt, wobei die
eigentliche Schwierigkeit darin bestand, das relativ schwere Gerät auch
sicher an die vorgesehene Einsatzstelle zu bekommen. Zumindest
konnte die körperliche Belastung der
Mitarbeiter hierdurch erheblich vermindert werden.
Neu eingeführt wurde für alle Baustellen die sogenannte „Last Minute
Risk Analysis“, kurz LMR-A. Mittels
einer 10 Punkte Checkliste, welche
jeder Montagemitarbeiter in Form
einer handlichen Karte erhalten hat,
wird von ihm vor Arbeitsaufnahme
geprüft, ob er seinen aktuellen Arbeitsplatz für sicher hält, oder ob
noch Klärungsbedarf besteht.
Die fälligen SGU-Schulungen wurden
bereits alle nach dem neuen SCC-Regelwerk 2011 absolviert, was bedeutet, dass die operativen Mitarbeiter als Eingangsvoraussetzung
eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen müssen, um an
einem zweitägigen Lehrgang mit Abschlussprüfung teilnehmen zu können. Die Anzahl der Prüfungsfragen
wurde auf 40 erhöht. Ohne Berufsausbildung verlängert sich die Schulung auf drei Tage. Bei den operativen Führungskräften erhöhte sich
die Anzahl der zu beantwortenden
Fragen sogar auf 70. Sämtliche Schulungen nach SCC wurden von zugelassenen externen Institutionen
durchgeführt.
Da das alte SCC-Zertifikat Ende Juli
die Gültigkeit verlor, fand bereits
Mitte Juni das Re-Audit durch die
ZDH-Zert GmbH, Bonn, bei J+G statt,
wobei sich J+G nach dem nun
höchstmöglichen Standard SCC P zer-
tifizieren ließ, welcher u.a. Voraussetzung dafür ist, bei Kunden im Bereich Raffinerie Arbeiten ausführen
zu dürfen. Nach einer Woche intensiver Prüfungen und Kontrollen durch
den beauftragten Auditor in den
Büros, den Werkstätten am Bauhof
und auf verschiedenen Baustellen
von J+G, konnte die Meldung herausgegeben werden, dass J+G die
Zertifizierung mit gutem Ergebnis bestanden hat. Zusätzlich fand nebenbei auch noch bei der J+G Schweiz
das SCC**-Re-Audit statt, welches
ebenfalls erfolgreich abgeschlossen
wurde.
Großes Augenmerk wurde natürlich
wieder auf das Schulungsprogramm
im Rahmen der J+G Akademie gelegt, wo neben den obligatorischen
Wiederholungsschulungen der Ersthelfer, auch vielfältige Fachausbildungen in Betonspritzarbeiten und
Schweißarbeiten, Führungskräftetraining, Schulungen für das richtige
Anschlagen von Lasten und für den
Umgang mit Sicherheitsgurten,
sowie Lehrgänge zur Erlangung der
Befähigung zur Übernahme von Arbeitsgerüsten durchgeführt wurden,
um nur einen Teil der Maßnahmen zu
nennen.
55
sowie Marco Capriglione und
Sebastian Hennemann im 3. Ausbildungsjahr, welche ergänzend zur
überbetrieblichen und der praktischen Ausbildung auf den Baustellen, begleitet von erfahrenen Feuerfestspezialisten, auch zu allen Belangen der Arbeitssicherheit intern geschult wurden.
Es wurden z. B. nachstehende Betriebsvereinbarungen geschlossen:
• BV 94: Elektronische Zeiterfassung
im Bereich KMB
• BV 95: Betriebsferien Standort
Schwetzingen
• BV 81/12: Anteiliges 13. Monatseinkommen für 2012
Zu den Lehrgängen der DGFS „Vorarbeiter und Werkpolier im Feuerungsbau“ in Essen, wurden von
J+G ebenfalls wieder Mitarbeiter angemeldet.
Darüber hinaus haben verschiedene
Vereinbarungen und personelle Entscheidungen unter Mitwirkung des
Betriebsrats ihren Abschluss gefunden.
