Heft - Schwarzwaldverein

Transcription

Heft - Schwarzwaldverein
E 6246
2/2011
Kleinzentrum mit langer Geschichte
Malsch ist Gastgeber zur 142. Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins
Weinbaulandschaft muss erhalten werden
Schwarzwaldverein setzt sich bei der EU für den Rebenanbaustopp ein
Schwarzwälder wanderten auf Feuerland
Im Hochsommer mit Eisenkrallen auf Patagoniens Gletschern unterwegs
MITGLIEDER
AUSZUG
HABEN
AUS UNSEREM
INHALT
VORTEILE
Rathaus in Waldprechtsweier
Seiten 6
ANGEBOT
MALSCH
5_
Lange Geschichte, lebendiges Kleinzentrum
Der Schwarzwaldverein ist zu Gast in Malsch
WANDERKARTEN NEU
Albtal 1:35 000
Wutachschlucht 1:35 000
Hegau 1:35 000
Westlicher Bodensee 1:35 000
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Schwarzwald Baar
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JE
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9_
Wandern, beobachten, erkennen
Das Naturzentrum Kaiserstuhl in der Saison 2011
11_
Weinbaulandschaften erhalten
Präsident Dieterle setzt sich für die Beibehaltung
des Rebanbaustopps ein
NEU
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RICHARTZ STRUKTURA
JE
Bienenfresser–seit wenigen Jahren
wieder am Kaiserstuhl heimisch
Seiten 9
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An den unendlich erscheinenden bizarren
Eistürmen des Perito-Moreno-Gletschers
Seiten 17
WANDERN
SPORT-
UND
WANDERSOCKEN
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SÜDSCHWARZWALD-RADWEG
16_
Auf dem neuen Qualitätsweg Kammweg
Wanderführer des Schwarzwaldvereins
waren im Vogtland unterwegs
17_
Schwarzwälder wanderten auf Feuerland
Im Hochsommer auf Patagoniens
Gletscher unterwegs
20_
Fischerdörfer, Megalithen, unbekannte Heilige
Mit den Wanderfreunden aus Belfort in die Bretagne
Bikeline-Radtourenbuch mit
Kartenausschnitten 1:50 000
Alte Fotos erinnern an die einstigen
Schellenmärkte im mittleren Schwarzwald.
Seiten 33
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33_ Der Schellenmarkt, das hohe Fest der Hirtenbuben
An Pfingsten traf man sich auf dem Fohrenbühl und auf dem Biereck
Auf Umgang mit Kindern gut vorbereitet
Seiten 37
JUGEND
37_ Auf Umgang mit Kindern gut vorbereitet
Die Betreuer-Teams des Bockhornlagers bereiten die Sommerlager vor
40_ Ferienspaß und Abenteuer
mit der Jugend im Schwarzwaldverein
WANDERN
MALSCH
BEWEGTE ZEITEN – WAS GEHT DAS DEN SCHWARZWALDVEREIN AN?
Liebe Mitglieder und Leser unserer Zeitschrift „Der Schwarzwald“.
I
ch schreibe diese Zeilen unter dem Eindruck des Erdbebens in Japan, den schrecklichen Auswirkungen des Tsunami und der nuklearen Katastrophe im Kernkraftwerk in Fukushima. Was können wir daraus lernen? Sind wir in der Lage und willens,
die notwendigen Konsequenzen zu ziehen? Sie und ich als Einzelpersonen, wir als
Volk und Gemeinschaft, Politik und Wirtschaft, und als Teil der Gesellschaft auch der
Schwarzwaldverein?
ine Erkenntnis aus der Katastrophe ist sicher, nicht der Mensch beherrscht die
Technik und die Natur, es ist umgekehrt. Dürfen wir alles machen, was wir können? Ich meine, wir dürfen es nicht, aber wer wacht darüber, wo sind die Regeln,
die nicht überschritten werden dürfen? Es sind Fragen der Ethik, des Vertrauens und
der Zielvorgaben von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik für die Gesellschaft. Hier
gibt es Nachholbedarf, technischer Fortschritt ist notwendig und gewollt, hat aber
E
da seine Grenzen, wo die Auswirkungen irreparabel
sind. Ihnen, lieber Leser, ist wie mir bewusst, dass es
nicht Aufgabe des Schwarzwaldvereins ist, am großen
Rad der Weltgeschichte zu drehen, dennoch können
und wollen wir uns nicht aus der Verantwortung für
einen Teil dieser Welt verabschieden. Energiegewinnung hat im Schwarzwald schon immer eine große
Rolle gespielt, Mühlen an den kleinen Gebirgsbächen,
Wasserräder in den frühen Fabriken, fast jede Gemeinde hatte ein kleines Wasserkraftwerk zur Stromversorgung. Letztlich wurde all dies vernachlässigt, es gab
ja die Aussicht auf die ewig währende Kohle, Erdölund Erdgasversorgung und am Ende der Kette die
Atomkraft, zwar etwas schwierig, aber beherrschbar.
Niemand konnte ahnen, in welch kurzer Zeit wir mit
unserer Mobilität und dem Energieverbrauch die Ressourcen der Erde verbrauchen. Wir werden in Zukunft
einen Energiemix brauchen, intelligente Vernetzung
und Steuerung, mehr dezentrale Versorgung, mehr erneuerbare Energien. Dazu gehört auch die Windkraft,
deren Wahrnehmungszeichen in der Landschaft von
Vielen im Schwarzwald als störend empfunden wird.
Der Schwarzwaldverein hat in einer außerordentlichen
Delegiertenversammlung seine Standpunke dazu definiert. Nachdem sich der „politische Wind“ im Land
gedreht hat, werden grundsätzliche Diskussionen mit
der neuen Landesregierung erforderlich sein.
n der Diskussion um das Pumpspeicherkraftwerk
Atdorf hat der Schwarzwaldverein den Bau in Absprache mit den örtlichen Ortsgruppen abgelehnt, das
Regierungspräsidium hat das Raumordnungsverfahren
abgeschlossen und dem Einspruch des Schwarzwaldvereins nicht stattgegeben. Es kommt jetzt zum Planfeststellungsverfahren und es ist zu befürchten, dass
das PSW Atdorf gebaut wird, trotz der Belastungen für
die betroffenen Bürger. Der Schwarzwaldverein bleibt
bei seinem Nein, wird sich aber in das Verfahren ein-
I
Eugen Dieterle, Präsident
bringen und versuchen, die Belastung für die betroffenen Menschen und die Natur so gering wie möglich
zu halten. Auf seinen Artikel über das Pumpspeicherkraftwerk Atdorf im SCHWARZWALD 1/11 hat unser
Hauptnaturschutzwart Dr. Gerecke viele Rückmeldungen erhalten, dafür danken wir, denn sachliche
Diskussionen und Beiträge sind für eine Meinungsbildung unerlässlich. In der nächsten Ausgabe werden
wir darauf näher eingehen.
icht genug der Probleme, droht auch von der EU
Kommission eine Gefahr für die Kulturlandschaften, 2015 soll der Rebenanbaustop im Zuge der Liberalisierung des Weinmarktes aufgehoben werden. Für
die kleinparzelligen Rebberge, welche das Gesicht der
Landschaft prägen, im Markgräflerland, Kaiserstuhl,
Ortenau, am Necker, Mosel und Tauber hätte dies den
Verlust von einem unersetzlichen Kulturgut die Folge.
Hier hat sich der Schwarzwaldverein an Politiker und
Verbände gewandt und um Unterstützung gebeten.
Zum Schluss, liebe Leser, ein Wort in eigener Sache.
Mit der Organisation des Deutschen Wandertags in
Freiburg waren wir erfolgreich, dank großer Unterstützung vieler Mitglieder. Der DWT hat uns gezeigt, dass
wir mehr können als Wege planen, auszeichnen und
nachhaltig pflegen, Heimatpflege und Naturschutz betreiben, Familien und Jugendarbeit fördern, wir können auch Öffentlichkeitsarbeit. Dieser wollen wir in
Zukunft etwas mehr Bedeutung zukommen lassen.
Die Möglichkeiten einer modernen Vereinsführung
und Ausrichtung der Angebote nach den Bedürfnissen
der heutigen Zeit wird in der Delegiertenversammlung am 28. Mai in Malsch vorgestellt. Der Ortsgruppe
Malsch, insbesondere dem Vorsitzenden Josef Hable
danke ich sehr für die Ausrichtung der Delegiertenversammlung 2011.
Ihr Eugen Dieterle
Präsident
N
Lange Geschichte,
lebendiges Kleinzentrum
Der Schwarzwaldverein ist zu Gast in Malsch
In diesem Jahr wird es aus organisatorischen Gründen keine mehrtägige
Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins geben. Der Hauptvorstand hat
beschlossen, lediglich die vereinsrechtlich
erforderliche Delegiertenversammlung
durchzuführen und ein kleines Rahmenprogramm am Nachmittag druchzuführen. Gastgeber dieser Versammlung
ist am 28. Mai 2011 die Ortsgruppe
Malsch, die schon einmal Ausrichter der
Hauptversammlung gewesen war.
Malsch ist mit großer Wahrscheinlichkeit keltischen Ursprungs, römische Siedlungen sind
belegt. Zum Zeitpunkt der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1065 befand sich
die Gemeinde im Besitz des Benediktinerklosters Weißenburg im Elsass.
Um das Jahr 1100 baute der damalige Ufgaugraf Reginbodo, auch Graf von Malsch
genannt, in den „Spielfinken“ des Malscher
Bergwaldes die Burg Waldenfels. Noch heute
sind Reste der hochmittelalterlichen Wehranlage zu sehen. Die Gesamtstruktur der Burg
kann jedoch nur noch erahnt werden. Unter
Wer auf dem neu zertifizierten Renchtalsteig („Qualitätsweg
Wanderbares Deutschland“) unterwegs ist, kommt auch zur
Klosterruine Allerheiligen in Lierbach (Titelbild). Ein seltener
Anblick in unseren Reben: die wilde Tulpe (Rücktitel). Auf einigen Rebgrundstücken im Markgräflerland kommt die prächtige
Pflanze dank ökologischer Bewirtschaftung auch heute noch auf
größeren Flächen vor. An einen Pionier des Naturschutzes im
Markgräflerland, der sich auch für die Erhaltung der alten Rebhänge einsetzte, an Günter Braun, erinnern wir auf Seite 42.
Fotos: Karlheinz Scherfling
4
Stadtmühle Malsch
1/2011
2/2011
Aufsicht des Landesdenkmalamtes Karlsruhe
haben die Heimatfreunde Malsch in mehreren
Grabungskampagnen diese Struktur weiter
erforscht und dokumentiert. Graf Reginbodo
war vermutlich auch der Gründer der ersten
St. Cyriak Kirche in Malsch. Nach einer Notiz
im Archiv des Landesdenkmalamtes wurden
1824 bis 1827 noch vorhandene Mauerreste
der Burg abgetragen und zum Bau bzw. der
Erweiterung dieser Kirche verwendet.
Immer wieder wurden der blühenden
Gemeinde im Verlauf ihrer Geschichte tiefe
Wunden durch Kriegs-, Hunger- und Pestjahre zugefügt. So ließ der große Kroatenbrand
im Jahre 1623 die damals schon stattliche
Einwohnerzahl von 1.400 auf 300 schrumpfen. Ein weiteres Drama spielte sich für die
Malscher am 9. Juli 1796 ab. Das deutsche
kaiserliche Heer und das französische Revolutionsheer standen sich bei und um Malsch gegenüber. Die Einwohner hatten sich während
der Schlacht in ihre Keller geflüchtet, so dass
es nur wenige Tote gab. Die Umgebung aber
war schwer verwüstet und mit toten Soldaten
übersät. Die „Schlacht bei Malsch“ ging in die
Geschichte ein.
Die Eingliederung der Gemeinden Sulzbach, Völkersbach und Waldprechtsweier
durch die Gemeindegebietsreform Anfang
der 1970er Jahre und die Erschließung von
Baugebieten im Hauptort wie auch in den
Teilorten führte zu einer beachtlichen Bevölkerungszunahme. Mit der weiteren Erschließung des Industriegebietes baute die
Gemeinde ihre Bedeutung auch als Gewerbe- und Industriestandort im Wirtschaftsraum
der Technologieregion Karlsruhe kontinuierlich aus.
Durch eine Vielzahl an Freizeiteinrichtungen und ein reges Vereinsleben besitzt Malsch
einen hohen Freizeitwert. Mitten im Hauptort
liegt das Bühngelände mit Bühnsee, Kinderspielplatz und Freizeitanlage. Ein besonderes
Angebot ist seit Mai 2008 das 100 km umfassende, gut ausgeschilderte Wegenetz, das
sehr gerne von Nordic Walkern und Wanderern genutzt wird. An vielen Stellen bietet sich
ein herrlicher Blick über die Rheinebene und
in den Schwarzwald hinein.
Sehenswert sind in Malsch unter anderem die Stadtmühle am Mühlenplatz, das
Schindlermuseum, der Modellbau eines
Goetheanums nach Rudolf Steiner, das Heimatmuseum in Völkersbach sowie diverse
Kirchen, Kapellen und Kleindenkmale. Nähere Informationen sind im Internet unter
www.malsch.de zu finden.
Sulzbach
Sulzbach ist der kleinste Ortsteil von Malsch.
Er wurde bereits 1115 erstmals in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Reichenbach im
Murgtal erwähnt. Das Sulzbach jedoch schon
davor existiert haben muss, wird durch diverse Zeugnisse belegt. Die ehemalige Römerstraße führte quer durch den Ort, so dass römische Mauerreste und in einem Keller sogar
ein Votivstein römischen Ursprungs gefunden
wurden. Der alte Ortskern zeigt die Form eines Weilers und liegt ca. 40 Meter über der
5
MALSCH
Rathaus Waldprechtsweier
MALSCH
142. Hauptversammlung am 28. Mai 2011 in Malsch
Wandern durch Streuobstwiesen und weitläufige Wälder
Die 142. Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins findet am Samstag, 28. Mai 2011, im Bürgerhaus, Am Hänfig 9,
in Malsch statt. Die Delegiertenversammlung beginnt um
9.30 Uhr, das Ende ist gegen 13 Uhr vorgesehen. Nach der
Delegiertenversammlung erfolgt die Wimpelbandausgabe.
Am Nachmittag ab 14 Uhr wird eine Naturschutz-Exkursion unter dem Motto „durch die Streuobstwiesen zwischen
Waldprechtsweier und Malsch“ angeboten. Ebenfalls um
14 Uhr findet im Bürgerhaus der Workshop „der Gestaltungsleitfaden und neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit“
statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Kinzig-Murg-Rinne. Im
Januar 1971 wurde Sulzbach als erster Teilort
in die Gesamtgemeinde
Schneiderstube
Malsch
eingemeindet.
Trotz der nur knapp tausend Einwohner gibt es in Sulzbach zehn
Vereine und Vereinigungen, die das Dorfleben bereichern und lebendig gestalten. Als
Wohnort ist Sulzbach auch wegen seiner
Hanglage mit weit reichendem Blick über
die Rheinebene beliebt. Vor allem die Sonnenuntergänge sind hier besonders reizvoll.
Der Festplatz von Sulzbach bietet sich als
Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen an. Von hier aus kommt man auch sehr
gut zur beliebten Unteren Glasbachhütte mit
offener Grillstelle sowie Bachlauf mit Wasserrad und Brunnen.
Völkersbach
Völkersbach ist der höchst gelegene Ortsteil
von Malsch. Er liegt etwa 270 Meter höher
als der Kernort. Im Jahr 2004 beging er sein
750-jähriges Bestehen, da der Ort 1254 erstmals in einer Kaufurkunde erwähnt wurde.
Über 550 Jahre lang blieb Völkersbach eines
von zehn Klosterdörfern in der Obhut des
Benediktinerinnenklosters Frauenalb. Im Februar 1803 endete im Zuge der Säkularisation die Abhängigkeit vom Kloster. 170 Jahre
lang war Völkersbach dann eine selbständige Gemeinde, bis sie 1973 in die Gemeinde
Malsch eingegliedert wurde.
Mangelnde Zugangswege zu den im
19. Jahrhundert aufblühenden Industrieorten ließen in dem bäuerlichen Völkersbach
über vier Generationen und zwei Weltkriege hinweg neben der Landwirtschaft einen
weiteren Erwerbszweig entstehen – die
Schneiderei. Als Uniformschneider fertigten
die Völkersbacher alle Arten von Uniformen. Mit Einrichtung einer originalgetreuen
„Schneiderstube“ hat der Heimatverein diese
„Ära“ in seinem Heimatmuseum dokumentiert. Die reizvolle landschaftliche Lage des
6
Viele Möglichkeiten
für Freizeitgestaltung
Info
Ortes mit seinen ausgedehnten Wäldern
und Fluren bieten den Erholungssuchenden
schöne und bleibende Eindrücke und Erlebnisse in einer intakten Natur.
vieler selten gewordenen Tiere und Pflanzen. Gut gepflegte Wege führen den Besucher durch die Natur.
Waldprechtsweier
Kleinzentrum im Wirtschaftsraum
der Technologieregion Karlsruhe.
