Heft - Schwarzwaldverein
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Heft - Schwarzwaldverein
E 6246 2/2011 Kleinzentrum mit langer Geschichte Malsch ist Gastgeber zur 142. Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins Weinbaulandschaft muss erhalten werden Schwarzwaldverein setzt sich bei der EU für den Rebenanbaustopp ein Schwarzwälder wanderten auf Feuerland Im Hochsommer mit Eisenkrallen auf Patagoniens Gletschern unterwegs MITGLIEDER AUSZUG HABEN AUS UNSEREM INHALT VORTEILE Rathaus in Waldprechtsweier Seiten 6 ANGEBOT MALSCH 5_ Lange Geschichte, lebendiges Kleinzentrum Der Schwarzwaldverein ist zu Gast in Malsch WANDERKARTEN NEU Albtal 1:35 000 Wutachschlucht 1:35 000 Hegau 1:35 000 Westlicher Bodensee 1:35 000 ORIGINAL SCHWEIZER TASCHENMESSER Schwarzwald Baar Elzach Gutachtal Breisgau Kaiserstuhl Nördl. Markgräflerland Abbildungen können vom Original abweichen, Irrtümer vorbehalten. Preise verstehen sich zzgl. Porto und Verpackung werbeagentur aufwind 08/2010 Victorinox, 9-tlg., 2 Klingen, Schraubenzieher/Kapselheber, Dosenöffner, Korkenzieher, Säge, Ahle, Zahnstocher, Pinzette, mit Ring. Heftlänge 9 cm. JE JE Preis je Karte: 5,20 4,– 29,– 26,– 9_ Wandern, beobachten, erkennen Das Naturzentrum Kaiserstuhl in der Saison 2011 11_ Weinbaulandschaften erhalten Präsident Dieterle setzt sich für die Beibehaltung des Rebanbaustopps ein NEU Taschenmesser mit Picknickfunktion: Man öffnet die Gabel, das Messer teilt sich – so erhält man ein praktisches Reisebesteck. Schale aus hochwertigem Edelstahl mit einer gummiartigen roten Noppenstruktur. TOP-Qualität aus Solingen. JE NATURSCHUTZ SCHWARZWALD BAAR ELZTAL GUTACHTAL BREISGAU KAISERSTUHL NÖRDL. MARKGRÄFLERLAND PICKNICKMESSER RICHARTZ STRUKTURA JE Bienenfresser–seit wenigen Jahren wieder am Kaiserstuhl heimisch Seiten 9 32,90 29,50 An den unendlich erscheinenden bizarren Eistürmen des Perito-Moreno-Gletschers Seiten 17 WANDERN SPORT- UND WANDERSOCKEN Original Ullfrotté getestet und empfohlen von der Firma Gore für GORE-TEX® Schuhe, Farbe schwarz, lieferbare Größen: 36–39, 40–44, 45–48 16,90 11,60 SÜDSCHWARZWALD-RADWEG 16_ Auf dem neuen Qualitätsweg Kammweg Wanderführer des Schwarzwaldvereins waren im Vogtland unterwegs 17_ Schwarzwälder wanderten auf Feuerland Im Hochsommer auf Patagoniens Gletscher unterwegs 20_ Fischerdörfer, Megalithen, unbekannte Heilige Mit den Wanderfreunden aus Belfort in die Bretagne Bikeline-Radtourenbuch mit Kartenausschnitten 1:50 000 Alte Fotos erinnern an die einstigen Schellenmärkte im mittleren Schwarzwald. Seiten 33 RADKARTE NÖRDLICHER SCHWARZWALD TASCHENSCHIRM, ART.-NR. D-003 Taschenschirm, windgetestet, schwarzes Alu-gestell, Aufspann- und Rückholautomatik, 200 gr., Farbe: hellblau. Restposten 10,– 1:75 000, Raum: von Karlsruhe im Norden bis Schramberg im Süden und vom Rheintal bis zur östlichen Linie Pforzheim-Rottweil. RADKARTE SÜDLICHER SCHWARZWALD 1:75 000, Raum: von Lahr im Nordwesten und Schramberg im Nordosten bis zum Hochrhein im Süden und vom Rheintal bis zur östlichen Linie Schramberg-Klettgau. Preis je Karte: 4,90 4,– BESTELLEN SIE BEI Schwarzwaldverein e.V. Hauptgeschäftsstelle Schloßbergring 15 79098 Freiburg Telefon 07 61/3 80 53-0 Telefax 07 61/3 80 53-20 www.schwarzwaldverein.de [email protected] HEIMATPFLEGE POCKET-CAP, ART.-NR. D-008 Pocket-Cap aus Mikrofaser, verstellbarer Stoffklettverschluss, vorgeformzes, faltbares Schild, mit Logo DWT 2010 Farbe: sand 6,– DIGITALE FREIZEITKARTE – UNSER LAND ERLEBEN SCHILDMÜTZE MIT LOGO DES SCHWARZWALDVEREINS Neue Auflage 2009 Vers. 3 DVD – Topographische Karten 1:50 000 mit Wander- und Radwegen, touristischen Informationen und vielem mehr auf DVD. Hochwertige BaumwollSchildmütze, Farbe: dunkelgrün, Schild: braunes Wildleder, Größenverstellung durch Metallschließe 69,– 59,– 6,70 5,10 33_ Der Schellenmarkt, das hohe Fest der Hirtenbuben An Pfingsten traf man sich auf dem Fohrenbühl und auf dem Biereck Auf Umgang mit Kindern gut vorbereitet Seiten 37 JUGEND 37_ Auf Umgang mit Kindern gut vorbereitet Die Betreuer-Teams des Bockhornlagers bereiten die Sommerlager vor 40_ Ferienspaß und Abenteuer mit der Jugend im Schwarzwaldverein WANDERN MALSCH BEWEGTE ZEITEN – WAS GEHT DAS DEN SCHWARZWALDVEREIN AN? Liebe Mitglieder und Leser unserer Zeitschrift „Der Schwarzwald“. I ch schreibe diese Zeilen unter dem Eindruck des Erdbebens in Japan, den schrecklichen Auswirkungen des Tsunami und der nuklearen Katastrophe im Kernkraftwerk in Fukushima. Was können wir daraus lernen? Sind wir in der Lage und willens, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen? Sie und ich als Einzelpersonen, wir als Volk und Gemeinschaft, Politik und Wirtschaft, und als Teil der Gesellschaft auch der Schwarzwaldverein? ine Erkenntnis aus der Katastrophe ist sicher, nicht der Mensch beherrscht die Technik und die Natur, es ist umgekehrt. Dürfen wir alles machen, was wir können? Ich meine, wir dürfen es nicht, aber wer wacht darüber, wo sind die Regeln, die nicht überschritten werden dürfen? Es sind Fragen der Ethik, des Vertrauens und der Zielvorgaben von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik für die Gesellschaft. Hier gibt es Nachholbedarf, technischer Fortschritt ist notwendig und gewollt, hat aber E da seine Grenzen, wo die Auswirkungen irreparabel sind. Ihnen, lieber Leser, ist wie mir bewusst, dass es nicht Aufgabe des Schwarzwaldvereins ist, am großen Rad der Weltgeschichte zu drehen, dennoch können und wollen wir uns nicht aus der Verantwortung für einen Teil dieser Welt verabschieden. Energiegewinnung hat im Schwarzwald schon immer eine große Rolle gespielt, Mühlen an den kleinen Gebirgsbächen, Wasserräder in den frühen Fabriken, fast jede Gemeinde hatte ein kleines Wasserkraftwerk zur Stromversorgung. Letztlich wurde all dies vernachlässigt, es gab ja die Aussicht auf die ewig währende Kohle, Erdölund Erdgasversorgung und am Ende der Kette die Atomkraft, zwar etwas schwierig, aber beherrschbar. Niemand konnte ahnen, in welch kurzer Zeit wir mit unserer Mobilität und dem Energieverbrauch die Ressourcen der Erde verbrauchen. Wir werden in Zukunft einen Energiemix brauchen, intelligente Vernetzung und Steuerung, mehr dezentrale Versorgung, mehr erneuerbare Energien. Dazu gehört auch die Windkraft, deren Wahrnehmungszeichen in der Landschaft von Vielen im Schwarzwald als störend empfunden wird. Der Schwarzwaldverein hat in einer außerordentlichen Delegiertenversammlung seine Standpunke dazu definiert. Nachdem sich der „politische Wind“ im Land gedreht hat, werden grundsätzliche Diskussionen mit der neuen Landesregierung erforderlich sein. n der Diskussion um das Pumpspeicherkraftwerk Atdorf hat der Schwarzwaldverein den Bau in Absprache mit den örtlichen Ortsgruppen abgelehnt, das Regierungspräsidium hat das Raumordnungsverfahren abgeschlossen und dem Einspruch des Schwarzwaldvereins nicht stattgegeben. Es kommt jetzt zum Planfeststellungsverfahren und es ist zu befürchten, dass das PSW Atdorf gebaut wird, trotz der Belastungen für die betroffenen Bürger. Der Schwarzwaldverein bleibt bei seinem Nein, wird sich aber in das Verfahren ein- I Eugen Dieterle, Präsident bringen und versuchen, die Belastung für die betroffenen Menschen und die Natur so gering wie möglich zu halten. Auf seinen Artikel über das Pumpspeicherkraftwerk Atdorf im SCHWARZWALD 1/11 hat unser Hauptnaturschutzwart Dr. Gerecke viele Rückmeldungen erhalten, dafür danken wir, denn sachliche Diskussionen und Beiträge sind für eine Meinungsbildung unerlässlich. In der nächsten Ausgabe werden wir darauf näher eingehen. icht genug der Probleme, droht auch von der EU Kommission eine Gefahr für die Kulturlandschaften, 2015 soll der Rebenanbaustop im Zuge der Liberalisierung des Weinmarktes aufgehoben werden. Für die kleinparzelligen Rebberge, welche das Gesicht der Landschaft prägen, im Markgräflerland, Kaiserstuhl, Ortenau, am Necker, Mosel und Tauber hätte dies den Verlust von einem unersetzlichen Kulturgut die Folge. Hier hat sich der Schwarzwaldverein an Politiker und Verbände gewandt und um Unterstützung gebeten. Zum Schluss, liebe Leser, ein Wort in eigener Sache. Mit der Organisation des Deutschen Wandertags in Freiburg waren wir erfolgreich, dank großer Unterstützung vieler Mitglieder. Der DWT hat uns gezeigt, dass wir mehr können als Wege planen, auszeichnen und nachhaltig pflegen, Heimatpflege und Naturschutz betreiben, Familien und Jugendarbeit fördern, wir können auch Öffentlichkeitsarbeit. Dieser wollen wir in Zukunft etwas mehr Bedeutung zukommen lassen. Die Möglichkeiten einer modernen Vereinsführung und Ausrichtung der Angebote nach den Bedürfnissen der heutigen Zeit wird in der Delegiertenversammlung am 28. Mai in Malsch vorgestellt. Der Ortsgruppe Malsch, insbesondere dem Vorsitzenden Josef Hable danke ich sehr für die Ausrichtung der Delegiertenversammlung 2011. Ihr Eugen Dieterle Präsident N Lange Geschichte, lebendiges Kleinzentrum Der Schwarzwaldverein ist zu Gast in Malsch In diesem Jahr wird es aus organisatorischen Gründen keine mehrtägige Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins geben. Der Hauptvorstand hat beschlossen, lediglich die vereinsrechtlich erforderliche Delegiertenversammlung durchzuführen und ein kleines Rahmenprogramm am Nachmittag druchzuführen. Gastgeber dieser Versammlung ist am 28. Mai 2011 die Ortsgruppe Malsch, die schon einmal Ausrichter der Hauptversammlung gewesen war. Malsch ist mit großer Wahrscheinlichkeit keltischen Ursprungs, römische Siedlungen sind belegt. Zum Zeitpunkt der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1065 befand sich die Gemeinde im Besitz des Benediktinerklosters Weißenburg im Elsass. Um das Jahr 1100 baute der damalige Ufgaugraf Reginbodo, auch Graf von Malsch genannt, in den „Spielfinken“ des Malscher Bergwaldes die Burg Waldenfels. Noch heute sind Reste der hochmittelalterlichen Wehranlage zu sehen. Die Gesamtstruktur der Burg kann jedoch nur noch erahnt werden. Unter Wer auf dem neu zertifizierten Renchtalsteig („Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“) unterwegs ist, kommt auch zur Klosterruine Allerheiligen in Lierbach (Titelbild). Ein seltener Anblick in unseren Reben: die wilde Tulpe (Rücktitel). Auf einigen Rebgrundstücken im Markgräflerland kommt die prächtige Pflanze dank ökologischer Bewirtschaftung auch heute noch auf größeren Flächen vor. An einen Pionier des Naturschutzes im Markgräflerland, der sich auch für die Erhaltung der alten Rebhänge einsetzte, an Günter Braun, erinnern wir auf Seite 42. Fotos: Karlheinz Scherfling 4 Stadtmühle Malsch 1/2011 2/2011 Aufsicht des Landesdenkmalamtes Karlsruhe haben die Heimatfreunde Malsch in mehreren Grabungskampagnen diese Struktur weiter erforscht und dokumentiert. Graf Reginbodo war vermutlich auch der Gründer der ersten St. Cyriak Kirche in Malsch. Nach einer Notiz im Archiv des Landesdenkmalamtes wurden 1824 bis 1827 noch vorhandene Mauerreste der Burg abgetragen und zum Bau bzw. der Erweiterung dieser Kirche verwendet. Immer wieder wurden der blühenden Gemeinde im Verlauf ihrer Geschichte tiefe Wunden durch Kriegs-, Hunger- und Pestjahre zugefügt. So ließ der große Kroatenbrand im Jahre 1623 die damals schon stattliche Einwohnerzahl von 1.400 auf 300 schrumpfen. Ein weiteres Drama spielte sich für die Malscher am 9. Juli 1796 ab. Das deutsche kaiserliche Heer und das französische Revolutionsheer standen sich bei und um Malsch gegenüber. Die Einwohner hatten sich während der Schlacht in ihre Keller geflüchtet, so dass es nur wenige Tote gab. Die Umgebung aber war schwer verwüstet und mit toten Soldaten übersät. Die „Schlacht bei Malsch“ ging in die Geschichte ein. Die Eingliederung der Gemeinden Sulzbach, Völkersbach und Waldprechtsweier durch die Gemeindegebietsreform Anfang der 1970er Jahre und die Erschließung von Baugebieten im Hauptort wie auch in den Teilorten führte zu einer beachtlichen Bevölkerungszunahme. Mit der weiteren Erschließung des Industriegebietes baute die Gemeinde ihre Bedeutung auch als Gewerbe- und Industriestandort im Wirtschaftsraum der Technologieregion Karlsruhe kontinuierlich aus. Durch eine Vielzahl an Freizeiteinrichtungen und ein reges Vereinsleben besitzt Malsch einen hohen Freizeitwert. Mitten im Hauptort liegt das Bühngelände mit Bühnsee, Kinderspielplatz und Freizeitanlage. Ein besonderes Angebot ist seit Mai 2008 das 100 km umfassende, gut ausgeschilderte Wegenetz, das sehr gerne von Nordic Walkern und Wanderern genutzt wird. An vielen Stellen bietet sich ein herrlicher Blick über die Rheinebene und in den Schwarzwald hinein. Sehenswert sind in Malsch unter anderem die Stadtmühle am Mühlenplatz, das Schindlermuseum, der Modellbau eines Goetheanums nach Rudolf Steiner, das Heimatmuseum in Völkersbach sowie diverse Kirchen, Kapellen und Kleindenkmale. Nähere Informationen sind im Internet unter www.malsch.de zu finden. Sulzbach Sulzbach ist der kleinste Ortsteil von Malsch. Er wurde bereits 1115 erstmals in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Reichenbach im Murgtal erwähnt. Das Sulzbach jedoch schon davor existiert haben muss, wird durch diverse Zeugnisse belegt. Die ehemalige Römerstraße führte quer durch den Ort, so dass römische Mauerreste und in einem Keller sogar ein Votivstein römischen Ursprungs gefunden wurden. Der alte Ortskern zeigt die Form eines Weilers und liegt ca. 40 Meter über der 5 MALSCH Rathaus Waldprechtsweier MALSCH 142. Hauptversammlung am 28. Mai 2011 in Malsch Wandern durch Streuobstwiesen und weitläufige Wälder Die 142. Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins findet am Samstag, 28. Mai 2011, im Bürgerhaus, Am Hänfig 9, in Malsch statt. Die Delegiertenversammlung beginnt um 9.30 Uhr, das Ende ist gegen 13 Uhr vorgesehen. Nach der Delegiertenversammlung erfolgt die Wimpelbandausgabe. Am Nachmittag ab 14 Uhr wird eine Naturschutz-Exkursion unter dem Motto „durch die Streuobstwiesen zwischen Waldprechtsweier und Malsch“ angeboten. Ebenfalls um 14 Uhr findet im Bürgerhaus der Workshop „der Gestaltungsleitfaden und neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit“ statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Kinzig-Murg-Rinne. Im Januar 1971 wurde Sulzbach als erster Teilort in die Gesamtgemeinde Schneiderstube Malsch eingemeindet. Trotz der nur knapp tausend Einwohner gibt es in Sulzbach zehn Vereine und Vereinigungen, die das Dorfleben bereichern und lebendig gestalten. Als Wohnort ist Sulzbach auch wegen seiner Hanglage mit weit reichendem Blick über die Rheinebene beliebt. Vor allem die Sonnenuntergänge sind hier besonders reizvoll. Der Festplatz von Sulzbach bietet sich als Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen an. Von hier aus kommt man auch sehr gut zur beliebten Unteren Glasbachhütte mit offener Grillstelle sowie Bachlauf mit Wasserrad und Brunnen. Völkersbach Völkersbach ist der höchst gelegene Ortsteil von Malsch. Er liegt etwa 270 Meter höher als der Kernort. Im Jahr 2004 beging er sein 750-jähriges Bestehen, da der Ort 1254 erstmals in einer Kaufurkunde erwähnt wurde. Über 550 Jahre lang blieb Völkersbach eines von zehn Klosterdörfern in der Obhut des Benediktinerinnenklosters Frauenalb. Im Februar 1803 endete im Zuge der Säkularisation die Abhängigkeit vom Kloster. 170 Jahre lang war Völkersbach dann eine selbständige Gemeinde, bis sie 1973 in die Gemeinde Malsch eingegliedert wurde. Mangelnde Zugangswege zu den im 19. Jahrhundert aufblühenden Industrieorten ließen in dem bäuerlichen Völkersbach über vier Generationen und zwei Weltkriege hinweg neben der Landwirtschaft einen weiteren Erwerbszweig entstehen – die Schneiderei. Als Uniformschneider fertigten die Völkersbacher alle Arten von Uniformen. Mit Einrichtung einer originalgetreuen „Schneiderstube“ hat der Heimatverein diese „Ära“ in seinem Heimatmuseum dokumentiert. Die reizvolle landschaftliche Lage des 6 Viele Möglichkeiten für Freizeitgestaltung Info Ortes mit seinen ausgedehnten Wäldern und Fluren bieten den Erholungssuchenden schöne und bleibende Eindrücke und Erlebnisse in einer intakten Natur. vieler selten gewordenen Tiere und Pflanzen. Gut gepflegte Wege führen den Besucher durch die Natur. Waldprechtsweier Kleinzentrum im Wirtschaftsraum der Technologieregion Karlsruhe. geeigneter Standort für Gewerbe und Industrie durch gute Anbindung an die Bundesautobahn A5 und die B3 gehobene Wohnlagen gute Infrastruktur günstige Verkehrsanbindung an der Nord-Süd-Achse FrankfurtKarlsruhe-Basel Waldprechtsweier ist nach der Geschichte der älteste Ortsteil von Malsch und wird wie der Kernort 1065 erstmals in Büchern des Klosters Weißenburg erwähnt. Ab 1535 gehörte der Ort zum alten Amt von Kuppenheim. Durch die Eingemeindung nach Malsch im April 1972 wechselte Waldprechtsweier vom Landkreis Rastatt in den Landkreis Karlsruhe. Heute bildet das im Jahr 1902 im Neurenaissancestil erbaute eindrucksvolle Rathaus zusammen mit der 1999 renovierten Michaelskapelle, neben der „Alten Schule“ und dem Dorfplatz das historische Zentrum des Ortes. Nicht weit davon entfernt erhebt sich die stattliche Kirche St. Michael, die man sich unbedingt auch von innen ansehen sollte. Hier kann man nämlich die besondere Bauweise eines Zollinger-Daches bestaunen. Die außergewöhnliche Konstruktion kommt ganz ohne Sicht versperrende Stützen aus. Auch einige künstlerische Arbeiten sind durchaus sehenswert. Mit der neu gebauten „Waldenfelshalle“ wird das pulsierende Vereinsleben kulturell und sportlich weiter gefördert. Daneben befindet sich in idyllischer Lage der Eingang ins Waldprechtstal. Dank der guten Parkmöglichkeiten ist hier ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Nordic Walking-Touren, beispielsweise zum höchsten Punkt der Gemarkung und gleichzeitig des Landkreises Karlsruhe, dem Mahlberg. Vom dortigen Turm aus hat man einen faszinierenden Rundumblick. Aufstrebend tige Möglichkeiten. Wenn Sie momentan durch unsere Gemeinde fahren, werden Sie feststellen, dass sich in unserer Ortsmitte einiges tut. Im Mai 2010 wurde mit einem symbolischen Spatenstich die Sanierung unseres Ortskerns im Rahmen des Hochwasserschutzes begonnen. Eine Bachöffnung ist zur Vermeidung von innerörtlichen Überschwemmungen notwendig. Dadurch bot sich uns auch die einmalige Gelegenheit, die Ortsmitte neu zu gestalten. Für viele ältere Malscher Bürgerinnen und Bürger weckt ein offener Bachlauf durch die Mitte des Ortes Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend. Wir bringen damit das Element Wasser, das Malsch früher prägte, wieder ans Tageslicht. Eine großzügige Treppenanlage wird den geöffneten Bach zugänglich machen und den Besucher mitten im Ort zum Verweilen einladen. Durch die Sanierung erhält unsere Gemeinde eine neue städtebauliche Qualität, die das Lebens- und Wohlgefühl in unserer Gemeinde nochmal steigern die von der Gemeinde für Nordic Walker ausgewiesen wurden. Durch unterschiedliche Weglängen und Schwierigkeitsgrade bietet sich für jeden Wanderer und Walker eine passende Strecke. Malsch und Waldprechtsweier als prädikatisierte Erholungsorte bieten für den Tagestourismus als Naherholungsgebiet noch weitere vielfäl- wird. Durch Ihr Zusammentreffen in unserem Bürgerhaus lernen Sie gleich eine weitere Besonderheit von Malsch kennen. Mit seinem kleinen See und den ihn umgebenden Wiesen in der geographischen Mitte des Ortes ist „die Bühn“ hinter dem Bürgerhaus ein beliebter Treffpunkt für alle Generationen. Sie bietet die Möglich- Einladend Anerkannter Erholungsort in der Vorbergzone des Nordschwarzwaldes und begehrter Wohnort. gepflegte und gutbürgerliche Gastronomie Gemeindehallen in allen Ortsteilen Restaurant und Konferenzräume bei den Gemeindehallen in Malsch und Völkersbach Erholsam vielseitige Erholungseinrichtungen beliebte Freizeitanlagen für Kinder und Jugendliche umfangreiche sportliche und kulturelle Angebote durch engagierte Vereine sehr gut ausgeschilderte Routen zum Wandern und Walken Reizvoll Malsch im Überblick Malsch hat 14 756 Einwohner. Das Gemeindegebiet umfasst 5 124 Hektar. Davon sind 2 453 Hektar Wald sowie 1 620 Hektar Wiesen und Ackerland. Mit zahlreichen Schutzzonen unterstützt die Gemeinde den Erhalt Die Gemeinde Malsch mit fast 15 000 Einwohnern liegt am Fuße des Schwarzwaldes, zwischen Karlsruhe und Rastatt. Unsere gute Infrastruktur, das rege Vereinsleben, ein vielfältiges kulturelles Angebot sowie die malerische Umgebung sind wohl der Grund dafür, dass Malsch trotz des allgemeinen gegenläufigen Trends immer noch eine Wachstumsgemeinde ist. Mit den Streuobstwiesen und den über 2 400 Hektar großen weitläufigen Wäldern in einer Höhenlage zwischen 122 und 612 Metern bietet sich Erholungssuchenden in Malsch ein optimales Umfeld für diverse Freizeitaktivitäten. Der Ausblick, der sich einem bei Spaziergängen oder Wandertouren bietet, ist einfach überwältigend, erfreut das Auge, die Ruhe entspannt und spendet neue Energie. Durch diese Wälder führen viele gepflegte Wanderwege, die von unserem Schwarzwaldverein sehr gut beschildert wurden, wofür ich an dieser Stelle ganz herzlich danken möchte. Gerne genutzt werden auch die Routen, eingebettet zwischen Albgau, Murgtal und Rheintal inmitten waldreicher Umgebung und herrlicher Landschaft intakte Natur mit vielen selten gewordenen Pflanzen und Tieren Neugierig geworden? Dann schauen Sie MAL SCHnell vorbei! 2/2011 2/2011 keit zu kleinen Spaziergängen – vielleicht haben Sie während kurzer Pausen in der Veranstaltung ebenfalls die Gelegenheit dazu. Den Delegierten des Schwarzwaldvereins wünsche ich eine schöne Veranstaltung, und wenn Sie neugierig geworden sind, besuchen Sie uns MAL SCHnell. Elmar Himmel, Bürgermeister 7 MALSCH NATURSCHUTZ Eine noch junge Ortsgruppe springt in die Bresche Die Schwarzwaldvereins-Delegierten sind zu Gast in Malsch Wieder einmal ist die Ortsgruppe Malsch eingesprungen, um eine Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins auszurichten. Wie bereits im Jahre 1993 – in jenem Jahr fand die 124. Hauptversammlung in Malsch statt – steht die Ortsgruppe wieder zur Verfügung, nachdem keine andere Ortsgruppe sich bereit erklärt hatte, die große „Wanderfamilie“ Schwarzwaldverein zu empfangen. Die Ortsgruppe Malsch gehört zu den jüngeren Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins. Gegründet wurde sie im Jahre 1978. Allerdings gab es bereits eine VorgängerOrtsgruppe. Genaue Unterlagen existieren nicht mehr. Es kann jedoch angenommen Bühnsee am Bürgerhaus 8 Blick auf Malsch werden, dass die Vereinsgründung auf das Jahr 1930 zurückgeht. In jener Zeit war das Vereinsleben sicherlich geprägt vom Zeitgeschehen jener Jahre und es kann auch eine organisatorische Bindung an die Ortsgruppe Karlsruhe unterstellt werden. Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit behinderten alle Vereinsaktivitäten nachhaltig. Erst im Juni 1947 erfolgte die offizielle Neuzulassung. Aber durch die Situation der Besatzung wurde jede sinnvolle Verwirklichung von Wanderungen und Wanderplänen behindert. Als der damalige Vorsitzende Clemens Stark im Februar 1956 starb, endete auch das erste Vereinskapitel des Schwarzwaldvereins Malsch. Erst 1978 erfolgte die Nachfolgegründung. Am 7. April 1978 wurde die Malscher Bevölkerung zur Gründungsversammlung ins Malscher Bürgerhaus eingeladen. 