So absolvierten unsere Mitarbeiter
Eric Lenhard-Heim, Dieter Schmitt
und Philipp Callies den zweiwöchigen Vorarbeiterlehrgang und Michael Flesch, Thomas Hartmann und
Olaf Merl nahmen am vierwöchigen
Werkpolierlehrgang mit Abschlussprüfung teil. Wir gratulieren allen
Teilnehmern zu ihrer erfolgreichen
Teilnahme und wünschen ihnen ein
unfallfreies Arbeiten.
PERSONELLER WECHSEL IM
J+G-BETRIEBSRAT
Nicht zu vergessen unsere Auszubildenden in der Montage, Steven Tobaschus im 1. Ausbildungsjahr,
Dennis Boch, Daniel Müller und Thomas Zedler im 2. Ausbildungsjahr
Insgesamt sehen wir das Sicherheitsbewusstsein unserer Montagemitarbeiter auf einem hohen Niveau,
denn nur so konnten wieder viele der
kleinen und großen Reparaturbaustellen unfallfrei beendet werden.
Die Unfallkennzahl „UH-Index“ bewegt sich inzwischen bei J+G konstant deutlich unter 20, wobei wir als
mittelfristiges Ziel einen Wert von
<UH 10 anstreben und langfristig
der „Vision Zero“ folgen.
In diesem Sinne wollen wir unsere
Arbeit zum Wohle des Unternehmens und unserer Kunden auch im
Jahr 2013 gemeinsam fortsetzen.
Klaus Wagner
n DER BETRIEBSRAT INFORMIERT
Die gute Zusammenarbeit zwischen
dem J+G-Betriebsrat und der Unternehmensführung setzte sich auch im
Jahr 2012 fort. Dies trotz einer insgesamt schwieriger werdenden Geschäftslage.
56
Ende Januar 2013 schied mit Frau
Christine Walter ein Mitglied des J+GBetriebsrats aus dem Gremium aus.
Ihr befristeter Arbeitsvertrag lief aus
und damit auch das Mandat. Für Frau
Walter rückt demzufolge nach Wahlergebnis aus 2010 Herr Marcus Centmaier als ständiges Mitglied für den
Rest der Amtsperiode bis Mai 2014 in
den Betriebsrat von J+G nach. Wir begrüßen Herrn Centmaier und wünschen ihm bei der Wahrnehmung
seines Mandats gutes Gelingen.
Der J+G-Betriebsrat wird als gewählte Interessenvertretung der gesamten J+G-Belegschaft stets versuchen, alle relevanten Themen anzupacken, für alle Beteiligten einvernehmliche Lösungen zu finden sowie
neue Ideen zu verwirklichen.
Der Betriebsrat bedankt sich an dieser Stelle bei allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern für das ihm entgegengebrachte Vertrauen.
Christian Hopp-Klingbeil
n ZU GUTER LETZT
Das Wort des Jahres, das auch das
Unwort des Jahres sein könnte, soll
Anlass sein, an dieser Stelle ein paar
Bemerkungen zu unserer Sprache
und deren Gebrauch und Wandlung
zu machen.
„Rettungsroutine“ lautet das zusammengesetzte Hauptwort und
wurde bis zu seiner Kür einmal von
dem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach im Zusammenhang mit den
„Griechenland-Aktivitäten“ diverser
Euroinstitutionen und -staaten gebraucht. Bewertet man die zwei Einzelworte, führt dies zwangsläufig zu
einem Widerspruch. Voraussetzung
für die „Rettung“ ist eine unvorhergesehene lebens- oder existenzbedrohende Gefahr. Wenn aber die
Rettung zur „Routine“ wird, ist das
Gefahrenpotential minimiert oder
nicht mehr vorhanden, dann spricht
man nicht mehr von Rettung. Vergleichbar einem Trapezkünstler der
ohne oder mit Auffangnetz arbeitet.
Fällt er im Fall eins, wird ein Ärzteteam versuchen ihn zu retten. Der Artist wird den Absturz aber nicht so
oft wiederholen bis die Arbeit des
Hilfsteams zur Routine wird. Greift
der Akrobat im Fall zwei daneben,
fällt er eben ins Netz. Niemandem
kommt dabei das Wort Rettung in
den Sinn.
