Der FordMondeo

Transcription

Der FordMondeo
Der FordMondeo
Feel the difference
Pressespiegel
stern.de
„Noch nie war es so
geil, Ford zu fahren.“
Seite 20
auto motor sport
„Ford-gewaltig“
Viele Vergleiche.
Ein Sieger.
Seite 2–3
AUTO BILD
„Führt Ford VW
jetzt vor?“
Seite 6–8
Auto Straßenverkehr
„Der macht jetzt richtig Spaß“
Auto Zeitung
„Auf Sieg gesetzt“
„Ist der Turnier der
bessere Variant?“
Seite 4–5
Seite 16–19
Seite 9
auto motor sport
„Ford geschritten“
Seite 13–15
„Wer ist der beste
Gepäckträger?“
Seite 10–12
Selbst auf Papier wirbelt er Staub auf.
Mondeo. Der neue Ford.
Der neue Ford Mondeo überzeugt die Fachpresse durch
seine herausragenden Eigenschaften. Formsprache,
Fahrspaß und technische Neuheiten rufen bei Journalisten und Testern spontane Gefühlsausbrüche hervor:
„Noch nie war es so geil, Ford zu fahren“ (stern.de). Dem
können wir uns nur anschließen – und Ihnen nun viel
Spaß beim Blättern wünschen.
auto motor sport
Nr. 10/2007
achstum heißt das Zauberwort in der modernen Wirtschafts-Gesellschaft. Natürlich auch in der Automobilindustrie,
und erst recht bei den allfälligen Modellwechseln. Der neue Ford Mondeo
macht da keine Ausnahme: Er legte in
allen Dimensionen deutlich zu, übertrifft jetzt den VW Passat und nimmt
mit rund 4,8 Meter Länge sogar schon
Konkurrenten der gehobenen Mittelklasse ins Visier wie etwa den BMW
Fünfer.
Mit seinen stattlichen Abmessungen
hat er sogar den im Sommer 1998 eingestellten und nicht mehr ersetzten
Scorpio eingeholt, einst schon aufgrund
seiner Größe unumstrittenes Ford-Topmodell in Europa. So findet auch der
ungeliebte Scorpio im aktuellen Mondeo einen Nachfolger. Der kommt ab
Mitte Juni in drei Karosserieversionen
auf den Markt – als Kombi, Schräg- und
Stufenheck-Limousine.
Sein eigenständiger Auftritt mit hoher Nase, in Chrom gefasstem Doppelgrill, großen, lang gestreckten Klarglasscheinwerfern und dem überaus
wuchtigen Schrägheck garantiert einen
hohen Aufmerksamkeitswert. Der Mondeo schindet aber nicht nur mit seiner
Erscheinung Eindruck, sondern auch
mit inneren Werten.
Beispielsweise mit dem Platzangebot, das auf den vorderen, vielfältig und
weit verstellbaren Sitzen erwartungsgemäß großzügig ausfällt. Und im hinteren Abteil? Dort herrscht Freizügigkeit wie in der Business-Class – jede
Menge Raum für Füße, Knie und Oberkörper. Straffe, aber bequeme Sitzpolster tragen ebenfalls zum Wohlbefinden
in der zweiten Reihe bei.
W
Doppelgrill als Markenzeichen,
beim Topmodell komplett
von Chromleisten eingerahmt
FORDGEWALTIG
Er bringt ganz schön Bewegung ins Ford-Programm, der neue
Mondeo. Sportliche Fahreigenschaften und hohe Agilität
machen ihn zu einem sehr dynamischen Auto. Fahreindrücke
vom Topmodell mit Schrägheck und Fünfzylinder-Motor.
2
Von dem Größenzuwachs profitiert nicht
zuletzt das Gepäckabteil im hohen Schräg-
heck, dessen Standardvolumen auf
stattliche 540 Liter angewachsen ist.
Wer mehr zu verstauen hat, klappt mühelos Flächen und Lehnen der asymmetrisch geteilten Rückbank um. So
entsteht ein Laderaum mit maximal
1460 Liter Fassungsvermögen, dessen
einziger Schönheitsfehler in der eine
Handbreit hohen Stufe besteht.
Ansonsten bietet der Innenraum wenig Anlass zu Kritik. Das von auto mo-
Gestreckte, coupéförmige Silhouette, langer
Radstand und sehr viel
Platz im Fondabteil
tor und sport gefahrene SchrägheckModell 2.5T demonstiert mit titanfarbenen Applikationen, Klavierlack
und angenehm anzufassenden Materialien, dass die Marketing-Leute zumindest bei der Topausstattung Titanium X den Rotstift in der Tasche
gelassen haben.
Selbst bei den einfacheren Versionen
wird nicht mit nützlichen Ausstattungsdetails geknausert: Schon das Paket Trend, mit dem die Limousinen
starten, enthält serienmäßig beispielsweise sieben Airbags, davon einer für
die Fahrerknie, elektrische FahrersitzVerstellung und Fensterheber rundum,
Zweizonen-Klimaautomatik, Multifunktionslenkrad und Nebelscheinwerfer. Gegen Aufpreis liefert Ford
zahlreiche feine Zutaten – von der elektronischen Dämpferregelung mit Berganfahrassistent über Tempomat mit
Auffahr-Warnsystem und schlüssellosen Zugang bis zum Luxus-Kommunikationssystem mit Touchscreen, Navigation und MP3-fähigem CD-Radio.
Dank sinnvoll gruppierter und praktisch angeordneter Schalter gibt die
Gediegenes Ambiente im Cockpit mit
titanfarbenen Blenden, griffsympathischen Materialien, übersichtlichen
Instrumenten und einfacher Bedienung
Bedienung keine Rätsel auf. Lobenswert die Platzierung des Farbdisplays
vom Convers plus-System, das allerdings nur in den beiden Titanium-Paketen enthalten ist: Es befindet sich
zwischen den beiden Instrumenten hinter dem Volant gut im Blickfeld des
Fahrers und signalisiert Informationen
von Bordcomputer und anderen Kommunikationssystemen.
Weil der Mondeo auf der modernen
Plattform des ebenfalls in Genk gefertigten S-Max basiert, machen sich Hoffnungen auf gute Fahrdynamik breit. Die
enttäuscht er nicht. Trotz des hohen
Leergewichts von rund 1600 Kilogramm
legt der Mondeo eine geradezu verblüffende Agilität an den Tag. Er verdankt
sie nicht nur seinem steifen Chassis
und der präzisen Radführung, sondern
ganz wesentlich auch der sehr leichtgängigen, exakten und guten Fahrbahnkontakt vermittelnden Lenkung. In
Verbindung mit der Topmotorisierung
arbeitet sie mit hydraulischer, linearer
Servounterstützung.
Durchaus sportlichen Charakter
haben die narrensicheren Fahreigenschaften. Denn Kurven umrundet der
Mondeo fast neutral, mit hoher Querbe-
Die straff gepolsterten Sitze
bieten guten Seitenhalt,
sind sehr bequem und vielfältig verstellbar
schleunigung und guter Traktion. Lediglich in sehr engen Kehren weist die sanft
eingreifende Antriebsschlupfregelung
gelegentlich darauf hin, dass seine Vorderräder ja außer Vortriebs- auch noch
Querkräfte übertragen müssen.
Erfreulicherweise kommen Anhänger gepflegten Fahrkomforts ebenfalls auf ihre
Kosten. Zum einen vermag die Federung
mit ihrem guten Schluckvermögen auf
kleinen Unebenheiten und groben Wellen zu überzeugen, zum anderen bleiben die Insassen von störenden Fahrwerks- und Abrollgeräuschen weitgehend verschont. Wer Fahrbahnstößen
nichts abgewinnen kann, verzichtet auf
die dreistufige elektronische Dämpferregelung (965 Euro extra), denn die
strafferen Kennlinien in den Stufen
Normal und Sport bringen nur unnötige Härte ins Spiel.
Mit sieben ab Verkaufsstart angebotenen Triebwerken (siehe Tabelle) – ein
2,3-Liter-Benziner mit 160 PS kommt
ab Herbst dazu – bietet Ford eine breit
gefächerte Motorenpalette an, deren
Leistungsspektrum von 100 PS im 1,8Liter-Diesel bis 220 PS im aufgeladenen,
2,5 Liter großen Fünfzylinder-Benziner
reicht. Die Kraftübertragung erfolgt ma-
nuell über ein Fünf- oder ein Sechsganggetriebe. Ab Sommer gibt es zudem
die neue Sechsgangautomatik, zunächst
aber nur in Verbindung mit dem 130 PS
starken Diesel.
Als sehr angenehm und damit gut
zum Charakter des Mondeo passend
erwies sich bei den Probefahrten der
2,5-Liter-Turbomotor. Er kommt schon
bei niedrigen Touren mit sanftem, aber
kraftvollem Schub zur Sache, kennt
kein störendes Turboloch und bleibt bis
über 5000 Touren akustisch sehr zurückhaltend. Temperament bietet er
genug, das unterstreichen die Beschleunigung von null auf Tempo 100 in 7,5
Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h.
Selbst bei den Preisen bietet der
Mondeo nicht viel Spielraum für Kritik.
Sie beginnen bei 21 990 Euro und liegen damit auf einem ausgesprochen
günstigen, sehr konkurrenzfähigen Niveau. Da sollte es wahrlich nicht schwer
fallen, die angestrebten Absatzziele zu
erreichen. Das erste lautet: in diesem
Jahr noch 23 000 Käufer finden.
Text: Werner Schruf
Fotos: Achim Hartmann
Der Mondeo überzeugt
mit ausgezeichneten
Fahreigenschaften und
sehr guter Handlichkeit
Die Titanium-Ausstattungen beinhalten das große Farbdisplay zwischen
den Instrumenten; Tasten für die
elektronische Dämpferregelung
Gute Laufruhe und temperamentvolle Leistungsentfaltung zählen zu den Stärken des 2,5-Liter-Turbomotors.
Der Spezial-Einfüllstutzen kommt ohne zusätzlichen
Verschluss aus und unterbindet Fehlbetankungen
TECHNISCHE DATEN
Fahrzeugtyp
Motorbauart/Zylinderzahl
Hubraum
cm3
Leistung
kW (PS)
bei 1/min
max. Drehm.
Nm bei 1/min
Leergewicht/zul. Gesamtgew. kg
Länge L Breite
mm
L Höhe
Radstand
mm
Gepäckraum
L/VDA
Beschleunigung 0 – 100 km/h s
Höchstgeschw.
km/h
ECE-Verbrauch
L/100 km
gesamt
CO2-Ausstoß
g/km
Grundpreis*
Euro
Ford Mondeo
1.6 Ti VCT
Reihe/4
1596
81 (110)
6300
160 bei 4100
1435/2050
4778 L 1886
L 1500
2850
540/1460
12,7
190
Superbenzin
7,2
172
21 990,–
Ford Mondeo
1.6 Ti VCT
Reihe/4
1596
92 (125)
6300
160 bei 4100
1435/2050
4778 L 1886
L 1500
2850
540/1460
12,3
195
Superbenzin
7,4
177
23 050,–
Ford Mondeo
2.0
Reihe/4
1999
107 (145)
6000
185 bei 4500
1477/2090
4778 L 1886
L 1500
2850
540/1460
9,9
210
Superbenzin
7,9
189
23 975,–
Ford Mondeo
2.5 T
Reihe/5
2521
162 (220)
5000
320 bei 1500
1567/2185
4778 L 1886
L 1500
2850
540/1460
7,5
245
Superbenzin
9,3
222
28 100,–
Ford Mondeo
1.8 TDCi
Reihe/4
1753
74 (100)
3850
280 bei 1800
1505/2150
4778 L 1886
L 1500
2850
540/1460
12,3
185
Diesel
5,7
151
23 975,–
Ford Mondeo
2.0 TDCi
Reihe/4
1997
96 (130)
4000
320 bei 1750
1556/2170
4778 L 1886
L 1500
2850
540/1460
10,2
202
Diesel
5,9
156
26 400,–
Ford Mondeo
2.0 TDCi
Reihe/4
1997
103 (140)
4000
320 bei 1750
1556/2170
4778 L 1886
L 1500
2850
540/1460
9,5
210
Diesel
5,9
156
26 900,–
Mühelos lassen sich Sitzflächen
und -lehnen umklappen, der Stauraum
wächst von 540 auf 1460 Liter
*Schrägheckvariante
3
Auto Straßenverkehr
Nr. 11/2007
Der macht jetzt
t
richtig Spaß
Überraschung: Der neue Ford Mondeo Turnier ist ein
FEINER SPORTKOMBI, der die etablierte Konkurrenz
in der Mittelklasse das Fürchten lehren könnte. Er
fährt sich flott – und sieht nun auch so aus
J
ames Bond hat ihn nicht gefahren – den neuen Ford
Mondeo Turnier. Im Film „Casino Royale“ war
sein Mietwagen ein Schrägheck-Mondeo. Aber AUTO
fährt ihn jetzt, den Turnier. Und fühlt ihm auf den Zahn.
Der Kombi ist ein Schatz für Ford: Schon beim Vorgänger kauften sieben von zehn Kunden diese Version. Und
das soll beim Neuen nicht anders werden.
Groß ist er geworden, fast schon der Mittelklasse entwachsen. Nur einen Zentimeter kürzer als der BMW
Fünfer Touring. Auch innen wähnt man sich in einem
Wagen, der nicht zur Mittelklasse zu gehören scheint.
Das Raumangebot ist beeindruckend – vorn, im Fond und
im Ladeabteil. Die Sportsitze des nahezu voll ausgestatteten Titanium X-Testwagens schmiegen sich an den
Körper, ohne ihn zu belästigen. Mit Wohlgefallen registriert man die neue Qualität bei Ford: unterschäumte
dunkle Kunststoffe (übrigens allesamt allergiegeprüfte
Materialien), die sich gut anfühlen; weiß beleuchtete, gut
ablesbare Instrumente mit roten Zeigern und das bereits
aus dem S-Max bekannte neue Bediensystem Convers+,
das sich schon nach kurzer Eingewöhnung über die Lenkradtasten einfach handhaben lässt. Keine Frage: So edel
war noch kein Ford – die dritte Mondeo-Generation bietet eine Cockpit-Qualität, mit der selbst die neue Mercedes
C-Klasse nicht mithalten kann.
Auch das ist neu: Nach einem Druck auf den Startknopf erwacht der Diesel zum Leben, anfangs noch hör-
bar, nach einigen Kilometern gibt er sich dem reichlich
verwendeten Dämmmaterial geschlagen: Der große
Mondeo ist ein Leisetreter, zumal sich auch Windgeräusche im Rahmen halten – das passt gut zum umfangreichen Angebot an Audiosystemen. Allerdings haben
sich die Kölner beim Mondeo III dem Trend angeschlossen, für Radios ab Werk richtig zuzulangen: Schon für
das Basissystem 6000CD sind heftige 750 Euro fällig.
Der neue Mondeo macht Schluss mit einem alten FordProblem: Schon der Vorgänger zählte ja mit seinen fahrdynamischen Qualitäten zu den Besten in der Mittelklasse. Dennoch war er nicht der große Überflieger bei den
Verkäufen. Er sehe zu brav aus, fanden viele Interessenten – und kauften Modelle anderer Marken. Das dürfte sich schlagartig ändern, denn Nummer drei fährt sich
nicht nur nochmals deutlich besser als der Alte, er sieht
nun auch so dynamisch aus, wie er sich fährt. In ihm stecken die Gene des erfolgreichen S-Max, der dank seines
Precision-Drive-Fahrwerks zu den agilsten Vans gehört.
Für den leichteren Mondeo wurden die vorderen Radauf-
hängungen verändert und die hintere Schwertlenkerachse optimiert. Im Heck verhindert ein Fahrwerk-Hilfsrahmen, dass Vibrationen in die Karosserie übertragen werden. Nach ersten Testkilometern steht fest: Der Aufwand
hat sich gelohnt. Überraschend leichtfüßig und überaus
präzise lässt sich der große Wagen durch Kurven scheuchen. Zugleich registriert der Pilot neben der satten Straßenlage einen erfreulich hohen Komfort. Er rollt bereits
mit dem Normalfahrwerk samtpfötig ab, für 965 Euro extra bieten elektronisch geregelte Dämpfer in der Comfort-Position sogar eine Schmuseeinstellung an. Der bewährte 140-PS-Diesel legt sich erfolgreich ins Zeug und
kommt mit dem 1,7-Tonner gut zurecht. Wir freuen uns
schon auf einen Vergleichstest mit dem BMW 318d.
Schön, dass nun Stufen- und Schräghecklimousine des
Mondeo zum gleichen Preis angeboten werden. Bereits
die Basisausstattung Ambiente hat alles Wichtige an
Bord: ESP, sieben Airbags – darunter erstmals bei Ford
einen für die Knie des Fahrers –, elektrisch einstell- und
beheizbare Außenspiegel, Klimaanlage, Multifunktions-
DIE MOTOREN
Hubraum
Leistung
bei Drehzahl
Drehmoment
bei Drehzahl
Beschleunigung
Höchstgeschwindigkeit
Normverbrauch
Preis ab
cm3
kW/PS
U/min
Nm
U/min
0–100 km/h
km/h
l/100 km
Euro
1.6 (110 PS)
1596
81/110
6300
160
4100
12,7
190
7,2 S
21 990
1.6 (125 PS)
1596
92/125
6300
160
4100
12,3
195
7,4 S
23 050
Alle Daten Werksangaben für Schrägheck-/Stufenhecklimousine, Aufpreis für Turnier jewiels 1125 Euro
4
2.0
1999
107/145
6000
185
4500
9,9
210
7,9 S
23 975
2.5
2521
162/220
5000
320
1500– 4800
7,5
245
9,3 S
28 100
1.8 TDCi
1753
74/100
3850
280
1800
12,3
185
5,7 D
23 975
2.0 TDCi (130 PS) 2.0 TDCi (140 PS)
1997
1997
96/130
103/140
4000
4000
320
320
1750 –2250
1750– 2240
10,2
9,5
202
210
5,9 D
5,9 D
26 400
26 900
Neuer Schick
Das Kinetic Design mit dem
kecken Heck kaschiert
geschickt die Größe des Turnier
DATEN
FORD MONDEO TURNIER
2.0 TDCi TITANIUM X
LISTENPREIS
ten wird – voraussichtlich ab Sommer. Die große Lücke
zwischen dem 145-PS-Benziner und dem 220-PS-Benziner schließt erst im Herbst ein neuer 2,3-Liter mit 160 PS.
