16.8.2011 - Tiroler Fischereiverband

Transcription

16.8.2011 - Tiroler Fischereiverband
Nr. 1/2011 • 18. Jahrgang
Mitteilungen
des Tiroler Fischereiverbandes
INTERESSANTE VERANSTALTUNGEN 2011
++ TAG DER OFFENEN TÜR ++
 16.8.2011 
Tag der „Offenen Tür“ in der Fischzucht Thaur
Am Freitag, den 26. August 2011 findet in der Fischzucht in Thaur
von 11:00 bis 16:00 Uhr ein Tag der „Offenen Tür“ statt,
zu dem wir Sie hiermit sehr herzlich einladen möchten.
Auf Ihr Kommen freut sich das Team des Tiroler Fischereiverbandes!
++ ASPEKTE DER ÄSCHENAUFZUCHT ++
 2.12.2011 
Aspekte der Äschenaufzucht in der FZ-Thaur
Der TFV vermittelt praxisrelevante Aspekte der Äschenaufzucht
(Anmeldungen per Email oder Telefon bei der GSST des TFV).
Genauere Details werden rechtzeitig auf der Homepage des TFV bekannt gegeben!
2
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
VORWORT
S
Von Landesobmann Dr. Markus Schröcksnadel
ehr geehrte Mitglieder!
Bei der Sichtung der Mitteilungen des Tiroler Fischereivereines
(unser Vorgänger in der Zwischenkriegszeit) aus dem Jahre 1933 fiel mir auf,
dass eines der Hauptprobleme der damaligen Fischer die Furunkulose bei den
Salmoniden war.
Zwar wurden bereits die ersten
großen Wasserkraftwerke gebaut und
schon damals wurde auf die daraus
resultierenden Probleme für die Fischerei massiv hingewiesen.
Das Hauptproblem war aber die
Furunkulose, eine Fischkrankheit,
die in Tirol heute praktisch nicht
mehr vorkommt.
Es wurde sogar befürchtet, dass die
Äsche im Tiroler Unterland aussterben könnte.
Hauptursache für die Furunkulose ist
organisch verunreinigtes Wasser.
Damals gab es offensichtlich immer
mehr sogenannte Abfallrampen (vergleiche Räumschneerampen heute)
und Schwemmkanäle, mit welchen
der Abfall in das nächste Fließgewässer entsorgt wurde.
Die Furunkulose blieb über Jahrzehnte (bis in die späten 1970er) ein
sehr großes Problem und schädigte
die Fischbestände enorm.
Erst durch den flächendeckenden
Einsatz von Kläranlagen verbesserte
sich die Wasserqualität in Tirol soweit, dass die Furunkulose heute als
ausgestorben gelten kann.
Sie fragen sich vielleicht, warum ich
über ein heutiges Nichtproblem angesichts der vielen heutigen Probleme für die Tiroler Fischerei (Kraftwerke, Schadvögel u. a. m.) schreibe?
Weil ich optimistisch bin, dass wir,
wenn wir ständig daran arbeiten, die
Dinge in unsere Richtung verbessern
können und vielleicht wie das obige Beispiel der Furunkulose zeigt, es
durch das Zusammenwirken verschiedener öffentlicher Stellen auch
lösen können.
Dies gelingt vor allem dann, wenn
ein breiter Konsens in weiten Teilen
der Bevölkerung herrscht, einen
Missstand, wie
eben z. B. die
Verschmutzung
unserer Flüsse,
zu beheben.
Darum liebe
Mitglieder, sprechen Sie unsere
Belange in der
Öffentlichkeit
konstruktiv und offensiv an.
Jeder kann so Lobbyarbeit für die
Tiroler Fischerei betreiben, denn
nur gemeinsam können wir die Dinge ändern.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen
eine schöne Zeit an den Tiroler
Fischgewässern und verbleibe mit
einem herzlichen Petri Heil
Dr. Markus Schröcksnadel
Landesobmann
Inhalt auf einen Blick
Fischzucht Thaur – Ein Kurzbericht
4–5
Interessantes über Renken
20
Artenvielfalt im Inn
6–9
ÖFV-Jahresvollversammlung
22
derInn – Ein Kooperationsprojekt
10 – 13
Etwas zum Schmunzeln
24
Phosphat in den Seen
16 – 17
Starke Fänge
26
Terminvorschau Herbst 2011
32
Aufsichtsfischerkurs 2011
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
19
3
FISCHZUCHT THAUR
 Bruthaus Thaur
K
 Abstreifen der Äschen
 Einsömmerige Jungäschen
Von Mag. Evelyn Holzer und Dr. Nikolaus Medgyesy
urzbericht Fischzucht Thaur
Der Tiroler Fischereiverband hat beschlossen, mit 1. April 2010
die Fischzucht in Thaur für die Reproduktion der Tiroler Inn-Äsche sowie der
autochthonen Bachforelle von der Landeslandwirtschaftkammer Tirol zu pachten. Die produzierten Fische werden
ausschließlich für Besatzmaßnahmen
durch die vom Tiroler Fischereiverband
geförderten Projekte verwendet.
Am 18. und 25. April 2010 erfolgte in
Prutz und Pfunds jeweils die Abstreifung der laichreifen Äschen. Insgesamt konnten ca. 220.000 Eier gewonnen werden, die auf die beiden
Fischzuchtanlagen in Kreuzstein und
Thaur für die weitere Aufzucht aufgeteilt wurden. Aus dem gewonnen
Laichmaterial konnten nach der üblichen Befruchtungsrate von ca. 65%
 Fischtransporter von der Leutascher Fischerei
4
ca. 145.000 Äschen gezogen werden
(80.000 Stück in Thaur und 65.000
Stück in Kreuzstein).
Am 25. April 2011 wurden die
145.000 Stück einsömmrigen Äschen
sowie 30.000 Stück Beifische (Nasen
und Barben) Tirol weit besetzt.
Bereits am 02. April 2011 wurde erneut mit dem Laichfischfang begonnen und so konnten am ersten Termin
bereits wieder ca. 140.000 Eier in
Pfunds und Prutz abgestreift werden.
Am Sonntag den 10. April 2011 wurden insgesamt 14 L Äschenlaich gewonnen. Die Eier waren beim zweiten
Termin etwas größer als beim ersten
Streiftermin, sodass man mit ca.
15.000 Stück Eier pro Liter rechnen
kann, das einer Stückzahl von ca.
 Verteilung der Äschen
210.000 entspricht. Im Jahr 2011 kommen wir daher auf die beträchtliche
Summe von ca. 350.000 Äscheneier,
woraus sich mit der üblichen Befruchtungsrate von ca. 65% ungefähr
227.000 Jungfische entwickeln werden. Die Eier der ersten Charge wurden in Thaur aufgelegt, die der zweiten zur Gänze zur Erbrütung nach
Kreuzstein gebracht.
Zusätzlich zum Äschen- und Beifischprojekt wurde im Jahr 2010 das Projekt zur Erhaltung und Reproduktion
der autochthonen Bachforelle vom Tiroler Fischereiverband ins Leben gerufen.
Anfang November 2010 wurden jeweils 2 Bäche, in denen autochthone
Bachforellen bereits bestätigt wurden
 Äschensetzlinge März 2011
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
FISCHZUCHT THAUR
 Bachforellensetzlinge
 Bruthaus von Innen
 Brutrinne mit Äschen
(Sendersbach und Padasterbach), befischt und die künftigen Elterntiere in
die Fischzucht Thaur gebracht. Von
den durchwegs kleinen Wildfischen
konnte das erste Laichmaterial gewonnen werden. Zusätzlich wurden
genetische Proben von Bachforellen
aus dem Höhenbach (Bezirk Reutte)
genommen und zur Untersuchung an
die Universität Graz gesandt. Das Ergebnis brachte hervor, dass der Höhenbach einen Bachforellenbestand mit
80%iger Reinheit der donaustämmigen Linie aufweist. Aufgrund der individuellen Markierung und genetischen Untersuchung der Fische
können heuer im Herbst die einzelnen
Populationen rein weitergezüchtet
werden. Des Weiteren wurden aus
dem in der Fischzucht Thaur vorhandenen reinen Bestand an Gossenköllesee-Forellen eine beträchtliche Anzahl
an Eier abgestreift. Um eine genetische
Auffrischung des herkömmlichen Besatzmaterials zu erhalten, wurden Eier
der in Thaur vorhandenen Bachforellen mit den Spermien von Milchner
der reinen Linien vermischt.
Der Tiroler Fischereiverband hofft, dass diese zwei über die Landesgrenzen
hinaus einzigartigen Vorzeigeprojekte auch in Zukunft weitergeführt werden
können. In diesem Sinne möchte sich der Tiroler Fischereiverband herzlich
für die finanzielle Unterstützung zur Realisierung solcher Projekte bei allen
Sponsoren bedanken.
 Jungäschen im Teich
 Jungäschen in der Betonrinne
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
Somit befinden sich derzeit vier verschiedene
Populationen von Bachforellen in der Fischzucht Thaur:
1. Thaurer Bachforellen mit einer 50%igen Mischung aus donaustämmigen und antlantikstämmigen Bachforellen. Diese Bachforellen – nun
mit einem höheren Anteil an danubischen Genen – stehen als Besatz
für den ganzen Inn und seine größeren Nebengewässer zur Verfügung.
Stückzahl ca. 24.000.
2. Reine Gossenköllesee Bachforellen sind aufgrund ihrer Einzigartigkeit
für Fließgewässer in der näheren Umgebung ihres Fundortes gedacht.
Hierfür kommen die Gewässer in den Stubaier- und Ötztaler Alpen in
Frage, vor allem die in unmittelbarer Nähe gelegene Melach und Ötztaler Ache. Stückzahl ca. 20.000.
3. Eine Kreuzung aus zwei reinen Donaustämmen ist für die etwas höher
gelegenen und dynamischen Bäche gedacht. Stückzahl ca. 6000.
4. Reine Sendersbachforellen stehen ausschließlich für den Sendersbach
zur Verfügung. Stückzahl ca. 500.
 Jungäschen im Teich
5
ARTENVIELFALT IM INN
A
Von Mag. Wolfgang Mark, Universität Innsbruck, Institut für Zoologie
rtenvielfalt im Inn
Im Zeitraum vom
18.10.2008 bis 28.11.2009 wurden am
Unteren Inn im Bezirk Kufstein umfangreiche Fischbestandserhebungen durchgeführt. Beprobt wurde die Fliessstrecke
des Inns oberhalb Kufsteins bis einschließlich der Innschleife beim Kraftwerk Kirchbichl, inklusive die Mündungsbereiche aller Innzubringer in diesem
Abschnitt. Die Befischungen wurden im
Auftrag des Amtes der Tiroler Landesregierung (im Rahmen der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung, gemäß
der Wasserrahmenrichtlinie) sowie im
Auftrag der Tiroler Wasserkraft AG (Monitoringprogramm KW Langkampfen und
KW Kirchbichl) durchgeführt.