Verkopfte Sprachexperten sehen
gerade in diesem Widerspruch und
dem Umstand, dass es noch nicht im
täglichen Sprachgebrauch ist, den
Grund für die Wahl zum „Wort des
Jahres“. Sie interessiert auch nicht
Verkopft
Zu sehr vom Intellekt (Denkvermögen) beherrscht.
der Kontext, in dem der Ausdruck gebraucht wurde, denn Griechenland
ist noch meilenweit von einer Rettung
entfernt und die Hilfsversuche gleichen eher dem Verabreichen immer
neuer Infusionsflaschen bei einem
Patienten auf der Intensivstation.
hier die „Nachhaltigkeit“ aufgeführt.
Im Brockhaus von 1898 wurde als
„Nachhaltsbetrieb ein Forstbetrieb
bezeichnet, der für die Wiederverjüngung abgetriebener Bestände
sorgt, so dass dadurch der Boden der
Holzzucht gewidmet bleibt“.
„Bio-Erdgas“, eine andere WortSchöpfung. Diese soll wohl vermitteln, dass es sich um einen sauberen,
umweltverträglichen Energieträger
handelt. Tatsache ist, dass Erdgas
immer biologischen Ursprungs ist,
auch wenn die zur Entstehung u.a.
notwendigen Kleintiere schon vor 20
Mio. Jahre oder früher gelebt haben
und das „Bio-Erdgas“ heute industriell produziert wird und nie in der
Erde war.
1955 gibt es den Eintrag: „nachhaltige Nutzung, Nachhaltigkeit, Forstwirtschaft: ein Grundsatz, der hinsichtlich der Flächengröße, des Vorrats, Zuwachses und Bodennährstoffhaushalts auf eine dauernd unverminderte Leistung der Waldbestände abzielt.“
Ähnlich ist es mit dem Begriff „erneuerbare Energie“. Physikalisch betrachtet ist der Ausdruck schlichtweg
falsch, da nach dem Energieerhaltungssatz die Gesamtenergie konstant bleibt. Energie kann demnach
weder „verbraucht“ noch „erneuert“ werden. Lediglich die Umwandlung einer Energieform in eine
andere ist möglich, z.B. chemische
Energie in thermische Energie, wie es
beim Verbrennen von Heizöl der Fall
ist. Mit der wissenschaftlich nicht
haltbaren Bezeichnung soll nun per
Definition ein Hinweis gegeben werden, dass es sich bei der zum Einsatz
kommende Primärenergie um eine
Ressourcen schonende Form wie
Wind, Sonne oder Wasser handelt.
Dass eine Sprache lebt, dokumentieren die Wörterbücher mit jeder Neuauflage. Über 1.500 Neueintragungen pro Jahr sollen es im Duden
sein. Dazu kommen noch Verschiebungen und Ausweitungen der einzelnen Bedeutungen. Als Beispiel sei
Soll heißen: pro Zeiteinheit dem
Wald nur so viel Holz entnehmen,
wie in dem gleichen Zeitraum nachwächst, was grundsätzlich positiv zu
bewerten ist. Fertig. Der schon fast
inflationäre Gebrauch dieses Wortes
liegt wohl daran, dass es mittlerweile
als Synonym für alles Mögliche gilt,
im Positiven wie Negativen, ob langoder kurzfristig. Nachhaltig steht für
anhaltend, erkennbar, durchschlagend, wirksam, wichtig, beeindruckend, effektiv, andauernd, um nur
einige Beispiele zu nennen. So kann
auch die Leistungsfähigkeit oder der
Ruf eines Unternehmens nachhaltig
gefährdet oder beschädigt werden,
was mit der Nachhaltigkeit des letzten Jahrhunderts nichts mehr zu tun
hat.
Zum Modewort der jüngsten Vergangenheit mutierte „definitiv“
(Duden: endgültig, abschließend, ein
für alle Mal)! Galt vor der Einführung
des AGGs noch der geflügelte Spruch
„ein Mann ein Wort“, so hat es
heute den Anschein, dass eine gemachte Aussage ohne das Wörtchen
„definitiv“ nicht mehr ernst genommen werden muss. Doch auch mit
57
dem Zusatz wird aus etwas Falschem
nichts Richtiges. Fehlt nur noch, dass
die im Wörterbuch dict.cc aufgeführten Steigerungsformen „definitiver“
und „am definitivsten“ Einzug in die
Alltagssprache halten.