Es bleibt also durchaus noch Arbeit für die Kölner übrig, damit möglichst viele Fords Werbeslogan verstehen:
Feel the difference, zu Deutsch – Spüre den Unterschied.
Eins spürt man aber schon auf der ersten Fahrt: Der Mondeo macht jetzt richtig Spaß.
Rainer Ruthe
Erster
Eindruck
Gratulation! Mit dem neuen
Mondeo ist Ford ein großer
Wurf gelungen. Nun sieht er
endlich so aus, wie er sich
fährt: dynamisch. Der geräumige Turnier ist überdies
leise und sehr komfortabel.
SERIE
ESP, Frontairbags, Seitenairbags
vorn, Kopfairbags vorn und hinten,
Fahrer-Knieairbag, Bedienungssystem Ford Convers+,
Halogen-Kurven- und -Abbiegelicht, Klimaautomatik,
Leder/Alcantara-Polsterung,
Licht- und Regensensor,
17-Zoll-Alu-Räder
KAROSSERIE
Länge/Breite/Höhe 4830/1886/
1548 mm, Radstand 2850 mm,
Leergewicht 1690 kg, Zuladung
610 kg, Kofferraumvolumen
554–1745 Liter, Tankinhalt 70 Liter,
Anhängelast ungebremst/gebremst
700/2000 kg
Fotos: Lindloff
lenkrad und vieles mehr. Das Basismodell mit 110-PSBenziner ist ab 21 990 Euro zu haben – schlappe 165
Euro teurer als der Vorgänger. Und die von uns gefahrene
Topversion Titanium X bietet eine Komplettversorgung
mit beinahe allem, was Autofahren angenehm macht.
So weit, so gut. Ein prüfender Blick in die Preisliste fördert jedoch Ungereimtheiten zutage: Die Grundausstattung Ambiente wird ausschließlich für den Turnier angeboten, und dann lediglich für die kleinen Benziner und
Diesel. Die günstigen Benziner mit 110 und 125 PS gibt
es nur für die Fließheck-, nicht aber für die Stufenheckmodelle. Dem 100-PS-Diesel (Schräghecklimousine ab
23 975 Euro, Turnier ab 25 100 Euro) fehlt ein Rußpartikelfilter, die großen Diesel besitzen zwar einen, liegen jedoch mit 130 und 140 PS nah beeinander, für die zehn
Mehr-PS sind 500 Euro zu zahlen. Auch nicht verständlich, warum nur für den kleineren eine Automatik angebo-
AUSSTATTUNG
31 525 Euro
ANTRIEB
R4-Turbodiesel vorn quer, DI,
16V, Steuerkette und Zahnriemen,
1997 cm3, 103 kW/140 PS bei
4000 U/min, max. Drehmoment
320 Nm bei 1750–2240 U/min,
Vorderradantrieb, SechsgangSchaltgetriebe
FAHRLEISTUNGEN1
Beschleunigung 0–100 km/h 10,4 s
Höchstgeschwindigkeit
197 km/h
Normverbrauch
5,9 Liter D
156 g/km
CO2-Ausstoß
EXTRAS
Abstandsregeltempomat mit
Auffahrwarnsystem 1230 Euro,
Bi-Xenon-Scheinwerfer 495 Euro,
Einparkhilfe vorn und hinten
505 Euro, Metallic-Lack 510 Euro,
DVD-Navigation 2450 Euro,
Niveauregulierung hinten 665 Euro,
Stoßdämpfer elektronisch geregelt
965 Euro
1
Werksangaben.
„Das AUTO-Testschema“ auf Seite 3.
N
Neuer
Einstieg
G
Gestartet
wird mit diesem
K
Knopf,
der signalisiert:
H mit der Ford-Power!
Her
Neue Option
D Radargestützte Tempomat
Der
lässt sich kinderleicht per
Lenkradtasten handhaben
Neue Welt
Ja, das ist ein Ford-Cockpit!
Damit müssen sich die Kölner
nicht mehr vor Mercedes und
Co. verstecken. Hochwertige
Kunststoffe und Alu-Einlagen,
schöne Instrumente
Neue Weite
Beim Titanium X sind die
Leder/Alcantara-Polster
Serie, und der üppige
Knieraum natürlich auch
Neue Größe
Der Kofferraum fasst bis zu
1745 Liter – 45 Liter mehr als
der des Vorgängers
Neue Länge
Der Mondeo ist nur einen
Zentimeter kürzer als ein BMW
Fünfer Touring – und bietet
großzügige Platzverhältnisse
Neue Heimat
Der bewährte 140-PSDiesel macht sich im
neuen Mondeo gut
Neue Sicherheit
Das EasyFuel-System
ohne Schraubdeckel
verhindert zuverlässig
Fehlbetankungen
5
Auto Bild
Nr. 17/2007
C
ambridge gegen Oxford, Schalke gegen Bochum, Bayern gegen
Franken. Für manche
normale Konkurrenten, in
Wirklichkeit historisch gewachsene Rivalitäten von
grenzenloser Wichtigkeit. Hier
geht es nicht um gut oder besser, hier geht es ums Ganze.
Ähnlich verbissen wird in
der Mittelklasse beim Duell
Ford gegen VW gekämpft. Seit
seinem Debüt 1973 muss sich
der Passat gegen die Angriffe
Führt Ford
VW jetzt vor?
Der König der Mittelklasse heißt Passat – und das nicht erst seit gestern. Doch jetzt
fährt mit dem Ford Mondeo ein Thronanwärter vor, den VW ernst nehmen sollte
aus Köln wehren. Bis 1982
hieß der Gegner Taunus, bis
1993 Sierra, seither Mondeo.
Und dessen dritte Auflage will
den bisher stets erfolgreichen
Wolfsburger endlich überholen. Ab 16. Juni steht der Herausforderer bei den Händlern
– bei uns muss er schon jetzt
gegen seinen Erzrivalen zum
Vergleich antreten.
Beim Einlaufen zieht der
Mondeo die Blicke klar auf
sich. Der Passat wirkt mit seiner verchromten Schnauze
doch ziemlich bemüht, die
langen Überhänge vermasseln ihm ein wirklich vornehmes Profil. Der Mondeo lässt
dagegen ungeniert, ja fast
schon provozierend die Muskeln spielen. Der große Kühlergrill wirkt gierig, die ausgestellten Radhäuser machen
auf dynamisch, die langgestreckte Silhouette sorgt für
eine Portion Eleganz.
Einspruch, werte AUTO
BILD, werden Sie jetzt vielleicht sagen. Der Mondeo darf
ja als vorteilhaftes Fließheck
antreten. Der gegenüber Viertürer und Kombi kürzere
Überhang hinten vermeidet
einen Pummelpo wie beim
viertürigen Passat, die große
Heckklappe schafft zudem
Vorteile beim Beladen.
Einspruch stattgegeben.
Doch zu diesem frühen Zeitpunkt konnte Ford uns nur
dieses Fahrzeug anbieten. Und
wir haben natürlich nachgerechnet: Das Stufenheck hätte bei unserem Wertungs-
Ford Mondeo
V W Passat
Mit
der dritten
Auflage des Mondeo
möchte Ford sich endlich
vor Klassenprimus Passat
setzen. Ein spannendes Duell der DieselLimousinen
V W Passat
Ford Mondeo
Das Cockpit des Mondeo zeigt sich modern gerundet, erweckt einen soliden und aufgeräumten
Eindruck. Die Bedienung gibt keinerlei Rätsel auf, DVD-Navigation kostet 2450 Euro Aufpreis
Über den zentralen Monitor lässt sich unter anderem der Reifendruck abrufen (205 Euro extra)
6
Das interaktive Fahrwerk
mit drei Dämpferstufen
(965 Euro) ist entbehrlich
– genau wie das
schlüssellose Startsystem
(ab 200 Euro)
Gegenüber dem
Mondeo wirkt der
Arbeitsplatz im
Passat fast schon
unterkühlt, funktional gibt es
keine Schwächen.
Zum Starten muss
der Schlüssel in
den Schacht
gesteckt und dann
gedrückt werden.
Ab Comfortline
kann der Fahrer
seine Lehne
elektrisch neigen
modus nur mit einem Punkt weniger
abgeschnitten. Alle Mondeo bieten
nämlich einen ebenso großzügigen
wie funktionalen Innenraum. Zudem
stimmt die Qualität – trotz des Hartplastiks, das an weniger offensichtlichen Stellen verwendet wurde.
Im Passat geht es weder geräumiger noch vernünftiger oder hochwertiger zu. Kaum Unterschiede auch bei
der Sitzprobe. In beiden Autos verwöhnen großzügig geschnittene Polster mit echter Langstrecken-Tauglichkeit. Der Passat glänzt dabei mit
dem minimal größeren Sitz-Verstellbereich vorn und mehr Kopffreiheit
hinten, während der Mondeo vorn
etwas mehr Luft überm Scheitel bietet und im Fond eine bequemere Sitzposition erlaubt. 14 Zentimeter mehr
Radstand bei fast gleicher Außenlänge können sich eben sehen lassen.
Vorteil Ford heißt es auch beim
Fahreindruck. Trotz optionaler 17-
Ford Mondeo
Mondeo mit ESP in Serie und
souveränem Fahrverhalten
Breite 0,97 m
Tiefe max. 1,69 m
Der mit 2,85 Metern große Radstand sorgt für gestreckte Linien und
stimmige Proportionen. Das Design legt viel Wert auf sportliche Akzente
Tiefe min. 1,03 m
Bank und Lehne im Fond klappen in allen Mondeo geteilt – und das
ohne Aufpreis. Leider bleibt trotzdem ein Absatz im Boden
Die Sitzheizung hinten kostet
rund 260 Euro (ab Herbst)
V W Passat
Gepäckversicherung: Die Fondlehne
des Passat lässt sich abschließen
ESP gehört beim Passat zur Serie,
in Kurven bleibt der VW lammfromm
Breite 1,04 m
Tiefe min. 1,12 m
Tiefe max. 1,96 m
Lange Überhänge schmälern die Eleganz der Passat-Limousine
ABMESSUNGEN in Millimetern
FORD
Innenbreite v/h: 1490/1500
Spurweite v/h: 1589/1605
Breite: 1886
490
710
360
1500
910
665–910
780*
600
–1170
950 20
2
510
560
955–10
25
610
Testbereifung: Goodyear Excellence
Radstand 2850 / Länge 4778
ABMESSUNGEN in Millimetern
VW
Innenbreite v/h: 1485/1510
Spurweite v/h: 1553/1565
Breite: 1820
925
480
745
330
1472
645–895
770*
620
–1180
955 25
2
550 500
935–10
05
630
Testbereifung: Dunlop SP Sport 01
Radstand 2709 / Länge 4765
Die fett gedruckten Angaben werden bewertet
FAHRZEUGDATEN
Motor Bauart/Zyl./Einbaul.
Ventile/Nockenwellen
Nockenwellenantrieb
Hubraum
kW (PS) bei U/min
Nm bei U/min
Höchstgeschwindigkeit
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Radgröße
Abgas COπ
Verbrauch*
Tankinhalt/Kraftstoffsorte
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebr./ungebr.
Kofferraumvolumen
* Norm bei 1 m Beinraum vorn
Zoll-Bereifung, die wir dem
Mondeo im Preis auch aufgeschlagen haben, lässt das
feinfühlige Fahrwerk den
Mondeo angenehm gelassen
über die Piste gleiten. Grobe
Absätze stoßen zwar spürbar
auf, auf Straßen von handelsüblicher Qualität registriert
der insgesamt weichere
Passat aber mehr Fahrbahnfehler.
In schnellen Wechselkurven wankt der VW zudem wie
ein Seemann auf Landgang.
Die Karosserie neigt sich
deutlich stärker in die Kurve
als beim satt liegenden Mondeo. Risiken und Nebenwirkungen müssen aber selbst
engagierte Fahrer nicht fürchten. Dank ESP fahren beide
Mittelklässler auf der sicheren Seite. Der Ford hinterlässt
dabei allerdings den handlicheren und agileren Eindruck. Und das, obwohl seine
Lenkung aus der Mittellage
ungewohnt synthetisch wirkt
und weniger Rückmeldung
liefert als die feine PassatSteuerung.
Lob verdienen sich grundsätzlich auch die Antriebe.
Ford und VW setzen einträchtig auf Zweiliter-Diesel mit
140 PS, kombiniert mit präzisen Sechsgang-Boxen. Der
wesentliche Unterschied liegt
in der Art der Einspritzung.
Ford versorgt alle vier Zylinder über eine gemeinsame Hochdruckleitung (engl.
Common Rail), VW spendiert
jedem Zylinder eine eigene
Pumpe-Düse-Einheit. Ergebnis: Der rau klingende Passat
gibt sich geringfügig bissiger,
reißt ab 2000 Touren ungestümer an den Vorderrädern
und geht an der Ampel auch
minimal schneller. Der Mondeo glänzt dagegen mit
gleichmäßiger Kraftentfaltung, geschmeidigem Motorlauf und einem Verbrauchsvorteil von 0,3 Liter.
Trotzdem belastet der hier
getestete Mondeo das Konto
seines Halters stärker als ¤
Beim Passat
klappt nur die
Lehne geteilt,
ein ebener Kofferraumboden
entsteht nicht.
Wie beim Mondeo
lauert innen eine
19 Zentimeter
hohe Ladekante
der Passat. Eine echte Überraschung,
denn mit 27 544 Euro (wie Mondeo
inklusive Partikelfilter) tritt der VW
wie gewohnt nicht gerade als Preisbrecher auf. Doch Ford verlangt für
seinen Mondeo inklusive der 17-Zöller, die neben der schicken Optik auch
am guten Bremsweg mitwirken, immerhin 28 095 Euro. Zudem büßt Ford
bei Garantie, Wartung und Wiederverkauf Punkte ein.
Die früher so klare Rollenverteilung
„günstiger Ford gegen guten VW“
kehrt sich in diesem Vergleich also
um. Was bleibt, ist die traditionelle
Rivalität der beiden Marken.
FORD
VW
MESSWERTE
FORD
VW
Vierzylinder, Turbo, vorn quer
4 pro Zylinder/2
Zahnriemen/Kette
1997 cmÍ
103 (140)/4000
320**/1750
210 km/h
Sechsgang manuell
Vorderradantrieb
Scheiben/Scheiben
235/45 R 17 W
7,5 x 17“
156 g/km
7,6/4,9/5,9 l
70 l/Diesel
71 dB (A)
1800/740 kg
540–1460 l
Vierzylinder, Turbo, vorn quer
2 pro Zylinder/1
Zahnriemen
1968 cmÍ
103 (140)/4000
320/1800
209 km/h
Sechsgang manuell
Vorderradantrieb
Scheiben/Scheiben
215/55 R 16 W
6,5 x 16“
156 g/km
7,9/4,9/5,9 l
70 l/Super
73 dB (A)
1800/750 kg
565 l
Beschleunigung 0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
Elastizität
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung v./h.
Wendekreis links/rechts
Bremsweg aus100 km/h kalt
aus100 km/h warm
Innengeräusch bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130 km/h
Testverbrauch–CO2-Ausstoß
Reichweite
3,6 s
10,4 s
17,2 s
6,9 s (4. Gang)
12,1 s (6. Gang)
1640/530 kg
60/40 %
11,6/12,1 m
37,6 m
37,9 m
60 dB (A)
66 dB (A)
70 dB (A)
6,6 l/100 km–175 g/km
1060 km
3,4 s
9,7 s
16,4 s
6,7 s (4. Gang)
12,5 s (6. Gang)
1575/485 kg
60/40 %
11,5/11,4 m
39,0 m
38,1 m
60 dB (A)
65 dB (A)
69 dB (A)
6,9 l/100 km–182 g/km
1010 km
* innerorts/außerorts/gesamt auf 100 km, **340 mit Overboost
KOSTEN/GARANTIEN
FORD
VW
Abgasnorm
Steuer pro Jahr
Typklassen HPF/VK/TK
Werkstattintervalle
Kosten Ölwechsel/Inspektion
Garantie/Gewährleistung
Technik/km-Begrenzung
Garantie gegen Durchrostung
Mobilitätsgarantie
Euro 4
309 ¤
18/19/21
20 000 km/1 Jahr
150/380 ¤
Garantie
2 Jahre/ohne
12 Jahre
2 Jahre
Euro 4
309 ¤
17/20/25
nach Anzeige/2 Jahre
150/400 ¤
Garantie
2 Jahre/ohne
12 Jahre
unbegrenzt
PREISE/AUSSTATTUNG
FORD
VW
Modell
Airbags Fahrer/Beif./Seiten vo.
Kopfairbags vorn/hinten
Dieselpartikelfilter
Radio mit CD-Player
Klimaautomatik
Metallic-Lackierung
Grundpreis
Mondeo 2.0 TDCi Trend
S/S/S
S/S
S
ab 750 ¤
S
510 ¤
28 095 ¤*
Passat 2.0 TDI Trendline
S/S/S
S/S
S
ab 544 ¤
405 ¤
523 ¤
27 544 ¤
S = Serie, *= Grundpreis fünftürig inklusive 17-Zoll-Bereifung für 1195 ¤
7
Typ-Frage: Der Mondeo überzeugt auch von hinten mit ausdrucksstarken Zügen,
der Passat erscheint mit seiner Leuchtengrafik sehr um Modernität bemüht
So punktet
AUTO BILD
KAROSSERIE
Platzangebot
Kofferraum/Variabilität
Zuladung (Anhängelast)
Sitze/Sitzposition
Raumgefühl/Rundumsicht
Ausstattung/Bedienbarkeit
Sicherheitsausstattung
Qualitätseindruck/Materialien
Zwischenergebnis
30
28
28
20
19
18
20
19
18
30
27
27
20
15
14
30
26
23
30
24
19
20
18
18
200 176 165
ANTRIEB / FAHRWERK
Motoreigenschaften
Beschleunigung/Vmax
Elastizität
Fahrverhalten
Fahrgeräusche
Fahrkomfort
Getriebe/Schaltung
Lenkung/Wendekreis
Bremsen
Zwischenergebnis
20
17
16
30
21
22
20
16
16
30
28
27
10
8
8
20
17
16
20
18
19
20
17
18
30
20
18
200 162 160
KOSTEN
Steuer/Versicherung
Verbrauch/Umwelt
Garantie
Wartung
Aufpreisgestaltung
Wiederverkauf*
Grundpreis
Zwischenergebnis
20
18
18
40
38
37
20
7
11
20
14
17
10
6
6
10
6
9
80
64
66
200 153 164
Klare Punkte – faire Bewertung.
