- Erneuerbare Energien
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SOLARENERGIE Zielmarktanalyse USA 2015 Staatenprofile Westen mit Profilen der Marktakteure www.export-erneuerbare.de Impressum Herausgeber: German American Chamber of Commerce® – Office for the Western United States AHK USA – San Francisco One Embarcadero Center, Suite 1060 San Francisco, CA 94111 Telefon: +1 (415) 248-1240 Fax: +1 (415) 627-9169 E-Mail: [email protected] Internetadresse: www.gaccwest.com Stand: August 2015 Bildnachweis: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Kontaktpersonen: Mirko Wutzler Director Business Development [email protected] Autoren: Mirko Wutzler Laura Hilhorst Urheberrecht: Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei der Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in San Francisco (AHK USA – San Francisco) stets bestrebt, die Urheberrechte anderer zu beachten und auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Jede Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des deutschen Urheberrechts bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Herausgebers. Haftungsausschluss: Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Geführte Interviews stellen die Meinung der Befragten dar und spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Das vorliegende Werk enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich und die AHK USA – San Francisco übernimmt keine Haftung. Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder EmailAdressen) erhoben werden, beruht dies auf freiwilliger Basis und/oder kann online recherchiert werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................ 2 I. Tabellenverzeichnis ........................................................................................................... 5 II. Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................... 7 III. Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................... 9 IV. Währungsumrechnung ..................................................................................................12 V. Energie- und Mengeneinheiten ........................................................................................12 Zusammenfassung / Executive Summary .............................................................................. 1 1 2 3 4 Staatenprofil Alaska ...................................................................................................... 1 1.1 Übersicht ................................................................................................................................................. 1 1.2 Energiemarkt ........................................................................................................................................... 2 1.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ......................................................................... 6 1.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ...........................................................8 1.5 Profile Marktakteure ............................................................................................................................. 10 1.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden.............................................................................. 10 1.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen .......................................................... 12 1.5.3 Relevante Unternehmen ................................................................................................................ 14 Staatenprofil Arizona.................................................................................................... 17 2.1 Übersicht ............................................................................................................................................... 17 2.2 Energiemarkt ......................................................................................................................................... 19 2.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ....................................................................... 22 2.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .........................................................26 2.5 Profile Marktakteure ............................................................................................................................. 34 2.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden............................................................................. 34 2.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ..........................................................35 2.5.3 Relevante Unternehmen ............................................................................................................... 38 Staatenprofil Hawaii .................................................................................................... 42 3.1 Übersicht ...............................................................................................................................................42 3.2 Energiemarkt ......................................................................................................................................... 43 3.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ...................................................................... 48 3.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ......................................................... 56 3.5 Profile Marktakteure ............................................................................................................................. 61 3.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden.............................................................................. 61 3.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ......................................................... 62 3.5.3 Relevante Unternehmen ................................................................................................................65 Staatenprofil Idaho ....................................................................................................... 71 4.1 Übersicht ............................................................................................................................................... 71 4.2 Energiemarkt ......................................................................................................................................... 72 4.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ....................................................................... 76 5 6 7 8 4.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ......................................................... 78 4.5 Profile Marktakteure ............................................................................................................................ 80 4.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden............................................................................. 80 4.5.2 Relevante Unternehmen ............................................................................................................... 84 Staatenprofil Kalifornien ............................................................................................. 88 5.1 Übersicht .............................................................................................................................................. 88 5.2 Energiemarkt ........................................................................................................................................ 90 5.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ....................................................................... 97 5.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ....................................................... 107 5.5 Profile Marktakteure ............................................................................................................................ 117 5.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden.............................................................................117 5.5.2 Organisationen, Behörden und Verbände .................................................................................. 119 5.5.3 Relevante Unternehmen .............................................................................................................. 123 Staatenprofil Montana ................................................................................................128 6.1 Übersicht ............................................................................................................................................. 128 6.2 Energiemarkt ....................................................................................................................................... 129 6.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ..................................................................... 132 6.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ....................................................... 136 6.5 Profile Marktakteure ........................................................................................................................... 139 6.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden............................................................................ 139 6.5.2 Organisationen, Behörden und Verbände ..................................................................................140 6.5.3 Relevante Unternehmen .............................................................................................................. 142 Staatenprofil Nevada ..................................................................................................146 7.1 Übersicht ............................................................................................................................................. 146 7.2 Energiemarkt ....................................................................................................................................... 147 7.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ......................................................................151 7.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ....................................................... 155 7.5 Profile Marktakteure ........................................................................................................................... 158 7.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden............................................................................ 158 7.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ........................................................160 7.5.3 Relevante Unternehmen .............................................................................................................. 161 Staatenprofil New Mexico ........................................................................................... 165 8.1 Übersicht ............................................................................................................................................. 165 8.2 Energiemarkt ....................................................................................................................................... 166 8.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ..................................................................... 169 8.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ....................................................... 175 8.5 Profile Marktakteure ........................................................................................................................... 180 8.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden........................................................................... 180 8.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ........................................................ 183 8.5.3 Relevante Unternehmen .............................................................................................................. 185 9 Staatenprofil Oregon ................................................................................................. 188 9.1 Übersicht ............................................................................................................................................. 188 9.2 Energiemarkt ....................................................................................................................................... 189 9.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ..................................................................... 192 9.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ....................................................... 198 9.5 Profile Marktakteure ........................................................................................................................... 201 9.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden............................................................................201 9.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ....................................................... 202 9.5.3 Relevante Unternehmen ............................................................................................................. 204 10 Staatenprofil Utah ................................................................................................... 208 10.1 Übersicht ........................................................................................................................................ 208 10.2 Energiemarkt .................................................................................................................................. 210 10.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ................................................................. 212 10.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ................................................... 216 10.5 Profile Marktakteure ...................................................................................................................... 219 10.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden............................................................................ 219 10.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ........................................................ 221 10.5.3 Relevante Unternehmen ............................................................................................................. 224 11 Staatenprofil Washington .......................................................................................... 226 11.1 Übersicht .........................................................................................................................................226 11.2 Energiemarkt .................................................................................................................................. 227 11.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ................................................................ 230 11.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ...................................................234 11.5 Profile Marktakteure ...................................................................................................................... 237 11.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden............................................................................237 11.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ....................................................... 238 11.5.3 Relevante Unternehmen .............................................................................................................. 241 12 Staatenprofil Wyoming .............................................................................................. 245 12.1 Übersicht .........................................................................................................................................245 12.2 Energiemarkt ................................................................................................................................. 246 12.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ................................................................ 249 12.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ................................................... 251 12.5 Profile Marktakteure ...................................................................................................................... 253 12.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden........................................................................... 253 12.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ....................................................... 256 12.5.3 Relevante Unternehmen .............................................................................................................. 257 13 Schlussbetrachtung ................................................................................................... 259 VI. Quellenverzeichnis .......................................................................................................261 I. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Alaska, 2006 - 2014 .......................................... 2 Tabelle 2: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Alaska (US-Cent/kWh), 2013 .................... 5 Tabelle 3: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Alaska ..................................... 7 Tabelle 4: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Arizona, 2006 - 2014...................................... 18 Tabelle 5: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Arizona (US-Cent/kWh), 2013 ................ 21 Tabelle 6: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Arizona ................................. 23 Tabelle 7: Geschätztes technisches Potential der Solarenergie nach US-Bundesstaaten ................................26 Tabelle 8: Solare Pro-Kopf Gesamtleistung der Top 10 US-Bundesstaaten, 2013 ..........................................28 Tabelle 9: Solargroßprojekte in Arizona in der Entwicklungsphase (Stand Februar 2015) ........................... 30 Tabelle 10: Solarenergiezonen nach Bundesstaaten .......................................................................................... 32 Tabelle 11: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Hawaii, 2006 - 2014...................................... 43 Tabelle 12: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren auf Hawaii (US-Cent/kWh), 2013 .............. 47 Tabelle 13: Leistungsübersicht und Kurzprofile der hawaiianischen Energieversorger, 2013 ...................... 48 Tabelle 14: Einspeisetarife von Erneuerbare–Energien-Systemen auf Hawaii, 2014 ..................................... 52 Tabelle 15: Einspeisetarife von Erneuerbare-Energien-Systemen nach Versorgungsbereichen auf Hawaii, 2014 ...................................................................................................................................................................... 53 Tabelle 16: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie auf Hawaii .............................. 54 Tabelle 17: Solare Pro-Kopf Gesamtleistung der Top 10 US-Bundesstaaten, 2013 .........................................58 Tabelle 18: Solargroßprojekte in Hawaii (Stand Februar 2015) ...................................................................... 60 Tabelle 19: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Idaho, 2006 - 2014 ....................................... 72 Tabelle 20: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Idaho (US-Cent/kWh), 2013 ................. 75 Tabelle 21: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Idaho ................................... 77 Tabelle 22: Solargroßprojekte in Idaho (Stand Februar 2015) ......................................................................... 79 Tabelle 23: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Kalifornien, 2006 - 2014............................. 90 Tabelle 24: Ranking der emissionsärmsten Bundesstaaten in den USA, 2011 ................................................94 Tabelle 25: Übersicht der bisherigen Erfolge im Rahmen des AB 2021 ...........................................................96 Tabelle 26: RPS-berechtigte eingereichte und/oder bewilligte Stromabnahmeverträge, 2014 ..................... 98 Tabelle 27: CSI Budget in Mio. USD nach Energieversorger, 2007 - 2016 ....................................................100 Tabelle 28: Übersicht über die Programmziele je Energieversorger und Sektor ........................................... 101 Tabelle 29: CSI-Programmziele in MW je Energieversorger und Programmstufe ....................................... 102 Tabelle 30: Übersicht über die Fördertarife im Rahmen des CSI General Market Programms ................... 103 Tabelle 31: Übersicht zum Beschaffungsbedarf der Energieversorger im Rahmen des RAM ...................... 103 Tabelle 32: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Kalifornien ....................... 104 Tabelle 33: Patentanmeldung-Ranking der US-Bundesstaaten im Clean-Tech Bereich 2008 - 2014 ..........113 Tabelle 34: Patentanmeldung-Ranking im Solarsektor weltweit (2014) ........................................................113 Tabelle 35: Eingesetzte Energiespeicherung in MW (Stand 2014) ................................................................. 114 Tabelle 36: Energiespeicherziele der kalifornischen Stromversorger in MW, 2014 - 2020...........................115 Tabelle 37: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Montana, 2006 - 2014 ................................ 129 Tabelle 38: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Montana (US-Cent/kWh), 2013 .......... 132 Tabelle 39: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Montana ........................... 133 Tabelle 40: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Nevada, 2006 - 2014 .................................. 147 Tabelle 41: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Nevada (US-Cent/kWh), 2013 ............. 150 Tabelle 42: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Nevada ............................. 152 Tabelle 43: Solargroßprojekte Nevada (Stand Februar 2015) ........................................................................ 157 Tabelle 44: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in New Mexico, 2006 - 2014 .......................... 166 Tabelle 45: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in New Mexico (US-Cent/kWh), 2013 .............. 168 Tabelle 46: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in New Mexico ...................... 171 Tabelle 47: Geschätztes technisches Potential der Solarenergie nach US-Bundesstaaten ............................ 176 Tabelle 48: Solargroßprojekte New Mexico (Stand Februar 2015) ................................................................ 178 Tabelle 49: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Oregon, 2006 - 2014 .................................. 189 Tabelle 50: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in Oregon (US-Cent/kWh), 2013...................... 192 Tabelle 51: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Oregon .............................. 194 Tabelle 52: Finanzielle Anreize für Privathaushalte in Oregon, 2013/2014 ................................................. 200 Tabelle 53: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Utah, 2006 – 2014 ................................ 209 Tabelle 54: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Utah (US-Cent/kWh), 2013 ..................211 Tabelle 55: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Utah .................................. 213 Tabelle 56: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote Washington, 2006 - 2014 .......................... 227 Tabelle 57: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Washington (US-Cent/kWh), 2013 .... 230 Tabelle 58: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Washington ......................232 Tabelle 59: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Wyoming, 2006 - 2014 ............................. 246 Tabelle 60: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Wyoming (US-Cent/kWh), 2013 ........ 248 Tabelle 61: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Wyoming ......................... 250 II. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Geografische Lage und Kurzübersicht Alaska................................................................................ 1 Abbildung 2: Energievorkommen Alaska, 2014 .................................................................................................. 4 Abbildung 3: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Alaska, 2013 ....... 5 Abbildung 4: Technisches Solarpotential Alaska.................................................................................................8 Abbildung 5: Geographische Lage und Kurzübersicht Arizona ........................................................................ 17 Abbildung 6: Energievorkommen Arizona, 2014 ............................................................................................. 20 Abbildung 7: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Arizona, 2013 ... 21 Abbildung 8: Technisches Solarpotential Arizona ............................................................................................ 27 Abbildung 9: Solargroßprojekte in Arizona, Stand: November 2014 .............................................................. 30 Abbildung 10: Geografische Lage der Solarenergiezonen ................................................................................. 33 Abbildung 11: Installierte Solarleistung des US-Militärs in Arizona, 2013 ...................................................... 33 Abbildung 12: Geographische Lage und Kurzübersicht Hawaii .......................................................................42 Abbildung 13: Energievorkommen Hawaii, 2014 .............................................................................................. 45 Abbildung 14: Theoretisches Potential erneuerbarer Energien für die Stromerzeugung sowie aktuelle Nachfrage auf Hawaii (in GWh), 2014 ...............................................................................................................46 Abbildung 15: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Hawaii, 2013 .. 47 Abbildung 17: Jährliche Stromeinsparung in Hawaii, 2009 – 2015 (Prognose) .............................................49 Abbildung 18: PV-Leistungen im Rahmen des Net-Metering auf Hawaii, 2010 - 2014 ..................................50 Abbildung 20: Technisches Solarpotential Hawaii ........................................................................................... 57 Abbildung 21: Installierte PV-Leistung der Hawaiian Electric Companies (in MW), 2005 - 2013 ................58 Abbildung 22: Installierte Solarleistung des US-Militärs in Hawaii (Stand 2013) .......................................... 61 Abbildung 23: Geographische Lage und Kurzübersicht Idaho ......................................................................... 71 Abbildung 24: Energievorkommen in Idaho, 2014 ........................................................................................... 74 Abbildung 25: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Idaho, 2013 .... 75 Abbildung 26: Technisches Solarpotential in Idaho.......................................................................................... 78 Abbildung 27: Geographische Lage und Kurzübersicht Kalifornien ............................................................... 88 Abbildung 28: Energievorkommen Kalifornien, 2014 ......................................................................................92 Abbildung 29: CO2-Emissionen in Kalifornien nach Sektor, 2012 ................................................................... 93 Abbildung 30: CO2-Emissionen in Kalifornien nach Sektor und Quellen, 2012 ............................................. 93 Abbildung 31: Vorgegebener Zeitrahmen zur Umsetzung des AB 32 ............................................................... 95 Abbildung 33: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Kalifornien, 2013 ...................................................................................................................................................................... 97 Abbildung 34: Installierte RPS-Leistung in Kalifornien, 2003 - 2015 (Prognose) ......................................... 98 Abbildung 35: Technisches Solarpotential in Kalifornien: Globaleinstrahlung und CSP Ressourcen ......... 108 Abbildung 36: Neue Solarinstallationen in Kalifornien, 2007 - 2013 ............................................................ 109 Abbildung 37: Installierte Solarleistung des US-Militärs in Kalifornien (Stand: Anfang 2013) .................... 111 Abbildung 38: Investitionen in die kalifornische Clean-Tech Branche, 2005 - 2014 .....................................112 Abbildung 39: Kaliforniens Förderungsdschungel der erneuerbaren Energien (Stand: Januar 2012) ....... 116 Abbildung 40: Geographische Lage und Kurzübersicht Montana.................................................................. 128 Abbildung 41: Energievorkommen Montana, 2014 ..........................................................................................131 Abbildung 42: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Montana, 2013 ............................................................................................................................................................................ 132 Abbildung 43: Technisches Solarpotential in Montana .................................................................................. 137 Abbildung 44: Geographische Lage und Kurzübersicht Nevada .................................................................... 146 Abbildung 45: Energievorkommen Nevada, 2014 ........................................................................................... 149 Abbildung 46: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Nevada, 2013 150 Abbildung 47: Technisches Solarpotential in Nevada ..................................................................................... 155 Abbildung 48: Installierte Solarleistung des US-Militärs in Nevada, 2013 ................................................... 156 Abbildung 49: Geographische Lage und Kurzübersicht New Mexico ............................................................ 165 Abbildung 50: Energievorkommen New Mexico, 2014 ................................................................................... 168 Abbildung 51: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in New Mexico, 2013 .................................................................................................................................................................... 169 Abbildung 52: Sonneneinstrahlung New Mexico ............................................................................................ 176 Abbildung 53: Installierte Solarleistung des US-Militärs in New Mexico, 2013 ............................................ 179 Abbildung 54: Geographische Lage und Kurzübersicht Oregon..................................................................... 188 Abbildung 55: Energievorkommen Oregon, 2014 ........................................................................................... 191 Abbildung 56: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Oregon, 2013 192 Abbildung 57: Technisches Solarpotential Oregon ......................................................................................... 199 Abbildung 58: Geographische Lage und Kurzübersicht Utah ........................................................................ 208 Abbildung 59: Energievorkommen Utah, 2014 ............................................................................................... 210 Abbildung 60: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Utah, 2013 ... 212 Abbildung 61: Technisches Solarpotential Utah .............................................................................................. 217 Abbildung 62: Geographische Lage Washington .............................................................................................226 Abbildung 63: Energievorkommen Washington, 2014 ...................................................................................229 Abbildung 64: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Washington, 2013 ................................................................................................................................................................... 230 Abbildung 65: Technisches Solarpotential Washington ................................................................................. 235 Abbildung 66: Geographische Lage und Kurzübersicht Wyoming .................................................................245 Abbildung 67: Energievorkommen Wyoming, 2014 ...................................................................................... 248 Abbildung 68: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Wyoming, 2013 ........................................................................................................................................................................... 249 Abbildung 69: Technisches Solarpotential Wyoming ..................................................................................... 252 III. Abkürzungsverzeichnis ACA ACC ACEP AEA AERLP AERO AHFC APA APS ARCTEC ARISEIA ASEA ASU AzRISE AzSC BIP BLM BRE BTU CALSEIA CBIA CCAE CCHRC CCSE CDEC CEC CEO CPUC CPV CSI CSLB CSP DBEDT DOE DOR EE DRI DSIRE EEPS EIA EMNRD EPAct EPBB EPE ESPC GM GOEP GPEC GTCSE GVEA Arizona Commerce Authority Arizona Corporation Commission Alaska Center for Energy and Power Alaska Energy Authority Alternative Energy Revolving Loan Program Alternative Energy Resources Organization Alaska Housing Finance Corporation Alaska Power Association Arizona Public Service Alaska Railbelt Cooperative Transmission and Energy Company Arizona Solar Energy Industries Association Arizona Solar Energy Association Arizona State University Arizona Research Institute for Solar Energy Arizona Solar Center Bruttoinlandsprodukt US Bureau of Land Management Bombard Renewable Energy British Thermal Unit California Solar Energy Industries Association California Building Industry Association New Mexico Coalition for Clean Affordable Energy Cold Climate Housing Research Center California Center for Sustainable Energy Continental Divide Electric Cooperative California Energy Commission Chief Executive Officer California Public Utilities Commission Concentrated Photovoltaics California Solar Initiative California Contractors State License Board Concentrated Solar Power Department of Business, Economic Development and Tourism US Department of Energy Department of Revenue Erneuerbare Energien Desert Research Institute Renewable Energy Center Database of Incentives for Renewables & Efficiency Energy Efficiency Portfolio Standard US Energy Information Administration New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Policy Act Expected Performance Based Buydown El Paso Electrics Energy Savings Performance Contract General Market Arizona Governor’s Office of Energy Policy Greater Phoenix Economic Council Greater Tucson Coalition for Solar Energy Golden Valley Electric Association GW HCEI HE HECO HELCO HETL HNEI HPUC HREA HSEA IBEW IEEE IREC ISU JEMEC KCEC KIUC KW kWh LADWP MASH MEA MECO Mio. Mrd. MREA MW NABCEP NCAT NEEA NEG NELHA NMPRC NMSEA NorCal NREL NSWEP OPUC OSEIA PACE PBI PG&E PNM PPA PPP PSC PUCN PUD PV RAM RCA REA REAP Gigawatt Hawaii Clean Energy Initiative Hawaii Energy Hawaiian Electric Company Hawaii Electric Light Hawaii Energy Test Laboratory Hawaii Natural Energy Institute Hawaii Public Utilities Commission Hawaii Renewable Energy Alliance Hawaii Solar Energy Association International Brotherhood of Electrical Workers Institute of Electrical and Electronics Engineers Interstate Renewable Energy Council Idaho State University Jemez Mountains Electric Cooperative Kit Carson Electric Cooperative Kauai Island Utility Cooperative Kilowatt Kilowattstunde Los Angeles Department of Water & Power Multifamily Affordable Solar Housing Matanuska Electric Association Maui Electric Company Millionen Milliarden Montana Renewable Energy Association Megawatt North American Board of Certified Energy Practitioners National Center for Appropriate Technology Northwest Energy Efficiency Alliance Net Excess Generation Natural Energy Laboratory of Hawaii New Mexico Public Regulation Commission New Mexico Solar Energy Association Northern California Solar Energy Association National Renewable Energy Laboratory Nevada Southwest Energy Partnership Oregon Public Utilities Commission Oregon Solar Energy Industries Association Property Assessed Clean Energy Performance Based Incentives Pacific Gas & Electric Company Public Service Company of New Mexico Power Purchase Agreement Public Private Partnerships Wyoming Public Service Commission Public Utilities Commission of Nevada Public Utility District Photovoltaik Renewable Auction Mechanism Regulatory Commission of Alaska Renewable Energy Act Renewable Energy Alaska Project REC RETA RNP RPS RRREC SASH SB SCE SDG&E SEED SEIA SELP SEPA SES SEZ SFPUC SMUD SNAP SOEST SPP SPS SRCC SRP SVEC TEP TPO UA UHM UL USDA UTSEA WBC WEC WGA WREGIS WUTC Renewable Energy Certificate New Mexico Renewable Energy Transmission Authority Renewable Northwest Project Renewable Portfolio Standard Raft River Rural Electric Cooperative Single-family Affordable Solar Homes Senate Bill Southern California Edison San Diego Gas & Electric Company Northwest Sustainable Energy Economic Development Solar Energy Industries Association Small Scale Energy Loan Program Solar Electric Power Association Stirling Energy Systems Solar Energy Zone San Francisco Public Utilities Commission Sacramento Municipal Utility District Sustainable Natural Alternatives Program School of Ocean and Earth Science and Technology Solar Power Partners Southwestern Public Service Solar Rating and Certification Corporation Salt River Project Surprise Valley Electrification Corporation Tucson Electric Power Third-Party Ownership University of Alaska University of Hawai‘i at Mānoa Underwriters Laboratories US Department of Agriculture Rural Development Utah Solar Energy Association Wyoming Business Council Wyoming Energy Council Western Governors’ Association Western Renewable Energy Generation Information System Washington Utilities and Transportation Commission IV. Währungsumrechnung Alle Angaben sind in US-Dollar (USD) bzw. in US-Cent (Cent) angegeben. 1 USD = 0,889 EUR (Stand: 24. Juni 2015) 1 EUR = 1,124USD (Stand: 24. Juni 2015)1 V. Energie- und Mengeneinheiten Stromeinheiten sind in Kilowattstunden (kWh) bzw. Megawattstunden (MWh) angegeben. Die elektrische Leistung von Anlagen ist in Watt, Kilowatt (kW), Megawatt (MW) und Gigawatt (GW) angegeben. 1.000 Watt = 1 kW, 1.000 kW = 1 MW, 1.000 MW = 1 GW Flüssigkeitsmengen z. B. von Transportkraftstoffen werden in den USA gewöhnlich in gal (Gallonen) angegeben. 1 US gal. entspricht hierbei 3,785 l (1 l = 0,264 gal) Gasmengen werden in tausend Kubikfuß (1.000 ft3) bzw. in Millionen (Mio.) British Thermal Unit (MMBTU) angegeben. 1.000 ft3 Erdgas entsprechen hierbei etwa 1 MMBTU (je nach dem Energiegehalt des Erdgases). 1.000 ft³ = 28 m³ ≈ 1 MMBTU 1.000 m³ = 35.310 ft³ ≈ 35,8 MMBTU 1 Vgl. Oanda (2015): Currency Converter, abgerufen am 14.08.2015 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Zusammenfassung / Executive Summary Die im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erstellte Zielmarktanalyse Solarenergie betrachtet die Rahmenbedingungen für Solarenergie an der Westküste der USA und bietet eine Markteinschätzung für deutsche Unternehmen, die einen US-Markteintritt planen. Die Zielmarktanalyse behandelt die folgenden zwölf Westküstenstaaten: Alaska, Arizona, Hawaii, Idaho, Kalifornien, Montana, Nevada, New Mexico, Oregon, Utah, Washington und Wyoming Für die Solarenergie ist das größte prozentuale Wachstum aller erneuerbaren Energien prognostiziert. Die starke Zunahme wird hauptsächlich durch den staatlichen Renewable Portfolio Standard (RPS), der Verfügbarkeit von Ressourcen und einer zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit mit fossilen Brennstoffen angetrieben.2 Das größte Wachstum der nächsten Jahre im Solarbereich prognostizieren GTM Research und der Solarbranchenverband Solar Energy Industries Association (SEIA) für PV-Anlagen in Privathaushalten.3 2014 nahmen die Neuinstallationen von PV-Anlagen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 36% zu.4 Für das Gesamtjahr 2015 wird die Inbetriebnahme von insgesamt rund 8,5 GW an PV-Leistung erwartet. Bis 2016 sollen sich die jährlichen PV-Neuinstallationen sogar auf 10,8 GW erhöhen.5 Der Markt für die solarthermische Stromerzeugung in den USA erlebt seit 2013 wieder mehr Aufschwung und konnte 2014 mit 767 MW an neu-installierter Leistung wieder starkes Wachstum verzeichnen.6 Auch der US-Markt für Solar Heating & Cooling (SHC) (solares Heizen und Kühlen) bietet grundsätzlich großes Potential. Laut SEIA werden jährlich etwa 30.000 SHC-Systeme in den USA installiert. Die installierte SHC-Leistung in den USA betrug im April 2014 9 GWth.7 In Alaska (siehe Kapitel 1) werden bereits viele erneuerbare Energieressourcen zur Energiegewinnung herangezogen, jedoch gehört der Bundesstaat nicht zu den wichtigen Staaten im Bereich Solarenergie. Allerdings hat die Solarenergie in Alaska durchaus Potential im Bereich der dezentralen Stromversorgung, beispielsweise in Gemeinden, die nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen sind. Die Effektivität ist allerdings stark vom Breitengrad, der Jahreszeit und von der Witterung abhängig. Arizona (siehe Kapitel 2) ist einer der sonnigsten US-Bundesstaaten und die riesigen Wüstengebiete des Staates bieten das größte Potential für die Gewinnung von Solarenergie in den gesamten USA. Vor allem hinsichtlich Solar-Aufdachanlagen gibt es noch sehr viel Potential für Wachstum. Hawaii (siehe Kapitel 3) gilt als einer der attraktivsten Staaten für Solarenergie. Da der Staat ausschließlich auf Energie-Importe angewiesen ist, sind die Strompreise hier besonders hoch und erhöhen somit das Umsatzpotential für Solarenergie. Der Bundesstaat bietet exzellente Voraussetzungen für die Installation von PV-Anlagen auf Dächern, für Anlagen zur solaren Kühlung und für anders geartete kleine Solarprojekte. Was Großprojekte sowohl im Bereich der solarthermischen Kraftwerke als auch im PVBereich anbelangt, so ergibt sich die Problematik, ob diese Landflächen auch tatsächlich für die Nutzung durch Solarenergie zur Verfügung stehen. Ein weiteres Problem für die Solarindustrie in Hawaii ist die unvorhersehbare Sonneneinstrahlung, da viele Teile Hawaiis einen äußerst hohen Jahresniederschlag erleben. Während Idaho (siehe Kapitel 4) viele aussichtsreiche Solarressourcen bietet, steht der Bundesstaat noch ganz am Anfang, wenn es um die Nutzung von Solarenergie geht. Installationen von Aufdachsolaranlagen bei Wohnhäusern und gewerblichen Gebäuden nehmen zwar von Jahr zu Jahr zu, jedoch sind Finanzierungsschwierigkeiten eine eindeutige Wachstumsbarriere, trotz existierender finanzieller Anreize. Vgl. US Energy Information Administration (2014): Annual Energy Outlook Early Release Overview, abgerufen am 29.01.2015 Vgl. GTM Research & Solar Energy Industries Association (2014): US Solar Market Insight, abgerufen am 06.02.2015 4 Vgl. GTM Research & Solar Energy Industries Association (2014): US Solar Market Insight, abgerufen am 06.02.2015 5 Vgl. Bloomberg New Energy Finance (2015): H1 2015 North America PV Outlook, abgerufen am 06.02.2015 6 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): Solar Industry Data, abgerufen am 02.03.2015 7 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): Building-Integrated Solar Air Heating Systems Hit Milestone, abgerufen am 09.03.2015 2 3 1 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Der Bundesstaat Kalifornien (siehe Kapitel 5) besitzt ein hervorragendes Solarpotential und der kalifornische Solarmarkt bleibt mit 57% Marktanteil im Jahr 2014 der mit Abstand wichtigste Markt in den USA. Vor allem durch die zahlreichen Militärstützpunkte in Kalifornien und deren Bestreben nach Energieautonomie bestehen weitere Möglichkeiten für Solarprojekte. Marktexperten sehen in Kalifornien zudem großes Marktpotential für die Kopplung von Solarenergie mit Energiespeichern. Als Hindernis für die weitere Expansion der Solarindustrie in Kalifornien könnte sich der schlechte Zustand der Stromnetze erweisen. Montana (siehe Kapitel 6) bleibt in Bezug auf Solarenergie weiterhin unbedeutend, obwohl die Bedingungen für die Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie in Montana nicht die schlechtesten sind. Vor allem in den weit ausgedehnten Flächen Montanas und auf den großen Farmbetrieben besteht Potential für die Installation von Solaranlagen. Marktchancen bestehen auch durch die staatlichen Anreize und Förderprogramme für erneuerbare Energien in Montana. Nevada (siehe Kapitel 7) bietet für den Solarmarkt ein erhebliches Potential. Besonders in Südnevada planen immer mehr Solarunternehmen neue und noch größere Projekte. Dies liegt zum einen daran, dass im Süden die Strahlungsintensität am höchsten ist. Der Bundesstaat wird künftig vor allem weiterhin von dem aggressiven RPS profitieren. Das Solarpotential von New Mexico (siehe Kapitel 8) ist eines der besten der USA. Vor allem die südlich gelegene Wüste New Mexicos weist eine der höchsten Sonneneinstrahlungswerte der Welt auf. Dieses Einstrahlungspotential wurde mittlerweile auch von der Landesregierung erkannt und soll durch die in den letzten Jahren verabschiedeten Förderprogramme und Regulierungen im kommerziellen sowie privaten Bereich verstärkt genutzt werden. Oregons (siehe Kapitel 9) Solarnetzwerk hat sich im Verlauf der letzten Jahre zum führenden Herstellercluster Nordamerikas von PV-Komponenten entwickelt. Internationale Firmen wie SolarWorld, Solaicx und Sanyo haben in den letzten Jahren Niederlassungen in Oregon eröffnet. Vor allem der Osten des Bundesstaates eignet sich aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung für Solarprojekte. Ausbaupotential besteht vor allem dank der steigenden Strompreise und der fallenden Kosten für Solarenergie. Jedoch hängt die weitere Entwicklung von Solarenergie in Oregon von den künftigen politischen Rahmenbedingungen ab. Obwohl der Bundesstaat Utah (siehe Kapitel 10) ein großes Solarpotential besitzt, wird kaum Energie aus Solarenergie gewonnen. Im Vergleich zu anderen Staaten gibt es in Utah nur wenige Anreize im Bereich der Solarenergie, allerdings ist das technische Potential Utahs außerordentlich hoch. Die Staatsregierung bemüht sich zunehmend, das Wachstum des Markts anzukurbeln und die neusten geplanten Großprojekte zeigen, dass Utah als Solarstaat auf dem Vormarsch ist. Washingtons (siehe Kapitel 11) Energiegewinnung aus Solarkraft ist bislang sehr überschaubar. Größtes Wachstumshindernis sind die niedrigen Preise für Strom aus Wasserkraft sowie der stark wachsende Solarmarkt in Kalifornien. Jedoch stellt die Landesregierung viele rechtliche und finanzielle Anreize bereit, um das Wachstum des Solarmarkts voranzutreiben. Das Solarpotential Wyomings (siehe Kapitel 12) ist im Vergleich zu anderen, südwestlichen Staaten eher gering einzuschätzen. Wachstumsbremse des Solarmarktes in Wyoming ist das Fehlen einer starken Wirtschaftsinfrastruktur. Durch die geringe Einwohnerzahl gibt es folglich auch nur eine kleine Anzahl von großen Firmen im Vergleich zu wirtschaftlichen Ballungsräumen in Kalifornien, New York oder Texas. Die Tatsache, dass Wyoming bislang keinen RPS hat, reiht den Bundesstaat darüber hinaus im hinteren Feld der US-Bundesstaaten ein. Auch in Bezug auf finanzielle Anreize hinkt Wyoming anderen Staaten hinterher. So gibt es nur einige wenige Programme, die finanzielle Vergünstigungen bereitstellen. 2 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 1 Staatenprofil Alaska Abbildung 1: Geografische Lage und Kurzübersicht Alaska Übersicht8; 9 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 216 MW (ohne Wasserkraft) 2,7% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 62 MW Marktpotential Wind Niedrig Marktpotential EE Niedrig Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Bevölkerung: 736.732 Einwohner (2014)13 Fläche: 1.477.953,28 km2 Hauptstadt: Juneau Grundsteuerbefreiungen Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien10 RPS Erneuerbare-Energien-Ziel Staatliche Richtlinien11 Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards 50% bis 2025 (Stand: 2015) Note C12 Nicht bewertet Quelle: Eigene Darstellung 1.1 Übersicht Alaska ist flächenmäßig der größte Bundesstaat der USA. Im Jahr 2014 lebten nach Schätzungen des US Census Bureau etwa 736.732 Einwohner in Alaska. Dies entspricht einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von 3,7% seit dem Jahr 2000. Die Bevölkerungsprognose des US Census Bureau geht davon aus, dass die Bevölkerung bis zum Jahr 2030 auf etwa 870.000 ansteigen wird.14 Die wichtigsten Wirtschaftszweige in Alaska sind die Fischerei, die Ölindustrie, die Forstwirtschaft, der Tourismus, die Förderung von Bodenschätzen und die Landwirtschaft.15 Alaska exportierte im Jahr 2014 Waren im Wert von 5,11 Mrd. USD (0,3% aller US-Exporte). Damit sind die Exporte um 12,9% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die drei wichtigsten Exportmärkte waren im Jahr Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 10 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 11 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 12 Note C: Ausreichende Net-Metering-Richtlinien. Die zulässige Systemgröße fällt im Vergleich zu den Net-Metering-Programmen in anderen Staaten mit 25 kW sehr gering aus. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 13 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State and County Quickfacts – Alaska, abgerufen am 23.07.2015 14 Vgl. US Department of Commerce - Census Bureau (2012): 2005 Interim State Population Projections, abgerufen am 24.07.2015 15 Vgl. Resource Development Council (2013): Alaska’s Oil and Gas Industry, abgerufen am 24.07.2015 8 9 1 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 2014 China, Japan und Südkorea (in absteigender Reihenfolge). Deutschland lag in der Rangfolge der Exporte aus Alaska auf Platz fünf.16 Alaska importierte im Jahr 2014 Waren im Wert von rund 2 Mrd. USD (0,1% aller US-Exporte). Damit waren die Importe um 35,6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die drei wichtigsten Herkunftsländer für Importe waren im Jahr 2014 Kanada, Südkorea und China (in absteigender Reihenfolge). Deutschland lag mit Importen im Wert von 24 Mio. USD nach Alaska in der Rangfolge auf Platz acht.17 Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts (BIP) und Wirtschaftswachstums Alaskas für die Jahre 2006 bis 2014. Tabelle 1: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Alaska, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 44.002 46.274 46.399 49.655 48.544 49.820 51.441 49.401 48.742 +6,4 +5,1 +0,1 +7,1 -2,2 +2,6 +3,2 -3,9 -1,3 6,5 6,1 6,4 7,7 8,0 7,6 7,0 6,5 6,8 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2015): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 Das reale BIP Alaskas belief sich im Jahr 2014 auf 48.742 Mio. USD. Das reale BIP pro Kopf in Alaska lag im Jahr 2014 mit 66.160USD weit über dem US-Durchschnittswert von 49.469 USD. Nach einem Einbruch 2010 war das Wirtschaftswachstum im Jahr 2011 mit 2,6% und 2012 mit 3,2% wieder positiv (siehe Tabelle 1). Im Jahr 2013 und 2014 wurde jedoch ein Wachstumseinbruch von jeweils -2,5% und -1,3 verzeichnet. Die Arbeitslosenquote lag mit 6,8% 2014 über dem landesweiten Jahresdurchschnitt von 6,2%.18 1.2 Energiemarkt Die Wirtschaft Alaskas wird noch immer durch die Erdöl- und Erdgasindustrie dominiert. Aufgrund der hohen Strom- und Benzinpreise wird jedoch zunehmend nach Möglichkeiten zum Einsatz von Erneuerbare-Energien-Projekten in den vielfältigen Regionen des Bundesstaates gesucht. Mit seinen zahlreichen Flüssen bietet der Bundesstaat eines der größten Wasserkraftpotentiale der USA. Die Biomasseressourcen in Alaska sind eher begrenzt.19 Erdöl Die Erdölindustrie in Alaska stellt die größte Einkommensquelle des US-Bundesstaates dar: Im Jahr 2014 machte der Sektor rund 88%, oder 4,8 Mrd. USD, der gesamten staatlichen Einnahmen aus.20 Der Nordhang Alaskas umfasst mehr als zwölf der 100 größten Erdölfelder in den USA. Alaskas Prudhoe Bay Field ist eines der größten Erdölfelder des Landes. In den letzten Jahren sind die Temperaturen in Alaska leicht angestiegen, sodass Energieunternehmen zunehmend weniger Zeit in die Exploration nach OnshoreErdölreserven investieren können. Sehr kalte Temperaturen sind für Bohrungen ideal, da das benötigte Equipment gefrorenem Land weniger Schaden zufügt. Wärmere Temperaturen erleichtern wiederum die Offshore-Exploration. Die Weiterverarbeitung des in Alaska geförderten Rohöls findet hauptsächlich in Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for Alaska, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for Alaska, abgerufen am 24.07.2015 18 Vgl. US Department of Labor Statistics – Bureau of Labor Statistics (2015): Regional and State Unemployment 2013 Annual Average, abgerufen am 24.07.2015 19 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.01.2015 20 Vgl. Alaska Resource Development Council (2015): Alaska’s Oil and Gas Industry, abgerufen am 23.07.2015 16 17 2 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Kalifornien und Washington statt, der Transport erfolgt hierbei über die Trans-Alaska Pipeline und den Hafen von Valdez.21 Erdgas Alaska ist der zweitgrößte Erdgasproduzent des Landes; jedoch übersteigt das Erdgasvolumen bei weitem den lokalen Bedarf und es existiert aktuell nicht genügend Pipeline-Leistung, um das Erdgas zu anderen Märkten zu befördern. Etwa drei Viertel der Erdgasentnahmen werden daher wieder zurück in den Untergrund gepumpt, oder direkt innerhalb der Produktionsstätte verwendet. Eine Weiterleitung der Fördermengen an Konsumenten, beispielsweise über eine Erdgaspipeline, die Alaska mit den anderen USMärkten verbindet, wird als generell unwirtschaftlich eingestuft. 22 Kohle Kohlebergwerke sind in Alaska seit 1855 in Betrieb, jedoch sind die meisten Kohleressourcen noch unberührt. Der Bundesstaat hat lediglich ein aktives Oberflächenbergwerk, die Usibelli Mine, welche jährlich rund 2 Mio. Tonnen an Kohle produziert. Der Großteil der Kohle wird nach Asien und Südamerika exportiert.23 Erneuerbare Energien In Alaska werden bereits viele erneuerbare Energieressourcen zur Energiegewinnung herangezogen. Eine 5-MW-Wasserkraftanlage auf der Prince of Wales Insel soll voraussichtlich Mitte 2016 in Betrieb genommen werden. Das 28 Mio. USD Projekt wurde größtenteils durch ein Darlehen der Alaska Energy Authority (AEA) gefördert.24 Außerdem eignen sich die Landstriche entlang der Küste hervorragend zur Energiegewinnung aus Geothermie und Windkraft. Die erste geothermische Anlage wurde im Jahr 2006 errichtet und hat eine Erzeugungsleistung von 730 kW. Mehrere Geothermieprojekte befinden sich derzeit in der Entwicklungsphase. Zudem liefern kleine Windanlagen Strom an viele ländliche Gemeinden. Alaskas Biomasse-Brennstoffe umfassen Holz, Sägerestholz, Siedlungsabfälle sowie aus Fisch stammende Nebenprodukte. Die erste Biodiesel-Anlage ging 2010 in Betrieb und ist in der Lage, jährlich 250.000 gal an Biodiesel aus gebrauchtem Pflanzenöl zu produzieren. 25 Folgende Abbildung liefert einen Überblick über Alaskas Energievorkommen. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.01.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.01.2015 23 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.01.2015 24 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 25 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.01.2015 21 22 3 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 2: Energievorkommen Alaska, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energieverbrauch Etwa 53% des gesamten Energieverbrauchs entfiel im Jahr 2013 auf den Industriesektor. Der Rest des Energieverbrauchs entfiel zu knapp 28% auf den Transportsektor, zu etwa 10% auf den Handel und zu rund 8% auf die privaten Haushalte.26 Alaskas Ziel ist es, den Energieverbrauch pro Kopf auf 796,3 Mio. BTU zu senken, um den gesetzlichen Vorgaben des Energy Policy Act (EPAct) von 2005 zu genügen. Im Jahr 2012 lag der Verbrauch bei 873 Mio. BTU pro Kopf. Damit hat Alaska nach Wyoming US-weit den zweithöchsten Energieverbrauch pro Kopf.27 Der Gesamtenergieverbrauch in Alaska betrug im Jahr 2013 609 Mrd. BTU.28 Der Bundesstaat erreicht im landesweiten Vergleich nur Platz 41 im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen.29 Dies liegt zu einem großen Teil an der fehlenden Vernetzung des Staatengebietes. Das DOE bemüht sich darum, ländliche Regionen durch kleinere Windkraftanlagen an das Energienetz anzuschließen.30 Neben den konventionellen Energiequellen Erdgas und Erdöl wurde in den letzten Jahren vor allem die Stromerzeugung aus Wasser- und Windkraftanlagen weiter ausgebaut. Im Jahr 2013 wurden knapp 25,1% der erzeugten Strommenge aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen (Wasserkraft eingeschlossen). 31 Erdgas hatte einen Anteil von etwa 52% an der Stromerzeugung. Zudem war Alaska im Jahr 2013 einer der wenigen Bundesstaaten, in dem Strom aus geothermischen Energiequellen gewonnen werden konnte.32 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 23.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Rankings: Total Energy Consumed per Capita, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 23.07.2015 29 Vgl. US Energy Information Administration (2015): State Renewable Electricity Profiles, abgerufen am 24.07.2015 30 Vgl. US Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Energy Projects and Activities in Alaska, abgerufen am 24.07.2015 31 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 24.07.2015 32 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 26 27 28 4 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Aufgrund der Größe, isolierten geographischen Lage und kleinen Bevölkerung hat Alaska sehr hohe Transport- und Stromkosten. Trotz der hohen Strompreise in Alaska steigt der Stromverbrauch überdurchschnittlich stark: Die jährliche Wachstumsrate beim Stromverbrauch liegt in Alaska bei 2,9% und zählt somit zu einem der US-weit höchsten.33 Folgende Tabelle liefert einen Überblick über die Strompreise Alaskas im Jahr 2013 im landesweiten Vergleich. Tabelle 2: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Alaska (US-Cent/kWh), 2013 Alle Haushalte Handel Industrie Verkehr Sektoren Alaska 18,12 15,58 15,83 k. A. 16,49 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 Wärmemarkt Abbildung 3 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Alaska zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 3: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Alaska, 2013 Flüssiggas Andere/keine 7,9% 1,4% Elektrizität 10,6 Erdgas 49,7% Heizöl 30,4% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Alaska wurde im Jahr 2013 mit 49,7% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Heizöl mit 30,4%, Elektrizität mit 10,6% und Flüssiggas mit 1,4%. In 7,9% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt. 34 33 34 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Alaska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 5 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 1.3 2015 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger und Regulierungsbehörden Die größten Energieversorger Alaskas umfassen die Golden Valley Electric Association, Inc. (GVEA), Chugach Electric Association, Inc., Anchorage Municipal Light and Power, Matanuska Electric Association, Inc. und die Homer Electric Association, Inc.35 Daneben gibt es eine Vielzahl kleiner dezentraler Energieversorger, die kleine ländliche Gemeinden mit Strom versorgen. Die größte Kooperative ist dabei GVEA, die im Jahr 2014 fast 100.000 Mitglieder in Fairbanks, Delta Junction, Nenana, Healy und Cantwell mit Strom versorgte.36 Die zweitgrößte Kooperative Chugach Electric Association versorgt ebenfalls Alaskas Railbelt Region, also Gebiete rund um die Städte Anchorage, Whittier und Tyonek. Anfang 2011 schlossen sich die Unternehmen zusammen und gründeten die Gemeinschaftskooperative Alaska Railbelt Cooperative Transmission and Energy Company (ARCTEC).37 Renewable Portfolio Standard (RPS) Alaska hat keinen RPS, den es inzwischen in 29 Bundesstaaten, in D.C. und in zwei US-Territorien (Guam und Northern Mariana Islands (NMI)) gibt (Stand: Juni 2015).38 Laut Susan Bell, Commissioner des Alaska Department of Commerce (Community and Economic Development), stehen die Chancen sehr schlecht, einen RPS in Alaska einzuführen, da es dafür derzeit keine politische Mehrheiten gibt. Alaska hat jedoch als einer von acht Bundesstaaten ein Renewable Energy Goal, also ein Erneuerbare-Energien-Ziel, festgelegt, das aber für die in Alaska operierenden Energieversorgungsunternehmen nicht verpflichtend ist. Das im Jahr 2010 erklärte Ziel des Staates ist es, bis zum Jahr 2025 die Hälfte des jährlichen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.39 Net-Metering Alaska erließ 2010 ein Net-Metering-Gesetz, das es Erzeugern von Elektrizität aus erneuerbaren Energien ermöglicht, Elektrizität bis zu 25 kW in das öffentliche Netz einzuspeisen.40 Net-Metering ist für alle Kunden der Energieversorger Alaskas verfügbar, die zur Stromerzeugung PV-, Wind-, Biomasse-, Wasserkraft oder Geothermieanlagen heranziehen. Als Einspeisungsobergrenze wurde ein Anteil von 1,5% der Spitzenlast des jeweiligen Energieversorgers festgelegt.41 Das für kleine Photovoltaik (PV)Installationen so wichtige Net-Metering-Gesetz in Alaska wurde von der „Freeing the Grid“-Initiative, einer Kooperation von verschiedenen Organisationen, im Jahr 2015 wie auch schon im Jahr zuvor nur mit der Note C bewertet. Die Note bewertet die Gesetze zwar als angemessen, dennoch sieht sie Lücken und befürchtet zusätzliche Hindernisse, die den Wert des Gesetzes senken könnten.42 So fällt beispielsweise die zulässige Systemgröße im Vergleich zu den Net-Metering-Programmen in anderen Staaten mit 25 kW sehr gering aus. Interconnection Standards Im Mai 2011 verabschiedete die Regulatory Commission of Alaska (RCA) zusätzlich Interconnection Guidelines, die die Bedingungen des Netzanschlusses für dezentrale Energiesysteme bis zu einer Größe von 25 kW regeln.43 Die Verabschiedung von einheitlichen Interconnection Richtlinien durch die RCA war ein kleiner, wenn auch wichtiger Schritt. Auch wenn die Standards nicht die umfassendsten sind, so erfüllen Sie doch die Grundlage, um die Kunden mit einem dezentralen Energiesystem ans Netz anschließen zu können. Jedes Stromversorgungsunternehmen in Alaska ist verpflichtet, eine maximal zweiseitige Interconnection-Vereinbarung zu erstellen. Eine Anhebung der Systemgrenze auf über 25 kW wäre nötig, um auch größeren Großkunden und Investoren die Anschließung ans Netz ermöglichen zu können. .44 Vgl. Municipality of Anchorage (kein Datum): Utilities, abgerufen am 12.03.2015 Vgl. Golden Valley Electric Association (2013): About, abgerufen am 04.02.2015 37 Vgl. Matanuska Electric Association (2014): ARCTEC, abgerufen am 04.02.2015 38 Vgl. Database for State Incentives for Renewables & Efficiency (2014): RPS Policies, abgerufen am 02.02.2015 39 Vgl. Renewable Energy Alaska Project (2014): Energy Policy, abgerufen am 04.02.2015 40 Vgl. Interstate Renewable Energy Council (2010): Alaska RCA Finalizes Net-Metering Rules, abgerufen am 12.03.2015 41 Vgl. Interstate Renewable Energy Council (2010): Alaska RCA Finalizes Net-Metering Rules, abgerufen am 12.03.2015 42 Vgl. Freeing the Grid (2014): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 43 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2014): Alaska – Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 44 Vgl. Solar Power Rocks (2012): Alaska State Solar Power Rebates, Tax Credits and Incentives, abgerufen am 04.02.2015 35 36 6 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Förderprogramme Es gibt eine geringe Anzahl an Förderprogrammen für Solarenergie in Alaska. Eine Übersicht über Anreize und Förderprogramme für Solarenergie in Alaska liefert nachfolgende Tabelle. Tabelle 3: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Alaska Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Performance-Based Incentive Golden Valley Electric Association - Sustainable Natural Alternative Power Program (SNAP) Leistungsbasiertes Anreizsystem Todd Hoener Golden Valley Electric 758 Illinois St. Fairbanks, AK 99707 +1-907-451-5607 [email protected] Leistungsbasiertes Zulagenprogramm für Kunden des Stromverbandes auf USD/kWh-Basis zur Förderung der Installation von Erneuerbare- EnergienTechnologien mit einer Leistung von bis zu 25 kW. Property Tax Incentive Local Option Property Tax Exemption for Renewable Energy Systems Grundsteuererlass k. A. Grundsteuererlass bei Systemen erneuerbarer Energien in Privatbesitz durch die Gemeinden. State Grant Program Renewable Energy Grant Program Bundesstaatliches Zuschussprogramm k. A. Finanzielle Förderung von Projekten förderungsberechtigter Energien in Alaska in Höhe von rund 50 Mio. USD jährlich. State Loan Program State Loan Programs Bundesstaatliches Darlehensprogramm Loan Program Department of Commerce, Community, and Economic Development Division of Economic Development 550 W. 7th Avenue Suite 1770 Anchorage, AK 99501 +1-800-478-5626 [email protected] Der Bundesstaat Alaska bietet verschiedene Darlehensprogramme an, z.B. für die Installation Energieeffizienter Technologien in Bürogebäuden in Alaska. Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 7 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 1.4 2015 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen 2013 war in Alaska weniger als 1 MW an Solarenergie installiert.45 Somit gehört der Bundesstaat eindeutig nicht zu den wichtigen Staaten im Bereich Solarenergie. Da ein erheblicher Teil der Einwohner Alaskas nicht ans Fern- bzw. Hochspannungsleitungsnetz angeschlossen ist und daher den Strom aus teureren elektrischen Dieselgeneratoren bezieht, gibt es jedoch in Alaska ein Nachfragepotential nach günstigeren Energiequellen.46 Abbildung 4 zeigt das Solarpotential Alaskas, das sehr gering ausfällt. Allerding können Solarsysteme im Sommer sehr effektiv sein, da die Tage sehr lang sind und die Sonneneinstrahlung im Jahresdurchschnitt der von Deutschland gleicht. Von November bis Januar erzeugen PV-Systeme allerdings nicht viel Strom, da die Sonneneinstrahlung in dieser Zeit in Alaska sehr gering ist und die Modulflächen ständig vom Schnee geräumt werden müssen. Die Solarenergie hat in Alaska durchaus Potential im Bereich der dezentralen Stromversorgung, beispielsweise in Gemeinden, die nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen sind. Jedoch ist die Effektivität stark vom Breitengrad, der Jahreszeit und von der Witterung abhängig. Abbildung 4: Technisches Solarpotential Alaska Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource Alaska, abgerufen am 04.02.2015 Effizient ist Solarenergie in Alaska vor allem dann, wenn man sie mit anderen Energieformen kombiniert. Dies kann man am Beispiel des Solar-Diesel-Generationssystem in Lime Village sehen. 2001 wurden dort von BP 12 kW PV-Module installiert. Daraufhin konnten fast 22.000 Liter Erdöl im Verbrauch pro Jahr eingespart werden, was einem Rückgang von 28% entsprach.47 Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): US Solar Market Insight, abgerufen am 04.02.2015 47 Vgl. Alaska Renewable Energy (2015): Home, abgerufen am 04.02.2015 45 46 8 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Förderprogramme im Bereich erneuerbarer Energien und Solarenergie werden hauptsächlich von der staatlichen Alaska Energy Authority (AEA) unterhalten.48 Seit Mitte 2010 dürfen Kommunen außerdem Gesetze erlassen, die private Erneuerbare-Energien-Systeme aus den Bereichen Solar-, Geothermie-, Biomasse, Wind- und Wasserkraft von Steuern befreien. Diese lokale Option führte in einigen wenigen Gemeinden bereits zur Planung und Installation von Solaranlagen.49 Die größte Solarstromproduktion erfolgt allerdings im Rahmen des Sustainable Natural Alternatives Program (SNAP) der GVEA, welches 2005 ins Leben gerufen wurde.50 Dieses Programm ermutigt Kunden dazu, Systeme für erneuerbare Energien (Wind- oder Solaranlagen) zu installieren und den erzeugten Strom ins Stromnetz einzuspeisen. Der Betrag, der von den Versorgungsunternehmen an die ErneuerbareEnergien-Produzenten bezahlt wird, ist abhängig vom Gesamtbetrag der Kunden, die das Green Pricing Program der GVEA in Anspruch nehmen. GVEA limitiert die berechtigten Anlagen auf 25 kW Leistung.51 Rund 75 GVEA-Mitglieder nehmen an dem Programm teil; ihre Projekte haben eine Gesamtleistung von 1,5 MW.52 Projekte Die meisten Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien in Alaska sind kleine Projekte, um den Stromverbrauch von kleineren, weit entfernten Gemeinden zu decken. So wurden 2008 beispielsweise auf dem Dach der Bering Strait Native Corporation im Nordwesten Alaskas Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 16,8 kW installiert. Das Denali Education Center südlich des Denali National Parks, das jährlich Jugendlager im Nationalpark organisiert, hat zudem ein thermisches Solarsystem zur Warmwasserbereitung installiert.53 Im November 2013 eröffnete das DOE Fördermaßnahmen für Erneuerbare-Energien-Projekte für Stammesangehörige. Insgesamt neun Projekte sollen mehr als 7 Mio. USD an Fördergeldern erhalten.54 Diese Initiative soll den Stämmen der alaskischen Ureinwohner helfen, Arbeitsplätze und Geschäftsperspektiven herzustellen sowie Energieversorgungssicherheit zu gewährleisten. Mehrere Solarprojekte sind in Alaska, Arizona, Colorado, Idaho, Minnesota, Nebraska, New York und Wisconsin geplant. Das Unternehmen LIME Solar, welches im Jahr 2011 gegründet wurde und mittlerweile zu Alaskas führenden erneuerbaren Energieunternehmen gehört, verkündete im März 2014 die Planung eines großen Solarprojekts.55 Das geplante Solarprojekt soll in den nächsten Jahren das größte in der Geschichte des Bundesstaates werden; es handelt sich hierbei um eine Kombination sowohl aus PV-Anlagen, als auch Solarthermieanlagen. Auch in der Gemeinde Kake wächst das Interesse an erneuerbaren Energien. Das DOE stellte der Gemeinde kürzlich einen Zuschuss für die Entwicklung von Demonstrations-Solarenergieprojekten zur Verfügung, um so andere Gemeinden von den Vorteilen von erneuerbaren Energien zu überzeugen. 2012 wurden in Kake 24 Solarmodule auf dem Regierungsgebäude der kleinen Gemeinde installiert. Laut Adam Davis, Wirtschaftsspezialist der Organized Village of Kake, hat es seit Anfang 2015 bereits 12.000 kWh erzeugt, wodurch insgesamt etwa 7.550 USD an Kraftstoff eingespart werden konnten. Davis erklärte, dass es für viele Dorfbewohner generell immer noch zu teuer sei, Solarmodule zu installieren, da sich die Vgl. Alaska Energy Authority (2014), Home, abgerufen am 12.03.2015 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2014): Alaska – Local Option – Property Tax Exemption for Renewable Energy Systems, abgerufen am 04.02.2015 50 Vgl. GVEA (kein Datum): SNAP Program, abgerufen am 12.03.2015 51 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2014): Alaska – Golden Valley Electric Association – Sustainable Natural Alternative Power (SNAP) Program, abgerufen am 04.02.2015 52 Vgl. GVEA (kein Datum): SNAP Program, abgerufen am 12.03.2015 53 Vgl. Alaska Energy Authority (2014), Solar Projects, abgerufen am 12.03.2015 54 Vgl. US Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Energy Department Invests More Than $7 Million to Deploy Tribal Clean Energy, abgerufen am 04.02.2015 55 Vgl. Alaska Business Monthly (2014): LIME Solar Becomes Top Alaskan Renewable Energy Company for Commercial and Home Applications, abgerufen am 04.02.2015 48 49 9 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Installationskosten für diese Module mit den hohen Energiekosten für existierende, ineffiziente Haushaltsgeräte überschneiden.56 Zu den größten Hindernissen der Projektentwicklung zählen fehlende Fördermöglichkeiten sowie langwierige und unsichere Genehmigungsverfahren. Gemäß Susan Bell vom Alaska Department of Commerce ist der Renewable Energy Fund das bisher erfolgreichste Förderprogramm für ErneuerbareEnergien-Systeme in Alaska und wird ausreichend von der Gesetzgebung Alaskas unterstützt. Obwohl die Marktchancen für ausländische Unternehmen in ländlichen Gegenden Alaskas nach Aussagen Bells sehr begrenzt sind, gibt es für diese trotzdem Möglichkeiten in dichter besiedelten Regionen Alaskas. Sie gibt weiter zu bedenken, dass Schwierigkeiten, denen deutsche Unternehmen begegnen könnten, die hohen Kosten für die Projektentwicklung und begrenzte Bedarfsspitzen sowohl im Einzelhandel als auch in der Industrie sein könnten.57 David Nicol von CAPSTONE Solutions sieht großes Potential für Solarenergie in Alaska, vor allem aufgrund der hohen Strompreise. Insbesondere die sogenannte Sunbelt Gegend sowie Zentralalaska seien bestens geeignet für die Solarenergieentwicklung. Nicol sieht das größte Potential in Solar-Tracking-Anlagen. Der Branchenexperte prognostiziert die Installation weiterer 4 - 5 MW an PV-Anlagen innerhalb der nächsten fünf Jahre (Stand 2015), wies jedoch gleichzeitig darauf hin, dass künftig mehr weiterbildende Informationen über Solarenergie für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen müssen, um so die Solarenergie stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.58 Sandra Moller, Deputy Director Rural Energy Group and Operations der AEA, sieht im Gegensatz zu Nicol eher wenig Potential: „Solarenergie in Alaska steht vor mehreren Herausforderungen aufgrund hoher Baukosten, geringer Sonneneinstrahlung sowie der aktuellen Wirtschaftlichkeit von Energieeffizienz, Erhaltung der Ressourcen, Wärmerückgewinnung, und Biomasse.“ Für die Zukunft sieht Sandra Moller begrenztes Wachstum für Solarenergie in Alaska, prophezeit jedoch „kontinuierliche PV-Installationen in bestimmten kleinen Marktsektoren wie beispielsweise abgelegenen Kommunikationsstandorten.“59 1.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 1.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Anchorage Municipal Light and Power Municipal Light & Power ist ein Energieversorger, der rund 30.767 Kunden in der Region rund um Anchorage mit Strom versorgt. 1200 E 1st Ave. Anchorage, AK 99501 +1-907-279-7671 www.mlandp.com Vgl. Alaska Dispatch News (2015): In Southeast Alaska, Kake turns to solar power for energy, abgerufen am 20.02.2015 Vgl. Interview mit Susan Bell, Commisioner – Alaska Department of Commerce, Community and Economic Development (2013) 58 Vgl. Interview mit David Nicol, CAPSTONE Solutions (2015) 59 Vgl. Interview mit Sandra Moller, Deputy Director Rural Energy Group and Operations der AEA (2014) 56 57 10 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Chugach Electric Association Die Chugach Electric Association ist eine elektrische Kooperative, die Gebiete rund um Anchorage im Chugach National Park versorgt. 5601 Electron Dr. P.O. Box 196760 Anchorage, AK 99519-6760 +1-907-563-7494 [email protected] www.chugachelectric.com Golden Valley Electric Association (GVEA) GVEA ist eine elektrische Kooperative und mit 34.043 Mitgliedern der größte Stromversorger Alaskas. Das Unternehmen unterstützt durch sein SNAP Programm erneuerbare Energien. 