Aber es hört sich gut an, wenn z.B.
ein Politiker sagt: „Der nachhaltige
Einsatz von Bio-Erdgas als eine Komponente der erneuerbaren Energie
muss zur Rettungsroutine unseres
Planeten werden. Definitiv!“
Wohl wissend, dass sich durch diese
Ausführungen nichts ändern wird,
sollte man sich über ein Zitat, das der
chinesische Philosoph Konfuzius vor
2.500 Jahren auf Papyrus geschrieben hat, ein paar Gedanken machen:
„Wenn das Wort nicht stimmt,
stimmt die Sprache nicht. Stimmt die
Sprache nicht, ist das, was gesagt
wird, nicht das, was gemeint ist. Ist
das, was gesagt wird, nicht das, was
gemeint ist, kommen keine guten
Werke zustande. Kommen keine
guten Werke zustande, so gedeihen
Kunst und Moral nicht. Gedeihen
Kunst und Moral nicht, so trifft die
Justiz nicht. Trifft die Justiz nicht, so
weiß das Volk nicht, wohin Hand und
Fuß setzen. Also dulde man keine
Willkürlichkeit in den Worten. Das ist
es, worauf es ankommt.“
IMPRESSUM:
Jünger+Gräter GmbH
Robert-Bosch-Straße 1, D-68723
Schwetzingen, Tel. +49(0)6202 944-0,
Fax +49(0)6202 944-194
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Verantwortlich für den Inhalt: Fritz Gräter
Redaktionsteam:
Veronika Gräter, Andreas Gräter
Gestaltung u. Produktion: Nassner & Geiss
GmbH & Co. KG, Schwetzingen
Externe Textbeiträge: Andreas Lin,
Schwetzinger Zeitung
Fotos: J+G Archiv, Bildarchive,
Schwetzinger Zeitung
Druck: Dewitz Druck GmbH, Ketsch
Für die Richtigkeit der im Report 2012
genannten Zahlen und/oder abgebildeten
Diagramme aus Fremdquellen übernimmt
die Redaktion keine Gewähr.
WAS UNS BESONDERS
FREUT
AUSBLICK 2013 UND
SCHLUSS
n Bei der von unserem Kunden „Infraserv Höchst“ durchgeführten Lieferantenbewertung erhielten wir für
8 von 10 vorgegebenen Kriterien die
„Höchst“-Note. Lediglich das Kriterium „Strategische Bedeutung des
Lieferanten“ fällt etwas aus der
Rolle. Aber das muss ja wohl so sein,
sonst wäre Infraserv Höchst ja von
J+G abhängig.
Lieferantenbeurteilung
Infraserv Höchst
Lieferant: 105075 – Jünger+Gräter GmbH
Warengruppe: B01015
Kriterien
Gew. Pkt.
Strategische Bedeutung
des Lieferanten
10%
Qualitätsniveau (KO-Kriterium)
20% 20
Service / Zusammenarbeit
10% 10
Vertragstreue (KO-Kriterium)
20% 20
Wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit
6
10%
9
Know-how und
Innovationsfähigkeit
5%
5
Standort / Logistik
5%
5
Bonität
5%
5
Umweltbewusstsein /
Umweltmanagement
5%
5
Arbeitsschutz /
Sicherheitsstandards
Gesamtsumme
10% 10
95
n „Wir lassen soziale, humanitäre,
sportliche und kulturelle Organisationen an unserem Erfolg teilhaben.
Eine Verpflichtung, der wir uns gerne
verschrieben haben.“ So steht es
unter J+G-Unternehmens-Philosophie. Das Betriebsergebnis erlaubte
es uns auch 2012 wieder, gemeinnützigen Institutionen beachtliche
Beträge zukommen zu lassen. Die
Dankschreiben waren wie immer
rührend.