Dafür vergeben wir jeweils bis
zu 200 Punkte in drei Kapiteln.
≤Beim Platzangebot nehmen sich
Passat und Mondeo nicht viel. Der
Mondeo punktet allerdings bei der
Ausstattung. Knieairbags, dynamische Kopfstützen vorn, Nebellampen, Sicherheitspedalerie, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber auch hinten, Bordcomputer
– beim Passat alles nicht Serie.
≤ Auch fahrdynamisch liegt der
Mondeo knapp vor dem Passat.
Der VW kann bei Lenkung und
Schaltung zwar leichte Vorteile
verbuchen, der Mondeo ist aber
agiler, komfortabler und bremst
besser. Die Motoren liegen auf
gleichem Niveau. Fords TDCi ist
kultivierter, der TDI von VW einen
Hauch kraftvoller.
≤Die 17-Zoll-Räder eingerechnet,
ist der Mondeo tatsächlich teurer
als der Passat. Weil er zudem bei
Garantie, Wartung und Wertverlust schlechter abschneidet, holt
sich der Passat das Kostenkapitel. Der Ford verbraucht allerdings
etwas weniger.
* ermittelt von Bähr & Fess Forecasts Saarbrücken
Gesamtpunktzahl
600 491 489
Platzierung
1. 2.
Preis-Leistungs-Sieger
8
≤ Der Sieg des Mondeo fällt
knapp, aber verdient aus. Überraschend wird der Passat PreisLeistungs-Sieger.
Die recht hohe Sitzfläche erlaubt im
Mondeo eine angenehme Sitzposition
Im Passat sitzt man mit stärker angewinkelten Beinen, aber durchaus bequem
LEASINGANGEBOTE DER HERSTELLER
Modell
Basispreis
Anzahlung
Monatsrate
Gesamtkosten*
Ford Mondeo
VW Passat
26 900 Euro**
5380 Euro
269 Euro
15 064 Euro
27 544 Euro
5509 Euro
258 Euro
14 797 Euro
Privat-Leasing: 20 Prozent Anzahlung, 36 Monate Laufzeit und 15 000 Kilometer pro Jahr, *Anzahlung plus 36 Monatsraten. Alle Anga
*Anzahlung plus 36 Monatsraten. Alle Angaben laut Herstellerbank; Stand: April 2007; ** mit Serienbereifung
‡ Seit 34 Jahren fahren Ford und VW in der Mittelklasse gegeneinander, meist hatte VW das bessere Ende für
sich. Doch der neue Mondeo schafft es tatsächlich, das
Blatt zu wenden. Er erweist sich unterm
Strich als das fahraktivere und besser ausgestattete Auto, leistet sich gleichzeitig keine ernsthaften Schwächen in den anderen
Disziplinen. Der Passat kann über den Preis
und die Unterhaltskosten zwar noch mal
ganz dicht aufschließen, bleibt am Ende
aber zweiter Sieger.
FAZIT
VW
FORD
Punkte max.
DIE WERTUNG
Redakteur Czajka: „Ein starker Typ, der neue Mondeo“
Auto Bild
Nr. 20/2007
Offensichtlicher Größenunterschied: Der Mondeo wirkt
dominanter als der Passat
Mondeo gegen Passat
IstderTurnierderbessere Variiant?
ant?
a
D
as hat gesessen: „Mondeo besser als Passat“, titelte AUTO BILD
vor drei Wochen (Heft
17/2007), als der neue Ford
erstmals gegen den Mittelklasse-Primus von VW zum
Vergleich antrat. Das DieselDuell der beiden Limousinen
konnte der Mondeo knapp für
sich entscheiden. Bravo!
Das macht Lust auf mehr.
Mehr Mondeo vor allem.
Gleich zum Verkaufsstart am
16. Juni bietet Ford neben
viertürigem Stufen- und fünftürigem Fließheck auch den
beliebten Kombi an. 75 Prozent der Mondeo-Käufer entschieden sich bislang für den
Turnier. Folglich ist er im
Mondeo-Mix das wichtigste
Modell. Und für die erste
Standortbestimmung trifft er
erneut auf den Platzhirsch in
diesem Segment.
Kann er auch gegen den VW
Passat Variant bestehen? Er
kann. Zumindest, wenn der
Mondeo mit der 220-PS-Topmotorisierung gegen das Pendant von VW antritt, welches
von einem Zweiliter-Turbobenziner mit 200 PS angetrieben wird. Egal welche Ausstattung man betrachtet, die
Preisdifferenz fällt mit maximal 1730 Euro stets zugunsten des Mondeo aus.
Ford bietet für weniger
Geld mehr Leistung
Und für weniger Geld gibt
es bei Ford nicht nur mehr
PS, sondern auch mehr aufpreisfreie Sicherheit (Knieairbag, dynamische Kopfstützen, Sicherheitspedale),
mehr Gratis-Komfort schon
ab Trend (Zweizonen-Klimaautomatik, elektrische Fensterheber auch hinten, Bordcomputer) und schließlich –
ganz wichtig – mehr Kombi.
Die Gepäckraumerweiterung ist einfach: Fond-Sitzflächen hoch, schon fallen die
geteilten Rückenlehnen und
machen Platz für bis zu 1745
Liter Ladegut. Von Vorteil dabei ist die absatzlose und
niedrige Ladekante von nur
58 Zentimetern (Passat 62
Zentimeter). Beim VW müssen die hinteren Kopfstützen
entfernt werden, bevor die
Rückenlehnen einen ebenen
Ladeboden formen.
Dann schafft der Variant
1731 Liter – beide packen damit mehr ein als Audi A6
Avant und BMW 5er-Touring.
Besser sind nur Mercedes
E-Klasse T-Modell (1950 Liter) und Opel Vectra Caravan
(1850 Liter). Ist der Mondeo
Oxmox yndividuell Deus
jeder sox, wie erg Xag
Das kann sich sehen lassen:
In Titanium-X-Ausstattung
weht ein Hauch von Oberklasse
durchs Mondeo-Cockpit.
Die Qualität ist prima, das
Bedienkonzept mit vielen
Schaltern aber überfrachtet
mit vier oder fünf Personen
besetzt, fasst sein Gepäckraum 554 Liter – 49 Liter weniger als der Passat.
Dafür geht es auf den Rücksitzen luftig zu. Selbst sehr
große Passagiere sitzen angenehm und können die Beine
übereinanderschlagen. Kein
Wunder:DerTurnier übertrifft
den Variant beim Radstand
Der Mondeo macht sich
breit: fast zwei Meter!
um satte 14 Zentimeter. Noch
deutlicherfälltderUnterschied
in der Breite aus. Mit 1,89 Metern übertrifft der Mondeo das
klassenübliche Maß (Passat
1,82 m). Gut, dass Ford für 105
Euro elektrisch anklappbare
Spiegel anbietet, um in südeuropäischen Altstädten nicht
ständig an Mauervorsprüngen hängenzubleiben.
Auch auf dem linken Fahrstreifen in Autobahnbaustellen sollte der Fahrer besonders aufmerksam sein. Die
sind extrem schmal. Dabei
fühlt sich der Mondeo mit
dem Turbo-Fünfzylinder der
Konzernschwester Volvo auf
der Überholspur richtig wohl.
220 PS machen ihn zu einem
angenehmen Reise-Kombi.
Beim Beschleunigen erweist
er sich dem 100 kg leichteren
Passat ebenbürtig. Als Spitze
nennt das Werk Tempo 240 –
acht km/h mehr als der VW.
Noch beeindruckender ist
sein Fahrkomfort. Satt liegt
er auf der Straße und lässt
sich nie durch Unebenheiten aus der Ruhe bringen.
Die Lenkung ist frei von Antriebseinflüssen, fühlt sich
aber ein wenig synthetisch an.
g
Kritikwürdig ist der hohe Verbrauch. Nach 310 Kilometer
Autobahnfahrt mit hohem
Vollgasanteil zeigt der Mondeo-Bordcomputer 15,8 Liter,
der VW 13,5 Liter. Kleinerer
Hubraum, ein Zylinder weniger und Direkteinspritzung
sprechen fürs FSI-Konzept.
Bei den anderen Motoren
dürften die Unterschiede geringer ausfallen. In dieser
Konstellation indes bekommt
der Passat erneut Gegenwind.
Wie das Turnier für Ford und
VW weitergeht, bleibt eine
spannende Variante.
Elektrische Fensterheber hinten und beheizbare
Außenspiegel
sind ab Trend-Ausstattung serienmäßig an Bord
FAZIT
Jörg Maltzan, AUTO BILD-Redakteur
Klasse! Alle Kollegen nicken zustimmend, als sie den neuen
Mondeo Turnier beim ersten Vergleichstest betrachten. Ein stimmiger Kombi mit viel Nutzwert.
Damit wird Ford nach dem S-Max
einen weiteren Treffer landen. Ob
der Turnier auch den Passat Variant überholen kann? Konzept und
Technik stimmen, die Preise sowieso. Beim Verbrauch sind wir
noch nicht sicher.
Im VW wirkt der Innenraum
vergleichsweise sachlich, die
Oberflächen schlicht. Ablesbarkeit der Instrumente und
Bedienung sind einfacher
als im Mondeo. Die SechsstufenAutomatik kostet 2026 Euro
Die ZweizonenClimatronic
ist nur im Modell
Highline serienmäßig. Sonst
kostet sie 405
Euro Aufpreis
Ford: Auf dem ebenen Ladeboden können Erwachsene bequem schlafen. Auch die Breite ist üppig
Fehlbetankung ausgeschlossen: Das Ford-Easy-FuelSystem verzichtet auf einen
separaten Tankverschluss
und verhindert, dass Benziner-Modelle versehentlich
mit Diesel befüllt werden
Im Variant fallen die Laderaumabmessungen geringer aus. Seine Ladekante ist vier Zentimeter höher
TECHNISCHE DATEN
TECHNISCHE DATEN
VW Passat Variant 2.0 FSI
Ford Mondeo Turnier 2.5T
Vierzylinder-Turbo, vorn quer • vier
Ventile pro Zylinder • Hubraum
1984 cmÍ • Leistung 147 kW (200
PS) bei 5100/min • max. Drehmoment 280 Nm bei 1800/min •
Vorderradantrieb • Sechsganggetriebe • L/B/H 4774/ 1820/ 1517
mm • Tank 70 l • Kofferraum 603
bis 1731 l • Zuladung 630 kg •
Spitze 232 km/h • 0–100 km/h in
7,7 s • Verbrauch (EU-Mix) 8,2 l
Super plus/100 km • CO2 194 g/km
Fünfzylinder-Turbo, vorn quer •
vier Ventile pro Zylinder • Hubraum
2521 cmÍ • Leistung 162 kW (220 PS)
bei 5000/min • max. Drehmoment
320 Nm bei 1500/min • Vorderradantrieb • Sechsganggetriebe •
• L/B/H 4830/1886/1548 mm •
Tank 70 l • Kofferraum 554 bis
1745 l • Zuladung 618 kg • Spitze
240 km/h • 0–100 km/h in 7,7 s •
Verbrauch (EU-Mix) 9,3 l Super/
100 km • CO2 222 g/km
Preis: ab 30 955 Euro
Preis: ab 29 225 Euro
Ford Mondeo Turnier: vier Benziner, drei Diesel
Modell
1.6 Ti-VCT
1.6 Ti-VCT
2.0
2.5T
1.8 TDCi
Motor
4-Zylinder
4-Zylinder
4-Zylinder
5-Zylinder,
Turbo
4-Zylinder,
Turbo
2.0 TDCi DPF 2.0 TDCi DPF
4-Zylinder,
Turbo
4-Zylinder,
Turbo
Hubraum
1596 cm3
1596 cm3
1999 cm3
2521 cm3
1753 cm3
1997 cm3
1997 cm3
kW (PS)/min
81 (110)/6300
Nm bei U/min
160/4100
160/4100
185/4500
320/1500
280/1800
320/2013
CO2
172 g/km
177 g/km
189 g/km
222 g/km
154 g/km
156 g/km
156 g/km
Verbrauch
7,2 l Super
7,4 l Super
7,9 l Super
9,3 l Super
5,8 l Diesel
5,9 l Diesel
5,9 l Diesel
Preis
92 (125)/6300 107 (145)/6000 162 (220)/5000 74 (100)/3850
96 (130)/4000 103 (140)/4000
320/1750
ab 22500 Euro ab 23375 Euro ab 25100 Euro ab 29225 Euro ab 24300 Euro ab 26725 Euro ab 28025 Euro
‡ Beim Vergleich der CO2-Werte mit den vergleichbaren VW-Triebwerken liegt Ford so gut wie gleichauf: Mondeo 1.6 (125 PS) 177 g/km, Passat 1.6 FSI (115 PS) 181 g/km; Mondeo 2.0 (145 PS) 189 g/km; Passat 2.0 FSI (150 PS)
197 g/km; Mondeo 2.0 TDCi (140 PS) 156 g/km, Passat 2.0 TDI (140 PS) 158 g/km. Ab Frühjahr 2008 ergänzt Ford
die Mondeo-Motorenpalette mit einem Flexfueltriebwerk, das mit Äthanol (E85) betrieben werden kann.
9
Auto Bild
Nr. 24/2007
VERGLEICH MITTELKLASSE-KOMBIS MIT DIESEL
FORD MONDEO TUNIER 2.0 TDCi
OPEL VECTRA CARAVAN
VAN 1.9
1 CDTI
VW PASSAT VARIANT 2.0 TDI
Koffer-Kulis:
die modernen Diener für
sämtliche
Ansprüche
Wer ist der beste Gepäckkträger?
t
Ford Mondeo: agil in Kurven, hervorragendes Handling
W
aren das einst mondäne Zeiten: Man
verreiste erster Klasse mit der Dampfeisenbahn, Frauen trugen Hut
zum Kostüm, und ein eifriger
Herr in Uniform buckelte das
Gepäck über den Bahnsteig.
Lange her. Wer heutzutage
mit der Bahn reist, sitzt im
überfüllten Großraumwagen
– und muss vor allem seine
Koffer selbst schleppen.
Aber nur vom Gleis bis auf
den Parkplatz. Denn da warten die modernen Gepäckträger – mit dicken Diesel-Muskeln und perfekt sitzenden
Kombi-Uniformen.
So wie der neue Mondeo
Turnier, der ab 16. Juni beim
Ford-Händler steht. Als 2.0
TDCi ist er 140 PS stark, trägt
dazu einen besonders elegant
geschnittenen Sportanzug.
Was für eine stattliche Erscheinung: Mit 4,83 Meter
Länge und 1,89 Meter Breite
sprengt er das klassenübliche
Format – und ist sogar länger
als der alte Scorpio, der es auf
4,75 Meter brachte.
Sein härtester Konkurrent
ist ein alter Profi im Trans-
10
Deutschland ist Kombi-Land. Mit dem Mondeo Turnier startet Ford in der
Mittelklasse einen neuen Angriff auf die Rivalen VW Passat und Opel Vectra
Opel Vectra: komfortabel gefedert, starker Motor
VW Passat: zurückhaltende Dynamik, straffe Federung
Packen: viel Platz für Last und Leute
portgeschäft: der VW Passat
Variant. Mit einem 2.0-TDIMotor bringt es der Wolfsburger ebenfalls auf 140 PS. Bereits sein tadelloser Ruf prä-
Der Mondeo fordert den
Bestseller Passat heraus
destiniert ihn für gehobene
Transportaufgaben: Das neutrale Passat-Image passt in alle Lebenslagen.
Opels größter Kombi ist der
Vectra Caravan, der als 1.9
CDTI mit 150 PS auftrumpft.
Er hat das ideelle Erbe des
verblichenen Omega Caravan
angetreten – das verpflichtet:
Sein Laderaum scheint geradezu um eine Ladung Reisegepäck zu betteln.
In diesem Diesel-Dreikampf ist eine Frage besonders spannend: Kann der
neue Mondeo seinen Sieg
über den Passat im ersten
Vergleich vor vier Wochen
(starke Benziner, Heft 20)
wiederholen? Reichen Arbeitseifer und Umgangsformen für den Platz an der
Spitze? Wir haben es getestet. – bitte blättern Sie um.
Große Kombis sind eine FordSpezialität – und das seit
mehr als 40 Jahren. So viel
Tradition verpflichtet. Aber
ausgerechnet im TransportKapitel muss der neue Mondeo ein paar Federn lassen.
Zwar darf Fords großer Lademeister üppige 580 Kilogramm Gepäck mitschleppen,
auch wächst bei umgeklappter Rückbank das Gepäckraumvolumen auf stolze 1745
Liter – ein völlig ebener Ladeboden entsteht beim Zusammenfalten der Rückbank jedoch nicht.
Ebenfalls schade: Die für
einen Lust-Laster obligatorische Dachreling liefert Ford
nur gegen Aufpreis. Und das
optionale Laderaum-Trennnetz lässt sich nicht direkt
hinter den Vordersitzen einhaken – allenfalls ein starres
„Hundegitter“ aus dem Zubehör könnte davor schützen,
dass bei Vollbremsungen das
Gepäck nach vorn fliegt.