„ geeigneter Standort für Gewerbe und
Industrie durch gute Anbindung
an die Bundesautobahn A5 und die B3
„ gehobene Wohnlagen
„ gute Infrastruktur
„ günstige Verkehrsanbindung an
der Nord-Süd-Achse FrankfurtKarlsruhe-Basel
Waldprechtsweier ist nach der Geschichte der älteste Ortsteil von Malsch und wird
wie der Kernort 1065 erstmals in Büchern
des Klosters Weißenburg erwähnt. Ab 1535
gehörte der Ort zum alten Amt von Kuppenheim. Durch die Eingemeindung nach
Malsch im April 1972 wechselte Waldprechtsweier vom Landkreis Rastatt in den Landkreis
Karlsruhe. Heute bildet das im Jahr 1902 im
Neurenaissancestil erbaute eindrucksvolle
Rathaus zusammen mit der 1999 renovierten
Michaelskapelle, neben der „Alten Schule“
und dem Dorfplatz das historische Zentrum
des Ortes. Nicht weit davon entfernt erhebt
sich die stattliche Kirche St. Michael, die man
sich unbedingt auch von innen ansehen sollte. Hier kann man nämlich die besondere
Bauweise eines Zollinger-Daches bestaunen.
Die außergewöhnliche Konstruktion kommt
ganz ohne Sicht versperrende Stützen aus.
Auch einige künstlerische Arbeiten sind
durchaus sehenswert. Mit der neu gebauten
„Waldenfelshalle“ wird das pulsierende Vereinsleben kulturell und sportlich weiter gefördert. Daneben befindet sich in idyllischer
Lage der Eingang ins Waldprechtstal. Dank
der guten Parkmöglichkeiten ist hier ein
beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen
und Nordic Walking-Touren, beispielsweise
zum höchsten Punkt der Gemarkung und
gleichzeitig des Landkreises Karlsruhe, dem
Mahlberg. Vom dortigen Turm aus hat man
einen faszinierenden Rundumblick.
Aufstrebend
tige Möglichkeiten. Wenn Sie momentan
durch unsere Gemeinde fahren, werden
Sie feststellen, dass sich in unserer Ortsmitte einiges tut. Im Mai 2010 wurde mit
einem symbolischen Spatenstich die Sanierung unseres Ortskerns im Rahmen
des Hochwasserschutzes begonnen. Eine
Bachöffnung ist zur Vermeidung von innerörtlichen Überschwemmungen notwendig.
Dadurch bot sich uns auch die einmalige
Gelegenheit, die Ortsmitte neu zu gestalten. Für viele ältere Malscher Bürgerinnen
und Bürger weckt ein offener Bachlauf
durch die Mitte des Ortes Erinnerungen
an ihre Kindheit und Jugend. Wir bringen damit das Element Wasser, das Malsch
früher prägte, wieder ans Tageslicht. Eine
großzügige Treppenanlage wird den geöffneten Bach zugänglich machen und den
Besucher mitten im Ort zum Verweilen
einladen. Durch die Sanierung erhält unsere Gemeinde eine neue städtebauliche
Qualität, die das Lebens- und Wohlgefühl
in unserer Gemeinde nochmal steigern
die von der Gemeinde für Nordic Walker
ausgewiesen wurden. Durch unterschiedliche Weglängen und Schwierigkeitsgrade
bietet sich für jeden Wanderer und Walker
eine passende Strecke. Malsch und Waldprechtsweier als prädikatisierte Erholungsorte bieten für den Tagestourismus als
Naherholungsgebiet noch weitere vielfäl-
wird. Durch Ihr Zusammentreffen in unserem Bürgerhaus lernen Sie gleich eine
weitere Besonderheit von Malsch kennen.
Mit seinem kleinen See und den ihn umgebenden Wiesen in der geographischen
Mitte des Ortes ist „die Bühn“ hinter dem
Bürgerhaus ein beliebter Treffpunkt für
alle Generationen. Sie bietet die Möglich-
Einladend
Anerkannter Erholungsort in der Vorbergzone des Nordschwarzwaldes und begehrter
Wohnort.
„ gepflegte und gutbürgerliche
Gastronomie
„ Gemeindehallen in allen Ortsteilen
„ Restaurant und Konferenzräume bei den
Gemeindehallen in Malsch und
Völkersbach
Erholsam
„
„
„
„
vielseitige Erholungseinrichtungen
beliebte Freizeitanlagen für Kinder
und Jugendliche
umfangreiche sportliche und kulturelle
Angebote durch engagierte Vereine
sehr gut ausgeschilderte Routen
zum Wandern und Walken
Reizvoll
„
„
Malsch im Überblick
Malsch hat 14 756 Einwohner. Das Gemeindegebiet umfasst 5 124 Hektar. Davon sind
2 453 Hektar Wald sowie 1 620 Hektar Wiesen und Ackerland. Mit zahlreichen Schutzzonen unterstützt die Gemeinde den Erhalt
Die Gemeinde Malsch mit fast 15 000
Einwohnern liegt am Fuße des Schwarzwaldes, zwischen Karlsruhe und Rastatt.
Unsere gute Infrastruktur, das rege Vereinsleben, ein vielfältiges kulturelles Angebot sowie die malerische Umgebung sind
wohl der Grund dafür, dass Malsch trotz
des allgemeinen gegenläufigen Trends immer noch eine Wachstumsgemeinde ist.
Mit den Streuobstwiesen und den über
2 400 Hektar großen weitläufigen Wäldern
in einer Höhenlage zwischen 122 und 612
Metern bietet sich Erholungssuchenden in
Malsch ein optimales Umfeld für diverse
Freizeitaktivitäten. Der Ausblick, der sich
einem bei Spaziergängen oder Wandertouren bietet, ist einfach überwältigend,
erfreut das Auge, die Ruhe entspannt und
spendet neue Energie. Durch diese Wälder führen viele gepflegte Wanderwege,
die von unserem Schwarzwaldverein sehr
gut beschildert wurden, wofür ich an dieser Stelle ganz herzlich danken möchte.
Gerne genutzt werden auch die Routen,
„
eingebettet zwischen Albgau, Murgtal
und Rheintal
inmitten waldreicher Umgebung
und herrlicher Landschaft
intakte Natur mit vielen selten
gewordenen Pflanzen und Tieren
Neugierig geworden? Dann schauen Sie
MAL SCHnell vorbei!
2/2011
2/2011
keit zu kleinen Spaziergängen – vielleicht
haben Sie während kurzer Pausen in der
Veranstaltung ebenfalls die Gelegenheit
dazu. Den Delegierten des Schwarzwaldvereins wünsche ich eine schöne Veranstaltung, und wenn Sie neugierig geworden sind, besuchen Sie uns MAL SCHnell.
Elmar Himmel, Bürgermeister
7
MALSCH
NATURSCHUTZ
Eine noch junge Ortsgruppe
springt in die Bresche
Die Schwarzwaldvereins-Delegierten sind zu Gast in Malsch
Wieder einmal ist die Ortsgruppe Malsch eingesprungen, um eine Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins auszurichten. Wie bereits im Jahre
1993 – in jenem Jahr fand die 124. Hauptversammlung in Malsch statt –
steht die Ortsgruppe wieder zur Verfügung, nachdem keine andere Ortsgruppe sich bereit erklärt hatte, die große „Wanderfamilie“ Schwarzwaldverein zu empfangen.
Die Ortsgruppe Malsch gehört zu den jüngeren Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins. Gegründet wurde sie im Jahre 1978.
Allerdings gab es bereits eine VorgängerOrtsgruppe. Genaue Unterlagen existieren
nicht mehr. Es kann jedoch angenommen
Bühnsee am Bürgerhaus
8
Blick auf Malsch
werden, dass die Vereinsgründung auf das
Jahr 1930 zurückgeht. In jener Zeit war das
Vereinsleben sicherlich geprägt vom Zeitgeschehen jener Jahre und es kann auch
eine organisatorische Bindung an die Ortsgruppe Karlsruhe unterstellt werden. Der
Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit
behinderten alle Vereinsaktivitäten nachhaltig. Erst im Juni 1947 erfolgte die offizielle Neuzulassung. Aber durch die Situation der Besatzung wurde jede sinnvolle
Verwirklichung von Wanderungen und
Wanderplänen behindert. Als der damalige Vorsitzende Clemens Stark im Februar
1956 starb, endete auch das erste Vereinskapitel des Schwarzwaldvereins Malsch.
Erst 1978 erfolgte die Nachfolgegründung. Am 7. April 1978 wurde die Malscher
Bevölkerung zur Gründungsversammlung ins Malscher Bürgerhaus eingeladen.
48 Wanderfreunde folgten der Einladung.
Die Versammlung wurde vom damaligen
Bezirksvorsitzenden Rudolf Hampel geleitet und Otto Dörner zum 1. Vorsitzenden
gewählt. Er scharte ein hervorragendes
einsatzfreudiges Vorstandsteam und engagierte Wanderführer um sich, die begannen, einen immer attraktiven und abwechslungsreichen Jahres-Wanderplan zu
erstellen. So wurden über die Jahre viele
Wanderungen und Touren im Schwarzwald und in ganz Deutschland sowie im
Elsass, in die Schweiz oder in die Dolomiten organisiert. Zahlreiche Studienfahrten
in viele Teile Europas wie London, Prag,
Wien, Budapest, nach Frankreich in die
Camargue, in die Auvergne, das südliche
Zentralmassiv und Hochsavoyen, Norditalien, Toskana oder Zypern fanden regen
Zuspruch.
Aber auch im Bereich der Heimatpflege, des Naturschutzes und der Wegearbeit
ist die Ortsgruppe sehr aktiv und bereichert mit großem Idealismus und fundierter Sachkenntnis die Gemeinde Malsch
und Umgebung. Seit Jahren gibt es eine
Freundschaft mit Wanderfreunden aus Ingwiller. Im Jahre 1996 wurde Josef Hable
zum ersten Vorsitzenden gewählt und hat
dieses Ehrenamt bis heute inne. Auch er
wird von einem hervorragenden Vorstand
unterstützt. Im Jahre 2003 wurde das Wanderheim „Spielfinken“ eingeweiht. Das
Wanderheim steht seitdem im Mittelpunkt
des Vereinslebens und belebt und prägt
auch die Bindung an die Heimat. Das
Wanderheim steht auch anderen Wanderfreunden und Vereinen zur Verfügung. Seit
vielen Jahren nimmt die Ortsgruppe beim
Straßenfest der Vereine in Malsch teil. Auch
dies funktioniert nur mit engagierten Mitgliedern. Damit ist die Ortsgruppe Malsch
des Schwarzwaldvereins ein bereichernder
Aktivposten in der Region.
Walter Sittig
2/2011
Bienenfresser– ein bunter Vogel, der seit wenigen Jahren wieder am Kaiserstuhl heimisch ist
Neugieriger Steinkauz auf einem Obstbaum
Wandern,
beobachten, erkennen
Das Naturzentrum Kaiserstuhl in der Saison 2011
Für einen Besuch im Kaiserstuhl ist das Naturzentrum zu jeder Jahreszeit ein lohnendes
Ziel. Es liegt mitten im schönen Winzerort
Ihringen, direkt neben dem Rathaus. Mit der
Breisgau S-Bahn von Freiburg oder Breisach
aus ist es gut erreichbar und dient als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Kaiserstuhl. Mit seiner interessanten Ausstellung
über die Natur und Geologie des Kaiserstuhls,
die immer wieder mit neuen Attraktionen
ausgestattet wird, zieht es viele Besucher an,
die sich vor einer Erkundung der Kaiserstuhllandschaft informieren wollen. Im Zentrum
befinden sich unter anderem ein Kaiserstühler Geländemodell, großformatige Biotoptafeln, eine Präsentation von Vulkangesteinen.
Naturfilme zum Kaiserstuhl, digitale Fotogalerien und eine Naturbuch-Schmökerecke
laden zum Verweilen ein. Kinderrätsel und
Fühlkästen ergänzen das Angebot für Familien und Kinder. Die attraktive Ausstellung war
im letzen Jahr der Grund, dass im Zentrum
Birgit Sütterlin und Reinhold Treiber.
2/2011
trotz der geringen Öffnungszeiten rund 3 600
Besucher verzeichnet werden konnten. Besonders erfreulich war, dass 700 Kinder dabei
waren. Hervorzuheben ist auch die Beteiligung des Zentrums beim letztjährigen „Tag
der Artenvielfalt“ im Juni, als es Anlaufpunkt
für viele Naturfreunde war und bundesweit
Beachtung erlangte. Eine weitere Attraktion
des Zentrums ist der Duft- und Kräutergarten.
Er liegt unweit des Naturzentrums inmitten
schönster Gärten im Herzen von Ihringen
und wurde 2007 neu eingerichtet. Er steht jederzeit offen und bietet eine große Vielfalt mit
über 60 Pflanzenarten.
Mit dem Frühjahr ist das Zentrum in Ihringen wieder in eine neue Saison gestartet. Das
von Reinhold Treiber ehrenamtlich geführte
und vom Schwarzwaldverein getragene Zentrum hat ein interessantes Programm aufgestellt. Mehr als 40 Veranstaltungen – vor allem
Exkursionen und Wanderungen in die Kaiserstuhllandschaft – haben die zahlreichen Helfer
für die Saison 2011 zusammengestellt (siehe
Auszüge unten). Bereits im Frühjahr fanden
bestens besuchte Vorträge zur Vogelwelt des
Kaiserstuhls statt; Christian Harms berichtete
mit faszinierenden Fotos von Eulen und Käuzen, den nächtlichen Jägern, und von Wiedehopf und Bienenfresser, den neuen Stars
des Kaiserstuhl. „Die Wiedehöpfe“ heißt dann
auch eine neue Kindergruppe des Zentrums
– eine Gruppe, die sich seit April regelmäßig
samstags trifft und ein Naturtagebuch führt.
Und die „Naturforscher“ mit Themen wie
Mammuts am Kaiserstuhl oder Krabbeltiere
im Boden haben bereits im Januar begonnen.
Die kommenden Monate sind den Wande-
rungen und Exkursionen vorbehalten. Neben
„Klassikern“ wie den beliebten Orchideenführungen und Wanderungen durch Hohlwege
sind diesmal auch neue Programmpunkte dabei: Zehn Genießertouren zwischen Mai und
Oktober führen durch kleinterrassierte Weinberge im Löss und Vulkangestein und stellen
die Kaiserstühler Weine vor. Ende Juni wird
erstmals eine Schmetterlingsnacht stattfinden.
Zum ersten Mal gibt es 2011 auch über den
ganzen Sommer hinweg Veranstaltungen.
Ende Oktober schließt das Naturzentrum
Kaiserstuhl für die Winterpause, um sich auf
2012 vorzubereiten.
Weitere Informationen und das vollständige Jahresprogramm kann per Telefon oder
E-Mail angefordert oder auch auf unserer
Homepage nachgelesen werden.
Info
Öffnungszeiten:
März – Juni,
September – Oktober
Montag 10 – 12 Uhr,
Donnerstag 10 – 12 Uhr,
Samstag 15 – 17 Uhr
Kontakt + Information:
Naturzentrum Kaiserstuhl
im Schwarzwaldverein e.V.
Birgit Sütterlin & Reinhold Treiber
Bachenstr. 42, 79241 Ihringen,
Tel: 0 76 68/71 08-80
E-Mail: [email protected]
www.naturzentrum-kaiserstuhl.de
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NATURSCHUTZ
NATURSCHUTZ
Programm des Naturzentrums Kaiserstuhl für Mai + Juni 2011
So., 15.5., 10–12.30 Uhr, Durch den schönsten Hohlweg
Deutschlands in die Kinderstube des Grauburgunders; Lassen Sie sich für die Naturschönheit und Geschichte der Eichgasse
begeistern und genießen sie ein Glas Wein! Bickensohl, Winzergenossenschaft, 5 € mit Wein, Thomas Gumbert.
Sa., 28.5., 17.30–20 Uhr, Hohle Gassen und Weinterrassen
bei Endingen; Genießen Sie bei einem Glas Wein den Sonnenuntergang und die schöne Natur. Endingen, Parkplatz gegenüber
Gasthaus Schützen, 7 € mit Wein, Hannelore Heim und HansPeter Linder.
Sa., 21.5., 17–19 Uhr, Orchideen am Rheindamm; OrchideenSchönheiten gibt es auch am Rheindamm, Parkplatz gegenüber
Gasthaus Limburg, Sasbach, 4 €, Hannelore Heim.
So., 29.5., 10–12.30 Uhr, Schmetterlingshaft und Orchideenpracht; eine einzigartige Natur mit Orchideen kennzeichnet den
Badberg und Haselschacher Buck. Oberbergen, Wanderparkplatz
bei Abzweig Schelingen, 4 €, Thomas Gumbert.
Sa., 21.5., 10–17 Uhr, Fachseminar Orchideen; Fachseminar zu
Orchideen im Kaiserstuhl, Vortrag und Exkursion, Teilnehmerzahl
begrenzt, Anmeldung unbedingt erforderlich! Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 8 €, Konrad Baumer.
So., 22.5., 14–17 Uhr, Orchideen rund um den Badberg; entdecken Sie mit dem Fachmann die Lebensräume vieler Orchideenarten. Teilnehmerzahl begrenzt, Anmeldung unbedingt erforderlich! Oberbergen, Parkplatz gegenüber Gasthaus Mondhalde, 4 €,
Konrad Baumer.
So., 25.05., 16 Uhr, Hüterin des Lilientals; St. Urban und das
Geheimnis des Holunders, Brunnen Liliental, 8,50 €, Margritha
Wahrer.
Fr., 27.5., 19.30 Uhr, Bildvortrag: Orchideen des Kaiserstuhls
dreidimensional kennen lernen; Dreidimensionale Orchideenbilder, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 5 €, Ernst Hohwieler, Friedrich Schillinger und Reinhold Treiber.
Fr., 27.5., 16–18 Uhr, Diptamblüte am Büchsenberg; entdecken
sie die Schönheit der Diptam-Eichenwälder am Westhang des Kaiserstuhls, Parkplatz Steinbruch am Büchsenberg zw. AchkarrenNiederrotweil, 4 €, Wolfgang Engist.
