16.8.2011 - Tiroler Fischereiverband
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16.8.2011 - Tiroler Fischereiverband
Nr. 1/2011 • 18. Jahrgang Mitteilungen des Tiroler Fischereiverbandes INTERESSANTE VERANSTALTUNGEN 2011 ++ TAG DER OFFENEN TÜR ++ 16.8.2011 Tag der „Offenen Tür“ in der Fischzucht Thaur Am Freitag, den 26. August 2011 findet in der Fischzucht in Thaur von 11:00 bis 16:00 Uhr ein Tag der „Offenen Tür“ statt, zu dem wir Sie hiermit sehr herzlich einladen möchten. Auf Ihr Kommen freut sich das Team des Tiroler Fischereiverbandes! ++ ASPEKTE DER ÄSCHENAUFZUCHT ++ 2.12.2011 Aspekte der Äschenaufzucht in der FZ-Thaur Der TFV vermittelt praxisrelevante Aspekte der Äschenaufzucht (Anmeldungen per Email oder Telefon bei der GSST des TFV). Genauere Details werden rechtzeitig auf der Homepage des TFV bekannt gegeben! 2 TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 VORWORT S Von Landesobmann Dr. Markus Schröcksnadel ehr geehrte Mitglieder! Bei der Sichtung der Mitteilungen des Tiroler Fischereivereines (unser Vorgänger in der Zwischenkriegszeit) aus dem Jahre 1933 fiel mir auf, dass eines der Hauptprobleme der damaligen Fischer die Furunkulose bei den Salmoniden war. Zwar wurden bereits die ersten großen Wasserkraftwerke gebaut und schon damals wurde auf die daraus resultierenden Probleme für die Fischerei massiv hingewiesen. Das Hauptproblem war aber die Furunkulose, eine Fischkrankheit, die in Tirol heute praktisch nicht mehr vorkommt. Es wurde sogar befürchtet, dass die Äsche im Tiroler Unterland aussterben könnte. Hauptursache für die Furunkulose ist organisch verunreinigtes Wasser. Damals gab es offensichtlich immer mehr sogenannte Abfallrampen (vergleiche Räumschneerampen heute) und Schwemmkanäle, mit welchen der Abfall in das nächste Fließgewässer entsorgt wurde. Die Furunkulose blieb über Jahrzehnte (bis in die späten 1970er) ein sehr großes Problem und schädigte die Fischbestände enorm. Erst durch den flächendeckenden Einsatz von Kläranlagen verbesserte sich die Wasserqualität in Tirol soweit, dass die Furunkulose heute als ausgestorben gelten kann. Sie fragen sich vielleicht, warum ich über ein heutiges Nichtproblem angesichts der vielen heutigen Probleme für die Tiroler Fischerei (Kraftwerke, Schadvögel u. a. m.) schreibe? Weil ich optimistisch bin, dass wir, wenn wir ständig daran arbeiten, die Dinge in unsere Richtung verbessern können und vielleicht wie das obige Beispiel der Furunkulose zeigt, es durch das Zusammenwirken verschiedener öffentlicher Stellen auch lösen können. Dies gelingt vor allem dann, wenn ein breiter Konsens in weiten Teilen der Bevölkerung herrscht, einen Missstand, wie eben z. B. die Verschmutzung unserer Flüsse, zu beheben. Darum liebe Mitglieder, sprechen Sie unsere Belange in der Öffentlichkeit konstruktiv und offensiv an. Jeder kann so Lobbyarbeit für die Tiroler Fischerei betreiben, denn nur gemeinsam können wir die Dinge ändern. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit an den Tiroler Fischgewässern und verbleibe mit einem herzlichen Petri Heil Dr. Markus Schröcksnadel Landesobmann Inhalt auf einen Blick Fischzucht Thaur – Ein Kurzbericht 4–5 Interessantes über Renken 20 Artenvielfalt im Inn 6–9 ÖFV-Jahresvollversammlung 22 derInn – Ein Kooperationsprojekt 10 – 13 Etwas zum Schmunzeln 24 Phosphat in den Seen 16 – 17 Starke Fänge 26 Terminvorschau Herbst 2011 32 Aufsichtsfischerkurs 2011 TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 19 3 FISCHZUCHT THAUR Bruthaus Thaur K Abstreifen der Äschen Einsömmerige Jungäschen Von Mag. Evelyn Holzer und Dr. Nikolaus Medgyesy urzbericht Fischzucht Thaur Der Tiroler Fischereiverband hat beschlossen, mit 1. April 2010 die Fischzucht in Thaur für die Reproduktion der Tiroler Inn-Äsche sowie der autochthonen Bachforelle von der Landeslandwirtschaftkammer Tirol zu pachten. Die produzierten Fische werden ausschließlich für Besatzmaßnahmen durch die vom Tiroler Fischereiverband geförderten Projekte verwendet. Am 18. und 25. April 2010 erfolgte in Prutz und Pfunds jeweils die Abstreifung der laichreifen Äschen. Insgesamt konnten ca. 220.000 Eier gewonnen werden, die auf die beiden Fischzuchtanlagen in Kreuzstein und Thaur für die weitere Aufzucht aufgeteilt wurden. Aus dem gewonnen Laichmaterial konnten nach der üblichen Befruchtungsrate von ca. 65% Fischtransporter von der Leutascher Fischerei 4 ca. 145.000 Äschen gezogen werden (80.000 Stück in Thaur und 65.000 Stück in Kreuzstein). Am 25. April 2011 wurden die 145.000 Stück einsömmrigen Äschen sowie 30.000 Stück Beifische (Nasen und Barben) Tirol weit besetzt. Bereits am 02. April 2011 wurde erneut mit dem Laichfischfang begonnen und so konnten am ersten Termin bereits wieder ca. 140.000 Eier in Pfunds und Prutz abgestreift werden. Am Sonntag den 10. April 2011 wurden insgesamt 14 L Äschenlaich gewonnen. Die Eier waren beim zweiten Termin etwas größer als beim ersten Streiftermin, sodass man mit ca. 15.000 Stück Eier pro Liter rechnen kann, das einer Stückzahl von ca. Verteilung der Äschen 210.000 entspricht. Im Jahr 2011 kommen wir daher auf die beträchtliche Summe von ca. 350.000 Äscheneier, woraus sich mit der üblichen Befruchtungsrate von ca. 65% ungefähr 227.000 Jungfische entwickeln werden. Die Eier der ersten Charge wurden in Thaur aufgelegt, die der zweiten zur Gänze zur Erbrütung nach Kreuzstein gebracht. Zusätzlich zum Äschen- und Beifischprojekt wurde im Jahr 2010 das Projekt zur Erhaltung und Reproduktion der autochthonen Bachforelle vom Tiroler Fischereiverband ins Leben gerufen. Anfang November 2010 wurden jeweils 2 Bäche, in denen autochthone Bachforellen bereits bestätigt wurden Äschensetzlinge März 2011 TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 FISCHZUCHT THAUR Bachforellensetzlinge Bruthaus von Innen Brutrinne mit Äschen (Sendersbach und Padasterbach), befischt und die künftigen Elterntiere in die Fischzucht Thaur gebracht. Von den durchwegs kleinen Wildfischen konnte das erste Laichmaterial gewonnen werden. Zusätzlich wurden genetische Proben von Bachforellen aus dem Höhenbach (Bezirk Reutte) genommen und zur Untersuchung an die Universität Graz gesandt. Das Ergebnis brachte hervor, dass der Höhenbach einen Bachforellenbestand mit 80%iger Reinheit der donaustämmigen Linie aufweist. Aufgrund der individuellen Markierung und genetischen Untersuchung der Fische können heuer im Herbst die einzelnen Populationen rein weitergezüchtet werden. Des Weiteren wurden aus dem in der Fischzucht Thaur vorhandenen reinen Bestand an Gossenköllesee-Forellen eine beträchtliche Anzahl an Eier abgestreift. Um eine genetische Auffrischung des herkömmlichen Besatzmaterials zu erhalten, wurden Eier der in Thaur vorhandenen Bachforellen mit den Spermien von Milchner der reinen Linien vermischt. Der Tiroler Fischereiverband hofft, dass diese zwei über die Landesgrenzen hinaus einzigartigen Vorzeigeprojekte auch in Zukunft weitergeführt werden können. In diesem Sinne möchte sich der Tiroler Fischereiverband herzlich für die finanzielle Unterstützung zur Realisierung solcher Projekte bei allen Sponsoren bedanken. Jungäschen im Teich Jungäschen in der Betonrinne TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 Somit befinden sich derzeit vier verschiedene Populationen von Bachforellen in der Fischzucht Thaur: 1. Thaurer Bachforellen mit einer 50%igen Mischung aus donaustämmigen und antlantikstämmigen Bachforellen. Diese Bachforellen – nun mit einem höheren Anteil an danubischen Genen – stehen als Besatz für den ganzen Inn und seine größeren Nebengewässer zur Verfügung. Stückzahl ca. 24.000. 2. Reine Gossenköllesee Bachforellen sind aufgrund ihrer Einzigartigkeit für Fließgewässer in der näheren Umgebung ihres Fundortes gedacht. Hierfür kommen die Gewässer in den Stubaier- und Ötztaler Alpen in Frage, vor allem die in unmittelbarer Nähe gelegene Melach und Ötztaler Ache. Stückzahl ca. 20.000. 3. Eine Kreuzung aus zwei reinen Donaustämmen ist für die etwas höher gelegenen und dynamischen Bäche gedacht. Stückzahl ca. 6000. 