Immerhin: Die in der Praxis
am häufigsten vorkommende
Ladedisziplin – gut ausgenutzter Basis-Kofferraum,
Sitzbank nicht vorgeklappt –
beherrscht der Mondeo prima.
(siehe Kasten unten).
Tadellos kümmert sich der
Ford um die Passagiere. Die
Platzverhältnisse des langen
Dampfers sind vor allem im
Fond fürstlich, die Sitze angenehm groß und bequem. Nur
vorn sind die Auflagen etwas
wulstig gepolstert, den Lehnen fehlt ordentlicher Seitenhalt. Fahrer und Beifahrer
müssen sich ansonsten nur
mit der etwas fummeligen Klimaanlagen-Bedienung auseinandersetzen, bevor sie sich
rundum wohlfühlen.
Unklare Bedienung – eine
Sorge, die Passat-Fahrer nicht
kennen. Wer VW fährt, findet
jedes Knöpfchen und jeden
Hebel intuitiv, genießt zudem
brauchbare Übersicht. Auch
sitzen VW-Fahrer tadellos
und erfreuen sich an einwandfreier Funktionalität.
Nur eine alte Schwäche des
Umständlich: Luftverteilung im
Vectra nur über das Menü
Variant schmälert das Bedienkonzept: Um die Rückbank gänzlich flach zu legen,
muss der VW-Fahrer erst die
Fondkopfstützen ausbauen.
Auf das Maximum erweitert,
fasst der Kofferraum des VW
dann aber sehr brauchbare
1731 Liter Gepäck.
Opel glänzt mit Platz: für
Fracht und Passagiere
Ein geräumige Höhle – aber
die wirkt beinahe mickrig,
wenn der Vectra seinen riesigen Heckklappenschlund
aufreißt. Maximal packt der
Opel nämlich nochmals rund
120 Liter mehr Ladung als der
Volkswagen.
Und das geht nicht einmal
zu Lasten der Passagiere: Der
Vectra-Fond bietet keineswegs weniger Beinfreiheit als
der deutlich längere Mondeo.
Dank der geraden Dachlinie
punktet der Opel hinten zudem mit dem luftigsten Kopfraum dieses Vergleichs.
Nicht optimal dagegen: die
komplizierte Lösung, einige
Funktionen der Klimaregelung über das Hauptmenü zu
steuern. Das funktioniert bei
den anderen einfacher.
OPEL VECTRA
FORD MONDEO
VW PASSAT
Breite 1,08 m
Breite 1,15 m
Tiefe max. 1,77 m
Tiefe max. 2,01 m
Breite 1,00 m
Tiefe min. 1,14 m
Tiefe max. 1,73 m
Tiefe min. 1,08 m
Mondeo mit Rekordmaß: 580 Kilogramm Zuladung.
Leider leicht ansteigender Ladeboden
FORD MONDEO
Tiefe min. 1,17 m
Paradedisziplin des Vectra: Maximalvolumen 1850
Liter. Auch hier keine waagerechte Grundfläche
Trumpf des Passat: Völlig ebener Boden, tiefes Fach
unter der Ladefläche. Extra: Zurrsystem mit Schienen
Schöner Schein: Statt Echtholz
und Aluminium lackiert Ford im
Cockpit schlichtes Plastik
Praxistest: Wie viel passt hinter die Bank?
OPEL VECTRA
Klare Verteilung: übersichtliche
Anzeigen im Opel, aber tief
angeordnetes Klima-Bedienfeld
VW PASSAT
Klassisch VW: übersichtlich
platzierte Bediengruppen,
Multifunktion fürs Lenkrad
Wer fährt schon ständig nur zu
zweit, nutzt den maximalen Platz
im Kofferraum? Höchstens für einen Umzug oder den Möbeltransport. In der Praxis sieht die Sitzkonfiguration doch meist so aus:
Hinten sitzen zwei oder drei Personen, der Basis-Gepäckraum wird
bestmöglich ausgenutzt. Nach diesem Motto haben wir die „echten“
Kofferraumgrößen in einem Praxistest ermittelt. Wie viele Getränkekisten lassen sich stapeln?
Ergebnis: Die meisten fasst der
Vectra. Er schluckt 18 Stück –
eine mehr als der lange Mondeo. Der Passat schluckt am wenigsten: Hier passen nur
In den Passat passen 14 Kisten.
14 Kisten rein, die vier des Vectra bleiben übrig
Fahren: starke Diesel, souveräne Fahrwerke
Stramme 320 Newtonmeter
Drehmoment, dazu souveräne Kraft weit unterhalb von
2000 Touren – dem angenehm leise und vibrationsarm
arbeitenden TDCi-Triebwerk
des Mondeo verleihen wir
hiermit das Prachtdiesel-Prädikat. Allerdings muss sich
der Vierzylinder ordentlich
anstrengen, um den schweren
Ford auf Trab zu bringen. Der
gleich starke, rund 110 Kilogramm leichtere Passat zieht
ihm im sechsten Gang nämlich lässig davon.
Der kernige TDI des VW
entwickelt beim Durchzug sogar mehr Biss als der nominal
zehn PS stärkere CDTI des
Vectra. Dass der Variant dabei
– wie seine Konkurrenten –
nicht mehr als sieben Liter
Diesel pro 100 Kilometer
trinkt, spricht für VWs effizientes Pumpe-Düse-Dieselkonzept. Für die Laufkultur gilt das jedoch nicht:
Am Fahrverhalten gibt’s
bei keinem zu meckern
Dumpf dröhnend unter Last,
im Stand spürbar nagelnd,
rumort der Passat-Motor unhöflich vor sich hin. Dass
der Variant gleichfalls steif
über Fahrbahnfugen rumpelt,
passt ebenfalls kaum in die
luxuriöse Mittelklasse-Liga.
Am Fahrverhalten der drei
Kombis gibt es dagegen
nichts zu meckern. Unterschiede zeigen sich höchstens
in der Abstimmungsphilosophie des ESP. So nimmt VW
den Passat an eine sehr kurze
Sicherheitsleine, raubt ihm
im Grenzbereich früh die
Kraft, wenn er in engen Kurven über die Vorderräder
nach außen zu rutschen
droht.
Opel lässt Vectra-Fahrern
etwas mehr sportlichen Spielraum, ermöglicht so mehr
Fahrspaß. Die Elektronik des
Caravan duldet leicht übersteuernde Lastwechselreaktionen, bevor der hemmende
Bremseneingriff kommt.
Ford gibt sich unmissverständlich dynamisch. Spät,
Ford verhindert Fehlbetankung: kreisförmig
angebrachte Sperrklinken im Tankstutzen
erkennen den richtigen Zapfhahn
aber beruhigend effektiv
mischt sich das Anti-Schleuder-Programm ein, wenn es
der Fahrer übertreibt.
Das passt zum sportlichen
Gesamteindruck des Mondeo.
Bereits geringen Lenkeinschlägen folgt der Turnier eif-
MOTOREN: DIREKTEINSPRITZER VON 140 BIS 150 PS
VW PASSAT
TDI: VW setzt auf
den hohen Einspritzdruck der PumpeDüse-Technik. In Verbindung mit Rußfilter hat der 2.0 nur
acht Ventile
rig. Allerdings: Im Gegensatz
zur fein abgestimmten VWLenkung vermittelt der Mondeo bei hohen Geschwindigkeiten ein synthetisches Gefühl, reagiert nervös auf Kurskorrekturen. Im Stand dagegen muss der Mondeo-Benutzer – im Vergleich zum
Vectra – ziemlich kräftig am
Lenkrad zerren.
Der Opel profitiert von seinem starken Motor und dem
angenehmen Federungskomfort – beides macht ihn zum
talentierten LangstreckenWagen. Weniger toll: das vergleichsweise hohe Geräuschniveau und ein spürbares
Turboloch. Erst ab 2000 Um-
FORD MONDEO
TDCi: Ford nutzt
sanfter arbeitende
Common-Rail-Technik, da versorgt eine
gemeinsame Hochdruckleitung die vier
Zylinder mit Diesel
OPEL VECTRA
CDTI: Ebenfalls
mit Common-RailEinspritzung –
hier hat der 1.9Vierzylinder weniger
Hubraum, läuft
besonders sparsam
VERGLEICH FORD MONDEO TURNIER / OPEL VECTRA CARAVAN / VW PASSAT VARIANT
Gesichtskontrolle: extrem
auffällige Ford-Front,
klassischer Passat-Grill,
geliftetes Opel-Antlitz
drehungen beißt der Turbodiesel kräftig zu. Wie bei VW
und Ford darf sich der OpelFahrer aber über ein präzise
zu schaltendes Sechsganggetriebe freuen.
11
MESSWERTE
FORD
OPEL
VW
Beschleunigung 0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
Elastizität
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung v./h.
Wendekreis links/rechts
Bremsweg aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm
Innengeräusch bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130 km/h
Testverbr. – C02-Ausstoß
Reichweite
3,7 s
11,0 s
18,7 s
7,7 s (4. Gang)
14,7 s (6. Gang)
1695/580 kg
58/42 %
11,9/11,9 m
36,3 m
37,2 m
59 dB (A)
68 dB (A)
71 dB (A)
3,8 s
10,6 s
17,8 s
7,8 s (4. Gang)
15,2 s (6. Gang)
1610/545 kg
59/41 %
12,0/12,0 m
37,0 m
37,5 m
60 dB (A)
68 dB (A)
71 dB (A)
3,8 s
10,9 s
18,1 s
7,4 s (4. Gang)
12,9 s (6. Gang)
1585/555 kg
58/42 %
11,0/11,1 m
38,0 m
38,1 m
60 dB (A)
65 dB (A)
70 dB (A)
6,5l/100km–172g/km
So punktet
AUTO BILD
OPEL
VW
FORD
Punkte max.
KAROSSERIE
Platzangebot
Kofferraum/Variabilität
Zuladung (Anhängelast)
Sitze/Sitzposition
Raumgefühl/Rundumsicht
Ausstattung/Bedienbarkeit
Sicherheitsausstattung
Qualitätseindruck/Materialien
Zwischenergebnis
950 km
Klare Punkte – faire Bewertung.
Dafür vergeben wir jeweils bis
zu 200 Punkte in drei Kapiteln.
30
29
28
29
20
11
13
12
20
18
17
16
30
27
27
26
20
17
17
17
30
26
24
25
30
24
19
23
20
17
17
16
200 169 162 164
≤Punktabzug für schiefe Ebenen
in den Kofferräumen von Opel und
Ford. Vectra glänzt mit Größe,
Mondeo mit üppiger Zuladung.
Top-Sitze bei VW und Ford, magere Komfortausstattung bei VW.
Vorbildlich: Mondeo mit Knieairbag, aktiven Kopfstützen. Opel
patzt mit mäßiger Verarbeitung.
ANTRIEB / FAHRWERK
Motoreigenschaften
Beschleunigung/Vmax
Elastizität
Fahrverhalten
Fahrgeräusche
Fahrkomfort
Getriebe/Schaltung
Lenkung/Wendekreis
Bremsen
Zwischenergebnis
20
17
16
16
30
20
20
21
20
15
16
15
30
28
27
28
10
7
8
5
20
17
16
18
20
18
19
18
20
17
18
17
30
24
19
22
200 163 159 160
≤ Ford punktet mit weichem, leisem, starkem Motor und agilem
Handling. Der Passat bietet bärigen Durchzug. Mit 17-Zoll-Reifen
hat der Mondeo die Nase beim
Bremsen vorn. Allerdings addieren wir die Kosten für die großen
Räder bei allen drei Kombis zum
Grundpreis – mit entsprechend relativierendem Punktabzug (s. u.).
KOSTEN
Steuer/Versicherung
Verbrauch/Umwelt
Garantie
Wartung
Aufpreisgestaltung
Wiederverkauf*
Grundpreis
Zwischenergebnis
20
16
17
17
40
38
37
39
20
7
11
7
20
14
16
16
10
6
6
6
10
7
10
8
80
64
64
61
200 152 161 154
600 484 482 478
Platzierung
1. 2. 3.
Preis-Leistungs-Sieger
1512
965
620
590
ABMESSUNGEN in Millimetern
OPEL
Innenbreite v/h: 1490/1490
Spurweite v/h: 1536/1525
Breite: 1798
700–950
780*
1500
670
520
330
580
–1150
920 30
2
530
520
1000
Testbereifung: Goodyear Eagle NCT 5
Radstand 2830 / Länge 4839
ABMESSUNGEN in Millimetern
VW
Innenbreite v/h: 1485/1510
Spurweite v/h: 1552/1551
Breite: 1820
Testbereifung: Dunlop SP Sport 01
1517
645–895
770*
330
520
620
–1180
955 25
2
500
500
Radstand 2709 / Länge 4774
Die fett gedruckten Angaben werden bewertet
FAHRZEUGDATEN
Motor Bauart/Zylinder
Ventile/Nockenwellen
Nockenwellenantrieb
Hubraum
kW (PS) bei U/min
Nm bei U/min
Höchstgeschwindingkeit
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Radgröße
Abgas COπ
Verbrauch*
Tankinhalt/Kraftstoffsorte
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebr./ungebr.
Kofferraumvolumen
* Norm bei 1 m Beinraum vorn
FORD
OPEL
VW
Vierzylinder, Turbo
4 pro Zylinder/2
Zahnriemen/Kette
1997 cmÍ
103 (140)/4000
320**/1750
205 km/h
Sechsgang manuell
Vorderradantrieb
Scheiben/Scheiben
235/45 R 17 W
7,5 x 17“
156 g/km
7,6/4,9/5,9 l
70 l/Diesel
71 dB (A)
1800/750 kg
554/1745 l
Vierzylinder, Turbo
4 pro Zylinder/2
Zahnriemen
1910 cmÍ
110 (150)/4000
320/2000
210 km/h
Sechsgang manuell
Vorderradantrieb
Scheiben/Scheiben
215/50 R 17 W
7,0 x 17“
159 g/km
7,6/4,9/5,9 l
60 l/Diesel
74 dB (A)
1500/750 kg
530/1850 l
Vierzylinder, Turbo
2 pro Zylinder/1
Zahnriemen
1968 cmÍ
103 (140)/4000
320/1800
206 km/h
Sechsgang manuell
Vorderradantrieb
Scheiben/Scheiben
215/55 R 16 W
7,0 x 16“
158 g/km
7,9/5,0/6,0 l
70 l/Diesel
73 dB (A)
1800/750 kg
603/1731 l
KOSTEN/GARANTIEN
FORD
OPEL
VW
Abgasnorm
Steuer pro Jahr
Typklassen HPF/VK/TK
Werkstattintervalle
Kosten Ölwechsel/Inspektion
Garantie/Gewährleistung
Technik/km-Begrenzung
Garantie gegen Durchrostung
Mobilitätsgarantie
Euro 4
309 ¤
18/20/21
20 000 km/1 Jahr
150/380 ¤
Garantie
2 Jahre/ohne
12 Jahre
2 Jahre
Euro 4
309 ¤
16/20/22
30 000 km/1 Jahr
150/450 ¤
Garantie
2 Jahre/ohne
12 Jahre
2 Jahre
Euro 4
309 ¤
17/19/24
30 000 km/2 Jahre
150/400 ¤
Garantie
2 Jahre/ohne
12 Jahre
unbegrenzt
FORD
OPEL
PREISE/AUSSTATTUNG
Modell
Airbags Fahrer/Beif./Seiten v.
Kopfairbags vorn/hinten
Klimaanlage/-automatik
Automatikgetriebe
elektrisches Schiebedach
Anhängekupplung
Grundpreis
VW
Mondeo Turn. 2.0 TDCi Trend Vectra Car.1.9 CDTIEdition Passat Var. 2.0 TDI Trendl.
S/S/S
S/S
N/S
N
815 ¤
ab 510 ¤
29220 ¤1)
S/S/S
S/S
N/S
2050 ¤
915 ¤
ab 665 ¤
30240 ¤1)
S/S/S
S/S
S/435 ¤
2050 ¤ 3)
920 ¤
720 ¤
29340 ¤2)
S = Serie, N = nicht lieferbar, 1) Preis inkl. 17-Zoll-Bereifung , 2) Preis inkl. 215/55 R 16, 3) DSG-Getriebe
Reling an Bord?
Reserverad: Der Kunde hat wenig Wahl
FORD MONDEO
490
360
Radstand 2850 / Länge 4830
OPEL VECTRA
VW PASSAT
FORD MONDEO
VW PASSAT
≤ VW und Ford: Unentschieden
beim Preis – wenn die Ausstattungen (Räder) angeglichen sind.
Ford ruft jährlich zur Inspektion
– Abzug. Toll: 6,3 Liter Test-Verbrauch des Opel. VW belohnen wir
für unbegrenzte Mobilität. (Noch)
schlecht:WertverlustdesMondeo.
*ermittelt von Bähr&Fess Forecasts/Saarbrücken
Gesamtpunktzahl
1030 km
665–920
790*
*innerorts/außerorts/gesamt auf 100 km. **340 mit Overboost
6,3l/100km–170g/km 6,8l/100km–179g/km
1080 km
DIE WERTUNG
12
ten von einigen Hundert Euro für vergleichbare Extras. Und wer Kurvenlicht will, muss besonders tief in die
Tasche greifen. Diese Funktion bietet ein Passat nur in Verbindung mit
1270 Euro teurem Bi-Xenon-Licht.
Klarer Vorteil für den Wolfsburger:
Volkswagen bittet nur alle zwei Jahre
oder alle 30 000 Kilometer zum Service. Kleiner Wermutstropfen dabei:
Die langen Wartungsintervalle erfordern ein spezielles Motoröl (VW-Norm
50700). Das kostet pro Liter etwa sechs
Euro mehr als üblich, ist vor allem
aber nicht an jeder Tankstelle zu bekommen. Mehr als 16 Punkte sind für
die Wartung deswegen nicht drin.