Sa, 28.5., 8–11 Uhr, Wiedehopf und andere Weinbergsvögel;
mit dem Vogelkenner unterwegs durch die Weinberge – vielleicht
sehen wird Wiedehöpfe! Naturzentrum Kaiserstuhl Ihringen am
Rathaus, 4 €, Matthias Hollerbach.
Fauchende Smaragdeidechse
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So., 29.5., 14–17 Uhr, Vogelgesänge und Pflanzenvielfalt der
Hohlwege und Weinberge; ein Kenner der Natur Ihringens
zeigt Ihnen die versteckten Beson-derheiten und schönen Plätze!
Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 4 €, Heinz Wintermantel.
So., 5.6., 10–13 Uhr, Orchideen, Bienenfresser und Weinbau
auf dem Vulkan; Kaiserstühler Naturvielfalt bei einem Glas Wein
erleben. Kiechlinsbergen, Winzergenossenschaft, 7 € mit Wein,
Hannelore Heim und Michael Baumer.
So., 5.6., 14–17 Uhr, Vielleicht hören wir den Wiedehopf
und Schwarzkehlchen; Natur und Vogelwelt der Weinberg um
Bickensohl mit dem Fachmann erkunden. Bickensohl, Parkplatz
Winzergenossenschaft, 4 €, Heinz Wintermantel.
Sa., 18.6., 16–18.30 Uhr, Blüten und Insektenvielfalt am Badberg; Kaiserstühler Ameisenlöwen und vieles mehr! Oberbergen,
Parkplatz gegenüber Gasthaus Mondhalde, 4 €, Hannelore Heim.
So., 19.6., 16–18.30 Uhr, Von kühlen Hohlgassen zu alten Rebterrassen und beeindruckender Geologie; artenreiche Natur
von Bötzingen und atemberau-bende Blick in den Vulkan! 5 €, Bötzingen, St. Albanskapelle bei Gasthaus Rebstock, 5 € mit Wein,
Thomas Gumbert.
So., 26.6., 16–19 Uhr, Geführte Wildpflanzenwanderung rund
um Bötzingen; Mit der Kräuterpädagogin auf Wegen um die Eichelspitze und zum Naturschutzgebiet, 5 €, Bärbel Höfflin-Rock.
Die einmalige Terrassenlandschaft der Kaiserstühler Rebberge muss erhalten bleiben
Weinbaulandschaften
erhalten
Präsident Dieterle setzt sich für die Beibehaltung des Rebenanbaustopps ein
Den Weinbaulandschaften am Rande des
Schwarzwalds drohen in den nächsten
Jahren tief greifende Veränderungen. Bisher gilt in der ganzen Europäischen Union ein so genannter Rebenanbaustopp.
Nach dieser strengen Regelung, die seit
den 1970er Jahren Bestand hat, darf Wein
nur in ausgewiesenen Rebanbaugebieten
angepflanzt werden. Diese Regelung soll
nun fallen – so will es die Kommission in
Brüssel im Zuge einer Liberalisierung des
europäischen Weinmarkts. Ab 2018 könnte dann auch in Deutschland überall Wein
angebaut werden – mit erheblichen Konsequenzen für die bisherigen Anbaugebiete.
Da Steillagen und Weinberge mit schmalen
Terrassen nur schwer zu bewirtschaften
sind, kann man sich gut vorstellen, dass
sich dann die Produktionsflächen für Wein
auf wirtschaftlich günstige, maschinell zu
bearbeitende, großflächige Standorte verlagern werden (zum Beispiel in der klimatisch günstigen Ebene am Oberrhein).
2/2011
Aus Sorge um die einmaligen Reblandschaften am Oberrhein hat sich Präsident
Dieterle in einem Schreiben an die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner
gewandt und sie gebeten, sich in Brüssel
für die Beibehaltung des Rebenanbaustopps einzusetzen. „Die Folge einer Freigabe“, so schreibt der Präsident, „wäre der
langfristige Verlust der klein parzellierten
Rebberge, die das Gesicht der Kulturlandschaft im Umkreis des Schwarzwald wie
zum Beispiel in der Ortenau, im Markgräflerland und am Kaiserstuhl ganz besonders prägen. Sind die Terrassen erst einmal
aufgegeben, geht eine über Jahrhunderte
gepflegte und sorgsam genutzte Kulturlandschaft verloren“. Zudem merkt er an,
dass mit der Aufgabe der Bewirtschaftung
ökologisch hochwertiger Biotope und
ganz besondere Lebensräume für Wärme
liebende Pflanzen und Tiere verschwänden. Auch fürchtet er um die Zukunft der
Winzerschaft, die der Konkurrenz einer
eher industriell produzierenden Weinwirtschaft nichts entgegenzusetzen hätte. Und
nicht zuletzt der Tourismus profitiert von
den außergewöhnlichen Reblandschaften
mit ihrer besonderen Gastronomie.
Der Brief ging auch an den badenwürttembergischen
Landwirtschaftsminister
Köberle, an Landräte und Abgeordnete,
die aufgefordert werden, ihre politischen
Möglichkeiten zu nutzen, um den Vorstoß
des Schwarzwaldvereins zu unterstützen.
„Wir halten die Beibehaltung des Rebenbaustopps für unbedingt notwendig, um
die seit Generationen gepflegten Weinbaulandschaften zu erhalten und den Weinbauregionen in Deutschlands Südwesten eine sichere Zukunft zu garantieren“
schließt Präsident Dieterle sein Schreiben.
Peter Lutz
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NATURSCHUTZ
NATURSCHUTZ
Naturschutz
am Beispiel Mönchsloh
Ein Mulchgerät
für die Ortsgruppe Bad Rippoldsau
Schon lange beobachtet die Ortsgruppe Bad Bad Rippoldsau, dass in den
verschiedenen Seitentälern des Wolftals
immer mehr ökologisch hochwertige
Wiesenflächen nicht mehr bewirtschaftet werden. Sie fallen brach, verbuschen
ohne die jährliche Mahd und gehen damit als Lebensräume verloren. Vor allem
quellige Wiesentäler, wenn sie dann auch
noch große Hangneigung besitzen, sind
vom Besorgnis erregenden Zuwuchern
betroffen.
Das war für die Ortsgruppe der Anlass,
die Pflege dieser Biotope zu übernehmen
und die Offenhaltung der Wiesen zu sichern. Dabei ist diese Arbeit sehr aufwändig und auch für die ehrenamtlichen Helfer nur mit Maschinen zu leisten. Schon
mehrere Jahre waren die Flächen nicht
mehr gepflegt worden, also konnte die
Ortsgruppe mit herkömmlichen Mähgeräten nicht mehr arbeiten. Nachdem von
den Naturschutzbehörden auch ein Pflegeplan erstellt worden war, wurde auch
von dieser Seite der Weg frei
für ein Engagement der Ortsgruppe. Doch immer noch
war unklar, welches Gerät
das Beste für die schwierigen
Verhältnisse vor Ort sei. Bei
der Offenburger Herbstmesse fand dann Erich Schmid,
Leiter des Wald-Kultur-Hauses, ein Oehler-Mulchgerät, das für die Ansprüche geeignet ist. Nach einem Vorführungstermin
auf einer brachgefallenen Wiese auf steinigem und mit Wurzelstöcken durchsetztem Boden war man sich einig, es für die
Arbeiten der Ortsgruppe anzuschaffen.
Um das Gerät nun zu finanzieren, wandte sich die Ortsgruppe an die Stiftung
„Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald“ um Unterstützung. Diese stimmte
gern zu und stellte im letzten Jahr Mittel
zu Verfügung. Seine erste Bewährungsprobe bestand der Mulcher dann bei Pflegearbeiten auf den Wiesen im Gewann
„Harzsiedegrund“ in einem Seitental des
Schwarzwaldverein Weil der Stadt im Landschaftsschutz erfolgreich
Gefördert von der Stiftung
NATUR- UND KULTURLANDSCHAFT
SCHWARZWALD
Das Mulchgerät der Ortsgruppe Bad Rippoldsau in Aktion
Wolftals („Der Schwarzwald“ berichtete
schon kurz darüber). 2010 war das Gerät
schon etwa 126 Stunden im Einsatz – das
zeigt, wie wichtig die Anschaffung des
Mulchgeräts für den Natur- und Landschaftsschutz in Bad Rippoldsau ist.
Erich Schmid, Peter Lutz
Beim Schutz der wertvollen Heckengäu-Landschaft arbeitet der Schwarzwaldverein Weil der Stadt eng mit anderen aktiven, im Naturschutz anerkannten
Vereinen zusammen. Im letzten Sommer galt seine Fürsorge besonders einer
Gegend in der Nähe von Weil der Stadt, dem so genannten „Mönchsloh“. Dabei
handelt es sich um ein ganz typisches Gewann des Heckengäus: Eine vorwiegend
ackerbaulich genutzte Hochfläche, die von vielen reizvollen Hecken und Gehölzen durchzogen ist. Wegen seiner landschaftlichen Schönheit ist dieser Bereich
seit 25 Jahren als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Auf dem „Mönchloh“ jedoch plante die
Familie Porsche die Errichtung eines
größeren Pferdegestüts – also eine tief
greifende Veränderung mitten in der geschützten Landschaft. Das rief im letzten
Jahr neben dem Naturschutzbund, den
Vogel- und Naturfreunden Merklingen
auch den Schwarzwaldverein auf den
Plan, die sich vehement gegen das Vorhaben wandten. Mit Aktionen und Ein-
Demonstration und Kundgebung auf dem „Mönchsloh“ bei Weil der Stadt im Sommer 2010 – an der Stelle, wo ein
Pferdegestüt entstehen sollte.
Die neuen Bewohner zogen sogleich ein
Ein Wildbienenhotel für das Naturklassenzimmer
Die vier Schüler beim Zusammenbau des Wildbienenhotels, unter fachkundiger Anleitung eines Dachdeckers und
von Ilse-Marie Kunze (ganz links).
Das Naturklassenzimmer des Schwarzwaldvereins Wettersbach („Der Schwarzwald“
berichtete schon darüber) hat einen weiteren Einrichtungsgegenstand bekommen –
ein Bienenhotel. Es war das Ergebnis einer
Projektarbeit der vier aufgeweckten Schüler Simon Lennig, Patrick Philipp, Marius
Leitner und Etienne Renkert der 9. Klasse
der Heinz-Barth-Hauptschule Wettersbach.
Die vier hatten sich für ihre Projekttage
das nicht ganz einfache, aber interessante
Thema „Wildbienen“ ausgewählt. Zunächst
machten Sie sich theoretisch an das Thema, werteten Quellen aus und verfertigten
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einen umfangreichen Bericht. Dazu stellten
sie sich Fragen wie: Wo kann man Wildbienen finden? Wie leben sie? Worin liegt
ihre Bedeutung für uns Menschen? Welche
Pflanzen besuchen sie am meisten? Warum gibt es nur noch wenige Wildbienen?
Wie erkennen wir Wildbienen? Doch es
sollte nicht bei der theoretischen Ausarbeitung bleiben. Ein Abschnitt ihres Berichts
beschäftigte sich auch mit dem Bau von
Wildbienenkästen. Getreu dem Motto, dass
alle Theorie grau, die Erfahrung aber fast
noch wichtiger ist, machten sie sich ans
Werk. Das Material wurde den Jungs vom
Schwarzwaldverein Wettersbach gern zur
Verfügung gestellt. Dazu gab die Stiftung
„Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald“
gern eine kräftige Unterstützung. Zunächst
konstruierten sie einen geeigneten Kasten
und erarbeiteten einen ausführlichen Plan.
Bretter, Holzklötze und Pfähle mussten
nun unter fachkundiger Anleitung eines
Dachdeckers und von Ilse-Marie Kunze,
Naturschutzwartin des Schwarzwaldvereins Wettersbach, zugesägt und aneinander
angepasst werden. Es machte ihnen große
Freude, ihr Werk langsam entstehen zu sehen. Schließlich montierten die Schüler das
– noch „zimmerlose“ – Hotel an einem sonnigen Platz im Naturklassenzimmer draußen in der Natur. Nicht alle Wildbienen
– es gibt in
Deutschland
mehrere Hundert dieser kleinen,
ganz allein und nicht in Staaten wie die
Honigbienen lebenden Wildbienenarten –
brauchen die gleichen Nistgelegenheiten.
Jede Art bevorzugt andere Material, in denen Sie ihre Bauten für die Nachkommen
graben. So bauten die Schüler in den Holzrahmen nicht nur mit Bohrungen versehene Holzklötze ein, sondern auch kurze
Schilfstängel und Ästchen, durchlöcherte
Bachsteine und Lehmziegel. Das Hotel
hatte nun seine Zimmer bekommen und
stand zum Bezug bereit. Die Wildbienen
ließen sich dann auch nicht lange bitten
und zogen ein, um sofort mit dem Brutgeschäft zu beginnen. Ein gelungenes NaturProjekt der Heinz-Barth-Hauptschule und
des Schwarzwaldvereins Wettersbach.
Ilse-Marie Kunze, Peter Lutz
Die Demonstration zieht von Weil der Stadt durch das Heckengäu auf das Gewann „Mönchsloh“ hinauf.
Gefördert von der Stiftung
NATUR- UND KULTURLANDSCHAFT
SCHWARZWALD
2/2011
2/2011
gaben verwehrten sich die engagierten
Naturschützer gegen die Pläne der bekannten Autobauerfamilie. Höhepunkt
war eine Demonstration, bei der mehrere hundert Bürger in einem Marsch von
Weil auf den „Mönchsloh“ zogen. Auf
der weiten Höhe fand eine Kundgebung
statt, in der alle Redner, unter ihnen auch
der Vizepräsident des Schwarzwaldvereins Hans-Martin Stübler, sich gegen das
Vorhaben aussprachen. Erfreulicherweise hatte die eindeutige Stellungnahme
der Bürgerschaft Erfolg: Die Familie Porsche zog daraufhin die Planung zurück
und verzichtete auf das Vorhaben.
In der Fortführung der erfolgreichen
Zusammenarbeit veranstalteten die drei
Naturschutzvereine dann im vergangenen Februar einen gut besuchten Informationsabend zum Natur- und Landschaftsschutz in Weil der Stadt. Sehr
anschaulich und sachkundig erläuterte
Peter Lutz (Freiburg), der hauptamtliche
Naturschutzreferent des Schwarzwaldvereins, die Probleme, die immer dann
auftauchen, wenn Pläne für kleine oder
große Bauvorhaben im offenen Gelände
geprüft werden müssen. „Ob das Landschaftsbild durch neue Gebäude oder
Straßen stark verändert wird, müssen wir
qualifiziert beantworten“ berichtete Lutz
und verwies auf langjährige Erfahrungen des Schwarzwaldvereins. Bei dem
ursprünglich geplanten Pferdegestüt auf
dem „Mönchsloh“ allerdings war die Situation für jeden Fachmann – so Peter
Lutz – eindeutig: „In hochwertigen Landschaftsschutzgebieten sind auffällige
Bauten von vornherein ausgeschlossen,
das ergibt sich aus der Schutzverordnung
des Landratsamtes Böblingen von 1986.
Deshalb hätte das Regierungspräsidium
in Karlsruhe gar nicht anders handeln
können, als die irrtümlich erteilte Baugenehmigung zu kassieren!“ Bekanntlich
kam der Antragsteller der erwarteten Absage mit seinem Rückzug zuvor. Letzte
Zweifel am Wert der landschaftsprägenden Hecken und Steinriegel beseitigte
die exklusive Bildreihe, die Alan Knight
vom Naturschutzbund zusammengestellt
hatte. Er liß die Tier- und Pflanzenwelt
am „Mönchsloh“ im Jahreslauf lebendig
werden. So ist der beherrschende Höhenzug zwischen Malmsheim und Weil,
über den einst Händler und historische
Heere zogen, heute nicht nur Erholungsgebiet der Bürger, sondern auch wertvolle Durchzugsstrecke und Lebensraum
für Vögel. Anwesende Gemeinderäte
und der Landtagsabgeordnete Bernd
Murschel (Grüne) waren aufmerksamer
Zuhörer. Sie dankten Initiatoren für ihr
Engagement zugunsten der Schönheit
unserer Landschaft: „Es lohnt sich, sie zu
bewahren“.
H. Weidner
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WANDERN
WANDERN
Qualifizierte Betreuung
führt zum Erfolg
Im Fachbereich Wandern gibt es neue attraktive Angebote zum Mitmachen
Von Hauptfachwart Gunter Schön
Der Deutsche Wandertag 2010 in Freiburg war das Großereignis für unseren Schwarzwaldverein und brachte für den Fachbereich Wandern eine
Fülle von Aufgaben. Dank unseres umfangreichen Wanderangebots konnten
die Gäste aus ganz Deutschland den Schwarzwald in seinen vielen Facetten
kennen lernen. Was außerdem auf dem Wandersektor in unseren Bezirken
und Ortsgruppen geschah, soll stichwortartig dargestellt werden.
Das Wandern im Schwarzwaldverein hält
sich weiter auf hohem Niveau, obwohl aufgrund der Altersstruktur die Zahl der Wanderkilometer abnimmt. Ich empfehle dennoch,
Neues anzupacken und auszuprobieren,
um jüngere Menschen und damit potentielle
neue Mitglieder zu erreichen. Eine Vielzahl
von Hilfsmöglichkeiten steht hier zur Verfügung, wird aber zu selten genutzt. Die Anzahl der Wanderveranstaltungen ist nach den
bisherigen Erkenntnissen im Wesentlichen
gleich geblieben. Sobald die neuesten Daten
vorliegen, werden die aktuellen Ergebnisse
veröffentlicht.
