art magazine herbst 2015
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ART MAGAZINE HERBST 2015 EDITORIAL Unsere Herbstauktionen 2015 Achenbach Art Auction XXL Großformate & Installationen 30. September 2015 Vorbesichtigung: 25. – 29. September 2015 Schmuck & Uhren 12. November 2015 Alte Kunst 13. November 2015 Europäisches Kunstgewerbe 14. November 2015 Vorbesichtigung: 6. – 11. November 2015 Zeitgenössische Kunst 26. November 2015 Moderne Kunst 26. November 2015 Discoveries 25. November 2015 Vorbesichtigung: 19. – 23. November 2015 Asiatische Kunst 3. Dezember 2015 Teppiche und Tapisserien 4. Dezember 2015 Vorbesichtigung: 28. November – 2. Dezember 2015 Titel: Jörg Immendorff (1945 – 2007) Komm Jörch wir gehen Bronze, grün-schwarz patiniert Ca. 205 x 145 x 150 cm Schätzpreis: € 25.000 Ergebnis: € 288.750 Liebe Freunde von VAN HAM Kunstauktionen, Die ersten Frühjahrsauktionen im neuen Haus wurden gleichzeitig die stärksten in der Geschichte VAN HAMs. Das neue Rekordergebnis haben wir insbesondere der Achenbach Art Auction zu verdanken, die alle Erwartungen bei weitem übertroffen hat und eine Auktion der Superlative wurde. Mit rund 2.300 Werken war sie die größte Auktion Zeitgenössischer Kunst, die je in Deutschland stattgefunden hat. Die Auktion, die von einem unbeschreiblichen Medieninteresse begleitet wurde, verdeutlicht das Profil VAN HAMs mit Schwerpunkt auf Zeitgenössischer Kunst. Das Leitmotiv der Auktion, Jörg Immendorffs „Komm Jörg wie gehen“, erzielte mit 288.750 Euro einen neuen Auktionsrekord für diesen Künstler. Wer im Juli nicht zum Zuge gekommen ist, hat im September erneut die Chance, wenn das Spektakel unter dem Motto „groß, größer, am größten“ bei der XXL Auktion weiter geht. Es kommen vor allem Großformate zum Aufruf, darunter Gemälde, Skulpturen, Fotografie und Installationen – die Bandbreite ist groß, die Werke sind originell. Selbstverständlich boten auch die üblichen Auktionen herausragende Highlights. Die Zeitgenössische Auktion war so überfüllt, dass die Sitzplätze nicht reichten, entsprechend begehrt war das Angebot. Es waren vor allem die alten Bekannten, welche durch die Auktion führten, wie die ZERO-Künstler Heinz Mack, 2 | 3 Otto Piene oder Adolf Luther. Einen internationalen Auktionsrekord erzielte der brasilianische ZERO-Künstler Almir Mavignier. Aber auch Sigmar Polke, Andy Warhol oder Konrad Klap heck überstiegen mitunter alle Erwartungen. In der Modernen Kunst führten Dauerbrenner wie Willi Baumeister, Karl Hofer und Pablo Picasso das Feld an. Eine Besonderheit war die große Anzahl Bronzen von Fritz Klimsch, dessen Werkverzeichnis wir heraus gegeben haben. Eine Sammlungsauflösung in Hessen brachte den Großteil der 16 Werke ein, die komplett zugeschlagen wurde. Im neuen, deutlich großzügigeren Layout erschien der Katalog der Frühjahrsauktion Alte Kunst. Hier zeigen sich deutliche Tendenzen des Sammlerinteresses in Richtung der impressionistischen Kunst. Das von Licht und Weite durchzogene Gemälde von Gustave Loiseau spielte ein Ergebnis von 179.000 Euro ein. Auch Robert Sterl erzielte erneut einen internationalen Auktionsrekord bei uns. Für den Herbst können wir Ihnen bereits jetzt ein besonderes Highlight im Bereich der Alten Kunst ankündigen. Versteigert wird der künstlerische Nachlass des deutsch-amerikanischen Künstlers Carl von Marr (1858 –1936). Er beinhaltet zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und Studien sowie hochwertiges Mobiliar und Einrichtungsgegenstände. Die Sammlung des zu seiner Zeit hoch geehrten Künstlers ist nicht nur eine Neuentdeckung und der Öffentlichkeit bislang unbekannt, sondern nahezu einzigartig in ihrem geschlossenen und originalen Erhaltungszustand. Auch im Bereich des Kunstgewerbes können wir nicht nur auf sehr gute Ergebnisse zurückblicken, sondern ebenfalls eine vielversprechende Sammlung ankündigen. Im Frühjahr waren es wieder die ausgefallenen und musealen Stücke, die besondere Ergebnisse erzielten, wie ein prunkvoller Sturzbecher mit Neptunfigur aus St. Petersburg von 1885 oder ein exquisites Queen Anne Spiegelkabinett aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Für Herbst kündigen wir die Versteigerung der Sammlung Boretius an, eine der wenigen bekannten Sammlungen, die sich dem Thema Fayencen aus Nord- und Ostdeutschland gewidmet hat. Sie wird in unserem Katalog erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Last but not least hatte auch der Schmuck bei der vergangenen Auktion viel zu bieten. Das Angebot knüpfte nahtlos an die Erfolge der vergangenen Auktionen an, in denen VAN HAM die deutsche Spitzenstellung seit acht Jahren erfolgreich hält. Unangefochtenes Highlight war ein Diamantcollier, besetzt mit einem feinen Naturperl-Tropen, das für 83.000 Euro eine neue Besitzerin fand. Nach wie vor erfahren die Naturperlen und hochkarätigen Diamanten die größte Nachfrage. Zum zweiten Mal mit dabei war die Asiatische Kunst in Kooperation mit dem Kunsthan- del Klefisch. Nach dem fulminanten Auftakt im Herbst war auch die Frühjahrsauktion ein voller Erfolg und beweist damit, dass wir diese Auktion schnell international etablieren konnten. Stark nachgefragt waren u.a. das chinesische Kunsthandwerk, Malereien aus China und Tibet und das Gebiet der Netsuke, die große Leidenschaft von Trudel Klefisch, die internationale Bekanntheit auf diesem Gebiet erlangt hat. Nicht nur das grundlegende Auktionsgeschäft hat uns in den letzten Monaten beschäftigt. In den letzten Jahren sind in unserem Verlag VAN HAM Art Publications regelmäßig maßgebliche Werkverzeichnisse zu international bekannten Künstlern erschienen. Stolz können wir vermelden, dass, passend zum 60. Todestag Karl Hofers, im Sommer das Karl Hofer Werkverzeichnis der Skizzenbücher erschienen ist, und ab sofort bei uns bestellt werden kann. Durch die Neuordnung von Herrn Prof. Dr. Dr. Presler, Mitglied des von VAN HAM gegründeten Karl Hofer Komitees, entspricht das Werkverzeichnis den international geltenden wissenschaftlichen Standards. Eingeführt wurde das Werkverzeichnis durch einen Vortrag Preslers „Geboren in der Ekstase des ersten Sehens“, einhergehend mit einer VIP-Preview der Vorbesichtigung Moderne und Zeitgenössische Kunst. Dies war nicht die einzige Veranstaltung, die uns durch die Saison begleitet hat. Besonders hervorzuheben ist das Symposium der Kunstmarktberufe, das unter dem Motto „Changing Art Markets: More Work – Different Skills“ im Januar stattfand. Über 100 Kunsthistoriker aus ganz Deutschland trafen sich bei VAN HAM, um sich in interessanten Vorträgen über den Arbeitsmarkt und das System Kunstmarkt zu informieren – eine in dieser Form einmalige Veranstaltung, die wir bereits 2001 durchgeführt haben. Nach dieser aufregenden ersten Frühjahrssaison in unserem Neubau sind wir glücklich, dass das erste Jahr so erfolgreich verlaufen ist, und freuen uns nun auf eine spannende Herbstsaison. Nutzen Sie die hervorragende Marktlage und profitieren Sie von dem guten Umfeld – unsere Experten und ich beraten Sie gern und nehmen ab sofort Ihre Einlieferungen entgegen. Mit herzlichen Grüßen aus Köln Ihr Markus Eisenbeis (geschäftsführender Gesellschafter) ZEITGENOSSEN NÄCHSTE AUKTION: 25.