In Deutschland wird das Jahr durch
die anstehende Bundestagswahl geprägt werden. Die Chance, als Politiker oder gar Partei wiedergewählt zu
werden, hängt zweifelsfrei von vorweisbaren Erfolgen ab. Diese wiederum sind relativ, da sie an
formulierten Zielen und deren Realisierungsquotienten gemessen werden. Will heißen: Werden zu positive
Vorgaben gemacht, steigt die Erwartungshaltung und als Erfolg zählt
nur, wenn sie auch erreicht werden.
Sind die Prognosen negativ, zählt es
schon als Erfolg, wenn es nicht ganz
so schlimm kommt. Unter dieser Prämisse sollte man einmal die Neujahrsbotschaften der Kanzlerin betrachten:
„2009 wird ein Jahr der schlechten
Nachrichten!“
„Manches wird im Jahr 2010 erst
noch schwieriger, bevor es besser
werden kann!“
„2012 wird ein schwieriges Jahr!“
Und für 2013:
„Und tatsächlich wird das wirtschaftliche Umfeld im nächsten Jahr
nicht einfacher, sondern schwieriger!“
Sicher hat sie recht, dass wir im
neuen Jahr noch kein Ende der EuroKrise erwarten können. Bestimmt hat
sie auch die nach unten korrigierten
Konjunkturprognosen führender Wirtschaftsforschungsinstitute in ihre Ansprache mit eingebaut.
So senkte die Bundesbank den zu erwartenden Anstieg des BIP von 1,6
auf nur noch 0,4 %. Das RheinischWestfälische Institut RWI unterbietet
diese magere Zahl sogar noch. Nach
dessen Berechnung beträgt das
Wachstum lediglich 0,3 %. Das
Hamburger Weltwirtschaftsinstitut
(HWWI) rechnet hingegen mit 0,5%.
Menetekel
Bezeichnung für eine unheilverkündende Warnung, einen
ernsten Mahnruf oder ein Vorzeichen drohenden Unheils.
Wahrlich keine Werte, die für euphorische Stimmung sorgen; aber ein
Blick über die Grenzen zeigt, dass
auch nach unten noch viel Luft ist,
und in diese Richtung sollte man sich
auf der Bewertungsskala noch Möglichkeiten offenlassen, bevor man
von einer Wirtschaftskrise spricht.
Die Gewerkschaften ihrerseits negieren die Erkenntnisse der Institute.
Forderungen der ÖTV (plus 6,5 %)
und der BAU (plus 6,6%) lassen auf
harte Verhandlungen schließen. Wo
hier das „Erfolgserlebnis“ liegen
wird, lässt sich noch nicht sagen.
Wir bei J+G werden uns nach wie
vor den Herausforderungen stellen
und das Geschehen zum Positiven
beeinflussen, wo es in unserer Macht
steht.
Sicherlich wird 2013 interessant werden, auch wenn es das Jahr 13 im
dritten Jahrtausend ist, oder gerade
deswegen, womit wir fast schon wieder bei dem anfangs erwähnten Menetekel der Mayas wären. Ob für
diese frühe, oder überhaupt amerikanische Kultur die 13 eine „Unglückszahl“ war, wie bei uns, eine
„Glückszahl“ wie in Japan, sie als
„heilige Zahl“ verehrt wurde wie in
Mexiko, oder überhaupt eine schicksalshafte Bedeutung hatte, ist historisch nicht überliefert. Wir haben auf
jeden Fall die freie Auswahl für unsere eigene Interpretation. Machen
Sie für sich jedenfalls das Beste daraus.
Feuer und dessen Nutzung ist
die Grundlage unserer Branche.
Forscher der Universität Boston
(USA) haben heuer in der Wonderwerk-Höhle in Südafrika
Aschereste gefunden, die „unzweideutig beweisen“, dass dort
bereits vor einer Million Jahren
Menschen gezielt das Feuer genutzt haben, also 600.000 Jahre
früher als bislang angenommen.
Feuerungsmaurer werden es wohl
nicht gewesen sein, aber den
Grundstein für unseren Beruf
haben die Vorfahren damals
schon gelegt.
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
wir wünschen Ihnen wie immer alles
Gute für die Zukunft und verbleiben
mit einem herzlichen „Glück auf!“
Ihre
Jünger+Gräter GmbH
SPENDEN UND
SPONSORING