Die wichtigsten Elemente zur erfolgreichen
Wandertätigkeit in den Ortsgruppen sind attraktive, für jedermann offene, vielseitige
Wanderprogramme, mit gut beschriebenen
Veranstaltungen, die sowohl die Mitglieder
als auch Gäste und Interessenten ansprechen. Das Projekt „Let’s GO“ des Deutschen
Wanderverbandes bietet nun mit dem Wanderfitnesspass und dem Deutschen Wanderabzeichen eine gute Möglichkeit, neue und
auch jüngere Wanderer anzusprechen und als
Mitglieder zu gewinnen. Sportliche Wanderangebote finden zwischenzeitlich größeren
Zuspruch. Diese Angebote führen manchmal
zum gewünschten Erfolg, jüngere Mitglieder,
die sich auch im Verein engagieren, zu gewinnen: zum Beispiel die Marathonwanderung in Bräunlingen, organisiert durch die
Ortsgruppe Donaueschingen. Zusammen mit
einer breiten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und einer qualifizierten Betreuung durch
die Wanderführer kann dies zum Erfolg der
Ortsgruppe, dem Bezirk und letztlich dem
gesamten Schwarzwaldverein führen. Daran
wollen und müssen wir gemeinsam arbeiten.
Einer großen Beliebtheit erfreuen sich
die von der Heimat- und Wanderakademie
angebotenen Wanderführer – Lehrgänge,
die sehr gut besucht sind. So fanden auch
im Jahr 2010 drei komplette Lehrgänge statt.
46 Wanderfreunde haben das Angebot angenommen und mit Zertifikat abgeschlossen.
19 Wanderfreunde wurden nachgeschult
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zu Natur- und Landschaftsführern. Hierbei
konnte auch auf dem Herzogenhorn der
4 500. Wanderführer des Deutschen Wanderverbandes gekürt werden. Qualitätsvolle,
erlebnisorientierte Wanderungen durch gut
ausgebildete Wanderführer sind das beste Werbemittel und Aushängeschild für die
Ortsgruppen im Schwarzwaldverein. Seit die
Lehrgänge nach dem neuen Ausbildungskonzept des Deutschen Wanderverbandes
zertifiziert werden und die Anerkennung
als Natur – und Landschaftsführer beinhalten, werden die Ausbildungsangebote verstärkt angenommen und neue Mitglieder
gewonnen. Besonders möchte ich auf die
Fortbildungsangebote und das attraktive
Angebot an Exkursionen in den Bereichen
Natur, Kultur und Heimat im Programm der
Heimat- und Wanderakademie hinweisen.
Übrigens: an den Veranstaltungen der Heimat- und Wanderakademie, ein Gemeinschaftsprojekt von Schwäbischem Albverein
und Schwarzwaldverein, kann jedes Mitglied
des Schwarzwaldvereins teilnehmen. Das
Programm steht allen interessierten Personen
offen. Einer besonderen Beliebtheit erfreut
sich das gemeinsame Wanderführertreffen.
Im Jahre 2010 fand es mit 130 Teilnehmern
in Oberharmersbach statt. Das Wanderführertreffen 2011 findet am 16. und 17. April 2010
in Sigmaringen statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird das 10-jährige Jubiläum der
Heimat- und Wanderakademie gefeiert.
Deutscher Wandertag 2010
war ein großer Erfolg
Der Deutsche Wandertag 2010 war ein großer Erfolg für den Schwarzwaldverein. Das
Wanderangebot mit 116 Wanderungen wurde sehr gut angenommen. Nur einige wenige
Wanderungen fanden nicht statt. Die Resonanz der teilnehmenden Wanderfreunde war
sehr groß. Dies zeugt von der hohen Qualität
dieser durch unsere Wanderführer angebotenen Wanderungen. Ein Dankeschön an alle
Ortsgruppen und Wanderführer, die sich hier
in hervorragender Weise engagiert haben.
Was steht 2011 im
Fachbereich Wandern an?
Das größte Projekt 2011 ist wohl die Wanderung der Wimpelgruppe des Schwarzwaldvereins, die den Weg nach Melle zum
111. Deutschen Wandertag unter die Füße
nimmt. 42 Wandertage sind für die 820 Kilometer lange Wanderung vorgesehen. Im
Bereich des Schwarzwaldvereins finden
10 Wanderetappen an fünf Wochenenden von Freiburg bis Pforzheim statt. An
diesen Wanderungen kann jedermann
teilnehmen. Ein weiteres Projekt ist die
Eurorando 2011, die als Gemeinschaftsveranstaltung auch im Rahmen der Europawoche 2011 mit dem Schwäbischen Albverein vom 6. bis
8. Mai 2011 im Bereich
Schwenningen – Donaueschingen – Tengen
unter dem Motto „Wasser- Quell des Lebens“
stattfindet. Eine weitere
Wanderung zur Eurorando
2011 findet am 11. September 2011 als Sternwanderung
mit dem Ziel Lauterbourg (Elsass) gemeinsam mit den Wanderfreunden
von Vogesenclub und Pfälzerwaldverein statt.
Nicht zuletzt ist noch im Juli eine Jubiläumswanderung geplant: „75 Jahre Schwarzwald – Jura – Bodensee Weg“. Gewandert
wird an drei Wochenenden im Juli. Zu allen
Veranstaltungen gibt es entsprechende Flyer,
die bei der Geschäftsstelle in Freiburg bezogen werden können.
Ein Dank an die vielen
ehrenamtlichen Wanderführer
Die hohe inhaltliche Qualität der Wanderveranstaltungen kann nur durch ein vielfältiges
Angebot der verschiedenen Wandersparten
und durch die qualitative Arbeit der Wanderführerinnen und Wanderführer erreicht werden. Ihnen gilt ein herzliches Dankeschön.
Die ehrenamtliche Leistung unserer Wanderführerinnen und Wanderführer stellt einen nicht zu unterschätzenden Wert dar, den
wir gemeinsam für die Gesellschaft und den
Tourismus erbringen. Bei rund 9 800 Wanderungen waren etwa 15 000 Wanderführereinsätze erforderlich. Somit fielen für Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung
etwa 180.000 ehrenamtliche Stunden an,
was einem Betrag und Mehrwert von rund
2,2 Millionen Euro entspricht, die hier ehrenamtlich geleistet wurden. Eine große Möglichkeit der Mitgliederwerbung ist der Wanderfitnesspass und das damit verbundene
Deutsche Wanderabzeichen. Für Jedermann
offen, bietet es für Mitglieder und Nichtmitglieder mit unseren Wandervereinen und
deren Ortsgruppen die Möglichkeit, mit zu
wandern, um dieses Ziel zu erreichen. Schon
70 Krankenkassen erkennen den Wanderfitnesspass in ihren Bonus-Programmen an.
Also machen Sie mit!
2/2011
Das Wegenetz muss
ständig gewartet werden
Tausende von Wegezeichen wurden ersetzt – Zwei neue Qualitätswege
Von Gisela Tillmanns
Unsere Wegwarte brauchen sich auch nach der umfangreichen Neumarkierung im gesamten Schwarzwald nicht über Arbeitsmangel zu beklagen. Nur
durch ständige Pflege der Wege und Kontrolle der Markierungen bleibt unser Wegenetz attraktiv. Ein besonders Erfolgserlebnis war die Zertifizierung
zweier neuer Wanderwege, des Renchtalsteigs und des Zweitälersteigs.
Beide „Steige“ wurden vom Tourismus initiiert. Beide verlaufen fast ausschließlich
auf dem Wegenetz des Schwarzwaldvereins: Rund ums Renchtal mit 98 Kilometern der eine, von Waldkirch ausgehend
mit 108 Kilometern die Höhen um Elz- und
Simonswäldertal erschließend der andere.
Beide Wege führen die Wanderer mit jeweils eigenem Zeichen im Rautenfeld. Für
Erkundung, Vorbereitung, Markierung und
Bestandsaufnahme zur Zertifizierung leisteten die Wegewarte in Bezirken und Ortsgruppen 3 000 freiwillige Arbeitsstunden.
Einsatzbereitschaft und Arbeit haben sich
gelohnt: Bei der CMT in Stuttgart bekamen
beide „Steige“ das Prädikat „Qualitätsweg
Wanderbares Deutschland“. Auch unser
Schluchtensteig war zum zweiten Mal dabei, das begehrte Prädikat zu erwerben.
Nicht nur die neuen touristischen Wege
erforderten unseren Einsatz, sondern auch
das Netz der traditionellen Fern- und Regionalen Wege – insgesamt rund 5 000 Kilometer – waren zu bearbeiten.
4 036 Zeichen für die Unterwegsmarkierung wurden ersetzt. 136 Pfosten dazu
waren erforderlich, wenn kein anderer
Markierungsträger vorhanden war. 120 beschädigte Wegweiserblätter waren auszuwechseln oder zu reparieren. Rund 9 900
Arbeitsstunden werden aus Ortsgruppen
und Bezirken gemeldet zur Betreuung der
5 000 Kilometer Fern- und Regionalwege.
Wie immer entfällt der Hauptanteil der geleisteten Arbeit auf die Weginstandsetzungen, die nach Witterungseinflüssen und in
den letzten Jahren nach Holzerntemaßnahmen immer wieder erforderlich sind, um
den Wanderern ein gefahrloses Wandern
zu bieten. Zudem sind diese Arbeiten auch
ein wesentlicher Beitrag zur touristischen
Infrastruktur. Zur Neuordnung und -markierung unseres Wegenetzes konnte im
Südschwarzwald in den Gemeinden Grafenhausen und Ühlingen-Birkendorf eine
noch bestehende Lücke geschlossen werden. 118 Kilometer neu markierte Wege
mit 95 Wegweiserstandorten garantierten
jetzt auch hier Durchgängigkeit und Vernetzung unseres Wegenetzes 2000.
Neben allen Außenarbeiten waren auch
– vor allem für die Bezirkswegewarte –
praxisergänzende Tätigkeiten angesagt.
Besprechungen mit Behörden, Korrektur unserer Wanderkarten und die Organisation von Regionaltagungen mit den
Wegewarten der Ortsgruppen. Praxis der
Wegmarkierung, Diskussion neuer Gegebenheiten und Erkenntnisse, die Einführung neuer Mitarbeiter sind zentrale Themen dieser Tagungen und zugleich Beitrag
zur Aktualität unseres Wegenetzes und unserer Arbeit. Zum Abschluss des Berichtes
– wie alljährlich – ein großes Dankeschön
an alle Wegewarte und an die vielen anderen, die mithalfen und unsere Arbeit unterstützt haben.
15
WANDERN
WANDERN
Auf dem neuen
Qualitätsweg Kammweg
Wanderführer des Schwarzwaldvereins waren im Vogtland unterwegs
Von Pedro Oehme
Vom 13. bis 17. Oktober 2010 besuchten 40 Wanderleiter verschiedener Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins das „Land der Vögte“ im Südwesten Sachsens.
Der Tourismusverband Vogtland und der Verband Vogtländischer Gebirgs- und
Wandervereine hatten während der Tagung der Bezirkswanderwarte des Schwarzwaldvereins im März 2010 in Freiburg zur Schnuppertour ins Vogtland eingeladen.
Blick vom Alten Söll in Schöneck
Die Wanderfreunde erwartete ein vielseitiges
Vier-Tages-Programm. Am Tag der Anreise
wurden die Gäste aus dem Schwarzwald im
IFA-Ferienpark Schöneck empfangen. Der
Klingenthaler Wanderführer Wolfgang Höll
stimmte sie auf die kommenden Tage mit einer Vogtland-Diaschau ein.
In das vogtländische Bädereck um Bad
Brambach und Bad Elster führte die Tour am
nächsten Tag. Vom Kurpark Bad Brambach
wanderte man auf dem Qualitätsweg Vogtland Panorama Weg in das denkmalgeschützte Örtchen Raun mit seinen Egerländer Fachwerkhäusern. Rolf Ebert, der Präsident des
Vogtländischen Wanderverbandes, führte die
Gäste persönlich in das Moorbad Bad Elster
Topasfelsen Schneckenstein
und sorgte mit vielen Anekdoten für den richtigen Blick auf die Geschichte des Kurbades
an der Grenze zu Böhmen.
Am dritten Tag standen die größten Ziegelsteinbrücken der Welt, Göltzschtalbrücke und
Elstertalbrücke, auf dem Programm. Beeindruckt von den gigantischen Bauwerken aus
der Anfangszeit des Eisenbahnbaus folgten
die Schwarzwälder Wolfgang Höll durch das
wildromantische Triebtal. Der Mittagsimbiss,
eine typisch vogtländische Kartoffelsuppe,
wurde während einer Schiffsrundfahrt auf der
Talsperre Pöhl eingenommen. Dann ging es in
den vogtländischen Musikwinkel. Der Besichtigung des Musikinstrumentenmuseums folgte ein stimmungsgeladener Tagesabschluss in
Rolf Ebert (Vogtl. Wanderverband) führt durch Raun
Hüttels Musikwerkausstellung. Die Themen
Wintersport und Bergbau bestimmten den
letzten Tag im Vogtland. Zum Auftakt wanderte die Gruppe von der Flößerstube Muldenberg auf dem Kammweg über den Schneckenstein in das Besucherbergwerk „Grube
Tannenberg“ zur Mettenschicht. Damit gehörten die Wanderführer aus dem Schwarzwald
zu den ersten, die überhaupt auf dem neu
zertifizierten Qualitätsweg Kammweg unterwegs waren, denn die Übergabe des Siegels
durch den Deutschen Wanderverband stand
zur CMT am 15. Januar 2011 in Stuttgart noch
bevor. Vom Besucherbergwerk führte Frank
Hölzel zum abschließenden Höhepunkt der
Schnuppertour die Gruppe auf dem Klingenthaler Höhensteig (auch ein Qualitätsweg)
zu einer der modernsten Großschanzen der
Welt in die Vogtland Arena.
Obwohl das Reiseprogramm sehr dicht gefüllt war, konnten die Teilnehmer nur einen
Bruchteil der Vielfalt des Vogtlandes erleben.
Die Wanderleiter des Schwarzwaldvereins
zeigten sich beeindruckt und viele planen
bereits einen weiteren Wanderaufenthalt in
der Region. Der Tourismusverband Vogtland
und der Vogtländische Wanderverband haben
ihre Mithilfe bei der Planung des Aufenthalts
bereits angeboten und freuen sich auf weitere
Gäste aus dem Schwarzwald.
Kontakt
Tourismusverband Vogtland e.V.
Göltzschtalstraße 16
08209 Auerbach
0 37 44/18 88 60
www.wandern-vogtland.de
www.kammweg-erzgebirgevogtland.de
Am südlichsten Postamt der Welt auf Feuerland verewigt Frieder Haug den Schwarzwaldverein
An den unendlich erscheinenden bizarren Eistürmen des Perito-Moreno-Gletschers
Schwarzwälder
wanderten auf Feuerland
Im Hochsommer auf Patagoniens Gletscher unterwegs
Von Frieder Haug
Nach Peru vor fünf Jahren lockte Südamerika den Schwarzwaldverein Pfalzgrafenweiler nochmals zu einer dreiwöchigen Wanderreise, dieses Mal nach
Argentinien mit Patagonien, Feuerland
und einem dreitägigen Abstecher ins
Nachbarland Chile.
Ein Jahr Vorbereitung war notwendig, dann
startete die 31-köpfige Gruppe mit einem
11 500 Kilometer-Direktflug nach Buenos
Aires. Der jahreszeitlich so geplante Wechsel
vom Schwarzwaldwinter im kalten Februar in
den zu Ende gehenden südamerikanischen
Hochsommer hinein war nicht ganz einfach.
Immerhin erreichte die Quecksilbersäule täglich 25 bis 30 Grad. Regen gab es nur zweimal
bei Nacht.
Hautnah zwischen
tausenden Pinguinen
Nach einer ersten Erkundung der Millionenstadt Buenos Aires am Mündungstrichter des
Rio de la Plata mit ihrem Hafen- und Künstlerviertel La Boca ging es per Inlandsflug nach
Süden in das riesige Land mit dem ersten Ziel
Trelew. Vom nahen Städtchen Puerto Madryn
fuhren wir hinaus auf die Halbinsel Valdes.
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An der fast paradiesischen Atlantikküste „erwanderten“ wir Seehunde, Seelöwen und
sogar einen Seeelefanten. Hautnah durch
eine riesige Kolonie von Magellan-Pinguinen
führte uns auf der Estancia San Lorenzo der
nächste Wanderweg – ein Traum für unsere
Fotografen. Danach brachte eine 700 Kilometer lange Busfahrt über Paso de Indios die
Schwarzwälder quer durch die argentinische
Pampa nach Westen in die Andenkette nach
Esquel. Oft wechselte unterwegs die Pampa
ihr Gesicht durch andere Bewuchsgruppen
und immer bergiger werdendes Land. Eine
Wanderung im gut erschlossenen Nationalpark Los Alerces zeigte wieder überwältigende Naturlandschaften. Weiter ging es nach
San Carlos de Bariloche, in die argentinische
Schweiz, einem beliebten argentinischen
Wintersportort. Eine Bilderbuchlandschaft mit
hohen Berggipfeln, tiefblauen Seen, trockenen Steppen und grünen Zypressenwäldern
bis 60 Meter Höhe und einem biblischen Alter
von über 3 000 Jahren erwartete die Gäste im
ältesten und größten Nationalpark Argentiniens, dem Nahuel Huapi, welcher entlang der
chilenischen Grenze verläuft. Besucht wurde
zum Abschluss eines heißen und sehr staubigen Wandertages ein schwarzer Gletscher,
der durch das umgebende Lavagestein dunkel eingefärbt war – einmalig auf der Welt.