+ 26. NOV. 2015 EINLIEFERUNGEN: BIS ANFANG OKTOBER 4 | 5 Unsere Experten für Moderne Kunst Zeitgenössische Kunst Robert van den Valentyn [email protected] Tel. +49 (221) 925862-19 Hellei Schadkami [email protected] Tel. +49 (221) 925862-22 Martina Dellmann [email protected] Tel. +49 (221) 925862-50 Hilke Hendriksen [email protected] Tel. +49 (221) 925862-35 Ann-Marie Wieckhorst [email protected] Tel. +49 (221) 925862-62 „Bitte noch ein paar Stühle“, rief der Auktionator den Mitarbeiten aus der Logistik bereits nach wenigen Minuten zu. Aber selbst diese reichten nicht, um sämtlichen Interessenten einen Sitzplatz zu bieten. So musste sich eine Reihe von Sammlern zwar mit einem Stehplatz begnügen, wurde aber mit einer äußerst kurzweiligen Auktion entlohnt. Wieder einmal hatte ein ZERO-Künstler den höchsten Zuschlag des Tages. In diesem Fall das zweithöchste Ergebnis überhaupt für Heinz Mack. Der Rekord wurde mit einem Ergebnis von 482.500 Euro nur sehr knapp verfehlt. Einen internationalen Auktions- rekord erreichte aber ein anderer ZEROGrande, nämlich der lange Zeit unterschätze brasilianische Künstler Almir Mavignier. Sein „Deformiertes Quadrat“ kam nach Jahrzehnten aus dem Nachlass eines bedeutenden Theoretikers aus Süddeutschland, der es vom Künstler direkt erhalten hatte, erstmalig auf den Markt. Viele Künstler-Strecken, wie die von Otto Piene, Sigmar Polke oder Andy Warhol, konnten nahezu komplett zugeschlagen werden. Besonders gefragt waren die 21 Editionen Gerhard Richters, denen im Katalog ein eigenes Kapitel gewidmet wurde. Alle wurden ver- kauft, z.T. mit fantastischen Preissteigerungen. Mit über 7 Millionen Euro Ergebnis konnten wir die beste Frühjahrsauktion für unser Haus verzeichnen. Der kauffreudige Markt und das gute Angebot machten es möglich. Robert van den Valentyn Heinz Mack (1931) Dynamische Strukturen in Schwarz 1962 | Kunstharz auf Nessel 129,5 x 170 cm Schätzpreis: € 80.000 Ergebnis: € 482.500 ZERO 6 | 7 Abbildung rechts Adolf Luther (1912 – 1989) Lichtstehle | 1980 Mischtechnik (Metall, Plexiglas, 12 konkav geformte Glaslinsen) 302 x 65 x 10 cm Schätzpreis: € 40.000 Ergebnis: € 55.000 Abbildungen links Almir de Silva Mavignier (1925) Deformiertes Quadrat 1954 /1955 | Öl auf Leinwand 60 x 60 cm Schätzpreis: € 25.000 Ergebnis: € 89.500 *Int. Auktionsrekord für diesen Künstler Otto Piene (1928 – 2014) „rot, rot, rot“ | 2003 Mischtechnik (Feuergouache) auf Leinwand | 70 x 95 cm Schätzpreis: € 50.000 Ergebnis: € 96.000 RICHTER & POLKE 8 | 9 Abbildung links Gerhard Richter (1932) Ohne Titel | 2008 Öl auf Papier | 48,5 x 39,5 cm Schätzpreis: € 40.000 Ergebnis: € 288.750 Abbildung rechts Sigmar Polke (1941 – 2010) Ohne Titel | 1995 | Mischtechnik auf leichtem Karton | 69,5 x 99 cm Schätzpreis: € 50.000 Ergebnis: € 102.250 POP ART 10 | 11 „Konrad Klapheck trägt zum Erfolg bei Van Ham bei.“ FAZ, 30. Mai 2015 Konrad Klapheck (1935) Vorzeichnung zum Bild „Schicksal“ Ca. 1978 | Mischtechnik (Kohle und Farbstifte) auf Leinwand 238,5 x 209 cm Schätzpreis: € 60.000 Ergebnis: € 281.500 Andy Warhol (1928 – 1987) Beethoven | 1987 | Farbserigrafie auf Lenox Museumskarton 101,5 x 101 cm (101,5 x 101,5 cm) Schätzpreis: € 40.000 Ergebnis: € 64.000 INFORMEL 12 | 13 Abbildung links Fred Thieler (1916 – 1999) Sao Paulo VI BW 61 | 1961 Öl auf Leinwand | 190 x 130 cm Schätzpreis: € 8.000 Ergebnis: € 33.250 Abbildung rechts Rupprecht Geiger (1908 – 2009) 405/64. 1964 | Öl auf Leinwand 80 x 95 cm Schätzpreis: € 40.000 Ergebnis: € 64.000 PHOTOGRAPHIE 14 | 15 Abbildung links Albert Renger-Patzsch (1897 –1966) Das Bäumchen | 1929 | Vintage oder etwas späterer Gelatinesilberabzug, vor 1953 | 22,5 x 16,5 cm Schätzpreis: € 15.000 Ergebnis: € 19.200 Abbildung rechts Sigmar Polke (1941 – 2010) „Pavillon Biennale Venedig“ | 1986 Gelatinesilberabzug auf Agfa-Papier 30,6 x 40,3 cm Schätzpreis: € 1.000 Ergebnis: € 12.800 *Int. Auktionsrekord für diese Edition MODERNE KUNST NÄCHSTE AUKTION: 25.+ 26. NOV. 2015 EINLIEFERUNGEN: BIS ANFANG OKTOBER 16 | 17 Unsere Experten für Moderne Kunst Zeitgenössische Kunst Robert van den Valentyn [email protected] Tel. +49 (221) 925862-19 Hellei Schadkami [email protected] Tel. +49 (221) 925862-22 „Lauter Rekorde für moderne Kunst“ Martina Dellmann [email protected] Tel. +49 (221) 925862-50 Hilke Hendriksen [email protected] Tel. +49 (221) 925862-35 Ann-Marie Wieckhorst [email protected] Tel. +49 (221) 925862-62 FAZ, 30. Mai 2015 „Wie warme Semmeln“ verkauften sich die Werke der Versteigerungen moderner und zeitgenössischer Kunst bei Van Ham“ FAZ, 30. Mai 2015 Die klassische Moderne bekam unerwartet viel Rückenwind in diesem Frühjahr. Auch hier war der Saal gut gefüllt und bis zu 20 Telefonisten verbanden den Auktionator mit Bietern in der ganzen Welt. Der Auftakt mit dem wunderbaren Bild von Willi Baumeister war schon vielversprechend und die Steigerung enorm. Auch Hagemeisters „Schwerer Nordwest“ be eindruckte durch die kraftvolle Malweise und war den Käufern 76.750 Euro wert. Wie selbstverständlich wurde das Hofer- Angebot komplett abgenommen, aber auch eine große Anzahl von Fritz-Klimsch-Bronzen fanden neue Liebhaber. Eine Sammlungsauflösung aus Hessen brachte den Großteil der 16 Werke ein. Ein schöner Erfolg für diesen Künstler. Besonders rasant waren die Steigerungen bei den Picasso-Keramiken, die bei uns exorbitante Preiszuwächse erfahren haben. Alle Telefone wurden benötigt und auch eine Reihe Onlinebieter beteiligte sich lebhaft. Eine äußerst erfolgreiche Auktion kam mit dem wunderschönen Gemälde „Zwei Mädchen auf der Ofenbank“ von Georg Schrimpf zu ihrem Ende. Robert van den Valentyn Willi Baumeister ( 1889 – 1955) „Relief-Bild farbig“ (Scheinrelief, Gilgamesch) | 1952 Öl mit Kunstharz auf Hartfaser | 65 x 81 cm Schätzpreis: € 50.000 Ergebnis: € 153.500 MODERNE KUNST Abbildung links Georg Schrimpf (1889 – 1938) Zwei Mädchen auf der Ofenbank 1927 | Öl auf Leinwand | 71 x 59 cm Schätzpreis: € 60.000 Ergebnis: € 76.750 Abbildung rechts Karl Hofer (1878 – 1955) Mädchen mit Amaryllis. | Um 1936 Öl auf Pappe | 91 x 71 cm Schätzpreis: € 150.000 Ergebnis: € 204.750 WVZ VAN HAM / Wohlert Nr. 1219 18 | 19 MODERNE KUNST Abbildung links Fritz Klimsch (1870 – 1960) Jugend | 1940/41 | Bronze, braun patiniert | 158 x 61 x 31 cm Schätzpreis: € 35.000 Ergebnis: € 42.000 Abbildungen rechts Pablo Picasso (1881 – 1973) Wood Owl | 1969 | Weißes Steingut, farbig gefasst und partiell glasiert 30,5 x 16 x 25 cm Schätzpreis: € 4.000 Ergebnis: € 55.000 *Int. Auktionsrekord für diese Edition Emil Nolde (1867 – 1956) Violette und rote Blüten | Um 1930 Aquarell auf Japan | 34,5 x 45,5 cm Schätzpreis: € 80.000 Ergebnis: € 102.250 20 | 21 ACHENBACH ART AUCTION IN DÜSSELDORF & KÖLN 7. 