4. Reine Sendersbachforellen stehen ausschließlich für den Sendersbach zur Verfügung. Stückzahl ca. 500. Jungäschen im Teich 5 ARTENVIELFALT IM INN A Von Mag. Wolfgang Mark, Universität Innsbruck, Institut für Zoologie rtenvielfalt im Inn Im Zeitraum vom 18.10.2008 bis 28.11.2009 wurden am Unteren Inn im Bezirk Kufstein umfangreiche Fischbestandserhebungen durchgeführt. Beprobt wurde die Fliessstrecke des Inns oberhalb Kufsteins bis einschließlich der Innschleife beim Kraftwerk Kirchbichl, inklusive die Mündungsbereiche aller Innzubringer in diesem Abschnitt. Die Befischungen wurden im Auftrag des Amtes der Tiroler Landesregierung (im Rahmen der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung, gemäß der Wasserrahmenrichtlinie) sowie im Auftrag der Tiroler Wasserkraft AG (Monitoringprogramm KW Langkampfen und KW Kirchbichl) durchgeführt. Bootsbefischung Herbst 2008, Innschleife Kirchbichl. Im Gegensatz zu vorangehenden Untersuchungen war es möglich, Befischungen über einen längeren Zeitraum mit entsprechender Intensität durchzuführen. Befischt wurde der Inn oberhalb Kufstein bis einschließlich der Innschleife des Kraftwerks Kirchbichl mittels Wat- und Bootsbefischung (sogenannte Streifenmethode), und ausgewählte Zubringer in diesem Abschnitt mittels Wat- Netzund Reusenbefischung. Der Inn wird in diesem Abschnitt zur Barbenregion, dem Epipotamal zugeordnet, in dem laut aktuellen Leitbildkatalog 34 Arten vorkommen können (adaptierter Leitbildkatalog des Bundesamtes für Wasserwirtschaft Scharfling, Stand 2011). Ein historischer Rückblick zeigt einen Vergleich zur vorliegenden Studie: Heller beschrieb 1871 in den Altwässern und Seitenarmen im Unterlauf des Inns 24 Fischarten. Margreiter (1926-1935) bestätigt diese Angaben in einer Reihe von Einzelartikeln, erwähnt aber auch die drastische Abnahme bzw. Verschwinden von Barben und Nasen und in Folge den Rükkgang der Huchen im Inn, ausgelöst durch den Bau des ersten Laufkraftwerks in Jettenbach 1922. In den Folgejahren gibt es keine quantitativen Untersuchungen der Fischfauna im unteren Inn. In der fischökologischen „Fallstudie Inn“ 1989 von Jungwirth wurde der Inn, allerdings ohne die Innschleife, befischt. Das Ergebnis, es wurden nur 8 Fischarten und das Bachneunauge festgestellt, ist deshalb für eine Aussage bezüglich Artenvielfalt im Inn nur eingeschränkt verwendbar. Steiner befischte 1994 die Innschleife bei Kirchbichl und konnte 14 Arten feststellen. Im Rahmen der Studie „Inn 6 2000“ wurde die Innschleife erneut befischt und es konnten immerhin 17 Arten nachgewiesen werden (Spindler 2002). In der aktuellen Studie konnte eine hohe Artenzahl, nämlich 22 Fischarten und eine Neunaugenart, festgestellt werden (Mark 2010). Zahlreiche anthropogene Eingriffe im Inn selbst (Flussregulierungen, Wasserkraftnutzung, usw.) und in seinem Einzugsgebiet (Veränderungen an den Zubringern und ihren Einmündungen) beeinträchtigen die Lebensbedingungen der Fischfauna. Ziel dieser Untersuchungen war, den Status quo festzustellen, die Auswirkungen der genannten Eingriffe zu dokumentieren und wenn möglich entsprechende Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Im vorliegenden Artikel werden in Form einer Zusammenfassung die Ergebnisse präsentiert und kurz interpretiert. Als erstes Teilergebnis war die hohe nachgewiesene Artenzahl überraschend. Beim Vergleich der für diese Region (Epipotamal: Leitfaden 2011) geforderten Arten ist diese Formenvielfalt ein günstiges Ergebnis. Es wurden gemäß Leitbildkatalog alle 3 Leitarten (Aitel, Nase, Barbe) nachgewiesen, von den geforderten 16 typischen Begleitarten konnten bis auf den Huchen und den Nerfling weitere 14 Arten gefunden werden. Weniger oft waren naturgemäß die sogenannten seltenen Begleitarten vorhanden, von denen für die Region potentiell vorkommenden 15 Arten wurden 3 (Bachschmerle, Giebel und Schleie) nachgewiesen. Zusätzlich wurden folgende allochthone Arten, die ursprünglich im Inn nicht vorkamen, dokumentiert: Bachsaibling, Aal, Stichling und Regenbogenforelle. Die Regenbogenforelle kommt als einzige Art in allen untersuchten Gewässern vor. Auf Grund der 23 nachgewiesenen Arten erscheint die TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 ARTENVIELFALT IM INN Fischzönose im Unteren Inn zunächst weitgehend in Ordnung. Bei differenzierter Betrachtung relativiert sich jedoch das Ergebnis. Neben der Artenvielfalt ist die Artenzusammensetzung und der Populationsaufbau der einzelnen Arten ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung eines Gewässers. Genauer betrachtet, zeigen die aktuellen Untersuchungen stark schwankende Abundanzen der einzelnen Fischarten auf. Manche Arten fehlen, bzw. sind klar unterrepräsentiert. Dies betrifft alle Arten, von denen praktisch nur Einzelfänge nachgewiesen werden konnte, (z.B. Gründling, Laube), und Arten, die eigentlich in Schwärmen vorkommen müssten aber nur vereinzelt vorkamen (Rotfeder, Hasel). Für die ebenfalls nur in geringen Abundanzen gefangenen Bachforellen und Äschen müssen die späten Befischungstermine am Ende der Fangsaison für Angelfischerei mit berücksichtigt werden. Für andere Arten kann auf Grund ihrer Häufigkeit zumindest eine stabile Population angenommen werden (Elritzen). Auch Koppen, Aitel und Strömer scheinen zumindest abschnittsweise in akzeptablen Dichten vorzukommen. Positiv ist verglichen mit früheren Untersuchungen die deutliche Zunahme der Ukrainischen Bachneunaugenpopulation zu vermerken (siehe dazu der Artikel 2/2008 in den Mitteilungen des TFV). Aalrutte, gefangen im Herbst 2008 im oberen Abschnitt der Innschleife Kirchbichl. Der Populationsaufbau der meisten Arten zeigt eine gestörte Aitel, gefangen im Frühjahr 2009 im unteren Abbis stark gestörte Verteilung der Altersklassen, dies geht mit schnitt der Innschleife Kirchbichl. einer sehr geringen Dichte und Fehlen ganzer Jahrgänge einher. So konnten beispielsweise von den Nasen in einem Nebengerinne des Inns nur eine Größenklasse (ausschließlich Adulttiere) aus einer dokumentierten Besatzaktion gefangen werden. Ein Nasen-Jungfisch wurde in der Fliessstrecke oberhalb Kufsteins gefangen, er stammt aus dem Beifischprojekt des Tiroler Fischereiverbandes vom Jahr 2007 und stellt den einzigen Nachweise von Nasen in der Fliessstrecke dar. Ein anderes Beispiel sind die gefangenen Barben. Die Barbe, ebenfalls ein Leitfisch der Region, war bis zum Bau des Kraftwerks bei Jettenbach in Bayern ein Massenfisch im Unteren Inn, seit den 30-iger Jahren ist er jedoch im Inn ver- Äsche, gefangen im Frühjahr 2009 im oberen Abschwunden. In neuester Zeit werden Barben im Rahmen des schnitt der Innschleife Kirchbichl. Beifischprojektes des Tiroler Fischereiverbands wieder im Inn gesetzt. Aus diesem Projekt dürfte die Barbe aus der Innschleife stammen, eine weitere Jungfisch-Barbe, gefangen im Rükkstaubereich Langkampfens ist auf Grund der Größe und des Fangzeitpunktes als Eigenaufkommen zu bezeichnen. Dies ist seit über 80 Jahren der Erstnachweis einer natürlichen Reproduktion von Barben im Tiroler Inn. Eine positive Ausnahme bilden die Koppen und Elritzen, deren Zustandsklasse konnte z.B. in bestimmten Abschnitten des Inns mit 1, d.h. alle Altersklassen vorhanden, beurteilt werden. Dennoch muss angemerkt Watbefischung, Herbst 2009 im Rückstaubereich Langkampfen. TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 7 ARTENVIELFALT IM INN Laichreifer Bachforellenmilchner, gefangen im Spätherbst 2008 im verbauten Abschnitt des Glaurachbachs (Zubringer im Rückstaubereich des KW-Langkampfen). Dreistachliger Stichling, gefangen im Herbst 2009 im Rückstaubereich Langkampfen. werden, dass beide Arten in anderen Gewässern in wesentlich höherer Abundanz vorkommen. Bachschmerle, gefangen im Herbst 2008 im oberen Abschnitt der Innschleife Kirchbichl. Juvenile Barbe, gefangen im Herbst 2009 im Rückstaubereich Langkampfen. Koppe, Innschleife Kirchbichl. 8 Ein weiteres wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Gewässergüte ist die vorhandene Fischbiomasse in einem Gewässer, sie wird um Gewässer vergleichen zu können in Kilogramm pro Hektar angegeben und sollte den Wert von 50 kg/ha nicht unterschreiten. Um diese Biomasse erreichen zu können, sind genügend Arten mit entsprechendem Populationsaufbau, also ausreichend Individuen notwendig. Unbeeinflusste epipotamale Fließgewässerabschnitte zählen zu den produktivsten heimischen Gewässerabschnitten. Dichten von mehreren tausend Individuen mit Biomassen von mehreren hundert Kilogramm pro Hektar sind für den Inn im Bezirk Kufstein bis zum Bau des ersten Laufkraftwerks in Jettenbach 1922 dokumentiert (Margreiter 1935). Beim Kriterium Biomasse zeigt der Inn am deutlichsten seine Defizite. Sie liegt z.B. in der Untersuchungsstrecke oberhalb Kufsteins bei lediglich 4,9 kg pro Hektar! (Datenquelle: Gewässerzustandsüberwachung gemäß GZÜV). Diese Entwicklung der Abnahme der Biomasse setzt sich ungebremst aus allen vorangehenden Untersuchungen fort (in der Innstudie „Inn 2000“ wurde noch ein Wert von 22 kg/ha festgestellt). Wichtigstes Ziel wäre durch geeignete Maßnahmen diesen Trend zu stoppen, indem vor allem durch entsprechende Maßnahmen das Jungfischaufkommen im Inn und seinen Zubringern gefördert bzw. wieder ermöglicht werden. In allen Untersuchungen wird die Bedeutung der Innschleife