–1170
950 20
2
510
560
960
Gegen den erfreulich geringen Aufpreis von 465 Euro liefern die Kölner
auch ein intelligentes Lichtsystem mit
Halogen-Kurvenlicht und Abbiegefunktion. Die in diesem Segment noch
wenig verbreitete radarunterstützte
Temporegelung kostet dagegen mit
1230 Euro (VW 1045 Euro) ein kleines
Vermögen. Vielfahrer dürfte der Verbrauch des Mondeo reizen. Seine 6,5
Liter unterbietet nur der hubraumschwächere Opel um zwei Zehntel.
VWs Grundpreis-Angabe für den
Variant 2.0 TDI entpuppt sich ebenfalls als leicht geschönt. Denn zum
Basispreis summieren sich noch Kos-
Testbereifung: Goodyear Exellence
620
Im Mondeo: günstiges
adaptives Lichtsystem
FORD
Innenbreite v/h: 1490/1500
Spurweite v/h: 1589/1605
Breite: 1886
955–10
25
610
selbstverständlichen Front-, vorderen
Seiten- sowie Kopfairbags ergänzt
Ford um noch einen Knieairbag. Dazu kommen im Crashfall entkoppelnde Sicherheitspedale und aktive
Kopfstützen vorn.
ABMESSUNGEN in Millimetern
970–10
20
660
Beim Preis bremst sich Opel selbst
aus. Es gibt den 150-PS-Diesel zwar
schon ab 28 230 Euro, für den Test
war aber nur eine Version mit 17Zoll-Bereifung zu haben. Also mussten wir die 1440 Euro teurere EditionAusstattung bewerten, weil es die
großen Räder nicht für die Basis gibt.
Auf das Ausstattungsniveau wirkt
sich das positiv aus. Immerhin bietet
der Vectra zum Beispiel elektrische
Fensterheber im Fond. Dennoch fallen weitere Kosten an, beispielsweise
330 Euro extra für den Bordcomputer.
Ford siedelt den 2.0 TDCi dagegen
gleich in der höheren Ausstattungslinie Trend an, bestückt ihn großzügiger mit Luxus- oder Komfortoptionen. Selbst eine Klimaautomatik oder
ein Lederlenkrad mit Multifunktionstasten sind an Bord. Das passende
Radio dazu müssen Mondeo-Fahrer
aber mit mindestens 750 Euro zusätzlich bezahlen.
Vollständig ist die Liste der Sicherheitsextras: Die in dieser Klasse
VW-Sonderfall:
Der TDI mit
Wartungsintervallverlängerung und Rußfilter braucht
spezielles Öl.
Die hauseigene
Norm erfüllen
wenige handelsübliche Öle
935–10
05
630
Bezahlen: hohe Preise, kleiner Durst
≤ Knapper, aber verdienter Turniersieg für den neuen Mondeo.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis
stimmt ebenfalls.
OPEL VECTRA
Die Dachreling – ein wichtiges Accessoire für edle Kombis.
Und nebenbei praktisch.
Aber nicht selbstverständlich.
Ford verlangt Aufpreis: 155
Euro für das Teil in Schwarz,
200 für Silber. VW: 195 und
255 Euro. Opel liefert gratis
Reserverad? Gibt es nicht – nur
Pannen-Sets. Ford liefert ein Notrad für 25 Euro (Normal-Rad
50 Euro). VW: 16-Zoll-Reserve für
54 Euro. Opel: mit Notrad 40 Euro
Fazit
Glückwunsch nach
Köln. Der neue Mondeo kann auch mit
AUTO BILD-Redak- dem wichtigen Dieteur Jan Horn
sel-Turnier den Bestseller VW Passat schlagen. Das Ergebnis
fällt zwar knapp aus, aber in wichtigen Kapiteln doch überzeugend. Der Mondeo
setzt ganz klar auf Fahrspaß und Dynamik, gemixt mit hoher Sicherheit und einer angemessenen Portion Luxus. VW lie-
fert mit seinem Variant wie gehabt den
kantenlosen, aber auch fast fehlerfreien
Traditionalisten. Mit dieser Auslegung ist
der Passat dem Mondeo dicht auf den Fersen. Doch mit den nur durchschnittlichen
Bremsen und der mageren Sicherheitsausstattung langt es nicht zum Sieg. Opels
innere Größe – im wahrsten Sinne des
Wortes – allein reicht nicht. In der Summe
seiner Eigenschaften kommt der Vectra
an Passat und Mondeo nicht vorbei. Dennoch ein achtbares Ergebnis für ein FastAuslaufmodell: 2008 kommt der Neue.
auto motor sport
Nr. 13/2007
FORD
GESCHRITTEN
DER MONDEO IM HÄRTETEST
Bewertung
Im Top-Test musste der neue Mondeo ein besonders ausführliches Mess-Programm durchlaufen, das
in diesem Fall auch das Bremsen auf unterschiedlich griffigem Untergrund beinhaltet. Hier versagt der
Mondeo, in allen anderen Tests schlägt er sich gut bis sehr gut.
Mondeo zum Dritten: Die neue
Generation ist in allen Dimensionen
kräftig gewachsen und soll aus dem
Schatten des Mittelklasse-Bürgermeisters VW Passat heraustreten. Ob sie
das Zeug dazu hat, klärt der Top-Test
mit dem Ford Mondeo 2.5 Turnier 4
Beim Verzögern auf µ-Split ist der
Bremsweg gefährlich lang
Schlechte Straßen stellen für das
Fahrwerk kein Problem dar
Das tadellose Fahrverhalten
ändert sich beladen kaum
Die Bremse verzögert kräftig, ist gut zu dosieren
und auch nach starker Belastung standfest
DER MONDEO
IM TOP-TEST
Messprogramm
Alltagstauglichkeit
Multimedia-Check
24 13/2007
Kosten
Langstrecke
In der Front mit dem
markanten Grill stecken
auf Wunsch BiXenonscheinwerfer und
ein 13/2007
Abstandsradar
25
ensch, Mittelklasse, wie haste dir verändert. Aus braven
Familienkisten sind Autos
geworden, die jeden Luxuswunsch erfüllen, wenn der Käufer bereitwillig sein
Portemonnaie zückt. Der Mondeo von
Ford bietet nahezu alles, was das Herz
begehren könnte – als Testwagen sowieso, weil der ja freudige Gefühle beim
zuständigen Schreiber wecken soll.
Jeder Hersteller, so die Tendenz, will
ein bisschen premium sein, wobei das
natürlich leichter fällt, wenn man mit
Familiennamen Mercedes und nicht
Ford heißt. Die Ableger der US-Konzerne in Deutschland stehen wie ihre
Mütter in einem harten Kampf, aber sie
scheinen sich auf das besonnen zu haben, was sie früher schon konnten: gute
Autos bauen zu Preisen, die einen nicht
gleich schwindlig werden lassen. Der
Mondeo ist da auf dem richtigen Weg,
wenngleich der Testwagenpreis zeigt,
dass nach oben alles offen ist.
Entdecke die Möglichkeiten. Den
Schlüssel in der Tasche lassen und per
Knopfdruck starten beispielsweise, wobei dieses Feature sicher zu den am
leichtesten entbehrlichen zählt. Oder
den Sitz elektrisch in Stellung fahren.
Dabei zeigt sich, dass der Wohlfühlfaktor
ausgeprägt ist. Die Position hinter dem
Lenkrad passt, und selbst wenn es sich
dort ein langer Lulatsch bequem macht,
bleibt auf der gut geformten Rücksitzbank ein Knieraum übrig, der längere
Strecken nicht zur Pein werden lässt.
Was kein Wunder ist, denn der Mondeo
in der getesteten Kombiversion mit dem
traditionellen Beinamen Turnier erstreckt sich auf eine Länge von 4,83
M
Meter und ragt damit, ebenso wie mit
seinem Radstand von 2,85 Meter, frech
in das Revier der E-Klasse von Mercedes
hinein, einen VW Passat oder gar einen
Opel Vectra überragend. Die neue Größe trägt dazu bei, dass dieser Kombi
seine Bezeichnung wirklich verdient.
Selbst wenn der Rücksitz aufrecht
steht und die Gepäckraumabdeckung
an ihrem Platz bleibt, tut sich im Heck
eine gewaltige Höhle auf, die mühelos
554 Liter schluckt. Mühelos auch deshalb, weil die Heckklappe weit herunterreicht und damit für eine angenehm
niedrige Ladekante sorgt.
Wird der Kofferraum auf das Maximalmaß erweitert, dürfen es bis zu 1745
Liter sein. Dieser Paradewert schreit
nach einem Besuch im unmöglichen
Möbelhaus, zumal er nicht nur theoretische Bedeutung hat: 619 Kilogramm
darf der Mondeo laden. Wer damit
nicht zurechtkommt, beauftragt besser
einen Spediteur.
Trotz der zahlreichen Ausstattungsfeatures, zu denen beim Testwagen auch das Topnavigationssystem NX
mit MP3-fähigem CD-Player und acht
Lautsprechern gehört, ist die Bedienung weitgehend selbsterklärend. Denn
für alle wichtigen Funktionen gruppieren sich um den Bildschirm konventionelle Knöpfe, die einem mühsame
Menü-Irrwege ersparen.
DER MONDEO IM ALLTAG
SPOTLIGHT
Emotion und nackte Zahlen
Ford-Vertriebschef Jürgen Stackmann setzt
sich ambitionierte Ziele: Dieses Jahr will er
bundesweit 23 000 Mondeo verkaufen, 2008
rund 40 000. Etwa 40 Prozent der Kunden will
Ford von anderen Marken erobern – selbst
von Audi und BMW. Rund 60 Prozent der
Käufer erwartet die Marke im gewerblichen
Bereich. Allerdings wird auch der Mondeo den
eingebrochenen Gesamtabsatz in Deutschland
nicht ausbügeln können: Stackmann rechnet
für 2007 mit 250 000 Neuzulassungen von
Autos und leichten Nutzfahrzeugen. Im Vorjahr waren es 259 000. Aber Stackmann geht
es nicht nur um Absatz: Der Mondeo soll die
ganze Marke „höher positionieren, emotional
aufladen und als Flaggschiff positiv auf das
Portfolio abstrahlen“. Das Werbe-Budget liegt
im zweistelligen Millionen-Bereich. Stackmann: „Das ist die wichtigste Modelleinführung der letzten Jahre.“ Anzeigen und TVSpots sollen eine „hohe Wertigkeit und
Begehrlichkeit“ vermitteln – auch im XXL-Format: Auf 4200 Quadratmeter Fläche wird ein
Mondeo-Plakat – das größte Europas – die
Berliner Charité zieren.
Bewertung
Neben den Tests auf abgesperrter Strecke musste sich der Mondeo im Alltagsbetrieb bewähren. Der große
Wagen braucht zwar einen langen Parkplatz, entschädigt andererseits aber mit üppigem Platzangebot,
überzeugender Variabilität und gut funktionierenden Details wie dem Abstandsregel-Tempomaten.
Mit wenigen Handgriffen lässt sich der
Kofferraum vergrößern. Das Raumangebot auf der Rückbank ist enorm
Der Abstandsregel-Tempomat agiert sensibel
und vermittelt ein gutes Gefühl. Zwei Kindersitze und ein Passagier passen in den Fond
KAROSSERIEVARIANTEN
Wer beharrlich den Blick in die Betriebsanleitung verweigert, wird zwar im Laufe
der Bekanntschaft immer wieder neue
Funktionen entdecken, aber es gibt keinen Anlass, sich zornbebend an die alten
Zeiten zu erinnern, als ein Radio nur
zwei große Knöpfe hatte.
4
Beim Fließheck-Modell reicht die
Kofferraumklappe bis ins Dach
Das Stufenheck-Modell spielt die Rolle
der konventionellen Limousine
Der Turnier hat erneut das Zeug zum
meistverkauften Modell der Serie
KRITIK IM DETAIL
Mit der aufpreispflichtigen Dämpferverstellung ist der
Federungskomfort
sehr gut
a Renault hat es vorgemacht,
Ford zieht beim Mondeo nach:
Einen konventionellen
Tankdeckel gibt es nicht
a Gepäck darf sperrig und
sehr lang sein, eine Strandliege passt ohne Probleme
in den Kombi
b Per Start-Stopp-Knopf lässt
sich der Motor bei jeder Geschwindigkeit ausschalten, eine
Sperre wäre wünschenswert
Trotz umfangreicher Ausstattung ist der
Mondeo gut zu bedienen
Nur Sitzriesen finden hier keine
ganz ideale Position
Turbomotor ohne Turboloch, Fahrwerk
mit Einstellmöglichkeiten
13
das Geräusch in luxuriöser Unauffälligkeit verschwindet.
Zusammen mit dem exakt schaltbaren Sechsganggetriebe präsentiert
sich somit ein harmonischer Antrieb,
der mit 220 PS gut geeignet ist, die Möglichkeiten des Frontantrieb-Fahrwerks
auszuloten. Bei Nässe zeigen sich die
Grenzen – die Traktion reicht nicht aus,
es zerrt in der Lenkung, und der Geradeauslauf wird zum Schlingerkurs.
Der liegt auch auf trockener Straße
an, wenn diese Spurrillen aufweist.
Denen läuft der Mondeo nach und verlangt Lenkkorrekturen. An diesem Verhalten sind sicher die optional
montierten 18-Zoll-Räder mit 40erQuerschnitt nicht ganz unbeteiligt.
DER MONDEO IM KOSTEN-VERGLEICH
+++,,
Bewertung
Zum Verkaufsstart zahlt Ford nur für Fahrer eines alten Mondeo je nach Ausstattungslinie bis zu 1700 Euro
Prämie. Im Handel ist vielerorts aber mehr drin. Der Finanzierungszinssatz liegt bei 4,99 Prozent, 2,99 gibt
es für Kunden mit Flatrate-Paket. Im Unterhalt ist der Mondeo etwas teurer als der Klassendurchschnitt.
Die monatlichen Unterhaltskosten
So viel kostet ein Ford Mondeo Turnier
1)
km/Jahr
1.6 Ti VCT
2.0
2.5
1.8 TDCi
2.0 TDCi 1)
2.0 TDCi 2)
10 000 km
389/165
431/191
543/230
392/172
415/179
426/179
15 000 km
20 000 km
30 000 km
40 000 km
470/227
555/287
699/413
826/527
513/252
605/317
757/450
895/573
643/302
755/380
937/537
1100/681
453/214
523/261
637/356
734/441
484/228
566/284
674/373
777/462
492/228
568/284
688/373
792/462
Den monatlichen Unterhaltskosten liegt eine
Fahrzeughaltedauer von drei Jahren und
eine Versicherungseinstufung nach SF 12
zugrunde. Es wird eine Haftpflicht- und
Vollkasko-Versicherung mit Vergünstigungen (wie Garagenplatz, Fahrerbeschränkung) angenommen. In die Berechnung
fließen Wartungskosten, Verschleißteilekosten (Reifen, Auspuff, Bremsbeläge), der
ECE-Verbrauch und die Steuern mit ein.
Dargestellt sind die monatlichen Unterhaltskosten bei einer Jahresfahrleistung von
10 000, 15 000, 20 000, 30 000 und 40 000
Kilometern mit/ohne Wertverlust.
130 PS; 2) 140 PS
Weil der Fortschritt unaufhaltsam
ist, besitzt der Ford – in der TitaniumVersion serienmäßig – einen zweiten
Bildschirm. Er sitzt zwischen Tacho
und Drehzahlmesser und präsentiert
unter anderem die Berechnungen des
Bordcomputers. Das sieht zwar modern
aus, ist aber keine ideale Lösung. Denn
bei Nachtfahrten ist es schwierig, den
Helligkeitskontrast zwischen Bildschirm und konventionell beleuchteten
Instrumenten zu regulieren.
Da der Test-Turnier über den Topmotor, einen 2,5 Liter großen Turbo-
Fünfzylinder verfügt, scheinen beim
Verbrauch gewisse Befürchtungen angebracht. Aber die Welt des normalen
Verkehrs, in der die Leistung selten voll
ausgeschöpft wird, rückt die Dinge zurecht. Mit zehn bis elf Litern ist man
recht flott unterwegs, wer sich betont
zurückhält, kann die Zehnliter-Marke
deutlich unterschreiten. Deutsche Autobahnen fordern einen Turbo-Zuschlag
(Maximalverbrauch 14,9 Liter), was
wieder einmal zeigt, dass der wichtigste Beitrag zur CO2-Reduktion im rechten Fahrerfuß steckt.
Vom Verbrauch abgesehen, beweist
der Fünfzylinder, dass der beste Turbo
der ist, den man nicht merkt. Die Abstimmung der Aufladung erscheint perfekt, der Fahrer könnte auf die Idee
kommen, mit einem großvolumigen
Sauger unterwegs zu sein. Kein verzögertes Ansprechen, kein Turboloch –
der Motor ist allzeit bereit und dreht
locker hoch, wobei oberhalb von 5000/
min der typische Fünfzylinder-Ton einen sportlichen Akzent setzt. So hoch
wird man allerdings selten drehen, weil
darunter satter Durchzug herrscht und
Abgesehen davon ist der Fahrwerksabstimmung hohes Lob zu zollen. Der Mon-
DER MONDEO IM MULTIMEDIA-CHECK
+++,,
Bewertung
Ein vollkommen neues Bediensystem hatte Ford versprochen. Eines, das mit den Premiumherstellern mithalten kann. Das ist unzweifelhaft gelungen.
Trotz großer Funktionsvielfalt braucht man kaum Eingewöhnung. Das Soundsystem, die grafische Darstellung, die Intelligenz der Sprachsteuerung und die
Funktionssicherheit der Bluetooth-Einheit entsprechen dagegen nicht dem, was man von einer nagelneuen Mittelklasse-Limousine erwarten sollte.
Direkte Tasten für die schnelle
Anwahl wichtiger Funktionen
Die breiten Touchscreen-Felder
erleichtern die Treffsicherheit
Auch wenn der Name wie ein Turnschuh klingt, das
neue Bediensystem Ford Convers+ überzeugt mit einer
eleganten Mischung aus Touchscreen, direkten Tasten
und überlegter Lenkradsteuerung. Intuitiv, schnörkellos
und fast immer mit der richtigen Auswahl an Funktionen
navigiert der Fahrer ohne Mühe durch das Infotainmentangebot. Das Blaupunkt-Denso-Navigationssystem
führt präzise und mit gelungener Streckenwahl ans Ziel.