20.06.2 1 N 01 IO 5 ACH ART AU B C EN H AC Handelsblatt, 22. Juni 2015 „Der Hammer fiel im Rekordtempo“ Express Düsseldorf, 18. Juni 2015 Es war ein historischer Moment, kurz nachdem der letzte Hammer fiel, und Markus Eisenbeis die weißen Handschuhe überreicht wurden: Wenn alle Lose einer Auktion verkauft wurden, spricht die Auktionswelt von einem White Glove Sale. Die Achenbach Art Auction war eine Versteigerung der Superlative: Mit rund 2.300 Werken war es die größte Auktion Zeitgenössischer Kunst, die je in Deutschland stattgefunden hat. Sie verdeutlicht das Profil VAN HAMs mit Schwerpunkt auf Zeitgenössischer Kunst. Rekordverdächtig waren auch die Ausstellungsfläche von über 1.800 qm und der Auktionssaal mit einer Größe von 800 qm. Streckenweise waren mehr als 300 Bieter persönlich im Saal; insgesamt hatten sich rund 2.500 Bieter angemeldet, von denen rund zwei Drittel Neukunden waren. Fast 6.000 Gebote sind bereits im Vorfeld registriert worden, zahlreiche weitere Gebote kamen im Saal und über das Internet hinzu. Begleitet wurde dieses Spektakel von einem bislang nie dagewesenen Medieninteresse. Nach einem viertägigen Auktionsmarathon verzeichnet VAN HAM einen Gesamtumsatz von rund 9 Millionen Euro und damit die erfolgreichste Auktion in der Geschichte des Hauses. An den Auktionstagen in Düsseldorf waren vor allem die Werkgruppen von Künstlern wie Heinz Mack, Markus Lüpertz und A.R. Penck heiß begehrt. Um die Bronzen von Jörg Immendorff gab es ausgiebige Bietgefechte, so dass VAN HAM für alle Affen neue Auktionsrekorde aufstellen konnte. Allen Unkenrufen zum Trotz wurde der Markt für Immendorffbronzen demnach nicht verunsichert, sondern auf ein neues Niveau gehoben. Die größte Überraschung gab es bei einem Werk von Joyce Pensato: Mit einem Ergebnis von 68.750 Euro wurde es zum teuersten Los in Düsseldorf. Zugleich stellte VAN HAM den neuen internationalen Auktionsrekord NEN TIO UK „Ein historischer Moment“ AM KUN S NH TA VA T für diese Künstlerin auf, wobei der alte Rekord fast verdoppelt wurde. Die Highlights in Köln fanden ebenfalls reißenden Absatz: Mehr als 250 Saalbieter standen vor dem Auktionssaal Schlange, 15 Telefonisten waren durchgehend an den Apparaten in die ganze Welt verbunden. Gerhard Richter führt mit seinen Ergebnissen das Feld an: Alle drei angebotenen Arbeiten erzielten sechsstellige Ergebnisse, seine Arbeit vom 27.04.2008 wurde dabei zum teuersten Los der gesamten Auktion mit einem Ergebnis von 316.250 Euro. Auch das Leitmotiv der Auktion, Jörg Immendorffs „Komm Jörch wir gehen“ fand für 288.750 Euro einen neuen Besitzer. Weitere herausragende Ergebnisse wurden für Imi Knoebels dreiteiliges Werk „Sandelholz“ von 1997 erzielt: Stolze 130.500 Euro kamen hier zusammen, und Frank Stellas Assemblage von 1993 steigerte sich enorm auf ein Ergebnis von 123.750 Euro. ACHENBACH ART AUCTION IN DÜSSELDORF & KÖLN 24 | 25 ACHENBACH ART AUCTION IN DÜSSELDORF & KÖLN 26 | 27 „Rekorderlös für die Affenbande“ „Gerhard Richter an der Spitze – Alles ist verkauft“ Rheinische Post, 18. Juni 2015 Kölnische Rundschau, 22. Juni 2015 Abbildung links Jörg Immendorff (1945 – 2007) Affe mit Blumenstrauß | 2005 | Bronze, grün-schwarz patiniert | 83 x 34 x 80 cm Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 96.250 *Int. Auktionsrekord für diese Größe Abbildung rechts Gerhard Richter (1932) Ohne Titel | 2008 | Öl auf Papier 29,5 x 21 cm Schätzpreis: € 40.000 Ergebnis: € 316.250 ACHENBACH ART AUCTION IN DÜSSELDORF & KÖLN 28 | 29 Abbildung oben Thomas Ruff (1958) „13h 18m/-60°“ | 1992 C-Print auf Diasec | 200 x 134 cm Schätzpreis: € 30.000 Ergebnis: € 127.000 Abbildungen unten Joyce Pensato (1941) Moto Mouth | 2009 Lack auf Leinen 228,6 x 182,9 cm Schätzpreis: € 2.000 Ergebnis: € 68.750 *Int. Auktionsrekord für diesen Künstler Frank Stella (1936) Ohne Titel | 1993 | Assemblage aus verschiedenen Metallen 60 x 65 x 50 cm Schätzpreis: € 15.000 Ergebnis: € 123.750 Imi Knoebel (1940) Sandelholz (3-teilig) | 1997 Acryl, Aluminium, Pappe 197 x 442 x 12,5 cm Schätzpreis: € 40.000 Ergebnis: € 130.500 Walter Leblanc (1932–1986) Torsions 40F 144 1964/1965 | Polyvinyl, schwarz bemalte Hartfaserplatte 83 x 102 x 5 cm Schätzpreis: € 20.000 Ergebnis: € 82.500 ACHENBACH ART AUCTION XXL AM 30. SEPT. 2015 VORBESICHTIGUNG 25. – 29. SEPT. 2015 Abbildung links Douglas Gordon (1966) „Self Portrait of You + Me (four Jackies)“ | 2008 114 x 91,8 x 5 cm Schätzpreis: € 8.000 – 12.000 Abbildungen rechts Hans-Peter Feldmann (1941) „David“ Gips, farbig gefasst 110 x 37 x 30 cm Schätzpreis: € 4.000 – 6.000 „Venus“ Gips, farbig gefasst 110 x 37 x 30 cm Schätzpreis: € 4.000 – 6.000 Nach den überwältigenden Erfolgen der Achenbach Art Auktionen in Düsseldorf und Köln folgt am 30. September 2015 die spektakuläre XXL-Auktion unter dem Motto „groß, größer, am größten“. Manches Format sprengt regelrecht den Rahmen. Ob Gemälde, Skulpturen, Fotografie oder Installationen – die Bandbreite ist groß und originell. Durch Originalität besticht bereits Los 1, Thomas Bayrle, der sich auf animierte Kunst spezialisierte und seine bildnerischen Themen oft der Welt der Konsumgüter entnimmt. Sein „Galaxy Windscreen Wiper“ zeigt eine Sound-Collage zweier Mao Porträts Andy Warhols, die hinter einer Windschutzscheibe mit elektrischen Scheibenwischern montiert sind. Das Werk ist ab 8.000 Euro zu erwerben. Einen eigenen Bereich besetzt die Fotografie. Darunter finden sich zahlreiche Arbeiten Martin Denkers, dessen panoramaartige Fotografien als ein überlagerndes Spannungsfeld zwischen Natur, Virtualität und Technologie verstanden werden können. Die größte angebotene Arbeit „Aetasaurea“ ist dreiteilig und misst insgesamt eine Breite von 6 Metern. Genauso breit, aber mit 2,65 Meter noch höher als das größte Werk Denkers, ist Thomas Struths „Grafenberger Wald, Düsseldorf 2006“. Wie eine Vielzahl der an- gebotenen Werke gehörte auch dieses zum Inventar der Monkey’s Kette. XXL ist auch die Fotoinstallation Hans-Peter Feldmanns. Seine Arbeit „100 Jahre“ umfasst insgesamt 101 Gelatinesilberabzüge. Neben seinen Fotoarbeiten ist Hans-Peter Feldmann auch für seine Skulpturen bekannt. Seine Skulptur „David“, eine Reproduktion von Michelangelos gleichnamigem Werk, aus Metall und Epoxidharz, wurde 2006 auf dem Heinrich-Böll-Platz in Köln gezeigt und wird seit 2010 im Kant-Park in Duisburg ausgestellt. Angeboten wird sowohl das farbig gefasste Modell des „David“ aus Gips als auch das der liebreizenden „Venus“, gefertigt nach dem Vorbild von Bertel Thorvaldsen. Bereits in den Achenbach Auktionen im Juni konnten zahlreiche Immendorff Affen skulpturen meistbietend verkauft werden. In der XXL-Auktion finden sich weitere fünf originelle Exemplare. Zusätzliche deutsche Künstler im Auktionsprogramm sind der Düsseldorfer Stefan Kürten mit zwei großformatigen Gemälden, eine Papierarbeit von Albert Oehlen, die 200 x 304 cm misst, oder ein Zelt Martin Honerts. Besondere Erwähnung