NDortmunder Campus-Zeitung für UNI | FH | Technopark
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NDortmunder Campus-Zeitung für UNI | FH | Technopark
www.indopendent.de INDOPENDENT Nr. 165 | 23. November 2004 Foto: Jana Körte Dortmunder Campus-Zeitung für UNI | FH | Technopark Campus Casting Einige Fachbereiche dürfen sich ihre Studierenden künftig selbst aussuchen. Seite 3 Campus Konaktiva Richtig? Falsch? Nutzlos? Die Proteste bei der Konaktiva sorgten für Gesprächsstoff. Seite 4 Campus Bohnenduell Lauwarme Brühe oder Gaumenkitzler? Wir haben verschiedene Kaffees getestet. Seite 5 Kultur Skater-Lyrik Rückkehr des Alleskönners An den Universitäten werden die Wissenschaften wieder zusammen geführt. Denn die Natur hält sich an keine Fächergrenzen. Seiten 8 und 9 Bisher waren Boards und waghalsige Tricks ihr Leben. Jetzt erobern Skater die Literatur. Seite 10 Dortmund Abgeschmiert Vom Deutschen Meister zum Sanierungsfall: der tiefe Sturz des BVB. Seite 13 Service 2 | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv Editorial Mensa Dienstag, 23.11.04 Und dann gibt es noch das böse W-Wort. Das endet mit „eihnachtsgeschenke“. Wir retten in dieser Ausgabe alle, die außer mir der W-Panik verfallen sind: Auf Seite 16 verlosen wir – zusammen mit unserer InDOpendentTasse – Plätzchen-Ausstech-Formen. Damit produziert ihr für eure Lieben Weihnachtsgebäck und verpackt es in einer schönen Dose. Selbstgemachtes kommt sowieso am besten an. Das Jahresende bringt auch die Verantwortlichen in den Fakultäten ins Grübeln. Denn einige Fächer müssen ab dem nächsten Wintersemester den Großteil ihrer Studierenden selbst auswählen – aber wie? Casting auf dem Tagesgericht Pikantes Ziegeunerfleisch Wahlessen I Geflügelhacksteak Wahlessen II Schweinerückensteak Vegetarisch Blumenkohlröschen mit Dip Mittwoch, 24.11.04 Spaghetti m. Fleischsauce Cevapcici m. pikanter Sauce Schweineschnitzel „Toscana“ Grüne Tortellini m. Gemüsefüllung Donnerstag, 25.11.04 Es war Anfang November, als das böseS-Wort zum ersten Mal fiel. Das böse S-Wort geht mit „ilvester“ weiter und erinnert mich daran, dass noch keine Party in Sicht ist, bzw. nur blöde Partys, auf die ich keine Lust habe. Erbesensuppe mit Bockwurst Bratwurtspieß m. Würstchen Truthahnschnitzel Pfannkuchen mit Pilzragout Rührei mit Schinken Hühnerfleisch „Peking“ Kabeljaufilet Bunte Gnocchi-Gemüsepfanne Montag, 29.11.04 Reibekuchen m. Apfelmus Canneloni m. Tomatensauce Hähnchenbrustfilet „Indisch“ Asiatische Nudel-Gemüsepfanne Dienstag, 30.11.04 Fussilini m. Thunfisch Putenstreifen „Malaysia“ Schweineschitzel „Förster Art“ Tortelloni m. Käsefüllung Mittwoch, 1.12.04 Fischfrikadelle m. Remoulade Westfälische Kohlwurst Truthahnschlemmerschnitzel Schupfnudeln m. Gemüse Donnerstag, 2.12.04 Grüner Bohneneintopf Schweinegulasch Poulardenbrust m. Zwiebeln Stangenspargel überbacken Freitag, 3.12.04 Currywurst m. Pommes Frites Hühnerfrikassee m. Champignons Rotbarschfilet Schlemmergratin m. Spinat Termine Werkschau „spektrum3“ 100 Jahre Design- und Architektenausbildung in Dortmund feiert die FH mit der Werkschau „spektrum3“. Noch bis zum 28.11. lassen sich zukünftige Designer und Architekten auf die Finger schauen. Am Max-Ophüls-Platz und in der EF-Straße 40 zeigen sie ab heute, 18 Uhr, Werke aus allen Semestern. Mehr zum Programm unter: www.spektrum3.de KHG blickt nach Chile Student sein in Chile – was das bedeutet, erklärt Mario Sottolichio in der KGH, Ostenbergstraße 107, ab 20 Uhr. Er muss es wissen: Sottolichio stammt nicht nur aus dem südamerikanischen Land, er hat dort gerade ein Studentenwohnheim eröffnet. Freitag, 26.11. Multi-Kulti-Fete Wie die Deutschen ticken – das zu erfahren, haben ausländische Studierende hier jeden Tag Gelegenheit. Die Multi-Kulti-Party der FH wechselt die Perspektive: Im Foyer der Sonnenstraße 96 zeigen ausländische Studierende ab 20 Uhr, was ihre Heimat ausmacht – neben Kultur für Augen und Ohren gibt‘s auch was für den Magen: traditionelles Essen und Trinken. Eintritt: 3,50 Euro (VVK), 5 Euro (AK) Donnerstag, 02.12. Samstag, 27.11. Mittwoch, 24.11. Freitag, 26.11.04 Campus – Martin Gehr und Uwe Pollmeier haben sich erzählen lassen, wie das ablaufen könnte (Seite 3). Dagegen war die Recherche für Benjamin Schruff und Sebastian Quillmann ein Kaffeekränzchen. Sie gingen der Frage nach, wo es auf dem Campus den besten Kaffee gibt. Über Geschmack lässt sich nicht streiten? Von wegen – knallharte Kriterien wie Temperatur, Preis und Wartezeit sorgen für maximale Transparenz. Von trinkenden Schreibern zu schreibenden Skatern: Gesa Schölgens hat die Skater-Literatur entdeckt. Was das ist, erklärt sie auf Seite 10. Viel Spaß beim Lesen! AHS-Hallenfußballturnier Kicken mit Dach über dem Kopf: Heute und morgen zählen in der Uni-Sporthalle nur Tore. Die zu treffen lohnt sich: Am Ende des Hallenfußballturniers steht der AHS-Cup. Mitmachen kostet 30 Euro. Anmeldung: bis zum 23.11. im AHS-Büro. Zuschauen ist kostenlos. Los geht‘s an beiden Tagen um 10 Uhr. Mittwoch, 01.12. Kopftuch-Diskussion Darf eine muslimische Lehrerin ein Kopftuch tragen? Die ESG lädt zur Diskussion über das Verhältnis von Staat und Religion – mit dabei sind u. a. ein Kirchenrat und eine Gesamtschullehrerin; ab 10 Uhr in den Räumen der Evangelischen Theologie an der Uni. Arbeitsagentur berät Absolventen und solchen, die kurz davor sind, ihr technisches oder Informatik-Studium abzuschließen, gibt die Dortmunder Agentur für Arbeit ab 13 Uhr Bewerbungstipps. Wie man ein Assessmentcenter bewältigt, zeigt sie ab 16 Uhr; Seminarraum des Hochschulteams, EF 61. Anmelden: dortmund. [email protected] Uni Film Club Harold fingiert Selbstmorde, geht gern auf Beerdigungen, und seine Lieblingsautos sind Leichenwagen. Auf seinen Streifzügen trifft er Maude und verliebt sich in die fast 60 Jahre ältere Frau. Der Uni-Filmclub zeigt „Harold und Maude“, einen Film aus den 70ern, um 21.45 Uhr. Vorher läuft „Clou“ (19 Uhr), eine Gauner komödie mit Robert Redford. EFStraße 50, Hörsaal 1. Samstag, 04.12. Relax-Wochenende Wem’s vor Weihnachtsstress graut, der kann dieses Wochenende beim AHS tief durchatmen. Entweder beim Workshop Tai Chi Chuan (jeweils 11 bis 15 Uhr) oder beim Entspannungs-Workshop, der unter anderem eine „Bierdeckel-Entspannung“ auf dem Programm stehen hat (Sa.: 10 bis 18.30 Uhr, So.: 10 bis 12 Uhr) Die Kurse kosten je 15 Euro. Anmelden bis zum 1.12. nicht vergessen! Impressum InDOpendent Druck: Projektleitung: Jana Körte (jana), Corinna Weiß Gabel (tim), Antonia Röder (arö), ist die unabhängige Dortmunder Lensing-Wolff Druck, Münster Prof. Dr. Günther Rager (CW), Marco Stapelmann (mst), Mathias Wolff (maw) Campus-Zeitung für Universität, Anschrift: Redaktionsleitung: Uwe Pollmeier (upo), Björn Dortmund: Fachhochschule und Technolo- InDOpendent, Katrin Pinetzki, V.i.s.d.P. (kp) Düsing (BJ), Benjamin Schruff Katharina Heimeier (hei), Patri- giepark. c/o Universität Dortmund, Produktion: (bas), Martin Gehr (mag), Maike zia Cyga (PC), Benjamin Schulz Herausgeber: Institut für Journalistik, Lis Kannenberg (lika), Benjamin Westphal (mai), Barbara Stählin (ben), Susanne Samman (susa), Institut für Journalistik, 44221 Dortmund Schulz (ben), Lina Wöhl (lina) (bs), Roman Goncharenko (go), Naima El Moussaoui (nem) Universität Dortmund [email protected] Anzeigen: Mareike Potjans (MP), Sebastian Kultur: Verlag: Redaktion: Ulrike Tschirner Quillmann (qui), Nicole Reuter Oyindamola Alashe (oa), Bastian Eigenverlag Martin-Schmeißer-Weg 13 Vertrieb und Service: (nic), Lina Wöhl (lina) Schlange (bass), Sebastian Ul- Erscheinungsweise: 44227 Dortmund Natascha Aßmann, Daniela Wissenschaft: kan (su), Gesa Schölgens (sch) Aktueller Plan unter: während der Vorlesungszeit alle Tel.: 0231/286623-0 Pegna Katharina Beckmann (kab), Bild: http://www.stwdo.de zwei Wochen dienstags Fax: 0231/286623-1 Campus: Franziska Badenschier (fba), Tim Jana Körte (jana) Montag, 6.12.04 Spaghetti m. Tomatensauce Nudelrolle auf Tomatensauce Schlemmerschnitzel Gemüsefrikadelle m. Rahmsauce Kurzfristige Änderungen möglich! Service | D Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv Casting auf dem Campus 3 er Dortmunder ein Test-Tag dauert Campus könnte vier bis acht Stunden, bald jeder Castingje nachdem, wie viele show Konkurrenz machen: Leute an dem Tag geMöglich wird dies durch prüft werden“, erzählt die neuen Traummaße Lina Schmitz (20), die der Studienplatzvergabe: „KuWi“ im dritten Se60-20-20. Ab dem kommester studiert. Die menden Wintersemester Kosten sind hoch - mit werden 60 Prozent der 130 Euro ist man daStudienplätze in den bunbei. „Die lohnen sich desweiten Fächern mit aber“, sagt Lina, „da Nicht nur für den Ausbildungsplatz, sondern auch fürs Studium kann ab dem Numerus Clausus (NC) von kommenden Wintersemester eine Bewerbungsmappe fällig werden. Wie die Vergabe die Zertifikate zwei den Hochschulen selbst Jahre gültig sind und von Studienplätzen künftig funktionieren könnte . . . vergeben. Die restlichen auch von ausländi40 Prozent verteilt die schen Unis akzepZVS jeweils zur Hälfte tiert werden.