48 Wanderfreunde folgten der Einladung. Die Versammlung wurde vom damaligen Bezirksvorsitzenden Rudolf Hampel geleitet und Otto Dörner zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er scharte ein hervorragendes einsatzfreudiges Vorstandsteam und engagierte Wanderführer um sich, die begannen, einen immer attraktiven und abwechslungsreichen Jahres-Wanderplan zu erstellen. So wurden über die Jahre viele Wanderungen und Touren im Schwarzwald und in ganz Deutschland sowie im Elsass, in die Schweiz oder in die Dolomiten organisiert. Zahlreiche Studienfahrten in viele Teile Europas wie London, Prag, Wien, Budapest, nach Frankreich in die Camargue, in die Auvergne, das südliche Zentralmassiv und Hochsavoyen, Norditalien, Toskana oder Zypern fanden regen Zuspruch. Aber auch im Bereich der Heimatpflege, des Naturschutzes und der Wegearbeit ist die Ortsgruppe sehr aktiv und bereichert mit großem Idealismus und fundierter Sachkenntnis die Gemeinde Malsch und Umgebung. Seit Jahren gibt es eine Freundschaft mit Wanderfreunden aus Ingwiller. Im Jahre 1996 wurde Josef Hable zum ersten Vorsitzenden gewählt und hat dieses Ehrenamt bis heute inne. Auch er wird von einem hervorragenden Vorstand unterstützt. Im Jahre 2003 wurde das Wanderheim „Spielfinken“ eingeweiht. Das Wanderheim steht seitdem im Mittelpunkt des Vereinslebens und belebt und prägt auch die Bindung an die Heimat. Das Wanderheim steht auch anderen Wanderfreunden und Vereinen zur Verfügung. Seit vielen Jahren nimmt die Ortsgruppe beim Straßenfest der Vereine in Malsch teil. Auch dies funktioniert nur mit engagierten Mitgliedern. Damit ist die Ortsgruppe Malsch des Schwarzwaldvereins ein bereichernder Aktivposten in der Region. Walter Sittig 2/2011 Bienenfresser– ein bunter Vogel, der seit wenigen Jahren wieder am Kaiserstuhl heimisch ist Neugieriger Steinkauz auf einem Obstbaum Wandern, beobachten, erkennen Das Naturzentrum Kaiserstuhl in der Saison 2011 Für einen Besuch im Kaiserstuhl ist das Naturzentrum zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel. Es liegt mitten im schönen Winzerort Ihringen, direkt neben dem Rathaus. Mit der Breisgau S-Bahn von Freiburg oder Breisach aus ist es gut erreichbar und dient als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Kaiserstuhl. Mit seiner interessanten Ausstellung über die Natur und Geologie des Kaiserstuhls, die immer wieder mit neuen Attraktionen ausgestattet wird, zieht es viele Besucher an, die sich vor einer Erkundung der Kaiserstuhllandschaft informieren wollen. Im Zentrum befinden sich unter anderem ein Kaiserstühler Geländemodell, großformatige Biotoptafeln, eine Präsentation von Vulkangesteinen. Naturfilme zum Kaiserstuhl, digitale Fotogalerien und eine Naturbuch-Schmökerecke laden zum Verweilen ein. Kinderrätsel und Fühlkästen ergänzen das Angebot für Familien und Kinder. Die attraktive Ausstellung war im letzen Jahr der Grund, dass im Zentrum Birgit Sütterlin und Reinhold Treiber. 2/2011 trotz der geringen Öffnungszeiten rund 3 600 Besucher verzeichnet werden konnten. Besonders erfreulich war, dass 700 Kinder dabei waren. Hervorzuheben ist auch die Beteiligung des Zentrums beim letztjährigen „Tag der Artenvielfalt“ im Juni, als es Anlaufpunkt für viele Naturfreunde war und bundesweit Beachtung erlangte. Eine weitere Attraktion des Zentrums ist der Duft- und Kräutergarten. Er liegt unweit des Naturzentrums inmitten schönster Gärten im Herzen von Ihringen und wurde 2007 neu eingerichtet. Er steht jederzeit offen und bietet eine große Vielfalt mit über 60 Pflanzenarten. Mit dem Frühjahr ist das Zentrum in Ihringen wieder in eine neue Saison gestartet. Das von Reinhold Treiber ehrenamtlich geführte und vom Schwarzwaldverein getragene Zentrum hat ein interessantes Programm aufgestellt. Mehr als 40 Veranstaltungen – vor allem Exkursionen und Wanderungen in die Kaiserstuhllandschaft – haben die zahlreichen Helfer für die Saison 2011 zusammengestellt (siehe Auszüge unten). Bereits im Frühjahr fanden bestens besuchte Vorträge zur Vogelwelt des Kaiserstuhls statt; Christian Harms berichtete mit faszinierenden Fotos von Eulen und Käuzen, den nächtlichen Jägern, und von Wiedehopf und Bienenfresser, den neuen Stars des Kaiserstuhl. „Die Wiedehöpfe“ heißt dann auch eine neue Kindergruppe des Zentrums – eine Gruppe, die sich seit April regelmäßig samstags trifft und ein Naturtagebuch führt. Und die „Naturforscher“ mit Themen wie Mammuts am Kaiserstuhl oder Krabbeltiere im Boden haben bereits im Januar begonnen. Die kommenden Monate sind den Wande- rungen und Exkursionen vorbehalten. Neben „Klassikern“ wie den beliebten Orchideenführungen und Wanderungen durch Hohlwege sind diesmal auch neue Programmpunkte dabei: Zehn Genießertouren zwischen Mai und Oktober führen durch kleinterrassierte Weinberge im Löss und Vulkangestein und stellen die Kaiserstühler Weine vor. Ende Juni wird erstmals eine Schmetterlingsnacht stattfinden. Zum ersten Mal gibt es 2011 auch über den ganzen Sommer hinweg Veranstaltungen. Ende Oktober schließt das Naturzentrum Kaiserstuhl für die Winterpause, um sich auf 2012 vorzubereiten. Weitere Informationen und das vollständige Jahresprogramm kann per Telefon oder E-Mail angefordert oder auch auf unserer Homepage nachgelesen werden. Info Öffnungszeiten: März – Juni, September – Oktober Montag 10 – 12 Uhr, Donnerstag 10 – 12 Uhr, Samstag 15 – 17 Uhr Kontakt + Information: Naturzentrum Kaiserstuhl im Schwarzwaldverein e.V. Birgit Sütterlin & Reinhold Treiber Bachenstr. 42, 79241 Ihringen, Tel: 0 76 68/71 08-80 E-Mail: [email protected] www.naturzentrum-kaiserstuhl.de 9 NATURSCHUTZ NATURSCHUTZ Programm des Naturzentrums Kaiserstuhl für Mai + Juni 2011 So., 15.5., 10–12.30 Uhr, Durch den schönsten Hohlweg Deutschlands in die Kinderstube des Grauburgunders; Lassen Sie sich für die Naturschönheit und Geschichte der Eichgasse begeistern und genießen sie ein Glas Wein! Bickensohl, Winzergenossenschaft, 5 € mit Wein, Thomas Gumbert. Sa., 28.5., 17.30–20 Uhr, Hohle Gassen und Weinterrassen bei Endingen; Genießen Sie bei einem Glas Wein den Sonnenuntergang und die schöne Natur. Endingen, Parkplatz gegenüber Gasthaus Schützen, 7 € mit Wein, Hannelore Heim und HansPeter Linder. Sa., 21.5., 17–19 Uhr, Orchideen am Rheindamm; OrchideenSchönheiten gibt es auch am Rheindamm, Parkplatz gegenüber Gasthaus Limburg, Sasbach, 4 €, Hannelore Heim. So., 29.5., 10–12.30 Uhr, Schmetterlingshaft und Orchideenpracht; eine einzigartige Natur mit Orchideen kennzeichnet den Badberg und Haselschacher Buck. Oberbergen, Wanderparkplatz bei Abzweig Schelingen, 4 €, Thomas Gumbert. Sa., 21.5., 10–17 Uhr, Fachseminar Orchideen; Fachseminar zu Orchideen im Kaiserstuhl, Vortrag und Exkursion, Teilnehmerzahl begrenzt, Anmeldung unbedingt erforderlich! Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 8 €, Konrad Baumer. So., 22.5., 14–17 Uhr, Orchideen rund um den Badberg; entdecken Sie mit dem Fachmann die Lebensräume vieler Orchideenarten. Teilnehmerzahl begrenzt, Anmeldung unbedingt erforderlich! Oberbergen, Parkplatz gegenüber Gasthaus Mondhalde, 4 €, Konrad Baumer. So., 25.05., 16 Uhr, Hüterin des Lilientals; St. Urban und das Geheimnis des Holunders, Brunnen Liliental, 8,50 €, Margritha Wahrer. Fr., 27.5., 19.30 Uhr, Bildvortrag: Orchideen des Kaiserstuhls dreidimensional kennen lernen; Dreidimensionale Orchideenbilder, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 5 €, Ernst Hohwieler, Friedrich Schillinger und Reinhold Treiber. Fr., 27.5., 16–18 Uhr, Diptamblüte am Büchsenberg; entdecken sie die Schönheit der Diptam-Eichenwälder am Westhang des Kaiserstuhls, Parkplatz Steinbruch am Büchsenberg zw. AchkarrenNiederrotweil, 4 €, Wolfgang Engist. Sa, 28.5., 8–11 Uhr, Wiedehopf und andere Weinbergsvögel; mit dem Vogelkenner unterwegs durch die Weinberge – vielleicht sehen wird Wiedehöpfe! Naturzentrum Kaiserstuhl Ihringen am Rathaus, 4 €, Matthias Hollerbach. Fauchende Smaragdeidechse 10 So., 29.5., 14–17 Uhr, Vogelgesänge und Pflanzenvielfalt der Hohlwege und Weinberge; ein Kenner der Natur Ihringens zeigt Ihnen die versteckten Beson-derheiten und schönen Plätze! Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 4 €, Heinz Wintermantel. So., 5.6., 10–13 Uhr, Orchideen, Bienenfresser und Weinbau auf dem Vulkan; Kaiserstühler Naturvielfalt bei einem Glas Wein erleben. Kiechlinsbergen, Winzergenossenschaft, 7 € mit Wein, Hannelore Heim und Michael Baumer. So., 5.6., 14–17 Uhr, Vielleicht hören wir den Wiedehopf und Schwarzkehlchen; Natur und Vogelwelt der Weinberg um Bickensohl mit dem Fachmann erkunden. Bickensohl, Parkplatz Winzergenossenschaft, 4 €, Heinz Wintermantel. Sa., 18.6., 16–18.30 Uhr, Blüten und Insektenvielfalt am Badberg; Kaiserstühler Ameisenlöwen und vieles mehr! Oberbergen, Parkplatz gegenüber Gasthaus Mondhalde, 4 €, Hannelore Heim. So., 19.6., 16–18.30 Uhr, Von kühlen Hohlgassen zu alten Rebterrassen und beeindruckender Geologie; artenreiche Natur von Bötzingen und atemberau-bende Blick in den Vulkan! 5 €, Bötzingen, St. Albanskapelle bei Gasthaus Rebstock, 5 € mit Wein, Thomas Gumbert. So., 26.6., 16–19 Uhr, Geführte Wildpflanzenwanderung rund um Bötzingen; Mit der Kräuterpädagogin auf Wegen um die Eichelspitze und zum Naturschutzgebiet, 5 €, Bärbel Höfflin-Rock. Die einmalige Terrassenlandschaft der Kaiserstühler Rebberge muss erhalten bleiben Weinbaulandschaften erhalten Präsident Dieterle setzt sich für die Beibehaltung des Rebenanbaustopps ein Den Weinbaulandschaften am Rande des Schwarzwalds drohen in den nächsten Jahren tief greifende Veränderungen. Bisher gilt in der ganzen Europäischen Union ein so genannter Rebenanbaustopp. Nach dieser strengen Regelung, die seit den 1970er Jahren Bestand hat, darf Wein nur in ausgewiesenen Rebanbaugebieten angepflanzt werden. Diese Regelung soll nun fallen – so will es die Kommission in Brüssel im Zuge einer Liberalisierung des europäischen Weinmarkts. Ab 2018 könnte dann auch in Deutschland überall Wein angebaut werden – mit erheblichen Konsequenzen für die bisherigen Anbaugebiete. Da Steillagen und Weinberge mit schmalen Terrassen nur schwer zu bewirtschaften sind, kann man sich gut vorstellen, dass sich dann die Produktionsflächen für Wein auf wirtschaftlich günstige, maschinell zu bearbeitende, großflächige Standorte verlagern werden (zum Beispiel in der klimatisch günstigen Ebene am Oberrhein). 2/2011 Aus Sorge um die einmaligen Reblandschaften am Oberrhein hat sich Präsident Dieterle in einem Schreiben an die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner gewandt und sie gebeten, sich in Brüssel für die Beibehaltung des Rebenanbaustopps einzusetzen. „Die Folge einer Freigabe“, so schreibt der Präsident, „wäre der langfristige Verlust der klein parzellierten Rebberge, die das Gesicht der Kulturlandschaft im Umkreis des Schwarzwald wie zum Beispiel in der Ortenau, im Markgräflerland und am Kaiserstuhl ganz besonders prägen. Sind die Terrassen erst einmal aufgegeben, geht eine über Jahrhunderte gepflegte und sorgsam genutzte Kulturlandschaft verloren“. Zudem merkt er an, dass mit der Aufgabe der Bewirtschaftung ökologisch hochwertiger Biotope und ganz besondere Lebensräume für Wärme liebende Pflanzen und Tiere verschwänden. Auch fürchtet er um die Zukunft der Winzerschaft, die der Konkurrenz einer eher industriell produzierenden Weinwirtschaft nichts entgegenzusetzen hätte. Und nicht zuletzt der Tourismus profitiert von den außergewöhnlichen Reblandschaften mit ihrer besonderen Gastronomie. Der Brief ging auch an den badenwürttembergischen Landwirtschaftsminister Köberle, an Landräte und Abgeordnete, die aufgefordert werden, ihre politischen Möglichkeiten zu nutzen, um den Vorstoß des Schwarzwaldvereins zu unterstützen. „Wir halten die Beibehaltung des Rebenbaustopps für unbedingt notwendig, um die seit Generationen gepflegten Weinbaulandschaften zu erhalten und den Weinbauregionen in Deutschlands Südwesten eine sichere Zukunft zu garantieren“ schließt Präsident Dieterle sein Schreiben. Peter Lutz 11 NATURSCHUTZ NATURSCHUTZ Naturschutz am Beispiel Mönchsloh Ein Mulchgerät für die Ortsgruppe Bad Rippoldsau Schon lange beobachtet die Ortsgruppe Bad Bad Rippoldsau, dass in den verschiedenen Seitentälern des Wolftals immer mehr ökologisch hochwertige Wiesenflächen nicht mehr bewirtschaftet werden. Sie fallen brach, verbuschen ohne die jährliche Mahd und gehen damit als Lebensräume verloren. Vor allem quellige Wiesentäler, wenn sie dann auch noch große Hangneigung besitzen, sind vom Besorgnis erregenden Zuwuchern betroffen. Das war für die Ortsgruppe der Anlass, die Pflege dieser Biotope zu übernehmen und die Offenhaltung der Wiesen zu sichern. Dabei ist diese Arbeit sehr aufwändig und auch für die ehrenamtlichen Helfer nur mit Maschinen zu leisten. Schon mehrere Jahre waren die Flächen nicht mehr gepflegt worden, also konnte die Ortsgruppe mit herkömmlichen Mähgeräten nicht mehr arbeiten. Nachdem von den Naturschutzbehörden auch ein Pflegeplan erstellt worden war, wurde auch von dieser Seite der Weg frei für ein Engagement der Ortsgruppe. Doch immer noch war unklar, welches Gerät das Beste für die schwierigen Verhältnisse vor Ort sei. Bei der Offenburger Herbstmesse fand dann Erich Schmid, Leiter des Wald-Kultur-Hauses, ein Oehler-Mulchgerät, das für die Ansprüche geeignet ist. Nach einem Vorführungstermin auf einer brachgefallenen Wiese auf steinigem und mit Wurzelstöcken durchsetztem Boden war man sich einig, es für die Arbeiten der Ortsgruppe anzuschaffen. Um das Gerät nun zu finanzieren, wandte sich die Ortsgruppe an die Stiftung „Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald“ um Unterstützung. Diese stimmte gern zu und stellte im letzten Jahr Mittel zu Verfügung. Seine erste Bewährungsprobe bestand der Mulcher dann bei Pflegearbeiten auf den Wiesen im Gewann „Harzsiedegrund“ in einem Seitental des Schwarzwaldverein Weil der Stadt im Landschaftsschutz erfolgreich Gefördert von der Stiftung NATUR- UND KULTURLANDSCHAFT SCHWARZWALD Das Mulchgerät der Ortsgruppe Bad Rippoldsau in Aktion Wolftals („Der Schwarzwald“ berichtete schon kurz darüber). 2010 war das Gerät schon etwa 126 Stunden im Einsatz – das zeigt, wie wichtig die Anschaffung des Mulchgeräts für den Natur- und Landschaftsschutz in Bad Rippoldsau ist. Erich Schmid, Peter Lutz Beim Schutz der wertvollen Heckengäu-Landschaft arbeitet der Schwarzwaldverein Weil der Stadt eng mit anderen aktiven, im Naturschutz anerkannten Vereinen zusammen. Im letzten Sommer galt seine Fürsorge besonders einer Gegend in der Nähe von Weil der Stadt, dem so genannten „Mönchsloh“. Dabei handelt es sich um ein ganz typisches Gewann des Heckengäus: Eine vorwiegend ackerbaulich genutzte Hochfläche, die von vielen reizvollen Hecken und Gehölzen durchzogen ist. Wegen seiner landschaftlichen Schönheit ist dieser Bereich seit 25 Jahren als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Auf dem „Mönchloh“ jedoch plante die Familie Porsche die Errichtung eines größeren Pferdegestüts – also eine tief greifende Veränderung mitten in der geschützten Landschaft. Das rief im letzten Jahr neben dem Naturschutzbund, den Vogel- und Naturfreunden Merklingen auch den Schwarzwaldverein auf den Plan, die sich vehement gegen das Vorhaben wandten. Mit Aktionen und Ein- Demonstration und Kundgebung auf dem „Mönchsloh“ bei Weil der Stadt im Sommer 2010 – an der Stelle, wo ein Pferdegestüt entstehen sollte. Die neuen Bewohner zogen sogleich ein Ein Wildbienenhotel für das Naturklassenzimmer Die vier Schüler beim Zusammenbau des Wildbienenhotels, unter fachkundiger Anleitung eines Dachdeckers und von Ilse-Marie Kunze (ganz links). Das Naturklassenzimmer des Schwarzwaldvereins Wettersbach („Der Schwarzwald“ berichtete schon darüber) hat einen weiteren Einrichtungsgegenstand bekommen – ein Bienenhotel. Es war das Ergebnis einer Projektarbeit der vier aufgeweckten Schüler Simon Lennig, Patrick Philipp, Marius Leitner und Etienne Renkert der 9. Klasse der Heinz-Barth-Hauptschule Wettersbach. Die vier hatten sich für ihre Projekttage das nicht ganz einfache, aber interessante Thema „Wildbienen“ ausgewählt. Zunächst machten Sie sich theoretisch an das Thema, werteten Quellen aus und verfertigten 12 einen umfangreichen Bericht. Dazu stellten sie sich Fragen wie: Wo kann man Wildbienen finden? Wie leben sie? Worin liegt ihre Bedeutung für uns Menschen? Welche Pflanzen besuchen sie am meisten? Warum gibt es nur noch wenige Wildbienen? Wie erkennen wir Wildbienen? Doch es sollte nicht bei der theoretischen Ausarbeitung bleiben. Ein Abschnitt ihres Berichts beschäftigte sich auch mit dem Bau von Wildbienenkästen. Getreu dem Motto, dass alle Theorie grau, die Erfahrung aber fast noch wichtiger ist, machten sie sich ans Werk. Das Material wurde den Jungs vom Schwarzwaldverein Wettersbach gern zur Verfügung gestellt. Dazu gab die Stiftung „Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald“ gern eine kräftige Unterstützung. Zunächst konstruierten sie einen geeigneten Kasten und erarbeiteten einen ausführlichen Plan. Bretter, Holzklötze und Pfähle mussten nun unter fachkundiger Anleitung eines Dachdeckers und von Ilse-Marie Kunze, Naturschutzwartin des Schwarzwaldvereins Wettersbach, zugesägt und aneinander angepasst werden. Es machte ihnen große Freude, ihr Werk langsam entstehen zu sehen. Schließlich montierten die Schüler das – noch „zimmerlose“ – Hotel an einem sonnigen Platz im Naturklassenzimmer draußen in der Natur. Nicht alle Wildbienen – es gibt in Deutschland mehrere Hundert dieser kleinen, ganz allein und nicht in Staaten wie die Honigbienen lebenden Wildbienenarten – brauchen die gleichen Nistgelegenheiten. Jede Art bevorzugt andere Material, in denen Sie ihre Bauten für die Nachkommen graben. So bauten die Schüler in den Holzrahmen nicht nur mit Bohrungen versehene Holzklötze ein, sondern auch kurze Schilfstängel und Ästchen, durchlöcherte Bachsteine und Lehmziegel. Das Hotel hatte nun seine Zimmer bekommen und stand zum Bezug bereit. Die Wildbienen ließen sich dann auch nicht lange bitten und zogen ein, um sofort mit dem Brutgeschäft zu beginnen. Ein gelungenes NaturProjekt der Heinz-Barth-Hauptschule und des Schwarzwaldvereins Wettersbach. Ilse-Marie Kunze, Peter Lutz Die Demonstration zieht von Weil der Stadt durch das Heckengäu auf das Gewann „Mönchsloh“ hinauf. Gefördert von der Stiftung NATUR- UND KULTURLANDSCHAFT SCHWARZWALD 2/2011 2/2011 gaben verwehrten sich die engagierten Naturschützer gegen die Pläne der bekannten Autobauerfamilie. Höhepunkt war eine Demonstration, bei der mehrere hundert Bürger in einem Marsch von Weil auf den „Mönchsloh“ zogen. Auf der weiten Höhe fand eine Kundgebung statt, in der alle Redner, unter ihnen auch der Vizepräsident des Schwarzwaldvereins Hans-Martin Stübler, sich gegen das Vorhaben aussprachen. Erfreulicherweise hatte die eindeutige Stellungnahme der Bürgerschaft Erfolg: Die Familie Porsche zog daraufhin die Planung zurück und verzichtete auf das Vorhaben. In der Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit veranstalteten die drei Naturschutzvereine dann im vergangenen Februar einen gut besuchten Informationsabend zum Natur- und Landschaftsschutz in Weil der Stadt. Sehr anschaulich und sachkundig erläuterte Peter Lutz (Freiburg), der hauptamtliche Naturschutzreferent des Schwarzwaldvereins, die Probleme, die immer dann auftauchen, wenn Pläne für kleine oder große Bauvorhaben im offenen Gelände geprüft werden müssen. „Ob das Landschaftsbild durch neue Gebäude oder Straßen stark verändert wird, müssen wir qualifiziert beantworten“ berichtete Lutz und verwies auf langjährige Erfahrungen des Schwarzwaldvereins. Bei dem ursprünglich geplanten Pferdegestüt auf dem „Mönchsloh“ allerdings war die Situation für jeden Fachmann – so Peter Lutz – eindeutig: „In hochwertigen Landschaftsschutzgebieten sind auffällige Bauten von vornherein ausgeschlossen, das ergibt sich aus der Schutzverordnung des Landratsamtes Böblingen von 1986. Deshalb hätte das Regierungspräsidium in Karlsruhe gar nicht anders handeln können, als die irrtümlich erteilte Baugenehmigung zu kassieren!“ Bekanntlich kam der Antragsteller der erwarteten Absage mit seinem Rückzug zuvor. Letzte Zweifel am Wert der landschaftsprägenden Hecken und Steinriegel beseitigte die exklusive Bildreihe, die Alan Knight vom Naturschutzbund zusammengestellt hatte. Er liß die Tier- und Pflanzenwelt am „Mönchsloh“ im Jahreslauf lebendig werden. So ist der beherrschende Höhenzug zwischen Malmsheim und Weil, über den einst Händler und historische Heere zogen, heute nicht nur Erholungsgebiet der Bürger, sondern auch wertvolle Durchzugsstrecke und Lebensraum für Vögel. Anwesende Gemeinderäte und der Landtagsabgeordnete Bernd Murschel (Grüne) waren aufmerksamer Zuhörer. Sie dankten Initiatoren für ihr Engagement zugunsten der Schönheit unserer Landschaft: „Es lohnt sich, sie zu bewahren“. H. Weidner 13 WANDERN WANDERN Qualifizierte Betreuung führt zum Erfolg Im Fachbereich Wandern gibt es neue attraktive Angebote zum Mitmachen Von Hauptfachwart Gunter Schön Der Deutsche Wandertag 2010 in Freiburg war das Großereignis für unseren Schwarzwaldverein und brachte für den Fachbereich Wandern eine Fülle von Aufgaben. Dank unseres umfangreichen Wanderangebots konnten die Gäste aus ganz Deutschland den Schwarzwald in seinen vielen Facetten kennen lernen. Was außerdem auf dem Wandersektor in unseren Bezirken und Ortsgruppen geschah, soll stichwortartig dargestellt werden. Das Wandern im Schwarzwaldverein hält sich weiter auf hohem Niveau, obwohl aufgrund der Altersstruktur die Zahl der Wanderkilometer abnimmt. Ich empfehle dennoch, Neues anzupacken und auszuprobieren, um jüngere Menschen und damit potentielle neue Mitglieder zu erreichen. Eine Vielzahl von Hilfsmöglichkeiten steht hier zur Verfügung, wird aber zu selten genutzt. Die Anzahl der Wanderveranstaltungen ist nach den bisherigen Erkenntnissen im Wesentlichen gleich geblieben. Sobald die neuesten Daten vorliegen, werden die aktuellen Ergebnisse veröffentlicht. Die wichtigsten Elemente zur erfolgreichen Wandertätigkeit in den Ortsgruppen sind attraktive, für jedermann offene, vielseitige Wanderprogramme, mit gut beschriebenen Veranstaltungen, die sowohl die Mitglieder als auch Gäste und Interessenten ansprechen. Das Projekt „Let’s GO“ des Deutschen Wanderverbandes bietet nun mit dem Wanderfitnesspass und dem Deutschen Wanderabzeichen eine gute Möglichkeit, neue und auch jüngere Wanderer anzusprechen und als Mitglieder zu gewinnen. Sportliche Wanderangebote finden zwischenzeitlich größeren Zuspruch. Diese Angebote führen manchmal zum gewünschten Erfolg, jüngere Mitglieder, die sich auch im Verein engagieren, zu gewinnen: zum Beispiel die Marathonwanderung in Bräunlingen, organisiert durch die Ortsgruppe Donaueschingen. Zusammen mit einer breiten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und einer qualifizierten Betreuung durch die Wanderführer kann dies zum Erfolg der Ortsgruppe, dem Bezirk und letztlich dem gesamten Schwarzwaldverein führen. Daran wollen und müssen wir gemeinsam arbeiten. Einer großen Beliebtheit erfreuen sich die von der Heimat- und Wanderakademie angebotenen Wanderführer – Lehrgänge, die sehr gut besucht sind. So fanden auch im Jahr 2010 drei komplette Lehrgänge statt. 46 Wanderfreunde haben das Angebot angenommen und mit Zertifikat abgeschlossen. 19 Wanderfreunde wurden nachgeschult 14 zu Natur- und Landschaftsführern. Hierbei konnte auch auf dem Herzogenhorn der 4 500. Wanderführer des Deutschen Wanderverbandes gekürt werden. Qualitätsvolle, erlebnisorientierte Wanderungen durch gut ausgebildete Wanderführer sind das beste Werbemittel und Aushängeschild für die Ortsgruppen im Schwarzwaldverein. Seit die Lehrgänge nach dem neuen Ausbildungskonzept des Deutschen Wanderverbandes zertifiziert werden und die Anerkennung als Natur – und Landschaftsführer beinhalten, werden die Ausbildungsangebote verstärkt angenommen und neue Mitglieder gewonnen. Besonders möchte ich auf die Fortbildungsangebote und das attraktive Angebot an Exkursionen in den Bereichen Natur, Kultur und Heimat im Programm der Heimat- und Wanderakademie hinweisen. Übrigens: an den Veranstaltungen der Heimat- und Wanderakademie, ein Gemeinschaftsprojekt von Schwäbischem Albverein und Schwarzwaldverein, kann jedes Mitglied des Schwarzwaldvereins teilnehmen. Das Programm steht allen interessierten Personen offen. Einer besonderen Beliebtheit erfreut sich das gemeinsame Wanderführertreffen. Im Jahre 2010 fand es mit 130 Teilnehmern in Oberharmersbach statt. Das Wanderführertreffen 2011 findet am 16. und 17. April 2010 in Sigmaringen statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird das 10-jährige Jubiläum der Heimat- und Wanderakademie gefeiert. Deutscher Wandertag 2010 war ein großer Erfolg Der Deutsche Wandertag 2010 war ein großer Erfolg für den Schwarzwaldverein. Das Wanderangebot mit 116 Wanderungen wurde sehr gut angenommen. Nur einige wenige Wanderungen fanden nicht statt. Die Resonanz der teilnehmenden Wanderfreunde war sehr groß. Dies zeugt von der hohen Qualität dieser durch unsere Wanderführer angebotenen Wanderungen. Ein Dankeschön an alle Ortsgruppen und Wanderführer, die sich hier in hervorragender Weise engagiert haben. Was steht 2011 im Fachbereich Wandern an? Das größte Projekt 2011 ist wohl die Wanderung der Wimpelgruppe des Schwarzwaldvereins, die den Weg nach Melle zum 111. Deutschen Wandertag unter die Füße nimmt. 