 Bootsbefischung Herbst 2008, Innschleife Kirchbichl.
Im Gegensatz zu vorangehenden Untersuchungen war es
möglich, Befischungen über einen längeren Zeitraum mit
entsprechender Intensität durchzuführen.
Befischt wurde der Inn oberhalb Kufstein bis einschließlich
der Innschleife des Kraftwerks Kirchbichl mittels Wat- und
Bootsbefischung (sogenannte Streifenmethode), und ausgewählte Zubringer in diesem Abschnitt mittels Wat- Netzund Reusenbefischung.
Der Inn wird in diesem Abschnitt zur Barbenregion, dem
Epipotamal zugeordnet, in dem laut aktuellen Leitbildkatalog 34 Arten vorkommen können (adaptierter Leitbildkatalog des Bundesamtes für Wasserwirtschaft Scharfling, Stand
2011).
Ein historischer Rückblick zeigt einen
Vergleich zur vorliegenden Studie:
Heller beschrieb 1871 in den Altwässern und Seitenarmen
im Unterlauf des Inns 24 Fischarten. Margreiter (1926-1935)
bestätigt diese Angaben in einer Reihe von Einzelartikeln,
erwähnt aber auch die drastische Abnahme bzw. Verschwinden von Barben und Nasen und in Folge den Rükkgang der Huchen im Inn, ausgelöst durch den Bau des ersten Laufkraftwerks in Jettenbach 1922. In den Folgejahren
gibt es keine quantitativen Untersuchungen der Fischfauna
im unteren Inn.
In der fischökologischen „Fallstudie Inn“ 1989 von Jungwirth wurde der Inn, allerdings ohne die Innschleife, befischt. Das Ergebnis, es wurden nur 8 Fischarten und das
Bachneunauge festgestellt, ist deshalb für eine Aussage bezüglich Artenvielfalt im Inn nur eingeschränkt verwendbar.
Steiner befischte 1994 die Innschleife bei Kirchbichl und
konnte 14 Arten feststellen. Im Rahmen der Studie „Inn
6
2000“ wurde die Innschleife erneut befischt und es konnten
immerhin 17 Arten nachgewiesen werden (Spindler 2002).
In der aktuellen Studie konnte eine hohe Artenzahl, nämlich 22 Fischarten und eine Neunaugenart, festgestellt werden (Mark 2010).
Zahlreiche anthropogene Eingriffe im Inn selbst (Flussregulierungen, Wasserkraftnutzung, usw.) und in seinem Einzugsgebiet (Veränderungen an den Zubringern und ihren
Einmündungen) beeinträchtigen die Lebensbedingungen
der Fischfauna. Ziel dieser Untersuchungen war, den Status
quo festzustellen, die Auswirkungen der genannten Eingriffe zu dokumentieren und wenn möglich entsprechende
Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Im vorliegenden Artikel werden in Form einer Zusammenfassung die Ergebnisse präsentiert und kurz interpretiert.
Als erstes Teilergebnis war die hohe nachgewiesene Artenzahl überraschend. Beim Vergleich der für diese Region
(Epipotamal: Leitfaden 2011) geforderten Arten ist diese
Formenvielfalt ein günstiges Ergebnis. Es wurden gemäß
Leitbildkatalog alle 3 Leitarten (Aitel, Nase, Barbe) nachgewiesen, von den geforderten 16 typischen Begleitarten
konnten bis auf den Huchen und den Nerfling weitere 14
Arten gefunden werden. Weniger oft waren naturgemäß die
sogenannten seltenen Begleitarten vorhanden, von denen
für die Region potentiell vorkommenden 15 Arten wurden
3 (Bachschmerle, Giebel und Schleie) nachgewiesen. Zusätzlich wurden folgende allochthone Arten, die ursprünglich im Inn nicht vorkamen, dokumentiert: Bachsaibling,
Aal, Stichling und Regenbogenforelle. Die Regenbogenforelle kommt als einzige Art in allen untersuchten Gewässern
vor.
Auf Grund der 23 nachgewiesenen Arten erscheint die
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
ARTENVIELFALT IM INN
Fischzönose im Unteren Inn zunächst weitgehend in Ordnung. Bei differenzierter Betrachtung relativiert sich jedoch
das Ergebnis.
Neben der Artenvielfalt ist die Artenzusammensetzung und
der Populationsaufbau der einzelnen Arten ein wichtiges
Kriterium zur Beurteilung eines Gewässers.
Genauer betrachtet, zeigen die aktuellen Untersuchungen
stark schwankende Abundanzen der einzelnen Fischarten
auf. Manche Arten fehlen, bzw. sind klar unterrepräsentiert.
Dies betrifft alle Arten, von denen praktisch nur Einzelfänge
nachgewiesen werden konnte, (z.B. Gründling, Laube), und
Arten, die eigentlich in Schwärmen vorkommen müssten
aber nur vereinzelt vorkamen (Rotfeder, Hasel). Für die
ebenfalls nur in geringen Abundanzen gefangenen Bachforellen und Äschen müssen die späten Befischungstermine
am Ende der Fangsaison für Angelfischerei mit berücksichtigt werden. Für andere Arten kann auf Grund ihrer Häufigkeit zumindest eine stabile Population angenommen werden (Elritzen). Auch Koppen, Aitel und Strömer scheinen
zumindest abschnittsweise in akzeptablen Dichten vorzukommen. Positiv ist verglichen mit früheren Untersuchungen die deutliche Zunahme der Ukrainischen Bachneunaugenpopulation zu vermerken (siehe dazu der Artikel 2/2008
in den Mitteilungen des TFV).
 Aalrutte, gefangen im Herbst 2008 im oberen Abschnitt der Innschleife Kirchbichl.
Der Populationsaufbau der meisten Arten zeigt eine gestörte  Aitel, gefangen im Frühjahr 2009 im unteren Abbis stark gestörte Verteilung der Altersklassen, dies geht mit
schnitt der Innschleife Kirchbichl.
einer sehr geringen Dichte und Fehlen ganzer Jahrgänge einher. So konnten beispielsweise von den Nasen in einem
Nebengerinne des Inns nur eine Größenklasse (ausschließlich Adulttiere) aus einer dokumentierten Besatzaktion gefangen werden. Ein Nasen-Jungfisch wurde in der Fliessstrecke oberhalb Kufsteins gefangen, er stammt aus dem
Beifischprojekt des Tiroler Fischereiverbandes vom Jahr
2007 und stellt den einzigen Nachweise von Nasen in der
Fliessstrecke dar.
Ein anderes Beispiel sind die gefangenen Barben. Die Barbe,
ebenfalls ein Leitfisch der Region, war bis zum Bau des
Kraftwerks bei Jettenbach in Bayern ein Massenfisch im Unteren Inn, seit den 30-iger Jahren ist er jedoch im Inn ver-  Äsche, gefangen im Frühjahr 2009 im oberen Abschwunden. In neuester Zeit werden Barben im Rahmen des
schnitt der Innschleife Kirchbichl.
Beifischprojektes des Tiroler Fischereiverbands wieder im Inn gesetzt. Aus
diesem Projekt dürfte die Barbe aus der
Innschleife stammen, eine weitere
Jungfisch-Barbe, gefangen im Rükkstaubereich Langkampfens ist auf
Grund der Größe und des Fangzeitpunktes als Eigenaufkommen zu bezeichnen. Dies ist seit über 80 Jahren
der Erstnachweis einer natürlichen Reproduktion von Barben im Tiroler Inn.
Eine positive Ausnahme bilden die
Koppen und Elritzen, deren Zustandsklasse konnte z.B. in bestimmten Abschnitten des Inns mit 1, d.h. alle Altersklassen vorhanden, beurteilt
werden. Dennoch muss angemerkt  Watbefischung, Herbst 2009 im Rückstaubereich Langkampfen.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
7
ARTENVIELFALT IM INN
 Laichreifer Bachforellenmilchner, gefangen im Spätherbst 2008 im verbauten Abschnitt des Glaurachbachs
(Zubringer im Rückstaubereich des KW-Langkampfen).
 Dreistachliger Stichling, gefangen im Herbst 2009
im Rückstaubereich Langkampfen.
werden, dass beide Arten in anderen Gewässern in wesentlich höherer Abundanz vorkommen.
 Bachschmerle, gefangen im Herbst 2008 im oberen
Abschnitt der Innschleife Kirchbichl.
 Juvenile Barbe, gefangen im Herbst 2009 im Rückstaubereich Langkampfen.
 Koppe, Innschleife Kirchbichl.
8
Ein weiteres wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Gewässergüte ist die vorhandene Fischbiomasse in einem Gewässer, sie wird um Gewässer vergleichen zu können in Kilogramm pro Hektar angegeben und sollte den Wert von 50
kg/ha nicht unterschreiten. Um diese Biomasse erreichen zu
können, sind genügend Arten mit entsprechendem Populationsaufbau, also ausreichend Individuen notwendig. Unbeeinflusste epipotamale Fließgewässerabschnitte zählen
zu den produktivsten heimischen Gewässerabschnitten.
Dichten von mehreren tausend Individuen mit Biomassen
von mehreren hundert Kilogramm pro Hektar sind für den
Inn im Bezirk Kufstein bis zum Bau des ersten Laufkraftwerks in Jettenbach 1922 dokumentiert (Margreiter 1935).
Beim Kriterium Biomasse zeigt der Inn am deutlichsten
seine Defizite. Sie liegt z.B. in der Untersuchungsstrecke
oberhalb Kufsteins bei lediglich 4,9 kg pro Hektar! (Datenquelle: Gewässerzustandsüberwachung gemäß GZÜV).
Diese Entwicklung der Abnahme der Biomasse setzt sich
ungebremst aus allen vorangehenden Untersuchungen fort
(in der Innstudie „Inn 2000“ wurde noch ein Wert von 22
kg/ha festgestellt). Wichtigstes Ziel wäre durch geeignete
Maßnahmen diesen Trend zu stoppen, indem vor allem
durch entsprechende Maßnahmen das Jungfischaufkommen im Inn und seinen Zubringern gefördert bzw. wieder
ermöglicht werden.