verdienen außerdem die Lichtinstallationen des Amerikaners Keith Sonnier, der sich als Wegbereiter einer sogenannten „Neuen Skulptur“ einen Namen gemacht hat. Das Licht ist seit 1968 sein bevorzugtes und charakteristisches künstlerisches Ausdrucksmittel. Die Arbeiten werden zwischen 2.000 und 10.000 Euro angeboten. Keith Sonnier ist nicht der einzige internationale Künstler der Auktion. Ebenfalls aus den USA stammt Sol LeWitt, der dem Minimalismus angehörte. Er war maßgeblich an der Entwicklung des Begriffs „Konzeptkunst“ (Conceptual Art) involviert und wurde u.a. durch seine Liebe für geometrische Formen bekannt. Einige seiner großformatigen Papierarbeiten kommen ab 1.500 Euro im September bei VAN HAM unter den Hammer. Schottische Wurzeln hat Gordon Douglas, der sich vor allem durch Videoinstallationen einen Namen gemacht hat. Mit dem „Self Portait of You + Me (four Jackies)“ ist er mit einer vierteiligen Arbeit vertreten, die je 114 x 91,8 cm misst. Die vielteiligste Papierarbeit der Auktion stammt von dem Moskauer Pavel Pepperstein. Sein „Landscapes of the future“ umfasst 49 Arbeiten, die 2009 im russischen Pavillon der 53. Biennale in Venedig ausgestellt wurde. Der Katalog ist bereits als Druckexemplar erhältlich oder kann unter www.van-ham.com online eingesehen werden. ACHENBACH ART AUCTION XXL AUKTION AM 30. SEPT. 2015 Thomas Struth (1954) „Grafenberger Wald, Düsseldorf 2006“ 2006 | C-Print | 265,7 x 600 cm (Rahmen: 273,7 x 608 cm) Schätzpreis: € 40.000 – 60.000 32 | 33 VAN HAM BAUT HAMBURGER REPRÄSENTANZ AUS Art Publications Karl Hofer – Werkverzeichnis der Skizzenbücher Bernhard Wohlert Prof. Dr. Dr. Gerd Presler Hrsg. Markus Eisenbeis 240 Seiten, 8 Farbtafeln, ca. 650 Abbildungen Preis: € 49 (zzgl. Versand) PW4 1934, um 1935, Juli 1935, august 1936 16 skizzen 15 blätter 16 benutzte seiten, davon 1 verso (PW 4-14v) 14 leere seiten 0 ausrisse technik: bleistift Papier: 340 x 480 mm umschlag fehlt bemerkungen: PW 4-01v-15v mit nachlaßstempel PW 4-01, 03, 04, 05, 09, 15 [ohne abbildung] PW 4-01, 02, 03, 06, 07, 08, 12, 13, 15 titel von hofer PW 4-04, 05, 09, 10, 11, 14, 14v. von Wohlert PW 4-01 PW 4-02 PW 4-03 PW 4-04 PW 4-05 PW 4-06 sankt gottardo, august 1934 ausstellung: karl hofer, baukunst, köln 1975, nr. 222 Zwischen ghirla und luino, 1934, u. r. betitelt, datiert Varese (oberitalien), tessiner Dorfszene mit brückengeländer, u. r. betitelt, datiert. ausstellung: universität konstanz 1979, n-Z 5; karl hofer, oldenburgische landesbank, 2005, Preisliste 4. og, nr. 27 tessiner berghof ausstellung: universität konstanz 1979, n-Z 10; karl hofer, oldenburgische landesbank, 2005, Preisliste 4. og, nr. 28 innenhof eines tessiner gehöfts ausstellung: karl hofer, altstadt galerie, Wiesbaden 1987, s. 26, nr. 27; karl hofer, oldenburgische landesbank, 2005, Preisliste 4. og, nr. 24 Caslano, u. l. vom künstler betitelt »caslano« ausstellung: karl hofer, baukunst, köln 1975, nr. 220 PW 4-07 Magliaso (tessin), u. r vom künstler betitelt. auktion: Dorotheum, Wien, 2073/2004, s. 52, nr. 62 mit abbildung; Van haM, köln, 248/2006, s. 114, nr. 272 mit abbildung; spik, berlin, 622/ 2007, s.11, nr. 79, mit abbildung tafel 37 tessiner landschaft, betitelt und datiert. ausstellung: kunst kabinett klihm, München 1961, nr. 42 mit abbildung. karl hofer, städtische galerie schloss oberhausen 1962, nr. 34 PW 4-09 tessiner Dorf PW 4-10 tessiner landschaft (Caslano), mehrere farbangaben in der Darstellung. ausstellung: karl hofer, baukunst, köln 1975, nr. 217; ausstellung: karl hofer, schloss Cappenberg, selm 1991, s. 94 mit abbildung 188; ausstellung: karl hofer, oldenburgische landesbank, 2005, Preisliste 4. og, nr. 25 PW 4-11 tessiner landschaft. ausstellung: karl hofer, baukunst, köln 1975, nr. 221 PW 4-12 Zwischen Varese und lavena. betitelt und datiert vom künstler: »zwischen Varese und laveno, Juli 35«. ausstellung: karl hofer, baukunst, köln 1975, nr. 219. auktion: schloss ahlden, 91/1994, s. 354, nr. 1752 mit abbildung; Dorotheum, Wien, 2073/2004, s.52, nr. 61 mit abbildung; Van haM, köln, 252/2006, s.97, nr. 235 mit abbildung PW 4-13 tessiner landschaft mit see, u. r. vom künstler betitelt »Calde«. ausstellung: karl hofer, baukunst, köln 1975, nr. 219. PW 4-14 tessiner landschaft ausstellung: karl hofer, baukunst, köln 1975, nr. 213. auktion: sotheby’s london, 24.10.2001, p. 32, no. 646. PW 4-14v frau mit hut. ausstellung: karl hofer, baukunst, köln 1975, nr. 213; karl hofer, altstadt galerie, Wiesbaden 1987, s. 26, nr. 25. auktion: Meerbuscher kunstauktionshaus Rosthal, 55/1990, nr. 2507, tafel 60 mit abbildung; sotheby’s, london, 24.10.2001, p. 32, no. 646 (ill.) PW 4-15 Muzzano (tessin) ausstellung: karl hofer, baukunst, köln 1975, nr. 222. PW 4-08 standort: PW 4-01,15 nachlass hofer, baukunst, köln Verbleib unbekannt PW 4-02 Privatbesitz PW 4-03, 04, 05 Witwe liesbeth hofer erben PW 4-06, 11 Privatbesitz, torrazza die Caslano (Provenienz: baukunst, köln) PW 4-07 Privatbesitz, eichenbühl (Provenienz Privatbesitz, berlin) PW 4-12, 13 Privatbesitz Westdeutschland (Provenienz nachlass hofer, baukunst, köln, kunsthandel g. köhrmann, köln) Parallelen: PW 4-01 karl hofer, Werkverzeichnis der gemälde 1169 karl hofer. Werkverzeichnis der gemälde 1086 karl hofer. Werkverzeichnis der gemälde 1161,1163,1170 karl hofer. Werkverzeichnis der gemälde 1164 PW 4-13 karl hofer. Werkverzeichnis der gemälde 1172 PW 4-14v karl hofer. Werkverzeichnis der gemälde 1066, 1934 PW 4-15 Rathenau 65, karl hofer. Werkverzeichnis der gemälde 1345 PW 4-03 PW 4-06 PW 4-07 literatur: PW 4-14v kunstpreis Jahrbuch 45, 1990, tafel 1, s. 223 PW 4-02 Zwischen ghirla und luino PW 4-06 Caslano, u. l. vom künstler betitelt »caslano«. 66 PW 13-31 sitzendes Mädchen 124 Kunst findet rasant neue Märkte und Interessenten – der Kunstmarkt boomt. VAN HAM ist vorn mit dabei und baut seine Repräsentanz in Hamburg aus. Künftig freut sich Frau Dr. Katrin Stangenberg im Norden der Republik auf Ihre Einlieferungen. Als promovierte Juristin war sie elf Jahre als selbständige Beraterin, Dozentin und Autorin tätig. Sie ist seit 2004 Mitglied des Vorstands der Freunde der Hamburger Kunsthalle; mit 18.000 Mitgliedern der größte Förderkreis eines deutschen Museums. 