42 Wandertage sind für die 820 Kilometer lange Wanderung vorgesehen. Im Bereich des Schwarzwaldvereins finden 10 Wanderetappen an fünf Wochenenden von Freiburg bis Pforzheim statt. An diesen Wanderungen kann jedermann teilnehmen. Ein weiteres Projekt ist die Eurorando 2011, die als Gemeinschaftsveranstaltung auch im Rahmen der Europawoche 2011 mit dem Schwäbischen Albverein vom 6. bis 8. Mai 2011 im Bereich Schwenningen – Donaueschingen – Tengen unter dem Motto „Wasser- Quell des Lebens“ stattfindet. Eine weitere Wanderung zur Eurorando 2011 findet am 11. September 2011 als Sternwanderung mit dem Ziel Lauterbourg (Elsass) gemeinsam mit den Wanderfreunden von Vogesenclub und Pfälzerwaldverein statt. Nicht zuletzt ist noch im Juli eine Jubiläumswanderung geplant: „75 Jahre Schwarzwald – Jura – Bodensee Weg“. Gewandert wird an drei Wochenenden im Juli. Zu allen Veranstaltungen gibt es entsprechende Flyer, die bei der Geschäftsstelle in Freiburg bezogen werden können. Ein Dank an die vielen ehrenamtlichen Wanderführer Die hohe inhaltliche Qualität der Wanderveranstaltungen kann nur durch ein vielfältiges Angebot der verschiedenen Wandersparten und durch die qualitative Arbeit der Wanderführerinnen und Wanderführer erreicht werden. Ihnen gilt ein herzliches Dankeschön. Die ehrenamtliche Leistung unserer Wanderführerinnen und Wanderführer stellt einen nicht zu unterschätzenden Wert dar, den wir gemeinsam für die Gesellschaft und den Tourismus erbringen. Bei rund 9 800 Wanderungen waren etwa 15 000 Wanderführereinsätze erforderlich. Somit fielen für Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung etwa 180.000 ehrenamtliche Stunden an, was einem Betrag und Mehrwert von rund 2,2 Millionen Euro entspricht, die hier ehrenamtlich geleistet wurden. Eine große Möglichkeit der Mitgliederwerbung ist der Wanderfitnesspass und das damit verbundene Deutsche Wanderabzeichen. Für Jedermann offen, bietet es für Mitglieder und Nichtmitglieder mit unseren Wandervereinen und deren Ortsgruppen die Möglichkeit, mit zu wandern, um dieses Ziel zu erreichen. Schon 70 Krankenkassen erkennen den Wanderfitnesspass in ihren Bonus-Programmen an. Also machen Sie mit! 2/2011 Das Wegenetz muss ständig gewartet werden Tausende von Wegezeichen wurden ersetzt – Zwei neue Qualitätswege Von Gisela Tillmanns Unsere Wegwarte brauchen sich auch nach der umfangreichen Neumarkierung im gesamten Schwarzwald nicht über Arbeitsmangel zu beklagen. Nur durch ständige Pflege der Wege und Kontrolle der Markierungen bleibt unser Wegenetz attraktiv. Ein besonders Erfolgserlebnis war die Zertifizierung zweier neuer Wanderwege, des Renchtalsteigs und des Zweitälersteigs. Beide „Steige“ wurden vom Tourismus initiiert. Beide verlaufen fast ausschließlich auf dem Wegenetz des Schwarzwaldvereins: Rund ums Renchtal mit 98 Kilometern der eine, von Waldkirch ausgehend mit 108 Kilometern die Höhen um Elz- und Simonswäldertal erschließend der andere. Beide Wege führen die Wanderer mit jeweils eigenem Zeichen im Rautenfeld. Für Erkundung, Vorbereitung, Markierung und Bestandsaufnahme zur Zertifizierung leisteten die Wegewarte in Bezirken und Ortsgruppen 3 000 freiwillige Arbeitsstunden. Einsatzbereitschaft und Arbeit haben sich gelohnt: Bei der CMT in Stuttgart bekamen beide „Steige“ das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“. Auch unser Schluchtensteig war zum zweiten Mal dabei, das begehrte Prädikat zu erwerben. Nicht nur die neuen touristischen Wege erforderten unseren Einsatz, sondern auch das Netz der traditionellen Fern- und Regionalen Wege – insgesamt rund 5 000 Kilometer – waren zu bearbeiten. 4 036 Zeichen für die Unterwegsmarkierung wurden ersetzt. 136 Pfosten dazu waren erforderlich, wenn kein anderer Markierungsträger vorhanden war. 120 beschädigte Wegweiserblätter waren auszuwechseln oder zu reparieren. Rund 9 900 Arbeitsstunden werden aus Ortsgruppen und Bezirken gemeldet zur Betreuung der 5 000 Kilometer Fern- und Regionalwege. Wie immer entfällt der Hauptanteil der geleisteten Arbeit auf die Weginstandsetzungen, die nach Witterungseinflüssen und in den letzten Jahren nach Holzerntemaßnahmen immer wieder erforderlich sind, um den Wanderern ein gefahrloses Wandern zu bieten. Zudem sind diese Arbeiten auch ein wesentlicher Beitrag zur touristischen Infrastruktur. Zur Neuordnung und -markierung unseres Wegenetzes konnte im Südschwarzwald in den Gemeinden Grafenhausen und Ühlingen-Birkendorf eine noch bestehende Lücke geschlossen werden. 118 Kilometer neu markierte Wege mit 95 Wegweiserstandorten garantierten jetzt auch hier Durchgängigkeit und Vernetzung unseres Wegenetzes 2000. Neben allen Außenarbeiten waren auch – vor allem für die Bezirkswegewarte – praxisergänzende Tätigkeiten angesagt. Besprechungen mit Behörden, Korrektur unserer Wanderkarten und die Organisation von Regionaltagungen mit den Wegewarten der Ortsgruppen. Praxis der Wegmarkierung, Diskussion neuer Gegebenheiten und Erkenntnisse, die Einführung neuer Mitarbeiter sind zentrale Themen dieser Tagungen und zugleich Beitrag zur Aktualität unseres Wegenetzes und unserer Arbeit. Zum Abschluss des Berichtes – wie alljährlich – ein großes Dankeschön an alle Wegewarte und an die vielen anderen, die mithalfen und unsere Arbeit unterstützt haben. 15 WANDERN WANDERN Auf dem neuen Qualitätsweg Kammweg Wanderführer des Schwarzwaldvereins waren im Vogtland unterwegs Von Pedro Oehme Vom 13. bis 17. Oktober 2010 besuchten 40 Wanderleiter verschiedener Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins das „Land der Vögte“ im Südwesten Sachsens. Der Tourismusverband Vogtland und der Verband Vogtländischer Gebirgs- und Wandervereine hatten während der Tagung der Bezirkswanderwarte des Schwarzwaldvereins im März 2010 in Freiburg zur Schnuppertour ins Vogtland eingeladen. Blick vom Alten Söll in Schöneck Die Wanderfreunde erwartete ein vielseitiges Vier-Tages-Programm. Am Tag der Anreise wurden die Gäste aus dem Schwarzwald im IFA-Ferienpark Schöneck empfangen. Der Klingenthaler Wanderführer Wolfgang Höll stimmte sie auf die kommenden Tage mit einer Vogtland-Diaschau ein. In das vogtländische Bädereck um Bad Brambach und Bad Elster führte die Tour am nächsten Tag. Vom Kurpark Bad Brambach wanderte man auf dem Qualitätsweg Vogtland Panorama Weg in das denkmalgeschützte Örtchen Raun mit seinen Egerländer Fachwerkhäusern. Rolf Ebert, der Präsident des Vogtländischen Wanderverbandes, führte die Gäste persönlich in das Moorbad Bad Elster Topasfelsen Schneckenstein und sorgte mit vielen Anekdoten für den richtigen Blick auf die Geschichte des Kurbades an der Grenze zu Böhmen. Am dritten Tag standen die größten Ziegelsteinbrücken der Welt, Göltzschtalbrücke und Elstertalbrücke, auf dem Programm. Beeindruckt von den gigantischen Bauwerken aus der Anfangszeit des Eisenbahnbaus folgten die Schwarzwälder Wolfgang Höll durch das wildromantische Triebtal. Der Mittagsimbiss, eine typisch vogtländische Kartoffelsuppe, wurde während einer Schiffsrundfahrt auf der Talsperre Pöhl eingenommen. Dann ging es in den vogtländischen Musikwinkel. Der Besichtigung des Musikinstrumentenmuseums folgte ein stimmungsgeladener Tagesabschluss in Rolf Ebert (Vogtl. Wanderverband) führt durch Raun Hüttels Musikwerkausstellung. Die Themen Wintersport und Bergbau bestimmten den letzten Tag im Vogtland. Zum Auftakt wanderte die Gruppe von der Flößerstube Muldenberg auf dem Kammweg über den Schneckenstein in das Besucherbergwerk „Grube Tannenberg“ zur Mettenschicht. Damit gehörten die Wanderführer aus dem Schwarzwald zu den ersten, die überhaupt auf dem neu zertifizierten Qualitätsweg Kammweg unterwegs waren, denn die Übergabe des Siegels durch den Deutschen Wanderverband stand zur CMT am 15. Januar 2011 in Stuttgart noch bevor. Vom Besucherbergwerk führte Frank Hölzel zum abschließenden Höhepunkt der Schnuppertour die Gruppe auf dem Klingenthaler Höhensteig (auch ein Qualitätsweg) zu einer der modernsten Großschanzen der Welt in die Vogtland Arena. Obwohl das Reiseprogramm sehr dicht gefüllt war, konnten die Teilnehmer nur einen Bruchteil der Vielfalt des Vogtlandes erleben. Die Wanderleiter des Schwarzwaldvereins zeigten sich beeindruckt und viele planen bereits einen weiteren Wanderaufenthalt in der Region. Der Tourismusverband Vogtland und der Vogtländische Wanderverband haben ihre Mithilfe bei der Planung des Aufenthalts bereits angeboten und freuen sich auf weitere Gäste aus dem Schwarzwald. Kontakt Tourismusverband Vogtland e.V. Göltzschtalstraße 16 08209 Auerbach 0 37 44/18 88 60 www.wandern-vogtland.de www.kammweg-erzgebirgevogtland.de Am südlichsten Postamt der Welt auf Feuerland verewigt Frieder Haug den Schwarzwaldverein An den unendlich erscheinenden bizarren Eistürmen des Perito-Moreno-Gletschers Schwarzwälder wanderten auf Feuerland Im Hochsommer auf Patagoniens Gletscher unterwegs Von Frieder Haug Nach Peru vor fünf Jahren lockte Südamerika den Schwarzwaldverein Pfalzgrafenweiler nochmals zu einer dreiwöchigen Wanderreise, dieses Mal nach Argentinien mit Patagonien, Feuerland und einem dreitägigen Abstecher ins Nachbarland Chile. Ein Jahr Vorbereitung war notwendig, dann startete die 31-köpfige Gruppe mit einem 11 500 Kilometer-Direktflug nach Buenos Aires. Der jahreszeitlich so geplante Wechsel vom Schwarzwaldwinter im kalten Februar in den zu Ende gehenden südamerikanischen Hochsommer hinein war nicht ganz einfach. Immerhin erreichte die Quecksilbersäule täglich 25 bis 30 Grad. Regen gab es nur zweimal bei Nacht. Hautnah zwischen tausenden Pinguinen Nach einer ersten Erkundung der Millionenstadt Buenos Aires am Mündungstrichter des Rio de la Plata mit ihrem Hafen- und Künstlerviertel La Boca ging es per Inlandsflug nach Süden in das riesige Land mit dem ersten Ziel Trelew. Vom nahen Städtchen Puerto Madryn fuhren wir hinaus auf die Halbinsel Valdes. 16 An der fast paradiesischen Atlantikküste „erwanderten“ wir Seehunde, Seelöwen und sogar einen Seeelefanten. Hautnah durch eine riesige Kolonie von Magellan-Pinguinen führte uns auf der Estancia San Lorenzo der nächste Wanderweg – ein Traum für unsere Fotografen. Danach brachte eine 700 Kilometer lange Busfahrt über Paso de Indios die Schwarzwälder quer durch die argentinische Pampa nach Westen in die Andenkette nach Esquel. Oft wechselte unterwegs die Pampa ihr Gesicht durch andere Bewuchsgruppen und immer bergiger werdendes Land. Eine Wanderung im gut erschlossenen Nationalpark Los Alerces zeigte wieder überwältigende Naturlandschaften. Weiter ging es nach San Carlos de Bariloche, in die argentinische Schweiz, einem beliebten argentinischen Wintersportort. Eine Bilderbuchlandschaft mit hohen Berggipfeln, tiefblauen Seen, trockenen Steppen und grünen Zypressenwäldern bis 60 Meter Höhe und einem biblischen Alter von über 3 000 Jahren erwartete die Gäste im ältesten und größten Nationalpark Argentiniens, dem Nahuel Huapi, welcher entlang der chilenischen Grenze verläuft. Besucht wurde zum Abschluss eines heißen und sehr staubigen Wandertages ein schwarzer Gletscher, der durch das umgebende Lavagestein dunkel eingefärbt war – einmalig auf der Welt. Eine farbenkräftige Palette an uns unbekann- ten Sommerblumen säumte oftmals die Wanderwege im Gebirge. Im Urwald gab es zuckersüße gelbe Himbeeren Blühende Fuchsiensträucher in einem Urwald aus über 300-jährigen, stattlichen Scheinbuchen (Nothofagus antarctica mit 47 Unterarten, eine davon ist auf Feuerland immergrün) und gelbe, zuckersüße Himbeeren ließen staunen. Ein weiterer Inlandsflug nach El Calafate führte die Schwarzwälder zum nächsten Nationalpark weiter südlich. Dazu war aber noch eine 250 Kilometer lange Busfahrt nach El Chaltén erforderlich. Unterwegs wurde immer wieder ein Fotostopp eingelegt, um die südamerikanischen Laufvögel Nandu und die drolligen Pampashasen Maras vor die Linse zu bekommen. Bei hochsommerlichem Wetter wurde je nach Kondition in verschiedenen Gruppen im Fitz Roy Nationalpark bis an den Fuß des 3 375 m hohen Granitkolosses Fitz Roy anspruchsvoll gewandert. Die stramme Berggruppe war dazu acht Stunden und rund 32 Kilometer unterwegs und war überwältigt von der Hochgebirgseinheit der Granittürme, Gletscher und Gletscherseen. Dazu waren stabile Bergschu17 WANDERN WANDERN Seelöwen und eine Kormorankolonie mitten im Beaglekanal vor Feuerland he erforderlich – bei nur 15 Kilogramm erlaubten Hauptgepäcks in den argentinischen Flugzeugen war geschicktes Packen für drei Wochen gefragt. In zwei Nationalparks gab es nur Sechs-Bett-Zimmer für die Gruppe – ein besonderer Spaß für die ganze Wandertruppe. Mit Eiskrallen über 10 000-jähriges Gletschereis Im Nationalpark Los Glaciares entschlossen sich die Teilnehmer spontan zu einer außergewöhnlichen Tour. Dazu musste erst mit dem Schiff eine Stunde über den Lago Viedma an den Gletschermund angefahren werde. Mit untergeschnallten Eiskrallen ging es über ein Teilstück des 30 Kilometer langen Gletschers Viedma mit seinen alters- und druckabhängigen hellbis tief dunkelblauen Eisfarben. Schmale Eisgrate wurden schwindelfrei im Gänsemarsch ebenso bewältigt wie steile Aufund Abgänge auf dem 10 000 Jahre alten Gletschereis. Mitten im Gletscher innehalten und rundum schauen: ein einmaliger und sagenhafter Blickgenuss. Mit Steigeisen unterwegs auf dem Viedma-Gletscher Der kalbende Perito-Moreno-Gletscher Fast noch mehr staunen konnte die Gruppe am nach einem Geologen benannten PeritoMoreno-Gletscher: auf vier Kilometer Breite mündet eine 60 Meter hohe, blauweiß schillernde und brüchige Eiswand in den smaragdgrünen Lago Argentino. Da dieser Gletscher durch ständiges Wachsen noch „kalbt“, stürzen täglich hauswandgroße Eisblöcke unter ohrenbetäubendem Getöse in den See – ein besonderes Naturschauspiel. Von den gegenüberliegenden Besucherterrassen konnten diese Eisstürze gut beobachtet werden. Nicht ohne Grund wurde dieser Gletscher zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt. Auf nach Chile nach Klein Alaska Mit dem durch Platzkarten gesicherten Linienbus ging es für drei Tage und über 200 Kilometer in Richtung Westen nach Chile, um im Nationalpark „Torres del Paine“, der auch „Klein Alaska“ genannt wird, zu wandern. Es erwartete uns eine in allen Blau- und GrünDer südamerikanische Laufvogel Nandu tönen erstrahlende Seenplatte. Gletscher, Eisberge und Wasserfälle bilden zusammen ein einzigartiges Panorama. Mit einer anspruchsvollen sechsstündigen Bergtour ging es über ein Geröllfeld im strahlenden Sonnenschein hinauf zu den gezackten Torres-Berggipfeln und dem darunter liegenden Gletschersee. Im unteren Bereich säumten ungewohnt rot und filigran blühende Sträucher den gut ausgeschilderten Wanderweg. Fast überall beglei- Info Direktflug Frankfurt-Buenos Aires mit Lufthansa: 13 Stunden. Vier Inlandsflüge mit Aerolineas Argentinas Informationen zur Reise: Dr. Christian Haug, E-mail: [email protected] Eine Reiseübernahme ist evtl. möglich. In Zusammenarbeit mit Djoser-Reisen in Köln www.djoser.de [email protected] Die Organisatoren Christian und Frieder Haug beim Aufstieg zum Fitz Roy Massiv Die dem Lama verwandten Guanacos konnten oftmals aus nächster Nähe beobachtet werden Einmalig auf der Welt: der durch Lavagestein schwarz eingefärbte Gletscher Ventisquero negro teten uns Kondore, die Charaktervögel der Anden, welche mit ihren nackten Hälsen und ihren mächtigen Flügelspannweiten von bis zu drei Metern ein unvergessliches Naturerlebnis boten. Auch hier machte unser Bus immer wieder einen Fotostopp, um Guanacos, Kondore, und sogar Gürteltiere vor die Linse zu bekommen. Im Hintergrund glänzten in allen Blaufarben schillernde Gletscherseen vor grandioser Kulisse. Unterwegs ließen sich rosarote Flamingos bei der Futtersuche in den mineralhaltigen Gebirgsseen beobachten. Belohnung für die strammen Bergtouren waren abends die großen Rindersteaks und die guten argentinischen Rotweine. Ushuaia auf der sagenumwobenen Insel Feuerland Die von Schneebergen und Gletschern umgebene Stadt Ushuaia auf der sagenumwobenen Insel Feuerland war das südlichste und zugleich letzte Flugziel dieser wirklich traumhaften Wanderreise. Der portugiesische Ent18 2/2011 decker Magellan benannte diese Insel „Tierra del Fuego“ = Feuerland nach den vielen Leuchtfeuern der Einheimischen damals. Von hier starten die Forschungs- und Touristenschiffe zur Antarktis. Das „Museum am Ende der Welt“ brachte viel Wissenswertes über die Urbewohner von Feuerland, die Onas- und Yamanas-Indianer. Eine lange Bootsfahrt auf dem Beaglekanal ermöglichte hautnahen Kontakt zu Pinguinen und Seevögeln. Seelöwen konnten aus nächster Nähe auf der Seelöweninsel „Isla de los Lobos“ inspiziert werden. Abschließend wurde auf dieser Insel im Nationalpark Tierra del Fuego im Anblick chilenischer Schneeberge unter fachkundiger Führung gewandert. Beeindruckt haben dabei die gewaltige Bucht des Waldes „Lapatia“ und die für uns ungewohnte Vertrautheit von wunderschönen Wildgänsen und Schnepfenvögeln. An dieser Bucht endet auch die berühmte argentinische Fernstraße „Ruta 40“, über 3 000 Kilometer südlich von Buenos Farbenprächtige Sommerblumen säumen die Wanderpfade Aires! Nicht weit weg davon wurde auch das südlichste Postamt am Ende der Welt „Fin del Mundo“ besucht. Von hier aus wurden ausgiebig Postkarten in die fast 15 000 Kilometer entfernte Heimat verschickt. Leidenschaftlicher Tango in Buenos Aires Nach dem gut dreistündigen Rückflug in die Hauptstadt Buenos Aires durfte eine leidenschaftliche Tangovorstellung zu den Klängen des Bandoneons im legendären Lokal „El viejo Almacen“ und ein letzter freier Aufenthalt zum Bummeln und Shoppen in dieser Millionenstadt mit prickelnder Atmosphäre nicht fehlen. Herzlichen Dank sagt die sehr große und unfallfrei gebliebene Wandergruppe für diese unvergesslichen Hochsommertouren in einem fremden Kontinent und mitten im Schwarzwaldwinter an den Planer und viel beschäftigten Reisebegleiter Christian Haug. Und, nicht zu vergessen: diese Wanderreise hat der Ortsgruppe wieder einige neue Mit19 WANDERN WANDERN Fischerdörfer, Megalithen, unbekannte Heilige Mit den Wanderfreunden aus Belfort in die Bretagne Von Annette Eichkorn Was machen die Schwarzwälder in der Bretagne? Die mit dem Schwarzwaldverein Freiburg-Hohbühl befreundete Wandergruppe CBL aus Belfort hat diese gemeinsame Reise organisiert und so kommen wir in den Genuss einer erlebnisreichen Woche. ser Feriendorf zutrifft, denn von dort sind es nur 600 Meter bis zum Meer. Nach der Ankunft sind wir neugierig auf die Ferienanlage, die aus vielen kleinen Bungalows besteht, ein Außen- und Innenschwimmbad hat sowie einen Fitnessraum. Sogleich werden wir auf das reichhaltige, hervorragende Essen eingestimmt, jeweils mittags und abends gibt es vier Gänge. Was ist das für eine Region? Im 6. Jahrhundert flüchteten die Kelten aus der Grand Bretagne vor feindlichen Stämmen. Die Landschaft, die sie vorfanden, mit den Küsten, Sandstränden, Heideland und Wäldern glich der ursprünglichen Heimat und wurde so zu Petite Brétagne. Die Einwanderer brachten das Christentum, aber auch heidnische Bräuche und Aberglauben mit. Und 500 Heilige, die man in Rom nicht kennt. Um 3.30 Uhr geht es in Freiburg los, denn wir haben eine lange Fahrt mit dem Bus vor uns. Als es dämmert, sind wir schon in Burgund, Nebel hüllt die Landschaft ein, so daß nur die Spitzen von Dächern und Kirchturm herausragen. Die Route führt über Beaune und Paris bis Erdeven am westlichen Ende des Golfs von Morbihan. „Erdeven“ leitet sich vom bretonischen „ar dewen“ ab, das bedeutet „hinter den Dünen“. Was vor allem für un- Erste Begegnungen mit Atlantik und Menhiren Nach der langen Busfahrt freuen wir uns, am ersten Tag die Umgebung zu Fuß erkunden zu können. Unser erstes Ziel ist der Strand. Wir staunen über die Weitläufigkeit des Feriendorfes mit dem schönen Baumbestand und den vielen Hortensienbüschen. Dann geht es über einen sandigen Trampelpfad, rechts und links wachsen niedrige, stachelige Gewächse mit bunten Blüten, und Gräser, die die salzige Atlantikluft mögen. Es ist gerade Ebbe und der Strand voller Muscheln. Es gibt hier eine überraschende Vielfalt: Miesmuscheln, Austern (ich finde eine mit bereits opalisiertem Innern), Venusmuscheln, die längliche Schwertmuschel, die Herzmuschel (Shell-Symbol), Sägezähnchen mit dem fein gezähnten Rand, und natürlich auch Schnecken. Sogar eine große Qualle ist gestran- det. Nicht nur auf dem Sand, auch auf den dunklen Steinen, die jetzt frei liegen, haften Muscheln, Schnecken, Seetang und Seegras. In den Wasserlachen, die die Ebbe zurückgelassen hat, stolzieren Silbermöwen. Warum kreischen sie nicht? Sind sie bei dem wolkenverhangenen Himmel nicht in Stimmung? Wir sind jedenfalls begeistert. Wir ziehen Schuhe und Strümpfe aus, denn was ist erfrischender, als barfuß durch den Sand zu laufen? Doch der Sand ist feucht und kühl, da zieht man nach kurzer Zeit gerne die warmen Socken wieder an. Eine Reihe Strandsegler weckt unser Interesse; sie sehen aus wie ein Kajak mit Segel und drei Rädern und werden immer beliebter für sportliche Wettbewerbe. Nach einer Sitzprobe laufen wir noch bis zu einer kleinen Anhöhe, wo Reste eines Bunkers stehen, und haben einen fantastischen Überblick über die Küste und Dünen. Das Mittagsessen beginnt mit einem riesigen Buffet, so dass man danach eigentlich schon satt ist. Es gibt jede Menge Salate, Fisch in Tomatensoße, Sardinen, feines Gemüse, alles frisch und lecker. Wer die Speisekarte nicht gelesen hat, geht anschließend zum Käsebuffet. Aber da wird schon der Hauptgang serviert: gigot d‘agneau, also Lamm, mit gegrillten Auberginen (was zuhause viel Arbeit macht). Dazu passt hervorragend der Rotwein, der wie der Rosé und Cidre jederzeit selbst vom Fass geholt werden kann. Der Cidre glänzt im Glas wie Gold und macht vom Anblick her schon Appetit – authentischer wäre es noch, ihn aus einer Keramikschale zu trinken. Und wer dann noch Käse und Dessert schafft, ist gestärkt für die Nachmittagswanderung. Bei Brétagne denkt man nicht nur an Meer, sondern auch an Megalithen. Und so kommen wir auf dieser leichten Wanderung recht bald zu unserem ersten Dolmen in dem Dörfchen Crucuno. Dolmen sind große Grabstätten, senkrecht stehende flache Steine mit einer großen Deckplatte und einer Öffnung, wo man in gebückter Haltung hineingehen kann. Ursprünglich waren sie durch Erdaufschüttung (Tumulus) oder mit Steinen (Cairn) bedeckt. Nicht weit davon weist uns ein Schild Richtung Cromlech, und über einen Feldweg erreichen wir ein „uadrilatère“ ein aus Menhiren (bretonisch: men = Stein, Bild oben: Locronan. Das Städtchen mit dem mittelalterlichen Charme war schon Schauplatz für einige Filme. hir = lang) gebildetes Rechteck von 33 x 25 Meter. Schon wieder etwas dazugelernt: ein Cromlech muss also nicht kreis- oder halbkreisförmig sein. Der Weiterweg führt durch Waldgebiet. Auffallend viel Farn wächst am Wegrand. Und immer wieder entdecken wir zwischen Bäumen und Sträuchern eine Ansammlung von Menhiren. Da gibt es Formen, die der Fantasie freien Lauf lassen. Eindeutig ist der „Chaise de César“, Kaisers Stuhl mit Rückenlehne, über zwei Meter hoch. Beeindruckend ist auch mitten im Wald ein Platz mit zwei Dolmen, von denen der größere sogar Seitenkammern hat. Bevor wir das Waldgebiet verlassen, führt eine Steinallee – les géants de Kerzeho – zu einem Platz mit besonders großen Megalithen, der interessanteste davon sieht aus wie ein liegender Walfisch. Und etwas weiter direkt an der Straße nach Erdeven befindet sich die bekannte Steinreihe „Alignement von Kerzérho“. Eine Einstimmung auf das berühmte Carnac, die weltweit größte Ansammlung Bild unten: Golf von Morbihan. Ausgediente Boote bleiben oft einfach liegen, zur Freude der Fotografen. von Menhiren, einzeln oder in Reihen oder im Kreis aufgestellt. Dort gibt es auf der unglaublichen Länge von vier Kilometern mehr als 3 000 Menhire, die in elf Reihen angeordnet sind. Zwischen den Menhiren wächst lila Heidekraut, dessen Farbe hervorragend zu den grauen Steinen in der kargen Landschaft passt. Vor 6 000 Jahren war hier das Zentrum der Megalithkultur. Waren es Kultplätze oder Versammlungsorte? Warum und wie wurden die Steine von bis zu sechs Metern Höhe so aufgestellt? Man weiß es nicht und es kann viel spekuliert werden, aber es gibt wenig wissenschaftliche Belege über die Gründe. Mit dem Kopf voller Fragen haben wir jetzt das Abendessen verdient. Romantische Städtchen am malerischen Fluss Typisch für die Brétagne sind auch uralte Fachwerkhäusern, wie zum Beispiel in dem Städtchen Auray, malerisch am Fluss gelegen. Von der Oberstadt, wo früher eine Burg Fachwerk in Quimper. Quimper. Die filigranen Türme der Kathedrale St. Corentin. 