“ Eine an die Abiturbesten und Alternative ist der nach Wartezeit. TOEFL-Test (Test of Das wäre ja alles English as a Foreign gar nicht so spannend, Language), der auf wenn die Neufassung Multiple-Choice-Frades Hochschulrahmengen beruht und am gesetzes den Unis nicht Computer bearbeitet erheblichen Freiraum wird. lassen würde. Dr. Roland Auch für die DortKischkel, Kanzler der Uni munder LehramtsDortmund, erklärt es so: studiengänge Kunst, „Der Gesetzgeber will Musik und Sport zwar, dass die Abiturnote müssen Castings in jedem Fall bestimmendurchlaufen werden. des Gewicht bei unserer Angehende Künstler Auswahl hat; welche weilegen eine Mappe teren Kriterien herangemit mindestens 20 zogen werden, steht den Arbeitsproben vor Hochschulen aber frei.“ und schreiben eine Nach Vorschlägen des Klausur. Das ProMinisteriums für Wissengramm der Musiker schaft und Forschung umfasst das Vorkönnten zum Beispiel spielen von zwei InAuswahlgespräche, strumenten, Singen, Studierfähigkeitstests, Fragen zur MusiklehBerufsausbildungen und re und einen Hörfägewichtete Einzelnoten higkeitstest. Bei den des Schulabschlusses Spor tstudierenden einfließen. „Wer in der wird die vorhandene Schule naturwissenFitness überprüft: schaftliche und mathe2000-Meter-Lauf für Ein Auswahlmodell: Studienplatzbewerber müssen sich den kritischen Fragen einer Jury stellen. Foto: Jana Körte matische Fächer belegt, Frauen in zwölf Minukann damit etwa seine ten, 3000 Meter-Lauf Chancen auf einen Medizinstudienplatz che Verfahren sie anwenden möchten, te Sprachwissenschaften“ ist ein Sprafür Männer in 13:45 Minuten, Geräteerhöhen“, verdeutlicht Bundesbildungssagt Kanzler Kischkel. Die wollen die- chenzertifikat Voraussetzung. Das kann turnen, Schwimmen und zehn Minuten ministerin Edelgard Bulmahn. sen Freiraum auch nutzen. „In den man durch den IELTS-Test (International Powern in einer Ballsportart. Da die geplante Neuregelung nur nächsten Wochen werden wir uns English Language Testing System) erSo ausgefeilt ist das Casting für für die bundesweiten NC-Verfahren und zusammensetzen und zum Verfahren werben. Die Anforderungen: Fragen zu die Pädagogen und Rehabilitationsnicht für Orts-NCs zulässig ist, werde konkrete Gedanken machen“, sagt Dr. einem englischen Text beantworten, Wissenschaftler noch nicht. Aber es sich das Vergabeverfahren an der Uni Irmgard Merkt, Dekanin der Rehabilita- Aufsatz schreiben, Hörverständnis besoll ja auch erst im kommenden WinDortmund daher erstmal nur auf die tionswissenschaften. weisen und eine 15-minütige Unterhaltersemester beginnen. Studiengänge Pädagogik, SonderpäGrundsätzlich ist Kischkel vom Nut- tung mit dem Prüfer überstehen. „So Martin Gehr/ Uwe Pollmeier dagogik und Rehabilitationswissenzen der erweiterten Vergabemöglichkeischaften (Fachbereiche 12 und 13) ten überzeugt: „Gute Auswahlverfahren beziehen, sagt Dr. Andreas Stich vom können unter anderem dazu führen, Dezernat für Hochschulplanung. Nicht dass die Zahl der irrtümlichen Studienins neue Verfahren fallen dagegen die fachwahlen verringert wird – ein Vorteil Dortmunder Lehramtsstudiengänge für beide Seiten.“ Bisherige BeobachWer an der Uni Witten/Herdecke ein Medizinstudium aufnehmen möchfür Gesamt-, Haupt- und Realschulen tungen weisen auf einen erfolgreichen te, muss neben einem sechsmonatigen Krankenpflegepraktikum aus(GHR), da sie ab 2005 vom BundesSchnitt hin: So ist beispielsweise reichende Englischkenntnisse durch den TOEFL-Test nachweisen und auf den Orts-NC übertragen würden, die Abbrecherquote der Düsseldorfer einen Lebenslauf vorlegen. Wer der Jury gefällt, wird zum Vorstellungsso Stich. Germanistik-Studenten, die über ein gespräch eingeladen. Landen in den Fachbereichen also besonderes Verfahren ausgewählt werAn der Düsseldorfer Uni gibt es bereits vier Studiengänge, die nur über künftig statt Bewerbungsformularen den, um 60 Prozent gesunken. Eignungstests belegt werden können. Neben Germanistik, Anglistik und eher Bewerbungsmappen? Werden Doch auch auf dem Dortmunder Sozialwissenschaften muss auch im Fach „Literaturübersetzen“ ein Studieninteressenten bald nicht nur Campus gibt es in einigen StudiengänNachweis erbracht werden: In fünf Stunden müssen Bewerber mit einem Infoblätter abholen, sondern im Institut gen die persönlichen Eignungstests einsprachigen Wörterbuch einen literarischen Text übersetzen. Umgehen zum Vorstellungsgespräch erscheinen? – und das schon seit einigen Jahren. kann man dies mit dem erfolgreichen Abschluss eines Leistungskurses, Die Uni Dortmund jedenfalls habe sich Beispiele: Für die BA/MA-Studiengänge egal in welchem Fach – mit mindestens 30 Punkten in drei Jahren. dazu entschlossen, es im Wesentlichen „Angewandte Literatur- und Kulturwisden Fachbereichen zu überlassen, welsenschaften“ (KuWi) sowie „Angewand- Blick zu den Nachbarn 4 Service | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv Reaktionen auf die Konaktiva Proteste und Demonstrationen von Studierenden haben die Eröffnung der Messe Konaktiva begleitet. Die Kontroverse entzündete sich an der Rüstungsfirma Diehl. Björn Düsing hat Reaktionen zusammen getragen. U m den Messeauftritt des Waffenherstellers Diehl bei der Konaktiva gab es schon im Vorfeld Spannungen. Der Uni-Senat bezeichnete die Firma als unerwünscht. Die Konaktiva hielt an Diehl fest. Die Auseinandersetzung gipfelte in einer Demonstration gegen den Waffenproduzenten, organisiert von Attac. Diehl warf der Universität vor, „politisch einseitig zu agieren“ und behielt sich rechtliche Schritte vor. Mittlerweile hat das Unternehmen davon Abstand genommen. Uni-Sprecher Ole Lünnemann will das Geschehen nicht weiter kommentieren: „Es gibt nun Wichtigeres für uns.“ handelt nicht gegen bestehende Gesetze.“ Jan, 26, Elektrotechnik „Natürlich ist die Frage entscheidend, wo die Waffentechnik eingesetzt wird. Trotzdem: Waffen werden doch so oder so hergestellt. Also, ich würde mich bei Diehl bewerben.“ Sabine, 27, BWL „Ich würde mich nur dort bewerben, wo mir die Firmenpolitik zusagt. Eher bei Firmen, die etwas Nützliches für die Menschen tun und keine Waffen bauen.“ Thomas, 29, Informatik „Ich würde mich als Pazifist nicht in der Waffenindustrie bewerben. Aber gegen die Firma Diehl zu demonstrieren ist völliger Humbug. Diehl hat schon seine Berechtigung, hier zu sein. Die Studenten sind mündig – und Diehl Hauke, 25, Elektrotechnik „Ich persönlich würde mich nicht bei Diehl bewerben. Waffentechnik ist nicht gerade mein Interessenbereich. Dass Studenten protestieren, ist ihr gutes Recht. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf das Thema.“ Die Firma Frank, 25, Elektrotechnik „Aus der militärischen Forschung zieht doch auch die zivile oft ihren Nutzen. Ich würde mich in der Waffenindustrie bewerben. Da steckt die meiste Kohle drin.“ Tim, 26, BWL „Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, bei Diehl zu arbeiten. Aber ist zum Beispiel Daimler-Chrysler nicht auch mit Tochtergesellschaften am Waffenbau beteiligt?“ Die Messe Lautstark und mit Transparenten machten die Demonstranten vor einem Messezelt auf die Opfer von Landminen aufmerksam, wie sie Diehl produziert hat. Foto: Jana Körte Die Kritiker Leserbriefe Zum Artikel „Vorsicht: Sprengstoff“ und den dazugehörigen Standpunkten in Ausgabe 164: Foto: jana „Für uns war die Konaktiva eine sehr gute Veranstaltung. Wir haben sehr viele interessante Gespräche mit etwa 40 Bewerbern und Interessenten geführt. Der Standort Dortmund ist und war immer ein Garant für gute Bewerber. Die Angriffe gegen uns haben keinen Inhalt; darüber habe ich auch mit Rainald Ötsch von attac persönlich gesprochen. Wir sind Partner der Bundeswehr und richten uns nach ihren Vorgaben. Ich finde es gut, wenn Jugendliche sich für etwas engagieren oder einsetzen. Nur sind die Vorwürfe gegen uns veraltet. Gerade wegen der Demonstration und der großen Presseresonanz sind Bewerber erst auf uns aufmerksam geworden und haben sich bei uns gemeldet. Auch einige Dozenten haben unseren Stand besucht und ausdrücklich gelobt, dass wir an der Messe teilnehmen.