Schalke und der BVB helfen den Zebras

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Schalke und der BVB helfen den Zebras
Montag, 8. Juli 2013
Nr. 55 | 28. Woche | 27. Jahrgang
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MSV: Montag entscheidet sich die Zukunft
Schalke und der BVB
helfen den Zebras
Borussia Dortmund
Anderthalb fehlende Puzzleteile
FC Schalke 04
Draxler verschiebt Gedankenspiele
Rot-Weiss Essen
Avcis Abgang wird zur Systemfrage
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Evonik dreht den Geldhahn zu
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Inhalt
2
Nr. 55 -2013
Bye bye Landesliga
Interview
Der BV Brambauer-Lünen musste noch die Relegation hinter sich
bringen, dann war die Rückkehr in
die Westfalenliga perfekt. Ab sofort
ist für das Team von Marcus Reis
wieder Abstiegskampf angesagt.
Aljoscha Pause hat für seinen Film
„Tom meets Zizou“ über den Fußballer Thomas Broich Lob und
Auszeichnungen erhalten. Nun
zeigt der Grimmepreisträger seine
Dokumentation „Trainer“.
Seite 34
Seite 24-25
50 Jahre Bundesliga
Saison 2005/06:
Zwei Tage im Dezember und die
Geschichte von „Erle“ Wolters
Seiten 44-47
Inhaltsverzeichnis
Thema
Meinungen
Borussia Dortmund
Schalke 04
Bundesliga
VfL Bochum
2. Bundesliga
MSV Duisburg
Regionalliga
Interview
Testspiele
Oberligen
Revierkick
Jugendfußball
Fan
Sportplatz Revier
Veranstaltungen
50 Jahre Bundesliga
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KFC Uerdingen
VfL Bochum
Bezirksliga
Heiko Butscher weist
den Weg in den Alltag
van der Luer hat Bremen
und Freiburg als Vorbilder
Die große Umfrage zur
Bezirksliga-Einteilung
Er hat nur zwei Jahre beim VfL
gespielt, trotzdem ist die Rückkehr
nach Bochum für den Abwehrrecken, als würde er nach Hause
kommen.
Eric van der Luer besitzt beim KFC
Uerdingen einen Vertrag bis zum
30. Juni 2016. Wenn es nach dem
Niederländer geht, dann würde er
sehr gerne beim KFC alt werden.
In der nächsten Saison werden sich
die Essener und Oberhausener Bezirksligisten nicht mehr auf dem
Feld duellieren. RS befragte die
Trainer zu der neuen Einteilung.
Seite 13
Seite 22
Seite 36-37
Nr. 55-2013
3
Der Aufmacher
Gast-Kommentar
Ich wünsche mir vom MSV mehr Transparenz
von Joachim Hopp
ch war am Sonntagmorgen in
der Kirche, weil meine Tochter
aus dem Kindergarten entlassen
wird, und da hat sogar der Pfarrer
über den MSV gepredigt und für
ihn gebetet.
Aber das erleben wir hier ja
schon seit Wochen. Überall gibt es
Solidaritätsbekundungen für die
Zebras. Was hier in Duisburg passiert, das ist einfach unglaublich.
Soviel Lokalpatriotismus hätte ja
niemand erwartet, wenn man sich
die Unterstützung der letzten Jahre beim MSV anschaut.
Die Leute wollen alle endlich
eine Entscheidung. Ich wohne nur
zwei Straßen vom Trainingsgelände an der Westender Straße entfernt, bin fünf Tage in der Woche
in der Innenstadt. Und die Fans
I
und Menschen kommen auf mich
zu, denn die wollen Kommunikation. Egal mit wem ich spreche, sei
es mit der Bäckerin oder dem Kaffeeverkäufer, mit dem Doktor, dem
Bänker oder der Friseurin, die
wollen wissen, was los ist. Doch
leider kommt da zu wenig von den
Verantwortlichen, die sich jetzt
völlig verschlossen haben.
Auch ich versuche seit Tagen,
jemanden von der Vereinsführung
zu erreichen, aber niemand ruft
zurück. Denn wenn es jetzt eine
Entscheidung gibt, dann müssen
Pläne und ein Konzept für die Zukunft her. Mein Vorschlag ist, dass
man beim MSV Ewald Lienen installieren soll. Der hat viele Kontakte in ganz Europa, hat schon
oft gezeigt, dass er mit wenig Geld
gute Arbeit leisten kann. Aber man
muss eben
n auch den Mut haben,
die Leute anzusprechen. In so einer Situation
on darf man sich nicht
einigeln.
Ich habe zwar auch Verständnis
dafür, dass es für die Verantwortlichen nicht einfach ist. Sie sind neu
und müssen
n die Suppe jetzt auslöffeln. Nichtsdestotrotz
sdestotrotz wünsche ich
mir – und das ist auch der Tenor
der Fans – mehr Transparenz.
Es ist wichtig,
ichtig, dass jetzt auch
geklärt wird,
ird, was in der Vergangenheitt passiert ist. Wo sind
die acht Millionen
illionen Euro aus dem
DFB-Pokal?
? Man darf nicht den
Fehler machen
achen und nach der
Lizenz-Entscheidung
scheidung den Mantel
des Schweigens
igens über die Vergangenheit legen.
gen. Das ist man auch
den Fans und Mitgliedern schuldig. Aber jetzt
etzt bin ich erst einmal
gespannt, in welche Richtung es
am Montag für
den MSV geht.
Unsere Gastkommentatoren
Michael Rummenigge
Peter Neururer
Ulli Potofski
Manni Breuckmann
Olaf Thon
Ben Redelings
Bernard Dietz
Borussia Dortmund
4
Nr. 55 -2013
Gerade erst da und schon gefeiert: Pierre-Emerick Aubameyang freute sich über sein erstes Bad in der BVB-Menge.
Foto: firo
Binnen einer Woche hat Borussia Dortmund in der Personalplanung einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht
„Tsenund shnorhavor“ für Kevin Großkreutz
Dortmund (RS).
hre ersten Soli haben PierreEmerick Aubameyang und Sokratis für Borussia Dortmund
schon absolviert. Nicht mit dem
Ball am Fuß, denn der war am
Sonntagmorgen, als die beiden Zugänge ins Mannschaftstraining der
Schwarz-Gelben einstiegen, nicht
dabei. Nein, Gesangskünste waren
auf dem Trainingsgelände in Dortmund-Brackel zunächst gefragt.
I
Über Borussia Dortmund
berichtet Stefan Schinken
Zeugwart Frank Gräfen feierte seinen 48. Geburtstag und anlässlich
eines solchen Ehrentages ist es
beim BVB guter Brauch geworden,
dem Jubilar ein Geburtstagsständchen zu bringen – in allen Sprachen, die im Dortmunder Team
gesprochen werden. Während bei
der polnischen und türkischen Version von „Happy Birthday“ schon
die meisten mitsingen können, waren Aubameyang (französisch) und
Sokratis (griechisch) noch eher
Alleinunterhalter.
Warteten die Dortmunder Fans
noch vor einer Woche sehnsüchtig
auf die angekündigten Verstärkungen, ist der Vizemeister mit
seinen Personalplanungen sieben
Tage später ein großes Stück vorangekommen. In Aubameyang
hat Jürgen Klopp nicht nur den
zweiten Zugang begrüßt, sondern
auch einen Akteur hinzubekommen, der ihm in der Offensive eine
ganze Palette neuer Möglichkeiten
bietet, da er auf beiden Außenbahnen und in der Sturmspitze
eingesetzt werden kann. „Er ist
schnell, groß und robust. Er wird
unser Offensivspiel bereichern
und flexibel gestalten“, erklärte
Sportdirektor Michael Zorc auf der
Homepage des Vereins.
Obwohl sich die Dortmunder die
Dienste des 24-Jährigen ca. 13
Millionen Euro kosten ließen, wird
der Königstransfer in diesem Sommer ein Armenier sein. Am Freitag
sickerte durch, dass sich der BVB
und Schachtjor Donezk über einen
Transfer von Henrikh Mhkitaryan
einig sind. Der offensive Mittelfeldspieler kostet wohl rund 25 Millionen Euro und ist damit gemeinsam
mit Marcio Amoroso der Rekordtransfer in der Vereinsgeschichte.
Wird der Wechsel vollzogen, hätte
der BVB von den 50 Millionen Euro,
die Geschäftsführer Hans-Joachim
Watzke als mögliche Investitionssumme genannt hatte, noch drei
bis vier Millionen Euro übrig, die
in einen Perspektivspieler, am besten mit Qualitäten als Außenverteidiger, investiert werden sollen.
Weil allerdings noch letzte Details
geklärt werden müssen, steht eine
Bestätigung des Mkhitaryan-Deals
nach wie vor aus. „Wir arbeiten
daran“, sagte Zorc im Rahmen des
Saisoneröffnungsspiels am Samstagabend. Mkhitaryan wird bei
den Schwarz-Gelben die Nachfolge
von Mario Götze antreten.
Eine hohe Messlatte, doch die
bisherige Karriere des 24-Jährigen lässt durchaus hoffen, dass
er die Fußstapfen des Neu-Bayern
Götze ausfüllen kann. Beim ukrainischen Spitzenklub überzeugte
Mkhitaryan mit herausragenden
technischen Fähigkeiten und enormem Tempo. Zudem war er in
106 Meisterschaftsspielen für Donezk an 68 Toren (44 eigene Treffer, 24 Vorlagen) beteiligt. Seine
Quote in der anspruchsvolleren
Champions League (21 Spiele, zwei
Treffer) ist zwar weitaus weniger
beeindruckend, nichtsdestotrotz
blitzten seine Qualitäten auch auf
der internationalen Bühne auf.
„Ich bin sicher, dass Trainerteam
und die sportliche Leitung komplett wissen, was sie da tun. Ich
bin gespannt auf die Neuen, wie
sie sich im Training und in den
Testspielen präsentieren“, sagt Ilkay Gündogan. „Ich bin mir sicher,
dass sie die Qualität haben, um
uns weiterzubringen.“
Klopp will die Anzahl der
Gegentore verringern
Weiterbringen.
Das
bedeutet
in der Saison 2013/14, dass die
Mannschaft ihre Leistungen weiter stabilisiert, dass sie auch im
Angesicht der hohen Belastung
durch die Spiele in der Champions
League weniger Punkte unnötig
abgibt. „In der Champions League
haben wir letztes Jahr den Fußball
gespielt, den wir immer spielen
wollen“, weiß Klopp, der sicher ist,
dass sein Kader, wenn er komplett
ist, das Zeug hat, in allen Wettbewerben vorne anzugreifen. „Wir
haben das Gefühl, dass wir dann
sehr gut aufgestellt sind und den
Fußball, den wir uns vorstellen,
auch spielen können.“
Dazu ist vor allem im Defensivverhalten eine Steigerung nötig,
denn gerade in der Bundesliga
waren es einige Probleme im Abwehrverhalten, die am Ende dazu
führten, dass der FC Bayern mit
einem riesigen Vorsprung über
die Ziellinie kam. „Die Anzahl der
Gegentore stand in einem dramatischen Zusammenhang mit den
erzielten Punkte“, weiß Klopp, der
das Steigerungspotenzial erkannt
hat.
Ab Donnerstag wird er daran
mit seinen Spielern wieder im
schweizerischen Bad Ragaz arbeiten, wo sich die Borussen schon in
den beiden letzten Jahren unter
besten Bedingungen auf die Saison
vorbereitet haben. Dass die letzten
Details mit Mkhitaryan dann schon
geklärt und er dementsprechend
bei der Mannschaft sein wird, ist
zwar wahrscheinlich, aber eben
noch nicht abschließend geklärt.
Kevin Großkreutz, der am 19.
Juli als nächster Dortmunder Geburstag hat, wird sich aber schon
darauf freuen dürfen, dass er nicht
nur das französische „Joyeux Anniversaire“ und das griechische
„Eytyxismena Genethlia“ hört,
sondern auch das armenische
„Tsenund shnorhavor“.
Einer fehlt noch
Bis auf Mitch Langerak, der
die letzten Tage seines Urlaub
genießt, ist der Kader von Borussia Dortmund – abgesehen
von möglichen weiteren Zugängen – seit Sonntag komplett beisammen. Der australische Schlussmann wird
am Mittwoch zur Mannschaft
stoßen und dann mit ihr ins
Trainingslager nach Bad Ragaz (Schweiz) reisen.
5
Borussia Dortmund
Nr. 55-2013
Robert Lewandowski hat nach einem Sommer voller Transfergerüchten um seine Person das Training aufgenommen
Charaktertest beginnt verheißungsvoll
Dortmund (RS).
er Blick zur Uhr verriet, dass
es 10.06 Uhr war, als Robert
Lewandowski am Sonntagmorgen den Fußballplatz betrat.
43 Tage nach dem verlorenen
Champions-League-Finale ist der
polnische Torjäger in die Vorbereitung auf die neue Saison eingestiegen – in Dortmund. Eine Meldung,
die angesichts des laufenden Vertrags bis zum 30. Juni 2014 eigentlich keine ist. Dennoch drängte
sich das Gefühl auf, dass es ein
Moment war, dessen Bedeutung so
groß war, dass er zeitgenau festgehalten werden musste.
Nach dem Transfer-Hickhack,
das sich seit Monaten hinzieht,
war zuletzt sogar darüber spekuliert worden, ob der 24-Jährige –
möglicherweise auf Druck seiner
Berater – lustlos, widerwillig oder
gar nicht erscheinen könnte. Zwar
betonte Kapitän Sebastian Kehl im
Trainingslager in Kirchberg, dass
Lewandowski ein „charakterlich
einwandfreier Spieler“ sei, doch
irgendwie mochten diese Beteuerungen die Zweifel der Fans nicht
gänzlich ausräumen.
Von schlechter Laune war am
Sonntag jedoch nichts zu sehen.
Hochmotiviert soll Lewandow-
D
1000-Meter-Läufe in der prallen Sonne sind für keinen Fußballer angenehm. Robert
Lewandowski und Sokratis bilden da keine Ausnahme.
Foto: firo
ski dem Vernehmen nach sein,
gewillt, allen zu beweisen, dass
er sich nichts zu Schulden kommen lässt. Betrübt sah der Pole
höchstens während der anstrengenden 1000-Meter-Läufe aus, die
er gemeinsam mit seinem Landsmann Jakub Blaszczykowski und
den Neuverpflichtungen PierreEmerick Aubameyang und Sokratis nachholen musste. Bei dieser
Gelegenheit konnte er sich auch
gleich zum ersten Mal mit dem
gabunischen Nationalspieler messen, der ihm künftig Konkurrenz
um den Platz in vorderster Front
machen wird, sollte Jürgen Klopp
das bewährte 4-2-3-1-System
beibehalten.
Für den BVB-Coach stellte sich
ohnehin nie die Frage, ob Lewandowski möglicherweise weniger
Einsatz oder Leistung bringen
könnte. „Es hat bis jetzt alles investiert, um den maximalen Erfolg
zu haben. Das wird er auch in der
neuen Saison tun. Er ist Sportler
durch und durch. Er will immer
den maximalen Erfolg“, versicherte Klopp. Den bestehenden
Wunsch, in Zukunft ausgerechnet
für den großen Rivalen aus München spielen zu wollen, bewertet
der Trainer derweil ziemlich nüchtern: „Ein Spieler hat gesagt, dass
er woanders spielen möchte. Man
muss respektieren, dass es solche
Wünsche gibt.“
Ein wenig Sorgen macht sich
Klopp indes wegen der Reaktionen der Dortmunder Fans, sollte
Lewandowski ein schlechtes Spiel
abliefern. Darum appellierte der
46-Jährige schon einmal vorsorglich an den Anhang, das große
Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. „Unsere Fans werde ich ein
wenig in die Pflicht nehmen. Wenn
der Verein so außergewöhnlich ist,
dann sollte man das auch zeigen“,
sagte er. Wenn sich Lewandowski
voll reinkniet, dürfte das kein Problem sein. Die ersten Eindrücke
lassen vermuten, dass Lewandowski bestrebt ist, den Charaktertest
zu bestehen.
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Borussia Dortmund
6
Hendrik Bonmann erfüllt sich einen Traum und träumt schon den nächsten
Nachgefragt
Seit Mittwoch ist der BVB wieder
im Training. Ist die Lust auf Fußball wieder da, Ilkay Gündogan?
Ich muss gestehen, die Sehnsucht ist gegen Ende des Urlaubs
größer geworden. Anfangs war
man froh, Abstand gewinnen zu
können. Es tat gut, nach einer langen Saison mit Höhen und Tiefen
runterzukommen und Kräfte zu
tanken. Jetzt sind wir glücklich,
wieder zusammen zu sein.
Es hat gedauert, bis der BVB
Transfers bekanntgegeben hat.
Waren Sie als Spieler ungeduldig?
Natürlich habe ich im Urlaub
geguckt, wer kommt und auch
darauf gewartet. Sokratis stand
lange fest, Aubameyang kam jetzt
dazu. Wichtig ist aber nicht, dass
die Neuen so früh wie möglich vorgestellt werden, sondern, dass sie
rechtzeitig kommen, um die eine
oder andere Woche zu haben, sich
einspielen zu können.
Ein weiterer Transfer soll kurz
vor dem Abschluss stehen. Wissen Sie da mehr?
Nein, aber ich habe auch gehört,
dass Mkhitaryan kommen soll,
wenn die letzten Unterschriften da
sind. Dazu können andere mehr
sagen, bei mir ist das noch Spekulation. In ein, zwei Wochen sind
wir dann hoffentlich komplett.
Nr. 55 -2013
„Es war der absolute Hammer“
Dortmund (RS).
inen Arbeitsnachweis konnte
Hendrik Bonmann nur beim
Warmmachen erbringen. Als
er im Spiel gegen die „SAT.1-Helden am Ball“ zur zweiten Halbzeit
eingewechselt wurde, da konnte
er das Gefühl, zum ersten Mal auf
dem Rasen des Dortmunder Stadions zu stehen, relativ ungestört
genießen. Ein einziger Torschuss,
der sein Ziel auch noch deutlich
verfehlte, kam ihm entgegen.
Nichtsdestotrotz war der junge
Schlussmann des BVB, der erst
im Sommer von Rot-Weiss Essen
gekommen war, nach der Partie
begeistert: „Es war der absolute
Hammer. Für mich ist ein Traum
in Erfüllung gegangen. Das Gefühl,
als BVB-Fan vor 50.000 Zuschauern für Dortmund zu spielen, ist
einfach unbeschreiblich“, erklärte
der 19-Jährige.
Durch die Verletzung von Zlatan Alomerovic, der etatmäßigen
Nummer eins der Dortmunder
U23, kam Bonmann schon nach
wenigen Tagen beim BVB in den
Genuss, gemeinsam mit dem Profis
ins Trainingslager nach Kirchberg
zu reisen. Eine tolle Erfahrung für
den 1,94-Meter-Mann, der sich begeistert darüber zeigte, wie er von
seinen Mitspielern aufgenommen
wurde. „Die Mannschaft ist klasse“, sagte er. „Alle waren sehr nett
E
Dass es nur ein gegen eine Promi- und Amateurauswahl ging, konnte Hendrik Bonmanns Freude über den ersten Einsatz bei den BVB-Profis nicht trüben.
Foto: firo
und offen. Speziell Roman Weidenfeller und Teddy de Beer haben
mir viel geholfen und es mir leicht
gemacht. Das sind klasse Typen.“
Und während sich die Bundesliga im Hype um Pep Guardiola befindet, betont Bonmann: „Ich glaube nicht, dass es in der Bundesliga
einen besseren Trainer als Jürgen
Klopp gibt.“ Den wird er zunächst
freilich nicht mehr sehen, denn
nach dem Testspiel gegen den 1.
FC Magdeburg (Montag, 8. Juli,
18 Uhr) reist Bonmann wieder zur
U23, um sich auf den Saisonstart
in zwei Wochen vorzubereiten.
Am Ziel seiner Träume ist er
nach den ereignisreichen letzten
Tagen allerdings noch nicht angekommen, schließlich sah die
Südtribüne, die wegen der Betonsanierungsarbeiten am Samstag
leer blieb, nicht unbedingt so aus,
wie man sich die „Gelbe Wand“ im
Schlaf ausmalt. „Vor 80.000 Fans
in Dortmund ein Pflichtspiel machen, das bleibt mein absolutes
Ziel.
InTeam
Der BVB hat im ersten Testspiel einen
lockeren 9:1 (3:1)-Sieg eingefahren.
Gegen die von Oliver Pocher trainierte
„SAT.1-Helden am Ball“-Elf, bestehend aus Prominenten und Amateurfußballern, erzielten Julian Schieber (2.),
Jonas Hofmann (30.), Ilkay Gündogan
(54., 67.), Marvin Ducksch (62., 74.),
Neven Subotic (81.) und Marvin Bakalorz (84.) die Tore. Ein weiterer Treffer
resultierte aus einem Eigentor.
aus 80.483 Blumen. Carsten Cramer,
Marketingdirektor beim BVB, drückte
die Zufriedenheit des Klubs aus:„Wir
haben im Vorfeld nur eine Vorgabe
gemacht: Es muss gelb sein. Trotzdem
ist es wieder etwas ganz Besonderes
geworden.“ Seit Samstag ist der neue
Dress für 74,95 Euro erhältlich.
Jürgen Klopp wechselte zur Pause fast
komplett durch – nur Erik Durm spielte
durch – und ermöglichte somit 21
Spielern einen Einsatz.
BVB 1. HZ: Weidenfeller - Durm,
Sobiech, Hummels, Schmelzer - Bender,
Kehl - Hofmann, Bakalorz, Reus
- Schieber.
BVB 2. HZ: Bonmann - Großkreutz,
Subotic, Sarr, Bandowski - Sahin, Kirch Durm, Gündogan, Ducksch - Bajner.
ler von Moritz Leitner, was prompt
dazu führte, dass viele Zuschauer auf
Dickels „Jonas...“ mit einem lautstarken „...Leitner“ antworteten.
Die Vorbereitung auf die neue Saison
hat gerade erst angefangen und auch
Stadionregie und Fans müssen sich
noch umstellen. Zu beobachten war
das bei der Mannschaftsaufstellung vor
dem Eröffnungsspiel. Als Stadionsprecher Nobert Dickel Neu-Profi Jonas
Hofmann, der neuerdings die Rückennummer 7 trägt, ausrief, da erschien auf
dem Videowürfel noch der alte Einspie-
Stichwort Rückennummern: Hofmann
hat – wie erwähnt – die Nummer 7
von Leitner übernommen. Verteidiger
Sokratis erhält beim BVB die 25 und
Pierre-Emerick Aubameyang wird mit
der Nummer 17 auflaufen, die jahrelang Publikumsliebling Dede getragen
hat. Ansonsten ist alles beim Alten
geblieben. Die Nummer 10 ist nach
dem Abgang von Mario Götze noch
Julian Schieber verbuchte nach gerade einmal zwei Minuten den ersten BVB-Treffer in
der Saison 2013/14.
Foto: firo
frei, doch das könnte sich ändern, wenn
der Transfer von Henrikh Mhkitaryan in
trockenen Tüchern ist.
Zum Familientag, der am Samstag
rund um das Stadion stattfand, kamen
40.000 BVB-Fans.
Borussia Dortmund hat den letzten
freien Termin in der Vorbereitung
belegt und ein weiteres Testspiel vor
dem DFB-Pokal-Spiel vereinbart. Am
Dienstag, 30. Juli, tritt die Mannschaft
von Jürgen Klopp bei den Würzburger Kickers an. Anpfiff im Stadion am
Dallenberg ist um 18.30 Uhr.
Das nächste Testspiel absolvieren die
Schwarz-Gelben am Montag, 8. Juli,
um 18 Uhr beim 1. FC Magdeburg. Auf
dem Weg ins Trainingslager in Bad
Ragaz (11. bis 18. Juli) machen die Dortmunder dann am Mittwoch, 10. Juli, um
19.30 Uhr Halt beim FC Basel.
Zahl des Tages
Seit Freitag ist das neue Trikot des
BVB auch offiziell präsentiert. Auf dem
Florianturm im Dortmunder Westfalenpark stellte Ausrüster Puma die
neue Spielkleidung vor. Der Clou: Am
Fuße des Turms war ein übergroßes
Abbild des Trikots zu sehen, bestehend
170.000
Durch das ausverkaufte Stadion zur
Saisoneröffnung kamen 170.000 Euro für
die Opfer der Flutkatastrophe in Sachsen
und Sachsen-Anhalt zusammen.
Vom „Hammelsprung“ in den
Dortmunder Westfalenhallen bis
zur aktuellen Rekordsaison der
Bayern: RevierSport fasst 50
Jahre Bundesliga in einem Band
zusammen und lässt – abseits der
altbekannten Geschichten von
„Kaiser“ Franz und Uwe Seeler –
Fußball-Größen aus dem Revier
in ihren Erinnerungen kramen.
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Datum/Unterschrift
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FC Schalke 04
8
Nr. 55 -2013
InTeam
präsentiert vom
S04 Arena Management
Neben Julian Draxler sind am Sonntag auch Benedikt Höwedes, Sead
Kolasinac, Roman Neustädter und
in Christian Clemens ein weiterer
Zugang in die Schalker Vorbereitung
eingestiegen.
An diesem Montag, 8. Juli, geht es für
Tranquillo Barnetta, Jefferson Farfan,
Christian Fuchs, Joel Matip, und Teemu Pukki los.
Im nächsten Vorbereitungsspiel am
Donnerstag, 11. Juli (19.30 Uhr) bei Red
Bull Salzburg steht Trainer Jens Keller
somit fast schon sein kompletter Kader
zur Verfügung. Nur Jermaine Jones
und Atsuto Uchida haben noch frei, sie
stoßen am Freitag, 12. Juli, zur königsblauen Truppe.
Julian Draxler soll in der neuen Saison eine noch zentralere Rolle beim FC Schalke einnehmen - in zweifacher Hinsicht.
Nachgefragt
Foto: firo
Julian Draxler macht den Fans Hoffnung auf einen längeren Verbleib
„Eine Sache des Herzens“
Gelsenkirchen (RS).
ährend die meisten Schalker
Profis schon ein Trainingslager in Donaueschingen
hinter sich haben, ist Julian Draxler zusammen mit den anderen
Nationalspielern erst am Wochenende wieder eingestiegen. Unter
den mehreren hundert Zuschauern auf dem Schalker Trainingsgelände waren die Autogramme
des Youngsters besonders begehrt.
Gegenüber den wartenden Journalisten betonte Draxler noch einmal, wie froh er darüber ist, dass
er zum Auftakt erneut das königsblaue Dress überstreifen darf.
W
Felipe Santana, wie haben Ihnen
die ersten zehn Tage auf Schalke
gefallen?
Sehr gut. Ich bin von allen, den
Fans, den Mitspielern und den
Verantwortlichen herzlich begrüßt
worden. Den ersten direkten Kontakt mit den Fans hatte ich auf
der
Jahreshauptversammlung.
Viele haben mir bei meiner neuen
Aufgabe viel Glück und Erfolg gewünscht. Das macht mich froh. Ich
hoffe, dass das so bleibt und ich die
Erwartungen erfüllen kann.
Wie sind denn Ihre persönlichen
Erwartungen an Schalke?
Ich bin hierher gekommen, um
mich für einen Platz in der Startelf
zu empfehlen. In meinem Vertrag
steht nicht, dass ich hier immer
spielen muss (lacht). Falls ich aber
spiele, möchte ich mich mit guten
Leistungen für die brasilianische
Nationalmannschaft anbieten. Es
wäre ein Traum, bei der WM 2014
im eigenen Land dabei sein zu
dürfen.
Und was wollen Sie mit Schalke
erreichen?
Als ich 2008 nach Dortmund gewechselt bin, konnte keiner ahnen,
dass wir drei Titel einfahren werden. Ähnliches habe ich nun mit
Schalke vor, ich denke, wir können
Großes erreichen.
Über Schalke 04 berichten
Heiko Buschmann, Manfred
Hendriock und Tim Müller
Statt in Gelsenkirchen hätte Draxler auch auf einem englischen oder
einem spanischen Trainingsplatz
stehen können. Zwar will Schalkes Nummer zehn keine Vereinsnamen nennen, doch er verriet
immerhin, dass die Angebote aus
diesen beiden Ländern kamen.
„Alles andere hätte aber auch
keinen Sinn gemacht“, betonte er,
dass andere Ligen für ihn sowieso
keinen wirklichen Reiz darstellen.
Draxler vermittelte glaubhaft
den Eindruck, dass es ihm tatsächlich darum geht, beim Verein mit
der für ihn persönlich besten Perspektive zu spielen und nicht bei
einem Klub, der es ihm erlaubt,
seine Taschen in möglichst kurzer
Zeit mit möglichst viel Geld zu füllen. „Klar würde ich lügen, wenn
man nicht überlegt bei solchen Angeboten“, gibt der 19-Jährige zu.
„Es wäre reizvoll gewesen, aber
hier ist es ähnlich reizvoll. Schalke
gehört auch zu den größten Klubs
in Europa. Ich habe eine Menge
Geld ausgeschlagen, aber es ist
nicht so, dass ich auf Schalke nur
von Wasser und Brot leben muss.“
Nun steht Draxler bis 2018 beim
FC Schalke 04 unter Vertrag. Die
Ausstiegsklausel von 45 Millionen
Euro stellt allerdings eine Art Damoklesschwert dar. Im nächsten
Jahr droht erneut der Abgang
und den Fans damit eine ähnlich
schmerzhafte Erfahrung, wie sie
auch die Anhänger des großen
Rivalen aus Dortmund mit ihrem
Superstar aus der eigenen Jugend
Mario Götze machen mussten.
Derlei Gedanken unter den Fans
will Draxler allerdings beiseite wischen. „Es ist Quatsch zu behaupten, dass ich nur noch ein Jahr auf
Schalke bin. Ich werde nächstes
Jahr neu überlegen müssen, aber
das ist jetzt noch weit weg.
„Ich erhoffe mir, in
der Zentrale aufzulaufen“
Viel näher liegt da nun die anstehende Saison mit Schalke, in der
Draxler eine deutlich zentralere
Rolle einnehmen könnte, als er es
in der Vergangenheit eh schon getan hat. Zentral bezieht sich in diesem Fall wohlgemerkt gleichermaßen auf seine Wichtigkeit für die
Mannschaft, als auch auf seine Position auf dem grünen Rasen. Nach
dem Abgang von Raffael wird wohl
Draxler die Position einnehmen,
die seine neue Rückennummer
zehn vermuten lässt. Im zentralen
Mittelfeld könnte er nun die Fäden
des Schalker Spiels ziehen.
Dass er gerne dort spielen würde, daran lässt er keinen Zweifel:
„Ich erhoffe mir, in der Zentrale
aufzulaufen, habe mich aber auch
auf links gut weiterentwickelt. Die
Hauptsache ist, dass ich auf dem
Platz stehe.“ Dass er Stammspieler sein wird, daran besteht kein
Zweifel. Um ihn herum bieten sich
dem Trainergespann um Jens Keller und seinen neuen Assistenten
Peter Hermann interessante Möglichkeiten. Mit Leon Goretzka, Max
Meyer oder Christian Clemens stehen einige interessante Talente
zur Verfügung. „Aus dem Personal
lässt sich sicher etwas basteln. Das
wird ein spannender Konkurrenzkampf“, ist Draxler überzeugt.
Außer Platz eins ist alles möglich
Die Talente und die Neuzugänge
lassen hoffen, dass es für Schalke
eine gute Saison wird. Platz eins
sei naturgemäß an die Bayern
vergeben, ist sich Draxler sicher,
doch dahinter sei alles möglich.
Läuft die Spielzeit tatsächlich so
erfolgreich, dann wird auch Draxler seinen Anteil daran haben und
es werden zwangsläufig wieder
Diskussionen über seine Zukunft
beginnen. Wer ihn allerdings über
Schalke 04 reden hört, kann den
Eindruck gewinnen, dass er sich
auch im nächsten Jahr für einen Verbleib entscheiden könnte.
In diesem Sommer hat er sich
auf alle Fälle „reichlich Gedanken gemacht und alle Szenarien
durchgespielt.“ Trotz der immer
bestehenden Gefahr einer schweren Verletzung, die ihm die Möglichkeit eines Wechsels in Zukunft
vielleicht verbauen könnte, traf
er die Entscheidung pro Schalke.
War hat letztlich den Ausschlag
gegeben? „Es war eine Sache des
Herzens“, sagt Draxler.
Nr. 55-2013
9
FC Schalke 04
Jens Keller geht mit viel Selbstvertrauen in die neue Saison
„Um Julian Draxler beneidet uns die ganze Welt“
Gelsenkirchen (sid).
ens Keller geht bei Schalke 04
erstmals in seiner Karriere als
Bundesligatrainer in eine neue
Saison. Im folgenden Interview
spricht der 42-Jährige über die
Lehren aus einem schwierigen ersten Halbjahr, Julian Draxler und
Pep Guardiola.
J
Herr Keller, fühlen Sie sich jetzt
als richtiger Bundesligatrainer?
Warum sollte ich mich nicht
als richtiger Bundesligatrainer
fühlen?
Weil Sie zum ersten Mal in Ihrer
Karriere als Chefcoach in eine
Saison starten.
Das ist richtig, aber auch die letzte halbe Saison war Bundesliga. Es
ist sicherlich ein Vorteil, dass man
eine längere Vorbereitung hat und
den Kader mit beeinflussen kann.
Aber ich fühle mich schon länger
als Bundesligatrainer.