In allen Untersuchungen wird die Bedeutung der Innschleife beim Kraftwerk Kirchbichl hervorgehoben. Sie hebt
sich im Fangergebnis deutlich von den restlichen Innabschnitten ab.
Insgesamt konnten in der Innschleife 14 Fischarten und
eine Bachneunaugenart in unterschiedlichen Abundanz
und Verteilung festgestellt werden. Es wurde ein Bestand
von 712 Individuen und 38,5 kg pro Hektar errechnet, dies
zeigt den hohen Klein- und Jungfischanteil der Innschleife
an.
In der nachfolgenden Abbildung „Dominanzverteilung“
sind die Abundanzverhältnisse der gefangenen Arten in
der Innschleife Kirchbichl in Prozentanteilen angegeben:
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
ARTENVIELFALT IM INN
 Das Untersuchungsergebnis belegt den erheblichen ökologischen Wert dieses letzten verbliebenen Nebenarmes am Inn in dieser Region.
Literatur:
Gewässerzustandsüberwachung in Österreich gemäß GZÜV,
BGBl.479/2006 i.d.g.F; BMLFUW VII 1/Nationale Wasserwirtschaft; Amt der Tiroler Landesregierung
Heller C. (1871): Die Fische Tirols und Vorarlbergs, Wagnersche
Universitäts-Buchdruckerei
Jungwirth M., Schmutz S., Waidbacher H. (1989): Fischökologische Fallstudie Inn, im Auftrag des Tiroler Fischereiverbands,
93 Seiten
Leitfaden zur Erhebung der biologischen Qualitätselemente (2011)
Teil A1 – Fische, Herausgeber: Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft A-1012 Wien,
70 Seiten
Margreiter, H.: verschiedene Artikelserien, Aufsätze und Kurzartikel in „Der Tiroler Fischer“ (1926 – 1935), im Selbstverlag des
Tiroler Landes-Fischereivereines, Innsbruck
Mark W., Spindler Th., Medgyesy N., (2002): Inn 2000, Die Gewässer- und Fischökologie des Inn und seiner Seitengewässer, Band 2,
Tiroler Fischereiverband, 117 Seiten
Mark W. (2008): Neunaugen, die Rückkehr einer fast ausgestorben
Art ? TFV-Mitteilungen Nr.2/2008, Seite 5
Mark W. (2010): Fischbestandserhebung und fischökologische
Beweissicherung 2008/2009 - Bereich Kraftwerk Langkampfen,
90 Seiten (LK 222-0007)
Mark W. (2010): Fischbestandserhebung und fischökologische Beweissicherung 2008/09 - Bereich Kraftwerk Kirchbichl/Innschleife, 90 Seiten (WK 220-0055)
Spindler Th., Medgyesy N., Mark W. (2002): Inn 2000, Die Gewässer- und Fischökologie des Inn und seiner Seitengewässer, Band 1,
Tiroler Fischereiverband, 124 Seiten
Steiner V., Schotzko N., Grubinger F. (1994): Fischereiliche Bestandsaufnahme KW Langkampfen Ist-Zustand und Maßnahmenvorschlag, 32 Seiten
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
9
EINBLICKE IN DAS INNPROJEKT
10
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
EINBLICKE IN DAS INNPROJEKT
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
11
EINBLICKE IN DAS INNPROJEKT
12
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
EINBLICKE IN DAS INNPROJEKT
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
13
MEINUNG
E
Von Mag. Ludwig Vogl (Landesfischereiverband Salzburg; Landesfischermeister-Stv.)
rneuerbare Energie um jeden Preis?
Leider müssen wir feststellen, dass
das öffentliche Bewusstsein und die Berichterstattung zum Thema erneuerbare Energie/Wasserkraftwerke, sehr zu wünschen
übrig lassen. Allzu oft wird nur das wiederholt, was die Kraftwerkslobby und Politiker
zu diesem Thema von sich geben. Bedauerlicherweise wird diesen zumeist einfachen
Formeln nur selten widersprochen und auch
von unabhängigen Medien zu wenig hinterfragt. Die Energiegewinnung aus Wasserkraft hat ein so positives Image, dass man
sich offensichtlich weigert die negativen
Seiten dieser Energiegewinnung zu sehen.
Wir wollen daher den Versuch unternehmen
in sehr gedrängter Form den üblichen Irrtümern entgegenzutreten.
1. Die Formel „Wasser ist eine
erneuerbare Ressource“
ist natürlich richtig.
Wasser fällt vom Himmel, ohne dass
wir etwas dafür täten. Der Irrtum hierbei ist aber nur, dass man das Wasser
nicht getrennt von den Gewässern sehen kann. Das wäre so, als ob man den
Werkstoff Holz getrennt von den Wäldern sieht, in denen es wächst! Wasser
ist für die Energiegewinnung nur dann
nutzbar, wenn es in Gewässern vorkommt. Für Gewässersysteme und
Flusslandschaften gilt aber, dass diese
nicht erneuerbar sind. Sie erneuern
sich nicht von selbst und können –
einmal zerstört – nicht wiederhergestellt werden. Renaturierungen mit
viel Aufwand und Kosten sind zwar
möglich (nicht bei Kraftwerken), der
Urzustand kann aber kaum mehr erreicht werden. Die Zusammenhänge
im ökologischen System eines Gewässers sind sehr kompliziert und sind
keineswegs darauf zu reduzieren, ob
Fische zwischen zwei Kraftwerken genug Platz zum „Schwimmen“ haben
(AK-Präsident Pichler, der in seinem
Interview meinte, dies sei das entscheidende Kriterium, sei nur kurz
entgegnet, dass Fische nicht im Wasser „schwimmen“ wie Menschen das
14
tun, nämlich zu ihrem Vergnügen,
sondern weil sie sich in ihrem Lebensraum bewegen müssen. Verschiedene Arten haben dabei verschieden
hohe Ansprüche!).
2. Vielfach ist von politischer Seite
das „Bekenntnis zur Wasserkraft“
zu hören.
Auch das ist eine einfache Formel, die
deswegen so beliebt ist, weil grundsätzlich jeder Energie aus Wasserkraft
gut findet. Leider versteckt sich hinter
diesem sehr allgemeinen Bekenntnis
die nie mitkommunizierte Absicht unsere Gewässer hemmungslos auszubeuten und den Bau von Wasserkraftwerken jeder Größe voranzutreiben.
Abgesehen davon, dass unsere Fließgewässer schon jetzt einen hohen Tribut an den Energiehunger unserer Zeit
zahlen, können die Energieprobleme
damit aber niemals gelöst werden! Der
jährliche Zuwachs des Energieverbrauchs beträgt etwa 2%. Um diesen
Zuwachs abdecken zu können wäre
jährlich der Bau eines großen Donaukraftwerkes erforderlich bzw. eine entsprechend hohe Anzahl von kleineren
Kraftwerken, die in Summe diese Leistung erreichen. Dass dies mit den
noch vorhandenen Ressourcen an Gewässern nicht möglich ist, sollte eigentlich klar sein. Das eigentliche Problem von Wasserkraftwerken ist aber
die sogenannte Engpassleistung. Wasserkraftwerke liefern so lange Strom
im Überfluss, als entsprechend hohe
Wasserstände vorhanden sind. In
niederschlagsarmen Phasen mit nied r i g e r Wa s s e r f ü h r u n g f ä l l t d i e
Energieausbeute dramatisch ab. Der
Spitzenbedarf kann dann aus Wasserkraft bei weitem nicht mehr gedeckt
werden. Mit dem Bau von noch so vielen Wasserkraftwerken kann dieses
Problem nicht gelöst werden!
Statt hier einen Paradigmenwechsel zu
vollziehen, beschränkt sich die Politik
auf das „Bekenntnis zur Wasserkraft“
und versucht so Naturzerstörung mit
massiver Unterstützung aus öffent-
lichen Mittel zu rechtfertigen ohne die
wirklichen Probleme anzugehen.
3. Untersuchungen und Studien
haben gezeigt, dass ein erhebliches
Potential in der Verbesserung alter
Wasserkraftanlagen liegt.
Diese könnten, auf den Stand der
Technik gebracht, einen erheblich höheren Wirkungsgrad erreichen und
damit mehr Leistung bringen. Es sollte
deshalb – wenn schon eine öffentliche
Förderung der Wasserkraft erfolgt –
zunächst einmal die Optimierung alter Kraftwerke gefördert werden, bevor man neue Kraftwerke forciert. Leider ist das offenbar nicht so populär,
weil man bei einem neu gebauten
Kraftwerk leichter sehen kann, wofür
Unterstützungsgelder verwendet wurden. Wir befürworten daher ein Primat der Effizientsteigerung alter Wasserkraftwerke vor dem naturzerstörenden Neubau!
4. Neuerdings wird der Klimaschutz
argumentativ dafür verwendet,
alle möglichen Vehikel zu ziehen.
Offenbar wird aber nicht überlegt, ob
der Zweck wirklich die Mittel heiligt,
denn im Namen des Klimaschutzes
Natur zu zerstören, ist fast so, als wenn
man Kriege im Namen Gottes oder der
Menschenrechte führt! Der Klimawandel wird durch unseren enormen Energiehunger, der sich nach und nach auf
die ganze Welt ausbreitet, verursacht,
nicht, bzw. nur zum Teil davon, dass
die Energie aus den falschen
Ressourcen gewonnen wird! Immerhin wird im Namen des Klimaschutzes
sogar gefordert der Atomenergie wieder größeren Raum zu geben. Schon
daran zeigt sich, dass die eigentlichen
Probleme kaum hinterfragt und vermeintlich einfache Lösungen angeboten werden. Richtiger wäre es aber,
nicht weiter die ausgetretenen Pfade
zu beschreiten und weiterhin den Ausbau von Atom- und Wasserkraftwerken ungeachtet ihrer Aus- und Nebenwirkungen zu fördern!
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
PRESSEAUSSENDUNG
S
tellungnahme des TFV zum Kraftwerk Telfs
Aus gegebenem Anlass muss der
Tiroler Fischereiverband zu den Aussagen
des Landeshauptmannes Platter zur Realisierung des Kraftwerkprojektes Telfs (TT
vom 29. März) wie folgt Stellung beziehen.