beim Kraftwerk Kirchbichl hervorgehoben. Sie hebt sich im Fangergebnis deutlich von den restlichen Innabschnitten ab. Insgesamt konnten in der Innschleife 14 Fischarten und eine Bachneunaugenart in unterschiedlichen Abundanz und Verteilung festgestellt werden. Es wurde ein Bestand von 712 Individuen und 38,5 kg pro Hektar errechnet, dies zeigt den hohen Klein- und Jungfischanteil der Innschleife an. In der nachfolgenden Abbildung „Dominanzverteilung“ sind die Abundanzverhältnisse der gefangenen Arten in der Innschleife Kirchbichl in Prozentanteilen angegeben: TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 ARTENVIELFALT IM INN Das Untersuchungsergebnis belegt den erheblichen ökologischen Wert dieses letzten verbliebenen Nebenarmes am Inn in dieser Region. Literatur: Gewässerzustandsüberwachung in Österreich gemäß GZÜV, BGBl.479/2006 i.d.g.F; BMLFUW VII 1/Nationale Wasserwirtschaft; Amt der Tiroler Landesregierung Heller C. (1871): Die Fische Tirols und Vorarlbergs, Wagnersche Universitäts-Buchdruckerei Jungwirth M., Schmutz S., Waidbacher H. (1989): Fischökologische Fallstudie Inn, im Auftrag des Tiroler Fischereiverbands, 93 Seiten Leitfaden zur Erhebung der biologischen Qualitätselemente (2011) Teil A1 – Fische, Herausgeber: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft A-1012 Wien, 70 Seiten Margreiter, H.: verschiedene Artikelserien, Aufsätze und Kurzartikel in „Der Tiroler Fischer“ (1926 – 1935), im Selbstverlag des Tiroler Landes-Fischereivereines, Innsbruck Mark W., Spindler Th., Medgyesy N., (2002): Inn 2000, Die Gewässer- und Fischökologie des Inn und seiner Seitengewässer, Band 2, Tiroler Fischereiverband, 117 Seiten Mark W. (2008): Neunaugen, die Rückkehr einer fast ausgestorben Art ? TFV-Mitteilungen Nr.2/2008, Seite 5 Mark W. (2010): Fischbestandserhebung und fischökologische Beweissicherung 2008/2009 - Bereich Kraftwerk Langkampfen, 90 Seiten (LK 222-0007) Mark W. (2010): Fischbestandserhebung und fischökologische Beweissicherung 2008/09 - Bereich Kraftwerk Kirchbichl/Innschleife, 90 Seiten (WK 220-0055) Spindler Th., Medgyesy N., Mark W. (2002): Inn 2000, Die Gewässer- und Fischökologie des Inn und seiner Seitengewässer, Band 1, Tiroler Fischereiverband, 124 Seiten Steiner V., Schotzko N., Grubinger F. (1994): Fischereiliche Bestandsaufnahme KW Langkampfen Ist-Zustand und Maßnahmenvorschlag, 32 Seiten TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 9 EINBLICKE IN DAS INNPROJEKT 10 TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 EINBLICKE IN DAS INNPROJEKT TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 11 EINBLICKE IN DAS INNPROJEKT 12 TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 EINBLICKE IN DAS INNPROJEKT TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 13 MEINUNG E Von Mag. Ludwig Vogl (Landesfischereiverband Salzburg; Landesfischermeister-Stv.) rneuerbare Energie um jeden Preis? Leider müssen wir feststellen, dass das öffentliche Bewusstsein und die Berichterstattung zum Thema erneuerbare Energie/Wasserkraftwerke, sehr zu wünschen übrig lassen. Allzu oft wird nur das wiederholt, was die Kraftwerkslobby und Politiker zu diesem Thema von sich geben. Bedauerlicherweise wird diesen zumeist einfachen Formeln nur selten widersprochen und auch von unabhängigen Medien zu wenig hinterfragt. Die Energiegewinnung aus Wasserkraft hat ein so positives Image, dass man sich offensichtlich weigert die negativen Seiten dieser Energiegewinnung zu sehen. Wir wollen daher den Versuch unternehmen in sehr gedrängter Form den üblichen Irrtümern entgegenzutreten. 1. Die Formel „Wasser ist eine erneuerbare Ressource“ ist natürlich richtig. Wasser fällt vom Himmel, ohne dass wir etwas dafür täten. Der Irrtum hierbei ist aber nur, dass man das Wasser nicht getrennt von den Gewässern sehen kann. Das wäre so, als ob man den Werkstoff Holz getrennt von den Wäldern sieht, in denen es wächst! Wasser ist für die Energiegewinnung nur dann nutzbar, wenn es in Gewässern vorkommt. Für Gewässersysteme und Flusslandschaften gilt aber, dass diese nicht erneuerbar sind. Sie erneuern sich nicht von selbst und können – einmal zerstört – nicht wiederhergestellt werden. Renaturierungen mit viel Aufwand und Kosten sind zwar möglich (nicht bei Kraftwerken), der Urzustand kann aber kaum mehr erreicht werden. Die Zusammenhänge im ökologischen System eines Gewässers sind sehr kompliziert und sind keineswegs darauf zu reduzieren, ob Fische zwischen zwei Kraftwerken genug Platz zum „Schwimmen“ haben (AK-Präsident Pichler, der in seinem Interview meinte, dies sei das entscheidende Kriterium, sei nur kurz entgegnet, dass Fische nicht im Wasser „schwimmen“ wie Menschen das 14 tun, nämlich zu ihrem Vergnügen, sondern weil sie sich in ihrem Lebensraum bewegen müssen. Verschiedene Arten haben dabei verschieden hohe Ansprüche!). 2. Vielfach ist von politischer Seite das „Bekenntnis zur Wasserkraft“ zu hören. Auch das ist eine einfache Formel, die deswegen so beliebt ist, weil grundsätzlich jeder Energie aus Wasserkraft gut findet. Leider versteckt sich hinter diesem sehr allgemeinen Bekenntnis die nie mitkommunizierte Absicht unsere Gewässer hemmungslos auszubeuten und den Bau von Wasserkraftwerken jeder Größe voranzutreiben. Abgesehen davon, dass unsere Fließgewässer schon jetzt einen hohen Tribut an den Energiehunger unserer Zeit zahlen, können die Energieprobleme damit aber niemals gelöst werden! Der jährliche Zuwachs des Energieverbrauchs beträgt etwa 2%. Um diesen Zuwachs abdecken zu können wäre jährlich der Bau eines großen Donaukraftwerkes erforderlich bzw. eine entsprechend hohe Anzahl von kleineren Kraftwerken, die in Summe diese Leistung erreichen. Dass dies mit den noch vorhandenen Ressourcen an Gewässern nicht möglich ist, sollte eigentlich klar sein. Das eigentliche Problem von Wasserkraftwerken ist aber die sogenannte Engpassleistung. Wasserkraftwerke liefern so lange Strom im Überfluss, als entsprechend hohe Wasserstände vorhanden sind. In niederschlagsarmen Phasen mit nied r i g e r Wa s s e r f ü h r u n g f ä l l t d i e Energieausbeute dramatisch ab. Der Spitzenbedarf kann dann aus Wasserkraft bei weitem nicht mehr gedeckt werden. Mit dem Bau von noch so vielen Wasserkraftwerken kann dieses Problem nicht gelöst werden! Statt hier einen Paradigmenwechsel zu vollziehen, beschränkt sich die Politik auf das „Bekenntnis zur Wasserkraft“ und versucht so Naturzerstörung mit massiver Unterstützung aus öffent- lichen Mittel zu rechtfertigen ohne die wirklichen Probleme anzugehen. 3. Untersuchungen und Studien haben gezeigt, dass ein erhebliches Potential in der Verbesserung alter Wasserkraftanlagen liegt. Diese könnten, auf den Stand der Technik gebracht, einen erheblich höheren Wirkungsgrad erreichen und damit mehr Leistung bringen. Es sollte deshalb – wenn schon eine öffentliche Förderung der Wasserkraft erfolgt – zunächst einmal die Optimierung alter Kraftwerke gefördert werden, bevor man neue Kraftwerke forciert. Leider ist das offenbar nicht so populär, weil man bei einem neu gebauten Kraftwerk leichter sehen kann, wofür Unterstützungsgelder verwendet wurden. Wir befürworten daher ein Primat der Effizientsteigerung alter Wasserkraftwerke vor dem naturzerstörenden Neubau! 4. Neuerdings wird der Klimaschutz argumentativ dafür verwendet, alle möglichen Vehikel zu ziehen. Offenbar wird aber nicht überlegt, ob der Zweck wirklich die Mittel heiligt, denn im Namen des Klimaschutzes Natur zu zerstören, ist fast so, als wenn man Kriege im Namen Gottes oder der Menschenrechte führt! Der Klimawandel wird durch unseren enormen Energiehunger, der sich nach und nach auf die ganze Welt ausbreitet, verursacht, nicht, bzw. nur zum Teil davon, dass die Energie aus den falschen Ressourcen gewonnen wird! Immerhin wird im Namen des Klimaschutzes sogar gefordert der Atomenergie wieder größeren Raum zu geben. Schon daran zeigt sich, dass die eigentlichen Probleme kaum hinterfragt und vermeintlich einfache Lösungen angeboten werden. Richtiger wäre es aber, nicht weiter die ausgetretenen Pfade zu beschreiten und weiterhin den Ausbau von Atom- und Wasserkraftwerken ungeachtet ihrer Aus- und Nebenwirkungen zu fördern! TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 PRESSEAUSSENDUNG S tellungnahme des TFV zum Kraftwerk Telfs Aus gegebenem Anlass muss der Tiroler Fischereiverband zu den Aussagen des Landeshauptmannes Platter zur Realisierung des Kraftwerkprojektes Telfs (TT vom 29. März) wie folgt Stellung beziehen. Der Tiroler Fischereiverband war über ein Jahr aktiv in den Entscheidungsund Entstehungsprozessen des Kriterienkataloges zum Ausbau der Wasserkraft in Tirol involviert und konnte dabei für die