Sie hatten einen schweren Start
auf Schalke, haben am Ende aber
das Ziel Platz vier erreicht. Was
haben Sie mitgenommen aus dem
ersten halben Jahr – als Trainer?
Dass wir nicht so viele Dinge
falsch gemacht haben können. Die
Mannschaft war körperlich fit und
taktisch gut eingestellt. Sicherlich
hat die Konstanz noch gefehlt. Im
Großen und Ganzen haben wir den
Job nicht so schlecht gemacht.
Und als Mensch?
Sehr viel. Mich kann die nächsten Jahre so schnell nichts
erschüttern.
Haben Sie sich verändert? Sie
wirken selbstbewusster im Auftreten, hauen mal den einen oder
anderen Spruch raus – ganz anders als am Anfang.
An Selbstbewusstsein hat es
mir noch nie gefehlt. Aber als ich
übernommen habe, gab es keinen
Grund, irgendwas rauszuhauen.
Meine Worte waren schon sehr bedacht, weil ich in Stuttgart einen
Fehler gemacht hatte. Ich musste
ja auch erst mal etwas beweisen,
um einen rauszuhauen.
Was passiert, wenn Sie die Champions-League-Gruppenphase verpassen? Geht dann alles wieder
von vorne los?
Ach, das ist doch in dem Geschäft
immer so. Es geht doch nicht nur
mir so. Man hat in der Bundesliga
nicht ein Jahr lang Ruhe, wenn‘s
nicht läuft – vielleicht bei Bayern
München, weil sie alles gewonnen
haben.
Es gibt aber weiterhin bei den
Buchmachern die niedrigste Quote, wenn man auf Sie als ersten
Rauswurf setzt.
Letztes Jahr haben ja auch alle
Jens Keller schärft sein Profil und zeigt immer mehr, wo es auf Schalke lang gehen soll.
gesagt, ich bin schon weg. Wer bei
uns schon alles auf der Bank saß
- das war beeindruckend. So was
interessiert mich nicht.
Hat sich vom DFB schon jemand
gemeldet?
(lacht): Nationaltrainer? Der
Jogi hat doch noch Vertrag.
Deshalb nicht, sondern um sich
dafür zu bedanken, dass Sie das
deutsche Mittelfeld für die WM
2018 aufbauen.
Um Gottes willen, nein. Wir haben uns gut verstärkt mit hungrigen Spielern mit einer guten
Mentalität. Wenn man eines der
Toptalente in Deutschland, hinter dem ganz Europa her ist, bekommt, hat man nicht so viel
falsch gemacht im Transferpoker.
Sie sprechen von Leon Goretzka.
Man darf aber nicht vergessen,
dass er noch A-Jugend spielen
kann. Man muss ihm auch Zeit
geben.
Als Trainer ist es doch ein Traumjob, mit Goretzka, Julian Draxler
und Max Meyer drei der größten
Talente auf so einer wichtigen
Position unter seinen Fittichen zu
haben.
Logisch. Ich bin immer gut mit
jungen Spielern klargekommen.
Spieler zu entwickeln, ist meine
große Stärke. Ich habe mich natürlich super gefreut, dass wir
jetzt auch noch Goretzka haben.
Wir haben ja mit Max Meyer schon
ein Toptalent. Und Julian Draxler
ist zwar vom Alter her noch ein Talent, aber bei seinem Können und
seiner Erfahrung muss er jetzt den
nächsten Schritt machen und Ver-
antwortung übernehmen.
Mario Götze ist bei den Bayern
als ein herausragender Spieler in
der Welt vorgestellt worden. Wer
ist besser: Götze oder Draxler?
Ich bin froh, dass ich Julian bei
mir habe. Ich denke, dass beide
außergewöhnliche Spieler sind.
Wir brauchen sie nicht zu vergleichen. Deutschland soll froh sein,
dass es zwei so großartige junge
Spieler hat.
Kann Julian Draxler eine Karriere hinlegen wie der Ex-Schalker
Mesut Özil?
Man muss jetzt langsam ein bisschen aufpassen mit dem Hype um
Julian Draxler. Der Junge ist 19.
Auf ihn prasseln so viele Dinge
ein, wenn man hört: 60 Millionen
Gehalt, 45 Millionen Ablöse. Man
muss den Ball flach halten. Wenn
er so weiterarbeitet, glaube ich,
dass er eine Weltkarriere machen
kann. Er ist geerdet, aber bei so
einem Hype muss man aufpassen,
dass ein junger Spieler nicht in falsches Fahrwasser gerät.
Ist es ein Risiko, auf so einer
wichtigen Position wie dem zentralen Mittelfeld fast nur auf so
junge Spieler zu setzen?
Was für ein Risiko? Um Julian
Draxler beneidet uns die ganze
Welt. Er war mit entscheidend,
dass wir unsere Ziele noch erreicht
haben. Und auf Goretzkas Position
haben wir auch erfahrene Spieler,
so dass er die Zeit bekommt, da
reinzuwachsen.
Eine Mannschaft kann also nicht
zu jung sein?
Es ist schon wichtig, dass man
eine gewisse Erfahrung in der
Foto: firo
Mannschaft hat. Man hat immer
gesagt, man muss die jungen Spieler langsam aufbauen. Früher hat
man so lange aufgebaut, bis einer
mit 25 sein erstes Spiel gemacht
hat. Mittlerweile übernehmen die
jungen Spieler auch in der Nationalmannschaft dominante Rollen
– es hat also alles nichts mit dem
Alter zu tun.
Geht es nur um Platz drei, weil
die ersten beiden Ränge wieder
an Bayern und Dortmund vergeben sind?
Platz eins wird sehr, sehr schwer
zu erreichen sein, weil Bayern
schon enorm stark ist. Jetzt kommt
noch Pep Guardiola, und jeder
Spieler ist neu motiviert. Aber wir
haben zweimal gegen Dortmund
gewonnen, sie haben mit dem Götze-Abgang zu kämpfen. Wir wollen
vielleicht den einen oder anderen
Platz besser werden. Ich glaube
schon, dass wir uns mit den Vereinen messen können.
Freuen Sie sich, dass Pep Guardiola jetzt ein Kollege in der Bundesliga ist?
Es tut dem kompletten deutschen Fußball gut, wenn ein Trainer, der weltweit bei jedem Verein
hätte anheuern können, sich für
die Bundesliga entscheidet.
Gibt es Vorfreude auf die nächste
Trainertagung, jemanden, den
man nur aus dem Fernsehen kennt,
persönlich kennenzulernen?
Bei allem Respekt – ich werde
jetzt sicherlich nicht hingehen und
ein Autogramm von ihm holen.
Er ist ein großartiger Trainer, auf
Jupp Heynckes hätte ich mich aber
genauso gefreut.“
FC Schalke 04
10
Nr. 55 -2013
Peter Hermann ist Jens Kellers wichtigster Helfer, aber ein Erfolgsgen hat er nicht eingebaut
„Ich war schon 100-mal Zweiter“
Gelsenkirchen (RS).
elipe Santana, Christian Clemens, Adam Szalai und Leon
Goretzka: Alles schön und gut.
Aber Schalkes Neuzugang mit den
größten Vorschusslorbeeren heißt
in diesem Jahr: Peter Hermann
(61). Er ist weit mehr als „nur“ ein
Co-Trainer, Schalke verspricht sich
von dem 61-Jährigen eine perfekte
Ergänzung zu dem 19 Jahre jüngeren Jens Keller.
F
Tempo-Fußball wie
bei den Bayern
Denn Hermann, seit 1989 im Trainergeschäft, hat die Erfahrung, die
Keller noch gar nicht haben kann.
Außerdem muss niemand fürchten, dass es den bescheidenen
Hermann in die erste Reihe drängen könnte: Denn in der Öffentlichkeit will er nicht stehen – „ich
konzentriere mich lieber auf meine
Arbeit“. Und da gilt er als der vielleicht beste „Co“ der Liga.
Schon im Vorjahr hieß es, dass
Jupp Heynckes bei den Bayern
zwar die Moderation und die Strategie geführt habe – aber die tägliche Arbeit auf dem Platz seinem
Assistenten überließ. Hermann
bestätigt dies, ohne sich in den
Peter Hermann gilt manchen auf Schalke als wichtigester Zugang. Er selbst sieht das,
ganz bescheiden, anders.
Foto: firo
Vordergrund zu stellen: „Bei Jupp
Heynckes konnte ich viel machen.“
Auf Schalke ist die Aufgabenverteilung ähnlich: Während Keller
viel beobachtet und nur eingreift,
„wenn mir etwas nicht gefällt“, leitet Hermann die meisten Übungen.
Und da setzt er neue Akzente: „Er
will, dass wir einen festen Ball
spielen. Das Tempo ist jetzt viel
höher“, beschreibt Torjäger KlaasJan Huntelaar. Diese Rasanz habe
Hermann mitgebracht, „das ist er
von den Bayern gewohnt“.
Nun werden die Schalker in Zukunft nicht gleich wie die Bayern
spielen, aber das höhere Tempo
soll die Mannschaft weiter bringen.
„Bayern und andere Top-Teams
sind auch deswegen so stark, weil
sie mit viel höherer Geschwindigkeit Fußball spielen können“, erklärt Manager Horst Heldt.
Er hatte die Idee, Hermann nach
Schalke zu holen, und Keller war
von diesem Vorschlag sofort begeistert. Bei einem gemeinsamen
Essen in München beschnupperten
sich die beiden Trainer, und heute
weiß Keller: „Es passt auch zwischenmenschlich sehr gut“.
Schalke hatte das Glück, dass
Pep Guardiola bei den Bayern auch
eigene Assistenten mitbrachte –
Hermann hätte nur als Trainer der
zweiten Mannschaft in München
weiter machen können, aber da
war für ihn das Angebot auf Schalke reizvoller, zumal er nun wieder
in seiner Heimat Leverkusen wohnen kann.
Die Vorstellung, dass er automatisch das Erfolgsgen aus München
mitbringt, möge man sich aber abschminken: „Erfolgsgen? Ach was.
Ich war in meinem Leben 100-mal
Zweiter“. 2002 hat er mit Bayer
Leverkusen das Vize-Triple geholt.
Wäre für Schalke in der neuen Saison aber auch nicht schlecht…
Heldt lässt in Sachen Riether nicht locker
Hoogland bleibt eine Alternative
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Gelsenkirchen
(RS).
Donaueschingen ist nicht die Ecke für
den großen Fußball im Land. Die
Fahne von Borussia Mönchengladbach, die jemand in der Innenstadt
aufgehängt hat, sorgt zum Beispiel
mitunter für Rätselraten in der Bevölkerung: Manche Leute glauben,
dass die Raute mit dem großen B
in der Mitte das Symbol von Borussia Dortmund sein muss – diese
Menschen kann man durch ihren
Dialekt leicht als Einheimische
identifizieren.
Trainieren und sich auf die neue
Saison vorbereiten kann man dagegen freilich prima im Schwarzwald. „Es gibt hier perfekte Bedingungen“, sagt Schalkes Trainer
Jens Keller und kommt zu dem
Schluss: „Viel besser kann ein
Trainingslager nicht sein.“ Und so
reiste Schalke gestern mit einem
guten Gefühl zurück in die Heimat.
Seit Sonntag hat zu Hause der
zweite Teil der Saisonvorbereitung
begonnen. Die fünf Nationalspieler
Benedikt Höwedes, Julian Draxler,
Roman Neustädter, Sead Kolasinac
und der vom 1. FC Köln gekommene Christian Clemens sind zur
Mannschaft gestoßen. Für einige
S04-Nachwuchsspieler, die den
Kader in Donaueschingen aufgefüllt haben, ist die Talentshow
dann vorerst beendet.
Offen ist im königsblauen Kader
auf der Seite der Zugänge allein
noch die Position des rechten Verteidigers. Weil sich diese Flanke
im Vorjahr als zu dünn besetzte
Schwachstelle entpuppt hat, lässt
Manager Horst Heldt bei der geplanten Verpflichtung von Sascha
Riether (FC Fulham) nicht locker.
Indes ist der Druck im Moment
nicht so groß, weil sich in Rückkehrer Tim Hoogland derzeit aus
den eigenen Reihen eine Alternative zu Atsuto Uchida auftut.
Da Hoogland in den vergangenen
Jahren immer wieder von Verletzungen und Krankheiten zurückgeworfen wurde, kann man mit
ihm zwar nicht wirklich planen,
aber willkommen ist der gebürtige Marler allemal: „Der kommt
zurück, und man hat das Gefühl,
als wäre er nie weg gewesen“, lobt
Heldt.
Es ist für Schalke gut angelaufen
im Schwarzwald – mehr aber auch
noch nicht. „Der erste Eindruck
ist gut“, sagt Horst Heldt, „aber
mehr wird man im zweiten Trainingslager sehen.“ Das findet vom
19. bis 26. Juli in Klagenfurt statt.
Die einzige Prognose, die Schalkes
Manager derzeit abgeben will, ist
noch ziemlich allgemein gehalten:
„Ich glaube, dass wir für die neue
Saison gut aufgestellt sind.“
11
FC Schalke 04
Nr. 55-2013
InTeam
präsentiert vom
S04 Arena Management
Auf den Spuren von S04-Legende Klaus Fischer: Jungstürmer Philipp Hofmann.
Foto: firo
Philipp Hofmann nimmt Sead Kolasinac zum Vorbild
Auf dem Sprung
Gelsenkirchen (RS).
in Trainingslager mit Schalke
04 in Donaueschingen hat Philipp Hofmann nun bereits zum
zweiten Mal hinter sich. Doch im
Gegensatz zum Vorjahr, als der gerade der eigenen Jugend entwachsene Stürmer dann aber den Konkurrenzkampf bei den S04-Profis
scheute und sich für eine Saison
an den Zweitligisten SC Paderborn
ausleihen ließ, will es Hofmann
nun wissen.
E
Kein schlechte Quote
im ersten Profijahr
Obwohl Schalke neben Star KlaasJan Huntelaar in dem bisherigen
Mainzer Adam Szalai einen zweiten Topstürmer neu verpflichtet
hat, entdeckt Hofmann für sich
eine verlockende Perspektive.
Schließlich hat er inzwischen 32
Zweitliga-Spiele auf dem Buckel
und bringt immerhin sieben Tore
im Fußball-Unterhaus als Empfehlung mit nach Gelsenkirchen.
„Nicht schlecht für das erste Profijahr“, urteilt er selbst.
Vor allem in der Hinrunde lief
es gut für den kantigen Kerl: Fünf
Treffer gingen da auf sein Konto.
Nach der Winterpause stagnierte
seine Entwicklung. „Da bin ich in
ein kleines Loch gefallen“, gesteht
er selbstkritisch: „Mein Ziel war es
eigentlich, zweistellig zu treffen.
Das hat leider nicht geklappt.“
Doch die Erfahrung aus der 2.
Liga kann ihm keiner mehr nehmen. Und damit ist er schon ein
Stück weiter als zum Beispiel
sein früherer A-Jugend-Mitspieler
Rene Klingenburg, der in der vergangenen Saison nicht über Einsätze in der Schalker RegionalligaReserve hinaus kam. „Klinge“ gilt
zwar ebenfalls als großes Talent,
scheint aber nach wie vor weit von
einem baldigen Debüt in der Bundesliga entfernt.
Hofmann träumt da viel mehr
von einer Entwicklung wie bei
Sead Kolasinac, der in der vergangenen Saison zu einem der Shootingstars beim Tabellenvierten
wurde: „Vielleicht kann ich ja, genau wie Sead, den Sprung schaffen“, überlegt Hofmann.
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Potenzial bescheinigen sie Hofmann alle. Doch der 1,94-MeterLulatsch ist wie ein grober Klotz,
der noch bearbeitet werden muss,
um ein Keil für den Sturm zu werden. Auch Klaus Fischer, Schalkes
Torjäger-Legende, sieht das so:
„Der Junge ist ja erst 20, aber er
muss viel an sich arbeiten.“
Tipps von Fischer
Fischer will sich Hofmann in den
nächsten Tagen im Training anschauen und ihn danach auf eine
Tasse Kaffee einladen. „Ich dränge
mich da nicht auf, aber ein paar
Tipps könnten nicht schaden. Beim
Kopfball zum Beispiel muss er viel
robuster sein und den Oberkörper
in der Luft mehr einsetzen“, sagt
Schalkes Rekordtorschütze.
Ratschläge, für die Hofmann
ein offenes Ohr hat. „Das würde
ich gerne machen“, kündigt er
an. Fischer zuzuhören kann nicht
schaden. Von ihm wird niemand
erwarten, dass er einen Fallrückzieher nach dem anderen im gegnerischen Winkel versenkt.
Leon Goretzka hat beim Schalker
5:0-Testspielsieg in Villingen sein erstes
Tor für die Königsblauen erzielt. Hier
die Aufstellungen:
Villingen: Miletic (77. Kapp) - Bea,
Ovuka, D’Incau (46. Ceylan), Ketterer
(81. Brünker) - Knackmuß (46. Maus) Weißhaar (46. Mansuroglu), Jeske (46.
Pessanha), Sari (46. Haibt) - Plavci (46.
Fernandes), Sopelnik (77. Atar).
Schalke: Hildebrand (46. Unnerstall)
- Hoogland (62. Friedrich), Ayhan (46.
Erdmann), Santana, Max (46. Itter) - Höger (46. Müller), Sobottka (46. Goretzka)
- Klingenburg (46. Bodenröder), Meyer
(65. Hofmann), Bastos - Huntelaar (46.
Szalai). SR: Kempter. Tore: 0:1 Huntelaar
(7.), 0:2 Höger (35.), 0:3 Goretzka (62.),
0:4 Bastos (79.), 0:5 Szalai (86.). Z: 3.500.
Für Timo Hildebrand ist die Situation
angenehm entspannt. Vor einem Jahr
rangelten noch Lars Unnerstall, Ralf
Fährmann und er um die Nummer
eins im Schalker Tor. Nun ist die Sache
klar.„Der Trainer hat gesagt, dass ich
einen Bonus habe aufgrund der letzten
Saison“, verrät Hildebrand, gibt aber zu:
„Natürlich darf ich mich darauf nicht
ausruhen und muss mir alles wieder
erarbeiten.“
Auch Torwart-Trainer Holger Gehrke
ist „froh, dass dieses unsägliche Thema
aus dem letzten Jahr endlich vorbei ist.
Damals wurde viel zu viel diskutiert,
das hat keinem gut getan.“
Ob Schalke auch mit allen drei Torhütern in die Saison geht, ist nach wie vor
offen, denn Unnerstall trägt sich mit
Abwanderungsgedanken.
Am Samstag fand auf dem Schalker
Vereinsgelände das erste Turnier um
den Gazprom Fan Cup statt. Über
100 Mannschaften mit mehr als 1.000
Spielern ermittelten in Gelsenkirchen
den Sieger, der beim Finale am 27. Juli
im Vorprogramm des Raúl-Abschiedsspiels gegen die Gewinner der beiden
weiteren Vorausscheidungen in Rust
bei Freiburg und Berlin antritt. Mehr
zum Gazprom-Fan-Cup auf Seite 41!
Bundesliga
12
Arjen Robben steigt hochmotiviert beim FC Bayern ins Training ein
Termine
Die Deutsche Fußball-Liga hat die zeitgenauen Ansetzungen der Spieltage
eins bis fünf veröffentlicht.
1. Spieltag
Freitag, 09. August, 20.30 Uhr:
Bayern München - Bor. M‘gladbach
Samstag, 10. August, 15.30 Uhr:
Bayer Leverkusen - SC Freiburg
Hannover 96 - VfL Wolfsburg
1899 Hoffenheim - 1. FC Nürnberg
FC Augsburg - Borussia Dortmund
Hertha BSC - Eintracht Frankfurt
Braunschweig - W. Bremen 18.30 Uhr
Sonntag, 11. August:
FSV Mainz 05 - VfB Stuttgart 15.30 Uhr
Schalke 04 - Hamburger SV 17.30 Uhr
2. Spieltag
Samstag, 17. August, 15.30 Uhr:
VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen
VfL Wolfsburg - Schalke 04
Werder Bremen - FC Augsburg
SC Freiburg - FSV Mainz 05
Hamburger SV - 1899 Hoffenheim
Eintracht Frankfurt - Bayern München
Bor. M‘gladbach - Hannover 18.30 Uhr
Sonntag, 18. August:
1. FC Nürnberg - Hertha BSC 15.30 Uhr
Dortmund - Braunschweig 17.30 Uhr
3. Spieltag
Freitag, 23. August, 20.30 Uhr:
Borussia Dortmund - Werder Bremen
Samstag, 24. August, 15.30 Uhr:
Bayern München - 1. FC Nürnberg
Bayer Leverkusen - Bor. M‘gladbach
Hannover 96 - Schalke 04
1899 Hoffenheim - SC Freiburg
FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg
Hertha BSC - Hamburger SV 18.30 Uhr
Sonntag, 25. August:
Braunschweig - E. Frankfurt 15.30 Uhr
FC Augsburg - VfB Stuttgart 17.30 Uhr
4. Spieltag
Dienstag, 27. August, 18.30 Uhr:
SC Freiburg - Bayern München
Samstag, 31. August, 15.30 Uhr:
Bor. M‘gladbach - Werder Bremen
Hannover 96 - FSV Mainz 05
VfL Wolfsburg - Hertha BSC
1. FC Nürnberg - FC Augsburg
Hamburger SV - Eintr. Braunschweig
Schalke 04 - B. Leverkusen 18.30 Uhr
Sonntag, 01. September:
VfB Stuttgart - Hoffenheim 15.30 Uhr
E. Frankfurt - Bor. Dortmund 17.30 Uhr
5. Spieltag
Freitag, 13. September, 20.30 Uhr:
Hertha BSC - VfB Stuttgart
Samstag, 14. September, 15.30 Uhr:
Bayern München - Hannover 96
Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg
Werder Bremen - Eintracht Frankfurt
FSV Mainz 05 - Schalke 04
FC Augsburg - SC Freiburg
Dortmund - Hamburger SV 18.30 Uhr
Sonntag, 15. September:
Hoffenheim - B. M‘gladbach 15.30 Uhr
Braunschweig - Nürnberg 17.30 Uhr
Hinweis: Der FC Bayern München spielt
am 4. Spieltag am Dienstag gegen den
SC Freiburg, weil am 30. August in Prag
der UEFA-Supercup gegen den FC Chelsea auf dem Programm steht.
Nr. 55 -2013
„Ich bin wieder bereit“
München (sid).
astian Schweinsteiger ist am
Sonntagmittag vorzeitig aus
dem Trainingslager von Bayern München am Gardasee abgereist. Wie der Verein betonte,
bestehe deswegen kein Grund
zur Sorge, die Möglichkeiten für
Schweinsteiger zur Behandlung
des operierten rechten Sprunggelenks seien in München besser.
In der Tat, versicherte Mediendirektor Markus Hörwick, sei in
den Tagen in Arco eine tägliche
Besserung eingetreten, „es ist
endlich Bewegung in die Sache
gekommen“.
B
Drei Spieler fehlen noch
Schweinsteiger fuhr in Begleitung
von Vereinsarzt Hans-Wilhelm
Müller-Wohlfahrt und Physiotherapeut Gerry Hofmann zurück ins
rund dreieinhalb Autostunden entfernte München. Müller-Wohlfarth
habe in seine Praxis zurückgemusst, erklärte Hörwick, zugleich
aber benötige Schweinsteiger nun
eine tägliche Behandlung durch
den Vereinsarzt. Nach der Rückkehr des FC Bayern vom Testspiel
bei Hansa Rostock am 14. Juli soll
Schweinsteiger wieder mit der
Mannschaft trainieren. Dem Nationalspieler war bei dem Eingriff am
Autogramme schreiben geht schon, mit der Mannschaft trainieren noch nicht. Bastian
Schweinsteiger ist zur Behandlung nach München gereist.
Foto: firo
3. Juni in Zürich eine knöcherne
Absprengung am rechten Fersenbein entfernt worden.
Bereits am Samstag war Arjen
Robben am Gardasee eingetroffen.
Damit fehlen dem neuen Trainer
Pep Guardiola nun lediglich noch
die drei Confed-Cup-Teilnehmer
Dante, Luis Gustavo und Javi
Martínez, die am 18. oder 19. Juli
erwartet werden.
Robben absolvierte am trainingsfreien Sonntag bereits ein
eineinhalbstündigen individuelles
Trainingsprogramm. Bis zum Start
der Bundesliga blieben ihm jetzt
ja noch knapp fünf Wochen, sagte
der Niederländer: „Das ist ausreichend. Ich bin wieder bereit.“ Das
Wichtigste aber sei, dass er sich im
Urlaub gut erholt habe.
Von Guardiola war Robben bereits gelobt worden. Der Schütze
des Siegtreffers im Endspiel der
Champions League sei für ihn „ein
Geschenk“, hatte der neue Trainer
erklärt. Auf der Homepage des FC
Bayern erwiderte Robben daraufhin: „Das ist ein tolles Kompliment
und macht mich schon etwas stolz.
Ich freue mich auf die Zeit mit ihm.
Ich bin echt gespannt.“
Angreifer bezeichnet Mainzer-Trainer als „schwierigen Typen“
Klasnic stänkert gegen Tuchel
Mainz (sid). Ivan Klasnic hat sich
nach seinem Vertragsende beim
Fußball-Bundesligisten FSV Mainz
05 kritisch über Trainer Thomas Tuchel geäußert. „Er ist ein
schwieriger Typ. Und mit dieser
Meinung stehe ich definitiv nicht
alleine da“, sagte der 33-Jährige in
einem Interview mit dem Magazin
11Freunde: „Er hat seine elf Spieler, mit denen er intensiv arbeitet.
Wer immer ‚Ja‘ sagt, bekommt mit
ihm keine Probleme. Er mag keine
Spieler, die Dinge infrage stellen
oder ihre Meinung sagen. Er hat
seine Lieblingsspieler, die sich gut
angepasst haben, so ist es bei mir
jedenfalls rübergekommen.“
Mainz könnte im
Abstiegskampf landen
Zudem haderte Klasnic trotz dauerhafter Verletzungsprobleme mit seiner Reservistenrolle in der vergangenen Saison. „Das war sicherlich
alles andere als optimal. Trotzdem
hat es viele Wochen gegeben, in denen ich topfit war. Aber jeder weiß:
Spielt die Mannschaft gut, gibt es
für den Trainer kaum Gründe, etwas zu ändern“, sagte er. „Dennoch
hätte ich mir gewünscht, wenigstens ab und zu eine echte Chance
zu bekommen, wenigstens ein paar
Ivan Klasnic hat eine ziemlich eindeutige Meinung von seinem Ex-Coach Thomas
Tuchel. Besonders gut ist die aber nicht.
Foto: firo
Mal eine halbe Stunde Spielzeit.
Schließlich lief nicht immer alles
rund auf dem Platz, in schwierigen
Phasen hätte ich der Mannschaft sicherlich helfen können.“
In der kommenden Saison droht
den Mainzer laut Klasnic zudem
der Abstiegskampf. „Sie werden
es sehr, sehr schwer haben. Dass
Adam (Szalai, d. Red.) zu Schalke
gewechselt ist, trifft die Mainzer
knüppelhart. Ihn adäquat zu ersetzen, ist praktisch unmöglich.
Das ist eine gefährliche Situation“,
sagte der 34-malige kroatische
Nationalspieler.
Im September hatten die Rheinhessen den damals vereinslosen
Klasnic zurück in die Bundesliga
geholt. In der abgelaufenen Spielzeit kam der Angreifer aber nur
zu drei Einsätzen für die Mainzer
und erzielte einen Treffer. Den
zum Saisonende ausgelaufenen
Einjahres-Vertrag hatte der FSV
nicht verlängert. Zuvor hatte
Klasnic in Deutschland von 1997
bis 2001 beim FC St. Pauli und
von 2001 bis 2008 bei Werder
Bremen unter Vertrag gestanden.
Mit Werder feierte er 2004 das
Double.
13
VfL Bochum
Nr. 55-2013
Routinier Heiko Butscher weist den Weg in den grauen Alltag
Freude, Spaß und Ernsthaftigkeit werden verlangt
Bochum (RS).
ls wäre er nie weg gewesen:
Heiko Butscher ist schon ein
Bochumer Urgestein, obwohl
er zwischen 2005 und 2007 nur
zwei Jahre das VfL–Trikot getragen hat. Aber es gibt Typen, die
muss man einfach mögen und
vielleicht hat Butscher ja auch den
Durchbruch in die Bochumer Herzen geschafft, weil er neben guten
Leistungen auf dem Rasen auf einer Stadionfete auch mal in ein
Spottlied über einen großen Nachbarn einstimmte. Butscher: „Die
Strafe, die mir der Verein dafür
offiziell aufgebrummt hat, musste
ich nie bezahlen.“
A
strahlung voran, als würde ihn
die Schinderei überhaupt nicht
tangieren.
Senioren-WG mit
Marcel Maltritz
Bochum und Butscher, das passt.
Und im Trainingslager in
Willingen brauchte er
nicht lange überlegen,
wer denn für ihn der
ideale Zimmermitbewohner sei. Mit
Marcel Maltritz,
Über den VfL Bochum
berichtet Günther Pohl
Mittlerweile ist Butscher 32 Jahre alt, war sieben Jahre weg und
stellte bei seiner Rückkehr überraschend fest: „Beim Funktionspersonal und auf der Geschäftsstelle
hat es kaum Veränderungen gegeben. Mir imponiert es einfach, dass
viele Mitarbeiter von damals auch
die Mitarbeiter von heute sind.
Das ist im Profifußball längst nicht
mehr selbstverständlich.“
Kein Wunder, dass sich der Abwehrspieler mit bayerischen Wurzeln auf Anhieb heimisch fühlte.
„Es war so, als ob ich nach Hause
komme.“ Der Kontakt zu Bochum
ist ohnehin nie abgerissen, denn
schließlich kommt seine Ehefrau
hierher und seine Schwiegereltern
leben in Höntrop. Butscher fand es
„eigentlich logisch, dass sich der
Kreis einmal schließt.“
Man braucht kein Prophet zu
sein, um zu ahnen, dass Butscher
auf Anhieb in den noch zu bildenden Mannschaftsrat einziehen
wird. Genau so sicher ist es, dass
„Butsche“, wie ihn die Fans seit
damals nennen, seinen Stammplatz im Team – sofern er fit bleibt
– sicher hat. Ob in der Innenverteidigung oder als Linksverteidiger
und wenn Not am Mann ist, auf
der „Sechs“. An seiner Fitness und
Leistungsfähigkeit hat der 32-Jährige in der Vorbereitung keinen
Zweifel gelassen. Schon bevor das
erste Training absolviert wurde,
versprach er selbstbewusst: „Da
kommt kein alter Mann zurück.“
Und so lief er auch beim gefürchteten Pyramidenlauf mit einer Aus-
mit dem ihn auch eine
lange Golf-Freundschaft
verbindet, bildete er
die „Seniorenresidenz“.
Butscher: „Wir sorgen
für die Routine, wir haben viele junge Spieler
mit großem Potenzial.
Jetzt müssen wir daraus
die richtige Mischung
finden.“
Dass die bisherigen
Testspiele die Fans noch
nicht überzeugten, ist
für Butscher nur eine
Randnotiz: „Ich habe in
meiner Karriere schon
einmal in der Sommervorbereitung mit meinem Team
alle Tests spektakulär gewonnen und dann ging das
erste Meisterschaftsspiel
gleich in die Hose.“
Und so mag Butscher
auch erst die Möglichkeiten seines neuen Teams einschätzen,
wenn die ersten drei, vier Pflichtspiele absolviert sind. Bis dahin
erwartet er von seinen Teamkollegen das, was auch für ihn wichtig
ist: „Dass wir jede Trainingseinheit
mit der nötigen Ernsthaftigkeit bestreiten. Allerdings sollte da auch
eine gehörige Portion Spaß und
Freude dabei sein.“ Im Hinterkopf
hat Butscher nämlich durchaus
noch Ziele. „Da, wo der VfL in den
letzten zwei Jahren zuhause war,
gehört er definitiv nicht hin. Ich
bin in den letzten sieben Jahren viel herumgekommen,
der VfL hat außerhalb
des Reviers einen
sehr guten Ruf
und betrachtet
man die ewige ErstligaTa b e l l e ,
dann steht der VfL
gar nicht so schlecht da.“
Weil Butscher auch die Verbesserungen in der Infrastruktur sieht
(„Hier ist mittlerweile alles top geworden“) will er sich vielleicht einen letzten großen Traum als Profifußballer erfüllen. „Einmal noch
aufsteigen in die erste Liga, dann
würde ich auch noch einmal singen und die Strafe bezahlen.“
Im Moment sucht Butscher noch
eine langfristige Bleibe für seine
Familie. Was bedeutet, dass nicht
Leutkirch im Allgäu seine spätere
Heimat sein wird, sondern der
Pott.