Das sind die guten Seiten. Weniger schön ist es, wenn
die Sprachsteuerung in der Kartendarstellung kein „Ziel
eingeben“ versteht oder nicht intelligent genug ist, um
auf „Nummer wählen“ anstatt „wählen“ zu reagieren.
Die Untermenüs sind eindeutig beschriftet
Ganz abgesehen von der hohen Fehl-Erkennungsquote:
Das Bluetooth-Telefonsystem lässt sich zwar einfach
mit einem Handy koppeln, ein funktionierendes Telefonat kam aber nur in den seltensten Fällen zustande. Eine
Enttäuschung ist auch das Soundsystem. Es klingt zwar
recht frisch, aber räumlich sehr eigenartig seitlich aus
der Tür heraus. Im Navigationssystem stehen zudem
die beiden extrem wichtigen Sonderzielpunkte Tankstelle und Parkplatz in völlig unterschiedlichen Kategorien. Die pixelige, digitale Treppenstufen zeigende Grafik erwartet man ebenfalls nicht von einem topmodernen
Mittelklasseauto.
blo
Die Grafiken sind für ein
modernes Auto eher dürftig
deo bestätigt die Ford-Reputation auf
diesem Gebiet mit einem neutralen
Kurvenverhalten und einem Handling,
dessen Leichtfüßigkeit in dieser Klasse
Maßstäbe zu setzen vermag.
Beim Kurvenfahren ist die Lenkung
mit ihren spontanen und exakten Reaktionen die reine Freude, auf der Autobahn wären dagegen etwas höhere
Lenkkräfte und ein weniger spitzes
Ansprechverhalten komfortabler. Es
braucht eine gewisse Zeit der Gewöhnung, bis es gelingt, einen sauberen
Strich geradeaus zu fahren.
Trotz der sportlichen Eigenschaften
glänzt das Mondeo-Fahrwerk mit sehr
gutem Federungskomfort. Die aufpreispflichtige Dämpferverstellung bietet
dem Fahrer drei Optionen: Normal (bester Kompromiss), Komfort (gut ansprechendes Fahrwerk, leichtes Nachschwingen auf Unebenheiten) und Sport (keine
spürbare Verbesserung des Handlings,
eingeschränktes Federungsverhalten).
Es gibt also eine wirklich passende
Abstimmung, der Rest fällt unter den
Begriff Marketing. Bei den Bremsen hat
der Kunde ja auch keine Wahl. Er muss
nehmen,was er kriegt, im Fall des Mondeo eine sehr gut verzögernde, standfeste Anlage. Die nur beim Bremsen auf
unterschiedlich griffigem Untergrund
Schwächen aufweist: Über die 150-Meter-Teststrecke schießt der Mondeo mit
mehr als 50 km/h hinaus.
So wird der höchst erfreuliche Eindruck, den der Mondeo hinterlässt, am
Ende getrübt, was den Autor nicht hindert, sich an einen Satz aus einem Bericht über den verflossenen Ford Sierra
zu erinnern: das Wunder von Köln.
Die Sprachsteuerung ist weit
entfernt von Topsystemen
Text: Götz Leyrer
Fotos: Hans-Dieter Seufert
Datenblatt: bitte umblättern
DER MONDEO AUF DER LANGSTRECKE
Bewertung
DIE MEINUNGEN DER TESTER
Verbrauch, Geräuschentwicklung und Sitzkomfort lassen sich abschließend nur auf einer Langstreckenfahrt beurteilen. Der große Kombi mit dem starken Fünfzylinder-Turbomotor hinterlässt hier einen
überwiegend positiven Eindruck, vor allem wegen der guten Federung und des leisen Motors.
Für Reisen, auch auf Landstraßen, ist der agile Mondeo eine gute Wahl. Der Verbrauch,
im Mittel sind es 11,1 L/100 km, ist gemessen an der Transportkapazität akzeptabel
Obwohl der Mondeo zu
den Großen in seiner
Klasse gehört, wirkt er
beim Fahren erfreulich leichtfüßig
14
„Das Platzangebot
für Gepäck und Passagiere ist überdurchschnittlich“
„Detail-Verarbeitung und Finish
haben uns positiv
überrascht“
„Für seine Größe
ist der Mondeo
Turnier erfreulich
handlich“
Hermann-Josef Stappen
Rudi Seufert
Christian Bangemann
FORD
MONDEO
2.5
TURNIER
T I TA N I U M
X
220 PS (162 kW) 0–100 km/h 8,3 s Höchstgeschwindigkeit 240 km/h Verbrauch 11,1 L/100 km 32 725 Euro
Motor
Zusatzausstattung
Fünfzylinder-Reihenmotor, vorn quer mit Turbolader
und Ladeluftkühler, sechsfach gelagerte Kurbelwelle,
zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb),
vier Ventile pro Zylinder über Tassenstößel betätigt,
elektronische Kraftstoffeinspritzung.
( = sinnvoll)
Innenraum
Innenbreite vorn/hinten
Sitztiefe vorn/hinten
Normsitzraum
Lenkraddurchmesser
1480/1500 mm
510/510 mm
760 mm
370 mm
Wartung
Inspektion
Ölwechsel
alle 40 000 km
alle 20 000 km
Verbrauch (ECE-Norm)
Stadt
über Land
gesamt
13,6 L/100 km
6,8 L/100 km
9,3 L/100 km
Abgaswerte
HC (Grenzwert)
NOX (Grenzwert)
CO (Grenzwert)
CO2
0,052 (0,10) g/km
0,052 (0,08) g/km
0,197 (1,0) g/km
222 g/km
Unterhaltskosten
Steuer (Euro 4)
175,–
Haftpflicht (TK 17 R6)
1184,–
Teilkasko (TK 23 R6)
577,–
Vollkasko (TK 23 R6)
2517,–
Festkosten pro Jahr
1935,–
Betriebskosten pro 100 km
18,48
Wertverlust/Jahr
4600,–
(bei einer Haltedauer von 36 Monaten und 45 000 km;
Prognose: auto motor und sport)
Elastizität
60 – 100 km/h im IV./V. G.
80 – 120 km/h im IV./V. G.
60 – 100 km/h im VI. G.
80 – 120 km/h im VI. G.
7,1/9,1
7,5/9,6
12,1
12,5
Slalom 18 m leer/beladen
ISO-Wedelgasse leer/beladen
VDA-Ausweichgasse
Einfahrgeschwindigkeit leer/beladen
Ausfahrgeschwindigkeit leer/beladen
Verbrauch
120
140
100
Außengeräusch
80
60
60
40
dB(A)
IV.
61
64
67
69
70
73
V.
61
64
66
68
69
72
Tachometerabweichung
VI.
60
63
66
67
68
71
41
75
20
0
1
2
3
4
5
Drehzahl in 1000/min
77
95
115
125
134
153
Bremsweg
7
Nennleistung
162 kW (220 PS)
280
260
200
180 max.
Drehmoment
160
320 Nm
198
km/h
145
km/h
140
ng
120
a
.G
III
100
80
97
km/h
ng
a
I. G
I
60
59
km/h
40
20
I.
0
1
2
g
Gan
3
4
5
6
7
Drehzahl in 1000/min
Bremsweg
30
40
39
39
39
50
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Bremsvorgänge
gut bis 42 m
befriedigend von 43 bis 47 m
mangelhaft ab 48 m
km/h
80
100
120
130
140
160
6
Übersetzung
77/71
76
74
Innengeräusch
Drehmoment
40
20
dB(A)
Stand-/Fahrgeräusch (EG)
beschl. Vorbeifahrt (50 km/h; III. G.)
konst. Vorbeifahrt (80 km/h; IV. G.)
360
320
280
240
200
80
100
220
7,4
14,9
11,1
631
Nm
320 Nm
120
240
Superbenzin
minimal (ams-Verbrauchsrunde)
maximal
Testverbrauch
Reichweite in km
Gang
III.
bei 80 km/h
63
bei 100 km/h
65
bei 120 km/h
68
bei 130 km/h
71
bei 140 km/h
72
bei 160 km/h
–
Standgeräusch
Maximalgeräusch im III. Gang
160
km/h
L/100 km
140
180
61,2/60,7
132,0/125,7
74/72
45/48
162 kW (220 PS)
g
Fahrversuche
160
ng
Fünfsitzige Kombi-Limousine mit vier Türen.
Luftwiderstandsbeiwert cW
0,32
Stirnfläche A
2,33 cm2
Luftwiderstandsindex cW x A
0,74
Länge/Breite/Höhe
4830/1886/1512 mm
Radstand
2850 mm
Wendekreis rechts/links
11,8/11,4 m
Tankinhalt
70 L
Leergewicht
1676 kg
Gewichtsverteilung v/h
58,8/ 41,2%
Zulässiges Gesamtgewicht
2295 kg
Dachlast
75 kg
Kofferraumvolumen
554–1745 L
Zuladung
619 kg
Zul. Anhängelast/gebremst
750/1800 kg
5,9
8,3
11,5
13,2
15,2
20,8
16,1(143 km/h)
240 km/h
180
200
s
Beschleunigung
0 – 80 km/h
0 – 100 km/h
0 – 120 km/h
0 – 130 km/h
0 – 140 km/h
0 – 160 km/h
400 m
Höchstgeschwindigkeit
240
220
Ga
ng
V.
Ga
n
Karosserie
Fahrleistungen
260
VI.
Einzelradaufhängung vorn und hinten, vorn mit Querlenkern, McPherson-Federbeinen, hinten mit Querlenkern, Längslenkern, Schraubenfedern, Stoßdämpfern,
Spurweite vorn 1579 mm, Spurweite hinten 1595 mm.
Stabilisator vorn und hinten, Zahnstangenlenkung mit
Servounterstützung, Lenkübersetzung 15,1:1. 2,75
Lenkradumdrehungen, hydraulische Zweikreisbremse
mit Bremskraftverstärker, innenbelüftete Scheibenbremsen vorn, Scheibenbremsen hinten, Bremskraftbegrenzer, Antiblockiersystem, Feststellbremse auf
die Hinterräder wirkend. Rädergröße 7,5 J x 18, Reifengröße 235/40 ZR 18, Continental SportContact2.
PS kW
Mängel am Testwagen
keine
Serienausstattung:
ABS, Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Sidebags, seitliche Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag, elektronisches
Stabilitätsprogramm, Bordcomputer, elektr. Fensterheber vorn/hinten, Klimaautomatik, Leder/AlcantaraSitze, 17-Zoll-Leichtmetallräder, einstellbare Lenksäule, Nebelscheinwerfer, geteilt umklappbare Rücksitze.
Ga
Fahrwerk
Leistung
32 725,–
41 485,–
IV.
Vorderradantrieb, Sechsganggetriebe. Übersetzungen:
I. 3,39, II. 1,91, III. 1,27, IV. 0,95, V. 0,78, VI. 0,65,
R. 3,23. Achsantrieb 4,00:1.
Ausstattung/Preise
Grundpreis
Testwagenpreis
Leistung
Kraftübertragung
Bi-Xenonscheinwerfer
Geschwindigkeit in km/h
bei
5000/min
Spez. Leistung
64,3 kW/L (87,3 PS/L)
Hubraum
2521 cm3
Bohrung x Hub
83,0 x 93,2 mm
Verdichtungsverhältnis
9,0:1
Maximaler Ladedruck
0,55 bar
Max. Drehmoment
320 Nm bei 1500/min
Mittl. Kolbengeschw. bei Nenndrehzahl 15,5 m/s.
Ölinhalt Motor 4,1 L, Kühlsysteminhalt 7,1 L.
650,–
965,–
505,–
510,–
2450,–
815,–
495,–
DVD-Navigationssystem
elektr. Schiebedach
162 kW (220 PS)
Bremsweg in m
Leistung
Anhängervorrichtung
elektr. Dämpferregelung
Einparkhilfe vorn/hinten
Metallic-Lackierung
Innenraum-Maße
Innenhöhe 1000 mm
1000 mm
m
aus 100 km/h kalt (leer)
aus 100 km/h kalt (beladen)
aus 100 km/h warm (beladen)
Hochgeschwindigkeits-Bremstest (170 km/h)
38
39
39
113
Knickmaß
940 – 1150 mm
Sitzraum
635 – 870 mm
Gesamtkosten/km*
bei 15 000 km/Jahr
bei 30 000 km/Jahr
0,62/0,31
0,43/0,25
Monatliche Unterhaltskosten*
bei 15 000 km/Jahr
bei 30 000 km/Jahr
Gewährleistung
zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung,
zwölf Jahre gegen Durchrostung
* mit/ohne Wertverlust
774,–/392,–
1072,–/624,–
++++,
Bewertung
Hohe Funktionalität und sehr gutes Fahrwerk machen den Mondeo zu einem der attraktivsten
Angebote seiner Klasse. Eine Schwäche bei der µ-split-Bremsung verhindert Stern Nummer fünf.
Karosserie
5 –gute Platzverhältnisse
–saubere Verarbeitung
–leichte Bedienung
6 –unbefriedigende
Übersichtlichkeit
Fahrkomfort
5 –guter Federungskomfort
–bequeme Sitze
–gute Klimatisierung
–geringes Innengeräusch
6 –zu harte Abstimmung in
Stellung Sport
Antrieb
5 –kultiviert laufender
Fünfzylinder
–sehr gute Leistungscharakteristik
–exakte Schaltung
Fahreigenschaften
5 –sehr sicheres
Kurvenverhalten
–flinkes Handling
–präzise Lenkung
6 –empfindlich auf Spurrillen
–schlechte Nass-Traktion
Sicherheit
5 –gut dosierbare, standfeste
Bremsen
–gute Sicherheitsaussstattung
6 –extrem langer Bremsweg
auf µ-split
Umwelt
6 –relativ hoher Verbrauch
Kosten
5 –attraktiver Preis
6 –nur zwei Jahre
Gewährleistung
15
Auto Bild
Nr. 17/2007
VERGLEICHSTEST
MITTELKLASSE-LIMOUSINEN
AUTOSIM TEST
FORD MONDEO 2.0 TDCi 140 PS, Vorderradantrieb,
0 -100 km/h in 10,2 s, 210 km/h Spitze, 28 700 Euro
MAZDA 6 SPORT 2.0 CD 143 PS, Vorderradantrieb,
0 -100 km/h in 9,5 s, 203 km/h Spitze, 27 400 Euro 1
OPEL VECTRA 1.9 CDTI 150 PS, Vorderradantrieb,
0 -100 km/h in 9,6 s, 217 km/h Spitze, 27 330 Euro 1
VW PASSAT 2.0 TDI 140 PS, Vorderradantrieb,
0 -100 km/h in 10,1 s, 209 km/h Spitze, 27 544 Euro
1
AUF SIEG
GESETZT
ass der brandneue Mondeo Turnier das Zeug zum
Sieger hat, konnte der
Kölner im ersten Vergleichstest
(Heft 11/07) gegen den VW Passat Variant beweisen. Doch diesmal
sind nicht die Kombis am Zuge,
sondern die klassischen Mittelklasse-Limousinen. Da hat der Mondeo
gleich drei Rivalen. Und anstelle
von starken Benzinern treten nun
die attraktiven Dieselmodelle mit
D
VERGLEICHSTEST
einer Leistung zwischen 140 und
150 PS an. Opel Vectra und VW
Passat sind im deutschen Markt sicher die härtesten Widersacher des
Ford; der Mazda 6 komplettiert das
Quartett. Besonders interessant ist
dabei, dass der neue Mondeo hier
gleich auf Konkurrenz aus eigenem
Hause trifft, denn Mazda gehört
zum Ford-Konzern. Wie sich alle
vier Limousinen schlagen, klärt der
harte Vergleichstest.
KAROSSERIE
Der neue Mondeo präsentiert sich
in deutlich gewachsener Form
Die üppigen Abmessungen des
Kölners sprengen selbst Mittelklasse-typische
Dimensionen:
Mit einer Außenlänge von 4,84
Metern übertrifft er beispielsweise den Vectra um 23 Zentimeter.
Er verwöhnt seine Insassen denn
auch mit üppigen Raumverhält-
TEXT Guido Borck FOTOS Bernd Ebener
Größer, dynamischer, sicherer und hochwertiger: Mit dem neuen Mondeo will Ford wieder zurück auf die
Überholspur. Die Mittelklasse-Limousine der Kölner muss im großen Vergleichstest beweisen, was sie kann.
Sie trifft auf Mazda 6, Opel Vectra und VW Passat. Alle vier Autos treten mit wirtschaftlichem Turbodiesel an
nissen. Der Mondeo vermittelt auf
den vorderen Plätzen den luftigsten
Eindruck, sein langer Radstand von
2,85 Metern sorgt zudem für eine
fürstliche Kniefreiheit im Fond. Etwas abgeschlagen folgt der Passat,
der jedoch in der zweiten Reihe die
WWW.AUTOZEITUNG.DE
Mehr über den neuen Mondeo
unter Clickcode: FORD-MONDEO
meiste Luft über dem Scheitel bietet. Etwas enger präsentieren sich
Opel und Mazda, wobei im Fond
des Japaners große Personen mit
dem Dach in Berührung kommen.
Dafür sammelt die Mazda-Karosserie bei der Übersichtlichkeit fleißig Punkte, während sich das Ende von Front und Heck beim Ford
allenfalls erahnen lässt. Als eine
besonders pfiffige Lösung erweist
sich dagegen das EasyFuel-Tank-
system des Mondeo: Es macht eine
versehentliche Kraftstoff-Falschbetankung unmöglich und schützt so
vor kostenintensiven Reparaturen.
Denn in den Einfüllstutzen passt
nur die richtige Zapfpistole hinein
– je nach Treibstoffsorte entweder
die für Diesel oder die für Benzin.
Einfach, aber genial.