Fischerei und Gewässerökologie wichtige Aspekte einbringen. So hat der Vorstand des Tiroler Fischereiverbandes beschlossen, dass der Kriterienkatalog in seiner jetzt endredigierten Form seine Zustimmung findet. Dem angestrebten Ausbauziel konnte der Tiroler Fischereiverband nicht zustimmen, da dies den eigenen Statuten und dem Tiroler Fischereigesetz widersprechen würde. Die Transparenz im gesamten Prozess der Erstellung des Kriterienkataloges war gegeben und so wurde auch detailliert auf Fragestellungen eingegangen die z.B. das Bewertungssystem in den einzelnen Fachbereichen betrafen. Dem Tiroler Fischereiverband wurde vertiefend Einblick in das Bewertungssystem der Gewässerökologie gewährt wo u. a. das geplante Kraftwerk Telfs ein Fallbeispiel darstellte. In diesem Fallbeispiel wurde uns versichert, dass aus gewässerökologischer Sicht das Kraftwerk Telfs kaum realisierbar sei, da die Ausgleichsmaßnahmen zu hoch sein würden (der Inn müsste auf einer Strecke von ca. 30 km renaturiert werden) um eine positive Bewertung in diesem Bereich erlangen zu können. Diese Aussage wurde vom Tiroler Fischereiverband dahingehend interpretiert, dass der Kriterienkatalog kein „Freibrief“ für alle geplanten Kraftwerke sein solle, sondern ein geeignetes Instrument um auch gewässer ökologisch sensible Gewässer zu schützen. Zu der getätigten Aussage des Landeshauptmannes Platter, wonach das Landesinteresse beim Innkraftwerk Telfs Vorrang hätte möchten wir festhalten, dass jedenfalls aufgrund des Kriterienkataloges und der sonstigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu entscheiden ist und dann eben laut der gewässerökologischen Bewertung 30 km Inn zu renaturieren sind. Fliegenfischer-Paradies im Defereggental – Nationalpark Hohe Tauern/Osttirol Alpinhotel Jesacherhof**** TERMINE FLIEGENFISCHERKURSE: 17. – 20.06.2011 15. – 18.07.2011 09. – 12.09.2011 Alpinhotel Jesacherhof**** TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 15 ÜBER UNSERE LANDESGRENZEN HINAUS P Von Jean-Martin Fierz, Fischereiberatung Schweiz hosphat in den Seen: Umdenken in Sicht? Jahrzehntelang kämpften Umweltschützer und kantonale Umweltämter gegen die Nährstoffanreicherungen in den Schweizer Seen. Nun sind die meisten Seen die überschüssigen Pfunde los – die Fische leider auch. Vor allem der Brienzersee hat sich von einem überdüngten in ein nahezu fischleeres Gewässer verwandelt. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem Bevölkerungswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Belastung der meisten Schweizer Seen mit Schmutz- und Nährstoffen stark zu. Die Folgen waren ein verstärktes Algenwachstum, trübes Wasser, Sauerstoffmangel in der Tiefe und eine veränderte Fischfauna. Als Motoren für die Nährstoffanreicherung (Eutrophierung) identifizierten Forscher bald die chemischen Elemente Phosphor und Stickstoff. Diese beiden Dünger stammten vornehmlich aus der Landwirtschaft und den Abwässern. Seit den frühen 1970er Jahren wurde eine Serie von Gegenmassnahmen ergriffen: Die Behörden verboten phosphathaltige Waschmittel, Kläranlagen reinigten die Abwässer, und die Verwendung von Düngemitteln in der Landwirtschaft wurde eingeschränkt. Dadurch nahm die Phosphatkonzentration seit den 1980er Jahren wieder ab. Dieser Prozess wird „Re-Oligotro- phierung“ (zurück in den nährstoffarmen Zustand) genannt. Heute haben viele Seen wieder den Zustand wie vor der Eutrophierung erreicht. Das Wasser des Vierwaldstättersees ist zum Beispiel so sauber, dass es wieder ohne Aufbereitung als Trinkwasser dienen kann. Doch wie wirken sich die veränderten Phosphatkonzentrationen auf die Fischbestände aus? Veränderungen in der Fischgemeinschaft Eine besonders auffällige Auswirkung der Re-Oligotrophierung ist die Abnahme der Fischproduktion. Grundsätzlich gilt: Je weniger Phosphat in einem Gewässer vorhanden ist, desto kleiner ist die Primärproduktion der Algen. Als Folge davon nimmt auch die Menge des Algen fressenden Zooplanktons ab, welches vielen Fischen als Nahrungsgrundlage dient. Die Abnahme von Phosphat hat aber nicht nur einen Einfluss auf die Gesamtmenge der Fische, sondern auch auf deren Artenzusammensetzung. Zusammen mit Forschern aus Frankreich hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) zu diesem Zweck die Fischerträge elf voralpiner Seen in der Schweiz und Frankreich unter die Lupe genommen [1]. Die durchgeführten Untersuchungen konnten einen klaren Zusammenhang zwischen dem Abb.1. Zwei Felchen in Grundnähe. Sie sind die grossen Verlierer bei zu hohen Nährstoffkonzentrationen. Foto: Paul Vecsei 16 Nährstoffgehalt und der Zusammensetzung der Fischgemeinschaft in Seen aufzeigen. In Zeiten von hohen Phosphatkonzentrationen dominieren vor allem die Karpfenartigen (u. a. Rotaugen) und Barsche. Im Gegensatz dazu brechen die Bestände der Felchen (Abb. 1) und Saiblinge mit zunehmender Eutrophierung ein. Dies ist unter anderem auf die schlechten Überlebensraten der Eier auf dem Sediment im eutrophen Zustand zurückzuführen (Siehe FIBER Newsletter Nr. 01/2010). Wird ein See jedoch zunehmend oligotroph, nehmen die Felchen wieder überhand, Barsche und Karpfenartige werden selten. Der Grund für diese Abnahme ist die Konkurrenz um Futter. Die jungen Felchenlarven schlüpfen früh im Frühling und ernähren sich vom Zooplankton. Wenn später im Jahr die Larven der Barsche und der Karpfenartigen folgen, ist bereits eine beträchtliche Menge des Zooplanktons von den Felchen gefressen worden. Sinkt die Phosphatkonzentration jedoch noch weiter, nehmen auch die Felchenbestände immer mehr ab. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Brienzersee (Abb. 2). Der fischleere Brienzersee Der Phosphatgehalt hat im Brienzersee in den vergangenen drei Jahrzehnten von 20 auf weniger als 1 Mikro- Abb.2. Der Brienzersee (BE) ist bezüglich Nährstoffe wieder in seinem ursprünglichen Zustand. Foto: Andrew Bossi TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 ÜBER UNSERE LANDESGRENZEN HINAUS gramm pro Liter abgenommen und sich seither auf diesem tiefen Niveau eingependelt. Die Folgen für die Fischerei sind fatal: Gingen den Berufsfischern während der Eutrophierungsphase noch 22 kg Felchen pro Hektar Seefläche ins Netz, sind es heute nur noch knapp 2 kg (Abb. 3). Allerdings mussten sich die Fischer früher sogar mit noch geringeren Fängen zufriedengeben. Vor 1950 lag der Ertrag pro Hektar immer unter 2 kg/ha. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die damaligen Fangmethoden noch nicht so effizient waren wie heute. In den folgenden Jahren flossen die Phosphat-Einträge aus Abwasser und Landwirtschaft in den See und die Fangzahlen kletterten stetig in die Höhe. Der phosphatbedingte Ertragseinbruch ist auch in vielen anderen Schweizer Seen wie zum Beispiel dem Walensee, Vierwaldstättersee oder Thunersee zu beobachten. In dieser (oligotrophen) Situation ist es verständlich, dass die Berufs- und Angelfischer mehr Phosphat in den Seen fordern. Dabei verlangen sie nicht eine gezielte Phosphat-Einfuhr in die Seen. Es wird lediglich die Frage gestellt, ob die maximale und teure Phosphatfällung (Entfernung des Phosphats aus dem Wasser) nach wie vor in allen Schweizer Kläranlagen notwendig ist - oder eher einer schweizerischen Überperfektion entspricht. In anderen Ländern geht man anders mit dem Problem um, so beispielsweise in Kanada, wo Lachspopulationen sogar durch gezielte Düngung erhalten werden (Abb. 4). Inzwischen wurden, wie eingangs er- wähnt, in den meisten Seen die Eutrophierung und deren störenden Nebeneffekte erfolgreich bekämpft. Demgegenüber stehen die leeren Netze der Fischer. Macht es also überhaupt noch Sinn, mit grossem Aufwand das Phosphat von den Gewässern fernzuhalten? Diese und ähnliche Fragen werden laut Berenice Iten (Rechtsdienst 3, BAFU) Gegenstand eines Workshops im Mai 2011 sein. Dabei wird der Brienzersee nochmals genau unter die Lupe genommen. Teilnehmen werden die zuständigen Berner Behörden, BAFU, Eawag und weitere Fachleute. Seit Mitte 2004 betreiben das Wasserforschungsinstitut Eawag, das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und der Schweizerische Fischereiverband (SFV) eine gemeinsame Fischereiberatungsstelle (FIBER). Deren Hauptaufgabe ist die Information von Angelfischern und Interessierten über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Gewässerökologie, Fischbiologie und zum fischereilichen Gewässermanagement. Unter anderem publiziert FIBER jährlich 3-4 Newsletter. Mehr Informationen und Anmeldung zum Newsletter unter www.fischereiberatung.ch Umdenken nötig? Die Forderung der Fischer nach mehr Phosphat bringt die kantonalen Umweltämter, die jahrzehntelang gegen die Eutrophierung gekämpft haben, in eine ungewöhnliche Situation: Das Phosphat soll jetzt plötzlich wieder drin bleiben dürfen - zumindest teilweise. Die gesetzlichen Anforderungen der Gewässerschutzverordnung an stehende Gewässer lassen auf jeden Fall einigen Interpretationsspielraum offen (Anhang 2, Ziff. 13, Abs. 2, GSchV): „Der Nährstoffgehalt darf höchstens eine mittlere Produktion von Biomasse zulassen.