Für Peter Neururer übrigens ist
Butscher sein absoluter Wunschspieler. „Er ist ein Defensiv-Allrounder, der sehr zweikampf- und
kopfballstark ist und ein absoluter
Vollprofi, der stets mit gutem Beispiel voran geht. Außerdem kennt
er die Stadt und den VfL und weiß,
worauf es im Ruhrpott ankommt.“
48 Spiele in der ersten und zweiten Liga hat der so gut wie nie verletzte Abwehrspieler damals für
den VfL bestritten und man kann
darauf wetten, dass beim Auftakt
in Berlin garantiert die 49. Partie
dazu kommt. Butscher: „Ich bin
optimistisch, was die kommende
Spielzeit angeht. Wir werden die
VfL-Fans garantiert nicht wieder
zittern lassen.“
VfL Bochum
14
Nr. 55 -2013
InTeam
Im fünften Testspiel gab es für den VfL
Bochum am späten Samstagnachmittag im rewirpowerSTADION die erste
Niederlage. Vor rund 5.000 Zuschauern
unterlag das Team von Peter Neururer
dem Champions-League-Teilnehmer
Bayer Leverkusen unglücklich mit 0:2
(0:2). Gonzalo Castro (23.) und Stefan
Kießling (40.) nutzten zwei Fehler vor
der Pause zum schmeichelhaften Erfolg
für die Werkself.
So spielte der VfL:
1. Halbzeit: Luthe – Gyamerah, Maltritz,
Acquistapace, Bastians – Tasaka, Tiffert,
Jungwirth, Cwielong – Sukuta-Pasu,
Aydin.
2. Halbzeit: Luthe – Rothenbach, Fabian, Eyjolfsson, Holthaus – Latza – Freier,
Bulut, Morabit, Chaftar – Engelbrecht.
habe ich lange nicht mehr erlebt. Wenn
er gesund bleibt, hat er eine große Zukunft. Er ist ein herausragendes Talent.“
Peter Neururer war von der Leistung
seines Teams sichtlich angetan.„Ich
habe eine sehr gute erste Halbzeit
gesehen, mit vielen gut herausgespielten Großchancen für uns. Die Tore
von Leverkusen zeigen, warum die in
der Champions League spielen. Sie
haben unsere beiden einzigen Fehler
gnadenlos ausgenutzt.“ Abschließend
fügte er hinzu:„Von der Ordnung her
und vom Spiel nach vorne war es eine
tadellose Leistung.“
Der achte externe Neuzugang des
VfL steht fest. Am Samstagvormittag
unterzeichnete Danny Latza einen
Zweijahresvertrag beim VfL und
spielte am späten Nachmittag schon
mit der Rückennummer 18, die bis
letzten Sonntag noch Leon Goretzka
getragen hat. Der gebürtige Gelsenkirchener war 2008 gemeinsam mit
Florian Jungwirth und Richard SukutaPasu U19-Europameister. Latza, der
eigentlich zum MSV Duisburg wollte,
kommt ablösefrei vom Regionalligsiten SV Darmstadt 98 an die Castroper Straße.
Leon Goretzka ist weg, ein neues
Talent ist da. Nach dreimonatiger
Heiko Butscher durfte am Samstag
nur von der rewirpowerLOUNGE aus
zuschauen. Am Vormittag hatte er
einen Zweikampf mit Slawo Freier
bestritten, dabei einen Schlag auf die
Achillessehne bekommen und wurde
vom Trainer geschont. Butscher:„Es
ist nichts Dramatisches. Am Mittwoch
gegen Enschede bin ich wieder mit von
der Partie.“
Jung-Angreifer Joel Reinholz fehlte
aus einem anderen Grund im Kader.
Das Trainerteam hatte ihn für seine
Abiturfeier freigestellt.
So schnell kann es gehen. Gerade noch in Duisburg streift Danny Latza zukünftig das
Trikot des VfL Bochum über. Immerhin, die Vereinsfarben haben sich nicht verändert.
Foto: firo
Verletzungspause (Schambeinentzündung) feierte Jan Gyamerah ein
verheißungsvolles Debüt bei den
Profis. Der 18-Jährige, der noch bei den
A-Junioren spielen könnte, begeisterte
auf der rechten Abwehrseite und darf
sich jetzt schon Hoffnungen machen,
beim Start in knapp zwei Wochen
zumindest zum 18er-Kader zu gehören.
Peter Neururer jedenfalls zeigte sich
begeistert.„Sein Auftritt war die eigentlich Sensation. So ein Profi-Debüt
Warum Richard Sukuta-Pasu doch lieber Fußballer statt Rapper geworden ist
Positive Energie auf andere übertragen
Bochum (RS). Auch wenn Medienvertreter unter permanentem
Zeitdruck stehen, einem Richard
Sukuta-Pasu kann man einfach
nicht böse sein. Gleich zweimal erschien der U19-Europameister im
Trainingslager im sauerländischen
Willingen nicht zum Interviewtermin mit RevierSport. Als es dann
endlich beim dritten Anlauf funktionierte, da kam mit einem ent-
waffnenden Lächeln eine ehrliche
Entschuldigung über seine Lippen.
„Ich war kaputt und habe einfach
verschlafen.“
Eigentlich mag der Angreifer
Trainingslager überhaupt nicht.
Sie sind für ihn ein notwendiges
Übel. Sukuta-Pasu: „Ziel so eines
Trainingslagers ist es doch, alles
aus seinem Körper herauszuholen.
Wenn ich das tue, darf sich doch
keiner wundern, wenn ich abends
kaputt ins Bett falle.“
Stellt sich die Frage, warum er
sich überhaupt so einen körperlich
anstrengenden Beruf ausgesucht
hat, schließlich hätte es mit seiner
musikalischen Einlage bei seiner
Vorstellung innerhalb der Mannschaft auch zu einer Rapper-Karriere gereicht. „Richy“ erklärt mit
einem Grinsen: „Die Rapper-Karriere mache ich schon nebenbei.“
Und dann verrät er seine Philosophie. „Ohne Lachen geht es nicht.
Ich bin ein positiver Mensch und
versuche meine positive Energie
auch anderen zu vermitteln, denn
ich denke, wenn man etwas anpackt, dann muss man es mit Freude machen, sonst gelingt es nicht.“
Bei Ausdauerläufen hört für ihn
der Spaß allerdings unverzüglich
auf. „Es ist einfach zum kotzen,
dass man in der Vorbereitung im-
Den Ausgleich zum Fußball findet Richard Sukuta-Pasu in der Musik. Als Rapper ist der
Angreifer gar nicht so schlecht.
Foto: firo
mer laufen muss.“
Noch wartet der Angreifer auf
seinen ersten Treffer im VfLTrikot, schließlich waren es auch
seine zwölf Tore bei Sturm Graz,
die den VfL haben aufmerksam
werden lassen. Doch Sukuta-Pasu
verspricht Besserung und betont:
„Ich freue mich total auf die neue
Herausforderung in Bochum.“
er
unt836
kets4 951
Tic 023
12. JULI 2013
rewirpowerLOUNGE BOCHUM
19:00 UHR
EINLASS
20:00 UHR
BEGRÜSSUNG
22:00 UHR
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0:30 UHR
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2. Bundesliga
16
1. FC Köln: Krawalle beim Testspiel gegen den SV Ried
Termine
Die Deutsche Fußball-Liga hat die zeitgenauen Ansetzungen der Spieltage
drei bis sieben veröffentlicht.
3. Spieltag
Freitag, 9. August, 18.30 Uhr:
Fortuna Düsseldorf - 1860 München
FSV Frankfurt - VfL Bochum
Dynamo Dresden - 1. FC Union Berlin
Samstag, 10. August, 13 Uhr:
SC Paderborn - 1. FC Köln
FC Ingolstadt - Karlsruher SC
Sonntag, 11. August, 13.30 Uhr:
FC St. Pauli - Arminia Bielefeld
SV Sandhausen - Energie Cottbus
Erzgebirge Aue - VfR Aalen
Montag, 12. August, 20.15 Uhr:
Greuther Fürth - 1. FC Kaiserslautern
4. Spieltag
Freitag, 16. August, 18.30 Uhr:
VfL Bochum - FC St. Pauli
Karlsruher SC - SpVgg Greuther Fürth
Arminia Bielefeld - SC Paderborn
Samstag, 17. August, 13 Uhr:
1. FC Kaiserslautern - Erzgebirge Aue
1. FC Köln - SV Sandhausen
Sonntag, 18. August, 13.30 Uhr:
1860 München - FC Ingolstadt
Energie Cottbus - VfR Aalen
Dynamo Dresden - FSV Frankfurt
Montag, 19. August, 20.15 Uhr:
1. FC Union Berlin - Fortuna Düsseldorf
5. Spieltag
Freitag, 23. August, 18.30 Uhr:
SV Sandhausen - Karlsruher SC
FC Ingolstadt - Arminia Bielefeld
Erzgebirge Aue - Energie Cottbus
Samstag, 24. August, 13 Uhr:
SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Köln
VfR Aalen - 1. FC Kaiserslautern
Sonntag, 25. August, 13.30 Uhr:
Fortuna Düsseldorf - VfL Bochum
FSV Frankfurt - 1. FC Union Berlin
SC Paderborn - 1860 München
Montag, 26. August, 20.15 Uhr:
FC St. Pauli - Dynamo Dresden
6. Spieltag
Freitag, 30. August, 18.30 Uhr:
FSV Frankfurt - SpVgg Greuther Fürth
1860 München - SV Sandhausen
Arminia Bielefeld - Fortuna Düsseldorf
Samstag, 31. August, 13 Uhr:
1. FC Union Berlin - FC St. Pauli
VfL Bochum - SC Paderborn
Sonntag, 1. September, 13.30 Uhr:
1. FC Köln - Erzgebirge Aue
Dynamo Dresden - FC Ingolstadt
Karlsruher SC - VfR Aalen
Montag, 2. September, 20.15 Uhr:
1. FC Kaiserslautern - Energie Cottbus
7. Spieltag
Freitag, 13. September, 18.30 Uhr:
VfR Aalen - 1860 München
SC Paderborn - Karlsruher SC
Erzgebirge Aue - Arminia Bielefeld
Samstag, 14. September, 13 Uhr:
FC St. Pauli - FSV Frankfurt
SV Sandhausen - 1. FC Kaiserslautern
Sonntag, 15. September, 13.30 Uhr:
Fortuna Düsseldorf - Dynamo Dresden
SpVgg Greuther Fürth - VfL Bochum
FC Ingolstadt - 1. FC Union Berlin
Montag, 16. September, 20.15 Uhr:
Energie Cottbus - 1. FC Köln
Nr. 55 -2013
Hooligans gehen auf Kölner los
Köln (RS/sid).
eim Testspiel des FußballZweitligisten 1. FC Köln am
Samstag gegen den österreichischen Bundesligisten SV Ried
(3:3) in Wilmsdorf ist es zu Krawallen gekommen. „Es ist schade,
dass unser Test von der Randale
überschattet wurde, zumal das
Spiel selbst friedlich und freundschaftlich abgelaufen ist. Gewalt
hat im Fußball überhaupt nichts
verloren“, sagte der österreichische FC-Trainer Peter Stöger
dem Express. Die Rheinländer halten zurzeit ihr Trainingslager in
Windischgarsten ab.
B
Erst Einsatz von Tränengas konnte
dem Treiben ein Ende bereiten
Für den FC trafen Thomas Bröker, Dominic Maroh und Kacper
Przybylko. Neu-Coach Stöger bilanzierte: „Wir haben gut begonnen, sind verdient in Führung gegangen, um dann in 15 Minuten
gleich drei Gegentore hinnehmen
zu müssen. Das waren individuelle Fehler, die mir natürlich nicht
gefallen haben. Die zweite Hälfte
war dann sehr okay, die Mannschaft hat Moral gezeigt und Charakter bewiesen.“ Stöger ließ die
Mannschaft, wie bereits bei den
Testspielen gegen Troisdorf (6:0)
Peter Stöger war enttäuscht, dass der Sport beim Testspiel in den Hintergrund geriet.
Foto: firo
und Münster (2:2), mit seinem favorisierten 4-3-3-System beginnen. Neuzugang Maurice Exslager
vom MSV Duisburg kam erstmals
für den 1. FC Köln zum Einsatz.
Er bildete zusammen mit Thomas
Bröker und Maxi Thiel die Angriffsreihe des FC. Younster Yannick Gerhardt startete neben Mato
Jajalo im zentralen Mittelfeld.
Leider gab es auch negative
Randerscheinungen bei der Partie,
denn offenbar nutzten Anhänger
des SV Ried die Plattform, um auf
Fans der Kölner loszugehen. Erst
der Einsatz von Tränengas konnte dem Treiben ein Ende bereiten.
FC-Fansprecher Rainer Mendel:
„Glücklicherweise gab es keine
Verletzten.“
Kurz notiert
Düsseldorf: Benschop
Bundesliga-Absteiger Fortuna
Düsseldorf hat sich die Dienste des
niederländischen Stürmers Charlison
Benschop gesichert. Der 23-Jährige
kommt für ein Jahr auf Leihbasis vom
französischen Erstliga-Absteiger Stade
Brest, die Fortuna besitzt zudem eine
Kaufoption.„Er ist ein robuster Spieler,
der in der Lage ist, die Bälle mit dem
Rücken zum Tor zu behaupten“, sagte
Trainer Mike Büskens.
Frankfurt: Schlicke
Ex-MSV Verteidiger Björn Schlicke ist
auch weiterhin Kapitän des FußballZweitligisten FSV Frankfurt. Das entschied Cheftrainer Benno Möhlmann,
nachdem die Spieler den Mannschaftsrat aus Torhüter Patric Klandt, Michael
Görlitz, Manuel Konrad und Alexander
Huber gewählt hatten. Klandt bleibt
zudem Schlickes Stellvertreter.
Dresden: Pellatz
Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden
hat den zehnten Neuzugang für die
kommende Saison verpflichtet. Die
Sachsen sicherten sich die Dienste des
Torhüters Nico Pellatz, der ablösefrei
vom niederländischen Zweitligisten
Sparta Rotterdam kommt und bei Dynamo einen Zweijahresvertrag erhielt.
Der 26-Jährige hat vor seiner Zeit in
Rotterdam unter anderem bei Hertha
BSC und Werder Bremen unter Vertrag
gestanden.„Aufgrund der Tatsache,
dass Florian Fromlowitz den Verein
unbedingt verlassen will, mussten wir
auf der Torhüterposition handeln. Wir
glauben, dass wir mit Nico einen konkurrenzfähigen Torwart verpflichten
konnten“, sagte Dynamos Sportlicher
Leiter Steffen Menze.
Sandhausen: Riemann
Fußball-Zweitligist SV Sandhausen hat
sich die Dienste von Torhüter Manuel
Riemann gesichert. Der 24-Jährige
wechselt vom Drittligisten VfL Osnabrück zu den Kraichgauern und wird
mit Marco Knaller und Nachwuchskeeper Michael Hiegl um den Posten
im Tor kämpfen. Riemann erreichte
2007 als 18-Jähriger bundesweite
Berühmtheit, als er in der ersten Runde
des DFB-Pokals für Wacker Burghausen
gegen Bayern München zwei Elfmeter
parierte und selbst gegen Oliver Kahn
traf. Burghausen schied allerdings
trotzdem aus.
1860: Makos
Fußball-Zweitligist 1860 München
hat den Vertrag mit dem 26-jährigen
Mittelfeldspieler Grigoris Makos mit
sofortiger Wirkung aufgelöst. Der Grie-
Ex-Zebra Björn Schlicke bleibt Kapitän
des FSV Frankfurt.
Foto: firo
che wechselt zum zypriotischen VizeMeister Anorthosis Famagusta. Über
die Ablösemodalitäten haben beide
Vereine Stillschweigen vereinbart. Der
griechische Nationalspieler war nach
der Europameisterschaft 2012 von AEK
Athen zu den Löwen gewechselt, konnte die Erwartungen aber nicht erfüllen.
17
MSV Duisburg
Nr. 55-2013
Schalke und der BVB helfen in letzter Sekunde
Fans zwiegespalten
Udo Kirmse mag gar nicht hinsehen, wenn am Montag die Entscheidung vom DFB
kommt.
Foto: firo
3. Liga oder Oberliga, wohin führt der Weg?
Der Tag der Entscheidung
Duisburg (RS).
icht mehr lange. Irgendwann
an diesem Montag wird sich
die Zukunft des MSV Duisburg entscheiden. Dann ist in
puncto Warten wirklich Schicht im
Schacht. Denn: „Der Zulassungsbeschwerdeausschuss wird am
Montag eine Entscheidung treffen“, teilte DFB-Mediendirektor
Ralf Köttker am Freitagnachmittag mit.
N
Über den MSV Duisburg
berichtet Kristina Steffens
Bis zum Schluss haben die Verantwortlichen um den Vorstandsvorsitzenden Udo Kirmse und
Aufsichtsratschef Jürgen Marbach
an den Papieren für die Lizenz
gefeilt und hierfür wirklich jeden
Strohhalm ergriffen (siehe Artikel
rechts). Seit sie am Freitag, 15.30
Uhr, die Unterlagen vollständig
und fristgerecht eingereicht haben, können jetzt auch sie nur
noch Däumchen drehen. Die Entscheidung des DFB ist in keinster
Weise mehr zu beeinflussen.
Dementsprechend unruhig dürfte die Nacht bei allen MSVlern,
ob Verantwortliche, Spieler, Mitarbeiter, Fans gewesen sein. Das
Urteil des DFB ist richtungsweisend. Wie es lauten wird, ist völlig
offen. Zwar ist man in Duisburg
verhalten optimistisch, doch eine
wirkliche Prognose mag nach den
Vorfällen in der Vergangenheit
niemand mehr abgeben.
Die Hoffnung ist groß, dass das
Urteil positiv ausfallen wird, denn
ein Verbleib im Profifußball ist für
die Meidericher überlebenswichtig. Mit dem Schuldenschnitt von
80 Prozent hätten die Duisburger
keine großen finanziellen Probleme mehr. Und auch wenn die
Fernsehgelder knapp sind, es gibt
etwas in die Kasse und aufgrund
seines Namens sollte der MSV für
die Medien immer noch interessant sein. Ebenso haben Sponsoren signalisiert, dass sie weiter
an der Seite des Klubs stehen werden und die Stadtwerke Duisburg
sind dem Verein sogar soweit entgegen gekommen, dass dieser aus
dem Vertrag für das Trikotsponsoring jederzeit raus kommt, sofern
ein besseres Angebot vorliegen
sollte.
Lizenzentzug = Oberliga
und Insolvenz
Finanziell ist in den letzten zwei
Wochen seit der Urteilsverkündung vom Ständigen Schiedsgericht, dass der MSV die Lizenz
für die zweite Liga definitiv nicht
erhält, eine gute Basis für die Zukunft gelegt worden. Sportlich ist
das eine andere Frage (siehe Artikel Seite 19), wenn die Zebras die
Saison jedoch überstehen, wäre
auch diese Aufgabe lösbar.
Für den Fall, dass der DFB Duisburg die Teilnahme an der 3.
Liga verweigert, wäre das der
Untergang.
Sportlich
würden
die Zebras dann nämlich in die
Oberliga absteigen, wie Kirmse
bereits am 20 Juni zu verstehen
gab. Von der Fußball-Bildfläche
wäre der MSV Duisburg damit so
gut wie verschwunden. Und aus
der Fünftklassigkeit noch einmal
raus zu kommen, dürfte ganz,
ganz schwer sein. Zumal mit dem
Zwangsabstieg auch die Insolvenz
besiegelt wäre. Für Sponsoren ist
der MSV dann nur noch ein Verein unter vielen und wie die Unterstützer-Landschaft in Duisburg
aussieht, ist hinlänglich bekannt.
Immerhin, so sah es zumindest in
den letzten Wochen aus, kann Duisburg auf die Unterstützung seiner Anhängerschaft setzen. Doch
die hofft jetzt erst einmal auf ein
erstes Saisonspiel gegen Heidenheim am 20. Juli.
Duisburg/Gelsenkirchen
(RS).
Damit der DFB am Montag eine
positive Entscheidung in Sachen
Lizenz für die 3. Liga fällt, hat der
MSV Duisburg am Ende alle Register gezogen. Als Bittsteller sind
die Verantwortlichen am Freitag
vor die Reviernachbarn getreten
und haben um eine Finanzspritze gebeten. Und sowohl Schalke
04 als auch Borussia Dortmund
haben die Bitte erhört und den
Zebras mit einer Geldspritze ausgeholfen. Für Schalke war es fast
eine Selbstverständlichkeit, dem
Reviernachbarn in letzter Sekunde in puncto finanzieller Unterdeckung des Etats noch unter die
Arme zu greifen. „Der MSV ist ein
alter und namhafter Klub aus der
Region. Es wäre doch sehr schade,
wenn dieser in der Bedeutungslosigkeit versinken würde“, erklärte
Clemens Tönnies gegenüber wdr.
de.
In welcher Höhe die Unterstützung ausfällt, wollten die Helfer
nicht verraten. Im Gespräch sind
250.000 Euro, die Tönnies zumindest in sofern bestätigte, dass er
von einem sechsstelligen Betrag
sprach. Der S04-Aufsichtsratsvorsitzende betonte, dass es sich nicht
um ein Geschenk an die Zebras
handle. Wenn sich der Verein finanziell wieder erholt habe, „werden wir dann noch sehen, wie wir
das verrechnen werden.“
Im Internet wurde Schalkes Unterstützung heiß diskutiert. Die
meisten Kommentare waren positiv und es wurde sich bei Schalke
bedankt. Doch es gibt auch durchaus Kritiker, die lieber die fünfte
Liga oder sogar die Kreisliga in
Kauf nehmen, als sich von den Königsblauen helfen zu lassen. Hier
ein paar Beispiele:
Timo Allhoff: Eigentlich brauchen
wir Schalker ja jeden Cent selbst, aber
trotzdem starke Aktion!
Kevin Laubeh: Der Fußball im Revier
ist einzigartig.
Matthias Freutel: Da würde ich eher
in die Kreisliga gehen als von denen
kohle zu nehmen
Martin Unshelm: dann lieber Neuanfang in Liga 5 als auf dem Strich zu
gehen...
facebook - Rettet den MSV
Dirk Langusch: Ich finde es unglaublich von S04. Echt genial. Wenn mir das
vor 20 Jahren einer gesagt hätte, den
hätte ich einweisen lassen.
Katja Bollmann: Applaus von ner
Schwarzgelben.
Peter Langfeldt: Danke Schalke. Ich
wußte immer das Schalke ein Herz hat.
Blau und Weiß muß doch zusammen
halten
Martin Minks: Jetzt hat schalke
50.250.000 Euro Schulden nur wegen
uns. Danke.
Marc Weller: Geht mir weg mit dem
Gesindel. Deren Hilfe will ich nicht. Das
ist erniedrigend. Danke Hellmich und
Co, dass es einmal so weit kommen
konnte.
Komische Vogel: Ganz einfach nur
ein Danke! S04 Fan muss ich trotzdem
nicht werden... grosse Geste!
reviersport.de
slash: Wenn man mit dem Rücken zur
Wand steht, verbündet man sich auch
mit dem Feind, nicht wahr ihr weiß blau
Gestreiften ;-)
facebook - RevierSport:
Marcel Maaß: Klasse Sache, so mag
ich mein Schalke! Glück auf, und beste
Genesungswünsche an den MSV! Hoffentlich sieht man sich bald mal wieder
im Pokalfinale!
Zebra 67: Wenn´s so ist, danke Schalke
o4, ist echt ne nette Geste von euch.
Der Pott lebt!
Solidarität unter Revierklubs: Schon bei der Fan-Demo im Juni waren Schalker mit
dabei.
Foto: firo
MSV Duisburg/3. Liga
18
Nr. 55 -2013
Der MSV Duisburg wird es in der 3. Liga schwer haben
Mission impossible
Duisburg (RS).
ehnlichst erwartet Ivica Grlic die Entscheidung des DFB.
Denn erst, wenn der Verband ein Urteil gefällt hat, kann
der Sportdirektor seine Arbeit
vollenden.
S
Neuer Trainer steht vor einer
fast unlösbaren Aufgabe
Zwar hat der 38-Jährige auch
schon in den letzten Tagen und
Wochen ununterbrochen am Kader gefeilt, doch konnte er nirgends Vollzug melden. Verträge
unterschreiben zu lassen, wenn
die sportliche Zukunft noch nicht
geklärt ist, ist sinnlos, da diese gegebenenfalls schneller Geschichte
sind, als sie unterzeichnet waren.
Zumal der Verbleib einiger Spieler auch vom Verbleib Kosta Runjaics abhängig war. Doch auch der
Trainer konnte und wollte keinen
Kontrakt unterzeichnen und hat
schließlich sogar das Handtuch
geworfen, sodass Grlic auch in Sachen Linienchef wieder von vorne
anfangen musste.
Dass der Sportliche Leiter nicht
schon mit potenziellen Kandidaten gesprochen hat, davon ist
auszugehen. Nur gilt auch hier:
Ein Vertrag kommt erst zu Stan-
Ein derartiges geschäftiges Triben hat man lange nicht mehr auf dem Trainingsplatz
des MSV Duisburg gesehen. Schon in dieser Woche könnte es an der Westender Straße
wieder voller werden.
Foto: firo
de, wenn die Ligenzugehörigkeit
geklärt ist. Im Gespräch waren
zuletzt Karsten Baumann, der
bis April bei Erzgebirge Aue das
Sagen auf dem Platz hatte und
Stephan Schmidt, der seit seiner
Entlassung in Paderborn im Mai
arbeitslos ist.
Wer auch immer den Job übernehmen wird – und die Rede ist von
der 3. Liga – hat eine ganz schwere
Aufgabe zu bewältigen. Denn dass
VfL Osnabrück
Kurz notiert
Brauer weiter ein Thema
Osnabrück (RS). Beim VfL Osnabrück geben sich die Testspieler
derzeit nahezu täglich die Klinke
in die Hand. Einer der an der Bremer Brücke auch schon vorspielte,
ist Timo Brauer.
Der 23-Jahre alte defensive Mittelfeldspieler, der auch auf der
rechten Abwehrseite eingesetzt
werden kann, ist seit dem 30. Juni
ohne gültiges Arbeitspapier. Zuletzt stand der gebürtige Essener
bei Alemannia Aachen unter Vertrag, wohin er im Sommer zuvor
vom Regionalligisten Rot-Weiss
Essen gekommen war. Auf Osnabrück hätte Brauer richtig Bock:
„Das ist ein geiler Traditionsklub. Vergleichbar mit Essen oder
Aachen.“
Bleibt nur die Frage, ob Brauers
Qualitäten auch VfL-Trainer Maik
Walpurgis vollends überzeugen:
„Timo hat sich im Training von einer guten Seite gezeigt. Ich weiß,
was er drauf hat. Aber wir wissen
noch nicht, was wir machen.“ Deshalb erbittet sich der Coach noch
ein wenig Zeit. „Ich denke, dass
eine Entscheidung erst nach dem
Wochenende fallen wird“, sagt der
Fußballlehrer, dessen Mannschaft
am Freitagabend dem dänischen
Traditionsklub Bröndby Kopenhagen ein 1:1-Remis abtrotzte.
kw
der MSV sportlich sozusagen außer Konkurrenz ist, dürfte jedem,
der sich auch nur ein bisschen im
Fußball auskennt, klar sein. Es
sind keine zwei Wochen mehr, da
würde das erste Saisonspiel gegen
den 1. FC Heidenheim (Samstag,
20. Juli) stattfinden. Eine Mannschaft, die dann auflaufen könnte,
gibt es noch nicht.
Und selbst wenn zu Wochenbeginn die meisten Unterschrif-
ten da sein sollten, ist es für den
neuen Coach nahezu unmöglich,
aus diesen einzelnen Spielern in
der Kürze der Zeit eine Mannschaft zu formen. Und die dann
auch noch so fit zu kriegen, dass
sie sich dem Gegner über 90 Minuten in den Weg stellen, geschweigen denn das Spiel selbst machen
kann, grenzt schon an ein Ding der
Unmöglichkeit.
Eigentlich sollten die Zebras im
Moment im Trainingslager in Fulpmes (Stubaital) sein. Abgesagt
ist das noch nicht, der Verein hat
es erst einmal verschoben. Dieses
anzutreten dürfte ein zweischneidiges Schwert sein. Auf der einen
Seite geht es darum, die Mannschaft so schnell wie nur möglich
auf Drittliga-Niveau zu bringen,
wofür man jeden Trainingstag
gebrauchen kann und wo durch
An- und Abreise wichtige Trainingseinheiten verloren gehen.
Auf der anderen Seite könnte der
MSV weg von der Heimat ruhiger
Arbeiten, denn dass das öffentliche
Interesse in der nächsten Zeit abnehmen wird, davon ist kaum auszugehen. Doch ehe die Duisburger
überhaupt über eine Trainingslager nachdenken können, muss
der DFB seine Entscheidung gefällt
haben.
Leipzig: Nationalspieler
Aufsteiger RB Leipzig hat sich die Dienste gleich zweier Jungnationalspieler
gesichert. Aus Dänemark kommt
Yussuf Poulsen, der im Januar diesen
Jahres gegen Mexiko sein erstes ALänderspiel absolvierte. Der 19-jährige
Angreifer, der vom dänischen Zweitligisten Lyngby BK zu den Sachsen
wechselte war von zahlreichen Klubs
umworben worden. Das hat Poulsen
mit dem zweiten Neu-Leipziger gemeinsam. Der 18 Jahre alten Mittelfeldspieler Joshua Kimmich kommt vom
VfB Stuttgart und verständigte sich mit
Leipzig auf einen Vertrag bis 2015 plus
Option auf ein weiteres Jahr.
Leipzig: Rekord
Mit den zuletzt getätigten Transfers hat
RB Leipzig neue Rekorde in den jungen
Statistiken der 3. Liga aufgestellt. Schätzungen zufolge dürften die Sachsen
rund 1,3 Millionen Euro für Poulsen,
Kimmich uns Christos Papadimitriou
von AEK Athen gezahlt haben. Allein
für Poulsen blätterte der Aufsteiger offenbar 600.000 Euro auf den Tisch – der
bislang teuerste Transfer der Liga war
Florian Niederlechner, der dem 1. FC
Heidenheim 300.000 Euro wert war. Die
Transferausgaben der gesamten Liga
hatten in der vergangenen Saison noch
bei geschätzt 1 Million Euro gelegen.
Stammkeeper, absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit allerdings nur zwei
Regionalligaspiele. Sein Vertrag wurde
nicht verlängert.
19er-Staffel droht
Will mit aller Macht (und viel Geld) in die
Spitzengruppe vorstoßen: RB-Sportdirektor Ralf Rangnick
Foto: firo
Kickers: Soriano
Die Stuttgarter Kickers haben sich den
achten Zugang gesichert. Elia Soriano
kommt vom Karlsruher SC und unterschrieb einen Vertrag bis 2015. Der
24-jährige Stürmer soll den Abgang
des Torjägers Marco Grüttner zur
Reserve des Lokalrivalen VfB Stuttgart
kompensieren.
Kiel: Ein Bayer kommt
Holstein Kiel hat sich Verstärkung auf
der Torhüterposition eingekauft. Der
Aufsteiger verpflichtete mit Maximilian Riedmüller den dritten Torhüter
von Bayern München. Der 25-Jährige war in der U23 des deutschen
Rekordmeisters zu Drittligazeiten noch
Weil der MSV Duisburg noch immer
auf seine Lizenz wartet, ist auch die
Zukunft der 3. Liga noch unsicher.
Sollte der DFB den Duisburgern die
Erlaubnis erteilen, würde die 3. Liga
auf 19 Mannschaften zusammenschrumpfen. Denn die eigentlich als
Nachrücker vorgesehenen Absteiger
Babelsberg und Aachen konnten die
Anforderungen für eine Drittligalizenz
nicht erfüllen.
Burghausen: Colak
Zwei Wochen vor dem ersten Spieltag
hat Wacker Burghausen noch einmal
personell nachgelegt und Jure
Colak vom Regionalligisten Waldhof
Mannheim verpflichtet. Der 23-jährige Deutsch-Kroate ist gelernter
Innenverteidiger und kann neben
bereits über 100 Regionalligaspielen
auch auf sechs Einsätze in der Saison
2007/2008 für die kroatische U19Nationalmannschaft zurückblicken.
Bei den Bayern unterschrieb der 1,94
Meter große Colak einen Einjahresvertrag mit Option auf eine weitere
Saison.