Geht es um die Variabilität, ergeben sich weitere Vorteile für den
Kölner. Während die Konkurrenz
MITTELKLASSE-LIMOUSINEN
Der Mondeo vermittelt dank seiner dynamischen Abstimmung viel Fahrspaß und ist im Grenzbereich gutmütig
Der Ford bietet seinen Passagieren im
Fond eine fürstliche Kniefreiheit
16
Preis für die Fließheck-Version
Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Sitzposition
recht hoch; das Mobiliar erweist sich als bequem
Bis auf wenige Ausnahmen präsentiert sich der Mondeo-Innenraum in
ansprechender Qualität. Dekor im Holz-Look ziert die Ghia-Version
Agil, aber nicht ganz so handlich wie der Mondeo fährt sich der Mazda, der bei hohem Tempo Lastwechselreaktionen zeigt
Die großen Rundinstrumente im Mazda 6 lassen sich einfach ablesen. Die bequemen Sitze des Japaners bieten zwar
Umfangreich ist die Serienausstattung, unter anderem mit CD-Radio
genügend Seitenhalt, aber etwas wenig Auflage
Die Kopffreiheit reicht gerade so;
große Personen stoßen ans Dach
nur eine asymmetrisch teilbare
Rücksitzlehne anbietet, können
beim Mondeo auch die Sitzflächen im Verhältnis 60 zu 40 umgeklappt werden. Doch schon im
herkömmlichen Zustand fasst das
Gepäckabteil stolze 550 Liter, das
nur noch von dem des Passat mit
565 Litern übertroffen wird. Vergleichsweise magere 492 Liter hält
der Mazda bereit; er bietet zudem
mit 490 Kilogramm die geringste
Zuladung. Im Opel beträgt das Gepäckraumvolumen 500 Liter.
Bei der Sicherheitsausstattung setzt
sich der Wolfsburger am besten in
Szene. Zwar hat der Mondeo sogar einen Knie-Airbag für den
Fahrer serienmäßig an Bord, der
Passat kontert jedoch mit optional
lieferbaren Seiten-Airbags hinten
sowie integrierten Kindersitzen.
Weitere Pluspunkte sammelt der
VW bei der Bedienbarkeit und
VERGLEICHSTEST
der Verarbeitung, was letztendlich
zum hauchdünnen Kapitelsieg
reicht. Die Materialien im Ford
präsentieren sich hochwertig, zeigen aber im Detail noch Spielraum
für Verbesserungen, wie der billige
Handschuhfachdeckel oder die einfachen Kofferraumverkleidungen
beweisen. Sauber verarbeitet zeigt
sich der Mazda 6, dessen Materialqualität haptisch zwar nicht so gut
wie im Opel ist, dessen Kunststoffteile dafür aber eine höhere
Passgenauigkeit aufweisen.
FAHRKOMFORT
Ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen:
Am Ende gewinnt der Passat
Der Mondeo tritt mit neuem IVDSFahrwerk (Interactive Vehicle Dynamics Control) an. Das adaptive
System mit elektronischer Dämpferregelung kostet 965 Euro Aufpreis und passt sich blitzschnell der
jeweiligen Fahrbahnsituation an.
Zudem kann die Dämpferkennung
mittels Knopfdruck in drei Stufen
eingestellt werden. Der KomfortModus verleitet die Karosserie
zum allerdings Nachschwingen,
und das Sport-Programm ist eher
für den topfebenen Renneinsatz
gedacht als für von Flickenteppichen übersäte deutsche Straßen.
So gibt sich der Mondeo in der
Normalstellung am ausgewogensten. Querfugen und Schlaglöcher
meistert der straffe Ford recht
ordentlich und mit geringen Karosseriebewegungen.
Noch geschmeidiger sprechen die
Federelemente im VW Passat an,
der über Unebenheiten sensibler
abrollt. Die Hinterachse des Opel
reagiert auf Kanaldeckel recht trocken, während der Mazda derbe
Fahrbahnstöße ziemlich steifbeinig filtert. Zudem gewähren seine
Sitze weniger Oberschenkelauflage
als die der Konkurrenz. Bequemer
sind die Sportsitze im VW für 903
Euro; sie bieten zudem mehr Seitenhalt. Noch etwas üppiger ist das
Mobiliar im Ford. Personen über
1,80 Meter Größe empfinden die
hohe Sitzposition jedoch als gewöhnungsbedürftig.
Die beste Vorstellung liefert der
Opel ab. Sein MultiContour-Fahrersitz überzeugt mit gutem Seitenhalt und ausziehbarer Schenkelauflage. Zudem lässt sich
das rückenfreundliche Mobiliar
beheizen und belüften. Es ist mit
1600 Euro aber sehr teuer. Leider fehlen dem Vectra genügend
brauchbare Ablagemöglichkeiten.
Ergonomisch perfekt erweist sich
der VW, während die beleuchteten
Schalter auf der Mittelkonsole des
Ford nicht immer optimal ablesbar
sind. So muss der Mondeo den Pas-
sat, der einen knappen Kapitelsieg
einfährt, am Ende ziehen lassen.
MOTOR / GETRIEBE
Das Leistungsvermögen der vier
Kandidaten liegt dicht beieinander
Die beiden Zweiliter-Diesel von
VW und Ford leisten jeweils 140
PS, der hubraumgleiche Mazda hat
143 PS. Zwar schöpft der kultivierte Selbstzünder im Opel seine Kraft
aus nur 1,9 Litern, doch bringt er
es auf 150 PS. Trotzdem fährt der
drehfreudige CDTI dem spritzigen
Mazda 6 in den BeschleunigungsDisziplinen nicht auf und davon.
Der Mondeo gefällt mit einer sehr
harmonischen Kraftentfaltung.
Zudem verfügt der Kölner über
eine Overboost-Funktion, die das
maximale Drehmoment kurzzeitig
von 320 Nm auf 340 Nm erhöht.
Bemerkenswert ist auch, wie leise der gut gekapselte Ford-Motor
MITTELKLASSE-LIMOUSINEN
Der Mondeo vermittelt dank seiner dynamischen Abstimmung viel Fahrspaß und ist im Grenzbereich gutmütig
Der Ford bietet seinen Passagieren im
Fond eine fürstliche Kniefreiheit
Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Sitzposition
recht hoch; das Mobiliar erweist sich als bequem
Bis auf wenige Ausnahmen präsentiert sich der Mondeo-Innenraum in
ansprechender Qualität. Dekor im Holz-Look ziert die Ghia-Version
Agil, aber nicht ganz so handlich wie der Mondeo fährt sich der Mazda, der bei hohem Tempo Lastwechselreaktionen zeigt
Die großen Rundinstrumente im Mazda 6 lassen sich einfach ablesen. Die bequemen Sitze des Japaners bieten zwar
Umfangreich ist die Serienausstattung, unter anderem mit CD-Radio
genügend Seitenhalt, aber etwas wenig Auflage
Die Kopffreiheit reicht gerade so;
große Personen stoßen ans Dach
17
läuft. Ganz anders der Passat: Dessen rauer Pumpe-Düse-Diesel zeigt
sich zwar schon früh leistungsbereit, gibt seine Kraft aber nur über
ein schmales Drehzahlband bis
4000 Touren ab. Aus diesem Grund
verlangt der VW nach häufigerer
Schaltarbeit, die aber mit dem präzise geführten Sechsgang-Getriebe
genauso viel Freude bereitet wie
im Opel. Spürbar knackiger agiert
die Schaltbox im Mondeo, dessen
Gänge fünf und sechs jedoch etwas zu lang übersetzt sind. Das
Getriebe im Mazda entpuppt sich
bei schnellen Schaltvorgängen als
etwas knochig.
Geht es um den Verbrauch, hat der
VW die Nase vorn: Er genehmigt
sich nur 6,2 Liter Diesel auf 100
Kilometer. So schafft der Passat
mit 1129 Kilometer die größte
Reichweite. Der Mondeo nimmt im
Schnitt exakt sieben Liter; 0,2 Liter
mehr konsumiert der Mazda 6. Der
Vectra verbraucht 7,5 Liter.
Dank seiner zielgenauen Lenkung umrundet der Mondeo den Slalom-Parcours sehr agil
Der 140 PS starke Zweiliter-TDCi gefällt mit einer gleichmäßigen
Kraftabgabe und angenehmer Laufkultur. Sein Verbrauch: 7,0 Liter
Der handliche Mazda 6 zielt ebenfalls auf sportlich ambitionierte Fahrer
Obwohl Mazda zum Ford-Konzern gehört, steckt unter der Haube
des 6er eine 143 PS starke Eigenentwicklung. Verbrauch: 7,2 Liter
Der Opel Vectra umrundet die Pylonen mit viel Seitenneigung und wenig Gefühl
Der drehfreudige, kraftvolle 1,9-Liter-CDTI im Opel hat mit 150 PS
die meiste Leistung und verbraucht im Schnitt 7,5 Liter auf 100 km
FAHRDYNAMIK
Der fahraktive Mondeo lässt seiner
Konkurrenz keine Chance
Sportlich ambitionierte Familienväter kommen im Ford vollends
auf ihre Kosten. Dank seiner
messerscharfen Lenkung und
seinem perfekt ausbalancierten
IVDS-Fahrwerk giert der Kölner
förmlich nach der nächsten Biegung. Kurven umrundet er bis in
den Grenzbereich neutral bis leicht
untersteuernd und bleibt selbst mit
abgeschaltetem ESP lammfromm.
Zudem liegen seine Bremswerte
mit 36,3 Metern kalt und 35,8
Metern warm auf Top-Niveau. So
gerüstet, markiert der Ford sowohl
im Slalom-Parcours als auch auf
der Handling-Strecke die schnellsten Zeiten. Nicht ganz so agil, aber
dicht in seinem Windschatten erweist sich der Mazda 6 als der
zweite Sportler im Feld. Schnelle
Richtungswechsel beantwortet der
Japaner jedoch mit leichten Lastwechselreaktionen, wenn zuvor
die elektronische Dynamikregelung abgeschaltet wurde.
Das ESP im Vectra lässt sich hingegen nicht deaktivieren. Es arbeitet
feinfühlig und präzise und erstickt
eventuelle Heckschwenks bereits
im Keim. Eine stärkere Untersteuertendenz und die schwammig ansprechende Lenkung hemmen den
Rüsselsheimer jedoch in seiner
Agilität. Leichtfüßiger fährt sich
der VW. Seine Lenkung arbeitet
zwar nicht so feinfühlig wie die im
Mondeo und im Mazda 6, ist aber
ebenfalls präzise. Auch mit abgeschaltetem ESP ist der Passat frei
von heimtückischen Reaktionen.
Komfortabel und ohne Tücken meistert der Passat schnelle Richtungswechsel
Genial: Der pfiffig konstruierte Einfüllstutzen
EasyFuel am Ford verhindert eine Falschbetankung
Versteckt: Die beiden Schalter der Sitzheizung im
Mazda befinden sich unterhalb der Mittelarmlehne
Cool: Wer den MultiContour-Fahrersitz im Opel
ordert, kann den Sessel auch stufenlos kühlen
UMWELT / KOSTEN
In der Summe erweist sich der
VW als am wirtschaftlichsten
Beim Grundpreis liegen Opel
(27 330 Euro), Mazda (27 400
Euro) und VW (27 544 Euro)
weitgehend gleichauf. Der Mondeo 2.0 TDCI ist mit 28 700 Euro
der teuerste, da es ihn mit diesem
Motor erst ab der höherwertigen
Ghia-Version gibt. Der Mazda
glänzt mit einer fast vollständigen
18
Der 2,0-Liter-TDI im Passat läuft recht rau. Dafür ist er
schon früh leistungsbereit und verbraucht nur 6,2 Liter
AZ-Normausstattung, bei der nur
der Metallic-Lack extra kostet und
gewinnt das Kapitel verdient. Beim
nominellen Wertverlust haben Ford
und VW Vorteile. Der Passat weist
niedrige Werkstatt- und Kraftstoffkosten auf und belastet die Umwelt
am wenigsten, doch kann er den
Mazda nicht schlagen.
Die elektromechanische Parkbremse ersetzt die Handbremse im VW
TECHNIK
AUSSTATTUNG/PREIS
MOTOR
FORD MONDEO 2.0 TDCi
Zylinder/Ventile pro Zylinder
Nockenwellenantrieb
Bohrung/Hub
Hubraum
Verdichtung
Leistung
Maximales Drehmoment
MAZDA 6 SPORT 2.0 CD
OPEL VECTRA 1.9 CDTI
MODELL
VW PASSAT 2.0 TDI
R4 / 4
R4 / 4
R4 / 4
R4 / 2
Zahnriemen
Zahnriemen
Zahnriemen
Zahnriemen
85,0 /88,0 mm
86,0 / 86,0 mm
82,0 / 90,4 mm
81,0 / 95,5 mm
1997 cm3
1998 cm3
1910 cm3
1968 cm3
18,5 : 1
17,9 : 1
16,7 : 1
17,5 : 1
103 kW / 140 PS bei 4000 / min 105 kW / 143 PS bei 3500 / min 110 kW / 150 PS bei 4000 / min 103 kW / 140 PS bei 4000 / min
320 Nm bei 1800 / min
320 Nm bei 1750-2240 / min
360 Nm bei 2000 / min
320 Nm bei 1800 / min
GRUNDPREIS
Fahrdyn.-Regelung ESP
Fensterheber elektr. vorn
Klimaanlage
Leichtmetallfelgen
Metalliclackierung
Radio mit CD
Sitzhöheneinstellung
Zentralverrieg. Fernbed.
SUMME
KRAFTÜBERTRAGUNG
Getriebe
Antrieb
6-Gang, manuell
Vorderrad
6-Gang, manuell
Vorderrad
6-Gang, manuell
Vorderrad
6-Gang, manuell
Vorderrad
vorn: McPherson-Federbeine (adaptiv), Querlenker,
Querstabilisator;
hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer
(adaptiv), Querstabilisator;
ESP
Zahnstange;
Servo, hydraulisch
11,8 / 12,0 m
vorn: innenbel. Scheiben;
hinten: Scheiben;
ABS, Bremsassistent
vorn: 215/55 R 16 V
hinten: 215/55 R 16 V
vorn: 235/40 R 18 Y
hinten: 235/40 R 18 Y
8,0 x 18
Conti Sport Contact 2
vorn: McPherson-Federbeine, Querlenker,
Querstabilisator;
hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer,
Querstabilisator;
DSC (ESP)
Zahnstange;
Servo, hydraulisch
11,6 / 11,7 m
vorn: innenbel. Scheiben;
hinten: Scheiben;
ABS, Bremsassistent
vorn: 205/55 R 16 V
hinten: 205/55 R 16 V
vorn: 205/55 R 16 V
hinten: 205/55 R 16 V
7,0 x 16
Bridgestone Turanza ER 30
vorn: McPherson-Federbeine, Querlenker,
Querstabilisator;
hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer,
Querstabilisator;
ESP
Zahnstange;
Servo, elektrohydraulisch
11,6 / 11,5 m
vorn: innenbel. Scheiben;
hinten: Scheiben;
ABS, Bremsassistent
vorn: 195/65 R 15 V
hinten: 195/65 R 15 V
vorn: 215/50 R 17 W
hinten: 215/50 R 17 W
7,0 x 17
Goodyear Eagle NCT 5
vorn: McPherson-Federbeine, Querlenker,
Querstabilisator;
hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer,
Querstabilisator;
ESP
Zahnstange;
Servo, elektromechanisch
11,6 / 11,6 m
vorn: innenbel. Scheiben;
hinten: Scheiben;
ABS, Bremsassistent
vorn: 205/55 R 16 V
hinten: 205/55 R 16 V
vorn: 215/55 R 16 W
hinten: 215/55 R 16 W
7,0 x 16
Dunlop SP Sport 01
1481 / 1620 kg
2170 kg
550 kg
1800 / 740 kg
75 / 80 kg
1485 / 1500 kg
2020 kg
520 kg
1600 / 550 kg
100 / 75 kg
1428 / 1480 kg
2005 kg
525 kg
1600 / 750 kg
100 / 78 kg
1454 / 1501 kg
2060 kg
559 kg
1800 / 750 kg
100 / 85 kg
FAHRWERK
Fahrwerk
Lenkung
Wendekreis l / r
Bremsen
Serienbereifung
Testbereifung
Felgen
Reifenmarke
2,3 s
4,1 s
6,6 s
9,5 s
13,7 s
5,4 s
7,1 s
203 km/h
1 : 56,4 min
60,0 km/h
2,3 s
4,4 s
6,8 s
9,6 s
13,6 s
5,2 s
6,8 s
217 km/h
1 : 57,1 min
58,7 km/h
2,6 s
4,7 s
7,3 s
10,1 s
14,1 s
5,4 s
6,8 s
209 km/h
1 : 56,9 min
59,8 km/h
36,3 m
35,8 m
39,7 m
37,5 m
37,5 m
37,3 m
37,8 m
38,0 m
44 dB(A)
71 dB(A)
57 dB(A)
62 dB(A)
68 dB(A)
48 dB(A)
71 dB(A)
57 dB(A)
63 dB(A)
68 dB(A)
44 dB(A)
74 dB(A)
57 dB(A)
63 dB(A)
67 dB(A)
46 dB(A)
73 dB(A)
61 dB(A)
65 dB(A)
71 dB(A)
BREMSWEGE
Serie
Serie
Serie
Serie
510 u
720 u
Serie
Serie
1230 w
Serie
Serie
Serie
Serie
480 u
Serie
Serie
Serie
480 w
Serie
Serie
Serie
260 u 4
525 u
Serie
Serie
Serie
415 u
523 u
544 u
Serie
Serie
1482 w
5
Serie
Serie
785 w
Ghia Executive
29 930 w 27 880 w
Serie
Serie
Serie
Serie
Serie
465 u
715 u
–
205 u
Serie
–
960 u
Serie
Serie
945 u
–
Serie
965 u 2
Serie
–
–
Serie
Serie
Serie
Serie
1
Edition Trendline
29 555 w 29 026 w
175 u
Serie
Serie
Serie
Serie
Serie
1257 u 6
621 u
–
53 u
Serie
333 u
1257 u
Serie
Serie
1087 u
554 u 9
277 u 10
52 u
Serie
–
718 u
49 u
154 u
3
8
10
–
–
–
Serie
Serie
Serie
Serie
Serie
–
–
–
–
Serie
–
960 u
Serie
–
–
–
–
–
Serie
–
–
270 u 3
Serie
Serie
Serie
Serie
Serie
1250 u 6
–
–
1500 u 7
Serie
–
875 u
Serie
Serie
–
330 u 8
8
–
Serie
–
–
8
3
2 Aufpreis
gemäß AUTO ZEITUNG (AZ)-Normausstattung;
Interaktives Fahrwerk IVDC
inkl. Berganfahrassistent; 3 Licht-Paket; 4 Aufpreis f. Alu-Räder bei Edition-Ausstattung
(1440 Euro); 5 Serie bei Edition; 6 inkl. Bi-Xenonlicht; 7 Komfort-Paket; 8 Sicht-Paket;
9 Licht & Sicht-Paket II; 10 Licht & Sicht-Paket
WARTUNG/GARANTIE
WARTUNGSINTERVALLE
Ölwechsel
Inspektion
Bremsweg aus 100 km/h kalt
Bremsweg aus 100 km/h warm
27 544 w
SICHERHEITSAUSSTATTUNG
Bremsassistent
Fahrdyn.-Regelung ESP
Fahrer-/Beifahrer-Airbag
Isofix
Kopf-Airbag
Kurven-/Abbiegelicht
Notlauf-Reifen
Presafe
Reifenpannen-Anzeige
Seiten-Airbags vorn
Seiten-Airbags hinten
Xenonlicht
Aktive Kopfstützen
Adapt. Bremslicht/ Warnbl.