Der Tiroler Fischereiverband war über
ein Jahr aktiv in den Entscheidungsund Entstehungsprozessen des Kriterienkataloges zum Ausbau der Wasserkraft in Tirol involviert und konnte
dabei für die Fischerei und Gewässerökologie wichtige Aspekte einbringen. So hat der Vorstand des Tiroler
Fischereiverbandes beschlossen, dass
der Kriterienkatalog in seiner jetzt
endredigierten Form seine Zustimmung findet. Dem angestrebten Ausbauziel konnte der Tiroler Fischereiverband nicht zustimmen, da dies den
eigenen Statuten und dem Tiroler
Fischereigesetz widersprechen
würde. Die Transparenz im gesamten
Prozess der Erstellung des Kriterienkataloges war gegeben und so wurde
auch detailliert auf Fragestellungen
eingegangen die z.B. das Bewertungssystem in den einzelnen Fachbereichen betrafen. Dem Tiroler Fischereiverband wurde vertiefend Einblick in
das Bewertungssystem der Gewässerökologie gewährt wo u. a. das geplante Kraftwerk Telfs ein Fallbeispiel
darstellte. In diesem Fallbeispiel
wurde uns versichert, dass aus gewässerökologischer Sicht das Kraftwerk
Telfs kaum realisierbar sei, da die Ausgleichsmaßnahmen zu hoch sein würden (der Inn müsste auf einer Strecke
von ca. 30 km renaturiert werden) um
eine positive Bewertung in diesem Bereich erlangen zu können.
Diese Aussage wurde vom Tiroler
Fischereiverband dahingehend interpretiert, dass der Kriterienkatalog kein
„Freibrief“ für alle geplanten Kraftwerke sein solle, sondern ein geeignetes Instrument um auch gewässer ökologisch sensible Gewässer zu
schützen. Zu der getätigten Aussage
des Landeshauptmannes Platter, wonach das Landesinteresse beim Innkraftwerk Telfs Vorrang hätte möchten
wir festhalten, dass jedenfalls aufgrund des Kriterienkataloges und der
sonstigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu entscheiden ist und dann
eben laut der gewässerökologischen
Bewertung 30 km Inn zu renaturieren
sind.
Fliegenfischer-Paradies im Defereggental – Nationalpark Hohe Tauern/Osttirol
Alpinhotel Jesacherhof****
TERMINE FLIEGENFISCHERKURSE:
17. – 20.06.2011
15. – 18.07.2011
09. – 12.09.2011
Alpinhotel Jesacherhof****
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
15
ÜBER UNSERE LANDESGRENZEN HINAUS
P
Von Jean-Martin Fierz, Fischereiberatung Schweiz
hosphat in den Seen: Umdenken in Sicht?
Jahrzehntelang kämpften Umweltschützer und kantonale Umweltämter gegen
die Nährstoffanreicherungen in den Schweizer Seen. Nun sind die meisten Seen die
überschüssigen Pfunde los – die Fische leider auch. Vor allem der Brienzersee hat sich
von einem überdüngten in ein nahezu fischleeres Gewässer verwandelt.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem Bevölkerungswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Belastung der meisten
Schweizer Seen mit Schmutz- und
Nährstoffen stark zu. Die Folgen waren ein verstärktes Algenwachstum,
trübes Wasser, Sauerstoffmangel in
der Tiefe und eine veränderte Fischfauna. Als Motoren für die Nährstoffanreicherung (Eutrophierung) identifizierten Forscher bald die chemischen Elemente Phosphor und Stickstoff. Diese beiden Dünger stammten
vornehmlich aus der Landwirtschaft
und den Abwässern.
Seit den frühen 1970er Jahren wurde
eine Serie von Gegenmassnahmen ergriffen: Die Behörden verboten phosphathaltige Waschmittel, Kläranlagen
reinigten die Abwässer, und die Verwendung von Düngemitteln in der
Landwirtschaft wurde eingeschränkt.
Dadurch nahm die Phosphatkonzentration seit den 1980er Jahren wieder
ab. Dieser Prozess wird „Re-Oligotro-
phierung“ (zurück in den nährstoffarmen Zustand) genannt. Heute haben
viele Seen wieder den Zustand wie
vor der Eutrophierung erreicht. Das
Wasser des Vierwaldstättersees ist
zum Beispiel so sauber, dass es wieder
ohne Aufbereitung als Trinkwasser
dienen kann. Doch wie wirken sich
die veränderten Phosphatkonzentrationen auf die Fischbestände aus?
Veränderungen in der
Fischgemeinschaft
Eine besonders auffällige Auswirkung
der Re-Oligotrophierung ist die Abnahme der Fischproduktion. Grundsätzlich gilt: Je weniger Phosphat in einem Gewässer vorhanden ist, desto
kleiner ist die Primärproduktion der
Algen. Als Folge davon nimmt auch
die Menge des Algen fressenden Zooplanktons ab, welches vielen Fischen
als Nahrungsgrundlage dient. Die Abnahme von Phosphat hat aber nicht
nur einen Einfluss auf die Gesamtmenge der Fische, sondern auch auf
deren Artenzusammensetzung.
Zusammen mit Forschern aus Frankreich hat das Bundesamt für Umwelt
(BAFU) zu diesem Zweck die Fischerträge elf voralpiner Seen in der
Schweiz und Frankreich unter die
Lupe genommen [1]. Die durchgeführten Untersuchungen konnten einen
klaren Zusammenhang zwischen dem
 Abb.1. Zwei Felchen in Grundnähe. Sie sind die grossen Verlierer bei zu
hohen Nährstoffkonzentrationen.
Foto: Paul Vecsei
16
Nährstoffgehalt und der Zusammensetzung der Fischgemeinschaft in Seen
aufzeigen. In Zeiten von hohen Phosphatkonzentrationen dominieren vor
allem die Karpfenartigen (u. a. Rotaugen) und Barsche. Im Gegensatz dazu
brechen die Bestände der Felchen
(Abb. 1) und Saiblinge mit zunehmender Eutrophierung ein. Dies ist unter
anderem auf die schlechten Überlebensraten der Eier auf dem Sediment
im eutrophen Zustand zurückzuführen (Siehe FIBER Newsletter Nr.
01/2010). Wird ein See jedoch zunehmend oligotroph, nehmen die Felchen
wieder überhand, Barsche und Karpfenartige werden selten. Der Grund
für diese Abnahme ist die Konkurrenz
um Futter. Die jungen Felchenlarven
schlüpfen früh im Frühling und ernähren sich vom Zooplankton. Wenn später im Jahr die Larven der Barsche und
der Karpfenartigen folgen, ist bereits
eine beträchtliche Menge des Zooplanktons von den Felchen gefressen
worden. Sinkt die Phosphatkonzentration jedoch noch weiter, nehmen auch
die Felchenbestände immer mehr ab.
Ein typisches Beispiel hierfür ist der
Brienzersee (Abb. 2).
Der fischleere Brienzersee
Der Phosphatgehalt hat im Brienzersee in den vergangenen drei Jahrzehnten von 20 auf weniger als 1 Mikro-
 Abb.2. Der Brienzersee (BE) ist bezüglich Nährstoffe wieder in seinem ursprünglichen Zustand.
Foto: Andrew Bossi
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
ÜBER UNSERE LANDESGRENZEN HINAUS
gramm pro Liter abgenommen und
sich seither auf diesem tiefen Niveau
eingependelt. Die Folgen für die Fischerei sind fatal: Gingen den Berufsfischern während der Eutrophierungsphase noch 22 kg Felchen pro Hektar
Seefläche ins Netz, sind es heute nur
noch knapp 2 kg (Abb. 3). Allerdings
mussten sich die Fischer früher sogar
mit noch geringeren Fängen zufriedengeben. Vor 1950 lag der Ertrag pro
Hektar immer unter 2 kg/ha. Hierbei
ist jedoch zu berücksichtigen, dass die
damaligen Fangmethoden noch nicht
so effizient waren wie heute. In den
folgenden Jahren flossen die Phosphat-Einträge aus Abwasser und
Landwirtschaft in den See und die
Fangzahlen kletterten stetig in die
Höhe.
Der phosphatbedingte Ertragseinbruch ist auch in vielen anderen
Schweizer Seen wie zum Beispiel dem
Walensee, Vierwaldstättersee oder
Thunersee zu beobachten. In dieser
(oligotrophen) Situation ist es verständlich, dass die Berufs- und Angelfischer mehr Phosphat in den Seen
fordern. Dabei verlangen sie nicht eine
gezielte Phosphat-Einfuhr in die Seen.
Es wird lediglich die Frage gestellt, ob
die maximale und teure Phosphatfällung (Entfernung des Phosphats aus
dem Wasser) nach wie vor in allen
Schweizer Kläranlagen notwendig ist
- oder eher einer schweizerischen
Überperfektion entspricht. In anderen
Ländern geht man anders mit dem
Problem um, so beispielsweise in Kanada, wo Lachspopulationen sogar
durch gezielte Düngung erhalten werden (Abb. 4).
Inzwischen wurden, wie eingangs er-
wähnt, in den meisten Seen die Eutrophierung und deren störenden Nebeneffekte erfolgreich bekämpft. Demgegenüber stehen die leeren Netze der
Fischer. Macht es also überhaupt noch
Sinn, mit grossem Aufwand das Phosphat von den Gewässern fernzuhalten? Diese und ähnliche Fragen werden laut Berenice Iten (Rechtsdienst 3,
BAFU) Gegenstand eines Workshops
im Mai 2011 sein. Dabei wird der
Brienzersee nochmals genau unter die
Lupe genommen. Teilnehmen werden
die zuständigen Berner Behörden,
BAFU, Eawag und weitere Fachleute.
Seit Mitte 2004 betreiben das Wasserforschungsinstitut Eawag, das Bundesamt für
Umwelt (BAFU) und der Schweizerische
Fischereiverband (SFV) eine gemeinsame Fischereiberatungsstelle (FIBER). Deren
Hauptaufgabe ist die Information von Angelfischern und Interessierten über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Gewässerökologie, Fischbiologie und zum
fischereilichen Gewässermanagement. Unter
anderem publiziert FIBER jährlich 3-4 Newsletter.
Mehr Informationen und Anmeldung zum
Newsletter unter www.fischereiberatung.ch
Umdenken nötig?
Die Forderung der Fischer nach mehr
Phosphat bringt die kantonalen Umweltämter, die jahrzehntelang gegen
die Eutrophierung gekämpft haben, in
eine ungewöhnliche Situation: Das
Phosphat soll jetzt plötzlich wieder
drin bleiben dürfen - zumindest teilweise. Die gesetzlichen Anforderungen der Gewässerschutzverordnung
an stehende Gewässer lassen auf jeden
Fall einigen Interpretationsspielraum
offen (Anhang 2, Ziff. 13, Abs. 2,
GSchV): „Der Nährstoffgehalt darf
höchstens eine mittlere Produktion
von Biomasse zulassen.“ Grundsätzlich geht es also um die politische
Frage: Wie perfekt müssen die Kläranlagen im Einzugsgebiet von Seen den
Phosphor eliminieren?