Regionalliga
Nr. 55-2013
19
Der Hinrunden-Spielplan der Regionalliga-West-Saison 2013/2014
1. Spieltag
Samstag, 27. Juli, 14 Uhr:
FC Schalke 04 II - RW Oberhausen
Borussia M‘gladbach II - VfL Bochum II
SC Verl - Fortuna Düsseldorf II
Sportfreunde Lotte - SF Siegen
SC Fortuna Köln - Alemannia Aachen
1. FC Köln II - SC Wiedenbrück 2000
Rot-Weiss Essen - FC Viktoria Köln
SG Wattenscheid 09 - KFC Uerdingen
SV Lippstadt 08 - Bayer Leverkusen II
Spielfrei: SSVg. Velbert
2. Spieltag
Samstag, 3. August, 14 Uhr:
Alemannia Aachen - SC Verl
SSVg Velbert - SG Wattenscheid 09
Bayer Leverkusen II - 1. FC Köln II
FC Viktoria Köln - Sportfreunde Lotte
KFC Uerdingen - FC Schalke 04 II
SF Siegen - Borussia M‘gladbach II
Dienstag, 20. August:
RW Oberhausen - Fortuna Köln 19 Uhr
SC Wiedenbrück - Rot-Weiss Essen
D‘dorf II - Lippstadt beide 19.30 Uhr
Spielfrei: VfL Bochum II
3. Spieltag
Samstag, 10. August, 14 Uhr:
FC Schalke 04 II - SSVg Velbert
SV Lippstadt - Alemannia Aachen
Sportfreunde Lotte - SC Wiedenbrück
VfL Bochum II - SF Siegen
SC Verl - RW Oberhausen
Rot-Weiss Essen - Bayer Leverkusen II
Borussia M‘gladbach II - Viktoria Köln
SC Fortuna Köln - KFC Uerdingen
1. FC Köln II - Fortuna Düsseldorf II
Spielfrei: SG Wattenscheid 09
4. Spieltag
Samstag, 17. August, 14 Uhr:
RW Oberhausen - SV Lippstadt 08
SSVg Velbert - SC Fortuna Köln
Wiedenbrück - Borussia M‘gladbach II
Alemannia Aachen - 1. FC Köln II
FC Viktoria Köln - VfL Bochum II
Fortuna Düsseldorf II - Rot-Weiss Essen
KFC Uerdingen - SC Verl
SG Wattenscheid 09 - FC Schalke 04 II
Bayer Leverkusen II - SF Lotte
Spielfrei: Sportfreunde Siegen
5. Spieltag
Samstag, 24. August, 14 Uhr:
Rot-Weiss Essen - Alemannia Aachen
B. M‘gladbach II - B. Leverkusen II
Fortuna Köln - SG Wattenscheid 09
1. FC Köln II - RW Oberhausen
SF Siegen - FC Viktoria Köln
SV Lippstadt - KFC Uerdingen
SF Lotte - Fortuna Düsseldorf II
VfL Bochum II - SC Wiedenbrück
SC Verl - SSVg Velbert
Spielfrei: FC Schalke 04 II
6. Spieltag
Samstag, 31. August, 14 Uhr:
FC Schalke 04 II - SC Fortuna Köln
Alemannia Aachen - SF Lotte
KFC Uerdingen - 1. FC Köln II
SC Wiedenbrück - SF Siegen
RW Oberhausen - Rot-Weiss Essen
F. Düsseldorf II - B. M‘gladbach II
SG Wattenscheid 09 - SC Verl
Bayer Leverkusen II - VfL Bochum II
SSVg Velbert - SV Lippstadt
7. Spieltag
Samstag, 14. September, 14 Uhr:
Wenn Rot-Weiss Essen auf Viktoria Köln trifft, dann geht es immer heiß her. Die Topfavoriten auf die Meisterschaft treffen sich gleich
am 1. Spieltag der neuen Saison wieder.
Foto: Tillmann
SV Lippstadt 08 - SG Wattenscheid 09
Viktoria Köln - SC Wiedenbrück
B. M‘gladbach II - Alemannia Aachen
SF Siegen - Bayer Leverkusen II
Rot-Weiss Essen - KFC Uerdingen
Sportfreunde Lotte - RW Oberhausen
VfL Bochum II - Fortuna Düsseldorf II
1. FC Köln II - SSVg Velbert
SC Verl - FC Schalke 04 II
Spielfrei: Fortuna Köln
8. Spieltag
Samstag, 21. September 2013
FC Schalke 04 II - SV Lippstadt 08
Alemannia Aachen - VfL Bochum II
Oberhausen - Borussia M‘gladbach II
Fortuna Düsseldorf II - SF Siegen
SC Fortuna Köln - SC Verl
SSVg Velbert - Rot-Weiss Essen
SG Wattenscheid 09 - 1. FC Köln II
Bayer Leverkusen II - FC Viktoria Köln
KFC Uerdingen - Sportfreunde Lotte
Spielfrei: SC Wiedenbrück
9. Spieltag
Dienstag, 24. September, 19 Uhr:
SV Lippstadt 08 - SC Fortuna Köln
Viktoria Köln - Fortuna Düsseldorf II
1. FC Köln II - FC Schalke 04 II
B. M‘gladbach II - KFC Uerdingen
SF Siegen - Alemannia Aachen
Rot-Weiss Essen - SG Wattenscheid 09
Sportfreunde Lotte - SSVg Velbert
VfL Bochum II - RW Oberhausen
SC Wiedenbrück - Bayer Leverkusen II
Spielfrei: SC Verl
10. Spieltag
Samstag, 28. September, 14 Uhr:
SC Fortuna Köln - 1. FC Köln II
SSVg Velbert - Borussia M‘gladbach II
FC Schalke 04 II - Rot-Weiss Essen
Alemannia Aachen - Viktoria Köln
KFC Uerdingen - VfL Bochum II
SC Verl - SV Lippstadt 08
RW Oberhausen - SF Siegen
Fort. Düsseldorf II - SC Wiedenbrück
SG Wattenscheid 09 - SF Lotte
Spielfrei: Bayer Leverkusen II
11. Spieltag
1. Oktober, Dienstag, 19 Uhr:
SF Siegen - KFC Uerdingen
Viktoria Köln - RW Oberhausen
Rot-Weiss Essen - SC Fortuna Köln
Sportfreunde Lotte - FC Schalke 04 II
1. FC Köln II - SC Verl
SC Wiedenbrück - Alemannia Aachen
VfL Bochum II - SSVg Velbert
B. Leverkusen II - Fortuna Düsseldorf II
B. M‘gladbach II - SG Wattenscheid 09
Spielfrei: Fortuna Düsseldorf II
12. Spieltag
Samstag, 5. Oktober, 14 Uhr:
FC Schalke 04 II - B. M‘gladbach II
Alemannia Aachen - B. Leverkusen II
KFC Uerdingen - FC Viktoria Köln
SV Lippstadt 08 - 1. FC Köln II
RW Oberhausen - SC Wiedenbrück
SC Verl - Rot-Weiss Essen
SG Wattenscheid 09 - VfL Bochum II
SC Fortuna Köln - Sportfreunde Lotte
SSVg Velbert - SF Siegen
13. Spieltag
Samstag, 19. Oktober, 14 Uhr:
SF Siegen - SG Wattenscheid 09
FC Viktoria Köln - SSVg Velbert
Borussia M‘gladbach II - Fortuna Köln
Sportfreunde Lotte - SC Verl
Rot-Weiss Essen - SV Lippstadt 08
SC Wiedenbrück - KFC Uerdingen
VfL Bochum II - FC Schalke 04 II
Bayer Leverkusen II - RW Oberhausen
F. Düsseldorf II - Alemannia Aachen
Spielfrei: 1. FC Köln II
14. Spieltag
Samstag, 26. Oktober, 14 Uhr:
Oberhausen - Fortuna Düsseldorf II
SC Verl - Borussia M‘gladbach II
SG Wattenscheid 09 - Viktoria Köln
1. FC Köln II - Rot-Weiss Essen
SSVg Velbert - SC Wiedenbrück 2000
FC Schalke 04 II - SF Siegen
SC Fortuna Köln - VfL Bochum II
KFC Uerdingen - Bayer Leverkusen II
SV Lippstadt 08 - Sportfreunde Lotte
Spielfrei: Alemannia Aachen
15. Spieltag
Samstag, 2. November, 14 Uhr:
FC Viktoria Köln - FC Schalke 04 II
F. Düsseldorf II - KFC Uerdingen
SF Siegen - SC Fortuna Köln
Alemannia Aachen - RW Oberhausen
B. M‘gladbach II - SV Lippstadt 08
Sportfreunde Lotte - 1. FC Köln II
Bayer Leverkusen II - SSVg Velbert
SC Wiedenbrück - SG Wattenscheid 09
VfL Bochum II - SC Verl
16. Spieltag
Samstag, 9. November, 14 Uhr:
FC Schalke 04 II - SC Wiedenbrück
SC Fortuna Köln - FC Viktoria Köln
KFC Uerdingen - Alemannia Aachen
SV Lippstadt 08 - VfL Bochum II
Rot-Weiss Essen - Sportfreunde Lotte
SC Verl - SF Siegen
SG Wattenscheid 09 - B. Leverkusen II
1. FC Köln II - B. Mönchengladbach II
SSVg Velbert - Fortuna Düsseldorf II
Spielfrei: Rot-Weiß Oberhausen
17. Spieltag
Samstag, 16. November, 14 Uhr:
SF Siegen - SV Lippstadt 08
Alemannia Aachen - SSVg Velbert
RW Oberhausen - KFC Uerdingen
SC Wiedenbrück - SC Fortuna Köln
Bayer Leverkusen II - FC Schalke 04 II
F. Düsseldorf II - SG Wattenscheid 09
VfL Bochum II - 1. FC Köln II
FC Viktoria Köln - SC Verl
B. M‘gladbach II - Rot-Weiss Essen
Spielfrei: Sportfreunde Lotte
18. Spieltag
Samstag, 30. November, 14 Uhr:
Schalke 04 II - Fortuna Düsseldorf II
SC Fortuna Köln - Bayer Leverkusen II
SSVg Velbert - RW Oberhausen
SV Lippstadt 08 - FC Viktoria Köln
Rot-Weiss Essen - VfL Bochum II
SF Lotte - Borussia M‘gladbach II
SG Wattenscheid - Alemannia Aachen
1. FC Köln II - SF Siegen
SC Verl - SC Wiedenbrück
Hinweis: Bisher ist das nur der
Rahmen-Terminplan. Die zeitgenauen
Ansetzungen werden noch bekannt
gegeben. Die Rückrunde beginnt mit
dem 19. Spieltag bereits am 7. Dezember 2013.
Regionalliga
20
Nr. 55 -2013
Rot-Weiss Essen: Spielen ohne „Macher“ – Avcis Abgang wirft die Systemfrage auf
Kreativ im Kollektiv
Lingen (RS).
iner muss es ja machen, das
Spiel. Doch es ist, wie es ist.
Kerim Avci ist in Essen Vergangenheit und Waldemar Wrobel
Pragmatiker. „Das tut uns sicher
weh, aber das sind Transfers,
die du nicht verhindern kannst“,
glaubt der 42-Jährige. Immerhin
wurde dem Regionalligisten der
Abgang seines Spielmachers mit
geschätzten 125.000 Euro versüßt.
Dennoch beteuert Wrobel, dass
RWE es sich nicht leisten könne,
einen Spieler der Güteklasse Avcis eins zu eins neu zu besetzen.
Klar ist auch, dass die Essener
schon lange vom Interesse aus der
Türkei wussten und die Ablöse für
das hauseigene Talent bereits in
der Kaderplanung berücksichtigt
haben.
E
Aus Lingen berichtet
Aaron Knopp
Gänzlich ausschließen will zwar
niemand, dass im Fall der Fälle
noch ein Feldspieler hinzustößt.
Allerdings müssten hierzu alle
Eventualitäten passen. Finanzierbar, verfügbar und vor allem fußballerisch eine Bereicherung sollte
man schon sein, will man noch einen Kaderplatz ergattern.
Musterprofi: Benjamin Wingerter (links) bekam ein gutes erstes Zwischenzeugnis von
seinem neuen Trainer ausgestellt.
Foto: Tillmann
Derzeit muss man also davon
ausgehen, dass Rot-Weiss ohne
klassischen Spielmacher in die Saison geht. Avcis Abgang wird daher
zur Systemfrage. Gerade im Sturm
hat RWE nicht nur Handlungsalternativen geschaffen, sondern ist
geradezu herausragend besetzt.
Neben Benedikt Koep und Christian Knappmann stehen mit Marcel Platzek und Konstantin Sawin
vier zum Teil grundverschiedene
Stürmertypen zur Verfügung, allesamt mit Startelfambitionen. Eine
knallharte Konkurrenzsituation,
die Wrobel jedoch mit Bedacht so
gewählt hat. In der vergangenen
Saison war es noch Auslegungssache, ob Avci nun einen „Zehner“,
eine falsche Neun oder möglicherweise sogar eine echte Spitze
abgab. „Es hat sich mit Avci und
Koep angeboten, im 4-2-3-1 zu
bleiben. Ich glaube aber, dass wir
das mit unseren Möglichkeiten in
dieser Saison über das System anders lösen können“, erläutert der
Trainer.
Nach den ersten Eindrücken ist
personell dabei freilich noch nichts
entschieden. Der Coach macht
aber kein Geheimnis daraus, dass
er mit Benjamin Wingerter und
Christian Knappmann zwei Musterprofis hinzubekommen hat, die
ihm nicht nur aufgrund ihrer körperlichen Topverfassung imponieren. „Knappmann etwa ist praktisch der Erste, der in der Kabine
ist und der Letzte, der geht. Das hat
mich in der Form schon noch einmal positiv überrascht. Genau wie
bei Wingerter, bei dem man sieht,
dass er in Lotte auch schon über
Jahre sehr intensive Trainingsarbeit gewohnt ist und einfach bei
100 Prozent läuft.“ Die Qualität im
Kader ins unzweifelhaft gestiegen.
In den nächsten Tagen wird es nun
darum gehen, sie in die richtigen
Bahnen zu lenken.
Rot-Weiss Essen: Koep muss bleiben und lässt Leistung sprechen
InTeam
SV Meppen – RW Essen
1:1 (0:0).
Tore: 1:0 Kremer (54.), 1:1 Koep (67.).
RWE 1. Halbzeit: Schwabke – Langlitz,
Heppke, Nakowitsch, Thomas – Soukou,
Wingerter, Pires-Rodrigues, Grund –
Platzek, Knappmann.
RWE 2. Halbzeit: Schwabke – Arenz,
Heppke, Denker, Grund – Lemke, Ivancicevic, Geisler, Haffke – Knappmann,
Koep.
Besondere Teambuilding-Maßnahmen sind während des Aufenthalts im
niedersächsischen Wesendorf nicht
geplant:„Ich weiß nicht, was Damian
Jamro noch aus dem Ärmel zieht, aber
Kanufahren oder Klettergarten sind bisher nicht vorgesehen“, sagt Waldemar
Wrobel.„Wir werden aber sicher den
ein oder anderen gemütlichen Abend
miteinander verbringen.“
Nach wie vor sucht Rot-Weiss Essen
einen dritten Torwart. Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht in Sicht.
In den nächsten Tagen sollen sich
noch verschiedene Testkandidaten
vorstellen.
Pascal Thomas hat seine Chance
genutzt. Der Innenverteidiger, der
eigentlich zum Kader der OberligaMannschaft von Dirk „Putsche“ Helmig
gehört, wird mit ins Trainingslager
fahren.
Wrobel: „Es wird nichts hängen bleiben“
Lingen (RS). So stellt sich das Waldemar Wrobel vor. Am Freitag hat
Rot-Weiss Essen das wochenlange
Hickhack um Benedikt Koep mit
einem leisen Machtwort beendet.
Eine letzte Frist an den KFC Uerdingen verstrich, ohne dass der
Regionalliga-Aufsteiger die Ablöseforderung der Bergeborbecker
erfüllt hätte und der 25-Jährige
musste einsehen, dass er wohl
auch in der kommenden Saison
das rot-weisse Trikot tragen wird.
Drei Tage später bereits tat er
wieder das, wofür ihn Rot-Weiss
Essen – zu wirtschaftlich unveränderten Konditionen – bezahlt.
Laufen, kämpfen und treffen. Ein
Aluminiumtreffer, zwei Großchancen und ein Tor verbuchte Koep
nach 45 Minuten Einsatzzeit gegen den Nord-Regionalligisten SV
Meppen am Sonntag. Eine ordentliche Leistung und ein Fingerzeig,
dass auch das physisch imposante
Sturmduo Christian Knappmann /
Benedikt Koep funktionieren kann.
Der Verein ließ es sich freilich
nicht nehmen, in der Pressemitteilung, die die Episode schließlich
beenden soll, den Stürmer noch
einmal damit zu zitieren, dass er
das wirtschaftlich attraktivere
Angebot der Uerdingen gerne angenommen hätte. Doch die einzige
Endlich! Benedikt Koep und Damian Jamro können offensichtlich wieder übers Sportliche reden.
Foto: Tillmann
Zahl, die nunmehr ausschlaggebend ist, ist eben 2014. Bis dahin
ist Koep noch an RWE gebunden.
Der Trainer betonte jedoch schon
im Vorhinein: „Es wird nichts hängen bleiben.“ Und sprach dabei
natürlich vornehmlich für sich
selbst. Rein äußerlich ließen aber
auch seine Mannschaftskollegen
nicht durchschimmern, dass die
Geschichte atmosphärische Störungen hinterlassen habe. „Es ist
wie immer bei uns, es geht nur
über Leistung“, beteuert Wrobel.
Koep darf sich also gerne für weitere Einsätze empfehlen.
21
Regionalliga
Nr. 55-2013
Rot-Weiß Oberhausen: Im Testspiel gegen den Wuppertaler SV wird die Stammformation auflaufen
Kunkels Gerüst soll am Samstag stehen
Oberhausen (RS).
wei Wochen ist Rot-Weiß Oberhausen nun im Training. Am
vergangenen
Wochenende
wurde die Form erstmals in zwei
Testspielen getestet. Bei der Saisoneröffnung gegen den Wuppertaler SV am Samstag soll Peter
Kunkels grobe Wunschformation
ins Rennen gehen.
Testspiele gegen unterklassige
Gegner bringen in der Regel wenige Erkenntnisse. Erst recht, wenn
während der Partie noch eine
komplette Mannschaft gewechselt
wird. Das sieht auch Oberhausens
Trainer Peter Kunkel so und entschied sich deshalb dazu, sowohl
gegen Isselburg (11:0) als auch gegen den Kreisligisten FC Sterkrade
(14:0) eine Mannschaft durchspielen zu lassen. “Geht ja auch gar
nicht anders. So viele Trikots, um
wir hier komplett durchwechseln
zu können, haben wir gar nicht”,
schmunzelt Kunkel.
Samstag kommt der neu formierte Wuppertaler SV zur Saisoneröffnung ins Stadion Niederrhein. Bis dahin will Kunkel
zumindest das Gerüst seiner Elf für
den ersten Spieltag auf den Platz
bringen. “Wir haben ja hier nicht
wochenlang Zeit, um zu mischen.
Gegen Wuppertal wird zumindest
Z
Das Oberhausener Trainerteam um Peter Kunkel will am kommenden Samstag gegen
den WSV seine beste Elf ins Rennen schicken.
Foto: Ketzer
der Kern der Mannschaft spielen.
Das heißt aber nicht, dass diese
Spieler dann gesetzt sind.”
Asaeda und Boachie weiter
auf der Streichliste
In welchem System die Kleeblätter
in dieser Saison auflaufen werden, lässt Kunkel dabei völlig of-
fen. Ob im gewohnten 4-4-2 oder
wie im Test gegen Sterkrade in
einem 4-2-3-1-System ist für den
Coach zweitrangig. “Das ist doch
im Grunde alles dasselbe. Ob jetzt
hinten drei oder vier, ob vorne ein
Stürmer ist oder zwei. Wichtig ist
mir, dass wir aggressiv sind, Räume schaffen und Kombinationsfußball spielen.”
Gegen den Wuppertaler SV wird
Ken Asaeda nicht dabei sein.
Der Mittelfeldspieler ist wie
Stephan Boachie einer der Kandidaten, die RWO gerne noch abgeben würde. “Alle Spieler, die
wir noch abgeben wollen, werden
weiter ganz normal bei uns mittrainieren und können sich zeigen.
In den Testspielen, in denen wir
nun eine Stammformation suchen,
werden sie aber nicht mehr zum
Einsatz kommen”, erklärt Kunkel.
Der Coach betont, dass es sich um
eine rein sportliche Entscheidung
handelt: “Wir haben auf Asaedas
Position vier bis fünf Leute, die
vor ihm sind. Den Spielern haben
wir ganz ehrlich gesagt, dass ohne
sie geplant wird. Wenn sie zum
Transferschluss keinen neuen Verein finden, werden sie in der U23
trainieren.”
Einige sollen noch gehen, neue
Spieler wird es aber wohl nicht
mehr geben. Kunke: “Wir sind
personell voll im grünen Bereich.
Klar wäre ein Offensivmann noch
schön, aber wahrscheinlich finanziell nicht mehr machbar. Mit
den Leuten, die wir haben, gilt
es nun eine Mannschaft zu finden, die das Beste für Rot-Weiß
Oberhausen rausholen kann.”
Jan Dominicus
SG Wattenscheid 09: Spieler aus Hüls sind für die Sportgemeinschaft wohl zu teuer
Die Akte Klauke ist geschlossen
Bochum (RS). Die Vorbereitung
der SG Wattenscheid 09 läuft hervorragend. Die Leistungen und
Ergebnisse in den Testspielen waren überzeigend, Verletzte gibt
es kaum zu beklagen. Nur Kevin
Brümmer ist zur Zeit angeschlagen und musste am Wochenende
zusehen.
Plötzlich ist allerdings denkbar,
dass der in Finanznot geratene
VfB Hüls Spieler ziehen lassen
muss. Sind Akteure wie Dirk Jasmund oder Goalgetter Christian
Erwig für die Wattenscheider Verantwortlichen ein Thema? „Wenn
die Personalien Grembowietz und
Sarisoy zu unseren Gunsten erledigt sind, dann ist unser Kader
voll“, gibt Pawlak zu bedenken.
Nur wenn „ein Spieler aus Hüls für
uns nahezu umsonst spielen möchte“, würde in der Richtung noch
etwas gehen – das ist für Pawlak
aber „nicht absehbar.“ Denn der
einst auf Rosen gebettete VfB hatte ein Gehaltsgefüge, dass anders
aussehen dürfte als das der SGW.
Kurzum: Kicker aus Hüls sind für
Wattenscheid wohl zu teuer.
Über Wattenscheid 09
berichtet Elmar Redemann
Nur Zuschauer wird bei Wattenscheider Spielen auch weiterhin
Jan Klauke sein, denn er wird kein
09er. „Das Thema ist erledigt. Er
kommt definitiv nicht“, erklärte
André Pawlak am Sonntag knapp.
Der SGW-Chefcoach hätte den talentierten Verteidiger gern an der
Lohrheide gesehen, „sportlich“
hatte sich der A-Lizenzinhaber mit
dem 19-Jährigen schon geeinigt.
Der Essener selbst hatte mit den
Schwarz-Weißen heftig geflirtet
und zwischenzeitlich gemutmaßt,
dass ein Wechsel „nur noch Formsache“ sei. Pustekuchen! Die zähen
Verhandlungen sind ohne Ergebnis
beendet worden.
Die Verpflichtung Klaukes hätte vor allem dann Sinn gemacht,
wenn ein anderer Defensivspezialist sich aus Wattenscheid verab-
Neues Trikot
André Pawlak, hier bei der Ansprache nach dem 3:0-Testsieg in Ratingen, ist es langsam
leid, personelle Wasserstandsmeldungen abzugeben.
Foto: Redemann
schieden sollte. Doch wie es mit
Jens Grembowietz weitergeht,
steht noch in den Sternen. „Da gibt
es nichts Neues“, kommentiert
Pawlak diese „Baustelle“ ebenso
schmallippig wie die geschlossene
Akte Klauke. Und schließlich ist ja
da noch eine weiteres Fragezeichen und zwar hinter Serafettin
„Sherry“ Sarisoy. Bevor der Verbleib des quirligen „Zehners“ bekanntgegeben werden kann, müsden offenbar ein noch einige Dinge
geklärt werden.
Seit Freitag sind im Wattenscheider Fanshop sowie im
virtuellen 09-Shop die neuen
Trikots in den Farben weiß
(Heimdress) oder schwarz
(Auswärtsshirt)
erhältlich.
Wer bis zum 15. Juli zuschlägt,
erhält den Spielerflock, bestehend aus Rückennummer und
Name, gratis dazu.
Regionalliga
22
Nr. 55 -2013
KFC Uerdingen: Van der Luer will beim KFC alt werden
„Ich habe keine Lust auf Reisebüros“
Krefeld (RS).
er KFC Uerdingen blickt einer
rosigen Zukunft entgegen.
Der Aufstieg ist geschafft und
das neue Stadion soll, so hofft Präsident Agissilaos „Lakis“ Kourkoudialos, in drei Jahren stehen.
D
Über KFC Uerdingen berichtet
Krystian Wozniak
Dann will auch Eric van der Luer
immer noch die Position des Cheftrainers in Uerdingen bekleiden.
Wir unterhielten uns mit dem Niederländer über die Vorbereitung,
das Ziel für die kommende Saison
und warum er nach 22 Jahren bei
Roda Kerkrade und fünfeinhalb
Jahren bei Alemannia Aachen nun
in Krefeld alt werden will.
Eric van der Luer, wie sehr sind
Sie bislang mit der Vorbereitung
zufrieden?
Das ist jeden Winter und Sommer das Gleiche: Manche Spieler
geben Gas und manche weniger.
Ich werde im Laufe der Woche Gespräche mit meinen Jungs suchen
und ihnen ein kleines Feedback
geben. Zwei, drei Spieler werden
von mir zu hören bekommen, dass
es nicht reicht. Es geht nicht, dass
sich manche Spieler aufgrund ihrer Vertragsposition zurücklehnen. Der Verein hat auch Rechte.
Heißt das, dass Sie sich von
dem ein oder anderen noch trennen wollen?
Wenn die Jungs, mit denen ich
unzufrieden bin, einen anderen
Klub finden, dann können sie
gehen.
Zuletzt waren Sie an Rot-Weiss
Essens Benedikt Koep stark interessiert. Woran ist der Transfer
letztendlich gescheitert?
Wir waren uns mit dem Spieler
einig. Nur Essen hat eine Ablösesumme gefordert, die wir nicht
realisieren wollten. Ich kann mich
nicht erinnern, dass in den letzten
Jahren eine Ablösesumme für einen Spieler fällig war, der innerhalb der Regionalliga wechselt.
Und wir wollten nicht die Ersten
sein, die den geforderten Betrag
hinlegen. Dass Essen die Sache
so kommuniziert hat, dass wir die
Ablöse nicht bezahlten konnten, ist
dann deren Sache.
Haben Sie nach dem geplatzten
Koep-Transfer bereits einen Plan
B?
Wir haben immer einen Plan.
Nicht nur A und B, sondern auch
F und G. Wir hatten das Augenmerk erst einmal auf Koep gelegt.
Jetzt stehen andere Namen auf
dem Plan. Mal schauen. Wir lassen uns bei Transfers viel Zeit und
müssen davon überzeugt sein. Wir
werden nicht krampfhaft einen
Angreifer holen.
Sie haben beim KFC einen Vertrag bis zum Sommer 2016. Was
für ein Ziel verfolgen Sie bis
dahin?
Ich bin richtig froh, dass ich bei
diesem Verein arbeiten darf. Ich
war schon als Spieler nicht dafür
bekannt, dass ich oft die Vereine
gewechselt habe. Ich will beim
KFC noch sehr, sehr lange erfolgreich arbeiten. Ich finde Vereine
wir Freiburg oder Bremen, die
jahrelang auf den gleichen Trainer gesetzt haben, einfach überragend. Da steckt eine Philosophie
hinter und diese wird nicht bei jedem Misserfolg gleich über Bord
geworfen. Ich bin kein Typ, der ins
Reisebüro geht und sich eine neue
schöne Stadt aussucht und nach
einem Jahr wieder da ist. Ich habe
keine Lust auf Reisebüros. Und damit ist eigentlich schon mein persönliches Ziel formuliert.
In der abgelaufenen Saison war das
Ziel klar definiert
und wurde auch
schnell
realisiert.
Was
für eine Pa-
role gibt es für die kommende
Spielzeit?
Für uns ist alles neu. Für einen
Aufsteiger gilt es primär nicht wieder abzusteigen. Ich denke, dass
wir zu mehr imstande sind. Wenn
wir am Ende zwischen Platz acht
und zwölf einlaufen, dann ist das
gut. Mir ist es viel wichtiger als
Achter oder Zwölfter zu werden,
dass sich die Mannschaft weiterentwickelt. Ich glaube auch, dass
die Jungs in der kommenden Saison den nächsten Schritt machen.
Auf welches Spiel freuen Sie
sich besonders?
Natürlich wird es schön zum
Aachener Tivoli zurückzukehren.
Aber die Liga ist übehaupt sehr
attraktiv. Unsere Fans dürfen
sich auf einige Leckerbissen freuen. Ich denke da an
Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß
Oberhausen,
Alemannia Aachen oder die SG
Wattenscheid.
Regionalliga
Nr. 55-2013
23
Kurz notiert
Verl: Kunstmann weg
Drittligist VfL Osnabrück hat den
nächsten Stürmer unter Vertrag
genommen. Vom SC Verl wurde am
Mittwoch der 25-Jährige Marcel
Kunstmann verpflichtet. Der Angreifer
unterschrieb einen Zweijahresvertrag
mit Gültigkeit für die 3. Liga und 2.
Bundesliga. In 35 Spielen gelangen
Kunstmann in der Regionalliga West
zuletzt 16 Treffer für den SC Verl.
RWO: Wilhelmshaven
Nach den Abwehrspielern Benjamin
Sturm und Angelos Eleftheriadis
verlässt der nächste RWO-Kicker die
Kleeblätter in Richtung des hohen
Nordens. David Loheider schließt
sich, wie RS bereits berichtete, dem SV
Wilhelmshaven an.„Ich habe am Mittwoch einen Zweijahresvertrag beim
SVW unterschrieben und bin super
glücklich. Ich freue mich auf die neue
Herausforderung und will nach meinen
Verletzungen endlich durchstarten. Wilhelmshaven ist dafür mit dem rundum
erneuerten Team genau der richtige
Ort“, erklärt der 22-jährige ehemalige
Schalker.
Aachen: Zwei Neue
Alemannia Aachen hat vor dem
Testsieg am Samstag gegen den KSV
Baunatal (1:0, Tor Dennis Dowidat) zwei
weitere Neuverpflichtungen präsentieren können. Von Drittligist Rot-Weiß
Erfurt kommt Mittelfeldspieler Tobias
Ahrens (20) für ein Jahr zum Tivoli. Vom
Regionalligisten Fortuna Köln kommt
der 30-jährige Michael Lejan nach
Aachen. Er erhält einen Zweijahresvertrag.„Mit Tobias bekommen wir einen
talentierten Spieler für die linke Seite
dazu, der bei uns den nächsten Schritt
in seiner Entwicklung machen will.
Michael hingegen hat seine Qualitäten
bereits über mehrere Jahre unter
Beweis gestellt und kann eine Führungsrolle im Team einnehmen“, sagt
Trainer Peter Schubert zu den beiden
Neuzugängen.
Schalke II: Trainingslager
Zum Abschluss des Trainingslagers in
der Sportschule Kamen-Kaiserau trat
der FC Schalke 04 II am Freitagabend
gegen Regionalliga-Absteiger FC Kray
an. Das Team von Coach Bernhard
Trares siegte mit 5:3 (2:2).„Es war ein
hochengagiertes Spiel und Kray war
ein super Gegner. Als die Luft bei Kray
raus war, haben wir die Partie klar in
die Hand genommen und noch drei
schöne Tore erzielt“, freute sich S04Trainer Trares. So traf Neuzugang Dario
Schumacher zum 3:2 (73.) und Stürmer
Patrick Schmidt (75., 78.) markierte mit
einem Doppelpack die Schalker Tore
Nummer vier und fünf. Der FC Kray
verkürzte nach einem verwandelten
Handelfmeter durch Julian Bumbullies
(80.) noch auf 5:3. Zum Abschluss des
Trainingslager zog Trares ein positives
Fazit:„Wir haben richtig gut, intensiv
und professionell gearbeitet. Mit dem
Moritz Göttel wird in Zukunft das Trikot des VfL Bochum tragen.
Ablauf und den Bedingungen bin ich
sehr zufrieden.“
V. Köln: Sieg und Niederlage
Viktoria Köln kassierte im zweiten
Test im Trainingslager in Aschersleben eine 0:3-Niederlage gegen den
Drittliga-Aufsteiger RB Leipzig. Etwa
1000 Zuschauer sahen die Begegnung.
Trainer Claus-Dieter Wollitz wechselte
zur Halbzeit diesmal nicht aus. Am
kommenden Mittwoch folgt eine
weitere Testbegegnung während dem
Trainingslager. Dabei geht es dann
gegen den Regionalligisten Germania
Halberstadt. Anpfiff ist um 18 Uhr
im Friedenstadion. Beim ebenfalls
in der Regionalliga spielenden FC
Magdeburg in Barleben gewann die
Mannschaft von Pele Wollitz mit 1:0
(1:0). Den Siegtreffer erzielte Sebastian
Spinrath bereits nach fünf Minuten.
Spielern des SC Rot-Weiß Oberhausen
könnte beim Nord-Regionalligisten SV
Wilhelmshaven Zuwachs erhalten. Neben Benjamin Sturm, Angelos Eleftheriadis und David Loheider, die allesamt
bereits ein gültige Arbeitspapier im
hohen Norden unterzeichnet haben,
befindet sich mit Sebastian Tiszai nun
der nächste ehemalige Oberhausener
im Training beim SVW. Ob der 1,99-Meter große Torwart einen Vertrag erhält,
ist noch nicht entschieden.
RWO: Ex-Keeper
Die kleine Filiale von ehemaligen
ist und der in wichtigen Momenten
den Unterschied machen kann. Zudem
erhoffe ich mir, dass er uns Stabilität im
Zentrum verleiht und in der Luft Dominanz ausstrahlt“, sagt Koschinat.
Siegen: Lindemann, Klippel
Lutz Lindemann, zuletzt Sportlicher
Leiter der Sportfreunde Siegen, hat
eine neue Aufgabe gefunden. Lindemann wird neuer Manager des FC
Viktoria 1889 Berlin. Der 63-jährige
Funktionär nimmt auch Abwehrspieler
Christoph Klippel aus Siegen mit in
die Hauptstadt. In der vergangenen
Saison absolvierte der 26-jährige
Innenverteidiger 27 Partien für die
Siegerländer.