Eine farbenkräftige Palette an uns unbekann-
ten Sommerblumen säumte oftmals die Wanderwege im Gebirge.
Im Urwald gab es
zuckersüße gelbe Himbeeren
Blühende Fuchsiensträucher in einem Urwald aus über 300-jährigen, stattlichen
Scheinbuchen (Nothofagus antarctica mit
47 Unterarten, eine davon ist auf Feuerland
immergrün) und gelbe, zuckersüße Himbeeren ließen staunen.
Ein weiterer Inlandsflug nach El Calafate führte die Schwarzwälder zum nächsten
Nationalpark weiter südlich. Dazu war aber
noch eine 250 Kilometer lange Busfahrt nach
El Chaltén erforderlich. Unterwegs wurde
immer wieder ein Fotostopp eingelegt, um
die südamerikanischen Laufvögel Nandu
und die drolligen Pampashasen Maras vor
die Linse zu bekommen. Bei hochsommerlichem Wetter wurde je nach Kondition in
verschiedenen Gruppen im Fitz Roy Nationalpark bis an den Fuß des 3 375 m hohen
Granitkolosses Fitz Roy anspruchsvoll gewandert. Die stramme Berggruppe war dazu
acht Stunden und rund 32 Kilometer
unterwegs und war überwältigt
von der Hochgebirgseinheit
der Granittürme, Gletscher
und Gletscherseen. Dazu
waren stabile Bergschu17
WANDERN
WANDERN
Seelöwen und eine Kormorankolonie mitten im Beaglekanal vor Feuerland
he erforderlich – bei nur 15 Kilogramm erlaubten Hauptgepäcks in den argentinischen
Flugzeugen war geschicktes Packen für drei
Wochen gefragt. In zwei Nationalparks gab
es nur Sechs-Bett-Zimmer für die Gruppe –
ein besonderer Spaß für die ganze Wandertruppe.
Mit Eiskrallen über
10 000-jähriges Gletschereis
Im Nationalpark Los Glaciares entschlossen sich die Teilnehmer spontan zu einer
außergewöhnlichen Tour. Dazu musste
erst mit dem Schiff eine Stunde über den
Lago Viedma an den Gletschermund angefahren werde. Mit untergeschnallten Eiskrallen ging es über ein Teilstück des 30
Kilometer langen Gletschers Viedma mit
seinen alters- und druckabhängigen hellbis tief dunkelblauen Eisfarben. Schmale
Eisgrate wurden schwindelfrei im Gänsemarsch ebenso bewältigt wie steile Aufund Abgänge auf dem 10 000 Jahre alten
Gletschereis. Mitten im Gletscher innehalten und rundum schauen: ein einmaliger
und sagenhafter Blickgenuss.
Mit Steigeisen unterwegs auf dem Viedma-Gletscher
Der kalbende
Perito-Moreno-Gletscher
Fast noch mehr staunen konnte die Gruppe
am nach einem Geologen benannten PeritoMoreno-Gletscher: auf vier Kilometer Breite
mündet eine 60 Meter hohe, blauweiß schillernde und brüchige Eiswand in den smaragdgrünen Lago Argentino. Da dieser Gletscher
durch ständiges Wachsen noch „kalbt“, stürzen täglich hauswandgroße Eisblöcke unter
ohrenbetäubendem Getöse in den See – ein
besonderes Naturschauspiel. Von den gegenüberliegenden Besucherterrassen konnten
diese Eisstürze gut beobachtet werden. Nicht
ohne Grund wurde dieser Gletscher zum
UNESCO-Weltnaturerbe ernannt.
Auf nach Chile
nach Klein Alaska
Mit dem durch Platzkarten gesicherten Linienbus ging es für drei Tage und über 200 Kilometer in Richtung Westen nach Chile, um
im Nationalpark „Torres del Paine“, der auch
„Klein Alaska“ genannt wird, zu wandern. Es
erwartete uns eine in allen Blau- und GrünDer südamerikanische Laufvogel Nandu
tönen erstrahlende Seenplatte. Gletscher, Eisberge und Wasserfälle bilden zusammen ein
einzigartiges Panorama. Mit einer anspruchsvollen sechsstündigen Bergtour ging es über
ein Geröllfeld im strahlenden Sonnenschein
hinauf zu den gezackten Torres-Berggipfeln
und dem darunter liegenden Gletschersee. Im
unteren Bereich säumten ungewohnt rot und
filigran blühende Sträucher den gut ausgeschilderten Wanderweg. Fast überall beglei-
Info
Direktflug Frankfurt-Buenos Aires
mit Lufthansa: 13 Stunden.
Vier Inlandsflüge mit Aerolineas
Argentinas
Informationen zur Reise:
Dr. Christian Haug,
E-mail: [email protected]
Eine Reiseübernahme ist evtl.
möglich. In Zusammenarbeit mit
Djoser-Reisen in Köln
www.djoser.de
[email protected]
Die Organisatoren Christian und Frieder Haug beim Aufstieg
zum Fitz Roy Massiv
Die dem Lama verwandten Guanacos konnten oftmals aus nächster Nähe beobachtet werden
Einmalig auf der Welt: der durch Lavagestein schwarz eingefärbte Gletscher Ventisquero negro
teten uns Kondore, die Charaktervögel der
Anden, welche mit ihren nackten Hälsen und
ihren mächtigen Flügelspannweiten von bis
zu drei Metern ein unvergessliches Naturerlebnis boten. Auch hier machte unser Bus immer wieder einen Fotostopp, um Guanacos,
Kondore, und sogar Gürteltiere vor die Linse
zu bekommen. Im Hintergrund glänzten in
allen Blaufarben schillernde Gletscherseen
vor grandioser Kulisse. Unterwegs ließen sich
rosarote Flamingos bei der Futtersuche in den
mineralhaltigen Gebirgsseen beobachten. Belohnung für die strammen Bergtouren waren
abends die großen Rindersteaks und die guten argentinischen Rotweine.
Ushuaia auf der sagenumwobenen
Insel Feuerland
Die von Schneebergen und Gletschern umgebene Stadt Ushuaia auf der sagenumwobenen Insel Feuerland war das südlichste und
zugleich letzte Flugziel dieser wirklich traumhaften Wanderreise. Der portugiesische Ent18
2/2011
decker Magellan benannte diese Insel „Tierra del Fuego“ = Feuerland nach den vielen
Leuchtfeuern der Einheimischen damals. Von
hier starten die Forschungs- und Touristenschiffe zur Antarktis. Das „Museum am Ende
der Welt“ brachte viel Wissenswertes über die
Urbewohner von Feuerland, die Onas- und
Yamanas-Indianer. Eine lange Bootsfahrt auf
dem Beaglekanal ermöglichte hautnahen
Kontakt zu Pinguinen und Seevögeln. Seelöwen konnten aus nächster Nähe auf der
Seelöweninsel „Isla de los Lobos“ inspiziert
werden.
Abschließend wurde auf dieser Insel im
Nationalpark Tierra del Fuego im Anblick
chilenischer Schneeberge unter fachkundiger
Führung gewandert. Beeindruckt haben dabei die gewaltige Bucht des Waldes „Lapatia“
und die für uns ungewohnte Vertrautheit von
wunderschönen Wildgänsen und Schnepfenvögeln. An dieser Bucht endet auch die
berühmte argentinische Fernstraße „Ruta 40“,
über 3 000 Kilometer südlich von Buenos
Farbenprächtige Sommerblumen säumen die Wanderpfade
Aires! Nicht weit weg davon wurde auch das
südlichste Postamt am Ende der Welt „Fin del
Mundo“ besucht. Von hier aus wurden ausgiebig Postkarten in die fast 15 000 Kilometer
entfernte Heimat verschickt.
Leidenschaftlicher
Tango in Buenos Aires
Nach dem gut dreistündigen Rückflug in die
Hauptstadt Buenos Aires durfte eine leidenschaftliche Tangovorstellung zu den Klängen
des Bandoneons im legendären Lokal „El viejo Almacen“ und ein letzter freier Aufenthalt
zum Bummeln und Shoppen in dieser Millionenstadt mit prickelnder Atmosphäre nicht
fehlen. Herzlichen Dank sagt die sehr große
und unfallfrei gebliebene Wandergruppe für
diese unvergesslichen Hochsommertouren
in einem fremden Kontinent und mitten im
Schwarzwaldwinter an den Planer und viel
beschäftigten Reisebegleiter Christian Haug.
Und, nicht zu vergessen: diese Wanderreise
hat der Ortsgruppe wieder einige neue Mit19
WANDERN
WANDERN
Fischerdörfer, Megalithen,
unbekannte Heilige
Mit den Wanderfreunden aus Belfort in die Bretagne
Von Annette Eichkorn
Was machen die Schwarzwälder in der
Bretagne? Die mit dem Schwarzwaldverein Freiburg-Hohbühl befreundete
Wandergruppe CBL aus Belfort hat diese gemeinsame Reise organisiert und so
kommen wir in den Genuss einer erlebnisreichen Woche.
ser Feriendorf zutrifft, denn von dort sind es
nur 600 Meter bis zum Meer.
Nach der Ankunft sind wir neugierig auf
die Ferienanlage, die aus vielen kleinen
Bungalows besteht, ein Außen- und Innenschwimmbad hat sowie einen Fitnessraum.
Sogleich werden wir auf das reichhaltige, hervorragende Essen eingestimmt, jeweils mittags und abends gibt es vier Gänge.
Was ist das für eine Region? Im 6. Jahrhundert
flüchteten die Kelten aus der Grand Bretagne
vor feindlichen Stämmen. Die Landschaft, die
sie vorfanden, mit den Küsten, Sandstränden,
Heideland und Wäldern glich der ursprünglichen Heimat und wurde so zu Petite Brétagne. Die Einwanderer brachten das Christentum, aber auch heidnische Bräuche und
Aberglauben mit. Und 500 Heilige, die man
in Rom nicht kennt.
Um 3.30 Uhr geht es in Freiburg los, denn
wir haben eine lange Fahrt mit dem Bus vor
uns. Als es dämmert, sind wir schon in Burgund, Nebel hüllt die Landschaft ein, so daß
nur die Spitzen von Dächern und Kirchturm
herausragen. Die Route führt über Beaune
und Paris bis Erdeven am westlichen Ende
des Golfs von Morbihan. „Erdeven“ leitet sich
vom bretonischen „ar dewen“ ab, das bedeutet „hinter den Dünen“. Was vor allem für un-
Erste Begegnungen
mit Atlantik und Menhiren
Nach der langen Busfahrt freuen wir uns, am
ersten Tag die Umgebung zu Fuß erkunden
zu können. Unser erstes Ziel ist der Strand.
Wir staunen über die Weitläufigkeit des Feriendorfes mit dem schönen Baumbestand
und den vielen Hortensienbüschen. Dann
geht es über einen sandigen Trampelpfad,
rechts und links wachsen niedrige, stachelige Gewächse mit bunten Blüten, und Gräser,
die die salzige Atlantikluft mögen. Es ist gerade Ebbe und der Strand voller Muscheln.
Es gibt hier eine überraschende Vielfalt: Miesmuscheln, Austern (ich finde eine mit bereits
opalisiertem Innern), Venusmuscheln, die
längliche Schwertmuschel, die Herzmuschel
(Shell-Symbol), Sägezähnchen mit dem fein
gezähnten Rand, und natürlich auch Schnecken. Sogar eine große Qualle ist gestran-
det. Nicht nur auf dem Sand, auch auf den
dunklen Steinen, die jetzt frei liegen, haften
Muscheln, Schnecken, Seetang und Seegras.
In den Wasserlachen, die die Ebbe zurückgelassen hat, stolzieren Silbermöwen. Warum
kreischen sie nicht? Sind sie bei dem wolkenverhangenen Himmel nicht in Stimmung? Wir
sind jedenfalls begeistert. Wir ziehen Schuhe
und Strümpfe aus, denn was ist erfrischender,
als barfuß durch den Sand zu laufen? Doch
der Sand ist feucht und kühl, da zieht man
nach kurzer Zeit gerne die warmen Socken
wieder an.
Eine Reihe Strandsegler weckt unser Interesse; sie sehen aus wie ein Kajak mit Segel
und drei Rädern und werden immer beliebter
für sportliche Wettbewerbe. Nach einer Sitzprobe laufen wir noch bis zu einer kleinen
Anhöhe, wo Reste eines Bunkers stehen, und
haben einen fantastischen Überblick über die
Küste und Dünen.
Das Mittagsessen beginnt mit einem riesigen Buffet, so dass man danach eigentlich
schon satt ist. Es gibt jede Menge Salate, Fisch
in Tomatensoße, Sardinen, feines Gemüse,
alles frisch und lecker. Wer die Speisekarte
nicht gelesen hat, geht anschließend zum
Käsebuffet. Aber da wird schon der Hauptgang serviert: gigot d‘agneau, also Lamm,
mit gegrillten Auberginen (was zuhause viel
Arbeit macht). Dazu passt hervorragend der
Rotwein, der wie der Rosé und Cidre jederzeit
selbst vom Fass geholt werden kann. Der Cidre glänzt im Glas wie Gold und macht vom
Anblick her schon Appetit – authentischer
wäre es noch, ihn aus einer Keramikschale
zu trinken. Und wer dann noch Käse und
Dessert schafft, ist gestärkt für die Nachmittagswanderung.
Bei Brétagne denkt man nicht nur an
Meer, sondern auch an Megalithen. Und so
kommen wir auf dieser leichten Wanderung
recht bald zu unserem ersten Dolmen in
dem Dörfchen Crucuno. Dolmen sind große
Grabstätten, senkrecht stehende flache Steine
mit einer großen Deckplatte und einer Öffnung, wo man in gebückter Haltung hineingehen kann. Ursprünglich waren sie durch
Erdaufschüttung (Tumulus) oder mit Steinen
(Cairn) bedeckt. Nicht weit davon weist uns
ein Schild Richtung Cromlech, und über einen Feldweg erreichen wir ein „uadrilatère“
ein aus Menhiren (bretonisch: men = Stein,
Bild oben: Locronan. Das Städtchen mit dem mittelalterlichen Charme war schon Schauplatz für einige Filme.
hir = lang) gebildetes Rechteck von 33 x 25
Meter. Schon wieder etwas dazugelernt: ein
Cromlech muss also nicht kreis- oder halbkreisförmig sein. Der Weiterweg führt durch
Waldgebiet. Auffallend viel Farn wächst am
Wegrand. Und immer wieder entdecken wir
zwischen Bäumen und Sträuchern eine Ansammlung von Menhiren. Da gibt es Formen,
die der Fantasie freien Lauf lassen. Eindeutig
ist der „Chaise de César“, Kaisers Stuhl mit Rückenlehne, über zwei Meter hoch. Beeindruckend ist auch mitten im Wald ein Platz mit
zwei Dolmen, von denen der größere sogar
Seitenkammern hat.
Bevor wir das Waldgebiet verlassen, führt
eine Steinallee – les géants de Kerzeho – zu
einem Platz mit besonders großen Megalithen,
der interessanteste davon sieht aus wie ein
liegender Walfisch. Und etwas weiter direkt
an der Straße nach Erdeven befindet sich die
bekannte Steinreihe „Alignement von Kerzérho“. Eine Einstimmung auf das berühmte
Carnac, die weltweit größte Ansammlung
Bild unten: Golf von Morbihan. Ausgediente Boote
bleiben oft einfach liegen, zur Freude der Fotografen.
von Menhiren, einzeln oder in Reihen oder
im Kreis aufgestellt. Dort gibt es auf der unglaublichen Länge von vier Kilometern mehr
als 3 000 Menhire, die in elf Reihen angeordnet sind. Zwischen den Menhiren wächst lila
Heidekraut, dessen Farbe hervorragend zu
den grauen Steinen in der kargen Landschaft
passt. Vor 6 000 Jahren war hier das Zentrum
der Megalithkultur. Waren es Kultplätze oder
Versammlungsorte? Warum und wie wurden
die Steine von bis zu sechs Metern Höhe so
aufgestellt? Man weiß es nicht und es kann
viel spekuliert werden, aber es gibt wenig
wissenschaftliche Belege über die Gründe.
Mit dem Kopf voller Fragen haben wir jetzt
das Abendessen verdient.
Romantische Städtchen
am malerischen Fluss
Typisch für die Brétagne sind auch uralte
Fachwerkhäusern, wie zum Beispiel in dem
Städtchen Auray, malerisch am Fluss gelegen. Von der Oberstadt, wo früher eine Burg
Fachwerk in Quimper.
Quimper. Die filigranen Türme der Kathedrale St. Corentin.
20
21
WANDERN
WANDERN
Auray mit seinem alten Hafen St. Goustan.
Pont Aven – Auch die Biscuiterei ist von Paul
Gauguin inspiriert.
stand, führt ein bequemer Weg in Serpentinen nach unten, der den Blick frei gibt auf
die unten liegende Altstadt St. Goustan und
die steinerne Brücke aus dem 16. Jh. Im
Boden sind Orientierungspunkte für einen
Rundgang eingelassen, eine Metallplatte mit
einem Hermelin. Früher war es das Symbol der Herzöge von Montfort, heute steht
es für die ganze Bretagne. Man findet es
symbolisiert auch auf der schwarz-weißen
Flagge der Brétagne wieder. Der kleine Hafen befindet sich am Ende des Ria, der bei
Flut mit Wasser gefüllt wird; die Gezeiten
haben hier 30 Minuten Verzögerung gegenüber der Küste. Das Fachwerk der alten Häuser am Hafen biegt sich zu Seite,
so daß man sich fragt, wie lange das noch
hält. Wir schlendern durch enge Gassen mit
Kopfsteinpflaster, und ein schmaler Weg,
gesäumt von Hortensien, führt hoch zu der
kleinen Kirche St. Saveur aus dem 15. Jh.