Ruedi Müller vom Oekobüro Limnos
schlägt als Lösung einen unteren
Grenzwert (2-5 Mikrogramm pro Liter)
für Phosphat vor. So wäre man noch
weit vom eutrophen Zustand entfernt,
ein vermehrtes Algenwachstum wäre
 Abb.3: Unter natürlichen Bedingungen war der Brienzersee nie ein ertragreiches Fischgewässer, wie die Fangzahlen zwischen 1930 und 1950
zeigen. Trotz natürlicher Schwankungen der Bestände sind die Auswirkungen des verminderten Nährstoffeintrags durch den Bau von Kläranlagen nach 1975 deutlich zu erkennen. Graphik: Fischereiinspektorat Bern
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
Infobox:
aber wieder möglich. Dieser Vorschlag, der auch vom Schweizerischen Fischerei-Verband unterstützt
wird, würde ein gewisses Mass an
„Verschmutzung“ zulassen. Technisch wäre der vermehrte Phosphateintrag relativ leicht zu bewerkstelligen. Bei der Phosphatfällung in der
Kläranlage müssten lediglich weniger
Fällungsmittel beigegeben werden.
Dies würde sogar noch die Kosten für
die Kläranlagen senken.
Nach jahrzehntelangem Kampf gegen
die Eutrophierung ist die Diskussion
um ein vernünftiges Phosphatmanagement nun definitiv lanciert. Eines ist
klar: Soll sich in Zukunft auch wirklich etwas ändern, wird ein Umdenken unumgänglich sein.
Literatur:
[1] Gerdeaux D., Anneville O., Hefti D. (2006).
Fishery changes during re-oligotrophication in
11 peri-alpine Swiss and French lakes over the
past 30 years. Acta Oecologica 30: 161-167
 Abb.4. Seedüngung: Der Kootenay Lake in British Columbia wurde durch
den Bau von höher gelegenen Staukraftwerken oligotroph. Danach brachen die Bestände des Kokanee-Lachses ein. Heute wird der See künstlich
mit Phosphat und Stickstoff gedüngt.
Foto: Armin Peter
17
FISCHDIEBSTAHL
F
Von Manfred Biller
ischdiebstahl (Schwarzfischer)
§ 137 Strafgesetzbuch
In allen Bezirken Tirols ist eine Zunahme
von Fischdiebstählen (Schwarzfischer) zu
beobachten. Früher waren es vorwiegend
ortsansässige jugendliche Schwarzfischer
die aus Abenteuerlust ihre ersten Versuche
und Erfahrungen als Fischer sammelten
(ihre Fangerfolge und Geräte waren meistens sehr bescheiden). Wurden sie von einem Fischereiaufsichtsorgan oder Fischer
beim Schwarzfischen erwischt, kam es selten zu einer Anzeige, man beließ es bei einer Abmahnung und verständigte gegebenenfalls die Eltern der Jugendlichen. In den
letzten Jahren müssen wir feststellen, dass
die Fischdiebe Erwachsene (einheimischer
sowie auch ausländischer Herkunft) sind,
die in kleinen Gruppen oder einzeln Fischdiebstahl betreiben. Ihre Fanggeräte und
Fischbeute sind keinesfalls bescheiden. Die
Fischdiebe kennen die gesetzlichen Bestimmungen sehr wohl und wissen anscheinend,
dass der Fischdiebstahl nachgewiesen werden muss. Sie flüchten und entsorgen ihre
Geräte und Fische oder bestreiten den Tatbestand, so dass der Nachweis eines Fischdiebstahls in vielen Fällen nicht möglich ist.
Ich möchte einen Fall schildern der
sich im Bezirk Innsbruck Stadt und
Land zugetragen hat. Zwei Schwarzfischer wurden von einem Spaziergänger beim Fischen beobachtet. Der
Spaziergänger fragte einen der
Schwarzfischer, ob er eine Berechtigung zum Fischen besitzt. Der
Schwarzfischer gab zu Erkennen, dass
er keine Berechtigung zum Fischen
hat und verstaute die bereits gefangenen Fische in einem Plastiksack (3 Regenbogenforellen). Der Spaziergänger
verständigte die Polizei, die in kürzester Zeit eintraf und einen Schwarzfischer (der zweite konnte flüchten) zur
Ausweisleistung aufforderte. Der
Schwarzfischer bestritt, dass er gefischt hätte und erklärte, dass er die
Regenbogenforellen gefunden hätte.
Die Polizei erstattete trotzdem eine
Anzeige wegen § 137 Strafgesetzbuch
18
und es kam zu einer Verhandlung im
Bezirksgericht Innsbruck.
Bei der ersten Verhandlung (ich war
als Vertreter des Fischereiberechtigten
anwesend) bestritt der Angeklagte
wiederum den Fischdiebstahl, worauf
es zu einer zweiten Verhandlung kam
(ich war wiederum anwesend) bei der
der Spaziergänger dem Angeklagten
gegenübergestellt wurde. Daraufhin
gab der Angeklagte den Fischdiebstahl zu und bat die Richterin um ein
mildes Urteil. Die Richterin machte
den Vorschlag die Strafsache nach §
137 in ein Diversionsverfahren umzuwandeln. Bei einem Diversionsverfahren wird keine Eintragung in das Strafregister des Angeklagten vorge nommen, da es sich bei einem Diversionsverfahren um einen außergerichtlichen Tatausgleich zwischen Geschädigtem und Verursacher des
Schadens handelt. Der Geschädigte
(Fischereiberechtigte) war mit dieser
Umwandlung in ein Diversionsverfahren einverstanden, worauf die Richterin € 100,00 Schadenersatz an den Fischereiberechtigen und 30 Stunden
Sozialdienst dem Angeklagten als Vergleich vorschlug. Der Angeklagte
nahm den Vergleich an und überwies
die € 100,00 Schadenersatz an den Fischereiberechtigten. Die 30 Stunden
Sozialdienst konnten nicht eingefordert werden, da der Angeklagte (deutscher Staatsbürger) mit unbekanntem
Aufenthalt verzogen ist. Das Verfahren
wurde daraufhin gem. § 197 StPO abgebrochen.
Ich möchte diesen exemplarischen
Fall insofern aufzeigen, da die Fischereiaufsichtsorgane und Fischereiberechtigten daraus ersehen können,
welche strafrechtlichen Auswirkungen ein Fischdiebstahl haben kann.
Ich möchte hier auch auf den enormen
Stundenaufwand (in diesem Fall zwei
Vorladungen des Fischereiberechtig-
ten beim Bezirksgericht und hoher bürokratische Aufwand) verweisen, den
eine Anzeige nach sich ziehen kann.
Es sei hier auch nochmals erwähnt,
dass in diesem Fall nicht ein Fischereiaufsichtsorgan die Polizei zur Hilfestellung anforderte, sondern ein ganz
normaler Spaziergänger (Bürger). Die
Fischereiaufsichtsorgane und Fischereiberechtigten können aus diesem Fall
ersehen, dass die Polizei, nicht nur
wie in diesem speziellen Fall, sofort
auf einen Hilferuf reagiert und eine
Anzeige aufnimmt. Es ist daher jedem
Fischereiaufsichtsorgan, Fischereiberechtigten, Fischer oder Bürger zu
empfehlen, egal ob es sich um
Schwarzfischer (Fischdiebe) oder sonstige Vorkommnisse (Umweltverschmutzung etc.) am Gewässer handelt, die Polizei zur Hilfestellung
anzufordern und jeder Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Es ist
auch anzuregen, mit der örtlichen Polizei Kontakte zu pflegen und Adresse
und Name des jeweiligen Fischereiberechtigten und Aufsichtsorganes bekannt zu geben.
Die ständige Anwesenheit eines
Fischereiaufsichtsorganes in einem
Revier (Prävention) ist die beste und
einfachste Möglichkeit, Fischdiebe
abzuhalten.
Liebes Fischereiaufsichtsorgan,
bitte teile uns deine Erfahrungen
und Erlebnisse in deinem Fischereirevier mit.
Der Tiroler Fischereiverband wird
gerne in seinem Mitteilungsblatt
darüber berichten.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
A
AUFSICHTSFISCHERKURS
Von Mag. Evelyn Holzer
ufsichtsfischerkurs 2011
Die alljährlich stattfindende Ausbildung zum Fischereiaufsichtsorgan fand in diesem Jahr in der
Woche vom 09. bis zum 14. Mai 2011
im Tiroler Jägerheim in Innsbruck statt.
Nachdem sich auch heuer wieder eine
erfreulich große Anzahl an Interessenten (31 Teilnehmer) zu diesem Kurs zusammengefunden haben, brauchen wir
uns um die Nachfolge in der Riege der
Fischereiaufsichtsorgane keine Sorgen
zu machen. In der Ausbildungswoche
wurden die angehenden Fischereiaufseher in die verschiedenen Themengebiete und Aufgaben des Fischereiaufsichtsorgans eingewiesen. Wie jedes
Jahr bemüht sich der Tiroler Fischereiverband die durchaus intensive Woche von bis zu 10 Stunden Kursprogramm pro Tag so interessant und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, und so waren wir auch in diesem Jahr wieder auf Besuch in der
Leutascher Fischerei und im Alpenzoo.
An dieser Stelle möchten wir uns sehr
herzlich für die Einladung dorthin bedanken und auch ein herzliches Dankeschön an alle Vortragenden für die Bereitschaft zum Mitwirken bei der Ausbildung der Fischereiaufsichtsorgane
aussprechen.
Beim Prüfungstermin am 14. Mai 2011
bewies die große Mehrzahl der Kandidaten, dass sie den Kurs sehr ernst genommen und gut vorbereitet zum Prü-
fungstermin erschienen sind. 30 von 31
Kursteilnehmern bestanden die Prüfung
zum Fischereiaufsichtsorgan. Besonders
hervorheben möchten wir, dass die Fischereiaufsicht eine der wichtigsten
Tätigkeiten in einem Revier bzw. an einem Gewässer darstellt, und weit mehr
als nur eine reine Kontrolle beinhaltet.