758 Illinois St. P.O. Box 71249 Fairbanks, AK 99707-1249 Cory Borgeson (President & CEO) +1-907-452-1151 [email protected] www.gvea.com Homer Electric Association Die Homer Electric Association ist eine elektrische Kooperative, die 1945 gegründet wurde und über 21.000 Mitglieder versorgt. 3977 Lake St. Homer, AK 99603 David R. Carey (President) +1-907-235-8551 [email protected] www.homerelectric.com Matanuska Electric Association (MEA) Die MEA ist eine elektrische Kooperative, die im Zusammenschluss mit den anderen fünf großen Stromversorgern (ARCTEC) die Railbelt Region Alaskas versorgt. 163 E. Industrial Way P.O. Box 2929 Palmer, AK 99645 Joe Griffith (General Manager) +1-907-761-9212 [email protected] www.mea.coop 11 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Municipal Light & Power Municipal Light & Power ist einer der fünf größten Stromversorger Alaskas. Im Gegensatz zu den anderen Railbelt Kooperativen ist Municipal Light & Power nicht Mitglied der 2011 neu gegründeten Gemeinschaftskooperative ARCTEC. 1200 E. 1st Ave. Anchorage, AK 99501 James A. Trent (General Manager) +1-907-263-5201 [email protected] www.mlandp.com 1.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Alaska Center for Energy and Power (ACEP) ACEP ist ein Programm für angewandte Forschung mit dem Ziel, energiebezogene Themen im Interesse Alaskas zu untersuchen. Angesiedelt ist es an der University of Alaska Fairbank (UAF). 814 Alumni Dr. Fairbanks, AK 99775-5910 Gwen Holdmann (Director) +1-907-590-4577 [email protected] www.uaf.edu/acep Alaska Department of Commerce Die Aufgabe des Department of Commerce in Alaska ist die Förderung starker, gesunder und soziokulturell stabiler Gemeinschaften in Alaska. P.O. Box 110800 Juneau, AK 99811-0800 Fred Parady (Acting Commissioner) +1-907-465-2500 [email protected] http://commerce.state.ak.us/ Alaska Energy Authority (AEA) Die AEA wurde 1976 gegründet und leitet und finanziert das Alternative Energy and Energy Efficiency (AEEE) Programm mit dem Ziel, Energiesysteme zu modernisieren und umweltfreundlicher und kosteneffizienter zu gestalten. 813 W. Northern Lights Blvd. Anchorage, AK 99503 +1-907-474-5402 Sara Fisher-Goad (Executive Director) [email protected] www.akenergyauthority.org 12 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Alaska Industrial Development and Export Authority (AIDEA) AIDEA ist ein öffentliches Unternehmen des Bundesstaates Alaskas, das im Jahr 1967 gegründet wurde mit dem Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung Alaskas voranzutreiben. 813 West Northern Lights Blvd. Anchorage, Alaska 99503 David Lockard (Solar Program Manager) +1-907-771-3062 [email protected] www.aidea.org Alaska Office of US Department of Agriculture Rural Development (USDA) Von dieser Behörde werden Projekte und Programme zur Förderung ländlicher Gebiete der USA durchgeführt. Die Programme dieser Behörde unterstützen unter anderem die Entwicklung der Infrastruktur öffentlicher Einrichtungen und Dienstleistungen wie Wasserversorgung, Wohnungsbau, Krankenhäuser, Noteinrichtungen sowie Elektrizitäts- und Telefonsysteme. 311 Willow, Building 3 P.O. Box 1869 Bethel, AK 99559 Jim Nordlund (Alaska State Director) +1-907-761-7705 [email protected] www.rurdev.usda.gov/ak Alaska Power Association (APA) Das Ziel der Mitglieder der APA ist es, ihren Kunden Elektrizität und andere Dienstleistungen in höchster Qualität zu liefern. Die APA repräsentiert Mitglieder und Versorgungsunternehmen, und hilft diesen kosteneffektiv zu operieren. 703 W. Tudor Rd., Suite 200 Anchorage, AK 99503-6650 Crystal Enkvist (Executive Director) +1- 907-771-5703 [email protected] www.alaskapower.org Cold Climate Housing Research Center (CCHRC) CCHRC ist eine gemeinnützige Kooperation von Industrieunternehmen. Die Organisation wurde gegründet, um die Entwicklung energieeffizienter Technologien für Gebäude in kalten Klimazonen zu fördern, zu testen und anzuwenden. 1000 Fairbanks St. P.O. Box 82489 Fairbanks, AK 99709 Jack Hébert (CEO) +1-907-457-3454 www.cchrc.org 13 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Renewable Energy Alaska Project (REAP) Das REAP ist die erste und einzige Interessengruppe, die sich für erneuerbare Energien in Alaska einsetzt. Das Projekt ist ein Zusammenschluss kleiner Energieversorger, Umweltgruppen, Konsumentenvereinigungen, Unternehmen und Energieagenturen, die das Ziel haben, die Produktion von erneuerbarer Energie in Alaska zu steigern. 308 G Street, Suite 225 Anchorage, AK 99501 Chris Rose (Executive Director) +1-907-929-7770 [email protected] www.alaskarenewableenergy.org University of Alaska (UA) Die UA ist ein Verbund staatlicher Universitäten in Alaska mit Standorten in Fairbanks, Anchorage und Juneau. Zahlreiche Forschungsprojekte an den drei Standorten beschäftigen sich mit Solarenergie und deren Potential für den Energiemarkt in Alaska. Aus diesen Projekten heraus wurden bereits mehrere Solarenergie-Systeme installiert. President's Office Butrovich Building, Suite 202 Fairbanks, AK 99775 Dianne Milke (Executive Assistant to the President) +1-907-450-8009 [email protected] www.alaska.edu Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1- 720-897-4534 [email protected] www.westgov.org 1.5.3 Relevante Unternehmen ABS Alaskan, Inc. ABS Alaskan vertreibt PV, Solarthermie, Wind- und Wasserturbinen als komplette Systeme für den privaten Gebrauch. 2130 Van Horn Rd. Fairbanks, AK 99701 +1-907-451-7145 [email protected] www.absak.com 14 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Arctic Sun Arctic Sun bietet Lösungen im Bereich Erneuerbare-Energien-Systeme sowie energieeffiziente Bauprodukte an. 1050 Deere St. Fairbanks, AK 99709 Thorsten Chlupp (President & CEO) +1-907457-1297 [email protected] www.arcticsun-llc.com Mountain Solar Electric Das Unternehmen wurde 1991 gegründet und installiert Solarsysteme zu Großhandelskonditionen. Nancy Dooley HC-1 P.O. Box 500 Gakona, AK 99586 +1-907-822-5872 [email protected] Remote Power, Inc. Remote Power hilft bei der Konzeption und Installation von Stromerzeugungsanlagen in verschiedenen Bereichen des Erneuerbare-Energien-Sektors, so z. B. Solar und Wind. 981 Gold Mine Trail Fairbanks, AK 99712 +1-907-457-4299 [email protected] www.remotepowerinc.com Renewable Energy Systems Renewable Energy Systems ist ein Installationsunternehmen in Anchorage und bietet Solar-, Wind- sowie Hybridsysteme an. 145 W. Dimond Blvd. Anchorage, AK 99515 +1-907-561-7941 [email protected] www.renewableenergysys.com Susitna Energy Systems Susitna Energy Systems liefern individuelle Lösungen für Erneuerbare-Energien-Systeme. 2507 Fairbanks St. Anchorage, AK 99503 +1-907-337-1300 [email protected] www.susitnaenergy.com 15 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Wolf Solar Electric Wolf Solar Electric ist ein Installationsunternehmen, das Lösungen für Solar- und Windsysteme anbietet. P.O. Box 612 Tok, AK 99780-0612 +1-907-940-5580 [email protected] www.wolfsolarelectric.com 16 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 2 Staatenprofil Arizona Abbildung 5: Geographische Lage und Kurzübersicht Arizona Übersicht60; 61 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 2.126 MW (ohne Wasserkraft) 3,2% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 238 MW Marktpotential Wind Niedrig Marktpotential EE Hoch Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Bevölkerung: 6.731.484 Einwohner (2014)65 Fläche: 294.207,317 km2 Hauptstadt: Phoenix Grundsteuerbefreiungen Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien62 RPS Erneuerbare-Energien-Ziel Staatliche Richtlinien63 Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards 15% bis 2025 k. A. (Stand: 2015) Note A64 Nicht bewertet Quelle: Eigene Darstellung 2.1 Übersicht Arizona liegt im Südwesten der USA zwischen Kalifornien und New Mexico und belegt mit 294.207 km2 Landesfläche den sechsten Platz im Staatenvergleich. Arizona teilt im Süden eine 626 km lange Grenze mit Mexiko. Der Bundesstaat ist bekannt für sein Wüstenklima mit außerordentlich heißen Sommern und milden Wintern. Nach Schätzungen des US Census Bureau lebten in Arizona im Jahr 2014 etwa 6,7 Mio. Einwohner.66 Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von durchschnittlich etwa 5,3% seit dem Jahr 2010. Die Bevölkerungsprognose des US Census Bureau geht davon aus, dass die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2030 auf 10,7 Mio. ansteigen wird.67 Arizona ist mit 56,3 Einwohnern pro km2 (Stand 2010) im Landesvergleich ein dünn besiedelter Staat. Weite Teile des Nordens, im Gebiet des Grand Canyon, sind Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 62 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 63 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 64 Note A: Sehr gute Net-Metering-Richtlinien. Überschüssiger Strom wird in voller Höhe vergütet, es fallen jedoch monatliche Gebühren in Höhe von 0,70 US-Cent/kW für neue Solarkunden des Energieversorgers APS an. Die Richtlinien fördern aktiv die Nutzung dezentraler Erzeugungsanlagen. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 65 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – Arizona, abgerufen am 24.07.2015 66 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – Arizona, abgerufen am 24.07.2015 67 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Projections, abgerufen am 24.07.2015 60 61 17 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 fast unbesiedelt. Die meisten Einwohner leben in dichten städtischen Gebieten, wobei 1 von 14 Häusern jedoch nur saisonbedingt bewohnt ist (Stand 2010).68 Weite Teile Arizonas sind reich an Mineralien; in dem Bundesstaat wird noch immer mehr Kupfer produziert als in den restlichen USA. Nichtsdestotrotz besitzt Arizona eine vielfältige Wirtschaft. Die staatliche Regierung ist der größte Arbeitgeber, während der Finanzsektor und der Einzelhandelssektor zu den größten privaten Arbeitgebern zählen.69 Arizona exportierte im Jahr 2014 insgesamt Waren im Wert von rund 21,2 Mrd. USD. Dies entspricht einem Zuwachs von 9,1% gegenüber dem Vorjahr. Der wichtigste Exportpartner war Mexiko mit 40,6% des Exportvolumens (8,6 Mrd. USD), gefolgt von Kanada (2,2 Mrd. USD) und Großbritannien (1,1 Mrd. USD). Im selben Jahr wurden Waren im Wert von 753 Mio. USD nach Deutschland exportiert. Die wichtigsten Exportgüter waren zivile Flugzeugbauteile, Elektronikartikel und Transportequipment. 70 Der Bundesstaat importierte im Jahr 2014 insgesamt Waren von rund 19,7 Mrd. USD, was einem Zuwachs von 3,6% gegenüber 2013 entspricht. Die wichtigsten Importländer waren Mexiko (7,3 Mrd. USD), China (2,7 Mrd. USD), Kanada (1,5 Mrd. USD), Japan (1 Mrd. USD), Malaysia (0,9 Mrd. USD) und Deutschland (0,6 Mrd. USD).71 Tabelle 4 zeigt die Entwicklung des BIP Arizonas für die Jahre 2006 bis 2014 sowie das Wirtschaftswachstum der einzelnen Jahre. Tabelle 4: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Arizona, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 265.181 272.456 264.912 243.300 245.948 250.127 255.040 257.180 260.799 +5,8 +2,7 -2,7 -8,1 +1,0 +1,7 +1,9 +0,8 +1,4 4,1 3,7 6,0 9,9 10,5 9,5 8,3 8,0 6,9 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income; abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2015): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 Das reale BIP pro Kopf lag im Jahr 2014 bei 38.743USD. Damit lag Arizona deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 49.469USD.72 Nach Einbrüchen des Wirtschaftswachstums in den Jahren 2008 und 2009 erholte sich die Wirtschaft des Staates im Jahr 2010 nur langsam, konnte jedoch von 2011 bis 2013 wieder positive Wachstumsraten verbuchen (siehe Tabelle 4). Die Arbeitslosenquote lag 2014 mit 6,9% knapp über dem landesweiten Durchschnitt von 6,2%.73 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – Arizona, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona: Profile Analysis, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for Arizona, abgerufen am 23.07.2015 71 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for Arizona, abgerufen am 23.07.2015 72 Vgl. US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 73 Vgl. US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2015): Regional and State Unemployment 2014 Annual Averages, abgerufen am 24.07.2015 68 69 70 18 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2.2 2015 Energiemarkt Wasserkraft dominiert Arizonas Erneuerbare-Energien-Erzeugung seit jeher. Jedoch wird die Stromerzeugung aus Solar und Wind zunehmend ausgebaut. Vor allem im Bereich Wasserkraft bietet der Colorado River mit seinen Talsperren und Staumauern erhebliches Potential für die Energiegewinnung. Arizonas moderate RPS-Richtlinie von 15% bis 2025 zog in den letzten Jahren zahlreiche ErneuerbareEnergien-Unternehmen an. Die kürzlich eingeführte monatliche Gebühr für Eigentümer von PV-Anlagen, die am Net-Metering-Programm teilnehmen, schwächte jedoch 2014 das Wachstum der dezentralen Erzeugung.74 Erdöl In Arizona befinden sich etwa zwölf Erdölquellen. Das größte Ölfeld – Dineh-bi-Keyah, The People's Field – befindet sich im Navajo Reservat. Seit der Entdeckung Mitte der 1960er Jahre wurden mehr als 18 Mio. Barrel Erdöl produziert. Im Bundesstaat selbst befindet sich jedoch keine Raffinerie und Erdölprodukte werden hauptsächlich aus Südkalifornien und Texas über zwei Pipelines importiert. Der Transportsektor ist der größte Erdölverbraucher, dicht gefolgt vom Industriesektor. Explorationsbohrungen nach Erdöl finden immer seltener statt und beschränken sich zumeist auf die Suche nach Helium und Mineralien. 75 Erdgas Mit weniger als sechs Erdgasquellen und geringen Bohraktivitäten wird in Arizona nur wenig Erdgas gefördert. Dieses wird zum größten Teil aus New Mexico via Pipeline importiert. Der Elektrizitätssektor konsumiert rund zwei Drittel des gesamten Erdgases, gefolgt vom Wohnsektor. Etwa ein Drittel aller Einwohner nutzt Erdgas als primäre Heizquelle, jedoch ist der Pro-Kopf-Verbrauch im US-weiten Vergleich relativ gering. Der Bundesstaat besitzt keine unterirdischen Speicherleistungen, der Bau einiger Speicher, um sich gegen mögliche Versorgungsstörungen zu schützen, ist jedoch geplant. 76 Kohle Arizona hat ein aktives Kohlebergwerk, das Black Mesa Bergwerk, welches zu den 30 größten USBergwerken zählt. Kohle wird auch auf dem Schienenweg aus den Bundesstaaten New Mexico, Wyoming, Colorado und Montana befördert. Jedoch werfen die strengen Emissionskontrollanforderungen zunehmend Fragen bezüglich der Zukunft von Kohle in Arizona auf. 77 Atomkraft Arizona verfügt mit seiner 4.000 MW starken Palo Verde-Anlage in Wintersburg über das größte Atomkraftwerk der USA und deckt etwa 35% des Stromverbrauchs des Bundesstaates. Erneuerbare Energien Der erste kommerzielle Windpark in Arizona wurde 2009 in Betrieb genommen und hat eine Leistung von 63 MW.78 Weitere Projekte befinden sich in der Entwicklungsphase. Der Bau eines 51-MW-Windparks begann im Dezember 2013 in Cochise County und soll im Laufe des Jahres 2015 fertiggestellt werden. 79 Der Bundesstaat verfügt über eine der größten Solarressourcen des Landes. Im Jahr 2014 wurde die größte PVSolaranlage des Bundesstaates in Yuma County fertiggestellt: Agua Caliente Solar hat eine Leistung von insgesamt 290 MW.80 Auch gibt es Anlagen, die Gebrauch machen von solarthermischen Technologien. Einige davon befinden sich aktuell noch in der Entwicklungsphase. Arizona zählt auch zu den führenden Staaten, wenn es um die Installation von neuen PV-Anlagen geht. Das US Department of Defense betreibt einige der größten Erneuerbare-Energien-Projekte in Arizona: Die 16,4-MW-PV-Anlage an der DavisMonthan Air Force Base wurde im März 2014 in Betrieb genommen. Ein weiteres 10-MW-Projekt soll 2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona: Profile Analysis, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona: Profile Analysis, abgerufen am 24.07.2015 76 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona: Profile Analysis, abgerufen am 24.07.2015 77 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona: Profile Analysis, abgerufen am 24.07.2015 78 Vgl. Iberdrola Renewables (2009: Dry Lake Wind Power Project, abgerufen am 23.07.2015 79 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 80 Vgl. Power Magazine (2014): Top Plant: Agua Caliente Solar Project, Yuma County, Arizona, abgerufen am 23.07.2015 74 75 19 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 an der Luke Air Force Base fertiggestellt werden.81 Der Bundesstaat verfügt zudem über Potential im Bereich Geothermie, insbesondere im südlichen Teil des Staates, da sich dort viele heiße Quellen befinden.82 Die folgende Abbildung liefert einen Überblick über das Energievorkommen in Arizona. Abbildung 6: Energievorkommen Arizona, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energieverbrauch Im Jahr 2012 lag der Energieverbrauch pro Kopf bei 215 Mio. BTU pro Kopf. Der Gesamtenergieverbrauch in Arizona betrug im Jahr 2013 1.414 Mrd. BTU.83 Der größte Energiekonsument im Staat im Jahr 2013 war der Transportsektor (32,5%), gefolgt vom privaten (28,1%) und kommerziellen (24,5%) Sektor. Der Industriesektor nahm mit einem Anteil von 14,9% des Gesamtverbrauchs den letzten Platz ein.84 Die Stromerzeugung in Arizona belief sich im Jahr 2012 auf rund 110,91 Mio. MWh. Damit liegt der Staat auf Platz 13 der größten Stromerzeuger im US-amerikanischen Vergleich.85 Große Mengen des erzeugten Stromes werden in die Nachbarstaaten exportiert, vor allem nach Südkalifornien. 86 Während der Stromverbrauch bis 2007 jährlich mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 3,7% anstieg, ist der Stromverbrauch seit 2008 leicht rückläufig.87 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona: Profile Analysis, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Arizona State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 23.07.2015 84 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Arizona State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 85 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona Electricity Profile 2012, abgerufen am 24.07.2015 86 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 87 Vgl. US Energy Information Administration (2011): State Energy Consumption Estimates 1960 Through 2009, abgerufen am 24.07.2015 81 82 83 20 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Die Stromerzeugung aus Erdgas ging im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um rund 2% zurück und etwa 7,65% der Stromerzeugung stammten aus erneuerbaren Energien (Wasserkraft eingeschlossen).88 Kohle machte 2013 mit etwa 38,3% den größten Anteil aus, gefolgt von Kernkraft und Erdgas. Der Strompreis in Arizona stieg im Zeitraum von 2012 bis 2013 um etwa 3,5% an und war im Jahr 2013 nahezu gleich zum US-Durchschnittswert. Tabelle 5 liefert einen Überblick. Tabelle 5: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Arizona (US-Cent/kWh), 2013 Alle Haushalte Handel Industrie Verkehr Sektoren Arizona 11,71 9,85 6,66 k. A. 10,14 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 23.07.2015 Wärmemarkt Abbildung 7 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Arizona zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 7: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Arizona, 2013 Flüssiggas 2,8% Andere/keine 3,6% Erdgas 33,9% Heizöl 0,1% Elektrizität 59,6% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Arizona State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Arizona wurde im Jahr 2013 mit 59,6% hauptsächlich elektrisch geheizt, gefolgt von Erdgas mit 33,9%, Flüssiggas mit 2,8% und Heizöl mit 0,1%. In 3,6% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt. 89 88 89 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 23.07.201524.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Arizona State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 21 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2.3 2015 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger und Regulierungsbehörden Arizonas Energiemarkt wird von den drei größten der insgesamt 48 Stromversorgungsunternehmen dominiert: Tucson Electric Power (TEP), Arizona Public Service (APS) und Salt River Project (SRP). Mit APS ist ein Energieversorger des Wüstenstaates unter den Top Ten der Utility-Solar Rangliste der Solar Electric Power Association (SEPA) vertreten, die alljährlich die landesweiten Spitzenreiter bei der Entwicklung von solaren Großprojekten unter den Energieversorgern identifiziert. APS nahm im Jahr 2013 417 MW an Solarenergie in sein Portfolio zur Erzeugungsleistung auf und belegte mit diesem Wert Platz drei unter allen US-Energieversorgern in der Rangliste. Mehr als die Hälfte des Leistungszuwachses im Servicegebiet von APS kam von Dachanlagen auf Wohnhäusern und Firmengebäuden. APS hat mittlerweile Solarsysteme mit einer aggregierten Leistung von über 700 MW in seinem Versorgungsnetz (genug um 175.000 Haushalte mit Strom zu versorgen).90 Renewable Portfolio Standard (RPS) Seit November 2006 sind in Arizona RPS etabliert, die vorsehen, dass bis 2025 insgesamt 15% des Energiebedarfs aus erneuerbare Energiequellen gedeckt werden soll. Die Arizona Corporation Commission (ACC) verordnete außerdem, dass von diesen 15% wiederum 30% aus dezentralen Energiesystemen stammen müssen. Die Hälfte dieser dezentralen Energiesysteme muss auf Eigenheimen installiert sein, während es sich bei der anderen Hälfte um gewerbliche Anlagen (jedoch nicht Großanlagen für Energieversorger) handeln muss.91 Der Stromversorger APS bezog 2014 9,8% des verkauften Stroms aus regenerativen Energien und liegt damit weit vor dem Zeitplan, um den RPS von 15% bis 2025 zu erfüllen. 92 Net-Metering Im Mai 2009 ist ein landesweites Net-Metering-Gesetz in Arizona in Kraft getreten, das es jedem Stromerzeuger aus erneuerbaren Energiequellen ermöglicht, seine Elektrizität in das öffentliche Netz einzuspeisen. Dabei erhält der Erzeuger eine Vergütung zum aktuell geltenden Strompreis, d. h. der Stromzähler des Besitzers der Erneuerbare-Energie-Anlage dreht sich sozusagen rückwärts. Es wurde keine Einspeiseobergrenze als Anteil der Spitzenlast festgelegt, wie in anderen Staaten. Die Kunden, die NetMetering in Anspruch nehmen, dürfen mit ihrem Erneuerbare–Energie-System jedoch nicht mehr als 125% ihres Gesamtbedarfs ins Netz einspeisen.93 Im Rahmen der aktuellen „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten bewertet, da es sich hierbei um die zwei wichtigsten Elemente zur Förderung von privaten Dachanlagen und kleinen dezentralen Anlagen zur Deckung des eigenen Strombedarfes handelt. Im Rahmen der Studie wurde das Net-Metering-Programm in Arizona im Jahr 2015 mit der Bestnote A ausgezeichnet.94 Net-Metering gilt jedoch noch immer als eines der umstrittensten Themen unter den Energieversorgern. Traditionelle Energieversorger sehen die aktuelle Entwicklung der zunehmenden installierten Solarleistung auf Hausdächern immer mehr als Bedrohung, da sich die Strommenge, die Kunden von Versorgern kaufen müssen, dadurch reduziert. Stromversorgern seien demnach gezwungen, Strompreise zu erhöhen, um so das Stromnetz aufrecht zu erhalten. Der Geschäftsführer von NRG Energy, David Crane, spricht von einer „tödlichen Bedrohung der existierenden Versorger“.95 Im November 2013 veröffentlichte die ACC ihre seit langem erwartete Entscheidung in Bezug auf Arizonas Net-Metering-Programm: Künftig fällt eine monatliche Gebühr von 0,70 USD/kW für Eigentümer von PVAnlagen an, die am Net-Metering-Programm teilnehmen. Die Gebühr fällt jedoch nicht bei bereits Vgl. Solar Electric Power Association (2014): SEPA Top 10 Utility Solar Ranking, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Renewable Energy Standard, abgerufen am 04.02.2015 92 Vgl. APS (2015): 2014 Renewable Energy Standard Compliance Report, abgerufen am 10.08.2015 93 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 94 Vgl. Freeing the Grid (2014): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 95 Vgl. Manager Magazine Online (2013): US-Solarboom lässt Energieriesen zittern, abgerufen am 04.02.2015 90 91 22 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 existierenden Anlagen an. Die geringe Höhe der Gebühr kann als Erfolg für dezentrale Solarenergie in Arizona gewertet werden. Der Antrag des Energieversorgers APS, der die Abschaffung des Net-MeteringSystems gefordert hatte, wurde von der ACC abgelehnt. Im Dezember 2014 eröffnete die ACC einen allgemeinen Prozess um Geschäftsmodelle und Praktiken der dezentralen Energieerzeugung und die Auswirkungen auf Energieversorger und Kunden zu untersuchen.96 Interconnection Standards Im Juni 2007 setzte die ACC ein Gesetzgebungsverfahren in Gang, um staatenweit verpflichtende Vorschriften für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Stromnetz – sogenannte Interconnection Standards – zu etablieren. Bis diese Vorschriften für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz gelten, empfiehlt die ACC ein von ihr veröffentlichtes Interconnection-Dokument als Richtlinie heranzuziehen (das Dokument ist für Systeme mit einer Leistung bis zu 10 MW relevant). Teilweise haben die Stromerzeuger des Staates individuelle Interconnection Verträge entwickelt, die sich aber häufig an Entwürfen der ACC orientieren.97 Förderprogramme In Tabelle 6 sind die wichtigsten Förderprogramme aufgeführt. Weiterführende Informationen zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen und Anreizen liefert die DSIRE-Datenbank.98 Tabelle 6: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Arizona Name des FörderArt des FörderKontakt Beschreibung programms programms Corporate Tax Credit Non-Residential Solar & Wind Tax Credit (Corporate) Renewable Energy Production Tax Credit (Corporate) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Steuervergünstigung / Steuergutschrift Taxpayer Assistance Arizona Department of Revenue Individual and Corporate Income Tax 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-255-3381 Georganna Meyer Arizona Department of Revenue Renewable Energy Production Tax Credit Program PO Box 25248 Phoenix, AZ 85002 +1-602-716-6927 [email protected] Steuervergünstigung in Höhe von 10% der Installationskosten für Solar- und Windanlagen. Programmlaufzeit bis 31. Dezember 2018. Steuervergünstigung für eine Dauer von zehn Jahren für alle förderberechtigten Erneuerbare-EnergienAnlagen, die nach dem 31. Dezember2010 installiert wurden. Die Höhe richtet sich nach der produzierten Strommenge. Vgl. Arizona Corporate Commission (2015): Docket Details, abgerufen am 12.03.2015 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Interconnection Guidelines, abgerufen am 04.02.2015 98 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Federal Incentives, abgerufen am 04.02.2015 96 97 23 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Corporate Tax Credit Renewable Energy Tax Credit for Manufacturers (Corporate) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Darlene Teller Arizona Department of Revenue Office of Economic Research & Analysis 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-716-6436 [email protected] Steuervergünstigung für Erneuerbare-EnergienSysteme, die Strom für den Eigenverbrauch erzeugen und für Fabrikationszwecke genutzt werden. Es müssen mind. 300 Mio. USD in neue Anlagen investiert werden. Die Steuervergünstigung beträgt 1 Mio. USD pro Jahr für fünf Jahre pro Anlage. Industry Recruitment/Support Renewable Energy Business Tax Incentives Steuervergünstigung, Standortmarketing Tiffany Frechette Arizona Commerce Authority 333 N. Central Ave. Suite 1900 Phoenix, AZ 85004 +1-602-845-1200 [email protected] m Steuervergünstigung von bis zu 10% der Investitionssumme, kumulierter Betrag höchstens 70 Mio. USD pro Steuerjahr. Personal Tax Credit Non-Residential Solar & Wind Tax Credit (Personal) Renewable Energy Production Tax Credit (Personal) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Steuervergünstigung / Steuergutschrift Taxpayer Assistance Arizona Department of Revenue Individual and Corporate Income Tax 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-255-3381 Darlene Teller Arizona Department of Revenue Office of Economic Research & Analysis 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-716-6436 [email protected] 24 Steuervergünstigung in Höhe von 10% der Installationskosten. Programmlaufzeit bis 31. Dezember 2018. Steuervergünstigung für eine Dauer von zehn Jahren für alle förderberechtigten Erneuerbare-EnergienAnlagen, die nach dem 31. Dezember 2010 installiert wurden. Die Höhe richtet sich nach der produzierten Strommenge. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Personal Tax Credit Renewable Energy Tax Credit for Manufacturers (Personal) Residential Solar and Wind Energy Systems Tax Credit Steuervergünstigung / Steuergutschrift Darlene Teller Arizona Department of Revenue Office of Economic Research & Analysis 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-716-6436 [email protected] Steuervergünstigung / Steuergutschrift Taxpayer Assistance Arizona Department of Revenue Individual and Corporate Income Tax 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-255-3381 Steuervergünstigung für Erneuerbare-EnergienSysteme, die Strom für den Eigenverbrauch erzeugen und für Fabrikationszwecke genutzt werden. Es müssen mind. 300 Mio. USD in neue Anlagen investiert werden. Die Steuervergünstigung beträgt 1 Mio. USD pro Jahr für fünf Jahre pro Anlage. Steuervergünstigung in Höhe von 25% der Installationskosten. Höchstbetrag liegt bei 1.000 USD. Property Tax Incentive Energy Equipment Property Tax Exemption Property Tax Assessment for Renewable Energy Equipment Grundsteuerbefreiung Grundsteuervergünstigung Taxpayer Assistance Arizona Department of Revenue Individual and Corporate Income Tax 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-255-3381 Taxpayer Assistance Arizona Department of Revenue Individual and Corporate Income Tax 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-255-3381 Grundsteuerbefreiung für Geräte zur Nutzung erneuerbarer Energien in Höhe von 100% des gestiegenen Werts. Grundsteuervergünstigung wird für Geräte zur Nutzung erneuerbarer Energien in Höhe von 20% des abgeschriebenen Werts bemessen. Sales Tax Incentive Solar and Wind Equipment Sales Tax Exemption Verkaufssteuerbefreiung Taxpayer Assistance Arizona Department of Revenue Individual and Corporate Income Tax 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-255-3381 25 Verkaufssteuerbefreiung für förderberechtigte Geräte zur Nutzung erneuerbarer Energien. Laufzeit bis Dezember 2016. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Sales Tax Incentive Utility Loan Program Darlehensprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Utility Rebate Program Rabattprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Der Energieversorger APS und die Kooperative Sulphur Sprins Valley bieten verschiedene Darlehensprogramme an. Die Energieversorger APS, Southwest Gas, SRP, TEP, UES, UniSource Energy sowie die Kooperativen Mohave Electric, Duncan Valley Electric, Sulphur Springs Valley und Trico Electric bieten verschiedene Rabattprogramme an. Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 2.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Arizona ist einer der sonnigsten US-Bundesstaaten. Die riesigen Wüstengebiete des Staates bieten das größte Potential für die Gewinnung von Solarenergie in den gesamten USA. laut dem US Bureau of Land Management (BLM) gelten sie als eines der besten Gebiete in der Welt für die Nutzung von Sonnenenergie.99 Laut dem National Renewable Energy Laboratory (NREL) hat Arizona eine Solarleistung von 6 - 7 kWh/m2 pro Tag.100 Laut NREL bietet Arizona neben Texas, Kalifornien und New Mexico eines der höchsten technischen Solarenergiepotentiale, wie Tabelle 7 verdeutlicht.101 Tabelle 7: Geschätztes technisches Potential der Solarenergie nach US-Bundesstaaten BundesKraftwerksmaßstab Kraftwerksmaßstab AufdachCSP staat ländliche Gebiete städtische Gebiete installationen km2 GW GWh km2 GW GWh GW GWh km2 GW GWh Texas 425.230 20.411 38.993.582 3.214 154 294.684 60 78.717 235.398 7.743 22.786.750 Kalifornien 83.549 4.010 8.855.917 2.321 111 246.008 76 106.411 82.860 2.726 8.490.916 Arizona 107.231 5.147 11.867.694 1.096 53 121.306 15 22.736 107.239 3.528 12.544.334 New Mexico 147.652 7.087 16.318.543 646 31 71.356 4 6.513 147.748 4.860 16.812.349 Quelle: Eigene Darstellung nach National Renewable Energy Laboratory (2012): U.S. Renewable Energy Technical Potentials: A GISBased Analysis, abgerufen am 03.03.2015 Vgl. US Department of the Interior – Bureau of Land Management (2013): Salazar Advances Blueprint for Renewable Energy Development in Arizona, abgerufen am 04.02.2015 100 Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Photovoltaik Solar Resource of the United States, abgerufen am 04.02.2015 101 Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2012): U.S. Renewable Energy Technical Potentials: A GIS-Based Analysis, abgerufen am 03.03.2015 99 26 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Zwischen den Jahren 2010 und 2014 ist Arizonas Solarindustrie stark gewachsen 102. Im Jahr 2014 gab es 9.200 Beschäftigte in der Solarbranche in Arizona, was einem Anstieg von 7,2% im Vergleich zum Vorjahr entsprach.103 Nichtsdestotrotz liegt Arizona noch immer hinter Kalifornien und Massachusetts, wenn es um die Beschäftigungszahlen geht. 2014 existierten etwa 370 Solarfirmen in Arizona.104 Die 1.929 MW an installierter Leistung 2013 brachten Platz zwei nach Kalifornien mit 7.136 MW ein.105 2014 war genug Leistung installiert um mehr als 270.000 Wohnhäuser mit Strom zu versorgen. 106 Abbildung 8 verdeutlicht das große Solarpotential in Arizona, vor allem in den südwestlichen Gebieten. Abbildung 8: Technisches Solarpotential Arizona Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Global Solar Radiation Arizona, abgerufen am 04.02.2015 2013 war Arizona der Bundesstaat mit der höchsten installierten Pro-Kopf-Leistung von 275 W pro Person, gefolgt von Hawaii mit 243 W und Nevada mit 161 W (siehe folgende Abbildung).107 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Arizona Solar, abgerufen am 04.08.2015 Vgl. The Solar Foundation (2014): State Solar Jobs, abgerufen am 12.03.2015 104 Vgl. The Solar Foundation (2014): State Solar Jobs, abgerufen am 12.03.2015 105 Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 106 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Arizona Solar, abgerufen am 04.02.2015 107 Vgl. Renewable Energy World (2013): Rank 'Em: The Most Solar-Friendly States in the US, abgerufen am 04.02.2015 102 103 27 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 8: Solare Pro-Kopf Gesamtleistung der Top 10 US-Bundesstaaten, 2013 Rang 2013 Installierte Solare Leistung pro Kopf (Watt/ Person) 275 1 Hawaii 243 Nevada Staat Solare Leistung pro Kopf (Watt/ Person) Arizona 2013 Installierte Solare Gesamtleistung (MW) Rang Rang Solare Gesamtleistung (MW) 109 1 1,821 2 724 2 2 107 2 341 7 150 6 161 3 17 9 450 5 47 12 148 4 72 3 5.661 1 2,760 1 136 5 27 6 1.211 3 240 5 113 6 22 7 236 10 46 13 Delaware 82 7 14 10 53 21 9 23 Massach usetts 66 8 37 4 442 6 244 4 Colorado 63 9 12 11 331 8 61 10 North Carolina 57 10 33 5 557 4 328 3 Californi a New Jersey New Mexico Quelle: Vgl. CleanTechnica (2014): Top Rang 10 Solar Energy States Per Capita (US), abgerufen am 04.02.2015 In Arizona gibt es gerade hinsichtlich Solar-Aufdachanlagen noch sehr viel Potential für Wachstum. Dies betont auch Rudy Vetter, ehemaliger Senior Vice President International Business Development beim Greater Phoenix Economic Council (GPEC), der mittel- bis langfristig gute Wachstumsaussichten für dieses Marktsegment sieht, jedoch ein Vakuum an der Spitze Arizonas ausgemacht hat und es kurzfristig an einem klaren Bekenntnis fehlt, in erneuerbare Energien zu investieren.108 So sind die Förderbedingungen für Aufdachanlagen auf Wohn- und kommerziellen Gebäuden durch eine Entscheidung der ACC entscheidend geschwächt worden. Die ACC schuf mit einer Entscheidung vom Januar 2013 die leistungsbezogenen Anreize ab, die kommerziellen Käufern von Solaranlagen durch die beiden privatwirtschaftlichen Energieversorger in Höhe von 31,3 Mio. USD im Jahr 2013 gewährt wurden. Zusätzlich wurden die Zuschüsse zu den Anschaffungsausgaben für Käufer von Solaranlagen auf Wohnhäusern drastisch reduziert. Statt wie geplant 8,42 Mio. USD, standen lediglich 3,39 Mio. USD für 2013 zur Verfügung.109 Ein US-weit stark wachsendes Erfolgsmodell für PV-Kleinanlagen sind Leasingmodelle, bei dem nur die Nutzung, nicht aber das Eigentum der Solaranlage zur Verfügung gestellt wird. Im Rahmen dieser ThirdParty Ownership (TPO)-Modelle werden verschiedene Konzepte angeboten.110 Bei Leasingangeboten stellen Hausbesitzer ihr Dach für den Bau einer PV-Anlage durch einen Dritten, einen sogenannten Solar Services Provider, zur Verfügung, der sich als Rundumanbieter um die Finanzierung, die notwendigen Genehmigungen (Permitting), das Design und den Bau der Solaranlage kümmert und die Anlage in der Regel für 20 Jahre betreibt und wartet. Der Hausbesitzer erhält die erzeugte Solarenergie und zahlt für das Solarsystem eine monatliche Leasingrate, die, im Falle eines erfolgreichen Geschäftsmodells, niedriger ist als die bisherige Stromrechnung des Hausbesitzers.111 Ein Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement, PPA) funktioniert ähnlich: Auch hier kann der Kunde das Solarsystem von einem Drittanbieter leasen, verpflichtet sich jedoch zum Kauf der produzierten Energie zu einem bestimmten Tarif. Die Vgl. Interview mit Rudy Vetter, Greater Phoenix Economic Council (2013) Vgl. Greentech Media (2013): A Sneak Attack on Commercial Solar in Arizona, abgerufen am 04.02.2015 110 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Third-Party Solar Financing, abgerufen am 11.03.2015 111 Vgl. Erneuerbare Energien (2013): Photovoltaik in den USA: Kleine Dachanlagen fremdfinanziert, abgerufen am 06.02.2015 108 109 28 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 überschüssige Erzeugung unterliegt einer Net-Metering-Vereinbarung.112 Im ersten Quartal 2014 waren laut SEIA zwischen 69 - 81% der dezentralen Solarstromanlagen im Bundesstaat Arizona von Drittparteien finanziert.113 Dieses System ist aktuell in 24 Bundesstaaten, in D.C. sowie in Puerto Rico erlaubt.114 Ende 2014 verkündete der Energieversorger APS Pläne für ein neues Solarprogramm mit einer Leasingoption für teilnehmende Kunden: APS plant, insgesamt 3.000 Solar-Aufdachanlagen auf Wohnhäusern bereitzustellen, um so mit privaten Solarunternehmen konkurrieren zu können. Kunden sollen eine monatliche Rechnung von 30 USD erhalten. Das Programm hat eine Gesamtlaufzeit von 20 Jahren.115 Auch der Energieversorger Tucson Electric Power plant ein solches Programm. Im Rahmen des Programms sollen Teilnehmer eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 250 USD zahlen; im Gegenzug erhalten sie eine Solaranlage, die von TEP installiert und betrieben wird, sowie eine festgelegte monatliche Rechnung für die kommenden 25 Jahre.116 Die ACC bestätigte beide Vorschläge Ende 2014, die finale Entscheidung der Kommission, ob die Programme so genehmigt werden, steht jedoch noch aus. 117 Für Energieversorger bieten solche Leasingkonstellationen eine Reihe von Vorteilen, da die Kundenbindung ausgebaut und die Profitabilität gesteigert werden kann. Industrieexperten zufolge werden sich Energieversorger, die neue Geschäftsmodelle einführen, künftig zunehmend als aktive Marktteilnehmer im US-Solarsektor etablieren. Projekte Laut der SEIA sind in Arizona aktuell rund 1,3 GW Solarstrom (Stand Februar 2015) am Netz.118 Im Bau befinden sich momentan Projekte mit einer Gesamtleistung von 63 MW, weitere 2.172 MW befinden sich im Entwicklungsstadium.119 Es besteht somit großes Ausbaupotential. Im Segment der solaren Kraftwerke zur Erfüllung der RPS liegen die Energieversorger in Arizona vor dem Zeitplan und die dazu nötige Projektpipeline ist bereits gefüllt. Wachstumschancen bestehen jedoch durch das Bevölkerungswachstum in Arizona sowie die Nähe zu Kalifornien und die Erfüllung des mit 33% bis 2020 sehr aggressiven Portfoliostandards in Kalifornien.120 Eine grafische Übersicht aller Großprojekte in Arizona liefert folgende Abbildung. Einen Überblick über ausgewählte, sich derzeit in der Entwicklungsphase befindlichen Solargroßprojekten in Arizona (Stand Februar 2015) liefert Tabelle 9. Vgl. US Environmental Protection Agency (2012): Solar Power Purchsing Agreements, abgerufen am 06.02.2015 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015), Third-Party Solar Financing, abgerufen am 06.02.2015 114 Vgl. Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2014): 3rd Party Solar PV Power Purchase Agreements, abgerufen am 11.03.2015 115 Vgl. APS (2015): Residential Rooftop Solar Program, abgerufen am 04.02.2015 116 Vgl. Tucson Electric Power (2015): TEP Residential Solar Program, abgerufen am 11.03.2015 117 Vgl. NC Clean Energy Technology Center (2015): The 50 States of Solar, abgerufen am 12.03.2015 118 Vgl. Eigene Darstellung nach Solar Energy Industries Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 119 Vgl. Eigene Darstellung nach Solar Energy Industries Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 120 Vgl. Greater Phoenix Economic Council (2013): A Natural Advantage – Best City for the Renewable Energy Industry, abgerufen am 04.02.2015 112 113 29 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 9: Solargroßprojekte in Arizona, Stand: November 2014 Quelle: Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): SEIA Major Projects List, abgerufen am 11.02.2015 Tabelle 9: Solargroßprojekte in Arizona in der Entwicklungsphase (Stand Februar 2015) Projektentwickler Projektname Ort Status Leistung (in MW) Technologie Gehrlicher Solar America Corp. Rio Rico Rio Rico In Entwicklung 7,2 PV Arreva TEP's Sundt Boost Project Tucson In Entwicklung 5 CSP Solon k. A. Kingman In Entwicklung 1 PV RES America CV Solar Project Chino Valley In Entwicklung 20 PV Fort Huachuca Sierra Vista In Entwicklung 23 PV Gila Bend In Entwicklung 32 PV Kingman In Entwicklung 200 CSP Phoenix In Entwicklung 10 PV E.On Climate and Renewables Arizona Public Service Albiasa Pinnacle West Capital Corporation Marisol Energy 2, LLC OHL Industrial Element Power GWS Technologies Inc. Gila Bend Solar Kingman Project Luke Air Force Base Maricopa Solar Park Picture Rocks Solar Farm Sun Streams Solar Farm Maricopa County In Entwicklung 300 PV Picture Rocks In Entwicklung 200 PV Mariposa In Entwicklung 150 PV Florence Solar Farm Florence Solar Farm In Entwicklung 6 PV 30 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Projektentwickler Projektname Ort Status Leistung (in MW) Technologie Matinee Energy k. A. Dragoon In Entwicklung 150 PV Matinee Energy k. A. Cochise In Entwicklung 25 PV Mojave County In Entwicklung 340 CSP Maricopa County In Entwicklung 300 PV Picture Rocks In Entwicklung 200 PV Sunshine Solar Farm Coconino County In Entwicklung 20 PV RE Hassayampa I Maricopa In Entwicklung 20 PV San Luis Solar San Luis In Entwicklung 20 PV SEPV Baja Yuma County In Entwicklung 36 PV Gila Bend In Entwicklung 150 CSP Gild Bend In Entwicklung 65 PV La Paz County In Entwicklung 100 CSP Mojave Sun Power NextEra Energy Resources OHL Industrial Pacific Blue Energy Corporation Recurrent Energy Solar Electric Solutions Solar Electric Solutions SolarReserve SolarReserve SolarReserve Hualapai Valley Solar Project Sonoran Solar Energy Project Picture Rocks Solar Farm Crossroads Solar Energy Project Phase 1 Crossroads Solar Energy Project Phase 2 Quartzsite Solar Energy Project Tucson Electric Power Bright Tucson Tucson In Entwicklung 2 PV k. A. Solar 1 Tonopah In Entwicklung 15 PV Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach Solar Energy Industries Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 Anfang 2012 wurde ein PV-Kraftwerk mit einer Leistung von 5,4 MW von SunPower Corp. eingeweiht. Das Unternehmen entwickelte drei Aufdachanlagen am Flughafen Phoenix Sky Harbor und hat bereits einen Vertrag über die Stromlieferung mit dem Flughafen geschlossen. Der Energieversorger APS, welcher den Bau im Rahmen des Renewable Energy Incentive Programms unterstützte, erhält Grünstromzertifikate für den von der Anlage erzeugten Strom.121 Im Jahr 2013 wurde das Agua Caliente Projekt in Yuma County, welches von FirstSolar entwickelt wurde, fertiggestellt. Dieses Projekt hat eine Leistung von insgesamt 290 MW, genug um über 100.000 Wohnhäuser in Arizona mit Strom zu versorgen. Ein Stromabnahmevertrag besteht mit PG&E. Ein Projekt von Abengoa in Gila Bend, Solana, wurde im Oktober 2013 in Betrieb genommen. Solana nutzt Parabolrinnentechnologie und verfügt über thermische Flüssigsalzspeicher, die eine Speicherleistung von bis zu sechs Stunden haben. Das 280-MW-Solarprojekt generiert so viel Strom wie nötig wäre um schätzungsweise 70.000 Wohnhäuser zu versorgen. 122 121 122 Vgl. Solar Server (2012): SunPower weiht 5,4 Megawatt-Kraftwerk am Flughafen von Phoenix ein, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Abengoa (2013): Press Release October, abgerufen am 04.02.2015 31 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Ein weiteres Solargroßprojekt, Avalon Solar Park, befindet sich momentan in der Bauphase und soll voraussichtlich im Laufe des Jahres 2015 in Betrieb genommen werden. Das 35-MW-Projekt wird durch Swinerton Renewable Energy entwickelt und soll genug Strom für fast 5.000 Wohnhäuser erzeugen.123 Im Oktober 2014 startete das Unternehmen Monarch Power Corp., mit Sitz in Scottsdale, eine Crowdfunding-Kampagne auf der Online-Plattform IndieGoGo, um ihre PV-Module zu vermarkten und Zuschüsse für den Bau eines Solar-Vergnügungsparks zu erwerben. Zudem plant das Unternehmen, den Bau einer PV-Modulfabrik mit einer jährlichen Produktionsleistung von 1 GW. Medienberichten zufolge soll das „Solar Wonderland” ein Energie-Vergnügungspark für Studenten werden, in dem die Energiewissenschaft anhand von Spielen und Experimenten näher gebracht werden soll.124 Im Februar 2015 verkündete das Unternehmen Apple Pläne für den Bau eines 2 Mrd. USD globalen Rechenzentrums in Mesa. Das Unternehmen versicherte, das Gebäude nur mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgen zu wollen, hauptsächlich aus Solarenergie. Dazu sollen neue PV-Anlagen errichtet werden, die etwa 14.500 Wohnhäuser mit Strom versorgen könnten. Aktuell werden alle Rechenzentren des Unternehmens mit regenerativem Strom betrieben. Diese befinden sich in der San Francisco Bay Area und in den Bundesstaaten North Carolina, Nevada und Oregon. Der Bau des neuen Rechenzentrums in Mesa soll Ende 2016 beginnen.125 Während die meisten Solarkraftwerke bisher auf privatem Grund errichtet wurden, kann auch öffentliches Land genutzt werden. Das US Bureau of Land Management (BLM) verwaltet große Landesflächen in verschiedenen Regionen der USA und ist bei Projektvorhaben von Solarkraftwerken für die Genehmigung in Form des Right-of-Way (ROW) Antrags zuständig.126 Ende 2012 veröffentlichte das BLM gemeinsam mit dem DOE eine Umweltverträglichkeitsstudie (Final Programmatic Environmental Impact Statement, PEIS), die die Entwicklung von Solarenergievorhaben auf öffentlichem Grund in sechs Bundesstaaten im Südwesten (Arizona, Kalifornien, Colorado, New Mexico, Nevada und Utah) untersucht. Insgesamt wurden 17 Solarenergiezonen (Solar Energy Zones, SEZ) ausgewählt, welche laut der Studie besonders gut geeignet sind für die prioritäre Umsetzung großer Projektvorhaben. Genehmigungsprozesse innerhalb der Solarenergiezonen sollen künftig verbessert und beschleunigt werden. Außerhalb der Solarenergiezonen kommen auch Landflächen in Betracht, die unter bestimmten Bedingungen ebenfalls für Solarenergievorhaben genutzt werden können. Vor diesem Hintergrund geht das BLM von einem Leistungsaufbau in allen Solarenergiezonen sowie den außerhalb liegenden Bereichen von insgesamt 23.700 MW aus. Etwa 7 Mio. Wohngebäude könnten mit Solarstrom versorgt werden.127 Tabelle 10: Solarenergiezonen nach Bundesstaaten Bundesstaat Zonen Fläche (in Acres) Technisches Ressourcenpotential (MW) Kalifornien 2 153.627 17.070 Nevada 5 60.395 6.711 New Mexico 1 29.964 3.329 Utah 3 18.658 2.073 Colorado 4 16.308 1.812 Arizona 2 5.966 663 Insgesamt 17 284.918 31.658 Quelle: Vgl. Germany Trade & Invest (2012): Neue öffentliche Solarenergiezonen in den USA festgelegt, abgerufen am 11.02.2015 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Arizona Solar, abgerufen am 11.02.2015 Vgl. Solar Server (2014): Monarch Power kündigt Bau eines Solar-Vergnügungsparks und einer Giga-Fabrik in Arizona an, abgerufen am 04.02.2015 125 Vgl. TechCrunch (2015): Apple To Build A $2 Billion Data Command Center In Arizona, abgerufen am 04.02.2015 126 Vgl. Germany Trade and Invest (2014): Branche Kompakt - Solarenergie - USA 2014, abgerufen am 06.02.2015 127 Vgl. Germany Trade & Invest (2012): Neue öffentliche Solarenergiezonen in den USA festgelegt, abgerufen am 11.02.2015 123 124 32 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 10: Geografische Lage der Solarenergiezonen Quelle: Vgl. Solar Energy Development Programmatic EIS (2014): Solar Energy Zones, abgerufen am 11.02.2015 Durch die zahlreichen Militärstützpunkte in Arizona und deren Bestrebungen nach Energieautonomie bestehen weitere Möglichkeiten für Projekte. Das US-Militär hatte im Jahr 2013 2.293 MW an Solarleistung in Arizona installiert, wie folgende Abbildung verdeutlicht. Abbildung 11: Installierte Solarleistung des US-Militärs in Arizona, 2013 Quelle: Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Solar Works for the Military: Installations Map, abgerufen am 04.02.2015 Im Februar 2014 nahm die US-Luftwaffe eine 16,4-MW-Solarfarm in Davis-Monthan, Arizona, in Betrieb. Die Solarfarm soll 35% des Strombedarfs decken und jährlich bis zu 500.000 USD an Energiekosten einsparen. Davis-Monthan unterzeichnete ein 25-jähriges PPA im Jahr 2010 mit SunEdison.128 Seit 2014 speist zudem ein PV-Kraftwerk auf der Militärbasis Fort Huachuca im südlichen Arizona Strom ins Netz. 129 Vgl. The PEW Charitable Trust (2014): Military's Largest Solar Array Opens at Davis-Monthan Air Force Base, abgerufen am 04.02.2015 129 Vgl. E.ON (2014): E.ON nimmt in den USA Wind- und Solarprojekte im industriellen Maßstab in Betrieb, abgerufen am 11.02.2015 128 33 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Das Projekt wurde von E.ON umgesetzt und der Energieversorger TEP liefert als Betreiber und Besitzer des Kraftwerks Strom an Fort Huachuca. Die 18-MW-Anlage ist das größte jemals auf einer US-Militärbasis erbaute Solarprojekt. Auch die Luke Air Force Base plant für 2015 ein 10-MW-PV-Projekt.130 Auch hat Arizona Standortvorteile durch die hervorragenden Forschungsinstitute im Bereich Solar. Auf dem Campus der Arizona State University (ASU) wird internationale Spitzenforschung auf dem Feld der Solarenergie betrieben und die zahlreichen solaren Studiengänge leisten ihren Beitrag, dass es in Arizona einen Pool an gut ausgebildeten Fachkräften gibt.131 In Zukunft gehen Branchenexperten aufgrund der unsicheren regulatorischen Lage in der Solarindustrie Arizonas zwar nicht davon aus, dass Solarenergie große Mengen an Grundlaststrom verdrängen wird. Jedoch wird der Bundesstaat Schätzungen zufolge genug Solarenergie generieren, um das RPS-Ziel von 15% bis 2025 zu erreichen. Arizona wird Schätzungen zufolge zwischen 7.9 Mio. MWh und 8.5 Mio. MWh an erneuerbarer Energie dafür benötigen. Zudem fördert die Nachfrage aus Kalifornien und Mexiko Exportprojekte und auch Leasingmodelle gewinnen zunehmend an Bedeutung. Auch reduzieren sich Materialkosten bei gleichzeitiger Effizienzerhöhung der Technologien.132 2.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 2.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Arizona Public Service (APS) Das Tochterunternehmen der Pinncale West Capital Corporation ist der größte Stromversorger Arizonas, mit über einer Mio. Kunden. P.O. Box 53933 Phoenix, AZ 85072-3933 +1-602-371-7171 www.aps.com Salt River Project (SRP) Salt River Project ist einer der ältesten Energieversorger im Bundesstaat Arizona und versorgt rund 984.000 Kunden in drei Counties mit Strom. 1521 N. Project Drive Tempe, AZ 85281-1298 www.srpnet.com Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 11.02.2015 Vgl. Interview mit Rudy Vetter, Greater Phoenix Economic Council (GPEC) (2013) 132 Vgl. Arizona Governor's Office of Energy Policy (2013): Executive Energy Assessment and Pathways 2013, abgerufen am 11.02.2015 130 131 34 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tucson Electric Power (TEP) TEP versorgt rund 414.000 Kunden im Großraum Tucson mit Strom. TEP und das Schwesterunternehmen UniSource Energy Services befinden sich im Besitz von Fortis, Kanadas größtem Energieversorger. 88 E Broadway Blvd. Tucson, AZ 85701 +1-520-623-7711 www.tep.com 2.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Arizona Commerce Authority (ACA) Die ACA ist eine Wirtschaftsentwicklungsorganisation, die es sich zum Ziel gemacht hat, Arizonas Wirtschaft anzukurbeln. 333 N. Central Ave., Suite 1900 Phoenix, AZ 85004 Brian Sherman (Senior Vice President Business Development) +1-602-845-1218 [email protected] www.azcommerce.com Arizona Corporation Commission (ACC) Die Kommission fungiert als gesetzgebende Institution. Sie nimmt Gesetze und Verordnungen an, ferner obliegt ihr eine eingeschränkte rechtsprechende Funktion. 1200 W. Washington Phoenix, AZ 85007 Tom Forese (Commissioner) +1-602-542-3933 [email protected] www.azcc.gov Arizona Governor’s Office of Energy Policy (GOEP) GOEP bietet umfangreiche Informationen zu Energieprogrammen, politischen Maßnahmen, Energieeinsparungsstrategien sowie Statistiken im Bereich Energie an. Das GOEP wurde 2011 durch Gouverneur Janice K. Brewer errichtet. Executive Tower 1700 W. Washington St. Phoenix, AZ 85007 Ryan Peters (Director) +1- 602-542-2449 [email protected] www.azgovernor.gov 35 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Arizona Photovoltaic Testing Laboratory – Arizona State University (ASU) Das Arizona Photovoltaic Testing Laboratory gehört zur ASU. Die Universität testet u. a. neue PV-Module. 2210 S. Roosevelt St. Tempe, AZ 85282 +1-480-966-1700 www.asu.edu www.tuvptl.com Arizona Research Institute for Solar Energy – Arizona University (AzRISE) Das AzRISE forscht im Bereich der solaren Klein- und Großanlagen und möchte somit das ökomische Wachstum vorantreiben. Dabei wird es als ihre Mission angesehen, nachhaltige Gebäudearchitektur und solarbetriebenen Autos mitzuentwickeln. 4715 E. Fort Lowell Dr. Tucson, AZ 85712 Joseph Simmons (Director) +1-520-322-2970 [email protected] www.azrise.org Arizona Solar Center (AzSC) Das AzSC hat es sich zum Ziel gemacht, die Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben, Arizonas Einwohner über aktuelle Entwicklungen im Solarmarkt zu informieren sowie die Industrie in der Entwicklung von Solartechnologien zu unterstützen. 8502 E. Cactus Wren Rd. Scottsdale, AZ 85250 Daniel Aiello (President) +1-480-948-0912 [email protected] www.azsolarcenter.org Arizona Solar Energy Association (ASEA) ASEA ist eine Non-Profit-Organisation und wurde 1970 mit dem Ziel gegründet, der noch jungen Solartechnologie mehr Gehör in Arizona zu verschaffen. Sie ist eine Tochtergesellschaft der American Solar Energy Society und hat das Ziel, durch beispielsweise Workshops das Bewusstsein in Arizona für Themen der Umwelt zu schärfen. P.O. Box 5583 Scottsdale, AZ 85261 Carole Mars (Chair) +1-480-357-0828 [email protected] [email protected] www.arizonasolarenergy.org 36 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Arizona Solar Energy Industries Association (ARISEIA) Der regionale Verband ARISEIA gehört dem US-amerikanischen Solarindustrieverband Solar Energy Industry Association (SEIA) an. 2122 W. Lone Cactus Dr., Suite 2 Phoenix, AZ 85027 Mark Holohan (President) +1-602-559-4769 [email protected] www.ariseia.org Greater Phoenix Economic Council (GPEC) GPEC ist eine wirtschaftsfördernde Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Qualitätsfirmen in Phoenix und Umgebung anzusiedeln. Unterteilt in Industrien finden hier auch erneuerbare Energien und insbesondere Solarenergie ihre Förderung. 2 N. Central Ave., Suite 2500 Phoenix, AZ 85004 Brad Smidt (Senior Vice President, Business Development) +1-602-689-7451 [email protected] www.gpec.org Greater Tucson Coalition for Solar Energy (GTCSE) Die GTCSE ist eine private Initiative zur Förderung von Solaranwendungen im südwestlichen Teil Arizonas. P.O. Box 42708 Tucson, AZ 85733 +1-520-326-3195 [email protected] Interwest Energy Alliance Die Interwest Energy Alliance ist ein Handelsverband aus Industrie und Befürwortern erneuerbarer Energien der gesamten US-Westküste. Sie ist regionaler Partner der nationalen American Wind Energy Association (AWEA) und versucht zu erreichen, dass sich bundesstaatliches Verhalten den erneuerbaren Energien zu Nutze macht. Ihr Fokus liegt auf den Staaten Arizona, Colorado, Nevada, New Mexico, Utah und Wyoming. P.O. Box 272 Conifer, CO 80433 Sarah Propst (Executive Director) +1-505-660-4229 [email protected] www.interwest.org Solar Alliance of Greater Tucson Community Die Tucson Solar Alliance ist eine gemeinnützige kommunale Koalition, die die Bevölkerung beim Einstieg in die Solarenergie unterstützt. P.O. Box 12232 Tuscon, AZ 85732 [email protected] www.solarinstitute.org 37 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Solar Energy Industry Association (SEIA) Die SEIA ist seit der Gründung im Jahr 1974 neben der ASES der führende Solarindustrieverband in den USA. 505 9th St., NW., Suite 800 Washington, D.C. Rhone Resch (President & CEO) +1-202-682-0556 [email protected] www.seia.org The Solar Electric Power Association (SEPA) SEPA ist eine neutrale Non-Profit-Organisation, die Informationen über Solartechnologien, Politik und Programme liefert. SEPA hat dabei Energieversorgungsunternehmen im Fokus, ist jedoch Ansprechpartner für alle Unternehmen mit Interesse an solarenergetischen Fragestellungen. 1220 19th St. NW., Suite 800 Washington, D.C. 20036-2405 Julia Hamm (President & CEO) +1-202-857-0898 [email protected] www.solarelectricpower.org Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1-303-623-9378 [email protected] www.westgov.org 2.5.3 Relevante Unternehmen Abengoa Solar Das spanische Unternehmen forscht schon seit den 1980er Jahren an Solarenergie. Seit 2006 ist das Unternehmen auch in den USA tätig. 2010 vergab Barack Obama ein Darlehen von 1,45 Mrd. USD an Abengoa für den Bau eines CSP-Großkraftwerks in Arizona. 2929 N. Central Ave., Suite 1000 Phoenix, AZ 85012 +1-480-705-0028 www.abengoasolar.com 38 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Advantech Facility Design, Inc. Adventech Facility Design designt und plant komplette Betriebsanlagen in verschiedenen Branchen, so u. a. in der PV- und Windenergiebranche. 3280 E. Hemisphere Loop, Suite 110 Tucson, AZ 85706 +1-520-806-0903 [email protected] www.advantechae.com American Solar Electric, Inc. American Solar Electric, Inc. ist einer der führenden Solarinstallateure in Arizona. 1475 N. Scottsdale Rd., Suite 410 Scottsdale, AZ 85257 Joy E. Seitz (President & CEO) +1-480-994-1440 [email protected] www.americanpv.com Arizona Solar Concepts Arizona Solar Concepts ist einer der führenden Installateure von Solarsystemen in Arizona. Das Unternehmen bietet neben seinem Installationsservice auch Finanzierungsmöglichkeiten in Form von Leasing-Optionen an. 1415 E. University Dr., #A109 Tempe, AZ 85281 +1-480-446-3600 [email protected] www.azsolarconcepts.com CentroSolar Das deutsche Unternehmen ist seit 2007 auf dem amerikanischen Markt tätig. Der Hersteller für PVSysteme hat einen jährlichen Umsatz von 540 Mio. USD. 8350 E. Evans Rd., Suite E1 Scottsdale, AZ 85260-3643 Ram Akella (Managing Director & Board Member) +1-480-348-2555 www.centrosolaramerica.com First Solar, Inc. First Solar ist weltweit der größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen. Das Unternehmen steigerte 2010 seine Produktionsleistung auf jährlich 59,6 MW pro Fertigungslinie. 350 W. Washington St., Suite 600 Tempe, AZ 85281-1244 James A. Hughes (CEO) +1-602-414-9300 [email protected] www.firstsolar.com 39 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Gestamp Der spanische Konzern, der solare Großanlagen entwickelt und baut, ist seit 2009 mit dem Hauptsitz in San Francisco vertreten. Das Unternehmen hat auch eine Produktionsanlage in Albuquerque. 11040 N. Solar Canyon Way Surprise, AZ 85379 Pedro Sánchez (Head of Business Development) [email protected] www.gestampsolar.com Global Solar Energy, Inc. Global Solar Energy ist der führende Dünnfilm-Solarzellenhersteller für Glasmodule oder flexible Materialprodukte. GSE ist in Arizona der einzige Hersteller von Solaranlagen auf Basis von Copper Indium Gallium diSelenide (CIGS). 8500 S. Rita Rd. Tucson, AZ 85747 Jeffrey S. Britt (President & CEO) +1-520-546-6313 [email protected] www.globalsolar.com Green Choice Solar Green Choice Solar ist ein führender Solar-Systemintegrator und Installateur für die südwestliche Region der USA. 2425 W. 12th St., Suite 4 Tempe, AZ 85281 +1-480-398-2740 [email protected] www.greenchoicesolar.com Kyocera Solar Kyocera Solar ist der weltweit größte Produzent und Anbieter von Produkten im Bereich Solarenergie. Die amerikanische Abteilung hat ihr Hauptbüro in Scottsdale. 8800 E, Raintree Dr., Suite 280 Scottsdale, AZ 85260 +1-480-948-8003 [email protected] www.kyocerasolar.com MGI Electronics, LLC Das Unternehmen ist ein Hersteller von Halbleitern und Solarzellen. 1203 W. Geneva Dr. Tempe, AZ 85282-3432 +1-480-967-8011 [email protected] www.mgielectronics.com 40 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Rioglass Solar Das Unternehmen mit Sitz in Brüssel, Belgien, hat Büros in Spanien, den USA, Südafrika, China, Deutschland und Italien. Rioglass Solar besitzt eine Produktionsstätte in Arizona. 13351 W. Rioglass Solar Rd. Surprise, AZ 85379 +1-623-398-6455 [email protected] www.rioglass.com Schletter Solar, Inc. Seit über 30 Jahren bietet die Firma mit Stammsitz in Bayern weltweit Lösungen in den Bereichen SolarMontagesysteme, Verkehrstechnik, Messebau und Umwelttechnik an. 3761 E. Farnum Place Tucson, AZ 85706 Justin Smith (Regional Sales Manager West Coast) +1-520-289-8734 [email protected] www.schletter.us Solar Topps, LLC Solar Topps ist ein Installateur von Solarsystemen und führender Händler von Elite SunPower Produkten. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Phoenix, Arizona. 102 S. 28th St. Phoenix, AZ 85034 +1-480-940-1201 [email protected] www.solartopps.com Solterra Renewable Technologies, Inc. Solterra Renewable Technologies stellt Solarzellen in Tempe mit Hilfe von Quantom Dots her. Ihr Ziel ist es, durch niedrige Preise zu einem der größten Unternehmen auf diesem Gebiet zu werden. ASU Research Park 7700 S. River Parkway Tempe, AZ 85284 Stephen Squires (President & CEO) +1-480-731-3131 [email protected] www.solterrasolarcells.com 41 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 3 Staatenprofil Hawaii Abbildung 12: Geographische Lage und Kurzübersicht Hawaii Übersicht133; 134 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 831 MW (ohne Wasserkraft) 12,3% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 206 MW Marktpotential Wind Mittel Marktpotential EE Mittel Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Bevölkerung: 1.419.561 Einwohner (2014)139 Fläche: 16.624,54 km2 Hauptstadt: Honolulu Grundsteuerbefreiungen Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien135 RPS Erneuerbare-Energien-Ziel 40% bis 2030 k. A. Staatliche Richtlinien136 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards Note B137 Note B138 Quelle: Eigene Darstellung 3.1 Übersicht Die Inselkette Hawaiis erstreckt sich auf über 1.500 Meilen über den Pazifischen Ozean, von Big Island of Hawaii im Südosten bis hin zum Kure Atoll im Nordwesten. Bei den acht Hauptinseln des Archipels handelt es sich um Kauai, Oahu, Lanai, Molokai, Maui, Niihau, Kahoolawe, und Hawaii (auch Big Island genannt).140 Hawaii liegt 1.800 Meilen nördlich des Äquators und hat ein tropisches Klima mit mäßigen Passatwinden. In Hawaii lebten im Jahr 2014 etwa 1,4 Mio. Einwohner. Wachstumsprognosen, die auf der Zensuserfassung von 2000 beruhen, gehen davon aus, dass die Bevölkerung bis zum Jahr 2030 auf etwa 1,47 Mio. angewachsen sein wird. Dieser dynamische Wachstumsprozess würde verstärkte Anforderungen Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 135 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 136 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 137 Note B: Gute Net-Metering-Richtlinien. Überschüssiger Strom wird in voller Höhe vergütet, es können jedoch zusätzliche Gebühren anfallen. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 138 Note B: Gute Interconnection Standards. Es existieren nur wenige Einschränkungen beim Netzanschluss von dezentralen Energiesystemen. Hawaii konnte sich von der Note F 2011 auf die Note B in den letzten vier Jahren verbessern, da der Bundesstaat vereinfachte Regeln für kleine Systeme eingeführt hat. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 139 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 (select dropdown) 140 Vgl. State of Hawaii (2015): Home, abgerufen am 24.07.2015 133 134 42 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 an die Bereiche Energieversorgung und Infrastruktur stellen.141 Die fünf größten Städte Hawaiis sind Honolulu (371.657), Hilo (40.759), Kailua (36.513), Kaneohe (34.970) und Waipahu (33.108). Ein Anteil von 73,6% der Bevölkerung lebt in Städten.142 Die meisten Einwohner leben auf Oahu. Hawaiis Wirtschaft hängt stark vom Weltmarkt und den gegebenen Exportmöglichkeiten ab. Im Jahr 2014 exportierte Hawaii Handelsgüter im Wert von 1,4 Mrd. USD. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 142% im Vergleich zum Vorjahr. Der wichtigste Exportmarkt 2014 war Australien.143 Im Jahr 2014 importierte Hawaii Waren im Wert von insgesamt 5,3 Mrd. USD. Zu den wichtigsten Importländern gehörten Indonesien (785 Mio. USD), Frankreich (664 Mio. USD) und die Vereinigten Arabischen Emirate (634 Mio. USD). Nach Deutschland importierte der Bundesstaat im Jahr 2014 Waren im Wert von 31 Mio. USD. 144 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP und das Wirtschaftswachstum Hawaiis für die Jahre 2006 bis 2014. Tabelle 11: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Hawaii, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 65.914 67.167 67.754 65.275 66.911 67.956 68.977 69.968 70.532 +2,4 +1,9 +0,8 -3,6 +2,5 +1,5 +1,5 +1,4 +0,8 2,5 2,7 4,1 6,9 6,9 6,7 5,8 4,8 4,4 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2015): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 Im Jahr 2014 belief sich das reale BIP pro Kopf auf knapp 49.686 Mio. USD. Die Arbeitslosenquote lag im selben Jahr mit 4,4% unter dem landesweiten Durschnitt von 6,2%. Nach einem starken Einbruch des Wirtschaftswachstums im Jahr 2009 erholte sich die Wirtschaft von 2010 bis 2012 stetig. Im Jahr 2014 wurde ein positives Wachstum von 0,8% verzeichnet. 3.2 Energiemarkt Hawaii bleibt der am stärksten von Erdöl-basierten Rohstoffen abhängige Bundesstaat der USA, obwohl eine Vielzahl vielversprechender erneuerbarer Energieressourcen, allen voran Wind, Sonne, Gezeiten, Geothermie und Biomasse, in dem Bundesstaat vorliegen. Der Bundesstaat ist führend bei Solarinstallationen pro Kopf; Energiespeichertechnologien werden vor allem angesichts der geplanten stärkeren Marktdurchdringung erneuerbarer Energiequellen gefördert und entwickelt. Wasserkraft ist eher schwach ausgeprägt, jedoch wird zunehmend im Bereich Wellenenergietechnologien geforscht. 145 Erdöl Rund 70% der Energieversorgung Hawaiis wurde im Jahr 2013 durch importiertes Erdöl gedeckt. 146 Im Jahr 2008 gingen der Bundesstaat und das DOE eine Partnerschaft ein (Hawaii Clean Energy Initiative, HCEI), um Hawaiis Abhängigkeit von Erdöl zu reduzieren und die Nutzung nachhaltiger lokaler Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2011): Census 2010, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Energy Consumption by Transportation Fuel in Hawaii, abgerufen am 24.07.2015 143 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for Hawaii, abgerufen am 24.07.2015 144 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for Hawaii, abgerufen am 24.07.2015 145 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 146 Vgl. State of Hawaii Department of Business, Economic Development and Tourism (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, abgerufen am 14.01.2015 141 142 43 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Energieressourcen zu fördern. Zudem plant die HCEI, bis 2030 rund 70% der Erdöl-basierten Treibstoffe mit Biokraftstoffen aus lokaler Produktion zu ersetzen. 147 Erdgas Wenngleich Hawaii kein Erdgas produziert und über keinerlei Erdgasreserven verfügt, stellt der Bundesstaat synthetisches Erdgas her, auch Syngas genannt. Neben North Dakota ist Hawaii der einzige Bundesstaat, der Syngas produziert. Das primär aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid bestehende Syngas wird mithilfe von Naphtha hergestellt, einem Abfallprodukt aus lokalen Ölraffinerien. Hawaiianisches Syngas wird in einer Anlage in Oahu produziert und mittels Pipelines zu verschiedenen Gebieten in Oahu geliefert. Im Rahmen des Wandels hin zu erneuerbaren Energien fördert Hawaii die Nutzung von Biostoffen für die Produktion von Syngas.148 Kohle Die Nutzung von Kohle in Hawaii reicht zurück bis in die 1980er Jahre und wurde als Mittel gesehen, die Erdölabhängigkeit des Bundesstaates zu reduzieren. Kohle wird für gewöhnlich aus Indonesien nach Hawaii befördert, um hauptsächlich die 180-MW-kohlebefeuerte Stromerzeugungsanlage auf Oahu zu unterhalten.149 Kohle hatte im Jahr 2013 einen Anteil von 15% an der Energieversorgung. Im Jahr 2014 importierte der Bundesstaat Kohle im Wert von 46 Mrd. USD, was einem Zuwachs von rund 14% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.150 Erneuerbare Energien Windpotential besteht sowohl Onshore als auch Offshore und die sechs aktiven kommerziellen Windanlagen befinden sich auf Oahu, Maui und der Insel Hawaii. Derzeit ist ein weiteres Windprojekt auf Lanai geplant. Die installierte Solarstromleistung stieg im Jahr 2013 um 75% im Vergleich zum Vorjahr. Im September 2014 verkündeten die privaten Energieversorgungsunternehmen Hawaiis Pläne, die Menge an installierten PV-Aufdachanlagen im Zeitraum von 2014 bis 2030 zu verdreifachen. 151 Aktuell werden vor allem im Bereich Solarthermie Technologien zur Meerwasserentsalzung erforscht. Der Bundesstaat hat zudem kommerzielle PV-Solaranlagen auf Lanai, Oahu, Kauai und Maui. Das 7,2 MW große Port Allen Projekt auf Kauai umfasst ein 3-MW-Energiespeichersystem. Biomasse stammt hauptsächlich aus Siedlungsabfällen Zudem war der Bundesstaat im Jahr 2012 einer von acht Staaten mit aktiven Geothermieanlagen. Wasserkraft ist eher schwach ausgeprägt, jedoch werden derzeit Wellenenergietechnologien zur Stromversorgung durch die US Navy getestet. Laut aktuellen Studien hat Wellenenergie das Potential, einen Großteil des Strombedarfs auf Hawaii zu decken.152 Das Electric Power Research Institute (EPRI) schätzt, dass die förderbaren Wellenenergie-Ressourcen entlang der USKontinentalküste etwa 2.640 TWh pro Jahr betragen. In Hawaii liegen die förderbaren WellenenergieRessourcen laut EPRI bei etwa 80 TWh pro Jahr.153 Die folgende Abbildung liefert einen Überblick über Hawaiis Energievorkommen. Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2015): Renewable Engery in Hawaii, abgerufen am 16.01.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 150 Vgl. State of Hawaii Department of Business, Economic Development and Tourism (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, abgerufen am 14.01.2015 151 Vgl. Climate Progress (2014): Hawaii’s Largest Utility Announces Plan To Triple Rooftop Solar By 2030, abgerufen am 19.01.2015 152 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 153 Vgl. BOEM (kein Datum): Ocean Wave Energy, abgerufen am 23.07.2015 147 148 149 44 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 13: Energievorkommen Hawaii, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2014): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energieverbrauch Der Energieverbrauch pro Kopf in Hawaii lag im Jahr 2012 bei 202 Mio. BTU. Damit liegt der Bundesstaat auf Rang 48 im nationalen Vergleich. Der Gesamtenergieverbrauch in Hawaii betrug im Jahr 2013 277 Mrd. BTU.154 Der größte Energiekonsument im Staat im Jahr 2013 war der Transportsektor (51%), gefolgt von der Industrie (22,1%), dem Handel (14,1%) und dem privaten Sektor (12,9%).155 Der größte Stromversorger auf dem Archipel ist die privatwirtschaftliche Hawaiian Electric Co. Inc., die im Jahr 2014 rund 72% des Strombedarfs des Staates deckte. Weitere wichtige Energieversorger, ebenfalls investorengestützt, sind Maui Electric Co. Ltd und Hawaii Electric Light Co. Inc. Diese drei Energieversorger deckten im Jahr 2014 etwa 96% des gesamten Strombedarfs der Inseln. Die verbleibende Nachfrage wird von der Kooperative Kauai Island Utility Cooperative gedeckt. 156 Da Hawaii sehr isoliert vom US-amerikanischen Festland mitten im Pazifischen Ozean liegt, weist die Energieinfrastruktur und der Stromverbrauch im Vergleich zu den anderen US-Bundesstaaten einzigartige Charakteristika auf. Im Gegensatz zu den Energieversorgungsunternehmen auf dem Festland können die hawaiianischen Energieversorger keine Energie aus Nachbarstaaten importieren oder bei Energieknappheit einen anliegenden Staat um Hilfe bitten. Des Weiteren verfügt Hawaii über keinerlei Vorkommen an fossilen Energieträgern, deckt aber etwa 90% seines Energiebedarfs durch importiertes Erdöl.157 Aufgrund seiner entlegenen geographischen Lage muss Hawaii die Nachfrage nach Strom selbst befriedigen. Bei Problemen mit der Stromversorgung kann die Hilfe eines Energieversorgers auf einer Nachbarinsel nicht in Anspruch genommen werden, um kurzfristig eine auftretende Energieknappheit auszugleichen, da die Inseln nicht durch ein Unterseekabel miteinander verbunden sind. Der Stromverbrauch des Staates gehört im landesweiten Vergleich zu einem der niedrigsten. Etwa drei in zehn hawaiianischen Haushalten nutzen Strom als Primärenergiequelle, jedoch werden Heizungen aufgrund des milden, tropischen Klimas kaum genutzt. So besitzen zwei Drittel der Haushalte in Hawaii keinerlei Heizsystem.158 Vgl. US Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profile 2012, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profile 2012, abgerufen am 24.07.2015 156 Vgl. US Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profile 2012, abgerufen am 24.07.2015 157 Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2015): Renewable Engery in Hawaii, abgerufen am 16.01.2015 158 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 154 155 45 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 In Bezug auf den durchschnittlichen, jährlichen Zuwachs des hawaiianischen Stromverbrauches der Jahre 1980 bis 2005 lässt sich feststellen, dass die Wachstumsrate bei 2% lag (landesweiter Vergleichswert von 2,2%).159 Trotz der guten Bedingungen für Stromgewinnung aus erneuerbaren Ressourcen bleibt Erdöl weiterhin die Hauptenergiequelle zur Stromerzeugung (70%). Hawaii besitzt keine Ölpipeline, deswegen sind die lokalen Häfen essentiell zur Verteilung der Erdölprodukte auf die einzelnen Inseln angewiesen. Die im Einzugsgebiet von Honolulu auf Oahu liegenden zwei Ölraffinerien versorgen die hiesigen Märkte mit Ölprodukten. Die zweitwichtigste Ressource zur Stromgewinnung nach Erdöl stellte 2013 mit einem Anteil von 14% Kohle dar. 160 Ein Bericht der Hawaii Clean Energy Initiative prognostizierte im Jahr 2010, dass Hawaiis Bedarf an Erzeugungskapazitäten im Zeitraum von 2008 bis 2030 um 20% auf insgesamt 1.661 MW ansteigen wird. Ohne eine Veränderung des Strommixes würden Stromkosten in Höhe von etwa 111 Mrd. USD auf die Bevölkerung Hawaiis zukommen.161 Wie bereits erwähnt, besitzt Hawaii ein reiches Vorkommen an erneuerbaren Energiequellen. Dazu gehören Wind, Sonne, Gezeiten, Geothermie und Biomasse. Der Staat produzierte 2014 etwa 1.913,6 GWh Strom aus regenerativen Energiequellen, was einem Anteil von ca. 12% seiner gesamten Stromerzeugung entsprach. Den höchsten Anteil an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen hatte 2014 Windenergie mit 30,2%, gefolgt von Geothermie mit einem Anteil von 24%.162 Wasserkraft hat im Vergleich zu den Vorjahren im Bereich der Stromerzeugung in Hawaii leicht an Bedeutung gewonnen. Wie folgende Abbildung zeigt, ist das Potential erneuerbarer Energien für die Stromerzeugung größer, als die aktuelle Nachfrage. Abbildung 14: Theoretisches Potential erneuerbarer Energien für die Stromerzeugung sowie aktuelle Nachfrage auf Hawaii (in GWh), 2014 Quelle: State of Hawaii Department of Business, Economic Development and Tourism (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, abgerufen am 14.01.2015 Die Tatsache, dass Hawaii keine fossilen Brennstoffvorkommen besitzt, aber den Großteil des Stromverbrauchs aus fossilen Brennstoffen deckt, führt dazu, dass die Einwohner Hawaiis landesweit die höchsten Energiepreise zahlen müssen.163 Folgende Tabelle liefert einen Überblick. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. State of Hawaii Department of Business, Economic Development and Tourism (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, abgerufen am 14.01.2015 161 Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Scenario Analysis Report, abgerufen am 03.08.2015 162 Vgl. State of Hawaii Department of Business, Economic Development and Tourism (2015): Hawaii Energy Facts & Figures, abgerufen am 07.08.2015 163 Vgl. US Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profiles 2012, abgerufen am 24.07.2015 159 160 46 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 12: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren auf Hawaii (US-Cent/kWh), 2013 Alle Haushalte Handel Industrie Verkehr Sektoren Hawaii 36,98 34,05 29,87 k. A. 33,26 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 23.07.2015 Der Löwenanteil des Stromverbrauchs entfiel im Jahr 2013 mit einem Anteil von knapp 51% des gesamten Stromverbrauchs auf den Transportsektor. Der Rest des Stromverbrauchs entfiel zu 22,1% auf die Industrie, zu 14,1% auf den Handel und zu 12,9% auf die privaten Haushalte.164 Wärmemarkt Abbildung 15 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Hawaii zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 15: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Hawaii, 2013 Erdgas 2,1% Elektrizität 27,9% Andere/keine 68,8% Flüssiggas 1,2% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Hawaii wurde im Jahr 2013 in Privathaushalten zu 68,8% alternativ bzw. gar nicht geheizt. Letzteres ist im Hinblick auf das warme Klima in Hawaii nicht verwunderlich. Hauptenergiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten waren 2013 Elektrizität, gefolgt von Erdgas mit 2,1% und Flüssiggas mit 1,2%.165 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 23.07. 2015 165 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 164 47 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 3.3 2015 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger und Regulierungsbehörden Hawaiian Electric Industries, Inc. (HEI) ist der größte Stromversorger Hawaiis und versorgte im Jahr 2014 mithilfe seiner Stromversorgungsunternehmen rund 95% der Bevölkerung mit Strom. 166 Zu den Unternehmen von HEI gehört die Hawaiian Electric Company, Inc. (HECO), die Hawaii Electric Light Company, Inc. (HELCO) und die Maui Electric Company, Limited (MECO). Zudem befindet sich die American Savings Bank im Besitz der HEI. Die Insel Kauai ist das einzige Gebiet, das nicht durch die HEI versorgt wird.167 Die Nachfrage auf Kauai wird von der Kooperative Kauai Island Utility Cooperative (KIUC) gedeckt.168 Folgende Abbildung liefert einen Überblick. Im Dezember 2014 verkündete das Unternehmen NextEra Energy Pläne zur Übernahme der HEI. Die mit 4,3 Mrd. USD bewertete Transaktion schließt eine Schuldübernahme in Höhe von 1,7 Mrd. USD mit ein, beinhaltet jedoch nicht die Übernahme der American Savings Bank. Das Finanzinstitut soll künftig ausgegliedert und als unabhängiges, börsennotiertes Unternehmen errichtet werden. Die Übernahme muss nun noch von der Hawaii Public Utilities Commission (HPUC) und den Aktionären der HEI bestätigt werden.169 NextEra besitzt und betreibt rund 17% der US-weit installierten Windleistung, etwa 14% der installierten Solarleistung (Kraftwerksmaßstab) sowie acht Kernkraftwerke (Stand: Dezember 2014). 170 Tabelle 13: Leistungsübersicht und Kurzprofile der hawaiianischen Energieversorger, 2013 HECO MECO HELCO HECO KIUC 2013 Gesamter Bundesstaat Oahu Maui Lanai Molokai Hawaii Total Kauai Stromerzeugung (GWh) 7.561 1.200 27 34 1.195 10.017 452 10.469 Verbindliche Kapazität (MW) 1.778 262 10 12 292 2.354 431 2.785 568 391 0 0 447 1.421 44 1.465 1.141 195 5 6 189 k. A. 78 k. A. 265.772 55.301 1.469 2.649 69.719 394.910 28.371 423.281 33.756 9.356 240 562 12.918 56.832 8343 65.175 27% 35% 30% 36% 39% 30% 15% 31% 73% 65% 70% 64% 61% 70% 85% 69% Intermittierende Kapazität (MW) Systemspitze (MW) Privatkunden Gewerbliche Kunden Anteil (in%) der durch Privatkunden genutzten kWh Anteil (in%) der durch gewerbliche Kunden genutzten kWh Quelle: Vgl. State of Hawaii – Department of Business, Economic Development and Tourism (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, November 2014, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Hawaii State Energy Office (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, November 2014, abgerufen am 11.02.2015 Vgl. Hawaii State Energy Office (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, November 2014, abgerufen am 11.02.2015 168 Vgl. Hawaii State Energy Office (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, November 2014, abgerufen am 11.02.2015 169 Vgl. Greentech Media (2014): Aloha: Hawaii’s Utility HEI Acquired by NextEra for $4.3 Billion, abgerufen am 16.03.2015 170 Vgl. NextEra Energy (2015): Our Company, abgerufen am 16.03.2015 166 167 48 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Renewable Portfolio Standard (RPS) Um das ehrgeizige Ziel der HCEI (Hawaiis Abhängigkeit von Erdöl zu reduzieren und die Nutzung nachhaltiger lokaler Energieressourcen zu fördern) zu erreichen, hat sich auch in Hawaii das wichtige Förderprogramm der RPS durchgesetzt. Im Rahmen dieser ordnungspolitischen Maßnahme zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien werden lokale Energieversorgungsunternehmen dazu verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres Stromangebots aus regenerativen Energiequellen zu gewinnen. Es gelten folgende Quoten: 10% der verkauften Elektrizitätsmenge sollen bis 2010, 15% bis 2015, 25% bis 2020 und 40% bis 2030 aus erneuerbaren Energien stammen.171 Im Jahr 2013 betrug der gemeinsame Anteil des Stromangebots aus regenerativen Energiequellen der hawaiianischen Energieversorger bereits 17,97% womit das erste Zwischenziel (15% bis 2015) bereits frühzeitig erreicht wurde. 172 Im Mai 2015 wurden die Anforderungen jedoch weiter erhöht: im Zeitraum von 2008 bis 2020 sollen nun 30%, bis 2040 70% und bis 2045 100% des Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. 173.174 Energy Efficiency Portfolio Standards (EEPS) Die untere Abbildung zeigt die geltenden Programmziele der Energy Efficiency Portfolio Standards (EEPS) von 2008 bis 2013 auf Hawaii. Die EEPS schreiben vor, dass bis zum Jahr 2030 insgesamt 4.300 GWh an Strom eingespart werden soll. Dies soll vor allem mithilfe von zahlreichen Energieeffizienzmaßnahmen erreicht werden. . Das Zwischenziel für das Jahr 2015 betrug 1.375 GWh Momentan ist der Bundesstaat auf dem besten Weg dieses Ziel zu erreichen: seit 2009 konnte der Bundesstaat bereits mehr als 1.550 GWh einsparen. Ein wesentlicher Faktor für die Zielerreichung der EEPS ist Hawaii Energy (HE), ein von den Kunden der Energieversorger finanziertes Programm, das von der HPUC verwaltet und für alle Inseln außer Kauai verfügbar ist. In den ersten vier Jahren wurden mithilfe von Anreizen durch HW über 637 GWh eingespart und tragen somit wesentlich zur Zielerreichung der EEPS bei. Abbildung 16: Jährliche Stromeinsparung in Hawaii, 2009 – 2015 (Prognose) Quelle: Vgl. State of Hawaii – Department of Business, Economic Development and Tourism (2014): Hawaii Energy Facts & Figures November 2014, abgerufen am 04.02.2015 Net-Metering Ein weiterer wichtiger Rechtsakt zur Förderung kleiner erneuerbarer Stromerzeugungssysteme stellt das hawaiianische Net-Metering-Gesetz dar. Mit diesem werden die Versorgungsunternehmen dazu verpflichtet, Betreibern von Erneuerbare–Energie-Systemen Net-Metering anzubieten. Dabei hat der Besitzer eines Erneuerbare-Energie-Systems die Möglichkeit, den erzeugten Strom in das Stromnetz einzuspeisen und bekommt dafür eine Vergütung in Höhe des geltenden Verkaufspreises von Strom. Biomasse-, PV-, Wind-, und Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 100 kW (bzw. 50 kW im Vgl. Hawaii State Energy Office (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, November 2014, abgerufen am 11.02.2015 Vgl. State of Hawaii (2014): State of Hawaii Energy Resources Coordinator’s Annual Report 2014, abgerufen am 03.08.2015 173 Vgl. Utility Dive (2015): Hawaii legislature sets 100% renewable portfolio standard by 2045, abgerufen am 23.07.2015 174 Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2011): Road Map, abgerufen am 04.02.2015 171 172 49 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Zuständigkeitsgebiet der KIUC) sind teilnahmeberechtigt. Net-Metering ist nach dem Motto „Wer zuerst kommt – mahlt zuerst“ für private Haushalte und kleine bis mittlere Unternehmen bis zu einer Spitzenlast von 3% bei den Energieversorgern HELCO und MECO sowie einer Spitzenlast von 1% bei KIUC und HECO verfügbar. Je nachdem welchen Anbieter man von den vier großen Stromversorgungsunternehmen auf Hawaii wählt, ergeben sich geringfügige Unterschiede in den Programmkonditionen. 175 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie wurde das Net-Metering-Programm in Hawaii im Jahr 2015 wie auch im vorherigen Jahr mit der Note B bewertet, sodass hier noch Verbesserungspotential besteht. 176 Laut einem Bericht der EIA hat sich die Solarleistung im Rahmen des Net-Metering auf den Inseln Oahu, Maui und Hawaii in den letzten fünf Jahren jedoch so massiv erhöht, das vor allem auf Oahu die Stabilität des Stromnetzes gefährdet ist.177 Allein im Oktober 2014 wurden laut der EIA im Rahmen des Net-Metering 9.200 PV-Systeme hinzugefügt, was die Gesamtzahl der Net-Metering-Kunden auf 48.000 erhöhte.178 Folgende Abbildung liefert einen Überblick. Abbildung 17: PV-Leistungen im Rahmen des Net-Metering auf Hawaii, 2010 - 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii’s electric system is changing with rooftop solar growth and new utility ownership, abgerufen am 17.03.2015 Bei der Vernetzung neuer PV-Systeme ans Netz kam es 2014 immer öfter zu langen Wartezeiten, da die Schaltkreise der HEI-Verteilnetze immer wieder an die Grenzen ihrer Leistungen stießen.179 HEI untersucht deshalb im Rahmen einer Forschungskooperation mit SolarCity und dem National Renewable Energy Laboratory (NREL) die betrieblichen Auswirkungen des hohen Anteils an PV-Strom auf das Netz. Aufgabe der HEI ist es, Szenarien, in denen eine hohe Solardurchdringung stattfindet, zu erarbeiten, um Anforderungen und technische Rahmenbedingungen zur optimalen Netzintegration abzuleiten. Die entsprechenden Forschungsvorhaben werden an der Energy Systems Integration Facility (ESIF) durchgeführt. HEI wird neben technischem Input auch erste Anmerkungen zu den Testresultaten liefern.180 Die ersten Forschungsergebnisse brachten das Unternehmen Ende 2014 dazu, Pläne zur Aufarbeitung des Rückstands in Bezug auf neue PV-Anträge zu veröffentlichen.181 Zusätzlich reichten die Hawaiian Electric Companies Ende 2014 gemeinsam den Vorschlag „Distributed Generation 2.0“ bei der HPUC ein, der neue Preisregelungen für Net-Metering-Kunden vorsieht. So soll beispielsweise die Vergütung für Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Hawaii – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 176 Vgl. Freeing the Grid (2014): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 177 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Hawaii’s electric system is changing with rooftop solar growth and new utility ownership, abgerufen am 17.03.2015 178 Vgl. Solar Industry Magazine (2015): U.S. EIA Says Hawaiian Electric Digging Out Of PV Backlog, abgerufen am 17.03.2015 179 Vgl. Solar Industry Magazine (2015): U.S. EIA Says Hawaiian Electric Digging Out Of PV Backlog, abgerufen am 17.03.2015 180 Vgl. Solar City (2014): SolarCity and Hawaiian Electric Join Forces with NREL to Advance Distributed Solar, abgerufen am 11.02.2015 181 Vgl. Solar Industry Magazine (2015): U.S. EIA Says Hawaiian Electric Digging Out Of PV Backlog, abgerufen am 17.03.2015 175 50 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Erzeugungsüberschüsse von 0,3 USD/kWh auf 0,16 USD/kWh sinken.182 Die HPUC hat diesbezüglich ein Verfahren eröffnet, um den Vorschlag der Energieversorger zu untersuchen. Interconnection Standards Die technischen Parameter, die dezentrale Energieversorger bei der Einspeisung erneuerbarer Energien zu beachten haben, sind in den Interconnection Standards festgelegt. Danach kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Durchleitungsnetz einspeisen können. Für Anlagen mit einem Gleichstrom-Wechselstrom-Konverter aus den Bereichen Biomasse-, Solar-, Wasser- oder Windenergie, die eine Leistung von 100 kW nicht überschreiten, existiert ein vereinfachtes Antragsverfahren zur Einspeisung ins öffentliche Verbundnetz (auf Kauai gilt eine Leistungsgrenze von 50 kW).183 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie konnte sich Hawaii bei den Interconnection Standards von der Note F 2011 auf die Note B in den letzten vier Jahren verbessern, da der Bundesstaat vereinfachte Regeln für kleine Systeme eingeführt hat.184 Feed-in Tariffs Die HPUC hat im September 2009 im Rahmen einer Verordnung Feed-in Tariffs (Einspeisetarife) für die Inselgruppe erlassen. Die Feed-in Tariffs legen für die drei hawaiianischen Energieversorgungsunternehmen HECO, MECO und HELCO über einen Zeitraum von 20 Jahren verbindliche Abnahmepreise für Strom aus erneuerbaren Energien fest. Die Systemgröße ist auf eine Leistung von 5 MW limitiert. Die genauen Einspeisetarife für die anspruchsberechtigten erneuerbaren Stromerzeugungssysteme lassen sich in Vgl. Hawaii Public Utilities Commission (2014): Hawaiian Electric Companies’ Distributed Generation Interconnection Plan, abgerufen am 17.03.2015 183 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Hawaii – Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 184 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 182 51 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 14 und in der nachfolgenden Abbildung ablesen.185 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Hawaii – Feed-in Tariff, abgerufen am 04.02.2015 185 52 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 14: Einspeisetarife von Erneuerbare–Energien-Systemen auf Hawaii, 2014 Tier Technologie In Frage kommende Systemgröße Rate Tier 1 PV ≤ 20 kW 0,218 USD/kWh Tier 1 CSP ≤ 20 kW 0,269 USD/kWh Tier 1 Windanlagen an Land ≤ 20 kW 0,161 USD/kWh Tier 1 Wasserkraft ≤ bis 20 kW 0,213 USD/kWh Tier 2 Photovoltaik > 20 kW, ≤ 500 kW 0,189 USD/kWh Tier 2 CSP > 20 kW, ≤ 500 kW 0,254 USD/kWh Tier 2 Windanlagen an Land > 20 kW, ≤ 100 kW 0,138 USD/kWh Tier 2 Wasserkraft > 20 kW, ≤ 100 kW 0,189 USD/kWh Tier 3 Photovoltaik > 500 kW≤ 5 MW 0,197 USD/kWh Tier 3 CSP > 500 kW, ≤ 5 MW 0,315 USD/kWh Tier 3 Windanlagen an Land > 100 kW, ≤ 5 MW 0,120 USD/kWh Baseline FIT Andere genehmigte Technologien Je nach Technologie 0,120 USD/kWh Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2014): Hawaii – Feed-In Tariff, abgerufen am 04.02.2015 Folgende Tabelle liefert zudem einen Überblick über die Einspeisetarife von Erneuerbare-EnergienSystemen nach Versorgungsbereichen auf Hawaii: 53 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 15: Einspeisetarife von Erneuerbare-Energien-Systemen nach Versorgungsbereichen auf Hawaii, 2014 1 21,8* 27,4** 18,9* 23,8** Maui & 18,9* Hawaii 23,8** Lanai & 18,9* Molokai 23,8** Oahu 3 19,7* 23,6** Maui & 19,7* Hawaii 23,6** 20 kW 500 kW 250 kW 100 kW 5 MW 2,72 MW 26,9* 33,1** 25,4* 27,5** 25,4* 27,5** 25,4* 27,5** 31,5* 33,5** 31,5* 33,5** Größen- begrenzung Tarif (US- Wasserkraft Cent/kWh) begrenzung Größen- Tarif (US- Cent/kWh) Größen- Onshore-Windenergie begrenzung Tarif (US- Cent/kWh) begrenzung CSP Größen- Tarif (US- Alle Inseln Oahu 2 Cent/kWh) Insel Tier PV 20 kW 16,1 20 kW 21,3 20 kW 500 kW 13,8 100 kW 18,9 100 kW 250 kW 13,8 100 kW 18,9 100 kW 100 kW 13,8 100 kW 18,9 100 kW 5 MW 12,0 5 MW - - 2,72 MW - - - - * Mit Steuergutschrift von 35% ** Mit Steuernachlass von 24,5% Quelle: Vgl. State of Hawaii – Department of Business, Economic Development and Tourism (2014): Hawaii Energy Facts & Figures, November 2014, abgerufen am 04.02.2015 Förderprogramme Der Gouverneur Hawaiis, Neil Abercrombie, ist ein Befürworter der erneuerbaren Energien und sehr darum bemüht, die Gesetzte des Staates für Erneuerbare-Energien-Projekte freundlicher zu gestalten.186 Zur Erreichung seiner Energieziele setzt Hawaii auf eine Vielzahl an verschiedenen Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien. Zukünftige Pläne des Bundesstaates umfassen u. a. die Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energieleistung öffentlicher Versorgungsbetriebe und die Unterstützung von Erneuerbare-Energien-Projekten im privaten Sektor sowie der Bau eines Unterseekabels zur Verbindung der Inselstromnetze von Maui, Molokai, Lanai und Oahu.187 Die aktuelle Regierung hält zudem an dem 2008 geschlossenen Abkommen Hawaii Clean Energy Initiative (HCEI) fest: Es ist das erklärte Ziel des Staates, bis zum Jahr 2030 die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zur Stromerzeugung um 70% zu reduzieren. 188 Dieses Ziel soll maßgeblich über die Förderung und den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen wie Solar, Wind, Wasserkraft und Geothermie erreicht werden. Außerdem dürfen im Staat keine neuen Kohlekraftwerke errichtet werden. Zusätzlich zu den gesetzlichen Anreizen gibt es noch eine Reihe von finanziellen Förderprogrammen. Nachfolgende Tabelle liefert eine Auflistung der wichtigsten Förderprogramme. Vgl. State of Hawaii – Office of the Governor (2013): Growing a Sustainable Economy, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. State of Hawaii – Office of the Governor (2013): Growing a Sustainable Economy, abgerufen am 04.02.2015 188 Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Home, abgerufen am 04.02.2015 186 187 54 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 16: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie auf Hawaii Name des Art des FörderFörderKontakt Beschreibung programms programms Corporate Tax Credit Solar and Wind Energy Credit (Corporate) Steuergutschrift / Steuervergünstigung Hawaii Department of Taxation Taxpayer Services Branch P.O. Box 259 Honolulu, HI 96809 +1-808-587-4242 [email protected] v Steuergutschrift in Höhe von 20% der Anschaffungskosten eines Windsystems und 35% der Anschaffungskosten eines solarthermischen oder PVSystems. Local Loan Program Solar Loan Program Solar Roofs Initiative Loan Program Die Stadt Honolulu bietet Hausbesitzern mit niedrigem Solar Loan Program Einkommen zinslose Darlehen 51 Merchant St. Lokales für die Installation von solaren Darlehensprogramm Honolulu, HI 96813 Warmwasser+1-808-768-7076 aufbereitungsanlagen und PVSystemen an. Die Solar Roofs Initiative, eine Maui Electric Company gemeinsame Initiative der Maui Solar Roofs Initiative Maui Electric Company P.O. Box 398 (MECO) und dem Landkreis Lokales Kahului, HI 96733-6898 Maui, zielt darauf ab, die Darlehensprogramm +1-808-871-2330 Nutzung erneuerbarer [email protected] Energien zu erhöhen. Es m werden Darlehen und ein Rabattprogramm angeboten. Performance-Based Incentive Feed-in-Tariff Leistungsbasiertes Anreizsystem Hawaii Public Utilities Commission Im Rahmen dieses Programms 465 South King Street, Room erhalten qualifizierte Projekte 103 einen festen Preis pro kWh Honolulu, HI 96813 über einen Zeitraum von 20 +1-808-586-2020 Jahren. [email protected] Personal Tax Credit Solar and Wind Energy Credit (Personal) Steuergutschrift / Steuervergünstigung Hawaii Department of Taxation Taxpayer Services Branch P.O. Box 259 Honolulu, HI 96809 +1-808-587-4242 [email protected] v 55 Steuergutschrift in Höhe von 20% der Anschaffungskosten eines Windsystems und 35% der Anschaffungskosten eines solarthermischen oder PVSystems. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Property Tax Incentive Real Property Tax Exemption for Alternative Energy Improvements City and County of Honolulu Department of Budget and Fiscal Services Real Property Assessment Division 842 Bethel St. Basement Honolulu, HI 96813 +1-808-768-3799 Grundsteuererlass Grundsteuerlass für Erneuerbare-EnergienSysteme mit einer Laufzeit von 25 Jahren. State Loan Program GreenSun Hawaii GreenSun Hawaii Information Hawaii Community GreenSun Hawaii kooperiert Reinvestment Corporation mit Banken und Kaimuki Plaza Kreditgenossenschaften, um Bundesstaatliches 3465 Waialae Avenue, Suite Finanzierungsmöglichkeiten Darlehensprogramm 393 für Erneuerbare-EnergieHonolulu, HI 96816 Systeme und Energieeffizienz+1-808-532-3110 maßnahmen anzubieten. [email protected] State Rebate Program Solar Water Heater Rebate Bundesstaatliches Rabattprogramm k. A. Rabattprogramm für Warmwasseraufbereitungsanlagen von Hawaii Energy für Kunden der Hawaiian Electric Company (HECO), Maui Electric Company (MECO) und Hawaii Electric Light Company (HELCO). Utility Loan Program Solar Water Heating Loan Program Darlehensprogramm der Energieversorger Kathryn Williams Kauai Island Utility Coop Energy Wise Programs 4463 Pahee Street Lihue, HI 96766 +1-808-246-828k [email protected] 56 Zinsloses Darlehensprogramm der Kauai Community Federal Credit Union (KCFCU), der Kauai County Housing Agency (KCHA), und der Kauai Island Utility Cooperative (KIUC) für die Installation solarer Warmwasseraufbereitungsanlagen. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Utility Rebate Program Solar Water Heating Rebate Program Rabattprogramm der Energieversorger Kathryn Williams Kauai Island Utility Coop Energy Wise Programs 4463 Pahee Street Lihue, HI 96766 +1-808-246-828k [email protected] Gewerbliche Kunden der Kauai Island Utility Cooperative erhalten einen Rabatt von 50% - 80% für die Installation solarer Warmwasseraufbereitungsanlagen. Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 Zur konkreten Förderung von Solarinstallationen gibt es folgende Anreize und Vorschriften: Das Solar Access Law/Guideline verhindert, dass Besitzer von Wohngebäuden die Integration von PV- und solarthermischen Anlagen in die Stromerzeugung ihrer Gebäude verbieten können.189 Zudem gibt es in Hawaii eine in den USA bisher einzigartige Verpflichtung. Der Building Energy Code verpflichtet ab dem 01. Januar 2010 die Besitzer aller neu erbauten Wohngebäude im Bundesstaat Hawaii, solarthermische Anlagen in die Energieversorgung ihrer Häuser zu integrieren. Diese Maßnahme wurde von der hawaiianischen Regierung per Gesetz (SB 644 of 2008) beschlossen. Die einzige Ausnahme für diese Verpflichtung gilt für Gebäude, die in stark bewaldeten Gegenden gelegen sind. Die eingesetzten solarthermischen Systeme müssen von den Underwriters Laboratories, Inc. (UL) zertifiziert sein. 190 3.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Es gibt nur wenige US-Bundesstaaten, die sich hinsichtlich der vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für erneuerbare Energien (Wind-, Solar-, Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft) mit Hawaii vergleichen können. Folgende Abbildung liefert eine Übersicht des Solarpotentials auf Hawaii. Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Hawaii – Solar Rights, abgerufen am 04.02.2015 190 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Hawaii – Solar Water Heating Requirement for New Residential Construction, abgerufen am 04.02.2015 189 57 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 18: Technisches Solarpotential Hawaii Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource Hawaii, abgerufen am 04.02.2015 Hawaii gilt somit als einer der attraktivsten Staaten für Solarenergie. Da der Staat ausschließlich auf Energie-Importe angewiesen ist, sind die Strompreise hier besonders hoch und erhöhen somit das Umsatzpotential für Solarenergie.191 Hinzu kommt der stetig steigende Energiebedarf aufgrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums des Inselstaates. Laut einem Bericht der HCEI ist davon auszugehen, dass der Bedarf an Erzeugungskapazitäten bis 2030 im Vergleich zu 2009 um 20% auf 1.661 MW ansteigen wird. 192 Falls der aktuelle Strommix im Staat beibehalten würde, würden Stromkosten in Höhe von rund 111 Mrd. USD auf die Einwohner zukommen. Es besteht daher ein hoher Druck, kostengünstigere Alternativen zur Stromerzeugung zu finden und zu realisieren. Hawaii hat exzellente Voraussetzungen für die Installation von PV-Anlagen auf Dächern, für Anlagen zur solaren Kühlung und für anders geartete kleine Solarprojekte. Was Großprojekte sowohl im Bereich der solarthermischen Kraftwerke als auch im PV-Bereich anbelangt, so ergibt sich die Problematik, ob diese Landflächen auch tatsächlich für die Nutzung durch Solarenergie zur Verfügung stehen. Gemäß der SEIA wurden auf Hawaii im Verlauf des Jahres 2014 insgesamt 151 MW an Solarstromleistung installiert.193 Damit lag Hawaii in Bezug auf Neuinstallationen auf Platz sechs bundesweit. Aktuell (Stand März 2015) sind auf Hawaii rund 447 MW an Solarleistung installiert.194 Rund 322 Mio. USD wurden 2014 investiert, um Solaranlagen auf Wohnhäusern und gewerblichen Gebäuden zu installieren.195 Zudem wurden im Jahr 2013 insgesamt 17.609 Solarinstallationen mit mehr als 129 MW ans Netz der Hawaiian Electric Companies hinzugefügt (siehe Abbildung 19). Dies entsprach einem Zuwachs von 39% im Vergleich zu 2012.196 Vgl. Greentech Media (2011): Hawaiian Solar: Attractive But With Barriers, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Hawaii Clean Energy Initiative Scenario Analysis Report, abgerufen am 04.02.2015 193 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Hawaii Solar, abgerufen am 16.03.2015 194 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Hawaii Solar, abgerufen am 16.03.2015 195 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Hawaii Solar, abgerufen am 16.03.2015 196 Vgl. Hawaiian Electric (2014): News Release – Rooftop PV enjoys another strong year in Hawai‘i, abgerufen am 04.02.2015 191 192 58 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 19: Installierte PV-Leistung der Hawaiian Electric Companies (in MW), 2005 - 2013 Quelle: Vgl. Hawaiian Electric (2014): New Release – Rooftop PV enjoys another strong year in Hawai‘i, abgerufen am 04.02.2015 Hawaii war 2013 nach Arizona der Bundesstaat mit der zweithöchsten installierten Pro-Kopf-Leistung, wie folgende Abbildung zeigt.197 Tabelle 17: Solare Pro-Kopf Gesamtleistung der Top 10 US-Bundesstaaten, 2013 Staat 2013 Installierte Solare Leistung Solare GesamtSolare Leistung pro Kopf Rang Rang leistung Rang pro Kopf (Watt/Person) (MW) (Watt/Person) 2013 Installierte Solare Gesamtleistung (MW) Rang Arizona 275 1 109 1 1.821 2 724 2 Hawaii 243 2 107 2 341 7 150 6 Nevada 161 3 17 9 450 5 47 12 California 148 4 72 3 5.661 1 2.b760 1 136 5 27 6 1.211 3 240 5 113 6 22 7 236 10 46 13 82 7 14 10 53 21 9 23 66 8 37 4 442 6 244 4 63 9 12 11 331 8 61 10 57 10 33 5 557 4 328 3 New Jersey New Mexico Delaware Massachu setts Colorado North Carolina Quelle: Vgl. CleanTechnica (2014): Top 10 Solar Energy States Per Capita (US), abgerufen am 04.02.2015 Vgl. CleanTechnica (2013): Top Solar Power States Per Capita (Updated) vs Top Solar Policy Leaders (CleanTechnica Exclusive), abgerufen am 04.02.2015 197 59 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Trotz des großen Potentials für Solar in Hawaii gibt es nichtsdestotrotz einige Wachstumsbarrieren. Wie bereits erläutert, wird in Hawaii ein Stromüberschuss erzeugt, der für die bestehenden Stromnetze überwältigend ist. Laut Peter Rosegg, Sprecher bei dem Versorger HECO, wurde es beim Aufbau der Stromnetze nicht geplant, Strom in zwei Richtungen fließen zu lassen.198 Ein weiteres Problem für die Solarindustrie in Hawaii ist die unvorhersehbare Sonneneinstrahlung, da viele Teile Hawaiis einen äußerst hohen Jahresniederschlag erleben. Um diese Herausforderung zu bewältigen, hat sich HECO in Zusammenarbeit mit der Sacramento Public Utility District (SMUD), einem Energieversorger aus Kalifornien, das Ziel gesetzt, Wettervorhersagetechnologien zu entwickeln, so Peter Rosegg. Solarinstallationen in kleinem und großem Maßstab gibt es in Hawaii bereits seit einigen Jahren und der Inselstaat ist diesbezüglich stark auf dem Vormarsch. Laut dem Wirtschaftsentwickler Cameron Black werden in den nächsten fünf Jahren 15 Anlagen, die eine Leistung von 1 MW übersteigen, fertiggestellt. 199 Genehmigungskosten für ein Solarprojekt auf Hawaii können 1% bis 20% der gesamten Baukosten erreichen. Große Energieprojekte in Hawaii brauchen durchschnittlich 15 Genehmigungen auf Bundes-, Landes-und Landkreisebene. Einige Behörden verlangen sogar mehr als 40 solcher Genehmigungen. Der Genehmigungsprozess kann bei großen Projekten ein bis fünf Jahre in Anspruch nehmen. Das Kostenrisiko für die Besorgung aller nötigen Genehmigungen trägt der Entwickler, ohne die Sicherheit zu haben, dass das Projekt später auch realisiert wird. Genehmigungsprozesse für Solarenergieprojekte sind auf der Webseite der State of Hawaii, Department for Business, Economic Development and Tourism zu finden. 200 Projekte Im Jahr 2014 wurde der größte Solarpark auf Hawaii, Koloa, eröffnet. Der 12-MW-Park der KIUC kann zeitweise über 50% der Energieeinspeisung abdecken und Elektrizität zu einem Preis von 0,11 USD pro kWh erzeugen. Insgesamt können etwa 4.000 Haushalte versorgt werden. Mit der Eröffnung des Solarparks hat KIUC ihren Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromerzeugung auf etwa 30% erhöht. Laut David Bissell, Präsident und CEO der KIUC, ist die Inbetriebnahme des Solarparks „ein großer Schritt für das Ziel, den Großteil der Elektrizität aus günstigen, sauberen, erneuerbaren Energien zu erzeugen“. Schätzungen zufolge können durch die Anlage etwa 1,7 Mio. Gallonen Öl und 18.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden.201 Im Oktober 2014 verkündigte das Unternehmen Patagonia Pläne, Steuergutschriften zu nutzen, um so 13 Mio. USD in die Errichtung von Solarmodulen auf 1.000 Wohnhäusern zu investieren. Patagonia will Gutschriften nutzen, die die Steuerschuld bei Ankäufen von förderberechtigten Solartechnologien reduzieren. Ziel ist es, Solarenergie für Eigentümer ohne Vorlaufkosten zur Verfügung zu stellen. Stattdessen zahlen Kunden monatliche Gebühren für die erzeugte Energie zu einer Rate, die etwa 40% niedriger ist als der Durchschnittswert auf Hawaii. Zur Schaffung eines 27 Mio. USD starken Fonds für die Installation und Instandhaltung der Aufdachanlagen tut sich das Unternehmen mit einer kleinen SolarFinanzierungsfirma, Kina’ole Capital Partners, sowie mit einer lokalen Bank zusammen. 202 Im August 2014 verkündigten die HECO, HELCO und MECO Pläne zur Stromkostensenkung sowie Vorschläge, die installierte dezentrale PV-Leistung bis 2030 fast zu verdreifachen. Geplant sind PVAufdachanlagen auf Oahu, Maui und auf der Insel Hawaii sowie mehr Energiespeichersysteme. Die Auswertung verschiedener Energiespeichersysteme, die Anfang 2017 auf Oahu in Betrieb gehen sollen, läuft bereits. Ähnliche Projekte sind für Maui, Molokai, Lanai und die Insel Hawaii geplant.203 Vgl. Greentech Media (2014): How Much Solar Can HECO and Oahu’s Grid Really Handle?, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Interview mit Cameron Black, Energiebeauftragter der Hawaii Economic Development Task Force (2012) 200 Vgl. State of Hawaii – Department for Business, Economic Development and Tourism (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 201 Vgl. Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (2015): Größter Solarpark auf Hawaii am Netz - Strompreise sinken, abgerufen am 11.02.2015 202 Vgl. Bloomberg (2014): Patagonia Will Start Paying for Homeowners' Solar Panels, abgerufen am 12.02.2015 203 Vgl. Solar Server (2014): Energieversorger wollen dezentrale PV-Leistung bis 2030 verdreifachen, abgerufen am 11.02.2015 198 199 60 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Im Segment der Großprojekte für Energieversorger sind 28 MW in Betrieb (Stand Februar 2015). Weitere 36 MW befinden sich derzeit im Bau und 20 MW sind im Entwicklungsstadium (Stand Februar 2015).204 Tabelle 18 listet ausgewählte Großprojekte Hawaiis auf, die sich in der Bau- oder Entwicklungsphase befinden. Tabelle 18: Solargroßprojekte in Hawaii (Stand Februar 2015) Projektentwickler Projektname Ort Status Leistung (in MW) Technologie Kauai Solar Project Kalaeloa Home Lands Solar Anahola Solar Energy Project Kauai In Entwicklung 12 PV West Oahu In Betrieb 5 PV Kauai In Entwicklung 12 PV Scatec Solar k. A. Oahu In Entwicklung 6 k. A. Solar City Kahe Solar Farm Oahu In Entwicklung 15 PV Solar City Grove Farm Kauai In Entwicklung 12 PV Power Works AES Solar PREC Solar Quelle: Eigene Darstellung nach Solar Energy Industry Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 Besonders interessant ist auch die Parker Ranch Solar/Wind Power Plant. Hierbei handelt sich um ein Hybrid-Solar-Windprojekt, d. h. beide erneuerbaren Energiearten werden in einem Projekt parallel genutzt, um Elektrizität zu erzeugen. Das Projekt wurde 1999 zwischen den Betreibern von Power Ranch und dem kalifornischen Solarunternehmen PowerLight Corporation vereinbart und 2005 fertiggestellt. Für die PV-Anlage wird ein der Sonne nachgeführtes System (Power Tracking System) genutzt, das 30% mehr Elektrizität erzeugt als herkömmliche, fest installierte Anlagen. Die Leistung der Anlage beträgt 209 kW.205 Das Hi-Bred Waimea Research Center Projekt des Unternehmens DuPont auf der Insel Kauai ist eine aus 1.500 Modulen bestehende PV-Anlage die im Dezember 2008 installiert wurde. Sie soll über 700.000 kWh an Elektrizität jährlich erzeugen und Stromkosten von geschätzten 200.000 USD pro Jahr einsparen.206 Zudem ist Hawaii einer der Vorreiter in Bezug auf die CSP-Technologie (Concentrating Solar Power, Solarthermische Kraftwerke). Speziell die MicroCSP-Technologie wurde für tropische Klimabedingungen entwickelt, wie sie auf Hawaii herrschen und umfasst z. B. eine sehr stabile Rahmenkonstruktion, die auch starken Stürmen standhalten soll. Bei dem MicroCSP Solar Project handelt es sich um das erste CSPProjekt im Staat Hawaii überhaupt und das erste Projekt weltweit auf Basis der von dem Unternehmen Sopogy entwickelten MicroCSP-Technologie. Dieses Projekt wird am Natural Energy Laboratory of Hawaii (NELHA) auf Big Island durchgeführt. Finanziert wurde das Projekt durch die Firma Keahole Solar Power aus einer von der Regierung von Hawaii abgesicherten Anleihe im Wert von 10 Mio. USD. Das Projekt wurde 2006 fertig gestellt und hat eine Leistung von 2 MW.207 Das im Jahr 2006 in San Mateo, Kalifornien, gegründete Unternehmen SolarCity schreitet mit seinem SolarStrong Projekt voran, ein Solarprojekt mit einem Auftragsvolumen von 1 Mrd. USD, das PV-Anlagen auf militärischen Häusern auf ganz Hawaii installieren soll. Das kalifornische Unternehmen hat bereits die Arbeit an einer 24-MW-Anlage auf den Marine Corps und Navy-Militärstützpunkten begonnen.208 Das USMilitär hat aktuell (Stand Anfang 2013) 17,145 MW an Solarleistung in Hawaii installiert, wie folgende Abbildung verdeutlicht. Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Parker Ranch (2012): Home, abgerufen am 04.02.2015 206 Vgl. DuPont (2009): DuPont Installs it’s Largest Solar Panel Array to Generate Energy Needs at Research Facilities, abgerufen am 04.02.2015 207 Vgl. Keahole Solar Power (2013): Micro Utility Solar Power for Hawaii, abgerufen am 04.02.2015 208 Vgl. San Francisco Business Times (2013): Solar City Announces Big Solar Project in Hawaii, abgerufen am 04.02.2015 204 205 61 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 20: Installierte Solarleistung des US-Militärs in Hawaii (Stand 2013) Quelle: Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Solar Works for the Military: Installations Map, abgerufen am 04.02.2015 Mitte 2013 eröffnete Solar City zudem Pläne, Solaranlagen auf dem US-Militärstützpunkt Hickam Air Force Base in Honolulu, Hawaii zu installieren. Aktuell hat SolarCity bereits 3,4 MW an dem Standort Hickam Communities installiert. Hickam Communities schloss kürzlich ein PPA mit einer Laufzeit von 20 Jahren mit SolarCity abgeschlossen, um die Energieerzeugung der zahlreichen installierten Erneuerbare-EnergienProjekte zu erwerben. Bis 2033 plant SolarCity, weitere Projekte zu installieren und aufrechtzuerhalten.209 Im August 2013 wurde Hawaii bei den United States Renewable Energy Attractiveness Indices von Ernst & Young auf Platz zwei der attraktivsten Staaten für erneuerbare Energien gewählt, aufgrund seiner durchgängig guten Anreize und der hohen Aktivität in allen Bereichen der erneuerbaren Energien. Auch hinsichtlich des Solarmarktes befindet sich Hawaii auf Platz zwei der attraktivsten Staaten. 210 3.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 3.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Hawaiian Electric Company (HECO) HECO versorgt zusammen mit seinen Töchtergesellschaften MECO und HELCO etwa 95% der hawaiianischen Bevölkerung. 900 Richards St. Honolulu, HI 96813 +1-808-548-7777 [email protected] www.hawaiianelectric.com Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Enlisting the Sun: Powering the U.S. Military with Solar Energy 2013, abgerufen am 04.02.2015 210 Vgl. Ernst & Young (2012): United States Renewable Energy Attractiveness Indices, abgerufen am 04.02.2015 209 62 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Hawaii Electric Light Company, Inc. (HELCO) HELCO ist eine Tochter der HECO und versorgt zusammen mit der MECO 95% der hawaiianischen Bevölkerung. P.O. Box 3978 Honolulu, HI 96812-3978 +1-808-548-7311 www.hawaiielectriclight.com Hawaii Public Utilities Commission (HPUC) Die HPUC ist zuständig für die Versorgungsbetriebe des Bundesstaates und legt Tarife, Abgaben, Gebühren und Raten fest. 465 S. King St., Suite 103 Honolulu, HI 96813 Randall Y. Iwase (Chair) +1-808-586-2020 [email protected] www.puc.hawaii.gov Kauai Island Utility Cooperative (KIUC) Die Nachfrage auf Kauai wird von der Kooperative Kauai Island Utility Cooperative (KIUC) gedeckt. 4463 Pahe'e Street, Suite 1 Lihu'e, HI 96766-2000 +1-808-246-4300 www.kiuc.coop Maui Electric Company Ltd. (MECO) MECO ist eine Tochter der HECO und versorgt zusammen mit der HELCO 95% der hawaiianischen Bevölkerung. 820 Ward Avenue Honolulu, HI 96814 +1-808-935-1171 www.mauielectric.com 3.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Department of Business, Economic Development and Tourism (DBEDT) Das DBEDT bietet Informationen und Daten rund um das Thema Wirtschaft, Außenhandel und Energie. No. 1 Capitol District Building 250 S. Hotel St. Honolulu, HI 96813 +1-808-586-2480 [email protected] dbedt.hawaii.gov 63 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Energy Excellerator Energy Excellerator ist ein Accelerator-Programm, welches jährlich 17 Start-up Unternehmen mit innovativen Lösungen zur Energiesituation in Hawaii und der Pazifikregion Hilfe beim Markteinstieg bietet. Während der einjährigen Laufzeit des Programms bietet Energy Excellerator, gestützt durch das DOE, Finanzierungsmöglichkeiten für die Unternehmen und unterstützt sie beim Networking. 1000 Bishop St. Suite 505 Honolulu, HI 96813 Dawn Lippert (Director) +1-808-237-5050 www.energyexcelerator.com [email protected] Hawaiian Clean Energy Initiative (HCEI) Als Teil des Hawaii Department of Business, Economic Development and Tourism setzt sich die HCEI für Hawaiis Unabhängigkeit von Erdöl ein. State of Hawaii, Department of Business, Economic Development and Tourism State Energy Office +1-808-587-9003 [email protected] www.hawaiicleanenergyinitiative.org Hawaii Energy (HE) HE ist ein Programm zur Förderung von Energieeffizienz, um Hawaii unabhängiger von Erdöl zu machen. 1132 Bishop St. Suite 1800 Honolulu, HI 96813 H. Ray Starling (Program Director) +1-808-537-5577 [email protected] www.hawaiienergy.com Hawaii Natural Energy Institute (HNEI) Das HNEI ist eine Forschungseinrichtung der School of Ocean and Earth Science and Technology (SOEST) an der University of Hawaii at Mānoa (UHM). Das Institut forscht, testet und beurteilt im Bereich erneuerbarer Energien und leitet zudem zahlreiche Public Private Partnerships (PPPs). 1680 East West Rd. Honolulu, HI 96822 Richard E. Rocheleau (Director) +1-808-956-8346 [email protected] www.hnei.hawaii.edu 64 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Hawaii Renewable Energy Alliance (HREA) Die HREA ist ein Zusammenschluss aus Befürwortern erneuerbarer Energien, Technikern, Herstellern von Zubehör sowie Installateuren aus dem Bereich der grünen Energien. Ziel ist es, den nachhaltigen und umweltfreundlichen Gebrauch von erneuerbaren Energien voranzutreiben und Bildungsangebote in diesem Bereich zu betreiben. Warren Bollmeier (Director & President) +1-808-247-7753 [email protected] www.hawaiirenewableenergy.org Hawaii Renewable Energy Development Venture (HREDV) Das Ziel der HREDV ist es, die Entwicklung erneuerbarer Energien sowie deren Technologien in Hawaii zu beschleunigen und Unternehmen bei der Vermarktung dieser Innovationen zu unterstützen. Das in Honolulu ansässige Unternehmen bietet dafür aufstrebenden Energieunternehmen Training und Beratung und hilft ihnen bei der Suche nach Geschäftspartnern. Die HREDV ist ein Projekt des Pacific International Center for High Technology Research (PICHTR) und verwaltet auch dessen Energy Excellerator Projekt. Manoa Innovation Center 2800 Woodlawn Drive, Suite 132 Honolulu, Hawaii 96822 +1-808-237-5050 http://www.hawaiirenewable.com [email protected] Hawaii Solar Energy Association (HSEA) Die Non-Profit-Organisation HSEA wurde 1977 gegründet. Mitglieder umfassen Installationsfirmen, Distributoren, Hersteller sowie Finanzierer in den Bereichen Solarthermie und PV. P.O. Box 37070 Honolulu, HI 96837 Leslie Cole-Brooks (Executive Director) [email protected] www.hsea.org Natural Energy Laboratory of Hawaii Authority (NELHA) Die in Kailua-Kona auf Big Island ansässige Forschungseinrichtung NELHA führt Forschungsvorhaben in verschiedenen energierelevanten Bereichen, u. a. der Solarenergie, durch. Der Standort bietet aufgrund seiner idealen Sonneneinstrahlung und der Verfügbarkeit der Sonnenenergie über das ganze Jahr hinweg ideale Forschungsbedingungen. So hat z. B. das kalifornische Solarunternehmen SolFocus 2008 seine CSPTechnologie bei NELHA testen lassen, um insbesondere die Testbedingungen eines tropischen Inselklimas zu nutzen. Das Unternehmen gekündigte an, in naher Zukunft die zweite Generation seiner Concentrated Photovoltaics (CPV)-Technologie ebenfalls in der NELHA-Einrichtung zu testen. 73-987 Makako Bay Dr. Kailua Kona, Hawaii 96740 +1-808-327-9585 [email protected] www.nelha.org 65 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 3.5.3 2015 Relevante Unternehmen Allen's Plumbing, Inc. Allen’s Plumbing bietet ein Dienstleistungsportfolio von Heizwasser, Solar und Umbauarbeiten an. 99-1173B Iwaena St. Aiea, HI 96701 Steve Allen (Owner) +1-808-599-5511 [email protected] www.allensplumbinghi.com Alternate Energy, Inc. Hierbei handelt es sich um ein Familienunternehmen in der dritten Generation mit Dienstleistungen im Bereich solarer Warmwasseraufbereitung und PV, inklusive Installationsarbeiten. 803 Ahua St. Honolulu, HI 96819 Craig Kawamura (Director of Sales) +1-808-842 5853 [email protected] www.alternateenergyhawaii.com C&J Solar Solutions C&J Solar Solutions bietet Servicedienstleistungen auf dem Gebiet der Installation von solaren Heizsystemen, PV-Anlagen und generelle Instandhaltungsarbeiten vor allem im privaten Immobilienbereich. 45-605 Uhilehua St. Kaneohe, HI 96744 +1-808-247-8064 [email protected] www.cnjsolarsolutions.com Castle & Cook Hawaii, Inc. Die Firma mit ihrem Hauptsitz in Los Angeles ist eine der fünf größten Firmen Hawaiis und engagiert sich vor allem in Strategien für Wohnungsbau, Gewerbeentwicklung und Einzelhandelsfirmen. 680 Iwilei Rd., 5th Floor Honolulu, HI 96817 +1-808-548-4811 [email protected] www.castlecookehawaii.com 66 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Commercial Plumbing, Inc. Diese Firma verfügt über Expertenwissen im gesamten Innenmontageprozess komplexer Heizsysteme. In ihrem Portfolio befinden sich ebenso Dienstleistungen zur Integration von Solarthermieanlagen. 1820 Colburn St. Honolulu, HI 96819 Randal M. Hiraki (President) +1-808-845-4112 [email protected] www.complumbing.com Dorvin D. Leis Company, Inc. Diese Firma verfügt über Expertenwissen für Großprojekte im gesamten Innenmontageprozess komplexer Heizsysteme. In ihrem Portfolio befinden sich sämtliche Systeme der Rohrverlegung von der Heizungswasseranlage bis zur Belüftungsanlage. 202 Lalo St. Kahului, HI 96732 +1-808-877-3902 Stephen T. Leis (President & CEO) [email protected] www.leisinc.com Energy Industries Das Unternehmen hilft bei der Planung und Umsetzung zur Systemneugestaltung auf erneuerbare Energien. Es gehört zu den größten Projektentwicklern auf diesem Gebiet. 2660 Waiwai Loop Honolulu, HI 96819 Miles Kubo (Executive Vice President, Head of Solar Division) +1-808-839-7300 [email protected] www.energy-industries.com Giant Solar, LLC Das Leistungsangebot dieser Firma umfasst die Installation von Solar-Warmwasseraufbereitungsanlagen, PV-Anlagen, solaren Poolheizungen, Dachsolaranlagen, Solar Off-Grid, Solar Grid Tie, Batterien sowie generelle Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten. 94-1147 Hina St. Waipahu, HI 96797 +1-808-721-3722 [email protected] www.giant-solar.com 67 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Haleakala Solar Das Installationsunternehmen Haleakala Solar besteht seit 35 Jahren und hat bereits mehr als 10.000 Solarsysteme in ganz Hawaii installiert. Waimalu Landmark Building 98-104 Kanuku St., Unit #101 Aiea, HI 96701 +1-808-380-5201 www.haleakalasolar.com Hawaii Energy Connection Hawaii Energy Connection ist ein führendes Installationsunternehmen im Bereich PV. Dienstleistungen umfassen sowohl Installationen als auch Wartungen und Kontrollen. 99-1350 Koaha Place Aiea, HI 96701 +1-808-524-7336 www.hawaiienergyconnection.com Hawaiian Island Solar, Inc. Diese Firma installiert Solarthermie- und PV-Anlagen sowohl für kommerziell als auch privat genutzte Gebäude. 111 Hekili St., Suite A-462 Kailua, HI 96734 +1-808-261-9740 [email protected] www.hawaiianislandsolar.com Hi-Tech Plumbing Corporation Diese Firma hat sich auf solare Warmwasseranlagen fokussiert und versorgt 500 Haushalte mit dieser Technik. Das Unternehmen wurde 1989 gegründet und verfügt aktuell über 40 Angestellte. 2108 Lauwiliwili St., Suite 103-C Kapolei, HI 96707 Kerry M. Hara (President) +1-808-682-5011 [email protected] www.hitechplumbingcorp.com Island Pacific Energy Island Pacific Energy besitzt und betreibt zahlreiche Solaranlagen auf Hawaii. 521 Ala Moana Blvd., Suite 211 Honolulu, HI 96813 Eric Yasunaga (Senior Vice President of Business Development) +1-808-295-4653 [email protected] www.islandpacificenergy.com 68 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Island Solar Service Das Leistungsangebot dieser Firma umfasst die Installation von Solarwarmwasserbereitern, PV-Anlagen, solaren Poolheizungen, solarbetriebenen Speicherbelüftungsanlagen sowie generelle Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten. 225 Queen St. Honolulu, HI 96813 +1-808-833-1000 www.islandsolarservice.com Kama'aina Solar Solutions Kama'aina Solar Solutions ist ein Solarunternehmen mit Sitz in Honolulu, Hawaii, und bietet hauptsächlich Installationen von PV- und Solarthermiesystemen sowie Wartungen und Reparaturen an. 940 Queen St. Honolulu, HI 96814 +1-808-591-0001 [email protected] www.kamaainasolarsolutions.com Kaua’i Island Utility Cooperative (KIUC) KIUC ist eine Non-Profit-Kooperative mit Hauptsitz in Lihue, Kauai, Hawaii. Die Kooperative versorgt aktuell mehr als 32.000 Kunden in Kauai. 4463 Pahe’e St., Suite 1 Lihu’e, HI 96766 Carol Bain (Secretary) +1-808-246-2111 [email protected] www.kiuc.coop Keahole Solar Power, LLC KSP hat das Ziel, brachliegende Flächen für die Solarenergie nutzbar zu machen und die gewonnene Energie ins Stromnetz einzuspeisen. Sie verfügen über Wissen beim Projektmanagement, der Installation und dem Anschluss von Solarfarmen und deren Weiterentwicklung. 550 Paiea St., Suite 236-B Honolulu, HI 96819 +1-808-237-2401 [email protected] www.keaholesolarpower.com Maui Pacific Solar, Inc. Maui Pacific Solar bietet Installationen für PV- und Solarthermiesysteme im privaten als auch kommerziellen Sektor an. P.O. Box 351 Puunene, HI 96784 Charlie Quesnel (Sales Manager) +1-808-280-6627 [email protected] www.mauisolar.com 69 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Pacific Energy Strategies, LLC Dieses Unternehmen installiert Solarmodule und verbindet diese mit einem Heizsystem. 94-1093 Hanauna St., Suite 102 Waipahu, HI 96797 Steven P. Olsen (President) +1-808-671-5566 [email protected] www.pacfreehotwater.com Poncho's Solar Das Unternehmen liefert Wassertanks, installiert Solarmodule, Kontrollsysteme und Pumpsysteme für die Solaranlage. 1333 Opua St. Honolulu, HI 96818 +1-808-422-4266 www.ponchossolar.com Pro Vision Solar, Inc. Das Unternehmen bietet Beratung bei der Finanzierung für Systemdesign und Installation von Solarmodulen. 69 Railroad Ave, Suite A-7 Hilo, HI 96720 +1-808-969-3281 [email protected] www.provisiontechnologies.com REC Solar, Inc. REC hat sich spezialisiert auf ans Stromnetz angeschlossene Solaranlagen im gewerblichen und privaten Bereich und verfügt über Expertenwissen für das gesamte Projektmanagement. REC zählt zu den Marktführern auf diesem Gebiet. 549 Kokea St., Suite C-5 Honolulu, HI 96817 +1-844-732-7652 [email protected] www.recsolar.com Smart Energy Hawaii Smart Energy Hawaii konzentriert sich hauptsächlich auf die Installation von PV-Systemen im Wohnbereich. Zudem bietet das Unternehmen seit kurzem auch Installationsdienstleistungen im kommerziellen Sektor sowie Beratung an. 238 Sand Island Access Rd., Suite M3 Honolulu, HI 96819 Myron Thompson (Founder & President) +1-808-373-4559 [email protected] www.smartenergyhawaii.com 70 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Solar Engineering & Contracting Das Leistungsangebot dieser Firma umfasst die Installation von Solarwarmwasserbereitern, PV-Anlagen und solaren Poolheizungen. +1-808-332-8890 www.solarengineeringhawaii.com Solar Help Hawaii Das Leistungsangebot dieser Firma umfasst die Installation von Solarwarmwasserbereitern, PV-Anlagen, Solar-Poolheizungen und solarbetriebenen Speicherbelüftungsanlagen. 1846 Lusitana St. Honolulu, HI 96813 +1-808-548-4357 [email protected] www.solarhelphawaii.com Solar Services Hawaii Dieses Unternehmen, welches 1991 gegründet wurde, hat sich auf PV- und Solarthermie-Installationen im privaten Sektor spezialisiert. 98-121 Kihale Place Aiea, HI 96701 +1-808-721-3585 [email protected] www.solarserviceshi.com Sunetric Sunetric bezeichnet sich selber als ein Full-Service Unternehmen, das von der Beratung und Information von Anreizgestaltungen, Steuern und Finanzierungen bis zur Installation, Systemüberwachung und Instandhaltungsarbeiten sämtliche Dienstleistungen anbietet. 905 Kalanianaole Highway, Box 21 Kailua, HI 96734 Tyson Grul (Vice President of Project Development, North America) +1-808-262-6600 www.sunetric.com SunPower Corporation Diese Firma vertreibt Solarmodule, Inverter sowie Geräte zur Systemüberwachung. Zur Installation greift das Unternehmen auf ein umfangreiches Netzwerk von Experten zurück. Es werden sowohl private wie auch große gewerbliche Gebäude mit Solaranlagen ausgestattet. 73-1294 Awakea St. Kailua Kona, HI 96740 Peter Aschenbrenner (Executive Vice President, Corporate Strategy and Business Development) +1-408-240-5500 [email protected] http://us.sunpower.com/ 71 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 4 Staatenprofil Idaho Abbildung 21: Geographische Lage und Kurzübersicht Idaho Übersicht211; 212 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 1.139 MW (ohne Wasserkraft) 29,6% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 973 MW Marktpotential Wind Mittel Marktpotential EE Mittel Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 1.634.464 Einwohner (2014)215 Verkaufssteuerbefreiungen Fläche: 214.044 km2 Energieversorger-Richtlinien213 Hauptstadt: Boise RPS Erneuerbare-Energien-Ziel Staatliche Richtlinien214 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards Quelle: Eigene Darstellung 4.1 Übersicht Der Bundesstaat Idaho liegt östlich der Staaten Washington und Oregon im Nordwesten der USA. Idaho liegt an den westlichen Ausläufern der Rocky Mountains und trägt den Beinamen „The Gem State“, der Edelsteinstaat. Das Landschaftsbild wird dominiert von Flüssen, Bergen und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Der Snake River verläuft durch die Schluchten des Hells Canyon, welche tiefer sind, als die des Grand Canyon. Das Klima Idahos kann je nach Höhenlage sehr unterschiedlich sein. Die Gebirgsregionen sind geprägt durch relativ kurze Sommer und schneereiche Winter, während die Sommer in den Ebenen oftmals sehr trocken sind. Die Nahrungsmittelindustrie ist ein großer Wirtschafts- und Exportzweig in Idaho. Laut einer Schätzung des US Census Bureau beheimatete der Staat im Jahr 2014 ca. 1,6 Mio. Einwohner. Dies entspricht einem durchschnittlichen Bevölkerungszuwachs von 4,3% seit dem Jahr 2010.216 Im landesweiten Vergleich gibt es keine wirklich großen, sondern nur einige kleinere Städte. Die drei größten Städte nach Einwohnerzahl sind Boise, Nampa und Meridian, die gemeinsam ein Ballungszentrum im Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 213 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 214 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 215 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 216 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – Idaho, abgerufen am 24.07.2015 211 212 72 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Südosten des Staates bilden. Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des nominalen BIP Idahos sowie des Wirtschaftswachstums in den Jahren 2006 bis 2014. Tabelle 19: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Idaho, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 54.914 56.383 56.672 54.199 54.812 54.692 54.665 56.086 57.591 +5,3 +2,7 +0,5 -4,3 +1,1 -0,2 -0,04 +2,6 +2,6 3,4 2,7 4,9 8,0 8.80 7,9 7,1 6,2 4,8 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2014): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2014): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 Das reale BIP pro Kopf lag in Idaho im Jahr 2014 mit 35.235USD deutlich unter dem landesweiten Durchschnittswert von 49.469 USD. Damit belegt Idaho bei diesem wichtigen Wohlstandsindikator einen der letzten Plätze im US-Vergleich.217 Mit 4,8% lag die Arbeitslosenquote in Idaho im Jahr 2014 unter dem landesweiten Durchschnitt von 6,2%.218 Die größten Industriezweige Idahos, basierend auf dem Beschäftigungsniveau, sind neben dem Einzelhandel und Gesundheitswesen die Fertigungsindustrie, die Gastronomie und die Landwirtschaft. Hier ist Idaho führend bei der Produktion von Milchprodukten und beim Anbau von Kartoffeln, Weizen und Hülsenfrüchten. Im Fertigungssektor spielen Elektronikartikel und Computerequipment die wichtigste Rolle. Daneben werden Holzprodukte, Chemikalien, Maschinen, Druckerzeugnisse und Metallprodukte in Idaho gefertigt.219 Durch den Reichtum an natürlichen Ressourcen wie Silber, Gold, Zink, Kupfer und anderen Metallen war der Bergbau einst der wichtigste Wirtschaftssektor und erlebt auch heute wieder vermehrt Aufschwung. US-weit ist Idaho größter Silberlieferant. Die folgenden Branchen sind zudem als wichtige Wirtschaftszweige anzusehen: der Erneuerbare-Energien-Sektor, der Technologiesektor, der Luftund Raumfahrtsektor, die Reiseindustrie sowie die Versicherungswirtschaft.220 Im Jahr 2014 exportierte Idaho Güter im Wert von 5,13 Mrd. USD. Die Exporte gingen hauptsächlich nach Kanada, Südkorea und China (in absteigender Reihenfolge). Nur 0,5% der Exporte gingen 2014 in die Bundesrepublik Deutschland.221 Das Importvolumen lag 2014 bei 5,69 Mrd. USD. Die meisten Importe kamen aus China, Taiwan und Kanada. Deutschland lag im Jahr 2014 mit einem Importvolumen von 64 Mio. USD auf dem neunten Platz.222 4.2 Energiemarkt Die zahlreichen Flüsse in Idaho bieten eines der besten Wasserkraftpotentiale in den USA. Wasserkraft deckte im Jahr 2014 etwa 70% des Strombedarfs, der Strompreis zählt folglich zu einem der niedrigsten in den USA. Obwohl der Bundesstaat keine offiziellen Ziele für erneuerbare Energien gesetzt hat, ist die Windkraftproduktion in der Region bemerkenswert. Der Bundesstaat ist zudem führender Hersteller von Milch- und Holzprodukten. Jedoch bleibt die Zukunft der erneuerbaren Energien in Idaho ohne verbindliche RPS-Richtlinien ungewiss. Vgl. US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 218 Vgl. US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 219 Vgl. Netstate (2013): Idaho Economy, abgerufen am 24.07.2015 220 Vgl. State of Idaho – Department of Commerce (2013): Idaho’s Key Industries, abgerufen am 24.07.2015 221 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for Idaho, abgerufen am 24.07.2015 222 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for Idaho, abgerufen am 24.07.2015 217 73 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Erdöl Erdöl wird in Idaho weder produziert noch veredelt. Die Exploration von Erdöl begann 1903, jedoch blieben Entdeckungen von kommerziellen Reserven aus. Der Bundesstaat wird über zwei Pipelines mit Erdölprodukten versorgt und Erdöl ist noch immer die Hauptenergiequelle in Idaho, obwohl der Pro-KopfVerbrauch weit unter dem landesweiten Durchschnitt liegt.223 Erdgas Idaho hat aktuell keine Erdgasproduktion, jedoch sind mehrere Erdgasfelder im Südwesten des Bundesstaates in Entwicklung. Erdgas wird hauptsächlich aus Kanada im Norden und anderen westlichen Bundesstaaten importiert. Mehr als die Hälfte der Haushalte in Idaho nutzen Erdgas als primäre Heizquelle. 224 Kohle Der Bundesstaat verfügt über nur wenige nutzbare Kohlereserven. Kohle wird hauptsächlich aus Minen in Wyoming und Utah nach Idaho geliefert. Die Zukunft von Kohlekraftwerken in Idaho ist aufgrund großer Unsicherheiten bezüglich künftiger rechtlicher Anforderungen für Kohle unklar. 225 Erneuerbare Energien Idahos Windindustrie hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Nichtsdestotrotz befinden sich aktuell nur wenige Windprojekte in Entwicklung, Der Bundesstaat ist zudem führender Hersteller von Milch- und Holzprodukten: im Jahr 2013 besaß Idaho über 148 MW an Biomasseanlagen und anaeroben Fermentern.226 Vier von zehn Erzeugungsanlagen in Idaho nutzten im Jahr 2014 Wasserkraft.227 Im Juni 2014 wurden zwei Solarprojekte in Elmore und Boise Counties angekündigt. Zusammen hätten die Anlagen eine installierte Leistung von 120 MW; genug, um rund 80.000 Wohnhäuser mit Strom zu versorgen. Die Projekte warten noch immer auf Genehmigungen (Stand: Dezember 2014). Generell lässt sich sagen, dass die Zukunft von erneuerbaren Energien in Idaho ohne das Vorhandensein eines RPS eher ungewiss ist. Folgende Abbildung liefert einen Überblick über Idahos Energievorkommen. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Idaho State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Idaho State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 225 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Idaho State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 226 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 227 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Idaho State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 223 224 74 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 22: Energievorkommen in Idaho, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2015): Idaho State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energiebedarf Der Energieverbrauch pro Kopf lag in Idaho 2012 mit 325 Mio. BTU etwas unter dem nationalen Durchschnitt. Mit diesem Wert lag der Staat 2012 im nationalen Vergleich auf Platz 21. Der Gesamtenergieverbrauch in Idaho lag 2013 bei 530 Billionen BTU, womit der Bundesstaat auf Platz 42 lag.228 Insgesamt wurden im Jahr 2013 ca. 11.625.504 MWh an regenerativem Strom erzeugt. Der Gesamtanteil der erneuerbaren Energien, exklusive Wasserkraft, an der Stromgewinnung betrug 2013 20,7%. Der Löwenanteil des Stroms in Idaho (ca. 58%) wird durch Wasserkraft generiert. Die Flüsse, die in den Rocky Mountains entspringen, sind zur Erzeugung von Strom durch Wasserkraft hervorragend geeignet. Das USweit größte Wasserkraftwerk Hells Canyon Complex am Snake River ist in Privatbesitz und leistet hier seinen Beitrag. Damit ist Idaho einer der fünf führenden Energieproduzenten durch Wasserkraft in den USA. Die zweitgrößte zur Stromgewinnung herangezogene Energiequelle Idahos war im Jahr 2013 Erdgas (22,3%), gefolgt von Windenergie (16,1).229 Im Jahr 2014 machte Windenergie bereits einen Anteil von 18,31% an der gesamten Stromerzeugung in Idaho aus.230 Die durchschnittlichen Nettostrompreise in Idaho für das Jahr 2013 sind in folgender Tabelle aufgelistet. Wie zu erkennen ist, lag der Durchschnittsstrompreis Idahos weit unter dem US-Durchschnitt und zählt damit zu einem der niedrigsten Strompreise in den USA.231 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Idaho State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 29.12.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Electric Power Annual, abgerufen am 24.07.2015 230 Vgl. American Wind Energy Association (2014): Idaho Wind Energy, abgerufen am 02.02.2015 231 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2012, abgerufen am 24.07.2015 228 229 75 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 20: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Idaho (US-Cent/kWh), 2013 Alle Haushalte Handel Industrie Verkehr Sektoren Idaho 9,32 7,37 6,09 k. A. 7,57 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 Im Jahr 2013 entfiel ein Anteil von 33,9% des Stromverbrauchs auf den industriellen Sektor. Die Gesamtheit der Haushalte Idahos verbrauchten ca. 24%, während der Transportbereich rund 25,4% verbrauchte. 16,6% entfielen auf den kommerziellen Sektor.232 Wärmemarkt Abbildung 23 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Idaho zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 23: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Idaho, 2013 Andere/keine 9,4% Flüssiggas 5,2% Erdgas 50,3% Elektrizität 33,4% Heizöl 1,7% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Idaho State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Idaho wurde im Jahr 2013 zu 50,3% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 33,4%, Flüssiggas mit 5,2% und Heizöl mit 1,7%. In 9,4% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt. 233 232 233 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Idaho State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 23.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Idaho State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 76 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 4.3 2015 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger Zu den größten Energieversorgern Idahos zählen Idaho Power, Avista und Rocky Mountain Power. Idaho Power versorgte im Jahr 2014 mehr als 500.000 Kunden im Süden Idahos sowie im Osten Oregons mit Strom. Es ist einer der wenigen Energieversorger in Investorenhand, der sich hauptsächlich auf hydroelektrischen Grundlaststrom fokussiert.234 Auch der Energieversorger Avista befindet sich in Investorenhand und wurde 1889 gegründet. Avista versorgte im Jahr 2014 rund 680.000 Kunden in Washington und im Norden Idahos mit Strom.235 Rocky Mountain Power ist Teil der PacifiCorp und hat seinen Sitz in Utah. Der Energieversorger versorgte im Jahr 2014 etwa eine Mio. Kunden in den Bundesstaaten Idaho, Utah und Wyoming mit Strom. Rocky Mountain Power ist einer der günstigsten Stromanbieter in den USA, mit insgesamt über 1,8 Mio. Kunden in sechs westlichen Bundesstaaten (Stand: Dezember 2014).236 Die Idaho Public Utilities Commission reguliert privatwirtschaftliche Energieversorger als auch Energieversorger in Investorenhand.237 Die Idaho Consumer-Owned Utilities Association (ICUA) vertritt die Interessen der Versorgungseinrichtungen von ländlichen Erzeugergemeinschaften und kommunaler Energieversorger.238 Renewable Portfolio Standard (RPS) Idaho hat aktuell keinen RPS. Ziel dieser ordnungspolitischen Maßnahme wäre die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieproduktion im Staat. Durch RPS werden die Energieversorgungsunternehmen verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres Stromangebots aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Bisher haben 29 Bundesstaaten sowie D.C. RPS in Kraft gesetzt (Stand: Juni 2015). Idaho hinkt in diesem Punkt dem Fortschritt hinterher.239 Der Bundesstaat hat sich bislang lediglich der 25x25 Initiative verschrieben, die darauf abzielt, bis zum Jahr 2025 US-weit 25% des Stromverbrauchs aus erneuerbaren land- und forstwirtschaftlichen Energiequellen zu speisen.240 Shannon Kelly von der Idaho PUC geht nicht davon aus, dass ein RPS in absehbarer Zeit eingeführt wird. Die Gründe dafür liegen laut Kelly in der Tatsache, dass Energiekosten in Idaho sehr gering sind und es daher wenig Nachfrage für die Entwicklung erneuerbarer Energien in dem Bundesstaat gibt. 241 Interconnection Standards Der Bundesstaat besitzt auch keine Interconnection Standards. Dabei handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Danach kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können.242 Net-Metering Ein für den ganzen Bundesstaat geltendes Net-Metering-Programm bleibt in Idaho bisweilen auch aus. Dennoch bieten die drei größten privatwirtschaftlichen Versorgungsunternehmen allen privaten Betreibern von Solar- und Windenergiesystemen bis 25 kW ein Net-Metering Programm an. Auch gewerbliche und landwirtschaftliche Anlagen bis zu einer Leistung von 100 kW sind inbegriffen. Der im Rahmen des NetMetering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist und sorgt dafür, dass der Zähler des Stromerzeugers rückwärts läuft.243 Des Weiteren gelten in einigen Gemeinden in Idaho die Vgl. Idaho Power (2015): Energy Sources, abgerufen am 18.03.2015 Vgl. Avista (2015): About us, abgerufen am 18.03.2015 236 Vgl. Rocky Mountain Power (2015): Company Profile, abgerufen am 18.03.2015 237 Vgl. Idaho Public Utilities Commission (2015): About the Commission, abgerufen am 18.03.2015 238 Vgl. Idaho Consumer-Owned Utilities Association (2015): Home, abgerufen am 18.03.2015 239 Vgl. Database for State Incentives for Renewables & Efficiency (2014): RPS Policies, abgerufen am 02.02.2015 240 Vgl. 25x’25 America’s Energy Future (n.d.): Home, abgerufen am 04.02.2015 241 Vgl. Interview mit Shannon Kelly, Energy Specialist, Idaho Office of Energy Resources (2014) 242 Vgl. Freeing the Grid (2014): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 243 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Idaho – Avista Utilities – NetMetering, abgerufen am 04.02.2015 234 235 77 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 sogenannten Solar Easement Verordnungen. Diese Verordnungen sollen eine Installation von Solaranlagen in Bezug auf die Aufhebung einiger Bauvorschriften vereinfachen.244 Förderprogramme Eine Auflistung der wichtigsten Förderprogramme liefert nachfolgende Tabelle. Tabelle 21: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Idaho Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Personal Deduction Residential Alternative Energy Tax Deduction Idaho Tax Commission 800 Park Blvd. #4 Boise, ID 83722 +1-208-334-7660 [email protected] Einkommenssteuerabzug Einkommenssteuerabzug für Einwohner in Höhe von 40% der Kosten für ErneuerbareEnergien-Anlagen. Maximaler Abzug von 5.000 USD pro Jahr. State Bond Program Renewable Energy Project Bond Program Bundesstaatliches Anleiheprogramm Ron Williams Idaho Energy Resources Authority 1015 West Hays Street Boise, ID 83702 +1-208-344-6633 Unabhängige Entwickler EEProjekte können bei der Idaho Energy Resources Authority Finanzierung anfragen. Utility Loan Program Utility Loan Program Darlehensprogram m der Energieversorger Doug McGiffin Idaho Falls Power PO Box 50220 Idaho Falls, ID 83405 +1-208-612-8143 Der Energieversorger Idaho Falls Power bietet verschiedene Darlehensprogramme an. Utility Rebate Program Utility Rebate Programs Rabattprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Die Energieversorger Avista Utilities, Idaho Falls Power, Intermountain Gas Company (IGC), Northern Lights, Questar Gas, Rocky Mountain Power sowie die Kooperative Kootenai Electric bieten verschiedene Rabattprogramme an. Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Idaho – Solar Easements, abgerufen am 04.02.2015 244 78 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 4.4 2015 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Während Idaho viele aussichtsreiche Solarressourcen bietet, steht der Bundesstaat noch ganz am Anfang, wenn es um die Nutzung von Solarenergie geht. Installationen von Aufdachsolaranlagen bei Wohnhäusern und gewerblichen Gebäuden nehmen zwar von Jahr zu Jahr zu, jedoch sind Finanzierungsschwierigkeiten eine eindeutige Wachstumsbarriere, trotz existierender finanzieller Anreize. 245 Im Jahr 2013 waren laut dem American Council on Renewable Energy (ACORE) lediglich 2 MW an Solarenergie installiert, während ganze 2.536 MW an Wasserkraft existierten.246 Wie Abbildung 24 verdeutlicht, ist die Strahlungsintensität der Sonne im Vergleich zu anderen USBundesstaaten an der Westküste gering, aber dennoch höher als in Deutschland. In Idaho gibt es in erster Linie viele private Nutzer von PV-Anlagen, da ländliche Gegenden oft nicht von Energieversorgern mit Strom beliefert werden und Solaranlagen eine Option der Stromversorgung darstellen. In den letzten Jahren erhöhte sich die Anzahl der ans Netz angeschlossenen Gebäude, wodurch die Einspeisung von Solarstrom ins Netz generell möglich wurde.247 Abbildung 24: Technisches Solarpotential in Idaho Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource Idaho, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Idaho Energy Collaborative (n.d.): Solar Energy in Idaho, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in Idaho, abgerufen am 04.02.2015 247 Vgl. Idaho Governor’s Office of Energy Resources (2012): Solar, abgerufen am 04.02.2015 245 246 79 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Projekte Im Juni 2014 wurden zwei Solarkraftwerke in Idaho angekündigt, welche die größten Solarprojekte in der Geschichte des Bundesstaates werden könnten. Zusammen sollen die Anlagen eine Leistung von 120 MW haben und somit genug Strom produzieren, um 80.000 Wohnhäuser zu versorgen. Im November 2014 wurden die Projekte durch die PUC genehmigt. Das 80-MW-Projekt Grand View Solar Two in der Nähe von Mountain Home soll voraussichtlich im September 2016 in Betrieb genommen werden. Das Projekt umfasst etwa 340.480 PV-Module auf einem einachsigen Tracking-System. Das 40 MW starke Boise City Solar Projekt, welches monokristalline Solarmodule und zweiachsige Tracking-Systeme nutzt, soll bereits im Januar 2016 in Betrieb genommen werden. Projektentwickler des Boise City Solar Projekts ist Intermountain Energy Partners. Das Unternehmen least das Grundstück, auf dem die Anlage gebaut werden soll, von der Stadt Boise. Der Energieversorger Idaho Power bezahlt Intermountain für die Erzeugung. Die Stadt Boise erhält Leasingzahlungen sowie die Hälfte der Umsätze aus dem Verkauf von Renewable Energy Certificates (green tags). Folgende Tabelle liefert einen Überblick über alle Solarprojekte in Idaho, die sich aktuell in der Entwicklungs- und Bauphase befinden. Tabelle 22: Solargroßprojekte in Idaho (Stand Februar 2015) Leistung Technologie (in MW) Projektentwickler Projektname Ort Status k. A. American Falls Solar Power County In Entwicklung 20 PV k. A. American Falls Solar II Power County In Entwicklung 20 PV Sunergy World Boise Airport Solar Boise In Entwicklung 10 PV Intermountain Energy Partners Boise City Solar Boise In Entwicklung 40 PV k. A. Clark Solar 1 Elmore County In Entwicklung 71 k. A. k. A. Clark Solar 2 Elmore County In Entwicklung 20 k. A. k. A. Clark Solar 3 Elmore County In Entwicklung 30 k. A. k. A. Clark Solar 4 Elmore County In Entwicklung 20 k. A. k. A. Mountain Home Solar Elmore County In Entwicklung 20 k. A. k. A. Simco Solar Elmore County In Entwicklung 20 k. A. k. A. Murphy Flat Power Owyhee County In Entwicklung 20 k. A. k. A. Orchard Ranch Solar Ada County In Entwicklung 20 k. A. GrandView Solar PV 1 Mountain Home AFB Im Bau 20 PV GrandView Solar PV 2 Mountain Home AFB In Entwicklung 20 PV GrandView Solar PV 3 Mountain Home AFB In Entwicklung 20 PV Grandview Solar PV 4 Mountain Home AFB In Entwicklung 20 PV GrandView Solar PV One LLC Alternate Power Development Northwest Alternate Power Development Northwest Alternate Power Development Northwest Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach Solar Energy Industries Association (2014): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 80 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Leif Elgethun von der Idaho Clean Energy sieht allgemein ein gutes Ausbaupotential, betont jedoch, dass die Regierung und die Energieversorger Idahos der Entwicklung von Solarenergie bis jetzt noch nicht sehr kooperativ gegenüber stehen. Vor allem die Gegend rund um das Southern Snake River Plain eignet sich laut Elgethun bestens für Solarprojekte. Als größtes Hindernis sieht der Branchenexperte die ungünstigen politischen Rahmenbedingungen, die ablehnende Haltung der Energieversorger sowie die günstigen Strompreise.248 4.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 4.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Avista Avista befindet sich in Investorenhand und wurde 1889 gegründet. Avista versorgt rund 680.000 Kunden in Washington und im Norden Idahos mit Strom. Customer Service, MSC-34 P.O. Box 3727 Spokane, WA 99220-3727 +1-800-227-9187 www.avistautilities.com Idaho Consumer-Owned Utilities Association (ICUA) Die ICUA vertritt die Interessen der Versorgungseinrichtungen von ländlichen Erzeugergemeinschaften und kommunaler Energieversorger. 407 W. Jefferson St. P.O. Box 1898 Boise, ID 83701 Will Hart (Executive Director) +1-208-344-3873 [email protected] www.icua.coop Idaho Power Idaho Power versorgt mehr als 500.000 Kunden im Süden Idahos sowie im Osten Oregons mit Strom. Das Unternehmen ist einer der wenigen Energieversorger in Investorenhand, der sich hauptsächlich auf hydroelektrischen Grundlaststrom fokussiert. 1221 W. Idaho St. Boise, ID 83702 Lisa A. Grow (Senior Vice President of Power Supply) +1-208-388-2200 www.idahopower.com 248 Vgl. Interview mit Leif Elgethun, Idaho Clean Energy Association (Januar 2015) 81 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Idaho Public Utilities Commission Die Idaho Public Utilities Commission reguliert sowohl privatwirtschaftliche Energieversorger als auch Energieversorger in Investorenhand. P.O. Box 83720 Boise, ID 83720-0074 +1-208-334-0300 www.puc.idaho.gov Rocky Mountain Power Rocky Mountain Power ist Teil der PacifiCorp und hat seinen Sitz in Utah. Der Energieversorger versorgt etwa 1 Mio. Kunden in den Bundesstaaten Idaho, Utah und Wyoming mit Strom. Rocky Mountain Power ist einer der günstigsten Stromanbieter in den USA, mit insgesamt über 1,8 Mio. Kunden in sechs westlichen Bundesstaaten. 