20 21 WANDERN WANDERN Auray mit seinem alten Hafen St. Goustan. Pont Aven – Auch die Biscuiterei ist von Paul Gauguin inspiriert. stand, führt ein bequemer Weg in Serpentinen nach unten, der den Blick frei gibt auf die unten liegende Altstadt St. Goustan und die steinerne Brücke aus dem 16. Jh. Im Boden sind Orientierungspunkte für einen Rundgang eingelassen, eine Metallplatte mit einem Hermelin. Früher war es das Symbol der Herzöge von Montfort, heute steht es für die ganze Bretagne. Man findet es symbolisiert auch auf der schwarz-weißen Flagge der Brétagne wieder. Der kleine Hafen befindet sich am Ende des Ria, der bei Flut mit Wasser gefüllt wird; die Gezeiten haben hier 30 Minuten Verzögerung gegenüber der Küste. Das Fachwerk der alten Häuser am Hafen biegt sich zu Seite, so daß man sich fragt, wie lange das noch hält. Wir schlendern durch enge Gassen mit Kopfsteinpflaster, und ein schmaler Weg, gesäumt von Hortensien, führt hoch zu der kleinen Kirche St. Saveur aus dem 15. Jh. Die Altstadt hat ihren Namen vom Heiligen Goustan (974), Schutzpatron der Seefahrer und Fischer. Er wird oft mit einem Fisch in der Hand dargestellt, weil er nach der Legende einen Fisch gefangen hat, von dem er täglich etwas aß und am nächsten Tag war der Fisch wieder in voller Größe da. Offensichtlich auch in voller Frische, sonst hätte es Goustan nicht überlebt. Mediterranes Klima am Golf von Morbihan Bekannt und sehr beliebt ist der Golf von Morbihan, den wir auf einer beschaulichen 22 Muscheln und Schnecken haften fest an den Steinen Bootsfahrt kennen lernen. Wir kommen an vielen kleinen Inseln vorbei – insgesamt sollen es 300 sein – auch an Gavrinis, wo sich ein Tumulus befindet und eine Reihe Menhire, die bis ans Wasser reichen. Aus der Froschperspektive sehen wir, wo sich der Golf zum Meer hin öffnet. Wir legen an auf der Île aux moines (Insel der Mönche). Sie hat nur 600 Einwohner und ist die größte Insel im Golf von Morbihan. Sie hat ein Klima, das Palmen gedeihen lässt. Es gibt trotz des Namens keine Mönche hier (es war vor langer Zeit mal geplant), aber eine sehenswerte Kirche. Stämmige Pfeiler ohne Kapitell geben ihr ein romanisches Aussehen. An den Wänden und an der Decke befinden sich Schiffsmodelle, und die farbigen Glasfenster setzen schöne Akzente in der schlichten Kirche. Auf dem Rundgang mit Blick aufs Wasser haben wir Zeit, das Typische zu fotografieren: Gassen zwischen hohen grauen Mauern, rustikale weiße Häuser, die an der Außenmauer den Kamin haben und obligatorisch von Hortensienbüschen umgeben sind. Wir lernen noch eine zweite Insel kennen, die Île d‘Arz. Bei der Gelegenheit können wir beobachten, wie weit das Wasser bei Ebbe zurück geht: Etliche Boote liegen auf dem Schlick, nur eine Fahrrinne ist frei geblieben. Auf der Überfahrt kommen wir an zahlreichen Austernbänken vorbei, wofür der Golf weithin bekannt ist, schön in Reihen angeordnet, wohingegen vier Stunden später die Flut alles bedeckt hat und nur noch die Markierungsstangen aus dem Wasser ragen. Die Insel Arz ist fünf Kilometer lang, völlig eben und noch einsamer als die Île aux moines, ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen (Tucholsky). Unsere Inselwanderung führt an einer alten Gezeitenmühle aus dem 16. Jh. vorbei, von Wasser umgeben, die wir über einen schmalen Damm erreichen. Rechts und links liegen Schiffwracks schräg im Schlick, die Holzplanken sind vermodert und durchbrochen, als hätte man sie nur zum Fotografieren liegen gelassen. Unterwegs kommen wir an gut erhaltenen Fischerhäusern vorbei, schon wechselt die Landschaft wieder und wir durchqueren einen Pinienhain direkt am Meer mit schönem Blick auf die nahe gelegene Île aux moines. Wirklich ein kleines Paradies. Geschichtsträchtige Städte im Nord-Westen Natürlich gibt es auch große Städte, wie Quimper mit 64 000 Einwohnern im Nordwesten der Bretagne am Zusammenfluss von Odet und Steir. Beim Näherkommen begrü2/2011 ßen uns die filigranen Türme der mächtigen gotischen Kathedrale St. Corentin, Corentin war der erste Bischof der Stadt. Das Hellgrau der Kathedrale kommt angeblich vom Salzgehalt. Als wir durch das große Portal die Kirche betreten, stutzen wir, weil man plötzlich nicht mehr gerade gucken kann. Aber nein, das Kirchenschiff hat einen Knick, weil der Chor nach links versetzt ist. Wir staunen auch über die Höhe des Kirchenschiffs und über die farbigen Glasfenster aus dem 15. Jh., die wunderschöne Reflexe auf den hellen Fußboden werfen. Vor der Kathedrale steht startbereit ein Touristenzug, der das Dessin und die Farben der berühmten Fayencen übernommen hat. Die 1791 gegründete FayenceManufaktur Henriot in Quimper besteht heute noch. Die floralen Muster und Personen in Trachten finden sich oft auf Porzellan oder Bisquitdosen. Auch hier in der Altstadt gibt es viele Fachwerkhäuser, etliche so schief, dass man skeptisch nach oben blickt. Am pittoresken Place au Beurre haben wir Gelegenheit, typische bretonische Crèpes zu essen, zum Beispiel gefüllt mit Eis, Schoko und Sahne, oder die herzhaften Galettes, gefüllt mit Jakobsmuscheln, Schinken oder Käse. Letztere werden nicht mit Weizenmehl, sondern mit Buchweizenmehl hergestellt, übrigens eine Knöterichart. Traditionsgemäß trinken wir einen Cidre dazu. Danach noch ein Blick in den Hof des Palais épiscopal mit dem schönen floralen Gitter und ein paar Fotos vom Fluss Odet mit zahlreichen Stegen und Brücken, die uns durch den üppigen Blumenschmuck in bester Erinnerung bleiben. Weiter nordwestlich liegt Locronan (800 Einwohner). Hier sind die Straßenschilder zweisprachig, also französisch und breto2/2011 nisch. Sie wurden früher so oft übermalt, dass die Behörden schließlich Zugeständnisse gemacht haben. Locronan ist ein Dorf voller Charme mit seinen dunklen Häusern aus Granit, aber auch voller Touristen und Souvenirläden. Alles wirkt wie aus dem Mittelalter. Grau sind auch die Schieferdächer, selbst der Himmel hat sich heute der Farbe angepasst. Da ist es besonders reizvoll, wenn das Grau untermalt wird durch das Blau der Türen und Fensterläden und durch große Hortensienbüsche vor jedem Haus. Wir erfahren, warum so viel Blau an den meist weiß getünchten Häusern verwendet wird: diese Farbe wurde schon immer für den Anstrich der Boote benutzt und da meist etwas Farbe übrig blieb, hat man sie für die Häuser weiter verwendet. Mittelpunkt ist der große Platz mit der Wallfahrtskirche St. Ronan. Ronan, Namensgeber des Ortes, war ein irischer Mönch, der hier als Einsiedler lebte. Die Häuser, zwei- und dreigeschossig, stammen aus dem 17. Jh., als Locronan durch Herstellung und Handel mit Segeltuch wohlhabend wurde (England, Frankreich, Spanien). Bekannt ist auch Concarneau, der führende Thunfischhafen Frankreichs. Die so genannte Ville close, eine Inselstadt, ist vollständig von einer Wehrmauer (14./16. Jd.) umgeben und über eine kleine Brücke erreichbar. Von der begehbaren Mauer hat man einen lohnenden Blick auf den Hafen, die Dächer, mittelalterliche Gassen und neuzeitliche Touristenschwärme. Die Kunstinteressierten sind beglückt über einen Stopp in Pont Aven, wo Gauguin zuletzt lebte und malte. Die Schule von PontAven ging in die Kunstgeschichte ein. An der Hauptstraße steht die frühere ‚Pension Gloannec‘, wo eine Gedenktafel an Gauguin erinnert. Abseits der Durchgangstraße gibt es einen romantischen Pfad am Bach entlang, wo alte Mühlen und Waschhäuser erhalten sind. Granitblöcke verleiten zum rüberspringen, wirklich sehr malerisch. Überall Wasser und viele frische Meeresfrüchte Es regnet in Strömen, aber ein Wanderer hat dafür Regenausrüstung. Eine Besonderheit sind die Rias, wie das nahe gelegene Ria d‘Etel, eine tief ins Land gehende Meeresbucht, wo bei Flut das Wasser weit hinein strömt. Es gibt hier die Barre d‘Etel, eine Sandbank, die durch starke Meeresströmungen sich verändert und deshalb für Boote sehr gefährlich ist. Vom Wasser umgeben ist auch das nahe gelegene St. Cado, eine kleine Insel mit nur wenigen Einwohnern, die über eine steinerne Brücke mit dem Festland verbunden ist. Etwas erhöht befindet sich ein Platz mit der Wallfahrtskapelle aus dem 12. Jh., eine niedrige Pfeilerbasilika. In einer Seitenkapelle befindet sich das Grab des Heiligen Cado. Pilger erhofften sich Heilung von Taubheit, wenn sie den Kopf in eine Ausbuchtung des so grnannten Bettes legten. In der Mitte des Platzes vor der Kapelle befindet sich ein Calvaire, wo an drei Seiten eine breite Treppe zu dem Kruzifix hochführt. Hinter der Kapelle geht es ein paar Stufen hinunter direkt ans Meer zu einem heiligen Brunnen. Bei aller Ehrfurcht geht der Blick fürs Kulinarische nicht verloren. In einem kleinen Laden unten am Wasser verkauft ein alter Mann mit gegerbtem Gesicht und obligatorisch blauer Schürze frische Austern. Direkt neben seinem Haus befinden sich zwei Bassins, frischer kann es nicht sein. 14 Kilometer lang und an der engsten Stelle nur 200 Meter breit: das ist die Halbinsel Quiberon. Die Côte sauvage, also wilde Küste, ist dem Atlantik auf der westlichen Seite zugewandt, wo die zerklüfteten Felsen steil ins Meer fallen, aber es gibt auch Sandstrände und viel Wind, der die Lenkdrachen durch die Luft wirbeln lässt. Ansonsten ist die Landschaft sehr karg. Im Ort Quiberon schlendern wir am Hafen mit vielen bunten Fischerbooten entlang. Anschließend dürfen wir eine Konservenfabrik für Fisch und Meeresfrüchte besichtigen, die „Belle-lloise”. Zurzeit gibt es viele Sardinen und wir können bei der Verarbeitung zusehen. Erstaunlich viel wird (noch) per Hand gemacht: Kopf entfernen, aufschneiden, enthäuten und entgräten. Wenn die Sardinen in die Dosen gelegt worden sind, kommt noch Öl dazu, dann werden sie luftdicht verschlossen, auf über 100 Grad erhitzt und steril gemacht. Wir bekommen einen Tipp: da die Konserve viele Jahre haltbar ist, sollte man sie gelegentlich umdrehen, damit das Öl immer gleich verteilt ist. Und damit wir all die Köstlichkeiten des Meeres selber probieren können, gibt es am Abend ein „buffet de fruits de mer“ in einer Frische und Vielfalt, wie ich es noch nie erlebt habe: Krabben, Scampi und Krebse, Muscheln und Meeresschnecken. All das, was wir auf den Fischmärkten so gerne fotografieren, genießen wir heute Abend mit einem passenden trockenen Weißwein dazu. So wird uns die Brétagne in bester Erinnerung bleiben. Locronan. Was paßt besser zu dem grauen Gemäuer als leuchtende Hortensien. 23 WANDERN WANDERN Wir stellen vor: Jürgen Wachowski – Referent der Wanderführerausbildung In meiner Jugendzeit hatte ich mir das Wandern abgewöhnt. Falsche Schuhe und falsches Wandern nahmen mir die Lust. Aber dann – 1975 – kam der Kontakt mit der Deutschen Wanderjugend. Acht Jahre, bis 1983, war ich in verschiedenen Funktionen, als Jugendleiter, Volkstanzleiter, Jugendbeirat der DWJ im Pfälzerwald-Verein aktiv. Viele interessante Veranstaltungen wie Deutsch-französische Pfingstzeltlager und Freizeiten wurden realisiert. Hierbei wur- den viele Freundschaften geschlossen, die bis heute bestehen. 1992 übernahm ich die Pfälzerwald-Verein Ortsgruppe Ramsen. Die komplette Vorstandschaft wurde verjüngt. Die Ortsgruppe lebt und hat seit Jahren keinen Rückgang bei den Mitgliedern zu vermelden. Viele neue Ideen wurden geboren, besonders nach meiner Ausbildung zum Zertifizierten Wanderführer 2007 in Arnsberg. Hier bekam ich nochmals einen kräftigen Schub für meine Arbeit. 2008, durch meine Funktion im Vorstand des Pfälzerwald-Verein, brachte ich diese Ausbildung, in die Pfalz. Wandern habe ich gelernt, es ist mein größtes Hobby geworden. Österreich und Deutschland sind meine bevorzugten Wanderlandschaften. Marathonwanderungen, aus einer Laune entstanden, und regionale Kulturwanderungen sind Aktivitäten, die mich seit Jahren fit halten. Überrascht war ich 2008 bei einer Tagung in Kassel, als ich von Günther Hennig gefragt wurde, ob ich in der Akademie mitarbeiten möchte. Da ich mit Leib und Seele Wanderer bin, war das für mich eine Ehre, gleichzeitig machte es mich stolz. Grund- und Aufbaukurs Wandern sind meine Stärken und dies im technischen Bereich – alles noch erlernt bei der Deutschen Wanderjugend. Schön, wenn man seine Erfahrungen weitergeben kann. Es ist nicht schwer, junge Menschen für das schönste Hobby „Wandern“ zu begeistern. Ich habe es immer erreicht, regional und überregional, dass sich Menschen in Vereinen und auch Verbänden engagieren. Ich muss diesen Menschen Freiheiten lassen, dann kommen hervorragende Ideen zum Vorschein. Gebt auch den jungen Wanderern eine Chance, Ihr wart auch mal jung. Wanderbus Wutachschlucht: Bequem zur Schlucht auch aus dem Raum Freiburg Vom 30. April 2011 an verkehrt der Wanderbus Wutachschlucht ab und bis Bahnhof Löffingen in der fünften Saison. Der Wanderbus von Südbadenbus pendelt auch dieses Jahr wieder bis 23. Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen dem Bahnhof Löffingen und den Zugängen der Wutachschlucht. Abgestimmt auf die Ankunft der Züge am Bahnhof Löffingen fährt der Bus an Wochenenden und Feiertagen ab 8.50 Uhr mehrmals an die Schattenmühle und über Bachheim nach Unadingen. So sind Wanderungen durch die Wutach-, Gauchach- und Engeschlucht gut planbar. Auch ohne PKW kann man nun die schönsten Teile der Wildflusstäler Info erforschen. Urlauber, die im Besitz einer KONUS-Gästekarte sind, oder Besitzer der Regiokarte des RVF fahren gratis auf dieser Strecke. Alle anderen Besucher erwerben ihr Wanderbus-Ticket direkt im Bus. Auf der Südseite der Schlucht verkehrt weiterhin der schon seit über zehn Jahren bestehende Wanderbus Wutachschlucht. Die Fahrtzeiten beider Busse sind aufeinander abgestimmt. Es werden alle wichtigen Einstiegspunkte auf Löffinger Seite angefahren. Tourenvorschläge, Beschreibungen und der genaue Fahrplan des Busses sind auf den Internetseiten der Wanderbuspartner www.loeffingen.de und www.suedbadenbus.de zu finden. Wir gratulieren den zertifizierten Wanderführern, die am 10. April in Sindelfingen einen erfolgreichen Abschluss machten! Tourist-Information Rathausplatz 14 | 79843 Löffingen Tel 07652/120 68350 Fax 07652/120 68359 [email protected] Südbadenbus KundenCenter Neustadt Bahnhofstraße 6 79822 Titisee-Neustadt Tel. 07651 936 588 0 Fax 07651 936 588 9 [email protected] Lehrgänge des Schwarzwaldvereins Kompaktlehrgang in Altglashütten Kompakt 6. bis 14. Mai 2011 Abschlusslehrgang 28./29. Mai 2011 Lehrgang in Gengenbach: Grundlehrgang Wandern Aufbaulehrgang Wandern Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus Aufbaulehrgang Natur-Kultur Abschlusslehrgang 24 24./25.09.11 08./09.10.11 Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg Fortbildungen Samstag, 7. Mai in Freiburg – mit der Familie dem Schatz auf der Spur mit Stephan Seyl, Familienreferent, Information Schwarzwaldverein Mi. bis So., 6.–10. Juli in Freiburg – Eine Woche Tanzen und Wandern im Schwarzwald mit Klaus Grimm, Information Schwarzwaldverein Samstag, 7. Mai in Schwetzingen – Schlossgarten Schwetzingen mit Eberhard Grießhaber, Wilfried Süß, Information Schwarzwaldverein Samstag, 14. Mai in Bebenhausen – Busexkursion durch den Naturpark Schönbuch mit Thomas Haigis, Information Schwäbischer Albverein Sonntag, 31. Juli in Bad Ripoldsau-Schapbach – Wandern und Tanzen im oberen Wolftal mit Klaus Grimm, Erich Schmid, Information Schwarzwaldverein Samstag, 7. Mai in Überlingen – Überlingen, eine alte Stadt mit bedeutenden Parkanlagen mit Dr. Elmar Zohren, Information Schwarzwaldverein Samstag, 21. Mai in Gutach – Schwarzwälder Bauernhäuser mit Valerie Bässler, Information Schwarzwaldverein Samstag, 3. Sept. in Hausach im Kinzigtal – Bergbau im Schwarzwald mit Klaus Grimm, Information Schwarzwaldverein Samstag, 7. Mai in Bietigheim – Exzellentes historisches Stadtbild mit Jürgen Gruß, Information Schwäbischer Albverein Wochenende 28./29. Mai – Orientierung mit Reinhold Piroschinski, Information Schwarzwaldverein Fr. bis So., 9.–11. Sept. in Weil der Stadt – Jugendwanderführer mit Andrea Metz, Anke Werner, Information Schwäbischer Albverein Samstag, 14. Mai in Bad Herrenalb – Geocaching mit Steffen Cölln, Information Schwarzwaldverein Do. bis Sa., 2.–4. Juni in Wernau – Pilotprojekt Schulwandern mit Gabriele Diethers, Deutscher Wanderverband, Information Deutscher Wanderverband Samstag, 17. Sept. in Metzingen – Der Schwäbische Vulkan mit Helmut Hecht, Information Schwarzwaldverein Mittwoch, 18. Mai in Ettenheim – Zu den Bienenfressern und den Orchideen mit Ursula Weiher, Information Schwarzwaldverein Freitag, 23. Sept. auf dem Feldberg – Tipps für Naturführer mit Achim Laber, Feldberg Ranger, Information Schwarzwaldverein Samstag, 21. Mai in Kleinbottwar/Bad Urach-Wittlingen – Blumenwiesenfest mit Dr. Wolfgang Herter, Kurt-Heinz Lessig, Information Schwäbischer Albverein Samstag, 2. Juli in Schopfloch – Aus der Landschaft lesen lernen mit Dr. Siegfried Roth, Information Schwäbischer Albverein Wochenende 2./3. Juli in Albstadt-Onstmettingen – Was blüht denn da? mit Dr. rer. nat. Matthias Stoll, Uni Tübingen, Information Schwäbischer Albverein Sonntag, 3. Juli in Schwäbisch Gmünd – Bäume und Sträucher am Kalten Feld mit Siegfried Mahr, Information Schwäbischer Albverein Samstag, 24. Sept. in Münsingen-Auingen – Biosphärengebiet mit Rolf Herzig, Information Schwäbischer Albverein Exkursionen Samstag, 30. April in Bad Wildbad – Der Eiszeit auf der Spur mit Peter Will, Information Schwarzwaldverein Sonntag, 19. Juni in Mehliskopf, Sand – Der Pionier des Westwegs mit Michael Roth, Information Schwarzwaldverein Samstag, 30. April in Grafenberg – Die Welt der Bäume im Exotenwald mit Biosphärenbotschafter Günter Walter, Information Schwäbischer Albverein Samstag, 25. Juni in Uhingen-Nassachmühle – Herstellung von Holzkohle wie vor 300 Jahren mit Horst Buder, Information Schwäbischer Albverein Info Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg Schwäbischer Albverein Karin Kunz Hospitalstr. 21 B 70174 Stuttgart Tel. 07 11/2 25 85 26 [email protected] 22./23.10.11 05./06.11.11 19./20.11.11 Pro 2/2011 11 m 20 gram g ildun Ausb g ildun Fortb n sione Exkur Samstag, 18. Juni in Stuttgart-Hohenheim – Wir lernen Biotope kennen mit Kurt-Heinz Lessig, Information Schwäbischer Albverein Schwarzwaldverein e.V. Katja Camphausen Schlossbergring 15 79098 Freiburg Tel. 07 61/3 80 53 23 [email protected] Bitte fordern Sie unser vollständiges Programm an oder informieren Sie sich im Internet unter www.wanderakademie.de Sonntag, 26. Juni in Rudersberg – Für alles ist ein Kraut gewachsen mit Barbara Schulz, Information Schwäbischer Albverein Freitag, 8. Juli in Freudenstadt – Rauchschinkenräucherei im Schwarzwald mit Wilfried Süß, Information Schwarzwaldverein Samstag, 23. Juli in Bad Wildbad – Kulinarische Heidelbeerwanderung mit Peter Will, Information Schwarzwaldverein Samstag, 13. August in Kippenheim bei Lahr – Kräuterbüschel für Maria Himmelfahrt mit Ursula Weiher, Information Schwarzwaldverein 25 AKTUELL AKTUELL Der zukunftsfähige Schwarzwaldverein Ein Serviceangebot des Hauptvereins für die Vereinsentwicklung der Ortsgruppen Mit der Entwicklung zur modernen und globalisierten Gesellschaft hat sich auch die Bedeutung unserer Vereine und Ortsgruppen in den Gemeinden und Städten geändert. Früher waren Vereine und andere gemeinwohlorientierte Zusammenschlüsse oft der einzige Ort der Begegnung und der Freizeitgestaltung. Heute sehen sie sich einer immer größer werdenden Konkurrenz ausgesetzt: Fitnessstudios, Reiseanbieter, Touristikagenturen, „freie“ Wandergruppen genauso wie viele private, nicht organisierte Initiativen haben Themen und Handlungsfelder aus dem Ehrenamt für sich entdeckt. Auch die Einstellung gegenüber der ehrenamtlichen Tätigkeit hat sich gewandelt. Zunehmende Konsumhaltung unter den Mitgliedern und wachsendes Desinteresse am Vereinsleben führen oft dazu, dass die Vereinsführung sich allein gelassen fühlt. Zudem sehen sich einige Vereine bzw. Ortsgruppen durch Überalterung und Nachwuchsmangel in ihrer Existenz bedroht. Diese Darstellungen treffen in vielen Bereichen sicherlich auch auf den Schwarzwaldverein mit seinen Ortsgruppen zu. Besondere Herausforderungen stellen vor allem demografische Entwicklung, geänderte Rahmenbedingungen und gewandelte Lebenseinstellungen dar. Aber trotz dieser negativen Entwicklungen brauchen die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins den Kopf nicht in den Sand zu stecken, denn es gibt doch auch viele positive Tendenzen festzustellen. Aufgrund des hektischen Alltags erfreuen sich Wandern und Naturerlebnisse einer zunehmenden Beliebtheit bei Jung und Alt. Die Bewegung in der Natur und an der frischen Luft sowie das Miteinander in der Gemeinschaft sind inzwischen unverzichtbare Komponenten einer auf das ganzheitliche Wohlbefinden (seelisch, körperlich, sozial) ausgerichteten Gesundheitsförderung geworden. All das macht Mut für eine aktive Zukunftsgestaltung! An diesen aktuellen Entwicklungen knüpft das Projekt „Der zukunftsfähige Schwarzwaldverein“ an. Es sollen Möglichkeiten einer Weiterentwicklung und neue Wege in der Vereinsarbeit aufgezeigt und auf ihre Umsetzung im praktischen Alltag vor Ort geprüft werden. Dabei ist es Ziel, unter dem Slogan „Fit für die Zukunft“ neue Perspektiven zu eröffnen. Auch werden Vorsitzende, Vorstände und engagierte 26 Mitglieder Anregungen und Handreichungen für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Vereinsentwicklung bekommen. Im Mittelpunkt der Projektarbeit wird die Erarbeitung eines Konzepts für die Zukunft stehen. Zu beantworten sind die Fragen: „Wo soll die Reise hingehen? Wie ist unsere Ortsgruppenarbeit in den nächsten zehn Jahren dann zu gestalten?“ Ein Schwerpunktthema ist die Öffnung der Ortsgruppe nach außen. Das kann erfolgen über Zufriedenheits- und Ideenabfragen unter den Mitgliedern sowie über den Auf- und Ausbau von Kooperationsmodellen und neuen Angeboten vor Ort. „Wir müssen erkennen, dass die eigene Organisation nur dann Erfolg haben kann, wenn sie sich als Glied in einem Biotop versteht“. Friedrich Glasl, Organisationsentwickler Das Projekt zur Weiterentwicklung der Ortsgruppenarbeit Zukunftsfähig und damit erfolgreich zu sein und zu bleiben, das ist das Ziel eines jeden Vereins. Das trifft auch auf die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins zu. Zukunftsfähig bedeutet: Von Bestand zu sein und sich aufgeschlossen den Entwicklungen und Herausforderungen von morgen im Austausch mit dem Umfeld zu stellen: im Kleinen und im Großen regional und überregional trendorientiert und traditionsbewusst Dazu gilt es, einen Prozess zu initiieren, in welchem sich das Bewährte als ein wichtiger Stützpfeiler erweisen kann Gewohnheiten und Bestehendes einer kritischen Prüfung unterzogen werden Themen und Handlungsfelder eine Umgestaltung und Weiterentwicklung erfahren Dieser Prozess wird vom Schwarzwaldverein-Hauptverein als Service-Angebot für die Ortsgruppen mit dem Projekt „Der zukunftsfähige Schwarzwaldverein“ gestartet. Mit diesem Projekt bekommen die Ortsgruppenvorstände zahlreiche Anregungen für die Vereinsarbeit vor Ort. Neue Ideen zur Vereinsführung und zur Öffentlichkeitsarbeit, Strategien für die Mitgliederwerbung werden entwickelt. Beratung und Begleitung bei der Umsetzung angeboten. Im Projekt enthalten sind zwei Workshops. Über diese Workshops werden die Vereinsvorstände in ihrem Handeln bestärkt und unterstützt. Am Anfang steht die Bestandsaufnahme. In einem eigens für das Projekt entwickelten Fragebogen beschreiben die Vereine ihre IST-Situation. Das reicht von der Mitgliederentwicklung bis hin zu den eingesetzten Instrumenten für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Daten werden ausgewertet und dann mit den Befragten analysiert. Im zweiten Workshop – Stufe zwei des Projektes – werden in Form einer „Zukunftswerkstatt“ richtungweisende Zukunftsbilder erarbeitet. Die dritte Stufe des Projekts besteht aus der Umsetzung des Konzepts vor Ort mit Zukunftsplan und der Erstellung eines Maßnahmenkataloges. Abschließend erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Handreichungen und Arbeitshilfen zum Thema Zukunftsfähigkeit. Für die Durchführung des Projektes konnten wir Annette Kurth, Diplom-Sozialwirtin und Master of Arts (ManagementExpertin für Nonprofit-Organisationen) gewinnen. Annette Kurth kann auf zahlreiche Erfahrungen aus ihrer beruflichen Praxis zurückgreifen. Die Teilnahme an dem Projekt „Der zukunftsfähige Schwarzwaldverein“ ist für die Ortsgruppen freiwillig. Wer an dem Projekt mitmachen will, erhält den Fragebogen. Absolute Vertraulichkeit der Daten wird zugesichert. Walter Sittig Info Der Fragebogen kann angefordert werden beim Hauptgeschäftsführer Walter Sittig, Telefon 0 76 1/3 80 53-11 oder [email protected] Berggottesdienst mit Erzbischof Robert Zollitsch Sternwanderungen zum Herzogenhorn Zum Höhepunkt der Wandersaison 2011, dem Berggottesdienst mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, am 28. August 2011 auf dem Herzogenhorn bietet der Schwarzwaldverein vier Sternwanderungen an. Ziel der Wanderungen ist es, um 11 Uhr den Berggottesdienst auf dem Herzogenhorn zu feiern. Diese Wanderungen sind unterschiedlich gestaltet, so dass für jeden Wanderer mit unterschiedlicher Kondition eine Tour dabei ist: 1. Von Feldberg-Ort auf das Herzogenhorn Diese Wanderung wird von der Ortsgruppe Feldberg organisiert und startet um 9.30 Uhr auf dem August-Euler-Platz in Feldberg-Ort (gegenüber dem Hebelhof). Sie führt vorbei 2/2011 2. Von Aha zum Herzogenhorn Die Ortsgruppe Schluchsee führt die längste Tour. Diese beginnt um 7 Uhr am Bahnhof von Schluchsee-Aha. Damit haben die Wanderer aus dem Raum Freiburg / Dreisamtal die Möglichkeit, mit dem ersten Zug der Höllentalbahn zum Startpunkt zu kommen. 