“ Michael Prymelski, Sprecher der Firma Diehl Foto: oho „Am Diehl-Stand war wie letztes Jahr sehr viel los. Das bestärkt uns, Diehl eingeladen zu haben. Es ist aber jedem selbst überlassen, sich bei Diehl zu bewerben oder gegen sie zu demonstrieren. Wir glauben jedoch nicht, dass die Demonstranten für den Großteil der Studenten stehen. Wenn Diehl kein interessanter Arbeitgeber für die teilnehmenden Studenten wäre, würden wir das Unternehmen nicht einladen. Wir fanden es etwas inkonsequent, dass Herr Ötsch nur auf unserer Messe in Dortmund gegen Diehl demonstriert hat. Auf dem Absolventenkongress in Köln hat er dies nicht getan. Auch die Art und Weise hat uns enttäuscht. Wir hatten abgesprochen, dass nur vor dem Zelt demonstriert wird, um den Messebetrieb nicht zu stören. Das wurde nicht eingehalten. Die Unternehmensvertreter waren vorgewarnt und haben sich nicht belästigt gefühlt.“ Sabine Tewes, Konaktiva-Sprecherin Foto: jana „Mit unserer Aktion waren wir sehr zufrieden. Wir hatten ein Transparent am Mathetower, Schilder auf dem Campus und eine die Urkundenübergabe. Diehl bekam eine Urkunde für jahrzehntelanges Engagement bei der Produktion völkerrechtswidriger Waffen. Am Anfang und Ende der Preisverleihung haben wir Diehl dazu aufgerufen, den Preis entgegen zu nehmen. Keine Reaktion. Daraufhin entschlossen wir uns, den Preis im Zelt zu übergeben. Der Umgang der Konaktiva mit den Unternehmen ist völlig unkritisch. Viele Menschen weltweit leben in absoluter Armut, ohne Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten und sind von Umweltzerstörung bedroht. Es gibt viele Beispiele, wo Großunternehmen diesen Menschen die Aussicht auf eine bessere Zukunft nehmen. Von diesen Unternehmen waren einige auf der Konaktiva vertreten.“ Rainald Ötsch, attac „Was sich der Unisenat in Dortmund erlaubt ist eine Unverschämtheit. Dass sich eure Fakultät noch wirtschaftswissenschaftlich nennt, ist eine Schande für alle BWL- und VWLStudenten. Info: Wir leben in einer Marktwirtschaft! Auch in Dortmund.“ Axel Schütte „Dass Studenten sich die eigene Lebensgrundlage entziehen, ohne den Sachverhalt zu prüfen (Diehl baut lange keine Minen mehr), bestätigt wieder die aktuelle PISA-Deutschland Studie. Deutsche sind eben dümmer als der Rest von Europa. Offenbar besonders die Dortmunder Studenten. Es sollte allen Dortmunder Studenten klar sein, dass die Produktion von Diehl im Rest der Welt mehr als Willkommen sein wird. Und Waffen herzustellen, um sich gegen Schwachköpfe wie BinLaden und Ähnliche zu wehren, ist zu begrüßen. Weiter viel Spaß in der selbstgestrickten Arbeitslosigkeit!“ Christoph Drenk Leserbriefe müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Wir behalten uns das Recht vor, Zuschriften zu kürzen. Service | Campus 5 | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv Bohn Appetit Morgens halb zehn in Dortmund. Auf dem Campus stehen Studierende Schlange bei ihren Dealern. Die Droge dampft in Bechern und Tassen: Kaffee. Doch wo gibt es den besten Stoff? Sebastian Quillmann und Benjamin Schruff haben alle Kaffee-Dealer auf dem Campus besucht und den Klassiker getestet: die kleine Tasse, schwarz, ohne Zucker. Automat in der EmilFigge-Straße 50 Architeri@, Vital, Cafè Che W ir fassen zusammen: Kaffee auf Knopfdruck. Ob auf dem Süd-Campus, im Mensa-Keller oder im ChemieGebäude – die Kaffeemaschinen spendieren ein einheitliches Gebräu. Der Geruch: neutral. Die Farbe: ein wenig wie Malkastenwasser. Der Geschmack: Nullachtfuffzehn. Nicht gut, nicht schlecht. Preis: 0,80-0,85 Euro (plus 1,00 Euro Pfand) Temperatur: 64-68 Grad Celsius Wartezeit: 2-3 Minuten S anta Rica - der Name verheißt feurigen Trinkgenuss. Doch schon die Farbe enttäuscht. Ochsenschwanzsuppe? Trüb genug ist die Brühe. Aber sie riecht neutral. Der erste Schluck schafft traurige Gewissheit: sehr dünn, trotzdem bitter, ja, es ist wohl Kaffee. Doch nur einer für den unempfindlichen Gaumen. Auch die belebende Wirkung hält sich in Grenzen. Preis: 0,60 Euro Temperatur: 55 Grad Celsius Wartezeit: 1 Minute Sonnendeck Der SegaFredo-Stand eißes Wasser zischt dampfend durch frisch gemahlene Bohnen. Hier wird jede Tasse einzeln gebrüht. Der Duft ist intensiv und aromatisch. Die Farbe ist kräftig und dunkel wie ein frisch gezapftes Guinness. Daran erinnert auch der Schaum. Der Kaffee macht angenehm wach. Er ist stark, aber nicht zu bitter. Zum Stippen gibt es einen Schokokeks. Preis: 1,10 Euro Temperatur: 71 Grad Celsius Wartezeit: 7 Minuten ie Not-Tankstelle ersetzt die Kaffeebar im Galeria-Treff und überrascht mit einem echten Muntermacher zum Mitnehmen. Er ist kastanienbraun, riecht dezent und schmeckt leicht bitter. Vor allem aber haut er ordentlich rein. Nichts für Kreislaufschwache. Einziges Manko bei diesem Kaffee ist, dass die Becher manchmal nicht ganz voll sind. Preis: 1,10 Euro Temperatur: 80 Grad Celsius Wartezeit: 4 Minuten H D Meyerbeer Coffee K affee schwarz heißt hier „Caffè Americano“. Dahinter verbirgt sich ein doppelter Espresso, gestreckt mit heißem Wa s s e r. Der Geruch verrät: Auch hier wird frisch gemahlen und gebrüht. Ein wenig Schaum bedeckt das karamellfarbene Getränk. Der Geschmack ist mild; der HalloWach-Effekt kommt durch die Hintertür. Am Boden der Tasse angekommen, erwartet den Genießer etwas Kaffeesatz als weiteres Zeichen frischer Zubereitung. Preis: 2,00 Euro (20% Rabatt für Erstis!) Temperatur: 69 Grad Celsius Wartezeit: 6 Minuten Gewinner und Verlierer D en ersten Platz belegt das Sonnendeck. Zwar ist die Wartezeit mit sieben Minuten hier am längsten, dafür ist das Preis-Leistungsverhältnis ungeschlagen. Auf dem zweiten Platz folgt Meyerbeer Coffee. Der Caffè Americano schlägt alle Mitbewerber im Geschmack, der Fotos: Benjamin Schruff Preis ist im Vergleich jedoch zu hoch. Überraschender Dritter in unserer Wertung ist der Kaffee vom SegaFredo-Stand. Er überzeugt sowohl durch seine einschlagende Wirkung als auch durch seinen soliden Geschmack. Schade nur, dass die Becher nicht ganz voll waren. Die Automatenkaffees in der Architeri@, im Vital und im Cafè Che teilen sich den unrühmlichen vier- ten Platz. Den Ausschlag gibt hier das Geschmacksurteil: Kann man trinken, muss man aber nicht. Der Automatenkaffee aus der EmilFigge-Straße 50 kann zwar in den Kategorien Wartezeit und Preis punkten, wird aber wegen seines unterirdischen Geschmacks disqualifiziert. Sebastian Quillmann/ Benjamin Schruff 6 Service | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv Wer reisen will, muss Eine Frage des Preises? Deutsche Universitäten sind bei amerikanischen Studierenden sehr beliebt. Viele ÜberseePendler kommen nach Dortmund, weil sie eine fremde Sprache lernen und dabei Geld sparen wollen. M undpropaganda ist die beste Werbung. Ein Paradebeispiel dafür sind Austauschprogramme der Uni Dortmund mit Hochschulen in den USA. Es funktioniert so: Viele Amerikaner, die nach Dortmund kommen, finden es hier fantastisch. Ihre Begeisterung steckt andere an, die sich um einen Studienplatz in der Ruhrmetropole bewerben. In diesem Jahr war die Nachfrage so groß, dass das International Student Exchange Programm (ISEP) gebeten hat, mehr Dortmunder nach Amerika zu schicken, damit mehr Amis nach Deutschland dürfen. „Wir haben hier ein gutes Angebot“, sagt die stellvertretende Leiterin des Akademischen Auslandsamtes (AAA) der Uni Dortmund, Barbara Schneider. Für das Patenschaftsprogramm „Dortmund Doubles“ engagieren sich beispielsweise ausschließlich Studierende aus dem Bereich Anglistik und Amerikanistik. Ihre Aufgabe: den USGästen das deutsche Leben nahe bringen und bei Alltagsproblemen helfen. „Was ist Aldi?“ oder „Wie fährt man mit der Bahn?“. Keine Chance ohne Deutschkenntnisse Apropos Bahn. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland finden Amerikaner besonders toll. „Dass man sich einfach so in den Zug setzen und in eine andere Stadt fahren kann, das gibt es bei uns nicht“, sagt David Buchmiller. Der 20-jährige Student der University of Iowa ist jetzt für zwei Semester in Dortmund und studiert Bauwesen, Deutsch und Politik. In Amerika gebe es zwar Busse, aber die seien Vermisst die technischen Vorzüge seiner Heimat-Uni in Pennsylvania: Leland Geletka (22). Foto: ro Ohne Geld geht auch an der Uni Dortmund nichts. Da die Studiengebühren in Deutschland aber deutlich geringer sind als in Amerika, bleiben am Ende des Monats noch ein paar Euro mehr im Portemonnaie. Foto: oho „echt schrecklich“. Auch sein Landsmann Leland Geletka (22) aus dem US-Staat Pennsylvania ist vom deutschen Verkehrsnetz begeistert. Er fährt ungern Auto und freut sich, dass es in Deutschland so viele Alternativen gibt. Zusammen mit Leland und David sind im Wintersemester 2004/05 etwa ein Dutzend Amerikaner in Dortmund eingeschrieben. Im Frühling kommen noch sieben oder acht weitere hinzu. Für Barbara Schneider vom AAA ist das schon relativ viel. Denn generell sei es eher schwierig, „Amerikaner nach Deutschland zu locken“. Erstens sei die deutsche Sprache für viele ein Hindernis. Zweitens blieben US-Studierende nach den Anschlägen vom 11. September lieber zu Hause. Es habe sogar schon Anrufe von besorgten Eltern gegeben, die wissen wollten, was die Uni Dortmund für die Sicherheit der Amerikaner tut. Die Antwort: „Keine besonderen Maßnahmen. Dortmund ist sicher“, so Schneider. Leland Geletka kann das nur bestätigen: „Ich kann hier nachts ruhig rausgehen. In New York würde ich das niemals tun.