2011 gründete sie die Paliang GmbH & CO. KG., mit der sie selbst entworfenes Porzellan in der ältesten Porzellanstadt der Welt, Jingdezhen, fertigen lässt. Ihre Leidenschaft für zeitgenössische Kunst vertiefte sie in einem Weiterbildungsstudium an der Universität Hamburg, ist Mitbegründerin der Bundesinitiative „Junge Freunde Kunstmuseen“ und initiierte 2012 die „Collecting Friends“. Frau Dr. Stangenberg wird Ihnen in Zukunft bei allen Fragen rund um den Kunstmarkt zur Verfügung stehen und kümmert sich um Ihre Einlieferungen aus allen Bereichen der Kunst. Selbstverständlich wird auch die nächste Auktionssaison mit Expertentagen und Vorbesichtigungen vor Ort begleitet, bei denen Sie Frau Dr. Stangenberg persönlich willkommen heißt. Repräsentanz Hamburg Dr. Katrin Stangenberg Tel. +49 (172) 14 81 800 [email protected] 67 PW 13-33 Mädchenprofil nach rechts PW 13-32 stehender Mann frontal PW 13-34 Mutter mit tochter PW 13-35 Drei Männer frontal PW 13-37 sitzendes Mädchen mit handarbeit ii PW 13-36 sitzendes Mädchen mit handarbeit i PW 13-38 kopf eines Jungen, frontal 125 VAN HAM hat sich – neben der Vermarktung der Kunst – auch der Kunstforschung verschrieben und ist damit das einzige deutsche Auktionshaus, das maßgebliche Werkverzeichnisse zu international bekannten Künstlern herausgebracht hat. Im Verlag VAN HAM Art Publications wurden bereits das Werkverzeichnis der Gemälde Karl Hofers von Karl Bernhard Wohlert und das Werkverzeichnis zu Franz Roubaud von Olga Sugrobova-Roth und Eckart Lingenauber veröffentlicht. Auch die Dokumentation zum Künstler Fritz Klimsch von Hermann Braun wurde mit Erfolg publiziert. Im Sommer 2015 ist nun das „Karl Hofer – Werkverzeichnis der Skizzenbücher“ erschie- nen. Karl Hofer hinterließ siebzehn Skizzenbücher. Sechs weitere verbrannten, als Bomben am 1. März 1943 sein Atelier trafen. Von ihnen blieben lediglich Einzelblätter erhalten. Nach augenblicklichem Stand repräsentieren somit 641 Skizzenbuchskizzen diesen Teil seines Schaffens. Bisher nicht publiziert, eröffnen die Skizzenbücher einen ganz und gar neuen Blick auf das Werk des bedeutenden deutschen Künstlers. Entstanden zwischen 1910 und den 50er Jahren, begegnet Hofer hier – nur hier – gleichsam privat, herausgelöst aus allen Verpflichtungen, allein sich selbst und seinem Tun zugewandt. Im Skizzenbuch kann er seine tiefsten Empfindungen, Gefühle, Kämpfe und Einsprüche, seine Antriebe und Entscheidungen niederlegen – ohne auf irgendetwas und irgendjemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Durch die Neuordnung von Herrn Prof. Dr. Dr. Presler, Mitglied des von VAM HAM gegründeten Karl Hofer Komitees, entspricht das Werkverzeichnis den international geltenden wissenschaftlichen Standards für Werkverzeichnisse von Skizzenbüchern. Seine Arbeit basiert auf den Vorarbeiten Karl Bernhard Wohlerts, die das Ergebnis 35-jähriger Hofer-Forschung sind. Passend zum 60. Todestag Karl Hofers präsentiert VAN HAM Art Publications nun mit den Skizzenbüchern einen intimen Einblick in das „Eigenste des Künstlers“. ALTE KUNST NÄCHSTE AUKTION: 13. NOVEMBER 2015 EINLIEFERUNGEN: BIS MITTE SEPTEMBER 36 | 37 „Im Reich der Träume“ Kölner Stadt-Anzeiger, 6. Juni 2015 Unsere Experten für Gemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts Reinhard Singer [email protected] Tel. +49 (221) 925862-20 Stefan Hörter [email protected] Tel. +49 (221) 925862-24 Im neuen, deutlich großzügigeren Layout zeigte sich der Katalog unserer Frühjahrsauktion Alte Kunst. Durchweg positiv war dementsprechend die Resonanz vieler Kunden auf Gestaltung und Präsentation der unterschiedlichen Werke. Die aufwändig produzierten und hochwertigen Farbabbildungen lassen nun die Gemälde und Skulpturen auf den großen Seiten in all ihrer Qualität wirken. Einzelne Werkgruppen, wie z.B. die Arbeiten des deutschen Impressionisten Robert Sterl aus einer rheinischen Privatsammlung, wurden eingehend besprochen und hervorgehoben. Nicht zuletzt dadurch konnten wir hier ein Ergebnis von rund 84.000 Euro für seine Arbeiten erzielen, darunter auch wieder einen Rekordzuschlag für eines seiner Hauptwerke. Die Ergebnisse unserer vergangenen Frühjahrsauktion zeigen die deutliche Tendenz des Sammlerinteresses im Bereich der Alten Kunst. Mehr und mehr rücken die von Licht und Weite durchzogenen Landschaftsgemälde aus dem Umfeld der französischen Malerschulen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Fokus. Für die damaligen Gepflogenheiten revolutionär, wurde die spontane Pinselführung des Künstlers, die Stimmung und Leben einfängt, zum he- rausragenden Stilmittel, das auch heute den Betrachter in den Bann zieht. Neben den bekannten Barbizon-Vertretern sind hier aus den letzten Zuschlägen besonders zwei Maler hervorzuheben: Charles Hoguet, dessen weiter Blick in das Tal der Rhône mit 35.750 Euro die neue Bestmarke markiert, und vor allen anderen die flirrende Uferlandschaft an der Eure, östlich von Paris, des Gustave Loiseau, von dem VAN HAM im vergangenen Herbst schon sehr erfolgreich Gemälde aus einer großen Privatsammlung verkaufen konnte. Sein lebhafter und dynamischer Farbauftrag allein macht diesen Impressionisten unverwechselbar; Didier Imbert, der Experte für das Oeuvre Loiseaus, bestätigte uns anstandslos die Authentizität. Das spannende Bietgefecht, das erst bei dem Ergebnis von 179.000 Euro endete, bekräftigt die Besonderheit dieses wiederentdeckten Gemäldes. Eine ganz andere Wiederentdeckung der Frühjahrsauktion zeigt die inzwischen schon lange Tradition VAN HAMs: Aus der ersten Auktion im Oktober 1959, damals noch in der Innenstadt Kölns, hat eine Ansicht des Städtchens Wimpfen von Michael Neher den Weg zurück in unsere jüngste Versteigerung im neuen Firmensitz gefunden. Zahlreiche Interessenten haben dafür gesorgt, dass sich die Einlieferer, die das Werk einst für 950 Deutsche Mark erworben hatten, mit einem stolzen Ergebnis von 87.000 Euro über einen vervielfachten Wert freuen konnten. Reinhard Singer Gustave Loiseau (1865 – 1935) Au bord d‘Eure en printemps Öl auf Leinwand | 64,5 x 80 cm Schätzpreis: € 70.000 Ergebnis: € 179.000 ALTE KUNST 38 | 39 Robert Hermann Sterl (1867 – 1932) „Karrenschieber“ | 1906 Öl auf Leinwand | 73 x 83 cm Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 33.250 * Int. Auktionsrekord für diesen Künstler Zum dritten Mal in Folge konnten wir ein größeres Angebot dieses bemerkenswerten Dresdner Impressionisten aus einer rheinischen Privatsammlung offerieren und wieder einen neuen Auktionsrekord aufstellen. Bereits im Frühjahr 2013 bot VAN HAM eine große Privatsammlung Robert Sterls an, die in einem aufwändigen Sonderkatalog präsentiert wurde. Diese Sammlung erfuhr schon im Vorfeld eine ausführliche Besprechung in den Medien. Das beispielhafte Engagement im Vorfeld, mit weitreichenden Marketing- maßnahmen und einem informativen Abend mit der Autorin des Werkverzeichnisses, wurde mit dem erfolgreichen Verkauf der kompletten Sammlung sowie einem internationalen Auktionsrekord, der die damalige Höchstmarke um fast 50 Prozent überstieg, belohnt. W. Savage Cooper (erwähnt 1880 – 1926) Der rote Sonnenschirm Öl auf Leinwand | 76 x 127 cm Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 21.750 ALTE KUNST 40 | 41 Kölnisch (um 1470 – 1490) Triptychon Kreuzigung Christi Öl/Tempera auf Weichholz Geöffnet 60,5 x 100 cm Schätzpreis: € 13.000 Ergebnis: € 21.750 Michael Neher (1798 – 1876) Wimpfen im Thal Öl auf Holz | 35,5 x 46 cm Schätzpreis: € 6.000 Ergebnis: € 87.000 Károly Markó (‚der Ältere‘) (1791 – 1860) Abraham bewirtet die Engel Öl auf Holz | 28,5 x 41 cm Schätzpreis: € 18.000 Ergebnis: € 38.250 VAN HAM ART ESTATE KÜNSTLERISCHER NACHLASS CARL VON