V. Köln: Zugang aus Duisburg
Velbert: Aalborg-Test
Die SSVg. Velbert hat im Testspiel
gegen den dänischen Erstligisten
Aalborg BK eine Niederlage hinnehmen müssen. Der Regionalligist verlor
mit 0:2 (0:0). Dabei bot die Mannschaft
von Hans-Günter Bruns vor allem in der
ersten Halbzeit defensiv eine überzeugende Leistung, hatte allerdings
Schwierigkeiten, eigene Gelegenheiten
zu kreieren.„Die Mannschaft hat sich
reingekniet, aber im Spiel nach vorne
hätte ich mir gewünscht, dass wir die
eine oder andere Situation besser
ausgespielt hätten“, bilanzierte der
Trainer. In der zweiten Halbzeit schickte
Aalborg dann mehrere Stammspieler
ins Rennen und feierte am Ende einen
verdienten 2:0-Sieg.
Foto: Griepenkerl
David Loheider hat für zwei Jahre in
Wilhelmshaven unterschrieben.
Foto: privat
Fortuna Köln: A-Transfer
Uwe Koschinat hatte gerade erst einen
weiteren „A-Transfer“ angekündigt. Am
Freitag schon konnte Fortuna Kölns
Trainer den nächsten Hochkaräter
begrüßen. Florian Hörnig, zuletzt
in Diensten des Chemnitzer FC, wird
sich den Südstädtern anschließen. Der
26-Jährige kann auf die Erfahrung von
121 Drittliga-Spielen verweisen und im
defensiven Mittelfeld sowie der Innenverteidigung eingesetzt werden.„Das
ist ein Spieler, der variabel einsetzbar
Viktoria Köln rüstet den Kader für
den anstehenden Aufstiegskampf in
der Regionalliga West weiter auf. Der
jüngste Neuzugang kommt auch aus
der 3. Liga. Daniel Reiche kommt vom
SV Babelsberg 03 aus der Regionalliga Nordost. Der 1,89 Meter große
Innenverteidiger unterschrieb einen
Zweijahres-Vertrag. Über den VfL
Wolfsburg und dem MSV Duisburg
kam er Mitte des Jahres 2012 zum SV
Babelsberg.
Bochum II: Zwei Neue
Der VfL Bochum hat nach zwei TestNiederlagen gegen Kray (0:1) und
Fortuna Köln (0:3) den ersten TestspielSieg eingefahren. Gegen den SV
Schermbeck gab es einen 7:1-Erfolg.
Am Rande dieser Partie wurde bekannt,
dass der VfL mit Christian März (Hertha BSC Berlin II) und Moritz Göttel
(SV Babelsberg) zwei neue Spieler
verpflichtet hat.
24
Interview
Nr. 55 -2013
25
Interview
Nr. 55-2013
Am Montag läuft in Bochum Aljoscha Pauses Fußball-Film „Trainer“
Kompromisslos und direkt
Essen (RS).
er Journalist und Dokumentarfilmer Aljoscha Pause hat
einen sehenswerten Film
über das Leben am Spielfeldrand
gedreht. „Trainer“ gewährt ungewöhnliche Einblicke in einen öffentlichen Beruf.
D
Mit der Kamera in die Kabine
Auf die Frage, was ihn motiviert,
sagt der Journalist und Dokumentarfilmer Aljoscha Pause: „Die Aussicht, eine besondere Geschichte
erzählen zu können.“ Und genau
das gelingt dem 41-Jährigen immer wieder mit seinen ungewöhnlichen Fußball-Filmen.
Die Karriere des Profis Thomas
Broich dokumentierte er für den
Film „Tom meets Zizou“ acht Jahre lang. Für seinem neuen Film
„Trainer“ hat Grimme-Preisträger
Pause die Trainer André Schubert
(FC St. Pauli), Stephan Schmidt (SC
Paderborn) und Frank Schmidt (1.
FC Heidenheim) eine Saison lang
begleitet. Die sehenswerte Reise
durch die Trainer-Republik, die
einmalige Einblicke gewährt, läuft
in ausgewählten Kinos und ist auf
DVD erhältlich.
Herr Pause, Sie durften unmittelbar vor Spielen in der Kabine filmen. Fühlt man die Anspannung,
riecht man Angst?
Es riecht ehrlich gesagt nach einer Mischung aus Gras, Erde und
einem Gel zur Muskellockerung,
etwas mit Eukalyptus-Geruch.
Leicht stechend in der Nase. Aber
nicht unangenehm. Man spürt die
Anspannung. Vor der letzten Ansprache des Trainers kann man
eine Stecknadel fallen hören. Es
war eine beeindruckende Erfahrung. Und wir hatten Glück. Als
wir das erste Mal bei Heidenheim
in der Kabine waren, haben sie
gewonnen. Fußballer neigen zum
Aberglauben. Als Glückbringer
durften wir wiederkommen.
Zentrales Thema ihres Films ist
der Druck, erfolgreich zu sein.
Spürt man den?
Jeder Spieler und Trainer geht
unterschiedlich mit den Momenten
vor dem Spiel, mit der Aufgeregtheit, mit den Ängsten, um. Es ist ja
wie bei einem Bühnenauftritt, bevor sich der Vorhang öffnet. Junge
Menschen spielen vor bis zu 80000
Zuschauern und sollen koordinativ
ihr Bestes zeigen. Das ist eine hohe
Anforderung, allein schon mental.
Das versucht man zu kanalisieren
und da helfen Rituale. Man macht
sich noch mal Mut, eine letzte
Adrenalinausschüttung. Und alle
gehen noch mal auf Toilette. Das
wiederum ist nicht anders als in
der Kreisliga.
Sie waren mit Kamera- und Tonmann in der Kabine. Wurden Sie
noch wahrgenommen und gehörten Sie irgendwann dazu?
Ich habe mir am Anfang schon
Gedanken gemacht, ob jemand
fremdeln könnte. Aber ich habe
vorab um Vertrauen geworben,
mich vor die Mannschaften gestellt
und eine Ansprache gehalten. Ich
habe erklärt, dass wir keine Sensationen suchen und den Film seriös und ehrlich machen wollen.
Die Spieler sollen ein gutes Gefühl
bei der Sache haben und sagen,
wenn sie etwas stört. Dann würden wir es nicht zeigen.
Gab es diese Bitte?
Nein. Obwohl Andre Schubert
in St. Pauli und Stephan Schmidt
in Paderborn im Laufe der Saison
entlassen wurden. Für sie hätte es
günstiger laufen können.
Haben Sie bewusst auf besonders
kritische Szenen verzichtet?
Ein Ersatzspieler von Paderborn
hat Stephan Schmidt sehr persönlich kritisiert. Das war ein Rachefeldzug. Dem wollte ich keine Bühne geben.
Warum ein Film über Trainer?
Die Trainerzunft steht im Beurteilungsfokus wie kaum eine
andere Berufsgruppe. Ich fand es
spannend, an sie heranzurücken,
die Perspektive zu ändern, mich
auf solidarische Weise mit dem
Trainerberuf auseinanderzusetzen
und dessen Sicht zu zeigen.
Warum haben Sie zwei ZweitligaTrainer – Andre Schubert und
Stephan Schmidt – und einen
Drittliga-Trainer, Frank Schmidt,
begleitet?
Frank Wormuth, Chefausbilder
der Trainer beim DFB, hat mir bei
der Auswahl geholfen. Ich wollte
unterschiedliche Typen mit Potenzial und Persönlichkeit. Und
die habe ich gefunden, wie der
Film zeigt. Mein Idealbild sah ursprünglich je einen Trainer aus
den ersten drei Ligen vor, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten
zu zeigen. Ich habe Monate lang
intensive Gespräche mit Bundesliga-Trainern geführt, mit Felix
Magath, Mirko Slomka, Christian
Streich, Thomas Schaaf oder Dieter Hecking. Sie haben sich alle
Zeit genommen, waren angetan
und aufgeschlossen. Aber keiner
von ihnen war bereit, die kompromisslose Weise, die ich eingefordert habe, mitzumachen und sich
hinter die Kulissen begleiten zu
lassen. Sie wollten sich wohl nicht
angreifbar machen.
Einige der Herren haben trotzdem ihren Auftritt im Film.
Ich habe mit ihnen und Armin
Veh oder Jürgen Klopp ja lange
hintergründige Gespräche geführt.
Diese besonderen Elemente wollte
ich nicht missen. Und sie tun dem
Film gut, ordnen Sachen ein, geben gewissen Situationen besonderes Gewicht.
und haue dann beide in die Pfanne. Andre Schubert hat sich dann
selbst geäußert. Und die Repliken
waren auch heftig. So wurde es ein
deutliches und ehrliches Streitgespräch. Wie im richtigen Leben. So
stehen nun zwei subjektive Wahrheiten neben einander. Das gefällt
mir.
Der Saisonverlauf für die Trainer
hat Ihnen in die Karten gespielt.
Schubert wurde früh entlassen,
Stephan Schmidt nach dem 32.
Spieltag und Frank Schmidt hat
mit Heidenheim am letzten Spieltag den Aufstieg knapp verpasst.
Für die Dramaturgie ist es optimal gelaufen. Und auch, dass
es kein Happyend gibt, macht für
den Film Sinn. So ein Projekt ist
ein großes Abenteuer. Das klingt
aber nur wildromantisch, wenn
es einem erzählt wird oder man
es hinter sich hat. Vorher ist es
schwierig und risikoreich. Man
muss sich auf etwas einlassen.
Aber mit Mut, Gottvertrauen und
Reporterglück hat es geklappt. Ich
wurde rein- und rangelassen.
Gibt es schon ein neues Projekt?
Ich habe was im Köcher, auch
wieder im Fußball, aber das ist
noch nicht spruchreif. Einige Trainer haben gesagt, ich soll mal einen Film über Manager machen.
Auch hochinteressant. Ich fühle
mich aber gerade selbst wie am
Ende einer langen und intensiven
Bundesliga-Saison: Ziemlich platt.
Wir hatten über 100 Stunden Material für den Film, so viel wie in
acht Jahren mit Thomas Broich.
Welche Rückmeldung haben Sie
von Ihren drei Hauptdarstellern
bekommen?
Es fühlen sich alle getroffen.
Das ist wirklich schön zu hören.
Denn ich trage ja Verantwortung.
Frank Schmidt war richtig begeistert. Andre Schubert findet den
Film gut und wichtig, hätte sich
natürlich gewünscht, in besseren
Momenten begleitet worden zu
sein. Auch Stephan Schmidt sagt,
der Film sei gelungen. Auch, das
schwingt im Subtext mit, wenn er
sich eine andere erste Saison als
Profi-Trainer gewünscht hätte.
Letzte Frage, die uns in der Redaktion beschäftigt hat: Peter
Neururer hat einen Gastauftritt
und sitzt nicht im Hemd, sondern
mit Motorrad-Klamotten vor Ihrer Kamera. Hätte er sich nicht
eben umziehen können?
(lacht) Da haben nicht nur Sie
gestaunt. Ich muss zu Peters Ehrenrettung sagen: Wir haben ihn
vorher gefilmt, wie er auf seiner Harley die Straßen unsicher
macht. Das hat aber nicht mehr in
den Film gepasst.
Interview: Thorsten Schabelon
Auffällig ist, dass einige Spieler
vor Ihrer Kamera sehr offen über
ihre Trainer reden.
Das fand ich auch interessant. Es
hat geholfen, dass fast alle, wie ich
erfahren habe, „Tom Meets Zizou“
gesehen haben. Da hat Thomas
Broich sich vieles von der Seele geredet und gesagt, was viele gerne
mal sagen würden.
Komme gleich! Peter Neururer ist Montagabend zu Gast im Kino Endstation.
Foto: firo
Einer wird besonders deutlich.
Deniz Naki, der passend für Ihren
Film von St. Pauli zu Paderborn
wechselt, kritisiert seinen ExTrainer Schubert.
Ich hatte ihn zu Stephan Schmidt
befragt und er hat von Schubert erzählt, ihn hart attackiert. Ich habe
mich dann gefragt: in wieweit bin
ich meinem Protagonisten Schubert verpflichtet? Und wie sehr
darf ich Naki diese Bühne geben?
Ich bin ja kein Boulevardjournalist, sammele hintenrum Stimmen
An diesem Montag, 8. Juli (19
Uhr), wird der Film „Trainer“
im Bochumer Kino Endstation
im Bahnhof Langendreer erstmals aufgeführt. VfL-Trainer
Peter Neururer wird beim
Filmgespräch im Anschluss
ebenso zu Gast sein wie Regisseur Aljoscha Pause.
Weitere Termine:
12. Juli (18.45 Uhr) und
14. Juli (19.15 Uhr).
Premiere in Bochum
Testspiele
26
Nr. 55 -2013
Mit vereinten Kräften setzten sich Fatlum Zaskoku und Sven Preissing am Sonntag gegen die Ratinger Verteidiger durch.
Foto: Redemann
Testspiele: Die SG Wattenscheid 09 bleibt in der Vorbereitung ungeschlagen
Pawlak erklärt Experimentierphase für beendet
SG Wattenscheid 09 2 (0)
SC Preußen Münster 2 (0)
Ratingen 04/19
0 (0)
SG Wattenscheid 09 3 (3)
Tore: Sarisoy (HE), Zaskoku –
Krohne, Muhovic.
Der Härtetest gegen den ambitionierten Drittligisten endete für
Wattenscheid 09 mit einem Achtungserfolg. Am Samstagnachmittag herrschte im Lohrheidestadion
lange Leerlauf, ehe eine turbulente Schlussphase die rund 400
Zuschauer entschädigte. 09-Coach
André Pawlak hatte trotz des guten Ergebnisses einiges zu bemängeln: „Die erste halbe Stunde hat
mir nicht gefallen. Wir waren körperlich nicht auf der Höhe, haben
zweikampflos gespielt. Wir hatten
keine Aktionen nach vorne, das
wollten wir anders machen.“
Tore: Buckmaier (2), Hibbeln.
Seine Mannschaft nutzte die Gelegenheit zu zeigen, dass sie auch
anders kann, schon tags darauf. In
Ratingen hatten aber beide Mannschaften mit schweren Beinen zu
kämpfen, die Germania wegen des
dreitätigen Trainingslagers, die
SGW eben wegen des Tests gegen
Münster. Wattenscheid war im ersten Durchgang eine Klasse besser als das Team von Alfonso del
Cueto, das sich erst nach dem Seitenwechsel besser aus der Affäre
zog. Trotzdem war der Trainer der
SpVg. unzufrieden. „Bei uns fehlt
etwas. Im Moment ist das zu wenig“, konstatierte del Cueto nach
TuRU Düsseldorf
0 (0)
Bor. M‘gladbach U23 1 (0)
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Urlaub,
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der dritten Niederlage mit drei Gegentoren im dritten Test.
Ganz anders fällt die Bilanz der
Sportgemeinschaft aus, die nach
vier Partien noch ungeschlagen
ist. „Insgesamt haben wir das gut
gemacht”, meinte Pawlak und
lobte auch den Debütanten im Tor.
„Felix Schiffer hat einen guten
Einstand im Tor gehabt. Man hat
gesehen, wir sind gut aufgestellt“,
bemerkte der A-Lizenzinhaber,
der für Mittwoch den Ernstfall
ausgerufen hat. Dann ist 09 beim
FC Kray zu Gast. „Das wird ein
heißer Tanz. Die Phase des Durchwechselns ist jetzt vorbei.“ Also
rücken die sogenannten „Perspektivspieler“ wieder ins zweite Glied.
Ob das auch für Schiffer gilt, bleibt
jedoch abzuwarten.
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Tor: Ritter (FE).
Die TuRU Düsseldorf ist bisher
verhalten in die Testspielsaison gestartet. Nach dem 1:0-Sieg über die
U19 von Fortuna Düsseldorf, unterlagen die Oberbilker den Resten
der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach mit 0:1.
Marlon Ritter verwandelte in der
65. Minute einen strittigen Foulelfmeter für die Gäste, die mit gerade
einmal 13 Feldspielern an die Feuerbachstraße gekommen waren.
„Das war kein Elfmeter“, beurteilt
Sven Demandt die Entscheidung
von FIFA-Schiedsrichterin Marija
Kurtes. „Wir haben das Geschenk
allerdings dankend angenommen.“
ETB SW Essen
Spvg Schonnebeck
6 (4)
0 (0)
Tore: Noldes (2), Lüttgen (2), Walker, Turp.
Mit freiem Eintritt lockte der ETB
seine Zuschauer an den Uhlenkrug. Am Ende fanden rund 300
Menschen den Weg ins Stadion,
in dem die Essener ihre positive
Eigenwerbung der vergangenen
Tage weiterführen konnte. Am
Ende schickten die „Lackschuhe“
den Landesligisten Spielvereinigung Schonnebeck mit 6:0 nach
Hause.
„Wir liefern im Moment ein vernünftiges Testspiel nach dem
anderen ab“, analysierte Essens
Coach Stefan Janßen. „Auch heute
haben wir wieder richtig gut gestanden und fast keine Torchancen
zugelassen.“
VfL Rhede
Rot-Weiss Essen
0 (0)
1 (1)
Tor: Knappmann.
Mit einem müden 1:0-Sieg besiegte
Regionalligist Rot-Eeiss Essen den
Oberligisten VfL Rhede. In einer
Partie, die durchaus das Prädikat
„Sommerkick“ verdiente, bereitete der Außenseiter den Essenern
Schweirigkeiten ihr Spiel aufzuziehen. „Wir haben gegen einen
starken Gegner besonders in der
Defensive eine gute Leistung geboten“, analysierte Rhede-Coach
Javier Garcia Dinis die Partie. „Allerdings hatten wir nur wenige Aktionen nach vorne. Daran müssen
wir arbeiten.“
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28
Ratingen 04/19: Professionalität überzeugt Ex-RWE-Stürmer
Kurz notiert
FC Kray: Trainingslager
Der Oberligist aus Essen hat sich am
Wochenende ins Weserbergland aufgemacht. In der Gemeinde Kalletal im
Kreis Lippe absolvierte das Team von
Christoph Klöpper ein dreitägiges Trainingslager. Auf dem Weg in den nordöstlichen Zipfel Nordrhein-Westfalens
absolvierte der FCK zudem ein Testspiel
gegen den FC Schalke II. Die Partie
in Kaiserau gewann die königsblaue
Reserve mit 5:3 (siehe Seite 26!).
TuRU: Verletzung
Wegen einer Schambeinentzündung
muss Mittelfeldspieler Marko Nikolic
weiter zusehen. Nikolic:„Ich wollte zur
Vorbereitung eigentlich wieder fit sein,
aber ich merke immer noch etwas.“
Unter der Woche will der 24-Jährige
wieder ins Training einsteigen.
TuRU: Testspieler
Zur Zeit spielt Adnan Karabas bei
den Oberbilkern zur Probe vor. Der
Linksverteidiger kam im Test gegen Borussia Mönchengladbachs U23 über 45
Minuten zum Einsatz. Zuletzt war der
24-Jährige für die U23 von Rot-Weiß
Oberhausen aktiv.
RW Essen II: Abgänge
Jan Jensen, Maximilian Schreier und
Mark-Phillip Hentschel verlassen
Rot-Weiss Essen und schließen sich
dem Landesligisten Vogelheimer SV an.
VSV-Coach Otto Prell zeigte sich von
seinen Zugängen sehr begeistert: „Man
hat in der ersten Trainingseinheit schon
gesehen, welche Qualität die Jungs
mitbringen.“
Hiesfeld: Torwarttrainer
Mit der Verpflichtung von Torwarttrainer Uwe Korbsch ist das Hiesfelder
Trainerteam um Chefcoach Jörg Vollack
komplett. Zuvor war Roscher für den
Landesligisten SC Düsseldorf-West
tätig.
Uedesheim: Trainingslager
Die Neusser beziehen vom 9. bis 14.
Juli ein Trainingslager im österreichischen Salzburg. Dort sind für die
Mannschaft von Trainer Ingmar Putz
auch zwei Testspiele geplant.
Testspiele
Dienstag, 9. Juli
WSV – FSV Vohwinkel
19 Uhr
Viktoria Goch – SV Sonsbeck
PSV Wesel-L – 1.FC Kleve beide 19:30
Uedesheim: Beginn Trainingslager in
Salzburg (2 Spiele) (bis 14.7.)
Mittwoch, 10. Juli
Jahn Hiesfeld – SSVg Velbert
SC Kapellen – F. Düsseldorf U19
Ratingen 04/19 – SpVgg Schonnebeck
Kray – Wattenscheid 09
alle 19 Uhr
RW Oberhausen II – RW Essen II
(VW Cup, Arenberg)
SV Hö.-Nie. – Genc Osman beide 19:30
Nr. 55 -2013
„Habe bewiesen, dass ich treffen kann“
Ratingen (RS)
chon in der vergangenen Saison wollte Ratingen 04/19 in
der Liga eine gute Rolle spielen. Letztendlich kam an den hochüberlegenen KFC Uerdingen kein
Team ran. Mit gezielten Verstärkungen wollen die Blau-Gelben erneut oben angreifen. Einer dieser
Neuzugänge ist Chamdin Said. Den
treffsicheren Deutsch-Libanesen
überzeugte allen voran die Professionalität im Verein.
S
Anreiz: Sportliche Perspektive
„Das hatte rein gar nichts mit dem
Finanziellen zu tun“, betont Said.
„Für mich war aus anderen Gründen schnell klar, dass ich hierhin
komme.“ Neben der sportlichen
Perspektive, sei auch die neue Anlange der Spielvereinigung Grund
für den Tapetenwechsel gewesen. Said: „Allen voran hatte ich
ein sehr gutes Gespräch mit dem
Trainer.“
Seine Stärken sieht der Offensivspieler im Sturmzentrum, auch
wenn er über außen kommen
könnte. Kritiker, wie sein einstiger
Trainer bei Rot Weiss Ahlen, Thomas Berndsen („Chamdin braucht
sechs Chancen für ein halbes
Tor“), interessieren den ehemaligen RWE-Stürmer nicht: „Ich
Mit 16 Toren aus Homberg ließ Chamdin Said seine Kritiker verstummen. In Ratingen
freut er sich auf die professionellen Bedingungen.
Foto: Griepenkerl
habe mit 16 Toren in dieser Saison
schließlich bewiesen, dass ich treffen kann.“ Dabei hatte der 25-Jährige gegen Ende der Saison wegen einer Systemumstellung nicht
mehr all zu viele Einsatzminuten
bekommen. Eine gewisse Anzahl
an Treffern hat sich der gebürtige
Essener nicht vorgenommen. „Die
16 zu knacken wäre schon schön.
Aber mir wirklich ein Ziel zu setzen, das habe ich nie gemacht.“
Vorrangig ist schließlich der Erfolg
der Mannschaft und da sieht der
gebürtige Essener seine Ratinger
gut aufgestellt. „Ich hoffe, oben
mitspielen zu können. Die Top fünf
sind auf jeden Fall möglich und
wenn wir das schaffen, wäre das
schon sehr gut.“
Von der mannschaftlich geschlossenen Truppe wurde Said
jedenfalls
gut
aufgenommen.
Schlussendlich wird sich in der
Liga zeigen, wie viele Chancen
Said wirklich für ein halbes Tor
braucht.
Stefan Loyda
SC Kapellen: Trainer kommt auf Empfehlung von Rainer Bonhof
Urlaub endet mit neuem Job
Moers (RS). Zwischen 1997 und
2000 schnürte Alexandre da Silva, besser bekannt als „Chiquinho“, die Fußballschuhe für Borussia Mönchengladbach. Ab der
kommenden Saison betreut der
39-Jährige den SC Kapellen-Erft,
Partnerverein seines ehemaligen
Klubs.
Während des Barcelona-Urlaubs
bekam Chiquinho, der beim Landesligisten ASV Süchteln als Tabellenführer entlassen worden war,
urplötzlich eine SMS, ob er denn
nicht die erste Mannschaft von
Kapellen-Erft übernehmen wolle.
„Da brauchte ich gar nicht lange
zu überlegen“, erklärt der ehemalige Oberhausener Spielmacher.
„Wie aus der Pistole geschossen,
habe ich zugesagt. Kapellen hat
einen guten Namen, ist zudem ein
gesunder Verein.“ Die Katze im
Sack wollten die Verantwortlichen
von Kapellen allerdings auch
nicht verpflichten. Bei keinem Geringeren als Gladbach-Legende
Rainer Bonhof holte man Informationen ein, ob der Brasilianer
der richtige Mann für die vakante
Trainerposition sei. Auf das positive Feedback folgte die SMS.
In der kommenden Saison möchte der Brasilianer in der Oberliga
mit einer jungen Mannschaft den
Klassenerhalt schaffen. Selber dabei mithelfen, wird er aber wohl
nicht mehr. „Mit dem Verein ist es
so abgesprochen, dass ich nicht als
Spielertrainer agieren werde. Ich
werde bald 40. Meine Mannschaft
hat einen Altersdurchschnitt von
etwa 21 Jahren. Ich bin also fast
doppelt so alt. Bei dem hohen Tempo ist es in meinem Alter schwierig
mitzukommen. Ich kann nicht von
meinen Jungs etwas verlangen,
was ich auf dem Platz dann selbst
nicht mehr umsetzen kann“, sagt
Chiquinho. Aufs Kicken ganz verzichten, will er allerdings nicht:
„Ich kicke ja nach wie vor in der
‚Hennes-Weisweiler-Elf‘. Aber da
geht es ja hauptsächlich um Spaß.“
Die Kaderplanung für die kommende Saison sei schon weit voran
geschritten, wenn nicht sogar abgeschlossen. „Ich habe hier einen
bereits fertigen Kader vom Verein
zur Verfügung gestellt bekommen.
Mit diesem Kader möchte ich auch
sehr gerne arbeiten. Schießlich
bin ich gerade erst angekommen“,
stellt Chiquinho keine Ansprüche.
Den Abgängen von Stammspielern
wie Robert Niestroj (SC West) oder
Benjamin Schütz (TuRU Düsseldorf) stehen überwiegend unbekannte Neuzugänge gegenüber.
So kommt Philip Erkes von den
In Süchteln wurde Alexandre da Silva
„Chiquinho“ noch als Tabellenführer
entlassen. Nun freut er sich auf die Arbeit
in Kapellen.
Foto: Griepenkerl
A-Junioren des 1. FC Mönchengladbach oder Can Yücel von den
A-Junioren TuRU Düsseldofs nach
Kapellen.
Die erfolgreiche letzte Saison,
als man nach dem letzten Spieltag den vierten Platz belegte, wird
also ein hartes Stück Arbeit – vielleicht sogar mehr Chiquinho freut
sich jedoch auf die Arbeit mit dem
jungen Kader. „Es ist eine Herausforderung, aber die nehme ich mit
großer Freude an.“
Julius Augustin
29
Oberligen
Nr. 55-2013
TuRU Düsseldorf: 19-Jähriger nimmt Kampf um die Stammplätze an
Lippold will Aufmerksamkeit erregen
Aufmerksamkeit erregen könnte
er durch seine Standards. Schließlich gilt er als Freistoßspezialist
und konnte in der vorangegangenen Landesliga-Saison immerhin fünf Treffer markieren. Lippold
bleibt jedoch realistisch: „Ich würde auch hier sehr gerne ein Paar
Freistoßtore erzielen. Aber dafür
muss ich auch erst einmal ran dürfen. Das wird schwierig genug.“
Von seinem neuen Lehrmeister
Zilles hat Lippold bisher einen
positiven Eindruck: „Er zieht sein
Programm gnadenlos durch und
ist sehr gradlinig. Das gefällt mir,
weil jeder weiß, wo er dran ist.“
Düsseldorf (RS)
rei zweite Plätze in Serie stehen für die TuRU Düsseldorf
auf der Habenseite. Nach dem
Aufstieg des KFC Uerdingen gelten
die Oberbilker als einer der TopFavoriten auf den Aufstieg in die
Regionalliga. Dass das Ganze kein
Selbstläufer wird, versteht sich von
selbst. Schließlich kommt hinzu,
dass Coach Frank Zilles die Abgänge von Leistungsträgern wie dem
nach Baumberg abgewanderten
Spielmacher Sebastian Schweers
oder Oliver Thederahn kompensieren müssen.
D
Lippold überzeugte
bereits im Probetraining
Einer derjenigen, die sich im
Kampf um einen Stammplatz
befinden, ist Tobias Lippold. Der
19-jährige kommt vom Landesligisten SC Düsseldorf-West und
ist beim Oberligisten kein Unbekannter mehr. Schon im Vorjahr
trainierte Lippold, der aus der
Jugend des 1.FC Köln stammt,
bei den Blau-Weißen zur Probe
mit und hinterließ einen positiven Eindruck. „Der Trainer hat
mich zu dem Zeitpunkt schon
verpflichten wollen. Ich habe
mich aber wegen meiner Ausbildung damals für die Landesliga
Scharwächter steht
kurz vor Engagement
Mit seinen Freistößen sorgte Tobias Lippold einige Male für Furore. Nun will sich der
19-Jährige in der Oberliga etablieren.
Foto: Loyda
entschieden“, sagt der Mittelfeldspieler, der bei den Landeshauptstädtern als Sechser vorgesehen
ist.
Hoffnungen zum Stammpersonal dazu zu gehören, macht sich
der Blondschopf erst einmal noch
nicht: „Ich möchte mich hier erst
einmal etablieren, eine gute Saison spielen und zeigen, was ich
drauf habe. Vielleicht kann ich in
der Liga ja etwas Aufmerksamkeit
erregen“, formuliert Lippold seine
Ziele noch vorsichtig.
www.klartext-verlag.de
Derweil haben die Oberbilker
wohl noch einmal auf dem Transfermarkt
zugeschlagen.
Noch
nicht bestätigten Gerüchten zufolge wechselt Nils Scharwächter von der U19-Mannschaft der
Fortuna Düsseldorf an die Feuerbachstraße. Damit betrüge das
Durchschnittsalter der Neuzugänge 20,4 Jahre. Bleibt also nur
noch abzuwarten, ob die Jugend so
einschlägt, wie erhofft und ob der
ewige zweite Platz endlich mal getoppt werden kann.
Stefan Loyda
Oberligen
30
Nr. 55 -2013
Nachgefragt
Martin Schmidt, wie sieht es nach
der schlechten Nachricht für den
VfB bei Ihnen aus?
Ich bin als Trainer ein bisschen
fassungslos. Nichtsdestotrotz bin
ich dabei, den Blick nach vorne zu
richten. Man muss nun das Beste
aus der Situation machen.
Wie geht es mit Ihnen persönlich
beim VfB Hüls weiter?
Es werden in dieser Woche Gespräche mit dem Vorstand geführt.
Ich lebe diesen Verein. Natürlich weiß ich noch nicht, was auf
mich zukommt. Wir werden jetzt
erst einmal ein Gespräch führen
und alles weitere wird sich dann
ergeben.
Wann haben sie als Trainer davon
Kenntnis bekommen, dass es so
eng werden könnte?
Am Freitag habe ich mit Wolfgang Muth telefoniert und davon
erfahren und mir wurde die Situation so geschildert, wie sie nun
ist. Zur Situation an sich möchte ich nicht großartig was sagen.
Für mich geht es nun darum, das
sportliche auf die Reihe zu kriegen.
Wie sieht nun der sportliche Weg
für den VfB Hüls in den kommenden Wochen aus?
Wir werden ganz normal an diesem Montag anfangen zu trainieren. Natürlich nur mit den Spielern
die da sind, da es jetzt durchaus
sein kann, dass der ein oder andere Spieler nun woanders ein Probetraining absolviert. Ich möchte
nur bescheid wissen, wer fehlt,
damit ich das Training vernünftig
planen kann. Ansonsten werden
wir eine ganz normale Vorbereitung absolvieren.
Fassungslosigkeit beim VfB Hüls: Der Klub vom Badeweiher steht nach dem Evonik-Rückzug vor einer ungewissen Zukunft.
Foto: Neumann
VfB Hüls: Der Hauptsponsor und 60 Prozent des Etats sind weg
„Der Faden zu Evonik ist durchtrennt“
Marl (RS).
tatt einer fröhlichen Saisoneröffnungsfeier gab es am
Sonntag am Badeweiher nur
Katerstimmung. In einer Krisensitzung informierte der Vorstand
des VfB Hüls ab 11 Uhr die Spieler und Trainer über den Rückzug
des langjährigen Geldgebers und
Hauptsponsors Evonik. Die Folgen
für den Absteiger aus der Regionalliga-West sind dramatisch: 60
Prozent des geplanten Etats brechen auf einen Schlag weg. Die
neue Oberliga-Saison soll nun mit
einem Drittel des ursprünglichen
Etats bestritten werden. Viele
Spieler müssen dramatische Gehaltseinbußen hinnehmen, zahlreiche Abgänge drohen und die
Favoritenrolle des VfB in der Oberliga schwindet.
S
Erwig und Co. vor dem Absprung
Der Exodus droht
Marl (RS). Nachdem der Vorstand
die Kicker des VfB Hüls über den
Rückzug Evoniks und die daraus
folgenden Konsequenzen informierte, saß der Schock bei den
Spielern tief. Bis zum Mittwoch
haben die Spieler nun Zeit, dem
Verein mitzuteilen, ob sie für geringere Bezüge weiter am Badeweiher spielen wollen oder den
Verein verlassen werden. „Wir
haben hier Familienväter und
Studenten. Natürlich sind hier ein
paar Kinnladen runtergefallen“,
beschrieb Team-Manager Engin
Yavuzaslan die Reaktionen der
Mannschaft.