Die Altstadt hat ihren Namen vom Heiligen Goustan (974), Schutzpatron der Seefahrer und Fischer. Er wird oft mit einem
Fisch in der Hand dargestellt, weil er nach
der Legende einen Fisch gefangen hat, von
dem er täglich etwas aß und am nächsten
Tag war der Fisch wieder in voller Größe
da. Offensichtlich auch in voller Frische,
sonst hätte es Goustan nicht überlebt.
Mediterranes Klima
am Golf von Morbihan
Bekannt und sehr beliebt ist der Golf von
Morbihan, den wir auf einer beschaulichen
22
Muscheln und Schnecken haften
fest an den Steinen
Bootsfahrt kennen lernen. Wir kommen an
vielen kleinen Inseln vorbei – insgesamt sollen es 300 sein – auch an Gavrinis, wo sich
ein Tumulus befindet und eine Reihe Menhire, die bis ans Wasser reichen. Aus der
Froschperspektive sehen wir, wo sich der
Golf zum Meer hin öffnet. Wir legen an auf
der Île aux moines (Insel der Mönche). Sie
hat nur 600 Einwohner und ist die größte Insel im Golf von Morbihan. Sie hat ein Klima,
das Palmen gedeihen lässt. Es gibt trotz des
Namens keine Mönche hier (es war vor langer Zeit mal geplant), aber eine sehenswerte
Kirche. Stämmige Pfeiler ohne Kapitell geben
ihr ein romanisches Aussehen. An den Wänden und an der Decke befinden sich Schiffsmodelle, und die farbigen Glasfenster setzen
schöne Akzente in der schlichten Kirche. Auf
dem Rundgang mit Blick aufs Wasser haben
wir Zeit, das Typische zu fotografieren: Gassen zwischen hohen grauen Mauern, rustikale weiße Häuser, die an der Außenmauer den
Kamin haben und obligatorisch von Hortensienbüschen umgeben sind. Wir lernen noch
eine zweite Insel kennen, die Île d‘Arz. Bei
der Gelegenheit können wir beobachten, wie
weit das Wasser bei Ebbe zurück geht: Etliche Boote liegen auf dem Schlick, nur eine
Fahrrinne ist frei geblieben. Auf der Überfahrt
kommen wir an zahlreichen Austernbänken
vorbei, wofür der Golf weithin bekannt ist,
schön in Reihen angeordnet, wohingegen
vier Stunden später die Flut alles bedeckt
hat und nur noch die Markierungsstangen
aus dem Wasser ragen. Die Insel Arz ist fünf
Kilometer lang, völlig eben und noch einsamer als die Île aux moines, ein Ort, um die
Seele baumeln zu lassen (Tucholsky). Unsere
Inselwanderung führt an einer alten Gezeitenmühle aus dem 16. Jh. vorbei, von Wasser umgeben, die wir über einen schmalen
Damm erreichen. Rechts und links liegen
Schiffwracks schräg im Schlick, die Holzplanken sind vermodert und durchbrochen, als
hätte man sie nur zum Fotografieren liegen
gelassen. Unterwegs kommen wir an gut erhaltenen Fischerhäusern vorbei, schon wechselt die Landschaft wieder und wir durchqueren einen Pinienhain direkt am Meer mit
schönem Blick auf die nahe gelegene Île aux
moines. Wirklich ein kleines Paradies.
Geschichtsträchtige Städte
im Nord-Westen
Natürlich gibt es auch große Städte, wie
Quimper mit 64 000 Einwohnern im Nordwesten der Bretagne am Zusammenfluss von
Odet und Steir. Beim Näherkommen begrü2/2011
ßen uns die filigranen Türme der mächtigen
gotischen Kathedrale St. Corentin, Corentin
war der erste Bischof der Stadt. Das Hellgrau
der Kathedrale kommt angeblich vom Salzgehalt. Als wir durch das große Portal die Kirche betreten, stutzen wir, weil man plötzlich
nicht mehr gerade gucken kann. Aber nein,
das Kirchenschiff hat einen Knick, weil der
Chor nach links versetzt ist. Wir staunen auch
über die Höhe des Kirchenschiffs und über
die farbigen Glasfenster aus dem 15. Jh., die
wunderschöne Reflexe auf den hellen Fußboden werfen. Vor der Kathedrale steht startbereit ein Touristenzug, der das Dessin und
die Farben der berühmten Fayencen übernommen hat. Die 1791 gegründete FayenceManufaktur Henriot in Quimper besteht heute noch. Die floralen Muster und Personen in
Trachten finden sich oft auf Porzellan oder
Bisquitdosen. Auch hier in der Altstadt gibt es
viele Fachwerkhäuser, etliche so schief, dass
man skeptisch nach oben blickt. Am pittoresken Place au Beurre haben wir Gelegenheit,
typische bretonische Crèpes zu essen, zum
Beispiel gefüllt mit Eis, Schoko und Sahne,
oder die herzhaften Galettes, gefüllt mit Jakobsmuscheln, Schinken oder Käse. Letztere
werden nicht mit Weizenmehl, sondern mit
Buchweizenmehl hergestellt, übrigens eine
Knöterichart. Traditionsgemäß trinken wir
einen Cidre dazu. Danach noch ein Blick in
den Hof des Palais épiscopal mit dem schönen floralen Gitter und ein paar Fotos vom
Fluss Odet mit zahlreichen Stegen und Brücken, die uns durch den üppigen Blumenschmuck in bester Erinnerung bleiben.
Weiter nordwestlich liegt Locronan (800
Einwohner). Hier sind die Straßenschilder
zweisprachig, also französisch und breto2/2011
nisch. Sie wurden früher so oft übermalt,
dass die Behörden schließlich Zugeständnisse
gemacht haben. Locronan ist ein Dorf voller Charme mit seinen dunklen Häusern aus
Granit, aber auch voller Touristen und Souvenirläden. Alles wirkt wie aus dem Mittelalter.
Grau sind auch die Schieferdächer, selbst der
Himmel hat sich heute der Farbe angepasst.
Da ist es besonders reizvoll, wenn das Grau
untermalt wird durch das Blau der Türen und
Fensterläden und durch große Hortensienbüsche vor jedem Haus. Wir erfahren, warum
so viel Blau an den meist weiß getünchten
Häusern verwendet wird: diese Farbe wurde
schon immer für den Anstrich der Boote benutzt und da meist etwas Farbe übrig blieb,
hat man sie für die Häuser weiter verwendet.
Mittelpunkt ist der große Platz mit der Wallfahrtskirche St. Ronan. Ronan, Namensgeber
des Ortes, war ein irischer Mönch, der hier
als Einsiedler lebte. Die Häuser, zwei- und
dreigeschossig, stammen aus dem 17. Jh.,
als Locronan durch Herstellung und Handel
mit Segeltuch wohlhabend wurde (England,
Frankreich, Spanien). Bekannt ist auch Concarneau, der führende Thunfischhafen Frankreichs. Die so genannte Ville close, eine Inselstadt, ist vollständig von einer Wehrmauer
(14./16. Jd.) umgeben und über eine kleine
Brücke erreichbar. Von der begehbaren Mauer hat man einen lohnenden Blick auf den
Hafen, die Dächer, mittelalterliche Gassen
und neuzeitliche Touristenschwärme.
Die Kunstinteressierten sind beglückt über
einen Stopp in Pont Aven, wo Gauguin zuletzt lebte und malte. Die Schule von PontAven ging in die Kunstgeschichte ein. An der
Hauptstraße steht die frühere ‚Pension Gloannec‘, wo eine Gedenktafel an Gauguin erinnert. Abseits der Durchgangstraße gibt es einen romantischen Pfad am Bach entlang, wo
alte Mühlen und Waschhäuser erhalten sind.
Granitblöcke verleiten zum rüberspringen,
wirklich sehr malerisch.
Überall Wasser und
viele frische Meeresfrüchte
Es regnet in Strömen, aber ein Wanderer hat
dafür Regenausrüstung. Eine Besonderheit
sind die Rias, wie das nahe gelegene Ria
d‘Etel, eine tief ins Land gehende Meeresbucht, wo bei Flut das Wasser weit hinein
strömt. Es gibt hier die Barre d‘Etel, eine Sandbank, die durch starke Meeresströmungen
sich verändert und deshalb für Boote sehr
gefährlich ist. Vom Wasser umgeben ist auch
das nahe gelegene St. Cado, eine kleine Insel
mit nur wenigen Einwohnern, die über eine
steinerne Brücke mit dem Festland verbunden ist. Etwas erhöht befindet sich ein Platz
mit der Wallfahrtskapelle aus dem 12. Jh.,
eine niedrige Pfeilerbasilika. In einer Seitenkapelle befindet sich das Grab des Heiligen
Cado. Pilger erhofften sich Heilung von Taubheit, wenn sie den Kopf in eine Ausbuchtung
des so grnannten Bettes legten. In der Mitte
des Platzes vor der Kapelle befindet sich ein
Calvaire, wo an drei Seiten eine breite Treppe
zu dem Kruzifix hochführt. Hinter der Kapelle
geht es ein paar Stufen hinunter direkt ans
Meer zu einem heiligen Brunnen.
Bei aller Ehrfurcht geht der Blick fürs Kulinarische nicht verloren. In einem kleinen
Laden unten am Wasser verkauft ein alter
Mann mit gegerbtem Gesicht und obligatorisch blauer Schürze frische Austern. Direkt
neben seinem Haus befinden sich zwei Bassins, frischer kann es nicht sein. 14 Kilometer
lang und an der engsten Stelle nur 200 Meter
breit: das ist die Halbinsel Quiberon. Die Côte
sauvage, also wilde Küste, ist dem Atlantik
auf der westlichen Seite zugewandt, wo die
zerklüfteten Felsen steil ins Meer fallen, aber
es gibt auch Sandstrände und viel Wind, der
die Lenkdrachen durch die Luft wirbeln lässt.
Ansonsten ist die Landschaft sehr karg. Im
Ort Quiberon schlendern wir am Hafen mit
vielen bunten Fischerbooten entlang. Anschließend dürfen wir eine Konservenfabrik
für Fisch und Meeresfrüchte besichtigen, die
„Belle-lloise”. Zurzeit gibt es viele Sardinen
und wir können bei der Verarbeitung zusehen. Erstaunlich viel wird (noch) per Hand
gemacht: Kopf entfernen, aufschneiden, enthäuten und entgräten. Wenn die Sardinen in
die Dosen gelegt worden sind, kommt noch
Öl dazu, dann werden sie luftdicht verschlossen, auf über 100 Grad erhitzt und steril gemacht. Wir bekommen einen Tipp: da die
Konserve viele Jahre haltbar ist, sollte man sie
gelegentlich umdrehen, damit das Öl immer
gleich verteilt ist. Und damit wir all die Köstlichkeiten des Meeres selber probieren können, gibt es am Abend ein „buffet de fruits de
mer“ in einer Frische und Vielfalt, wie ich es
noch nie erlebt habe: Krabben, Scampi und
Krebse, Muscheln und Meeresschnecken. All
das, was wir auf den Fischmärkten so gerne
fotografieren, genießen wir heute Abend mit
einem passenden trockenen Weißwein dazu.
So wird uns die Brétagne in bester Erinnerung bleiben.
Locronan. Was paßt besser zu dem grauen Gemäuer als leuchtende Hortensien.
23
WANDERN
WANDERN
Wir stellen vor: Jürgen Wachowski –
Referent der Wanderführerausbildung
In meiner Jugendzeit
hatte ich mir das
Wandern abgewöhnt. Falsche
Schuhe und falsches Wandern
nahmen mir die
Lust. Aber dann
– 1975 – kam der
Kontakt mit der
Deutschen Wanderjugend. Acht
Jahre, bis 1983, war ich in verschiedenen
Funktionen, als Jugendleiter, Volkstanzleiter,
Jugendbeirat der DWJ im Pfälzerwald-Verein
aktiv. Viele interessante Veranstaltungen wie
Deutsch-französische Pfingstzeltlager und
Freizeiten wurden realisiert. Hierbei wur-
den viele Freundschaften geschlossen, die
bis heute bestehen. 1992 übernahm ich die
Pfälzerwald-Verein Ortsgruppe Ramsen. Die
komplette Vorstandschaft wurde verjüngt. Die
Ortsgruppe lebt und hat seit Jahren keinen
Rückgang bei den Mitgliedern zu vermelden.
Viele neue Ideen wurden geboren, besonders nach meiner Ausbildung zum Zertifizierten Wanderführer 2007 in Arnsberg. Hier bekam ich nochmals einen kräftigen Schub für
meine Arbeit. 2008, durch meine Funktion im
Vorstand des Pfälzerwald-Verein, brachte ich
diese Ausbildung, in die Pfalz. Wandern habe
ich gelernt, es ist mein größtes Hobby geworden. Österreich und Deutschland sind meine
bevorzugten Wanderlandschaften. Marathonwanderungen, aus einer Laune entstanden,
und regionale Kulturwanderungen sind
Aktivitäten, die mich seit Jahren fit halten.
Überrascht war ich 2008 bei einer Tagung in
Kassel, als ich von Günther Hennig gefragt
wurde, ob ich in der Akademie mitarbeiten
möchte. Da ich mit Leib und Seele Wanderer
bin, war das für mich eine Ehre, gleichzeitig
machte es mich stolz. Grund- und Aufbaukurs Wandern sind meine Stärken und dies
im technischen Bereich – alles noch erlernt
bei der Deutschen Wanderjugend. Schön,
wenn man seine Erfahrungen weitergeben
kann. Es ist nicht schwer, junge Menschen
für das schönste Hobby „Wandern“ zu begeistern. Ich habe es immer erreicht, regional und überregional, dass sich Menschen in
Vereinen und auch Verbänden engagieren.
Ich muss diesen Menschen Freiheiten lassen,
dann kommen hervorragende Ideen zum
Vorschein. Gebt auch den jungen Wanderern
eine Chance, Ihr wart auch mal jung.
Wanderbus Wutachschlucht:
Bequem zur Schlucht auch aus dem Raum Freiburg
Vom 30. April 2011 an verkehrt der Wanderbus Wutachschlucht ab und bis Bahnhof Löffingen in der fünften Saison. Der
Wanderbus von Südbadenbus pendelt
auch dieses Jahr wieder bis 23. Oktober an
Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen
dem Bahnhof Löffingen und den Zugängen der Wutachschlucht. Abgestimmt auf
die Ankunft der Züge am Bahnhof Löffingen fährt der Bus an Wochenenden und
Feiertagen ab 8.50 Uhr mehrmals an die
Schattenmühle und über Bachheim nach
Unadingen. So sind Wanderungen durch
die Wutach-, Gauchach- und Engeschlucht
gut planbar. Auch ohne PKW kann man
nun die schönsten Teile der Wildflusstäler
Info
erforschen. Urlauber, die im Besitz einer
KONUS-Gästekarte sind, oder Besitzer der
Regiokarte des RVF fahren gratis auf dieser
Strecke. Alle anderen Besucher erwerben
ihr Wanderbus-Ticket direkt im Bus.
Auf der Südseite der Schlucht verkehrt
weiterhin der schon seit über zehn Jahren
bestehende Wanderbus Wutachschlucht.
Die Fahrtzeiten beider Busse sind aufeinander abgestimmt. Es werden alle wichtigen Einstiegspunkte auf Löffinger Seite
angefahren. Tourenvorschläge, Beschreibungen und der genaue Fahrplan des Busses sind auf den Internetseiten der Wanderbuspartner www.loeffingen.de und
www.suedbadenbus.de zu finden.
Wir gratulieren den zertifizierten Wanderführern, die am 10. April in Sindelfingen
einen erfolgreichen Abschluss machten!