MARR (1858 – 1936) AUKTION AM 13. NOVEMBER 2015 VAN HAM hat sich in den letzten Jahren mit dem professionellen Marketing von Künstlernachlässen einen Namen gemacht und bietet mit der Gründung von VAN HAM Art Estate eine umfassende Betreuung, die auf der langjährigen Erfahrung im Kunsthandel und dem traditionell großen, wissenschaftlichen Engagement beruht. Deshalb freuen wir uns ganz besonders, Ihnen im Rahmen des Art Estate-Programms im Herbst einen hochwertigen Nachlass anbieten zu können, der in einem ausführlichen Sonderkatalog präsentiert wird. Die Sammlung des deutsch-amerikanischen Künstlers Carl von Marr (1858 – 1936) Abbildungen rechts Carl von Marr (1858 – 1936) Selbst vor dem Gemälde „Der sinkende Tag“ Öl auf Leinwand | 152 x 175 cm Schätzpreis: € 20.000 – 30.000 Carl von Marr (1858 – 1936) „Der Schritt der Zeit“ Öl auf Leinwand | 160 x 184 cm Schätzpreis: € 20.000 – 30.000 Abbildung links Ehrenpräsent der Münchner Künstlergenossenschaft zum sechzigsten Geburtstag Carl von Marrs München | Datiert 14. November 1918 Prof. Fritz Schmidt (1876 –1935). Bronze vergoldet, blaues Email Pergament | 28 x 23 cm Schätzpreis: € 2.500 – 3.000 ist nicht nur eine Neuentdeckung und der Öffentlichkeit bislang unbekannt, sondern nahezu einzigartig in ihrem geschlossenen und originalen Erhaltungszustand. Sie stammt aus dem Wohnhaus Carl von Marrs, der „Villa Messerschmitt“ in München-Solln, das die Familie Marr von 1916 bis zu seinem Tode bewohnte und im Anschluss von den nachfolgenden Generationen bewirtschaftet wurde. Es ist bis heute fast unverändert an Mobiliar und Einrichtung – insbesondere Gemälde, Zeichnungen und Ölstudien sind erhalten geblieben. Erstaunlicherweise sind all diese Werke (bis auf sechs Familienporträts, die Bruno Storp, der Enkel Carl von Marrs, in einer „Hommage“ an seinen Großvater 1976 publiziert hat) der Öffentlichkeit nicht bekannt. 1875 reist Marr, geboren in Milwaukee, gerade siebzehnjährig, nach Deutschland, ins Land seiner Väter. Er beginnt ein Kunststudium in Weimar, setzt es fort an der Akademie der Künste in Berlin und 1877 an der Königlich Bayrischen Akademie der Künste in München. Er hat frühzeitig Erfolg, erhält zahlreiche Preise, hadert aber mit sich und seiner Malerei, und vor allem hat er Heimweh. Das belegen sehr eindrucksvoll die frühen Briefe an seine Eltern. 1880 kehrt er nach Milwaukee zurück, der erhoffte Erfolg 42 | 43 bleibt allerdings aus, so dass er 1882 nach München zurückkommt. München bleibt bis zu seinem Tode 1936 sein Lebensmittelpunkt. Hier beginnt er 1885 mit seinem wohl berühmtesten Bild, dem Monumentalwerk „Die Flagellanten“, heute im Museum of Wisconsin Art. 1893 erhält er den Ruf zum Professor aus Berlin, Wien und München. Er entscheidet sich für München. Carl von Marrs Bedeutung und die Wertschätzung seiner Kunst wachsen stetig, so dass er zahlreiche Ehrungen und Titel erhält und entsprechend hohe Posten bekleidet. Seine gesellschaftliche Stellung ist bedeutend. König Wilhelm von Preussen adelt Carl Marr 1909, König Vittorio Emmanuele III. von Italien schlägt ihn 1912 zum Ritter. Fortan lautet sein offizieller Name: Carl Ritter von Marr. Von 1919 – 1924 ist er Direktor der Akademie der Bildenden Künste in München. Seine Tätigkeiten, neben seiner künstlerischen Arbeit als Hochschullehrer, Ausstellungskurator und Vorsitzender in diversen Kunstgremien, zeigen ihn als eine derjenigen Persönlichkeiten, denen das München der Jahrhundertwende seinen Ruf als große Künstlerstadt verdankt. Auch die Liste seiner Kunstpreise und Ehrungen, beginnend in den Jahren 1879/80, in denen er Gold- und Silbermedaillen für seine Werke auf internationalen, insbesondere auch amerikanischen, Ausstellungen erhielt, ist lang. Motivik und Malstil entwickelten sich vor allem von der Historienmalerei eines Karl Piloty, dem sogenannten akademischen Realismus, mit symbolistisch-religiösen Tendenzen, Einflüssen des Dekorativen der Jugendstilbewegung bis hin zu einem impressionistischen Spätstil. Hervorragendes hat Carl von Marr in seiner Porträtmalerei geleistet, die sich aber weitgehend auf den engen Kreis seiner Familie beschränkte. Die größte Sammlung von Werken Carl von Marrs besitzt das Museum of Wisconsin Art (ehemals Museum of West Bend Art), die dem Sohn der Stadt Milwaukee einen eigenen Ausstellungssaal gewidmet hat, zahlreiche Sonderausstellungen sowie Publikationen zu seinem Leben und Werk. Sein Werk wurde in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, zuletzt 2008 in der Villa Stuck und im Haus der Kunst. Bei der Auktion am 15. November werden drei großformatige Werke, 20 Porträts, 25 Studien, Entwürfe und Ölskizzen und ca. 40 Zeichnungen, Gouachen und Aquarelle versteigert. Dieses ausgezeichnete Angebot wird ergänzt durch ausgewählte Objekte des historischen Mobiliars und Hausinventares. Im Sonderkatalog freuen wir uns besonders auf einen Essay-Beitrag des „Museum of Wisconsin Art“, den wohl besten Kennern des Marr‘schen Œuvres. EUROPÄISCHES KUNSTGEWERBE NÄCHSTE AUKTION: 14. NOVEMBER 2015 EINLIEFERUNGEN: BIS MITTE SEPTEMBER 44 | 45 Unsere Experten für Europäisches Kunstgewerbe Christoph Bouillon [email protected] Tel. +49 (221) 925862-32 Susanne Mehrgardt [email protected] Tel. +49 (221) 925862-56 Barbara Janßen [email protected] Tel. +49 (221) 925862-14 Der Erfolg der Abteilung Europäisches Kunstgewerbe setzt sich kontinuierlich fort. Mit einem Gesamtergebnis von über 1,4 Mio. Euro bestätigt VAN HAM erneut eine Spitzenstellung in Deutschland. In allen Bereichen konnte Dank der internationalen Bieterklientel im Saal und an den Telefonen eine hohe Zuschlagsquote erzielt werden. Im Frühjahr fanden vor allem die prunkvollen Objekte besonderen Anklang, darunter ein fein geschnitzter jagdlicher Becher aus Steinbockhorn mit Vermeilmontierung. Diese seltene Salzburger Arbeit aus dem 18. Jahrhundert weckte die Begehrlichkeiten eines europäischen Museums sowie des internationalen Handels. Im Bereich der klassischen Antiquitäten überzeugte ein sel- tenes Queen Anne Spiegelkabinett mit seiner hohen Qualität und seinem außergewöhnlich guten Erhaltungszustand. Es konnte mit einem Ergebnis von 40.750 Euro seine Taxe fast verdreifachen. Erfreulich waren auch zwei außergewöhnliche Zuschläge im Bereich des Jugendstils: eine zweiteilige Schreibgarnitur der Wiener Werkstätten nach einem Entwurf von Josef Hoffmann sowie eine kleine Tapisserie mit der Darstellung der Flora von Merton Abbey, gearbeitet nach einem Entwurf von Edward Burne Jones. Beide Stücke konnten im Ergebnis ihre Taxen vervielfachen. Besonders gefragt waren ferner prunkvolle figürliche Arbeiten der Manufaktur Meissen aus der Zeit des Historismus, ebenso wie eine Sammlung prächtiger Goldschmiedearbeiten aus derselben Epoche. Auch diese Saison hat sich erneut bestätigt, dass es die ausgefallenen und musealen Stücke mit besonderen Provenienzen sind, die das Begehren der Käufer wecken und weiterhin Spitzenpreise erzielen. Christoph Bouillon Prunkvoller Sturzbecher mit Neptunfigur St. Petersburg | 1885 | Firma Pavel Fjodorovitsh Sazikov | Höhe 24 cm Schätzpreis: € 3.000 Ergebnis: € 30.500 „Das Kunstgewerbe erfreut sich stabilen Zuspruchs“ Handelsblatt, 22. Mai 2015 EUROPÄISCHES KUNSTGEWERBE 46 | 47 Jagdlicher Becher mit Vermeilmontierung Salzburg | 1. Hälfte 18. Jh. 1736-1737 | Franz Ignaz Berdolt Höhe 14 cm Schätzpreis: € 8.000 Ergebnis: € 21.750 Großes Mikromosaik mit Ansicht des Petersplatzes Mosaik in schwarzem Marmor Rom | 2. Hälfte 19. Jh. Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 15.250 Queen Anne Spiegelkabinett England | 1. Hälfte 18. Jh. 262 x 103 x 62 cm Schätzpreis: € 14.000 Ergebnis: € 40.750 EUROPÄISCHES KUNSTGEWERBE 48 | 49 Abbildung links Schreibgarnitur Wiener Werkstätte | 1903-1905 Entwurf Josef Hoffmann | Um 1903 Schätzpreis: € 3.000 Ergebnis: € 28.000 Abbildung rechts Tapisserie Flora Merton Abbey | Nach einem Entwurf von Edward Burne Jones Wolle und Seide | 157 x 82 cm Schätzpreis: € 1.000 Ergebnis: € 23.000 SAMMLUNG BORETIUS EUROPÄISCHES KUNSTGEWERBE AUKTION 14. NOVEMBER 2015 Es ist VAN HAM ein großes Vergnügen, Ihnen bereits an dieser Stelle die Sammlung Boretius vorzustellen, deren erster Teil im Rahmen unserer Auktion für Europäisches Kunstgewerbe im November angeboten wird. Diese außergewöhnliche Sammlung aus norddeutschem Privatbesitz ist eine der wenigen bekannten Sammlungen, die sich dem Thema Fayencen aus Nord- und Ostdeutsch- land gewidmet hatte. Sie wird in unserem Katalog erstmals in Gänze der Öffentlichkeit präsentiert. Die über viele Jahre mit großer Kennerschaft aufgebaute Sammlung umfasst unter anderem seltene figürliche Scherzgefäße, Kleinplastiken und Formstücke aus dem Ostseeraum wie Reval, Kellinghusen, Rendsburg, Criseby/Eckernförde, Herrebøe, Marieberg, Kiel, Stockelsdorf und Schleswig sowie der niedersächsischen Manufakturen Braunschweig und Hannoversch Münden, aber auch Lesumer und Proskauer Objekte. Selten wird eine solche Fülle an hochwertigen und herausragenden Stücken dieser raren Manufakturen auf dem Markt angeboten. Der erscheinende Katalog wird eine Freude für Sammler und Liebhaber edler Fayencen sein. 50 | 51 Abbildung links Deckelaufsatz eines Bowlengefäßes in Bischofsform Kellinghusen | Um 1770er Jahre Schätzpreis: € 6.000 – 8.000 Abbildungen rechts Figur eines sitzenden Bauern Reval | 1772 –1782 Schätzpreis: € 2.500 – 3.500 Paar Pantoffeln mit Streifendekor Kellinghusen. Ende 18. Jh. Schätzpreis: € 2.500 – 3.500 Detail der Marke SCHMUCK & UHREN NÄCHSTE AUKTION: 12. NOVEMBER 2015 EINLIEFERUNGEN: BIS MITTE SEPTEMBER Unsere Experten für Schmuck und Uhren Dr. Nina Lindau-Thöne [email protected] Tel. +49 (221) 925862-83 Julia Bartlewski [email protected] Tel. +49 (221) 925862-60 Das Angebot der Mai-Versteigerung im Schmuckbereich knüpfte nahtlos an die Erfolge der vergangenen Auktionen an, in denen VAN HAM die deutsche Spitzenstellung seit acht Jahren erfolgreich hält. Nach wie vor sind Naturperlen und hochkarätige Diamanten in feinster Farbund Reinheitsqualität stark nachgefragt. In einem internationalen Bietergefecht ging ein Diamantcollier, besetzt mit einem feinen Naturperl-Tropfen, für 83.000 Euro an eine neue Besitzerin. Ebenso regen Zuspruch in der Auktion fanden unbehandelte Farb- 52 | 53 steine, insbesondere im Bereich der blauen Saphire. Hier wechselte ein Saphir-Ring aus Burma von ca. 7,7 Karat für 19.000 Euro den Finger. Ein weiteres Stück, diesmal ein Saphir-Diamant-Anhänger mit einem unbehandelten Saphir aus Sri Lanka, erzielte ein Ergebnis von 11.500 Euro. Unbehandelte Farbsteine werden bei VAN HAM mit Befundberichten von international anerkannten gemmologischen Instituten versehen. Im historischen Bereich werden Objekte aus der Zeit des Historismus sowie des Art Déco hervorragend verkauft. Eine Brosche aus dem 19. Jahrhundert mit einer Darstellung des letzten Abendmahls mit feinster Emailarbeit wechselte für 10.250 Euro den Besitzer. Im Fokus auch signierte Stücke: Ein Collier von Cartier, mit exzellenten BurmaRubinen gearbeitet, wurde für 21.750 Euro veräußert. Im Uhrenbereich setzte VAN HAM die Verkaufstradition namhafter Manufakturen fort. Im Frühjahr erzielte erneut eine Jaeger LeCoultre Sammlung mit acht limitierten Modellen aus den Jahren 1994 bis 2001 ein Ergebnis von 93.000 Euro. Eine Taschenuhr von Patek Philippe wurde für 20.250 Euro verkauft, eine seltene Glashütte Armbanduhr, verziert mit einem Meissener Porzellan Zifferblatt mit einem Motiv nach Johann Gregorius Höroldt, verzauberte einen Sammler für 14.000 Euro. Dr. Nina Lindau-Thöne Naturperl-Diamant-Collier Deutschland | Um 1970 Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 83.000 SCHMUCK & UHREN Jaeger LeCoultre Sammlung in Auswahl Herrenarmbanduhren Schweiz | Um 1994-2001 Schätzpreis: € 72.750 Ergebnis: € 93.000 54 | 55 Cartier Rubin-Collier Wohl England | Um 1930 Schätzpreis: € 20.000 Ergebnis: € 21.750 Saphir-Diamant-Ring 1 oval facettierter Burma-Saphir, ca. 7,7 Karat Deutschland | Um 1970 Schätzpreis: € 12.000 Ergebnis: € 19.000 Diamant-Armband Ca. 252 Diamanten, zus. ca. 21 Karat Frankreich | Um 1930 Schätzpreis: € 5.000 Ergebnis: € 14.000 ASIATISCHE KUNST MIT KUNSTHANDEL KLEFISCH NÄCHSTE AUKTION: 3. DEZEMBER 2015 EINLIEFERUNGEN: BIS ANFANG OKTOBER 56 | 57 Unsere Experten für Asiatische Kunst Trudel Klefisch [email protected] Tel. +49 (221) 925862-88 Christoph Bouillon [email protected] Tel. +49 (221) 925862-32 Walter Bruno Brix [email protected] Tel. +49 (221) 925862-28 Hua Yan [email protected] Tel. +49 (221) 925862-80 Nach dem fulminanten Auftakt der ersten Auktion für Asiatische Kunst von VAN HAM Kunstauktionen in Kooperation mit dem Kunsthandel Trudel Klefisch im Dezember des letzten Jahres war auch die Frühjahrs auktion ein großer Erfolg. Bereits die extrem gut besuchte Vorbesichtigung lockte zahlreiche interessierte Kunden aus Asien nach Köln. Insbesondere das chinesische Kunsthandwerk stand hier im Mittelpunkt und war äußerst begehrt. So spielte ein Amitabha Buddha aus vergoldeter Bronze 33.250 Euro ein. Ein kleiner Rhinozeros-Weinbecher aus der frühen Qing-Zeit konnte seine Taxe verneunfachen. Der Becher stammte aus der Sammlung von Dr. Otto Schwend. Schwend lebte von 1923 bis 1938 in China und Bangkok, wo er u.a. als Konsiliarius am siamesischen Königshaus tätig war. Ein Großteil der Sammlung konnte im vergangen Jahr mit großem Erfolg bei VAN HAM versteigert werden. Neben dem kleinen Weinbecher wurden in dieser Auktion auch einige exquisite Textilien aus dieser Sammlung versteigert. Aber auch bei Malereien aus China und Tibet war die Nachfrage extrem hoch. Allen voran ein Thangka mit der Darstellung des Buddha Shakyamuni. Die feine Malerei aus dem 17. Jahrhundert erzielte ein Spitzenergebnis von 61.250 Euro. Für zwei Gemälde von Junbi Fang aus dem Jahre 1955 zahlte ein chinesischer Sammler insgesamt über 33.000 Euro und vervierfachte somit die Gesamttaxe. Dass