Erste Spieler haben sich bereits
vom Training freistellen lassen
und sind auf Vereinssuche. Stürmer Christian Erwig, der in der
vergangenen Spielzeit 19 Mal für
den VfB traf, bereitet sich auf sei-
nen Absprung aus Marl vor. „Ich
sehe das ganze Konzept nun etwas
skeptisch. Sportlich würde es nun
in dieser Saison nicht das sein, was
ich mir vorgestellt habe“, erklärte
Erwig und fügte an: „Ich denke,
ich werde den Verein verlassen.
Damit könnte ich dem VfB sogar
etwas helfen, da er ohne mein Gehalt besser dastehen würde.“ Bereits am Sonntagnachmittag hatte
Erwig Anfragen vom KFC Uerdingen, dem SC Verl und dem Wuppertaler SV vorliegen.
Für Torhüter und Kapitän Tobias
Rantzow ist die Entwicklung beim
VfB ebenfalls ein Paukenschlag.
Seit 13 Jahren kickt Rantzow am
Badeweiher „Wir waren alle geschockt und natürlich enttäuscht
über den späten Zeitpunkt, wo uns
das mitgeteilt wurde. Jetzt wird es
schwer.“
Nachdem sich die Verhandlungen
über eine weitere Zusammenarbeit
schon seit Mitte März in die Länge
zogen und der VfB sogar eine ToDo-Liste mit Forderungen des Chemiekonzerns abarbeitete, war die
Enttäuschung bei den Verantwortlichen groß. „Ich verstehe Vereine
nun viel besser, die diesen großen
Sponsor nicht haben und um das
täglich Brot kämpfen mussten. Wir
gehören jetzt auch dazu. Willkommen im Klub“, begann Vorsitzender Wolfgang Muth die Pressekonferenz zur Krise und fügte an: „Es
deute sich schon Anfang des Jahres an. Deshalb haben wir schon
im Winter unsere Personalkosten
reduziert und versucht Disharmonien zwischen dem alten Vorstand
und Evonik zu normalisieren. Doch
dann erfuhren wir, dass das Enga-
gement aufgrund der Ausflüchte
einer einzelnen Person auf der Kippe stand und sind zusammen mit
dem Konzernbetriebsrat auf den
Vorstand der Evonik zugegangen
und haben die Situation aus unserer Sicht dargelegt.“
„Wenn wir mit unserem Verein
in die Bezirksliga zurückgehen, ist
das nicht nur ein herber Imageverlust. Auch hätten wir nicht
mehr die Möglichkeit uns davon
zu erholen. Ebenfalls hätten bei
einem Rückzuck in die Bezirksliga
weitere Sponsoren mit Rückzug
gedroht“, erklärte Wolfgang Muth
und schloss die Pressekonferenz
mit den Worten: „Der Faden zu
Evonik ist durchtrennt. Es werden
hier die Falschen abgestraft. Das
ist einer Firma wie Evonik nicht
würdig.“
Benjamin Neumann
Kommentar
Hart gelandet
von Elmar Redemann
Von klammen Fußballklubs ist in
diesen Tagen oft zu lesen. Nun
hat es auch den scheinbar auf
Rosen gebetteten VfB Hüls erwischt. Der „Werksklub“ muss nicht
einfach nur den Rückzug eines
Hauptsponsors verkraften, die Lücke, die der Rückzug von Evonik
am Badeweiher reißt, hat etwa die
Dimension, die der Ausstieg des
Bayer-Konzerns einst in Uerdingen hatte. Der Klub verschwand
in den Tiefen des Amateurfußballs
und hat sich von dem Verlust noch
immer nicht ganz erholt.
Das Geld, das nun fehlt, könnte
mit vielen kleineren Sponsoren
vielleicht in einer fernen Zukunft
ebenfalls beschafft werden. Problem sind aber nicht nur die feh-
lende Euro, sondern die in den letzten Jahren in Hüls entstandenen
Ansprüche und Annehmlichkeiten.
Wenn Wolfgang Muth zugibt, dass
er (erst) jetzt die Sorgen anderer
Amateurvereine
nachvollziehen
kann, beweist das schlichtweg,
dass sich die VfBler in einer Wohlfühlstimmung häuslich eingerichtet hatten. Diese heile Welt ist auf
einen Schlag passé, Hüls ist hart
gelandet. „Willkommen in der
Realität“, kommentierte ein Facebook-User die schlechten Nachrichten spitz aber treffend.
Es wird spannend, zu beobachten, wie es in Hüls nun weitergeht. Sollte der Klub es schaffen,
den Einschlag sportlich halbwegs
unbeschadet zu überstehen, muss
man davor den Hut ziehen.
31
Oberligen
Nr. 55-2013
Westfalia Herne: Angebliche Angebote aus der Türkei für die Youngster Güler und Özbicerler
Silberbach: „Da wird mit der Zukunft der Jungs gespielt“
Herne (RS).
anche Dinge sind zu schön,
um wirklich wahr zu sein.
Stellen Sie sich vor: Sie sind
ein A-Jugendspieler, der bei der
Ersten Mannschaft in der Oberliga
ins kalte Wasser geworfen wird, da
diese sich im Abstiegskampf befindet. Dort sammeln Sie erste Erfahrungen im Seniorenbereich. Und
gleich am Ende der ersten Saison
erhalten Sie ein Angebot aus der
höchsten Liga ihres Heimatlandes.
Würden Sie es annehmen? Oder ist
dieses Angebot nicht doch ein wenig zu schön, um wirklich wahr zu
sein?
haben beide bisher vorrangig in der
A-Jugend-Westfalenliga
gespielt.
Dass die Scouts der türkischen Erstligisten dort nach neuen Spielern
gesucht haben, ist eher unwahrscheinlich. Silberbach appelliert
an die Spieler, nicht den falschen
Leuten zu vertrauen. „Ich bin ein
Trainer, der möchte, dass sich seine
Spieler weiterentwickeln. Wenn sie
ein interessantes Angebot bekommen, lege ich niemandem Steine in
den Weg. In diesem Fall wird meiner Meinung nach, aber nur mit der
Zukunft der Jungs gespielt.“
„Das können keine
seriösen Angebote sein“
Bei einem der beiden hat der Appell gefruchtet. Güler hat sich
entschieden, auch in Zukunft im
Stadion am Schloss Strünkede aufzulaufen. Von Özbicerler hingegen
hat der Trainer nach der Sommerpause nichts mehr gehört, was
ihn auch „menschlich schwer enttäuscht“ hat. Zumindest hat Özbicler sich inzwischen bei Westfalia
Herne abgemeldet. Bei ihm scheint
ein Wechsel in die Türkei wahrscheinlich. Die vermeintlichen Berater hat der Trainer bisher noch
nicht kennengelernt. „Möchte ich
aber auch gar nicht“, sagt Silberbach.
Tim Müller
M
Das eben beschriebene Szenario
erleben derzeit Semih Güler und
Onur Özbicerler. Beide haben in
der Rückrunde der vergangenen
Saison den Sprung in die OberligaTruppe von Westfalia Herne geschafft. Und vor Kurzem klingelte
bei beiden das Telefon. Am anderen Ende der Leitung: Ein Spielerberater, der die beiden Jungspunde angeblich an türkische
Erst- und Zweitligisten vermitteln
will. Sehr zum Ärger von Trainer
Jörg Silberbach.
Güler will bleiben
Semih Güler hat sich für einen Verbleib in Herne entschieden, sein Kollege Onur Özbicerler wird hingegen wechseln.
Foto: Griepenkerl
„Ich finde das nicht gut. Das
können keine seriösen Angebote
sein.“ Silberbach hat in seiner langen Trainerkarriere schon viele
Geschichten wie diese gehört.
Türkische Spieler haben ihm von
Angeboten wie diesen berichtet.
„Einige Vereine haben da wohl
Riesenkader von 40 Leuten. Da
dürfen die Jungs drei Mal mit-
trainieren und werden dann in
die Zweite Mannschaft abgeschoben“, erzählt Silberbach. „Teilweise leben die dann in Zimmern mit
sechs, sieben Leuten und kommen
nach zwei Monaten heulend zurück nach Deutschland.“
Der Trainer befürchtet, dass
auch das Angebot an seine Spieler
von ähnlicher Natur ist. Schließlich
Kurz notiert
Zweckel: Trainingsauftakt
Ahlen: Testspieler
Der SV Zweckel hat am Sonntag das
Training in Vorbereitung auf seine erste
Saison in der Oberliga Westfalen aufgenommen. Dort wurden auch die Neuzugänge Marko Onucka (SSVg. Velbert),
Aldin Kljajic, Christian Luvuezo (beide
Wattenscheid 09), Bünyamin Sari,
Ibrahim Basatli (beide VfB Hüls), Burak
Arlat (Westfalia Herne), Daniel Schmitz
(Erle 19) und Aldin Hodzic (DSC WanneEickel) präsentiert. In den nächsten
zwei Wochen stehen zunächst viele
Waldläufe auf dem Programm, da der
Rasenplatz an der Dorstener Straße
derzeit renoviert wird.
Rot-Weiss Ahlen trainiert seit Sonntagmorgen wieder. Unter anderem vor
Ort beim Auftakt: Gianluca Greco. Der
Angreifer stand zuletzt noch in Diensten der Hammer SpVg. Wie er will sich
auch Dennis Glowacz (VfB Osnabrück
II) beim neuen Trainer Carlos Castilla für
einen Vertrag empfehlen.
Hamm: Kaminski
Schock für die Hammer SpVg.: Beim
Trainingsauftakt am Sonntag verletzte sich Verteidiger Michael Kaminski
schwer. Der Routinier erlitt einen
Achillessehnenriss und wird rund drei
Monate ausfallen.
Rheine: Thomassen
Hinter den Kulissen des FC Eintracht
Rheine arbeitet das Trainerduo Markus
Wersching und Uwe Laurenz weiter
kräftig am Kader für die neue Saison.
Unter der Woche konnten die beiden
ihren ersten Neuzugang seit dem Oberliga-Aufstieg verkünden. Mit Christopher Thomassen konnte der FCE einen
abschlussstarken Stürmer verpflichten.
Der 25-jährige Thomassen kommt
vom 1. FC Kaan-Marienborn zum FCE.
Durch private Kontakte ist Thomassen
bereits seit längerer Zeit mit Rheine
verbunden. Vor seiner Zeit beim 1. FC
Kaan-Marienborn kickte Thomassen bei
Germania Windeck.
Rhynern: Saisonauftakt
Trainingsanzug statt Trikot. Martin Setzke unterstützt in Zukunft Magnus Niemöller als
Co-Trainer in Erkenschwick.
Foto: Tillmann
Ahlen: Benefizspiel
Am Freitag, den 26. Juli um 19 Uhr
findet im Ahlener Wersestadion ein Benefizspiel statt, bei dem eine Ahlener
Stadtauswahl gegen eine Traditionsmannschaft aus ehemaligen LR-/ Rot
Weiss-Spielern antritt.„Wir sind auf sol-
ch ein Event angewiesen. Kein anderer
Verein steckt so lange in der Insolvenz
und wir müssen weiterhin zusehen,
dass wir etwas in die leeren Kassen des
Vereins bekommen, wenn wir in nächster Zeit weiter so erfolgreich arbeiten
wollen“, erklärt RWA-Geschäftsführer
Gerald Stoffers.
Westfalia Rhynern nimmt ebenfalls
am Montag das Training wieder auf.
Björn Mehnert und sein neuer Assistent Marc Woller werden das Team ab
dem 2. August zu einem Trainingslager
in Bad Wünnenberg bitten.
Erkenschwick: Setzke
Martin Setzke, der seine aktive Karriere wegen anhaltenden Kniebeschwerden beenden musste, bleibt der Spvgg.
Erkenschwick trotzdem erhalten. Der
Routinier wird Co-Trainer von Chefcoach Magnus Niemöller.
Revierkick
32
Nr. 55 -2013
BSV Schüren: Emmanuel Peterson erfüllt sich einen Traum mit dem Spiel gegen Borussia Dortmund
Hummels-Trikot war nicht zu kriegen
„Richtig, richtig geil“, fand Peterson zwar nicht die Niederlage, aber das Drumherum. „Mit
dem Bus zum Stadion zu fahren
und dann durch den Spielertunnel auf den Rasen zu gehen, war
ein Hammer-Erlebnis“, erzählt
Peterson.
Dortmund (RS).
s ist nicht überraschend, dass
es für einen Amateurfußballer
ein ganz besonderes Erlebnis
darstellt, einmal vor 50.000 Zuschauern aufzulaufen. Deutlich
überraschender ist es allerdings,
dass Emmanuel Peterson trotzdem
nicht so recht zufrieden war nach
seinem ersten und wahrscheinlich
auch einzigen Spiel gegen Borussia
Dortmund.
E
„Angenehmer als Profifußball“
„Das Spiel war wirklich
sehr frustrierend“
Der Spielberichtsbogen zeigte auf
der linken Seite Namen wie Weidenfeller, Reus oder Hummels.
Auf der rechten fanden sich unter
anderem Rundio, Sonneveld und
eben Peterson. Der 27-Jährige
hatte sich einen Platz in der Startelf der „SAT.1-Helden am Ball“
erarbeitet. In der Show mit Oliver
Pocher erspielte sich eine Gruppe
von Amateurfußballern und mehr
oder weniger Prominenten, die
Möglichkeit, gegen den Champions-League-Finalisten anzutreten.
Das Spiel wurde erwartungsgemäß
einseitig, Dortmund siegte mit 9:1.
Peterson – Fußballer durch und
durch – war dementsprechend unzufrieden. Obwohl die deutliche
Emmanuel Peterson (o.l.) und seine Mannschaft durften vor fast 50.000 Menschen
auflaufen.
Foto: firo
Klatsche zu erwarten war, sagte
er: „Das Spiel war wirklich sehr
frustrierend. Wir konnten nichts
machen, außer hinterherzulaufen.“ Immerhin erreichte Peterson mit seiner Mannschaft das
Ziel, weniger Tore zu kassieren,
als das Team, das vor vier Jahren
im Rahmen der gleichen Fernsehshow gegen Bayern München 0:13
unterging. Diesmal wurde es nicht
zweistellig, vor allem in der ersten
Halbzeit tat sich die Borussia sogar schwer, die Lücke zu finden.
Zu allem Überfluss traf die PocherTruppe auch noch selbst.
Nach dem Spiel musste sich der
Schürener Mittelfeldspieler allerdings noch einmal richtig ärgern.
Denn als es ihm, wie auch seinen
anderen Kollegen aus dem Amateurfußball darum ging, sich ein
Trikot eines Dortmund-Stars zu
sichern, hatte er das Nachsehen.
„Die Promis haben sich schon die
Trikots geschnappt. Etwa das von
Mats Hummels, welches ich auch
gerne gehabt hätte. Das war schon
etwas schade“, berichtet Peterson.
„Immerhin habe ich einen Spielball stibitzen können.“
Jetzt geht es für den Studenten
der Energiewirtschaft wieder zurück in die Bezirksliga, wo er mit
dem BSV Schüren in der neuen
Saison richtig angreifen will. „Ich
finde das deutlich angenehmer als
den Profifußball. Da schneiden wir
deutlich besser ab.“
Tim Müller
Kurz notiert
gen aus der Bezirks- und Landesliga
vorliegen. Fakhro:„Mir ist es wichtig, zu
einem Klub zu wechseln, wo Kontinuität groß geschrieben wird. Ich will
etwas Dauerhaftes.“
ASC 09: Held
Schock für den ASC 09 Dortmund.
Beim Start der Saisonvorbereitung
verletzte sich Neuzugang Jan Held
schwer. Ein Kreuzbandriss kann beim
Keeper aber ausgeschlossen werden.
Held verletzte sich nach nur fünf Minuten beim Aufwärmen für das 1. Training
am Knie. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Eine genaue Diagnose
und eine Entscheidung ob er operiert
werden muss, steht noch aus. Klar ist,
dass der Neuzugang erst einmal länger
pausieren muss.
Vogelheim: Drei Neue
Der Landesligist Vogelheimer SV hat
drei weitere Spieler verpflichtet. Alle
kommen aus der U23 von Regionalligist Rot-Weiss Essen. Dabei handelt
es sich um Jan Jensen, Maximilian
Schreier und Mark-Phillip Hentschel.
Somit hat der Verein nach Alexander
Jovic, der aus Schonnebeck an den
Lichtenhorst wechselt, die nächsten
drei Hochkaräter verpflichtet. Auf den
Transfer von Jovic ist Coach Otto Prell
ganz besonders stolz:„Wir waren schon
seit drei Jahren an ihm dran. Jetzt
ist es uns endlich gelungen, ihn zu
verpflichten.“
Holzwickede: Drei Neue
Beim Trainingsauftakt der SV Holzwickede kamen zu den bereits
bekannten sieben Neuzugängen noch
drei weitere hinzu. Tobias Wittchen
und Mike Andretzki kommen vom
Ligarivalen Westfalia Wickede ins
Montanhydraulik-Stadion, Jan-Dirk
Groenewold stößt vom Landesligisten
Friesia Loga aus Niedersachen zur Elf
von Trainer Ingo Peter.
Holzwickede: Co-Trainer
Nach dem Abgang von Co-Trainer Marc
Woller in Richtung Westfalia Rhynern
war das Amt des Co-Trainers von Ingo
Peter neu zu besetzen. Dies hat der
Verein nun getan. In der kommenden
Tobias Wittchen wechselt wie sein Kollege Mike Andretzki von Wickede zu Holzwickede.
Foto: Müller
Saison sollen Michael Rothholz und
Semir Devoli als spielende Assistenten
fungieren. Als Saisonziel hat der Verein
eine bessere Platzierung als im Vorjahr
ausgegeben.„Besser als Rang 13“ heißt
also die offizielle Vorgabe an die neu
zusammengestellte und verstärkte
Mannschaft.
Frintrop: Fakhro
Der SC Frintrop muss in Zukunft
ohne seine bisherige Nummer eins
planen. Schlussmann Issa Fakhro hat
sich entschieden, den Bezirksligisten
zu verlassen. Nach RS-Informationen
sollen dem Keeper bereits einige Anfra-
ÖSG: Behlke
Bezirksliga-Neuling ÖSG Viktoria
Dortmund ist am Sonntag mit dem
neuen Trainer Thomas Behlke in die
Saisonvorbereitung gestartet. Behlke
hat sich durch Trainerstationen in
Aplerbeck, Wickede und Huckarde
in der Stadt Dortmund bereits einen
Namen machen können und soll beim
Aufsteiger das Projekt Klassenerhalt
verwirklichen.
Nr. 55-2013
RS
1655653
3222
Brings
Fragebogen
Essen (RS).
etztlich war es ganz, ganz
knapp. Über weite Strecken
der letzten Saison lieferten
sich der ESC Rellinghausen und
die Zweitvertretung von Rot-Weiss
Essen ein packendes Duell um den
Aufstiegsplatz in der Landesliga
Niederrhein 1. RWE II hatte am
Ende mit zwei Punkten Vorsprung
die Nase vorn, der ESC musste sich
mit dem zweiten Platz begnügen
und muss damit in der neuen Saison einen weiteren Angriff in Richtung Spitze wagen.
Thomas Fehre, Pressesprecher
des ESC, sagte unmittelbar nach
dem letzten Spiel: „Wir haben eine
großartige Saison gespielt, aber
Rot-Weiss war eben den einen Tick
besser.“ Im gleichen Atemzug verkündete er die Vertragsverlängerung mit einigen Leistungsträgern,
darunter auch Marco Brings. Der
Mittelfeldspieler, der 2011 von der
Tgd. Essen-West gekommen war,
präsentiert sich im RS-Fragebogen
als leidenschaftlicher DortmundFan, der trotzdem im Rückblick
gerne nach Schalke gewechselt
wäre.
L
Ergänzen Sie:
Meine größte Stärke ist...
meine Technik.
Meine größte Schwäche ist...
der Kopfball.
Bei uns in der Kabine...
ist immer gute Stimmung.
Wenn mein Kind Schalke-Fan
wird...
kommt es ins Heim.
Der beste Moment meiner Fußballkarriere war...
der Aufstieg mit der SG Schönebeck im ersten Seniorenjahr in die
Landesliga.
Ich bin nicht Fußballprofi geworden weil...
ich zu viel für die Schule gelernt
habe.
33
Revierkick
Marco
29. Nov
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Beruf: Bu
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und
Das Beste am Ruhrgebiet ist...
die Stadt Essen und der BVB.
Beantworten sie:
Das schönste Tor meiner Karriere
war...
Schöne Tore habe ich kaum
geschossen.
Was machen Sie mit einem
Millionen-Lottogewinn?
Ein Haus und ein Auto kaufen,
in den Urlaub fahren, eine Party
schmeißen.
Entscheiden Sie sich:
Dortmund oder Schalke?
Dortmund.
Mit wem möchten Sie gern Mal
ein Bier trinken gehen?
Mit Eva Mendes.
Bier oder Wasser?
Bier.
Worüber können Sie lachen?
Über lustige Momente mit meinen
Freunden.
Jose Mourinho oder Peter
Neururer?
Jose Mourinho.
Worauf können Sie verzichten?
Auf Lauftraining in der
Vorbereitung.
Asche oder Kunstrasen?
Kunstrasen.
Was ist für Sie unverzichtbar?
Zigaretten.
Sky oder Stadion?
Stadion.
Wie heißt Ihr Lieblingsfilm?
Scarface.
Kampfsau oder Künstler?
Künstler.
Was sehen Sie gerne im TV?
How I Met Your Mother.
Disco oder Kneipe?
Disco.
Welche Musik hören Sie gerne?
Black Music.
Arte oder RTL II?
RTL II
Wenn Sie noch einmal geboren
würden, was würden Sie anders
machen?
Ich würde das Angebot des FC
Schalke 04 annehmen, dass ich in
meiner Jugendzeit aus Liebe zum
BVB abgelehnt habe.
Bundesliga oder Premier League?
Bundesliga.
Revierkick
34
Landesliga
Nr. 55 -2013
Bye bye Landesliga
Nach dem Sieg in der Relegation gegen Lennestadt wurde es feuchtfröhlich beim „kleinen“ BVB.
Foto: BV Brambauer-Lünen
BV Brambauer-Lünen: Rückkehr in die Westfalenliga erst in der Relegation perfekt gemacht
Marcus Reis und sein Kindergarten
Lünen (RS).
er BV Brambauer-Lünen ist
sich treu geblieben. Gezwungenermaßen, das sei betont.
In der Saison 2011/12 stieg der
Verein mit einer ziemlich jungen
Mannschaft in die Landesliga ab.
Daraufhin verpflichtete der Verein
acht neue Spieler. Der älteste von
ihnen war gerade einmal 20 Jahre
alt. In Brambauer wird fast schon
traditionell auf die Jugend gesetzt,
da der Verein ebenso traditionell mit äußerst geringen Mitteln
arbeitet.
D
„Wir haben uns keine größeren
Schwächephasen erlaubt“
Zwar reichte es in der Landesliga
nur zum zweiten Platz hinter dem
überraschend konstanten Meister
Hombrucher SV, doch in der Relegation gelang durch einen 2:0-Erfolg gegen den FC Lennestadt die
direkte Rückkehr in die Westfalenliga. „Viele Mannschaften
haben eine Abwärtsspirale nach
dem Abstieg, wir haben uns aber
keine größeren Schwächepha-
sen erlaubt. Wir haben relativ
schnell dazugelernt, obwohl wir
fast nur A-Jugendliche verpflichtet haben“, freut sich der Trainer
Marcus Reis. Besonders Pascal
Kowalczyk, Dominik Kramarczyk
und Lukas Ziegelmeir haben eine
gute Entwicklung genommen. Alle
drei kamen aus der A-Jugend des
TSC Eintracht Dortmund und sind
die nächsten Beispiele für gute Jugendarbeit des TSC. „Es ist aber
keiner der Neuen richtig abgefallen“, betont Reis.
Während die Hinrunde einige unnötige Niederlagen mit sich
brachte, konnte das Defensivverhalten der Mannschaft stetig verbessert werden. Und in der Offensive gab es sowieso nie Probleme.
84 erzielte Treffer sind der mit Abstand beste Wert in der Landesliga
3. Bester Torschütze mit 24 Treffern ist der junge Philipp Hanke,
der im vergangenen Sommer sogar bei Borussia Dortmund II zur
Probe trainieren durfte, sich aber
für einen Verbleib beim „kleinen“
BVB entschied. „Ich glaube, er
will hier gar nicht weg“, sagt sein
Trainer. Gut für Brambauer, dass
das größte Talent sich dort so heimisch fühlt. Auch in der Westfalenliga wird der Verein seine Tore
brauchen.
Der Trainer
BVB will wieder „über
den letzten Drei landen“
Nun, da die Rückkehr nach oben
perfekt ist, ändert sich für den
BVB nicht viel. Auch in Zukunft
wird vorrangig auf junge Spieler
gesetzt. „Wir können auch gar
nicht anders“, betont der Coach.
Der Unterschied zur vergangenen
Saison wird allerdings sein, dass
es „kein Spiel mehr geben wird,
wo wird nach zehn Minuten wissen: Das Ding ist durch.“ Das Saisonziel von Reis? „Aufstieg“, lacht
er. Schließlich wolle er – wie jeder
andere Fußballer auch – jedes
Spiel gewinnen. Realistischerweise könne dem BVB aber nur daran gelegen sein „über den letzten
Drei“ zu landen. Auch was das Saisonziel angeht, bleibt sich Brambauer also treu.
Tim Müller
Marcus Reis ist 41 Jahre
alt und arbeitete beim BV
Brambauer zunächst als
Nachwuchskoordinator,
bevor er 2011 das Traineramt von Dirk Böderling
übernahm. Im ersten Jahr
seiner Amtszeit konnte
der Abstieg noch vermieden werden, danach ging
es in die Landesliga. Reis
ist kein großer Liebling
der Schiedsrichter und am
Rand stets lautstark dabei.
Landesliga
35
Revierkick
Nr. 55-2013
Bye bye Bezirksliga
Bezirksliga
Das Team von Rhenania Bottrop darf nach dem verdienten Aufstieg in der nächsten Saison die Landesliga unsicher machen.
Foto: Tillmann
Rhenania Bottrop: Trainer Oliver Dirr will sich allein mit dem Klassenerhalt nicht zufrieden geben
„Wir wollen die Nummer eins in Bottrop werden“
Bottrop (RS).
henania Bottrop hat sein
großes Ziel erreicht. Bereits
drei Spieltage vor dem Saisonende machten die Blau-Weißen
den Landesliga-Aufstieg perfekt.
Dem Team von Trainer Oliver
Dirr war die Meisterschaft in der
Niederrhein-Gruppe 9 dank einer herausragenden Rückrunde
nicht streitig zu machen. Richtig
ins Rollen kam seine Mannschaft
allerdings erst in der Rückrunde.
In der Hinserie tat sich die Rhenania noch schwer. 25 Zähler in 14
Spielen waren kein überragender
Wert. Der Ausgeglichenheit der
Liga war es zu verdanken, dass es
damit in der Hinrunden-Tabelle
zu Platz zwei reichte. In der zweiten Saisonhälfte sammelten die
Bottroper in den 13 Spielen überragende 34 Punkte und dürfen sich
somit verdientermaßen über den
Aufstieg freuen, wie Oliver Dirr
betont: „Die Jungs haben speziell
in diesem Kalenderjahr Großartiges geleistet. Ich bin richtig stolz
auf diese Mannschaft. Der Aufstieg
war unser Ziel und letztlich hoch-
R
verdient, denn wir waren am Ende
das konstanteste Team.“
„Kein Empfinden für Raum
und Zeit“
Der Trainer konnte es letztlich
locker verschmerzen, dass die
starke Bilanz durch zwei Niederlagen in den letzten drei Partien
etwas geschmälert wurde. Das lag
sicherlich auch daran, dass der
Jubel im Blankenfeld nach feststehendem Aufstieg keine Grenzen
mehr kannte. Mehrere Abende
wurde auf der heimischen Anlage
bis in die frühen Morgenstunden
gefeiert. Die Party-Nächte hinterließen speziell beim Trainer einige
Spuren, doch immerhin war es der
Chef persönlich, der als Letzter
die offizielle Aufstiegsfeier verließ.
„Ich habe zusammen mit unserem
Vereinswirt abgeschlossen. Allerdings hatte ich kein Empfinden
mehr für Raum und Zeit und kann
mich nicht mehr an viele Dinge
erinnern. Deshalb kann ich auch
nicht sehr ausführlich über diese
Feier berichten“, schmunzelt Dirr.
Dank des vorzeitigen Aufstiegs
in die Landesliga hatten Dirr und
Co. ausreichend Zeit, um eifrig am
Kader zu basteln, dessen Grundgerüst sich nicht grundlegend verändert hat. „Die Truppe ist nahezu
komplett zusammengeblieben und
wurde mit einigen jungen Leuten
ergänzt. Spieler ab 30 haben bei
mir keine Chance. Die Mannschaft
hat eine tolle Leistung gezeigt, also
gab es auch keinen Grund für Veränderungen“, sagt Dirr.
Alleine mit dem Klassenerhalt
will er sich in der Landesliga nicht
zufrieden geben. Der ehrgeizige
Erfolgstrainer formuliert gewohntermaßen ambitionierte Ziele und
richtet eine Kampfansage an den
zukünftigen Ligakonkurrenten VfB
Bottrop. „Als ich hier im letzten
Sommer angetreten bin, wollten
wir innerhalb von drei Jahren aufsteigen. Jetzt ist es uns im ersten
Anlauf geglückt. Nun möchten wir
den nächsten großen Schritt machen. Unser Ziel ist es, mittelfristig die alleinige Nummer eins in
Bottrop zu werden.“
Martin Herms
Der Trainer
Gleich in seiner ersten Saison bei Rhenania Bottrop
gelang Oliver Dirr der
Aufstieg in die Landesliga. Der 43-jährige Trainer
der Bottroper machte sich
während seiner aktiven
Laufbahn als Oberliga-Torwart des SV Schermbeck
einen Namen. Am Waldsportplatz war Dirr insgesamt elf Jahre aktiv, ehe
der Wechsel zur Rhenania
folgte.
Revierkick
36
Die neue Einteilung der Bezirksligen
sorgt bei den beteiligten Vereinen für
viel Gesprächsstoff. Während in Essen
wie auch in Bottrop und Oberhausen die zahlreichen bevorstehenden
Derbys nicht zuletzt im Hinblick auf die
Zuschauerzahlen für Vorfreude sorgen,
sehen die Betroffenen auch größere
Entfernungen, die zurückgelegt werden müssen.
Nr. 55 -2013
Umfrage: So reagieren die Vereine in Essen und Oberhausen auf die Einteilung der Bezirksligen 4 und 6
„Das gibt ein paar ganz heiße Derbys“
Bezirksliga 4
Dirk Möllensiep
Jörg Dohmann
(Trainer SG Altenessen):
Sascha Fischer (links) und Sascha Hense blicken mit Vorfreude auf die Spiele in der
„Essener Liga“ – wenn auch aus verschiedenen Gründen.
Foto: Tillmann
Sascha Fischer
(Trainer SC Frintrop):
Joachim Nühlen
(Trainer Tgd Essen-West):
„Ich denke, dass die neue Gruppe noch ausgeglichener ist und es
keine klaren Abstiegskandidaten
mehr gibt. Favorit ist für mich
TuS Essen-West 81, die Absteiger SuS Haarzopf und SV Burgaltendorf müssen sich erst einmal
akklimatisieren.“
Sascha Hense
„Auch wenn viele meckern, ich
finde die neue Liga cool. Vor allem
freue ich mich auf die zahlreichen
Derbys und die alten Bekannten,
die man so endlich mal wiedersieht. Die Vorstandsmitglieder
sehen das allerdings anders: Aufgrund der kurzen Wege wären
sie lieber mit den Oberhausenern
in einer Gruppe geblieben. Oben
mitmischen werden auf jeden
Fall Kray II, SuS Haarzopf und SV
Burgaltendorf. Mit meinem Team
möchte ich einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen.“
(Trainer ETB SW Essen 2):
„Die Einteilung bringt eine sehr
starke Liga. Und Thorsten Möllmann wird jetzt Oberhausen aufmischen. Da wird es bestimmt eine
Aufstiegsparty geben, bei der wir
alle eingeladen sind – die LKW‘s
sind auch schon bestellt.“
Bezirksliga 4
01 ETB SW Essen 2
02 SC Werden-Heidhausen
03 SG Kupferdreh-Byfang
04 SV Burgaltendorf
05 Heisinger SV
06 FC Kray 2
07 Spvgg Steele 03/09
08 FC Kettwig 08
09 Spvg Schonnebeck 2
10 TuS Essen-West 81
11 SC Frintrop
12 Turngemeinde Essen-West
13 SuS Haarzopf
14 DJK VfB Frohnhausen
15 DJK Adler Frintrop
16 TuS 84/10 Bergeborbeck
17 DJK SG Altenessen
Bezirksliga 6
West, aber auch mit Adler Frintrop
und den Zweiten von Kray und
Schonnebeck muss man rechnen.
Als Absteiger müssen wir aufpassen: In den letzten Jahren wurden
einige Mannschaften in die Kreisliga A durchgereicht.“
(Trainer Spvg Schonnebeck II):
„Ich sehe in der neuen Einteilung
Vor- und Nachteile. Schön ist natürlich, dass wir dadurch viele Derbys haben. Andererseits bedeutet
das auch, dass sechs Essener Vereine am Ende absteigen werden.