Tourist-Information
Rathausplatz 14 | 79843 Löffingen
Tel 07652/120 68350
Fax 07652/120 68359
[email protected]
Südbadenbus
KundenCenter Neustadt
Bahnhofstraße 6
79822 Titisee-Neustadt
Tel. 07651 936 588 0
Fax 07651 936 588 9
[email protected]
Lehrgänge des Schwarzwaldvereins
Kompaktlehrgang in Altglashütten
„ Kompakt
6. bis 14. Mai 2011
„ Abschlusslehrgang
28./29. Mai 2011
Lehrgang in Gengenbach:
„ Grundlehrgang Wandern
„ Aufbaulehrgang Wandern
„ Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus
„ Aufbaulehrgang Natur-Kultur
„ Abschlusslehrgang
24
24./25.09.11
08./09.10.11
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
Fortbildungen
Samstag, 7. Mai in Freiburg – mit der Familie dem Schatz auf der Spur mit Stephan
Seyl, Familienreferent, Information Schwarzwaldverein
Mi. bis So., 6.–10. Juli in Freiburg – Eine
Woche Tanzen und Wandern im Schwarzwald mit Klaus Grimm, Information Schwarzwaldverein
Samstag, 7. Mai in Schwetzingen – Schlossgarten Schwetzingen mit Eberhard Grießhaber, Wilfried Süß, Information Schwarzwaldverein
Samstag, 14. Mai in Bebenhausen – Busexkursion durch den Naturpark Schönbuch mit
Thomas Haigis, Information Schwäbischer
Albverein
Sonntag, 31. Juli in Bad Ripoldsau-Schapbach – Wandern und Tanzen im oberen
Wolftal mit Klaus Grimm, Erich Schmid, Information Schwarzwaldverein
Samstag, 7. Mai in Überlingen – Überlingen,
eine alte Stadt mit bedeutenden Parkanlagen
mit Dr. Elmar Zohren, Information Schwarzwaldverein
Samstag, 21. Mai in Gutach – Schwarzwälder Bauernhäuser mit Valerie Bässler, Information Schwarzwaldverein
Samstag, 3. Sept. in Hausach im Kinzigtal –
Bergbau im Schwarzwald mit Klaus Grimm,
Information Schwarzwaldverein
Samstag, 7. Mai in Bietigheim – Exzellentes
historisches Stadtbild mit Jürgen Gruß, Information Schwäbischer Albverein
Wochenende 28./29. Mai – Orientierung
mit Reinhold Piroschinski, Information
Schwarzwaldverein
Fr. bis So., 9.–11. Sept. in Weil der Stadt –
Jugendwanderführer mit Andrea Metz, Anke
Werner, Information Schwäbischer Albverein
Samstag, 14. Mai in Bad Herrenalb – Geocaching mit Steffen Cölln, Information
Schwarzwaldverein
Do. bis Sa., 2.–4. Juni in Wernau – Pilotprojekt Schulwandern mit Gabriele Diethers,
Deutscher Wanderverband, Information
Deutscher Wanderverband
Samstag, 17. Sept. in Metzingen – Der
Schwäbische Vulkan mit Helmut Hecht, Information Schwarzwaldverein
Mittwoch, 18. Mai in Ettenheim – Zu den
Bienenfressern und den Orchideen mit Ursula Weiher, Information Schwarzwaldverein
Freitag, 23. Sept. auf dem Feldberg – Tipps
für Naturführer mit Achim Laber, Feldberg
Ranger, Information Schwarzwaldverein
Samstag, 21. Mai in Kleinbottwar/Bad
Urach-Wittlingen – Blumenwiesenfest mit Dr.
Wolfgang Herter, Kurt-Heinz Lessig, Information Schwäbischer Albverein
Samstag, 2. Juli in Schopfloch – Aus der
Landschaft lesen lernen mit Dr. Siegfried
Roth, Information Schwäbischer Albverein
Wochenende 2./3. Juli in Albstadt-Onstmettingen – Was blüht denn da? mit Dr. rer.
nat. Matthias Stoll, Uni Tübingen, Information Schwäbischer Albverein
Sonntag, 3. Juli in Schwäbisch Gmünd –
Bäume und Sträucher am Kalten Feld mit
Siegfried Mahr, Information Schwäbischer
Albverein
Samstag, 24. Sept. in Münsingen-Auingen –
Biosphärengebiet mit Rolf Herzig, Information Schwäbischer Albverein
Exkursionen
Samstag, 30. April in Bad Wildbad – Der
Eiszeit auf der Spur mit Peter Will, Information Schwarzwaldverein
Sonntag, 19. Juni in Mehliskopf, Sand – Der
Pionier des Westwegs mit Michael Roth, Information Schwarzwaldverein
Samstag, 30. April in Grafenberg – Die
Welt der Bäume im Exotenwald mit Biosphärenbotschafter Günter Walter, Information
Schwäbischer Albverein
Samstag, 25. Juni in Uhingen-Nassachmühle – Herstellung von Holzkohle wie vor 300
Jahren mit Horst Buder, Information Schwäbischer Albverein
Info
Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg
Schwäbischer Albverein
Karin Kunz
Hospitalstr. 21 B
70174 Stuttgart
Tel. 07 11/2 25 85 26
[email protected]
22./23.10.11
05./06.11.11
19./20.11.11
Pro
2/2011
11
m 20
gram
g
ildun
Ausb
g
ildun
Fortb
n
sione
Exkur
Samstag, 18. Juni in Stuttgart-Hohenheim –
Wir lernen Biotope kennen mit Kurt-Heinz
Lessig, Information Schwäbischer Albverein
Schwarzwaldverein e.V.
Katja Camphausen
Schlossbergring 15
79098 Freiburg
Tel. 07 61/3 80 53 23
[email protected]
Bitte fordern Sie unser vollständiges
Programm an oder informieren Sie sich
im Internet unter
www.wanderakademie.de
Sonntag, 26. Juni in Rudersberg – Für alles
ist ein Kraut gewachsen mit Barbara Schulz,
Information Schwäbischer Albverein
Freitag, 8. Juli in Freudenstadt – Rauchschinkenräucherei im Schwarzwald mit Wilfried Süß, Information Schwarzwaldverein
Samstag, 23. Juli in Bad Wildbad – Kulinarische Heidelbeerwanderung mit Peter Will,
Information Schwarzwaldverein
Samstag, 13. August in Kippenheim bei
Lahr – Kräuterbüschel für Maria Himmelfahrt mit Ursula Weiher, Information
Schwarzwaldverein
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AKTUELL
AKTUELL
Der zukunftsfähige
Schwarzwaldverein
Ein Serviceangebot des Hauptvereins für die Vereinsentwicklung der Ortsgruppen
Mit der Entwicklung zur modernen und
globalisierten Gesellschaft hat sich auch
die Bedeutung unserer Vereine und Ortsgruppen in den Gemeinden und Städten
geändert. Früher waren Vereine und andere gemeinwohlorientierte Zusammenschlüsse oft der einzige Ort der Begegnung und der Freizeitgestaltung. Heute
sehen sie sich einer immer größer werdenden Konkurrenz ausgesetzt: Fitnessstudios, Reiseanbieter, Touristikagenturen,
„freie“ Wandergruppen genauso wie viele
private, nicht organisierte Initiativen haben
Themen und Handlungsfelder aus dem
Ehrenamt für sich entdeckt.
Auch die Einstellung gegenüber der
ehrenamtlichen Tätigkeit hat sich gewandelt. Zunehmende Konsumhaltung unter
den Mitgliedern und wachsendes Desinteresse am Vereinsleben führen oft dazu,
dass die Vereinsführung sich allein gelassen fühlt. Zudem sehen sich einige Vereine bzw. Ortsgruppen durch Überalterung
und Nachwuchsmangel in ihrer Existenz
bedroht.
Diese Darstellungen treffen in vielen Bereichen sicherlich auch auf den Schwarzwaldverein mit seinen Ortsgruppen zu.
Besondere Herausforderungen stellen vor
allem demografische Entwicklung, geänderte Rahmenbedingungen und gewandelte Lebenseinstellungen dar.
Aber trotz dieser negativen Entwicklungen brauchen die Ortsgruppen des
Schwarzwaldvereins den Kopf nicht in
den Sand zu stecken, denn es gibt doch
auch viele positive Tendenzen festzustellen. Aufgrund des hektischen Alltags erfreuen sich Wandern und Naturerlebnisse
einer zunehmenden Beliebtheit bei Jung
und Alt. Die Bewegung in der Natur und
an der frischen Luft sowie das Miteinander in der Gemeinschaft sind inzwischen
unverzichtbare Komponenten einer auf
das ganzheitliche Wohlbefinden (seelisch,
körperlich, sozial) ausgerichteten Gesundheitsförderung geworden. All das macht
Mut für eine aktive Zukunftsgestaltung!
An diesen aktuellen Entwicklungen
knüpft das Projekt „Der zukunftsfähige
Schwarzwaldverein“ an. Es sollen Möglichkeiten einer Weiterentwicklung und neue
Wege in der Vereinsarbeit aufgezeigt und
auf ihre Umsetzung im praktischen Alltag
vor Ort geprüft werden. Dabei ist es Ziel,
unter dem Slogan „Fit für die Zukunft“
neue Perspektiven zu eröffnen. Auch werden Vorsitzende, Vorstände und engagierte
26
Mitglieder Anregungen und Handreichungen für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Vereinsentwicklung bekommen.
Im Mittelpunkt der Projektarbeit wird
die Erarbeitung eines Konzepts für die Zukunft stehen. Zu beantworten sind die Fragen: „Wo soll die Reise hingehen? Wie ist
unsere Ortsgruppenarbeit in den nächsten
zehn Jahren dann zu gestalten?“
Ein Schwerpunktthema ist die Öffnung
der Ortsgruppe nach außen. Das kann erfolgen über Zufriedenheits- und Ideenabfragen unter den Mitgliedern sowie über
den Auf- und Ausbau von Kooperationsmodellen und neuen Angeboten vor Ort.
„Wir müssen erkennen, dass die eigene Organisation nur dann Erfolg
haben kann, wenn sie sich als Glied
in einem Biotop versteht“.
Friedrich Glasl,
Organisationsentwickler
Das Projekt zur Weiterentwicklung
der Ortsgruppenarbeit
Zukunftsfähig und damit erfolgreich zu
sein und zu bleiben, das ist das Ziel eines
jeden Vereins. Das trifft auch auf die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins zu.
Zukunftsfähig bedeutet:
Von Bestand zu sein und sich aufgeschlossen den Entwicklungen und Herausforderungen von morgen im Austausch mit dem
Umfeld zu stellen:
„ im Kleinen und im Großen
„ regional und überregional
„ trendorientiert und traditionsbewusst
Dazu gilt es, einen Prozess zu initiieren,
in welchem
„
„
„
sich das Bewährte als ein wichtiger
Stützpfeiler erweisen kann
Gewohnheiten und Bestehendes einer
kritischen Prüfung unterzogen werden
Themen und Handlungsfelder eine Umgestaltung und Weiterentwicklung erfahren
Dieser Prozess wird vom Schwarzwaldverein-Hauptverein als Service-Angebot für
die Ortsgruppen mit dem Projekt „Der zukunftsfähige Schwarzwaldverein“ gestartet.
Mit diesem Projekt bekommen die Ortsgruppenvorstände zahlreiche Anregungen
für die Vereinsarbeit vor Ort. Neue Ideen
zur Vereinsführung und zur Öffentlichkeitsarbeit, Strategien für die Mitgliederwerbung werden entwickelt. Beratung und
Begleitung bei der Umsetzung angeboten.
Im Projekt enthalten sind zwei Workshops.
Über diese Workshops werden die Vereinsvorstände in ihrem Handeln bestärkt
und unterstützt. Am Anfang steht die Bestandsaufnahme. In einem eigens für das
Projekt entwickelten Fragebogen beschreiben die Vereine ihre IST-Situation. Das
reicht von der Mitgliederentwicklung bis
hin zu den eingesetzten Instrumenten für
die Öffentlichkeitsarbeit. Die Daten werden ausgewertet und dann mit den Befragten analysiert.
Im zweiten Workshop – Stufe zwei des
Projektes – werden in Form einer „Zukunftswerkstatt“ richtungweisende Zukunftsbilder erarbeitet. Die dritte Stufe des
Projekts besteht aus der Umsetzung des
Konzepts vor Ort mit Zukunftsplan und
der Erstellung eines Maßnahmenkataloges.
Abschließend erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Handreichungen und
Arbeitshilfen zum Thema Zukunftsfähigkeit. Für die Durchführung des Projektes
konnten wir Annette Kurth, Diplom-Sozialwirtin und Master of Arts (ManagementExpertin für Nonprofit-Organisationen)
gewinnen. Annette Kurth kann auf zahlreiche Erfahrungen aus ihrer beruflichen
Praxis zurückgreifen.
Die Teilnahme an dem Projekt „Der zukunftsfähige Schwarzwaldverein“ ist für
die Ortsgruppen freiwillig. Wer an dem
Projekt mitmachen will, erhält den Fragebogen. Absolute Vertraulichkeit der Daten
wird zugesichert.
Walter Sittig
Info
Der Fragebogen kann angefordert
werden beim Hauptgeschäftsführer
Walter Sittig,
Telefon 0 76 1/3 80 53-11 oder
[email protected]
Berggottesdienst mit
Erzbischof Robert Zollitsch
Sternwanderungen zum Herzogenhorn
Zum Höhepunkt der Wandersaison 2011,
dem Berggottesdienst mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, am 28. August 2011 auf dem Herzogenhorn bietet der
Schwarzwaldverein vier Sternwanderungen
an. Ziel der Wanderungen ist es, um 11 Uhr
den Berggottesdienst auf dem Herzogenhorn zu feiern. Diese Wanderungen sind
unterschiedlich gestaltet, so dass für jeden
Wanderer mit unterschiedlicher Kondition
eine Tour dabei ist:
1. Von Feldberg-Ort
auf das Herzogenhorn
Diese Wanderung wird von der Ortsgruppe
Feldberg organisiert und startet um 9.30 Uhr
auf dem August-Euler-Platz in Feldberg-Ort
(gegenüber dem Hebelhof). Sie führt vorbei
2/2011
2. Von Aha zum Herzogenhorn
Die Ortsgruppe Schluchsee führt die längste
Tour. Diese beginnt um 7 Uhr am Bahnhof
von Schluchsee-Aha. Damit haben die Wanderer aus dem Raum Freiburg / Dreisamtal
die Möglichkeit, mit dem ersten Zug der
Höllentalbahn zum Startpunkt zu kommen.
3. Von Bernau-Innerlehen
zum Herzogenhorn
Für die Wanderfreunde aus dem südlichen
Bereich bietet die Ortsgruppe Bernau eine
Wanderung an. Sie beginnt um 9 Uhr in
Bernau-Innerlehen beim Sportzentrum und
Wanderparkplatz Spitzenberg.
4. Von Todtnau über das Hasenhorn
Eine wiederum anspruchsvolle Route bietet die Ortsgruppe Todtnau an. Sie beginnt
an der Talstation des Sesselliftes zum Herzogenhorn um 8 Uhr. Wer öffentliche Verkehrsmittel benutzen will: Es gibt die Möglichkeit der kombinierten Fahrt SBB/Bus
nach Todtnau. Parkplätze gibt es unter anderem beim Bushahnhof in Todtnau.
Für alle Wanderer stehen nach dem Berggottesdienst drei Verpflegungsstationen zur
Verfügung:
„ Am Herzogenhorn an der Bernauer Skihütte
„ Bei der Krunkelbachhütte
„ Am Leistungszentrum Herzogenhorn
Termine 2011
7. Mai 2011 Ortsgruppe Gundelfingen –
Tag der offenen Tür; Selbstdarstellung zum
30. Jubiläum der Ortsgruppe im Vereinshaus,
Talstraße 117, 79194 Gundelfingen, Hausbesichtigung, Foto-Ausstellung, Bewirtung;
Infos bei Heinz-Dieter Joos,
Lindenstr. 47, 79194 Gundelfingen,
Tel. 0 76 1/58 03 66, Fax 0 76 1/59 32 95 6,
E-Mail: [email protected]
13. – 19. Mai 2011 Schür am Stadtgraben
in Stühlingen – Ausstellung „Viel Köpf – viel
Sinn!“; Kunst und Kultur, Führungen
und Zusatzprogramm; am 15. + 22.5. um
10 Uhr Wanderung (ca. 2,5 Std.), anschließend Führung durch die Ausstellung; Infos
bei Jutta Binner-Schwarz, Im Seegarten 5,
79760 Stühlingen, Tel. 0 77 44/56 29,
E-Mail: [email protected]
15. Mai 2011 zum internationalen Museumstag: Besuch in der Hammerschmiede LahrReichenbach; Führung durch das Heimatmuseum mit Vorführen „Altes Handwerk“,
im Bienengarten „Entwicklung der Imkerei“;
für Kinder: Holzwerkstatt; Öffnungszeit:
11–18 Uhr, kein Eintritt; Infos bei Marion Himmeldbach, Konrad-Adenauer-Str. 14/1, 77933
Lahr, Tel. 0 78 2 1/75 33, Fax 0 78 2 1/97 89 81,
E-Mail: [email protected]
Bei Rücksendung des Fragebogens
werden wir uns persönlich mit den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern
in Verbindung setzen, um Termine
und die weitere Vorgehensweise
gemeinsam abzuklären.
am Leistungszentrum Herzogenhorn direkt
zum Gipfel. Sie ist damit gleichzeitig die
kürzeste Tour.
2/2011
Ende Mai bis Ende August 2011: 100 Jahre Königskanzel; Ausstellung im Heimatmuseum Dornstetten zum Bau des Aussichtspunktes „Königskanzel“, seine Geschichte
und Namensgebung; Infos bei Erwin Wetzel, Lenzhalde 16, 72280 Dornstetten,
Tel. 07 44 3/52 37, E-Mail: [email protected]
13. Juni 2011 am Heimatpfad Hochschwarzwald: Heimat im Museum - Historische Technik; Vorführung der histor. Mühlen und Sägen, getrieben mit Wasserkraft,
Vorführung der Seilerei; Ausgangspunkt:
Parkplatz Hofgut Sternen oder Parkplätze
Hinterzarten und Bahnhof; Bustransfer Sternen-Hinterzarten; Infos bei Theo Gremmelspacher, Birkenweg 18, 79856 Hinterzarten,
Tel. 0 76 52/16 93
18. Juni 2011 Eichenschälaktion beim Huberfelsen (Auffahrt „Schützenhaus“ Oberprechtal (Hinweis folgen – beschildert);
Vorführung und praktische Einführung
zum Abschälen der Rinde an einer Eiche
unter fachkundiger Anleitung des Forstamtes; Beginn: 9 Uhr, Ende: ca. 16 Uhr; Infos bei Bernhard Weber, Elzmattenstr. 47,
79215 Oberprechtal, Tel./Fax 0 76 82/75 71,
E-Mail: [email protected]
26. Juni 2011 Bezirkssternwanderung des
Bezirks Ortenau (Gengenbach) zum 30jährigen Jubiläum der Gutta-Hütte; 11 Uhr Waldmesse mit Jagdhornbläsern, ab 12.30 Uhr
Musikapelle Fußbach, 13.30 Uhr Ansprachen und Wimpelausgabe, Ende ca. 17 h;
Infos bei Karl-Heinz Kiefer, Brückenhäuserstr. 13, 77723 Gengenbach, Tel. 0 78 03/46 18,
E-Mail: [email protected]
3. Juli 2011 Bezirkswandertraffen des Bezirks Elztal-Nördl. Breisgau in der Festhalle Oberprechtal; ab 11.00 Uhr Ansprachen
zum 110. Ortsgruppen-Jubiläum, Mittagessen, musikalische Unterhaltung durch
die Trachtenkapelle, Konzert des Akkordeonorchesters, Kaffee + Kuchen; Ausklang ca. 16 Uhr; Infos bei Bernhard Weber, Elzmattenstr. 47, 79215 Oberprechtal,
Tel./Fax 0 76 82/75 71,
E-Mail: [email protected]
17. Juli 2011 Bezirkswandertag des Bezirks Albtal im Kurhaus Waldbronn-Reichenbach; Sternwanderung und Sommerfest, Beginn: ab 11 Uhr; Infos bei Herbert
Müller, Drosselweg 14, 76275 Ettlingen,
Tel./Fax 0 72 43/29 25 2,
E-Mail: [email protected]
27
AKTUELL
AKTUELL
Die durch den Schwarzwald
schweben
Segways sind eher für Flughafenpolizei als für Touristen geeignet
„Schwarzwälder Runde“: Kirschtorte meets Segway. Wir starten die
Tour am Klettergarten Action Forest & schweben auf verschlungenen
Pfaden um den Titisee herum. (Aus
dem Angebot des Online-Reisebüros
Schwarzwald-Reisen).