201 S. Main St., Suite 2300 Salt Lake City, UT 84111 1-866-870-3419 [email protected] www.rockymountainpower.net 4.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Alternative Energy Resources Organization (AERO) AERO ist eine Non-Profit-Organisation und ist während der Energiekrise in den 1970er Jahren entstanden, um erneuerbare Energien voranzutreiben. Zu Beginn der achtziger Jahre begann die Organisation, natürliche Ressourcen und somit erneuerbare Energiereserven zu schützen. AERO arbeitet mit Stadtverwaltungen, Landkreisen, Bundes- und Länderbehörden, politischen Entscheidungsträgern, Schulen und anderen Entscheidungsträgern zusammen, um deren Ziele zu erreichen. 432 N. Last Chance Gulch Helena, MT 59601 Jennifer Hill-Hart (Executive Director) +1-406-443-7272 [email protected] www.aeromt.org Energy Policy Institute – Boise State University Das Energy Policy Institute der Boise State University ist Teil des Zentrums für Advanced Energy Studies (CAES), das vom Idaho National Laboratory, der Boise State University, der Idaho State University, der University of Idaho und der Industrie ins Leben gerufen wurde. Es betreibt vielerlei Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien und versucht dadurch auch die Gesetzgeber über dieses Thema zu informieren. 1910 University Dr. Boise ID 83725 David Solan (Director) +1-208-426-4845 [email protected] http://epi.boisestate.edu/ 82 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Idaho Clean Energy Association Diese Non-Profit-Organisation setzt sich für die Verbreitung von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz sowie neuen Technologien in diesen Bereichen ein. P.O. Box 1212 Boise, Idaho 83701 Leif Elgethun (President) [email protected] www.idahocleanenergy.org Idaho Department of Commerce Das Idaho Department of Commerce ist die wichtigste Wirtschaftsentwicklungsorganisation im Staat. Ziel ist es, durch die Anwerbung von Investoren und Unternehmen neue Arbeitsplätze zu schaffen, die regionale und lokale Wirtschaft zu stärken und zu stabilisieren sowie die finanziellen Einnahmen des Staates auszubauen. Eine der Schlüsselindustrien für den Staat sind die Erneuerbare-Energien-Technologien. 700 W. State St. Boise, ID 83720 Eric Forsch (Business Attraction Specialist) +1-208-914-1907 [email protected] www.commerce.idaho.gov Idaho Department of Environmental Quality Das Idaho Department of Environmental Quality hat sich dem Schutz der natürlichen Gegebenheiten des Staates verschrieben. Saubere Luft, sauberes Wasser und Land sind seine Anliegen. Es setzt die Vorgaben des Gesetzgebers um und stellt so die Lebensqualität in Idaho sicher. 1410 N. Hilton Boise, ID 83706 +1-208-373-0502 www.deq.idaho.gov Idaho National Laboratory Das Idaho National Laboratory wurde bereits 1949 gegründet und ist naturwissenschaftlich sowie ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet. Es unterstützt das U.S. Department of Energy bei der Forschung in den Bereichen Kernkraft, erneuerbare Energien, Wissenschaft und nationale Sicherheit, um Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit sowie Nachhaltigkeit zu gewährleisten. 2525 Fremont Avenue Idaho Falls, ID 83415 +1-866-495-7440 www.inl.gov 83 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Idaho Office of Energy Resources Diese Abteilung ist für die Energieplanung, Energiepolitik sowie Energiekoordination im Bundesstaat Idaho verantwortlich. Sie will Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit über relevante energiebezogene Themen informieren. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind hier zentrale Punkte. Renewable Generation, Energy Efficiency, and Conservation P.O. Box 83720 Boise, ID 83720 Shannon Kelly (Energy Specialist) +1-208-332-1672 [email protected] www.energy.idaho.gov Idaho State University (ISU) Die Idaho State University ist eine der größten öffentlichen Universitäten in Idaho. Das College of Technology bietet einen Studiengang zum Thema erneuerbare Energien an, der durch den American Reinvestment and Recovery Act von 2009 finanziert werden konnte. 921 S. 8th Ave. Pocatello, ID 83201 +1-208 282-0211 www.isu.edu Northwest Energy Efficiency Alliance (NEEA) Die NEEA ist eine Partnerschaft regionaler Gruppen in der Energieeffizienz mit dem Ziel, energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. 421 SW. 6th Ave., Suite 600 Portland, OR 97204 Alexis Allan (Senior Manager, Residential/Mass Market Program Management) +1-503-688-5472 [email protected] www.neea.org Northwest Sustainable Energy Economic Development (SEED) SEED ist eine Organisation, die durch lokale, Gemeinde-spezifische Projekte die Nutzung von effizienten, erneuerbaren Energien fördert. 1402 3rd Ave., Suite 901 Seattle, WA 98101 Jennifer Grove (Executive Director) +1-206-267-2212 [email protected] www.nwseed.org 84 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Renewable Northwest Project (RNP) Bei RNP handelt es sich um eine Koalition aus Interessensverbänden, Versorgungsunternehmen, Bildungseinrichtungen und im Energiebereich tätigen Unternehmen, die sich zusammengeschlossen haben, um die Entwicklung von erneuerbaren Energien in der Region zu fördern. 421 SW. 6th Ave., Suite 1125 Portland, OR 97204-16529 J. Rachel Shimshak (Executive Director) +1-503-223-4544 [email protected] www.rnp.org University of Idaho Boise Die Universität von Idaho engagiert sich im Bereich der Forschung stark für erneuerbare Energien. Insbesondere die Energy and Efficiency Research Group der Universität forscht an einem effizienteren Verbrauch von Strom aus konventionellen Energieformen und an der Entwicklung erneuerbarer Energien. 322 E. Front St. Boise, ID 83702 +1-208-334-2999 [email protected] www.uidaho.edu/boise Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1- 720-897-4534 [email protected] www.westgov.org 4.5.3 Relevante Unternehmen Alloway Electric, Co. Das Unternehmen ist einer der größten Elektroinstallateure im Treasure Valley. Gegründet wurde die Firma im Jahr 1924. 502 E. 45th St. Boise, ID 83714 +1-208-344-2508 [email protected] www.allowayelectric.com 85 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Altenergy, Inc. Altenergy, Inc. hat seinen Sitz in Charlottesville, Virginia, mit weiteren Niederlassungen in Atlanta, Georgia, and Boise, Idaho. Das Unternehmen baut Solarenergiesysteme und bietet Kunden im privaten und kommerziellen Sektor kostengünstige Lösungen in den Bereichen PV und Solarthermie an. 520 W. Idaho St. Boise, ID Paul Risberg (President) +1-208-991-3822 www.altenergyincorporated.com AP&D Group-Energy Die Architektenfirma mit Sitz in Boise bietet Dienstleistungen sowohl für Neubauprojekte als auch für Umbauprojekte an. 1627 S. Orchard, Suite 24 Boise, ID 83705 +1-208-345-7178 [email protected] www.apdgroup.biz/solar.asp Aurora Power & Design Dieses Unternehmen konzentriert sich auf Installationen von Solar-, Wind-, Hydro-, Geothermie- sowie Hybridsystemen. 3412 N. 36th St. Boise, ID, 83703 Mike Leonard (President & CEO) +1-208-368-0947 www.aurorapower.net Backwoods Solar Electric Systems Dieses Unternehmen vertreibt Solarmodule und Wechselrichter und wurde 1978 gegründet. 1589 Rapid Lightning Creek Rd. Sandpoint, ID 83864 +1-208-263-4290 [email protected] www.backwoodssolar.com Creative Energies Creative Energies hilft bei der Konzeption und Installation von Stromerzeugungsanlagen in verschiedenen Bereichen des Erneuerbare-Energien-Sektors, so z. B. Solar und Wind. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet. 7631 Lupine Ln., Suite C Victor, ID 83455 Scott Kane, Co-Founder & Owner +1-208-354-3001 [email protected] www.CEsolar.com 86 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 EvenGreen Technology, Inc. EvenGreen Technology ist ein Beratungs- und Einzelhandelsunternehmen, das Produkte und Beratung aus den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien anbietet. 401 N. Main St. Meridian, ID 83642 +1-208-795-5171 www.evengreentechnology.com HAGSS Industries HAGSS Industries bietet verschiedene Produkte und Technologien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien an. 26940 Highway 95 Parma, ID 83660 +1-208-989-6397 [email protected] http://hagss.com/ Intermountain Wind and Solar Die Intermountain Community Solar Initiative (ICSI) ist ein Programm, das den US-Bundesstaaten Utah, Idaho, Colorado, Nevada und Wyoming dabei helfen will, Energierechnungen drastisch zu reduzieren. Es werden Installierungen für zahlreiche Erneuerbare-Energien-Technologien angeboten. 1953 W. 2425 S. Woods Cross, UT [email protected] www.intermtnwindandsolar.com On Point, LLC OnPoint bietet unabhängige Bewertungs-, Beratungs- und Zertifizierungsdienstleistungen im Bereich energieeffizientes Bauen an. 12960 N. Schick’s Ridge R. Boise, ID 83714 +1-208-407-5414 [email protected] www.onpointadvantage.com Renewable Energy NW, LLC Renewable Energy bietet solarthermische Lösungen an, um so die Nachhaltigkeit im Pazifischen Nordwesten zu fördern. 3018 N. Merlot Pl Star, ID 83669 Carl Simpson (President) +1- 208-577-6537 [email protected] www.renewableenergynwllc.com 87 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Renewable Energy Resources Renewable Energy Resources bietet Technologie-Lösungen im Bereich erneuerbarer Energien an. 5920 W. Victory R. Boise, ID 83709 Clint Richins (General/Project Manager & Sales) +1-208-422-0200 [email protected] www.renewableworks.com Solar Cascade Solar Cascade kann als ein Full-Service Unternehmen bezeichnet werden, das über das gesamte Portfolio im Bereich Solaranlagen für den Wohnhausbereich verfügt. Zu den Dienstleistungen gehören die Installation von sowohl Off-Grid als auch an das Stromnetz angeschlossene Solaranlagen, intelligente Systemüberwachungsanlagen und Instandhaltungsarbeiten. 702 W. Idaho St., Suite 1100 Boise, ID 83702 +1-208-375-3644 [email protected] www.solarcascade.com 88 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 5 Staatenprofil Kalifornien Abbildung 25: Geographische Lage und Kurzübersicht Kalifornien Übersicht249 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 15.534 MW (ohne Wasserkraft) 19,3% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 5.914 MW Marktpotential Wind Hoch Marktpotential EE Hoch Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Bevölkerung: 38.802.500 Einwohner (2014)254 Fläche: 403.466,328 km2 Hauptstadt: Sacramento Grundsteuerbefreiungen Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien250 RPS Erneuerbare-Energien-Ziel 50% bis 2030 k. A. Staatliche Richtlinien251 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards Note A252 Note A253 Quelle: Eigene Darstellung 5.1 Übersicht Kalifornien ist der mit Abstand bevölkerungsreichste US-Bundesstaat und gilt als wichtigster Industrieund Handelsstaat der Vereinigten Staaten. Im Jahr 2014 lebten etwa 38,8 Mio. Einwohner in Kalifornien. Prognosen aus dem Jahr 2014 zeigen, dass sich dieses Wachstum zwar verlangsamt, die Bevölkerung bis zum Jahr 2030 aber dennoch auf etwa 46,4 Mio. Menschen wachsen soll.255 Dieser dynamische Wachstumsprozess stellt hohe Anforderungen an die Bereiche Energieversorgung und Infrastruktur. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung im Landesinneren stärker wächst als in den Küstengebieten. Da im Landesinneren ein extremeres Klima herrscht als in den küstennahen Gebieten, wird der Energiebedarf aufgrund des zunehmenden Betriebs von Klimaanlagen weiter steigen. 256 Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. DSIRE (2015): California – Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 251 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. 252 Note A: Sehr gute Net-Metering-Richtlinien. Überschüssiger Strom wird in voller Höhe vergütet. Die Richtlinien fördern aktiv die Nutzung dezentraler Erzeugungsanlagen. Jedoch ist die Systemkapazität auf 1 MW beschränkt. Vgl. Freeing the Grid (2015): California, abgerufen am 11.03.2015 253 Note A: Sehr gute Interconnection Standards. Es existieren keinerlei Einschränkungen beim Netzanschluss von dezentralen Energiesystemen. Die Richtlinien bieten bestmögliche Voraussetzungen für eine einfache und sichere Einspeisung. Vgl. Freeing the Grid (2015): California, abgerufen am 11.03.2015 254 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – California, abgerufen am 24.07.2015 255 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Projections, abgerufen am 24.07.2015 256 Vgl. California Energy Commission (2011) Integrated Energy Policy Report, abgerufen am 24.07.2015 249 250 89 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Dass Kalifornien über ein beeindruckendes wirtschaftliches Potential verfügt, zeigt sich bereits daran, dass sich der Bundesstaat alleine genommen in der Spitzengruppe der größten Volkswirtschaften der Welt einreihen würde.257 Das reale BIP pro Kopf in Kalifornien lag im Jahr 2014 mit 54.462USD über dem Durchschnittswert von 49.469 USD aller US-Staaten. Die Arbeitslosenquote in Kalifornien betrug im Jahr 2014 durchschnittlich 7,5%, was einem Rückgang von etwa 15% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der positiven allgemeinen Wirtschaftslage lag die Arbeitslosenquote Kaliforniens 2014 über dem Landesdurchschnitt von 6,2%.258 Entsprechend der gesamtstaatlichen Bedeutung sind kalifornische Unternehmen in einer Vielzahl von Branchen weltweit führend. In Kalifornien befinden sich wichtige Branchencluster in den Bereichen IT-, Internet- und Kommunikationstechnologie (San Francisco und angrenzendes Silicon Valley), Bio- und Nanotechnologie (Raum San Diego, Silicon Valley, East Bay, Orange County), Unterhaltungsindustrie (Los Angeles), Medizintechnik (Los Angeles, San Francisco/Bay Area) sowie Luft- und Raumfahrtindustrie (Großraum Los Angeles). Kalifornien ist zudem führend, wenn es um Hochtechnologie und erneuerbare Energien geht und spielt auch in der Forschung und Entwicklung, bei Wagniskapitalinvestitionen sowie bei Gründungsaktivitäten eine bedeutende Rolle.259 Weiterhin große Bedeutung hat die Land- und Forstwirtschaft: Die landwirtschaftliche Produktion Kaliforniens übertrifft die aller anderen USBundesstaaten. Der damit verbundene extreme Wasserverbrauch stößt angesichts der knappen Wasserreserven jedoch auf zunehmende Kritik, sodass aktuell Alternativen und Lösungsvorschläge diskutiert werden.260 Im Jahr 2014 exportierte Kalifornien Waren im Wert von über 173,8 Mrd. USD. Damit stiegen die Exporte um 3,4% gegenüber dem Vorjahr, was die positive Wirtschaftsentwicklung im Staat seit dem Einbruch 2009 wiederspiegelt.261 Die drei wichtigsten Exportmärkte waren im Jahr 2014 Mexiko, Kanada und China (in absteigender Reihenfolge). Zubehör für zivile Flugzeuge war im Jahr 2014 mit einem Volumen von 7,5 Mrd. USD das wichtigste Exportgut, gefolgt von bearbeiteten Diamanten (5,3 Mrd. USD) und Maschinen (5,3 Mrd. USD). Der Bundesstaat importierte im Jahr 2014 Waren im Wert von insgesamt 403 Mrd. USD, wobei China, Mexiko und Japan zu den wichtigsten Importländern zählten. Deutschland lag 2014 auf Rang acht mit rund 12 Mrd. USD, was einen Rückgang von 7,2% im Vergleich zum Vorjahr darstellte. 262 Der Bundesstaat zeichnet sich durch eine gute Infrastruktur und hervorragende Transportknotenpunkte aus und dient so als Tor der USA zum pazifischen Raum.263 Folgende Tabelle liefert einen Überblick über das Wirtschaftswachstum Kaliforniens in den Jahren 2006 bis 2014. Wie zu erkennen ist, belief sich das nominale BIP Kaliforniens im Jahr 2014 auf rund 2,1 Mrd. USD. Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 24.07.2015 258 Vgl. US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2015): Regional And State Unemployment 2012 Annual Averages, abgerufen am 24.07.2015 259 Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2014): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 12.01.2015 260 Vgl. Pacific Institute (2014): Agricultural Water Conservation and Efficiency Potential in California, abgerufen am 13.01.2015 261 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for California, abgerufen am 24.07.2015 262 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for California, abgerufen am 24.07.2015 263 Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2014): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 12.01.2015 257 90 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 23: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Kalifornien, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mrd. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 1,96 1,99 2,00 1,91 1,93 1,96 2,00 2,05 2,11 +3,2 +1,5 +0,4 -4,4 +1,0 +1,2 +2,4 +2,3 +2,8 4,9 5,4 7,2 11,3 12,4 11,7 10,4 8,9 7,5 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2014): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2014): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 5.2 Energiemarkt Die Nutzung und der weitere Ausbau erneuerbarer Energien sind für den Staat wegen seines enormen Energiebedarfs von größter Bedeutung. Erdöl Die Erdölraffinerien Kaliforniens gehören zu den landesweit technisch fortschrittlichsten und verfügen über die dritthöchste Verarbeitungsleistung des Landes. Obwohl die Erdölproduktion des Bundesstaates in den letzten 25 Jahren abnahm, ist Kalifornien noch immer einer der führenden Erdölproduzenten in den USA mit einem Anteil von 7% an der gesamten US-Erdölproduktion im Jahr 2014.264 Entlang der Pazifikküste und im Central Valley befinden sich zahlreiche Erdölreservoirs, die große Mengen an Rohölreserven enthalten. Das größte ölproduzierende Gebiet ist das San Joaquin Basin in der südlichen Hälfte des Central Valley. Schätzungen zufolge befinden sich zudem zahlreiche bislang unentdeckte Reserven an Rohöl im bundesstaatlich verwalteten Outer Continental Shelf (OCS); es wird von Mengen bis zu 10 Mrd. Barrell ausgegangen.265 Gemessen an der Leistung der Raffinerien, belegte Kalifornien im Jahr 2014 Platz 3 (etwa 10% der gesamten US-Leistung).266 Ein Netzwerk aus Ölpipelines verbindet die Erdölproduktionsstätten Kaliforniens mit Raffinerien im Central Valley sowie in Los Angeles und der San Francisco Bay Area. Kaliforniens Raffinerien verarbeiten zudem große Mengen an Rohöl aus Alaska und aus anderen Ländern und sind zunehmend auf Importe angewiesen, um die Bedürfnisse des Bundesstaates zu erfüllen. Ausländische Zulieferer aus Ländern wie Saudi Arabien, Ecuador und Kolumbien lieferten im Jahr 2014über 50% des Rohöls, das in Kalifornien verarbeitet wird. 267 Erdgas Auch die Produktion von Erdgas nahm in Kalifornien in den letzten zwei Jahrzehnten stetig ab. Erdgasvorkommen und Produktionsstandorte befinden sich größtenteils im Central Valley, an den Küstengebieten in Nordkalifornien sowie entlang der südkalifornischen Küste. 268 Die Erdgasproduktion des Bundesstaates macht nur einen sehr geringen Teil der gesamten US-Produktion aus. Interstate Pipelines liefern Erdgas aus den Bundesstaaten Arizona, Nevada und Oregon. Seit 2011 wird zudem über die sogenannte Ruby Pipeline Erdgas aus Wyoming geliefert. Die zwei wichtigsten Erdgashandelszentren in Kalifornien befinden sich im Norden (Golden Gate Center) und Süden (California Energy Hub) Kaliforniens. Der Bundesstaat verfügt über mehr als zwölf Erdgasspeicher, welche die Versorgung stabilisieren. Der Bundesstaat exportiert auch zunehmend Erdgas nach Mexiko. 269 Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 13.03.2015 Vgl. California Energy Commission (2015): California Petroleum Data and Statistics, abgerufen am 13.003.2015 266 Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 13.03.2015 267 Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 12.01.2015 268 Vgl. California Energy Commission (2015): California Natural Gas Data and Statistics, abgerufen am 13.003.2015 269 Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 12.01.2015 264 265 91 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Kohle Kalifornien hat keinerlei Kohleproduktionsstätten und stellt die Nutzung von Kohlekraftwerken allmählich ein. Der geringe Anteil an Kohle in Kalifornien stammt fast ausschließlich aus Minen in Utah und Colorado.270 Erneuerbare Energien Kaliforniens Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wuchs zwischen 2002 und 2012 um ganze 56%.271 Anfang 2015 verkündete der amtierende Gouverneur Jerry Brown das ambitionierte Ziel, bis zum Jahr 2030 den Strombedarf Kaliforniens zu 50% aus erneuerbaren Energien zu decken.272 In den Küstengebirgen und den vulkanischen Gebieten Nordkaliforniens befinden sich zahlreiche geothermische Ressourcen und Kalifornien ist der US-Bundesstaat mit den meisten ausgebauten Geothermieanlagen. Der Bundesstaat hat über 2.700 MW an installierter elektrischer Leistung im Bereich Geothermie (Stand: 2013). Die Anlage „The Geysers“ nördlich von San Francisco ist die größte Geothermieanlage der Welt, mit mehr als 700 MW an installierter elektrischer Leistung. 273 Der Standort Salton Sea in Südkalifornien bietet besonders hohes Potential. Im Rahmen der Salton Sea Restoration & Renewable Energy Initiative planen der Imperial Irrigation District (IID) und das Imperial County künftig Einnahmen aus der Geothermie dazu zu nutzen, um die negativen Folgen der Versalzung und Schrumpfung des Salton Sees zu bekämpfen.274 Windressourcen findet man entlang der östlichen und südlichen Gebirgsketten. Obwohl großes Potential für Windenergie besteht, sind fast drei Viertel der Fläche in Kalifornien von der Entwicklung dieser erneuerbaren Ressource aufgrund der vielen Wildnisgebiete, Stateund Nationalparks sowie städtischen Gebiete ausgenommen. Nichtsdestotrotz produzierte Kalifornien 2014 fast 8% der gesamten US-Windproduktion und belegte damit Platz drei hinter Texas und Iowa.275 Kalifornien ist zudem führend in der Erzeugung von Strom aus Biomasse und PV-Anlagen. Das beste Solarenergiepotential im Golden State ist in den Wüsten Kaliforniens im Südosten zu finden. Die weltweit größte Solarthermieanlage befindet sich in der Mojave Wüste und erzeugt seit Anfang 2014 Strom.276 Die folgende Abbildung liefert einen Überblick über Kaliforniens Energievorkommen. Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 12.01.2015 Vgl. Next 10 (2014): California Green Innovation Index, abgerufen am 13.03.2015 272 Vgl. Power Magazine (2015): California Governor Wants to Raise State’s 2030 RPS Target to 50%, abgerufen am 13.03.2015 273 Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 12.01.2015 274 Vgl. Germany Trade and Invest (2014): Geothermie wächst in den USA relativ langsam, abgerufen am 12.01.2015 275 Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 13.03.2015 276 Vgl. Bright Source Energy (2014): Ivanpah, abgerufen am 13.03.2015 270 271 92 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 26: Energievorkommen Kalifornien, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energiebedarf Im Jahr 2013 lag Kalifornien mit 7.684 Billionen BTU beim absoluten Energieverbrauch gleich hinter Texas auf dem zweiten Platz im US-weiten Vergleich. Beim Energieverbrauch pro Kopf hatte Kalifornien im Jahr 2012 mit 201 Mio. BTU allerdings in diesem Zeitraum den drittniedrigsten Verbrauch aller Bundesstaaten.277 Der größte Teil des Energieverbrauchs entfiel im Jahr 2013 mit 37,8% auf den Transportsektor. Der Rest entfiel mit 23,6% auf die Industrie, den Handel (19,3%) und die privaten Haushalte (19.3%).278 Beinahe der gesamte Energiebedarf im Verkehrsbereich wurde im Jahr 2012 durch Mineralöl gedeckt. Somit war der Transportsektor auch der größte Emittent von Treibhausgasen in Kalifornien (37%), gefolgt von der Industrie (22%) und der Stromerzeugung (21%), wie folgende Abbildung zeigt. 279 Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 279 Vgl. Next 10 (2015): 2015 California Green Innovation Index, abgerufen am 24.07.2015 277 278 93 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 27: CO2-Emissionen in Kalifornien nach Sektor, 2012 Quelle: Vgl. Next 10 (2014): 2014 California Green Innovation Index, abgerufen am 24.07.2015 Mehr als zwei Drittel der Emissionen des Transportsektors stammten von Personenfahrzeugen, gefolgt von Lkw. In der Industrie war vor allem die Erdölraffination für den Treibhausgasausstoß verantwortlich, gefolgt von der Exploration von Erdöl und Erdgas.280 Folgende Abbildung liefert einen detaillierten Überblick über die einzelnen Quellen. Abbildung 28: CO2-Emissionen in Kalifornien nach Sektor und Quellen, 2012 Quelle: Vgl. Next 10 (2014): 2014 California Green Innovation Index, abgerufen am 24.07.2015 Laut dem 2014 California Green Innovation Index der Non-Profit-Organisation Next 10 ist die Wirtschaft des Bundesstaates ist eine der energieeffizientesten und kohlenstoffärmsten der Welt: Seit 1990 reduzierten sich die Pro-Kopf-Emissionen um 17%.281 Wie folgende Tabelle verdeutlicht, lag Kalifornien im Jahr 2011 US-weit auf Rang vier der emissionsärmsten US-Bundesstaaten. 280 281 Vgl. US Energy Information Administration (2015): State CO2 Emissions, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. Next 10 (2014): California Green Innovation Index, abgerufen am 13.03.2015 94 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 24: Ranking der emissionsärmsten Bundesstaaten in den USA, 2011 Bundesstaaten Rang New York 1 Connecticut 2 Massachusetts 3 Kalifornien 4 Delaware 5 Florida 19 USA (ohne Kalifornien) 27 Texas 33 Wyoming 50 Quelle: Eigene Darstellung nach Next 10 (2014): 2014 California Green Innovation Index, abgerufen am 24.07.2015 Das Energiesystem des US-Bundesstaates Kalifornien steht durch Veränderungen von Angebot und Nachfrage vor großen Herausforderungen. So steigen die Stromnachfrage und Spitzenlast weiterhin, während gleichzeitig in der Stromerzeugung die konventionellen Leistungen zugunsten von erneuerbaren Energien zurückgehen. Hinzu kommen neue Abnehmer wie die Elektrofahrzeugflotte, die eine Versorgungsinfrastruktur benötigt. Nicht zuletzt sind die Kunden im Rahmen des Net-Metering von reinen Abnehmern auch zu Einspeisern selbst erzeugten Stroms geworden. 282 Der Netzbetreiber California Independent System Operator (CAISO) sprach vor diesem Hintergrund bereits im Jahr 2013 von einer historischen Transformation des Stromnetzes. In seinem Building a Sustainable Energy Future 2014-2016 Strategic Plan283 definiert er deshalb die drei strategischen Stoßrichtungen: Übergang zu erneuerbaren Energien, verlässliches Netzmanagement während der Umgestaltung der Strombranche sowie Ausbau der regionalen Zusammenarbeit.284 Mit dem California Global Warming Solutions Act (Assembly Bill (AB) 32) aus dem Jahr 2006 strebt Kalifornien an, Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 auf das Niveau von 1990 zu reduzieren. Wesentlicher Ansatzpunkt, um dieses Ziel zu erreichen, ist der kalifornische Strommarkt. Ein Update des im Jahr 2009 durch das Air Resources Board (ARB) angenommenen Climate Change Scoping Plan im Rahmen des AB 32 wurde im Mai 2014 veröffentlicht. Folgende Abbildung zeigt den Zeitrahmen zur Umsetzung der gesetzten Ziele. Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 24.07.2015 283 Vgl. California Independent System Operator (2013): Building a Sustainable Energy Future 2015-2016 Strategic Plan, abgerufen am 24.07.2015 284 Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 24.07.2015 282 95 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 29: Vorgegebener Zeitrahmen zur Umsetzung des AB 32 Quelle: Vgl. California Environmental Protection Agency – Air Resources Board (2015): Assembly Bill 32 Overview, abgerufen am 14.01.2015 Rechtliche Rahmenbedingungen und Bestimmungen zur Luftqualität in Kalifornien verhindern seit 2012 den Neubau von Kraftwerken, die sich fossiler Brennstoffe zur Stromerzeugung bedienen. 285 Dies betrifft vor allem die Region Südkalifornien. Im Jahr 2006 wurde zudem im AB 2021 festgelegt, dass der prognostizierte Stromverbrauch des Staates über einen Zeitraum von zehn Jahren um 10% gesenkt werden soll. 286 Die California Energy Commission (CEC) ist in Zusammenarbeit mit der California Public Utilities Commission (CPUC) verantwortlich für die Festlegung der Energieeffizienzziele der einzelnen Jahre.287 Die Kommissionen orientieren sich dabei an den Prognosen der öffentlichen und privaten Energieversorgungsunternehmen des Staates. Laut einem gemeinsamen Statusbericht aus dem Jahr 2014 der California Municipal Utilities Association (CMUA), der Northern California Power Agency (NCPA) und der Southern California Public Power Authority (SCPPA) haben die öffentlichen Versorgungsunternehmen seit 2006 rund 885 Mio. USD in Energieeffizienzprogramme investiert.288 Zudem konnten Nachfragespitzen um mehr als 656 MW reduziert und über 3,4 Mio. MWh eingespart werden. Folgende Tabelle liefert eine Zusammenfassung der bisherigen Erfolge. Vgl. California Environmental Protection Agency (2015): Air Resources Board, abgerufen am 13.03.2015 Vgl. California Energy Commission (2006): Assembly Bill 2021, abgerufen am 13.03.2015 287 Vgl. CPUC & CEA (2012): Energy Efficiency Strategic Plan, abgerufen am 13.03.2015 288 Vgl. California Municipal Utilities Association, Northern California Power Agency & Southern California Public Power Authority (2014): Energy Efficiency in California’s Public Power Sector: A 2014 Status Report, abgerufen am 13.03.2015 285 286 96 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Tabelle 25: Übersicht der bisherigen Erfolge im Rahmen des AB 2021 Jährliche Peak Lebenszyklus NettoGeschäftsjahr Nettoeinsparungen Nettoeinsparungen einsparungen (kW) (MWh) (MWh) 2015 Gesamtaufwendungen der Energieversorger (USD) 2005/2006 52.552 169.303 2.249.214 54.412.728 2006/2007 56.772 254.332 3.062.361 63.151.647 2007/2008 82.730 401.919 4.473.801 103.907.266 2008/2009 117.435 644.260 6.749.912 146.093.107 2009/2010 93.712 522.929 5.586.299 123.433.250 2010/2011 81.121 459.459 4.604.364 132.372.795 2011/2012 82.561 439.710 4.638.521 126.936.631 2012/2013 89.305 521.478 5.722.100 134.475.230 Total 656.187 3.413.390 37.086.572 884.782.654 Quelle: Vgl. California Municipal Utilities Association, Northern California Power Agency & Southern California Public Power Authority (2014): Energy Efficiency in California’s Public Power Sector: A 2014 Status Report, abgerufen am 13.01.2015 Im Januar 2015 verkündete der für eine vierte Amtszeit vereidigte kalifornische Gouverneur Jerry Brown in seiner Antrittsrede das ambitionierte Ziel, bis zum Jahr 2030 den Strombedarf Kaliforniens zu 50% aus erneuerbaren Energien zu decken. Zudem soll der Kraftstoffverbrauch bei Personenfahrzeugen und Lkw gegenüber dem Basisjahr 2015 um die Hälfte gesenkt und die Energieeffizienz in Gebäuden verdoppelt werden.289 Im Rahmen des Senate Bill (SB) 350 wurde die Erhöhung des RPS auf 50% als Gesetzentwurf in den kalifornischen Senat eingebracht.290 Im Jahr 2013 betrug der Anteil an Erdgas an der Nettostromerzeugung etwa 59%, gefolgt von konventioneller Wasserkraft mit rund 12%. Andere erneuerbare Energien machten rund 17,8% aus. 2014 machte Windenergie rund 7% der innerstaatlichen Stromproduktion aus; genug, um etwa 1,3 Mio. Wohnhäuser zu versorgen. Nach Einschätzungen des NREL könnte der Energiebedarf des Staates Kalifornien bis zu 41% aus Windkraft gedeckt werden.291 Der durchschnittliche Netto-Strompreis lag in Kalifornien im Jahr 2013 für Privathaushalte bei 16,9 Cent/kWh, im gewerblichen Bereich bei 14,22 Cent/kWh und im industriellen Sektor bei 10,96 Cent/kWh. Im Durchschnitt ergab sich 2013 ein Strompreis von 14,28 Cent/kWh, was weit über dem US-Durchschnitt von 10,07 Cent/kWh lag.292 Vgl. Power Magazine (2015): California Governor Wants to Raise State’s 2030 RPS Target to 50%, abgerufen am 12.01.2015 Vgl. California Climate Leadership (2015): Powering the new Economy, abgerufen am 12.08.2015 291 Vgl. American Wind Energy Association (2015): Fact Sheet California, abgerufen am 13.02.2015 292 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 13.03.2015 289 290 97 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Wärmemarkt Abbildung 30 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Kalifornien zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 30: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Kalifornien, 2013 Flüssiggas 3,3% Andere/keine 5,3% Elektrizität 26,7% Erdgas 64,4% Heizöl 0,3% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Kalifornien wurde im Jahr 2013 zu 64,4% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 26,7%, Flüssiggas mit 3,3% und Heizöl mit 0,3%. In 5,3% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt. 293 5.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger Kalifornien hat einen regulierten Strommarkt. Der Stromgroßhandelsmarkt wird von der CAISO verwaltet, die der direkten Zuständigkeit der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) unterliegt. 294 Insgesamt gibt es 75 öffentliche, kommunale, und privatwirtschaftlich betriebene Energieversorger im Bundesstaat Kalifornien. Rund 68% des Strombedarfs wurden im Jahr 2012 von den drei großen privaten Energieversorgern Pacific Gas & Electric Company (PG&E), Southern California Edison (SCE) und San Diego Gas & Electric Company (SDG&E) gedeckt. PGE zählte im Jahr 2012 über 5,2 Mio. Kunden, gefolgt von SCE mit rund 4,9 Mio. Kunden und SDG&E mit etwa 1,4 Mio. Kunden. Zwei Energieversorger in öffentlicher Hand, das Los Angeles Department of Water & Power (LADWP) und Sacramento Municipal Utility District (SMUD), lieferten 2012 weitere 10% des Stroms.295 Renewable Portfolio Standard (RPS) Bislang verpflichtet der RPS die kalifornischen Versorger in Investorenhand, bis 2020 33% ihrer an Endkunden verkauften Elektrizität aus erneuerbaren Energien zu decken. Das 20%-Zwischenziel – im Zeitraum von 2011 bis 2013 zu erreichen – ist von den Versorgern bereits erfolgreich umgesetzt worden. Der RPS wurden erstmalig im Jahr 2002 erlassen und die darin verabschiedeten Richtlinien gelten für öffentliche Versorgungsunternehmen, investorenfinanzierte Energieversorger sowie regionale KooperaVgl. US Energy Information Administration (2015): California State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Vgl. Greentech Media (2012): How Electricity gets bought and sold in California, abgerufen am 21.01.2015 295 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Electric Sales, Revenue, and Average Price, abgerufen am 24.07.2015 293 294 98 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 tiven. Beim RPS handelt es sich um eine ordnungspolitische Maßnahme zur Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieproduktion. Laut einer jüngst veröffentlichten Statusmeldung der CPUC wurden seit 2003 etwa 7.501 MW an erneuerbarer Leistung unter dem RPS-Programm in Betrieb genommen. Allein im Jahr 2014 gingen Schätzungen zufolge mehr als 3.529 MW an erneuerbarer Erzeugungsleistung in Betrieb. Prognosen zufolge sollen im Jahr 2015 weitere 2.541 MW folgen. 296 Abbildung 31: Installierte RPS-Leistung in Kalifornien, 2003 - 2015 (Prognose) Quelle: Vgl. California Public Utilities Commission (2014): RPS Status Report, abgerufen am 13.01.2015 Die CPUC hat zudem seit 2002 mehr als 360 Stromabnahmeverträge (PPAs) für über 20.000 MW erneuerbarer Leistung im Rahmen des RPS-Programms bewilligt. Im zweiten Quartal 2014 wurden bereits 21 weitere Verträge bewilligt, wie folgende Tabelle verdeutlicht. Tabelle 26: RPS-berechtigte eingereichte und/oder bewilligte Stromabnahmeverträge, 2014 PG&E Q1 Q2 SCE SDG&E Total Anzahl Verträge MW Anzahl Verträge MW Anzahl Verträge MW Anzahl Verträge MW Eingereicht 6 338 20 33 0 0 26 371 Ausstehend 9 338 20 33 0 0 29 371 Genehmigt 14 208 0 0 0 0 14 208 Eingereicht 0 0 0 0 0 0 0 0 Ausstehend 5 320 0 0 0 0 5 320 Genehmigt 1 18 20 33 0 0 21 51 Quelle: Eigene Darstellung nach California Public Utilities Commission (2014): RPS Status Report, abgerufen am 13.01.2015 296 Vgl. California Public Utilities Commission (2014): RPS Status Report, abgerufen am 13.1.2015 99 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Net-Metering Bereits seit 1996 gibt es in Kalifornien ein Net-Metering-Gesetz, das die kalifornischen Energieversorgungsunternehmen verpflichtet, allen Betreibern von Wind- und Solarenergiesystemen bis zu einer Leistung von 1 MW Net-Metering anzubieten. Der im Rahmen des Net-Metering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist und der Kunde bekommt dafür eine Gutschrift in Höhe des geltenden Strompreises, sodass sich der Stromzähler praktisch rückwärts dreht, falls mehr Strom eingespeist als verbraucht wird. Die Obergrenze bis zu welcher die kalifornischen Energieversorger NetMetering in ihrem Servicegebiet anbieten müssen, liegt bei 5% der aggregierten Gesamtnachfrage (Stand: 2015).297 Im September 2013 verabschiedete die kalifornische Versammlung eine geänderte Version des NetMetering-Gesetzes (AB 327). Mit dem Gesetz änderte sich u. a. die bisherige Stromtarif-Struktur: Kunden, die mehr Strom verbrauchen, bezahlen nun weniger, und die günstigen Tarife für Kunden mit geringem Stromverbrauch wurden erhöht. Auch hat die Regulierungsbehörde ein Standardangebot für private und kleine gewerbliche Kunden entwickelt, die nach Ablauf der derzeitigen Net-Metering-Programme PVAnlagen installieren. Außerdem erlaubt es der CPUC, eine monatliche Gebühr von 10 USD bei Kunden zu erheben, die an den Programmen teilnehmen. Die Behörde prüfe jedoch auch andere Möglichkeiten, um die Kosten für dezentrale PV-Anlagen zu tragen. Das Gesetz definiert die Obergrenze für jeden großen Stromversorger einzeln. Bei SDG&E beträgt sie 607 MW, bei SCE 2,24 GW und bei PG&E 2,41 GW. 298 Im Jahr 2015 wurde das Net-Metering-Programm von der „Freeing the Grid“-Initiative mit der Bestnote A ausgezeichnet.299 Interconnection Standards Kalifornien verfügt zudem über Interconnection Standards. Hierbei handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen an das Energieversorgungsnetz. Danach kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. Kalifornische Gesetze legen technische Anforderungen und Bewerbungsverfahren für dezentrale Stromerzeuger von bis zu 10 MW fest. Bei kleinen Anlagen bis 10 kW gelten vereinfachte Regeln. Im Jahr 2015 wurden die Interconnection Standards von der „Freeing the Grid“-Initiative mit der Bestnote A ausgezeichnet.300 Förderprogramme Im Staat Kalifornien wird seit der Ölkrise im Jahr 1973 die Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieressourcen konsequent gefördert und auch der amtierende Gouverneur Edmund G. Brown, Jr. setzt die Förderung regenerativer Energieressourcen fort. Wie bereits erwähnt plant der Gouverneur für seine vierte Amtszeit eine Energiewende: Bis 2030 soll die Hälfte des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Zudem ist geplant, die Energieeffizienz in Gebäuden zu verdoppeln, den Spritbedarf für den Gütertransport auf der Straße zu halbieren und die Wärmeversorgung nachhaltiger zu gestalten.301 Die California Solar Initiative (CSI) ist eine Weiterentwicklung des Million Solar Roof Programs und die umfassendste und erfolgreichste Fördermaßnahme für die Solarenergie in den USA. Mit dem von dem ehemaligen Gouverneur Arnold Schwarzenegger im Januar 2006 beschlossen Programm werden von 2006 bis 2016 Fördermittel von insgesamt 2,167 Mrd. USD zur Verfügung gestellt. Das Programm wird von der CPUC verwaltet. Die CSI gewährt eine Rückerstattung für die Anschaffung von Solarsystemen auf existierenden Wohngebäuden sowie bei existierenden oder neugebauten, kommerziellen, industriellen, Vgl. US Department of Energy – Database of States Incetives for Renewables & Efficiency (2013): Net-Metering – California, abgerufen am 13.01.2014 298 Vgl. Solar Server (2013): Photovoltaik in Kalifornien: Versammlung genehmigt neues Net-Metering-Gesetz, abgerufen am 13.01.2014 299 Vgl. Freeing the Grid (2014): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 12.1.2014 300 Vgl. Freeing the Grid (2014): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 12.1.2014 301 Vgl. Greentech Media (2015): California Governor Jerry Brown Calls for 50% Renewables by 2030, abgerufen am 07.01.2015 297 100 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 öffentlichen und landwirtschaftlichen Immobilien im Servicegebiet der drei Energieversorger PG&E, SCE und SDG&E (siehe auch Tabelle 22).302 Das Programm zielt darauf ab, bis 2016 Solarsysteme mit einer Gesamtleistung von 1.940 MW in Kalifornien zu installieren. Dieses Ziel beinhaltet eine installierte Leistung von 1.750 MW im Rahmen des CSI Programms für den General Market (GM), das Fördermittel in Höhe von 1,95 Mrd. USD für PV und andere solarelektrische Energiesysteme vergibt, sowie 190 MW im Rahmen zweier Förderprogramme für einkommensschwache Haushalte, das Multifamily Affordable Solar Housing (MASH) Programm und das Single-Family Affordable Solar Homes (SASH) Programm, welche jeweils über Fördermittel in Höhe von 108,3 Mio. USD verfügen. Das California Solar Initiative Programm Handbuch in der Version vom Mai 2014 kann von der Solar-Homepage des Staates Kalifornien heruntergeladen werden. Tabelle 27: CSI Budget in Mio. USD nach Energieversorger, 2007 - 2016 Programmadministrator Anteil des Budgets (in %) Budget (in Mio. USD) PG&E 43,7 946 SCE 46,0 996 CCSE/SDG&E 10,3 223 Total 100 2.165 Quelle: Vgl. California Public Utilities Commission (2014): California Solar Initiative Program Handbook, abgerufen am 22.06.2015 Das CSI Programm ist verfügbar, bis die MW-Ziele in den Servicegebieten der drei Energieversorger erreicht wurden oder bis die verfügbaren Programmmittel aufgebraucht wurden, je nachdem was zuerst erreicht wird. Die Anreize werden während der CSI-Laufzeit schrittweise in zehn Stufen reduziert, basierend auf der Menge an bestätigter Leistung an Energiesystemen pro Servicegebiet des einzelnen Energieversorgungsunternehmens. Einen Überblick über die CSI-Programmziele in MW sowie die zur Verfügung stehenden Fördermittel je Energieversorger liefern folgende Tabellen. 302 Vgl. California Public Utilities Commission (2014): California Solar Initiative Program Handbook, abgerufen am 04.02.2015 101 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 28: Übersicht über die Programmziele je Energieversorger und Sektor Total CSE SCE PG&E (USD) Budget (MW) Ausstehend Kapazität (USD) Budget (MW) Kapazität Wird geprüft (USD) Budget (MW) Kapazität Bestätigt (USD) Budget (MW) Kapazität Programmziele Privat 252.368 211.628.000 257.773 209.711.997 0 0 9.561 1.916.004 Gewerblich 512.383 666.164.970 518.978 663.585.532 0 0 5.879 2.579.438 Total 764.750 877.792.970 776.751 873.297.529 0 0 15.440 4.495.441 Privat 265.650 222.767.000 312.028 219.620.970 0 0 15.694 3.146.030 Gewerblich 539.350 645.225.600 580.092 634.210.144 5.161 1.221.582 25.542 9.793.874 Total 805.000 867.992.600 892.120 853.831.114 5.161 1.221.582 41.236 12.939.904 Privat 84.507 54.885.000 91.542 54.560.764 0,029 5.830 1.585 318.406 Gewerblich 95.743 147.139.430 112.000 145.013.605 0,092 76.481 5.660 2.049.344 Total 180.250 202.024.430 203.561 199.574.369 0,121 82.311 7.245 2.367.749 Privat 602.525 489.280.000 661.343 483.893.731 0,029 5.830 26.840 5.380.439 Gewerblich 1.147.475 1.458.530.000 1.211.089 1.442.809.282 5.253 1.298.063 37.081 14.422.655 Total 1.750.000 1.947.810.000 1.872.432 1.962.703.013 5.282 1.303.893 63.921 19.803.094 Quelle: Vgl. GO Solar California (2014): CSI Incentives Budget Report, abgerufen am 22.06.2015 102 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 29: CSI-Programmziele in MW je Energieversorger und Programmstufe PG&E (MW) SCE (MW) CCSE (MW) Schritt MW pro Schritt Privat Gewerblich Privat Gewerblich Privat Gewerblich 1 50 - - - - - - 2 70 10,1 20,5 10,6 21,6 2,4 4,8 3 100 14,4 29,3 15,2 30,8 3,4 6,9 4 130 18,7 38,1 19,7 40,1 4,4 9,0 5 160 23,1 46,8 24,3 49,3 5,4 11,0 6 190 27,4 55,6 28,8 58,6 6,5 13,1 7 215 31,0 62,9 32,6 66,3 7,3 14,8 8 250 36,1 73,2 38,0 77,1 8,5 17,3 9 285 41,1 83,4 43,3 87,8 9,7 19,7 10 350 50,5 102,5 53,1 107,9 11,9 24,2 Gesamt 1750 252,4 512,3 265,6 539,5 59,5 120,8 Gesamt pro Energieversorger 764,8 805,0 180,3 Prozent 43,7% 46,0% 10,3% Quelle: Vgl. California Public Utility Commission (2014): California Solar Initiative Program Handbook, abgerufen am 04.02.2015 Das CSI GM Programm bietet zwei verschiedene Arten von Anreizen: eine Rückerstattung basierend auf der installierten Leistung (capacity based) im Rahmen des Expected Performance Based Buydown (EPBB) Programms sowie eine leistungsbasierte Vergütung (performance-based) im Rahmen des Performance Based Incentives (PBI) Programms auf der Grundlage der tatsächlichen Einspeisung. Eine Übersicht zum EPPB und PBI je Programmstufe im Rahmen des CSI GM Programm liefert Tabelle 30. 103 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 30: Übersicht über die Fördertarife im Rahmen des CSI General Market Programms EBPP Zahlungen in USD PBI Zahlungen in USD (pro watt) (pro kWh) MW Staatenweite privat gewerblich Non-profit privat gewerblich Non-profit Stufe MW in Stufe 1 50 k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 2 70 2,50 2,50 3,25 0,39 0,39 0,50 3 100 2,20 2,20 2,95 0,34 0,34 0,46 4 130 1,90 1,90 2,65 0,26 0,26 0,37 5 160 1,55 1,55 2,30 0,22 0,22 0,32 6 190 1,10 1,10 1,85 0,15 0,15 0,26 7 215 0,65 0,65 1,40 0,09 0,09 0,19 8 250 0,35 0,35 1,10 9 285 0,25 0,25 0,90 o,o5 (a) 0,044 (b) o,o3 (a) 0,032 (b) o,o5 (a) 0,044 (b) o,o3 (a) 0,032 (b) 0,15 (a) 0,139 (b) 0,12 (a) 0,114 (b) 10 350 o,20 o,20 0,70 0,025 0,025 0,088 Quelle: Vgl. California Public Utility Commission (2014): California Solar Initiative Program Handbook, abgerufen am 22.06.2015 Das CSI Programm nähert sich dem Ende, da die Programmstufen nahezu ausgeschöpft sind. Im Servicegebiet von PG&E ist das Programm schon geschlossen. Im Servicegebiet von SDG&E ist die zehnte Programmstufe für Residential Solar bereits abgeschlossen und auch bei SCE befindet sich das Programm in der letzten Tranche. 303 Im Jahr 2010 wurde das Renewable Auction Mechanism (RAM)-Programm ins Leben gerufen, das Erneuerbare-Energien-Systeme mittlerer Größe (3 MW bis 20 MW) ans kalifornische Stromnetz bringen soll. Bei RAM handelt es sich um eine umgekehrte Auktion, die zweimal jährlich von den drei privaten Energieversorgern abgehalten wird und innerhalb von zwei Jahren in der Neuinstallation einer dezentralen Erzeugungsleistung von 1.299 MW münden soll. Tabelle 31 bietet einen Überblick zum Beschaffungsbedarf der drei teilnehmenden Energieversorger im Rahmen des RAM für die nächsten zwei Jahre. Vier Auktionen wurden bereits abgehalten, eine weitere soll folgen. Tabelle 31: Übersicht zum Beschaffungsbedarf der Energieversorger im Rahmen des RAM Anbieter Gesamter Beschaffungsbedarf Southern California Edison 723,4 MW Pacific Gas and Electric 420,9 MW San Diego Gas and Electric 154,7 MW Quelle: Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2014): Renewable Auction Mechanism (RAM), abgerufen am 04.02.2015 303 Vgl. California Public Utility Commission (2014): California Solar Initiative Program Handbook, abgerufen am 04.02.2015 104 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Jeder Projektvorschlag wird zunächst vom zuständigen Energieversorger auf Durchführbarkeit geprüft und anschließend anhand des Preiskriteriums – angefangen beim niedrigsten Preis bis die zu versteigernde Leistung ausgeschöpft ist – ausgewählt.304 Nachfolgende Tabelle bietet einen Überblick über die wichtigsten Förderprogramme im Staat Kalifornien für den Solarsektor. Weiterführende Informationen zu den kalifornischen Anreizen und gesetzlichen Rahmenbedingungen können in der DSIRE-Datenbank aufgerufen werden. Tabelle 32: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Kalifornien Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Industry Recruitment/Support Sales and Use Tax Exclusion for Advanced Transportation and Alternative Energy Manufacturing Program Steuerbefreiung Alejandro Ruiz California Alternative Energy and Advanced Transportation Financing Authority 915 Capitol Mall, Rm 457 Sacramento, CA 95814 +1-916-651-5101 [email protected] Steuerbefreiung für Projekte, die für die Entwicklung und Herstellung von Energieeffizienzsystemen wie z.B. PV oder CSP Solarsystemen benutzt werden. Leasing Program Solar Water Heating Program LeasingProgramm City of Santa Clara Water & Sewer Utility 1500 Warburton Avenue Santa Clara, CA 95050 +1-408-615-2000 Die Santa Clara Water & Sewer Utilities Abteilung least, liefert, installiert und repariert solare Warmwasserbereitungsanlagen für Einwohner und Unternehmen. Local Rebate Program Local Rebate Program Lokales Rabattprogramm Details siehe Webseite Die Stadt San Francisco und der Landkreis Marin County bieten verschiedene lokale Rabattprogramme für die Installation energieeffizienter Maßnahmen wie z.B. Solarmodule im gewerblichen und im Wohnbereich an. Other Incentive Renewable Auction Mechanism (RAM) Auktionsmechanismus Shannon O'Rourke California Public Utilities Commission 505 Van Ness Avenue San Francisco, CA 94102 +1-415-703-5574 shannon.o'rourke@ cpuc.ca.gov RAM ist eine Art Auktion, bei der die Energieversorger SCE, PG&E und SDG&E zur Deckung ihrer jeweiligen Anteile der vorgeschriebenen 1.299 MW erneuerbarer Energien verpflichtet werden. Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2014): Renewable Auction Mechanism (RAM), abgerufen am 04.02.2015 304 105 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Performance-Based Incentive Renewable Market Adjusting Tariff (ReMAT) City of Palo Alto Utilities - Palo Alto CLEAN (Clean Local Energy Accessible Now) LADWP - Feed-in Tariff (FiT) Program Marin Clean Energy - Feed-In Tariff Leistungsbasierte s Anreizsystem Adam Schultz California Public Utilities Commission 505 Van Ness Avenue San Francisco, CA 94102 +1-415-703-2692 [email protected] Mit dieser Initiative sind alle Versorger mit mehr als 75.000 Kunden dazu verpflichtet, ihren Kunden für Erneuerbare-EnergienSysteme bis 3 MW einen Einspeisetarif anzubieten. Die Programmgrenze für Kalifornien ist 750 MW Leistungsbasierte s Anreizsystem Utility Marketing Services City of Palo Alto Utilities 250 Hamilton Avenue Palo Alto, CA 94301 +1-650-329-2241 [email protected] Mit dem CLEAN Programm bietet Palo Alto Utility seinen Kunden einen Einspeisetarif für SolarEnergien an. Leistungsbasierte s Anreizsystem LADWP +1-213-367-2100 [email protected] LADWP bietet seit 2013 ein Feed-in Tariff-Programm im Umfang von 100 MW an, um die Entwicklung von Erneuerbare-EnergienProjekten im Großraum Los Angeles zu fördern. Leistungsbasierte s Anreizsystem Marin Clean Energy 781 Lincoln Avenue, St. 320 San Rafael, CA 94901 +1-415-464-6010 [email protected] Einspeisetarif für den County Marin mit einen Programmumfang von 15 MW. Property Tax Incentive Property Tax Exclusion for Solar Energy Systems Steuergutschrift California State Board of Equalization P.O. Box 942879 Sacramento, CA 94279-0090 +1-800-400-7115 Section 73 des California Revenue and Taxation Code räumt Solarenergiesystemen einen Steuererlass ein, die zwischen 1.1.1999 und 31.12.2016 installiert wurden. Sales Tax Incentive Partial Sales and Use Tax Exemption for Agricultural Solar Power Facilities Verkaufssteuerbefreiung California State Board of Equalization P.O. Box 942879 Sacramento, CA 94279 +1-800-400-7115 106 Partielle Verkaufssteuerbefreiung für Solarsysteme und Maschinen, die speziell in der Landwirtschaft genutzt werden. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung State Grant Program School Facility Program Modernization Grants Bundesstaatliches Zuschussprogramm k. A. Das School Facility Program (SFP) bietet Schulen Finanzierungshilfe für die Erneuerung von alten Schulgebäuden und Anlagen. State Loan Program Energy Efficiency Financing for Public Sector Projects Bundesstaatliches Darlehensprogramm Special Projects Office California Energy Commission +1-916-654-4104 [email protected] Städte, Landkreise und öffentliche Einrichtungen können sich für ein zinsvergünstigtes Darlehen der California Energy Commission für Energieeffizienzprojekte wie zum Beispiel PVSolartechnologien in gewerblichen Gebäuden bewerben. State Rebate Program California Solar Initiative Bundesstaatliche Rabattprogramm Details siehe Webseite Self-Generation Incentive Program Bundesstaatliche Rabattprogramm Details siehe Webseite Die CSI stellt Solarprojekten durch mehrere Anreize 3 Mrd. USD zur Verfügung, um bis 2016 3.000 MW Solarenergieleistung in Kalifornien zu fördern. Das Self-Generation Incentive Program (SGIP) bietet Kunden von PG&E, SDG&E, SCE und Socal Gas finanzielle Anreize, die Strom mit einer Privatanlage generieren. Die Anreize reichen von 0,46 USD/W – 1,83 USD/W, abhängig von den jeweiligen Systemen. Utility Grant Program Utility Grant Program Zuschussprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite 107 Die Energieversorger Alameda Municipal Power, Burbank Water & Power und Riverside Public Utilities bieten verschiedene Zuschuss-programme im Bereich Energieeffizienz und Solartechnologien an. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Utility Loan Program Utility Loan Program Darlehensprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Die Energieversorger Anaheim Public Utilities, City of Palo Alto Utilities, PG&E, SCE, SDG&E, SMUD und SoCalGas bieten verschiedene Darlehens-programme im Bereich Energieeffizienz und Solar-Installationen an. Utility Rebate Program Utility Rebate Program Rabattprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Zahlreiche Energie-versorger in Städten und Landkreisen in ganz Kalifornien bieten verschiedene Rabattprogramme im Bereich Energieeffizienz und Solarenergie an. Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 5.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Seit den 1970er Jahren werden erneuerbare Energien in Kalifornien deutlich energischer unterstützt als in anderen US-Bundesstaaten. Insbesondere um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern langfristig zu verringern, wurden frühzeitig steuerliche Anreizprogramme zur Förderung von Wind- und Solartechnik etabliert und damit die Grundlage für die erste Wind- und Solarindustrie in Kalifornien gelegt. Nach der Liberalisierung des Energiemarktes im Jahr 1998 wurde die CEC mit der Umsetzung des Renewable Energy Programms beauftragt, dass das Ziel verfolgt, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion signifikant auszubauen.305 Insbesondere in den Regierungsjahren des ehemaligen Gouverneurs Schwarzenegger, der sich einen Ruf als konsequenter Verfechter einer Politik gegen die globale Erwärmung erworben hat, wurden zahlreiche Initiativen und Rechtsakte wie beispielsweise AB32 mit dieser Zielsetzung auf den Weg gebracht. Auch unter dem aktuellem Gouverneur Brown soll Kalifornien – im Bereich der erneuerbaren Energien – weiterhin Vorbild für das ganze Land sein. Brown hatte dieses Amt zwischen 1975 und 1983 schon einmal inne und er war es auch, der in Kalifornien die ersten Windparks bauen ließ und dafür als Gouverneur Moonbeam tituliert wurde. Brown hat angekündigt, dass bis zum Ende seiner Amtszeit ein Drittel des Stroms in Kalifornien aus erneuerbaren Quellen stammen soll. Auch in der breiten Bevölkerung Kaliforniens genießt die Solarenergie eine hohe Akzeptanz. Neben einem den erneuerbaren Energien wohlgesonnenem politischen Umfeld besitzt der Golden State ein hervorragendes Solarpotential. Das größte Solarpotential Kaliforniens liegt im Südosten des Bundesstaats (siehe nachfolgende Abbildungen). 305 Vgl. California Energy Commission (2013): California Renewable Energy Overview and Programs, abgerufen am 04.02.2015 108 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 32: Technisches Solarpotential in Kalifornien: Globaleinstrahlung und CSP Ressourcen Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Global Solar Radiation California, abgerufen am 04.02.2015; US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource California, abgerufen am 04.02.2015 Wie die Abbildung 32 zeigt, gibt es im süd- bzw. südöstlichen Teil des Bundesstaates (roter Bereich) ein weitaus höheres technisches Potential für die Nutzung von PV-Technologie als in anderen Regionen. Das Gesamtpotential in Kalifornien für die Nutzung der Sonne durch PV beträgt annähernd 17 Mio. MW. Auch im Bereich der solarthermischen Kraftwerke bietet Kalifornien mit seiner hervorragenden Sonneneinstrahlung neben den anderen südwestlichen US-Bundesstaaten beste Voraussetzungen. 109 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Die Abbildung verdeutlicht die geographische Verteilung des CSP-Potentials in Kalifornien. So gibt es 16 Counties, die die Anforderungen im Jahresdurchschnitt von 6 kWh pro Tag pro Quadratmeter erfüllen. Das größte solarthermische Kraftwerk der Welt befindet sich ebenfalls in Kalifornien: Das Ivanpah Kraftwerk in der Mojave Wüste ging im Februar 2014 in Betrieb und erreicht eine Nennleistung von 392 MW. Das Kraftwerk hat somit das Potential, rund 140.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Die Laufzeit der Anlage soll bei 30 Jahren liegen und die Stromabnahme ist bereits in langfristigen Verträgen mit den Versorgern PG&E und SCE geregelt.306 Nach einem Bericht der WGA haben die in den südwestlichen Staaten für den Betrieb solarthermischer Kraftwerke geeigneten Landflächen ein Potential von ca. 200 GW, was der Erzeugung von über 473.000 GWh an Elektrizität pro Jahr entsprechen würde. Betrachtet man die solarthermische Stromerzeugung, so lag Kalifornien im Jahr 2012 auf dem ersten Platz in der Rangfolge der regionalen Märkte der USA.307 Weiterhin bleibt der kalifornische Solarmarkt mit 57% Marktanteil im Jahr 2014 der mit Abstand wichtigste Markt in den USA. Insgesamt wurden im Jahr 2014 3.549 MW an PV-Systemen in Kalifornien installiert, wie folgende Abbildung verdeutlicht. Dies entsprach einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von rund 29% (im Jahr 2013 wurden 2.746 MW installiert).308 Aktuell sind in Kalifornien 10.695 MW an Solarsystemen installiert (Stand Juni 2015), wonach der Bundesstaat Spitzenreiter der gesamten USA ist. Im Golden State ist genug Leistung an Solar installiert, um 2,6 Mio. Haushalte mit Strom zu versorgen. Zudem wurden im Jahr 2014 etwa 11,73 Mrd. USD in den kalifornischen Solarmarkt an Investitionen getätigt. Auch findet die Solarindustrie Gehör in der kalifornischen Politik, da sie zu einem wichtigen Arbeitgeber geworden ist: Insgesamt arbeiten 54.700 Personen verteilt auf 2.226 Firmen entlang der solaren Wertschöpfungskette in Kalifornien.309 Abbildung 33: Neue Solarinstallationen in Kalifornien, 2007 - 2013 Quelle: Vgl. Next 10 (2015): 2015 California Green Innovation Index abgerufen am 026.06.2015 Vgl. Spiegel Online (2014): Kalifornien: Weltgrößtes Solarkraftwerk hat Betrieb aufgenommen, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Greentech Media (2014): US Solar Market Insight Report 2014, abgerufen am 04.02.2015 308 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): California Solar, abgerufen am 26.06.2015 309 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): California Solar, abgerufen am 26.06.2015 306 307 110 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Im Wohnbereich bleibt Kalifornien eine wichtige Antriebsfeder für das starke US-Wachstum an PVInstallationen. In diesem Segment wurden in Kalifornien im Jahr 2014 542 MW installiert, was einem Anteil von 44% aller US-weiten Installationen im Wohnbereich entspricht.310 Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass sich dieses Marktsegment in Kalifornien weiterhin rekordverdächtigen Wachstums erfreut, obwohl das Förderprogramm California Solar Initiative im Servicegebiet von allen drei Energieversorgern ausgeschöpft ist: 94% der installierten Leistung im ersten Quartal 2015 in diesem Segment ging ohne Inanspruchnahme von staatlichen Anreizen ans Netz.311 Insbesondere Drittbesitz von Solaranlagen ist immer stärker auf dem Vormarsch. Beste Beispiele stellen hier die kalifornischen Firmen SunRun, Sungevity und SolarCity dar, die mit dem Angebot von innovativen Finanzierungsmodellen sehr erfolgreich sind. Gemäß aktueller Prognosen von Greentech Media Research soll der Markt für Drittbesitz im Wohnbereich bis ins Jahr 2016 auf ein Marktvolumen von 5,7 Mrd. USD anwachsen.312 Die Durchschnittskosten für die Installation von Aufdachanlagen fielen im letzten Jahr um 4%. US-weit sanken die Installationskosten um ganze 12% im Vergleich zu 2010.313 Auch das Segment der kommerziellen Anlagen erfreut sich weiterhin substanziellem Wachstum. So wuchs dieses Marktsegment um 45% zwischen 2013 und 2014.314 Auch das Segment der Kraftwerke erfreut sich in Kalifornien starken Wachstums. Insgesamt wurden im Jahr 2014 2.662 MW in diesem Segment in Kalifornien in Betrieb genommen. Dies entspricht einem Anteil von 67,6 % aller US-weit 2014 installierten Leistung im Kraftwerkssegment. Es lässt sich feststellen, dass die meisten Projekte, die in diesem Segment fertiggestellt werden, in der Größenordnung von 1 MW bis 20 MW liegen. Der Grund dafür liegt in vereinfachten Landnutzungs- und Genehmigungsverfahren und vereinfachter Interoperabilität beim Anschluss ans Stromnetz bei Kraftwerken dieser Größenordnung. Die Durchschnittskosten für die Installation von Großanlagen betrugen zwischen 1,40 und 2,10 USD/W 2014.315 Eine Ausstellung der operativen Solarkraftwerke in Kalifornien findet sich auf der Webseite der SEIA. Im Mai 2015 fanden sich in Kalifornien Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 6.627 MW in Betrieb. Weiterhin befanden sich Großprojekte mit einer Gesamtleistung von 2.087 MW momentan im Baustadium und weitere Kraftwerke mit einer kumulativen Leistung von 14.018 MW im Entwicklungsstadium.316 Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der kalifornischen Solarindustrie war die Fertigstellung der jeweils 500 MW umfassenden Projekte Topaz Solar 2014 und Desert Sunlight 2015, die beiden größten im Betrieb befindlichen Solarkraftwerke der Welt. 317 Durch die zahlreichen Militärstützpunkte in Kalifornien und deren Bestreben nach Energieautonomie bestehen weitere Möglichkeiten für Solarprojekte. Das US-Militär hat aktuell 47,268 MW an Solarleistung in Kalifornien installiert, wie folgende Abbildung verdeutlicht. Vgl. Greentech Media (2015): US Solar Market Insight Report 2014, abgerufen am 04.05.2015 Vgl. Greentech Media (2015): US Solar Market Insight Report Q1 2015, abgerufen am 26.05.2015 Vgl. GTM Research (2013): US Residential Solar Financing to Reach $5.7 Billion by 2016, abgerufen am 04.02.2015 313 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): California Solar, abgerufen am 26.06.2015 314 Vgl. Greentech Media (2015): US Solar Market Insight Report 2014, abgerufen am 04.05.2015 315 Vgl. Greentech Media (2015): US Solar Market Insight Report 2014, abgerufen am 04.05.2015 316 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): Major Solar Projects List, abgerufen am 28.05.2015 317 Vgl. Greentech Media (2015): US Solar Market Insight Report Q1 2015, abgerufen am 26.05.2015 310 311 312 111 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 34: Installierte Solarleistung des US-Militärs in Kalifornien (Stand: Anfang 2013) Quelle: Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Solar Works for the Military: Installations Map, abgerufen am 04.02.2015 Ein wichtiger Aspekt für weiteres robustes Wachstum der Solarenergie in Kalifornien war die Entscheidung der CPUC aus dem Jahr 2012 in Bezug auf das als sehr relevant angesehene Net-Metering. Hierbei wurde die Formel zur Berechnung der 5% Programmgrenze genau definiert und somit kann eine zusätzliche Leistung in Höhe von 1.200 MW im Rahmen dieses Programms gefördert werden. Auch die Tatsache, dass die PV auf vielen Ebenen politische Unterstützung findet, ist ein positives Signal für die Solarindustrie und sorgt für positive Zukunftsaussichten, was den Anteil der Solarenergie am Energiemix Kaliforniens anbelangt. Gouverneur Brown lud wichtige Vertreter aus der Solarindustrie sowie von Energieversorgern und Gewerkschaften zu einem Treffen ein, um eine Roadmap – für die Installation von 20.000 MW an dezentralen Energiesystemen zur Erfüllung des RPS – zu erstellen. Gouverneur Brown betonte hierbei auch seine Bereitschaft, möglichen politischen Widerstand auf dem Weg zu diesem Ziel zu beseitigen. Der größte Anteil der dezentralen Energiesysteme in Kalifornien soll dabei aus Solarsystemen bestehen. Auch der Großraum Los Angeles bietet gute Chancen für erneuerbare Energien. Das Gebiet ist schon alleine aufgrund seiner Bevölkerungszahl sowie der breiten industriellen Basis interessant. Hinzu kommen die sehr guten natürlichen Bedingungen für Solarenergie, gerade auch im Stadtgebiet mit durchschnittlich 275 Sonnentagen; in der Mojave-Wüste und im Owens Valley sind es sogar über 330 Tage. 318 Das physische Potential für Dachsolaranlagen im Großraum Los Angeles ist 2010 vom Luskin Center for Innovation der University of California, Los Angeles (UCLA) bestimmt worden. 319 Das dabei zugrunde gelegte Physical Rooftop Solarpotential ist definiert als die maximale Solarleistung, die errichtet werden könnte, wenn alle bestehenden Gebäudedachflächen mit direkter Sonneneinstrahlung von 9 bis 16 Uhr mit Solarkollektoren versehen werden würden. Für den Kreis wird dieses Potential auf 19.113 MW beziffert, für die Stadt auf 5.536 MW. Projekte in der Größenklasse 50 - 500 kW stellen mit 32,2% den größten Anteil in der Stadt dar, gefolgt von Projekten mit 10 - 50 kW (26,2%) sowie mit 5 - 10 kW (18,5%).320 Langfristige Prognosen für die Stromnachfrage und -erzeugung wie auch für den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Stadt Los Angeles liefert der Ende 2013 veröffentlichte Final Power Integrated Resource Plan LADWP.321 Das LADWP will sich in den nächsten Jahren komplett vom Energieträger Kohle verabschieden. Spätestens 2030 soll der Anteil am Stromerzeugungsmix bei null liegen; ein früherer Ausstieg wird angestrebt. So möchte das LADWP seinen Anteil in Höhe von 477 MW am Kohlekraftwerk Navajo Generating Station bis Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 04.02.2015 319 Vgl. UCLA Luskin Center for Innovation (2010): Bringing Solar Energy to Los Angeles, abgerufen am 04.02.2015 320 Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 04.02.2015 321 Vgl. Los Angeles Department of Water and Power (2014): 2013 Final Power Integrated Resource Plan, abgerufen am 04.02.2015 318 112 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Ende 2015 verkauft haben; ferner soll der Ausstieg aus dem bis 2027 laufenden Abnahmevertrag mit dem Intermountain Power Plant (LADWP-Anteil: 1.175 MW) spätestens 2025 erfolgen. Weitere Pläne sehen vor, den Anteil von Erdgas im Energiemix bis 2030 annähernd zu verdoppeln und den Beitrag der Energieeffizienz kräftig auszubauen. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll sich, wie vom bundesstaatlichen RPS vorgeschrieben, bis 2020 auf 33% erhöhen. Anfang 2015 verkündete der kalifornische Governeur, diese Quote auf 50% bis 2030 erhöhen zu wollen, ein entsprechender Gesetzesentwurf befindet sich aktuell in Planung (Stand August 2015).322 Das RPS-Portfolio 2011 setzte sich zusammen aus 52% Windkraft, 29% Kleinwasserkraft, 18% Biomasse sowie 1% Solar. Um bis 2020 die RPS-Vorgabe erfüllen zu können, muss das LADWP im Segment erneuerbarer Energien eine Gesamtleistung von 1.505 MW aufbauen. Um danach bis 2030 die 33%-Quote halten zu können, sind weitere 284 MW nötig. Im Fokus steht dabei sowohl die zentral als auch die dezentral erzeugte Solarenergie.323 Vor diesem Hintergrund führte das LADWP Anfang 2013 das größte städtische Einspeiseprogramm für Solarenergie im Umfang von 100 MW ein. In fünf Vergabeblöcken wurden die Leistungen ausgeschrieben mit jeweils fester Vergütung über 20 Jahre. Lag sie beim ersten Block noch bei 17 US-Cents pro kWh, fiel sie stufenweise auf 13 US-Cent pro kWh bei der letzten Ausschreibung im März 2015.324 Von großer Bedeutung für den technologischen Fortschritt in der Solarindustrie ist zugleich auch das Vorhandensein von Wagniskapital. Südlich von San Francisco trieben früher Halbleiter, Computer oder die Biotechnologie das Geschäft voran. Im Silicon Valley machten Risikokapitalgeber damit Millionenumsätze. Heute widmen sich die Risikokapitalgeber der sogenannten sauberen Technik, zu der zum Beispiel das energieeffiziente Bauen, Solarkraftwerke, Elektroautos oder die Batterietechnologie gehören. Laut der Non-Profit-Organisation Next 10 liegt Kalifornien auf dem ersten Platz, wenn es um die Menge an Wagniskapital, Fördermittel und Patente für grüne Technologien geht (Stand 2011).325 Im Jahr 2014 wurden in den USA 8,21 Mrd. USD an Wagniskapital in der Clean-Tech-Branche investiert. Kalifornien zog mit 5,69 Mrd. den Löwenanteil der Investitionen in der Clean-Tech Branche an (siehe folgende Abbildung).326 Abbildung 35: Investitionen in die kalifornische Clean-Tech Branche, 2005 - 2014 Quelle: Vgl. Next 10 (2015): 2015 California Green Innovation Index abgerufen am 026.06.2015 Vgl. Power (2015): California Governor Wants to Raise State´s RPS Target to 50%, abgerufen am 12.08.205 Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 04.02.2015 324 Vgl. Germany Trade and Invest (2015): Branche kompakt - Solarenergie - USA, abgerufen am 25.06.2015 325 Vgl. Next 10 (2014): 2014 California Green Innovation Index abgerufen am 04.02.2015 326 Vgl. Next 10 (2014): 2014 California Green Innovation Index abgerufen am 04.02.2015 322 323 113 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Auch im Bereich der Patentanmeldungen im Clean-Tech-Sektor ist Kalifornien führend. Zwischen 2012 und 2013 stiegen Patentanmeldungen um 4%, mit mehr als 1.434 Patentanmeldungen (mehr als doppelt so viel wie der Bundesstaat Michigan, der den zweiten Platz belegt). Die meisten Patentanmeldungen erfolgten in den Sektoren Solarenergie, Energiespeicherung, Wasserkraft, Brennstoffzellen und Biomasse. Tabelle 33: Patentanmeldung-Ranking der US-Bundesstaaten im Clean-Tech Bereich 2008 - 2014 Quelle: Vgl. Next 10 (2015): 2015 California Green Innovation Index abgerufen am 026.06.2015 Im Jahr 2014 wurden insgesamt 497 Solarpatente in Kalifornien angemeldet, womit der Bundesstaat auf Rang 4 liegt, wie folgende Abbildung verdeutlicht. Tabelle 34: Patentanmeldung-Ranking im Solarsektor weltweit (2014) Rang Region Anzahl Patente 1 U.S. (mit Kalifornien) 1.464 2 EU-28 782 3 Japan 683 4 Kalifornien 497 5 Südkorea 348 6 Deutschland 312 7 China 241 8 Taiwan 207 9 Frankreich 122 10 Italien 78 Quelle: Vgl. Next 10 (2015): 2015 California Green Innovation Index abgerufen am 026.06.2015 Kopplung von Solarenergie mit Speichersystemen Marktexperten sehen in Kalifornien zudem großes Marktpotential für die Kopplung von Solarenergie mit Energiespeichern: In den nächsten fünf Jahren könnte dieser Sektor ein US-Marktvolumen von 2,8 Mrd. USD erreichen. Vor allem die große Stromnachfrage in Kalifornien bietet gute Bedingungen für Energiespeicherausrüstung. Diese kann bei der Bewältigung von Spitzen dem Branchenverband California 114 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Energy Storage Alliance (CESA) zufolge mit einigen Vorteilen aufwarten – besonders im Vergleich zu Erdgasspitzenlastkraftwerken. So fällt die Zeitdauer für Standortwahl, Genehmigung und Bau bei Energiespeichern deutlich geringer aus. Während sie für Batteriespeicher oder thermische Speicher auf etwa sechs bis höchstens 18 Monate beziffert wird, sind es bei Gasturbinen zwei bis fünf Jahre sowie bei Gas- und Dampfturbinen dreieinhalb bis sechseinhalb Jahre. Energiespeicherung bietet zudem schnellere Reaktionszeiten und höhere Nutzungsgrade. Da das elektrische System Kaliforniens gemessen an der Spitzenlast Branchenkennern zufolge die meiste Zeit des Jahres nur zu etwa 55% genutzt wird, gibt es genügend Spielraum für das Laden der Speicher.327 Wie folgende Tabelle aufzeigt, ist Kalifornien derzeit führend wenn es um bereits eingesetzte Energiespeicherungssysteme geht. Im Jahr 2013 wurden in Kalifornien insgesamt 385 Patentanmeldungen für Batteriesystem registriert.328 Tabelle 35: Eingesetzte Energiespeicherung in MW (Stand 2014) Rang Bundesstaat Gesamt in MW 1 Kalifornien 481,78 2 Texas 333,60 3 Alabama 110 4 Alaska 56 5 West Virginia 35,02 6 Hawaii 28,43 7 New York 20,36 8 Pennsylvania 10,6 U.S. gesamt 1107,69 Quelle: Vgl. Next 10 (2014): 2014 California Green Innovation Index, abgerufen am 04.02.2015 Für die Energiespeicherung wirkt sich sehr positiv aus, dass die CPUC in einer richtungsweisenden Entscheidung vom Oktober 2013 regulatorische Vorgaben gemacht hat, die den Auf- und Ausbau eines entsprechenden Marktes anschieben werden.329 Die Leitsätze bilden: Optimierung des Netzes, Integration der erneuerbaren Energien sowie Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 80% unter das Niveau von 1990 bis zum Jahr 2050. Die aktuelle CPUC-Vorgabe verpflichtet vor allem die drei großen privaten Versorger SCE, PG&E sowie SGD&E, bis 2020 Energiespeicher im Umfang von insgesamt 1.325 MW aufzubauen, wobei die Vorgaben spätestens Ende 2024 erfüllt sein müssen. Von der Gesamtvorgabe entfällt auf SCE und PG&E ein Anteil von jeweils 43,8%, auf SDG&E 12,5%. Branchenkennern zufolge ist die Vorgabe bewusst nur in Megawatt gemacht worden und nicht in Megawatt-Stunden, da so den Versorgern mehr Freiheit bei der Umsetzung zugestanden wird.330 Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 04.02.2015 328 Vgl. Next 10 (2013): California Green Innovation Index abgerufen am 04.02.2015 329 Vgl. California Public Utilities Commission (2013): Decision Adopting Energy Storage Procurement Framework and Design Program, abgerufen am 04.02.2015 330 Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 04.02.2015 327 115 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 36: Energiespeicherziele der kalifornischen Stromversorger in MW, 2014 - 2020 Energiespeichernetz Orte der Überschneidung 2014 2016 2018 2020 Gesamt Übertragung 50 65 85 110 310 Verteilung 30 40 50 65 185 Kunde 10 15 25 35 85 Gesamt SCE 90 120 160 210 580 Übertragung 50 65 85 110 310 Verteilung 30 40 50 65 185 Kunde 10 15 25 35 85 Gesamt PG&E 90 120 160 210 580 Übertragung 10 15 22 33 80 Verteilung 7 10 15 23 55 Kunde 3 5 8 14 30 Gesamt SDG&E 20 30 45 70 165 Gesamt – alle 3 Anbieter 200 270 365 490 1325 Southern California Edison Pacific Gas and Electric San Diego Gas & Electric Quelle: Vgl. Greentech Media (2013): California Sets Terms of Massive Energy Storage Mandate, abgerufen am 04.02.2015 Energiespeicher dürfen auf verschiedene Weise eingesetzt werden und können an das Stromnetz, einzelne Erzeugungsanlagen oder Umspannwerke angeschlossen werden. Jedoch dürfen nicht mehr als die Hälfte der Energiespeicherprojekte im Besitz der Stromversorger sein.331 Zu den hohen quantitativen Zielen kommen organisatorische Vorgaben, die das Geschäftspotential erweitern. So sind von den zu beschaffenden Energiespeichern Pumpspeicherwerke über 50 MW – also eine bereits seit längerem genutzte Technologie – ausgenommen. Daneben wird Energiespeicherung nicht nur für die Bereiche Übertragung (700 MW) und Verteilung (425 MW) vorgeschrieben, sondern auch für den Kundenbereich (200 MW). Des Weiteren dürfen die Versorger nur Eigentümer von höchstens der Hälfte der von ihnen zu beschaffenden Energiespeicheranlagen sein. Dies gilt unabhängig davon, ob die Speicherung bei der Übertragung, der Verteilung oder auf Kundenseite erfolgt. Die CPUC weist darauf hin, dass keine gangbare Option vorab ausgeschlossen wird. Die Stromunternehmen könnten beispielsweise auch Eigentümer von Speicheranlangen sein, die sich auf Kundenseite befinden. Gleichzeitig bieten sich Geschäftsmöglichkeiten für weitere Energiespeicherakteure.332 Den Versorgern wird die Möglichkeit eingeräumt, bestehende Energiespeichervorhaben anzurechnen, wenn diese bereits seit mindestens einem Jahr in Betrieb sind und dabei wenigstens einem der drei genannten Leitsätze gerecht werden. Zu den bestehenden Einrichtungen zählen unter anderem die insgesamt etwa 35 MW Energiespeicherleistung auf Kundenseite im Rahmen des Self-Generation Incentive Program (SGIP). Auf Versorgerseite verfügt SCE über das Tehachapi Wind Energy Storage, ein Testvorhaben mit einem Lithiumionenbatteriespeicher (8 MW und vier Stunden) am Windenergiestandort Tehachapi Wind Resource Area. PG&E gehört das Yerba Buena Battery Energy Storage System Pilotprojekt in San Diego. Zusammen mit dem Electric Power Research Institute (EPRI) studiert der Versorger dort die Vgl. Solar Server (2013): Kalifornische Regulierungsbehörde genehmigt Energiespeicher-Ziel: 1.325 GW bis 2020, abgerufen am 04.02.2015 332 Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 04.02.2015 331 116 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Nutzung von Natrium-Schwefel-Batterien (4 MW und über sechs Stunden). Darüber hinaus prüft PG&E mit finanzieller Unterstützung von der CEC und dem DOE die Druckluftspeicherung (Compressed Air Energy Storage) in porösen Gesteinsformationen, wie sie beispielsweise ausgebeutete Erdgaslagerstätten bieten. Das Marktpotential der Energiespeicherbranche in Kalifornien ist durch die neuen Vorgaben äußerst hoch. Im Hinblick auf interessierte deutsche Firmen weist Janice Lin, Mitgründerin und Executive Director der CESA sowie Gründerin und Managing Partner bei Strategen Consulting, auf zwei maßgebliche Erfolgsfaktoren hin: Interessenten sollten schnell vor Ort sein, da die ersten Beschaffungen schon anstehen. Darüber hinaus empfiehlt sie deutschen Firmen, einen guten einheimischen Geschäftspartner zu suchen, da Energiespeicherung ein lokales Geschäft sei. Der Branchenverband CESA sei dafür eine sehr gute Anlaufstelle.333 Hindernisse für Solarenergie Als Hindernis für die weitere Expansion der Solarindustrie in Kalifornien könnte sich – wie im Rest der USA – der schlechte Zustand der Stromnetze erweisen. In mehreren Fällen wurden Projektentwicklern bereits die Kosten zur Erweiterung von Umspannstationen bei Erreichen der Leistungsgrenzen in Kalifornien in Rechnung gestellt. Vorher profitable Projekte waren ex-post nicht mehr realisierbar. Ein weiteres Hindernis stellt die ausufernde Bürokratie sowie die unberechenbaren, komplizierten Genehmigungsverfahren und Netzanschlussverfahren dar. Die unübersichtliche Fördersituation in Kalifornien wird in der folgenden Abbildung anschaulich verdeutlicht. Aufgrund dieser schwierigen Rahmenbedingungen – Zusammenspiel aus extensiver Bürokratie und erhöhter Unsicherheit – sind die Gesamtkosten der Installation einer Solaranlage bestehend aus dem Komponentenkosten und den sogenannten Soft Costs somit höher als beispielsweise in Deutschland, wo es einen einheitlichen Einspeisetarif und strukturierte Genehmigungsverfahren gibt. So empfehlen auch die Besitzer Helge Biernath und Heiko Schramm des sehr erfolgreichen Unternehmens Sunstall, deutschen Projektentwicklern und Installateuren, die in den USSolarmarkt einsteigen möchten, trotz des wachsenden Marktes sich diesen Schritt sorgfältig zu überlegen und genau über die komplexe US-Förder- und –Genehmigungslandschaft für Solarenergie zu informieren sowie die entsprechende Markteinstiegsstrategie gewissenhaft auszuwählen. Der Meinung der beiden Experten nach lässt sich die Zeit des Markteinstiegs signifikant verkürzen, in dem Schlüsselpositionen mit US-Amerikanern mit Marktkenntnis besetzt werden oder gleich ein gut positioniertes US-Unternehmen übernommen wird, sollten dafür die entsprechenden finanziellen Ressourcen verfügbar sein. 334 The Renewable Jungle (CPUC DRA Depiction) Abbildung 36: Kaliforniens Förderungsdschungel der erneuerbaren Energien (Stand: Januar 2012) Quelle: Vgl. Division of Ratepayer Advocates (2012): The Renewable Jungle: A Guide to California’s Renewable Policies and Programs, abgerufen am 04.02.2015 Source: CPUC DRA’s “The Renewable Jungle: o A Guide t California’s Renewable Policies and Programs”, published January 2012 4 Vgl. Germany Trade and Invest & German American Chamber of Commerce (2013): Geschäftschancen im Westen der USA, abgerufen am 04.02.2015 334 Vgl. Interview mit Helge Biernath und Heiko Schramm, Firma Sunstall (2014) 333 117 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 36 zeigt die kompletten Überschneidungen der verschiedenen Programme für erneuerbare Energien und wie sie in Zusammenhang zueinander stehen. Wie man sehen kann, können einige Programme nicht auf den Zustand der RPS-Ziele angerechnet werden, entweder ganz oder teilweise, je nach den Vorschriften der spezifischen Programme. In Kalifornien herrscht in allen Marktsegmenten ein intensiver Wettbewerb und der Markt ist mit vielen Wettbewerbern besetzt. Wird stellvertretend das Segment der Großprojekte in Kalifornien betrachtet, so wird erwartet, dass von den Projekten, die sich in der Planungs- und Entwicklungsphase befinden, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht alle gebaut werden und auch unter den Marktteilnehmern ein Konsolidierungsprozess stattfinden wird. Insbesondere haben die kalifornischen Energieversorger auch schon eine mehr als ausreichende Anzahl an PPA, abgeschlossen um den ambitionierten RPS-Standard von 33% bis 2020 erfüllen zu können.335 Hier wird es entscheidend sein, ob Gouverneur Brown seine Ankündigung in die Tat umsetzt, den bestehenden RPS auf 50% bis 2030 zu erhöhen. Des Weiteren wird sich die Entscheidung auf Bundesebene bezüglich der Verlängerung des so wichtigen ITC auf die weitere Entwicklung des kalifornischen Solarmarktes auswirken. Die Wachstumsaussichten für Solarenergie für Kalifornien sind jedoch auch für 2015 positiv und gut aufgestellten, deutschen Unternehmen bieten sich Chancen in allen drei Marktsegmenten. Aufgrund der weiter fallenden durchschnittlichen Installationskosten gewinnt die Solarenergie weiter an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den fossilen Energieträgern. So wurde in Kalifornien bereits Netzparität erreicht. 