3. Von Bernau-Innerlehen zum Herzogenhorn Für die Wanderfreunde aus dem südlichen Bereich bietet die Ortsgruppe Bernau eine Wanderung an. Sie beginnt um 9 Uhr in Bernau-Innerlehen beim Sportzentrum und Wanderparkplatz Spitzenberg. 4. Von Todtnau über das Hasenhorn Eine wiederum anspruchsvolle Route bietet die Ortsgruppe Todtnau an. Sie beginnt an der Talstation des Sesselliftes zum Herzogenhorn um 8 Uhr. Wer öffentliche Verkehrsmittel benutzen will: Es gibt die Möglichkeit der kombinierten Fahrt SBB/Bus nach Todtnau. Parkplätze gibt es unter anderem beim Bushahnhof in Todtnau. Für alle Wanderer stehen nach dem Berggottesdienst drei Verpflegungsstationen zur Verfügung: Am Herzogenhorn an der Bernauer Skihütte Bei der Krunkelbachhütte Am Leistungszentrum Herzogenhorn Termine 2011 7. Mai 2011 Ortsgruppe Gundelfingen – Tag der offenen Tür; Selbstdarstellung zum 30. Jubiläum der Ortsgruppe im Vereinshaus, Talstraße 117, 79194 Gundelfingen, Hausbesichtigung, Foto-Ausstellung, Bewirtung; Infos bei Heinz-Dieter Joos, Lindenstr. 47, 79194 Gundelfingen, Tel. 0 76 1/58 03 66, Fax 0 76 1/59 32 95 6, E-Mail: [email protected] 13. – 19. Mai 2011 Schür am Stadtgraben in Stühlingen – Ausstellung „Viel Köpf – viel Sinn!“; Kunst und Kultur, Führungen und Zusatzprogramm; am 15. + 22.5. um 10 Uhr Wanderung (ca. 2,5 Std.), anschließend Führung durch die Ausstellung; Infos bei Jutta Binner-Schwarz, Im Seegarten 5, 79760 Stühlingen, Tel. 0 77 44/56 29, E-Mail: [email protected] 15. Mai 2011 zum internationalen Museumstag: Besuch in der Hammerschmiede LahrReichenbach; Führung durch das Heimatmuseum mit Vorführen „Altes Handwerk“, im Bienengarten „Entwicklung der Imkerei“; für Kinder: Holzwerkstatt; Öffnungszeit: 11–18 Uhr, kein Eintritt; Infos bei Marion Himmeldbach, Konrad-Adenauer-Str. 14/1, 77933 Lahr, Tel. 0 78 2 1/75 33, Fax 0 78 2 1/97 89 81, E-Mail: [email protected] Bei Rücksendung des Fragebogens werden wir uns persönlich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Verbindung setzen, um Termine und die weitere Vorgehensweise gemeinsam abzuklären. am Leistungszentrum Herzogenhorn direkt zum Gipfel. Sie ist damit gleichzeitig die kürzeste Tour. 2/2011 Ende Mai bis Ende August 2011: 100 Jahre Königskanzel; Ausstellung im Heimatmuseum Dornstetten zum Bau des Aussichtspunktes „Königskanzel“, seine Geschichte und Namensgebung; Infos bei Erwin Wetzel, Lenzhalde 16, 72280 Dornstetten, Tel. 07 44 3/52 37, E-Mail: [email protected] 13. Juni 2011 am Heimatpfad Hochschwarzwald: Heimat im Museum - Historische Technik; Vorführung der histor. Mühlen und Sägen, getrieben mit Wasserkraft, Vorführung der Seilerei; Ausgangspunkt: Parkplatz Hofgut Sternen oder Parkplätze Hinterzarten und Bahnhof; Bustransfer Sternen-Hinterzarten; Infos bei Theo Gremmelspacher, Birkenweg 18, 79856 Hinterzarten, Tel. 0 76 52/16 93 18. Juni 2011 Eichenschälaktion beim Huberfelsen (Auffahrt „Schützenhaus“ Oberprechtal (Hinweis folgen – beschildert); Vorführung und praktische Einführung zum Abschälen der Rinde an einer Eiche unter fachkundiger Anleitung des Forstamtes; Beginn: 9 Uhr, Ende: ca. 16 Uhr; Infos bei Bernhard Weber, Elzmattenstr. 47, 79215 Oberprechtal, Tel./Fax 0 76 82/75 71, E-Mail: [email protected] 26. Juni 2011 Bezirkssternwanderung des Bezirks Ortenau (Gengenbach) zum 30jährigen Jubiläum der Gutta-Hütte; 11 Uhr Waldmesse mit Jagdhornbläsern, ab 12.30 Uhr Musikapelle Fußbach, 13.30 Uhr Ansprachen und Wimpelausgabe, Ende ca. 17 h; Infos bei Karl-Heinz Kiefer, Brückenhäuserstr. 13, 77723 Gengenbach, Tel. 0 78 03/46 18, E-Mail: [email protected] 3. Juli 2011 Bezirkswandertraffen des Bezirks Elztal-Nördl. Breisgau in der Festhalle Oberprechtal; ab 11.00 Uhr Ansprachen zum 110. Ortsgruppen-Jubiläum, Mittagessen, musikalische Unterhaltung durch die Trachtenkapelle, Konzert des Akkordeonorchesters, Kaffee + Kuchen; Ausklang ca. 16 Uhr; Infos bei Bernhard Weber, Elzmattenstr. 47, 79215 Oberprechtal, Tel./Fax 0 76 82/75 71, E-Mail: [email protected] 17. Juli 2011 Bezirkswandertag des Bezirks Albtal im Kurhaus Waldbronn-Reichenbach; Sternwanderung und Sommerfest, Beginn: ab 11 Uhr; Infos bei Herbert Müller, Drosselweg 14, 76275 Ettlingen, Tel./Fax 0 72 43/29 25 2, E-Mail: [email protected] 27 AKTUELL AKTUELL Die durch den Schwarzwald schweben Segways sind eher für Flughafenpolizei als für Touristen geeignet „Schwarzwälder Runde“: Kirschtorte meets Segway. Wir starten die Tour am Klettergarten Action Forest & schweben auf verschlungenen Pfaden um den Titisee herum. (Aus dem Angebot des Online-Reisebüros Schwarzwald-Reisen). Immer mehr Bauern geben auf BLHV: Chancen für bäuerliches Zusatzeinkommen verbessern In der Landwirtschaft in Baden-Württemberg findet derzeit ein gravierender Strukturwandel statt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe über drei Hektar Größe von 1999 bis 2010 um 16 000 oder 26,4 Prozent zurückgegangen. Durchschnittlich bewirtschafteten die Betriebe 1999 rund 24 Hektar Landwirtschaftsfläche, 2010 lag die Durchschnittsfläche bei 32 Hektar. 1999 war jeder fünfte Betriebsinhaber über 45 Jahre ohne Hofnachfolger, 2010 traf dies schon auf jeden dritten zu. Diese Zahlen nannte der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), Werner Räpple, bei einer Pressekonferenz im Dezember 2010 in Fischerbach. Auch die Einkommen der Landwirte würden sinken, insbesondere im Ackerbaubereich. Zahlreiche Betriebe könnten nur mit Hilfe der EU-Direktzahlungen wirtschaftlich überleben. Der Anteil der EU-Direktzahlungen am Einkommen bäuerlicher Familienbetriebe lag im abgelaufenen Wirtschaftsjahr im Bundesdurchschnitt bei 67 Prozent. Daraus werde deutlich, so Räpple, dass die Markterlöse das Überleben selbst flächenstarker landwirtschaftlicher Betriebe nicht sichern. Der BLHV-Präsident wies aber auch auf die unternehmerische Innovation vieler Landwirte hin, insbesondere im der Tourismusregion des Schwarzwaldes. Ermutigung zum Erhalt der Höfe durch einen Mix an Ausgleich für standörtliche Erschwernisse, ökologischer und landschaftspflegerischer Leistungen und unternehmerischen 28 Eigeninitiativen sei in Zeiten rasche Veränderungen unerlässlich. Allerdings, so Räpple, müssten Kommunen, Landkreise und das Land die Rahmenbedingungen für die Erschließung von Zusatzeinkommen weiter verbessern. Er bezeichnete die von der Landesregierung ergriffene Initiativen für flächendeckende Landschaftserhaltungsverbände, die Erleichterung für den Anbau von Christbaumkulturen sowie die beabsichtigte Ökopunkte-Regelung als hilfreich. Er zeigte sich aber auch besorgt darüber, dass auf Drängen des Gemeindetages und einzelner Bürgermeister die erfreulichen Erleichterungen für den Anbau von Christbaumkulturen durch Anzeige- statt Genehmigungspflicht jetzt wieder einkassiert zu werden drohen. Räpple mahnte an, die Landwirte bei der Erschließung von dringend nötigem Zusatzeinkommen zu unterstützen statt dies zu unterbinden. Positiv bewertete der BLHV-Präsident das Bemühen um Gründung von Landschaftserhaltungsverbänden unter Mitbeteiligung der Bauern. Solche Einrichtungen könnten Flächen-Pflegeverträge mit örtlichen Landwirten abschließen. Wichtig sei bei der Vergabe von Aufträgen, dass das Prinzip der Örtlichkeit Vorrang habe. Die Landwirte erhoffen sich einen „Markt für erbrachte Naturschutzleistungen“, sagte Räpple. Die wachsende Zahl an Photovoltaik- und Biogasanlagen, Angebote der Direktvermarktung, Straußenwirtschaften und Agrartouristik-Angebote wertete Räpple als Beleg dafür, dass Landwirte ihre betrieblichen und personellen Ressourcen unternehmerisch nutzen. Gleichwohl seien auch Kommunen und das Land gefordert, bürokratische und rechtliche Hürden bei der Erschließung von bäuerlichen Zusatzeinkommen weiter abzubauen. Für den BLHV sei enttäuschend, dass die mit der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg und der Eingliederung der Landwirtschaftsverwaltung in die Kreisverwaltungen geforderte Effizienzrendite nicht erkennbar sei. Die Landwirtschaftsämter seien mit Verwaltungs- und Kontrollaufgaben statt mit notwendiger Betriebsberatung befasst. Trotz anzuerkennender Landesförderprogramme bilden die Einkommen der heimischen Landwirte im Bundesvergleich mit 1438 Euro/Familienarbeitskraft und Monat das Schlusslicht. Qualifizierte Fachberatung sei im Hinblick auf den wachsenden Wettbewerbsdruck sowie neue und zusätzliche Herausforderungen durch Klima-, Natur- und Umweltschutz nötiger denn je. Zur Existenzsicherung seine verbesserte Investitionsförderungen ebenso notwendig wie eine angemessene und verlässliche Vergütung ökologischer und gesellschaftlicher Zusatzleistungen bäuerlicher Betriebe. Vor dem Hintergrund der völlig unbefriedigenden Einkommenslage der Landwirtschaft bekräftigte Räpple die Forderungen des BLHV nach einer verlässlichen EU-, Bundes- und Landesagrarpolitik insbesondere auch im Hinblick auf die EU-Agrarreform nach 2013 Karlheinz Scherfling 2/2011 Wer sich im vorigen Sommer noch unterm Suchbegriff Segway durch das Internet geklickt hat, stieß dort auf Werbetexte, die eher auf die Fortbewegungsweise himmlischer Heerscharen gemünzt schienen, als dass sie sich für die Benutzung eines irdischen Verkehrsmittels aufgedrängt hätten: Erschweben Sie den Schwarzwald, hieß die Devise. Mit Slogans wurde da geworben wie: Segway: Schweben durch Wald und Wiese. Oder: Segway, das schwebende Fahrvergnügen mit dem umweltfreundlichen Elektromotor. Der Schwarzwald biete sich dank Segway erschwebend anders dar – was für eine Wortschöpfung! Denn Bei uns schweben Sie richtig… mit Baden-Württembergs größter Segway X2 Flotte. Selbst das UNESCO Weltkulturerbe Reichenau lasse sich damit erschweben. Im Netz kaum ein halbes Jahr später fällt auf, dass es mit dem Schweben mittlerweile gründlich vorbei zu sein scheint. Als sollte es dem Image des neuen Spaßgeräts nicht gut bekommen sein. Hatte die Verheißung schwerelosen Schwebens die Nachfrage nach Segways und geführten Segwaytouren womöglich doch nicht so beflügelt, wie es sich der Handel, die Marketingexperten und die Veranstalter erhofft hatten? Engelgleiches Schweben durch Wald und Flur – lässt sich die Spaßgesellschaft noch mit derlei locken? Wo solch schwebender Lustgewinn auf Anhieb ja doch weder Event-tauglich noch cool erscheint, weder trendy noch sportiv! Höchste Zeit also, in der Werbung umzuschwenken; offenbar hatte man aufs falsche Pferd gesetzt. Denn der Durchbruch im Schwarzwälder Touristikgeschäft ließ auf sich warten. Erinnern wir uns: Noch vor kurzem war dem technisch genialen, computergesteuerten Einachsroller die ganz große Zukunft vermacht worden. Eine Revolutionierung des Straßenverkehrs schien sich anzubahnen, erst recht ein Schub für den Fremdenverkehr. Beim Reizwort Segway hatte dem Präsidenten des Schwarzwaldvereins, Eugen Dieterle, bereits Schlimmes geschwant (vgl. Der Schwarzwald 4/2009, S. 7), waren doch zumindest von der Offroad-Version des neu2/2011 en Vehikels Konflikte mit den Wanderern zu erwarten. „Es wäre für unsere Mitglieder eine unerträgliche Vorstellung“, schrieb er in einem besorgten Brief an das Stuttgarter Ministerium Ländlicher Raum, „dass ein Wegenetz, das mit Tausenden von ehrenamtlichen Stunden gepflegt und unterhalten wird, für Zwecke der Freizeitindustrie …herhalten soll“. Die Antwort des Ministers war leider weniger klärend als ausweichend ausgefallen: Im Wald sei das Fahren mit dem Elektromotorgetriebenen Segway wie mit allen sonstigen Motorfahrzeugen unzulässig – es sei denn, der Waldbesitzer erteile hierzu die Befugnis. Doch Rechtslage hin oder her: War bislang je ein Segwayfahrer auf die Idee verfallen, einen Waldbesitzer um Fahrerlaubnis für sich und sein Gefährt zu bitten, ist je schon mal die Befugnis, Waldwege per Segway zu befahren, erteilt oder verweigert worden? Vielleicht hat es ja auch am tragischen Unfalltod des britischen Segway-Unternehmers James Heselden gelegen, dass sich die Branche zum Schwenk in der Werbung veranlasst sah – nichts wie weg vom verheißenen Hochgefühl des Schwebens. Der VorzeigeUnternehmer, Erfolgsmensch und Multimillionär, so vermeldete es ab dem 28.9.2010 die Weltpresse, war mitsamt seinem Vehikel im nordenglischen Wethelby über die Klippen eines Flusses gestürzt – sozusagen entschwebt. Ausgeträumt waren da freilich bereits die Träume des amerikanischen Segway-Erfinders Dean Kamen; der hatte noch ausgangs des 20. Jahrhunderts kühn prophezeit, sein Fahrgerät werde demnächst für Autos das werden, was das Auto einst für die Kutsche war, sein Elektroroller werde mithin die motorisierte Welt verändern. Doch wie es aussieht, hatte Daniel Düsentrieb seine Innovation heillos überschätzt: Dass seine Segways den erwarteten Durchbruch nicht geschafft haben, konstatierte die FAZ bereits am 5.10.2010 in ihrem Nachruf auf den Verunglückten. Das Handelsblatt (vom 31.1.2011) schrieb gar vom „Flop auf zwei Rädern“. Das erhoffte Massenphänomen sei ausgeblieben, das Segway tauge allenfalls als Nischenprodukt, etwa als Fortbewegungsmittel der Amsterdamer Flughafenpolizei oder für die Beschäftigten in weitläufigen Fabrikhallen. Auch auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking kommen sie unterdessen zum Einsatz, gesteuert von den uniformierten Beamten der Staatssicherheit zur Verhinderung allfälliger Protestaktionen; den fotografischen Beweis chinesischer Innovationsfreudigkeit lieferte die Süddeutsche Zeitung in ihrem Bericht vom 4. März 2011. Mit Segways im Schwarzwald unterwegs Deutschlandweit wurden im Jahr 2010 gerade mal 700 Segways verkauft, wofür (bei einem Kaufpreis mehr als 8 000 Euro/ Stück) nicht zuletzt die hohen Anschaffungskosten verantwortlich seien. Die trüben auch das Geschäftsklima beim RollerVerleih, denn wer sich auf das Gerät stellt, muss für das Fahrvergnügen recht tief in die Tasche greifen. So kostet etwa die oben angepriesene „Schwarzwälder Runde“, ob mit oder ohne Kirschtorte, bei einer Fahrzeit von rund drei Stunden den nicht eben familienfreundlichen Preis von 89 Euro pro Person. Ausgeschwebt hat es sich im Schwarzwald trotzdem noch nicht. Vielleicht, weil in der Segway-Werbung inzwischen der Begriff schweben ersetzt wurde durch diesseitigere Vokabeln wie gleiten, rollen oder gar brausen. So preist etwa die Schwarzwald Tourismus GmbH nunmehr das neue rollende Outdoorvergnügen an, lässt uns „lautlos durch den Nordschwarzwald gleiten oder gar mit dem Segway 29 AKTUELL AKTUELL durch Donaueschingen brausen“. Andernorts wird das Segway-Erlebnis zur Trekkingtour (gepaart mit Kanufahrt) aufgewertet, auch lässt sich die Tour mühelos zur Geocaching Schatzsuche ausweiten. Dann, so verspricht die Werbung, geht es rasant auf Waldund Fahrradwegen zurück zum Ausgangspunkt! Mag der Segwayfahrer für staunende Wanderweggefährten noch so steif und ungelenk einher gerollt kommen: Das Schwebevergnügen vom vorigen Sommer wurde zum Freizeitsport umdeklariert: Mit dem neuen Outdoor-Vergnügen (E-Bike oder Segway) kann man die Berge auf und ab fahren, sich sportlich betätigen und die Landschaft genießen. Besser noch: Fast lautlos erkunden Sie abenteuerliche Pfade, genießen den Fahrtwind… Am Segway Point Hochschwarzwald, wie sich der Schwärzenbacher Haberjockelshof im Netz präsentiert, erwartet den Neuling ein Fahrerlager: Nach einer kurzen Einweisung mit Fahrsicherheitstraining können Sie, egal welchen Alters und Fitnessgrades, selbständig davon gleiten. Der Betrachter der Schwarzwälder Segway-Szene kann sich derweil des Eindrucks nicht erwehren, dass sich die touristische Vermarktung, nicht anders als der weltweite Vertrieb, eher zäh anlässt. Das neue Image, das ihm die flinken Werbestrategen verpasst haben, scheint so recht noch nicht verfangen zu haben. Woraus abzuleiten ist: Nicht jeder Modetrend, der aus den USA zu uns herüberschwappt, gerät sogleich zum narrensicheren Selbstläufer. Die Kirschtorte auf der Schwarzwälder Runde bleibe dem Gast unbenommen. Besser bekäme sie ihm allemal, würde er sich zur Umrundung des Titisees und zum Besuch des Klettergartens Action Forest zu einer herkömmlicheren Fortbewegungsart entschließen können. Wer immer da glaubt, seinem Bewegungsmangel, dem zivilisatorischen Grundübel unserer Zeit, mit dem Segway abhelfen zu können, dem ist fürs Erste nicht zu helfen. Wolf Hockenjos Mir vum Wald Won i däheim bi In der Hauptgeschäftsstelle laufen alle Fäden zusammen Won i däheim bi, dem sait mer „de Wald“. s git Lüt, die tüen do drüber sage, s wäre Dreivierteljohr Winter un e Vierteljohr chalt un si ließte sich nit mit allere Gwalt dohi in die steinige Bückel jage. Der Deutsche Wandertag 2010 war eine besondere Herausforderung für die Mitarbeiter Von Hauptgeschäftsführer Walter Sittig Däbii git s nüt schöners, sell sag i der glii, als unseri Wälder un Matten im Wandel vum Feldberg bis aben an Hochrhi; vum Rhi uf de Belche, an d Wuetach ufe un wider durii im Boge zuem Brend un dure an Chandel. Do ruusche die Tanne am felsige Rank un spihle mit Liechter un Schatte; do stoht a me Waldrand e chnorzigi Bank; do burzlet e Wässerli, fröhlich un blank, durab dur e saftigi Matte. Do stoht an de Halde e mächtigis Huus un luegt unter gschindlete Walme mit blitzblanke Fensterli s Waldtal duruus; do lauft no e Bergbuur am Sunntig felduus un freut sich an chornschwere Halme. Un über de Halde un überem Tal do spannt sich de Himmel in d Witi, do spanne sich Böge un Berg überall, wo d Sunne vergoldet im heitere. Strahl. Un d Heimet, mii Heimet isch d Mitti! Gerhard Jung Sommerferien 2011 Die Hauptgeschäftsstelle in Freiburg ist Dreh- und Angelpunkt sowie Service- und Informationszentrum des Schwarzwaldvereins für die 237 Ortsgruppen und 16 Bezirke. Sie ist zentrale Anlaufstelle für alle Angelegenheiten, die den Schwarzwaldverein betreffen. Der Alltag in der Geschäftsstelle ist stark geprägt von Beratungsfragen (bei vereins-, versicherungs-, satzungs-, reiserechtlichen oder touristischen Fragen), Vorbereitungsund Organisationsaufgaben, der Beantwortung von Anfragen jeglicher, zum Beispiel auch touristischer Art, der Erledigung von vielen Bestellungen der Ortsgruppen für deren Vereinsarbeit oder von Wanderinteressierten über den Shop des Schwarzwaldvereins, von Telefonaten, der umfangreichen Korrespondenz per Brief und per E-Mail mit den Ortsgruppen und Bezirken, vielen unterschiedlichen Organisationen und Institutionen sowie vom Publikumsbesuch im Verkauf. In der Geschäftsstelle arbeiten Walter Sittig (Hauptgeschäftsführung), Angela Blüm und Ellen Teichmann (halbe Stelle) (Sekretariat, Verkauf und Information), Annette Walzer (Buchhaltung), Katja Camphausen (halbe Stelle, Wanderführerausbildung, Heimat- und Wanderakademie), Peter Lutz (Naturschutz), Patrick Schenk (Wegereferat), Stephan Seyl (Famili- Der Schwarzwaldverein präsentierte sich einmal mehr bei der Freizeitmesse CFT in Freiburg mit einem ansprechenden Ausstellungsstand, organisiert von Hauptgeschäftsführer Walter Sittig. Unterstützt wurde er bei den vielen Gesprächen mit den Besuchern vom Standbetreuungsteam der Ortsgruppe FreiburgHohbühl. MIT UNS ONLINE GEHEN Hauptgeschäftsstelle geschlossen Die Hauptgeschäftsstelle (mit Sekretariat und Verkauf) in Freiburg, Schlossbergring 15, wird vom 8. bis 26. August geschlossen sein. Bestellungen per Post und E-Mail werden erledigt. Am 30. Mai, dem Montag nach der Hauptversammlung in Malsch, ist die Hauptgeschäftsstelle ebenfalls geschlossen. Wir danken den Mitgliedern des Schwarzwaldvereins und Gästen für ihr Verständnis. 30 en- und Öffentlichkeitsarbeit) und Christine Berchtold (Teilzeit für Versand, Anfragen). Seit 19. Januar 2011 ist Christian Leuchter als Geschäftsstellenleiter tätig, nachdem er ein halbes Jahr als Assistent des Präsidiums gearbeitet hat. Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere Personalwesen, Leitung der Öffentlichkeitsarbeit einschließlich Internet, Verwaltung des Schwarzwaldvereinshauses. Zu den Aufgaben von Hauptgeschäftsführer Walter Sittig gehören insbesondere Beratung und Unterstützung der Ortsgruppen und Bezirke, Seminararbeit, Rundschreiben, Hauptvorstand und Hauptversammlung, Messeauftritte, Versicherungs- und Zuschusswesen. Stephan Seyl hat seine Stelle reduziert und wird künftig 50 Prozent (20 Stunden pro Woche) für die Familienarbeit und 25 Prozent (10 Stunden pro Woche) für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein. Seit 15. März 2011 ist Annette Mader als neue Jugendbildungsreferentin mit 75 Prozent einer vollen Stelle tätig. Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle waren bis August 2010 zusätzlich sehr intensiv bei den Vorbereitungen für den Deutschen Wandertag 2010 im Schwarzwald und in Freiburg eingebunden. Dadurch wurden über 5 000 „Kommunikationsbewegungen“ pro Monat per Telefon, Brief, Fax oder E-Mail über die Hauptgeschäftsstelle bearbeitet und abgewickelt. Von Mitarbeitern, die auch regelmäßig von Außenterminen betroffen sind (vor allem Hauptgeschäftsführer, Naturschutzreferent, Jugendreferent, Wegereferent) wurden im Berichtszeitraum über 300 Außentermine wahrgenommen. Die Fachbereiche in der Geschäftsstelle koordinieren ihre Projekte und Programme in Zusammenarbeit und Abstimmung mit den jeweiligen ehrenamtlichen Hauptfachwarten der Sparten Wandern, Wege, Naturschutz, Geoinformation, Jugend und Familie. Vizepräsident Georg Keller hat kommissarisch den Fachbereich Heimatpflege übernommen. Ein Hauptfachwart für den Fachbereich Heimatpflege und Kulturarbeit wird dringend gesucht. Seminare, Lehrgänge, Tagungen, Sitzungen, Fortbildungsveranstaltungen, Wanderführerlehrgänge, Veranstaltungen der Heimat- und Wanderakademie und weitere Aktionen werden organisiert, alle Projekte des Hauptvereins mit vorbereitet und durchgeführt. Die Geschäftsstelle arbeitet sehr eng mit dem Präsidium, den Hauptfachwarten und dem Hauptvorstand sowie den Bezirken und Ortsgruppen zusammen, organisiert und bereitet inhaltlich die Sitzungen des Präsidiums und des Hauptvorstandes vor und organisiert die Hauptversammlung mit den jeweils auszurichtenden Ortsgruppen. Die Kontakte mit befreundeten Verbänden, Partnerorganisationen, Ministerien und Behörden werden über die Geschäftsstelle koordiniert. Die administrativen und inhaltlichen Vorgänge für die Stiftung „Natur- und Kulturlandschaft“ sowie die Stiftung „Kultur, Heimat und Wandern“ und die Vermittlung von Zuschüssen des Landes für Sanierungen der Wanderheime werden über die Geschäftsstelle abgewickelt. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hauptgeschäftsstelle danke ich sehr für ihre überaus große Einsatzbereitschaft, stets hohe Motivation und ihre Kompetenzen, die sie zugunsten der Ortsgruppen, der Mitglieder, des Schwarzwaldvereins einsetzen. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute und zukunftsfreudige Zusammenarbeit mit den Ortsgruppen und Bezirken. WEBSEITE FÜR IHRE ORTSGRUPPE: Komplette Webseite mit vielen Funktionen zur kompletten Selbstpflege einmalig nur 400 EUR zzgl. MwSt. und ab 10 EUR zzgl. MwSt. monatlich für Hosting und telefonische Hilfestellung. KONTAKT: werbeagentur aufwind GmbH in Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein: Stephanie Adler, Fon 07663-91 49 74-0, [email protected] 2/2011 2/2011 31 Eine einheitliche Linie Der neue Gestaltungsleitfaden des Schwarzwaldvereins An Pfingsten traf man sich auf dem Fohrenbühl und auf dem Biereck GRÜN C=50 | M=0 | Y=100 | K=0 GRUNDFARBE SCHRIFTGRÜN HELLBLAU C=50 | M=0 | Y=100 | K=50 C=50 | M=10 | Y=0 | K=5 HAUPTVEREIN DUNKLERES BLAU GELB C=100 | M=0 | Y=0 | K=29 C=0 | M=20 | Y=100 | K=0 ORTSGRUPPEN ORANGE C=0 | M=60 | Y=100 | K=0 maßgeschneidert hat. Die Publikationen des Hauptvereins, die in den letzten Monaten in einer Vorlaufphase Elemente des neuen Stils vorweggenommen haben, sollen in Zukunft von hohem Wiedererkennungswert und der eigenen Linie geprägt sein. Im Verlauf der Entwicklung des neuen Stils war klar, dass die Vorgabe für den Hauptverein eine hohe Verbindlichkeit haben soll. Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Hauptvorstandes und Mitarbeitern der Hauptgeschäftsstelle hat in engem Zusammenspiel mit der Werbeagentur die Entwicklung des Gestaltungsleitfadens in den letzten Monaten vorangetrieben und dabei immer sowohl das Ziel eines modernen, freundlichen Erscheinungsbildes als auch das der Praxistauglichkeit im Blick gehabt. Am Ergebnis wird immer noch gefeilt, jedoch sind die großen Linien mittlerweile klar. Die letztendliche Zustimmung durch den Hauptvorstand steht noch aus. Der umfangreiche Gestaltungsleitfaden wird dem Verein 79098 Freiburg Vor- und Zuname Vor- und Zuname Vor- und Zuname Straße geworben durch Bankeinzug: Konto-Nr. Einige Beispiele für die Elemente des neuen Stils An dieser Stelle gibt es einige Ausblicke auf wichtige Elemente, die allen Mitgliedern, die in den vergangenen Monaten mit den Publikationen des Hauptvereins zu tun hatten, nicht unbekannt sein werden. Das Logo des Schwarzwaldvereins findet sich auf den Publikationen zentriert am oberen Seitenrand, wahlweise auf geeigneten Fotos oder weißen beziehungsweise grünen Hintergründen. Die Farbe und der Tonwert des Grüns, das sich als Grundfarbe durch die Gestaltung zieht, sind dabei definiert. Für alle professinell gedruckten Erzeugnisse des Schwarzwaldvereins wird die Schrift Chantilly verwendet. Um es vorwegzunehmen: Diese Schrift findet sich nicht im Schriftenordner jedes Computers. Und das ist auch beabsichtigt, denn so soll eine gewisse Eigenständigkeit der Druckerzeugnisse des Schwarzwaldvereins unterstrichen werden. In einer schmalen Farbleiste, die die Erscheinung auflockert, verwendet der Hauptverein blaue Elemente in unterschiedlichen Tonwerten. Als Untergrund für Überschriften dient eine breite Farbleiste, die aus abgestuften Grüntönen besteht, was den Betrachter an die facettenreiche Natur des Schwarzwaldes erinnern soll. Am Fuß jeder Seite findet sich eine abstrahierte grüne Gebirgssilhouette, die die Verbindung zur Landschaft herstellt. In geeigneten Proportionen kombiniert, ergeben die Gestaltungselemente ein stimmiges Ganzes, das den Schwarzwald- Unterschrift Der Schwarzwald ist eine gewachsene Kulturlandschaft – dafür engagiert sich der Schwarzwaldverein seit dem Jahr 1864. In liebevoller ehrenamtlicher Arbeit geht es darum, die Natur und ihren Erholungswert zu erhalten, den 75.000 Mitgliedern ein abwechslungsreiches Programm zu bieten und Baden-Württemberg lebendig zu machen. In 239 Ortsgruppen gibt es ein reichhaltiges Angebot an Tages- und Mehrtageswanderungen über die Höhen der Gipfel und durch die Täler und Schluchten des Schwarzwaldes. Gemeinsam sind wir für unsere Landschaft aktiv. Jede Mitgliedschaft unterstützt unsere Arbeit. Wer mitwirken will, ist herzlich eingeladen. Wir vermitteln Ihnen gerne den Kontakt zu einer unserer Ortsgruppen in Ihrer Nähe. MITGLIEDER HABEN VORTEILE Viermal jährlich informiert Sie die Vereinszeitschrift DER SCHWARZWALD über Natur, Kultur, Wandern, Vereinstätigkeiten und aktuellen Themen unserer Region. Hier finden Sie natürlich auch unsere aktuellen Angebote aller wechselnden Produkte für Ihre Wanderausrüstung. Wandern Sie mit uns durch ganz Europa – die Ortsgruppen veranstalten regelmäßig Ferienwanderungen und vielfältige Freizeitangebote für die ganze Familie. Profitieren Sie von günstigen Übernachtungsmöglichkeiten in den Wanderheimen des Schwarzwaldvereines und denen der anderen Mitglieder des Verbands Deutscher Gebirgsund Wandervereine. WEGENETZ HEIMATPFLEGE Nutzen Sie preisliche Vergünstigungen auf Wanderliteratur, Kartenmaterial oder Ihre Wanderausrüstung – auch online unter www.swvstore.de WANDERN JUGEND & FAMILIE Lassen Sie sich zum Wanderführer oder Naturexperten ausbilden – die Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg bietet ein interessantes Programm. , den geb. geb. geb. Ort DERSCHWARZWALDVEREIN Bank BLZ Beruf Beruf 1. Kind PLZ Einzelmitglied Kinder bis 14 Jahre Jugendliche von 14 bis 26 Jahre Familienmitgliedschaft zur Ortsgruppe Fördermitglied (€ 30,–/Jahr) Familienmitgliedschaften (€ 45,–/Jahr) Firmen und Körperschaften (€ 60,–/Jahr) oder: als Mitglied bei einer Ortsgruppe (Beiträge je nach Ortsgruppe verschieden) Schwarzwaldverein e.V. Hauptgeschäftsstelle Schloßbergring 15 Bitte frankieren im Rahmen der Hauptversammlung im Mai vorgestellt und anschließend auch über die Internetseite des Schwarzwaldvereins zugänglich gemacht. Nach einer Evaluierungsphase soll über weitere Schritte entschieden werden. Dabei sollen neben den Erkenntnissen zu den Kosten auch die ersten Erfahrungen des Hauptvereins mit dem neuen Leitfaden, sowie der Bedarf von Ortsgruppen, die sich den neuen Stil zu Eigen machen möchten, ausgewertet werden. Eine mögliche Option, die derzeit geprüft wird, wäre das Angebot eines internetbasierten Gestaltungswerkzeugs. Ein solches „web-toprint-System“, würde auch den Ortsgruppen ermöglichen, in höchster Qualität und konform zum Gestaltungsleitfaden Printprodukte wie etwa Faltblätter oder Visitenkarten zu gestalten und per Mausklick die Produktion durch eine Druckerei zu beauftragen. Als Fördermitglied beim Verband Längst nicht mehr neu ist die Erkenntnis, dass in unserer medialen Welt zunehmend die Inhalte wahrgenommen werden, die sich über ein einprägsames und professionelles Erscheinungsbild vermitteln. Um aus der Flut der Bilder noch halbwegs heraus zu ragen, ist eine Organisation wie der Schwarzwaldverein gut beraten, mit einem einheitlichen, in sich konsistenten Erscheinungsbild an die Öffentlichkeit zu gehen. Schon vor dem Deutschen Wandertag 2010 begannen die Überlegungen um eine einheitliche gestalterische Linie. Die vielen professionellen Veröffentlichungen im Rahmen der letztjährigen Großveranstaltung könnten rückblickend auch ein wenig als Testlauf für das neue professionelles Erscheinungsbildes gesehen werden, das die Werbeagentur aufwind aus Bahlingen am Kaiserstuhl dem Schwarzwaldverein sozusagen 32 Der Schellenmarkt, das hohe Fest der Hirtenbuben Ja, ich möchte Mitglied im Schwarzwaldverein werden. AKTUELL WANDERN HEIMATPFLEGE NATURSCHUTZ Für Fragen rund um das Thema UNSER KONTAKT Für Fragen rund um das Thema „Schwarzwald“ stehen Ihnen unsere Mitarbeiter jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich unverbindlich beraten. KONTAKT Schwarzwaldverein e. V. | Hauptgeschäftsstelle Schloßbergring 15 | 79098 Freiburg Tel. 07 61/3 80 53-0 | Fax 07 61/3 80 53-20 www.schwarzwaldverein.de [email protected] www.wanderservice-schwarzwald.de www.jugend-im-schwarzwaldverein.de Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg www.wanderakademie.de [email protected] „Schwarzwa ld“ stehen Ihnen ung. Kontaktieren Sie verein in einem frischen und sympathischen Bild erscheinen lässt und das Image eines offenen und zeitgemäßen Vereins prägt. © 5/2009 Schwarzwaldverein e.V. LANDSCH AFT UND AKTIV ERLE NATUR BEN NATUR ERFAH REN REGIONEN ERWANDER N TRADITION EN ERLEBEN WANDERN WEGE NATU RSCHU TZ HEIMA TPFLEGE JUGEND FAMILIE Der Leitfaden soll eine Richtschnur sein Ganz bestimmt gibt es zur Einführung des Gestaltungsleitfadens nicht nur Zustimmung. Sicher sein darf sich jeder Kritiker, dass kaum ein Einwand in den bisherigen Diskussionen in Hauptvorstand und Arbeitsgruppe nicht schon geäußert und hin und her gewendet wurde. Naiv wäre es aber zu glauben, dass es eine Lösung gibt, die allen Beteiligten bis zum letzte i-Punkt zusagt. Letztendlich besteht bei den Entscheidungsträgern des Hauptvereins jedoch Konsens darüber, dass der Schwarzwaldverein in Zeiten, die es der Vereinsarbeit nicht immer leicht machen, gut beraten ist, sein Bild in der Öffentlichkeit offensiv selbst zu gestalten, an einem positiven Image zu arbeiten und sich damit auch gegen Nichtbeachtung oder Vorurteile durchzusetzen. Auch der Hauptverein hat im Umgang mit dem neuen Gestaltungsleitfaden noch viel zu lernen. Die ersten Schritte auf diesem Weg haben bereits gezeigt, dass es nicht zielführend ist, den Leitfaden zu strikt zu befolgen. In der Praxis wird es immer wieder Kompromisse geben müssen, die an der ein oder anderen Vorgabe anecken. Hilfreich ist dabei der Gedanke, die zahlreichen Vorgaben und Regeln des neuen Stils als Richtschnur zu betrachten, der grundsätzlich zu folgen ist, solange nicht wichtige Gründe dagegen sprechen. Der neue Stil soll dem Verein nutzen, nicht ihn einengen. Im Rahmen der Hauptversammlung in Malsch wird der neue Stil vorgestellt. In einem Workshop gibt es die Gelegenheit, den neuen Gestaltungsleitfaden sowie die Möglichkeiten der Ortsgruppen ausführlich kennen zu lernen. Informationen dazu erhalten die Ortsgruppen mit der Einladung zur Hauptversammlung. Stephan Seyl 2/2011 Zu den besonders interessanten Festen im Schwarzwald gehören die Schellenmärkte an Pfingsten auf dem Fohrenbühl zwischen Schramberg und Hornberg und auf dem Biereck zwischen Hausach und Haslach. Sie stehen in der Tradition alter Hirtenbubentreffen, deren Geschichte bisher kaum erforscht wurde. Die Schellenmärkte ziehen auch heute noch ein großes Publikum an, weil sie in der schönsten Jahreszeit stattfinden. An allen Berghängen blüht bereits der Ginster, der die Landschaft je nach Lichteinfall teilweise in goldgelbem Glanz erscheinen lässt. Eine anschauliche Darstellung des Schellenmarktes auf dem Biereck findet sich in der Zeitung „Der Kinzigtäler“ aus Wolfach vom 23. Mai 1913. Der unbekannte Autor machte sich darin zum Fürsprecher des alten Hirtenbubentreffens, das damals von einigen Zeitgenossen als „überlebter Jahrmarktstrubel“ und „Kuhmusik“ kritisiert wurde. Vor dem Ersten Weltkrieg kamen zu diesem Ereignis noch viele Hirtenbuben aus Mühlenbach, Hofstetten, Biederbach, Prechtal und aus der Umgebung dieser Dörfer und Täler zusammen, „um den Feiertag, der ihnen von Alters her ganz gehört, inmitten ihrer Kollegen auf ihre Art froh zu verleben, Handel zu treiben mit ihrem Heiligtum, den Glocken der Herden, umzutauschen, einzukaufen und zu verkaufen, neue Variationen des Kling-Klang für ihre Schutzbefohlenen zusammenzustellen, auch wohl einige Pfennige zu verdienen“. Ihre Glocken hatten sich die Hirtenbuben oft in großer Zahl um den Hals gehängt. Wer waren damals die Hirtenbuben? Zum Einsatz kamen neben den Kindern aus Bauernfamilien Kinder aus kinderreichen Familien der Umgebung und seit dem Ersten Weltkrieg auch Kinder aus städtischen Familien. Es waren fast ausschließlich Jungen, weshalb „Hirtenbuben“ zu einem allgemein bekannten Begriff im Schwarzwald wurde. Sie erhielten Kost und Logis, aber nur einen sehr geringen Lohn, der je nach Gegend einmal ausbezahlt wurde. Die Arbeitszeiten waren lang, mitunter bis zu 15 Stunden am Tag. In der Winterzeit, in der die Hirtenbuben die Schweine fütterten, Getreide droschen oder im Wald arbeiteten, war die Arbeitszeit etwa zwei Stunden weniger. In der Sommer- und Herbstzeit von Mai bis Oktober waren die Hirtenbuben in der Regel barfuss. Wer Glück hatte, besaß ein paar Holzschuhe. In den Höhenlagen war es üblich, in den frischen Mist zu treten, um die Füße etwas wärmen zu können. Die Klei2/2011 dung bestand aus einem Hemd und einer ein, die den Schellenmärkten schließlich ein kurzen Hose. Bei Regen waren ein Kittel, ganz neues Gesicht gab. Heute heißen sie ein Filzhut oder eine Zipfelmütze üblich. zwar noch so, haben sich aber nach dem Bei stürmischem Wetter musste manchmal Ende der Hirtenbubenzeit in Volksfeste über auch ein Kartoffelsack ausreichen. Einige die Pfingstfeiertage verwandelt. Dieter Kohlmann Hirtenbuben trugen auch besondere Strohmäntel, wie auch ein etwa aus den 1930erJahren stammendes Foto belegt. Das Vieh hüteten sie mit Gerten, Geißeln und Stöcken und hatten damit oft ihre liebe Not. Die Einführung des elektrischen Weidezauns in den 1950er-Jahren machte die Hirtenbuben überflüssig, nachdem sie über Jahrhunderte zum Schwarzwald gehört hatten. Auf dem Biereck war das dortige Gasthaus der Mittelpunkt des Schellenmarkts. „Der Kinzigtäler“ berichtete am 23. Mai 1913 weiter: „Um die Mitte des Nachmittags hat das Fest den Höhepunkt erreicht, und bei günstigem Wetter ist zu dieser Zeit um das ‚Rößle’ ein Betrieb so eigenartiger Natur, ein Betrieb, den man – gesehen haben muß. Das genannte Gasthaus liegt sonst den größten Teil des Jahres über ziemlich verlassen auf seiner einsamen Höhe; nur die Bewohner der umher zerstreuten Bauernhöfe sind ständige Gäste“. Zum Schellenmarkt füllte sich der ansonsten einsame Ort mit Gästen aber zum Teil von weither. Aus dem Elz-, Gutach-, Harmersbach- und Schuttertal strömte das Publikum herbei, zu dem sogar Gäste aus Freiburg, Lahr und Straßburg kamen, Bürger, die hier eine Landidylle suchten und als Souvenir eine Glocke mit nach Hause nahmen. Offenbar setzte bereits Alte Fotos erinnern an die einstigen Schellenmärkte im mittleren Schwarzwald. damals die Entwicklung 33 HEIMATPFLEGE HEIMATPFLEGE Der Hohlohturm gehört dem Schwarzwaldverein Was schon immer so war, ist jetzt auch juristisch abgesichert Der Wanderer, der vom Hohlohturm auf dem Kaltenbronn weit ins Land schaut, kann nur den Kopf schütteln über eine juristische Auseinandersetzung über die Besitzverhältnisse dieses Aussichtsturmes. Aber die Ortsgruppe Gernsbach hat es jetzt schwarz auf weiß: Der Hohlohturm gehört ihr. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es eigentlich schon immer so war. Wandert oder fährt man von Gernsbach im Murgtal in Richtung Enzklösterle und Bad Wildbad, so gelangt man über das Gebiet des Hohlohs und des Ski- und Wandergebiets Kaltenbronn zu dem schon von weithin sichtbaren Kaiser-Wilhelm-Turm in fast eintausend Meter Höhe. Dieser Turm, anfangs noch nicht so hoch wie der heutige, ist nach langen und schwierigen Verhandlungen mit den staatlichen Behörden, allen voran mit der Forstverwaltung Baden Württemberg (ForstBW) nach 113 Jahren nun endlich auch juristisch zur Nutzung freigegeben, obwohl faktisch nie ein Zweifel darin bestanden hat, dass er von der Ortsgruppe Gernsbach gebaut, unterhalten und für die Wanderer und Besucher freigegeben war. Am Donnerstag, 21. Oktober 2010, ist zwischen der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins Gernsbach, dem ForstBW und mit Zustimmung des Regierungspräsidiums Freiburg ein Gestattungsvertrag zustande gekommen, der alle Rechte und Pflichten des Landes BadenWürttemberg als Grundstückseigentümer und dem Verein als Betreiber und als Nutzer regelt. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Vertrag für alle künftigen Regelungen mit Betreibern der Aussichtstürme im Schwarzwald Mustercharakter hat. Gewiss hat diese Tatsache auch die mehr als zweijährig dauernden Verhandlungen der Ortsgruppe Gernsbach mit den Behörden bestimmt. Es lohnt sich, einmal auf die lange Geschichte der Entstehung dieses berühmten Turmes zurückzublicken. Anlässlich des einhundertjährigen Bestehens des Hohlohturmes wird 1997 in einer Broschüre der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins von den vereinseigenen Verfassern die Entstehungsgeschichte wie folgt beschrieben: Die Geschichte des Hohlohturmes reicht 34 bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Der heutige, steinerne Turm hatte bereits einen Vorgänger in der Form eines hölzernen, ringsum verschalten Gerüsts, das im Jahre 1856 errichtet wurde. Es war nur 15 Meter hoch und genügte den damaligen Anforderungen für eine umfassende Fernsicht vollauf, denn der Wald war in jener Zeit niedrig und die hölzerne Aussichtsplattform erlaubte eine gute Fernsicht. Er verdankte seine Entstehung den Anregungen von Oberförster Bechmann. Die damaligen Verhältnisse darf man nicht mit den heutigen vergleichen, denn eine Wanderung vom Tal auf den Hohloh war vor mehr als einhundert Jahren noch ein kleines Abenteuer. Wohl gab es Verbindungen aus dem Murgtal ins Enztal, denn die Passstraße hatte schon von alters her strategische Bedeutung. Reit- und Kutschwege ermöglichten den großherzoglichen Jagdgästen die Zufahrt zum Kaltenbronn. Schmale Trampelpfade und Pirschwege durchzogen die weiten und urigen Wälder, ausreichend für Jäger und Forstleute. Ansonsten zogen Karrenwagen über die steilen Hänge hinauf und Frauen aus Enzklösterle kamen über diese Wege auf den Markt nach Gernsbach, um ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse anzubieten. Wegebezeichnungen wie „Alte Gernsbacher Steige“ und „Alter Schwabenweg“, der über die Hohlohfläche führte, deuten noch heute auf diese Verbindungen hin. Die „Alte Weinstraße“ war über Jahrhunderte der Verbindungsweg von Gernsbach in das hintere Murgtal. Lange Zeit waren die Hochflächen des Kaltenbronn Weidegebiet. Die Bauern aus dem Rheintal einerseits und aus dem Kirchspiel Altensteig andererseits trieben ihr Jungvieh auf die Höhen der Sommerweide. Das Kaltenbronner Gebiet war also schon immer ein Kreuzungspunkt von Wegen und daher auch im Blickpunkt des beginnenden Fremdenverkehrs aus Baden-Baden, Bad Herrenalb und Bad Wildbad. Zurück zum Turmbau: Die Baukosten des genannten Holzgerüsts betrugen 657 Gulden, damals eine stattliche Summe. Die Erhaltung des Holzturmes auf dem niederschlagsreichen Bergrücken des Hohlohs erwies sich als sehr kostspielig, denn immer wieder gab es Reparaturen. Bis zum Jahre 1893 waren diese Kosten auf 1680 Reichsmark angewachsen. Im Jahre 1894 musste man das Gerüst mit Tafeln versehen, die vor dem Besteigen warnten, denn es war morsch und baufällig. Ein Jahr spä- ter wurde der hölzerne Turm abgerissen und damit das erste Kapitel der Turmgeschichte geschlossen. Nur noch der Küfer konnte aus den eichenen Strebepfeilern noch Fässer machen, weil sich die Hölzer im moorigen Grund noch gut erhalten hatten. Inzwischen waren in Gernsbach Dinge geschehen, die für die Stadt-Entwicklung und damit zusammenhängend auch für den Hohlohturm nicht ganz ohne Einfluss waren: im Jahre 1873 wurde das Kurkomitee gegründet – Vorläufer des heutigen Verkehrsvereins – und was für uns von Wichtigkeit ist: Die Sektion Gernsbach des damaligen Badischen Schwarzwaldvereins entstand. Damit gehört die Gernsbacher Ortsgruppe zu einer der ältesten selbständigen Ortsgruppen im Schwarzwaldverein überhaupt. Gleichzeitig war es in Mode gekommen, zumindest in den wohlhabenden Kreisen, im Sommer in den Schwarzwald zu reisen. Die Markierung von Spazier- und Wanderwegen war schon damals eine der Hauptaufgaben des Vereins und ist es bis heute geblieben. Wie heute wurden schon damals die Vorhaben von der städtischen Verwaltung unterstützt. Der Fremdenverkehr begann sich mehr und mehr zu entwickeln, und der Schwarzwaldverein dachte daran, auf dem Hohloh wieder einen Aussichtsturm zu errichten, denn in den letzten zehn Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden rund dreißig Aussichtstürme. Bereits aus dem Jahresbericht des Schwarzwaldvereins für 1894 geht hervor, dass die Sektion Gernsbach Vorarbeiten zum Neubau eines steinernen Turmes in Angriff nehme. 1895 schuf man die rechtlichen Voraussetzungen, indem der „Großherzliche Domänenärar, vertreten durch den Großherzlichen Oberförster Dr. Ebert“ und die gegründete „Kommission zur Erbauung eines Aussichtsturms auf dem Hohloh“ einen Vertrag über die Errichtung dieses Turmes abschlossen. Dieser Vertrag regelte die Überlassung der Baumaterialien bis hin zum Gerüstholz. 1897 war es dann soweit. Die Bauzeit des Turmes dauerte von Mai bis August 1897. Es war damals nicht einfach, eine Firma zu finden, die die Bauausführung in der Abgelegenheit des Hohlohrückens übernehmen sollte. Maurermeister Katzenberger aus Eisental hatte bereits den Turm auf der Badener Höhe erstellt und verfügte über die Erfahrung, nun auch den Hohlohturm zu errichten. Es herrschte reges Treiben auf dem lang gezogenen Höhenrücken. Zur Unterbrin2/2011 gung der 22 Bauarbeiter wurden eigene Wohnbaracken errichtet, die Verpflegung der Männer musste aus dem Tal heraufgeschafft werden, denn es war damals nicht möglich, nach der Arbeit schnell mal heimzufahren. Der Turm wurde aus Sandsteinen errichtet, rund 350 Kubikmeter Material waren hierzu notwendig. Die Steine wurden im Umkreis der Baustelle gewonnen und gebrochen. Das zum Bau notwendige Wasser wurde dem Hohlohsee entnommen und mit Fuhrwerken transportiert. 85 Kubikmeter Sand, 350 Zentner Zement und Schwarzkalk wurden benötigt. Der Turm wurde konisch errichtet: der untere Durchmesser misst 4,40 Meter bei 90 Zentimeter Mauerstärke, der obere war 3,90 Meter breit bei einer Mauerstärke von noch 65 Zentimetern. Nach dem Bauende betrug die Gesamthöhe des Turms 22,20 Meter. Stand man auf seiner Plattform, so war man 1010 Meter über dem Meeresspiegel und zugleich auf dem höchsten Punkt im nördlichen Schwarzwald ostwärts des Murgtales. Der Kostenaufwand betrug damals rund 11 000 Reichsmark. Das war für die knapp einhundert Mitglieder des Schwarzwaldvereins von Gernsbach eine beachtliche Summe. Hilfe kam jedoch von vielen Seiten: von den Schwarzwaldvereinssektionen Baden-Baden und Pforzheim, von Neuenbürg, von der Bad- und Stadtkasse Herrenalb und von der Großherzoglichen Domänendirektion. Als Krönung des fertig gestellten Turms wurden über dem Eingang das württembergische und das badische Wappen angebracht. Der Reichsadler und die Inschrift „Kaiser-Wilhelm-Turm“ ergänzten das Werk. Die damaligen Vereinsvorstände des Schwarzwaldvereins schlugen diesen Namen vor, da der Kaiser fast jährlich zur Auerhahnjagd auf die Hohlohhöhen kam. Zitat aus dem Einladungschreiben: Eine erhöhte Wichtigkeit erreicht dasselbe dadurch, dass auf den Höchsten Vorschlag unseres Protectors, seiner Königlichen Hoheit unseres Großherzogs der Thurm den Namen Kaiser-Wilhelm-Thurm führen wird, nachdem die erbetene Allerhöchste Genehmigung von seiner Majestät dem Kaiser erteilt worden ist“. Am 18./19. September 1897 fanden die Einweihungsfeierlichkeiten statt. Aus dem Murgtal und dem Enztal stiegen die Festbesucher 122 Stufen zur Plattform hinauf, um die Aussicht zu genießen. Der Wald war damals noch niedrig, die direkte Einsicht in die Täler noch ungeschmälert. Durch den Ersten Weltkrieg wurde es still um den Turm. Erst in den zwanziger Jahren war wieder ein reger Besucherandrang zu bemerken. Vereine und Schulklassen machten sich auf, um am Turm zu rasten, die Zeit der „Wandervögel“ begann. Eine reiche und ursprüngliche Natur mit seinen Mooren 2/2011 und Seen sind eine Besonderheit in dieser Naturregion, die es wert ist, sie auch und besonders heute noch zu besuchen und zu bestaunen. Nach siebzig Jahren musste das Bauwerk einer gründlichen Sanierung unterzogen werden. Der Zahn der Zeit hatte am Mauerwerk genagt und deutliche Spuren hinterlassen. Außerdem war eine Erhöhung dringend notwendig, denn der inzwischen höher gewachsene Wald versperrte die Aussicht. Darum wurde eine Erhöhung geplant und verwirklicht. Der Schwarzwaldverein Gernsbach holte ein Gutachten ein, das im Voranschlag 35 000 DM Baukosten vorsah. Der Hauptverein sagte ein Darlehen zu und die Stadt Gernsbach übernahm die Bürgschaft für die aufzunehmenden Gelder. Mit der zusätzlichen organisierten Baustein-Spendenaktion konnte mit dem Bau begonnen werden. Eine gewaltige Aufgabe für den Vereinsrechner Ludwig Gerber, der diese Mammutarbeit des Geldeintreibens und der Schuldentilgung bewältigte und dem dafür nachträglich Dank gebührt. Mitglieder des Vereins erinnern sich noch gut an die Arbeitsstelle inmitten des hoch gewachsenen Waldes in einem kalten Frühjahr und in einem verregneten Sommer 1968. Zur Verwendung kamen 58 Kubikmeter Fertigbeton, welche direkt zur Baustelle gefahren wurden. 15 307 Kilogramm Eisen wurden verbaut und zur äußeren Verschalung mit Sandstein 80 Kubikmeter Steine neu zugerichtet und vermauert. Im Innern des Turmes mussten 36 neue Treppenstufen in Stahlbetonausführung gebaut werden. Die Gesamtzahl der Stufen vom Eingang bis zur Plattform beträgt nunmehr 158, wobei die neue Gesamthöhe des Turms nun 28,60 Meter misst. So mancher Forstmann denkt noch mit Schrecken an den Februar 1990 zurück. Plötzlich war alles ganz anders: Sturm Vivian fegte mit höchsten Windgeschwindigkeiten über die Höhen des Schwarzwaldes: Baumstämme brachen, die Wälder boten einen verheerenden Anblick. Doch der nachfolgende Sturm Wiebke übertraf noch diese Verwüstungen: Mit ungeheurer Wucht traf er aus der gleichen Richtung kommend auf die bereits heimgesuchten Gebiete, die Stämme wurden entwurzelt und fielen um wie Streichhölzer. Gleiches geschah, nun zum dritten Mal, mit heftigen Verwüstungen der Wälder im Nordschwarzwald durch den Orkan Lothar am zweiten Weihnachtstag des Jahres 1999, der tiefe Schneisen in den Waldlandschaften des Schwarzwaldes hinterließ. Der Zugang zum Hohlohturm war 1990 durch einen bis zu drei Meter hohen Baumberg versperrt. Nach den Aufräumungsarbeiten wurde ein völlig neues Umfeld geschaffen: Seit 1990 und 1999 steht er frei auf dem Hohlohrücken, schon aus sehr weiter Ferne Höhen sichtbar. Der Die Unterzeichnung des Vertrages zwischen dem Forst Baden-Württemberg und dem Schwarzwaldverein mit Leitendem Forstdirektor Wetzel, Forstdirektor Nissen und dem 1. Vorsitzenden, Herrn Herzig: im Vordergrund SWVVizepräsident Stübler Forstdirektor Nissen und Vorsitzender Herzig besiegeln den Vertrag mit Handschlag Kaiser-Wilhelm-Turm auf dem Hohloh ist ein markant sichtbares Zeichen aus einer vergangenen Epoche, die uns nach allen Unwettern heute einen weiten Blick in die Ferne ermöglicht. Gerade für die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins Gernsbach ist der Turm eine historische Verpflichtung, die uns von unseren Vereinsvorfahren übergeben wurde und die uns am Herzen liegt. Und wenn da nur in Paragrafen denkende Beamte betonten, der Turm gehöre juristisch nicht dem Verein, weil er auf Landesgrund stehe, so hat der nun gütlich geschlossene Vertrag mit dem Land Baden-Württemberg Frieden in die Diskussion um den Turm gebracht. Unser Hohlohturm war und bleibt, was er ist: Ein Erlebnis für Wanderer, Entdecker und Ruhesuchende in der bei ihm stehenden Schutzhütte, die von einem großzügigen Wanderfreund gespendet wurde. Allen, die bei der historischen Aufarbeitung mitgeholfen haben, sei Dank dafür, nämlich: Regina Meier, Hubert Intlekofer, Erich Kalmbacher und Kurt Waigand. Richard Herzig 35 HEIMATPFLEGE JUGEND Auf Umgang mit Kindern gut vorbereitet Die Betreuer-Teams des Bockhornlagers bereiteten die Sommerlager vor Jedes Jahr in den Sommerferien veranstaltet die Jugend im Schwarzwaldverein zweimal ein zweiwöchiges Zeltlager bei St. Peter im Schwarzwald. Dahinter steckt für uns als Betreuer einiges an Planung, Organisation und Ideen, um den Kindern ein tolles Programm und unvergessliche Tage zu bieten. Beide Lagerteams treffen sich daher jedes Jahr im März zu einem Vorbereitungswochenende, welches seit einigen Jahren immer in Neuhausen/ Steinegg bei Pforzheim stattfindet. So trafen sich auch in diesem Jahr, mit allerhand Ideen im Gepäck, vom 18. bis 20. März die Teams der beiden Lager von Nadja Klett und Horst Lampart. Dabei gibt es jedes Mal viel zu besprechen. Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche werden verteilt, die Betreuer für die jeweiligen Teilnehmerzelte festgelegt, das Rahmenprogramm ausgearbeitet, Aktionen und Mottotag geplant und Alternativen im Fall von Schlechtwetter-Tagen überlegt. Auch das Küchenteam entscheidet welche kulinarischen Besonderheiten es dieses Jahr geben soll, denn schließlich soll die ge- Der Aussichtsturm „Königskanzel“ ist hundert Jahre alt. 100 Jahre Königskanzel Eine Ausstellung erinnert an die Zeit ihres Baus Auf einer Anhöhe zwischen Dornstetten und Hallwangen steht ein kleines Bauwerk mit Aussichtsplattform: die „Königskanzel“. Gibt man diesen Namen in eine InternetSuchmaschine ein, so erscheint er in etwa 17 000 Eintragungen, davon ein großer Teil im Zusammenhang mit dem benachbarten und auch danach benannten Campingplatz. So ist dieser Ort nicht nur den Einheimischen, den Spaziergängern und Wanderern bekannt, sondern auch vielen Urlaubern aus ganz Deutschland und Europa. Was hat es nun mit diesem Namen auf sich? Was war der Anlass für diese Benennung? Schon vor zehn Jahren hat Bärbel Kalmbach aus Anlass des 90-jährigen Bestehens und der in diesem Zusammenhang stattgefundenen Renovierung sowie der Eigentumsübertragung vom Hauptverein an die Ortsgruppe Dornstetten in den Heften 2/2001 und 3/2001 über den historischen Hintergrund geschrieben. Es handelt sich um ein Bauwerk, mit dem an die Silberhochzeit des letzen württembergischen Königspaares erinnert wird. Insbesondere König Wilhelm II. war ein sehr beliebter Herrscher, der eher einen bürgerlichen als höfischen Lebensstil pflegte. Nach einer Aussage seiner Tochter aus erster Ehe, Pauline, wollte er „als Mensch 36 unter Menschen leben, der nicht besondere Rechte verlangte, wohl aber von besonderen Pflichten überzeugt war“. Auch bei der Wahl seiner Ehepartnerinnen setzte er sich über die in Hochadelskreisen üblichen Konventionen hinweg und folgte dem Ruf seines Herzens. Nach dem Tod seiner ersten Gemahlin Marie, mit der er nach eigener Aussage „zu glücklich war, als dass er sich durch eine Konvenienzheirat für den Rest seines Lebens unglücklich machen wollte“, heiratete er am 8. April 1886 Charlotte von Schaumburg-Lippe. Nachdem sein Onkel, König Karl, am 6. Oktober 1891 kinderlos verstorben war, trat er das Thronerbe an und mit ihm seine Gattin, die immer mehr in ihre Rolle als Wohltäterin hineingewachsen war und damit der Tradition ihrer Vorgängerinnen folgte. So ist es verständlich, dass im ganzen Land Württemberg die Silberhochzeit des Paares im Jahre 1911 entsprechend gefeiert wurde, zum Beispiel mit so genannten Blumentagen, deren Erlös karitativen Zwecken zugeführt wurde. Nachdem der Bezirksverein (heutige Ortsgruppe) Dornstetten seinen im Trend der damaligen Zeit auf dem Martinsbühl errichteten hölzernen Aussichtsturm wegen Baufälligkeit nach nur neun Jahren Standzeit wieder abbrechen sunde Ernährung am Bockhorn auch nicht zu kurz kommen. Neben internen Lagerbesprechungen werden ebenso Themen besprochen, die beide Lager betreffen. In diesem Jahr zum Beispiel werden die sanitären Anlagen am Bockhorn erneuert. Das Klohäuschen wird neu hergerichtet und vor der Toilette ein mobiles Waschbecken aufgestellt. „Das ist momentan unser großer Plan“, so Nadja Klett – Lagerleiterin des diesjährigen zweiten Lagers. In der Zwischenwoche der beiden Lager wird diese große Bauaktion durchgeführt, alles ehrenamtlich versteht sich. Ganz aktuell: Prävention sexueller Gewalt Am Samstag fand parallel zu den internen Lagerbesprechungen jeweils im Wechsel für die Lager eine Seminareinheit zum Thema „Prävention sexueller Gewalt“ statt, referiert durch Stephan Seyl, ehemaliger Bildungsreferent der Jugendabteilung. Es ging vornehmlich darum, uns Betreuer für mögliche Grenzverletzungen und Übergriffe zu sensibilisieren und darüber zu sprechen, was in einem solchen Fall zu tun ist. „Wir müssen hin zu einer Kultur der Grenzachtung“, sagte Stephan Seyl. Nicht zuletzt durch die Vorfälle bei einer Jugendfreizeit auf Ammeland im vergangenen Jahr, bei der es zu Fällen sexueller Gewalt kam, ist dies ein aktuelles und stets diskussionsgeladenes Thema. Aus Besorgnis hatten im vergangenen Jahr auch Eltern bei den Lagerleitern angerufen, um sich zu vergewissern, dass ihre Kinder in sicheren und ausgebildeten Händen sind. Dabei sehen wir als Betreuer es auch als unerlässlich an, uns stets weiterzubilden, sei es durch den pädagogischen Basiskurs, andere Lehrgänge oder auch durch bestimmte Seminareinheiten bei den Vor- und Nachbereitungstreffen der Lager. Ebenso besitzt die Mehrzahl der Betreuer die Jugendleitercard (JULEICA) und in den Teams sind zahlreiche Pädagogen und Studenten verschiedener pädagogischer und sozialwissenschaftlicher Fachrichtungen vertreten. Wir können somit voller Stolz sagen, zwei gut ausgebildete Lagerteams zu haben und wir fühlen uns für die Aufgaben im Lager, vor allem im Umgang mit den Kindern gut vorbereitet. Auch der Verhaltenskodex der Deutschen Wanderjugend gegen sexuelle Gewalt und Grenzverletzung und der Notfallplan für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Vereins bietet hierbei eine Basis auf die wir uns stützen. Vor nicht musste, errichtete man beim „Köpfle“ eine sechs Meter hohe gemauerte Plattform mit einer Orientierungstafel, die dann anlässlich der Hauptversammlung und des Hauptvereinsfestes des Württembergischen Schwarzwaldvereins am 30. Juni 1912 eingeweiht wurde. Die Namensgebung erfolgte aus Achtung und Verehrung des Königspaares, nachdem auch von der Hofkammer der Betrag von 200 Mark beigesteuert wurde. Hierbei spielte eine Rolle, dass der Vereinsvorsitzende, Oberförster Freiherr Rudolf von Süßkind, seine Kontakte zu seinem Korpsbruder, dem Kabinettschef Seiner Majestät, Freiherr Julius von Soden, nutzen konnte. Diese Verbindung und die Baugeschichte soll nun in diesem Jahr in einer Ausstellung im Heimatmuseum der Stadt Dornstetten dokumentiert werden. Damit wird auch ein Eindruck aus den letzten Jahren der Monarchie in Württemberg vermittelt. Die Ausstellung wird am 4. Juni eröffnet und dauert bis Ende August. Sie ist zu den normalen Öffnungszeiten des Museums (Mittwoch, Freitag und Sonntag von 14 bis 16.30 Uhr) zu besichtigen, für Gruppen auch außerhalb dieser Zeiten nach Anmeldung bei der Tourist-Information der Stadt Dornstetten (Telefon 0 7 44 3/96 20-30). Erwin Wetzel 2/2011 37 JUGEND WANDERN WANDERN JUGEND allzu langer Zeit hat zudem die Deutsche Wanderjugend Leitlinien für Freizeiten und Veranstaltungen mit dem Titel „FAIRSTARK-MITEINANDER – Gemeinsam Grenzen achten“ heraus gebracht, die auch wir, die Jugend im Schwarzwaldverein, zum Teil mit konzipiert haben. Eine Broschüre zu diesem Thema ist gerade für Freizeitleiter und Teamer neu erschienen und ist auf der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg erhältlich. Eine neue Homepage zeltlager-bockhorn.de Am Vorbereitungstreffen wurde auch über die Zeltlager-Homepage gesprochen und über neue Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten diskutiert. Die Seite wird demnächst überarbeitet und aktualisiert, und kann bald unter www.zeltlager-bockhorn.de mit neuem Inhalt und vielen interessanten Informationen und Bildern rund ums Lager bestaunt werden. Viele Ideen sind wieder entstanden und die Vorbereitungen laufen auch unterm Jahr stets weiter, denn im Betreuerforum der Zeltlager-Homepage tauschen wir uns Betreuer regelmäßig aus und halten uns gegenseitig auf dem neusten Planungsstand. Vor allem die Lagerleiter Nadja Klett und Horst Lampart investieren das ganze Jahr hindurch viel Zeit in die Organisation der Lager und sind ständig hinterher, wenn es um Aufgabenverteilung, Investitionen und Anschaffungen geht. Kaum ist ein Lager rum, wird schon das nächste geplant und vorbereitet. Auch am Vorbereitungstreffen hat man wieder gemerkt mit welcher Motivation und mit welchem Einsatz alle Beteiligten sich einbringen und wie viel Spaß und Freude ihnen dieses Ehrenamt macht. Wir freuen uns jetzt schon auf das Zeltlager 2011 und sind sicher, dass es wie jedes Jahr wieder zwei unvergessliche Wochen werden. Alexandra Zeller Tschüss Stephan! Die Jugend dankt ihrem langjährigen Bildungsreferenten Nach über zehn Jahren in der Jugendgeschäftsstelle wird sich Stephan Seyl aus Jugendarbeit zurückziehen und für neue Bereiche innerhalb des Schwarzwaldvereins zuständig sein. Durch seine tatkräftige Unterstützung konnte in den letzten elf Jahren Vieles erreicht werden. Innerhalb des Jugendverbandes schaffte er es, dass zum Beispiel das Jugendwandern stärker in den Mittelpunkt unserer Arbeit rückte. Er begleitete den „alten“ Jugendbeirat bei der Umstrukturierung zum „neuen“ Jugendverbandsvorstand und seine unzähligen tollen Lehrgänge werden vielen in Erinnerung bleiben. Er erstellte und pfleg- Info Jugend tagt in Freiburg Zeltlager am Bockhorn bei St. Peter für Mädchen und Jungen von 10 bis 14 Jahren Termin 1: 31.07. – 13.08.2011 (Lager Horst) Termin 2: 21.08. – 03.09.2011 (Lager Nadja) Neue Bildungsreferentin, Jahresberichte und rege Diskussion Informationen und Anmeldung im Jugendprogramm 2011 oder im Internet unter www.jugend-imschwarzwaldverein.de. Zu den Freizeiten können sich Nichtmitglieder und Mitglieder anmelden, letztere zahlen einen ermäßigten Teilnehmerbeitrag. Die Jugend Im Schwarzwaldverein führte ein erstes Gespräch mit ihr 38 rentin bei der Jugend im Schwarzwaldverein. Stell dich doch bitte einmal kurz vor: Annette Mader: Ein herzliches Hallo erstmal und kurz ein paar Sätze zu meiner Person. Ich bin 25 Jahre alt und komme gebürtig aus Reutlingen, am Fuße der Schwäbischen Alb. Seit über fünf Jahren wohne ich nun in Freiburg. Vor anderthalb Jahren habe ich mein Studium der Sozialen Arbeit an der katholischen Hochschule in Freiburg abgeschlossen. Seitdem habe ich im Jugendamt in Lörrach sowie im Bildungs- und Beratungszentrum für gehörgeschädigte Kinder und Jugendliche in Stegen gearbeitet. Bei der Jugend im Schwarzwaldverein steht das Thema Outdoor ganz oben an. Was gesprochen wurden. Klar ist aber, dass die Jugend im Schwarzwaldverein mit ihren Veranstaltungen zu den aktivsten Jugendverbänden in Baden-Württemberg gehört und mit ihren Freizeiten und Erlebnisveranstaltungen qualitativ in der ersten Liga mitspielt. Leider gab es aber wegen fehlender Teilnehmer auch einige Veranstaltungen, die nicht stattfanden. Auch bei den seit Jahrzehnten stattfindenden Bockhorn-Zeltlagern sind die beiden Lager längst nicht mehr so früh ausgebucht wie in den vergangenen Jahren. In einer offenen Diskussion haben die Teilnehmer der Versammlung gemeinsam mit dem Verbandsvorstand nach Möglichkeiten der Verbesserung gesucht. Thorsten Albrecht machte in seinem Bericht deutlich, dass das Jahr 2010 ganz im Zeichen des Deutschen Wandertags stand. Rund 400 Kinder und Jugendliche haben das Wochenende zu einem echten Erlebnis gemacht. Ein großes Dankeschön gab es auch hier von Präsident Dieterle. Besonders aktiv war der Jugendverband im Bereich Jugendwandern und Outdoor – ob Floßtour oder Geocaching, Wandern in den unterschiedlichsten Formen ist auch bei Kindern und Jugendlichen in! Viele Ideen gibt es auch für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit, hier will die Jugend im Schwarzwaldverein ver- mehrt versuchen, ihre Angebote auf den unterschiedlichsten Wegen an die potentiellen Teilnehmer heranzubringen. Die anschließende Diskussion hat gezeigt, dass bei der Verbreitung von Informationen auch die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins gefragt sind. Bildungsreferent Stephan Seyl machte in seinem Bericht deutlich, dass die qualitativ hochwertigen Ausbildungsangebote der Schwarzwaldvereinsjugend oft viel zu wenig nachgefragt werden – eigentlich müssten die Interessenten hier Schlange stehen. Zu beobachten sei auch, dass die Entwicklung vor Ort in den vergangenen Jahren eher abkommt von der klassischen Jugendgruppe. Mit dem Abschied von Stephan Seyl als Bildungsreferent geht auch eine Ära in der Jugendarbeit des Schwarzwaldvereins zu Ende. Nach über elf Jahren bleibt er der Hauptgeschäftsstelle aber treu, widmet sich hier jetzt aber neuen Herausforderungen. Eine neue Mitarbeiterin in der Jugendgeschäftsstelle steht schon in den Startlöchern – Annette Mader. Bei den Wahlen konnte die offene Funktion als Fachwart für Jugendbezirke und Verbandsaufbau nicht besetzt werden, gewählt wurden aber zwei Vertreter für die Bundesdelegiertenversammlung der Deutschen Wanderjugend. Hoch motiviert und offen für Neues – so hat sich die Jugend im Schwarzwaldverein bei ihrer Jugendverbandsversammlung 2011 präsentiert. Die Jugend bleibt also auch weiterhin ein echtes Aushängeschild für den Schwarzwaldverein. Jörg Schött mit Schulklassen für den erlebnispädagogischen Verein Outside in Freiburg gearbeitet. Diese Erfahrungen sowie den Spaß am Unterwegssein und an der Natur haben meine Arbeit geprägt. In Zukunft werden diese Erfahrungen mich und meine Arbeit weiterhin beeinflussen. Kanntest du den Schwarzwaldverein vor deiner Bewerbung oder hattest du schon mal etwas über unseren Jugendverband gehört? Annette Mader: Kennen ist zu viel gesagt. Während meinem Studium habe ich als Teamerin für die Fachstelle Friedens- und Freiwilligendienste der Erzdiözese Freiburg gejobbt. In Jahr 2007/2008 war ein Teilnehmer im Rahmen seines freiwilligen sozialen Jahres bei der Jugend im Schwarzwaldverein tätig. Durch ihn habe ich zum ersten Mal von euch gehört. Welche Chancen siehst du für einen Jugendverband, der im Internetzeitalter das Thema „Wandern“ einer jungen Zielgruppe nahe bringen will? Annette Mader: Als große Chance sehe ich das „Erlebnis“ an sich. Durch die Aktionen, welche die Ehrenamtlichen veranstalten, fördern sie in vielen Bereichen Erlebnisse. Ob im Zeltlager oder bei einer Hüttenwanderung mit Esel kann ich Dinge aus erster Hand erfahren. Naturereignisse oder das Zusammensein in einer Gruppe. All dies bietet meines Erachtens für den Jugendverband eine Chance, neben einer Computer- und Internetwelt zu bestehen. Dennoch darf man das Medium „Computer“ nicht unterschätzen, viele Jugendliche sind in so genannten Sozialen Netzwerken wie „Facebook“ online unterwegs. Dieses Medium kann genutzt werden, um über die Veranstaltung hinaus Kontakt zu anderen zu halten. Daher ist die Jugend im Schwarzwaldverein seit Anfang des Jahres in Facebook vertreten und hat schon einige „Fans“. Vielen Dank für das Interview sowie viel Freude und Erfolg bei deiner Arbeit für den Schwarzwaldverein! te die Homepages der Jugend in unzähligen Stunden, und auch sein Wissen im Paddelbereich wurde gerne in Anspruch genommen. Durch seinen Antrieb wurde die Fotodatenbank deutlich vergrößert, und heute können wir auf ein großes Fotoarchiv zugreifen. In seinem letzten Jahr stand als Höhepunkt der Deutsche Wandertag an, bei dem er maßgeblich mitwirkte. Für all das möchten wir uns bei Ihm bedanken – und wie es bei der Jugend üblich ist, wird auch Stephan mit einem Fest im Rahmen des Planungswochenende am 24. September verabschiedet. Hierzu sind alle Jugend- und Freizeitleiter herzlich eingeladen, die sich gerne persönlich bei ihm verabschieden möchten. Informationen gibt es bei Jugendverbandsleiter Thorsten Albrecht unter [email protected] Annette Mader neue Bildungsreferentin Am 15.03.2011 begann Annette Mader als Bildungsreferentin im Beschäftigungsumfang von 30 Stunden pro Woche bei der Jugend im Schwarzwaldverein. Sie tritt die Nachfolge von Stephan Seyl an, der über 11 Jahre für die Jugendarbeit tätig war. Stephan Seyl wird in Teilzeit weiterhin für die Familienarbeit im Schwarzwaldverein und zusätzlich für bestimmte Projekte im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein. In einem Interview stellt sich Annette Mader vor. Sie ist in der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg unter Telefon 0 76 1/38 05 3-14 und per E-Mail unter [email protected] zu erreichen. Jugend im Schwarzwaldverein: Hallo und herzlich willkommen als neue Bildungsrefe- Die Jugend im Schwarzwaldverein ist voll aktiv – das haben rund 50 Jugendleiter, Mitarbeiter und Mitglieder der Schwarzwaldvereinsjugend bei der Jugendverbandsversammlung 2011 bewiesen. Mitte März wurden wieder viele Themen aus dem vergangenen Jahr besprochen und die Weichen für neue Ideen gestellt. Unter der Leitung von Jugendverbandsleiter Thorsten Albrecht und unter Anwesenheit des Präsidenten Eugen Dieterle hat die Jugendorganisation gezeigt, dass sie mit vielen Entwicklungen zufrieden sein kann, aber auch selbstkritisch genug ist, um Probleme zu erkennen und weiter an Verbesserungen zu arbeiten. Gleich zu Beginn wurde deutlich, dass besonders in den Jahresberichten des Jugendverbandsvorstandes viele, manchmal vielleicht sogar unbequeme Themen an- machst du so, wenn du draußen unterwegs bist? Wanderst du selbst auch und welche Outdoor-Erfahrungen möchtest du in deine Arbeit einbringen? Annette Mader: Ich bin meist zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs. Das können Tagestouren oder aber auch mehrtägige Aktionen sein. Eigentlich ziehe ich das Wandern dem Radfahren vor, da ich dort nicht das Gefühl habe, an Dingen vorbei zu eilen. Das Fahrrad hat aber den unschlagbaren Vorteil, dass ich das Gepäck nicht auf dem Rücken tragen muss. Tja egal wie, ich bin gerne draußen unterwegs. In meine Arbeit möchte ich meine Erfahrungen mit der Erlebnispädagogik einbringen. Während meinem Studium habe ich 2/2011 2/2011 39 JUGEND Mit der Familie dem Schatz auf der Spur Praxislehrgang für Familienleiter am 7. Mai in Freiburg Die Suche nach einem Schatzversteck mit dem GPS-Satelitenempfänger ist auch für Familiengruppen eine spannende Freizeitbeschäftigung. Denn dieses Thema hat fast für alle was zu bieten: Technik, Natur, Bewegung und knifflige Aufgaben. Mit etwas Technikbegeisterung und einem GPS-Empfänger lässt sich die Idee der guten alten Schnitzeljagd spielend aus dem Repertoire der Geonavigation bereichern. Die Teilnehmer an diesem Praxislehrgang für Familienleiter/-innen machen sich mit Familienreferent Stephan Seyl nach einer kurzen Einführung in die Bedienung der Geräte auf den Weg, um einige Schatzverstecke aufzuspüren. Die Regeln der Geoschatzsuche in Verbindung mit der Technik können so praxisorientiert kennen gelernt werden. Kinder können gerne mitgebracht werden, ab etwa zehn Jahren ist die Einbeziehung der Kinder an den GPS-Geräten möglich. Das Gelände der Schatzsuche ist nicht für Kinderwagen geeignet. Die Veranstaltung richtet sich an Familienleiter/-innen, die selbst Aktivitäten mit GPS-Geräten in ihren Familiengruppen planen und anleiten möch- ten. Vorkenntnisse oder ein eigenes Gerät sind nicht erforderlich. Die Anmeldung erfolgt über die Heimat- und Wanderakademie (www.wanderakademie.de). Übersicht Kanufreizeit Pfingsten, Ognon französisches Jura für Mädchen und Jungen von 12–16 Jahren Termin: 21.–25.06.2011 Ferienspaß und Abenteuer mit der Jugend im Schwarzwaldverein Neben den traditionellen Zeltlagern am Bockhorn (www.zeltlager-bockhorn.de), locken in diesem Jahr zwei weitere Ferienangebote für Kinder und Jugendliche in den Pfingst- und Sommerferien. In den Pfingstferien bietet die Jugend im Schwarzwaldverein eine Kanufreizeit auf dem Ognon im französischen Jura an. Die Gruppe im Alter von 12 bis 16 Jahren paddelt durch eine herrliche Flusslandschaft von einem Zeltplatz zum nächsten. Die Teilnahme ist auch für Paddelanfänger möglich. St. Peter Ording ist in diesem Sommer das Ziel der belieb40 ten Nordseefreizeit für Kinder vom 10 bis 14 Jahren. Wie immer steht Strandspaß und Naturerlebnis ganz vorne auf dem Programm. Ob Wattwanderung oder Sandburgenbau: Der Nordseestrand hat viel zu bieten! Informationen und Anmeldung im Jugendprogramm 2011 oder im Internet unter www.jugend-im-schwarzwaldverein.de. Zu vielen Freizeitangeboten gibt es Fotos der Veranstaltungen des Vorjahrs auf unserer Webseite. Zu allen Freizeiten können sich Nichtmitglieder und Mitglieder anmelden, letztere zahlen einen ermäßigten Teilnehmerbeitrag. Zeltlager am Bockhorn für Mädchen und Jungen von 10–14 Jahren Termin 1: 31.07. – 13.08.2011 (Lager Horst) Termin 2: 21.08. – 03.09.2011 (Lager Nadja) Bockhornhütte bei St. Peter Nordseefreizeit St. Peter Ording für Mädchen und Jungen von 10–14 Jahren Termin: 30.07. – 06.08.2011 2/2011 SERVICE Leserbriefe – Holz lange wachsen lassen In der Vereinszeitschrift häufen sich in letzter Zeit Beiträge zum Wald, in denen ganz spezielle Behandlungsmethoden (Eichenschälwald, Niederwald, einseitige Baumartenwahl, Energieholzplantagen, Waldentfernung zu Landschaftsoffenhaltung u.