“ Insgesamt ist die Uni Dortmund mit ihren US-Austauschprogrammen zufrieden. „Wir wollen keine Massen an Austauschstudenten haben“, betont Schneider. Dortmund sei anders als die süddeutschen Hochschulen in München, Heidelberg oder Freiburg, wo 100 Amis pro Semester normal sind. Da könne man auch ohne Deutschkenntnisse auskommen. In Dortmund gehe das nicht. „Ich habe daher befürchtet, dass alle Amerikaner sich hier nur zusammen aufhalten“, sagt Leland Geletka. Dies sei aber nicht passiert. Mit seinem deutschen Nachbar im Wohnheim spricht Leland zwar Englisch statt Deutsch. Die fremde Sprache übt er dafür mit einem anderen Mitbewohner – aus China. keit. „Das vermisse ich hier wirklich“, gibt Leland Geletka zu. Aber er zeigt Verständnis. Schließlich verdanken amerikanische Unis ihren Reichtum den Studiengebühren, die nicht selten mehrere tausend Dollar betragen. Die Deutschen dagegen studieren fast umsonst, ist Leland überzeugt. Diese Meinung teilt auch David Buchmiller aus Iowa: „The best thing here is the price.“ („Das Beste hier ist der Preis.“ Roman Goncharenko US-Unis sind besser ausgestattet Die Sprache zu lernen sei der häufigste Grund für Amerikaner, nach Deutschland zu gehen, sagt Barbara Schneider vom AAA. Viele haben deutsche Wurzeln, wie zum Beispiel David Buchmiller. Er kennt hier zwar keine Verwandten, ist aber „zu 90 Prozent Deutsch“. Das Einzige, was David und andere Amerikaner in Dortmund nicht so gut finden, ist die Ausstattung der Universität. An den US-Hochschulen ist es möglich, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche zu arbeiten. Elektronische Karten ermöglichen jederzeit Zutritt zu den Seminar- und Laborräumen, Bibliotheken haben nachts geöffnet, an jeder Ecke gibt es Internetzugänge mit Supergeschwindig- Dortmund Double Ina Schulze geht mit „ihrem“ Austauschstudenten David Buchmiller auch mal tanzen. Foto: oho Service | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv 7 rechnen können M artha Davis sitzt an ihrem Schreibtisch im Studentenwohnheim und sortiert Rechnungen: Kreditkartenbelege, einen Brief von ihrer Krankenversicherung und dann noch die Rechnung über ihre Studiengebühren. 18.000 Dollar pro Semester für ihr Politikstudium an der American University in Washington, das Dreibettzimmer im Studentenwohnheim und einige Mahlzeiten in der Mensa eingeschlossen. Die 20-Jährige schaut ein wenig verlegen auf den Boden und erklärt: „Ich schulde der Uni noch 13.000 Dollar, obwohl das Semester schon vor mehr als einem Monat begonnen hat. Ich hoffe, meine Eltern überweisen bald ihren Anteil. Anscheinend gibt es da einen kurzfristigen Engpass.“ Nie im Leben käme Martha auf die Idee, gegen Studiengebühren auf die Straße zu gehen und gemeinsam mit anderen Studenten Parolen wie „Bildung für alle“ zu rufen. Für sie sind Studiengebühren das Normalste auf der Welt. In den Vereinigten Staaten kostet es durchschnittlich 4700 Dollar im Jahr, eine staatliche Hochschule zu besuchen. Für ein Jahr auf einem der vielen privaten Colleges – die weitaus besser angesehen sind – müssen Studenten für durchschnittlich 19.700 Dollar im Jahr noch tiefer in die Tasche greifen. Der Besuch einer Eliteschule wie Harvard kostet etwa 40.000 Dollar im Jahr. „Stipendien für jede Personengruppe“ Dennoch ist Tanja Mollova, 20, Wirtschaftsstudentin an der St. Lawrence Universität in New York, überzeugt: „In den Vereinigten Staaten kann jeder, der studieren will, auch studieren. Es gibt Stipendien für amerikanische Studierende, für amerikanische Studierende mit einer besonderen ethnischen Herkunft und für internationale Studierende.“ Tanja unterbricht sich selbst für einen Moment, um nachzudenken. Dann lacht sie und sagt: „Hier gibt es wirklich Stipendien für jede Personengruppe. Ich bin sicher, es gibt sogar Stipendien, die extra und ausschließlich für dumme Menschen ausgeschrieben werden, damit die auch auf‘s College gehen können.“ Und wer keine ausreichende Unterstützung finde, könne immer noch den großen Teil seiner Gebühren in Darlehen verwandeln, die erst nach Deutsche Studierende gehen nur noch selten zum Protest auf die Straße. Wenn es um Studiengebühren geht, allerdings schon. In den USA dagegen sind die Gebühren „das Normalste auf der Welt“. US-amerikanische Studierende sind an Schreibkram gewöhnt: Überweisungen für Studiengebühren, Rechnungen, das eigene Testament . . . Karikatur: Norman van Rennings dem Studium gezahlt werden müssen. Tanja kommt aus Bulgarien. Ihr Studium kostet – einschließlich Zweibettzimmer und Verpflegung auf dem Campus – 38.000 Dollar im Jahr. Tanja zahlt nichts davon, die Universität hat ihr ein kostendeckendes Stipendium gegeben. Die 20-Jährige betont, wie dankbar sie dafür ist. Aber sie erzählt auch, dass sie eigentlich zu einer anderen, besseren Schule gehen wollte, aber dort kein Vollstipendium angeboten bekam, sondern nur ein halbes. Tanja verzieht ihre Mundwinkel und sagt: „Ich musste dahin gehen, wo das Geld ist. In den USA geht es immer ums Geld. Die Universitäten sind in erster Linie riesige Geldmaschinen.“ Mark Distefano, 20, möchte es anfangs nicht glauben, als er hört, dass viele Studierende in Deutschland zwar mehr Geld für die Universitäten fordern, aber selbst nicht bereit sind, mindestens einen Teil dieses Geldes zu zahlen. Aber was Mark sagt, mag deutschen Ohren wiederum unglaublich erscheinen: Als sein Freund Mitchell Hofer, 21, erzählt, dass er am Gustavus-College in Minnesota 26.000 Dollar im Jahr für Studiengebühren und Unterbringung zahlen muss, entgegnet Mark: „Das ist doch fast geschenkt.“ Er sagt den Satz vollen Ernstes. Mark besucht das Gettysburg-College in Pennsylvania, Kostenpunkt: 38.000 Dollar im Jahr. Allerdings betreiben Marks Eltern eine hochprofitable Praxis für Haartransplantationen, während Mitchells Eltern mäßig verdienende Lehrer sind, die von seiner Geburt an Geld angespart haben, um ihm das College finanzieren zu können. Reiche Kinder im Vorteil „Für die Kinder reicher Eltern ist es in den Vereinigten Staaten sehr viel einfacher aufs College zu gehen als für Kinder aus einkommensschwachen Familien“, betont Richard Kahlenberg. Er arbeitet als Wissenschaftler für die Century-Stiftung in Washington, DC, und ist Autor eines gerade erschienenen Buches über die Studienchancen von Kindern aus armen Familien. Kahlenberg hat herausgefunden: Die Kinder aus Familien mit einem Einkommen von unter 35.000 Dollar schreiben sich deutlich seltener an einer Universität ein als ihre Altersgenossen aus wohlhabenden und reichen Familien. Der Wissenschaftler ist vor allem über die Situation an Eliteuniversitäten wie Harvard verärgert: „Einkommensschwache Kinder sind von den Eliteuniversitäten praktisch ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit, dort auf dem Campus einen Studierenden aus einer reichen Familie zu treffen, ist 25 Mal größer als die, einen Studierenden aus einer armen Familie zu treffen.“ Laut Kahlenberg liegt dies daran, dass die Kosten für ein Studium in den vergangenen Jahren stark gestiegen, die öffentlichen Fördergelder für einkommensschwache Studierenden aber gleich geblieben oder nur geringfügig gestiegen sind. Kahlenberg sagt: „Wenn ein hochbegabtes Kind aus einer armen Familie gerade einmal die selben Chancen hat, zur Universität zu gehen, wie ein sehr mäßig begabtes Kind aus einer reichen Familie, dann ist etwas nicht in Ordnung.“ Zurück zu Martha ins Studentenwohnheim. Sie erzählt, dass sie in einem Jahr ihren Abschluss macht und danach auf einer anderen Universität Jura studieren möchte. „Das Jurastudium dauert dann noch einmal vier Jahre, kostet etwa 30.000 Dollar im Jahr und die meisten Schulen bieten dafür keine besonders guten Stipendien an“, sagt die 20-Jährige. „Ich rechne damit, am Ende meines Studiums 150.000 Dollar Schulden zu haben.