Unser Kursprogramm ist darauf ausgerichtet, keine reinen Kontrollorgane
hervorzubringen, sondern vielmehr
eine kompetente fachliche Beratung,
eine richtige Bewirtschaftung und ein
rasches und richtiges Handeln bei Schadensfällen den Kursteilnehmern beizubringen. Besonderes Augenmerk legen wir auch auf die klare Vermittlung,
dass Aufsichtsorgane in der Ausübung
ihres Dienstes nicht dem Fischereiausübungsberechtigten, sondern der
Behörde verpflichtet sind. In ihrer
Funktion haben sie dafür Sorge zu tragen, dass die Fischerei und Bewirtschaftung dem Gesetz entsprechend
ausgeführt werden.
Daher möchten wir uns seitens des TFV
bei all jenen bedanken, die diese sicherlich nicht immer ganz konfliktfreie
Arbeit als Aufsichtsorgan in einem Revier ausüben.
 Aufmerksame Teilnehmer
während der Vorträge.
 Meinungsaustausch und Fachgespräche im gemütlichen
Rahmen.
Wir gratulieren
den neuen Fischereiaufsehern mit
einem kräftigen Petri Heil!
 Zu Besuch auf dem Arial der
Leutascher Fischerei.
Die Absolventen des Aufsichtsfischerkurses 2011
Aigner Gerhard
Bader Helmut Dr.
Bodner Johannes
Deisenberger Kurt
Egger Andreas
Eiter Franz
Fleiss Ludwig
Flir Florian
Habeler Regina
Heinecke Mario Raimund
Hold Gerhard Ing. Mag. Dr.
Innerkofler Christopher Mag.
Jaufer Klaus
Koreck Christian
Kotek Wolfgang
Krieglsteiner Josef
Makig Walter
Mayr Ferdinand
Meindl Walter
Puelacher Christian
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
Regensburger Frederik
Santer Martin
Schaffenrath Valentin
Scherl Arthur
Sommer Erich Mag.
Thaler Markus
Trafoier Klaus
Wagner Georg
Winkler Daniel
Wolf Markus
 Interessante Erläuterungen
von Dr. Thomas Angerer.
19
DIE RENKE
R
Von Kurt de Swaaf
enken bleiben lieber unter sich
eingesessenen Renken und importierten Maränen nachweisen (vgl. Molecular Ecology, Bd. 20, S. 456). Die beiden
Formen leben dort fast nebeneinander
her, Kreuzungen sind eher selten.
Entgegen allen Erwartungen kommen in
österreichischen Seen noch heimische Renken vor, die sich nicht mit importierten Fischen kreuzten. Sie sind noch zu retten, sagen Zoologen.
Zu sehen bekommt man sie nur selten.
Meistens verstecken sich die silberglänzenden Geschöpfe in der Tiefe,
weit weg vom Ufer, im offenen Wasser
kalter, klarer Seen. Dort kreuzen sie in
Schwärmen umher und suchen Futter.
Ihre Leibspeise: Kleinkrebse und Insektenlarven. Die Rede ist von Renken,
Angehörigen der zoologischen Gattung Coregonus. Am weitesten verbreitet sind sie heutzutage in Skandinavien und Nordrussland. In Österreich
findet man sie in diversen größeren
Seen. Die Vorfahren dieser Alpen-Coregonen müssen ursprünglich als Wanderfische vom Norden durch den UrRhein in den Süden gelangt sein, sagte
Steven Weiss vom Zoologischen Institut der Universität Graz im Gespräch
mit dem STANDARD. Über zeitweilige
Wasserverbindungen konnten die Renken sogar ins Donausystem vordringen, sagt Weiss. Vom Aussehen her
wirken die Tiere nicht spektakulär, dafür schmecken sie umso besser. Für die
Berufssfischer an Mondsee, Wörthersee und Co ist der Renkenfang einer
der wichtigsten Einnahmequellen.
Auch die berühmten Bodensee-Blaufelchen gehören zu den Coregonen.
Unter Wissenschaftern sind Renken
und ihre Verwandten allerdings eher
20
Verschiedene Paarungszeiten
berüchtigt. Die Fische lassen sich bis
heute nicht eindeutig klassifizieren.
Zu vielfältig sind ihre Erscheinungsformen, je nachdem, welchen Lebensraum sie bewohnen. Da gibt es die Großen Bodenrenken und die Kleinen
Schweberenken, die Felchen und die
Maränen. Nicht selten findet man
gleich mehrere Formen in ein und
demselben See. Weiss hat, zusammen
mit Josef Wanzenböck vom Limnologischen Institut Mondsee und weitere
Kollegen, die genetische Vielfalt der
österreichischen Coregonen genauer
analysiert. Die Forschungsarbeiten
wurden vom Wissenschaftsfonds FWF
finanziell unterstützt. Der Hintergrund
des Projekts: In vielen Seen haben Fischer und Fischereibehörden immer
wieder Besatzmaßnahmen mit ortsfremden Tieren durchgeführt. Es handelte sich dabei um sogenannte Maränen - Zuchtfische, die allesamt von
einer polnischen Coregonus-Population abstammen. Schon seit dem 19.
Jahrhundert nutzen Teichwirte fast
ausschließlich diesen Stamm. Fachleute gingen bislang davon aus, dass
die ursprünglichen Renken in Österreich praktisch ausgestorben seien. Sie
hätten sich längst mit den Maränen
vermischt, die Populationen bestünden dementsprechend nur noch aus
Hybriden. Ein Irrtum. Mancherorts ist
anscheinend tatsächlich eine fast
durchgängige Hybridisierung eingetreten, aber gleichzeitig konnte Steven
Weiss' Team in mehreren Gewässern
wie z. B. dem Wolfgangsee eine deutliche genetische Trennung zwischen alt-
Die Ursache für diesen eingeschränkten Genfluss liegt wahrscheinlich im
unterschiedlichen Fortpflanzungsverhalten. Im Mondsee laichen die heimischen Coregonen im Januar. Die
eingesetzten Maränen dagegen gehen
bereits im Dezember zur Paarung und
Eiablage über. Noch anders machen es
die Renken aus dem Hallstätter See:
Sie wandern zum Laichen in einen
Zufluss, die Koppentraun, und bleiben so unter sich.
Eine kleine wissenschaftliche Sensation brachte die Untersuchung für den
Klopeinersee in Kärnten ans Licht.
Hier leben Coregonen, deren genetischer Fingerabdruck sich sehr stark
von allen anderen in Österreich lebenden Renken unterscheidet. Besatzmaßnahmen wurden am Klopeinersee
offenbar nie durchgeführt. Die Fische
müssen also einheimisch sein - und
das, obwohl Forscher bisher glaubten,
das natürliche Verbreitungsgebiet der
Gattung Coregonus sei auf die Alpennordseite begrenzt. Diese und weitere
ursprüngliche Populationen sind
noch zu retten, betont Steven Weiss.
Man muss sie aber dringend von den
Maränen abschirmen, denn je länger
beide Formen gemeinsam ein Gewässer bewohnen, desto größer die Gefahr
der Hybridisierung. (Kurt de
Swaaf/DER STANDARD, Printausgabe, 23.02.2011)
Abstract
Molecular Ecology: Hybridization
and restricted gene flow between native and introduced stocks of Alpine
whitefish (Coregonus sp.) across
multiple environments
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
UNSER KOCHREZEPT VOM KÜCHENPROFI
Kochrezepte von
Dipl.-Pädagoge & Küchenmeister Peter Mitterer
Kontakt: E-Mail: [email protected]
Viel Spass
beim Nachkochen!
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
21
ÖFV-JAHRESVOLLVERSAMMLUNG
KOLUMNENTITEL EINTRAGEN
J
Von Mag. Evelyn Holzer
ahresvollversammlung des
Österreichischen Fischereiverbandes 2011
Landesfischermeister HR Dr.
Karl Wögerbauer lud am 20. Jänner 2011
die Vorsitzenden der Landesfischereiverbände und Landesorganisationen der
Fischerei zur diesjährigen ÖFV-Jahresvollversammlung in die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz ein.
Die Begrüßung erfolgte durch den
Präsidenten des Österreichischen
Fischereiverbandes, Dr. Emilio Stock,
der auf zwei erfolgreiche Jahre zurückblicken kann und mit der 2009
neu eingerichteten Geschäftsstelle zufrieden ist: „Das bei der Vorstandssitzung im Dezember 2008 festgelegte
vornehmliche Ziel hätte man erreicht“, so Stock. „Behörden und Behördenvertreter haben den Österreichischen Fischereiverband als
Interessenvertretung der Landesverbände auf Bundesebene registriert
und anerkannt!“ Im Anschluss an die
Berichte der Landesverbände – hier
wurden allen voran der uneingeschränkte Ausbau der (Klein) Was-
22
serkraft, die Novellierungen der Fischereigesetze, die Fischbestandsrückgänge in Österreichs Gewässern, die Kinder- und Jugendarbeit
der Landesverbände, sowie laufende
und geplante Projekte thematisiert.
Der Offenlegung des Finanzstatus per
31.12.2010 und der strategischen
Arbeitsbereiche und Schwerpunkte
für das Jahr 2011, stellte Bundesge-
schäftsführer DI Manuel Hinterhofer
erste Entwürfe der neuen Homepage des Dachverbandes vor und kündigte die geplante Neustrukturierung der Verbandszeitschrift „Österreichs Fischerei“ an. Erste Gespräche
dazu sollen im Frühjahr mit HR Dr.
Albert Jagsch, Redakteur der Zeitschrift, stattfinden.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
ZUM GEDENKEN
Alfred Steinlechner
Pensionist der Fa. Swarovski
✽ 31. 1. 1949
†
der am 2. Juli 2011 plötzlich und unerwartet in den Frieden Gottes heimgekehrt ist.
Mit Alfred Steinlechner verlieren wir ein aktives Mitglied des Tiroler Fischereiverbandes und einen passionierten Fischer. Das
Fischen zählte zu seinen größten Hobbies und seine Urlaube verbrachte er am liebsten beim Fischen an irgendeinem Gewässer. Nicht nur die Ausübung der Fischerei erfüllte ihn mit größter Freude, auch eine gute und nachhaltige Bewirtschaftung sowie die Fischaufzucht lag ihm stets am Herzen.
Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie.
Ein letztes Petri Heil!
Für den Tiroler Fischereiverband:
Landesobmann Dr. Markus Schröcksnadel
Geschäftsstellenleiterin Mag. Evelyn Holzer
†
Zum Gedenken an
Dr. Karl Wögerbauer
Landesfischermeister Dr. Karl Wögerbauer,
Vorsitzender des Oö. Landesfischereiverbandes,
ist am 11. Mai 2011 im Alter von 71 Jahren
nach langer, schwerer Krankheit verstorben.