ä.) in einer Art und Weise dargestellt werden, die diesen meist recht rohen Umgang mit der Natur in recht positivem Licht gegenüber der herkömmlichen Forstwirtschaft erscheinen lassen. Hierzu möchte ich nur eine Anmerkung hinsichtlich der Verwendung des so geernteten Holzes zur Verbrennung machen. Selbstverständlich ist es umwelt- und klimafreundlich, wenn fossile Brennstoffe (oder auch Atomenergie) durch Holz ersetzt werden. Erheblich positiver auf das Klima wirkt es sich aber aus, wenn die Bäume etliche Jahrzehnte wachsen und Holz produzieren lässt, dieses dann möglichst langfristig als Bau-, Möbel-, Verpackungsholz oder auch als Papier und Zellstoff nutzt. So lange bleibt der Kohlenstoff gebunden und der Sauerstoff in der Luft. Erst wenn dieser Gebrauch des Holzes nicht mehr möglich ist, kann man es dann, zu allerletzt auch noch verbrennen. Wer mit dem Wald wirklich etwas für das Klima tun will, bewirtschaftet diesen langfristig in herkömmlicher Weise und produziert dabei hochwertiges Nutzholz, mit dem Kohlendioxid längerfristig (siehe oben) der Atmosphäre entzogen wird. Wenn auch noch die eine oder andere Fläche landschaftsunschädlich aufgeforstet werden kann (solche Flächen gibt es tatsächlich), dann kann auch dort klimapositiv die Sonnenenergie genutzt werden. Dr. Gerhard Rieger, Schopfheim Walter von Briel 90 Jahre alt Am 13. April 2011 beging Walter von Briel in Tuttlingen seinen 90. Geburtstag in körperlicher und geistiger Frische. Neben seiner Familie und seinem Geschäft spielte der Schwarzwaldverein bis heute eine überragende Rolle in seinem Leben. Erst spät aus russischer Kriegsgefangenschaft im Jahr 1948 zurückgekehrt, wurde er bereits 1950 zum Schriftführer der Ortsgruppe Tuttlingen, in der sein Schwiegervater das Amt des Wegewarts ausübte, gewählt. Schon 1953 übernahm er den Vorsitz der Ortsgruppe, den er bis 1996, also 43 Jahre bekleidete. Vom Jahr 1958 bis 1985 war er Gauobmann des Gaues, des jetzigen Bezirks Donau-HegauBodensee. Während dieser 27 Jahre trug er wesentlich zum Aufbau des Gaues bei und war maßgeblich bei der Gründung von neun Ortsgruppen beteiligt, die er selbst gründete oder doch entscheidend ihre Entstehung beeinflusste. Aus ursprünglich fünf Ortsgruppen schmiedete er einen achtbaren größeren Gau am Rande des Schwarzwalds mit heute 14 Ortsgruppen. Während seiner Amtszeit richtete die Ortsgruppe Tuttlingen zweimal die Hauptversammlung des Gesamtvereins aus: 1961 beim 50. Geburtstag der Ortsgruppe und 1981 beim 70-jährigen der Ortsgruppe. Von 1985 bis 1991 war Walter v. Briel Hauptwanderwart des Schwarzwaldvereins. Für sein großes Engagement für den Verein erhielt er 1976 bei der Hauptversammlung in Oberkirch das Ehrenzeichen in Gold verliehen, 1978 verlieh ihm der Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine die Silberne Ehrennadel. Um den Wünschen der Tuttlinger Wandervereine ein größeres Gewicht zu verschaffen, gründete der Vorsitzende der Ortsgruppe Tuttlingen des Schwäbischen Albvereins die Arbeitsgemeinschaft Tuttlinger Wandervereine, der Walter v. Briel von der ersten Stunde an mit seiner Ortsgruppe beitrat. Diese Arbeitsgemeinschaft wurde später noch erweitert durch die Aufnahme weiterer Vereine, wie zum Beispiel der Umweltschutzvereine. Von 1987 bis 1994 führte Walter v. Briel den Vorsitz. Außer den Wanderungen mit der Ortsgruppe und dem Gau war er als Wanderführer seit 1971 mit verbandsoffenen Ferienwanderungen tätig. Als 1962 in Tuttlingen der Stadtjugendring gegründet wurde, fiel die Wahl des Vorsitzenden auf ihn. Er organisierte in den Jahren danach mehrere internationale Jugendbegegnungen in der Schweiz und war 12 Jahre lang Delegierter des Deutschen Jugendherbergswerks. Im Jahr 1986 wurde ihm in einer Feierstunde im Tuttlinger Rathaus das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, das er aus der Hand des Tuttlinger Oberbürgermeisters Koloczek entgegen nehmen durfte. Nach seinem Rücktritt als Gauobmann im Jahr 1985 wurde er zum Ehrengauobmann, bei seinem Rücktritt als Ortsgruppenvorsitzender 1996 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Am 1.6.1996 ehrte ihn Präsident Dieterle für 43 Jahre Ortsgruppenvorsitzender, 27 Jahre Gauobmann und 6 Jahre Hauptwanderwart. Auch mit seinen 90 Jahren nimmt Walter v. Briel an kürzeren Wanderungen teil und lässt es sich nicht nehmen, auch noch Seniorenwanderungen selbst zu führen. Mit seiner Frau macht er noch täglich Spaziergänge, um sich fit zu halten. Erich Kaufmann verantwortlich mitzuarbeiten, schlug er mit Rücksicht auf die Familie zunächst noch aus. 1967 übernahm er dann die Aufgabe des Schriftführers. Als 1973 die Wahl eines neuen Vorsitzenden anstand, stellte Josef Vögele sich der Verantwortung an vorderster Stelle. Zusammen mit alterfahrenen, sowie auch neuen, jungen Vorstandsmitgliedern lenkte er die Geschicke des Vereins die nächsten 15 Jahre. In diese Zeit fiel 1973/74 der Bau des zu jeder Jahreszeit gerne genutzten Wanderparkplatzes nahe der Alexanderschanze, an Westweg und B 28 gelegen. Viele Arbeitsstunden wurden damals von der Ortsgrup- pe eingebracht. Auch die schmucke Weihermattmühle, ein bei den Gästen äußerst beliebtes Fotomotiv an der Promenade zum Holzwald, wurde in jenen Jahren errichtet. Das 50-jährige Bestehen der Ortsgruppe wurde 1974 mit einem großen, dreitägigen Fest gefeiert. Die Ortsgruppe ehrte den Vorsitzenden 1974 mit der Verleihung des Ehrenzeichens in Bronze. Als Anerkennung seiner Verdienste erhielt er 1984 vom Hauptverein das Ehrenzeichen in Silber. Aus Anlass seiner Pensionierung 1988, verbunden mit Wegzug in die alte Heimat, gab Vögele den Vorsitz ab. Die Ortsgruppe ernannte ihn zu ihrem Ehrenvorsitzenden. Josef Vögele Die Ortsgruppe Bad Rippoldsau trauert um Josef Vögele, der im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Schon bald nach Dienstantritt als junger Förster Josef Vögele und Revierleiter in Bad Rippoldsau schloss sich der kantige Schwarzwälder aus dem Schuttertal 1954 der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins an. Den Wunsch der Vorstandschaft, dort 2/2011 41 SERVICE SERVICE Günter Braun Der Schwarzwaldverein trauert um einen Naturschutzpionier ersten Ranges: Kurz vor Vollendung seines 85. Lebensjahres ist Günter Braun Günter Braun am 14. Februar 2011 verstorben. Schon im Jahr 1971 ist Günter Braun in den Schwarzwaldverein Lörrach eingetreten und hat sich dort als Naturschutzwart in besonderer Weise engagiert. Zwischen 1978 bis 2002 wurde er als Bezirksnaturschutzwart weit über die Grenzen des Bezirks hinaus bekannt und war maßgeblich beteiligt an der Rettung des Isteiner Klotzen. Durch den Kauf und die nachhaltige Pflege von Biotopen mit Werner Beilharz seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten hat sich Günter Braun tatkräftig dafür eingesetzt, dass die Vielfalt der Natur unserer Heimat erhalten bleibt. Im Jahr 1988 gründete Günter Braun die Arbeitsgruppe Naturschutz Markgräflerland e.V. (ANM), deren Mitglieder bis heute vor allem die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins im Bezirk Markgräflerland sind. Mit Hilfe der ANM konnten noch mehr Flächen erworben und bis in die 90er Jahre hinein mit ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeitern aus den Ortsgruppen und befreundeten Vereinen gepflegt werden. Heute beschäftigt die ANM zwei hauptamtliche Mitarbeiter, pflegt rund 100 Hektar Fläche und ist der größte Landschaftspfleger im Landkreis Lörrach. In unserer Vereinszeitschrift hat Günter Braun unter der Rubrik „Raritäten aus dem Mark- gräflerland“ regelmäßig Besonderheiten der Flora und Fauna unserer Heimat vorgestellt. Dort wie auch bei zahllosen Wanderungen zum Thema Naturschutz konnte er seine herausragenden, autodidaktisch erworbenen Kenntnisse der Natur in motivierender Art und Weise weiter geben. Bis zuletzt war Günter Braun in der Natur unterwegs und hat großen Anteil genommen an den Aktivitäten der ANM. Seine Verdienste wurden 1994 mit dem Bundesverdienstkreuz, dem silbernen (1984) und goldenen Ehrenzeichen (1991) und der Verdienstmedaille des Schwarzwaldvereins, zweimal mit dem Naturschutzpreis des Schwarzwaldvereins (90er Jahre u. 2001) und zuletzt 2007 mit der Verleihung des Umweltpreises des Landes Baden-Württemberg gewürdigt. Dr. Karlheinz Abt nen Zielen über 40 Jahre sehr verbunden. Sie trat 1971 in die damals noch junge Ortsgruppe ein. Über 25 Jahre hinweg war sie Wanderführerin und brachte bei ihren zahlreichen Wanderungen den vielen Wanderfreunden und Feriengästen die Schönheit und Einzigartigkeit unserer Natur und Heimat nahe. Neben ihrer Tätigkeit als Wanderführerin koordinierte und organisierte sie 16 Jahre als Wanderwartin die Wanderaktivitäten des Vereines. 1999 wurde Paula Böhler auf ihren Wunsch altershalber von ihren Aufgaben entbunden. Auch danach war sie immer da, wo und wann sie immer gebraucht wurde, so lange es ihre Gesund- heit zuließ. Bei allem Einsatz und Freude an der Vereinsarbeit war Paula Böhler eine der Stillen im Lande, die keine Ehrungen und Auszeichnungen anstrebte. Dennoch freute sie die Ehrenzeichen in Bronze und Silber und die Ehrungen für 25 Jahre Mitgliedschaft und Wanderführerinnentätigkeit sehr. Mit großer Freude empfand sie die Ernennung zum Ehrenmitglied der Ortsgruppe als Ausdruck persönlicher Wertschätzung. Ihre Arbeit, ihre Ideen und ihre Zuverlässigkeit waren wichtig und maßgebend für die erfolgreiche Entwicklung der Schwarzwaldvereinsortsgruppe Häusern. Georg Lebtig Paula Böhler Der Schwarzwaldverein Ortsgruppe Häusern trauert um sein Ehrenmitglied Paula Böhler, das am 12. Februar 2011 im Alter von 85 Jahren verstorben Paula Böhler ist. Mit Paula Böhler verliert die Ortsgruppe ein außerordentlich aktives und treues Mitglied. Paula Böhler war als große Natur- und Wanderfreundin dem Schwarzwaldverein und sei- Bücherschau Mit Kindern unterwegs – Schwarzwald umsonst 111 kostenlose Ausflugsziele, von Gerrit-Richard Ranft, 160 Seiten, 150 farbige Abbildungen, 12 x 19 cm, kartoniert, ISBN 978-3-87407-900-6. Fleischhauer-Verlag, 14,90 € Der Schwarzwald lockt mit zahlreichen Attraktionen, doch eine Fahrt ins Grüne mit der ganzen Familie ist für manch schmalen Geldbeutel unerschwinglich. Abhilfe schafft dieser Ausflugsführer, denn etliche Ziele in der Region sind immer noch kostenlos. Ob auf Tuchfühlung mit Rehen im Wildpark, unterwegs auf Kräuterlehrpfaden oder auf 42 Rundgang mit dem Nachtwächter – GerritRichard Ranft versammelt 333 kostenlose und erlebnisreiche Ausflugstipps an 111 verschiedenen Orten. Bei manchen dieser Geheimtipps kann man nur staunen, dass sie umsonst sind. Kurze, bebilderte Texte und zu jedem Tipp praktische Hinweise zu Öffnungszeiten und Barrierefreiheit erleichtern die Planung des Familienausflugs. ks Handbuch Schweizer Alpen Pflanzen, Tiere, Gesteine und Wetter. Der Naturführer, von Heinz Staffelbach, 2., überarbeitete Auflage 2011, 656 Seiten, über 1 500 Farbfotos, 270 Zeichnungen, 40 Grafiken u. Tabellen. kartoniert, 13,8 x 21 cm, ISBN 978-3-258-07638-6, 45,50 € Ob Pflanzen, Tiere, Gesteine oder Wetterlagen: Die Alpen warten mit einer erstaunlich reichen Naturvielfalt auf. Heinz Staffelbach präsentiert mit diesem Buch einen fundierten und praxisorientierten Naturführer, der zum ersten Mal alle wichtigen Elemente der Natur über die Schweizer Alpen in einem Buch vereint. Das „Handbuch Schweizer Alpen“ ist also ein komplettes Nachschlagewerk für unterwegs. Die reichhaltigen Informationen zu den rund 800 Pflanzenarten (mit Moosen, Flechten und Pilzen), circa 180 Tierarten und 35 verschiedenen Gesteinen sind durch einen übersichtlichen Aufbau klar gegliedert und erlauben ein rasches Bestimmen der Arten. 2/2011 Hüttenwarts. Er versah dieses Amt mit seiner Ehefrau Mathilde mit vorbildlicher Gewissenhaftigkeit und Verlässlichkeit bis zum letzten Tage. Die Vereinshütte und das umliegende Vereinsgrundstück entwickelte sich zu seinem „Refugium“. Unzählige Treffen, auch festlicher Art, sowie die ökumenischen Gottesdienste am Pfingstmontag – seit 1978 abgehalten – fanden oben am Tumlinger Hausberg, dem Schellenberg, statt. Firmen, Vereine, private Gruppen nahmen die Gelegenheit wahr, eine gemütliche Zusammenkunft in der Hütte abzuhalten, jeweils von den Eheleuten Beilharz betreut. 25 bis 30 Belegungen kamen pro Jahr zusammen. Die Heimatverbundenheit, die Liebe zum Wald und der Sinn für gute Ordnung mischten sich, wenn der gelernte Baumwart in den heimischen Fluren unterwegs war. Der Sandbühlsee, die Gedenkstätte für Hugo Matteis, vom Schwarzwaldverein errichtet, die akkuraten Holzbeigen am Waldrand, der Container-Platz im Ort: Auf solche Plätze und Stellen warf Wanderfreund Werner Beilharz ein Auge, ihn trieb ein „innerer Auftrag“ an, wenn Unordnung im Ortsbild dräute. Mit Sense und gärtnerischem Gerät rückte Beilharz an und praktizierte bürgerschaftliches Engagement. Werner Beilharz war elf Jahre lang Wegwart (1966 bis 1977), von 1972 bis zu seinem Tode war er Hüttenwart. Seit 1966 war er ununterbrochen im Vereinsausschuss „seines“ Schwarzwaldvereins. 1992 wurde ihm das Ehrenzeichen in Bronze verliehen, 1996 folgte das Ehrenzeichen in Silber. Die Wanderfreunde aus Waldachtal empfinden, auch weil das Amt des Hüttenwarts noch verwaist ist: „Wir sind um eine Menschenseele ärmer geworden“. Rul Jetter Der Schwarzwaldverein trauert um Karlheinz Bär, der plötzlich und vollkommen unerwartet im Alter von 61 Jahren verstarb. Karlheinz Bär engagierte sich Karlheinz Bär über 25 Jahre im Schwarzwaldverein und war zuletzt 10 Jahre sehr ideenreicher Vorsitzender der Ortsgruppe Bad Säckingen. 1991 zog er aus beruflichen Gründen mit seiner Familie nach Bad Säckingen und trat schnell der Ortsgruppe bei. Er war zunächst als Beisitzer, dann fünf Jahre Wanderwart und seit 2001 als Vorsitzender ehrenamtlich tätig. Er hat viele Initiativen entwickelt und umgesetzt. Zusammen mit seiner Frau Ingrid absolvierte er die Ausbildung zum zertifizierten Wanderführer und organisierte zahlreiche Wanderungen. Auch im Bezirk Hochrhein war er sehr engagiert. Unter der Führung und Organisation von Karlheinz Bär feierte die Ortsgruppe im Jahre 2010 ihr 125-jähriges Bestehen, das über die Ortsgrenzen hinaus sehr beeindruckte. Karlheinz Bär richtete im Notariat im Schlosspark von Bad Säckingen ein Archiv des Vereins ein, hat sich zudem sehr stark für den Naturschutz eingesetzt und zuletzt aktiv in der „Bürgerinitiative Atdorf“ mitgearbeitet. Die Mitgliederwerbung und Mitgliedergewinnung war ihm ein großes Anliegen, was ihm erfolgreich gelang. Mit Karlheinz Bär verliert der Schwarzwaldverein ein außerordentlich aktives Mitglied. Die Ortsgruppe wird ihn schmerzlich vermissen. Der Schwarzwaldverein widmet sein tiefes Mitgefühl seiner Familie. Die Beschreibung von 37 Wolkenarten und Wetterlagen ermöglicht eine Einschätzung der Wetterentwicklung, was in den Bergen sehr hilfreich ist. Jeder Teil beginnt mit einer Einleitung, die Hintergrundinformationen über die Alpen liefert und Zusammenhänge sichtbar macht. Das Buch, das qualitativ weit über die üblichem Naturführern hinaus geht, wendet sich an alle, die sich mit der Natur und den Bergen verbunden fühlen und mehr darüber wissen wollen. Das zusätzliche Gewicht im Rucksack lohnt sich. ks Wohin am Wochenende? In 52 Ausflugstouren führt Peter Gürth zu Schmuckstücken der oberrheinischen Natur, Kunst und Kultur rund um Freiburg, Basel und Mulhouse – da sind auch für Kenner der „Regio“ Neuentdeckungen garantiert. De Streifzüge – einen für jeden Sonntag im Jahr – führen zu ehrwürdigen Kirchen im Markgräflerland, zu einsamen Burgruinen im Elsass oder auf die aussichtsreichen Hügel des Schweizer Jura. Überall dort gibt es auch seltene Pflanzen und Tiere zu bestaunen. Alle Ausflüge werden mit kleineren oder größeren Wanderungen kombiniert. Wichtige Informationen zu Anfahrt, Öffnungszeiten und Kartenmaterial erleichtern die Vorbereitung. Viele Touren sind zudem für Familien mit Kindern geeignet. Von Bettina Rehm-Wolters, Mascha Schacht 134 S., 96 Farbf., 11 Zeichn., Flexcover. ISBN 978-3-8001-5896-6. Ulmer Verlag, 24,90 € Die Rose ist ohne Frage eine der schönsten Blumen der Welt. Dass sie auch sehr wandlungsfähig ist, beweist dieses Buch. Dieses Buch zeigt, was den jeweiligen Gartenstil ausmacht, welche Rose für welchen Stil am besten geeignet ist und wie man mit passenden Begleitpflanzen und der richtigen Farbgebung traumhafte Gartenbilder malen kann. Gartenpläne zum Nachpflanzen und viele Beispielfotos dienen Anfängern und Fortgeschrittenen zur Inspiration. ks ks Trauer und Betroffenheit hat der Tod von Werner Beilharz beim Schwarzwaldverein Waldachtal ausgelöst. Das treue, Werner Beilharz beliebte Vereinsmitglied ist im Alter von 81 Jahren unerwartet am 7. Januar 2011 verstorben. Werner Beilharz zählte zum Urgestein des Schwarzwaldvereins Waldachtal. Er war dabei, als im Mai 1962 die Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Waldachtal gegründet wurde. Es war für den naturverbundenen Menschen nahe liegend, dem Wanderverein in der ersten Stunde beizutreten. Und Werner Beilharz übernahm nach der Fertigstellung des Vereinsheims, erbaut 1972 am Schellenberg, das Amt des Karlheinz Bär Streifzüge in der Regio 52 Sonntagsausflüge für Wissbegierige, von Peter Gürth. 176 Seiten, 147 Farbfotos, 12 x 19 cm, kartoniert, ISBN 978-3-84251105-7, Silberburg Verlag Tübingen, 14,90 € 2/2011 Ein Garten voller Rosen 43 SERVICE SERVICE ADAC Camping Caravaning Führer ADAC Camping Caravaning Führer, Band Deutschland und Nordeuropa 2011, 846 Seiten, Planungskarte, ISBN: 978 389905 852 9, Band Südeuropa, 846 Seiten, Planungskarte, ISBN 978 389905 851 2, ADAC Verlag München, jeder Band 19,99 € Es gibt ihn ganz neu im Doppelpack: Der ADAC Camping Caravaning Führer für Deutschland und Nordeuropa beschreibt mehr als 2.600 Campingplätze in Deutschland und weiteren 16 Ländern Nordeuropas. Er bietet einen umfassenden Überblick über Ausstattung und Angebot der Plätze – mit bis zu 300 Einzelinformationen in Text und Piktogrammen. Der ADAC Camping Caravaning Führer für Südeuropa beschreibt rund 2.800 Campingplätze in 18 Ländern. Die erforderlichen Daten werden von den hoch qualifizierten ADAC-Testern erhoben. Eine große Hilfe bei der Auswahl des geeigneten Urlaubsziels ist das bewährte ADAC-Campingplatz-Profil mit seiner differenzierten 5x5-Sterne-Klassifikation. Zusätzlich zeigen 11 Piktogramme an, für welche Zielgruppen ein Campingplatz besonders geeignet ist. Außerdem erleichtern Planungskarten die Orientierung. ks Reisemobil Bordatlas 2011 für Deutschland und Europa Der Stellplatzführer von Reisemobil International, Band 1 Deutschland, 640 Seiten, Band 2 Impressum ISSN 0944-4505 Herausgeber: Schwarzwaldverein e.V., Schlossbergring 15 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0, Telefax 07 61/3 80 53-20 Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01, Kt.-Nr. 201 49 46 Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. Br., Brunnstubenstr. 23, Telefon 07 61/4 36 61, [email protected] Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit vollständiger Anschrift des Autors an die Redaktion zu schicken, ebenso Papierbilder und Dias. Redaktionsschluss: 1.1., 15.3., 1.7., 1.10. Elektronische Bilder sind mit Bildtexten und Hinweis auf den Artikel direkt zu schicken an: [email protected]. Bitte versehen Sie jedes Bild mit einer Bildunterschrift und ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. Bilder, die nicht zugeordnet werden können, können leider nicht verwendet werden. Für unverlangt eingesandte Beiträge, Bilder, Besprechungsexemplare usw. wird keine Haftung übernommen. Rücksendung erfolgt nur bei Rückporto. Die Redaktion behält sich deren redaktionelle Bearbeitung und Abdruck vor. Europa, 320 Seiten, ISBN13: 978 392 8803 49 6, Dolde Medienverlag Stuttgart, 21,90 € Der jährlich aktualisierte Bordatlas ist für jeden Wohnmobilisten unverzichtbar, wenn er auf offiziellen Stellplätzen übernachten will. Die Landkarten im vorderen Teil mit eingetragenen Stellplätzen helfen, im alphabetischen Teil die Orte und Stellplätze zu finden. Die GPS-Daten helfen bei der Programmierung des Navis. Die Stellplatzbeschreibung (mit Übernachtungspreisen) hilft, böse Überraschungen zu vermeiden. Wie immer in den bewährten 2 Bänden (Deutschland und Europa). Mit 5.400 Stellplätzen, vielen Bildern und ausführlichem Kartenteil. Und als Highlight: Stellplatz-Gutscheine im Wert von über 1 200 € enthalten. ks Marco Polo Freizeitkarten Maßstab 1:100 000, Format 12.0 x 18,9 cm, Kartenbild offen ca 79 x 137 cm, Extra Guide mit 48 Seiten, Verlag MairDumont, Ostfildern, je Karte 7,99 € In 52 Freizeitkarten-Sets bietet Marcopolo mit seinen neuen Freizeitkarten für ganz Deutschland im Maßstab 1:100 000 eine Vielfalt von Ideen und Ausflugszielen. Ausgewählte Natur-, Kultur und Erlebnistipps, Fahrradtouren sowie Unternehmungen, die besonders Kindern Spaß machen, stehen für gelungene und entspannte Freizeitaktivitäten. Anzeigenleitung: Schwarzwaldverein e.V., Angela Blüm, Schlossbergring 15, 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,Telefax 07 61/3 80 53-20. Bitte senden Sie Anzeigenunterlagen an obige Adresse. Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 24 vom 1.1.2007. Preisliste auf Anfrage. Anzeigenschluss: 1.1., 15.3., 1.7., 1.10. Herstellung und Vertrieb: Druckhaus Kaufmann GmbH & Co. KG, Raiffeisenstraße 29, 77933 Lahr/Schw., Telefon 0 78 21/94 50, Fax 0 78 21/94 51 68, ISDN 0 78 21/98 23 25 E-Mail: [email protected] Es gibt Hinweise auf Biergärten und ausflugslokale Wanderparkplätze. Die 66 in jeder Karte eingezeichneten Empfehlungen sind im beigefügten Extra Guide ausführlich beschrieben. Für Baden-Württemberg sind die Blätter Schwarzwald Nord, Schwarzwald Süd, Schwäbische Alb-Bodensee sowie Rhein-Neckar und Stuttgart zu empfehlen. ks Zu jeder Jahreszeit Wandern und Radeln im Ländle Von Dieter Buck, 160 Seiten, 105 Farbfotos und farbige Karten, kartoniert, ISBN: 978-3-84251107-1, Silberburg-Verlag Tübingen, 14,90 € Eine Wanderung durch buntes Herbstlaub hat seinen besonderen Reiz, ein Streifzug durch den tief verschneiten Winterwald oder über blühende Streuobstwiesen ebenso. Und im Sommer locken knallgelbe Rapsfelder und das erfrischende Nass von Bach- und Flussläufen zu Wanderungen und Radtouren. Dieter Buck stellt in diesem Band die Schönheit des Ländles im Wandel der Jahreszeiten vor, vom Schwarzwald über die Schwäbische Alb bis nach Hohenlohe oder an den Bodensee. Praktische Kartenausschnitte sowie Angaben über Entfernungen und Höhenunterschiede ergänzen jedes Kapitel und erleichtern die Planung. Mit zahlreichen Fakten und Informationen gibt der Autor zudem Einblicke in die Kultur und Geschichte Baden-Württembergs. ks Wandern und Urlaub im In- und Ausland Genießen Sie Ihren Urlaub beim Singenden Heidewirt im 3*** Heidehotel Herrenbrücke in der Lüneburger Heide, Müden an der Örtze Unser Programm ist speziell abgestimmt auf Busreisen von 20 bis 120 Personen. Spezielle Gruppenpreise für Vereine schon ab 39,– Euro HP. Im Programm sind enthalten: Tanzabende mit dem singenden Heidewirt, Heideabend mit dem Erscheint vierteljährlich im Februar/Mai/August/November. Für Mitglieder ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Das Jahresabonnement kostet € 8,20 zuzüglich Versandkosten. Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Abo-Kündigungen können nur zum jeweiligen Jahresende vorgenommen werden. Schifferklavier, 5-stündige geführte Heidetour, 2-stündige Kutschfahrt durch die Heide, Kegelabend für Ihre Gruppe. Unser beheiztes Freibad ist geöffnet vom 15.5. bis 19.9. Über Ihre Anfrage würden wir uns freuen. Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot zukommen: Tel. 0 50 53/98 26 90, Fax 0 50 53/98 26 920, www.herrenbruecke.de Madeira 8 Tg 07.06. – 14.06.11 1100.– inkl. HP Flug Dolomiten 7 Tg 03.07. – 09.07.11 580.– inkl. HP Bus Achensee und Karwendel Steiermark 7 Tg 7 Tg 7 Tg 24.07. – 30.07.11 18. 09. – 24.09.11 07.09. – 13.09.11 545.– inkl. HP 545.– inkl. HP 620.– inkl. HP Bus Bus Bus Korsika 10 Tg 09.10. – 18.10.11 965.– inkl. HP Bus/Schiff Mallorca 8 Tg 21.10. – 28.10.11 750.– inkl. HP Flug Ischia 8 Tg 30.10. – 06.11.11 755.– inkl. HP Flug Wandern & Kuren 8 Tg 06.11. – 13.11.11 755.– inkl. HP Flug EZ Zuschläge auf Anfrage. Eventuelle Änderungen vorbehalten! ERWIN SCHMIDER ! Grubacker 5 ! 77761 Schiltach Tel. 0 78 36/95 59 44 ! Fax 95 79 44 ! Mobil 01 71/2 38 69 16 [email protected] ! www.wander-touren.de Neu beim Schwarzwaldverein Hauptgschäftsstelle, Schlossbergring 15, 79098 Freiburg, Tel. 07 61/3 80 53-0, Fax -20, [email protected] Redaktionsschluss Redaktionsschluss für das Heft 3/2011 ist der 1. Juli 2011. Bitte schicken Sie uns Ihre Manuskripte per E-Mail an: [email protected] oder auf Diskette an die Redaktion. Schicken Sie bitte Bilder mit artikelbezogenen Bildnamen an: [email protected]. 3714 ET 3814 ET Haguenau 3715 OT Strasbourg 3616 OT 3716 ET Offenburg 3617 OT Gestaltung und Reproduktion: werbeagentur aufwind GmbH, Kapellenstraße 43, 79353 Bahlingen, Telefon 0 76 63/91 49 74-0, Fax 0 76 63/91 49 74-50, E-Mail: [email protected] Thorsten 3617 ET 3717 ET Ettenheim 3618 OT Bildnachweis Gemeinde Malsch 5–8 Shutterstock 7, 9, 10, 11, 12, 15, 20, 24, 27, 28, 30, 37 P. Littner 9 C. Harms 9 P. Lutz 11–13 H. Müller 15 F. Haug 17–19 A. Eichhorn 20–23 K. Camphausen 24 K. Scherfling 28, 31 W. Hockenjos 29 D. Kohlmann 33 R. Herzig 35 E. Wetzel 36 S. Seyl 37, 39, 40 T. Albrecht 38 3619 OT 3620 ET Belford Co mar Colmar 3719 OT Mu ho house Mulhouse Müllheim 3721 ET Basel Wanderkarten des Vogesenclubs 1:25 000 ! ! ! ! Anzeigenschluss für Heft 03/2011 ist der 1. Juli 2011 3718 OT ! ! ! Haguenau . Wissembourg 3814 ET La Petite Pierre 3714 ET Sverne . Sarrebourg 3715 OT Le Donon 3616 OT Mont Ste-Odile 3716 ET St-Dié 3617 OT Ste-Marie-aux-Mines 3617 ET ! ! ! ! ! ! ! Der Wein vom Verein Selestat . Ribeauvillé 3717 ET Le Hohneck . Gérardmer 3618 OT Colmar . Kaysersberg 3718 OT Bussang La Bresse 3619 OT Grand Ballon . Munster 3719 OT Thann . Masevaux 3620 ET Huningue . Bâle 3721 ET Preis je Karte: 12,10 EUR 44 Gutedel trocken 0,75 | 3,85 € Spätburgunder Rotwein halbtrocken 0,75 | 5,955 € Regent trocken 0,75 | 6,10 € Unser Service: Postversand ab 6 Flaschen je Sorte innerhalb Deutschlands für die Mitglieder des Vereins versandkostenfrei! 45 SERVICE Wanderfreundliche Unterkünfte im Schwarzwald Gasthaus „Zum Kreuz“ Familie Handke 79780 Stühlingen-Weizen | Tel. 07744-92970 oder 335 www.gasthaus-kreuz.de * * * * * erienregion Wutachschlucht m Ostweg Pforzheim/Schaffhs. 18 Gästezimmer DU/WC/TV Rustikale Gaststube huttle-Service * andern ohne Gepäck auf dem Schluchtensteig * anderkartenverleih * m Südschwarzwaldradweg Wanderheim & Rasthaus Stöcklewaldturm Direkt am Mittelweg gelegen ) Ganzjährig geöffnet, Dienstag Ruhetag ) Gastraum mit 50 Plätzen und Biergarten ) Ein Familienzimmer mit max. 5 Betten und ein Mehrbettzimmer mit 7 Betten ) Neu: Dusche und WC Anmeldung bei Katrin Heinzmann 07722/4167 ! 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Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach, Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag, vom 01.03.–31.10. Montag Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m) der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre, Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb. Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91 [email protected] www.wanderheimbelchenblick.de Belegung: Hannelore Burger, Tel. 07621/55952 E-Mail: [email protected] www.swvstore.de 46 2/2011