5.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 5.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden California Public Utilities Commission (CPUC) Die CPUC mit Sitz in San Francisco ist Regulierungsbehörde für privatwirtschaftliche Strom-, Gas-, Wasserversorgungs-, Bahn- und Personenbeförderungsunternehmen. Sie ist zudem mitverantwortlich für die Initiativen im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz mit dem Ziel, Nutzen für die Verbraucher, die Umwelt und die Wirtschaft Kaliforniens mit sich zu bringen. Die CPUC hat zudem eine Verbraucherschutzzentrale ins Leben gerufen. 505 Van Ness Ave. San Francisco, CA 94102 +1-415-703-2782 www.cpuc.ca.gov/puc/ California Independent System Operator (CAISO) CAISO ist ein kalifornischer Netzbetreiber mit Sitz in Folsom. P.O. Box 639014 Folsom, CA 95763-9014 +1-916-608-5847 www.caiso.com 335Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): US Solar Market Insight, abgerufen am 04.02.2015 118 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Los Angeles Department of Water & Power (LADWP) LADWP ist der größte kommunale Energieversorger der Vereinigten Staaten. LADWP wurde im Jahr 1902 gegründet und versorgt über vier Mio. Anwohner. 111 North Hope St. Los Angeles, CA 90051 +1-213-367-0414 www.ladwp.com Pacific Gas & Electric Company (PG&E) Die in San Francisco ansässige Pacific Gas & Electric Company ist nicht nur einer der drei bedeutendsten Energieversorger Kaliforniens, sondern gilt auch als einer der größten landesweit. Mithilfe seiner rund 20.000 Angestellten übernimmt das Unternehmen die Stromlieferung an mehr als 15 Millionen Verbraucher. Er unterliegt der California Public Utilities Commission. 77 Beale St. San Francisco, CA 94177 +1-415-973-7000 www.pge.com Sacramento Municipal Utility District (SMUD) SMUD versorgt das Sacramento County in Kalifornien mit Elektrizität und ist einer der zehn größten öffentlichen Energieversorger in den Vereinigten Staaten. P.O. Box 15830 Sacramento, CA 95852-1830 +1-877-452-3211 www.smud.org San Diego Gas & Electric (SDG&E) San Diego Gas & Electric ist einer der drei größten Energieversorger Kaliforniens und beliefert rund 3,4 Millionen Verbraucher in San Diego und den südlichen Orange Counties mit Energie. Das Unternehmen gehört zu und wird reguliert von Sempra Energy, einer Holding, deren Tochterunternehmen Strom und Biogas liefern sowie Produkte und Dienstleistungen im Energiebereich anbieten. 8326 Century Park Ct. San Diego, CA 92123-4150 +1-619-696-2000 www.sdge.com San Francisco Public Utilities Commission (SFPUC) Bei der SFPUC handelt es sich um eine Abteilung der Stadt und des Countys San Francisco. Sie hat eine Regulierungsfunktion und kümmert sich um die Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und städtische Stromversorgung. 1155 Market St. San Francisco, CA 94103 +1-41-551-31553000 http://sfwater.org/index.aspx [email protected] 119 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Southern California Edison (SCE) Als einer der drei wichtigsten Energieversorger Kaliforniens beliefert Southern California Edison etwa 14 Millionen Verbraucher mit Strom. Deren Versorgungsgebietet recht von Zentral- bis nach Südkalifornien und in die Küstenregionen, ausgenommen Los Angeles. 2244 Walnut Grove Ave. Rosemead, CA 91770 +1-626-302-1212 www.sce.com Southern California Public Power Authority Die Southern California Public Power Authority besteht aus elf Stadtwerken und liefert erneuerbaren Strom zu ungefähr zwei Mio. Kunden auf über 7.000 Quadratmeilen. 1160 Nicole Court Glendora, CA 91740 +1-626-793-9364 www.scppa.org 5.5.2 Organisationen, Behörden und Verbände Bay Area Council Economic Institute Das Bay Area Council Economic Institute ist eine Partnerschaft von Unternehmen, Regierungen, Hochschulen und Non-Profit-Organisationen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Bay Area zu fördern. 353 Sacramento St., Suite 1000 San Francisco, CA 94111 R. Sean Randolph (President & CEO) +1-415-981-7117 [email protected] www.bayareaeconomy.org California Building Industry Association (CBIA) Der CBIA mit Sitz in der Hauptstadt Sacramento ist der kalifornische Fachverband der Bauindustrie, der mehr als 6.700 Firmen repräsentiert. Bei diesen Unternehmen handelt es sich um Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Ingenieure, Designer und Zulieferer. Ziel des CBIA ist es, sich über Gesetzgebung und Verwaltung für Reformen einzusetzen, die allen Kaliforniern preiswertes und qualitatives Wohnen ermöglichen. 1215 K St., Suite 1200 Sacramento, CA 95814 Dave Cogdill (President & CEO) +1-916-443-7933 ext. 311 [email protected] www.cbia.org/go/cbia/ 120 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 California Center for Sustainable Energy (CCSE) CCSE ist eine Non-Profit-Organisation und hat zum Ziel, erneuerbare Energien bekannt zu machen und bei Energieeinsparungen beratend zu unterstützen. Ein eigenes Rabattsystem zum Stromsparen setzt zusätzliche Anreize. Schwerpunkt liegt bei der Bildung und Information wie beispielsweise neueste Forschungsergebnisse. 8690 Balboa Ave., Suite 100 San Diego, CA 92123-1502 Len Hering (Executive Director) +1-858-244-1177 [email protected] www.energycenter.org California Contractors State License Board (CSLB) Die CSLB mit Sitz in Sacramento bietet Informationsmaterialien und die benötigten Unterlagen für Lizensierungsverfahren, welche zur gewerblichen Niederlassung im Bundesstaat Kalifornien notwendig sind. P.O. Box 26000 Sacramento, CA 95826 +1-916-255-3900 www.cslb.ca.gov California Energy Commission (CEC) Die für die Energiepolitik und –planung in Kalifornien zuständige CEC mit Sitz in Sacramento wurde 1974 gegründet. Zu ihren Hauptaufgaben gehören u. a. die Entwicklung von zur Energiegewinnung eingesetzten Technologien und die Unterstützung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Außerdem überwacht die CEC verschiedene Förderprogramme im Bereich der erneuerbaren Energien. Ferner versucht sie, den künftigen Energiebedarf vorherzusagen, und führt Buch über frühere Energiedaten. 1516 9th St., MS 29 Sacramento, CA 95814 +1-916-653-0237 [email protected] www.energy.ca.gov California Energy Storage Alliance (CESA) CESA ist ein Branchenverband, der zum Ziel hat, die Energiespeicherung durch Forschung, OutreachMaßnahmen und Richtlinien voranzutreiben. Janice Lin (Co-Founder & Executive Director) www.storagealliance.org 121 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 California Solar Energy Industries Association (CALSEIA) Die CALSEIA hat ihren Sitz in Rancho und ist der kalifornische „Ableger“ der SEIA. Die CALSEIA hat sich die Verbreitung von solarthermischen und PV-Systemen mittels Aufklärung und Schulung der Verbraucher und Einflussnahme auf und Unterstützung der die Solarenergie betreffenden Gesetzgebung zum Ziel gemacht. 1107 9th St., Suite 820 Sacramento, CA 95814 Bernadette Del Chiaro (Executive Director) +1-916-228-4567 [email protected] www.calseia.org Electric Power Research Institute (EPRI) EPRI ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation und betreibt Forschung und Entwicklung im Bereich Stromnutzung. 3420 Hillview Ave. Palo Alto, CA 94304 Michael W. Howard (President & CEO) +1-800-313-3774 [email protected] www.epri.com Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) IEEE ist der weltweit größte Verband mit dem Ziel, technologische Innovationen zu fördern mit besonderem Fokus auf Technologien mit Bezug einer menschfreundlichen Umwelt. 3 Park Ave., 17th Floor New York, NY 10016-5997 +1-212-419-7900 www.ieee.org International Brotherhood of Electrical Workers (IBEW) IBEW repräsentiert ca. 725.000 Mitglieder aus den Bereichen Energieversorgung, Konstruktion, Telekommunikation, Unterhaltung, produzierendem Gewerbe und Regierung. 900 7th St. NW. Washington, D.C. 20001 Edwin D. Hill (International President) +1-202-833-7000 www.ibew.org National Renewable Energy Laboratory (NREL) Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden. 1617 Cole Boulevard Golden, CO 80401 +1-303-384-6900 www.nrel.gov 122 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 North American Board of Certified Energy Practitioners (NABCEP) NABCEP ist ein ehrenamtlicher Ausschuss, der sich aus Experten in der Solarenergie-Branche zusammensetzt. Ziel ist es, durch ein Zertifizierungsprogramm für Installateure im Bereich der Solarenergie fachliche Qualitäten transparenter werden zu lassen. 56 Clifton Country Rd., Suite 202 Clifton Park, NY, 12065 Richard Lawrence (Executive Director) +1-800-654-0021 [email protected] www.nabcep.org Northern California Solar Energy Association (NorCal) NorCal Solar ist eine Non-Profit-Bildungsorganisation mit dem Ziel, die Weiterentwicklung und Anwendung von erneuerbaren Energien durch Informationsveranstaltungen zu fördern. P.O. Box 3008 Berkeley, CA 94703 Sequoya Cross (Interim President) +1-510-545-4925 [email protected] www.norcalsolar.org Solar Electric Power Association (SEPA) SEPA ist eine neutrale Non-Profit-Organisation, die Informationen über Solartechnologien, Politik und Programme liefert. SEPA hat dabei Energieversorgungsunternehmen im Fokus, ist jedoch für alle Unternehmen mit Interesse an solarenergetischen Fragestellungen Ansprechpartner. 1220 19th St. NW., Suite 800 Washington, D.C. 20036-2405 Julia Hamm (President & CEO) +1-202-857-0898 [email protected] www.solarelectricpower.org Solar Rating and Certification Corporation (SRCC) Die SRCC zertifiziert, kennzeichnet und erstellt eine Rangordnung für Solarkollektoren und solare Warmwasserbereiter. 400 High Point Dr., Suite 400 Cocoa, FL 32926 Eileen Prado (Executive Director) +1-321-213-6037 ext. 135 [email protected] www.solar-rating.org 123 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Vote Solar Initiative Die Vote Solar Initiative ist ein Lobbyismus-Verband, der auf Bundesebene sowie auf regionaler wie kommunaler Ebene daran arbeitet Förderprogramme zu implementieren, die einen tragfähigen Solarmarkt schaffen. 300 Brannan St., Suite 609 San Francisco, CA 94107 Adam Browning (Executive Director) +1-415-817-5062 [email protected] www.votesolar.org Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1- 720-897-4534 [email protected] www.westgov.org 5.5.3 Relevante Unternehmen Applied Materials, Inc. Applied Materials ist weltweit einer der größten Produzenten von Materialien für die kristalline Wafer- und Siliziumweiterverarbeitung zur Herstellung von Solarzellen. Darüber hinaus stellen sie Software zur Unterstützung von Halbleitern und Flachbildschirme her. 3050 Bowers Ave. Santa Clara, CA 95054 +1-408-727-555 www.appliedmaterials.com Ausra, Inc. Ausra ist ein Hersteller von solaren Dampfgeneratoren für Solarfelder auf Basis der linearen FresnelKollektor-Technologie. Die gewonnene Energie kann in industrielle Bereiche integriert werden. 303 Ravendale Dr. Mountain View, CA 94043 Katherine Potter +1-650-424-9300 [email protected] www.ausra.com 124 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 BP Solar Inc. BP Solar ist einer der größten Hersteller von PV-Solarzellen und -modulen weltweit. Dabei entwickeln sie auch solarbetriebene Elektrizitätssysteme für Privathäuser wie auch für öffentliche Gebäude. 90 New Montgomery St. San Francisco, CA, 94105-3468 +1-301-698-4200 www.bpsolar.com BrightSource Energy Diese Unternehmen hat die LPT™ (Luz Power Tower)-Technik erfunden, wobei Licht in gebündelter Form absorbiert wird und als Hitze zur Stromgewinnung genutzt wird. In Kalifornien wird BrightSource Energy mit Hilfe dieser Technik zwei Projekte mit einer Gesamtstromleistung von 2,6 GW realisieren. 1999 Harrison St., Suite 2150 Oakland, CA 94612 +1-510-550-8161 [email protected] www.brightsourceenergy.com Conergy AG Die Hamburger Conergy AG ist mit 1.500 Mitarbeitern in 16 Ländern auf vier Kontinenten und einer Niederlassung in Sacramento aktiv. Conergy entwickelt und produziert alle für eine Solaranlage nötigen Komponenten von der größeren Aufdachanlage bis hin zum Megawatt-Solarpark und bietet Service in Projektierung, Finanzierung, Installation bis hin zur Überwachung und Instandhaltung an. 3947 Lennane Dr., Suite 275 Sacramento, CA 95834 +1-916-692-7539 [email protected] www.conergy.de Cool Earth Solar Diese Firma wurde 2007 in Livermore gegründet und stellt Ballon-ähnliche Kleinst-CPV-Anlagen her, bei denen eine Seite lichtdurchlässig ist und die andere mit einer reflektierenden Schicht versehen Licht zu einem Receiver wirft. 4659 Las Positas Rd., Suite C Livermore, CA 94551 +1-925-454-8506 [email protected] www.coolearthsolar.com enXco enXco widmet sich dem Design, der Planung, Konstruktion sowie dem Bau von erneuerbaren Energieanlagen, sowohl im Solar- als auch im Wind- und Biogasbereich. 15445 Innovation Dr. San Diego, CA 92128 +1-888-903-6926 www.enxco.com 125 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 esolar Inc. esolar entwickelt und designt CSP-Projekte. 3355 W. Empire Ave., Suite 200 Burbank, CA 91504 Amy Deavoll +1-818-303-9500 [email protected] www.esolar.com First Solar First Solar ist der größte Hersteller von Dünnschicht-Modulen. 350 West Washington St., Suite 600 Tempe, AZ 85281 +1-419-662-6899 www.firstsolar.com GreenVolts GreenVolts entwickelt und designt CSP-Projekte. 46400 Fremont Blvd. Fremont, CA 94538 +1-510-933-7000 www.greenvolts.com Meridian Energy USA, Inc. Dieses Unternehmen installiert und betreibt Solarfarmen und versorgt Stromanbieter mit Strom. 6200 Stoneridge Mall Rd., Suite 300 Pleasanton, CA 94588 +1-925-399-6212 [email protected] www.meridianenergyusa.com Miasole Miasole produziert Dünnfilm-Module überwiegend für Firmen im Großanlagenbereich. 2590 Walsh Ave. Santa Clara, CA 95051 +1-408-919-5700 [email protected] www.miasole.com Nanosolar, Inc. Nanosolar produziert Solarzellen, -module und -anlagen sowohl für Großprojekte als auch für kleinere Anlagen im Wohnhausbereich. 5521 Hellyer Ave. San Jose, CA 95138 +1-408-365-5960 [email protected] www.nanosolar.com 126 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Silicon Genesis Silicon Genesis stellen Wafer mit dem patentierten PolyMax™ Verfahren her, das ein besonderes Schneideverfahren des Silikonmaterials ermöglicht. 145 Baytech Dr. San Jose, CA 95134 +1-408-228-5858 [email protected] www.sigen.net SMA America, LLC SMA America ist die US-Tochter der SMA Solar Technology AG aus Deutschland. Mit Wechselrichtern angeschlossen an über 3 GW installierter Solarstromleistung, ist SMA der weltweit größte Wechselrichterhersteller mit Niederlassungen in neun Ländern. 6020 West Oaks Blvd., Suite 300 Rocklin, CA 95765 +1-916 625 0870 [email protected] www.SMA-America.com Solaria Corporation Solaria stellt Module mit kristallinen Solarzellen her. 46430 Fremont Blvd. Fremont, CA 94538 +1-510-270-2500 [email protected] www.solaria.com Solar Power Partners Inc. (SPP) SPP produziert Solarstrom im Großanlagenbereich und verkauft diesen an Energieversorgungsunternehmen und die Industrie. Das Unternehmen übernimmt auch Instandhaltungsund Beratungsarbeiten für Solaranlagen anderer Firmen. 100 Shoreline Highway, Suite 210, Bldg. B Mill Valley, CA 94941 +1-415-389-8981 [email protected] www.solarpowerpartners.com SolFocus, Inc. SolFocus ist ein führender Entwickler und Hersteller von Energiesystemen, die auf der CPV-Technologie basieren. 510 Logue Ave. Mountain View, CA 94043 +1-650-623-7100 [email protected] www.solfocus.com 127 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 SunEdison SunEdison ist der größte Stromanbieter mit Hilfe der Solarenergie und verfügt über Expertenwissen für das komplette Projektmanagement im Großanlagenbereich. 500 Washington St., Suite 400 San Francisco, CA 94111 +1-415-230-3400 www.sunedison.com SunPower Corporation SunPower stellt Solarmodule und Inverter her und bietet eine eigene Software zur Überwachung von Solaranlagen an. 3939 N. 1st St. San Jose, CA 95134 +1-408-240-5500 www.sunpowercorp.com Tessera Solar North America | Northern California Office Tessera betreibt, besitzt und überwacht Großanlagen im Bereich CSP, wobei sie sich der SunCatcher™, die wie Schüssel Kollektoren aussehen, bedienen. 2600 10th St., Suite 635 Berkeley, CA 94710 [email protected] www.tesserasolar.com Tioga Energy Tioga installiert Solaranlagen auf Gebäuden und Flächen und schließt Verträge mit deren Besitzern, die den Strom zu günstigen Konditionen kaufen können und überschüssigen Strom Tioga zur Netzeinspeisung überlassen. 2755 Campus Dr., Suite 145 San Mateo, CA 94403 +1-650-288-1000 www.tiogaenergy.com Underwriter Laboratories (UL) UL ist ein unabhängiges Zertifizierungsunternehmen, das Produkte testet und Standards bei der Sicherheit setzt. Es ist mit der deutschen Zertifizierungsstelle des TÜV vergleichbar. 455 E. Trimble Rd. San Jose, CA 95131 +1-408-754-6500 [email protected] www.ul.com 128 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 6 Staatenprofil Montana Abbildung 37: Geographische Lage und Kurzübersicht Montana Übersicht336; 337 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 648 MW (ohne Wasserkraft) 8% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 665 MW Marktpotential Wind Hoch Marktpotential EE Hoch Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 1.023.579 Einwohner (2014)342 Fläche: 376.961,892 km2 Hauptstadt: Helena Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien338 RPS Erneuerbare-Energien-Ziel 15% bis 2015 k. A. Staatliche Richtlinien339 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards Note C340 Note C341 Quelle: Eigene Darstellung 6.1 Übersicht Montana liegt im Nordwesten der USA, an der Grenze zu Kanada, und ist der flächenmäßig größte der acht Rocky Mountain-Staaten. Montana besitzt die viertgrößte Fläche aller US-amerikanischen Bundesstaaten. Das Landschaftsbild ist von den Bergen der Rocky Mountains im Westen und den großen Prärien im Osten geprägt. Der Missouri River, der längste Fluss der Vereinigten Staaten, entspringt in den Rocky Mountains und verläuft durch den gesamten Bundesstaat. Laut einer Schätzung des US Census Bureau beheimatete der US-Bundesstaat im Jahr 2014 ca. 1 Mio. Einwohner. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von durchschnittlich 3,5% seit dem Jahr 2010. Eine Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2008 geht davon aus, dass die Bevölkerung bis zum Jahr 2030 auf ca. 1,2 Mio. ansteigen wird.343 Im Vergleich zu den anderen Staaten ist Montana mit 6,8 Einwohnern pro Quadratmeile ein sehr dünn besiedelter Staat. In weiten Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 338 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 339 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. 340 Note C: Ausreichende Net-Metering-Richtlinien. Es können Gebühren anfallen und lediglich Anlagen bis zu einer Leistung von 50 kW können an dem Programm teilnehmen. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 341 Note C: Ausreichende Interconnection Standards. Beim Netzanschluss von dezentralen Energiesystemen kann es zu Verzögerungen kommen, da einheitliche Standards für den gesamten Bundesstaat fehlen. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State NetMetering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 342 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 343 Vgl. State of Montana – Department of Commerce (2013): Census and Economic Information Center, abgerufen am 24.07.2015 336 337 129 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Teilen des Ostens des Bundesstaates wohnt durchschnittlich gar weniger als ein Einwohner pro Quadratmeile. Der landesweite Durchschnittswert liegt bei 87,4 Einwohnern pro Quadratmeile.344 Zu den wichtigsten Sektoren der Wirtschaft Montanas gehören die Landwirtschaft (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Kartoffeln, Honig, Kirschen, Rinder- und Schafzucht), Forstwirtschaft, Fertigungsindustrien und der Tourismus. Die zurzeit größten Sektoren im Bereich der rohstoffverarbeitenden Industrien sind die Ölindustrie, Kohleförderung und die Holzwirtschaft. 345 Im Jahr 2014 importierte Montana Güter im Wert von 6,23 Mrd. USD. Rund 89% seiner Importe bezieht der Staat aus dem benachbarten Kanada. Erdöl hat einen Anteil von 72,2% an den Importen. Die Rangliste der weiteren Importnationen wird zwar von Deutschland angeführt, das Volumen war mit einem Wert von 196 Mio. USD im Jahr 2014 (Anteil von 3,1% am gesamten Importvolumen) jedoch vergleichsweise gering. Der Wert der exportierten Güter im Jahr 2013 belief sich auf 1,54 Mrd. USD, von denen Rohmaterialien wie Kupfer, Gold, Silber, Kohle und Erdöl den größten Anteil ausmachten (wodurch der Staat den Beinamen Schatz-Staat erhielt).346 Die nach Deutschland exportierten Waren hatten einen Wert von 23 Mio. USD.347 Tabelle 37: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Montana, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 34.817 36.534 36.581 35.442 36.421 37.646 38.391 38.768 39.448 +2,9 +4,9 +0,1 -3,1 +2,7 +3,3 +1,9 +0,9 +1,7 3,3 3,5 4,6 6,2 7,2 6,8 6,0 5,6 4,7 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2014): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2014): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 Das reale BIP pro Kopf in Montana lag im Jahr 2014 mit 38.539 USD deutlich unter dem Durchschnittswert aller US-Staaten von 49.469 USD.348 Die Arbeitslosenquote in Montana lag 2014 bei 4,7%, während sie bundesweit 6,2% betrug.349 6.2 Energiemarkt Montana profitiert von hohen Windgeschwindigkeiten, geothermischen Ressourcen, landwirtschaftlichen Rohstoffen für Biomasse und günstiger Sonneneinstrahlung zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Unterstützende politische Rahmenbedingungen fördern die Produktion regenerativen Stroms, erneuerbarer Kraftstoffe und thermischer Energie. Erdöl Produktionscluster befinden sich hauptsächlich nahe der Grenze zu North Dakota. Jedoch ist Montanas Ölproduktion seit dem Höhepunkt 2006 und dem jüngsten Öl-Boom in North Dakota deutlich zurückgegangen. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder neue Erdölleasingverträge im Nordosten und Nordwesten des Bundesstaates, in der Nähe des Williston Basin und des Alberta Basin. Mehrere Pipelines liefern Montanas Rohöl zu Raffinerien in Wyoming, Utah und Colorado. Aufgrund fehlender Leistung in Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – Montana, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 346 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for Montana, abgerufen am 24.07.2015 347 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for Montana, abgerufen am 24.07.2015 348 Vgl. U.S Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): US Economic Accounts, abgerufen am 24.07.2015 349 Vgl. US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2015): Regional and State Unemployment 2013 Annual Averages, abgerufen am 24.07.2015 344 345 130 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 den vorhandenen Pipelines kam es im Jahr 2014 zu Einschränkungen in der Produktion. Montana besitzt vier aktive Raffinerien, welche Rohöl aus Kanada und Wyoming empfangen und Produkte wie Motoröl, Dieselkraftstoff, Propan und Asphalt erzeugen (Stand: 2014). Montanas gesamter Erdölverbrauch war im Jahr 2014 im Vergleich zu anderen Bundesstaaten relativ gering, jedoch zählte der Bundesstaat beim ProKopf-Verbrauch zu den höchsten zehn.350 Erdgas Montana produziert eine relativ geringe Menge des US-Erdgases und konsumiert einen Großteil selber. Rund drei Viertel der Erdgasbohrungen befinden sich im Norden des Bundesstaates nahe der kanadischen Grenze. Die Produktion ist rückläufig, da sich Produzenten zunehmend auf Erdölbohrungen konzentrieren. Erdgaspipelines aus Kanada und Wyoming verlaufen quer durch Montana nach North Dakota und Märkte im Mittleren Westen. Der Bundesstaat hat aktuell mehr unterirdische Erdgasspeicher als jeder andere Bundesstaat in der Rocky Mountain-Region. Mehr als die Hälfte aller Haushalte in Montana nutzten im Jahr 2014 Erdgas als primäre Heizquelle.351 Kohle Der Großteil der Kohleförderung in Montana stammt aus mehreren großen Tagebauen im Südosten des Bundesstaates. 2012 wurde rund die Hälfte der Kohleproduktion per Bahn an andere Bundesstaaten geliefert, während etwa ein-Viertel nach Kanada geliefert wurde. Schätzungen zufolge besitzt der Bundesstaat die größten förderbaren Kohlereserven des Landes.352 Erneuerbare Energien Montana besitzt zahlreiche erneuerbare Energieressourcen. Der Bundesstaat hat mehrere hydroelektrische Stauanlagen und sechs der zehn größten Erzeugungsanlagen sind Wasserkraftanlagen. Im Jahr 2014 war Montana einer der größten Wasserkrafterzeuger in den USA. Im März 2014 vergab das US Department of the Interior Zuschüsse in Höhe von 665.000 USD um die Entwicklung des Crow Tribe’s Yellowtail Afterbay Dam am Bighorn River zu unterstützen. Das 8- bis 12-MW-Projekt soll voraussichtlich 2018 in Betrieb genommen werden.353 Dank der zahlreichen weiten Ebenen zählt Montana zudem zu einem der Bundesstaaten mit dem größten Windpotential des Landes. Anfang 2014 wurde beispielsweise das 10 MW große Two Dot Windprojekt in Teton County fertiggestellt.354 Mehrere Windparks sind aktuell in Betrieb und weitere befinden sich in der Entwicklungsphase. Während Montana das Potential hat, große Mengen an Windenergie in Bundesstaaten zu exportieren, in denen große Nachfrage nach erneuerbarer Energie besteht (z.B. um ihren Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung aufgrund gesetzlicher Vorgaben weiter auszubauen), so stellt die mangelnde Netzübertragungskapazität in Montana noch immer ein Problem dar. Montana untersucht aktuell noch das Entwicklungspotential von Geothermie und Biomasse, wobei beide Energieressourcen bereits großes Potential aufweisen. Besonders im gebirgigen Südwesten Montanas soll das Geothermiepotential groß sein. Die Nutzung von Biomasse erfolgt aktuell hauptsächlich in Anlagen zur Holzbearbeitung. Der Bundesstaat besitzt keine großen Solarkraftwerke, hat jedoch einige dezentrale Solarerzeugungsanlagen.355 Folgende Abbildung liefert eine detaillierte Übersicht über Montanas Energievorkommen. Vgl. US Energy Information Administration (2014): Montana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 16.01.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Montana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 16.01.2015 352 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Montana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 16.01.2015 353 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 354 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 355 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Montana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 16.01.2015 350 351 131 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 38: Energievorkommen Montana, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2014): Montana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energieverbrauch Montana hatte im Jahr 2013 einen Gesamtenergieverbrauch von 401 Billionen BTU, womit er im USVergleich Rang 44 belegte. Beim Energieverbrauch pro Kopf belegte Montana im Landesvergleich Rang 13.356 Im Jahr 2013 produzierte Montana 84,5% seines durch erneuerbare Energien gewonnen Stromes durch Wasserkraftwerke. Davon abgesehen hat von den erneuerbaren Energiequellen Windenergie das größte Erzeugungspotential. Weitere erneuerbare Energiequellen spielen eine eher untergeordnete Rolle. Stromgewinnung aus Geothermie würde sich an einigen Orten anbieten, die Kohleförderung drängt aber auch diese Energiequelle bislang auf einen winzigen Anteil zurück. Im Jahr 2013 hatte konventionelle Wasserkraft einen Anteil an der Nettostromerzeugung von rund 34%. Den größten Anteil hatte Kohle mit 53,7%. Sowohl Erdöl als auch Erdgas machen einen sehr geringen Anteil an Montanas Nettostromerzeugung aus. Montana strebt eine stärkere Unabhängigkeit im Bereich der Stromversorgung an und erneuerbare Energien, insbesondere Windenergie, sollen dabei den Weg bereiten. Im Jahr 2014 wurden 6,5% des gesamten im Staat erzeugten Stroms aus Windenergie gewonnen.357 Um die neugewonnene Stromleistung ins Versorgungsnetz zu integrieren und in die ländlichen Regionen zu transportieren, werden neue Überlandleitungen errichtet. Die durchschnittlichen Nettostrompreise in Montana für 2013 sind in folgender Tabelle gelistet. Wie zu erkennen ist, lag der durchschnittliche Strompreis unter dem nationalen Durchschnitt.358 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Montana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): Wind was largest source of new electricity in 2014, abgerufen am 02.02.2015 358 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 358 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Montana – Net-Metering, abgerufen am 24.07.2015 356 357 132 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 38: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Montana (US-Cent/kWh), 2013 Alle Haushalte Handel Industrie Verkehr Sektoren Montana 10,33 9,54 5,43 k. A. 8,58 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 Wärmemarkt Abbildung 39 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Montana zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 39: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Montana, 2013 Andere/keine 11,3% Flüssiggas 12,1% Elektrizität 22,0% Erdgas 53,6% Heizöl 1,0% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Montana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Montana wurde im Jahr 2013 zu 53,6% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 22,0%, Flüssiggas mit 12,1% und Heizöl mit 1,0%. In 11,3% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt. 359 6.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger Montanas größte Energieversorger sind North Western Energy LLC, Montana-Dakota Utilities Co, Flathead Electric Coop Inc. sowie Southern Montana Electric. Alle Energieversorger, egal ob in privater oder öffentlicher Hand, werden von der Montana Public Service Commission reguliert. Der Montana Code Annotated von 2011 legt die Anforderungen an öffentliche Energieversorger fest. Renewable Portfolio Standard (RPS) 2005 wurde im Anschluss an ein Energiesymposium in Bozeman, bei dem der ehemalige Gouverneur von Montana, Brian Schweitzer, die Energiepolitik Montanas mit Energieexperten und Bürgern diskutierte, ein RPS eingeführt. Durch den RPS sind die Energieversorger verpflichtet, den Anteil erneuerbarer Energien 359 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Montana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 133 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 bis zum Jahr 2015 auf 15% der Stromerzeugung zu erhöhen. Darunter fällt u. a. der Strom erzeugt durch Solaranlagen, Geothermie, Wind und Wasserkraft. Der Bereich der erneuerbaren Energien wird, wie schon erwähnt, von der Wasserkraft dominiert. Staatliche Stellen konzentrieren sich bei der Erreichung des RPS vor allem auf Windenergie, danach folgen Stromgewinnung aus Biomasse und Geothermie. Net-Metering Auch das Net-Metering-Programm wurde 2005 eingeführt. Der im Rahmen des Net-Metering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. PV-Anlagen bis zu einer Leistung von 50 kW können an diesem Programm teilnehmen. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, so wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt. Überschüsse, die am Ende eines Jahres übrig sind, gehen ohne Erstattung für den Kunden an den Energieversorger.360 Interconnection Standards Diese Regeln, die eine Anbindung dezentraler Einheiten zur Stromgewinnung ans Stromnetz unter bestimmten Standards ermöglichen, gelten seit August 2010. Danach kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. Obwohl es noch keine Standards für den gesamten Bundesstaat Montana gibt, wurden die Vor-aussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen von bis zu 10 MW ans Durchleitungsnetz von dem größten Energieversorger, NorthWestern, im Jahr 2010 festlegt.361 Förderprogramme Die Mandatory Utility Green Power Option verpflichtet alle Energieversorger, Ihren Kunden die Möglichkeit anzubieten, regenerativ erzeugten Strom zu kaufen. 362 Neben den gesetzlichen Vorschriften, welche Energiepolitik in Bezug auf erneuerbare Energien regeln, sind auch finanzielle Förderprogramme für erneuerbare Energien in Montana verfügbar. Tabelle 39: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Montana Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Corporate Deduction Deduction For Energy-Conserving Investment Steuerabzug Public Information Officer Montana Department of Revenue P.O. Box 5805 Helena, MT 59604-5805 +1-406-444-6900 https://revenue.mt.gov/ Steuerzahler können einen Teil der Kosten einer Kapitalanlage abziehen, wenn die Investition Energieeinsparmaßnahmen fördert. Es können bis zu 3.600 USD bei gewerblichen Gebäuden abgezogen werden Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Montana – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 361 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Montana – Interconnection Standards, abgerufen am 04.02.2015 362 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 360 134 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Industry Recruitment/Support Alternative Energy Investment Tax Credit Property Tax Abatement for Production and Manufacturing Facilities Steuervergünstigung / Steuergutschrift Garrett Martin Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1520 East Sixth Ave PO Box 200901 Helena, MT 59620-0901 +1-406-444-6582 [email protected] Getätigte kommerzielle Investitionen und Investitionen im Rahmen des Net-Metering in regenerative Energien in Höhe von 5.000 USD oder mehr sind berechtigt eine Steuergutschrift auf Einkommens- oder Körperschaftsteuern in Höhe von bis zu 35% der aus der betreffenden Anlage erzeugten Erträge zu erhalten. Grundsteuernachlass Garrett Martin Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1520 East Sixth Ave PO Box 200901 Helena, MT 59620-0901 +1-406-444-6582 [email protected] Grundsteuernachlass in Höhe von 50% für Erneuerbare-EnergienAnlagen sowie Produktionsanlagen und Forschungseinrichtungen im Bereich der regenerativen Energien. Non-Profit Rebate Program Northwest Energy Efficiency Alliance - Smart Water Heat Rebate Program Rabattprogramm der Non-Profit Organisationen Northwest Energy Efficiency Project 625 SW Broadway, Suite 300 Portland, OR 97205 +1-503-808-9003 [email protected] Dieses Programm bietet einen Rabatt von 750 USD für Hausbesitzer an, die eine Wasser-Wärmepumpe kaufen und installieren. Personal Tax Credit Alternative Energy Investment Tax Credit (Personal) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Kathi Montgomery Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1520 East Sixth Ave. PO Box 200901 Helena, MT 59620 +1-406-444-6586 [email protected] 135 Getätigte kommerzielle Investitionen und Investitionen im Rahmen des Net-Metering in regenerative Energien in Höhe von 5.000 USD oder mehr sind berechtigt eine Steuergutschrift auf Einkommensoder Körperschaftsteuern in Höhe von bis zu 35% der aus der betreffenden Anlage erzeugten Erträge zu erhalten. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Personal Tax Credit Energy Conservation Installation Credit Residential Alternative Energy System Tax Credit Steuervergünstigu ng / Steuergutschrift Steuervergünstigu ng / Steuergutschrift Paul Tschida Montana Department of Environmental Quality Energy & Environmental Assistance 1520 East Sixth Ave PO Box 200901 Helena, MT 59620 +1-406-444-6464 [email protected] Kathi Montgomery Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1520 East Sixth Ave. PO Box 200901 Helena, MT 59620 +1-406-444-6586 [email protected] Steuerzahler können eine Steuergutschrift in Höhe von bis zu 25% der Investitionskosten für Energieeinsparmaßnahmen in Gebäuden anfragen. Steuerzahler, die ein alternatives Energiesystem installieren, können eine Steuergutschrift in Höhe von den Installations- und Anschaffungskosten anfragen. Property Tax Incentive Corporate Property Tax Reduction for New/Expanded Generating Facilities Generation Facility Corporate Tax Exemptions Grundsteuernachlass Grundsteuerbefreiung Garrett Martin Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1520 East Sixth Ave PO Box 200901 Helena, MT 59620-0901 +1-406-444-6582 [email protected] Garrett Martin Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1520 East Sixth Ave PO Box 200901 Helena, MT 59620-0901 +1-406-444-6582 [email protected] 136 Erzeugungsanlagen in Montana, die mind. 1 MW mit alternativen Energiequellen erzeugen, sind berechtigt, einen Grundsteuernachlass anzufragen. Neue Stromerzeugungsanlagen in Montana, die eine Leistung von bis zu 1 MW haben und erneuerbare Energiequellen verwenden, sind für fünf Jahre nach Inbetriebnahme von der Grundsteuer befreit. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung State Loan Program Alternative Energy Revolving Loan Program Bundesstaatliches Darlehensprogramm Kathi Montgomery Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1520 East Sixth Ave. PO Box 200901 Helena, MT 59620 +1-406-444-6586 [email protected] Das Alternative Energy Revolving Loan Program (AERLP) bietet Darlehen für die Installation alternativer Energiesysteme, die Energie zur Eigennutzung generieren. Utility Grant Program NorthWestern Energy - Custom Business Efficiency Program Zuschussprogramm der Energieversorger E+ Business Partners Program Regulatory Support Services Department NorthWestern Energy 40 East Broadway Butte, MT 59701 +1-406-497-2322 Das E+ Business Partners Program bietet Zuschüsse für lokale Energiesparprojekte an. Utility Rebate Program Utility Rebate Programs Rabattprogramme der Energieversorger Details siehe Webseite Die Energieversorger Black Hills Power, MontanaDakota Utilities, NorthWestern Energy sowie die Ko-operativen Flathead Electric, Yellowstone Valley Electric bieten verschiedene Rabattprogramme im Bereich Energieeffizienz, u.a. auch Solarenergie an. Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incetives, abgerufen am 04.02.2015 6.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Montana ist reich an fossilen Bodenschätzen, die zur Stromgewinnung genutzt werden können. Vor allem der Kohlebergbau ist ein großer Arbeitgeber in Montana, weshalb es erneuerbare Energien vorerst schwer haben werden.363 Obwohl der Staat in den letzten Jahren vor allem bei der Windenergie an Wichtigkeit gewonnen hat, bleibt der Staat in Bezug auf Solarenergie weiterhin unbedeutend. Neue Studien bezüglich des Energiepotentials und Perspektiven auf dem Energiemarkt Montanas, wie zum Beispiel Studien des US Department of Commerce (DOC), vernachlässigen das Solarpotential fast immer.364 Der ehemalige Gouverneur Brian Schweitzer, bekennender Advokat von erneuerbaren Energien, betonte in seinen Reden oftmals das Bedürfnis des Staates, regenerative Stromgewinnung zu forcieren, erwähnte aber nur selten die Solarindustrie. Zuletzt wurde Schweitzer im September 2011 im Zuge des Western Wind and Transmission 363 364 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Montana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 07.01.2015 Vgl. State of Montana – Department of Commerce (2013): Energy Division, abgerufen am 04.02.2015 137 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Leadership Summit für sein Engagement im Hinblick auf erneuerbare Energien ausgezeichnet.365 Der derzeitige Gouverneur Steve Bullock, welcher im November 2012 sein Amt antrat, spricht sich zwar generell für saubere Energien aus, betont jedoch auch die Bedeutung der kontinuierlichen Produktion fossiler Brennstoffe.366 Dabei sind die Bedingungen für die Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie in Montana nicht die schlechtesten. Man kann den Staat grundsätzlich in zwei unterschiedliche Sonneneinstrahlungszonen einteilen. Der Osten des Staates erhält durchschnittlich fünf Stunden und der Westen 4,2 Stunden pro Tag volles Sonnenlicht.367 Durchschnittlich gibt es in Montana rund 300 Sonnentage pro Jahr 368, sodass es generell keine schlechten Gebiete für Solarenergie gibt, was Abbildung 40 verdeutlicht. Sogar die regnerischen Gebiete im Nordwesten erhalten die Hälfte der Sonneneinstrahlung von Kalifornien und Arizona, was immer noch erheblich höher ist als die vorhandene Sonneneinstrahlung am Kaiserstuhl, Deutschlands sonnenreichster Region.369 Der Natural Resources Defense Council (NRDC) sieht vor allem in den weit ausgedehnten Flächen Montanas und auf den großen Farmbetrieben Potential für die Installation von Solaranlagen.370 Laut dem NRDC hat Montana eine Solarleistungsdichte von 4,5 – 5,5 kWh pro Quadratmeter pro Tag.371 Abbildung 40: Technisches Solarpotential in Montana Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource Montana, abgerufen am 04.02.2015 Auch Tom Kaiserski von der Business Resources Division des Montana Department of Commerce und Kathi Montgomery vom Energy & Pollution Prevention Bureau des Montana Department of Environmental Quality sehen Potential für Solarenergie in Montana, vor allem im Wohn- und Gewerbesektor: „Das Vgl. Renewable Northwest Project (2011): Montana Governor Receives Bolo Tie, Recognition from Renewable Energy Advocates, abgerufen am 04.02.2015 366 Vgl. Flathead Beacon (2013): Diversifying Montana’s Energy Profile, abgerufen am 04.02.2015 367 Vgl. Montana Green Power (2013): Solar Power, abgerufen am 04.02.2015 368 Vgl. Clean Energy Authority (2012): Montana Solar Rebates and Incentives, abgerufen am 04.02.2015 369 Vgl. Renewable Northwest Power (2013): Solar Energy Technology, abgerufen am 04.02.2015 370 Vgl. Natural Resource Defense Council (2013): Renewable Energy for America, abgerufen am 04.02.2015 371 Vgl. Natural Resource Defense Council (2013): Renewable Energy for America, abgerufen am 04.02.2015 365 138 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 sonnige Klima in Montana ist wie geschaffen für Solarenergie und insbesondere Unternehmen können von standortnahen PV-Anlagen profitieren.372 Zudem besteht Potential für Wind/PV-Hybridanlagen“. Die Branchenkenner verweisen auf gute Ressourcen im Südosten des US-Bundesstaates, sehen jedoch Herausforderungen in der geringen Bevölkerungsrate und warnen vor möglichen schwierigen Übertragungsanforderungen. Weitere Marktchancen bestehen auch durch die staatlichen Anreize und Förderprogramme für erneuerbare Energien, die bereits zuvor aufgelistet wurden. Hier ist allerdings zu erwähnen, dass die Net-MeteringGesetze und Interconnection Standards in Montana von der „Freeing the Grid“-Initiative im Jahr 2015 wie auch schon im Jahr zuvor lediglich mit der befriedigenden Note C bewertet wurden und somit noch viele Lücken und Hindernisse aufweisen.373 Die finanziellen Anreize des Staates hingegen bieten durchaus Chancen für die Förderung von Solarenergie. Besonders nennenswert sind hierbei die steuerlichen Anreize. Bei dem Alternative Energy Investment Tax Credit können Unternehmen bis zu 35% der Anschaffungskosten für Erneuerbare-Energien-Systeme von erzielten Gewinnen des Erzeugungssystems absetzen. Sollte die Steuergutschrift die Steuerverbindlichkeit für das Jahr im Installationsjahr überschreiten, so bleibt die Gutschrift für einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren übertragbar. Sie gilt für ans Verbundnetz angeschlossene Erneuerbare-Energien-Systeme bis zu einer Gesamtleistung von 50 kW, deren Anschaffungskosten 5.000 USD überschreiten.374 Projekte Laut der SEIA befinden sich im Jahr 2014 zwei Solarprojekte mit einer Gesamtleistung von 12 MW in der Entwicklungsphase. Das Slayton Solar Projekt mit einer Leistung von 2 MW ist bereits in Betrieb.375 Auch wenn es bisher noch nicht viele größere Solaranlagen in Montana gibt, existieren dennoch einige kleinere Projekte, die solare Energie nutzen, so z. B. das Sun4Schools Programm, das von NorthWestern Energy ins Leben gerufen wurde und zwischen 2002 und 2003 27 Schulen mit PV-Anlagen ausgestattet hat. 376 Ein weiteres Projekt befindet sich im Big Hole Valley im Südwesten des Staates. Hier wird mit Hilfe einer solarbetriebenen Pumpe ein Wassertank gefüllt. Dieses Gemeinschaftsprojekt des Montana Department of Environmental Quality, des Sandia National Laboratory, der Montana Fish, Wildlife, & Parks, der Vigilante Electric Kooperative und des Big Hole Watershed Komitees treibt auch weitere Forschungen an, wie man mit Hilfe des gewonnen Wassers Habitate für Fische errichten könnte. Die Webseite des National Center for Appropriate Technologies, Montana Green Power, liefert eine Auflistung weiterer kleiner Solarprojekte in ganz Montana.377 Eine Umfrage der Public Opinion Strategies and Fairbank vom Februar 2012 ergab, dass 86% aller Wähler Montanas den Ausbau des Solar- und Windmarktes unterstützen.378 Laut Garett Marten, Analyst für Energiefragen des Montana Department of Environmental Quality, ist die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Montana ungewiss, da die Stromübertragungsnetze in einem schlechten Zustand sind und daher keine Leistungen für den Anschluss weiterer dezentraler Erzeugungssystem zur Verfügung stehen. Auch sieht er die Tatsache als problematisch, dass mehr Strom erzeugt als verbraucht wird. Die Hälfte des erzeugten Stroms wird exportiert (Stand 2013). Voraussichtlich wird Biogas das größte Wachstum in Montana verzeichnen können. Auch das Entwicklungsverfahren von Projekten erweist sich als schwierig, da Entscheidungen auf regionaler und staatlicher Ebene nötig sind. Laut Garett Marten gibt es kein Interesse daran, den RPS zu erweitern. Der RPS liegt in Montana derzeit Vgl. Interview mit Tom Kaiserski, Business Resources Division des Montana Department of Commerce und Kathi Montgomery, Energy & Pollution Prevention Bureau des Montana Department of Environmental Quality (2014) 373 Vgl. Freeing the Grid (2014): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 374 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Alternative Energy Investment Tax Credit (Corporate), abgerufen am 04.02.2015 375 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 376 Vgl. Montana Green Power (2013): Butte School Installing Solar Electric System, abgerufen am 04.02.2015 377 Vgl. Montana Green Power (2013): Solar Power, abgerufen am 04.02.2015 378 Vgl. Renewable Northwest Power (2012): Montana Views on Energy Key Findings, abgerufen am 04.02.2015 372 139 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 bei 15% erneuerbarer Energien bis 2025. Es gibt eine starke Konkurrenz in der Projektentwicklung; neue Unternehmen werden sich direkt gegen konventionelle Energien behaupten müssen. 379 6.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 6.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Flathead Electric Flathead Electrics wurde 1937 als Kooperative geründet, um das Flathead Valley mit Strom zu versorgen. Die Kooperative hat 47.000 Mitglieder und versorgt Gebiete entlang der Grenze zu Wyoming. 2510 US Highway 2 E. Kalispell, MT 59901 +1-406-751-4483 [email protected] www.flatheadelectric.com Montana-Dakota Utilities Co Die Montana-Dakota Utilities Co gehört zur MDU Resources Group, Inc. und versorgt rund 384.000 Kunden in Teilen von Montana, North Dakota, South Dakota und Wyoming mit Strom. 1-800-638-3278 [email protected] www.montana-dakota.com Montana Public Service Commission Alle öffentlichen Energieversorger, egal ob in privater oder öffentlicher Hand, werden von der Montana Public Service Commission reguliert. 1701 Prospect Ave. P.O. Box 202601 Helena, MT 59620-2601 +1-406-444-6199 www.psc.mt.gov NorthWestern Energy NorthWestern Energy ist einer der größten Energieversorger des Nordwestens der USA. Der Hauptsitz befindet sich in South Dakota. 40 E. Broadway Butte, MT 59701 Jeanne M. Vold (Business Technology Officer) +1-888-467-2669 www.northwesternenergy.com 379 Vgl. Interview mit Garett Marten, Energy Analyst/Planner – Montana Department of Environmental Quality (2013) 140 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 6.5.2 2015 Organisationen, Behörden und Verbände Alternative Energy Resources Organization (AERO) AERO ist eine Non-Profit-Organisation und ist während der Energiekrise in den 1970er Jahren entstanden, um erneuerbare Energien voranzutreiben. Zu Beginn der achtziger Jahre begann die Organisation, natürliche Ressourcen und somit erneuerbare Energiereserven zu schützen. AERO arbeitet mit Stadtverwaltungen, Landkreisen, Bundes- und Länderbehörden, politischen Entscheidungsträgern, Schulen und anderen Entscheidungsträgern zusammen, um deren Ziele zu erreichen. 432 N. Last Chance Gulch Helena, MT 59601 Jennifer Hill-Hart (Executive Director) +1-406-443-7272 [email protected] www.aeromt.org Energy Promotion & Development Division Die Energy Promotion & Development Division ist eine Abteilung des Montana Department of Commerce zur Förderung von erneuerbaren Energien und wurde 2007 vom ehemaligen Gouverneur Schweitzer gegründet. P.O. Box 200501 301 S. Park Ave. Helena, MT 59620-0501 Tom Kaiserski (Program Manager) +1-406-841-2030 www.commerce.mt.gov/energy/about.mcpx Montana Department of Environmental Quality (DEQ) Das Department of Environment and Quality ist für den Schutz der Umwelt und des umweltbewussten Umgangs mit den natürlichen Ressourcen zuständig. Es unterstützt sowohl finanziell als auch technisch bei der Nutzung von regenerativen Energien, mit Fokus auf die Nutzung in kommerziellen und öffentlichen Gebäuden. Lee Metcalf Building, Main Office 1520 E. 6th Ave. P.O. Box 200901 Helena, MT 59620-0901 Dave Nagel (Business Development Manager) +1-406-444-6758 [email protected] www.deq.mt.gov 141 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Montana Renewable Energy Association (MREA) Die MREA wurde im November 2000 gegründet. Sie unterstützt die Weiterentwicklung von erneuerbaren Energien in Montana. Der Verband hat folgende Ziele: die Nutzung von erneuerbare Energien (Solar-, Wind-, geothermische Energie) in Montana zu erweitern, Einflussnahme auf öffentliche Politik für erneuerbaren Energien auszuüben und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung über die Leistung und Nutzung von erneuerbaren Energien zu leisten. P.O. Box 673 Missoula, MT 59806 Diana Maneta (Executive Director) +1-406-214-9405 [email protected] http://montanarenewables.org Montana State University – Energy Research Institute Forscher der Universität von Montana suchen nach Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu steigern, alternative Technologien für die Produktion von Energie zu finden und die Umweltauswirkungen der fossilen Energiereserven zu verringern. Zum Beispiel erforscht die Universität die Verbesserung der Zuverlässigkeit des Stromnetzes. P.O. Box 172465 Bozeman, MT 59717-2465 Lee Spangler (Director) +1-406-994-1658 [email protected] www.montana.edu/energy/ National Center for Appropriate Technology (NCAT) Das NCAT hat eine Zweigstelle in Montana. Diese Organisation wurde vor dreißig Jahren gegründet und hilft Bürgern und Kommunen, neue energieeffiziente Technologien zu verwenden. P.O. Box 3838 Butte, MT 59702 +1-800-275-6228 [email protected] www.ncat.org Northwest Sustainable Energy for Economic Development (SEED) SEED ist eine Partnerschaft regionaler Gruppen im Bereich der Energieeffizienz mit dem Ziel, energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. 1402 3rd Ave., Suite 901 Seattle, WA 98101 Jennifer Grove (Executive Director) +1-206-267-2212 [email protected] www.nwseed.org 142 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Renewable Northwest Project (RNP) Bei RNP handelt es sich um eine Koalition aus Interessensverbänden, Versorgungsunternehmen, Bildungseinrichtungen und im Energiebereich tätigen Unternehmen, die sich zusammengeschlossen haben, um die Entwicklung von erneuerbaren Energien in der Region zu fördern. 615 S. Black Ave. Bozeman, MT 59715 Jeff L. Fox (Montana Policy Manager) +1-406-599-2916 www.rnp.org Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1-720-897-4534 [email protected] www.westgov.org 6.5.3 Relevante Unternehmen Big Sky Solar and Wind Das Unternehmen installiert PV-Module und Windturbinen und wurde 2010 gegründet. 1120-A Kensington Ave. Missoula, MT +1-406-360-5148 [email protected] www.bigskysolar-wind.com Bozeman Green Build Bozeman Green Build ist ein Installationsunternehmen mit Sitz in Bozeman, Montana. Das Unternehmen konzentriert sich hauptsächlich auf Installationen im Wohnbereich sowie im kommerziellen Sektor. 350 Heidner Lane Bozeman, MT 59718 +1-406-580-6068 [email protected] www.bozemangreenbuild.com 143 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 GT Solar GT Solar ist einer der weltweit führenden Anbieter von Technologien zur Herstellung von Polysilicon- und kristallinen Modulen. 101 E. Front, Suite 401 Missoula, MT 59802 David W. Keck (Executive Vice President, Worldwide Sales and Services) +1-406 532 0120 [email protected] www.gtat.com Harvey's Plumbing & Heating Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf die Installation von kompletten Warmwasseraufbereitungsanlagen in kommerziell und privat genutzten Gebäuden, die unter anderem durch Solarthermie betrieben werden. 262 Pronghorn Trail Bozeman, MT 59718 +1-406-587-4669 www.harveysph.com Homestead Alternatives Dieses Unternehmen installiert Solaranlagen auf Dächern. Belgrade, MT +1-406-388-0116 [email protected] www.homesteadalternatives.com Kenworthy Electric Dieses Familienunternehmen besteht aus Elektrikern, die den Solarbereich mit in ihr Portfolio aufgenommen haben und sowohl freistehende Solaranalgen als auch Aufdachanlagen installieren. P.O. Box 56 Sheridan, MT 59749 Mary Kenworthy +1-406-842-5865 [email protected] www.kenworthyelectric.com Liquid Solar Systems Liquid Solar Systems installiert komplette Anlagen im Bereich Solarthermie, Warmwasserboiler und berät bei Fragen zur Überwachung. 702 E. Peach St. Bozeman, MT 59715 +1-406-581-1972 [email protected] www.liquidsolarsystems.com 144 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 New Era Plumbing and Heating New Era Plumbing and Heating hat sich auf nachhaltige Lösungen (Solarthermie und Geothermie) für Strahlungsheizungen spezialisiert. Zudem bietet das Unternehmen Durchlauferhitzer an. P.O. Box 8004 Missoula, MT 59807 +1-406-543-6465 [email protected] www.newerapandh.com Oasis Montana Inc. Das Unternehmen installiert Solaranlagen und wurde 1999 gegründet. 436 Red Fox Lane Stevensville, MT 59828 +1-406-777- 4321 [email protected] www.oasismontana.com Planetary Systems Planetary Systems designt und installiert Wind-, Solar- und Wasserkraftsysteme. P.O. Box 340 262 Badger Rd. Ennis, MT 59729 +1-406-682-5646 www.planetarysystems.com Radiant Engineering, Inc. Radiant Engineering ist ein Installateur von Warmwasseranlagen, der auch die Installation von solarthermischen Anlagen und deren Wartung anbietet. 501 E. Peach Suite A Bozeman, MT 59715 Pat Reardon (Project Manager) +1-406-587-3442 [email protected] www.radiantengineering.com Sage Mountain Center Das Sage Mountain Center ist eine Bildungseinrichtung. Ziel ist es, das Umweltbewusstsein der Menschen zu fördern und Seminare für ein nachhaltigeres Leben anzubieten. 79 Sage Mountain Trail Whitehall, MT 59759 Christopher Borton (Director) +1-406-494-9875 [email protected] www.sagemountain.org 145 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Solar Montana, LLC Solar Montana vertreibt, designt und installiert Solaranlagen. 330 Fuller Ave., Suite 1 Helena, MT 59601 Jackson Isbell, (Owner) +1-406-442-4828 [email protected] www.solarmontana.com Solar Plexus Solar Plexus installiert seit 15 Jahren Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien durch Solar-, Wind- und Wasserkraft. 1605 Stephens Ave., Suite B Missoula, MT 59801 Lee Tavenner (Owner) +1-406-721-1130 [email protected] www.solarplexus1.com Sundance Solar Systems Sundance Solar Systems entwirft und installiert Solar- und Windanlagen im Südwesten Montanas. In den letzten 15 Jahren konnte die Firma rund 400 kW installieren. Red Lodge, MT 59068 Henry and Barbara Dykema (Owner) +1-406-425-1153 [email protected] www.sundancesolarmt.com Sunelco, Inc. Sunelco entwirft und installiert Solaranlagen in allen 50 Staaten seit 2002. 2086 US Highway 93 N. Victor, MT 59875 Tom, Bishop (President) +1-406-642-6422 [email protected] www.sunelco.com Thirsty Lake Solar Das Unternehmen versorgt Montana mit Solarenergie seit 2003 durch die Installation von PV-Anlagen. 701 N. Bozeman Ave. Bozeman, MT 59715 Jeff Wongstrom (Owner) +1-406-219-1119 [email protected] [email protected] www.thirstylakesolar.com 146 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 7 Staatenprofil Nevada Abbildung 41: Geographische Lage und Kurzübersicht Nevada Übersicht380; 381 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 1.209 MW (ohne Wasserkraft) 11,5% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 152 MW Marktpotential Wind Mittel Marktpotential EE Mittel Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Bevölkerung: 2.839.099 Einwohner (2014)386 Fläche: 286.367 km2 Hauptstadt: Carson City Grundsteuerbefreiungen Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien382 RPS Erneuerbare-Energien-Ziel 25% bis 2025 k. A. Staatliche Richtlinien383 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards Note A384 Note B385 Quelle: Eigene Darstellung 7.1 Übersicht Nevada liegt im Westen der USA zwischen Kalifornien und Utah. Der Großteil des Staatsgebiets ist Wüstenlandschaft, weshalb die Mehrheit der Einwohner in lediglich zwei Ballungsgebieten wohnt: Las Vegas und Reno (Stand: 2013). Dies entspricht einem durchschnittlichen Bevölkerungszuwachs von 3,3% seit dem Jahr 2000. Bis 2030 soll die Bevölkerung auf 3,3 Mio. Einwohner anwachsen. 387 Die historisch betrachtet wichtigsten Industriesektoren Nevadas sind der Tourismus und der Bergbau. Nach Angaben der Kommission für Wirtschaftsentwicklung in Nevada fördert der Staat 82% der amerikanischen Goldproduktion und liegt im internationalen Ländervergleich auf Rang 5, mit einem Anteil Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 382 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 383 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. 384 Note A: Sehr gute Net-Metering-Richtlinien. Überschüssiger Strom wird in voller Höhe vergütet, es fallen keine zusätzlichen Gebühren an. Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesstaaten verfallen die Gutschriften nicht nach einer bestimmten Zeit – sie können beliebig lange angesammelt werden Die Richtlinien fördern aktiv die Nutzung dezentraler Erzeugungsanlagen. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 385 Note B: Gute Interconnection Standards. Es existieren nur wenige Einschränkungen beim Netzanschluss von dezentralen Energiesystemen. Es fehlen jedoch einheitlichen Vernetzungsvereinbarungen im Bundesstaat. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 386 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 387 Vgl. University of Nevada, Reno (2011): Nevada County Population Projections 2010 - 2030, abgerufen am 24.07.2015 380 381 147 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 von 10% an der weltweiten Förderung. Mittlerweile haben sich auch andere Bereiche wie erneuerbare Energien, die verarbeitende Industrie, Finanzdienstleistungen und Biotechnologie etabliert. 388 Dennoch machte Gold zusammen mit Kupfer im Jahr 2014 immer noch über 50% des Gesamtexports aus. Das Land mit der größten Nachfrage von Produkten aus Nevada ist die Schweiz. Gut 31% aller Exporte gingen im Jahr 2014 in die Schweiz, gefolgt von Kanada, China und Indien. Deutschland hingegen spielte mit 1,6% eine untergeordnete Rolle.389 Ausgeglichener gestaltet sich dagegen die Zusammensetzung der Herkunftsländer für Importe. Knapp 60% seiner Waren bezog Nevada im Jahr 2014 aus China, Kanada und Südkorea. Hier hatten Mikrochips mit 11,2% den größten Anteil am Gesamtimport. Aus Deutschland wurden im Jahr 2014 Waren im Wert von knapp 156 Mio. USD importiert, was einen Anteil von 2% ausmachte.390 Tabelle 40 zeigt die Entwicklung des BIP Nevadas für die Jahre 2006 bis 2014 sowie das reale Wirtschaftswachstum der einzelnen Jahre und die durchschnittliche Arbeitslosenquote pro Jahr. Tabelle 40: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Nevada, 2006 - 2014 Kennziffer 2006 Reales BIP (in 135.074 Mio. USD) Wirtschafts+3,1 wachstum (in %) Arbeitslosen4,3 quote (in %) 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 136.725 131.208 119.087 118.262 118.925 118.685 119.558 120.771 +1,2 -4,0 -9,2 -0,6 +0,5 +-0,2 +0,7 +1,0 4,8 6,7 11,8 13,7 13,2 11,1 9,8 7,8 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2014): GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2014): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 Nevadas reales BIP pro Kopf betrug 2014 42.539 USD und lag damit leicht unter dem nationalen Durchschnitt von 44.469 USD. Die Gesamtwirtschaft Nevadas erholt sich allmählich nach dem Wachstumseinbruch von 2009 und konnte in den Jahren 2013 und 2014wieder ein positives Wachstum verzeichnen. Auch die Arbeitsmarktzahlen spiegeln die sich langsam aufhellende Konjunkturlage des Staates wieder. So hatte Nevada mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 13,2% im Jahr 2011 noch die höchste Arbeitslosenquote der USA. Diese sank jedoch im Jahresverlauf 2014 auf 7,8%. 7.2 Energiemarkt Mehr als 90% des verbrauchten Stroms in Nevada wird aus anderen US-Bundesstaaten importiert. Der Bundesstaat verfügt über geringe fossile Brennstoffressourcen; es besteht jedoch Potential für die Entwicklung von Geothermie-, Solar- und Windenergie. Laut der Kommission für die Wirtschaftsentwicklung Nevadas sind erneuerbare Energien die schnellst wachsende Industrie des Staates. Im Allgemeinen ist Nevadas Wirtschaft nicht sonderlich energieintensiv und der pro-Kopf Verbrauch liegt trotz der starken Nutzung von Klimaanlagen deutlich unter dem nationalen Durchschnitt (Stand: August 2014). Erdöl Nevada produziert geringe Mengen an Rohöl und Erdölexplorationen wurden in den letzten Jahrzehnten nur sporadisch durchgeführt. Der Bundesstaat verfügt über eine komplexe Geologie und es wurden bislang keine Rohölfelder gefunden. Jedoch besitzt Nevada eine kleine Rohölraffinerie, welche Asphalt und Dieselkraftstoff herstellt. Bis vor kurzem stammte der Großteil des Kraftstoffes aus drei Pipelines von Vgl. Nevada Governor’s Office of Economic Development (2013): Home, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for Nevada, abgerufen am 24.07.2015 390 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for Nevada, abgerufen am 24.07.2015 388 389 148 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 kalifornischen Raffinerien; seit 2012 ist die 400 Meilen lange UNEV Pipeline in Betrieb, welche Kraftstoff aus Raffinerien in Salt Lake City in Utah nach Las Vegas transportiert. 391 Erdgas Nevadas geringe Menge an Erdgasproduktion ist gänzlich assoziiertes Erdgas aus Ölquellen. Interstate Pipelines beliefern Nevada aus benachbarten Staaten. Etwa die Hälfte des Erdgases, das die Grenze Nevadas überschreitet, wurde im Jahr 2014 nach Kalifornien weitergeleitet.392 Kohle In Nevada gibt es keinen Kohlebergbau. Die drei kohlebetriebenen Elektrizitätserzeugungsanlagen werden aus Kohlebergwerken in Wyoming und Utah versorgt. In Übereinstimmung mit einem staatlichen Gesetz von 2013 plant Nevadas größter Energieversorger seine kohlebetriebene Erzeugung bis Ende 2019 zu eliminieren.393 Erneuerbare Energien Im Bereich der erneuerbaren Energien hat Nevada ein nennenswertes Potential bei der Generierung von geothermischer Energie. So liegt der Staat hinter Kalifornien auf Platz zwei bei der Erzeugung von Strom aus Geothermie. Das 30 MW große Patua Geothermieprojekt in der Nähe von Reno wurde im Dezember 2013 in Betrieb genommen. Die Anlage versorgt über 15.000 Wohnhäuser mit Strom. Eine zweite Phase des Projekts befindet sich aktuell in Entwicklung. Der Bundesstaat hat Schätzungen zufolge das größte Vorkommen ungenutzter Geothermieressourcen.394 Der Großteil der restlichen erneuerbaren Energie in Nevada stammt aus Wasserkraftwerken. Hier spielt vor allem der Hoover Dam eine bedeutende Rolle, welcher Strom nach Arizona und Kalifornien liefert und als nationales Kulturdenkmal gilt. Ein kleiner Anteil der erneuerbaren Energieressourcen stammt auch aus Solarenergie, hauptsächlich aus Solarthermieund PV-Projekten. Auf dem Land der Moapa Band of Paiute Indians sollen zwei große PV-Projekte gebaut werden mit einer Gesamtleistung von 450 MW. Die Projekte sollen voraussichtlich 2015 in Betrieb genommen werden.395 Nevada besitzt die weltweit erste hybride Geothermie-PV-Anlage. Entlang der Bergrücken besteht zudem Potential für Windenergie. Der erste kommerzielle Windpark wurde 2012 eröffnet; weitere Projekte sollen folgen. Da die Bundesregierung mehr als 80% der Landesfläche des Bundesstaates kontrolliert, benötigen Großprojekte sogenannte Wegerechte (Rights of Way).396 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Nevada State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 19.01.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Nevada State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 19.01.2015 393 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Nevada State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 19.01.2015 394 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 395 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 396 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 391 392 149 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Abbildung 42 veranschaulicht die zahlreichen Energieressourcen im Staat Nevada. 150 2015 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 42: Energievorkommen Nevada, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2014): US States Profiles and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energieverbrauch Nevada hatte 2012 einen Pro-Kopf-Energieverbrauch von 232 Mio. BTU, einen relativ geringen Wert im US-Vergleich. Der gesamte Energieverbrauch im Jahr 2013 betrug 657 Billionen BTU, womit Nevada auf Platz 38 lag. 397 Der größte Anteil des Energiebedarfs Nevadas wurde im Jahr 2013 mit Hilfe fossiler Brennstoffe, allen voran Erdgas und Kohle, gedeckt. Jedoch befindet sich Kohle aufgrund der neuen Emissionsgesetze, wie im Rest der USA, stark auf dem Rückzug.398 2013 entfielen 31,6% des Energieverbrauchs auf den Transportsektor, gefolgt von dem industriellen Sektor mit 25,3% und dem Wohnsektor mit 24,7%. Auf den kommerziellen Sektor entfielen 18,5%. Mehrere Hochspannungsleitungen verbinden Nevada mit den Stromnetzen anderer Westküstenstaaten. Nevada hofft, in naher Zukunft die Quantität seiner Stromlieferungen nach Kalifornien erhöhen zu können. Im April 2005 vereinbarten die vier Gouverneure aus Nevada, Utah, Wyoming und Kalifornien eine neue 1.300 Meilen lange Hochspannungsleitung mit hoher Leistung zu errichten. Diese soll es ermöglichen, 12.000 MW an Strom von Nevada, Utah und Wyoming nach Kalifornien zu liefern. Nevada kann diese Hochspannungsleitungen nutzen, um Strom aus dem Ausbau seiner erneuerbaren Energiesysteme, wie z. B. aus Geothermie, Wind und Solar, nach Kalifornien zu liefern. Derzeit sind mehrere geothermische Kraftwerke im nordwestlichen Teil von Nevada in Betrieb.399 Die TransWest LLC ist eine weitere Hochspannungsleitung, die Elektrizität von Wyoming bis kurz vor die Stadtgrenze Nevadas liefert. Diese soll ab 2014 zu einer grüneren Stromversorgung der Wüste Nevadas beitragen. 