“ Sie blättert weiter in ihren Rechnungen und sagt leise, das sei nicht unbedingt der perfekte Start ins Berufsleben. Aber plötzlich schmeißt Martha den ganzen Stapel Papier in ihre Schreibtischschublade und sagt, sie bemühe sich, möglichst wenig an ihre Schulden zu denken, so lange sie noch studiere. Mit feierlicher Stimme verkündet sie: „Und ich möchte betonen, dass ich tatsächlich fast nie an all das geliehene Geld denke. Ich lebe doch jetzt. Ich genieße mein Studium, so gut es geht.“ Tobias Peter 8 Service | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv Service | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv Grundsätzlich anerkannt Diskussion? Nein, danke. An der FH Dortmund ist das Studium generale sehr beliebt. Studierende können sich Allgemeinbildung für das eigene Fach anrechnen lassen. An der Uni Dortmund gibt es seit den 70er Jahren das Studium generale. Doch das Interesse daran ist nicht überragend. Antonia Röder hat mit dem Koordinator, Professor Lutz Wingert, gesprochen. B ei Studium-generale-Veranstaltungen an der Uni bleiben die meisten Stühle oft leer, an der Fachhochschule dagegen sitzen die Teilnehmer manchmal sogar auf dem Boden. Nicht, weil dort die Studierenden weit offener sind. „Unser Erfolgsrezept ist, dass das Studium generale in das Lehrprogramm integriert ist“, sagt Peter Rath, Mitverantwortlicher für das Studium generale an der FH Dortmund. „Viele Seminare kann man sich für sein Studium anrechnen lassen“. Außerdem erhalten Studierende nach der Teilnahme an drei Veranstaltungen ein Zertifikat, das ihnen die erfolgreiche Weiterbildung bestätigt. Allein von den jährlich 1500 Erstsemestern belegen über 300 Kurse des Studium generale. Die Nachfrage ist da oft größer als das Angebot der FH, doch für mehr Veranstaltungen fehlt das Geld. Besonders die Vortragsveranstaltungen der „Offenen Fachhochschule“, die von jedermann wahrgenommen werden können und aus dem Seminarangebot des Studium generale entstanden sind, werden zeitweise von 400 Personen besucht. In den Vorträgen geht es zum Beispiel um die Frage nach den Gefahren des technischen Fortschritts oder um aktuelle politische Debatten. „Wir versuchen permanent, das Angebot weiter zu entwickeln und zu erweitern“, erklärt Peter Rath. Denkbar sei zum Beispiel, das Studium generale auch für Bürger zu öffnen, die dann einen kleinen Beitrag zahlen. „So könnten wir die Finanzierung auf festere Beine stellen.“ Da ein Großteil der Veranstaltungen auf Video archiviert wird, gehen die Überlegungen sogar so weit, aus diesem elektronischen Archiv eine Teleakademie ins Leben zu rufen. Mathias Wolff A m Anfang stand die große Frage nach den Grundbausteinen der Natur – und das Interesse daran, was die Welt im Innersten zusammenhält. So bildete sich in der Antike, um 600 v. Chr., die Philosophie als allumfassende, sich um Erkenntnis bemühende Wissenschaft heraus. Sie war eine Urwissenschaft – so wie die Mathematik, mit deren Hilfe man Alltagsprobleme wie Handel und Landvermessung oder Himmelserscheinungen zu erklären versuchte. Auf die große Frage gaben die Philosophen damals aber nur kurze Antworten: „Alles auf der Erde ist im Werden und Vergehen“, sagte Aristoteles. Entscheidend für die Evolution der Wissenschaft „war und ist die wissenschaftliche Neugier, der Drang nach Erkenntnis“, sagt die Dortmunder Professorin Brigitte Falkenburg, die sich mit der Philosophie der Wissenschaft und Technik beschäftigt. „Außerdem ist Systematisierung das Bedürfnis, aus Einzeltatsachen eine Theorie zu machen, den Ort des Menschen im Kosmos zu bestimmen und das Verhältnis des Menschen zur Natur zu untersuchen“, sagt Falkenburg. In den im 12. Jahrhundert gegründeten Universitäten gab es bereits vier Fakultäten für Künste, Juristerei, Medizin und Theologie. Trotzdem philosophierten die Wissenschaftler fast ausschließlich. Erst Ende des 17. Jahrhunderts spaltete sich die Naturwissenschaft von der Philosophie ab. „Die Philosophen hatten idealistische Vorstellungen von der Natur, die Naturwissenschaftler aber stellten Mathematisches und Experimente in den Vordergrund“, erklärt Renate Huber, die wie ihre Kollegin Brigitte Falkenburg in Physik und Philosophie promoviert hat. Während der Industrialisierung, wurden Dampfmaschinen und andere Geräte entwickelt, und die Unternehmer 9 Herr Wingert, würden sie das „Studium generale“ studieren? Ja. Die Vorträge im Rahmen des Studiums generale führen im Kleinen etwas vor, das die Universität einzigartig macht. Facetten eines Problems werden aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Uni ist ein Ort des geschulten und schuldenden Denkens - Kontrastprogrammprogramm zu RTL. Denken light sollte hier nicht praktiziert werden. Date der Disziplinen Chemische Biologie und Angewandte Kultur- und Literaturwissenschaften: Die Uni Dortmund will mit neuen Studiengängen Fächergrenzen abbauen. Interdisziplinarität liegt im Trend. Warum haben sich überhaupt verschiedene Fächer herausgebildet, wenn sie jetzt alle wieder vermischt werden? Und welches Fach war das allererste? wollten wissen, wie ihre Einnahmen steigen, wenn sie investierten. So stiegen die Anforderungen an die Wissenschaft, der Wissensschatz wurde immer umfangreicher. Bereits ein paar Jahrzehnte später konnte niemand mehr alles wissen. Der Universalwissenschaftler hatte endgültig ausgedient. „Wissen wächst exponentiell, unsere Fähigkeiten zu lernen und zu erinnern, sind dagegen beschränkt“, sagt Renate Huber. Die Naturwissenschaft spezialisierte sich also im 18. Jahrhundert in moderne Wissenschaften wie Physik, Biologie, Chemie und Geowissenschaften. Einteilung der Wissenschaft ist willkürlich Im 19. Jahrhundert entwickelten sich dann Fächer wie Soziologie und Politologie. Das Gesamtsystem der Wissenschaft wurde so in immer kleinere Häppchen geteilt. Das bescherte mehr Übersicht – und neue Probleme. „Draußen in der Welt gibt es ja keine Einteilung, die Einteilung in Disziplinen ist willkürlich“, so Renate Huber. Beispielsweise haben Naturphänomene physikalische, chemische und biologische Ursachen. „Man muss also den Gesamtzusammenhang beachten.“ Allerdings: Jede Disziplin hat auch eine ganz eigene Sprache. Vor einigen Jahren brauchte man zum Beispiel in der Biologie Experten, die die vielen genetischen Informationen von Menschen, Tieren und Pflanzen analysieren. Die klassischen Informatiker aber kannten die biologischen Grundlagen nicht. Also wurden Spezialstudiengänge wie Bio-Informatik eingerichtet. „Diese Minidisziplinen kommen wieder näher an die Urwissenschaften heran, denn alles hängt mit allem zusammen. So, wie die Welt globalisiert wird, müssen auch die Wissenschaften wieder zusammengebracht werden“, sagt Professor Walter Grünzweig vom Institut für Amerikanistik der Uni Dortmund. Eine Einheitswissenschaft zu formulieren, ist in der Wissenschaftsgeschichte immer wieder gescheitert. Heute gibt es an vielen Hochschulen das Studium generale mit seinem Versuch, fachübergreifende Veranstaltungen für alle anzubieten. Zumindest an der Uni Dortmund ist das Interesse an dieser Reihe jedoch äußerst gering (siehe Interview rechts). Interdisziplinarität und damit der Versuch, eigenständige Wissenschaften zu vernetzen, verspricht da mehr Erfolg – und wird politisch gefordert. Deshalb hat auch die Universität Dortmund die neuen Studiengänge Biotechnologie und Chemische Biologie eingerichtet – und schon vor drei Jahren die Studiengänge Angewandte Sprachwissenschaften sowie Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften. Die ersten Studierenden beenden im kommenden Semester ihr Bachelor-Studium. Sie konnten Germanistik, Anglis- Viele Wissenschaften forschen nun wieder Hand in Hand. Trotzdem geht jede weiter ihren Weg. Foto: Jana Körte Orientiert sich das Studium generale an der Uni überhaupt noch an der Ursprungsidee großer Universalwissenschaftler? Ja und nein. Das Publikum ist weiterhin kein reines Fachpublikum, sondern gemischt. An den Vorträgen und anschließenden Diskussionen kann jeder nachdenkliche Zeitgenosse teilnehmen. Die oder den Universalgelehrten als solchen gibt es jedoch nicht mehr. Heute setzt er sich zusammen aus einzelnen Gelehrten. Doch er bleibt Vorbild für unsere Vortragsreihe: Er kann die Perspektive wechseln. Eine gesellschaftspolitische Fragestellung greift der Folgevortrag dann zum Beispiel aus ökonomischer Sicht auf und versucht so, andere Antworten zu geben. Die Vorträge sind für alle offen. Wie sieht es mit dem Interesse der Studierenden aus? Nicht sehr gut. Bei einer durchschnittlichen Besucherzahl von 30 sitzen da , wenn’s gut läuft, zehn Studierende. Das ist ziemlich mager. Was sind die Gründe dafür? Die Vorträge beginnen erst gegen 18 Uhr. Da sind viele Studenten schon weg, die hohe Semesterstundenzahl könnte ein Grund dafür sein. tik, BWL, Journalistik, Politik, Sport, Technik und andere Disziplinen miteinander kombinieren. Professor Ludger Hoffmann vom Lehrstuhl für Sprachwissenschaften erläutert den Ansatz: „Wir wollen nicht zwischen den Stühlen, den einzelnen Fächern, sitzen, sondern die Gedanken anderer nachvollziehen, also transdisziplinär sein.