Favoriten sind für mich SuS Haarzopf, SC Frintrop, TuS Essen-West
81 und SV Burgaltendorf. Jedoch
müssen sich die neutralen Essener Fans demnächst entscheiden,
welches Spiel sie sehen wollen.
Mit meiner Mannschaft strebe ich
zunächst den Klassenerhalt an,
aber eventuell könnten wir auch
einen einstelligen Tabellenplatz
erreichen.“
37
Revierkick
Nr. 55-2013
Oliver Vössing
TuS Essen-West 81 und SuS Haarzopf sehe ich am besten gerüstet.
Es wird spannend.“
Wolfgang Gräfen
„Die neue Einteilung bedeutet
für uns längere Wege, während
die Anreise nach Oberhausen für
uns immer recht entspannt war.
Außerdem sind Spiele gegen die
Mannschaften aus dem Essener
Süden für mich keine richtigen
Derbys. Da sechs Vereine absteigen müssen, wird die Hälfte der
Liga gegen den Abstieg kämpfen.
Mit meinem Team möchte ich den
Klassenerhalt schaffen.“
Frank Sous
(Trainer Adler Frintrop):
„Die neue Einteilung ist eine äußerst positive Sache. Vor vielen
Jahren gab es ja schon einmal
eine Essener Gruppe, aber damals wollte man unbedingt eine
Veränderung. Unser Ziel ist ganz
klar der Klassenerhalt, SuS Haarzopf ist mein Geheimfavorit. Traurig über die Trennung von den
Oberhausenern bin ich nicht. Ich
kann jedenfalls auf die Sprüche
des ein oder anderen Trainers gut
verzichten.“
„Einerseits freuen wir uns, weil
wir mit Gegnern wie Schonnebeck
neue Derbys dazugewonnen haben, andererseits ist diese Gruppe
eine sehr starke. Wir wollen die
oberen Mannschaften ein bisschen
ärgern, aber der Klassenerhalt
steht ganz klar im Vordergrund.“
Franco di Felice
(Sportlicher Leiter Heisinger SV):
„Die Gruppe ist sehr interessant,
und es gibt viele Derbys. Unser Ziel
ist ganz klar der Klassenerhalt, bei
so vielen Absteigern.“
(Trainer Spvgg Steele):
„Die Essener Gruppe ist ganz okay
- ich habe nicht mit dieser Einteilung gerechnet. Mit Herrn Möllmann habe ich nicht viel zu tun,
aber ich bin froh dass ich den nicht
kennenlernen muss.“
Michael Würsten
(Trainer SG Kuperdreh):
David Zundler wird seinen Spielern
Feuern unter dem Hintern machen, um
nicht im Fahrstuhl nach unten stecken zu
bleiben.
Foto: Tillmann
„Auf diese Gruppeneinteilung hat
man lange gewartet, und sie bringt
eine große Aktraktivität mit sich,
An Aufmerksamkeit wird es der
Liga bei den vielen Derbys sicher
nicht mangeln.“
David Zundler
„Die reine Essener Gruppe gefällt
mir sehr gut, so können wir uns
mit wirklich starken Mannschaften messen. Wir wollen uns am
Ende unter den ersten Fünf wiederfinden. Klarer Favorit auf den
Meistertitel ist für mich TuS Essen-
Jörg Oswald
(Sportlicher Leiter SV Burgaltendorf ):
„Die Gruppe ist spannend und es
gibt viele Derbys. Unser Ziel der
schnellstmöglichste
Wiederaufstieg, die Rahmenbedingunen sind
durch die Baumaßnahmen in der
Hinrunde aber nicht optimal.“
Udo Hauner
(VfR 08 Oberhausen):
(Adler Osterfeld):
„Das ist eine ganz gute Gruppe.
Die Mannschaften aus Wesel sind
für mich schwer einzuschätzen,
da muss man erstmal den Saisonstart abwarten. Die Abstiegsregelung trifft natürlich viele
Mannschaften und unser Ziel ist
dementsprechend auch der Klassenerhalt. Aber ich bin da positiv
gestimmt und denke, dass wir
dieses Ziel erreichen können. Wir
müssen mal schauen, wie sich die
Saison entwickelt.“
„Mir gefällt das sehr. Eine neue
Herausforderung. Wir werden
eine komplett neue Mannschaft
haben und werden mit aller
Macht versuchen in der Liga zu
bleiben. Der Klassenerhalt ist das
oberste Gebot, aber die vielen
Derbys werden sicher auch viel
Spaß machen.“
Christian Dahlbeck
(Arminia Klosterhardt II):
Guido Contrino
(SW Alstaden):
Frohnhausens Trainer Issam Said weiß:
Die nächste Saison wird ganz eng. Foto:
Tillmann
Markus Dymala
(Trainer FC Kettwig):
Thorsten Hamm
„Diese Einteilung ist doch mal
etwas Neues: Alle Bottroper und
Oberhausener wieder in einer
Liga! Nach einigen Jahren in der
Essener Gruppe freuen wir uns
richtig auf viele Derbys und viele
schöne Anlagen und Naturrasenplätze im Bocholter Raum.“
Frank Böder
„Bei dieser starken Gruppe wird
unser Saisonziel sein, die Klasse
zu halten. Meine Favoriten sind
ganz klar TuS Essen West und
Burgaltendorf.“
(Trainer SuS Haarzopf ):
„Die Einteilung finde ich in Ordnung. In Essen treffen wir zwar
auf spielstärkere Mannschaften,
aber die Oberhausener waren in
meinen Augen immer kämpferischer eingestellt. Meisterschaftsanwärter sind für mich der FC
Kettwig und der SV Burgaltendorf.
(Trainer FC Kray II):
(Trainer TuS 84/10 Bergeborbeck):
(Trainer TuS Essen-West 81):
„Die neue Gruppe finde ich hochinteressant. Die Wege sind kurz und
man kennt sich untereinander.
Thorsten Möllmann wird mir nicht
fehlen, da meiner Meinung nach
das Sportliche im Vordergrund stehen sollte. Zu den Favoriten zähle
ich die Landesliga-Absteiger SuS
Haarzopf und SV Burgaltendorf,
aber auch wir werden oben mitmischen. Für eine Überraschung
könnten der FC Kettwig oder FC
Kray II sorgen“
Mario Salogga
Issam Said
(Trainer VFB Frohnhausen):
„Durch die neue Einteilung wird
die Liga viel interessanter. Die
ständigen Derbys werden eine
Menge Zuschauer anlocken. Aber
es wird auch immer schwieriger,
in den hart umkämpften Derbys
Punkte zu holen. Meine Favoriten
sind der TuS Essen-West, Haarzopf, Frintrop, und Burgaltendorf.
Der Rest – außer Kray II – befindet
sich auf einem Level.“
„Durch die Zusammenlegung gibt
es eine unheimlich hohe Qualität
in der Liga und viele Derbys. Man
kennt sich und da wird es heiß
her gehen. Im Gegenzug sind einige Auswärtsfahrten natürlich
sehr weit. Aber als Entschädigung
gibt es im Raum Bocholt auch
wunderbare
Naturrasenplätze.
In meinen Augen ist es auch sehr
positiv, dass die Elf-Uhr-Spiele im
Essener Raum wegfallen. Insgesamt wird es für uns als Aufsteiger in dieser Gruppe sicherlich
richtig schwer. Aber wir nehmen
es, wie es kommt und freuen uns
riesig auf die Saison.“
Beppo Gambino
Danny Konietzka
(Trainer Werden-Heidhausen):
„Ich freue mich auf die Gruppe,
sie bringt einen Reiz mit sich. Wir
werden viele Zuschauer bekommen, denn diese Essener Gruppe
ist die spannendste. Wir haben
eine gute Mannschaft, den Klassenerhalt müssen wir schaffen. Die
Übermannschaft wird aufgrund
ihrer Vorraussetzungen aber ganz
klar TuS Essen-West 81 sein.“
(GW Holten):
„Hammer! Eine hammer Gruppeneinteilung und es wird richtig
schwer für uns. Mit Mannschaften
wie Blau-Weiß Oberhausen oder
auch Schwarz-Weiß Alstaden.
Und dazu noch die Mannschaften aus Bocholt! Die Liga ist auf
jeden Fall viel stärker als noch in
der vergangenen Saison. Aber wir
freuen uns darauf, das werden einige heiße Derbys.“
Dirk Wißel
(SF Königshardt):
„Schön, mal etwas ganz anderes.
Für mich persönlich etwas ganz
Neues und sicherlich eine gelungene Abwechslung. Das werden
viele spannende Spiele gegen interessante Gegner.“
Sebastian Stempel
(Dostlukspor Bottrop):
„Das Niveau wird sehr hoch sein.
Ich habe selber vier Jahre in
Bocholt gespielt und kenne daher viele der zukünftigen Mannschaften. Das sind alles große
und robuste Teams. Beim Blick
auf die Tabelle vom letzten Jahr
sieht man, dass viele von ihnen
auch oben gestanden haben – was
die Oberhausener angeht, ist ja
bekannt, dass sie gut aufgestellt
sind. Bei sechs Absteigern kann
es für uns nur darum gehen, die
Klasse zu halten.“
Michael Schneider
Der neu Blau-Weiß-Coach Thorsten
Möllmann ist mit der neuen Gruppeneinteilung alles andere als glücklich.
Foto: Tillmann
Thorsten Möllmann
(Blau-Weiß Oberhausen):
„Ich habe mich über diese Einteilung sehr geärgert. Es ist
schade, dass ich gegen die Essener Vereine nicht mehr antreten
darf. Denen hätte ich es gerne
nochmal gezeigt. Vor allem hatte
ich mir vorgenommen, für neue
Zuschauer-Rekorde zu sorgen. In
der letzten Saison hatte ich beim
Spielclub drei Spiele mit über
1000 Zuschauern. Diese Marke
wollte ich nächstes Jahr nochmals
toppen. Aber dann kommen eben
1500 Leute, wenn ich mit BlauWeiß gegen meinen alten Verein
antrete. Sportlich ist es nach wie
vor eine spannende Gruppe. Wir
treffen auf einige interessante
und gute Gegner. Unser Ziel bleibt
trotzdem der Aufstieg. Ich arbeite
mit unserem Präsidenten Frank
Kielczewski weiterhin an einigen Transfers. Wenn ich meinen
Wunsch-Kader beisammen habe,
fegen wir alles weg.“
(SC 20 Oberhausen):
„Ich bin mit dieser Einteilung
sehr zufrieden. Wir haben nach
wie vor viele Derbys gegen die
Oberhausener Teams. Dass wir
gegen Klubs aus Bocholt antreten, ist ebenfalls sehr interessant.
Das erinnert mich an alte Zeiten
beim Spielclub in den achtziger
Jahren, als es regelmäßig Völkerwanderungen von der Knappenstraße in Richtung Bocholt gab.
In der nächsten Saison wird der
eine oder andere Bus aus Oberhausen nach Bocholt reisen. Das
ist für die Mannschaft und unsere
Fans eine schöne Sache. Sportlich
wird es für uns sicher nicht einfach. Wir müssen versuchen, den
Großteil der Punkte auf unserer
heimischen Asche zu holen.“
Bezirksliga 6
01 Schwarz-Weiß Alstaden
02 TuS Grün-Weiß Holten
03 VfR 08 Oberhausen
04 SC 1920 Oberhausen
05 SF 1930 Königshardt
06 SC BW Oberhausen-Lirich
07 SV Adler Osterfeld
08 DJK Arminia Klosterhardt 2
09 SV Fortuna Bottrop
10 Dostlukspor Bottrop
11 SV Blau-Weiß Dingden
12 SV Hamminkeln
13 Spvg 08/29 Friedrichsfeld
14 PSV Wesel-Lackhausen 2
15 SV Krechting
16 BV Borussia Bocholt
17 Grün-Weiß Lankern
38
RevierSport-Serie
Nr. 55 -2013
Helden
d es A l lta gs
Zwei Jahre Maloche für das Jubiläum
Jeder Verein hat seine Helden. Sei es der Betreuer, der die schweißgebadeten Trikots der Spieler Woche für Woche ohne Murren wäscht oder der
Platzwart, der die Sportanlage täglich in Schuss hält. Für den einen mag es
einer Beschäftigungstherapie gleichkommen, für den anderen ist es schlicht
und ergreifend ein Lebenswerk. Für Jupp Witt vom Vogelheimer SV trifft
Zweiteres eher zu. Der VSV ist für den 65-Jährigen mehr als nur ein Verein.
A
ls Otto Prell zu Beginn des
Jahres seinen Vertrag in Vogelheim als Trainer der ersten Mannschaft um eine weitere
Saison verlängerte, machte er unmissverständlich deutlich, warum er schon seit acht Jahren
das Zepter am Lichtenhorst
schwingt. „Ohne Jupp wäre
ich schon längst nicht mehr
hier. Er ist der wichtigste
Mann in diesem Verein“, bekräftigte der Trainerfuchs.
Außerhalb von Vogelheim war
das nur den Wenigsten bekannt.
Dabei ist Witt schon seit 25 Jahren im Vorstand der Vogelheimer
tätig. Auch seine Jugend verbrachte er am Lichtenhorst. Die
einzige Unterbrechung erfolgte
während seiner aktiven Laufbahn
als Senioren-Fußballer, die er aus
beruflichen Gründen größtenteils
in Mülheim verbrachte. Nach seiner Karriere folgten Zwischenstationen als Trainer bei den Traditionsvereinen Tgd. Essen-West
und BV Altenessen, ehe er in den
Essener Norden zurückkehrte.
Der Präsident des Landesligisten
ist niemand, der das Rampenlicht
sucht. Öffentliche Pressetermine
oder langatmige Reden sind nicht
seine Welt. Stattdessen konzentriert sich Witt lieber auf die Arbeit
im Hintergrund. „Ich stehe nicht
so gerne in der Öffentlichkeit, deshalb überlasse ich das Reden den
anderen. Das ist eben nicht jedermanns Sache.“
zu Beginn seiner Amtszeit einen
Vorstand, mit dem er noch heute
erfolgreich
zusammenarbeitet.
Pressesprecher Detlef Schliffke
und Witt kennen sich bereits seit
gemeinsamen Zeiten bei BV
Altenessen. „Er war damals
Stadionsprecher bei BVA
und anschließend habe ich
ihn nach Vogelheim gelockt.
Detlef kümmert sich bei uns
seit Jahren um den Spielbetrieb und die Sponsoren. Er hat
dem Verein enorm geholfen“, lobt
Witt seinen Vorstandskollegen.
Gleichwohl gibt es auch beim VSV
eine klare Hierarchie. Witt stellt
unmissverständlich klar, wer am
Lichtenhorst das Sagen hat. „Alles
läuft über meinen Tisch. Das wissen auch alle anderen.“
Die Anerkennung seiner Kollegen
ist dem Rentner sicher. Schließlich
hatte Witt maßgeblichen Anteil daran, dass die einst marode Sportanlage am Lichtenhort mittlerweile modernsten Ansprüchen genügt.
Neben einem Kunstrasen dürfen
sich die Klubmitglieder über ein
rundum erneuertes Vereinsheim
und neue Umkleidekabinen freuen.
Während das neue Geläuf von der
Stadt finanziert wurde, musste der
Klub für die weiteren Umbaumaßnahmen selbst aufkommen. „Die
Erneuerung hat 150.000 Euro gekostet. Die Hälfte konnte ich über
Fördergelder beschaffen, den Rest
„Alles läuft über meinen Tisch“
In seiner Zeit im Klub hat der
heute in Altenessen wohnhafte
Witt den Vogelheimer SV Schritt
für Schritt zu einer festen Größe
im Essener Amateurfußball geformt. Der Klub-Boss rekrutierte
Beim Vogelheimer SV ist auch die Arbeit am Grill Chefsache. Präsident Hans-Werner
Witt kümmert sich um das leibliche Wohl seiner Vereinskollegen.
Foto: Herms
mussten wir im Umfeld sammeln.
Dafür habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt“, berichtet Witt mit
stolzer Miene.
„Wir haben von morgens bis
abends malocht“
Um die Kosten in einem machbaren Rahmen zu halten, musste
Witt beim Umbau selbst die Ärmel
hochkrempeln. Zwei Jahre lang arbeitete der gelernte Bauschlosser
zusammen mit seinem Freund Karl
Heinz Dietrich täglich für das neue
Schmuckstück des Vereins. Im Juli
2012 war der Umbau endgültig
abgeschlossen. „Wir haben jeden
Tag von morgens bis abends malocht“, erinnert sich Witt. „Natürlich
haben zwischendurch auch meine
Vorstandskollegen mit angepackt.
Aus diesem Grund sind wir besonders stolz auf unseren Sportplatz.“
Die aufwendige Renovierung der
Sportanlage lag somit im Zeitplan
der Vogelheimer, denn 2013 ist
ein großes Jahr für Witt und seinen Klub. Am 20. Juli feiert der
Vogelheimer SV sein 100-jähriges
Jubiläum. Die Planungen für die
Feierlichkeiten laufen schon seit
Monaten auf Hochtouren. Dabei
wird auch der große Nachbar RotWeiss Essen behilflich sein. Neben
zahlreichen Festen auf dem eigenen Sportplatz wird es auch eine
Feier in den Räumlichkeiten des
neuen Essener Stadions geben.
In knapp zwei Wochen ist die Hafenstraße für einen Abend ganz in
Vogelheimer Hand. „Wir werden
im VIP-Bereich der Tribüne feiern.
Unsere guten Kontakte zu RWE haben uns dabei geholfen. Das wird
ein großer Tag für unseren Verein“, freut sich das Urgestein auf
den bevorstehenden Höhepunkt
der Klubgeschichte. Martin Herms
39
Jugendußball
Nr. 55-2013
Schalke 04: Wörns tritt bei der königsblauen U 17 ein schweres Erbe an
„Andere Vereine rüsten im großen Stil auf“
Gelsenkirchen (RS).
eit einer Woche ist Christian
Wörns ein Schalker. Dass der
gebürtige Mannheimer, der in
seiner aktiven Karriere die längste
Zeit bei Borussia Dortmund verbrachte und mit dem BVB Deutscher Meister wurde, einmal in
der „Knappenschmiede“ arbeiten
würde, hätte er sicher vor ein paar
Jahren auch noch nicht gedacht.
Im Interview mit RevierSport verrät der inzwischen 41-jährige neue
Trainer der königsblauen U 17,
was er mit dem Schalker Nachwuchs vorhat.
S
Einen zweiten Donis
Avdijaj gibt es nicht
Christian Wörns, wie waren die
ersten Tage auf Schalke?
Sehr angenehm. Ich bin von allen gut aufgenommen, alle sind
richtig nett. Natürlich kenne ich
noch nicht alle Mitarbeiter auf der
Geschäftsstelle, aber das wird sich
in der nächsten Zeit noch ergeben.
Mein erster Eindruck ist sehr positiv, nur bei den ersten Trainingseinheiten mussten wir uns gewissen Gegebenheiten anpassen.
Warum denn?
Wir mussten den Laktattest in
zwei Gruppen und an zwei verschiedenen Tagen durchführen,
das hätte ich lieber an einem Tag
gemacht. Aber wir sind ja auch
noch am Beginn der Vorbereitung
und haben noch genügend Zeit bis
zum Saisonbeginn, um alle Spieler
auf Leistungsstand zu bringen.
Sie waren vorher als U-15-Trainer
beim VfL Bochum tätig. Welche
Unterschiede sehen Sie zwischen
dem Nachbarn und Schalke?
Schalke 04 ist natürlich ein größerer Klub als der VfL Bochum
und hat auch in der Nachwuchsabteilung einen umfangreicheren
Apparat zur Verfügung, aber vom
Wesen her unterscheiden sich die
Vereine nicht so sehr. Auch auf
Schalke geht es familiär zu, daher
habe ich mich gleich wohl gefühlt.
Gab es noch keine Sprüche wegen Ihrer Dortmunder
Vergangenheit?
Nein, aber mit der U 17 stehen
wir auch nicht so im Fokus. Wir
haben beim Training schließlich
nicht, wie die Profitruppe, hunderte von Fans, sondern höchstens die
Eltern. Vielleicht kommt noch einmal die eine oder andere Frotzelei,
aber das wird sicher alles im Rahmen bleiben.
Sie leben mit Ihrer Familie in
Dortmund, Ihre Kinder gehen
dort zu Schule. Müssen sich auch
Ihre Söhne Danny und David
nicht anhören, wie denn Ihr Vater
ein Schalker werden konnte?
Schalkes neuer U-17-Trainer Christian Wörns (oben rechts) mit Torwartcoach Thorsten Albustin (oben links) und seinen neuen Jungs:
Marius Schley, Fabian Reese (oben von links), Leon Brüggemeier, Boris Tomiak, Oktawian Skrzecz (unten von links). Foto: Ben Neumann
Nein, auch da ist es ruhig. Ich
war ja auch vorher in Bochum tätig und wurde dort nicht als Dortmunder angesehen, sondern als
ganz normaler Trainer im Nachwuchsbereich. So wird es auch auf
Schalke sein, auch wenn die Rivalität zum BVB hier natürlich größer ist als zwischen Bochum und
Dortmund.
Bisher waren Sie nur im Nachwuchs als Trainer tätig. Würde es
Sie nicht mehr reizen, eine Seniorenmannschaft zu betreuen?
Diese Frage hat sich bisher nicht
gestellt, außerdem macht mir die
Jugendarbeit sehr viel Spaß. Ich
habe ja als Trainer beim Hombrucher SV angefangen, wo meine
beiden Söhne gespielt haben, beziehungsweise der Jüngere, David,
noch spielt. Mir macht es sehr viel
Spaß, junge Fußballer zu fördern
und ihnen ein wenig von meiner
Erfahrung als Spieler abgeben zu
können. Dann kam Bochum und
jetzt Schalke, eine neue Herausforderung, auf die ich mich freue.
Schalkes U 17 hat eine überragenden Saison hinter sich. Spüren Sie keinen Druck, an den
Erfolgen Ihrer Vorgänger Jens
Keller und Frank Fahrenhorst
gemessen zu werden?
In der Jugend muss man das immer relativieren, denn jedes Jahr
wechselt mindestens die Hälfte
einer Mannschaft in den nächsten
Jahrgang. Natürlich habe ich hohe
Ziele mit meinen Jungs, wir wollen wieder oben mitspielen, aber
ob es wieder für die Westdeutsche
Meisterschaft reicht, kann man
jetzt noch nicht abschätzen. Es
gibt Vereine, die im ganz großen
Stil aufrüstet. Genauso wichtig wie
eine gute Platzierung ist dem Team
eine gewisse Spielphilosophie zu
verpassen und einzelne Spieler in
ihrer fußballerischen Ausbildung
etwas auf den Weg zu geben.
Sie selbst waren Abwehrspieler.
Geht es dem Trainer Wörns eher
ums Verhindern von Treffern als
selbst Tore schießen zu wollen?
Nein. Zweikampf und Kampfgeist sind wichtige Elemente.
Trotzdem habe ich es schon früher
lieber gehabt, wenn wir vorwärts
verteidigt haben. So werde ich
auch meine Mannschaft einstellen,
denn angreifen macht mehr Spaß
als hinten drin zu stehen.
Haben Sie in Ihrem Kader einen
neuen Donis Avdijaj, der nun in
der U 19 spielt?
Donis war ein Ausnahmespieler,
den es nicht in jedem Jahrgang
gibt. 44 Tore in der U-17-Bundesliga sind eine Rekordmarke, das gab
es in den letzten zehn Jahren nicht
in der Klasse. Wir haben auch jetzt
wieder viele gute Einzelspieler beisammen, aber ich werde keinen
unter Druck setzen und sagen: Wir
brauchen wieder einen Donis.
Interview Heiko Buschmann
Der Kader der Schalker U 17:
Tor: Leon Brüggemeier (SC Paderborn),
Berkay Yilmaz (eigene U 16).
Abwehr: Julian Stühmeier (geblieben),
Boris Tomiak (RW Essen), Joshua Bitter,
Phil Neumann, Kevin Weiß (alle eigene
U 16), Maurice Stocker (eigene U 15).
Mittelfeld: Oguzhan Aydogan, Mohamad Darwish, Vincent Reinert, Paul
Stieber (alle geblieben), Marius Schley
(1. FC Saarbrücken), Oktawian Skrzecz
(Lechia Danzig), Lukas Abulhanov, Navid Ahmad, Enes Colak, Michael Olczyk
(alle eigene U 16), Lars Drauschke, Pantelis Sachpazidis (beide eigene U 15),
Angriff: Fabian Reese (Holstein Kiel),
Esad Morina, Sinan Günes (eigene U 16)
Henning Steffen.
Fan
40
Nr. 55 -2013
Kurz notiert
Blaskapellen gegen Ultras?
Anhänger von Borussia Mönchengladbach durch Androhung von
Gewalt zur Herausgabe von Fanjacken
und Schals gezwungen haben.„Bei den
Wohnungsdurchsuchungen wurden
die Fanjacken aufgefunden und als
Beweismittel beschlagnahmt. Weiterhin
wurden als Zufallsfund drei nicht zugelassene Knallkörper aufgefunden und
sowie ein Butterflymesser. Außerdem
wurden zwei Sporttaschen mit über
50 Fanschals verschiedener Vereine,
die jedoch nicht konkret zugeordnet
werden konnten, aufgefunden“, hieß es
in der gemeinsamen Presseerklärung
von Staatsanwaltschaft Münster und
der Bundespolizeiinspektion Münster
Mit einem besonders wahnwitzigen
Vorstoß hat sich Matthias Waldraff
seiner Fünf-Minuten-Prominenz in der
deutschen Fußballfanszene versichert.
Der Mann, der für die Hannoveraner
CDU als Oberbürgermeister-Kandidat
in den Wahlkampf zieht, will mal eben
eine Gegenkultur zur Ultra-Bewegung
anordnen. Da er es gerade offenbar
nicht kleiner hatte, sollten sich ausgerechnet Blaskapellen in der Kurve einen
Battle mit den Ultras liefern.„Meine
Idee ist, eine Gegenkultur zu den
Ultras aufzubauen, die glauben, ihr
größtes Kapital wäre es, im Stadion
allein für Stimmung sorgen zu können“, wurde Waldraff in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zitiert.
Diese könnten so eine Wucht entfalten,
„dass die Ultras nicht mehr zu hören
sind“, war dort weiterhin zu lesen.
Der Oberbürgermeisterkandidat der Hannoveraner CDU will im Stadion lieber Blasmusik als Ultra-Gesänge hören.
Foto: firo
Duisburg: Burghausen-Spiel
ohne Polizei?
den Einsatz von Polizeikräften im
und ums Stadion zu verzichten, da
diese vielleicht Ausschreitungen erst
provozieren. In jedem Fall ein interessanter Feldversuch.
Münster: Hausdurchsuchung
Drei 18, 20 und 27 Jahre alte Mitglieder der Münsteraner Ultra-Szene
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Eine ungewöhnliche Idee einer ganz
anderen Art hat Hans Steindl vorgetragen. Der ist Bürgermeister der Stadt
Burghausen. Für das erste WackerHeimspiel der kommenden DrittligaSaison gegen den MSV Duisburg –
vorausgesetzt mit der Lizenz geht nun
alles glatt – hat der angeregt, ganz auf
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bekamen unangenehmen Besuch.
Die Bundespolizeiinspektion Münster
führt im Auftrag der Staatsanwaltschaft
Münster ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Räuberischen
Erpressung und durchsuchte die
Wohnungen der mutmaßlichen Täter.
Hintergrund: Die drei Verdächtigen
sollen auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel in Erfurt zwei 16- und 18-jährige
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. Kein Verleih. Keine u
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Ralf Piorr (Hrsg.)
Vier Minuten Deutscher Meister
Edition RevierSport, Band 4
36 Seiten, DVD inkl. Booklet, 12,80 €
ISBN: 978-3-8375-0818-5
www.klartext-verlag.de
BVB: Haftstrafe für
Ticketbetrüger
Ein Mann aus Holzwickede ist zu sechs
Monate Jugendhaft verurteilt worden.
Der 22-Jährige soll bei eBay Tickets
für Spiele von Borussia Dortmund
versteigert haben – unter anderem
für das Derby gegen Schalke 04 und
das Champions-League-Endspiel
gegen den FC Bayern München. Der
Täter kassierte im Voraus ab, lieferte
allerdings keine Karten. Vor Gericht gab
er zwar seiner Mutter die Schuld, die
Richter folgten seinen Ausführungen
allerdings nicht.
Vier Minuten
Deutscher
Meister!
Vier Minuten Schalker Geschichte!
Das größte Drama in der Geschichte der Bundesliga!
Es ist der 19. Mai 2001, der letzte Spieltag der BundesligaSaison 2000/2001. Ein Tag, der als dramatischstes Finale in
die Geschichte der Bundesliga eingeht. Zehn Jahre danach
betreibt die Filmregisseurin Judith Völker ihre Spurensuche. Sie spricht mit Spielern und Verantwortlichen, mit
Prominenten und Fans. Aus diesen Erinnerungen entsteht
ein bewegender Rückblick auf das Ereignis, das (nicht nur)
für die Schalker Seele unvergessen ist.
Bonusmaterial
s FC Schalke 04 – SpVgg. Unterhaching. Ausführliche
Zusammenfassung des Spiels vom 19. Mai 2001 kommentiert von Oliver Reck, Olaf Thon und Heiko Buschmann (RevierSport)
s Interviews mit Huub Stevens und Manni Breuckmann
s Das „Siebennull“ von 1976. Ausschnitte des Spiels und
ein Interview mit Klaus Fischer
s Ausführliches Booklet mit 36 Seiten
41
Fan
Nr. 55-2013
Statistik
Am ersten Qualifikationsturnier des GAZPROM Fan Cups
nahmen in Gelsenkirchen insgesamt 100 Mannschaften
teil, die in 20 Gruppen mit jeweils fünf Teams die Vorrunde ausspielten. Danach ging es im K.o.-Modus weiter. Die
Ergebnisse in der Übersicht:
Hoffentlich ist die Zunge noch dran: Die Teams in Gelsenkirchen spielten mit vollem Einsatz.
Gazprom Fan Cup: Erstes Qualifikationsturnier in Gelsenkirchen ein voller Erfolg
Joga Bonito FC träumt vom großen Spiel
Gelsenkirchen (RS).
er Jubel bei Joga Bonito FC
war riesengroß. Kein Wunder,
hatten die Hobbyfußballer
sich doch nach dem 4:2-Sieg im
Endspiel gegen die Louisiana Oldstars einen echten Traum erfüllt.
Am Ende eines langen Turniers
nahmen die Freizeitkicker nicht
nur einen Pokal mit nach Hause,
sondern auch die Gewissheit, am
27. Juli bei einem ganz besonderen Event auf großer Bühne dabei
sein zu können – dem Abschiedsspiel des Spaniers Raul.
Das findet im Rahmen der Schalker Saisoneröffnungsfeier in der
Arena statt und ist der unumstrittene Höhepunkt des jährlich
von über 100.000 Schalke-Fans
besuchten Tages auf dem Vereinsgelände. Doch bevor die Jungs von
Joga Bonito FC tatsächlich auf dem
Rasen der Arena das Vorspiel zum
Aufeinandertreffen des FC Schal-
D
ke 04 mit Rauls aktuellem Verein
Al-Sadd Sports Club bestreiten
dürfen, müssen sie noch eine Hürde überwinden. Aus einem Blitzturnier mit den zwei Siegern der
beiden anderen GAZPROM Fan
Cup-Turniere, die in den nächsten
Wochen stattfinden, dürfen sie
nicht als Tabellenletzter hervorgehen. Denn nur zwei Teams schaffen den Sprung in die Arena.
Der GAZPROM Fan Cup ist
schon jetzt Deutschlands größtes
Fußball-Kleinfeld-Turnier.
Der Cup wird in Kooperation mit
dem FC Schalke 04 in Gelsenkirchen, Rust bei Freiburg und Berlin
durchgeführt.
Mit über 1.000 Freizeit-Spielern
startete der Fan Cup am Samstag
in Gelsenkirchen auf dem Trainingsgelände des FC Schalke 04.
Vereinslegende
Klaus
Fischer
eröffnete das Turnier und überzeugte sich natürlich auch von
den Fähigkeiten der angetretenen
Fußballer.
Am Ende hatten die Spieler von
Joga Bonito FC die größte Qualität, entschieden einen spannenden
Wettbewerb für sich und sind dem
großen Finale nun ganz nah.