400 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Nevada State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy Outlook, abgerufen am 24.07.2015 399 Vgl. Energy Nevada (2013): Renewable Energy in Nevada, abgerufen am 24.07.2015 400 Vgl. TransWest LLC (2013): Home, abgerufen am 24.07.2015 397 398 151 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Der größte Anteil an der Nettostromerzeugung in Nevada entfiel 2013 auf Erdgas mit rund 68%. Konventionelle Wasserkraft hatte einen Anteil von 7,3%, während andere erneuerbare Energien etwa 10,1% ausmachten.401 Die Strompreise Nevadas aus dem Jahr 2013 sind in folgender Tabelle aufgelistet. Tabelle 41: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Nevada (US-Cent/kWh), 2013 Alle Haushalte Handel Industrie Verkehr Sektoren Nevada 11,89 9,01 6,52 8,47 9,03 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 Wärmemarkt Abbildung 43 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Nevada zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 43: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Nevada, 2013 Andere/keine 2,2% Flüssiggas 2,8% Elektrizität 32,3% Heizöl 0,7% Erdgas 62,0% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Nevada State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Nevada wurde im Jahr 2013 zu 62,0% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 32,3%, Flüssiggas mit 2,8% und Heizöl mit 0,7%. In 2,2% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.402 401 402 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Nevada State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 152 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 7.3 2015 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Die Staatsregierung Nevadas setzt sich bereits seit 2001 aktiv für die Förderung erneuerbarer Energien ein. Mit der Schaffung der Renewable Energy and Energy Conservation Task Force des damaligen Gouverneurs Kenny Guinn wurde der Grundstein für Anreize aus der Politik gelegt. Diese Task Force hat zwei Aufgaben: Zum einen soll sie bereitgestellte Steuergelder an verschiedene Programme im Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz verteilen, zum anderen ist es ihre Aufgabe, Nevadas Comprehensive State Energy Plan in den gleichen Bereichen zu unterstützen. Die Task Force führt auch mehrere PVSolarforschungsprojekte mit Versorgungsunternehmen durch, welche die Empfehlungen des Gremiums deutlich beeinflussen.403 Im März 2011 setzte sich der derzeitige Gouverneur Nevadas, Brian Sandoval, das Ziel, Nevada zum Renewable Energy Capital of the Country (Hauptstadt für erneuerbare Energien) zu machen. Energieversorger und Regulierungsbehörden Nevadas Hauptenergieversorger ist die Investor Holding NV Energy, vorher bekannt als Sierra Pacific Power Company. Seit der Fusion mit der Nevada Power Company 1999 versorgt NV Energy eine Fläche von fast 115.000 km2 (40% der Gesamtfläche Nevadas) und hat mit Stand Dezember 2014 2,4 Mio. Kunden, was 93% aller Einwohner des Staates ausmacht. NV Energy erzeugt selbst Strom, bietet aber auch privaten Stromerzeugern die Möglichkeit, Strom einzuspeisen.404 Ein weiterer wichtiger Energieversorger ist die Wells Rural Electric Corporation. Diese Kooperative versorgt etwa 5.500 Abnehmer in ländlichen Gebieten auf einer Fläche von 10.000 Quadratmeilen mit Strom (Stand: Dezember 2014). Im Jahr 2012 erzeugte die Kooperative 807.961 MW an Strom und zählte damit zu den fünf wichtigsten Versorgungsunternehmen in Nevada.405 Die Zulassung ans öffentliche Stromnetz Nevadas wird von der Public Utilities Commission of Nevada (PUCN) vergeben. Wie uns Frank Rieger, CEO der Sol-Up USA, LLC in einem Interview 2013 berichtete, müssen private Stromerzeuger zunächst einen Designvorschlag bei den großen Energieversorgern sowie bei der PUCN einreichen. Wenn dieser genehmigt wird, kann ein Antrag zur Zulassung ans Netz gestellt werden, erneut bei den Energieversorgern, der PUCN sowie bei der Verbraucherschutzbehörde Nevadas.406 Eine Zulassung kann zwischen 180 und 240 Tagen dauern.407 Renewable Portfolio Standard (RPS) Seit 1997 hat Nevada einen verpflichtenden RPS, der dem Ziel dient, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2025 auf 25% der Stromerzeugung zu erhöhen.408 Das Etappenziel von 15% für 2011 und 2012 wurde allerdings verfehlt. Dennoch konnte das Sonderziel für Solarenergie (PV und Solarthermie) eingehalten werden. So soll hier bis 2015 jährlich ein Anteil von 5% generiert werden. Ab 2016 sollen es sogar 6% jährlich sein.409 In einem Kreditpunktesystem (1 Portfolio Energy Credit = 1 kWh) kann der durch erneuerbare Energien erzeugte Strom an Energieversorger verkauft werden. Solarstrom wird in diesem Fördersystem durch den Koeffizienten von bis zu 2,45 pro erzeugter kWh besonders hervorgehoben. In einem Interview mit Robert Dally im Januar 2015, dem Renewable Energy Manager des Büros des Bürgermeisters in Nevada, prognostizierte dieser eine Erhöhung des RPS in den kommenden Jahren. Er gab an, dass es das Ziel der Regierung sei, den RPS in Nevada zu maximieren und den Staat so zu einem Energieexporteur zu machen.410 Vgl. Nevada State Office of Energy (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. NV Energy (2013): Power Facts, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Nevada Electricity Profile 2012, abgerufen am 04.02.2015 406 Vgl. Interview mit Frank Rieger, CEO Sol-Up USA (2013) 407 Vgl. NV Energy (2013): Power Facts, abgerufen am 04.02.2015 408 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 409 Vgl. Nevada State Office of Energy (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 410 Vgl. Interview mit Robert Dally, Renewable Energy Manager des Büros des Bürgermeisters in Nevada (2015) 403 404 405 153 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Net-Metering Nevadas Net-Metering-Gesetz verpflichtet die dortigen Energieversorgungsunternehmen, allen Betreibern von Erneuerbare-Energien-Systemen bis 1 MW eine Energieeinspeisung anzubieten.411 Der im Rahmen des Net-Metering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt. Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesstaaten verfallen die Gutschriften nicht nach einer bestimmten Zeit – sie können beliebig lange angesammelt werden.412 Im Rahmen der aktuellen „Freeing the Grid“-Studie wurde das Net-Metering-Programm mit der Bestnote A ausgezeichnet.413 Interconnection Standards Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Danach kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können.414 Dabei wurde sich stark an der kalifornischen Rule 21 orientiert, welche die Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz mit einer Leistung von bis zu 10 MW festlegt. Dies schließt auch regenerative Energieumwandlungsanlagen mit ein, wobei für solche Systeme unter 10 kW vereinfachte Regeln gelten. Rule 21 basiert auf einem Bewertungsverfahren mit dessen Hilfe festgelegt wird, welchem Ausmaß an Prüfungen sich Projekte für dezentrale Energieversorgungssysteme bis zu ihrer Bewilligung unterziehen müssen.415 Im Rahmen der aktuellen „Freeing the Grid“-Studie wurden die Interconnection Standards mit der Note B bewertet.416 Förderprogramme Die Anreize und Regularien Nevadas stehen ganz im Meinungstrend der amerikanischen Öffentlichkeit. Nach einer Studie der SEIA wünschten sich 2013 80% aller Amerikaner bundesstaatliche Förderprogramme für Solarenergie.417 Die folgende Tabelle liefert einen Überblick über die wichtigsten Förderprogramme. Tabelle 42: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Nevada Name des Art des FörderFörderKontakt Beschreibung programms programms PACE Financing Local Option Special Improvement Districts Finanzierungsprogramm k. A. Die PACE Finanzierung ermöglicht es Eigentümern, Unternehmen und Einrichtungen, ein Darlehen zur Verbesserungen der Energieeffizienz aufzunehmen. Einbegriffen hierbei sind verschiedene Solartechnologien wie zum Beispiel SolarWasserheizungen, sowie PV- und CSP-Systeme Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 413 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 14.01.2015 414 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 14.01.2015 415 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Nevada – Interconnection Standards, abgerufen am 04.02.2015 416 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 14.01.2015 417 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 411 412 154 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Performance-Based Incentive Portfolio Energy Credits Nevadas Energieversorger müssen gemäß dem RPS einen Darci Dalessio gewissen Anteil ihres Stromes Public Utilities Commission mit erneuerbaren Quellen of Nevada decken. Das PEC Trading PEC Administrator Program ermöglicht einen Carson City, NV 89701 Handel mit Kilowattstunden, die +1-775-684-6171 mit Hilfe regenerativer [email protected] Energieträger generiert wurden. Konkret kann sich jeder Leistungsbasiertes Anreizsystem Mark Harris Eigentümer eines Systems zur Public Utilities Commission Stromerzeugung aus erneuerof Nevada baren Energien beim Programm Engineering Division anmelden und seine produ1150 E. William Street zierten Kilowattstunden einem Carson City, NV 89701 großen Energieversorger ver+1-775-684-6165 kaufen. Der Preis einer solchen [email protected] „sauberen“ Kilowattstunde Strom wird vom Markt bestimmt. Property Tax Incentive Large Scale Renewable Energy Property Tax Abatement Grundsteuernachlass Property Tax Abatement for Green Buildings Grundsteuernachlass Renewable Energy Systems Property Tax Exemption Grundsteuerbefreiung Firmen, die auf ihren GrundSuzanne Linfante stücken Anlagen zur Erzeugung Nevada Governor's Office of von Strom aus erneuerbaren Energy Energien bauen, können mit 755 North Roop Street, Suite einer Reduzierung der 202 Grunderwerbssteuer von bis zu Carson City, NV 89701 55% für bis zu 20 Jahre rechnen. +1-775-687-1850 Die Leistung muss mindestens [email protected] 10 MW betragen. Nevada Department of Nevada bietet einen SteuerfreiTaxation betrag für energieeffiziente, Division of Assessment gewerblich genutzte Gebäude Standards und Mehrfamilienhäuser, die 1550 College Parkway Suite neu errichtet werden, sowie 115 bestehende Gebäude, die Carson City, NV 89706 energetisch saniert werden, z.B. +1-775-684-2100 mit Hilfe von Solarsystemen. Wenn ein GrundstücksNevada Department of eigentümer (sowohl PrivatTaxation personen als auch Unternehmer) 1550 E. College Parkway, ein neues System zur Erzeugung Suite 115 von erneuerbarer Energien auf Carson City, NV 89706 seinem Grundstück installiert, +1-775-684-2000 ist der erhöhte Wert des http://tax.nv.gov/ Grundstücks nicht zu versteuern. 155 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Sales Tax Incentive Renewable Energy Sales and Use Tax Abatement Verkaufssteuerbefreiung Neue und expandierende Unternehmen in Nevada können eine Suzanne Linfante Verkaufssteuerbefreiung für Nevada Governor's Office of förderberechtigte ErneuerbareEnergy Energien-Technologien 755 North Roop Street, Suite beantragen. Es muss lediglich 202 ein reduzierter MehrwertsteuerCarson City, NV 89701 satz in Höhe von 2,25% gezahlt +1-775-687-1850 werden. Die Erzeugungssysteme [email protected] müssen eine Mindestleistung von 10 MW haben. Finanzierungsprogramm Revolving Loan Program Suzanne Linfante Nevada Governor's Office of Energy Bundesstaatliches 755 North Roop Street, Suite Darlehens202 programm Carson City, NV 89701 +1-775-687-1850 [email protected] Seit 2009 existiert ein Fonds für die Förderung von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparungsmaßnahmen. Alle Kreditrückzahlungen fließen zurück in den Fonds und werden als neue Darlehen verteilt. Utility Loan Program Valley Electric DarlehensAssociation - Solar programm der Water Heating Energieversorger Program Valley Electric Association 800 E. Hwy 372 Pahrump, NV 89048 +1-775-727-5312 [email protected] Die Kooperative Valley Electric Association (VEA) hat das Solar Water Heating Programm entwickelt, um die Energieeffizienz in der Region zu fördern. Mitglieder der VEA haben die Möglichkeit, die Installation und die Anschaffung eines solaren Warmwasseraufbereitungssystems mit einem zinslosen Darlehen zu finanzieren. Utility Rebate Program Utility Rebate Programs Rabattprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Die Energieversorger NV Energy und Southwest Gas Corporation bieten verschiedene Rabattprogramme für Ihre Kunden an. Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incetives, abgerufen am 04.02.2015 156 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 7.4 2015 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die Kombination aus effizienter Regulierung und wirksamer Förderprogramme sowie den vielen HighTech-Unternehmen und innovativen Forschungszentren, die sich in Nevada angesiedelt haben, lassen den Staat zu einem optimalen Standort für erneuerbare Energien werden. Insbesondere für den Solarmarkt bietet Nevada ein erhebliches Potential, was auch Abbildung 44 verdeutlicht. „Nevada hat genügend Sonneneinstrahlung um mindestens vier bis sechs kWh pro Quadratmeter zu produzieren“, so Robert Boehm, Director of Energy Research Center an der University of Nevada – Las Vegas.418 Der Staat verfügt zudem über eine hohe Dichte an Unternehmen aus der solaren Wertschöpfungskette.419 Abbildung 44: Technisches Solarpotential in Nevada Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource Nevada, abgerufen am 04.02.2015 Im Jahr 2013 wurden in Nevada Solaranlagen mit insgesamt 47 MW Leistung installiert. Aktuell sind laut der SEIA rund 656 MW Leistung installiert (Stand Februar 2015).420 Das US-Militär hatte im Jahr 2013 etwa 16,685 MW an Solarleistung in Nevada installiert, wie folgende Abbildung verdeutlicht. 421 Die Solaranlage Nellis Solar Power Plant an dem US-Militärstützpunkt Nellis Air Force Base ist das größte PVSystem in den USA. Das System erzeugt 14,2 MW an Strom und spart der US-Luftwaffe Schätzungen zufolge jährlich 1 Mio. USD ein. MMA Renewable Ventures finanzierte und besitzt das Solarsystem im Vgl. Interview mit Robert F. Boehm, Director of the Energy Research Center an der University of Nevada – Las Vegas (2014) Vgl. Nevada Governor’s Office of Economic Development (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 420 Vgl. Interview mit Robert F. Boehm, Director of the Energy Research Center an der University of Nevada – Las Vegas (2014) 421 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Solar Works for the Military: Installations Map, abgerufen am 04.02.2015 418 419 157 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Rahmen des SunPower PPA und verkauft dem Stützpunkt in den kommenden 20 Jahren den erzeugten Strom zu einem Festpreis. Zudem erwarb das lokale Stromversorgungsunternehmen Nevada Power die Renewable Energy Credits (RECs) des Systems, um so die Zielvorgaben des RPS zu erfüllen. 422 Abbildung 45: Installierte Solarleistung des US-Militärs in Nevada, 2013 Quelle: Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Solar Works for the Military: Installations Map, abgerufen am 04.02.2015 Projekte Das Rechtssystem Nevadas bietet Installateuren von Wind und Solar Energiesystemen Schutz vor Regelungen und Gesetzen, die eine Installation verhindern würden oder die Effizienz solcher Energiesysteme signifikant beeinträchtigen würden. Bei Solaranlagen wird als „signifikant“ eine Leistungsminderung von 10% festgelegt.423 Im Februar 2014 wurde das solarthermische CSP-Kraftwerk Crescent Dunes von SolarReserve fertiggestellt. Das Kraftwerk hat eine Leistung von 110 MW. Das Besondere an dem Kraftwerk ist der thermische Flüssigsalz-Speicher, mit dessen Hilfe das Kraftwerk jährlich mehr als 500 GWh Strom erzeugen soll. Der CEO von SolarReserve, Kevin Smith, betonte: „Die Inbetriebnahme ist ein Meilenstein für das Kraftwerk und die gesamte Solarindustrie (…). Der Energiespeicher löst das Problem der schwankenden Stromerzeugung, das die Nutzung anderer erneuerbarer Energieanlagen oft noch einschränkt.“424 Besonders in Südnevada planen immer mehr Solarunternehmen neue und noch größere Projekte. Dies liegt zum einen daran, dass im Süden die Strahlungsintensität am höchsten ist, wie auch Robert Boehm bestätigte.425 Die Counties Esmeralda, Clark und der südliche Teil des Nye Counties rund um Las Vegas besitzen verfügbare Landflächen mit einem täglichen Stromerzeugungspotential aus Solarthermie zwischen 7 - 8 kWh pro Quadratmeter.426 Zu dem natürlichen Solarpotential des Staates, bieten auch positive Standortfaktoren gute Anreize für den Solarmarkt. Hierzu zählen das hohe Bevölkerungswachstum, die niedrigen Lebenshaltungskostenkosten sowie der gute Geschäftsklimaindex. Dieser kommt aufgrund niedriger Unternehmenssteuern (Nevadas Steuerindex wurde 2015 von der Tax Foundation auf den drittbesten Platz gewählt) und aufgrund wirksamer Förderprogramme für Unternehmen (hier belegte Nevada Platz zwei beim Small Business Survival Index 2010) zustande.427428 In einer Umfrage des Chief Vgl. CleanTechnica (2013): These 5 Department of Defense Solar Energy Projects Will Forever Change What Fuels America’s Military, abgerufen am 04.02.2015 422 Vgl. SolarServer (2014): Bau des solarthermischen Kraftwerks Crescent Dunes in Nevada mit 110 MW beendet, abgerufen am 04.02.2015 425 Vgl. Interview mit Robert F. Boehm, Director of the Energy Research Center an der University of Nevada – Las Vegas (2014) 426 Vgl. NV Energy (2013): Nevada Energy’s Renewable Energy Sources, abgerufen am 04.02.2015 427 Vgl. Tax Foundation (2015): 2015 State Business Tax Climate Index | Tax Foundation, abgerufen am 07.08.2015 428 Vgl. Nevada Development Authority (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 424 158 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Executive Magazine von 2011 wurde das Geschäftsklima Nevadas als zehntbestes der USA eingestuft. Wie bereits oben erwähnt, wird die geeignete Lage zusätzlich durch einige Anreize und Förderprogramme der Landesregierung unterstützt.429 Vor allem die gesetzlichen Bestimmungen im Bereich der Energiepolitik, wie die Net-Metering-Gesetze und Interconnection Standards, wurden 2014 im nationalen Vergleich von der „Freeing the Grid“-Initiative mit jeweils A und B bewertet und sind somit weitestgehend ausgereift und bergen nur wenige mögliche Hindernisse.430 Hinsichtlich der Genehmigungsprozesse hat bis jetzt nur der ballungsreichste Bezirk, Clark County, Standards geschaffen. Hier müssen Bewerber vor allem darlegen, dass die Installationen dem National Energy Code gerecht werden. Private Vorhaben können sich im Rahmen einer untergeordneten Elektrizitätszulassung bewerben. Größere Vorhaben benötigen sowohl eine unter- als auch eine übergeordnete Stromzulassung, die von einem in Nevada lizenzierten Ingenieur beglaubigt werden muss. In anderen Counties hängen die Genehmigungsverfahren ganz von der Komplexität und Größe des Vorhabens ab. 431 Laut der SEIA befinden sich mit Stand Februar 2015 942 MW im Baustadium und 1.514 MW im Entwicklungsstadium.432 Eine detaillierte Auflistung der größten Solarprojekte in Nevada, die sich in der Entwicklungs- und Bauphase befinden, liefert folgende Tabelle. Tabelle 43: Solargroßprojekte Nevada (Stand Februar 2015) Leistung Technologie (in MW) Projektentwickler Projektname Ort Status Sempra Generation Copper Mountain 3 Boulder City In Entwicklung 250 PV First Solar Moapa Solar Project Clark County In Entwicklung 250 PV Primm Im Bau 250 PV Nye County In Entwicklung 200 PV Nye County In Entwicklung 150 PV Nye County Im Bau 110 CSP 75 PV First Sola Element Power Pacific Solar Investments Inc SolarReserve Vidler Water Co. First Solar American Capital Energy SPS Corcoran West, LLC Silver State South Solar Project Copper Rays Solar Farm Amargosa North Solar Crescent Dunes Solar Energy Project Fish Springs Solar Ranch Washoe County In Entwicklung Copper Mountain 2 Boulder City Im Bau 58 PV Searchlight Solar Searchlight In Entwicklung 20 PV Apple Data Center Array Washoe County Im Bau 18 CPV Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach Solar Energy Industries Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 Wie uns Chris L. Zunis, Wirtschaftsentwickler der Nevada Development Authority mitteilte, eignet sich Nevada aus vielerlei Hinsicht als Standort für erneuerbare Energien, angefangen bei den niedrigen Steuern, den guten Lebensbedingungen und den zahlreichen Förderprogrammen.433 Einige Unternehmer auf dem Solarmarkt, wie zum Beispiel James Huff, CEO von Abakus Solar USA, sagten, dass Nevada neben Vgl. Chief Executive (2013): 2013 Best & Worst States for Business, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Freeing the Grid (2014): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 431 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Nevada – Clark County - Solar and Wind Building Permit Guides, abgerufen am 04.02.2015 432 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 433 Vgl. Interview mit Chris L. Zunis, Wirtschaftsentwickler der Nevada Development Authority (2012) 429 430 159 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Kalifornien und Texas mit zu den attraktivsten Standorten für Solarenergie zählt.434 Frank Rieger, CEO der deutsch-amerikanischen Firma Sol-Up LLC USA ließ allerdings durchblicken, dass er viele Hindernisse auf dem Markt von Nevada sieht. So beklagte er sich über die fehlende Begeisterung der Energieversorger Nevadas, einen unreifen Markt sowie fehlende Stabilität im Hinblick auf die Gesetzgebung. Hier ist, aus Frank Riegers Sicht, besonders ein fehlender Einspeisetarif nennenswert, der das Risiko für langfristige Investitionen senken würde.435 Laut Robert Boehm wird Nevada künftig vor allem weiterhin von dem aggressiven RPS profitieren. Während der Marktexperte Potential vor allem im Süden des Bundesstaates sieht, weist er darauf hin, dass sich große Landflächen oftmals in Besitz des BLM sowie anderen staatlichen US-Behörden befinden. Das BLM sieht bestimmte Flächen für die Entwicklung von Solarenergie vor.436 7.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 7.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Harney Electric Cooperative, Inc. Die Harney Electric Cooperative wurde 1954 gegründet. 277 Lottery Lane P.O. Box 587 Hines, OR 97738 Randall T. Whitaker (General Manager) +1-541-573-2061 [email protected] www.harneyelectric.org Mt. Wheeler Power, Inc. Mt. Wheeler ist eine Kooperative, die 1963 gegründet wurde und 4.600 Mitglieder in Nevada versorgt. Zusätzlich beliefert die Kooperative auch drei Counties in Utah mit Strom. P.O. Box 151000 1600 Great Basin Blvd. Ely, NV 89315 Jerald Anderson (President) +1-775- 289-8981 www.mwpower.net Vgl. Interview mit James Huff, CEO Abakus Solar USA (2012) Vgl. Interview mit Frank Rieger, CEO Sol-Up USA (2012) 436 Vgl. Interview mit Robert F. Boehm, Director of the Energy Research Center an der University of Nevada – Las Vegas (2014) 434 435 160 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 NV Energy NV Energy ist der größte Energieversorger Nevadas und versorgt 93% der Einwohner Nevadas. Das Unternehmen wurde 1920 als Sierra Pacific Power Company gegründet. P.O. Box 30065 Reno, NV 89520-3065 Mary Simmons (Vice President, Business Development and Community Strategy) +1-775-834-4444 [email protected] www.nvenergy.com Plumas-Sierra Rural Electric Cooperative Die Kooperative wurde 1937 gegründet und versorgt Teile Kaliforniens und das Washoe County in Nevada. 73233 State Route 70 Portola, CA 96122-7069 +1-800-555-2207 www.psrec.coop Public Utilities Commission of Nevada (PUCN) Die PUCN reguliert, kontrolliert und vergibt Zulassungen an alle Versorgungswirtschaftsunternehmen in Nevada. 1150 E. William St. Carson City, NV 89701-3109 +1-775-684-6101 http://puc.nv.gov/ Raft River Rural Electric Cooperative (RRREC) Die RRREC ist eine Kooperative und wurde 1934 gegründet. Die Versorgungsgebiete liegen in Süd-Idaho, Nord-Utah und Nord-Nevada. P.O. Box 617 155 N. Main Malta, ID 83342 +1-208-645-2211 www.rrelectric.com Surprise Valley Electrification Corporation (SVEC) SVEC ist eine Kooperative, gegründet 1937, und versorgt nördliche Teile Kaliforniens, südliche Teile Oregons und nördliche Teile Nevadas. 22595 Hwy 395 N P.O. Box 691 Alturas, CA 96101 Brad Kresge (General Manager) +1-530-233-3511 [email protected] www.surprisevalleyelectric.org 161 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Valley Electric Association, Inc. Hierbei handelt es sich um einen gemeinnützigen Energieversorger, der 1965 gegründet wurde. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich hauptsächlich entlang der kalifornischen Grenze zu Nevada. 800 E. Highway 372 Pahrump, NV 89048 John Perra (Manager of Operations) +1-775-727-5312 [email protected] www.vea.coop Wells Rural Electric Co Das Unternehmen ist eine Kooperative, die nordwestliche Teile Nevadas und das Tooele County in Utah versorgt mit über 5.000 Mitgliedern. 1451 Humboldt Ave. P.O. Box 365 Wells, NV 89835 +1-775-752-3328 www.wrec.coop 7.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Center for Energy Research Das Center for Energy Research an der University of Nevada in Las Vegas beschäftigt sich mit Forschung, Informationsaustausch und Förderung im Energiebereich. Das Hauptaugenmerk liegt im Bereich erneuerbarer Energien, wobei vor allem die Solarenergie im Vordergrund steht. 100 Taylor Hall UNLV Box 454027 Las Vegas, NV 89154-4027 Dr. Robert F. Boehm, Director +1-702-895-1125 [email protected] www.unlv.edu/cer Desert Research Institute Renewable Energy Center (DRI) DRI ist die Forschungsabteilung des Nevada System of Higher Education. DRI will einen Beitrag zum Thema Umweltschutz, wie Luft- und Wasserschutz, sowie nachhaltiges Leben leisten. 2215 Raggio Parkway Reno, NV 89512 Justin Broglio (Communications Officer) +1-775-673-7610 [email protected] www.dri.edu 162 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Nevada State Office of Energy Das Nevada State Office of Energy versucht die wirtschaftlichen Bedürfnisse Nevadas mit seinen natürlichen Ressourcen in Einklang zu bringen, um Energieeffizienz und Energiesicherung zu gewähren. Dafür betreiben sie Initiativen und Bildungsarbeit. 755 North Roop St., Suite 202 Carson City, NV 89701 Sue Stephens (Energy Program Manager) +1-775-687-1850 ext. 7325 [email protected] www.energy.state.nv.us Solar NV Solar NV ist eine Non-Profit-Organisation und Teil der ASEA. 8175 S. Main St. Las Vegas, NV 89101 +1-702-507-0093 [email protected] www.solarnv.org Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1-720-897-4534 [email protected] www.westgov.org 7.5.3 Relevante Unternehmen American Solar Electric Dieses Unternehmen wurde 2005 gegründet und vertreibt vor allem solarbetriebene Geräte. 1900 Joella St. Las Vegas, NV 89108 William Ramsdell (President) +1-702-648-5333 [email protected] www.americansolarelectric.com 163 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 AIMS Power Hierbei handelt es sich um einen großen Produzenten von diversen Wechselrichtern. 9736 S. Virginia St., Suite A Reno, NV 89511 +1-775-359-6703 [email protected] www.aimscorp.net Aqua Sun International, Inc. Das Unternehmen produziert sowohl mobile als auch stationäre Wasseraufbereitungsanlagen, die mit Solarkraft betrieben werden. Aqua Sun wurde 1993 gegründet. P.O. Box 2919 Minden, NV 89423 Greg Hanson (President) +1-775-783-8566 [email protected] www.aqua-sun-intl.com Bombard Renewable Energy (BRE) BRE ist das Unternehmen mit der größten installierten Solarleistung in Nevada, wobei sie Dünnfilm-PVund kristalline PV- sowie CSP-Anlagen betreiben. 6434 S. Arville Rd. Las Vegas, NV 89118 Chris Brooks (Director for Renewable Energy Division) +1-702-492-0957 [email protected] www.bombardelectric.com Heliocol West Heliocol West ist seit 1977 im Bereich der solaren Poolheizanlagen aktiv und besitzt durch seine 200.000 privaten und gewerblichen Kunden weltweit große Erfahrungen in diesem Sektor. 5424 Cameron St. Las Vegas, NV 89118 Robert Zrallack (Vice President & COO) +1-702-435-4820 www.heliocol.com High Desert Electric, Inc. Dieses Unternehmen installiert Solarmodule und integriert diese in das Stromnetz. Erweitert werden kann das Angebot um eine intelligente Überwachungssoftware des Stromhaushalts. P.O. Box 6824 Gardnerville, NV 89460 Jim Korzeniewski +1-775-220-9275 [email protected] www.highdesertelectric.com 164 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Jackrabbit Plumbing, Inc. Jackrabbit Plumbing installiert solarthermische Heizsysteme. Die Firma wurde 1978 gegründet. P.O. Box 792 1432A Industrial Way Gardnerville, NV 89410 +1-775-782-2981 [email protected] www.jrpnv.com Mark Naylor Solar Specialists Mark Naylor Solar Specialists installiert solarthermische Heizsysteme und elektrische Solarsysteme. Henderson, NV Terry Naylor (President) +1-702-810-3090 [email protected] www.naylorsolar.com RA Energie, Inc. RA Energy bietet Dienstleistungen in den Bereichen Solarthermie, PV, Thermo-PV, CSP, CPV, Wind Turbinen und Kleinwasserkraft an. 817 S. Main Street Las Vegas, NV 89101 Dr. Herve Mazzocco +1-702-625-9955 [email protected] www.raenergie.com Sibo, Inc. Sibo installiert Solarmodule für private Haushalte und Gewerbe. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet. 7065 W. Ann Rd. #130-366 Las Vegas, NV 89130 +1-702-395-1276 [email protected] www.siboinc.com Sol-Up USA, LLC Sol-Up ist ein deutsches Unternehmen, das seit 2009 auch auf dem amerikanischen Markt Solaranlagen installiert, sowohl für private Haushalte als auch im gewerblichen Bereich. 4305 Dean Martin Dr., Suite 150 Las Vegas, NV 89103 Frank Rieger (CEO) +1-702- 586-9800 [email protected] www.solup.com 165 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 XC3 International LLC Ursprünglich als Unternehmensberatung für Solarenergiefirmen gegründet, entwickelte es sich zu einem Anbieter vielfältiger Produkte im Bereich Solarmodule. 5348 Vegas Dr., Suite 1017 Las Vegas, NV 89108-2347 +1-702-387-7215 [email protected] www.xc3i.com 166 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 8 Staatenprofil New Mexico Abbildung 46: Geographische Lage und Kurzübersicht New Mexico Übersicht437; 438 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 1.045 MW (ohne Wasserkraft) 8,7% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 812 MW Marktpotential Wind Mittel Marktpotential EE Niedrig Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 2.085.572 Einwohner (2014)443 Verkaufssteuerbefreiungen Fläche: 315.194 km2 Energieversorger-Richtlinien439 Hauptstadt: Santa Fe RPS Erneuerbare-Energien-Ziel 20% bis 2020 k. A. Staatliche Richtlinien440 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards Note B441 Note A442 Quelle: Eigene Darstellung 8.1 Übersicht New Mexico ist mit einer Fläche von 315.194 km der fünftgrößte Bundesstaat der USA. Der Großteil des Staates liegt in den Rocky Mountains und damit im Durchschnitt mehr als 1.700 Meter über dem Meeresspiegel. New Mexico verfügt über zahlreiche Wüstenschluchten und Tafelberge und das Klima variiert stark innerhalb des Bundestaates. Im Jahr 2014 lebten schätzungsweise rund 2 Mio. Einwohner in New Mexico. Bis zum Jahr 2030 soll die Bevölkerung auf 2,8 Mio. ansteigen. 444 Fast die Hälfte der Bevölkerung ist in der Region um Albuquerque angesiedelt, die auch das ökonomische Zentrum des Staates darstellt. Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 439 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 440 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. 441 Note B: Gute Net-Metering-Richtlinien. Überschüssiger Strom wird in voller Höhe vergütet. Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesstaaten verfallen die Gutschriften nicht nach einer bestimmten Zeit. Jedoch sind die Systemkapazitäten auf 80 MW beschränkt. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 442 Note A: Sehr gute Interconnection Standards. Die Richtlinien bieten bestmögliche Voraussetzungen für eine einfache und sichere Einspeisung. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 443 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 (select dropdown) 444 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Projections, abgerufen am 24.07.2015 437 438 167 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Der Bundesstaat hat eine diverse Wirtschaft. Die Industrien mit den meisten Angestellten sind der Gesundheitssektor, Tourismus und der öffentliche Sektor. New Mexico verfügt über reichhaltige Bodenschätze wie Öl-, Gas- und Uranvorkommen und ist führend im Bereich der Energieforschung und entwicklung.445 Trotz seiner relativ kleinen Größe machen der Bergbausektor und insbesondere die Öl- und Erdgasindustrie einen wesentlichen Teil der Wirtschaft des Bundesstaates aus. Das reale BIP pro Kopf betrug im Jahr 2014 40.431 USD und lag damit unter dem Durchschnitt im USVergleich (49.469 USD). Tabelle 44 zeigt die Entwicklung des realen BIP von New Mexico in den Jahren 2006 bis 2014 und lässt erkennen, dass der Staat nach einem Einbruch während der Finanzkrise in den letzten Jahren wieder ein deutlich positives Wachstum verzeichnen konnte. Die Entwicklung der Arbeitslosenquote bestätigt die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung in New Mexico. Sie sank 2014 auf 6,5% und lag dabei nur knapp über dem landesweiten Durchschnitt von 6,2%.446 Tabelle 44: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in New Mexico, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 80.646 80.868 81.124 81.129 81.369 81.464 81.933 82.732 83.592 +1,4 +0,2 +0,3 +0,0006 +0,2 +0,1 +0,5 +0,9 +1,0 4,1 3,5 4,5 6,8 7,9 6,9 7,1 6,9 6,5 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2014): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2014): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 Im Jahr 2014 exportierte New Mexico Waren im Wert von 3,8 Mrd. USD (0,2% aller US-Exporte). Generell stellten hier Computerprozessoren und -chips mit Abstand den größten Anteil der Exporte dar, gefolgt von Armaturen und ähnlichen Apparaten für Rohr- oder Schlauchleitungen.447 Als Bestimmungsland für Ausfuhren spielte Deutschland mit einem Volumen von 63 Mio. USD eine untergeordnete Rolle (1,7% aller Exporte New Mexicos).448 Im Jahr 2014 importierte New Mexico Waren aus Deutschland im Gesamtwert von 150 Mio. USD (6,7% aller Importe des Staates) New Mexico.449 8.2 Energiemarkt New Mexico ist der größte Erdölproduzent der acht Rocky Mountain-Bundesstaaten und gehört zu den zehn größten Erdgasproduzenten der US-Bundesstaaten. Jedoch verfügt New Mexico auch über großes Ressourcenpotential im Bereich Solar, Wind und Geothermie. Die mit Abstand wichtigste erneuerbare Energieressource des Staates ist Wind, wobei New Mexico mittlerweile über eines der besten Solarpotentiale des Landes verfügt. Trotz allem blieb der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung des Staates mit 7,6% im Jahr 2012 gering. 450 Erdöl Das Permian Basin verfügt über drei der 100 größten Erdölfelder der Vereinigten Staaten und die Reserven vermehren sich stetig. Auch die Produktion nimmt dank innovativer Bohrtechnologien und neuen Technologien zur Erdölgewinnung immer mehr zu. Horizontale Bohrtechnologien haben vor allem an Kalibergbau-Standorten im Südosten des Bundesstaates den Weg für neue Ölproduktion bereitet. PipelineVgl. Labor Analysis Statistics and Economic Research (2013): Home, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2015): Regional and State Unemployment 2013 Annual Averages, abgerufen am 24.07.2015 447 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for New Mexico, abgerufen am 24.07.2015 448 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for New Mexico, abgerufen am 24.07.2015 449 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for New Mexico, abgerufen am 24.07.2015 450 Vgl. US Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 445 446 168 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Betreiber prüfen fortlaufend Möglichkeiten, um die zunehmende Produktion aus dem Permian Basin aufzunehmen. New Mexico verfügt über zwei aktive Ölraffinerien. Erdgas Mit einer geförderten Erdgasmenge von 1.131.211 Mio. ft3 im Jahr 2012 stemmte New Mexico einen Anteil von rund 4,8% an der gesamten Gasförderung Amerikas.451 Obwohl zwei Drittel aller Haushalte Erdgas zum Heizen nutzen, wurden im Jahr 2014 weniger als 5% des geförderten Gases in New Mexico selbst konsumiert. Die restliche Menge wird mittels Pipelines nach Arizona und Texas geliefert, die wiederum den mittleren Westen mit Gas beliefern. Von dem hohen Gasvorkommen des San Juan Basins profitiert hauptsächlich die Westküste der USA. Jedoch hat sich der Anteil in den letzten Jahren stetig reduziert, hauptsächlich aufgrund sinkender Eigenproduktion und gleichzeitig steigender Erzeugung durch Schieferbohrlöcher in anderen Staaten. Das San Juan Basin verfügt über eines der größten Erdgasreserven in den Vereinigten Staaten und Schiefergasvorkommen haben sich in den letzten Jahren beträchtlich erhöht. The Blanco Hub ist wichtigster Verbindungs- und Handelsplatz für Interstate Pipelines, die Erdgas aus der Rocky Mountain Region fördern. 452 Kohle Kohle wird seit den 1850er Jahren abgebaut und noch heute ist New Mexico Kohleproduzent. Kohlevorkommen befinden sich im gesamten Bundesstaat, jedoch ist das San Juan Basin im Nordwesten New Mexicos mit Abstand die größte Region und zugleich einziges Abbaugebiet. Im San Juan Basin befinden sich vier aktive Kohlebergwerke, eins unter Tage und drei Oberflächenbergwerke. Die abgebaute Kohle wird entweder in New Mexico verbrannt oder nach Arizona zur Energiegewinnung befördert. Rund 3% der förderbaren US-Kohlereserven befinden sich Schätzungen zufolge in New Mexico.453 Erneuerbare Energien Im Dezember 2013 wurde die 4 MW große Lightning Dock Geothermieanlage nahe der Stadt Animas in Auftrag gegeben.454 Die westliche Region New Mexicos verfügt zudem über bedeutendes Potential für Geothermie. Die mit Abstand wichtigste erneuerbare Energieressource des Staates New Mexico bleibt jedoch Wind. Bereits 2003 wurde das erste kommerzielle Windkraftwerk in der Nähe von House in Betrieb genommen. Seitdem ist eine Vielzahl weiterer Windenergieprojekte hinzugekommen und die Windenergieleistung wird weiterhin kontinuierlich ausgebaut. Der 300 MW große El Cabo Windpark ist einer von vielen Windparks in New Mexico, welcher sich in der Entwicklungsphase befindet. Im Februar 2014 wurde ein 20-MW-Windpark in Grady in Betrieb genommen.455 Das größte Windpotential ist im Osten New Mexicos auf den Hochebenen zu finden. Weite Teile des Bundesstaates sind mit 300 oder mehr Sonnentagen im Jahr gesegnet, womit New Mexico über eines der besten Solarpotentiale des Landes verfügt. Die Anzahl an PV-Anlagen und installierten Aufdach-Solarthermieanlagen nimmt stetig zu, auch dank der zahlreichen staatlichen Anreize. 2013 installierte New Mexico 45 MW an Solarstromleistung und schaffte es somit auf den 13. Platz landesweit. Aktuell (Stand: Januar 2015) sind 319 MW an PVSolarenergie in dem Bundesstaat installiert, was New Mexico auf den 10. Platz verhilft.456 Die guten geographischen Bedingungen und neu geschaffene Anreize der Regierung verhelfen dem Solarmarkt New Mexicos auch weiterhin zum Aufstieg zu einem der größten solaren Wachstumsmärkte der USA. 457 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Natural Gas Supply & Disposition by State, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 453 Vgl. US Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 454 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 455 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 456 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): New Mexico Solar, abgerufen am 24.07.2015 457 Vgl. New Mexico Energy Conservation and Management Division (2013): Home, abgerufen am 24.07.2015 451 452 169 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Abbildung 47 zeigt die Energieressourcen im Staat New Mexico. 170 2015 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 47: Energievorkommen New Mexico, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energieverbrauch Im Jahr 2013 hatte New Mexico einen Gesamtenergieverbrauch von 689 Billionen BTU. Der Pro-KopfEnergieverbrauch lag im Jahr 2012 bei 330 Mio. BTU. Die Energienutzung entfiel 2013 zu 18% auf den privaten Sektor, zu 18,3% auf den kommerziellen Sektor, zu 29,3% auf den Transportsektor und zu 34,5% auf die Industrie.458 Der Anteil erneuerbarer Energien blieb im Jahr 2013 mit 7,5% an der gesamten Nettostromerzeugung des Staates zwar weiterhin gering, jedoch konnte er in den letzten Jahren einen leichten Anstieg verzeichnen. Im Jahr 2013 stammten 81,4% aus Windkraft, 3,4% aus Wasserkraft und 14,4% aus Solar.459 Trotz der steigenden Preise in allen Sektoren war der Strom in New Mexico 2013 gut 1 US-Cent billiger als im nationalen Durchschnitt. Folgende Tabelle liefert einen Überblick. Tabelle 45: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in New Mexico (US-Cent/kWh), 2013 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren New Mexico 11,68 9,74 6,36 k. A. 9,25 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 458 459 Vgl. US Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 24.07.2015 171 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Wärmemarkt Abbildung 48 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat New Mexico zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 48: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in New Mexico, 2013 Flüssiggas 8,2% Andere/keine 8,0% Elektrizität 16,9% Erdgas 66,8% Heizöl 0,2% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): New Mexico State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat New Mexico wurde im Jahr 2013 zu 66,8% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 16,9%, Flüssiggas mit 8,2% und Heizöl mit 0,2%. In 8,0% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.460 8.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger und Regulierungsbehörden Die drei größten Stromanbieter New Mexicos sind PNM, El Paso Electrics (EPE), und Southwestern Public Service (SPS), eine Tochtergesellschaft des in Minnesota ansässigen Stromherstellers Xcel Engery. Während SPS sein Versorgungsnetz auf einzelne Städte und Gemeinden im Osten und Nordosten des Staates ausrichtet, versorgt EPE hauptsächlich den Nordosten rund um die texanische Grenze. PNM versorgt große, zentrale Städte wie Albuquerque und Santa Fe, aber auch kleinere Städte im Westen. Zudem gibt es noch viele ländliche Kooperativen.461 Ende 2014 reichte PNM den Vorschlag ein, eine monatliche Gebühr in Höhe von 6 US-Cent pro kW für Haushalte mit installierten Solaranlagen einzuführen. Ein daraufhin von Regulierungsbehörden beauftragter Prüfer empfahl im April 2015, den Vorschlag aufgrund unzureichender Begründung der Einführung der monatlichen Gebühr abzulehnen. Eine endgültige Entscheidung von Seiten der New Mexico Public Regulation Commission steht derzeit noch aus.462 Im Dezember 2012 veröffentlichte die New Mexico Public Service Commission eine Entscheidung, die es für die staatliche Versorgungsunternehmen möglich macht, auch weiterhin in Solarenergie investieren zu können. Die Entscheidung zwingt die Versorgungsunternehmen zu berücksichtigen, welche Vorteile Solarenergie dem Stromnetz bietet. Grundsätzlich sollen Versorgungsunternehmen auf die Nettokosten (d. Vgl. US Energy Information Administration (2015): New Mexico State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Vgl. New Mexico Public Regulation Commission (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 462 Vgl. Utility Dive (2015): New Mexico hearing examiner rejects PNM rate hike, solar fees, abgerufen am 11.05.2015 460 461 172 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 h. die Kosten abzüglich des Nutzens) von Solarenergie und anderen erneuerbaren Energieressourcen achten. Renewable Portfolio Standard (RPS) Seit dem Jahre 2007 hat New Mexico einen RPS. Dieser unterscheidet zwischen Energieversorgern in privater Hand und ländlichen Kooperativen. Erstere müssen bis 2020 20% des verkauften Stroms aus regenerativen Energien beziehen, die Kooperativen nur 10%. Vorgeschrieben ist weiterhin ein vollständig diversifiziertes Portfolio erneuerbarer Energien, das für einzelne Energieträger Quoten vorschreibt. Solarenergie soll 2020 immerhin 4% des Gesamtmixes stellen. Auf der Grundlage der Förderung eines größeren Marktes für erneuerbare Energien in New Mexico und der Verbesserung der lokalen wirtschaftlichen Entwicklung hat die Kommission Ende des Jahres 2012 eine erneuerbare Energien CreditReziprozitätsregel (REC) eingeführt, die es ermöglicht, RECs aus anderen Staaten zu beziehen und zu denen New Mexicos zu zählen sowie zu dessen RPS beizutragen. Hintertürchen aus dem RPS könnte eine Klausel sein, nach der regenerative Energien nur dann ins Portfolio aufgenommen werden, wenn dies eine vernünftig erscheinende Kostenschwelle nicht überschreitet. Diese Schwellen sind konkret festgelegt worden.463 Jedoch hat New Mexico versucht, die Vielfaltanforderungen innerhalb des RPS abzubauen. PNM New Mexico behauptet, dass die Einhaltung der Vielfaltanforderungen des RPS mit höheren Kosten verbunden ist als der Kauf von billigen Windressourcen außerhalb des Staats. Die Utilities Division der New Mexico Public Regulation Commission (NMPRC) von New Mexico begutachtet und bewilligt Energiebeschaffungsvorhaben der privaten Stromanbieter. Dies geschieht unter den Bedingungen des Renewable Energy Act (REA) und den dort festgelegten RPS. Stromanbieter in New Mexico müssen allerdings nicht nur den allgemeinen Prozentsatz der RPS erfüllen, sondern den Verbrauchern zusätzlich einen Strommix aus den wichtigsten Technologien anbieten.464 Um sicher zu gehen, dass alle Auflagen erfüllt sind, können sich Firmen bei dem Western Renewable Energy Generation Information System (WREGIS) registrieren und zertifizieren lassen. Diese überregionale Stelle überwacht die generierten Strommengen und kontrolliert die Einhaltung der regionalen Auflagen an Stromanbieter. 465 Net-Metering New Mexicos Net-Metering-Gesetz verpflichtet die dortigen Energieversorgungsunternehmen, allen Betreibern von Erneuerbare-Energien-Systemen bis 80 MW eine Energieeinspeisung anzubieten. Der im Rahmen des Net-Metering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, so wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt, wenn der Gegenwert des überproduzierten Stroms 50 USD nicht übersteigt. Ab einem Gegenwert von 50 USD bekommt der Kunde das Geld in bar ausbezahlt. Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesstaaten verfallen die Gutschriften nicht nach einer bestimmten Zeit.466 Die „Freeing the Grid“-Initiative bewertete im Jahr 2015 das Net-Metering-Gesetz mit der Note B.467 Interconnection Standards Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Danach kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. New Mexicos Rule 598 legt die Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz mit einer Leistung von bis zu 80 MW fest. Dies schließt auch regenerative Energieumwandlungsanlagen mit ein, wobei für solche Systeme unter 10 kW vereinfachte Regeln gelten. Diese Förderungsmaßnahme wendet sich an alle erneuerbaren Energiequellen und gilt für Wohngebäude Vgl. New Mexico Public Regulation Commission (2013): Utilities – Renewable Energy, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. New Mexico Public Regulation Commission (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 465 Vgl. Western Electricity Coordinating Council (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 466 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): New Mexico – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 467 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.05.2015 463 464 173 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 sowie den gewerblichen und industriellen Sektor. Die „Freeing the Grid“-Initiative bewertete im Jahr 2015 die Interconnection Standards des Bundesstaates mit der Note A.468 Förderprogramme Ausgewählte Anreizsysteme und Förderprogramme liefert Tabelle 46. Tabelle 46: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in New Mexico Name des Art des FörderFörderKontakt Beschreibung programms programms Corporate Tax Credit Advanced Energy Tax Credit (Corporate) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Renewable Energy Production Tax Credit (Corporate) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Sustainable Building Tax Credit (Corporate) 468 Steuervergünstigung / Steuergutschrift New Mexico Taxation & Revenue Department 1100 South St. Francis Drive Santa Fe, NM 87504 +1-505-827-0700 Harold Trujillo New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division 1220 South St. Francis Drive Wendell Chino Building, First Floor Santa Fe, NM 87505 +1-505-476-3372 [email protected] s Ken Hughes New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division +1-505-476-3320 [email protected] Die Entwicklungs- und Baukosten solarthermischer Anlagen sowie zugehöriger Energiespeichersysteme kommen für eine 6%-ige Steuergutschrift in Frage. Der Renewable Energy Production Tax Credit bietet Steuervergünstigungen auf die Einkommenssteuer für Unternehmen an, die Strom aus Wind- und Solarenergie sowie Biomasse erzeugen. Die Vergünstigungen für Wind- und Biomasseanlagen betragen 0,01 USD pro kWh. Für Solaranlagen variiert die Gutschrift von Jahr zu Jahr. Nachhaltige Gebäude im gewerblichen Bereich in New Mexico erhalten eine Steuervergünstigung. Die Höhe der Vergünstigung hängt von der Größe des Gebäudes und des erreichten Zertifizierungslevels ab. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.05.2015 174 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Industry Recruitment/Support Alternative Energy Product Manufacturers Tax Credit Steuervergünstigung / Steuergutschrift Sandra Ely New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division 1190 St. Francis Drive Rm. N2150 Santa Fe, NM 87505 +1-505-827-0351 [email protected] Die Steuergutschrift kann für die Herstellung von alternativen Energieprodukten und –komponenten, einschließlich erneuerbarer Energien, Brennstoffzellen- sowie Elektro- und Hybridfahrzeuge in Anspruch genommen werden. PACE Financing Local Option Renewable Energy Financing District/Solar Energy Improvement Special Assessments Finanzierungsprogramm Ken Hughes New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division +1-505-476-3320 [email protected] Die PACE Finanzierung ermöglicht es Eigentümern, Darlehen zur Verbesserungen der Energieeffizienz aufzunehmen, z.B. durch solare Wasserheizungen. Performance-Based Incentive El Paso Electric Company - Small and Medium System Renewable Energy Certificate Purchase Program PNM PerformanceBased Solar PV Program Xcel Energy Solar*Rewards Program Leistungsbasiertes Anreizsystem El Paso Electric Company PO Box 982 El Paso, TX 79960 renewableenergy@epelectri c.com Leistungsbasiertes Anreizsystem PNM Customer Generation Programs Alvarado Square MS 0510 Albuquerque, NM 87158+1-505-241-2750 Leistungsbasiertes Anreizsystem Xcel Energy 1225 17th St., Suite 1200 Denver, CO 80202 nmsolarprogram@xcelener gy.com 175 Der Energieversorger El Paso Electric kauft sog. Renewable Energy Certificates (REC) von Kunden, die kleine PVAnlagen und Windsysteme bis zu 10 kW und mittelgroße Systeme bis zu 100 kW installieren. RECs helfen Energieversorgern, die Anforderungen des RPS in New Mexico zu erfüllen. Der Energieversorger PNM erwirbt REC von Kunden, die PV-Anlagen und Solarthermiesysteme bis zu 1 MW installieren. REC helfen Energieversorgern, die Anforderungen des RPS in New Mexico zu erfüllen. Der Energieversorger Xcel Energy erwirbt REC von Kunden, die PV-Anlagen installieren. REC helfen Energieversorgern, die Anforderungen des RPS in New Mexico zu erfüllen. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Personal Tax Credit Advanced Energy Tax Credit (Personal) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Renewable Energy Production Tax Credit (Personal) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Solar Market Development Tax Credit Sustainable Building Tax Credit (Personal) New Mexico Taxation & Revenue Department 1100 South St. Francis Drive Santa Fe, NM 87504 +1-505-827-0700 Harold Trujillo New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division 1220 South St. Francis Drive Wendell Chino Building, First Floor Santa Fe, NM 87505 +1-505-476-3372 [email protected] Einkommenssteuergutschrift Vincent Barrera New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division +1-505-476-3323 [email protected]. us Steuervergünstigung / Steuergutschrift Ken Hughes New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division +1-505-476-3320 [email protected] 176 Die Entwicklungs- und Baukosten solarthermischer Anlagen sowie zugehöriger Energiespeichersysteme kommen für eine 6%-ige Steuergutschrift in Frage. Der Renewable Energy Production Tax Credit bietet Steuervergünstigungen auf die Einkommenssteuer für Unternehmen an, die Strom aus Wind- und Solarenergie sowie Biomasse erzeugen. Die Vergünstigungen für Wind- und Biomasseanlagen betragen 0,01 USD pro kWh. Für Solaranlagen variiert die Höhe der Gutschrift von Jahr zu Jahr. New Mexico bietet eine Einkommenssteuergutschrift in Höhe von 10% (bis zu 9.000 USD) für Einzelpersonen, Einmannbetriebe und Agrarunternehmen an, die vom New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department zertifizierte PV-Anlagen und Solarthermiesysteme anschaffen und installieren. Diese Steuergutschriften laufen im Dezember 2016 aus. Nachhaltige Gebäude im Wohnbereich in New Mexico können eine Steuervergünstigung beantragen. Die Höhe der Vergünstigung hängt von der Größe des Gebäudes und des erreichten Zertifizierungslevels ab. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Property Tax Incentive Property Tax Exemption for Residential Solar Systems Vincent Barrera New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division +1-505-476-3323 [email protected]. us Vermögenssteuerbefreiung Solarenergiesysteme im Wohnbereich sind von den Bewertungsgrundlagen der Vermögenssteuer ausgenommen. Sales Tax Incentive Advanced Energy Gross Receipts Tax Deduction Gross Receipts Tax Exemption for Sales of Wind and Solar Systems to Government Entities Solar Energy Gross Receipts Tax Deduction Verkaufssteuerabzug New Mexico Taxation & Revenue Department 1100 South St. Francis Drive Santa Fe, NM 87504 +1-505-827-0700 Verkaufssteuerabzug Vincent Barrera New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division +1-505-476-3323 [email protected]. us Verkaufssteuerabzug Vincent Barrera New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division +1-505-476-3323 [email protected]. us 177 New Mexico hat eine BruttoeinnahmenSteuerstruktur für Unternehmen statt einer Umsatzsteuer. Der Umsatz aus der Installation und dem Verkauf von EE-Anlagen mit einer Mindest-leistung von 1 MW kann von den Bruttoeinnahmen abgezogen werden. New Mexico hat eine BruttoeinnahmenSteuerstruktur für Unternehmen statt einer Umsatzsteuer. Der Umsatz aus dem Verkauf von Windturbinen und Solarenergiesystemen an Regierungseinheiten kann von den Bruttoeinnahmen abgezogen werden. New Mexico hat eine BruttoeinnahmenSteuerstruktur für Unternehmen statt einer Umsatzsteuer. Der Umsatz aus der Installation und dem Verkauf von Solarenergiesystemen, dunkel-gefärbten Wasserbehältern und Trombe-Wänden ohne Lüftungsöffnungen kann von den Bruttoeinnahmen abgezogen werden. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung State Bond Program Energy Efficiency & Renewable Energy Bond Program Bundesstaatliches Anleihenprogramm Zach Dillenback New Mexico Finance Authority 409 St. Michael’s Drive Santa Fe, NM 87505 +1-505-984-1454 [email protected] New Mexico's Energy Efficiency and Renewable Energy Bonding Act stellt bis zu 20 Mio. USD in Anleihen zur Verfügung um Verbesserungsmaßnahmen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbarer Energien in Schulen und Regierungseinrichtungen zu finanzieren. Utility Rebate Program Utility Rebate Program Rabattprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Die Energieversorger El Paso Electric, New Mexico Gas, PNM, Xcel Energy und die Kooperative Central New Mexico Electric bieten verschiedene Rabattprogramme an. Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 8.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Das Solarpotential von New Mexico ist eines der besten der USA, wie Abbildung 49 zeigt. Laut New Mexicos Energy Conservation and Management Division verfügt der Staat über das zweithöchste Solarpotential aller Bundesstaaten der USA.469 Vor allem die südlich gelegene Wüste New Mexicos weist eine der höchsten Sonneneinstrahlungswerte der Welt auf. Dieses Einstrahlungspotential wurde mittlerweile auch von der Landesregierung erkannt und soll durch die in den letzten Jahren verabschiedeten Förderprogramme und Regulierungen im kommerziellen sowie privaten Bereich verstärkt genutzt werden. 469 Vgl. New Mexico Energy Conservation and Management Division (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 178 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 49: Sonneneinstrahlung New Mexico Quelle: Vgl.US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource New Mexico, abgerufen am 04.02.2015 Laut NREL bietet New Mexico neben Arizona, Kalifornien und Texas eines der höchsten technischen Solarenergiepotentiale, wie Tabelle 47 verdeutlicht.470 Tabelle 47: Geschätztes technisches Potential der Solarenergie nach US-Bundesstaaten Bundes Kraftwerksmaßstab Kraftwerksmaßstab AufdachCSP -staat ländliche Gebiete städtische Gebiete Installationen Texas km2 GW GWh km2 GW GWh GW GWh 425.230 20.411 38.993.582 3.214 154 294.684 60 78.717 235.398 7.743 22.786.750 4.010 8.855.917 2.321 111 246.008 76 106.411 82.860 2.726 8.490.916 5.147 11.867.694 1.096 53 121.306 15 22.736 107.239 3.528 12.544.334 7.087 16.318.543 646 31 71.356 4 6.513 147.748 4.860 16.812.349 Kali83.549 fornien Arizo107.231 na New 147.652 Mexico km2 GW GWh Quelle: Eigene Darstellung nach National Renewable Energy Laboratory (2012): U.S. Renewable Energy Technical Potentials: A GISBased Analysis, abgerufen am 03.03.2015 Im Jahr 2014 installierte der Bundesstaat 88 MW an Solarstromleistung. Insgesamt sind in New Mexico aktuell 325 MW an Solarenergie installiert. Damit liegt der Bundesstaat landesweit auf Platz 11. Allein im Jahr 2014 wurden 172 Mio. USD in Solarinstallationen investiert, was einem Anstieg von 32% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Laut der SEIA verfügt New Mexico aktuell (Stand 2014) über genug Solarenergie, um 74.000 Wohneinheiten mit Strom zu versorgen.471 Der Präsident der SEIA, Rhone Resch, ernannte New Mexico zu einem der wichtigsten Staaten des US-Solarmarktes. Vor allem New Mexicos RPS verhalfen dem Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2012): U.S. Renewable Energy Technical Potentials: A GIS-Based Analysis, abgerufen am 03.03.2015 471 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): New Mexico Solar, abgerufen am 07.08.2015 470 179 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Staat in den letzten fünf Jahren zu über 2.000 Neukunden im Bereich der privaten sowie gewerblichen Solarinstallationen. Aktuell sind etwa 96 Solarfirmen in New Mexico angesiedelt, die etwa 1.600 Personen beschäftigen (Stand 2015).472 Projekte Insgesamt operieren derzeit Solargroßanlagen mit insgesamt 249 MW in New Mexico, weitere 451 MW befinden sich in der Entwicklungsphase (Stand Februar 2015).473 Die folgende Tabelle liefert einen groben Überblick über wichtige Solargroßprojekte. 472 473 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): New Mexico Solar, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 180 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 48: Solargroßprojekte New Mexico (Stand Februar 2015) Leistung Technologie (in MW) Projektentwickler Projektname Ort Status First Solar Albuquerque Solar Center Albuquerque In Betrieb 2 PV NextEra Energy Resources Hatch Solar Center Hatch In Betrieb 5 PV First Solar Macho Springs Project Deming In Betrieb 50 PV Alamogordo In Betrieb 5 PV Cimarron In Betrieb 30 PV First Solar First Solar Alamogordo Solar Energy Center Cimarron I Solar Project First Solar Hondale Solar Farm Deming In Betrieb 5 PV First Solar Las Vegas Solar Center Las Vegas In Betrieb 5 PV SunEdison SPS – Hope In Betrieb 10 PV SunEdison SPS – Dollarhide In Betrieb 10 PV SunEdison SPS – Jal In Betrieb 10 PV First Solar Los Morros Los Lunas In Betrieb 5 PV SunEdison SPS – Lea Lea & Eddy Counties In Betrieb 10 PV SunEdison City of Madera Wastewater Solar Farm Madera In Betrieb 1 PV Chevron Technologies Ventures Questa Questa In Betrieb 1 PV First Solar Roadrunner Solar Electric Facility Santa Teresa In Betrieb 20 PV New Energy and Industrial Technology Development Organization Los Alamos County Landfill Solar Facility Los Alamos In Betrieb 2 PV Siemens White Sands Missile Range Solar Project k. A. In Betrieb 4 PV SunEdison El ChaparralSolar Farm El Paso In Betrieb 11 PV Silverado Power Estancia Solar Farm Estancia In Entwicklung 50 PV Lea & Eddy Counties Lea & Eddy Counties Lea & Eddy Counties Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach Solar Energy Industries Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 Im Januar 2013 nahm die US-Armee ein Solarprojekt am Stützpunkt White Sands Missile Range in New Mexico in Betrieb. Mit 4,1 MW ist es zurzeit das größte aktive Solarprojekt der US-Armee und wird voraussichtlich 10% des Energiebedarfs des Stützpunktes decken. Das Projekt nutzt die TrackingTechnologie von Solaria Corp. und wird jährlich geschätzte 900.000 USD sowie 7.400 Tonnen an CO2Emissionen einsparen. Das White Sands Projekt wurde im Rahmen eines Energy Savings Performance Contract (ESPC) finanziert. Ein ESPC ist eine Vereinbarung zwischen einer Bundesagentur und einem privaten Unternehmen, welches die Beschaffung von Energieprojekten ohne Vorinvestitionen ermöglicht. 181 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 ESPC zielen auf eine verbesserte Infrastruktur ab, um langfristig Energieeinsparungen sowie die Erzeugung erneuerbarer Energien zu ermöglichen. Zahlungen im Rahmen des ESPC basieren auf tatsächlichen Energieeinsparungen infolge des Energieprojekts. Der ESPC wurde letztendlich durch Siemens Government Technologies durchgeführt. Das Unternehmen übernahm die Vorlaufkosten und wird das Projekt während der 25-jährigen Laufzeit des Vertrags betreiben und erhalten. Abbildung 50: Installierte Solarleistung des US-Militärs in New Mexico, 2013 Quelle: Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Solar Works for the Military: Installations Map, abgerufen am 04.02.2015 Alles in allem ist festzuhalten, dass New Mexico als einer der wichtigsten Staaten für Solarenergie stark auf dem Vormarsch ist. Die von der Regierung geschaffenen Anreize scheinen immer mehr Früchte zu tragen, was das hohe Aufkommen von geplanten Solargroßprojekten verdeutlicht. Im Februar 2012 wurde New Mexico bei den United States Renewable Energy Attractiveness Indices von Ernst & Young aufgrund seiner durchgängig guten Anreize und der hohen Aktivität in allen Bereichen der erneuerbare Energien auf Platz zwei der attraktivsten Staaten gewählt. Hinsichtlich des Solarmarkts befand sich New Mexico auf Platz vier der attraktivsten Staaten.474 Bei Befragungen mit Unternehmen und Wirtschaftsentwicklern wurde New Mexico immer wieder als ein Staat mit großem Solarpotential genannt. So schilderte ein Wirtschaftsentwickler: "New Mexico has some generous and attractive tax incentives for businesses seeking to locate in the state. At the top of the list are our Job Training Incentive Program, High Wage Tax Credit, Rural Jobs Tax Credit, and IRB programs. We also have several renewable and/or solar-specific tax incentives for businesses seeking to locate in the state" 475 474 475 Vgl. Ernst & Young (2012): United States Renewable Energy Attractiveness Indices, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Befragung zum Potential des Solarmarktes New Mexicos (2012) 182 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 8.6 2015 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 8.6.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Central Valley Electric Coop. Central Valley Electric Cooperative ist eine im Jahr 1937 gegründete Kooperative zur Energieversorgung. P.O. Box 230 Artesia, NM 88211 Chuck Pinson (General Manager) +1-575-746-3571 [email protected] www.cvecoop.org Columbus Electric Cooperative Die Columbus Electric Cooperative wurde 1946 gegründet und versorgt den ländlichen Südwesten sowie Teile Arizonas. P.O. Box 631 Deming, NM 88031 Chris Martinez (Executive Vice President & General Manager) +1-575-546-8838 [email protected] www.columbusco-op.org Continental Divide Electric Cooperative (CDEC) Die CDEC Kooperative wurde 1945 gegründet und versorgt die Counties von Cibola sowie teilweise McKinley, Sandoval, Bernalillo und Valencia. 200 E High St. P.O. Box 1087 Grants, NM 87020 Robert E. Castillo (General Manager) +1-505-285-6656 [email protected] www.cdec.coop El Paso Electric Main (EPE) EPE wurde 1901 als einer der ersten elektrischen Straßenbahnbetreiber gegründet. Seitdem hat sich das Unternehmen zu einem der größten Energieversorger New Mexicos entwickelt mit einer Versorgungsfläche von über 25.899 km². 100 N. Stanton El Paso, TX 79901 +1-575-526-5555 www.epelectric.com 183 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Farmers' Electric Cooperative Die Farmers’ Electric Kooperative wurde 1937 gegründet und betreibt ein Netz von mehr als 12 km. 3701 North Thornton St. P.O. Box 550 Clovis, NM 88101 Don Phillips (Director) +1-575-769-2116 www.fecnm.org Jemez Mountains Electric Cooperative (JEMEC) JEMEC wurde 1947 als Familienbetrieb gegründet. Mittlerweile versorgt die Kooperative mehrere Counties und ist auch seit 1912 zusammen mit zwölf weiteren Kooperativen New Mexicos Teil der Plains Generation and Transmission Cooperative. P.O. Box 128 Espanola, NM 87532 Steven Santistevan (Trustee-At-Large) +1-505-929-4216 [email protected] www.jemezcoop.org Kit Carson Electric Cooperative (KCEC) Auch KCEC ist eine der 13 ländlichen Kooperativen New Mexicos, 1944 gegründet mit über 29.000 Mitgliedern. 118 Cruz Alta Road P.O. Box 578 Taos, NM 87571 Luis Reyes (CEO) +1-575-758-2258 www.kitcarson.com Lea County Electric Cooperative Lea County ist eine Kooperative, die 1946 gegründet wurde und 14.415 Mitglieder versorgt in den Chaves, Eddy und Lea Counties in New Mexico und Teilen des westlichen Texas. 1300 W., Ave. D P.O. Drawer 1447 Lovington, NM 88260 Bobby Kimbro (Assistant General Manager / Manager of Systems Operations and Planning) +1-575-396-3631 www.leacountyelectric.coop 184 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Mora-San Miguel Electric Cooperative Mora-San Miguel Electric Cooperative ist eine Kooperative mit Sitz in Mora, New Mexico. Hwy 518 Main St. P.O. Box 240 Mora, NM 87732 Alex C. Romero (CEO & General Manager) +1-575-387-2205, ext. 10 [email protected] www.moraelectric.org Navopache Electric Cooperative Navopache Electric Cooperative ist eine Kooperative mit Versorgungsgebieten in östlichen Teilen Arizonas und südwestlichen Teilen New Mexicos mit Sitz in Lakeside Arizona. 1878 West White Mountain Blvd. Lakeside, AZ 85929 Chuck Moore (CEO) +1-928-368-1226 [email protected] www.navopache.org New Mexico Public Regulation Commission (NMPRC) Die NMPRC ist eine staatliche Aufsichtsbehörde zur Kontrolle der Versorgungswirtschaft. Sie stellt sicher, dass Verbraucher faire und adäquate Preise bezahlen sowie, dass der RPS eingehalten wird, und vergibt Zulassungen an Stromanbieter. 1120 Paseo De Peralta P.O. Box 1269 Santa Fe, NM 87501 S. Vincent Martinez (Chief of Staff) +1-505-827-4433 [email protected] www.nmprc.state.nm.us Northern Rio Arriba Electric Cooperative Diese Kooperative wurde 1948 gegründet und versorgt 2.880 Mitglieder. 1135 Camino Escondido P.O. Box 217 Chama, NM 87520 Benjamin Leyba (Executive Vice President & General Manager) +1-575-756-2181 [email protected] www.noraelectric.org 185 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Public Service Company of New Mexico Die Public Service Company of New Mexico ist der größte Stromversorger des Staates und versorgt große, zentrale Städte wie Albuquerque und Santa Fee aber auch kleinere Städte im Westen. Alvarado Square Albuquerque, NM 87158 Pat Vincent-Collawn (Chairman, President & CEO) +1-505-848-2700 www.pnm.com Roosevelt County Electric Cooperative 121 North Main Ave. P.O. Box 389 Portales, NM 88130 +1-575-356-4491 www.rcec.coop 8.6.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen New Mexico Coalition for Clean Affordable Energy (CCAE) CCAE ist ein Verband aus zehn Verbraucher-, Umwelt- und Gesundheitsgruppen zur Förderung von erneuerbaren Energien. Der Verband arbeitet im Bereich der Aufklärung und politischen Überzeugungsarbeit. P.O. Box 4525 Albequerque, NM 87196 Don Hancock (Steering Committee Chair) +1-505-262-1862 www.cfcae.org New Mexico Economic Development Department Das New Mexico Economic Development Department ist verantwortlich für die wirtschaftliche Entwicklung New Mexicos und fördert verschiedene Schlüsselindustrien, einschließlich erneuerbare Energien. Joseph M. Montoya Building 1100 St. Francis Drive Santa Fe, NM 87505-4147 Therese Varela (Director) +1-505-827-0323 [email protected] [email protected] www.gonm.biz 186 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department (EMNRD) EMNRD hat es sich zum Ziel gemacht, New Mexico als führenden Bundesstaat im Bereich Energie und natürliche Ressourcen zu positionieren. 1220 South St. Francis Drive Santa Fe, NM 87505 Louise Martinez (Division Director) +1-505-476-3312 [email protected] www.emnrd.state.nm.us New Mexico Renewable Energy Transmission Authority (RETA) Die New Mexico RETA will dabei helfen, die benötigte Infrastruktur zur Weiterleitung von erneuerbaren Energien zu entwickeln. Sie will die Förderung erneuerbarer Energien anregen und dadurch auch in ländlichen Gebieten Beschäftigung, Investitionen und Wirtschaftswachstum schaffen. 1516 Paseo De Peralta Santa Fe, NM 87501 Jeremy Turner (Executive Director) +1-505-983-4458 [email protected] www.nmreta.com New Mexico Solar Energy Association (NMSEA) NMSEA ist eine Non-Profit-Organisation für die Förderung von Solarenergie und Nachhaltigkeit. Die Organisation wurde 1972 gegründet und beruht auf Freiwilligenarbeit. 1009 Bradbury Drive SE., #35 Albuquerque, NM 87106 Gary Vaughn (President) +1-505-246-0400 [email protected] www.nmsea.org New Mexico State University – Southwest Technology Development Institute (SWTDI) Das SWTDI ist eine gemeinnützige Organisation des College of Engineering an der New Mexico State University. Hauptaugenmerk seiner Arbeit ist die Entwicklung von Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, die daraufhin beworben und kommerzialisiert werden. Es ist in verschiedensten Energiebereichen tätig, so u. a. Wind, Solar, Geothermie und Biomasse. P.O. Box 30001 Las Cruces, NM 88003-8001 +1-575-646-6105 www.nmsu.edu/~tdi/ 187 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Sandia National Laboratories Dieses Forschungslabor soll vor allem die nationale Sicherheit durch ihre Errungenschaften schützen. Seit 1949 wird daher in verschiedenen Bereichen, so auch im Bereich der Energie- und Umwelttechnologien, Forschungsarbeit betrieben. Hier will es die nachhaltige Versorgung sicherstellen. P.O. Box 5800 Albuquerque, NM 87185 1515 Eubank SE Albuquerque, NM 87123 +1-505-284-2001 Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1- 720-897-4534 [email protected] www.westgov.org 8.6.3 Relevante Unternehmen AAA Solar Supply AAA Solar Supply vertreibt Produkte, wie solarthermische Heizwasseranlagen, generelle Heizungsanlagen, solare Poolheizungsanlagen und Off-Grid Solarprodukte. 2021 Zearing NW Albuquerque, NM 87104 +1-505-243-4900 Affordable Solar Affordable Solar ist einer der größten Lieferanten diverser Solarkomponenten, wie z. B. Sonnenkollektoren, Solarwechselrichter und Solarbatterien. In den Jahren 2009, 2010, 2011 und 2012 wurde Affordable Solar als eines von New Mexicos 40 wachstumsstärksten Unternehmen ausgezeichnet. 4840 Pan American East Fwy NE Albuquerque, NM 87109-2220 David Hughes (President & CEO) +1-505-244-1154 www.affordable-solar.com 188 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Array Technologies, Inc. Array Technologies Inc. bietet Nachführsysteme für privat genutzte Solaranlagen (Wattsun™-Technik) und für Großanlagen (TrackPort™-Technik) oder Parkdachkonstruktionen, die sowohl Schatten spenden als auch Strom erzeugen (DuraTrack™-Technik), an. 3901 Midway Place NE. Albuquerque, NM 87109 USA +1-505-881-7567 www.arraytechinc.com Consolidated Solar Technologies Das Unternehmen entwirft, installiert und wartet Solarenergiesysteme für Hausbesitzer und Firmen in Albuquerque, New Mexico. 5225 Pino Avenue NE. Albuquerque, NM 87109 +1-505-792-6359 [email protected] www.gocstsolar.com Direct Power and Water Corp. Diese Firma installiert PV-Anlagen auf privaten, gewerblichen und öffentlichen Gebäuden mit der Option der Stromeinspeisung. Zusätzlich vertreibt das Unternehmen solarbetriebene Pumpanlagen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft von Preformed Line Products. 4000 Vassar Dr. NE. Albuquerque, NM 87107 +1-505-889-3585 www.directpower.com Energy Concepts Energy Concepts bieten schlüsselfertige PV-Anlagen und Windsysteme an, sowohl zur Stromeinspeisung als auch für freistehende Anlagen. 847 Las Dispensas Loop Sapello, NM 87745 +1-505-454-0614, ext. 2 www.energyconcepts.net LUZ Energy Corp Das Unternehmen ist eine der ältesten Solarinstallateure New Mexicos mit einer über 25-jährigen Geschichte. 1451 12th Street NW. Albuquerque, NM 87104 +1-505-877-3304 189 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 New Mexico Solar and Wind New Mexico Solar and Wind bietet Produkte im Bereich Erneuerbare-Energien-Systeme an. Zudem installiert das Unternehmen sowohl Solar- als auch Windsysteme. P.O. Box 3377 Roswell, NM 88202 +1-575-627-0936 [email protected] www.newmexicosolarandwind.com Positive Energy Solar Positive Energy Solar ist mit über 850 durchgeführten Installationen in New Mexico einer der führenden Installateure von Solarsystemen. 3209 Richards Lane Santa Fe, NM 87507 +1-505-428-0069 www.positiveenergysolar.com Unirac, Inc. Unirac, Inc. ist US-weit einer der größten Lieferanten von PV-Montagesystemen. 1411 Broadway Boulevard NE. Albuquerque NM 87102-1545 Peter Lorenz (CEO) +1-505-242-6411 [email protected] www.unirac.com Zomeworks Corporation Zomeworks Corporation ist ein führendes Unternehmen im Bereich passiver Sonnenenergienutzung und stellt PV-Montagesysteme, Stromspeichereinheiten sowie Sonnenschutzanlagen her. P.O. Box 25805 Albuquerque, NM 87125 Steve Baer (Founder, Chairman of the Board, & Director of Research) +1-505-242-5354 [email protected] www.zomeworks.com 190 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 9 Staatenprofil Oregon Abbildung 51: Geographische Lage und Kurzübersicht Oregon Übersicht476; 477 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 3.652 MW (ohne Wasserkraft) Anteil EE an der Stromerzeugung 11,3% (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 3.153 MW Marktpotential Wind Hoch Marktpotential EE Hoch Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Verkaufssteuerbefreiungen Bevölkerung: 3.970.239 Einwohner (2014)482 Energieversorger-Richtlinien478 Fläche: 255.026 km2 RPS Hauptstadt: Erneuerbare-Energien-Ziel Salem 25% bis 2025 k. A. Staatliche Richtlinien479 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards Note A480 Note A481 Quelle: Eigene Darstellung 9.1 Übersicht Oregon liegt an der Westküste der USA, südlich von Washington sowie nördlich von Nevada und Kalifornien. Im Osten grenzt es an den Bundesstaat Idaho. 2014 lebten ca. 3,9 Mio. Menschen im Bundesstaat Oregon, von denen ca. zwei Mio. in der Metropolregion Portland-Vancouver-Beaverton im Grenzgebiet zu Washington angesiedelt waren.483 Diese Region stellt zugleich das wirtschaftliche Zentrum des Bundesstaates dar. Insgesamt lebten im Jahr 2014 ca. eine Mio. Menschen in ländlichen Gebieten. Im Jahr 2030 soll Oregon bereits 4,8 Mio. Einwohner zählen. 484 Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 478 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 479 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. 480 Note A: Sehr gute Net-Metering-Richtlinien. Die Richtlinien fördern aktiv die Nutzung dezentraler Erzeugungsanlagen. Überschüsse in der Stromproduktion können vom Kunden über Monate hinweg angesammelt werden. Nach einem Jahr gehen die Überschüsse dann aber automatisch in ein Programm zur Unterstützung von Menschen mit niedrigem Einkommen über, das die Energieversorger anbieten. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 481 Note A: Sehr gute Interconnection Standards. Es existieren keinerlei Einschränkungen beim Netzanschluss von dezentralen Energiesystemen. Jedoch dürfen Energieversorger den Betreibern dezentraler Anlagen Gebühren für den Anschluss ans Stromnetz berechnen. Diese Gebühren orientieren sich an der installierten Leistung. Die Richtlinien bieten generell sehr gute Voraussetzungen für eine einfache und sichere Einspeisung. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 482 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 483 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2013): State Resident Population – Projections: 2010 to 2030, abgerufen am 24.07.2015 484 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2013): State Resident Population – Projections: 2010 to 2030, abgerufen am 24.07.2015 476 477 191 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Oregons Wirtschaft hängt immer noch stark von der Landwirtschaft ab, deren Produkte zu den häufigsten Exportprodukten gehörten. In den letzten Jahren entwickelte sich jedoch auch die Elektronikindustrie zu einem wichtigen Standbein der Wirtschaft Oregons. Des Weiteren spielen der Tourismus und die Holzindustrie eine große Rolle.485 Der Bundesstaat Oregon exportierte im Jahr 2014 Güter im Wert von 20,88 Mrd. USD. Der wichtigste Handelspartner Oregons war dabei China mit einem Anteil von 20,4% an den Gesamtexporten, gefolgt von Kanada, Malaysia und Japan. Prozessoren und Elektronikartikeln machten 22,3% des gesamten Exportvolumens aus.486 Der Bundesstaat importierte im Jahr 2013 Waren im Wert von 13,78 Mrd. USD. Die wichtigsten Importländer waren Kanada, China und Japan. Deutschland lag 2014 mit einem Anteil von 2,9% auf dem siebten Platz.487 Die wirtschaftliche Entwicklung Oregons konnte sich dem bundesweiten Trend nicht entziehen. Wie Tabelle 49 zeigt, ging das Wirtschaftswachstum seit dem Jahr 2006 zurück mit der Folge einer deutlich ansteigenden Arbeitslosigkeit von bis zu fünf Prozentpunkten innerhalb eines Jahres. 