“ Interdisziplinarität muss sich noch bewähren Theoretisch lässt sich gut begründen, warum es zum Beispiel für spätere Aufgaben in einem Verlag gut ist, Germanistik und BWL im Studium zu kombinieren. Der Amerikanist Grünzweig gibt aber zu bedenken: „Es ist oft Zufall, ob dieses Wissen tatsächlich verknüpft wird oder nebeneinander stehen bleibt.“ Bisher gab es nur selten speziell für sie aufbereitete Veranstaltungen, bemängeln die Studiereden. So wissen viele nach drei Jahren Studium nicht, was sie mit dem breit gefächerten Wissen und ihrem Abschluss anfangen sollen. Außerdem sind der Wirtschaft die interdisziplinären Bewerber noch sehr fremd; sie bevorzugen Bewerber, die sich klassisch auf ein Fach konzentriert haben. Von den ersten Absolventen wollen deshalb viele ein Master-Studium im Ausland anschließen – um sich zu spezialisieren. „Wir brauchen zwar Spezialisten, die sich auf einem kleinen Gebiet auskennen; aber auch Menschen, die mehrere Disziplinen im Blickfeld haben und zwischen diesen vermitteln“, so Dozentin Renate Huber. Dass sich Wissenschaften zukünftig vollkommen vermischen, sei also nicht möglich – und auch nicht nötig. Franziska Badenschier Skeptisch: Professor Lutz Wingert. Foto: tim Stellen sich die Studierenden nicht auch die Frage, was bringt mir das? Die Vortragsreihe unter der Bezeichnung Studium generale laufen zu lassen, ist vielleicht etwas irreführend. Studierende würden weitere Seminare im Endeffekt als Belastung empfinden. Der Zweck eines Studium generale ist der eines wissenschaftlichen Diskussionsforum zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen und zu fachübergreifenden Themen. Das Problem ist nur: Wir haben an den deutschen Unis keine Diskussionskultur. Wäre das Studium generale optional im Studium integriert, ergäben sich neue Probleme. Zum Beispiel: Wer ist für die fächerübergreifenden Kurse zuständig? Letztlich würden Kurse und Noten die Idee eines Studium generale auf den Kopf stellen. Denn es geht dabei eigentlich nicht um abfragbare Leistungen, sondern um einen intellell-disziplinierten Gedankentausch. Studium generale Im Mittelalter bedeutete „Studium“ Lehranstalt und „generale“ international und privilegiert. „Studium generale“ bezeichnete so Universitäten und Ordenshochschulen und verkörperte damals die Einheit (universitas) der antik-christlichen Bildung. Erst die Auffächerung in Einzelwissenschaften schwächte das Studium generale. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts versuchte man der Aufteilung der Wissenschaft in Fachstudiengänge wieder das Studium generale entgegenzusetzen Man bezeichnet damit Lehrveranstaltungen, die für Studierende aller Fachbereiche gedacht sind und die Allgemeinbildung fördern sollen. Service | Campus | Wissenschaft | Kultur 10 | Dortmund | InDOaktiv Rollende Literaten Skater beherrschen ihre Boards, sie beeinflussen die Mode, Musik und inzwischen auch die Literatur. Das LesArt-Festival in Dortmund hat den Skater-Geschichten und ihren Autoren einen Abend gewidmet. E inst bezeichnete man Skater als „Punks” am Rand der Gesellschaft. Heute beeinflusst die ehemals subversive Gruppe Mode, Kunst, Lifestyle und Musik – die ganze Jugendkultur. Skater fetzen über Straßen und Gehsteige, drehen sich kunstvoll und springen halsbrecherisch. Was man im Allgemeinen nicht sieht: Sie nehmen auch mal ein Buch in die Hand. Die Literatur haben die Boarder inzwischen – fast unbemerkt von der Öffentlichkeit – erobert. Beim LesArt-Festival Anfang November in Dortmund stand zumindest ein Tag ganz im Zeichen der schreibenden Zunft der Skater. Einer der rollenden Literaten: Holger von Krosigk, Autor von „Absolute Beginners. Skateboard Streetstyle Book“. Krosigk gehört zur ersten Generation von Streetskatern in Deutschland. Seine Geschichten handeln von den Tricks und der Philosophie des Streetskating, eben davon, was es bedeutet, die Welt mit den Augen eines Skateboarders zu sehen. Wer den Geschichten lauscht, merkt: So anders ist diese Welt gar nicht. Skater haben feuchte Träume von älteren Frauen und fallen beim Sport auf die Fresse. Sie haben kleine und große Sorgen: Wo finde ich eine gute Rampe? Wie spreche ich den krassen Typen an, der immer barfuß skatet? Manche Autoren thematisieren auch das Problem älterer Skater, mit dem Nachwuchs Schritt zu halten. „Literatur und Skaten haben viel miteinander zu tun“, meint Krosigk. „Meistens findet beides leider unter verschiedenen Dächern statt, nur wenige bringen es unter einen Hut.“ Genau das will Krosigk ändern. Er wünscht sich, dass sich auch Nicht-Skater mehr für die Skater-Literatur interessieren. Lennie Burmeister sieht in seinem Hobby nicht nur einen Sport, sondern eine eigene Kultur. „Viele Skater kennen leider die Bücher gar nicht, und wenige Menschen wissen etwas über die seriösen Auswüchse des Skatens.“ Für den 26-Jährigen bedeutet Skater-Literatur „einen Einblick in die Welt und die Ansichten junger Leute“ zu bekommen. „Ständig passieren in dieser Welt kleine Geschichten, darunter viele lustige Sachen, und die werden in unserer Literatur festgehalten.“ Als Ikonen der Skater-Literatur gelten Tony Hawk und Mark Gonzales. Die Amerikaner zählen zu den bekanntesten professionellen Skateboardern überhaupt. In seinem Tourtagebuch „Zwischen Boardslides und Burnout“ beschreibt Hawk eindrucksvoll die verrückte Lebensweise seiner Skaterfreunde: „9. JULI 2000 – Bin gegen neun Uhr durch ein Klopfen an meiner Hotelzimmertür aufgewacht. Als ich die Tür öffnete, standen da Bam, Morgan, Matty und Rob und begehrten Einlass. Bam wollte vom obersten Stockwerk des Hotels in den Pool springen. Mein Zimmer – im sechsten Stock gelegen – schien der perfekte Ausgangspunkt dafür. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und brachte meine Digital-Kamera gerade noch rechtzeitig zum Stunt an den Start. Bam kletterte auf das Geländer und rief Barry (der sich am flachen Ende des Pools aufhielt) zu: ,Nimm das auf!‘, bevor er in das zweieinhalb Meter tiefe Ende des Pools sprang.“ Wenn man den Geschichten glauben darf, leben Skater gerne ungewöhnlich und intensiv. Sie suchen den ultimativen Nervenkitzel und entfliehen so dem grauen Alltag. Viele träumen davon, berühmt zu werden. Einen neuen Fan konnten die Skater beim LesArt-Festival auf jeden Fall gewinnen: Klaus-Peter Sachau, Organisator der Veranstaltung. Sachau mag besonders die „Ironie und den Witz“ in den Texten. Er sieht im Skaten eine „Alltagskultur, die sich mit vielen anderen Gebieten überschneidet.“ Für Sachau steht fest: „Die Skater werden sich in der Literatur etablieren.“ Gesa Schölgens Zugabe Literatur von Skatern Holger von Krosigk und Helge Tscharn: Absolute Beginners. Skateboard Streetstyle Book. Tropen Verlag. 12,80 Euro. Tony Hawk: Hawk. Beruf: Skateboarder: Tropen Verlag. 15,80 Euro. Justin Hocking und Jeff Knutson (u.a.): Life and Limb. Skateboarders Write from the Deep End. Soft Skull Press. (Amazon-Preis: 12.50 Euro www.amazon.de) Mark Gonzales. Broken Poems. Erzählungen, Gedichte und Zeichnungen. Tropen Verlag. 12,80 Euro. Goin‘ out to skate „ Don‘t wanna understand what my school‘s about Don‘t wanna sit and read inside a room I wanna scream and shout I wanna feel my freedom in my hand Don‘t wanna wake up at 8! I wanna play guitar with pots and pans I wanna sit and masturbate Cause everyone is going out to skate Board und Buch: Holger Korsigk ist ein Streetskater der ersten Stunde Fotos: Gesa Schölgens Don‘t want to break out my pad and paper And calculate my algebra I just wanna go outside and skate “ The Hippos Service | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv 11 So richtig Gas geben „Watt’n Hallas“ – Das ist nicht der Name einer griechischen Insel, sondern so heißt das Dortmunder Comedy-Festival. Zum 10. Mal trifft sich im DietrichKeuning- und Fritz-HenßlerHaus die deutsche Szene – und das noch bis Anfang Dezember. Mario Barth war mit seinem neuen Programm da: „Männer sind Schweine – Frauen aber auch.