Abstandsradar
Aut. abbl. Außenspiegel
Aut. abbl. Innenspiegel
Berganfahrhilfe
Einklemmschutz
Fernlichtassistent
Kindersitze integriert
Lichtsensor/Tagfahrl.
Nebelscheinwerfer
Regensensor
Knieairbag
FAHRLEISTUNGEN
2,4 s
4,5 s
7,2 s
10,2 s
14,8 s
5,7 s
7,6 s
210 km/h
1 : 55,9 min
62,4 km/h
27 330 w
SICHERHEIT/PREIS
GEWICHTE
0 - 40 km/h
0 - 60 km/h
0 - 80 km/h
0 - 100 km/h
0 - 120 km/h
60 - 100 km/h
80 - 120 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Handling
Slalom Pylonenabstand 18 m
27 400 w
PREIS MIT AZ-NORMAUSSTATTUNG
Günst. Ausstattung 1
GESAMTPREIS
MESSWERTE
Leergewicht Werk / Testwert
Zulässiges Gesamtgewicht
Effektive Zuladung
Anhängelast gebr. / ungebr.
Dachlast / Stützlast
28 700 w
AZ-NORMAUSSTATTUNG
Werkstattkosten 1
20 000 km
12 Monate
40 000 km
21 Monate
561 u
20 000 km
12 Monate
20 000 km
12 Monate
492 u
30 000 km
12 Monate
60 000 km
24 Monate
481 u
laut
Anzeige
laut
Anzeige
385 u
GARANTIE/GEWÄHRLEISTUNG
GERÄUSCHE
Standgeräusch
Vorbeifahrgeräusch
Innen bei 50 km/h 3. Gang
Innen bei 100 km/h höchst. G.
Innen bei 130 km/h höchst. G.
VERBRÄUCHE
Testverbrauch
Tankinhalt
Reichweite
EU-Verbrauch
7,0 l D / 100 km
70 l
1000 km
5,9 l D / 100 km
7,2 l D / 100 km
64 l
888 km
6,0 l D / 100 km
6,2 l D / 100 km
70 l
1129 km
5,9 l D / 100 km
7,5 l D / 100 km
61 l
813 km
5,7 l D / 100 km
ABGAS-EMISSIONEN
Kohlendioxid CO2
Kohlenmonoxid CO
Kohlenwasserstoff HC
Stickoxid NOX
Rußpartikel
156 g/km
0,255 g/km
0,030 g/km
0,237 g/km
0,001 g/km
165 g/km
0,148 g/km
0,019 g/km
0,203 g/km
0,001 g/km
154 g/km
0,143 g/km
0,015 g/km
0,183 g/km
0,002 g/km
156 g/km
0,070 g/km
0,013 g/km
0,209 g/km
0,001 g/km
Technik Garantie/Gewährl.
Lack
Durchrostung
Mobilität
2 Jahre/– 3 Jahre/– 2 Jahre/– 2 Jahre/–
2 Jahre/– 3 Jahre/– 2 Jahre/– 3 Jahre/–
12 Jahre/– 12 Jahre/– 12 Jahre/– 12 Jahre/–
2 Jahre
unbegr.
2 Jahre
unbegr.
WERTVERLUST
nach 4 Jahren
nach 4 Jahren
14 178 u
49,4 %
15 974 u
58,3 %
15 988 u
58,5 %
14 708 u
53,4 %
16/484 u
20/806 u
22/165 u
EU 4
309 u
17/517 u
20/806 u
25/236 u
EU 4
309 u
FIXKOSTEN
VERSICHERUNG/STEUER PRO JAHR
Haftpflicht Typkl./Kosten
Vollkasko Typkl./Kosten
Teilkasko Typkl./Kosten
Abgasnorm
Kfz.-Steuer
1 Wartungskosten
18/542 u
19/736 u
21/148 u
EU 4
309 u
18/542 u
22/946 u
22/165 u
EU 4
309 u
pro Jahr einschließlich üblicher Verschleißteile ohne Reifen
GESAMTBEWERTUNG
KAROSSERIE
Raumangebot vorn
Raumangebot hinten
Übersichtlichkeit
Bedienung/Funktion
Kofferraumvolumen
Variabilität
Zuladung/Anhängel.
Sicherheitsausstatt.
Qualität /
Verarbeitung
KAPITELWERTUNG
FAHRDYNAMIK
100 1
100
70
100
100
100
50/30
150
100/100
82
79
32
82
37
30
42
93
176
77
78
41
80
31
20
38
71
170
77
75
38
73
31
23
38
84
162
79
79
35
83
39
20
43
96
182
1000
653
606
601
656
150
100
150
50
100
50
200
200
1000
95
68
112
42
74
40
132
134
697
85
65
105
39
68
34
122
118
636
98
71
105
42
72
33
128
132
681
94
72
121
31
72
33
138
137
698
200
75
200
100
133
51
80
82
140
53
73
74
139
54
87
80
134
53
79
80
50
100
250
25
1000
30
64
200
20
660
27
62
198
17
644
32
65
194
15
666
27
60
210
23
666
Handling
Slalom
Lenkung
Geradeauslauf
Dosierbarkeit der
Bremse
Bremsweg kalt
Bremsweg warm
Traktion
Fahrsicherheit
Wendekreis
KAPITELWERTUNG
150
100
100
50
25
53
62
86
42
18
51
50
72
36
16
48
44
61
38
13
49
49
69
43
16
150
150
100
150
25
1000
87
92
41
123
8
612
53
75
38
118
10
519
75
77
40
120
10
526
72
70
43
120
10
541
Emissionswerte
Grundpreis
AZ-Normausstattung
Wertverlust 2
Werkstattkosten 3
Versicherung
Steuer
Kraftstoff
Garantie/Gewährleist.
KAPITELWERTUNG
100
650
25
50
20
40
10
55
50
1000
81
194
13
23
14
32
7
44
18
426
83
202
20
21
15
30
7
43
33
454
84
202
17
21
15
32
7
43
18
439
85
201
10
23
16
32
7
46
28
448
SUMME
5000 3048 2859 2913 3009
FAHRKOMFORT
Sitzkomfort vorn
Sitzkomfort hinten
Ergonomie
Innengeräusche
Geräuscheindruck
Klimatisierung
Federung leer
Federung beladen
KAPITELWERTUNG
UMWELT/KOSTEN
MOTOR/GETRIEBE
Beschleunigung
Zwischenspurt
Höchstgeschwindigk.
Getriebeabstufung
Schaltung
Kraftentfaltung
Laufkultur
Verbrauch
Reichweite
KAPITELWERTUNG
PLATZIERUNG
1432
1
maximal erreichbare Punktzahl, 2 ermittelt durch die DAT, 3 ermittelt durch
den ADAC
FAZIT
Guido Borck
Zum zweiten Mal
geht der neue Ford
Mondeo als Sieger
aus einem Vergleichstest hervor.
Zu den Vorzügen
des neuen Kölners
zählen neben seinem üppigen Raumangebot der kultivierte TDCi und
natürlich seine hohe Fahrdynamik.
Der ausgewogene VW Passat kommt
nah an den Mondeo heran, schafft
es aber nicht, ihn zu überholen. Auf
dem dritten Platz landet der Opel,
dessen kultivierter und kraftvoller
Turbodiesel überzeugt. Dem Mazda
6 bleibt nur der vierte Rang. Zwar
leistet sich der Japaner keine gravierenden Schwächen, er gewinnt sogar
das Kostenkapitel, doch kann er
insgesamt mit der Konkurrenz nicht
mehr ganz mithalten.
19
stern.de
26.04.2007
Ford Mondeo
Spritzige
Pflaume
Von Michael Specht/Sardinien
Mehr „Hui“ war nie, dagegen
sieht ein Passat behäbig aus
Noch nie war es so geil, Ford zu fahren. Nach dem Sport-Mini-Van S-Max
pimpt Ford nun das Segment von Pappis und Vertreters Liebling. Der
neue Mondeo hat nichts mit der alten Kölner Spießigkeit zu tun.
Die Order, die der damalige Ford-Europa-Chef Lewis Booth 2004 an seine Designer heraus gab, war deutlich:
„Baut mir Autos, die zum Sterben schön sind!“ Nun, zum Auf-die-Knie-Fallen ist auch der neue Mondeo nicht,
aber er trifft zweifellos schon mal mehr den Bauch als das Hirn. Und auch die Langeweile ist raus aus dem Blech.
So etwas hat es bei Ford nicht mehr seit dem Capri I gegeben. Das ist 38 Jahre her.
Mitverantwortlich für den optischen Kurswechsel ist Martin Smith, Chef-Designer bei Ford. Der 57-jährige hat dafür
den Begriff „Kinetic Design“ ins Leben gerufen, spricht, wenn er den Mondeo erklärt, von seitlichen „Kick-upFensterlinien“, die sich in der Heckscheibe wiederholen, von ausgeprägten Radhäusern und dynamischen Linien,
wohin das Auge blickt. Besonders der Kombi, mit 75 Prozent Anteil die meistgekaufte Variante der Mondeo-Palette,
hinterlässt in der Tat eine Topfigur. Vorher war es ja so, dass der Mondeo-Fahrer sich halbwegs dafür entschuldigen
musste, dass es „nur“ zu einem Ford gereicht hatte. Jetzt liefert dieses Auto ein Design und eine Wertigkeit ab, dass
man sich ernsthaft fragen muss, wozu Audi, BMW oder Mercedes noch zehn oder 15 Tausend Euro mehr ausgeben?
Nach einer Minute kennt der Kunde die Qualität
Auch Jürgen Stackmann, Ford-Geschäftsführer
Marketing und Verkauf, kann sich kaum einkriegen, als
er den Journalisten zum ersten Fahrtermin die Vorzüge
des Mondeo erläutert. Okay, der Mann muss das Auto
über den grünen Klee loben. Aber dieses Mal glaubt
man ihm sogar. „In 60 Sekunden weiß der Kunde, ob
die Qualität stimmt,“ sagt er, „und diese Zeit hat Ford
sehr wichtig genommen.“ Was er meint: Tür öffnen,
Tür schließen, Klang prüfen, reinsetzen, Sitz und
Lenkrad einstellen und alles mögliche anfassen. Wenn
da irgendetwas nicht stimmig ist oder billig wirkt, steigt
der Kunde aus und hat sein vernichtendes Urteil gefällt.
Next please! Damit dies möglichst nie vorkommt, hat
Ford sich mächtig ins Zeug gelegt und einen Innenraum
abgeliefert, an dem es wenig zu mäkeln gibt. Die
Materialien sind hochwertig, die Verarbeitung sehr gut.
Nie war ein Ford besser eingerichtet. Selbst über den
immer wieder gescholtenen Dachhimmel, unter den
Designern intern „Rattenfell“ genannt, mögen die
Hände nun gerne streichen. Sicher auch ein Verdienst
von Smith. Er war bis 1997 Chef fürs Innendesign bei
Audi.
Die Projektil-Pfeilung der Linien geht an die Grenze
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Größte Ladebreite seiner Klasse
Auch das Platzangebot ist mehr als üppig. In der Breite
wuchs der Mondeo um sechs Zentimeter. Hinten sitzt
es sich fast fürstlicher als in der Oberklasse. Knie- und
Kopffreiheit satt. Und hinter den Passagieren noch
massig Raum fürs Gepäck (554 Liter). Soll mehr rein,
lässt sich die Rückbank geteilt flachlegen. Sitzkissen
hoch, Lehnen runter, und ohne die Kopfstützen vorher
herausziehen zu müssen. Und flach heißt auch flach.
Keine Kante stört beim Beladen, der Boden ist eben
wie ein Küchentisch. Nur mit dem filzigen Teppich hat
sich Ford keinen Gefallen getan. Den sauber zu halten
kommt einem Hund von Flöhen zu befreien gleich. 1745
Liter soll der Mondeo schlucken. Für die meisten Kunden und auch für Marketing-Mensch Stackmann eine
wenig greifbare Zahl. „Wer packt schon sein Auto bis
unters Dach voll? Viel mehr zählt doch die Ladebreite
zwischen den Radkästen,“ sagt er, „hier sind wir Bester
in der Klasse: 1135 Millimeter.“
Auf ähnlichem Niveau dürfte sich das fahrdynamische
Talent des Mondeo abspielen. War schon der Vorgänger Benchmark in Sachen Komfort und Handlichkeit,
setzten die Ford-Ingenieure beim Neuen noch eins
drauf. Abrollkomfort, Lenkung, Schaltung, Federung
und Dämpfung sind top. Was will man mehr? Das Auto
fährt sich schlicht klasse. Ohne wenn und aber. Und
ruhig obendrein. Im Innenraum ist es jetzt bei 160 km/h
so leise wie beim Alten bei 120 km/h. In Zahlen: minus
3 dB(A). Hört sich nach wenig an, ist aber eine Menge
Holz.
Acht Motoren und nur für einen eine Automatik
An Motoren kann zwischen drei Dieseln und fünf
Benzinern gewählt werden. Das Leistungsspektrum
reicht von 100 bis 220 PS, womit für jeden etwas dabei
sein dürfte. Wir fuhren den 140-PS-Diesel, der kultiviert
und leise seine Arbeit verrichtete. Nur ausgesprochen
untertourig bewegt werden mag er nicht so richtig.
Erst ab 1800/min bauen die Turboturbinen den Druck
auf, um genügende Drehmoment bereit zu stellen. Wer
gar nicht schalten will, muss den 130-PS-Selbstzünder
nehmen. Nur für ihn gibt es zurzeit eine Sechsstufen-
Automatik. Zum Ende des Jahres will Ford noch einen
zirka 180 PS starken Diesel nachreichen. Der 2,2-LiterVierzylinder stammt aus der Zusammenarbeit mit dem
PSA-Konzern und läuft jetzt schon im Peugeot 407.
Volle Punktzahl bei der Sicherheit
Bei der Sicherheit kann sich heute kein Hersteller
Schwächen erlauben. Richtig wurde bei Ford entschieden, hier nicht mit einer verschrobenen Aufpreispolitik
zu kommen. Deshalb: Alles ist serienmäßig, und zwar
in allen Ausstattungsversionen. Neben den üblichen
sechs Airbags (Front, Seite, Kopf) hat der Mondeo
noch einen siebten für die Fahrerknie. Zusätzlich zieht
sich die Lenksäule im Crashfall waagerecht zurück
und nicht axial, was mehr Raum für die Beine lässt.
Alle Rückhaltesysteme sind auf dem letzten Stand der
Technik, hochfeste Stähle sind dort, wo sie hingehören.
Fünf EuroNCAP dürften schon jetzt als sicher gelten.
Über ESP, ABS und dergleichen muss eigentlich gar
nicht mehr geschrieben werden. Alles ab Werk an Bord.
Und auch über weniger beachtete Kleinigkeiten haben
sich die Mondeo-Entwickler Gedanken gemacht. Vorn
und hinten wurde hinter den Stoßfängern so intelligent
konstruiert, dass die Versicherungseinstufung um bis
zu zwei Punkte abgesenkt werden konnte. Und selbst
fälschlicherweise Diesel in den Benzintank füllen oder
umgekehrt ist jetzt ausgeschlossen. Ein pfiffiges Patent
am Stutzen verhindert dies und macht sogar den Tankverschluss überflüssig.
Bereits mit dem Focus schuf Ford im Innenraum eine
vorher unbekannte Qualität
Auch in der Topversion fehlt das Radio
Die acht Motoren sind mit sechs Ausstattungslinien
kombinierbar. Den Einstieg bildet Ambiente, gedacht
für Flotten-Kunden und Gewerbetreibende. Ambiente
ist aber alles andere als das übliche, spartanische
Kassenmodell. Es verfügt bereits über Klimaanlage,
Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorn
und Multifunktionslenkrad. Ambiente gibt es jedoch
nur als Turnier. Preis: ab 22 500 Euro.
Dann geht es weiter mit Trend, Ghia und Titanium sowie
Ghia X und Titanium X, dessen Preis bis 33 025 Euro
reicht. Und wer dann noch weitere Luxus-Extras benötigt, dem bietet Ford seitenlange Aufpreislisten von
Bi-Xenon über Breitreifen und adaptivem Abstandsradar
bis hin zum Super-Navi mit Touchscreen. Unverständlich nur, warum die Kölner Autobauer ihrem schicken
Luxus-Liner keine serienmäßige Musik spendiert haben.
Egal, welche Ausstattung oder welche Motorisierung,
ein Radio ist nie dabei und kostet stets 750 Euro extra.