“ Grundsätzlich geht es also um die politische Frage: Wie perfekt müssen die Kläranlagen im Einzugsgebiet von Seen den Phosphor eliminieren? Ruedi Müller vom Oekobüro Limnos schlägt als Lösung einen unteren Grenzwert (2-5 Mikrogramm pro Liter) für Phosphat vor. So wäre man noch weit vom eutrophen Zustand entfernt, ein vermehrtes Algenwachstum wäre Abb.3: Unter natürlichen Bedingungen war der Brienzersee nie ein ertragreiches Fischgewässer, wie die Fangzahlen zwischen 1930 und 1950 zeigen. Trotz natürlicher Schwankungen der Bestände sind die Auswirkungen des verminderten Nährstoffeintrags durch den Bau von Kläranlagen nach 1975 deutlich zu erkennen. Graphik: Fischereiinspektorat Bern TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 Infobox: aber wieder möglich. Dieser Vorschlag, der auch vom Schweizerischen Fischerei-Verband unterstützt wird, würde ein gewisses Mass an „Verschmutzung“ zulassen. Technisch wäre der vermehrte Phosphateintrag relativ leicht zu bewerkstelligen. Bei der Phosphatfällung in der Kläranlage müssten lediglich weniger Fällungsmittel beigegeben werden. Dies würde sogar noch die Kosten für die Kläranlagen senken. Nach jahrzehntelangem Kampf gegen die Eutrophierung ist die Diskussion um ein vernünftiges Phosphatmanagement nun definitiv lanciert. Eines ist klar: Soll sich in Zukunft auch wirklich etwas ändern, wird ein Umdenken unumgänglich sein. Literatur: [1] Gerdeaux D., Anneville O., Hefti D. (2006). Fishery changes during re-oligotrophication in 11 peri-alpine Swiss and French lakes over the past 30 years. Acta Oecologica 30: 161-167 Abb.4. Seedüngung: Der Kootenay Lake in British Columbia wurde durch den Bau von höher gelegenen Staukraftwerken oligotroph. Danach brachen die Bestände des Kokanee-Lachses ein. Heute wird der See künstlich mit Phosphat und Stickstoff gedüngt. Foto: Armin Peter 17 FISCHDIEBSTAHL F Von Manfred Biller ischdiebstahl (Schwarzfischer) § 137 Strafgesetzbuch In allen Bezirken Tirols ist eine Zunahme von Fischdiebstählen (Schwarzfischer) zu beobachten. Früher waren es vorwiegend ortsansässige jugendliche Schwarzfischer die aus Abenteuerlust ihre ersten Versuche und Erfahrungen als Fischer sammelten (ihre Fangerfolge und Geräte waren meistens sehr bescheiden). Wurden sie von einem Fischereiaufsichtsorgan oder Fischer beim Schwarzfischen erwischt, kam es selten zu einer Anzeige, man beließ es bei einer Abmahnung und verständigte gegebenenfalls die Eltern der Jugendlichen. In den letzten Jahren müssen wir feststellen, dass die Fischdiebe Erwachsene (einheimischer sowie auch ausländischer Herkunft) sind, die in kleinen Gruppen oder einzeln Fischdiebstahl betreiben. Ihre Fanggeräte und Fischbeute sind keinesfalls bescheiden. Die Fischdiebe kennen die gesetzlichen Bestimmungen sehr wohl und wissen anscheinend, dass der Fischdiebstahl nachgewiesen werden muss. Sie flüchten und entsorgen ihre Geräte und Fische oder bestreiten den Tatbestand, so dass der Nachweis eines Fischdiebstahls in vielen Fällen nicht möglich ist. Ich möchte einen Fall schildern der sich im Bezirk Innsbruck Stadt und Land zugetragen hat. Zwei Schwarzfischer wurden von einem Spaziergänger beim Fischen beobachtet. Der Spaziergänger fragte einen der Schwarzfischer, ob er eine Berechtigung zum Fischen besitzt. Der Schwarzfischer gab zu Erkennen, dass er keine Berechtigung zum Fischen hat und verstaute die bereits gefangenen Fische in einem Plastiksack (3 Regenbogenforellen). Der Spaziergänger verständigte die Polizei, die in kürzester Zeit eintraf und einen Schwarzfischer (der zweite konnte flüchten) zur Ausweisleistung aufforderte. Der Schwarzfischer bestritt, dass er gefischt hätte und erklärte, dass er die Regenbogenforellen gefunden hätte. Die Polizei erstattete trotzdem eine Anzeige wegen § 137 Strafgesetzbuch 18 und es kam zu einer Verhandlung im Bezirksgericht Innsbruck. Bei der ersten Verhandlung (ich war als Vertreter des Fischereiberechtigten anwesend) bestritt der Angeklagte wiederum den Fischdiebstahl, worauf es zu einer zweiten Verhandlung kam (ich war wiederum anwesend) bei der der Spaziergänger dem Angeklagten gegenübergestellt wurde. Daraufhin gab der Angeklagte den Fischdiebstahl zu und bat die Richterin um ein mildes Urteil. Die Richterin machte den Vorschlag die Strafsache nach § 137 in ein Diversionsverfahren umzuwandeln. Bei einem Diversionsverfahren wird keine Eintragung in das Strafregister des Angeklagten vorge nommen, da es sich bei einem Diversionsverfahren um einen außergerichtlichen Tatausgleich zwischen Geschädigtem und Verursacher des Schadens handelt. Der Geschädigte (Fischereiberechtigte) war mit dieser Umwandlung in ein Diversionsverfahren einverstanden, worauf die Richterin € 100,00 Schadenersatz an den Fischereiberechtigen und 30 Stunden Sozialdienst dem Angeklagten als Vergleich vorschlug. Der Angeklagte nahm den Vergleich an und überwies die € 100,00 Schadenersatz an den Fischereiberechtigten. Die 30 Stunden Sozialdienst konnten nicht eingefordert werden, da der Angeklagte (deutscher Staatsbürger) mit unbekanntem Aufenthalt verzogen ist. Das Verfahren wurde daraufhin gem. § 197 StPO abgebrochen. Ich möchte diesen exemplarischen Fall insofern aufzeigen, da die Fischereiaufsichtsorgane und Fischereiberechtigten daraus ersehen können, welche strafrechtlichen Auswirkungen ein Fischdiebstahl haben kann. Ich möchte hier auch auf den enormen Stundenaufwand (in diesem Fall zwei Vorladungen des Fischereiberechtig- ten beim Bezirksgericht und hoher bürokratische Aufwand) verweisen, den eine Anzeige nach sich ziehen kann. Es sei hier auch nochmals erwähnt, dass in diesem Fall nicht ein Fischereiaufsichtsorgan die Polizei zur Hilfestellung anforderte, sondern ein ganz normaler Spaziergänger (Bürger). Die Fischereiaufsichtsorgane und Fischereiberechtigten können aus diesem Fall ersehen, dass die Polizei, nicht nur wie in diesem speziellen Fall, sofort auf einen Hilferuf reagiert und eine Anzeige aufnimmt. Es ist daher jedem Fischereiaufsichtsorgan, Fischereiberechtigten, Fischer oder Bürger zu empfehlen, egal ob es sich um Schwarzfischer (Fischdiebe) oder sonstige Vorkommnisse (Umweltverschmutzung etc.) am Gewässer handelt, die Polizei zur Hilfestellung anzufordern und jeder Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Es ist auch anzuregen, mit der örtlichen Polizei Kontakte zu pflegen und Adresse und Name des jeweiligen Fischereiberechtigten und Aufsichtsorganes bekannt zu geben. Die ständige Anwesenheit eines Fischereiaufsichtsorganes in einem Revier (Prävention) ist die beste und einfachste Möglichkeit, Fischdiebe abzuhalten. Liebes Fischereiaufsichtsorgan, bitte teile uns deine Erfahrungen und Erlebnisse in deinem Fischereirevier mit. Der Tiroler Fischereiverband wird gerne in seinem Mitteilungsblatt darüber berichten. TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 A AUFSICHTSFISCHERKURS Von Mag. Evelyn Holzer ufsichtsfischerkurs 2011 Die alljährlich stattfindende Ausbildung zum Fischereiaufsichtsorgan fand in diesem Jahr in der Woche vom 09. bis zum 14. Mai 2011 im Tiroler Jägerheim in Innsbruck statt. Nachdem sich auch heuer wieder eine erfreulich große Anzahl an Interessenten (31 Teilnehmer) zu diesem Kurs zusammengefunden haben, brauchen wir uns um die Nachfolge in der Riege der Fischereiaufsichtsorgane keine Sorgen zu machen. In der Ausbildungswoche wurden die angehenden Fischereiaufseher in die verschiedenen Themengebiete und Aufgaben des Fischereiaufsichtsorgans eingewiesen. Wie jedes Jahr bemüht sich der Tiroler Fischereiverband die durchaus intensive Woche von bis zu 10 Stunden Kursprogramm pro Tag so interessant und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, und so waren wir auch in diesem Jahr wieder auf Besuch in der Leutascher Fischerei und im Alpenzoo. An dieser Stelle möchten wir uns sehr herzlich für die Einladung dorthin bedanken und auch ein herzliches Dankeschön an alle Vortragenden für die Bereitschaft zum Mitwirken bei der Ausbildung der Fischereiaufsichtsorgane aussprechen. Beim Prüfungstermin am 14. Mai 2011 bewies die große Mehrzahl der Kandidaten, dass sie den Kurs sehr ernst genommen und gut vorbereitet zum Prü- fungstermin erschienen sind. 30 von 31 Kursteilnehmern bestanden die Prüfung zum Fischereiaufsichtsorgan. Besonders hervorheben möchten