“ Ihr Programm über Männer und Frauen ist ja fast eine Alternative zur Eheberatung. Jetzt haben Sie auch noch das Buch „Deutsch – Frau, Frau – Deutsch“ geschrieben. Ziemliches Klischee-Thema, oder? Es gibt ein paar Kritiker, die sind ganz schlau. Die sagen „Das ist ja ein altes Thema!“ Aber was ist ,alt‘? Das Thema ,Mann und Frau‘ existiert seit tausenden von Jahren und in den nächsten tausend Jahren wird es das immer noch geben. Das Geheimnis des Erfolges ist vielleicht auch, dass die Leute sagen: „Du sprichst den Menschen aus der Seele.“ Die Männer sitzen im Publikum und denken: „Genauso ist das zu Hause, woher kennt der meine Frau so gut?!“ Glauben Sie denn, dass Sie den absoluten Durchblick bei Frauen haben? Nein, um eine Frau wirklich zu verstehen, braucht man Jahre. Da ist es leichter, Latein und Hebräisch gleichzeitig zu lernen. Und es geht viel schneller (lacht). Ein Mann mit Durchblick: Mario Barth beim Dortmunder Comedy-Festival. Ihre Geschichten handeln vom 7-Stunden-Einkaufsterror, Auto fahren oder der Geheimsprache der Frauen. Haben Sie das alles selbst erlebt? Ich habe fünf Brüder, die haben viele Frauen gehabt. Dann geht das hin und her… So bekommst du eine ganze Menge Fallbeispiele und genug Material, um dieses Programm zu erarbeiten. Und dabei war ihr Start Mitte der 90er eher ein sprichwörtlicher Griff ins Klo, was? Sie haben nämlich mit 22 Jahren ein Bewerbungsvideo auf einer öffentlichen Toilette gedreht. Wie kam das? Man fängt in dieser Branche nicht an, indem man erstmal zu Stefan Raab geht. Sondern, indem man bekloppte Ideen hat. Dieses Video habe ich an alle möglichen Fernsehsender geschickt. Hat sich natürlich kein Mensch für interessiert. Du beginnst, vor zwei Leuten zu spielen oder Auftritte abzusagen, weil keine Sau kommt. Aber du brauchst so einen Werdegang. Das Schlimmste, was einem passieren kann, ist das, was die so genannten Popstars gerade erleben: Die sind 17 Jahre und kriegen gesagt „Du bist der Megastar!“ Mit 22 sind sie vollkommen ausgebrannt und keiner will sie mehr haben. Was machen die dann? Bei McDonald’s an der Theke stehen? Nee, dann kommt einer an und sagt: „Ey, bist du nicht der von Bro’Sis?“ Gut, am Drive-In-Schalter werden wir Sie also erstmal nicht sehen. Was sind Foto: Martin Gehr denn Ihre nächsten Projekte? Im Januar starten zehn neue Folgen meiner Pro7-Show „Keine Ahnung?!“. Es wird ein Hörbuch geben und eine DVD. Also, wir sterben ja nicht aus, wir geben ja jetzt erst richtig Gas! Interview: Astrid Unverricht und Martin Gehr G Das Comedy-Festival „Watt’n Hallas“ läuft noch bis 3. Dezember. Mit dabei: die Anarcho-Komiker Onkel Fisch, Frank Goosen, Wilfried Schmickler und Jochen Malmsheimer. Karten gibt es ab 15 Euro. Infos unter Telefon 02 31 / 5 02 34 61 oder im Internet: www.fhh.de KulturGebiet Die Markstraße in Wattenscheid-Günnigfeld, eine alte Zechensiedlung: Wohnt man in einer Kappskolonie, kann man sie jeden Tag sehen – die neugierigen Köpfe in den Fensterrahmen. Täglich ragen aus irgendwelchen Stockwerken Oberkörper in Feinripp-Hemden oder geblümten Küchenkitteln. Manchmal steht auf der Fensterbank ein Bierchen. Meistens liegt dort ein kuscheliges Sofakissen für die Ellenbogen. Und immer blicken die Augen der Menschen nach unten – auf die Straße, wo sie das Leben auf dem Bürgersteig beobachten. Diese Mentalität ist für neue Zechensiedler manchmal schwierig zu verstehen: Ein junger Mann – Dreads, zerschlissene Jeans, Chucks an den Füßen – läuft die Marktstraße entlang zu seiner Wohnung. Ihm fällt auf, dass Fenster-Theater Im Ruhrgebiet gibt‘s Kultur an jeder Ecke. Unsere neue Kolumne spürt ihr nach – ob in Dortmund-Wambel oder in Bottrop-Batenbrock. ihn Nachbarin Sporkel beobachtet. Er wohnt seit mehr als zwei Jahren neben ihr, hat sie jedoch im beiderseitigen Einverständnis nie gegrüßt. Und nun hängen ihre Augen an den Seinen. Der Mann erinnert sich an seine Schulzeit. Frau Sporkel könnte auch die Protagonistin in Ilse Aichingers Kurzgeschichte „Das Fenster-Theater“ sein. Dort wird sie wie folgt beschrieben: „Die Frau hatte den starren Blick neugieriger Leute, die unersättlich sind. Es hatte ihr noch niemand den Gefallen getan, vor ihrem Haus niedergefahren zu werden.“ Und da Frau Sporkel ihren Nachbarn seit zehn Metern anstarrt, fühlt sich der junge Mann animiert zu grüßen. Ihre Reaktion: lediglich ein kurzes Zucken am linken Augenlid. Es gilt die Zechenweisheit: Wenn man in seiner Wohnung sitzt, kann man nicht gesehen werden. Leider werden derartige Ruhrpott- Szenen und Menschen wie Frau S. immer seltener. Der Zechennachwuchs kommt nicht mehr ans Fenster. Das Leben spielt sich jetzt auf dem Bildschirm ab. RealityTV anstatt FensterT h e a t e r. Menschen an den Fensterbänken sterben aus, und die Zechensiedlungen v e r l i e r e n Autor mit Fensterblick ein Stück Foto: jana Identität. Vielleicht bleibt nur noch zu sagen: Viva Big Brother und heil dem DschungelKönig! Bastian Schlange Service | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv 13 Dr. Gott tritt ab Neuer Präsident, alte Probleme: Reinhard Rauball übernimmt die Borussia – den Traditionsklub, der unter seinem Vorgänger zum Sanierungsfall wurde. A m Ende bekam der Mann, der die schwerste Krise in der Geschichte des BVB mitverschuldet hat, stehende Ovationen. „Ich bin auch nur ein Mensch“, sagte Gerd Niebaum und verdrückte ein paar Tränen. Über die Leinwand in der Westfalenhalle 1 flimmerten die Bilder der großen Erfolge während der Ära des Präsidenten Niebaum – Streicheleinheiten für die Seelen der Vereinsmitglieder. Es war dieselbe Leinwand, auf der wenige Stunden zuvor noch die niederschmetternden Zahlen der BVB-Finanzmisere zu lesen waren: 120 Millionen Euro Schulden und ein Jahresverlust von 67 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2003/2004. Dr. Gott, wie die Borussen Niebaum einst nannten, zog die Konsequenz: „Ich dokumentiere meine Verantwortung durch meinen Rücktritt.“ Gebeugt verließ er die Bühne. Sein Nachfolger Reinhard Rauball trat ins Rampenlicht. Unter Rauball, der bereits zwei Mal BVB-Präsident war, soll Borussia wieder mehr Verein und weniger Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) sein. Für diese Politik erhält Rauball Unterstützung, zum Beispiel von Reinhard Beck, Autor beim Fanzine schwatzgelb.de: „Man muss wieder bescheidener werden.“ Bescheiden zeigte sich auch der neue Präsident: Mehr als „Transparenz und klare Antworten auf klare Fragen“ RuhrstadtMoment Die Geister, die sein Vorgänger Niebaum rief, plagen nun Präsident Rauball. versprach er in seiner Antrittsrede nicht. Er will den BVB sanieren und „daran arbeiten, dass der Sport wieder in den Fokus rückt“. Wenn die Personen auch wechseln – die Probleme der Borussia bleiben. Zur Finanzkrise kommen seit Jahren sportliche Misserfolge. Unglückliche Niederlagen, die Verletztenmisere und ein zu teurer Kader: Das sind die Gründe, die Ex-Präsident Niebaum und Manager Michael Meier angeben. Kritiker glauben nicht an diese Version. Einer davon ist Stefan ten Doornkaat von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Er ist überzeugt, dass Niebaums Abgang „die vereinsinterne Quittung für schlechtes Management“ sei. Der BVB habe „massiv DOkompakt Neue Mode Nachtflüge zur WM In der Bahn. Ein großer, schlanker Mann schlurft in das Abteil und setzt sich. Er ist etwa 23 Jahre alt. Die Musik aus seinem Diskman dröhnt durch das ganze Abteil. Ein Haargummi bändigt seine langen, zerzausten Haare. Er ist ganz in Schwarz gekleidet und trägt einen riesigen, zerfetzten Ledermantel. Aus den Lautsprechern der Bahn hallt es: „Nächste Haltestelle Bochum Hauptbahnhof.“ Plötzlich ertönen ein „Ritsch“ und ein „Klick“. Laute, die nur eine Bauchtasche erzeugen kann, wie sie Rentner im Urlaub mit sich tragen. Es ist der Rocker, der die Bauchtasche unter seinem zerfetzten Ledermantel versteckt. Sorgfältig verstaut er seinen Diskman darin. susa Zur Fußballweltmeisterschaft 2006 sollen auch nachts Flugzeuge vom Dortmunder Flughafen starten. Dies fordern der Deutsche Fußballbund (DFB) und das Innenministerium. Sie wollen erreichen, dass Fans auch nach Abendspielen noch nach Hause fliegen können. hei Melderegister online Die Stadt Dortmund hat als erste Kommune in NRW eine elektronische Melderegister-Auskunft gestartet. Per Mausklick haben Privatleute und Firmen Zugang zu Adressen beim Einwohnermeldeamt. Bisher dauerte die Bearbeitung bis zu sechs Wochen, jetzt reichen ein bis zwei Tage. susa gegen Aktienrecht verstoßen“. Für ten Doornkaat ist klar: Niebaum und Meier sind verantwortlich für die „desolate wirtschaftliche Lage“. Von einer desolaten Lage will Manuel Neukirchner, Leiter der Investor Relations beim BVB, nichts wissen. Zu den Vorwürfen der SdK möchte er „nicht zu sehr ins Detail gehen.