Die weiteren Termine
Sechzehntelfinale:
Weezer Jungs - BW Fußball-Freunde
FC Gymbo - Commando Erler Park
SC Gryffindor - SF Lattenschuss
Die Frühaufsteher - Goalgetter
Selecao Ruhrpott - Fortuna Supporters Mallorca
Louisiana Oldstars - Schalke Fanklub Heek
Königsblaue Schlümpfe - Hackstadt United
Joga Bonito FC - 1. FC Bärendelle
Schalker Zur Börse - Louisiana CentrO
FC Sparta 04 - Die Teitas
Dirty Harry - kreisEL 04
Main Kinzig Knappen - Wir auf Schalke Beckum
The real fighters - Das weiße Ballett
Tuttosport Allstars 2006 - Knappensturm
Kickers - FC Balkonien
Das Wolfsrudel - Dream Team
4:3
6:0
2:3
4:5
3:1
3:2
6:3
6:4
0:4
1:2
6:1
3:1
0:2
4:3
6:1
6:4
Achtelfinale:
Weezer Jungs - Das Wolfsrudel
FC Gymbo - Kickers
SF Lattenschuss - Tuttosport Allstars 2006
Goalgetter - Das weiße Ballett
Selecao Ruhrpott - Main Kinzig Knappen
Louisiana Olstars - Dirty Harry
Königsblaue Schlümpfe - Die Teitas
Joga Bonito FC - Louisiana CentrO
0:2
5:2
1:7
1:5
3:1
3:0
3:2
4:3
Viertelfinale:
Das Wolfsrudel - Joga Bonito FC
FC Gymbo - Königsblaue Schlümpfe
Tuttosport Allstars 2006 - Louisiana Oldstars
Das weiße Ballett - Selecao Ruhrpott
1:3
5:3
2:3
0:7
Halbfinale:
Joga Bonito FC - Selecao Ruhrpott
FC Gymbo - Louisiana Oldstars
3:0
1:4
Spiel um Platz 3:
Selecao Ruhrpott - FC Gymbo
3:4
Finale:
Joga Bonito FC - Louisiana Oldstars
4:2
2. Qualifikationsturnier:
Sonntag, 14. Juli, EuropaPark Rust bei Freiburg, Vereinsgelände des SV Rust
3. Qualifikationsturnier:
Samstag,
20.
Juli,
Berlin,
Vereinsgelände
von
FC Viktoria 1889 Berlin
Lichterfelde-Tempelhof
Finalturnier:
Samstag, 27. Juli, Gelsenkirchen, VELTINS-Arena
Maskottchen Erwin sorgte für gute Stimmung.
Foto:
Projekt „Football for friendship“ wird fortgesetzt
Weltweites Interesse
Moskau. Die Ergebnisse des von
Gazprom organisierten ersten internationalen Forums für Kinder
unter dem Motto „Football for
friendship“ im Rahmen des gleichnamigen Sozialprojekts wurden in
Moskau von Alexander Medwedew, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Gazprom-Vorstands
und Generaldirektor der Gazprom
Export GmbH, und Franz Beckenbauer, dem offiziellen Botschafter
des Projekts, vorgestellt. Beide
betonten, dass Gazprom auch zukünftig das Projekt „Football for
friendship“ fortsetzen wird.
„Das Projekt ist weltweit auf
großes Interesse gestoßen“, sagte
Medwedew. „Wenn man die Reaktionen der Medien, von Vertretern
des Fußballs und der Teilnehmer
selbst betrachtet, zeigt sich klar,
dass diese Initiative notwendig und
wichtig war. Wir haben aus allen
Teilen der Welt Anfragen zur Teilnahme an dem Projekt erhalten.
Wir werden dieses Projekt sicher
weiterentwickeln, damit zukünftig
noch mehr Jungen und Mädchen
daran teilnehmen können, für die
Fußball ein wichtiger Teil ihres Lebens ist.“
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42
PROKOM
Nr. 55 -2013
Leichtathletik: TV Wattenscheid blickt auf erfolgreiche Deutsche Meisterschaft zurück
Fünf Mal Gold
Medienberatungs- und Verlagsgesellschaft mbH
Ulm (RS).
in durchaus erfolgreiches Wochenende erlebte der TV Wattenscheid bei den Deutschen
Leichtathletik Meisterschaften in
Ulm. Drei Siege hatten sich die
Verantwortlichen um Manager Michael Huke erhofft, am Ende waren es fünf Deutsche-Meister-Titel.
Gleich zwei Mal trug sich Julian
Reus in die Siegerliste ein. Schon
seit Jahresbeginn ist der Sprinter
in einer bestechenden Form und
lief der Konkurrenz im Schwabenland davon. Dass es für den
25-Jährigen nicht zum Triple gereicht hat, wovon er im Vorfeld
geträumt hatte, lag daran, dass die
4x100-Meter-Staffel der Männer
wegen eines Wechselfehlers nicht
im Ziel ankam.
Reus‘ Freude konnte das aber
nicht trüben, denn neben den Titeln über 100 Meter (10,14 Sekunden) und 200 Meter (20,36
Sekunden) lief er außerdem die
WM-Norm für Moskau, stellte über
die kürzere Distanz noch einen
Meisterschaftsrekord auf und lief
über 200 Meter persönliche Bestzeit. Doch weil er in dieser Saison
noch viel vor hat, fiel die Feier nur
kurz aus und fand an einem doch
eher ungewöhnlichen Ort statt, wie
Reus erzählte: „Im Auto.“
Besser als die Männer-Staffel
E
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Haben mal wieder bewiesen, dass sie ein gutes Team sind: Esther Cremer (l.) und Maral
Feizbakhsh.
Foto: Steffens
machten es die Mädels über 4x400
Meter. Maral Feizbakhsh, Christina Zwirner, Malena Richter
und Esther Cremer lieferten ein
Wahnsinnsrennen ab, das mit dem
Titel endete. Auch, weil Esther
Cremer in Topform ist. Schon im
Einzelrennen stand sie ganz oben
auf dem Treppchen und dieses
Gefühl wollte sie unbedingt noch
einmal erleben. „Ich hatte vorher
ein bisschen Schiss, dann aber an
Wattenscheid und die letzten Meisterschaften gedacht, als wir Silber
geholt haben. In der Mitte meines
Rennens hab ich es etwas ruhiger
angehen lassen. Und als es dann
vorne ein Kuddelmuddel gab,
dachte ich: Geh vorbei!“
Nicht minder erfolgreich war
Sosthene Moguenara. In einem
Weitsprung-Krimi blieb die Wattenscheiderin mit 6,69 Metern
vier Zentimeter vor Berlins Melanie Bauschke. Die Freude war
dementsprechend groß: „Den Titel
habe ich, das war mein Ziel.“
Kristina Steffens
Triathlon: Team Stadtwerke Witten quält sich durch die Alpen.
Fazit: „Extrem hart, aber toll“
Kitzbühel (RS). Was sich am
Schliersee schon andeutete, hat
sich am Kitzbüheler Horn bestätigt. Stadtwerke Team Witten-Athlet Thomas Springer ist nach drei
Jahren erzwungener Rennpause
wieder da. Beim fünften Rennen
der Triathlon-WM-Serie war der
Deutsch-Österreicher in seiner
neuen Wahlheimat mit Rang sieben bester Wittener Athlet. Das
spezielle Format mit der untypischen Distanz von 750 Metern
Schwimmen, 11,55 Radkilometern
mit 867 Höhenmetern sowie 2,55
Laufkilometern mit nochmals 136
Höhenmetern hatte auch Ryan Bailie als Neunter bestens absolviert.
Strahlend kam Springer entsprechend ins Ziel. „Ich bin zufrieden,
ein tolles Event“, sagte er. Mit dem
zweiten Part seiner Aussage traf er
auch die Gemütslage seiner männlichen
Mannschaftskameraden.
Indes bejahte die Zufriedenheit allein der Australier Bailie. „Was für
ein Wettkampf. Extrem hart, aber
toll.“
Zufrieden im Ziel zu sein, aber
nicht ganz glücklich wirkten dagegen sein Landsmann Dan Wilson
und der Franzose Tony Moulai.
Im letzten Jahr hatten beide den
bezüglich der Strecken vergleichbaren Triathlon Alpe d’Huez ab-
Wer sind die Triathletinnen? Anja Knapp beim sehr speziellen Rennformat der WM-Serie
in Kitzbühel.
Foto: ITU Media/Janos Schmidt
solviert, den Wilson auch gewann,
aber die extrem steile Rampe des
Kitzbüheler Horn kamen sie nicht
so gut hoch wie erhofft. „Mann,
das war eine Tortur“, schüttelte
Wilson im Ziel den Kopf, wollte
sich ob der tollen Szenerie und des
einmaligen WM-Formats aber die
gute Laune nicht wirklich verderben lassen.
Dies war bei Anja Knapp, die
mit ihrem 23. Platz zufrieden war,
teilweise schon vor dem Wettkampf geschehen. „Tolles Rennen, aber das muss ich persönlich
nicht so häufig machen“, sagte sie
im Ziel. „Das liegt mir weniger.“
Obschon das Radfahren nicht zu
ihren Schwächen zählt, ist ihre
Konstitution für das Bergfahren
nur bedingt geeignet, was letztlich
Moulai und Wilson auch anerkennen mussten, da die Sieger des
Kitzbüheler Bergrennens nahezu
geschaffen für derartige Rennen
sind. Souverän gewann bei den
Herren Alistair Brownlee und
bei den Damen – in dieser Dominanz etwas überraschend – Jodie
Stimpson.
Nr. 55-2013
Veranstaltungen
43
Sparkassen Fußballfest in der City vor vollen Rängen
Den Flitzern ging die Luft aus
Bochum (RS).
m 175. Jubiläumsjahr hätte es
die Sparkasse Bochum kaum
besser treffen können. Beim
Fußball Fest auf dem Dr.-RuerPlatz herrschte Kaiserwetter. Und
bevor auf dem 24x12 Meter großen
Platz, der an diesem Tag kurz „Wir
sind Bochum“-Stadion getauft
wurde, nahmen Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz und Sparkassen Vorstand Volker Goldmann
zunächst einmal eine Ehrung vor.
Die VfL-Ladys, die sich mit einem
eindrucksvollen Siegeszug den
Aufstieg in die zweite Bundesliga
erspielt haben, bekamen nicht nur
Blumen und Sekt sondern auch
viel Beifall von den gut gefüllten
Tribünen.
Der Rest des Tages war ein Mix
aus gutem Damenfußball mit Erstligist Bayer 04 Leverkusen, ehrgeizigen Mädchenmannschaften aus
dem Kreis Bochum und jede Menge guter Laune. Doch das eigentlich Highlight war das Fußballfest
von Radio Bochum.
Nach wochenlangen Kampfansagen trafen die Teams der beiden Früh-Moderatoren Anuschka
Fritzsche und Ansgar Borgmann
aufeinander.
„Borgis-Ballermänner“ ganz in
weiß gegen die roten „FritzschesFlitzer“ strapazierten über 2x15
Minuten die Lachmuskeln der
knapp 1.000 Besucher auf
dem Dr.-Ruer-Platz. Immerhin, mit Ralf Zumdick, Dirk
Kontny und Wattenscheid09-Vorsitzenden Christoph Jacob standen drei Ex-Profis auf
dem Court.
Michael Wurst, Stadionsprecher, Musiker und Sänger
verstand es ebenfalls mit dem
I
Für alle Beteiligten war das Fußballfest eine gelungene Veranstaltung. Auch Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Schulz kam nicht drumrum, gegen den Ball zu treten.
Fotos: Sparkasse Bochum
Ball umzugehen. Es war ein Heidenspaß, besonders für zwei Hörerinnen und vier Hörer von Radio
Bochum, die mit einer pfiffigen Bewerbung den Sprung in die Teams
geschafft hatten. Bei hochsommerlichen Temperaturen war es dann
ein lustiger Schlagabtausch, den
am Ende nach wechselndem Spielverlauf die Ballermänner knapp
mit 5:4 für sich entschieden.
Die hochmotivierten Akteure
legten sich besonders ins Zeug,
weil das Spiel in Ausschnitten live
über den Äther ging. Am Ende
des Spiels kreiste sogar die LaolaWelle um den Platz und bei der
anschließenden Ehrung gab es nur
Sieger. Die After-Game-Party in
der Küche von Radio Bochum war
für die Beteiligten eine unvergessliche dritte Halbzeit
und die Oberbürgermeisterin fasste
den Tag wie folgt
zusammen: „Das ist
wahrscheinlich der
schönste Tag des
Jahres!” und Jürgen Dieberg von der
Sparkasse Bochum
war ganz begeistert: „Wir sehen hier
nicht nur Spitzensport, sondern
auch echtes Fair-Play. Nachdem
sich eine Torhüterin verletzt hatte,
halfen sich die Teams gegenseitig
mit einer Keeperin aus.”.
Kaum ist das zweite Fußball Fest
Geschichte, da wirft das nächste
Großereignis des Jubilars schon
erste Schatten voraus. Am 28. Juli
treffen sich auf dem Stadtkurs
wieder Weltklasse Radsportler zur
16. Auflage des Sparkassen Giro.
Das wird ein Volksfest, was die vorangegangen Austragungen wohl
in den Schatten stellen wird.
Nur eins werden die Macher der
Sparkasse Bochum nicht verbessern können. So ein Wetter wie am
Samstagnachmittag in der Bochumer Innenstadt ist nicht mehr zu
toppen.
Günther Pohl
50 Jahre Bundesliga
44
Saison 2005/06
Nr. 55 -2013
Während souveräne Bayern Titel-Jubiläum feiern und zum 20. Mal die Meisterschale erhalten,
während der VfB Stuttgart mit Trainer-Methusalem
Giovanni Trapattoni zum Angriff bläst und das große
Missverständnis mit dem italienischen Grandseigneur kurz nach der Winterpause beendet, da sind
es Ralf Rangnick und Norbert Meier, die sich mit
einmaligen Szenen in das dicke Geschichtsbuch der
Bundesliga eintragen.
Zwei Tage im Dezember
S
amstag, 10. Dezember, Gelsenkirchen: In der heimischen
Arena empfängt der FC Schalke den FSV Mainz zum letzten
Heimspiel des Jahres, doch rund
um die Partie gibt es nur ein Gesprächsthema unter den Fans –
den Trainer. Was normalerweise
darauf hindeutet, dass der Verein in einer Krise steckt und der
Anhang bald die Entlassung des
Coaches fordert, ist in diesem Fall
jedoch ganz anders.
Keine 24 Stunden zuvor hat
Rangnick verkündet, den Klub am
Ende der Saison verlassen zu wollen. Und das, obwohl er aus dem
Kellerkind, das er von Jupp Heynckes Ende September 2004 übernommen hatte, einen Vizemeister,
einen Pokalfinalisten und einen
aktuell Tabellenvierten gemacht
hat.
Fußballprofessor
kontra Volksmensch
Schöne Erfolge, die den Kredit
des damals 47-Jährigen beim Vorstand, insbesondere bei Manager
Rudi Assauer, allerdings nicht
vergrößern. Im Gegenteil, denn
kaum gibt es in der Hinrunde mit
einer peinlichen Pokal-Niederlage
in Frankfurt und unglücklichen
bis schwachen Auftritten in der
Champions League erste Rückschläge, da machen in den Wochen
vor der Winterpause Meldungen
die Runde, wonach der Schalker
Vorstand intern bereits über den
Trainer diskutiere. Der ist von den
Indiskretionen und deren Inhalt
Es sollte kein Abschied sein, doch es wurde einer. Ralf Rangnick vor seinem vorerst
letzten Spiel als Schalker Trainer.
Foto: firo
2005
schockiert, lässt sich alles einmal
durch den Kopf gehen, zieht die
Konsequenzen und kündigt seinen
Abschied im kommenden Sommer
an.
Auf welcher Seite die Fans stehen, zeigen die Reaktionen am
Tag danach unmissverständlich.
Mannschaft und Vorstand bekommen den Unmut des Publikums zu
spüren, Rangnick, immerhin mit
einem Bundesliga-Punkteschnitt
von 2,0 der erfolgreichste Schalker
Trainer aller Zeiten, wird dagegen
frenetisch gefeiert – und lässt sich
von der Atmosphäre, die er hinterher als „emotionale Ausnahmesituation“ bezeichnen wird, mitreißen. Noch vor dem Anpfiff geht
er in die Kurve zu den Fans, die
„Ralf Rangnick“-Rufe schallen ihm
zahlreicher und immer lauter entgegen und führen schließlich dazu,
dass er sich auf eine Ehrenrunde
begibt, mit der er sich für die Unterstützung im abgelaufenen Jahr
bedanken will.
Was dem Volk gefällt, verärgert
die Machthaber im Klub enorm.
Sie sehen in Rangnicks Verhalten
einen Affront, ein Aufbegehren
gegen die Führung. „Es sah wie
eine Abschiedsrunde aus. Und
wenn ich mich verabschiede, dann
ist auch Schluss“, sagt Assauer
nach der Partie mit wenig Platz
für Interpretationen. Zwei Tage
später herrscht dann Gewissheit
und Rangnick wird beurlaubt. Der
erklärt zwar, er würde seine Ehrenrunde gerne rückgängig machen, lässt aber auch keine Zweifel daran aufkommen, dass das
Verhältnis zu seinen Vorgesetzten
wohl ohnehin nicht mehr zu ret-
Text: Stefan Schinken
ten war. „Dass dies als Provokation interpretiert wurde, bestätigt
meine Entscheidung vom Freitag.“
Rangnick, der Brille tragende Fußballprofessor aus Schwaben und
Assauer, der Zigarre rauchende
Volksmensch aus dem Ruhrpott, es
funktionierte einfach nicht.
Eine gute, ja fast schon freundschaftliche Beziehung führen im
Vergleich dazu Albert Streit und
Norbert Meier, was ziemlich verwunderlich ist, denn richtig nah
stehen sie sich in ihrem Leben nur
einmal, am Nikolausabend, dem
6. Dezember 2005. Meier, Trainer
beim MSV Duisburg, empfängt mit
den „Zebras“ den 1. FC Köln, bei
dem Streit spielt.
45
50 Jahre Bundesliga
Nr. 55-2013
Schau‘ mir in die Augen! Norbert Meier und Albert Streit in den Sekunden vor dem
skurrilen Schauspiel des Duisburger Trainers.
Foto: firo
Der Coach stößt mit der Stirn
in Richtung Streit und wirft sich
gleich danach schreiend zu Boden
und versucht der vermeintlichen
Schmerzen Herr zu werden. Auch
Streit fällt, es kommt zu Tumulten unter den Spielern und den
Betreuern. Schiedsrichter Manuel
Gräfe versucht die Wogen zu glätten und zeigt dem fassungslosen
Streit schlussendlich die Rote Karte. Meier muss den Innenraum
verlassen.
Auf der anschließenden Pressekonferenz besiegelt er seinen
Rauswurf dann selbst. Statt die
Dummheit, die dank der Fernsehbilder längst jeder gesehen hat,
reumütig zu gestehen, beteuert
Meier weiter seine Unschuld. „Wir
sind sehr dicht aneinandergeraten. Daraufhin habe ich mich fallen lassen beziehungsweise bin
gefallen, weil ich denke, dass ich
eine Wunde davongetragen habe.
Das ist eine normale Reaktion.“
Eine eher exklusive Sicht der
Dinge. Der MSV trennt sich folgerichtig von seinem Trainer, vom
Deutschen Fußball-Bund gibt es
ein dreimonatiges Berufsverbot
und für den Übeltäter, bis dato als
sachlich und fachlich guter Coach
anerkannt, wird die Bezeichnung
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„Kopfstoß-Meier“ zum Synonym,
ein Makel für die Ewigkeit.
Ralf Rangnick und Norbert Meier: Zwei Trainer, zwei Tage im
Dezember 2005, zwei Entscheidungen, zwei spontane Aktionen
und zwei Trainer-Entlassungen,
an Skurrilität kaum zu überbieten.
Der ewige Makel
Beide Mannschaften liefern sich
im Nachholspiel des 14. Spieltags
ein intensives, ein regelrecht hitziges Duell. Kein Wunder, immerhin geht es um wichtige Punkte im
Abstiegskampf. Nichtsdestotrotz
deutet lange Zeit wenig darauf hin,
dass es ausgerechnet dieses Spiel
sein wird, dass Meier, der als Spieler und Trainer eine beachtliche
Karriere mit vielen Höhepunkten
vorweisen kann, auf ewig einen
Stempel aufdrücken wird. Bis zur
82. Minute.
Streit, als veritabler Hitzkopf bekannt, foult in der Nähe der Trainerbank einen Duisburger Spieler
und bekommt dafür von Meier
einiges zu hören. Mit wütendem
Blick baut sich der Kölner vor dem
MSV-Trainer auf. Sie stehen Nase
an Nase, voller Adrenalin – und bei
Meier brennt eine Sicherung durch.
Momentaufnahme
Am 6 August 2005 wird für einen Jungen der Traum unzähliger Männer wahr. Mit 16 Jahren und 335 Tagen betritt Nuri
Sahin zum ersten Mal die Bundesliga-Bühne und sichert sich
damit einen Eintrag in den Geschichtsbüchern, denn der
B-Jugendliche ist der jüngste Debütant in der höchsten deutschen Spielklasse. „Ich habe noch keinen Spieler in seinem
Alter gesehen, der so weit ist“, sagte Trainer Bert van Marwijk.
Nachdem auch die letzte rot-grüne Koalition auf Landesebene
abgewählt worden ist, stellt Gerhard Schröder im Bundestag die
Vertrauensfrage. Der Bundeskanzler begründet dies mit mangelnder Handlungsfähigkeit seiner Regierung, verliert die anschließende Abstimmung und ruft damit Neuwahlen auf das Programm.
In der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten erscheint eine Serie
von zwölf Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed, die
für gewalttätige Ausschreitungen bei Demonstrationen – überwiegend in islamisch geprägten Ländern – führen. Weltweit wird über
Religions-, Presse- und Meinungsfreiheit diskutiert.
Historischer Moment für die Bundesrepublik Deutschland: Angela
Merkel wird vom Bundestag zur ersten Bundeskanzlerin des Landes
gewählt. Sie regiert in einer Großen Koalition mit der SPD. Zuvor
hatte die Union aus CDU und CSU bei der vorgezogenen Bundestagswahl die stärkste Fraktion gebildet.
Das europäische Navigationssatellitensystem Galileo, das weltweit
Daten zur genauen Positionsbestimmung liefern soll, nimmt Fahrt
auf. In Kasachstan startet der erste Testsatellit GIOVE-A1, der in
einer Höhe von 23.222 Kilometer planmäßigen seinen Betrieb
aufnimmt.
01. Juli 2005
30. September 2005
22. November 2005
28. Dezember 2005
50 Jahre Bundesliga
46
Nr. 55 -2013
47
50 Jahre Bundesliga
Nr. 55-2013
Abschlusstabelle 2005/06
Carsten Wolters
Carsten Wolters und den MSV Duisburg verbindet viel mehr als ein Arbeitsverhältnis. In elf Jahren als Spieler hat Wolters alles mitgemacht – auch eine denkwürdige Saison mit Kopfstoß.
S
Fast 300 Spiele für den MSV
Denn 1996, mit 26, wechselte Wolters zum MSV, und als die Fans
ihre Choreographie entrollten, da
war das Jahr 2007 erreicht, und
Wolters hatte mit seinen 37 Jahren fast 300 Spiele für den MSV
auf dem Buckel. Mit Abstiegen,
mit Aufstiegen, mit Triumphen
und Tragödien zwischen 1. und 2.
Bundesliga. Und mit einer denkwürdigen Saison 2005/2006, die
als der Beginn einer Duisburger
Epoche gelten sollte und die aus
heutiger Sicht durch das neue Stadion vielleicht sogar den Grundstein gelegt hat für die gewaltigen
Schwierigkeiten, in denen die Zebras stecken.
Damals aber war der MSV endlich wieder aufgestiegen, nach
trostlosen Jahren in der 2. Liga,
nach missglückten Experimenten
mit Trainern wie Pierre Littbarski,
22
9
3
67:32
75
34
21
7
6
79:37
70
3. Hamburger SV
34
21
5
8
53:30
68
4. FC Schalke 04
34
16
13
5
47:31
61
5. Bayer 04 Leverkusen
34
14
10
10
64:49
52
6. Hertha BSC
34
12
12
10
52:48
48
7. Borussia Dortmund
34
11
13
10
45:42
46
8. 1. FC Nürnberg
34
12
8
14
49:51
44
34
9
16
9
37:39
43
10. Borussia Mönchengladbach
34
10
12
12
42:50
42
11. 1. FSV Mainz 05
34
9
11
14
46:47
38
12. Hannover 96
34
7
17
10
43:47
38
13. Arminia Bielefeld
34
10
7
17
32:47
37
14. Eintracht Frankfurt (N)
34
9
9
16
42:51
36
15. VfL Wolfsburg
34
7
13
14
33:55
34
16. 1. FC Kaiserslautern
34
8
9
17
47:71
33
17. 1. FC Köln (N)
34
7
9
18
49:71
30
18. MSV Duisburg (N)
34
5
12
17
34:63
27
Rund um den Ball
Nennen wir es Liebe
Wattenscheid 09 eine zu hohe
Ablösesumme forderte. Obwohl er
dann zu Borussia Dortmund gegangen ist.
34
2. Werder Bremen
9. VfB Stuttgart
geboren am 25. Juli 1969 in Gelsenkirchen.
Wolters spielte in der Jugend für den Erler SV
08, daher stammt auch sein Spitzname „Erle“.
Erst mit 21 Jahren verließ er seinen Heimatverein und schloss sich Wattenscheid 09 an. An
der Lohrheide wurde er zum Bundesligaspieler, ehe er über den Umweg Borussia Dortmund beim MSV Duisburg landete. Elf Jahre
kickte er bei den „Zebras“ und wurde nach
dem Ende seiner aktiven Karriere Jugendtrainer beim MSV.
o geht echte Liebe: Als Carsten
Wolters mit dem Fußball aufgehört hat, da entrollten Hunderte von Duisburger Fans zu
seinem letzten Spiel im Trikot des
MSV ein gewaltiges Transparent.
Sein Porträt hatten sie gemalt, und
darunter geschrieben: Erle Wolters, für immer einer von uns.
Und schon muss man die Geschichte, die viel über Carsten
Wolters aussagt, ein klein wenig
korrigieren. Mit dem Fußball hat
er ja bis heute nicht so richtig aufgehört. Mit dem Fußball nicht und
auch nicht mit seinem Verein in
Duisburg.
Sein Verein. Das ist im Zusammenhang mit einem Profispieler
eine gewagte Formulierung. Aber
bei Wolters passt sie. Sein Verein.
Das ist der MSV Duisburg. Obwohl
Wolters alle Welt nur „Erle“ nennt,
weil er dort in Gelsenkirchen lebt
und beim SV Erle 08 mit dem
Fußball begonnen hat. Obwohl er
mal dicht vor einem Wechsel zu
Schalke 04 stand, was in den frühen neunziger Jahren daran scheiterte, dass sein damaliger Verein
1. FC Bayern München (M, P)
der hohen Unterhaltungswert hatte, sportlich aber nichts bewegte.
Auf Littbarski war Norbert Meier gefolgt, eine Art Kontrastprogramm: spröde, aber akribisch.
Als in der 2. Liga Georg Koch, Ivo
Grlic und Dirk Lottner dazu stießen, war der Grundstein für den
Aufstieg gelegt. Und Erle Wolters
wieder einmal davon überzeugt,
dass es mit dem Profifußball nun
gut sein müsse.
„Ich war doch schon 36 und für
meine Position als rechter Verteidiger war ein Junger geholt
worden. Ich dachte, ich bin raus“,
erinnert sich Wolters, „und das
hätte ich auch verstanden.“ Der
Junge, Razundara Tjikuzu, war
fußballerisch hochbegabt, aber
als der VfB Stuttgart mit Trainer
Giovanni Trapattoni zum Saisonauftakt in die neue MSV-Arena
kam – spielte Wolters. Mit Auge,
mit Routine, mit seiner typischen
Art, den Ball einzudrehen und
abzuschirmen.
Das erste Spiel war wie ein Symbol für die Saison, die der MSV
hinlegen sollte. Dessen Präsident
Text: Klaus Wille
Walter Hellmich träumte in völliger Verkennung der Verhältnisse
von Augenhöhe mit Schalke und
Dortmund: Das neue Stadion war
nicht einmal zum Auftakt ausverkauft, der MSV beim 1:1 irgendwie dran, ohne aber den Bock
umstoßen zu können. Wolters
zieht heute ein nüchternes Fazit:
„Uns fehlte einfach die Qualität.“
Auf Augenhöhe mit Schalke
und Dortmund?
Was nicht bedeutet, dass Fußball
im Kampf gegen den Abstieg keinen Spaß machen kann. Jedenfalls, wenn man Carsten Wolters
heißt, schon 36 Jahre alt ist und
sich vorgenommen hat, „jedes
Spiel einfach nur noch zu genießen. Um mehr“, sagt Wolters,
„konnte es für mich doch gar nicht
mehr gehen.“
Für den MSV dagegen schon.
Die Mannschaft aber kommt nicht
vom Fleck. Als es im Winter so
wirkt, als bleibe es beim heftigen,
aber vergeblichen Abstrampeln
gegen den Abstieg, kommt der
Erfahrung weitergeben: Trainer Wolters im Zebrastall.
1. FC Köln ins Stadion. Und mit
ihm Albert Streit.
Der Rest ist Bundesliga-Geschichte. Für beide Teams geht es
um viel, kurz vor Schluss steht es
1:1, was dem Gegner wieder einmal mehr hilft als dem MSV. Dann
bauen sich Streit und Duisburgs
Coach Norbert Meier am Spielfeldrand voreinander auf. Streit
pöbelt böse, Meier ruckt mit dem
Kopf nach vorne und lässt sich
danach fallen. Wolters ist auf dem
Platz, als sein Trainer unfreiwillig
in die Annalen der Liga eingeht:
„Ich habe das gar nicht so mitbekommen, plötzlich war da ein
Riesentheater. Aber was genau
passiert war, habe ich erst nach
dem Spiel im Fernsehen gesehen.
Da dachte man sich: Ob das gut
geht?“
Fehlgriff Kohler
Es ging nicht. Meier musste nach
seinem Kopfstoß und der anschließenden Opferrolle gehen. Dass
Jürgen Kohler als Nachfolger kam,
entpuppte sich als fataler Fehlgriff.
Foto: Griepenkerl
Nach nur drei Monaten, wenig
Punkten und viel internem Ärger
musste Kohler wieder gehen. Wolters hatte zwar 1995/96 mit dem
Weltmeister zusammen beim BVB
gespielt, viel näher brachte es den
Routinier dem Trainer-Neuling
allerdings nicht: „Er kam damals
von Juventus zur Borussia, ich
von Wattenscheid. Großen Kontakt
hatten wir in der Kabine nie.“
Am Ende war es Kohlers letztes
Spiel, ein 1:1 in Wolfsburg, das
dem MSV den Glauben an den
Klassenerhalt nahm. „Totenstille
in der Kabine“, erinnert sich Wolters, „und dann ging die Brüllerei
untereinander los. Das war das
Zeichen: vorbei.“
Nur für Wolters nicht. In der 2.
Liga hängte er noch eine Spielzeit
dran, als Profi auf Abruf. Nach elf
Jahren, als die Fans ihr Transparent ausrollten, wechselte er in
den Trainerjob, erst als Co-Trainer
der Reserve, dann als Chefcoach
bei der U 17 des MSV, inzwischen
bei der U 19. Der Erle aus Erle
und sein Verein aus Meiderich: Es
muss Liebe sein.
Torjäger: Miroslav Klose sorgt für Furore, denn der Bremer ist mit 25 Treffern
nicht nur der beste Torschütze, sondern liefert auch noch 14 Vorlagen.
Zuschauer: Die nächste Rekordmarke: 12.463.180 Menschen pilgern in die
Stadien. Flaute im Osten: Erstmals seit Gründung der Bundesliga ist kein Verein
aus der ehemaligen DDR vertreten. Champions League: Die deutschen Vertreter
streichen früh die Segel. Schalke fliegt nach der Gruppenphase raus, für Bremen
und Bayern ist im Viertelfinale Endstation.
Revierelf der Saison
Smolarek
(BVB)
Larsen
(Schalke)
Ahanfouf
(MSV)
Lincoln
(Schalke)
Rosicky
(BVB)
Sahin
(BVB)
Dede
(BVB)
Möhrle
(MSV)
Kobiashvili
(Schalke)
Bordon
(Schalke)
Rost
(Schalke)
Um kurz vor 16 Uhr stürzt in Bad Reichenhall das Dach einer Eislaufhalle ein. Obwohl die Schneelast noch unter der Belastungsgrenze
liegt, hält das Dach dem Druck nicht mehr Stand. 15 Menschen
sterben, darunter zwölf Kinder und Jugendliche. Das Unglück löste
eine Diskussion über die Sicherheit von Hochbauten aus.
In Den Haag wird der seit 2001 beim UN-Kriegsverbrechertribunal
inhaftierte ehemalige serbische Ministerpräsident Slobodan
Milosevic tot in seiner Zelle aufgefunden. Serbische Anhänger vermuten einen Mordanschlag, eine Autopsie ergibt allerdings einen
Herzinfarkt, was aufkeimende Demonstrationen beendet.
Essen oder Görlitz? Die Jury der Europäischen Union nimmt die erste
Möglichkeit und kürt die Ruhrgebiets-Metropole damit im Rahmen
des Projekts RUHR.2010 stellvertretend für das gesamte Ruhrgebiet
zur Kulturhauptstadt Europas. Gleichzeitig tragen Pecs (Ungarn)
und Istanbul (Türkei) den Titel.
Die deutschen Verbraucher stöhnen, denn die Politik dreht wieder
einmal an der Steuer-Schraube: Der Bundestag beschließt die
Erhöhung der Mehrwertsteuer von bislang 16 auf künftig 18
Prozent. Und weil es sich auf einem Bein bekanntlich schlecht steht,
wird auch die Versicherungssteuer erhöht.
2. Januar 2006
11. März 2006
11. Mai 2006
19. Mai 2006
Spieler des Reviers: Marcelo
Bordon, der personifizierte Turm
in der Schlacht,
hat maßgeblichen Anteil
daran, dass
die Schalker
Defensive zur
zweitbesten der
Liga avanciert
(31 Gegentore).
2006
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Nach dem
Spiel ist
vor dem
Spiel
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