Bereits als junger Jurist, als er bei der BH Linz-Land seinen Dienst angetreten hat, hat er sich für die Fischerei interessiert. 1971 übernahm er von
Hofrat Dr. Ernst Nadler, den Vorsitz des damaligen Landesfischereirates. Mit viel Engagement und Verhandlungsgeschick wurde 1983 das Oö. Landesfischerei¬gesetz vom Landtag beschlossen und der Oö. Landesfischereiverband als Körperschaft öffentlichen Rechts gegründet. Bei der Gründungsversammlung im Februar 1986 – also vor 25 Jahren – wurde Dr. Karl Wögerbauer zum Vorsitzenden des neuen Oö. Landesfischereiverbandes gewählt.
Als 1. Bundesland hat Oberösterreich die Unterweisung für Jungfischer eingeführt. Diesem Vorbild haben sich andere Bundesländer, z. T. erst nach Jahrzehnten, angeschlossen. Ein ganz besonderes Anliegen war ihm neben der Ausbildung der Jungfischer die Einrichtung der Geschäftsstelle des Verbandes
(2003). Ein weiterer Schritt war 2006 die Einführung der Fischerprüfung und ab 2009 die Ausstellung der Fischerkarten für das gesamte Bundesland
Oberösterreich durch den Verband
Dr. Karl Wögerbauer war auch Herausgeber der Buchbroschüre „Fischerei und Gesetz“ (4 Auflagen) welche nunmehr durch die umfassende Ausgabe des
Fischereirechts -samt allen einschlägigen Nebengesetzen- durch den Trauner-Verlag ersetzt wurde. In der Sitzung des Landesfischereirates 2010 wurde
Dr. Karl Wögerbauer neuerlich als Vorsitzender des Oö. Landesfischereiverbandes bestätigt.
Mit Dr. Wögerbauer verliert der Oö. Landesfischereiverband eine große Persönlichkeit, die über vier Jahrzehnte die Fischerei in Oberösterreich wesentlich geprägt und über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus mitgestaltet hat.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie. Wir werden ihm ein ständiges Andenken bewahren.
Vorstand des Oö. Landesfischereiverbandes
und Mitarbeiter der Geschäftsstelle
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
23
ZUR NATURGESCHICHTE DER FISCHE
D
Von Ernst Ascher
er Fisch, das unbekannte Wesen
Was ist nicht schon alles geschrieben worden über die Fische, von Wissenschaftlern
und solchen, die es gerne sein möchten. Über ihre Sinnesorgane – ich meine die
der Fische, über Alter, Wachstum und was sonst noch an den Flossenträgern
interessant ist. Auch darüber, wie die Fische versuchen, sich an die von uns teilweise zerstörte Natur anzupassen.
Viele dieser Abhandlungen sind mir viel zu akademisch formuliert, ich bin nun mal
ein Hobbyangler und kein „G`Studierter“. Beim Lesen eines alten Fischerbuches
fand ich kürzlich erstmals einen weit weniger akademisch formulierten Beitrag
über dieses Thema, geschrieben im Mai 1935 in der Monatsschrift
„Der Deutsche Fischer“.
Um eventuellen Plagiatsvorwürfen vorzubeugen sei festgehalten, dass ich diesen
überaus amüsanten und leicht verständlich geschriebenen Beitrag wortwörtlich übernommen habe.
P.S.: Es wäre zu Schade gewesen, darin auch nur ein Wörtchen zu verändern.
Zur Naturgeschichte
der Fische
Die meisten Petrijünger wissen zwar, wie
man einen Fisch fängt oder glauben wenigstens es zu wissen: Man nimmt eine Halbgrundangel, hängt einen Wurm an den Haken
und wenn dann ein Fisch beißt, haut man
kräftig an und schleudert den Fisch heraus.
Sie wissen auch, daß ein Fisch, richtig zubereitet, ganz gut schmeckt, aber wohl nur sehr
wenige haben sich jemals mit dem Bau des
Fischkörpers, den Sinnesorganen, dem
Wachstum und Alter und was dergleichen
mehr zu wissen von Interesse ist, beschäftigt.
Diesem Mangel wollen wir etwas abhelfen,
aber nicht wissenschaftlich, sondern in einer
durchaus volkstümlichen Art, um jedem,
auch dem Nichtg´schtudierten, ein wenn
auch bescheidenes Maß von Wissen zu vermitteln.
Die richtig volkstümliche Art, Naturwissenschaft verständlich zu machen, kam uns zum
Bewußtsein, als wir vor einiger Zeit Gelegenheit hatten, einem Zwiegespräch zu lauschen, welches das gleiche Thema behandelte und das zwischen einem Jäger und
einem Fischer geführt wurde. Es war in ei-
24
nem gemütlichen kleinen Landgasthaus.
Dicke Rauchwolken in Kopfhöhe, viele Stricheln auf den Biertazeln, also die beste
Atmosphäre, wissenschaftliche Gespräche
volkstümlich zu führen. Gerade hatte der Jäger das Wort und dozierte:
„Also gut, meinetwegen kann ein Fisch sehen, aber wie stet`s mit dem Geruch? Der
Sinn ist bei den Tieren des Waldes ganz besonders ausgeprägt. Nimm zum Beispiel einen Fuchs; der Geruch von Meister Reinecke,
wir Jäger sagen Witterung, ist derart ausgebildet, daß du alles mögliche machen mußt, daß
der Fuchs nicht wittert, daß bei einer ihm gestellten Falle der Mensch seine Hand im
Spiele hatte. Aber geh´ mir mit euren Fischen, die haben doch überhaupt keinen Geruch!“
„Du hast `ne Ahnung,“ sagte der Fischer, „laß
mal einen Fisch paar Tage an der Luft liegen,
dann wirst du schon merken, was der für einen Geruch hat!“
Nach einer längeren Verdauungspause, während der er sich von dem Schrecken über diesen wissenschaftlichen Beweis erholt hatte,
begann der Jäger neuerdings:
„Alsdann, jetzt wollen wir mal ernst bleiben.
Ich meine halt, daß zum Beispiel die Frage
der Bekleidung des Körpers bei unseren Vierfüßlern viel glücklicher gelöst ist als bei den
Fischen. So ein dichter Haarpelz ist doch
ganz was besonders Praktisches: im Winter
wegen der Kälte dichter als im Sommer, und
selbst bei den Tieren, die im Wasser leben, als
Biber und Bisamratte, ist mit Bedacht von der
Natur ein Haarkleid geschaffen, das sich bestens bewährt.“
Kaltblütig sagte darauf der Fischer: „ Ja, wie
sollten denn dem Fische Haare wachsen,
wenn sie nichts gegen die Schuppen tun?“
„Jetzt hör` aber auf, mit dir kann man ja überhaupt nicht vernünftig reden!“
Eine Weile später hub der Fischer an: „Jetzt
werde aber ich dir beweisen, daß unsere Fische in vielem euren Vierfüßlern voraus sind.
Nehmen wir mal das Wachstum. Ein Hase
oder Reh, oder egal was sonst, braucht immer
eine ganz bestimmte Zeit, um eine gewisse
Größe zu erreichen, - stimmt`s?“
„Natürlich“ –
„Na siehste! Unsere Fische nehmen stündlich an Größe und Gewicht so zu, daß sie in
einem Tage schon mehr als doppelt so groß
und schwer werden.“ – ? ? ?
„Also nehmen wir mal an, der Meyer fängt einen Hecht von, na, sagen wir 30 cm Länge
und 75 dkg. Gewicht, den er im Rucksack
verstaut. Wenn er, - der Meyer natürlich, unterwegs einen Bekannten trifft, ist der
Hecht schon 70 cm lang und wiegt 1 ½ kg,
beim nächsten Freund mißt er 90 cm bei 2 kg
Gewicht und abends in der Stammkneipe hat
der Hecht schon eine Größe von 1 m 50 und
wiegen tut er mindestens 5 kg. Ist das nicht
fabelhaft? Da sind eure Vierfüßler Waisenknaben dagegen!“
Als der Jäger aus seiner Ohnmacht erwachte,
gab er sich geschlagen, zahlte und räumte das
Feld.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
JUGENDFISCHEN
Jugendfischen am Fischteich in Langkampfen
Am 07.05.2011 veranstaltete der Revierausschuss Bezirk Kufstein ein
Jugendfischen am Angelteich in Langkampfen. Neun Jugendliche
zwischen 9 und 14 Jahren nahmen daran teil. Es wurde sowohl Theorie als auch Praxis vermittelt. Anfangs stand Gerätekunde auf dem Programm. Jeder musste seine Angel selbständig zusammenbauen, die Pose,
den Wirbel sowie das Vorfach inklusive Haken montieren. Danach wurden alle in Gruppen zu je zwei Fischer eingeteilt und den zuständigen
Betreuern übergeben. Jeder Jugendfischer konnte den ein oder anderen
Fisch fangen und mit nach Hause nehmen. Während des Tages wurden
die Jugendlichen mit Essen und Getränke versorgt. Alle Teilnehmer waren mit großer Begeisterung dabei. Abschließend bedankte sich der Obmann für den gelungenen Tag und wünschte den Teilnehmern ein kräftiges Petri Heil für die Zukunft.
Der Revierausschuss bedankt sich weiters beim Langkampfner Fischereiverein für die Zur Verfügung Stellung der Anlage sowie bei deren Helfern. Weiters bedankt sich der Revierausschuss bei den Sponsoren der Sparkasse Ebbs sowie dem Tiroler Fischereiverband für die
finanzielle Unterstützung.
Für den Fischereirevierausschuss Bezirk Kufstein
Obmann: Scharmer Herbert
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
25
STARKE FÄNGE IN TIROL – WIR WÜNSCHEN PETRI HEIL!
Kapitale Fänge
im Revier 8024
Bei Insidern ist das gut bewirtschaftete Revier 8024 hinterer Tuxbach der Fam. Kirchler, Gasthof Forelle, längst bekannt. Die
Fänge von Aufsichtsfischer Franz Aschenwald lassen aber aufhorchen.
2,10 Kg wog die abgebildete Bachforelle,
wobei so nebenbei noch ein weiteres
Exemplar von 1,90 Kg der Nymphe nicht
widerstehen konnte. Man beachte die auffällige Zeichnung und den urigen, großen
Kopf der rotgetupften Schönheit.