“ Der Konzern Borussia Dortmund richte sich neu aus und saniere sich. Dabei gebe es einen „natürlichen Bremsweg von zwei bis drei Jahren“. Stefan ten Doornkaat dazu: „Wenn Herr Neukirchner zwei bis drei Jahre braucht, gehört er da nicht hin.“ Es sei kein Sanierungskonzept erkennbar; was der BVB mache, seien lediglich Umschuldungen. Ten Doornkaat fordert Karikatur: Norman van Rennings den Rücktritt von Niebaum und Meier als Geschäftsführer der KGaA. In all dem Wirrwarr um Millionenverluste, Aktienrecht und Sanierungskonzepte bleiben die treuen Fans der Borussia fassungslos zurück. Sie empfingen die Mannschaft auf der Mitgliederversammlung mit Buhrufen. Die Fans fürchten um die Existenz ihres Vereins. Mario Mokanski, seit über 20 Jahren auf der Südtribüne, spricht für viele: Niebaum habe nicht länger der Boss sein dürfen und Manager Meier sei nicht mehr tragbar. Die Hoffnung der Fans ruht auf Rauball. Eine schwere Verantwortung prophezeit Beck von schwatzgelb.de: „Von den drei Amtszeiten ist das der schwerste Gang.“ Benjamin Schulz StandPunkt Von Benjamin Schulz BVB-Präsident Reinhard Rauball tut gut daran, den Sport wieder in den Fokus zu rücken. In den vergangenen Monaten konnte man sich zeitweise des Eindrucks nicht erwehren, der BVB sei nur noch eine Aktiengesellschaft und überhaupt kein Sportverein mehr. Es ist gefährlich, die sportliche Situation als nachrangig abzutun. Die Verantwortlichen denken zu kurz, wenn sie die noch verbliebenen Leistungsträger verkaufen. Kurzfristig bringt das zwar Geld. Der dringend nötige sportliche Erfolg wird sich so niemals einstellen. Der aber ist – bezeichnend für den Zustand des BVB – noch das Einzige, womit sich momentan Geld verdienen lässt. An einer konkurrenzfähigen Mannschaft hängen die letzten vermeintlich sicheren Einnahmequellen: Zuschauereinnahmen von regelmäßig rund 80.000 Fans im Westfalenstadion und Fernsehgelder in Liga eins. Bei einem Abstieg müsste der BVB auch auf einen Großteil dieses Geldes verzichten. Dann bräche die Mannschaft vollends auseinander. Vom BVB bliebe nicht viel mehr übrig als ein sportlicher und finanzieller Trümmerhaufen. Deshalb muss der BVB von nun an neue Prioritäten setzen. Sanierung ist zwar wichtig. Aber das oberste Ziel in dieser Saison kann nur lauten: Nichtabstieg. Service Suche DJ für Sylvester DJ für Sylvesterparty (Funk;Soul;HipHop) gesucht! Mehr Infos unter: 0231/ 5898633, Di-So ab 18.00 Uhr. Engel gesucht Ich suche dich, blonder männlicher Engel, der du am Dienstag, den 2. November im Audimax an einer HandyAufgabe gearbeitet hast. Mail mich an: [email protected] Bett im Angebot? Ich suche ein gut erhaltenes Bett für höchst. 80 Euro. Verkaufe oder tausche evtl. mein Ikeahochbett (s. Verkäufe). Außerdem suche ich einen gut erhaltenen Gasherd sowie einen Kleiderschrank! [email protected] oder Telefon: 0231/ 1896708 Verrückt nach Hackysack Ich suche sportlich motivierte Menschen zum Hackysack spielen. Meldet Euch bei Christian: [email protected]. Grüße Grüße die liebe Tina, die so viel für mich tut. BB. Dies+Das Geburtsagswünsche Hi Ernest E., I´ve never had the opportunity to tell you that you are a special friend of mine, I really wish you much success, good health, love and a splendid birthday. Carine. Hey Päda-Chaoten! Schönen Gruß an die Päda-Chaoten Simone, Wibke und Suga von der RehaSchnecke. Ach ja, und noch ein Hallo an alle Überläufer. Gelle? Man sieht sich. CW´chen. Von Bienen und Bärchen Honigbärchen meldet sich zum Kuscheln! Hoffe, du bist auch eine flotte Biene…meine Nummer: 016095167475. Anzeige 15 | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv Liebeserklärung Liebe Svitlana, Ich kann Dir in die Augen schauen. Ich kann Dich in Deinem Lächeln sehen. Du bist alles für mich. In meine weit offenen Arme. Du weißt, was ich Dir sagen will. Ich weiß, was zu machen ist. Ich will dir nur so viel sagen, ich sag Dir nur so viel: Ich liebe Dich! Wohnen Suche nettes Zimmer in WG Ich suche zum 1.12.2004 ein helles Zimmer in einer 2er- bis 3er WG (ca.15 qm), möglicht in Uni-Nähe. Telefon: 0176/ 20135785 oder [email protected]. Zimmer frei! 4er-WG im Studentenwohnheim sucht zum 1.02.2005 eine Zwischenmieterin. Das Zimmer ist teilmöbliert, hat hohe Decken und ist bis zum 31. Juli 2005 frei. Miete: 183 Euro warm. Mehr Infos gibt’s bei [email protected]. Mitbewohner willkommen Wer hat Lust, mit mir ab Mitte Dezember in einer gemütlichen 2-Zimmer-Wohnung in der Fritz-Reuter-Straße zu hausen? Das Zimmer ist ca. 16m2 groß und kostet alles in allem 215 Euro. Ich studiere Soziale Arbeit an der FH und freu mich über Eure Mails an [email protected] Zwischenmiete für einen Monat Suche Zimmer mit Internet(!) zur Zwischenmiete für einen Monat vom 1. bis 31.03.2005. 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Montags, 19-20 Uhr: Campuscharts Mittwochs, 18-20 Uhr: Musikzone Donnerstag, 18-20 Uhr: Traumfabrik e-mail: [email protected] Telefon: 79 49 8-15; Fax: 79 49 8-16 Service | Campus | Wissenschaft | Kultur | Dortmund | InDOaktiv 16 InDO it yourself GeistesBlitz Es hat einen Deckel wie ein Topf auf dem Herd / Es hat einen Rücken wie im Stall das Pferd / Es hat Blätter wie im Garten der Baum /Man kann es öffnen wie die Tür in den Raum. Du hast es noch nicht erkannt? Du hältst es öfter in der Hand. Diesmal verlosen wir unsere InDOpendent-Tasse zusammen mit AusstechFormen. Lösungen bis zum 30. November an [email protected]. Viel Glück! Lösung 164: Der Drittplatzierte hat die Schachpartie gegen den Fünftplatzierten gewonnen. Anzeige Diese Rubrik ist ein Beitrag für mehr Ordnung in eurem Leben: Wir helfen beim Aufräumen! Wir zeigen, wie man alten, ge- oder verbrauchten Gegenständen neues Leben einhauchen kann. Heute: Was kann ich eigentlich mit meinen stumpfen Einweg-Rasierern machen? G espart werden muss – immer und überall. Angesichts chronisch knapper Geldmittel ist Ideenreichtum gefragt. Wegschmeißen gilt nicht, und deshalb heißt es in InDOit yourself wieder einmal: „Aus Einweg mach Mehrzweck“. Was also tun, wenn die Einmal-Rasierer aus dem Zehnerpack nicht mehr seidig glatte Beine bescheren? Oder der Mann den kratzigen Drei-TageBart nicht mehr los wird? Keine Sorge, der Winter kommt bestimmt. Bei klirrender Kälte und undichten Fenstern können dann kunstvolle Eisblumen Die Stoppeln sind weg und die Klingen stumpf. Für einen Apfel in die Scheiben geritzt wer- reicht‘s aber noch, meint Oyinda. Fotos: Jana Körte den. Als besonders praktisch erweisen sich die Rasierer auch, metikwerkzeuge zum Sparschäler umum die zugefrorene Windschutzscheibe gewandelt. Um den Pelz vom Pfirsich des Autos frei zu kratzen. oder die Schale von Äpfeln zu hobeln, Ein eher ausgefallener Tipp für sollten die alten gereinigten Klingen schlecht ausgestattete Studenten-Kü- noch brauchbar sein. chen: In nullkommanix werden die KosOyindamola Alashe Von wegen Orangenhaut! WissensLücke Hilft das Konter-Bier bei Kater wirklich? Der Kater ist für die Wissenschaftler eine unangenehme Sache: Die Symptome sind meist auch ihnen hinlänglich bekannt – nicht aber die Ursachen. Mitverantwortlich für das Unwohlsein nach einer durchzechten Nacht sind wahrscheinlich die Stoffe Acetaldehyd und Methanol. Die treiben sich nach Alkoholkonsum in hoher Konzentration in unserem Körper herum. Mit im Spiel sind aber auch die Endorphine - oder gerade nicht. Denn Alkohol entzieht sie dem Körper. En- dorphine sind Hormone, die im Gehirn gebildet werden und unsere Schmerzempfindung dämpfen. Das Konterbier am Morgen danach erhöht den Alkoholspiegel wieder und verlängert diesen schmerzlosen Zustand noch ein bisschen. Doch es hilft nicht. Ist der zweite Rausch vorbei, wird der Kater umso größer. Deshalb lieber vorsorgen mit einem fettigem Essen, damit der Alkohol nicht so schnell in die Blutbahn gelangt. Und wenn doch Nachsorge nötig ist: Wasser trinken, das dem Körper entzogen wird, eine gute, alte Kopfschmerztablette nehmen und den Kater während eines langen Spaziergangs vertreiben. Antonia Röder Noch mehr Fragen zu ominösen Studien und Wahrheiten? Mut zur Wissenslücke! In der nächsten InDOpendent wird sie gefüllt. Fragen an: [email protected] Der Kleinanzeigen-Coupon So einfach geht‘s: Coupon ausfüllen, abschicken an: InDOpendent, Institut für Journalistik, 44221 Dortmund, oder einwerfen in einen der InDO-Kästen: Mensa-Foyer, Bibliothek, Foyer Ex-PH. 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