2010 erholte sich die Wirtschaft Oregons merklich und konnte nach einem schwachen Jahr 2012 und 2013 im Jahr 2014 Wachstum in Höhe von 3,5% verzeichnen. Tabelle 49: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Oregon, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosen -quote (in %) 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 153.807 167.393 172.684 181.944 180.612 190.729 199.102 198.759 196.761 203.788 +2,0 +8,8 +3,1 +5,3 -0,7 +5,6 +4,3 -0,1 -1,0 +3,5 6,2 5,3 5,2 6,5 11,1 10,7 9,6 8,7 7,7 6,9 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2014): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2014): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 Das reale BIP pro Kopf entsprach im Jahr 2014 51.329 USD und lag somit über dem Durchschnittswert aller US-Staaten (49.469 USD 2014).488 9.2 Energiemarkt Oregons Energiemarkt wird neben Erdöl und Erdgas als Energiequellen vor allem von Wasserkraft dominiert. Oregon ist zudem einer der wenigen US-Bundesstaaten, die im Bereich Wellenkraft forschen. Die Steuergutschriften für erneuerbare Energien haben schon viele Cleantech Unternehmen angezogen und die jüngsten technologischen und gesetzlichen Entwicklungen in den Bereichen Wind, Solar, Biomasse, Biokraftstoff, Wellenkraft und Geothermie versprechen einen nachhaltigen und diversen Energiemix für die Zukunft.489 Erdöl Oregon besitzt weder Rohölproduktionsstätten, noch verfügt der Bundesstaat über Ölreserven oder Ölraffinerien. Seine einzige Raffinerie schloss der Staat im Jahr 2008. Deshalb muss auch der Erdölbedarf Vgl. Oregon Gateway (2013): Culture, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for Oregon, abgerufen am 24.07.2015 487 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for Oregon, abgerufen am 24.07.2015 488 Vgl. US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 489 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 485 486 192 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 von Oregon von den Nachbarstaaten gestillt werden: in diesem Fall Washington und Kalifornien.490 Die Puget Sound Raffinerien im Bundesstaat Washington lieferten im Jahr 2014 mehr als 90% der Raffinerieerzeugnisse Oregons.491 Erdgas Das Erdgasfeld Mist im Nordwesten Oregons ist das einzige produzierende Erdgasfeld im Pazifischen Nordwesten. Das Feld umfasst zwei Untergrundspeicher und nutzt drei erschöpfte Erdgasreserven, welche bis zu 14 Mrd. ft3 an Erdgas speichern können, um die Spitzennachfrage während der kälteren Monate zu decken. Der Bundesstaat erhält Erdgas über Pipelines aus Kanada, Colorado, Wyoming und New Mexico. Das Northwest Pipeline System beliefert die Region rund um Portland und die westlichen Märkte, während das Gas Transmission Northwest System die östlichen Regionen Oregons versorgt. Mehrere Anträge für Terminals für verflüssigtes Erdgas wurden in den letzten Jahren eingereicht, jedoch sind aktuell lediglich zwei Anträge aktiv (Jordan Cove bei Coos Bay und Oregon LNG bei Warrenton).492 Kohle In Oregon gibt es keine aktiven kommerziellen Kohlebergwerke. Stattdessen werden geringe Mengen an Kohle per Bahn vom Powder River Basin in Wyoming nach Oregon geliefert, um den Nachfragebedarf zu decken. Kohle gehört nicht zu den wichtigen Energiequellen in Oregon und die kohlebetriebene BoardmanAnlage im Norden des Bundesstaatlich soll bis Ende 2020 ganz auf die Verbrennung von Kohle verzichten.493 Erneuerbare Energien Oregon hat zahlreiche Windparks und besitzt das drittgrößte Geothermiepotential des Landes, nach Nevada und Kalifornien. Die geothermischen Regionen mit hohen Temperaturen haben das technische Potential, 2.200 MW an Strom zu produzieren. Eine 22-MW-Anlage, die Strom aus Geothermie erzeugt, ist seit kurzem im Malheur County in Betrieb. Zudem verfügt der Staat über mehr als 2.200 Thermalquellen, die Gebäude und Gemeinden mit Wärme versorgen.494 Im April 2014 erwarb ein GeothermieProjektentwickler eine 386 Hektar große Landfläche, um das Potential binärer Anlagen zu testen. Nichtsdestotrotz bleibt Biomasse die am weitesten verbreitete und meistgenutzte Quelle erneuerbarer Energie zu thermischen Zwecken in Oregon. Auch Windenergie hat Potential in Oregon. Das 30 MW starke WindFloat Pacific Projekt nahe Coos Bay erhielt im Mai 2014 eine Zusage des DOE für einen Zuschuss in Höhe von 47 Mio. USD für die kommenden vier Jahre. Das Projekt wird schwimmende Windkraftanlagen verwenden, um so Windressourcen in Tiefwassergebieten zu nutzen. 495 Oregons Solarpotential ist eher gering.496Abbildung 52 liefert eine detaillierte Übersicht über Oregons Energievorkommen. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 492 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 493 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 494 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 495 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 496 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 490 491 193 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 52: Energievorkommen Oregon, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2014): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energieverbrauch Obwohl Oregon US-weit führend im Bereich der energieintensiven Holzverarbeitung ist, hatte der Staat 2012 mit 253 Mio. BTU einen unterdurchschnittlichen Energieverbrauch pro Kopf, womit Oregon auf Platz 39 lag. Der gesamte Stromverbrauch lag im Jahr 2013 bei 997 Billionen BTU.497 Im Jahr 2013 entfielen 30,2% des Stromverbrauchs auf den Transportsektor, 25,9% auf den Wohnsektor, 24,7 % auf die Industrie sowie 19,2% auf den kommerziellen Sektor.498 Oregons Energiemarkt wird neben Erdöl und Erdgas als Energiequellen vor allem von Wasserkraft dominiert. Dieser Sektor deckte im Jahr 2013 etwa 5% des erzeugten Stroms Oregons. Die vier größten Stromlieferanten des Staates sind Wasserkraftwerke, die sich alle am Columbia River befinden. Damit gehört Oregon zu den führenden Erzeugern von Strom aus Wasserkraft in den USA. Andere erneuerbare Energien wie Wind und Biomasse sind im Vergleich mit anderen US-Bundestaaten stark auf dem Vormarsch. So deckt Oregon mit einer installierten Leistung in Höhe von 3.153 MW einen Anteil von 4% der US-weiten Windenergienutzung ab.499 Insgesamt kann sich Oregon jedoch nur bedingt auf eigene konventionelle Energiequellen stützen. Das gut ausgebaute Stromnetz in die Nachbarstaaten Kalifornien und Washington ermöglicht allerdings einen interstaatlichen Stromtransfer. Energie aus Kohlekraftwerken bezieht Oregon vorwiegend aus den Bundesstaaten Utah, Wyoming und Montana. Erdgas bezieht der Staat überwiegend aus Kanada und den Rocky Mountain Staaten. Über ein Drittel der Haushalte in Oregon nutzt Erdgas als primäre Energiequelle.500 Die durchschnittlichen Strompreise Oregons für das Jahr 2013 finden sich in folgender Tabelle. Vgl. US Energy Information Administration (2015): US States Profiles and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 499 Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 500 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 497 498 194 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 50: Durchschnittliche Strompreise nach Sektoren in Oregon (US-Cent/kWh), 2013 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Oregon 9,9 8,68 5,8 8,88 8,44 USDurchschnitt 12,12 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 Wärmemarkt Abbildung 53 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Oregon zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 53: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Oregon, 2013 Andere/keine 8,3% Flüssiggas 1,8% Erdgas 37,5% Elektrizität 50,0% Heizöl 2,5% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat New Mexico wurde im Jahr 2013 zu 50,0% größtenteils elektrisch geheizt, gefolgt von Erdgas mit 37,5%, Heizöl mit 2,5% und Flüssiggas mit 1,8%. In 8,3% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt. 501 9.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger und Regulierungsbehörden Zu den größten Energieversorgern in Investorenhand gehören Portland General Electric (PGE), die Idaho Power Company und Pacific Power (PacifiCorp). Zudem existieren im Bundesstaat Oregon zahlreiche genossenschaftliche Stromversorger. PGE wurde 1889 gegründet und versorgte im Jahr 2014 mehr als 800.000 Kunden in Oregon mit Strom. Die Public Utility Commission of Oregon (PUC) reguliert Tarife und Dienstleistungen der Versorger in Investorenhand.502 501 502 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Oregon State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Vgl. Public Utility Commission of Oregon (2014): Home, abgerufen am 24.07.2015 195 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Renewable Portfolio Standard (RPS) Auch in Oregon wurde ein sogenannter RPS 2007 in Kraft gesetzt. Er verpflichtet Oregons Energieversorger zu einem Anteil erneuerbarer Energien von bis zu 25% der Stromerzeugung bis 2025, je nach Größe des Energieversorgers. Während sich der RPS in anderen Bundesstaaten teilweise nur auf Versorger in privater Hand erstreckt, gilt der RPS in Oregon für beinahe jede Form und Größe der Versorger. Dabei wird auf Seiten der Energieversorger in „große“, „kleine“ und „kleinste“ Versorger unterschieden. Jedes dieser Unternehmen muss seinen Kunden zudem die Möglichkeit anbieten, erneuerbare Energien zu kaufen. Nimmt ein Versorger ein weiteres Kohlekraftwerk in Betrieb, wird er unabhängig von seiner tatsächlichen Größe als „großer Versorger“ behandelt und muss damit die strengsten Kriterien erfüllen. Es besteht zudem für die Versorger die Möglichkeit, sich aus einem Teil der Verpflichtungen heraus zu kaufen, indem ein fixer Betrag pro Megawattstunde in einen Fonds zur Unterstützung von Energiesparprogrammen und der Förderung regenerativer Energien bezahlt wird. Für die drei größten Stromanbieter in Oregon galt beispielsweise ein Einspeisungsanteil von 5% im Jahr 2011. Kleinere Versorger, die unter 3% der Energielieferung decken, müssen nach dem RPS bis zum Jahr 2025 lediglich 10% ihres Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugen. Die Einhaltung dieser Standards können sich Stromanbieter seit Januar 2007 zertifizieren lassen (Renewable Energy Certificates). Diese werden vom WREGIS ausgestellt.503 Net-Metering Oregons Net-Metering-Gesetz verpflichtet die dortigen Energieversorgungsunternehmen, Betreibern von Erneuerbare-Energien-Systemen eine Energieeinspeisung anzubieten. Unterschieden wird an dieser Stelle zwischen Energieversorgern in privater Hand und öffentlichen Energieversorgern. Die Leistungsgrenzen der zugelassenen Anlagen sind für Kunden der privaten Unternehmen höher angelegt. Diese Kunden dürfen also größere Anlagen betreiben und trotzdem ihre Energie einspeisen. Der im Rahmen des NetMetering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, so wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt oder in bar ausgezahlt. Dies hängt davon ab, ob der Versorger in privater oder öffentlicher Hand ist. Überschüsse in der Stromproduktion können vom Kunden über Monate hinweg angesammelt werden. Nach einem Jahr gehen die Überschüsse dann aber automatisch in ein Programm zur Unterstützung von Menschen mit niedrigem Einkommen über, das die Energieversorger anbieten.504 Das Net-Metering-Gesetz des Bundesstaates wurde im Jahr 2015 mit der Höchstnote A bewertet.505 Interconnection Standards Oregon verpflichtet die Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energiequellen dazu, die Interconnection Standards zu erfüllen, bevor sie ihren Strom in das Verbundnetz einspeisen dürfen. Oregons Rechtslage unterscheidet dabei zwischen Anlagen, die im Rahmen des Net-Metering an das Stromnetz angeschlossen werden und kleinen Kraftwerken bis 10 MW. Die Standards gelten sowohl für die beiden privaten Unternehmen und Großversorger PGE und PacifiCorp als auch für städtische Versorger und Kooperativen. Je nach installierter Leistung der Anlage gelten wieder besondere Standards. Energieversorger dürfen den Betreibern dezentraler Anlagen Gebühren für den Anschluss ans Stromnetz berechnen. Diese Gebühren orientieren sich wiederum an der installierten Leistung.506 Die Interconnection Standards des Bundesstaates wurden im Jahr 2015 mit der Höchstnote A bewertet.507 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Oregon – Renewables Portfolio Standard, abgerufen am 04.02.2015 504 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 505 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 506 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Oregon – Interconnection Standards, abgerufen am 04.02.2015 507 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 503 196 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Förderprogramme Neben den gesetzlichen Anreizen für erneuerbare Energien bietet der Staat Oregon zudem auch viele finanzielle Anreize. Tabelle 51 liefert einen Überblick über die wichtigsten Förderprogramme in Oregon. Tabelle 51: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Oregon Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Corporate Tax Credit Energy Conservation Tax Credits CompetitivelySelected Projects (Corporate) Energy Conservation Tax Credits - Small Premium Projects (Corporate) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301-3737 +1-503-378-4040 energy.in.internet@state. or.us Steuervergünstigung / Steuergutschrift Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301-3737 +1-503-378-4040 energy.in.internet@state. or.us Das Oregon Department of Energy bietet Steuergutschriften für Energiesparprojekte in Unternehmen an. Rund 1 Mio. USD stehen beispielsweise für thermische Projekte zur Verfügung. Das Oregon Department of Energy bietet Steuergutschriften für Energiesparprojekte für Unternehmen an. Für das Small Premium Projects Programm kommen lediglich kleinere Projekte mit Gesamtkosten von maximal 20.000 USD in Frage. Industry Recruitment/Support Tax Credit for Renewable Energy Equipment Manufacturers Steuervergünstigung / Steuergutschrift Donna Greene Oregon Business Development Department 775 Summer Street NE Suite 200 Salem, OR 97302 +1-503-986-0116 [email protected] .us Die Steuergutschrift entspricht 50% der Baukosten einer Erneuerbare-EnergienAnlage. Diese enthält die Kosten des Gebäudes und der Maschinen und Anlagen, die in erster Linie verwendet werden, um Strom aus erneuerbaren Energien herzustellen. Performance-Based Incentive Solar Volumetric Incentive and Payments Program Leistungsbasiertes Anreizsystem k. A. 197 Im Rahmen dieses Anreizprogramms werden förderfähige Solaranlagen von bis zu 500 kW für erzeugte Kilowattstunden über eine Dauer von 15 Jahre bezahlt. Die Höhe der Anreize variiert je nach geographischer Zone und liegt zwischen 0,207 USD/kWh und 0,351 USD/kWh. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Personal Tax Credit Energy Conservation Tax Credits CompetitivelySelected Projects (Personal) Energy Conservation Tax Credits - Small Premium Projects (Corporate) Residential Energy Tax Credit Steuervergünstigung / Steuergutschrift Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301-3737 +1-503-378-4040 energy.in.internet@state. or.us Steuervergünstigung / Steuergutschrift Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301-3737 +1-503-378-4040 energy.in.internet@state. or.us Steuervergünstigung / Steuergutschrift Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301-3737 +1-503-378-4040 energy.in.internet@state. or.us Das Oregon Department of Energy bietet Steuergutschriften für Energiesparprojekte für Privatpersonen an. Rund 1 Mio. USD stehen beispielsweise für thermische Projekte zur Verfügung. Das Oregon Department of Energy bietet Steuergutschriften für Energiesparprojekte für Privatpersonen an. Für das Small Premium Projects Programm kommen lediglich kleinere Projekte mit Gesamtkosten von maximal 20.000 USD in Frage. Steuerzahlende Hausbesitzer, Mieter und Drittbesitzer in Oregon, sind für den RETC förderfähig, wenn sie Erneuerbare-EnergienSysteme, Energie-effizienzMaßnahmen oder Heizsysteme kaufen. PV-Systeme die vor dem 1. Januar 2015 installiert wurden, erhalten 1,70 USD pro W (Höchstgrenze liegt bei 6.000 USD oder bis zu 50% der Nettokosten). Property Tax Incentive Local Option - Rural Renewable Energy Development Zones Vermögenssteueranreiz The Oregon Business Development Commission 775 Summer St. NE, Suite 200 Salem, OR 97301-1280 +1-866-467-3466 198 Städte und Landkreise in Oregon können sog. Rural Renewable Energy Development Zone bestimmen, welche Gebiete außerhalb von großen Städten umfassen. Genehmigungsprozesse innerhalb der dieser Zonen können künftig verbessert und beschleunigt werden. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Property Tax Incentive Renewable Energy Systems Exemption Vermögenssteuerbefreiung Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301-3737 +1-503-378-4040 energy.in.internet@state. or.us Die Gesetzgebung Oregons besagt, dass jede Änderung des realen Marktwerts von Eigentum durch den Einbau eines qualifizierten EESystems von der Bewertung für Zwecke der Grundsteuer befreit ist. State Grant Program Community Renewable Energy Feasibility Fund Program Custom Renewable Energy Projects Renewable Energy Development Grant Program Bundesstaatliches Zuschussprogramm Rebecca O'Neil Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301-3737 +1-503-373-2295 [email protected] Bundesstaatliches Zuschussprogramm Betsy Kauffman Energy Trust of Oregon 421 SW Oak Street, Suite 300 Portland, OR 97204 +1-503-459-4072 betsy.kauffman@energytr ust.org Bundesstaatliches Zuschussprogramm Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301-3737 +1-503-378-4040 energy.in.internet@state. or.us Das Oregon Department of Energy bietet Zuschüsse für Machbarkeitsstudien für Projekte erneuerbarer Energien und im Bereich Wärme und Kraftstoff im Rahmen des Community Renewable Energy Feasibility Fund (CREFF). Der Energy Trust of Oregon bietet finanzielle Anreize und Unterstützung bei der Projektentwicklung für Erneuerbare-EnergienProjekte bis zu 20 MW an. Separate Anreize existieren zudem für solar-elektrische Projekte unter 50 kW. Das Oregon Department of Energy bietet Zuschüsse für Erneuerbare-EnergienProjekte im Rahmen des Energy Incentives Programms an. Im Jahr 2014 standen 1,5 Mio. USD zur Verfügung. State Loan Program Clean Energy Works Bundesstaatliches Darlehensprogramm Clean Energy Works 1733 NE 7th Ave. Portland, OR 97212 +1-855-870-0049 info@cleanenergyworkso regon.org 199 Im Rahmen des Clean Energy Works Programms können Eigentümer Sanierungen zur Steigerung der Energieeffizienz in Höhe von maximal 30.000 USD finanzieren lassen. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung State Loan Program State Energy Loan Program Bundesstaatliches Darlehensprogramm Adam Morgan Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301-3737 +1-503-373-1032 [email protected] s Das Oregon State Energy Loan Program (SELP) gibt es seit 1981 und ermöglicht den Verkauf von Anleihen, um kleine, lokale Energieprojekte zu finanzieren. Utility Grant Program Lane Electric Cooperative Residential and Commercial Weatherization Grant Program Zuschussprogramm der Energieversorger Lane Electric Cooperative 787 Bailey Hill Road PO Box 21410 Eugene, OR 97402 +1-541-484-1151 comment.question@lanee lectric.com Die Kooperative Lane Electric bietet kommerziellen und privaten Kunden Zuschüsse für energiesparende Hausund Umbauprojekte an. Utility Loan Program Utility Loan Program Darlehensprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite 200 Energieversorger und Kooperativen wie beispielsweise Ashland Electric, EPUD, EWEB, McMinnville Water & Light, Salem Electric, Tillamook County, Douglas Electric und Lane Electric bieten verschiedene Darlehensprogramme an. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Utility Rebate Program Utility Rebate Programs Rabattprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Energieversorger und Kooperativen wie beispielsweise Ashland Electric Utility, Avista Utilities, Columbia River, Consumers Power, Inc., EPUD, EWEB, Forest Grove Light & Power, Central Electric, Central Lincoln, Idaho Power, Lane Electric, McMinnville Water & Light, Midstate Electric, OTEC, Portland General Electric, Salem Electric, Springfield Utility Board und Tillamook County bieten verschiedene Rabattprogramme u.a. für Solarkunden an. Die Programme variieren je nach Energieversorger, die jeweiligen Bedingungen können der DSIRE-Webseite entnommen werden. Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incetives, abgerufen am 04.02.2015 9.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Oregon hat ein großes Potential an erneuerbaren Energien. Sowohl das Geothermie-, Wind-, Biomasse- als auch das Solarpotential ist ausgezeichnet (Abbildung 54). Wind und Biomasse sind zurzeit noch die gebräuchlichsten Alternativen zur wichtigen Energiegewinnung aus Wasserkraft. In Oregon spielen die erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle für die Zukunftsausrichtung der innerstaatlichen Energiepolitik. So hat sich Gouverneur John Kitzhaber im Oktober 2011 für einen 10-Jahres-Energieplan ausgesprochen und sogleich ein Komitee ernannt. Das Expertenteam wurde damit beauftragt, richtungsweisende Hinweise zur weiteren Gestaltung des RPS, von Net-Metering und anderen Gesetze zu erarbeiten. Das Komitee schlug vor, die RPS nicht zu erhöhen, bis die für 2015 vorgeschriebenen Ziele erreicht werden.508 Auch im Bereich der Genehmigungsprozesse versucht die Regierung Oregons eine einfache Lösung anzubieten. Da die Mehrheit der Solarprojekte in Oregon nur kleine MW-Zahlen besitzen, müssen die Installateure hier lediglich die Genehmigung der zuständigen lokalen Behörden einholen.509 Produzenten von Solaranlagen aus der ganzen Welt zieht es nach Oregon, da sie die vorhandenen Standortbedingungen wie beispielsweise niedrige Energiekosten, gut ausgebildete Arbeitskräfte und umweltpolitische Steueranreize in Oregon nutzen möchten. Doch Oregon eignet sich noch aus weiteren Gründen als Standort für erneuerbare Energien; zum Teil dank der großen Zahl von finanziellen Anreizen für die Bewohner. Der Staat Besitzt seit einigen Jahren eine der niedrigsten Gewerbesteuerraten in den USA, keine Umsatzsteuer und ein Programm, dass es neu gegründeten Unternehmen ermöglicht, für die 508 509 Vgl. Interstate Renewable Energy Council (2013): 2011 Updates and Trends, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Interview mit Wirtschaftsentwicklern Oregons (2012) 201 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 ersten fünf Jahre von der Grundsteuer befreit zu werden. Der starke Wirtschaftseinbruch in der Finanzkrise und die hohen Arbeitslosenzahlen veranlassten die Staatsregierung Oregons einen Businessplan aufzustellen, der durch die Schaffung von qualifizierten Arbeitskräften und die Förderung von Innovationen vor allem den Markt der erneuerbaren Energien vorantreiben soll. 510 Laut dem Pew Charitable Trust beherbergt Oregon mitunter die bestqualifiziertesten Arbeitskräfte im Bereich der erneuerbaren Energien. 2009 waren 19.000 Menschen in diesem Markt beschäftigt und die Tendenz ist steigend.511 Im Verlauf der letzten Jahre entwickelte sich Oregons Solarnetzwerk zum führenden Herstellercluster Nordamerikas von PV-Komponenten. Internationale Firmen wie SolarWorld, Solaicx und Sanyo haben in den letzten Jahren Niederlassungen in Oregon eröffnet. 512 Aktuell sind mehr als 145 Solarunternehmen in Oregon angesiedelt (Stand 2015).513 Insbesondere der Südosten Oregons genießt hohe Einstrahlungswerte. Insgesamt bietet aber das Solarpotential aller Regionen hervorragende Bedingungen zum Aufbau von Solaranlagen. Im Jahr 2014 wurden 8 MW an Solarleistung installiert;514 aktuell sind es in ganz Oregon etwa 89 MW (Stand 2015). Im Jahr 2014 wurden 28 Mio. USD investiert, um Solaranlagen auf Wohnhäusern und gewerblichen Gebäuden zu installieren.515 Abbildung 54: Technisches Solarpotential Oregon Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource Oregon, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Business Oregon (2013): Clean Technology, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Pew Charitable Trust (2009): Oregon Looks to Clean Tech For Revival, abgerufen am 04.02.2015 512 Vgl. Business Oregon (2013): Clean Technology, abgerufen am 04.02.2015 513 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Oregon Solar, abgerufen am 04.02.2015 514 Vgl. Business Oregon (2013): Clean Technology, abgerufen am 04.02.2015 515 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Oregon Solar, abgerufen am 04.02.2015 510 511 202 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Der Energy Trust of Oregon (ETO) ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation unter Leitung der Oregon Public Utility Commission (OPUC), die seit der Gründung im Jahr 2002 zum Wandel hin zu Energieeffizienz beiträgt. Im April 2013 wurde angekündigt, dass die Solar-Förderungsanreize, die bisher für eine positive Marktdynamik bei Privathaushalten gesorgt haben, nun auch für Unternehmen in Oregon erhöht werden sollen. Die Förderfähigkeit von Solaranlagen und die finanziellen Anreize für Unternehmen sind beide vor kurzem erhöht worden, sagte Peter West, Direktor der Energie-Programme bei Energy Trust, und wies darauf hin, dass dies dringend nötig war. West meinte weiter, dass die Anreize vorher einfach nicht ausgereicht hätten, um Unternehmer zu ermutigen und zu beteiligen, vor allem angesichts der aktuellen Geschäftslage. Er wies auch darauf hin, dass die Stromerzeugung von PV-Anlagen eine der wichtigsten Ressourcen im Erneuerbare-Energie-Portfolio ist und eine gute Investition für Steuerzahler und für Unternehmen. Im Januar 2014 verkündete ETO die neue Aufteilung des finanziellen Anreizes für Privathaushalte in zwei separate Kategorien: kundeneigene Systeme und Systeme in Drittbesitz. Diese neuen Anreize sind verfügbar für Projekte, die nach dem 1. Januar 2014 installiert wurden. Zudem wurde der finanzielle Anreiz für kundeneigene Systeme, die durch PGE versorgt werden, erhöht, um so die höheren Marktkosten zu decken.516 Tabelle 52: Finanzielle Anreize für Privathaushalte in Oregon, 2013/2014 2013 Anreize Anreiz Rate Projekt Maximum Aktuelle Anreize Anreiz Rate Projekt Maximum Abschnitt Anfangsdatum Abschnitt Zuteilung 01.01.2014 800.000 USD PGE Residential: Abschnitt 1 In Kundenbesitz o,75 USD/W 5.000 USD In Besitz Dritter 1,00 USD/W 10.000 USD 0,75 USD/W 5.000 USD Pacific Power Residential: Abschnitt 1 (aktueller Abschnitt) In Kundenbesitz 0,75 USD/W In Besitz Dritter 5.000 USD 0,75 USD/W 7.500 USD 0,75 USD/W 5.000 USD 01.01.2014 400.000 USD Quelle: Vgl. Oregon Solar Energy Industries Association (2014): Residential Solar Electric Incentives, abgerufen am 04.02.2015 Besonders zu erwähnen ist zudem das Oregon Pilot Solar Volumetric Incentive Rates & Payments Program. Grundsätzlich handelt es sich bei diesem Programm um einen Einspeisetarif für PV-Anlagen. Seit der Implementierung 2010 war das Einspeisevergütungsprogramm ein voller Erfolg. Sustainable Business Oregon berichtete kürzlich, dass von Juli 2010 bis Juli 2012 dieses Förderprogramm 11,1 MW neue PVLeistung im Staat ermöglicht hat. Projekte Einer der größten Solaranlagen Oregons befindet sich am Oregon Institute of Technology in Klamath Falls mit einer Leistung von 4,9 MW.517 Das Bellevue Solar Project in Yamhill County, welches eine Erzeugungsleistung von 2 MW hat, wurde 2011 durch den Projektentwickler EDF Renewables fertiggestellt. Im Lake County gibt es zudem das 5 MW große Outback Solar Projekt, das im selben Jahr durch Obsidian Finance Group fertiggestellt wurde und genug Strom erzeugt, um mehr als 500 Wohnhäuser zu versorgen. Die Baldock Solar Station südlich von Wilsonville umfasst fast 7.000 Solarmodule und erzeugt jährlich rund 1.97 Mio. kWh an Strom. Die Anlage wurde Anfang 2012 in Betrieb genommen und ist das zweite Vgl. Energy Trust of Oregon (2014): Solar, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Oregon University System (2011): University System Launches State’s Largest Solar Project, Governor Kitzhaber Breaks Ground in Klamath Falls, abgerufen am 04.02.2015 516 517 203 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Projekt, das im Rahmen des im Jahr 2008 gegründeten Oregon Solar Highway Programms entwickelt wurde.518 Des Weiteren sind im Oktober 2011 zwei Solaranlagen der Firma enXco mit insgesamt 3 MW in Betrieb gegangen.519 Ein im Mai 2012 veröffentlichter Bericht des Environmental Research and Policy Center ergab, dass 10 GW durch Solarmodule bis 2025 installiert werden könnten, was genug Strom erzeugen würde, um 20% des für 2025 erwarteten Stromverbrauchs Oregons sicherzustellen. Außerdem könnten etwa 30% des Potentiales dieser Solarmodule bis 2025 entwickelt werden, was dazu beitragen könnte, dass Oregons Versorgungsunternehmen ihre Energievorgaben in einer kosteneffektiveren Weise erfüllen könnten, da Solaranlagen auf Dächern weniger zusätzliche Infrastruktur benötigen als große PV-Anlagen, um Strom zu Verbrauchern zu leiten. Wie uns ein Industrieexperte in einem Interview mitteilte, eignet sich aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung vor allem der Osten Oregons für Solarprojekte. Jedoch hängt die weitere Entwicklung von Solarenergie in Oregon laut dem Branchenkenner vor allem von den künftigen politischen Rahmenbedingungen ab. Ausbaupotential besteht demnach vor allem dank der steigenden Strompreise und der fallenden Kosten für Solarenergie.520 9.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 9.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Idaho Power Company Idaho Power versorgt mehr als 500.000 Kunden im Süden Idahos sowie im Osten Oregons mit Strom. Er ist einer der wenigen Energieversorger in Investorenhand, der sich hauptsächlich auf hydroelektrischen Grundlaststrom fokussiert. 1221 W. Idaho St. Boise, ID 83702 Lisa A. Grow (Senior Vice President of Power Supply) +1-208-388-2200 www.idahopower.com Pacific Power (PacifiCorp) PacifiCorp ist einer der größten Energieversorger im Westen der USA und versorgt rund 1,8 Mio. Kunden in sechs Bundesstaaten mit Strom. Das Unternehmen wurde 1984 gegründet und ist mittlerweile eine Tochtergesellschaft von Berkshire Hathaway Energy. 825 NE Multnomah Street Portland, OR 97232 Stefan Bird (President & CEO) +1-888-221-7070 www.pacificorp.com Vgl. State of Oregon – Office of Innovative Partnerships and Alternative Funding (2014): Oregon's Solar Highways , abgerufen am 19.02.2015 519 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 520 Vgl. Interview mit einem Industrieexperten (Januar 2015) 518 204 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Portland General Electric (PGE) PGE wurde 1889 gegründet und versorgt etwa 800.000 Kunden in Oregon mit Strom. PGEs 13 Kraftwerke haben eine gemeinsame Erzeugungsleistung von 2.781 MW. P.O. Box 4404 Portland, OR 97208 Jim Piro (President & CEO) www.portlandgeneral.com Public Utillity Commission of Oregon Die PUC ist die Regulierungsbehörde Oregons und reguliert Energieversorger und einige Wasserfirmen. 3930 Fairview Industrial Dr. SE. Salem, OR 97302-1166 +1-503-378-6600 www.puc.state.or.us 9.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Alternative Energy Resources Organization (AERO) AERO ist eine Non-Profit-Organisation und ist während der Energiekrise in den 1970er Jahren entstanden, um erneuerbare Energien voranzutreiben. Zu Beginn der achtziger Jahre begann die Organisation, natürliche Ressourcen und somit erneuerbare Energiereserven zu schützen. AERO arbeitet mit Stadtverwaltungen, Landkreisen, Bundes- und Länderbehörden, politischen Entscheidungsträgern, Schulen, und anderen Entscheidungsträgern zusammen, um deren Ziele zu erreichen. 432 N. Last Chance Gulch Helena, MT 59601 Jennifer Hill-Hart (Executive Director) +1-406-443-7272 [email protected] www.aeromt.org Business Oregon (Oregon Business Development Department) Die Mission der Organisation ist es, die Wirtschaft Oregons zu fördern und Firmen anzuziehen, die nachhaltige Arbeitsplätze schaffen. Vor allem erneuerbare Energien stehen hier an erster Stelle. 775 Summer St. NE., Suite 200 Salem, OR 97301-1280 Sunun Setboonsarng (Global Trade Specialist) +1-503-229-6057 www.oregon4biz.com 205 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Energy Trust of Oregon (ETO) ETO ist eine gemeinnützige Organisation, die den Bürgern Oregons dabei helfen will, Energie einzusparen. Im Allgemeinen soll der Anteil erneuerbarer Energien in Oregon erhöht werden, um Nachhaltigkeit der Energiegewinnung sicherzustellen. 421 SW. Oak St., Suite 300 Portland, OR 97204 Margie Harris (Executive Director) +1-866-368-7878 [email protected] energytrust.org Oregon Department of Energy Die Behörde hat die Mission, den Bewohnern von Oregon eine möglichst nuklearfreie und sichere Energieversorgung zu gewährleisten, indem sie Beratungen zum Thema Energieeffizienz und erneuerbare Energien anbieten. 625 Marion St. NE. Salem, OR 97301-3737 Anthony Buckle ( Energy Development Division Administrator) +1-503-378-4040 [email protected] www.oregon.gov/ENERGY/ Oregon Solar Energy Industries Association (OSEIA) OSEIA ist eine Non-Profit-Organisation, die 1981 gegründet wurde, um erneuerbare Energien zu fördern und die Öffentlichkeit über deren Vorteile zu informieren. Dabei sieht sie sich als zentrale Interessenvertretung in Oregon. P.O. Box 14927 Portland, OR 97293-0927 Craig Ernst (Development Director) +1-503-853-5804 [email protected] www.oseia.org Solar Oregon Solar Oregon verteilt Informationen über Solarlösungen für Haushalte. 1231 NW. Hoyt St., Suite 402 Portland, OR 97209 +1-503-231-5662 [email protected] www.solaroregon.org 206 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Solar Radiation Monitoring Laboratory Das Solar Radiation Monitoring Laboratory kümmert sich um die wissenschaftliche Überwachung und Auswertung von Solardaten im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Department of Physics 1274 University of Oregon Eugene, OR 97403-1274 Frank Vignola (Lab Director) +1-541-346-4745 [email protected] solardat.uoregon.edu Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1-720-897-4534 [email protected] www.westgov.org 9.5.3 Relevante Unternehmen Abney Solar Electrix Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Vertrieb und die Installation von Wechselrichtern und Batterien für Solaranlagensysteme. 11244 NW. Kingwood Dr. Redmond, OR 97756 +1-541-923-6000 [email protected] www.abneysolarelectrix.com Abundant Solar LLC Abundant Solar LLCV ist ein Installateur von Solaranlagen. 2015 SE. Stone St. Corvallis, OR 97333 James Reismiller (Owner) +1-541-231-8772 [email protected] www.abundantsolar.com 207 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Black Cat Plumbing Black Cat Plumbing konzentriert sich primär auf Warmwasserbereitungsanlagen sowie Rohre im Wohnbereich. 4630 SE. 26th Ave. Portland, OR 97202 +1-503-788-0300 [email protected] www.blackcatplumbing.com Blue Mountain Solar Blue Mountain Solar ist ein Familienbetrieb, das sich auf die Beratung und die Installation von solarelektrischen Systemen spezialisiert hat. 70177 Ponderosa Lane Cove, OR 97824-8117 Kay Firor +1-541-568-4882 www.bluemountainsolar.com E2 Solar Das Unternehmen bietet Dienstleistungen im Bereich der Solarelektrizitätssysteme und der solaren Warmwasseranlagen, sowohl im privaten als auch im gewerblichen Gebäudebereich. 63056 Lower Meadow Dr., Suite 180 Bend, OR 97701 Kelli Hewitt (President, Sales & Marketing Director) +1-541-388-1151 [email protected] www.e2solarenergy.com Element Power Element Power entwickelt, baut und betreibt Großanlagen im Bereich Solar und Wind. 421 SW. 6th Ave., Suite 1000 Portland, OR 97204 +1-503-416-0800 [email protected] www.elpower.com Energy Design, Co. Das Unternehmen installiert PV-Anlagen auf gewerblich und privat genutzten Gebäuden. 860 Conger Unit 12 Eugene, OR 97402 Debra Bolman (Office Administration) +1-541-485-8122 [email protected] www.solarenergydesign.com 208 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Gen-Con, Inc. Diese Firma installiert vor allem im Bereich solarer Warmwasser- und Poolheizungssysteme. P.O. Box 25553 Portland, OR 97298 R. Brent Gunderson (President) +1-503-245-7657 [email protected] www.genconsolar.com Imagine Energy, LLC Dieses Unternehmen berät Haushalte über erneuerbare Energien und installiert PV-Anlagen auf Häusern. 2409 N. Kerby Ave. Portland, OR 97227 Jonathan Cohen (Founder, Principal & Sales Manager) +1-503-477-9585 [email protected] www.imagineenergy.net RES Americas RES Americas entwickelt und konstruiert Windparks seit über zehn Jahren. Das Unternehmen hofft seine führende Stellung in diesem Bereich auch auf Bereiche der erneuerbaren Energie wie Biomasse und Solar übertragen zu können, wobei sein Portfolio sowohl PV- als auch CSP-Projekte aufweist. 700 SW. Taylor St., Suite 210 Portland, OR 97205 +1-503-219-9000 [email protected] www.res-americas.com Reynolds Electric Reynolds Electric installiert PV-Anlagen auf Häusern und Geschäften. 2175 W. 2nd Ave. Eugene, OR 97402 +1-541-343-7297 [email protected] www.reynoldselectric.com SolarWorld SolarWorld ist ein deutscher Hersteller, Installateur und Marketer von Solaranlagen für den privaten Haushalt, für das Gewerbe und den öffentlichen Bereich. 25300 NW. Evergreen Rd. Hillsboro, OR 97124 +1-503-844-3400 [email protected] www.solarworld-usa.com 209 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Solopower Solopower ist ein Hersteller und Installateur von Dünnfilm-PV-Anlagen mit dem Herstellungshauptsitz in Oregon. 6308 N. Marine Dr. Portland, OR 97203 Robert W. Campbell (Director) +1-503-388-3710 [email protected] http://solopower.com/ Sunlight Solar Energy, Inc. Das Unternehmen berät in allen Phasen der Solarintegration, angefangen bei Finanzanreizen für private und gewerbliche Kunden. Sein Angebot umfasst dabei sowohl solarelektrische als auch solarthermische Systeme, wobei es Produkte der Firma SunPower vertreibt. 50 SE. Scott St., Building 13 Bend, OR 97702 Paul Israel, President +1-541-322-1910 [email protected] www.sunlightsolar.com 210 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 10 Staatenprofil Utah Abbildung 55: Geographische Lage und Kurzübersicht Utah Übersicht521; 522 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 428 MW (ohne Wasserkraft) 2,6% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 325 MW Marktpotential Wind Niedrig Marktpotential EE Niedrig Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 2.942.902 Einwohner (2014)527 Fläche: 219.887 km2 Hauptstadt: Salt Lake City Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien523 RPS Erneuerbare-Energien-Ziel 20% bis 2025 Staatliche Richtlinien524 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Note A525 Interconnection Standards Note A526 Quelle: Eigene Darstellung 10.1 Übersicht Der Staat Utah liegt mit zwei Drittel seiner Fläche auf dem Colorado Plateau, welches durch seine tiefen Schluchten und spitzen Berge der ausgetrockneten Flussbecken gekennzeichnet ist. Die restliche Fläche des Staates ragt in die Rocky Mountains. Die Einwohnerzahl Utahs betrug im Jahr 2014 ca. 2,9 Mio., welche sich auf kleine und mittelgroße Städte konzentrierte528 Große Teile des Landes sind jedoch weitgehend Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 523 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 524 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 525 Note A: Sehr gute Net-Metering-Richtlinien. Überschüssiger Strom wird in voller Höhe vergütet, es fallen keine zusätzlichen Gebühren an. Die Richtlinien fördern aktiv die Nutzung dezentraler Erzeugungsanlagen. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 526 Note A: Sehr gute Interconnection Standards. Es existieren keinerlei Einschränkungen beim Netzanschluss von dezentralen Energiesystemen. Die Richtlinien bieten bestmögliche Voraussetzungen für eine einfache und sichere Einspeisung. Es wurden standardisierte Vorschriften für die Einspeisung von Strom in das Verbundnetz festgelegt. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 527 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 528 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – Salt Lake City (city), Utah, abgerufen am 24.07.2015 521 522 211 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 unbesiedelt. Zwischen 2010 und 2014 verzeichnete die Bevölkerung ein Wachstum von 6,5%.529 Bis 2020 wird mit einem weiteren Zuwachs bis auf 3,7 Mio. Menschen gerechnet. 530 Das Wirtschaftswachstum in Utah wurde durch die Finanzkrise im Jahr 2008 verlangsamt. Mittlerweile hat sich die Wirtschaft allerdings auch in Utah wieder erholt und verzeichnet seit 2010 erneut einen deutlichen Anstieg.531 In den Jahren 2013 und 2014 konnte der Bundesstaat jeweils 3,6% und 3,1% zulegen. Utahs wichtigste ökonomische Sektoren sind die Förderung von Öl und Erdgas sowie der Bergbau; u. a. werden Kupfer, Eisenerz, Gold und Silber gewonnen.532 Ferner profitiert die Wirtschaft Utahs vom Tourismus; mehrere Nationalparks und Skigebiete leisten dazu ihren Beitrag und locken jährlich Touristen aus aller Welt.533 Die meisten Arbeitsplätze sind im Handels- und Transportbereich sowie im Staatsdienst, Gewerbe und Gesundheitswesen zu finden.534 Die Arbeitslosenquote belief sich im Jahr 2014 auf 3,8%. Im Vergleich zu den anderen westlichen Bundesstaaten hat Utah eine geringe Arbeitslosenquote. Auch im bundesweiten Vergleich liegt der Staat mit seiner Arbeitslosenquote von 2014 weit unter dem Durchschnittswert von 6,2%.535 Utah exportiert seine Güter in die ganze Welt, wobei Hong Kong im Jahr 2014 den deutlich größten Abnehmer darstellte, gefolgt von Kanada und Großbritannien. An Deutschland gingen 2014 nur 1,5% der Exportgüter. Im Jahr 2014 exportierte Utah Waren und Dienstleistungen im Wert von 12,3 Mrd. USD, was einem Anteil von 0,8% an allen US-Exporten in diesem Jahr entspricht.536 Rohgold stellte hier das Hauptexportgut des Staates dar, darauf entfielen knapp 31% der Exporte. Der Export von Computer- und Elektronikprodukten wurde immer wichtiger und reihte sich mit 10,6% des Gesamtvolumens an zweiter Stelle hinter Gold ein.537 Der Bundesstaat importierte Waren im Wert für 11,11 Mrd. USD im Jahr 2014, wobei die wichtigsten Importländer Mexiko, China und Kanada waren.538 Das reale BIP pro Kopf lag mit 43.555 USD im Jahr 2014 unter dem Durchschnittswert aller US-Staaten von 49.496 USD.539 Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP Utahs für die Jahre 2006 bis 2014 sowie das Wirtschaftswachstum und die durchschnittliche Arbeitslosenquote der einzelnen Jahre. Tabelle 53: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Utah, 2006 – 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2006 2007 2008 2009 2010 111.192 117.853 116.114 +8,0 +5,9 -1,4 -1,8 +1,8 +2,6 +0,6 +3,6 +3,1 2,9 2,6 3,5 7,6 8,0 6,9 5,7 4,4 3,8 113.943 116.010 2011 119.105 2012 2013 2014 119.918 124.310 128.178 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2014): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2014): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – Utah, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. Governor’s Office of Management and Budget – Demographic and Economic Analysis (2013): Economic Summary, abgerufen am 24.07.2015 531 Vgl. Governor’s Office of Management and Budget – Demographic and Economic Analysis (2013): Economic Summary, abgerufen am 24.07.2015 532 Vgl. Utah Division of Oil, Gas and Mining (2013): Utah Minerals Program, abgerufen am 24.07.2015 533 Vgl. Utah (2013): Utah Travel Industry, abgerufen am 24.07.2015 534 Vgl. Governor’s Office of Management and Budget – Demographic and Economic Analysis (2013): Economic Summary, abgerufen am 24.07.2015 535 Vgl. US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average, abgerufen am 24.07.2015 536 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2012): Foreign Trade – State Exports for Utah, abgerufen am 24.07.2015 537 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2012): Foreign Trade – State Exports for Utah, abgerufen am 24.07.2015 538 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2012): Foreign Trade – State Imports for Utah, abgerufen am 24.07.2015 539 Vgl. US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 529 530 212 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 10.2 Energiemarkt Utah fördert Rohöl, Erdgas und Kohle. Obwohl der Bundesstaat über vielfältige erneuerbare Energieressourcen verfügt, wurde bislang noch kein verbindlicher RPS eingeführt. Stattdessen existiert ein freiwilliges „Renewable Portfolio Goal“: Bis 2025 sollen 20% des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien stammen. Um die Entwicklung regenerativer Energien zu fördern, bietet Utah Steuergutschriften und verschiedene Förderprogramme an. Der Energieverbrauch pro Kopf ist im US-weiten Vergleich niedrig.540 Erdgas und Erdöl Vier der 100 größten Ölfelder und zwei der 100 größten Erdgasfelder der USA befinden sich in Utah. Laut der EIA hat sich die Erdölproduktion Utahs in den Jahren 2004 bis 2013 mehr als verdoppelt. Auch beim Konsum zeigt sich, dass fossile Brennstoffe eine wichtige Rolle spielen. So heizte im Jahr 2014 der Großteil (ca. 80%) der Haushalte mit Erdgas.541 Kohle Die meisten aktiven Bergwerke in Utah befinden sich unter Tage im zentralen Uinta Basin. Rund 70% der geförderten Kohle in Utah nutzt der Bundesstaat selbst, hauptsächlich für die Stromerzeugung. Utah ist einer von sieben Bundesstaaten, die im Rahmen der Southwest Partnership on Carbon Sequestration Methoden zur Speicherung von Kohlendioxid testen.542 Erneuerbare Energien Utah verfügt über natürliche Geothermie-, Solar- und Windressourcen. Vor allem die Gebirgsgebiete Wasatch und Uinta bieten Potential für kommerzielle Windanlagen. Im Südwesten Utahs produzieren zwei kleine Geothermieanlagen Strom; weitere Anlagen befinden sich in der Entwicklungsphase.543 Folgende Abbildung veranschaulicht Utahs enorme fossile Ressourcen. Abbildung 56: Energievorkommen Utah, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 542 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 543 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 540 541 213 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Stromerzeugung und Energieverbrauch Utahs Bevölkerung ist zwischen 2010 und 2014 um rund 6,5% gewachsen.544 Trotz des Bevölkerungszuwachses blieb der Energieverbrauch in Utah in den letzten Jahren relativ stabil. Utah hatte im Jahr 2013 einen Gesamtenergieverbrauch in Höhe von 831 Billionen BTU. Der Pro-KopfEnergieverbrauch betrug im Jahr 2012 277 Mio. BTU, wobei der Bundesstaat auf Platz 34 im nationalen Vergleich lag. Die Energienutzung in Utah ist relativ gleichmäßig auf die verschiedenen Endverbrauchssektoren Transport, Privat, Gewerbe und Industrie verteilt, wobei der Transport- und der Industriesektor im Jahr 2013 mit jeweils 30,1% und 29,1% den größten Stromverrauch verzeichnen. Der Staat ist einer der wenigen US-Bundesstaaten, der Energie aus geothermischen Quellen bezieht. Jedoch nahm der Anteil des erzeugten Stromes aus dieser Energiequelle nach einem starken Zuwachs 2010 im Jahr 2011 um fast 6% ab und stieg im Jahr 2012 nur leicht um 1,3% an. Im Jahr 2013 machte Geothermie etwa 0,7% des erzeugten Stromes aus. Eine weitere wichtige regenerative Energiequelle ist die Wasserkraft, deren Anteil am erzeugten Strom im Staat 2013 etwa 1,1% betrug. Strom aus Windkraft konnte im Jahr 2013 nicht weiter ausgebaut werden. Der Anteil von Windkraft an der Stromerzeugung fiel 2013 um 23% im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2014 wurden 1,53% des gesamten Strombedarfs durch Windkraft gedeckt und somit etwa 61.000 Haushalte versorgt. 545 Etwa 81% des Anteils an der Nettostromerzeugung im Jahr 2013 entfielen auf Kohle. Erneuerbare Energien inklusive Wasserkraft machten etwa 3,4% aus.546 Die durchschnittlichen Strompreise Utahs aus dem Jahr 2013 sind in folgender Tabelle veranschaulicht. Tabelle 54: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Utah (US-Cent/kWh), 2013 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Utah 10,37 8,32 5,87 10,68 8,15 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 Wärmemarkt Abbildung 57 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Utah zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Utah State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): Utah Wind Energy, abgerufen am 02.02.2015 546 Vgl. US Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 24.07.2015 544 545 214 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 57: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Utah, 2013 Flüssiggas 2,3% Heizöl 0,1% Andere/keine 1,8% Elektrizität 11,4% Erdgas 84,4% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Utah State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Utah wurde im Jahr 2013 zu 84,4% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von elektrischer Wärmeerzeugung mit 11,4%, Flüssiggas mit 2,3% und Heizöl mit 0,1%. In 2,3% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt. 547 10.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger und Regulierungsbehörden Der mit Abstand größte Stromversorger Utahs ist PacifiCorp. Mit einem Umsatz von insgesamt 4,9 Mrd. USD versorgte das Unternehmen im Jahr 2014 1,8 Mio. Kunden in sechs Staaten im Westen der USA.548 Die anderen Stromanbieter Utahs liegen in öffentlichem Besitz. Provo City Corp, City of St George und City of Murray sind allesamt kommunale Kooperativen. 549 Renewable Portfolio Standard (RPS) Utah hat seit 2008 eine Art RPS, die Energy Resource and Carbon Emission Reduction Initiative (Senate Bill 202), bei dem es sich mehr um ein Renewables Portfolio Goal, also ein Erneuerbare-Energien-Ziel, als einen verbindlichen RPS handelt. Ziel der Initiative ist es, bis 2025 20% des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energieressourcen zu gewinnen. Energie aus Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse und geothermischen Quellen ist zulässig, wobei Strom aus Solarenergie mit 2,4 kWh pro tatsächlich generierter kWh stärker gewichtet wird. Das RPG für Utah unterscheidet sich jedoch von den RPS der anderen Bundesstaaten, da die Versorgungsunternehmen nicht mit einer Geldstrafe rechnen müssen, sollten die Zielsetzungen nicht erfüllen werden. Versorgungsunternehmen in Utah müssen die Standards nur erfüllen, wenn es für sie kosteneffektiv ist.550 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Utah State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Vgl. PacifiCorp (2014): Facts, abgerufen am 04.02.2015 549 Vgl. Utah Department of Commerce – Division of Utilities (2013): Electricity Utilities, abgerufen am 12.05.2015 550 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Renewables Portfolio Goal, abgerufen am 04.02.2015 547 548 215 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Net-Metering Utah ermöglicht Net-Metering für Anlagen in Privathaushalten bis 25 kW und bis 2 MW in gewerblichen Gebäuden.551 Utahs Net-Metering-Gesetz ermöglicht allen privaten, dezentralen Energieversorgungssystemen mit einer Leistung bis 25 kW sowie allen gewerblichen Energiesystemen bis zu einer Leistung von 2 MW, aus den Bereichen Solar, Wind, Wasserkraft, Geothermie und Biomasse die Einspeisung in das öffentliche Netz.552 Privatwirtschaftliche Versorgungsunternehmen und Elektrizitätsgenossenschaften, die mehr als 1.000 Kunden haben, sind dazu verpflichtet, Net-Metering anzubieten.553 Auch die Städte St. George und Washington City haben Net-Metering-Gesetze für Photovoltaik- und Windenergieanlagen bis 10 kW verabschiedet. Zudem gewähren die Städte Rabatte auf die Einrichtung solcher Anlagen.554 Ferner verfügt das Versorgungsunternehmen Murray City Power über eigene Richtlinien für Anlagen auf der Basis von Wasserkraft, Wind und Photovoltaik bis 10 kW.555 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie wurde Utahs Net-Metering im Jahr 2015 mit der Bestnote A ausgezeichnet.556 Interconnection Standards Im Zuge der Interconnection Standards in Utah wurden standardisierte Vorschriften für die Einspeisung von Strom in das Verbundnetz festgelegt.557 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie wurden Utahs Interconnection-Regeln im Jahr 2015 mit der Bestnote A ausgezeichnet.558 Förderprogramme Neben den gesetzlichen Vorschriften bietet die Staatsregierung Utahs auch noch einige finanzielle Anreize. Tabelle 55 liefert einen Überblick über die wichtigsten Förderprogramme. Tabelle 55: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Utah Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Corporate Tax Credit Alternative Energy Development Incentive (Corporate) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Denise Beaudoin Brems Office of Energy Development 60 East South Temple Street, Suite 300 PO Box 144845 Salt Lake City, UT 84114 +1-801-538-8718 [email protected] Der AEDI ist eine nichterstattungsfähige Steuergutschrift für 75% der staatlichen Steuereinnahmen (einschließlich Staats-, Unternehmens-, Vertriebs-und Quellensteuern) über die Laufzeit des Projekts bis zu 20 Jahren. Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 552 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 553 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 554 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Washington City Power – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 555 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Utah – Murray City Program – Net-Metering Pilot Program, abgerufen am 04.02.2015 556 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 12.05.2015 557 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Utah – Murray City Program – Net-Metering Pilot Program, abgerufen am 04.02.2015 558 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 12.05.2015 551 216 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Corporate Tax Credit Renewable Energy Systems Tax Credit (Corporate) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Denise Beaudoin Brems Office of Energy Development 60 East South Temple Street, Suite 300 PO Box 144845 Salt Lake City, UT 84114 +1-801-538-8718 [email protected] Steuergutschrift von 25% für Erneuerbare-EnergienSysteme für private Betreiber. Industry Recruitment/Support Alternative Energy Manufacturing Tax Credit Steuervergünstigung / Steuergutschrift Theresa Foxley Utah Governor's Office of Economic Development 60 East South Temple, 3rd Floor Salt Lake City, UT 84111 +1-801-538-8742 [email protected] Der AEDI ist eine nichterstattungsfähige Steuergutschrift für bis zu 100% der staatlichen Steuereinnahmen (einschließlich Staats-, Unternehmens-, Vertriebsund Quellensteuern) über die Laufzeit des ProduktionsProjekts von bis zu 20 Jahren. Diese Projekte beziehen sich u.a. auf Solartechnologien. PACE Financing Local Option Commercial PACE Financing Finanzierungsprogramm Denise Beaudoin Brems Office of Energy Development 60 East South Temple Street, Suite 300 PO Box 144845 Salt Lake City, UT 84114 +1-801-538-8718 [email protected] 217 Das kommerzielle PACE Finanzierungsprogramm ermöglicht Eigentümern Verbesserungsmaßnahmen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbarer Energien auf ihren Grundstücken zu finanzieren. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Personal Tax Credit Alternative Energy Development Incentive (Personal) Renewable Energy Systems Tax Credit (Personal) Steuervergünstigung / Steuergutschrift Denise Beaudoin Brems Office of Energy Development 60 East South Temple Street, Suite 300 PO Box 144845 Salt Lake City, UT 84114 +1-801-538-8718 [email protected] Der AEDI ist eine nichterstattungsfähige Steuergutschrift für 75% der staatlichen Steuereinnahmen (einschließlich Staats-, Unternehmens-, Vertriebsund Quellensteuern) über die Laufzeit eines Projekts zur Verbesserung der Energieeffizienz durch Solarsysteme bis zu 20 Jahren. Steuervergünstigung / Steuergutschrift Denise Beaudoin Brems Office of Energy Development 60 East South Temple Street, Suite 300 PO Box 144845 Salt Lake City, UT 84114 +1-801-538-8718 [email protected] Steuergutschrift von bis zu 25% für erneuerbare Energiesysteme für private Anlagen. Sales Tax Incentive Renewable Energy Sales Tax Exemption Verkaufssteuerbefreiung Utah State Tax Commission 210 North 1950 West Salt Lake City, UT 84134 +1-801-297-2200 [email protected] Der Kauf oder das Leihen von Equipment, das zur Erzeugung erneuerbarer Energie verwendet wird, ist von der bundesstaatlichen Verkaufssteuer befreit. State Bond Program Local Option Industrial Facilities and Development Bonds Bundesstaatliches Anleiheprogramm Economic Development Corporation of Utah +1-800-574-8824 [email protected] 218 Landkreise, staatliche Universitäten sowie Behörden in Utah sind berechtigt zur Ausgabe von Anleihen (Industrial Revenue Bonds (IRBs) oder Industrial Development Bonds (IDBs)), um so die industrielle Entwicklung zu fördern. Seit 2013 sind Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz sowie Erneuerbare-EnergienProjekte förderfähig. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Utility Rebate Program Utility Rebate Program Rabattprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Die Energieversorger Questar Gas, Rocky Mountain Power und Washington City Power bieten verschiedene Rabattprogramme für Solarkunden an. Diese variieren je nach Energieversorger, die jeweiligen Bedingungen können der DSIRE-Webseite entnommen werden. Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of State – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 10.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Obwohl Utah, wie Abbildung 58 verdeutlicht, ein großes Solarpotential besitzt, wird kaum Energie aus Solarenergie gewonnen. Weite Teile des Staatsgebietes weisen eine Einstrahlung von mehr als 6 kWh pro Quadratmeter und Tag auf. Mit Hilfe der vorhandenen Sonneneinstrahlung könnte Utah 1,5 Mio. GWh Strom jährlich generieren, was 150 Mio. Durchschnittshaushalte versorgen könnte.559560 559 Vgl. Utah Clean Energy (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 219 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 58: Technisches Solarpotential Utah Quelle: Vgl.US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource Utah, abgerufen am 04.02.2015 Im Jahr 2014 installierte der Bundesstaat 10 MW an elektrischer Solarleistung, eingeschlossen aller Aufdachanlagen sowie PV- und CSP-Großprojekte. Damit liegt Utah im nationalen Vergleich auf Rang 23. Aktuell (Stand 2015) sind etwa 32 MW an Solarleistung in Utah installiert, ausreichend, um ca. 3.200 Wohneinheiten mit Strom zu versorgen. Im Jahr 2008 betrug die Leistung installierter Solaranlagen in Utah lediglich 0,2 MW; somit verzeichnete der Staat in den letzten Jahren ein Wachstum bei den Solarinstallationen.561 Rund 31 Mio. USD wurden 2014 in Solarinstallationen in Utah investiert. 562 Es gibt aktuell (Stand 2015) mehr als ca. 68 Solarunternehmen in Utah. Bei den meisten handelt es sich um Installationsfirmen und Vertriebsunternehmen, die über den Bundesstaat verteilt sind. Gemäß Utah Clean Energy hat die Solarenergie in Utah ihr volles Potential noch lange nicht erreicht. Durch die niedrigen Elektrizitätskosten bei der Stromgewinnung aus fossilen Energieträgern muss der Bundesstaat höhere Anreize bieten, damit Verbraucher eine Nutzung der relativ teureren Solarenergie überhaupt in Betracht ziehen.563 Die Staatsregierung ist bemüht, Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu fördern, wie oben bereits geschildert wurde. Eine Studie der Utah Clean Energy, die 2010 vom Energieberater-Stab des Gouverneurs Vgl. Interstate Renewable Energy Council (2011): US Solar Market Trends 2009, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): Utah Solar, abgerufen am 04.02.2015 563 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): Utah Solar, abgerufen am 04.02.2015 561 562 220 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 veranlasst wurde, zeigte, dass erneuerbare Energien in den letzten Jahren eine zunehmend wichtigere Rolle in Utah spielten, vor allem im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum. Utah Clean Energy deklarierte daher erneuerbare Energien als die „new frontier“ der Wirtschaft. So sollen im Zuge des Ausbaus von erneuerbaren Energien mehr als 7.000 neue Arbeitsplätze zwischen 2007 und 2020 entstehen und das BIP des Staates soll um 300 Mio. USD jährlich wachsen.564 Utah hat das Potential, 1,5 Mio. GWh Strom pro Jahr mithilfe von 826 GW CSP-Anlagen auf über 6.371 Quadrat-Meilen zu generieren - etwa 7,5% Fläche des Bundesstaates. Gegenüber PV hat CSP den Vorteil, Energie für bis zu einem Tag speichern zu können, sodass der Betrieb über nahezu 24 Stunden möglich ist.565 Projekte Aktuell gibt es noch nicht viele Solaranlagen in Utah. Allerdings wird sich das laut der SEIA in den kommenden Jahren grundlegend ändern. Demnach befinden sich derzeit Solargroßprojekte mit einer Gesamtleistung von 1.015 MW in Entwicklung (Stand Februar 2015). Das Little Mountain Solar Project im Weber County beispielsweise wird von Element Power entwickelt und soll eine Leistung von 55 MW haben. Der von Scatec Solar geplante Redhills Renewable Energy Park im Iron County soll sogar eine Leistung von 110 MW besitzen.566 Beide Projekte basieren auf PV-Solartechnologie. Anfang des Jahres 2015 verkündete das Unternehmen SunEdison Pläne für den Bau und die Entwicklung von drei Solargroßprojekten im Süden Utahs. Die drei Projekte sollen eine Gesamtleistung von 262 MW haben. Der Energieversorger PacifiCorp plant den Erwerb des Stroms im Rahmen eines Stromabnahmevertrags mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Der Bau der Projekte ist für Herbst 2015 vorgesehen; die Inbetriebnahme soll Anfang 2016 stattfinden. 567 Obwohl es im Vergleich zu anderen Staaten in Utah nur wenige Anreize im Bereich der Solarenergie gibt, ist das technische Potential des Staates außerordentlich hoch. Die Staatsregierung bemüht sich auch zunehmend, das Wachstum des Markts anzukurbeln und die neusten geplanten Großprojekte zeigen, dass Utah als Solarstaat auf dem Vormarsch ist. Vor allem Salt Lake City engagiert sich seit 2007 bei der Förderung von Energiegewinnung aus Sonnenenergie. Das Solar Salt Lake Projekt hob die Hauptstadt Utahs auf Platz 13 der wichtigsten Städte Amerikas für Solarenergie.568 Seit Februar 2012 trägt das Dach des Salt Palace Convention Center in Salt Lake City mit 1,65 MW die größte PV-Aufdachanlage Nordamerikas. Im September 2013 verkündete die Energy Capital Group den geplanten Bau eines 300 MW großen PV-Kraftwerks, Utah Solar 1. Die Energy Capital Group schätzt, dass das Projekt rund 600 Mio. USD kosten wird. Das Unternehmen sei mit einigen Stromabnehmern im Gespräch.569 Aktuell befindet sich das Projekt noch in der Entwicklungsphase.570 Jeffrey Barrett, Deputy Director beim Utah Governor’s Office of Energy Development, sprach in einem Interview mit der AHK USA – San Francisco über die aktuelle Lage von Solarenergie in Utah. Laut Barrett wurden kürzlich mehrere Stromabnahmeverträge mit Projektentwicklern unterzeichnet, was dem Branchenkenner zufolge zum mittelfristigen Wachstum des Solarmarkts in Utah beitragen wird. Barrett erwartet zwischen den Jahren 2015 und 2020 die Entwicklung neuer Solargroßprojekte in Höhe von bis zu 500 MW. Der Branchenkenner argumentierte, dass der Bundesstaat aufgrund der hohen Einstrahlungswerte in Kombination mit der Höhenlage und kühlen Temperaturen eine der besten Solarressourcen des Landes besitzt. Zu den besten Gebieten für die Entwicklung von Solarprojekten zählen laut Barrett die Regionen Washington, Iron, Beaver und Millard.571 Vgl. Utah Clean Energy (2013): Building the Clean Energy Economy, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Popular Mechanics (2013): How a Smarter Grid Can Prevent Blackouts – And Cut Your Energy Bills, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 567 Vgl. Solar Industry Magazine (Mai 2015): SunEdison Adding 262 MW in Utah (Printmedium) 568 Vgl. Utah Clean Energy (2013): Solar Salt Lake Project, abgerufen am 04.02.2015 569 Vgl. SolarServer (2013): Energy Capital Group will Photovoltaik-Kraftwerk mit 300 MW in Utah bauen, abgerufen am 04.02.2015 570 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Major Solar Projects List, abgerufen am 04.02.2015 571 Vgl. Interview mit Jeffrey Barrett, Deputy Director, Utah Governor’s Office of Energy Development (Februar 2015) 564 565 566 221 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 10.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 10.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Bridger Valley Electric Association, Inc. Bridger Valley Electric Association ist eine Kooperative mit Sitz in Wyoming, die neben Strom auch Internetzugang bietet. 40014 Business Loop I-80 Lyman, WY 82937 +1-307-786-2800 [email protected] www.bvea.coop Deseret Generation & Transmission Corporation Deseret Generation ist eine Vereinigung der Energiekonzerne Bridger Valley Electric, Dixie Escalante, Flowell Electric, Garkane Energy, Moon Lake Electric und Mt. Wheeler Power. Die Kooperative befasst sich mit der Erzeugung und Verteilung von Strom sowohl an die Mitglieder, als auch an andere Partner wie Gemeinden oder Energiehändler. 10714 S. Jordan Gateway South Jordan, UT 84095 +1-801-619-6500 [email protected] www.deseretgt.com Dixie-Escalante Rural Electric Association, Inc. (Dixie Power) Dixie Power ist eine im Jahr 1946 gegründete Kooperative, die rund 18.000 Kunden im Süden Utahs und im Norden Arizonas mit Strom versorgt. 71 East Highway 56 Beryl, UT 84714 +1-435-439-5311 www.dixiepower.com Energetech Corporation Das Unternehmen bietet Strom aus CSP-Anlagen an, um Haushalte mit Elektrizität zu versorgen. 7427 S. Main Midvale, UT 84047 +1-801-566-5678 [email protected] 222 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Garkane Energy Cooperative, Inc. Diese Kooperative versorgt viele Gebiete im Süden Utahs und zwei Counties im Norden Arizonas mit Strom. Zudem versorgt die Kooperative große Landflächen des BLM. 120 West 300 South P.O. Box 465 Loa, UT 84747 Dan McClendon (CEO/General Manager) +1-435-836-2795 [email protected] www.garkaneenergy.com Moon Lake Electric Association, Inc. Moon Lake Electric wurde 1983 gegründet und versorgt über 17.000 Kunden im Nordosten von Utah und im Westen von Colorado mit Strom. 800 West Hwy. 40 P.O. Box 278 Roosevelt, UT 84066 +1-435-722-5400 [email protected] www.mleainc.com Pacific Power (PacifiCorp) PacifiCorp ist einer der größten Energieversorger im Westen der USA und versorgt rund 1,8 Mio. Kunden in sechs Bundesstaaten mit Strom. Das Unternehmen wurde 1984 gegründet und ist mittlerweile eine Tochtergesellschaft von Berkshire Hathaway Energy. 825 NE Multnomah St. Portland, OR 97232 Stefan Bird (President & CEO) +1-888-221-7070 www.pacificorp.com Rocky Mountain Power Bevor das Energieversorgungsunternehmen 2006 mit PacifiCorp fusionierte, operierte es unter dem Namen Utah Power & Light. Rocky Mountain Power versorgt 803.538 Kunden in Utah. 201 S. Main St., Suite 2300 Salt Lake City, UT 84140 Cindy Crane (President & CEO) +1-801- 220-2000 www.rockymountainpower.net 223 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Utah Public Service Commission Hierbei handelt es sich um die Regulierungsbehörde von Utah. Die wichtigste Aufgabe der Kommission ist es, einen sicheren, zuverlässigen, angemessenen und günstigen Versorgungsservice für die Bevölkerung des Bundesstaats anzubieten. Heber M. Wells Building 160 East 300 South Salt Lake City, UT 84114 Becky Wilson (Executive Staff Director) +1-801-530-6770 [email protected] www.psc.utah.gov 10.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Alta Environmental Center Das Alta Environmental Center wurde gegründet um nachhaltige Praktiken sowie Forschungsinitiativen im Bereich Nachhaltigkeit zu fördern und zu unterstützen. P.O. Box 8007 Alta, UT 84092 +1-801-832-1700 [email protected] www.altaence.com/index.php Economic Development Corporation of Utah Diese Non-Profit-Organisation wurde 1987 mit dem Ziel gegründet, wichtige Unternehmen in Utah im Wettbewerb zu fördern und zu unterstützen. Dabei soll sowohl mit öffentlichen als auch privatwirtschaftlichen Einrichtungen kooperiert werden. 201 S. Main St., Suite 2150 Salt Lake City, UT 84111 Jeff Edwards (President & CEO) +1-801-328-8824 [email protected] www.edcutah.org Interwest Energy Alliance Die Interwest Energy Alliance ist ein an der Westküste tätiger Handelsverband. Seit der Gründung 2002 hat sich die Zusammenarbeit sehr erfolgreich entwickelt. Die Mitglieder unterstützen die ErneuerbareEnergien-Politik auf Bundesebene. Zurzeit liegt der Fokus auf den folgenden Staaten: Arizona, Colorado, Nevada, New Mexico, Utah und Wyoming. P.O. Box 8526 Santa Fe, NM 87504 Sarah Propst (Executive Director) +1-505-660-4229 [email protected] www.interwest.org 224 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Northwest Sustainable Energy Economic Development (SEED) SEED ist eine Partnerschaft regionaler Gruppen im Bereich der Energieeffizienz mit dem Ziel, energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. 1402 3rd Ave., Suite 901 Seattle, WA 98101 Jennifer Grove (Executive Director) +1-206-267-2212 [email protected] www.nwseed.org Salt Lake City Green Salt Lake City Green umfasst diverse Umweltprogramme in Salt Lake City, Utah. 451 South State, Room 148 P.O. Box 145467 Salt Lake City, UT 84114-5467 Vicki Bennett (Sustainability Division Director) +1-801-535-6470 [email protected] www.slcgov.com/slcgreen The University of Utah – Energy & Geoscience Institute Das Energy & Geoscience Institute der University of Utah forscht im Bereich der Energiegewinnung. Der Großteil der Forschung konzentriert sich hier aber auf die effizientere Gestaltung des Abbaus fossiler Brennstoffe. Erneuerbare Energien sind ein Randthema. 423 Wakara Way, Suite 300 Salt Lake City, UT 84108 Raymond Levey (Director) +1-801-585-3826 [email protected] http://egi.utah.edu/ The University of Utah Office of Sustainability Das Office of Sustainability entwickelt diverse Nachhaltigkeitsinitiativen auf dem Campus der University of Utah. Annex D. Wing, Room 1024 1901 East South Campus Dr. Salt Lake City, UT 84112 Myron Willson (Director) +1-801-585-9352 [email protected] sustainability.utah.edu 225 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Utah Clean Energy Utah Clean Energy ist eine gemeinnützige, öffentliche Organisation, die sich für die Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz einsetzt. Eine verbesserte Energiepolitik soll vor allem durch Aufklärungsarbeit erreicht werden. Meistens geht es um die Förderung von Technologien im Westen der USA. 1014 2nd Ave. Salt Lake City, UT 84103 Sarah Wright (Executive Director) +1-801-363-4046 [email protected] www.utahcleanenergy.org Utah Department of Environmental Quality (DEQ) Das Ziel des Utah Department of Environmental Quality ist die Absicherung des Gesundheitswesens und der Lebensqualität in Utah durch verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt. Der Umweltschutz liegt dem Department am Herzen. So versucht es durch die Umsetzung bestehender Gesetze, die Luft-, Wasser- und Bodenqualität in Utah zu bewahren. 195 North 1950 West Salt Lake City, UT 84114-4810 Amanda Smith (Executive Director) +1-801-536-4400 [email protected] www.deq.utah.gov Utah Solar Energy Association (UTSEA) Die UTSEA wurde gegründet, um sowohl durch Aufklärungsarbeit und Ausbildung als auch durch die Mitwirkung bei Gesetzen in der Energiepolitik die Solarenergie regional zu fördern. Bei der UTSEA handelt es sich um einen Ableger der Bundessolarorganisation SEIA. P.O. Box 25263 Salt Lake City, UT 84125 +1-801-984-2037 [email protected] www.utsolar.org Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1- 720-897-4534 [email protected] www.westgov.org 226 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 10.5.3 2015 Relevante Unternehmen Aero Tech Mfg, Inc. Das Unternehmen ist ein großer Metallkonstruktionshersteller. 395 W. 1100 N. North Salt Lake, UT 84054 Randy Hickman (Purchasing) +1-801-292-0493 [email protected] www.aerotechmfg.com Comfort Cor Mechanical, Inc. Das Unternehmen designt und installiert solarthermische Heizanlagen für die komplette Warmwasserversorgung im privaten Gebäudebereich. 4726 N. 100 E. Enoch, UT 84721 +1-435-586-3414 www.comfortcormechanical.com www.energetech.com Gardner Engineering Das Unternehmen installiert vom Stromnetz unabhängige Solar-, Wasserkraft- und Windenergieanlagen. Für die unabhängige Stromversorgung liefern sie auch Batteriesysteme, um die Stromversorgung zu sichern. 5150 S. 375 E. Washington Terrace, UT 84405 Tyler Nielson (Principal / Professional Engineer) +1-801-476-0202 [email protected] www.gardnerengineering.net Omega Solar Systems Bei diesem Unternehmen handelt es sich um einen Distributor von Solarmodulen, Pumpsystemen, Windturbinen u. v. m. www.omegasolarsystems.com Power Innovations International, Inc. Power Innovations International wurde 1997 gegründet und bietet Lösungen für die Stromerzeugung, speicherung und -verwaltung an. 1305 S. 630 E. American Fork, UT 84003 +1-801-785-4123 [email protected] www.power-innovations.com 227 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Progressive Power Solutions (PPS West) PPS West bietet Erfahrung in der Designentwicklung, der Installation und Dienstleistungen im Bereich der erneuerbaren Energien an. 1165 W. 1182 N. Orem, UT 84057 +1-801-367-7282 [email protected] www.ppswest.com Sinergex Technologies Das Unternehmen vertreibt Batterien und Wechselrichter. 15529 Winged Trace Court Draper, UT 84020 +1-801-368-0034 [email protected] www.sinergex.com SolarHome Das Unternehmen vertreibt Solarmodule im Set, Wechselrichter und Batterien. 307st 200 S., Suite 2004 Salt Lake City, UT 84101 +1-866-786-7763 [email protected] www.solarhome.org Sunlight Solar Systems Dieses Unternehmen installiert PV-Anlagen im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich. 3959 S. West Temple Salt Lake City, UT 84107 +1-801-824-7356 [email protected] www.sunlightsolar.pro Utah Solar & Alternative Energy (USAE) Dieses Unternehmen bietet die Installation und Wartung von Solarmodulen und solaren Warmwasseranlagen an wie auch die Möglichkeit der Fernüberwachung der Anlage über das Internet. P.O. Box 683742 Park City, UT 84068 Joe Raycraft (Founder & President) +1-800-839-6435 [email protected] www.utsolarpower.com 228 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 11 Staatenprofil Washington Abbildung 59: Geographische Lage Washington Übersicht572; 573 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 3.239 MW (ohne Wasserkraft) Anteil EE an der Stromerzeugung 8% (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 3.075 MW Marktpotential Wind Hoch Marktpotential EE Hoch Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Verkaufssteuerbefreiungen Bevölkerung: Fläche: Hauptstadt: 7.061.530 Einwohner 184.675 (2014)578 Energieversorger-Richtlinien574 RPS km2 Erneuerbare-Energien-Ziel Olympia 15% bis 2020 k. A. Staatliche Richtlinien575 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards Note B576 Note B577 Quelle: Eigene Darstellung 11.1 Übersicht Washington ist der nördlichste Bundesstaat an der US-Westküste und grenzt im Norden an Kanada, im Süden an Oregon und im Osten an Idaho. 2014 beheimatete der Staat etwa 7 Mio. Menschen, was einem durchschnittlichen Bevölkerungswachstum von ca. 5% zwischen 2010 und 2014 entsprach.579 Nach Schätzungen des Census Bureaus soll die Bevölkerung des Staates bis zum Jahr 2030 auf rund 8,2 Mio. Einwohner anwachsen.580 Die größte Stadt Washingtons ist mit 652.405Einwohnern (2013) Seattle. Washingtons Hauptstadt ist die weitaus kleinere Stadt Olympia.581 Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 574 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 575 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 576 Note B: Gute Net-Metering-Richtlinien. PV-, Wind-, Biomasse-, Biogas-, Kraft-Wärme-Kopplungs- oder Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 100 kW sind teilnahmeberechtigt. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 577 Note B: Gute Interconnection Standards. Es existieren nur wenige Einschränkungen beim Netzanschluss von dezentralen Energiesystemen. Teilweise fehlende Vereinheitlichungen der Vernetzungsvereinbarungen beeinträchtigen den Wert der Richtlinien. Seit 2007 bestehen in Washington die Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz, sofern die Systeme eine Leistung von 20 MW nicht überschreiten. Dies trifft sowohl auf Solarthermie- und PV- als auch auf Wind, Biomasse- und Wasserkraftsysteme zu. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 578 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 579 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – Washington, abgerufen am 24.07.2015 580 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State Resident Population – Projections 2010 to 2030, abgerufen am 24.07.2015 581 Vgl. State of Washington – Office of Financial Management (2012): Home, abgerufen am 24.07.2015 572 573 229 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Washington ist die Luft- und Raumfahrtindustrie. Ein multinationaler Konzern und wichtigster Arbeitgeber mit mehr als 80.000 Arbeitnehmern (Stand Mai 2015) im Staat Washington ist Boeing.582 Große Bedeutung hat darüber hinaus die Informations- und Telekommunikationsbranche - Weltmarktführer wie Microsoft und Amazon haben ihren Sitz im Großraum Seattle.583 Neben dem verarbeitenden Gewerbe ist die Landwirtschaft ein wichtiger Sektor, der fast 40.000 Washingtoner beschäftigt. Beim Anbau von Äpfeln, Kirschen, Himbeeren, Birnen und Hopfen ist Washington US-weit führend. Darüber hinaus ist der Anbau von Kartoffeln, Weizen und Wein ein bedeutender Wirtschaftssektor. Ein weiterer Wirtschaftssektor, der für Washington zu den Hauptindustrien zählt, sind erneuerbare Energien.584 Der Bundesstaat Washington exportierte im Jahr 2014 Waren und Dienstleistungen im Wert von 90,54 Mrd. USD. Die wichtigsten Handelspartner waren China, Kanada und Japan. Deutschland bezog 2014 2,3% der Exporte aus Washington. Neben Flugzeugen und deren Zubehör gehörten Sojabohnen zu den Hauptexportgütern.585 Bei den Importen hielt Deutschland 2014 einen Anteil von 1,5% und lag damit auf Platz elf der Länder mit den meisten Gütertransfers nach Washington.586 Das reale BIP pro Kopf belief sich im Jahr 2014 auf 54.654 USD; ein Wert, der leicht über dem nationalen Durchschnitt von 49.469 USD lag.587 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des realen BIP für die Jahre 2006 bis 2014 sowie das reale Wirtschaftswachstum und die Arbeitslosenquote im genannten Zeitraum. Tabelle 56: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote Washington, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 325.480 335.881 355.056 360.018 350.996 358.120 360.625 370.374 379.014 390.489 +6,2 +3,1 +5,7 +1,3 -2,5 +2,0 +0,7 +2,7 +2,3 +3,0 5,5 4,9 4,6 5,4 9,4 9,9 9,2 8,2 7,0 6,2 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2014): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2014): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 11.2 Energiemarkt Washington ist reich an erneuerbaren Energiequellen. Wasserkraft macht mit Abstand den größten prozentualen Anteil an Washingtons Stromerzeugung aus. Der Bundesstaat verfügt über unterstützende politische Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien und es besteht großes Ausbaupotential der Ressourcen Geothermie, Meeresenergie und Wellenenergie. Trotz des Vorhandenseins eines großen Erneuerbare-Energien-Potentials beruht ein Großteil des Stromverbrauchs in Washington auf Erdöl, gefolgt von Energie aus Wasserkraft, Erdgas, Biomasse und Kohle. 588 Vgl. Boeing (2013): About Us, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. Hoovers (n.d.): Microsoft Company Profile (nur für Mitglieder zugänglich) Vgl. Washington State Department of Commerce (2013): Our Key Sectors, abgerufen am 24.07.2015 585 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for Washington, abgerufen am 24.07.2015 586 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for Washington, abgerufen am 24.07.2015 587 Vgl. US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 588 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 582 583 584 230 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Erdöl Obwohl Washington kein Erdöl produziert, ist der Bundesstaat wichtiges Raffinerie-Zentrum für die Märkte im nordwestlichen Pazifik. Die fünf Raffinerien in Washington erhalten Rohöllieferungen hauptsächlich aus Alaska, Kanada und zunehmend aus North Dakota.589 Erdgas Washington produziert selbst kein Erdgas und ist somit stark abhängig von Erdgasimporten aus Kanada. Das Sumas Center in Kanada an der Grenze zu Washington ist der Handels- und Verkehrsknotenpunkt für den Nordwesten der USA. Die Northwest Pipeline beliefert Märkte im Westen Washingtons, die Gas Transmission Northwest Pipeline ist für die östliche Region des Bundesstaates zuständig.590 Kohle Washingtons letztes aktives Bergwerk wurde 2006 geschlossen. Obwohl der Bundesstaat keine eigene Kohleproduktion hat, ist der Seattle Customs Bezirk das fünftgrößte Kohle-Exportzentrum der USA und das größte an der Westküste.591 Erneuerbare Energien Die Wälder im westlichen Teil des Bundesstaats bieten Brennholzquellen. Ferner befinden sich in Washington viele Standorte, die für die Erzeugung von Strom aus Wind- und geothermischer Energie geeignet sind. Die wichtigste Form erneuerbarer Energien stellt jedoch Wasserkraft dar. Der Columbia River spielt eine bedeutende Rolle für Wasserkraft-Projekte. Der Grand Coulee Dam ist landesweit der größte Produzent von Wasserkraft. Der Bundesstaat etablierte sich zudem früh in der Windindustrie. Im Jahr 2014 waren rund 2,8 GW an Windleistung installiert. Laut einem Bericht des Oak Ridge National Laboratory von 2014 stehen in Washington zusätzliche 6 GW an technischen Wasserkraftressourcen zur Verfügung.592 Auch Bioenergie ist eine wichtige erneuerbare Energieressource für Washington. Gebirgszüge und weite Teile der Ebenen westlich der Kaskaden sind mit einer Holzdecke bedeckt. Die zahlreichen geothermischen Gebiete in Washington haben ein technisches Potential von bis zu 300 MW. 593 Im Juli 2014 vergab der Clean Energy Fund 14,3 Mio. USD an drei Energieversorger für die Entwicklung großformatiger Energiespeicherlösungen für intermittierende erneuerbare Energieträger. Geleitet wird das Projekt durch das Pacific Northwest National Laboratory (PNNL).594 Folgende Abbildung liefert einen Überblick des Energieprofils in Washington. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 591 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 592 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 593 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 594 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Renewable Energy in the 50 States: Western Region, abgerufen am 19.01.2015 589 590 231 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 60: Energievorkommen Washington, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2015): US State Profiles and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energiebedarf Der gesamte Energieverbrauch im Bundesstaat Washington betrug im Jahr 2013 rund 2 Mrd. BTU. Washington lag 2012, was den Pro-Kopf-Energieverbrauch angeht, mit 298 Mio. BTU auf Rang 27 im USVergleich. Im Jahr 2013 wurde die meiste Energie vom Transportwesen verbraucht, gefolgt von der Industrie und den privaten Haushalten.595 Aktuell ist dementsprechend auch der Transportsektor die größte Herausforderung für die Energiepolitiker im Staat, die bemüht sind, den Treibhausgasausstoß in Washington zu reduzieren.596 Der Staat ist im landesweiten Vergleich führend bei der Erzeugung von Elektrizität aus Wasserkraft. Im Jahr 2013 wurden über 78 Mrd. kWh Strom aus Wasserkraft generiert, was rund 68% des gesamten in Washington erzeugten Stroms ausmachte. Das am Columbia River gelegene Grand Coulee Wasserkraftwerk weist die höchste Leistung aller Kraftwerke der USA auf: die installierte Leistung liegt bei 6,8 MW.597 Auch auf dem Gebiet der Windenergie lag der Staat im Jahr 2013 auf Rang 5 im Hinblick auf die Stromerzeugung. 2014 machte Windenergie rund 6,3% der innerstaatlichen Stromproduktion aus; genug, um über 660.000 Häuser zu versorgen.598 Insgesamt produziert Washington den landesweit größten Anteil an erneuerbaren Energien, nämlich fast ein Fünftel der US-weiten erneuerbaren Energie.599 Die erneuerbaren Energien machten im Jahr 2013 mit ca. 76% (Wasserkraft eingeschlossen) auch innerhalb des Staates den größten Anteil bei der Stromerzeugung aus.600 Washington ist ein wichtiger Exporteur von Elektrizität: So speist der Staat Strom ins kanadische Netz und deckt auch Teile des Strombedarfs einer Reihe anderer US-Staaten über die Pacific Intertie Hochspannungs-Übertragungsleitung ab.601 Trotz des Vorhandenseins eines großen Erneuerbare-Energien-Potentials beruht ein Großteil des Stromverbrauchs in Washington auf Erdöl, gefolgt von Energie aus Wasserkraft, Erdgas, Biomasse und Kohle.602 Was die Strompreise angeht, so lag Washington im Jahr 2013 deutlich unterhalb des nationalen Durchschnitts, wie folgende Tabelle verdeutlicht. Vgl. US Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. Interview mit dem Washington Department of Commerce, Energy Policy Division (2013) Vgl. US Department of the Interior – Bureau of Reclamation (2013): Pacific Northwest Region, abgerufen am 24.07.2015 598 Vgl. AWEA (2015): State Fact Sheet Washington, abgerufen am 29.05.2015 599 Vgl. US Energy Information Administration (2009): Alternative Transportation Fuels (ATF) and Alternative Fueled Vehicles (AFV) , abgerufen am 24.07.2015 600 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 601 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 602 Vgl. US Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 595 596 597 232 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 57: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Washington (US-Cent/kWh), 2013 Alle Haushalte Handel Industrie Verkehr Sektoren Washington 8,70 7,78 4,23 8,04 7,09 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 Wärmemarkt Abbildung 61 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Washington zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 61: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Washington, 2013 Flüssiggas 3,0% Andere/keine 5,5% Erdgas 34,9% Elektrizität 54,3% Heizöl 2,3% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Washington wurde im Jahr 2013 zu 54,3% größtenteils elektrisch geheizt, gefolgt von Wärmeerzeugung aus Erdgas mit 34,9%, Flüssiggas mit 3,0% und Heizöl mit 2,3%. In 5,5% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt. 603 11.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger und Regulierungsbehörden Zu den größten Energieversorgern Washingtons gehören die Avista Corporation, PacifiCorp und Puget Sound Energy (PSE). Avista wurde 1889 gegründet und versorgte im Jahr 2014 rund 680.000 Kunden in Washington und im Norden Idahos mit Strom. PacifiCorp ist einer der größten Energieversorger im Westen der USA und versorgte im Jahr 2014 rund 1,8 Mio. Kunden in sechs Bundesstaaten mit Strom. PSE versorgte im selben Jahr mehr als 1,2 Mio. Kunden in Washington mit Strom und Gas. Daneben zählt Snohomish County Public Utility District (PUD) zu den größten Stromversorgern in Washington, die sich in öffentlicher Hand befinden. Das Unternehmen hatte im Jahr 2014 über 320.000 Elektrizitätskunden und bedient die Region Snohomish County sowie Camano Island. 604 Seit 2002 sind sämtliche 603 604 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Vgl. Washington Utilities and Transportation Commission (2011): Utilities, abgerufen am 13.05.2015 233 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Energieversorgungsunternehmen in Washington mit mehr als 25.000 Kunden dazu verpflichtet, ihren Abnehmern grünen, d. h. aus erneuerbaren Energieressourcen gewonnenen Strom anzubieten. Darüber hinaus sind die Energieversorger dazu verpflichtet, ihre Kunden quartalsweise über diese freiwillige Option zu informieren.605 Renewable Portfolio Standard (RPS) Im Jahr 2006 wurde Washingtons RPS per Volksinitiative in Kraft gesetzt. Damit war Washington nach Colorado der zweite Staat, der einen RPS eingeführt hatte. Ziel ist es, Washingtons Treibhausgasemissionen zu senken. Ab 2020 sollen mindestens 15% des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energieressourcen gewonnen werden. Bis dahin wird der erforderliche Anteil schrittweise angehoben. Von den 62 hiesigen Energieversorgungsunternehmen fallen insgesamt 17 Versorgungsunternehmen, die zusammen einen Marktanteil von etwa 84% haben, unter die Bestimmungen der RPS. Das CO2-Emissionslevel soll im Jahr 2020 das Niveau von 1990 erreicht haben.606 Interconnection Standards Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Danach kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Durchleitungsnetz einspeisen können. Seit 2007 bestehen in Washington die Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz, sofern die Systeme eine Leistung von 20 MW nicht überschreiten. Dies trifft sowohl auf Solarthermie- und PV- als auch auf Wind, Biomasse- und Wasserkraftsysteme zu.607 Im Rahmen der aktuellen „Freeing the Grid“-Studie wurden die Interconnection-Regeln Washingtons im Jahr 2015 mit der Note B bewertet. Net-Metering Washingtons Versorgungsunternehmen sind dazu verpflichtet, Net-Metering anzubieten. Dieses Gesetz ermöglicht es jedem Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien, seine Elektrizität in das öffentliche Netz einzuspeisen. PV-, Wind-, Biomasse-, Biogas-, Kraft-Wärme-Kopplungs- oder Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 100 kW sind teilnahmeberechtigt. Die Ersparnisse, die den Erzeugern durch NetMetering entstehen, dürfen nicht aufgrund der Inanspruchnahme des Renewable Energy Production Incentives gekürzt werden.608 Grays Harbor PUD–Net-Metering-Program unterscheidet sich von den innerstaatlichen Net-Metering-Anforderungen insofern, dass das Gray Harbor PUD seinen Kunden am Ende des Jahres mit 50% des von ihnen erhobenen Endverbraucherpreises ihre Net Excess Generation (NEG) vergütet, also all das was sie im Vergleich zu ihrem Konsum mehr produziert haben. Die staatlichen Richtlinien in Washington sehen generell vor, dass Kunden am Ende eines einjährigen Abrechnungszeitraums ihre Überschussproduktion den Versorgungsunternehmen unentgeltlich zur Verfügung stellen müssen.609 Im Rahmen der aktuellen „Freeing the Grid“-Studie wurde Washingtons NetMetering im Jahr 2015 mit der Note B bewertet. Förderprogramme Zusätzlich zu den zuvor aufgeführten Programmen bietet die Landesregierung Washingtons einige finanzielle Förderprogramme. Eine Auflistung hierfür liefert Tabelle 58. Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Mandatory Utility Green Power Option, abgerufen am 04.02.2015 606 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Renewable Energy Standard, abgerufen am 04.02.2015 607 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Washington – Interconnection Standards, abgerufen am 04.02.2015 608 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 609 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 605 234 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Tabelle 58: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Washington Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Green Building Incentive Evergreen Sustainable Development Standard for Affordable Housing Anreiz für nachhaltiges Bauen Dena Harris Housing Trust Fund Washington Department of Commerce P.O. Box 42525 1011 Plum St SE Olympia, WA 98504-2525 +1-360-725-2902 [email protected]. gov Kriterienkatalog im Bereich nachhaltiges Bauen des Washington State Department of Commerce, der seit 2008 verpflichtend für jeden Projektentwickler ist, der staatliche Förderung durch den Washington State Housing Fund beantragt. Industry Recruitment/Support Tax Abatement for Solar Manufacturers Steuerfreibetrag Beth Mills Washington State Department of Revenue 6500 Linderson Way SW Suite 102 Tumwater, WA 98501 +1-360-705-6642 [email protected] Steuerfreibetrag für Hersteller von PV-Modulen, Wechselrichtern oder Siliziumkomponenten von Solarenergieanlagen (43% Ermäßigung in Höhe von der Business and Occupation (B&O)-Steuer). Performance-Based Incentive Chelan County PUD - Sustainable Natural Alternative Power Producers Program Leistungsbasiertes Anreizsystem Susan Gillin Chelan County Public Utility District 327 N. Wenatchee Ave., PO Box 1231 Wenatchee, WA 98807 +1-509-661-4249 [email protected] 235 Das Sustainable Natural Alternative Power (SNAP) Programm bietet Anreize für Kunden, die alternative Stromerzeuger wie Sonnenkollektoren und Windkraftanlagen installieren und diese mit dem lokalen Stromnetz verbinden. Die Anreizzahlung hängt von der Höhe der Stromproduktion ab. Im Jahr 2014 waren es 0,10 USD /kWh. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Performance-Based Incentive Okanogan County PUD - Sustainable Natural Alternative Power Program Orcas Power & Light - MORE Green Power Program Renewable Energy Cost Recovery Incentive Payment Program Leistungsbasiertes Anreizsystem Debra Peters Okanogan County PUD Conservation Department 1331 2nd Ave N. PO Box 912 Okanogan, WA 98840 +1-509-422-8427 [email protected] Leistungsbasiertes Anreizsystem Amy Saxe Orcas Power & Light Cooperative 183 Mount Baker Road Eastsound, WA 98245 +1-360-376-3571 [email protected] Leistungsbasiertes Anreizsystem Phil Lou Washington State University Extension Energy Program PO Box 43165 905 Plum St SE Bldg #4 Olympia, WA 98504-3165 +1-360-956-2132 [email protected] Das SNAP Programm bietet Anreize für Kunden, die alternative Stromer-zeugung wie PV-Anlagen und Windkraftanlagen installieren und diese mit dem lokalen Stromnetz verbinden. Die Anreizzahlung hängt von der Höhe der Stromproduktion ab. Im Jahr 2012 waren es 0,037 USD/kWh. Leistungsbasiertes Anreizsystem für private und gewerbliche Mitglieder, die Strom auf Basis erneuerbarer Energien produzieren (Die Anreizzahlung für Systeme, die nach dem 1. Juli 2014 in Betrieb genommen wurden, beträgt 0,035 USD/kWh). Leistungsbasiertes Anreizsystem für Unternehmen und lokale Regierungseinheiten, die Strom aus Solarenergie, Wind oder anaerober Vergärung produzieren. Die Anreizzahlungen betragen zwischen 0,12 USD/kWh – 1,08 USD/kWh, abhängig von der genutzten Technologie und die Art des Projektes. Sales Tax Incentive Renewable Energy Sales and Use Tax Exemption Verkaufssteuerbefreiung Beth Mills Washington State Department of Revenue 6500 Linderson Way SW Suite 102 Tumwater, WA 98501 +1-360-705-6642 [email protected] 236 75%-ige Befreiung von der Mehrwertsteuer für Anlagen zur Erzeugung von Strom mittels Brennstoffzellen, Wind, Sonne, Biomasse, Gezeiten- oder Wellenenergie, Geothermie, Biogas oder Deponiegas. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Utility Rebate Program Utility Rebate Program Rabattprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite Zahlreiche Energieversorger in Washington bieten verschiedene Rabattprogramme für Solarenergie an. Die Rabattprogramme variieren je nach Energieversorger, Bedingungen und nähere Details können der DSIREWebseite entnommen werden. Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 11.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Der Bundesstaat Washington spielt eine wichtige Rolle im Erneuerbare-Energien-Sektor. So ist dieser Wirtschaftszweig einer der führenden Industrien des Staates mit über 83.000 Arbeitsplätzen. Firmen aus den Bereichen Wind, Solar, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft sind in Washington angesiedelt. Wie oben bereits erwähnt, ist Washington der Staat mit der größten Erzeugung an Strom aus Wasserkraft. 36 Wasserkraftwerke erzeugen hier einen Anteil von knapp Dreiviertel der gesamten Stromproduktion. Das Grand Coulee Wasserkraftwerk (6.809 MW) wurde 1942 gebaut und ist das größte Kraftwerk in den USA (Stand Juli 2014).610 Washington besitzt damit die höchste installierte Leistung an erneuerbaren Energien in den USA.611 Aber auch Bioenergie spielt neben Wasserkraft eine große Rolle im Evergreen Staat, einen Spitznamen, den Washington aufgrund seiner großen Waldflächen trägt.612 Die Sonneneinstrahlung ist zwar nicht mit jener in Kalifornien, Arizona oder New Mexico zu vergleichen, trotzdem sind die Einstrahlungswerte in der schlechteren von Washingtons zwei Sonneneinstrahlungszonen mit den Werten aus Deutschland zu vergleichen. Die Einstrahlungszone im Osten des Staates weist sogar noch bessere Werte auf. Laut Energy Atlas besitzt Washington ein theoretisches Stromerzeugungspotential von 42 Mio. MWh pro Jahr aus Solarenergie. 613 In einem Interview mit Phil Lou, Solar Energy Specialist, und Todd Currier, Assistant Director Director an der Washington State University, zeigten die Branchenkenner auf, dass Potential vor allem östlich der Kaskadenkette besteht: „Wir sehen einen Produktionsanstieg von rund 30% pro installiertem kW, im Vergleich zu dem westlichen Teil des Bundesstaates“.614 Dies bestätigt auch Solarexperte Dave Kozin: „Die Gegenden östlich der Kaskadenkette haben rund 30% mehr Sonneneinstrahlung als andere Gegenden im Westen. Jedoch ist der Strom auf der östlichen Seite sogar noch günstiger als der ohnehin günstige Strom auf der westlichen Seite“. 615 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Washington State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 04.02.2015 Vgl. US Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book, abgerufen am 04.02.2015 612 Vgl. Netstate (2013): The Geography of Washington, abgerufen am 04.02.2015 613 Vgl. Renewable Energy Atlas of the West (2013): A Guide to the Region’s Resource Potential, abgerufen am 04.02.2015 614 Vgl. Interview mit Phil Lou, Solar Energy Specialist, und Todd Currier, Assistant Director Director an der Washington State University (2014) 615 Vgl. Interview mit Dave Kozin, President Solar Washington (2014) 610 611 237 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 62: Technisches Solarpotential Washington Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource Washington, abgerufen am 04.02.2015 Washingtons Energiegewinnung aus Solarkraft ist bislang nichtsdestotrotz sehr überschaubar. Die installierte Leistung liegt mit etwa 42 MW noch im zweistelligen Bereich.616 Damit liegt Washington im nationalen Vergleich aktuell auf Rang 26 (Stand 2015). Im Jahr 2014 installierte der Bundesstaat etwa 14 MW an Solarleistung und investierte 48 Mio. USD in Solarinstallationen.617 Der Markt für ans Netz angebundene PV kann laut Experten ein stetiges Wachstum aufzeigen, befindet sich aber immer noch auf sehr niedrigem Niveau. Einige Hersteller von Solaranlagen sind in den letzten Jahren aus Washington abgewandert. Die noch verbleibenden Hersteller sind über das Land verteilt; Cluster sind nicht zu erkennen. Aktuell gibt es etwa 131 Solarunternehmen in Washington (Stand August 2015).618 In einem Interview mit der AHK USA – San Francisco sprach David Nicol, Director bei Solar Washington, über den Solarmarkt in Washington. Der Industrieexperte sieht in Washingtons Solarsektor eine robuste Industrie, die großes Wachstumspotential aufweist. Vor allem im PV-Bereich sieht Nicol Wachstumschancen. Eines der günstigsten Gebiete für die Entwicklung von Solarprojekten ist Nicol zufolge der Osten des Bundesstaates. Als größtes Wachstumshindernis sieht der Branchenkenner die niedrigen Preise für Strom aus Wasserkraft (teilweise nur 0,04 USD/kWh) sowie der stark wachsende Solarmarkt in Kalifornien.619 Auch die Solarexperten Phil Lou und Todd Currier sehen in Washington einen kleinen, jedoch aussichtsreichen Solarmarkt mit Wachstumspotential. Vor allem im Wohnsektor erwarten die Vgl. Interview mit Phil Lou, Solar Energy Specialist, und Todd Currier, Assistant Director Director an der Washington State University (2014) 617 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Washington Solar, abgerufen am 04.02.2015 618 Vgl. Solar Energy Industries Association (2014): Washington Solar, abgerufen am 04.02.2015 619 Vgl. Interview mit David Nicol, Director, Solar Washington (2015) 616 238 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Branchenkenner in den nächsten Jahren weiteres Wachstum, jedoch sehen sie auch Chancen im Geschäftsbereich für größere Aufdachanlagen. Wachstumsbarrieren sind laut den Experten der „kostengünstige Strom, der Überfluss an Wasserkraft sowie öffentliche Fehlannahmen“. 620 Solarexperte Dave Kozin sieht Hindernisse vor allem im Bereich der finanziellen Anreize: „Unser aktuelles finanzielles Förderungsprogramm richtet sich an eine sehr kleine Bevölkerungsgruppe und ist nur für eine begrenzte Anzahl an Installationen ausgelegt. Solange bis das Programm erweitert und das Budget vergrößert wird, werden wir in Washington ein eher moderates Wachstum sehen.“ Der Branchenkenner geht zwischen den Jahren 2014 und 2019 von einer jährlichen Wachstumsrate von 25 - 50% aus, vorausgesetzt, das finanzielle Förderungsprogramm in Washington wird angepasst. 621 Alles in allem ist der Staat Washington ein sehr wichtiger Staat für erneuerbare Energien, vor allem hinsichtlich des hohen Anteils bei der Stromerzeugung. Viele Politiker sehen in diesem Sektor das größte Potential für den Staat. Deshalb stellt die Landesregierung viele rechtliche und finanzielle Anreize bereit, um das Wachstum dieses Markts voranzutreiben. So unternimmt Gouverneur Jay Inslee große Anstrengungen, die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien in Washington zu fördern. Sie sollen Washington zur Energieunabhängigkeit führen. Auch Solarexperte Dave Kozin beschreibt den derzeitigen Gouverneur als Befürworter von Solarenergie, der seine Wahlkampfversprechungen in Bezug auf saubere Energie erfüllen will.622 Der Haushalt des Governors für die Jahre 2013 - 2015 stellt 6 Mio. USD an die University of Washington für die Errichtung des Clean Energy Institute zur Verfügung. Das Institut ist auf die Entwicklung von Technologien der nächsten Generation für die Energiespeicherung und Solarenergie fokussiert. 623 Washington ist zudem Teil der Western Climate Initiative, einem Zusammenschluss mehrerer US-Bundesstaaten und kanadischer Provinzen deren gemeinsames Ziel es ist, den Treibhausgasausstoß zu verringern.624 Projekte Wie bereits oben erwähnt, ist die installierte Leistung aus Solarenergie in Washington noch gering. Laut der SEIA befindet sich derzeit (Stand Februar 2015) ein Großprojekt in Entwicklung. Das Teanaway Solar Reserve Projekt ist seit 2009 in Planung und soll mit 75 MW die größte PV-Solaranlage im gesamten Nordwesten sein. Während sich viele Politiker in den letzten Jahren für das Projekt stark machen und es als wichtigen Beschäftigungsmotor bezeichnen, scheint die Finanzierung des Teanaway Solar Reserves unsicher zu sein. Im April 2011 lehnte der Washington State Senat zusätzliche staatliche Zuschüsse ab. Seither ist die Zukunft des Projekts ungewiss.625 Aktuell (Stand: Februar 2015) befindet sich das Projekt noch immer in der Entwicklungsphase.626 Die Organisation Solar Washington hat es sich zur Aufgabe gemacht, Solarprojekte im Staat Washington weiter voranzutreiben. Im Dezember 2011 wurde der Organisation im Zusammenschluss mit einigen Gemeinden und Energieversorgern Washingtons ein staatlicher Zuschuss in Höhe von 520.000 Dollar vom DOE gewährt.627 Diese Gelder könnten in Zukunft kleine, lokale Projekte bezuschussen und somit helfen, mehr installierte Leistung an Solarenergie zur erreichen. Einige nennenswerte lokale Projekte liefern bereits heute ihren Beitrag dazu. So zum Beispiel das Solar at Jefferson Park Projekt in Seattle. Hier soll ein Pavillon mit Solardach errichtet werden, dass bis zu 24 kWh generieren soll.628 Das Potential für Solarstrom in Washington bleibt nahezu unerschlossen. Bis zum Jahr 2025 könnte Washington Prognosen des Environment Washington Research & Policy Centers zufolge mehr als 650.000 Vgl. Interview mit Phil Lou, Solar Energy Specialist, und Todd Currier, Assistant Director Director an der Washington State University (2014) 621 Vgl. Interview mit Dave Kozin, President Solar Washington (2014) 622 Vgl. Interview mit Dave Kozin, President Solar Washington (2014) 623 Vgl. Office of the Governor of Washington (2013): Governor Inslee’s Working Washington Agenda: Key Successes, abgerufen am 04.02.2015 624 Vgl. Western Climate Initiative (2013): Home, abgerufen am 04.02.2015 625 Vgl. Seattle Times (2011): Future of Proposed Solar-Power Plant Looks Dim, abgerufen am 04.02.2015 626 Vgl. Daily Record (2013): Teanaway Solar Reserve Project Still Alive, abgerufen am 04.02.2015 627 Vgl. Solar Washington (n.d.): Washington State Team Granted $520,000 for Solar, abgerufen am 04.02.2015 628 Vgl. City of Seattle (2013): Solar, abgerufen am 04.02.2015 620 239 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Solardach-PV-Anlagen installieren, was einer Leistung von etwa 3.200 MW entspricht629. Experten empfehlen zudem, dass Washington sich zum Ziel setzen sollte, bis 2020 150.000 und bis 2025 650.000 Aufdach-Solaranlagen zu installieren. Der Staat sollte sich auch zum Ziel setzen, bis 2025 400.000 Warmwasseraufbereitungsanlagen in Wohn-und Gewerbeeinheiten zu installieren und das Potential von Solaranlagen in größerem Maßstab zu erschließen. Der Bundesstaat kann diese Ziele erreichen, indem auf Fremdfinanzierung zurückgegriffen wird und Anreizprogramme erneuert und erweitert werden. Es könnten auch durch das Anheben der landesweiten Obergrenze Möglichkeiten für das Net-Metering ausgebaut werden. Mit Einführung einer Einspeisevergütung für große Solaranlagen fördert Washington die Entwicklung im kommerziellen Maßstab und Anlagen für Energieversorger, indem Energieversorger gezwungen sind, Solarstrom zu einem festen Preis von Erzeugern zu kaufen, denen im Gegenzug einen angemessene Rendite garantiert wird. Washington sollte außerdem seinen RPS verstärken und Standorteinschränkungen beseitigen, die derzeit Gemeinschaftsprojekte hindern und eine Nettoenergieeffizienz-Regelung für den Hausbau einführen, der erfordert, dass alle neuen Privathäuser und alle neuen Gewerbebauten bis 2020 das Äquivalent ihres jährlichen Stromverbrauchs generieren. Der US-Bundesstaat Washington hat einen sehr niedrigen Stromtarif im Vergleich zum Rest des Landes. Laut Tim Stearns, Senior Energy Policy Specialist des State Energy Office (Innovation and Policy Priorities Division), sind einige Energieversorger, die ihren Strom aus fossilen Brennstoffen generieren, sehr aggressive Käufer von erneuerbaren Energien, vor allem von Wind. In der Hoffnung, dass die Solarindustrie wächst, hat Washington kürzlich Anreize für Solarenergie eingeführt, die die wirksamsten Anreize in Deutschland nachahmt. Solarstromanbieter können mit Einspeisetarifen von bis zu 0,54 USD/kWh vergütet werden. Eine mögliche Herausforderung für deutsche Projektentwickler wird es jedoch sein, den vollen Betrag der Einspeisevergütung zu erhalten, da die Herstellung innerhalb der Grenzen des Staates Washington erfolgen muss. Diese Einspeisevergütung wurde im Jahr 2009 festgelegt und wird bis mindestens 2019 gültig sein. Da der Rechtsrahmen in den 50 Staaten und auf lokaler Ebene unterschiedlich ist, wird es für deutsche Unternehmen eine Herausforderung sein, ohne Kenntnisse der lokalen Bedingungen Projekte zu entwickeln, so Herr Stearns. Allerdings besteht ein erhöhtes Interesse und Akzeptanz an ausländischem Know-how.630 11.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 11.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Avista Avista befindet sich in Investorenhand und wurde 1889 gegründet. Avista versorgt rund 680.000 Kunden in Washington und im Norden Idahos mit Strom. Customer Service, MSC-34 P.O. Box 3727 Spokane, WA 99220-3727 +1-800-227-9187 www.avistautilities.com Vgl. Environment Washnington Research & Policy Center (2013): Solar Works for Washnington, aufgerufen am 14.08.2015 Vgl. Interview mit Tim Stearns, Senior Energy Policy Specialist – State Energy Office, Innovation and Policy Priorities Division (2013) 629 630 240 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Pacific Power (PacifiCorp) PacifiCorp ist einer der größten Energieversorger im Westen der USA und versorgt rund 1,8 Mio. Kunden in sechs Bundesstaaten mit Strom. Das Unternehmen wurde 1984 gegründet und ist mittlerweile eine Tochtergesellschaft von Berkshire Hathaway Energy. 825 NE Multnomah Street Portland, OR 97232 Stefan Bird (President & CEO) +1-888-221-7070 www.pacificorp.com Puget Sound Energy (PSE) PSE versorgt mehr als 1,2 Mio. Kunden in Washington mit Strom und Gas. P.O. Box 97034 Bellevue, WA 98009-9734 www.pse.com Washington PUD Association Washington PUD ist ein Zusammenschluss von 26 Versorgungsunternehmen, die mehr als 1,7 Mio. Menschen in Washington mit Strom, Wasser und Telefonanschlüssen versorgen. Die Vereinigung wurde 1937 gegründet. 212 Union Ave SE Olympia, WA 98501 Jamie Hanny (Business and Financial Manager) +1-360-741-2677 [email protected] www.wpuda.org Washington Utilities and Transportation Commission (WUTC) Das Ziel der WUTC ist es, Konsumenten zu schützen, indem sie Dienstleistungen von privatwirtschaftlichen Verkehrsbetrieben, Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen reguliert. Faire Preise und eine sichere, verlässliche Versorgung sollen so sichergestellt werden. P.O. Box 47250 Olympia, WA 98504-7250 Steven King (Executive Director & Secretary) +1-360-664-1115 www.wutc.wa.gov 11.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Alpha Group Die Alpha Group ist eine Allianz aus Unternehmen, die sich auf die Herstellung und die Installation von Energielösungen spezialisieren. 3767 Alpha Way Bellingham, WA 98226 +1-360-647-2360 www.alpha.com [email protected] 241 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Element 8 Element 8, vormalig Northwest Energy Angels, ist eine Mitgliederorganisation privater Investoren, die es sich zum Ziel gesetzt hat, innovative Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien zu unterstützen. P.O. Box 99291 Seattle, WA 98139-0291 Kristi Growdon (Executive Director) +1-206-349-2772 [email protected] www.element8angels.com Northwest Sustainable Energy for Economic Development (SEED) Die gemeinnützige Organisation Northwest SEED arbeitet daran, ein sauberes, leistungsfähiges Energiesystem basierend auf erneuerbaren Ressourcen aufzubauen, das zum größten Teil lokal verwaltet wird. 1402 3rd Avenue, Suite 901 Seattle, WA 98101 +1-206-328-2441 www.nwseed.org [email protected] Renewable Northwest Project (RNP) Bei RNP handelt es sich um eine Koalition aus Interessenverbänden, Versorgungsunternehmen, Bildungseinrichtungen und im Energiebereich tätigen Unternehmen, die sich zusammengeschlossen haben, um die Entwicklung von erneuerbaren Energien in der Region zu fördern. Seattle, WA Kelly Hall +1-317-908-4716 [email protected] www.rnp.org Solar Washington Solar Washington ist ein privater, gemeinnütziger Verein. Zu den Mitgliedern gehören Hersteller von Solaranlagen, Fachberater, Studenten u. v. m. Das Hauptinteresse des Vereins liegt darin, die Entwicklung von Solar- und anderen erneuerbaren Energiequellen zu fördern. P.O. Box 3832 Seattle, WA 98124 Linda Irvine (Project Manager) [email protected] www.solarwashington.org 242 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 University of Washington – Laboratory for Energy and Environmental Combustion Das Laboratory for Energy and Environmental Combustion der University of Washington spezialisiert sich auf die Verbrennungsforschung. Das Labor beschäftigt sich außerdem mit Anlagen- und Anwendungstechnik in den Bereichen erneuerbarer Energien und Energieeinsparung. University of Washington P.O. Box 352600 Seattle, WA 98195-2600 Prof. Philip C. Malte +1-206-685-2171 [email protected] http://faculty.washington.edu/malte/ Washington Clean Technology Association Dieser Handelsverband wurde 2007 gegründet mit dem Ziel, Unternehmen aus dem Bereich erneuerbarer Energien zu fördern und Washington zum führenden Staat in diesem Bereich zu machen. 1301 5th Ave., Suite 1500 Seattle, WA 98101 Kelsey Miller (Business Development Manager) +1-206-389-7238 [email protected] www.wacleantech.org Washington Energy Facility Site Evaluation Council (EFSEC) EFSEC koordiniert alle Abschnitte, die Kraftwerke im Erneuerbare-Energien-Bereich im Prüfungs- und Lizenzierungsverfahren durchlaufen müssen. 1300 S Evergreen Park Dr PO Box 43172 Olympia, WA 98504-3172 Stephen Posner (EFSEC Manager) +1-360-664-1903 [email protected] www.efsec.wa.gov Washington State Department of Community, Trade & Economic Development Die CTED Energy Policy Division hilft dabei, eine umweltverträgliche und wirtschaftlich solide Zukunft für Washington zu sichern. 1011 Plum St. SE. P.O. Box 42525 Olympia, WA 98504-2525 Brian Bonlender (Director) +1-360-725-4000 www.cted.wa.gov 243 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Washington State University – Extension Energy Program Das WSU Energy Program hat eine führende Rolle in der Forscherszene Washingtons im Bereich erneuerbarer Energien inne. 905 Plum St. SE., Bldg. 3 P.O. Box 43165 Olympia WA 98504-3165 Jacob C. Fey (Director) +1-360-956-2000 [email protected] www.energy.wsu.edu 11.5.3 Relevante Unternehmen A&R Solar Seattle - Western Washington Solar Specialists A&R Solar sind auf das Design und die Installation von PV-Solaranlagen und solaren Warmwasseranlagen im Großraum Seattle spezialisiert. 2444 1stAve. S. Seattle, WA 98134 Reeves Clippard (Founder & CEO) +1-206-707-9937 [email protected] www.a-rsolar.com Act on Solar, Inc. Dieses Unternehmen spezialisiert sich auf Design, Installation und Service von PV- und Solarthermieanlagen im und um das Stadtgebiet von Seattle. 2223 NW. 43rd Ave. Camas, WA 98607 +1-360-834-0674 [email protected] www.actonsolar.com Alpha Group Die Alpha Group ist eine Allianz aus Unternehmen, die sich auf die Herstellung und die Installation von Energielösungen spezialisieren. 3767 Alpha Way Bellingham, WA 98226 +1-360-647-2360 [email protected] www.alpha.com 244 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Brooks Solar, Inc. Brooks Solar bietet hauptsächlich Energieeffizienzberatungen an. 140 Columbia View Chelan, WA 98816 Randy Brooks (Owner) +1-509-682-9646 [email protected] www.brookssolar.com Eco Depot, Inc. Eco Depot bietet Dienstleistungen im Bereich Solar, Wind, Wasserkraft und Biomasse an. 1326 E Sprague Ave Spokane, WA 99202 Nadine Sullivan +1-509-924-8803 [email protected] www.ecodepotinc.com Ecotech Energy Systems Das Unternehmen bietet die Installation von an das Stromnetz angeschlossenen und unabhängigen PVSystemen und die Möglichkeit der Fernüberwachung der Anlagen an. 1435 Humboldt St Bellingham, WA 98225 +1-360-510-0433 [email protected] www.ecotechenergy.com Energy Freedom, Inc. Energy Freedom bietet Beratungen und Installationen von erneuerbaren Energielösungen an, insbesondere im Bereich Solar, Wind, netzunabhängige Systeme und Wechselrichter. 58 Lund Rd Cosmopolis, WA 98537 +1-360-532-2816 Fire Mountain Solar, LLC Dieses Unternehmen entwirft und installiert Erneuerbare-Energien-Lösungen im privaten und gewerblichen Bereich. Zudem bietet Fire Mountain Schulungen im Bereich Wind, Solar und Bioenergie an. 18388 Periwinkle Lane Mount Vernon, WA 98274 +1-360-422-5610 [email protected] www.firemountainsolar.com 245 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Itek Energy Itek Energy ist ein führender Hersteller von Solarmodulen in Washington. 3886 Hammer Dr. Bellingham, WA 98226 Karl Unterschuetz (Director Of Business Development) +1-360-647-9531 [email protected] www.itekenergy.com Northwest Sustainable Energy for Economic Development (SEED) SEED ist eine Partnerschaft regionaler Gruppen im Bereich der Energieeffizienz mit dem Ziel, energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. 1402 3rd Ave., Suite 901 Seattle, Washington 98101 Jennifer Grove, Executive Director +1-206-267-2212 [email protected] www.nwseed.org Olympic Energy Systems, Inc. Das Unternehmen bietet die Installation von PV-Anlagen, solaren Warmwasseranlagen, Windturbinen und die Integration von Wasserkraft sowohl für private als auch gewerbliche Kunden an, die netzgebunden oder netzunabhängig sind. 208 North Gold St. Centralia, WA 98531 +1-360-301-5133 [email protected] www.olympicenergysystems.com Power Trip Energy Corp Das Unternehmen bietet neben der Installation von PV-Solaranlagen vor allem an das Stromnetz angeschlossene Systeme, auch Wind- und kleine Wasseranlagen, an. 83 Denny Ave. Port Townsend, WA 98368 Andy Cochrane (President) +1-360-643-3080 [email protected] www.powertripenergy.com Rainshadow Solar, Inc. Das Unternehmen bietet PV-Systeme, solarbetriebene Wasserpumpen, Kleinwasserkraft- und Windenergiesysteme an. P.O. Box 541 Orcas, WA 98280 +1-360-376-5336 [email protected] www.rainshadowsolar.com 246 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Sunergy Systems Sunergy Systems ist ein Dienstleister, der sämtliche Bereiche vom Design bis zur Installation der Solaranlage anbietet. Spezialisiert sind sie auf die Gebiete Verkauf und Installation von solaren Warmwasseranlagen für privat und gewerblich genutzte Gebäude. 4546 Leary Way NW. Seattle, WA 98107 Howard Lamb (Founder & Principle Engineer) +1-206-297-0086 www.sunergysystems.com Whidbey Sun & Wind, LLC Das Unternehmen ist im Bereich erneuerbarer Energien auf Solarstrom, solare Warmwasseranlagen, Windturbinen und Kleinwasserkraftwerke spezialisiert. 987 Wanamaker Rd. Coupeville, WA 98239 Kelly Keilwitz (Founder) +1-360-678-7131 [email protected] www.whidbeysunwind.com 247 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 12 Staatenprofil Wyoming Abbildung 63: Geographische Lage und Kurzübersicht Wyoming Übersicht631; 632 (Stand: 2013) Installierte EE-Leistung 1.411 MW (ohne Wasserkraft) 8,9% Anteil EE an der Stromerzeugung (ohne Wasserkraft) Installierte Wind-Leistung 1.410 MW Marktpotential Wind Mittel Marktpotential EE Mittel Anreize Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 584.153 Einwohner (2014)636 Fläche: 253.597 Hauptstadt: Cheyenne Verkaufssteuerbefreiungen km2 Energieversorger-Richtlinien633 RPS Erneuerbare-Energien-Ziel Staatliche Richtlinien634 (Stand: 2015) Net-Metering-Auflagen Interconnection Standards Note B635 Nicht bewertet Quelle: Eigene Darstellung 12.1 Übersicht Wyoming ist der Bundesstaat mit der neuntgrößten Fläche, jedoch zugleich mit etwas über einer halben Mio. Einwohnern der bevölkerungsärmste Bundesstaat der USA. 637 Nur Alaska hat weniger Einwohner pro Quadratmeile. 2014 lebten etwa 584.153 Menschen in Wyoming.638 Das US Census Bureau schätzt, dass Wyomings Bevölkerung bis zum Jahr 2030 auf 668.830 Einwohner anwachsen wird. 639 Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.01.2015 Vgl. American Wind Energy Association (2015): U.S. Wind Energy State Facts, abgerufen am 20.05.2015 633 Vgl. DSIRE (2015): Financial Incentives, abgerufen am 11.03.2015 634 Im Rahmen der „Freeing the Grid“-Studie, die jährlich von der Vote Solar Initiative und dem Interstate Renewable Energy Council (IREC) veröffentlicht wird, werden die Net-Metering-Programme und Interconnection Standards aller 50 Staaten auf einer Skala von A bis F bewertet, wobei A der Bestnote entspricht. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 635 Note B: Gute Net-Metering-Richtlinien. PV-, Wind-, Biomasse- und Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 25 kW sind teilnahmeberechtigt. Der im Rahmen des Net-Metering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und sorgt dafür, dass der Zähler des jeweiligen Produzenten rückwärts läuft, da ihnen dafür ein Guthaben gutgeschrieben wird. Wyomings NetMetering-Gesetz enthält grundsätzliche Anforderungen für den Anschluss aller dezentralen Systeme ans Stromnetz. Es wurde jedoch noch kein separates Gesetz hierzu verabschiedet. Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering and Interconnection Procedures, abgerufen am 11.03.2015 636 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 637 Vgl. State of Wyoming (2012): About, abgerufen am 24.07.2015 638 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): State & County Quickfacts – Wyoming, abgerufen am 24.07.2015 639 Vgl. Wyoming Department of Administration & Information – Economic Analysis Division (2011): Population for Wyoming. Counties, Cities, and Towns: 2010 to 2030, abgerufen am 24.07.2015 631 632 248 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Die Wirtschaftszweige, die am stärksten zur Wirtschaftsleistung im Staat beitragen sind der Bergbau – es werden Erdöl, Erdgas, Kohle und Metallerze abgebaut – die Landwirtschaft und der Tourismus.640 Nationalparks wie Yellowstone und Denkmäler wie Devil’s Tower, Grand Teton, Wind River und Big Horn ziehen zahlreiche Touristen an und machen die Tourismusindustrie zum starken Wirtschaftsfaktor.641 Der Bundesstaat Wyoming exportierte im Jahr 2014 Güter im Wert von 1,75 Mrd. USD. Wichtigstes Exportgut war Natriumcarbonat. Dieses machte 2014 knapp 51% des gesamten Exportvolumens aus. Darüber hinaus wird auch Handel mit Uranium, Bentonit, Leichtölen und Pumpen betrieben. Kanada war 2014 mit einem Anteil von 41,4% an den Gesamtexporten der wichtigste Handelspartner, gefolgt von Brasilien und Indonesien. Deutschland ist gemessen an den Exportzahlen des Staates kein wichtiger Absatzmarkt für Güter aus Wyoming. Die Bundesrepublik zählt nicht zu den Top 25 Zielländern für Exporte des Bundesstaates.642 Dennoch werden Waren von Deutschland nach Wyoming importiert. So war Deutschland im Jahr 2014 der fünftgrößte Exporteur nach Wyoming, wenn auch nur mit einem Anteil von 0,6% an den Gesamtimporten.643 Im Folgenden findet sich eine Übersicht zum BIP sowie dem Wirtschaftswachstum von 2006 bis einschließlich 2014. Tabelle 59: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Wyoming, 2006 - 2014 Kennziffer Reales BIP (in Mio. USD) Wirtschaftswachstum (in %) Arbeitslosenquote (in %) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 33.273 35.148 38.167 37.889 37.358 37.444 35.566 35.731 37.566 +11,9 +5,6 +8,5 -0,7 -1,4 +0,2 -5,0 +0,4 +5,1 3,2 2,8 3,1 6,3 7,0 6,1 5,4 4,6 4,3 Quelle: Eigene Darstellung nach US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2014): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015; US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2014): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 Während das Wirtschaftswachstum im Jahr 2009 und 2010 zurückging, erholte sich die Wirtschaft Wyomings erst 2014 wieder. Durch die niedrige Einwohnerzahl des Staates ergibt sich in Wyoming ein reales Pro-Kopf-BIP, das 2014 mit 64.309 USD deutlich über dem nationalen Durchschnitt von 49.469 USD lag.644 Auch auf dem Arbeitsmarkt sind die Zeichen positiv: Die niedrige Arbeitslosenquote von 4,3% im Jahr 2013 lag weit unter dem landesweiten Jahresdurchschnitt von 6,2%.645 12.2 Energiemarkt Wyoming ist reich an traditionellen Energiequellen und besitzt auch Potential für die Entwicklung von erneuerbaren Energiequellen, vor allem aufgrund der erheblichen Solar- und Windressourcen sowie geothermischen Ressourcen, die sich in Wyoming befinden. Obwohl die relativ kleine Bevölkerung Wyomings einen kleinen Markt darstellt, wird Strom an die Nachbarstaaten Colorado, Utah und Oregon geliefert.646 Vgl. Wyoming Department of Employment, Research & Planning (2010): Wyoming Private Employing Units, Employment, and Wages by NAICS Industry Group - Mining - First Quarter 2010, abgerufen am 24.07.2015 641 Vgl. State of Wyoming – Economic Analysis Division (2010): Economic Summary, abgerufen am 24.07.2015 642 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Exports for Wyoming, abgerufen am 24.07.2015 643 Vgl. US Department of Commerce – Census Bureau (2015): Foreign Trade – State Imports for Wyoming, abgerufen am 24.07.2015 644 Vgl. US Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2015): Regional Data – GDP & Personal Income, abgerufen am 24.07.2015 645 Vgl. US Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2015): Local Area Unemployment Statistics, abgerufen am 24.07.2015 646 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Wyoming State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 640 249 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Erdöl Der Bundesstaat besitzt sechs Raffinerien nahe der Grenze zu Utah, Colorado, Nebraska und South Dakota. Die Raffinerien produzieren u. a. Motoröl, Dieselkraftstoff und Flugzeugkraftstoff. Es gibt nur wenige bekannte Ölreserven in Wyoming, jedoch ist die Ölproduktion vor allem im Osten des Bundesstaates dank neuer Bohrtechnologien in den letzten Jahren stetig gestiegen.647 Erdgas Wyoming gehört zu den Top Ten der Erdgas-produzierenden US-Bundesstaaten. Produktion findet hauptsächlich im Südwesten Wyomings in der Greater Green River Basin Region statt. Jedoch konsumiert der Bundesstaat nur einen geringen Teil des produzierten Erdgases; 90% wird mittels Interstate Pipelines in den Mittleren Westen und an die Westküste der USA geliefert. Der Bundesstaat verfügt über mehrere Untergrundspeicher und besitzt 15 der größten Erdgasfelder des Landes. 648 Kohle Wyoming ist US-weit führend in der Kohleproduktion. Die acht größten Kohlebergwerke sind alle in Wyomings Powder River Basin angesiedelt. Die dort geförderte Kohle wird zu Stromerzeugungsanlagen in den gesamten USA geliefert. Der Haupttransportweg ist die Schienenstrecke PRB Joint Line. Langfristig gesehen wird vor allem die Nachfrage nach Wyomings schwefelarmer Kohle weiter wachsen.649 Erneuerbare Energien Der Bundesstaat verfügt über eine der besten Windressourcen des Landes; vor allem der Süden und Osten birgt großes Potential. So hat die Anzahl der Windinstallationen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Mehrere Großprojekte befinden sich in Entwicklung (Stand: 2014), wie beispielsweise ein 3GW-Projekt bei Chokecherry-Sierra Madre, welches das größte Windprojekt der Vereinigten Staaten werden könnte. Wyoming besitzt mehrere Staudämme, welche jedoch größtenteils veraltet und von geringer Größe sind.650 Folgende Abbildung liefert einen Überblick über das Energieprofil Wyomings. Vgl. US Energy Information Administration (2014): Wyoming State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Wyoming State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 649 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Wyoming State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 650 Vgl. US Energy Information Administration (2014): Wyoming State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 647 648 250 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 64: Energievorkommen Wyoming, 2014 Quelle: Vgl. US Energy Information Administration (2015): Wyoming State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Stromerzeugung und Energiebedarf Der Gesamtenergieverbrauch im Jahr 2013 lag in Wyoming bei 535 Billionen BTU. Der Pro-KopfEnergieverbrauch lag im Jahr 2012 bei 949 Mio. BTU, womit der Bundesstaat den ersten Rang im landesweiten Vergleich belegte. Die meiste Energie wurde 2013 von der Industrie verbraucht (57,7%), gefolgt vom Transportwesen (21,3%). Dies liegt an der starken und sehr energieintensiven Förderung fossiler Brennstoffe.651 Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen - vor allem Kohle - in Wyoming dominiert noch immer sehr stark die Elektrizitätserzeugung. Im Jahr 2013 hatte Kohle einen Anteil von 88% an der Nettostromerzeugung. Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) machten im Jahr 2013 knapp 9% der Stromproduktion aus.652 Im Jahr 2014 machte Windkraft rund 9% der innerstaatlichen Stromproduktion aus.653 Die Strompreise Wyomings liegen deutlich unter dem nationalen Durchschnitt. Folgende Tabelle liefert eine Übersicht der Strompreise im Jahr 2013 nach Sektor. Tabelle 60: Durchschnittliche Nettostrompreise nach Sektoren in Wyoming (US-Cent/kWh), 2013 Alle Haushalte Handel Industrie Verkehr Sektoren Wyoming 10,16 8,57 6,42 k. A. 7,55 USDurchschnitt 12,22 10,32 6,84 10,55 10,12 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2013, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): US States Profiles and Energy Estimates, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 24.07.2015 653 Vgl. American Wind Energy Association (2015): State Fact Sheet Wyoming, abgerufen am 28.05.2015 651 652 251 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Der Strompreis lag dabei 2013 bei 10,16 Cent/kWh im privaten Haushalt, bei 8,57 Cent/kWh im kommerziellen Bereich und bei 6,42Cent/kWh im industriellen Bereich. Der Durchschnittsstrompreis lag mit 7,55 Cent/kWh deutlich unter dem nationalen Durchschnittspreis von 10,12 Cent/kWh.654 Wärmemarkt Abbildung 65 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Wyoming zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 65: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Wyoming, 2013 Andere/keine 7,3% Flüssiggas 10,5% Elektrizität 22,4% Erdgas 59,5% Heizöl 0,3% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Wyoming State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 Im Bundesstaat Wyoming wurde im Jahr 2013 zu 59,5% mit Erdgas geheizt, gefolgt von elektrischer Wärmeerzeugung mit 22,4%, Flüssiggas mit 10,5% und Heizöl mit 0,3%. In 7,3% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt. 655 12.3 Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Energieversorger und Regulierungsbehörden Die fünf größten Stromversorger Wyomings sind PacifiCorp, Powder River Energy Corporation, Cheyenne Light Fuel & Power Co., High Plains Power, Inc. und Lower Valley Energy, Inc. Mit einem Umsatz von insgesamt 4,9 Mrd. USD war PacifiCorp im Jahr 2014 der größte Stromversorger Wyomings und versorgte 1,8 Mio. Kunden in sechs westlichen Staaten.656 Die Powder River Energy Kooperative als zweitgrößter Stromanbieter versorgte im selben Jahr 11.929 Menschen im Nordosten Wyomings und südlichen Montanas.657 Renewable Portfolio Standard (RPS) Wyoming hat noch keinen RPS eingeführt. Dabei handelt es sich um eine wichtige ordnungspolitische Maßnahme zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Energieproduktion. Durch RPS der Bundesstaaten werden hiesige Energieversorgungsunternehmen verpflichtet, einen bestimmten Anteil Vgl. US Energy Information Administration (2013): Average Retail Price for Electricity 2012, abgerufen am 24.07.2015 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Wyoming State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 14.08.2015 656 Vgl. PacifiCorp (2013): PacifiCorp Facts, abgerufen am 04.02.2015 657 Vgl. Powder River Energy (2013): About Powder River Energy Corporation, abgerufen am 04.02.2015 654 655 252 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 ihres Energieangebots aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Mittlerweile (Stand: Juni 2015) haben 29 Bundesstaaten RPS in Kraft gesetzt. Interconnection Standards Obwohl es in Wyoming noch kein RPS gibt, existieren dafür Interconnection Requirements. Bei ihnen handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Stromnetz. Strom kann im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Durchleitungsnetz einspeisen können. Das Limit liegt bei 25 MW. Strom kann aus Photovoltaik, Wind, Wasserkraft und Biomasse gewonnen werden.658 Net-Metering Seit Februar 2001 ist das Net-Metering-Gesetz in Wyoming in Kraft. Es trifft auf Anlagen im Besitz von Investoren und Energiegenossenschaften zu. PV-, Wind-, Biomasse- und Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 25 kW sind teilnahmeberechtigt. Der im Rahmen des Net-Metering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und sorgt dafür, dass der Zähler des jeweiligen Produzenten rückwärts läuft, da ihnen dafür ein Guthaben gutgeschrieben wird.659 Wyomings Net-Metering-Gesetz enthält grundsätzliche Anforderungen für den Anschluss aller dezentralen Systeme ans Stromnetz. Es wurde jedoch noch kein separates Gesetz hierzu verabschiedet.660 Das Net-Metering-Gesetz wurde von der „Freeing the Grid“-Initiative im Jahr 2015 mit der Note B bewertet und wird daher als allgemein ausgereift eingestuft.661 Förderprogramme Relevante finanzielle Anreize für Solarenergie in Wyoming sind in Tabelle 61 aufgelistet. Tabelle 61: Förderprogramme und gesetzliche Regelungen für Solarenergie in Wyoming Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung State Loan Program Energy Savers Loan Bundesstaatliches Darlehensprogramm Wyoming Community Development Authority 155 N. Beech Casper, WY 82601 +1-307-265-0603 [email protected] Die Wyoming Community Development Authority (WCDA) bietet zinsgünstige Darlehen für Eigentümer mit niedrigem Einkommen an, die Sanierungen zur Steigerung der Energieeffizienz vornehmen wollen. Das Darlehen kann z.B. auch für ein solarbetriebenes Wasserheizsystem verwendet werden, wenn dieses eine weniger effiziente Wasserheizung ersetzt. Im Rahmen dieses Programms stehen aktuell 2 Mio. USD zur Verfügung. Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Wyoming – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 659 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Wyoming – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 660 Vgl. US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2012): Wyoming – Net-Metering, abgerufen am 04.02.2015 661 Vgl. Freeing the Grid (2015): Best Practices in State Net-Metering Policies and Interconnection Procedures, abgerufen am 04.02.2015 658 253 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE Name des Förderprogramms Art des Förderprogramms Kontakt 2015 Beschreibung Utility Rebate Program Utility Rebate Programs Rabattprogramm der Energieversorger Details siehe Webseite. Die Energieversorger Black Hills Power, Carbon Power & Light, Cheyenne Light, Fuel and Power, Lower Valley Energy, Questar Gas und Rocky Mountain Power bieten verschiedene Rabattprogramme an. So bietet beispielsweise Questar Gas ein Rabattprogramm für solarbetriebene Wasserheizsysteme an, um Kunden dabei zu unterstützen, ihren Erdgasverbrauch zu reduzieren und auf Erneuerbare-EnergienTechnologien umzusteigen. Details zu den einzelnen Rabattprogrammen und den jeweiligen Bedingungen können der DSIRE-Webseite entnommen werden. Quelle: Vgl. Eigene Darstellung nach US Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2015): Financial Incentives, abgerufen am 04.02.2015 12.4 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Auch wenn der Markt für erneuerbare Energien bislang eine untergeordnete Rolle in Wyoming spielt, ist es nennenswert, dass der Staat die höchste installierte Leistung pro Kopf an erneuerbaren Energien besitzt, wenn man Wasserkraft ausschließt (Stand 2011).662 Wie die folgende Abbildung zeigt, ist das Solarpotential Wyomings im Vergleich zu anderen, südwestlichen Staaten eher gering einzuschätzen. Der Renewable Energy Atlas of the West schätzt das theoretische Potential der jährlichen Elektrizitätserzeugung durch Solarenergie in Wyoming auf 72 Mio. MWh im Jahr.663 Laut dem American Council On Renewable Energy (ACORE) waren in Wyoming im September 2014 ca. 1 MW an Solarleistung installiert.664 Es wird generell erwartet, dass die Stromerzeugung aus PV in den nächsten paar Jahren leicht ansteigen wird. Es gibt derzeit noch keine Solar Cluster in Wyoming. Es gibt lediglich eine Reihe von Installateuren, die über den ganzen Staat verteilt sind.665 Vgl. US Department of Energy - Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book, abgerufen am 04.02.2015 663 Vgl. Renewable Energy Atlas of the West (2013): A Guide to the Region’s Resource Potential, abgerufen am 04.02.2015 664 Vgl. American Council On Renewable Energy (2013): Renewable Energy in Wyoming, abgerufen am 04.02.2015 665 Vgl. Wyoming Renewables (2014): Wyoming Installers, abgerufen am 04.02.2015 662 254 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Abbildung 66: Technisches Solarpotential Wyoming Quelle: Vgl. US Department of Energy – National Renewable Energy Laboratory (2013): Concentrating Solar Power Resource Wyoming, abgerufen am 04.02.2015 Mit knapp über 580.000 Einwohnern ist Wyoming ein relativ kleiner Markt für die Erzeugung von Strom aus Solarenergie. Das Nachfragepotential ist sehr von der Erweiterung des Stromnetzes abhängig (in den USA ist das Netz nicht national verbunden, sondern eher als eine Reihe von lokalen Stromnetzen zu verstehen). Zudem haben sich die Obama-Administration und Secretary of Energy Steve Chu die Erneuerung des nationalen Netzes als eine wichtige Priorität gesetzt. Obwohl der Staat eine der niedrigsten Steuerraten der USA besitzt und somit zum Beispiel keine Unternehmenssteuer und keine landesbezogene Einkommenssteuer erhebt, wird das Geschäftsklima durch einige Hindernisse gebremst.666 Weitere Bremse für ein Wachstum des Solarmarktes in Wyoming ist das Fehlen einer starken Wirtschaftsinfrastruktur. Durch die geringe Einwohnerzahl gibt es folglich auch nur eine kleine Anzahl von großen Firmen im Vergleich zu wirtschaftlichen Ballungsräumen in Kalifornien, New York oder Texas. Die Tatsache, dass Wyoming bislang keinen RPS hat, reiht den Bundesstaat darüber hinaus im hinteren Feld der US-Bundesstaaten ein. Auch in Bezug auf finanzielle Anreize hinkt Wyoming anderen Staaten hinterher. So gibt es nur einige wenige Programme, die finanzielle Vergünstigungen bereitstellen. Alles in allem ist Wyomings Potential für den Solarmarkt im Vergleich zu anderen Staaten gering einzustufen. Auch wenn es Organisationen wie den Wyoming Energy Council gibt, der sich für die Förderung erneuerbarer Energien einsetzt, bleibt der Staat im Rückstand, besonders in Bezug auf die Förderung von Solarenergie. Auch ein Industrieexperte sieht für die Zukunft der Solarenergie in Wyoming 666 Vgl. State of Wyoming – Department of Revenue (2012): Home, abgerufen am 04.02.2015 255 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 wenige Wachstumschancen. Dies sei vor allem auf die geringe Bevölkerungsdichte, die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie die niedrigen Kohlepreise zurückzuführen. 667 Projekte Laut dem Energy Extension Coordinator Milton E. Geiger von der University of Wyoming Extension scheinen Entwicklungstrends für den Energiemarkt aufgrund des Mangels an Übertragungsmöglichkeiten unsicher zu sein. Wyoming hat kein RPS in Kraft und sieht auch in den nächsten fünf Jahren keinen vor. Zu den Nachteilen der Entwicklung erneuerbarer Energie zählt, dass der Binnenmarkt für erneuerbare Energien begrenzt ist und der Exportmarkt lukrativer ist, als der Vertrieb im eigenen Bundesstaat. Außerdem werden Windprojekte besteuert. Aktuell gibt es in Wyoming mehr als 1.400 MW an Windenergie.668 Er fügte hinzu, dass das größte Wachstum in der Windenergie und weniger in Solarprojekten erwartet wird. Er sagte, Genehmigungsprozesse beinhalten Regularien auf Bundesebene, da 45% der Landesfläche unter Bundesbesitz fällt. Die größten Schwierigkeiten bei der Projektentwicklung sind der Abschluss eines PPA und die Einhaltung von Mindeststandards für große Solarprojekte, wobei Richtlinien von jedem Landkreis verändert werden können. Diese Regelung kann Projekten, die sich über mehrere Landkreise spannen, Probleme bereiten. Er fügte auch hinzu, dass Solarparks durch die Industrial Siting Commission genehmigt werden müssen.669 12.5 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. 12.5.1 Energieversorger und Regulierungsbehörden Basin Electric Power Cooperative Basin Electric Power Cooperative ist ein Energieversorger in neun Staaten mit 2,8 Mio. Kunden. 1717 E. Interstate Ave. Bismarck, ND 58503-0564 Mary Miller (Manager of Communications) +1-701-223-0441 [email protected] www.basinelectric.com Big Horn Rural Electric Company Dieser Energieversorger wurde 1937 als elektrische Kooperative gegründet und versorgt in Wyoming die Counties Big Horn, Park, Washakie, Johnson und Sheridan sowie einzelne Counties in Montana. 208 S. 5th St. Basin, WY 82410 Jeff Umphlett (General Manager) +1-307-568-2419 [email protected] www.bighornrea.com Vgl. Interview mit einem Industrieexperten, (2015) Vgl. American Council On Renewable Energy (2013): Renewable Energy in Wyoming, abgerufen am 04.02.2015 669 Vgl. Interview mit Milton E. Geiger, Energy Extension Coordinator – University of Wyoming Energy Extension (2013) 667 668 256 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Bridger Valley Electric Association Diese elektrische Kooperative versorgt Teile des südlichen und zentralen Wyomings sowie Teile des nördlichen Utahs. 40014 Business Loop I-80 Lyman, WY 82937 John McDowell (Operations Manager) +1-307-786-2812 [email protected] www.bvea.coop Carbon Power & Light, Inc. Dieser Energieversorger operiert in den Gemeinden Saratoga, Rock River und Laramie. P.O. Box 579 100 E. Willow Ave. Saratoga, WY 82331 Charles A. Larsen (Management) +1-307-326-5206 [email protected] www.carbonpower.com Cheyenne Light Fuel & Power Cheyenne Light, Fuel & Power ist ein Tochterunternehmen der Black Hills Corporation, welches über 765.000 Kunden in Colorado, Iowa, Kansas, Montana, Nebraska, South Dakota und Wyoming versorgt. c/o Black Hills Corporation Rapid City Corporate Headquarters 625 9th St. Rapid City, SD 57701 [email protected] www.cheyennelight.com Garland Light and Power Company Dieses Unternehmen versorgt Kunden im Nordwesten des Staats. 755 Highway 14 Powell, WY 82435 307.754.2881 [email protected] [email protected] www.garlandpower.org High Plains Power, Inc. Diese elektrische Kooperative versorgt Gebiete im zentralen Wyoming mit über 12.400 Konsumenten. 1775 E. Monroe P.O. Box 713 Riverton, WY 82501 +1-307-856-9426 Sid McDonald (Manager of Operations and Engineering) www.highplainspower.org 257 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Lower Valley Energy Dieses Unternehmen wurde 1937 als Lower Valley Power & Light, Inc. gegründet und versorgt Teile Wyomings und Idahos. 4000 S. Highway 89 PO Box 572 Jackson, WY 83001 Brian Tanabe (Communications Manager) +1-307-739-6046 [email protected] www.lvenergy.com Niobrara Electric Niobara Electric ist eine elektrische, ländliche Kooperative, die über 1.100 Kunden im Niobrara County versorgt und 1941 gegründet wurde. 3951 US Highway 20 PO Box 697 Lusk, WY 82225-0697 Ken Ceaglske (General Manager) +1-307-334-3221 [email protected] www.niobrara-electric.org Pacific Power (PacifiCorp) PacifiCorp ist einer der größten Energieversorger im Westen der USA und versorgt rund 1,8 Mio. Kunden in sechs Bundesstaaten mit Strom. Das Unternehmen wurde 1984 gegründet und ist mittlerweile eine Tochtergesellschaft von Berkshire Hathaway Energy. 825 NE Multnomah Street Portland, OR 97232 Stefan Bird (President & CEO) +1-888-221-7070 www.pacificorp.com Powder River Energy Powder River Energy versorgt fast 12.000 Kunden im nordöstlichen Wyoming und Teilen Montanas. 221 Main St. P.O. Box 930 Sundance, WY 82729 +1-800-442-3630 [email protected] www.precorp.coop Wheatland REA Diese Kooperative wurde 1937 gegründet und versorgt über 1.800 Kunden. P.O. Box 1209 Wheatland, WY 82201 Donald E. Smith (General Manager) +1-307-322-2125 www.wheatlandrea.com 258 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Wyoming Public Service Commission (PSC) Die PSC ist für die Regulierung der Versorgungsunternehmen zuständig. Elektrizität, Erdgas und Telefonnetze sind die drei Hauptfelder, die von der PSC gesteuert werden. Die PSC ist dafür verantwortlich, dass die Einwohner Wyomings sicher, zuverlässig und zu fairen Preisen versorgt werden. Hansen Building 2515 Warren Ave., Suite 300 Cheyenne, WY 82002 Barbara Tomlinson (Executive Assistant) +1-307-777-7426 [email protected] http://psc.state.wy.us/ Wyrulec Company Diese Kooperative wurde 1936 gegründet und versorgt 4.200 Kunden. 3978 US Highway 26/85 Torrington, WY 82240 Ryan Schilreff (General Manager) +1-307-837-2225 [email protected] www.wyrulec.com 12.5.2 Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Interwest Energy Alliance Die Interwest Energy Alliance ist eine Interessengemeinschaft, die führende Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien und sonstige Gruppen an der Westküste zusammenbringt. Seit der Gründung 2002 hat sich die Zusammenarbeit als sehr erfolgreich erwiesen, was in der Marktentwicklung für erneuerbare Energien reflektiert wird. Die Mitglieder unterstützen die Erneuerbare-Energien-Politik auf Bundesebene. Zurzeit liegt der Fokus auf den folgenden Staaten: Arizona, Colorado, Nevada, New Mexico, Utah und Wyoming. P.O. Box 272 Conifer, CO 80433 Sarah Propst (Executive Director) +1-505-660-4229 [email protected] www.interwest.org Northwest Sustainable Energy for Economic Development (SEED) SEED ist eine Partnerschaft regionaler Gruppen im Bereich der Energieeffizienz mit dem Ziel, energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. 1402 3rd Ave., Suite 901 Seattle, WA 98101 Jennifer Grove (Executive Director) +1-206-267-2212 [email protected] www.nwseed.org 259 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 Holly Propst (Policy Director) +1- 720-897-4534 [email protected] www.westgov.org Wyoming Business Council (WBC) Die Aufgabe des WBC besteht in der Förderung des Wirtschaftswachstums Wyomings. Das State Energy Program, das vom DOE finanziert wird, wird vom WBC verwaltet. Das Programm dient der Schaffung von Anreizen zur Förderung alternativer und erneuerbarer Energien aus lokalen Ressourcen. 214 W. 15th St. Cheyenne, WY 82002-0240 Brandon Marshall (Manager, Business Recruitment and Development) +1-307-777-2820 [email protected] www.wyomingbusiness.org Wyoming Energy Council (WEC) Der WEC ist ein privates, gemeinnütziges Unternehmen mit Sitz in Laramie und einer Zweigstelle in Cheyenne. Das Ziel des WEC ist die Förderung von nicht erneuerbaren Energiequellen und die Entwicklung von Ressourcen aus erneuerbaren Energien. 1379 North Cedar St., Suite 105 Laramie, WY 82072 +1-307-742-0313 [email protected] www.wyoec.org 12.5.3 Relevante Unternehmen Creative Energies Das Unternehmen bietet Beratung und sein Expertennetzwerk im Bereich der Installation von PV-, Wind-, Solarthermie- und Geothermiesystemen in Wyoming und Idaho an. 1623 Hwy. 287 Lander, WY 82520 Scott Kane (Co-Founder & Owner) +1-307-332-3410 [email protected] www.creativeenergies.biz 260 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 Green Steps Green Steps bietet Dienstleistungen und Installationen im Bereich Solarenergie, Windkraft sowie Energieeffizienz an. 110 Vale Dr. Buffalo, WY 82834 +1-307-620-5320 www.greenstepsinc.com Range Wind and Solar, LLC Dieses Unternehmen bietet Installationsservices im Bereich Solar- und Windenergie an. P.O. Box 4006 Casper, WY 82604 +1-307-262-4647 [email protected] www.sunpowerenergy.us Wyoming-Colorado Wind and Solar Dieses Unternehmen mit Sitz in Cheyenne bietet Installationsservices im Bereich PV sowie Reparaturdienstleistungen für Windturbinen an. 401 E. Lincoln Way Cheyenne, WY 82001 +1-307-286-0484 [email protected] www.wycowindandsolar.com 261 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 13 Schlussbetrachtung Der Westen der USA ist dank der Verfügbarkeit zahlreicher erneuerbarer Energieressourcen, vieler unterstützenden politischen Maßnahmen sowie gut ausgebauten Lieferketten inzwischen führend, wenn es um die Entwicklung erneuerbarer Energien geht. Im Jahr 2013 konnten die westlichen US-Bundesstaaten gemeinsam mehr als ein Drittel des gesamten Risikokapitals, privaten Beteiligungskapitals und Anlageinvestitionen aus dem erneuerbaren Energiesektor im US-Markt anziehen. Zudem konnten die Kapazitäten für erneuerbare Energien im Westen im Jahr 2013 um 4 GW ausgebaut werden.670 Auch die US-Regierung unterstützt die Entwicklung erneuerbarer Energien im Westen der USA tatkräftig In den meisten westlichen Bundesstaaten existiert eine Vielfalt an staatlichen finanziellen Anreizen, wie beispielsweise steuerliche Anreize, Rabatte, Produktionsanreize und zinsgünstigen Darlehen, welche für Hausbesitzer, Unternehmen sowie öffentliche Behörden zur Verfügung stehen. Acht der zwölf westlichen Bundesstaaten, die in diesem Bericht aufgeführt sind, haben verbindliche RPS-Richtlinien eingeführt, viele davon enthalten Mindestanforderungen für Solarenergie oder dezentrale Erzeugungstechnologien. Fast jeder Bundesstaat im Westen der USA hat zudem Net-Metering Auflagen und Interconnection Standards eingeführt. Die noch immer wichtigste staatliche Förderinitiative für Solarenergie ist laut SEIA der Investment Tax Credit (ITC), der durch den von Präsident Barack Obama unterzeichneten American Reinvestment and Recovery Act (ARRA) im Jahr 2009 geschaffen wurde.671 Der ITC ist eine Steuergutschrift auf föderaler Ebene für die Anschaffungskosten von qualifizierten Erneuerbare-Energie-Systemen. Die Steuergutschrift über 30% ist für alle Erneuerbare-Energie-Projekte verfügbar, die vor dem 1. Januar 2017 in Auftrag gegeben werden.672 Der ITC wurde im Jahr 2008 bis Ende 2016 verlängert. Ab 01.01.2017 soll die Förderung auf 10% sinken.673 Die Erweiterung und Verlängerung des ITC ist nach Branchenmeinung ein entscheidender Faktor für die US-Solarindustrie. In seinem Haushaltsentwurf für das Jahr 2016 erklärte Präsident Obama zwar die Verlängerung verschiedener Förderprogramme zum Ziel, es ist jedoch unklar, ob der Kongress dies bestätigt.674 Der Vorschlag signalisiert allerdings, dass die Obama-Regierung erneuerbare Energien weiterhin unterstützt. Eine künftige Herausforderung im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien stellt der Ausbau der Stromnetze dar. Nachdem in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Stromnetze wenig investiert wurde, sind nun die Auswirkungen zu spüren, vor allem durch den starken Zuwachs der erneuerbaren Energien.675 Die Stromnetze gelten in den USA als einer der am stärksten unterfinanzierten Infrastrukturbereiche. Aus diesem Grund sieht Präsident Obama in seinem Vorschlag für das Haushaltsbudget für 2016 eine deutliche Aufstockung der Finanzmittel für Energieeffizienzprogramme des DOE in Höhe von 800 Mio. USD vor (ein Anstieg von 42% im Vergleich zur Finanzausstattung 2015), wobei vor allem dem Ausbau des Stromnetzes eine erhöhte Aufmerksamkeit zugedacht wurde.676 Ziel ist es, ein intelligentes Netz (ein sogenanntes Smart Grid) zu schaffen, welches die Verteilung von Strom besser regelt und auf Angebots- und Nachfrageschwankungen schneller reagiert. Dies kommt besonders den erneuerbaren Energien mit ihrer unregelmäßigen Einspeisung zugute. Insgesamt bietet der US-amerikanische Markt deutschen Unternehmen großes Potential, besonders wenn attraktive Förderprogramme weiterhin vorhanden sind und die Modernisierung des Übertragungsnetzes weiter voranschreitet. Deutsche Unternehmen müssen jedoch bedenken, dass der US-Markt aus Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 13.08.2015 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Solar Investment Tax Credit (ITC), abgerufen am 11.03.2015 Vgl. Solar Energy Industries Association (2015): Solar Investment Tax Credit (ITC), abgerufen am 11.03.2015 673 Vgl. Greentech Media (2014): Peering Over the 2017 Horizon for Solar, Part 2: Beyond the ITC, abgerufen am 11.03.2015 674 Vgl. Solar Server (2015): US-Haushaltsplan 2016 sieht dauerhafte Solar-Förderung mit Steuervergünstigungen vor, abgerufen am 02.03.2015 675 Vgl. Germany Trade & Invest (2015): Modernisierung der US-Stromnetze bleibt Herkules-Aufgabe, abgerufen am 10.03.2015 676 Vgl. Alliance to Save Energy (2015): President Obama's FY2016 Budget Request Highlights Importance Of Energy Efficiency, abgerufen am 11.03.2015 670 671 672 ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 verschiedenen Regionen besteht, die wiederum für unterschiedliche Technologien attraktiv sind. In Kalifornien wird den deutschen Unternehmen durch zahlreiche Clusterbildungen von Herstellern und Zulieferern der Markteintritt erleichtert. Bei Annahme, der bereits in den kalifornischen Senat eingebrachten Gesetzesvorlage SB 350 zur Erhöhung des RPS, würde Kalifornien seine Vorreiterrolle in den USA weiter ausbauen und neue Marktchancen für die Solarindustrie im Westen kreieren. Mit Hawaii hat bereits ein weiterer Staat im Westen der USA sehr aggressive RPS-Standards als Gesetz verabschiedet. ZIELMARKTANALYSE USA WESTEN SOLARENERGIE 2015 VI. Quellenverzeichnis 25x’25 America’s Energy Future (k. 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