Starke Regenbogenforelle
aus dem Inn-Revier 2b
in Haiming
Erfolgreicher Fang von fünf
Bachforellen an der Seeache
in Achenkirch
Herbert Walser eröffnete die Fischereisaison am 3.Jänner 2011 mit dieser schönen
Regenbogenforelle die 2,3 kg wog und
63cm lang war mit der Fliegenrute.
Beginn war um 13 Uhr und das Ende gegen
17 Uhr. Es war sehr regnerisch und kühl.
Fünf Bachforellen im Maße von 30, 40, 42,
43 und 51 cm wurden gefangen.
Gefangen mit Kunstköder (kleine Gummiforelle mit Schohnhaken).
Mit freundlichen Grüßen und Petri Heil!
Robert Blatterer
Dass auch Regenbogenforellen ganz schön
gefräßig sind bewies das Exemplar mit 42
cm Länge. Eine Nymphe als Nachspeise
wollte sie genießen, um das vorangegangene Festmahl eines 19cm langen Artgenossen abzurunden.
Wenn auch Sie Ihren
„starken Fang aus heimischem Revier“
hier abgebildet sehen wollen, dann senden
Sie uns doch bitte Ihr Foto
an die Redaktion des TFV.
Teilen Sie uns bitte auch einige Informationen
zum Fang mit. Zum Beispiel: Wer hat das Tier
wann gefangen, welche Fischart ist es
(am Foto oft schlecht zu erkennen),
wo wurde der Fang gemacht (welches Revier),
Länge, Gewicht, welchen Köder bzw. welche Methode,
usw. …
26
Seeforelle aus dem Öxelbach
Der pensionierte Aufsichtsfischer Fritz
Bernard konnte am 23.08.2010 diese
schöne Seeforelle aus dem Öxelbach überlisten. ( 2,4 Kg )
Stefan Bernard
Kapitaler Schuppenkarpfen
aus dem Hechtsee
Unser Obmann vom „Erster Sportfischereiverein Kufstein“ Schlechtleitner Martin
hat am 01.06.2011 einen Schuppenkarpfen
mit 96 cm Länge und 20,3 Kg am Hechtsee
mit Boile gefangen.
Petri Heil!, Scharmer Herbert
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
WERBUNG
FLIEGENFISCHEN
in Drau & Möll & Isel
B e s t
W e s t e r n
HOTEL SONNE
Südtiroler Platz 8, A-9900 Lienz/Osttirol
Tel.: +43-4852-63311
Fax: +43-4852-63314
[email protected], www.hotelsonnelienz.at
28
KENNENLERN-ANGEBOT
6. – 20. August 2011
Gratis-Fischkarte bei 3 Nächten Aufenthalt
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
BUCHBESPRECHUNG
Faszinierende Fische
Biologie Bedeutung und Zukunft
ISBN 978-3-258-07609-6
Haupt Verlag
Prof. Dr. Oatricia Holm, geboren
1959 in Mainz, ist Professorin für
Ökologie und Leiterin des Programms
„Mensch Gesellschaft Umwelt“
(MGU) an der Universität Basel.
Der Fisch als Bioindikator steht im
Zentrum ihres Forschungsinteresses.
Mehr als Hai, Lachs und Goldfisch
Unter Wasser wartet Vieles darauf entdeckt zu werden. Patricia Holm
schafft in ihrem Buch neue Einblicke in eine unbekannte und verblüffende Welt.
Was macht ein Meerestier zum Fisch?
Wie bewegen sich fische fort? Wie haben sie sich an ihre Lebensumstände
angepasst? Diese und andere grundlegende Fragen beantwortet Holm
und zeigt, dass Fische keineswegs genauso langweilig wie stumm sind.
Die neue Fischersaison am Lauchsee
ist wieder seit März 2011 eröffnet!
Seit März 2011 darf wieder geangelt werden! – Die nächste Fischersaison am Lauchsee kommt bestimmt!
Bei uns können Sie von 8 bis 19 Uhr oder in der Nacht von 20 bis 7 Uhr früh angeln.
Bei schönem Wetter bietet der See herrliches Badevergnügen.
Ausgabestellen für Gästekarten:
Castello, Dorfplatz 1, Fieberbrunn Tel.: 05354-52040;
Wolfgang Schneider, Tel.: 0664/8763178, E-Mail: [email protected]
Angelzeiten:
Tageskarte: 8 – 19 Uhr; Nachtkarte: 20 – 7 Uhr, an jedem Tag
Achtung: Tageskarten nur außerhalb der Badesaison bzw. an wetterbedingt badefreien Tagen erhältlich.
Beachten Sie bitte unsere Fischerpauschalen!
www.gastronomie-schneider.at
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
29
WERBUNG
Fischergemeinschaft Brandenberg
Angeln in der
Brandenberger Ache
Petri
Heil!
Ein einzigartiges Erlebnis für Jung und Alt! • Wunderbares Gewässer für Fliegenfischer!
Besatz:
Bachforellen und Bachsaiblinge
Angelzeit:
von 01.05. bis 30.09.2011
täglich von 07:00 – 19:00 Uhr
Kartenbestellung:
bei Herrn Hubert Ampferer, Pinegg;
Tel.: 05331/53 00
Preis: 30,– € pro Karte
NEU: 80,– € 3-Tageskarte
Entnahme:
Max. dürfen 4 Stück
mitgenommen werden!
30
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
WERBUNG
A-6060 Hall in Tirol, Siberweg 3
Tel.: 0 52 23 / 57 3 03
Fax: 0 52 23 / 57 3 99
Mail: [email protected]
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, von 8 bis 18 Uhr
Samstag, von 8 bis 12 Uhr
Winteröffnungszeiten:
Jänner, Montags geschlossen!
Ihr Fachgeschäft mit der größten Auswahl an Angelgeräten!
SOMMERZEIT IST RÄUCHER- UND GRILLZEIT!
Viele verschiedene Räucherlaugen und Grillzutaten, damit Ihre frisch gefangenen Fische optimal gelingen können.
Räucherschränke mit verschiedenen Heizungen in allen Größen und Preisklassen.
TOP-AKTION: Edelstahl-Tischräucherofen für nur EUR 39,90
Zusätzlich erhalten Sie zu diesem Preis Zubehör im Wert von EUR 15,00 kostenlos!
2 Packungen Räuchermehl Buche mit Wacholder 1 Kg, 1 Packung Top-Räucherlauge nach Wahl
und eine Packung Kochfischgewürz oder Grillfischgewürz.
Im Endeffekt also gerade mal EUR 24,90 für ein tolles neues Gerät!
Angebot nur im Juli und August 2011 gültig – solange der Vorrat reicht!
SCHÖNEN SOMMER UND EIN KRÄFTIGES PETRI HEIL!
wünscht Ihnen
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011
Ihr
GESA-Team!
31
TERMINVORSCHAU HERBST 2011
++ WICHTIGE TRMINE ++
 31.8. – 2.9.2011 
Elektrofischereikurs
BAW-Institut für Gewässerökologie,
Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee,
Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected] (ausgebucht)
++ UNTERWEISUNGSTERMINE 2011 ++
KUFSTEIN
Unterweisung:
LANDECK
Unterweisung:
Anmeldungen:
 5.9. – 9.9.2011 
im Oktober/November 2011, genauer Termin wird
rechtzeitig auf der Homepage des TFV bekannt gegeben
23.9.2011 von 18 bis 23 Uhr und
24.09.2011 von 8 bis 13 Uhr, im Stadtsaal Landeck
Herr Prucha,
Tel.: +43 (0) 5476 6327 oder +43 (0) 676 9369867
Bei allen Unterweisungen ist ein Kostenbeitrag
von € 40,– pro Teilnehmer zu entrichten!
Fischereifacharbeiterkurs,
Modul VI (Fachexkursion)
Genauere Terminangaben für Herbst 2011, sowie für andere interessante Veranstaltungen
finden Sie auf der Homepage des TFV unter der Adresse: www.tiroler-fischereiverband.at
BAW-Institut für Gewässerökologie,
Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee,
Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected]
++ VERBANDSBEITRAG 2011 – EINZAHLEN ++
th26.9. – 30.9.2011 
11 International Symposium
on the Biology and Management of Coregonid Fishes
Veranstaltungszentrum Schloss Mondsee, 5310Mondsee
Veranstalter: Limnologisches Institut der ÖAW Mondsee
Info: [email protected],
http://www.oeaw.ac.at/limno/symcore
 11.10. – 12.10.2011 
Österreichische
Wasserwirtschaftstagung 2011
Landtagssitzungssaal, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten
Info: Österreichischer Wasser-und Abfallwirtschaftsverband,
Marc-Aurel-Straße 5, 1010 Wien, Tel.+43-1/5355720,
[email protected], www.oewav.at
 17.10. – 21.10.2011 
Kurs für Anfänger
in der Forellenzucht
BAW-Institut für Gewässerökologie,
Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee,
Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected]
 17.11. – 18.11.2011 
Der Verbandsbeitrag ist die einzige Einnahmequelle des
Tiroler Fischereiverbandes
und per Tiroler Fischereigesetz festgelegt.
Durch Ihre Einzahlung ermöglichen Sie uns die Arbeit für die
Fischerei in Tirol, in gewohnt guter Qualität fortzuführen.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an unsere treuen Mitglieder!
++ FISCHEREIFACHTAGUNG ++
 4.11. – 5.11.2011 
Fischereiliche Bewirtschaftung
Österreichischer Salmonidengewässer –
ein Dialog von Forschung und Praxis
Ort: Hotel Panhans, Hochstraße 32, A-2680 Semmering
Veranstalter:
Österreichischer Fischereiverband, Universität für Bodenkultur Wien,
Karl-Franzens Universität Graz
Details werden auf der Homepage des ÖFV bekannt gegeben!
IMPRESSUM:
Medieninhaber, Herausgeber & Redaktion:
Tiroler Fischereiverband
Ing.-Etzel-Straße 63, 6020 Innsbruck, Tel. u. Fax: 0 512 / 58 24 58.
Redaktionsleitung: Mag. Evelyn Holzer
Herstellung: Druckmanagement Wolfgang Herzig, 6020 Innsbruck
Druck: Walser Druck KG, 6410 Telfs
Österreichische Post AG
Info.Mail • Entgelt bezahlt!
Österreichische
Fischereifachtagung
Schloss Mondsee. BAW-Institut für Gewässerökologie,
Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee,
Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected]
Lieber Briefträger!
Falls der Empfänger verzogen ist, bitte mit der neuen Anschrift an den Tiroler Fischereiverband zurücksenden!
32
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011