wir, dass die Fischereiaufsicht eine der wichtigsten Tätigkeiten in einem Revier bzw. an einem Gewässer darstellt, und weit mehr als nur eine reine Kontrolle beinhaltet. Unser Kursprogramm ist darauf ausgerichtet, keine reinen Kontrollorgane hervorzubringen, sondern vielmehr eine kompetente fachliche Beratung, eine richtige Bewirtschaftung und ein rasches und richtiges Handeln bei Schadensfällen den Kursteilnehmern beizubringen. Besonderes Augenmerk legen wir auch auf die klare Vermittlung, dass Aufsichtsorgane in der Ausübung ihres Dienstes nicht dem Fischereiausübungsberechtigten, sondern der Behörde verpflichtet sind. In ihrer Funktion haben sie dafür Sorge zu tragen, dass die Fischerei und Bewirtschaftung dem Gesetz entsprechend ausgeführt werden. Daher möchten wir uns seitens des TFV bei all jenen bedanken, die diese sicherlich nicht immer ganz konfliktfreie Arbeit als Aufsichtsorgan in einem Revier ausüben. Aufmerksame Teilnehmer während der Vorträge. Meinungsaustausch und Fachgespräche im gemütlichen Rahmen. Wir gratulieren den neuen Fischereiaufsehern mit einem kräftigen Petri Heil! Zu Besuch auf dem Arial der Leutascher Fischerei. Die Absolventen des Aufsichtsfischerkurses 2011 Aigner Gerhard Bader Helmut Dr. Bodner Johannes Deisenberger Kurt Egger Andreas Eiter Franz Fleiss Ludwig Flir Florian Habeler Regina Heinecke Mario Raimund Hold Gerhard Ing. Mag. Dr. Innerkofler Christopher Mag. Jaufer Klaus Koreck Christian Kotek Wolfgang Krieglsteiner Josef Makig Walter Mayr Ferdinand Meindl Walter Puelacher Christian TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 Regensburger Frederik Santer Martin Schaffenrath Valentin Scherl Arthur Sommer Erich Mag. Thaler Markus Trafoier Klaus Wagner Georg Winkler Daniel Wolf Markus Interessante Erläuterungen von Dr. Thomas Angerer. 19 DIE RENKE R Von Kurt de Swaaf enken bleiben lieber unter sich eingesessenen Renken und importierten Maränen nachweisen (vgl. Molecular Ecology, Bd. 20, S. 456). Die beiden Formen leben dort fast nebeneinander her, Kreuzungen sind eher selten. Entgegen allen Erwartungen kommen in österreichischen Seen noch heimische Renken vor, die sich nicht mit importierten Fischen kreuzten. Sie sind noch zu retten, sagen Zoologen. Zu sehen bekommt man sie nur selten. Meistens verstecken sich die silberglänzenden Geschöpfe in der Tiefe, weit weg vom Ufer, im offenen Wasser kalter, klarer Seen. Dort kreuzen sie in Schwärmen umher und suchen Futter. Ihre Leibspeise: Kleinkrebse und Insektenlarven. Die Rede ist von Renken, Angehörigen der zoologischen Gattung Coregonus. Am weitesten verbreitet sind sie heutzutage in Skandinavien und Nordrussland. In Österreich findet man sie in diversen größeren Seen. Die Vorfahren dieser Alpen-Coregonen müssen ursprünglich als Wanderfische vom Norden durch den UrRhein in den Süden gelangt sein, sagte Steven Weiss vom Zoologischen Institut der Universität Graz im Gespräch mit dem STANDARD. Über zeitweilige Wasserverbindungen konnten die Renken sogar ins Donausystem vordringen, sagt Weiss. Vom Aussehen her wirken die Tiere nicht spektakulär, dafür schmecken sie umso besser. Für die Berufssfischer an Mondsee, Wörthersee und Co ist der Renkenfang einer der wichtigsten Einnahmequellen. Auch die berühmten Bodensee-Blaufelchen gehören zu den Coregonen. Unter Wissenschaftern sind Renken und ihre Verwandten allerdings eher 20 Verschiedene Paarungszeiten berüchtigt. Die Fische lassen sich bis heute nicht eindeutig klassifizieren. Zu vielfältig sind ihre Erscheinungsformen, je nachdem, welchen Lebensraum sie bewohnen. Da gibt es die Großen Bodenrenken und die Kleinen Schweberenken, die Felchen und die Maränen. Nicht selten findet man gleich mehrere Formen in ein und demselben See. Weiss hat, zusammen mit Josef Wanzenböck vom Limnologischen Institut Mondsee und weitere Kollegen, die genetische Vielfalt der österreichischen Coregonen genauer analysiert. Die Forschungsarbeiten wurden vom Wissenschaftsfonds FWF finanziell unterstützt. Der Hintergrund des Projekts: In vielen Seen haben Fischer und Fischereibehörden immer wieder Besatzmaßnahmen mit ortsfremden Tieren durchgeführt. Es handelte sich dabei um sogenannte Maränen - Zuchtfische, die allesamt von einer polnischen Coregonus-Population abstammen. Schon seit dem 19. Jahrhundert nutzen Teichwirte fast ausschließlich diesen Stamm. Fachleute gingen bislang davon aus, dass die ursprünglichen Renken in Österreich praktisch ausgestorben seien. Sie hätten sich längst mit den Maränen vermischt, die Populationen bestünden dementsprechend nur noch aus Hybriden. Ein Irrtum. Mancherorts ist anscheinend tatsächlich eine fast durchgängige Hybridisierung eingetreten, aber gleichzeitig konnte Steven Weiss' Team in mehreren Gewässern wie z. B. dem Wolfgangsee eine deutliche genetische Trennung zwischen alt- Die Ursache für diesen eingeschränkten Genfluss liegt wahrscheinlich im unterschiedlichen Fortpflanzungsverhalten. Im Mondsee laichen die heimischen Coregonen im Januar. Die eingesetzten Maränen dagegen gehen bereits im Dezember zur Paarung und Eiablage über. Noch anders machen es die Renken aus dem Hallstätter See: Sie wandern zum Laichen in einen Zufluss, die Koppentraun, und bleiben so unter sich. Eine kleine wissenschaftliche Sensation brachte die Untersuchung für den Klopeinersee in Kärnten ans Licht. Hier leben Coregonen, deren genetischer Fingerabdruck sich sehr stark von allen anderen in Österreich lebenden Renken unterscheidet. Besatzmaßnahmen wurden am Klopeinersee offenbar nie durchgeführt. Die Fische müssen also einheimisch sein - und das, obwohl Forscher bisher glaubten, das natürliche Verbreitungsgebiet der Gattung Coregonus sei auf die Alpennordseite begrenzt. Diese und weitere ursprüngliche Populationen sind noch zu retten, betont Steven Weiss. Man muss sie aber dringend von den Maränen abschirmen, denn je länger beide Formen gemeinsam ein Gewässer bewohnen, desto größer die Gefahr der Hybridisierung. (Kurt de Swaaf/DER STANDARD, Printausgabe, 23.02.2011) Abstract Molecular Ecology: Hybridization and restricted gene flow between native and introduced stocks of Alpine whitefish (Coregonus sp.) across multiple environments TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 UNSER KOCHREZEPT VOM KÜCHENPROFI Kochrezepte von Dipl.-Pädagoge & Küchenmeister Peter Mitterer Kontakt: E-Mail: [email protected] Viel Spass beim Nachkochen! TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 21 ÖFV-JAHRESVOLLVERSAMMLUNG KOLUMNENTITEL EINTRAGEN J Von Mag. Evelyn Holzer ahresvollversammlung des Österreichischen Fischereiverbandes 2011 Landesfischermeister HR Dr. Karl Wögerbauer lud am 20. Jänner 2011 die Vorsitzenden der Landesfischereiverbände und Landesorganisationen der Fischerei zur diesjährigen ÖFV-Jahresvollversammlung in die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz ein. Die Begrüßung erfolgte durch den Präsidenten des Österreichischen Fischereiverbandes, Dr. Emilio Stock, der auf zwei erfolgreiche Jahre zurückblicken kann und mit der 2009 neu eingerichteten Geschäftsstelle zufrieden ist: „Das bei der Vorstandssitzung im Dezember 2008 festgelegte vornehmliche Ziel hätte man erreicht“, so Stock. „Behörden und Behördenvertreter haben den Österreichischen Fischereiverband als Interessenvertretung der Landesverbände auf Bundesebene registriert und anerkannt!“ Im Anschluss an die Berichte der Landesverbände – hier wurden allen voran der uneingeschränkte Ausbau der (Klein) Was- 22 serkraft, die Novellierungen der Fischereigesetze, die Fischbestandsrückgänge in Österreichs Gewässern, die Kinder- und Jugendarbeit der Landesverbände, sowie laufende und geplante Projekte thematisiert. Der Offenlegung des Finanzstatus per 31.12.2010 und der strategischen Arbeitsbereiche und Schwerpunkte für das Jahr 2011, stellte Bundesge- schäftsführer DI Manuel Hinterhofer erste Entwürfe der neuen Homepage des Dachverbandes vor und kündigte die geplante Neustrukturierung der Verbandszeitschrift „Österreichs Fischerei“ an. Erste Gespräche dazu sollen im Frühjahr mit HR Dr. Albert Jagsch, Redakteur der Zeitschrift, stattfinden. TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 ZUM GEDENKEN Alfred Steinlechner Pensionist der Fa. Swarovski ✽ 31. 1. 1949 † der am 2. Juli 2011 plötzlich und unerwartet in den Frieden Gottes heimgekehrt ist. Mit Alfred Steinlechner verlieren wir ein aktives Mitglied des Tiroler Fischereiverbandes und einen passionierten Fischer. Das Fischen zählte zu seinen größten Hobbies und seine Urlaube verbrachte er am liebsten beim Fischen an irgendeinem Gewässer. Nicht nur die Ausübung der Fischerei erfüllte ihn mit größter Freude, auch eine gute und nachhaltige Bewirtschaftung sowie die Fischaufzucht lag ihm stets am Herzen. Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie. Ein letztes Petri Heil! Für den Tiroler Fischereiverband: Landesobmann Dr. Markus Schröcksnadel Geschäftsstellenleiterin Mag. Evelyn Holzer † Zum Gedenken an Dr. Karl Wögerbauer Landesfischermeister Dr. Karl Wögerbauer, Vorsitzender des Oö. Landesfischereiverbandes, ist am 11. Mai 2011 im Alter von 71 Jahren nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Bereits als junger Jurist, als er bei der BH Linz-Land seinen Dienst angetreten hat, hat er sich für die Fischerei interessiert. 1971 übernahm er von Hofrat Dr. Ernst Nadler, den Vorsitz des damaligen Landesfischereirates. Mit viel Engagement und Verhandlungsgeschick wurde 1983 das Oö. Landesfischerei¬gesetz vom Landtag beschlossen und der Oö. Landesfischereiverband als Körperschaft öffentlichen Rechts gegründet. Bei der Gründungsversammlung im Februar 1986 – also vor 25 Jahren – wurde Dr. Karl Wögerbauer zum Vorsitzenden des neuen Oö. Landesfischereiverbandes gewählt. Als 1. Bundesland hat Oberösterreich die Unterweisung für Jungfischer eingeführt. Diesem Vorbild haben sich andere Bundesländer, z. T. erst nach Jahrzehnten, angeschlossen. Ein ganz besonderes Anliegen war ihm neben der Ausbildung der Jungfischer die Einrichtung der Geschäftsstelle des Verbandes (2003). Ein weiterer Schritt war 2006 die Einführung der Fischerprüfung und ab 2009 die Ausstellung der Fischerkarten für das gesamte Bundesland Oberösterreich durch den Verband Dr. Karl Wögerbauer war auch Herausgeber der Buchbroschüre „Fischerei und Gesetz“ (4 Auflagen) welche nunmehr durch die umfassende Ausgabe des Fischereirechts -samt allen einschlägigen Nebengesetzen- durch den Trauner-Verlag ersetzt wurde. In der Sitzung des Landesfischereirates 2010 wurde Dr. Karl Wögerbauer neuerlich als Vorsitzender des Oö. Landesfischereiverbandes bestätigt. Mit Dr. Wögerbauer verliert der Oö. Landesfischereiverband eine große Persönlichkeit, die über vier Jahrzehnte die Fischerei in Oberösterreich wesentlich geprägt und über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus mitgestaltet hat. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie. Wir werden ihm ein ständiges Andenken bewahren. Vorstand des Oö. Landesfischereiverbandes und Mitarbeiter der Geschäftsstelle TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 23 ZUR NATURGESCHICHTE DER FISCHE D Von Ernst Ascher er Fisch, das unbekannte Wesen Was ist nicht schon alles geschrieben worden über die Fische, von Wissenschaftlern und solchen, die es gerne sein möchten. Über ihre Sinnesorgane – ich meine die der Fische, über Alter, Wachstum und was sonst noch an den Flossenträgern interessant ist. Auch darüber, wie die Fische versuchen, sich an die von uns teilweise zerstörte Natur anzupassen. Viele dieser Abhandlungen sind mir viel zu akademisch formuliert, ich bin nun mal ein Hobbyangler und kein „G`Studierter“. Beim Lesen eines alten Fischerbuches fand ich kürzlich erstmals einen weit weniger akademisch formulierten Beitrag über dieses Thema, geschrieben im Mai 1935 in der Monatsschrift „Der Deutsche Fischer“. Um eventuellen Plagiatsvorwürfen vorzubeugen sei festgehalten, dass ich diesen überaus amüsanten und leicht verständlich geschriebenen Beitrag wortwörtlich übernommen habe. P.S.: Es wäre zu Schade gewesen, darin auch nur ein Wörtchen zu verändern. Zur Naturgeschichte der Fische Die meisten Petrijünger wissen zwar, wie man einen Fisch fängt oder glauben wenigstens es zu wissen: Man nimmt eine Halbgrundangel, hängt einen Wurm an den Haken und wenn dann ein Fisch beißt, haut man kräftig an und schleudert den Fisch heraus. Sie wissen auch, daß ein Fisch, richtig zubereitet, ganz gut schmeckt, aber wohl nur sehr wenige haben sich jemals mit dem Bau des Fischkörpers, den Sinnesorganen, dem Wachstum und Alter und was dergleichen mehr zu wissen von Interesse ist, beschäftigt. Diesem Mangel wollen wir etwas abhelfen, aber nicht wissenschaftlich, sondern in einer durchaus volkstümlichen Art, um jedem, auch dem Nichtg´schtudierten, ein wenn auch bescheidenes Maß von Wissen zu vermitteln. Die richtig volkstümliche Art, Naturwissenschaft verständlich zu machen, kam uns zum Bewußtsein, als wir vor einiger Zeit Gelegenheit hatten, einem Zwiegespräch zu lauschen, welches das gleiche Thema behandelte und das zwischen einem Jäger und einem Fischer geführt wurde. Es war in ei- 24 nem gemütlichen kleinen Landgasthaus. Dicke Rauchwolken in Kopfhöhe, viele Stricheln auf den Biertazeln, also die beste Atmosphäre, wissenschaftliche Gespräche volkstümlich zu führen. Gerade hatte der Jäger das Wort und dozierte: „Also gut, meinetwegen kann ein Fisch sehen, aber wie stet`s mit dem Geruch? Der Sinn ist bei den Tieren des Waldes ganz besonders ausgeprägt. Nimm zum Beispiel einen Fuchs; der Geruch von Meister Reinecke, wir Jäger sagen Witterung, ist derart ausgebildet, daß du alles mögliche machen mußt, daß der Fuchs nicht wittert, daß bei einer ihm gestellten Falle der Mensch seine Hand im Spiele hatte. Aber geh´ mir mit euren Fischen, die haben doch überhaupt keinen Geruch!“ „Du hast `ne Ahnung,“ sagte der Fischer, „laß mal einen Fisch paar Tage an der Luft liegen, dann wirst du schon merken, was der für einen Geruch hat!“ Nach einer längeren Verdauungspause, während der er sich von dem Schrecken über diesen wissenschaftlichen Beweis erholt hatte, begann der Jäger neuerdings: „Alsdann, jetzt wollen wir mal ernst bleiben. Ich meine halt, daß zum Beispiel die Frage der Bekleidung des Körpers bei unseren Vierfüßlern viel glücklicher gelöst ist als bei den Fischen. So ein dichter Haarpelz ist doch ganz was besonders Praktisches: im Winter wegen der Kälte dichter als im Sommer, und selbst bei den Tieren, die im Wasser leben, als Biber und Bisamratte, ist mit Bedacht von der Natur ein Haarkleid geschaffen, das sich bestens bewährt.“ Kaltblütig sagte darauf der Fischer: „ Ja, wie sollten denn dem Fische Haare wachsen, wenn sie nichts gegen die Schuppen tun?“ „Jetzt hör` aber auf, mit dir kann man ja überhaupt nicht vernünftig reden!“ Eine Weile später hub der Fischer an: „Jetzt werde aber ich dir beweisen, daß unsere Fische in vielem euren Vierfüßlern voraus sind. Nehmen wir mal das Wachstum. Ein Hase oder Reh, oder egal was sonst, braucht immer eine ganz bestimmte Zeit, um eine gewisse Größe zu erreichen, - stimmt`s?“ „Natürlich“ – „Na siehste! Unsere Fische nehmen stündlich an Größe und Gewicht so zu, daß sie in einem Tage schon mehr als doppelt so groß und schwer werden.“ – ? ? ? „Also nehmen wir mal an, der Meyer fängt einen Hecht von, na, sagen wir 30 cm Länge und 75 dkg. Gewicht, den er im Rucksack verstaut. Wenn er, - der Meyer natürlich, unterwegs einen Bekannten trifft, ist der Hecht schon 70 cm lang und wiegt 1 ½ kg, beim nächsten Freund mißt er 90 cm bei 2 kg Gewicht und abends in der Stammkneipe hat der Hecht schon eine Größe von 1 m 50 und wiegen tut er mindestens 5 kg. Ist das nicht fabelhaft? Da sind eure Vierfüßler Waisenknaben dagegen!“ Als der Jäger aus seiner Ohnmacht erwachte, gab er sich geschlagen, zahlte und räumte das Feld. TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 JUGENDFISCHEN Jugendfischen am Fischteich in Langkampfen Am 07.05.2011 veranstaltete der Revierausschuss Bezirk Kufstein ein Jugendfischen am Angelteich in Langkampfen. Neun Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren nahmen daran teil. Es wurde sowohl Theorie als auch Praxis vermittelt. Anfangs stand Gerätekunde auf dem Programm. Jeder musste seine Angel selbständig zusammenbauen, die Pose, den Wirbel sowie das Vorfach inklusive Haken montieren. Danach wurden alle in Gruppen zu je zwei Fischer eingeteilt und den zuständigen Betreuern übergeben. Jeder Jugendfischer konnte den ein oder anderen Fisch fangen und mit nach Hause nehmen. Während des Tages wurden die Jugendlichen mit Essen und Getränke versorgt. Alle Teilnehmer waren mit großer Begeisterung dabei. Abschließend bedankte sich der Obmann für den gelungenen Tag und wünschte den Teilnehmern ein kräftiges Petri Heil für die Zukunft. Der Revierausschuss bedankt sich weiters beim Langkampfner Fischereiverein für die Zur Verfügung Stellung der Anlage sowie bei deren Helfern. Weiters bedankt sich der Revierausschuss bei den Sponsoren der Sparkasse Ebbs sowie dem Tiroler Fischereiverband für die finanzielle Unterstützung. Für den Fischereirevierausschuss Bezirk Kufstein Obmann: Scharmer Herbert TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 25 STARKE FÄNGE IN TIROL – WIR WÜNSCHEN PETRI HEIL! Kapitale Fänge im Revier 8024 Bei Insidern ist das gut bewirtschaftete Revier 8024 hinterer Tuxbach der Fam. Kirchler, Gasthof Forelle, längst bekannt. Die Fänge von Aufsichtsfischer Franz Aschenwald lassen aber aufhorchen. 