das Gebiet der Netsuke, der japanischen Gürtelknebel, die große Leidenschaft von Trudel Klefisch und sie international auf diesem Gebiet als Expertin anerkannt ist, ist sicherlich weithin bekannt. Entsprechend hochwertig war auch das Angebot und stieß insbesondere bei europäischen Sammlern auf großes Interesse. Manches der liebevoll gearbeiteten Stücke sorgte für eifrige Bietgefechte. Für das beliebte Fabeltier Kirin etwa zahlte ein deutscher Sammler 9.500 Euro. Christoph Bouillon Amitabha Buddha auf hohem Lotossockel Bronze | China Ming-Zeit (1368-1644) | Höhe 46 cm Schätzpreis: € 25.000 Ergebnis: € 33.250 ASIATISCHE KUNST 58 | 59 Abbildung rechts Thangka Buddha Shakyamuni | Tibet Ca. 17. Jh. | Farben und Blattgold auf grundierter Leinwand, Seidengewebe als Montierung | 104 x 74,5 cm Schätzpreis: € 5.500 Ergebnis: € 61.250 Abbildungen links Netsuke Kirin | Elfenbein | 1. Hälfte 19. Jh. Höhe 5,9 cm Schätzpreis: € 6.500 Ergebnis: € 9.500 Kleiner Weinbecher in Form eines Lotusblatts auf Sockel Rhinozeroshorn | China | Qing-Zeit 17./18. Jh. | Höhe 3,8 cm (mit Sockel 7,5 cm) | 10,2 x 6,5 cm 42 g (ohne Sockel) Schätzpreis: € 2.000 Ergebnis: € 17.750 TEPPICHE NÄCHSTE AUKTION: 4. DEZEMBER 2015 EINLIEFERUNGEN: BIS ANFANG NOV. 60 | 61 Unser Experte für Teppiche Rolf Hirschberg [email protected] Tel. +49 (221) 925862-17 Der seidene Kang-Lilienteppich Xinjiang, frühes 18. Jh. Seide auf Seide | 144 x 96 cm Schätzpreis: € 50.000 Ergebnis: € 141.000 Der wunderbare Kang-Teppich mit gelben Lilien auf pinkfarbenem Fond war nicht nur der schönste, sondern auch der erfolgreichste Teppich der letzten Herbstauktion. Geknüpft in Xinjiang Anfang des 18. Jahrhunderts, entstand der kleine, sehr kostbare Seiden-Teppich vermutlich als Auflage für den Kang einer vornehmen Dame am kaiserlichen Hofe. Als einer von vier Lilienteppichen mit der Swastika/Fledermausbordüre ist vor allem die Provenienz dieses seltenen Teppichs hoch interessant: Im Besitz des Berliner Sammlers F. Brandt wurde er 1929 in der berühmten Ausstellung „Chinesische Kunst“ in Berlin gezeigt und nach dem Krieg (angeblich wegen der Heizungsreparatur in der Wannsee-Villa) an den Asienhändler Fenske Berlin verkauft. Später gelangte er in die Hände des bekannten Münchner Teppichhändlers Eberhart Herrmann und wurde anschließend Teil einer größeren Privatsammlung aus NRW. Aus dem Nachlass dieses Sammlers wurde er von uns akquiriert und für 141.000 Euro in den italienischen Handel verkauft. Siebenbürger Westanatolien | 17./18. Jh. 161 x 114 cm Schätzpreis: € 12.000 Ergebnis: € 33.250 Baghscheich 19.Jh. | 300 x 262 cm Schätzpreis: € 6.000 Ergebnis: € 19.200 Dass museale Stücke besonderer Provenienzen Spitzenpreise erzielen, ist sicher nicht überraschend, allerdings gibt es auch eine Art Revival alter und antiker Orientteppiche. Hierzu zählten in der vergangenen Herbstauktion ein früher Siebenbürger in gefragtem Design, der von 12.000 auf 33.250 Euro stieg. Auch ein großer Kasak Karatchop (165 x 234 cm), der aufgrund seines Zustandes auf 800 Euro geschätzt war, stieg auf 14.000 Euro. Sehr gut verkauften sich alle alten und antiken Seidenteppiche, so z.B. ein Kumkapi Toussounian aus Istanbul für 25.000 Euro. Auch die XXL-Teppiche kommen wieder. Dies zeigt das Ergebnis eines schönen Baghscheichs (300 x 262 cm) für 19.200 Euro oder eines alten Mahal (553 x 425 cm), der trotz seines bescheidenen Zustandes auf das fast 10-fache seines Schätzpreises auf 7.500 Euro stieg. Rolf Hirschberg KONTAKT & IMPRESSUM VAN HAM Kunstauktionen Hitzelerstraße 2 50968 Köln Tel.: +49 (221) 925862-0 Fax: +49 (221) 925862-4 [email protected] www.van-ham.com Unsere Herbstauktionen 2015 Achenbach Art Auction XXL Großformate & Installationen 30. September 2015 Vorbesichtigung: 25. – 29. September 2015 Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr Samstag 10 bis 13 Uhr Repräsentanz Hamburg Dr. Katrin Stangenberg Tel. +49 (172) 14 81 800 [email protected] Repräsentanz München Dr. Barbara Haubold Elly-Ney-Straße 15 | 82327 Tutzing Tel. +49 (8158) 997 12 88 Fax +49 (8158) 90 34 61 [email protected] Repräsentanz Stuttgart c/o Maier & Co. Fine Art Thomas Maier Dr. Anja Gebauer Eberhardstraße 6 | 70173 Stuttgart Tel. +49 (711) 51 89 07 10 Fax +49 (711) 51 89 07 09 [email protected] Repräsentanz Belgien und Niederlande Dr. Petra Versteegh-Kühner Sterrenlaan 6 | 3621 Rekem | Belgien Tel. +32 89 71 60 04 Fax +32 89 71 60 05 Mobil +31 620 40 21 87 [email protected] Repräsentanz Luxemburg MVK Fine Art Marina Gräfin von Kamarowsky 2, Rue Nicolas Braunshausen 1257 Luxemburg Tel. +3 52 44 04 95 Fax +3 52 44 04 92 [email protected] Alle Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag inkl. Aufgeld *Internationale Auktionsrekorde laut artprice.com (Stand 30. Juni 2015) Schmuck & Uhren 12. November 2015 Alte Kunst 13. November 2015 Europäisches Kunstgewerbe 14. November 2015 Vorbesichtigung: 6. – 11. November 2015 Katalog-Abonnement Unser Service Alte Kunst | Schmuck Europäisches Kunstgewerbe 6 Kataloge / Jahr D € 80 | E € 90 | W € 100 Schriftliche / telefonische Gebote Anja Bongartz | Tel. +49 (221) 925862-17 [email protected] oder einzeln: Alte Kunst (Gemälde & Skulpturen) 2 Kataloge / Jahr D € 30 | E € 35 | W € 40 | Einzelpreis: € 20 Schmuck & Uhren 2 Kataloge / Jahr D € 30 | E € 35 | W € 40 | Einzelpreis: € 20 Europäisches Kunstgewerbe 2 Kataloge / Jahr D € 30 | E € 35 | W € 40 | Einzelpreis: € 20 Asiatische Kunst 2 Kataloge / Jahr D € 30 | E € 35 | W € 40 | Einzelpreis: € 20 Dekorative Kunst 1 Katalog / Jahr D € 10 | E € 15 | W € 20 | Einzelpreis: € 10 Moderne Kunst Zeitgenössische Kunst 6 Kataloge / Jahr D € 40 | E € 45 | W € 50 | Einzelpreis: € 25 D = Versand innerhalb Deutschlands E = Versand innerhalb Europas W = Versand außerhalb Europas Katalogbestellungen / Abbestellungen Informationszusendungen Nicole Burkhard | Tel. +49 (221) 925862-13 [email protected] Koordination Versand Anja Bongartz | Tel. +49 (221) 925862-17 [email protected] Warenausgabe Henryk Kowoll | Tel. +49 (221) 925862-23 [email protected] Buchhaltung Birgit Uttendörfer | Tel. +49 (221) 925862-58 [email protected] Zeitgenössische Kunst 26. November 2015 Moderne Kunst 26. November 2015 Discoveries 25. November 2015 Vorbesichtigung: 19. – 23. November 2015 Asiatische Kunst 3. Dezember 2015 Teppiche und Tapisserien 4. Dezember 2015 Vorbesichtigung: 28. November – 2. Dezember 2015 Margit Zacharias | Tel. +49 (221) 925862-10 [email protected] Öffentlichkeitsarbeit & Art Publications Anne Srikiow | Tel. +49 (221) 925862-81 [email protected] Iris Hekeler | Tel. +49 (221) 925862-21 [email protected] Impressum Herausgeber: Markus Eisenbeis, VAN HAM Art Publications GmbH Redaktion: Kristina Echterling Gestaltung: grossgestalten Layout & Satz: www.mwk-koeln.de Fotos: Saša Fuis, Michael Schuff, Sven Röttger Digitale Bildbearbeitung: Dr. Andreas Pohlmann, Köln Köllen Druck Druckerei GmbH & Co. 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