2,10 Kg wog die abgebildete Bachforelle, wobei so nebenbei noch ein weiteres Exemplar von 1,90 Kg der Nymphe nicht widerstehen konnte. Man beachte die auffällige Zeichnung und den urigen, großen Kopf der rotgetupften Schönheit. Starke Regenbogenforelle aus dem Inn-Revier 2b in Haiming Erfolgreicher Fang von fünf Bachforellen an der Seeache in Achenkirch Herbert Walser eröffnete die Fischereisaison am 3.Jänner 2011 mit dieser schönen Regenbogenforelle die 2,3 kg wog und 63cm lang war mit der Fliegenrute. Beginn war um 13 Uhr und das Ende gegen 17 Uhr. Es war sehr regnerisch und kühl. Fünf Bachforellen im Maße von 30, 40, 42, 43 und 51 cm wurden gefangen. Gefangen mit Kunstköder (kleine Gummiforelle mit Schohnhaken). Mit freundlichen Grüßen und Petri Heil! Robert Blatterer Dass auch Regenbogenforellen ganz schön gefräßig sind bewies das Exemplar mit 42 cm Länge. Eine Nymphe als Nachspeise wollte sie genießen, um das vorangegangene Festmahl eines 19cm langen Artgenossen abzurunden. Wenn auch Sie Ihren „starken Fang aus heimischem Revier“ hier abgebildet sehen wollen, dann senden Sie uns doch bitte Ihr Foto an die Redaktion des TFV. Teilen Sie uns bitte auch einige Informationen zum Fang mit. Zum Beispiel: Wer hat das Tier wann gefangen, welche Fischart ist es (am Foto oft schlecht zu erkennen), wo wurde der Fang gemacht (welches Revier), Länge, Gewicht, welchen Köder bzw. welche Methode, usw. … 26 Seeforelle aus dem Öxelbach Der pensionierte Aufsichtsfischer Fritz Bernard konnte am 23.08.2010 diese schöne Seeforelle aus dem Öxelbach überlisten. ( 2,4 Kg ) Stefan Bernard Kapitaler Schuppenkarpfen aus dem Hechtsee Unser Obmann vom „Erster Sportfischereiverein Kufstein“ Schlechtleitner Martin hat am 01.06.2011 einen Schuppenkarpfen mit 96 cm Länge und 20,3 Kg am Hechtsee mit Boile gefangen. Petri Heil!, Scharmer Herbert TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 WERBUNG FLIEGENFISCHEN in Drau & Möll & Isel B e s t W e s t e r n HOTEL SONNE Südtiroler Platz 8, A-9900 Lienz/Osttirol Tel.: +43-4852-63311 Fax: +43-4852-63314 [email protected], www.hotelsonnelienz.at 28 KENNENLERN-ANGEBOT 6. – 20. August 2011 Gratis-Fischkarte bei 3 Nächten Aufenthalt TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 BUCHBESPRECHUNG Faszinierende Fische Biologie Bedeutung und Zukunft ISBN 978-3-258-07609-6 Haupt Verlag Prof. Dr. Oatricia Holm, geboren 1959 in Mainz, ist Professorin für Ökologie und Leiterin des Programms „Mensch Gesellschaft Umwelt“ (MGU) an der Universität Basel. Der Fisch als Bioindikator steht im Zentrum ihres Forschungsinteresses. Mehr als Hai, Lachs und Goldfisch Unter Wasser wartet Vieles darauf entdeckt zu werden. Patricia Holm schafft in ihrem Buch neue Einblicke in eine unbekannte und verblüffende Welt. Was macht ein Meerestier zum Fisch? Wie bewegen sich fische fort? Wie haben sie sich an ihre Lebensumstände angepasst? Diese und andere grundlegende Fragen beantwortet Holm und zeigt, dass Fische keineswegs genauso langweilig wie stumm sind. Die neue Fischersaison am Lauchsee ist wieder seit März 2011 eröffnet! Seit März 2011 darf wieder geangelt werden! – Die nächste Fischersaison am Lauchsee kommt bestimmt! Bei uns können Sie von 8 bis 19 Uhr oder in der Nacht von 20 bis 7 Uhr früh angeln. Bei schönem Wetter bietet der See herrliches Badevergnügen. Ausgabestellen für Gästekarten: Castello, Dorfplatz 1, Fieberbrunn Tel.: 05354-52040; Wolfgang Schneider, Tel.: 0664/8763178, E-Mail: [email protected] Angelzeiten: Tageskarte: 8 – 19 Uhr; Nachtkarte: 20 – 7 Uhr, an jedem Tag Achtung: Tageskarten nur außerhalb der Badesaison bzw. an wetterbedingt badefreien Tagen erhältlich. Beachten Sie bitte unsere Fischerpauschalen! www.gastronomie-schneider.at TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 29 WERBUNG Fischergemeinschaft Brandenberg Angeln in der Brandenberger Ache Petri Heil! Ein einzigartiges Erlebnis für Jung und Alt! • Wunderbares Gewässer für Fliegenfischer! Besatz: Bachforellen und Bachsaiblinge Angelzeit: von 01.05. bis 30.09.2011 täglich von 07:00 – 19:00 Uhr Kartenbestellung: bei Herrn Hubert Ampferer, Pinegg; Tel.: 05331/53 00 Preis: 30,– € pro Karte NEU: 80,– € 3-Tageskarte Entnahme: Max. dürfen 4 Stück mitgenommen werden! 30 TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 WERBUNG A-6060 Hall in Tirol, Siberweg 3 Tel.: 0 52 23 / 57 3 03 Fax: 0 52 23 / 57 3 99 Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, von 8 bis 18 Uhr Samstag, von 8 bis 12 Uhr Winteröffnungszeiten: Jänner, Montags geschlossen! Ihr Fachgeschäft mit der größten Auswahl an Angelgeräten! SOMMERZEIT IST RÄUCHER- UND GRILLZEIT! Viele verschiedene Räucherlaugen und Grillzutaten, damit Ihre frisch gefangenen Fische optimal gelingen können. Räucherschränke mit verschiedenen Heizungen in allen Größen und Preisklassen. TOP-AKTION: Edelstahl-Tischräucherofen für nur EUR 39,90 Zusätzlich erhalten Sie zu diesem Preis Zubehör im Wert von EUR 15,00 kostenlos! 2 Packungen Räuchermehl Buche mit Wacholder 1 Kg, 1 Packung Top-Räucherlauge nach Wahl und eine Packung Kochfischgewürz oder Grillfischgewürz. Im Endeffekt also gerade mal EUR 24,90 für ein tolles neues Gerät! Angebot nur im Juli und August 2011 gültig – solange der Vorrat reicht! SCHÖNEN SOMMER UND EIN KRÄFTIGES PETRI HEIL! wünscht Ihnen TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011 Ihr GESA-Team! 31 TERMINVORSCHAU HERBST 2011 ++ WICHTIGE TRMINE ++ 31.8. – 2.9.2011 Elektrofischereikurs BAW-Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee, Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected] (ausgebucht) ++ UNTERWEISUNGSTERMINE 2011 ++ KUFSTEIN Unterweisung: LANDECK Unterweisung: Anmeldungen: 5.9. – 9.9.2011 im Oktober/November 2011, genauer Termin wird rechtzeitig auf der Homepage des TFV bekannt gegeben 23.9.2011 von 18 bis 23 Uhr und 24.09.2011 von 8 bis 13 Uhr, im Stadtsaal Landeck Herr Prucha, Tel.: +43 (0) 5476 6327 oder +43 (0) 676 9369867 Bei allen Unterweisungen ist ein Kostenbeitrag von € 40,– pro Teilnehmer zu entrichten! Fischereifacharbeiterkurs, Modul VI (Fachexkursion) Genauere Terminangaben für Herbst 2011, sowie für andere interessante Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des TFV unter der Adresse: www.tiroler-fischereiverband.at BAW-Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee, Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected] ++ VERBANDSBEITRAG 2011 – EINZAHLEN ++ th26.9. – 30.9.2011 11 International Symposium on the Biology and Management of Coregonid Fishes Veranstaltungszentrum Schloss Mondsee, 5310Mondsee Veranstalter: Limnologisches Institut der ÖAW Mondsee Info: [email protected], http://www.oeaw.ac.at/limno/symcore 11.10. – 12.10.2011 Österreichische Wasserwirtschaftstagung 2011 Landtagssitzungssaal, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten Info: Österreichischer Wasser-und Abfallwirtschaftsverband, Marc-Aurel-Straße 5, 1010 Wien, Tel.+43-1/5355720, [email protected], www.oewav.at 17.10. – 21.10.2011 Kurs für Anfänger in der Forellenzucht BAW-Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee, Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected] 17.11. – 18.11.2011 Der Verbandsbeitrag ist die einzige Einnahmequelle des Tiroler Fischereiverbandes und per Tiroler Fischereigesetz festgelegt. Durch Ihre Einzahlung ermöglichen Sie uns die Arbeit für die Fischerei in Tirol, in gewohnt guter Qualität fortzuführen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an unsere treuen Mitglieder! ++ FISCHEREIFACHTAGUNG ++ 4.11. – 5.11.2011 Fischereiliche Bewirtschaftung Österreichischer Salmonidengewässer – ein Dialog von Forschung und Praxis Ort: Hotel Panhans, Hochstraße 32, A-2680 Semmering Veranstalter: Österreichischer Fischereiverband, Universität für Bodenkultur Wien, Karl-Franzens Universität Graz Details werden auf der Homepage des ÖFV bekannt gegeben! IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber & Redaktion: Tiroler Fischereiverband Ing.-Etzel-Straße 63, 6020 Innsbruck, Tel. u. Fax: 0 512 / 58 24 58. Redaktionsleitung: Mag. Evelyn Holzer Herstellung: Druckmanagement Wolfgang Herzig, 6020 Innsbruck Druck: Walser Druck KG, 6410 Telfs Österreichische Post AG Info.Mail • Entgelt bezahlt! Österreichische Fischereifachtagung Schloss Mondsee. BAW-Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee, Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected] Lieber Briefträger! Falls der Empfänger verzogen ist, bitte mit der neuen Anschrift an den Tiroler Fischereiverband zurücksenden! 32 TFV-Mitteilungen Nr. 1/2011