Immer mehr Bauern geben auf
BLHV: Chancen für bäuerliches Zusatzeinkommen verbessern
In der Landwirtschaft in Baden-Württemberg
findet derzeit ein gravierender Strukturwandel statt. Nach Angaben des Statistischen
Landesamtes ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe über drei Hektar Größe von
1999 bis 2010 um 16 000 oder 26,4 Prozent
zurückgegangen. Durchschnittlich bewirtschafteten die Betriebe 1999 rund 24 Hektar
Landwirtschaftsfläche, 2010 lag die Durchschnittsfläche bei 32 Hektar. 1999 war jeder
fünfte Betriebsinhaber über 45 Jahre ohne
Hofnachfolger, 2010 traf dies schon auf jeden dritten zu. Diese Zahlen nannte der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen
Hauptverbandes (BLHV), Werner Räpple,
bei einer Pressekonferenz im Dezember
2010 in Fischerbach. Auch die Einkommen
der Landwirte würden sinken, insbesondere im Ackerbaubereich. Zahlreiche Betriebe
könnten nur mit Hilfe der EU-Direktzahlungen wirtschaftlich überleben. Der Anteil der
EU-Direktzahlungen am Einkommen bäuerlicher Familienbetriebe lag im abgelaufenen
Wirtschaftsjahr im Bundesdurchschnitt bei
67 Prozent. Daraus werde deutlich, so Räpple, dass die Markterlöse das Überleben selbst
flächenstarker landwirtschaftlicher Betriebe
nicht sichern. Der BLHV-Präsident wies aber
auch auf die unternehmerische Innovation
vieler Landwirte hin, insbesondere im der
Tourismusregion des Schwarzwaldes. Ermutigung zum Erhalt der Höfe durch einen
Mix an Ausgleich für standörtliche Erschwernisse, ökologischer und landschaftspflegerischer Leistungen und unternehmerischen
28
Eigeninitiativen sei in Zeiten rasche Veränderungen unerlässlich. Allerdings, so Räpple, müssten Kommunen, Landkreise und
das Land die Rahmenbedingungen für die
Erschließung von Zusatzeinkommen weiter verbessern. Er bezeichnete die von der
Landesregierung ergriffene Initiativen für
flächendeckende Landschaftserhaltungsverbände, die Erleichterung für den Anbau von
Christbaumkulturen sowie die beabsichtigte
Ökopunkte-Regelung als hilfreich. Er zeigte sich aber auch besorgt darüber, dass auf
Drängen des Gemeindetages und einzelner
Bürgermeister die erfreulichen Erleichterungen für den Anbau von Christbaumkulturen
durch Anzeige- statt Genehmigungspflicht
jetzt wieder einkassiert zu werden drohen.
Räpple mahnte an, die Landwirte bei der
Erschließung von dringend nötigem Zusatzeinkommen zu unterstützen statt dies zu unterbinden.
Positiv bewertete der BLHV-Präsident das
Bemühen um Gründung von Landschaftserhaltungsverbänden unter Mitbeteiligung
der Bauern. Solche Einrichtungen könnten
Flächen-Pflegeverträge mit örtlichen Landwirten abschließen. Wichtig sei bei der
Vergabe von Aufträgen, dass das Prinzip
der Örtlichkeit Vorrang habe. Die Landwirte erhoffen sich einen „Markt für erbrachte
Naturschutzleistungen“, sagte Räpple. Die
wachsende Zahl an Photovoltaik- und Biogasanlagen, Angebote der Direktvermarktung, Straußenwirtschaften und Agrartouristik-Angebote wertete Räpple als Beleg
dafür, dass Landwirte ihre betrieblichen und
personellen Ressourcen unternehmerisch
nutzen. Gleichwohl seien auch Kommunen
und das Land gefordert, bürokratische und
rechtliche Hürden bei der Erschließung von
bäuerlichen Zusatzeinkommen weiter abzubauen. Für den BLHV sei enttäuschend,
dass die mit der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg und der Eingliederung der
Landwirtschaftsverwaltung in die Kreisverwaltungen geforderte Effizienzrendite nicht
erkennbar sei. Die Landwirtschaftsämter
seien mit Verwaltungs- und Kontrollaufgaben statt mit notwendiger Betriebsberatung
befasst. Trotz anzuerkennender Landesförderprogramme bilden die Einkommen der
heimischen Landwirte im Bundesvergleich
mit 1438 Euro/Familienarbeitskraft und Monat das Schlusslicht. Qualifizierte Fachberatung sei im Hinblick auf den wachsenden
Wettbewerbsdruck sowie neue und zusätzliche Herausforderungen durch Klima-,
Natur- und Umweltschutz nötiger denn je.
Zur Existenzsicherung seine verbesserte Investitionsförderungen ebenso notwendig
wie eine angemessene und verlässliche Vergütung ökologischer und gesellschaftlicher
Zusatzleistungen bäuerlicher Betriebe. Vor
dem Hintergrund der völlig unbefriedigenden Einkommenslage der Landwirtschaft bekräftigte Räpple die Forderungen des BLHV
nach einer verlässlichen EU-, Bundes- und
Landesagrarpolitik insbesondere auch im
Hinblick auf die EU-Agrarreform nach 2013
Karlheinz Scherfling
2/2011
Wer sich im vorigen Sommer noch unterm
Suchbegriff Segway durch das Internet geklickt hat, stieß dort auf Werbetexte, die eher
auf die Fortbewegungsweise himmlischer
Heerscharen gemünzt schienen, als dass sie
sich für die Benutzung eines irdischen Verkehrsmittels aufgedrängt hätten: Erschweben
Sie den Schwarzwald, hieß die Devise. Mit
Slogans wurde da geworben wie: Segway:
Schweben durch Wald und Wiese. Oder:
Segway, das schwebende Fahrvergnügen
mit dem umweltfreundlichen Elektromotor.
Der Schwarzwald biete sich dank Segway
erschwebend anders dar – was für eine
Wortschöpfung! Denn Bei uns schweben
Sie richtig… mit Baden-Württembergs größter Segway X2 Flotte. Selbst das UNESCO
Weltkulturerbe Reichenau lasse sich damit
erschweben.
Im Netz kaum ein halbes Jahr später fällt
auf, dass es mit dem Schweben mittlerweile
gründlich vorbei zu sein scheint. Als sollte
es dem Image des neuen Spaßgeräts nicht
gut bekommen sein. Hatte die Verheißung
schwerelosen Schwebens die Nachfrage
nach Segways und geführten Segwaytouren
womöglich doch nicht so beflügelt, wie es
sich der Handel, die Marketingexperten und
die Veranstalter erhofft hatten? Engelgleiches
Schweben durch Wald und Flur – lässt sich
die Spaßgesellschaft noch mit derlei locken?
Wo solch schwebender Lustgewinn auf Anhieb ja doch weder Event-tauglich noch cool
erscheint, weder trendy noch sportiv! Höchste Zeit also, in der Werbung umzuschwenken; offenbar hatte man aufs falsche Pferd
gesetzt. Denn der Durchbruch im Schwarzwälder Touristikgeschäft ließ auf sich warten. Erinnern wir uns: Noch vor kurzem war
dem technisch genialen, computergesteuerten Einachsroller die ganz große Zukunft
vermacht worden. Eine Revolutionierung
des Straßenverkehrs schien sich anzubahnen, erst recht ein Schub für den Fremdenverkehr. Beim Reizwort Segway hatte dem
Präsidenten des Schwarzwaldvereins, Eugen
Dieterle, bereits Schlimmes geschwant (vgl.
Der Schwarzwald 4/2009, S. 7), waren doch
zumindest von der Offroad-Version des neu2/2011
en Vehikels Konflikte mit den Wanderern zu
erwarten. „Es wäre für unsere Mitglieder eine
unerträgliche Vorstellung“, schrieb er in einem besorgten Brief an das Stuttgarter Ministerium Ländlicher Raum, „dass ein Wegenetz,
das mit Tausenden von ehrenamtlichen Stunden gepflegt und unterhalten wird, für Zwecke der Freizeitindustrie …herhalten soll“.
Die Antwort des Ministers war leider weniger klärend als ausweichend ausgefallen: Im
Wald sei das Fahren mit dem Elektromotorgetriebenen Segway wie mit allen sonstigen
Motorfahrzeugen unzulässig – es sei denn,
der Waldbesitzer erteile hierzu die Befugnis.
Doch Rechtslage hin oder her: War bislang
je ein Segwayfahrer auf die Idee verfallen,
einen Waldbesitzer um Fahrerlaubnis für
sich und sein Gefährt zu bitten, ist je schon
mal die Befugnis, Waldwege per Segway zu
befahren, erteilt oder verweigert worden?
Vielleicht hat es ja auch am tragischen Unfalltod des britischen Segway-Unternehmers
James Heselden gelegen, dass sich die Branche zum Schwenk in der Werbung veranlasst sah – nichts wie weg vom verheißenen
Hochgefühl des Schwebens. Der VorzeigeUnternehmer, Erfolgsmensch und Multimillionär, so vermeldete es ab dem 28.9.2010
die Weltpresse, war mitsamt seinem Vehikel im nordenglischen Wethelby über die
Klippen eines Flusses gestürzt – sozusagen
entschwebt. Ausgeträumt waren da freilich
bereits die Träume des amerikanischen Segway-Erfinders Dean Kamen; der hatte noch
ausgangs des 20. Jahrhunderts kühn prophezeit, sein Fahrgerät werde demnächst für Autos das werden, was das Auto einst für die
Kutsche war, sein Elektroroller werde mithin
die motorisierte Welt verändern. Doch wie es
aussieht, hatte Daniel Düsentrieb seine Innovation heillos überschätzt: Dass seine Segways den erwarteten Durchbruch nicht geschafft haben, konstatierte die FAZ bereits am
5.10.2010 in ihrem Nachruf auf den Verunglückten. Das Handelsblatt (vom 31.1.2011)
schrieb gar vom „Flop auf zwei Rädern“. Das
erhoffte Massenphänomen sei ausgeblieben,
das Segway tauge allenfalls als Nischenprodukt, etwa als Fortbewegungsmittel der
Amsterdamer Flughafenpolizei oder für die
Beschäftigten in weitläufigen Fabrikhallen.
Auch auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking kommen sie unterdessen zum
Einsatz, gesteuert von den uniformierten Beamten der Staatssicherheit zur Verhinderung
allfälliger Protestaktionen; den fotografischen
Beweis chinesischer Innovationsfreudigkeit
lieferte die Süddeutsche Zeitung in ihrem Bericht vom 4. März 2011.
Mit Segways im Schwarzwald unterwegs
Deutschlandweit wurden im Jahr 2010
gerade mal 700 Segways verkauft, wofür
(bei einem Kaufpreis mehr als 8 000 Euro/
Stück) nicht zuletzt die hohen Anschaffungskosten verantwortlich seien. Die trüben auch das Geschäftsklima beim RollerVerleih, denn wer sich auf das Gerät stellt,
muss für das Fahrvergnügen recht tief in
die Tasche greifen. So kostet etwa die oben
angepriesene „Schwarzwälder Runde“, ob
mit oder ohne Kirschtorte, bei einer Fahrzeit von rund drei Stunden den nicht eben
familienfreundlichen Preis von 89 Euro
pro Person. Ausgeschwebt hat es sich im
Schwarzwald trotzdem noch nicht. Vielleicht, weil in der Segway-Werbung inzwischen der Begriff schweben ersetzt wurde
durch diesseitigere Vokabeln wie gleiten,
rollen oder gar brausen. So preist etwa die
Schwarzwald Tourismus GmbH nunmehr
das neue rollende Outdoorvergnügen an,
lässt uns „lautlos durch den Nordschwarzwald gleiten oder gar mit dem Segway
29
AKTUELL
AKTUELL
durch Donaueschingen brausen“. Andernorts wird das Segway-Erlebnis zur
Trekkingtour (gepaart mit Kanufahrt)
aufgewertet, auch lässt sich die Tour
mühelos zur Geocaching Schatzsuche
ausweiten. Dann, so verspricht die
Werbung, geht es rasant auf Waldund Fahrradwegen zurück zum Ausgangspunkt! Mag der Segwayfahrer
für staunende Wanderweggefährten
noch so steif und ungelenk einher
gerollt kommen: Das Schwebevergnügen vom vorigen Sommer wurde zum
Freizeitsport umdeklariert: Mit dem
neuen Outdoor-Vergnügen (E-Bike
oder Segway) kann man die Berge
auf und ab fahren, sich sportlich betätigen und die Landschaft genießen.
Besser noch: Fast lautlos erkunden Sie
abenteuerliche Pfade, genießen den
Fahrtwind… Am Segway Point Hochschwarzwald, wie sich der Schwärzenbacher Haberjockelshof im Netz
präsentiert, erwartet den Neuling ein
Fahrerlager: Nach einer kurzen Einweisung mit Fahrsicherheitstraining
können Sie, egal welchen Alters und
Fitnessgrades, selbständig davon gleiten. Der Betrachter der Schwarzwälder
Segway-Szene kann sich derweil des
Eindrucks nicht erwehren, dass sich
die touristische Vermarktung, nicht
anders als der weltweite Vertrieb, eher
zäh anlässt. Das neue Image, das ihm
die flinken Werbestrategen verpasst
haben, scheint so recht noch nicht
verfangen zu haben. Woraus abzuleiten ist: Nicht jeder Modetrend, der
aus den USA zu uns herüberschwappt,
gerät sogleich zum narrensicheren
Selbstläufer. Die Kirschtorte auf der
Schwarzwälder Runde bleibe dem
Gast unbenommen. Besser bekäme
sie ihm allemal, würde er sich zur Umrundung des Titisees und zum Besuch
des Klettergartens Action Forest zu einer herkömmlicheren Fortbewegungsart entschließen können. Wer immer
da glaubt, seinem Bewegungsmangel,
dem zivilisatorischen Grundübel unserer Zeit, mit dem Segway abhelfen
zu können, dem ist fürs Erste nicht zu
helfen.
Wolf Hockenjos
Mir vum Wald
Won i däheim bi
In der Hauptgeschäftsstelle
laufen alle Fäden zusammen
Won i däheim bi, dem sait mer „de Wald“.
s git Lüt, die tüen do drüber sage,
s wäre Dreivierteljohr Winter
un e Vierteljohr chalt
un si ließte sich nit mit allere Gwalt
dohi in die steinige Bückel jage.
Der Deutsche Wandertag 2010 war eine besondere Herausforderung
für die Mitarbeiter
Von Hauptgeschäftsführer Walter Sittig
Däbii git s nüt schöners, sell sag i der glii,
als unseri Wälder un Matten im Wandel
vum Feldberg bis aben an Hochrhi; vum Rhi
uf de Belche, an d Wuetach ufe un wider durii
im Boge zuem Brend un dure an Chandel.
Do ruusche die Tanne am felsige Rank
un spihle mit Liechter un Schatte;
do stoht a me Waldrand e chnorzigi Bank;
do burzlet e Wässerli, fröhlich un blank,
durab dur e saftigi Matte.
Do stoht an de Halde e mächtigis Huus
un luegt unter gschindlete Walme
mit blitzblanke Fensterli s Waldtal duruus;
do lauft no e Bergbuur am Sunntig felduus
un freut sich an chornschwere Halme.
Un über de Halde un überem Tal
do spannt sich de Himmel in d Witi,
do spanne sich Böge un Berg überall,
wo d Sunne vergoldet im heitere. Strahl.
Un d Heimet,
mii Heimet isch d Mitti!
Gerhard Jung
Sommerferien 2011
Die Hauptgeschäftsstelle in Freiburg
ist Dreh- und Angelpunkt sowie Service- und Informationszentrum des
Schwarzwaldvereins für die 237 Ortsgruppen und 16 Bezirke. Sie ist zentrale Anlaufstelle für alle Angelegenheiten,
die den Schwarzwaldverein betreffen.
Der Alltag in der Geschäftsstelle ist stark
geprägt von Beratungsfragen (bei vereins-,
versicherungs-, satzungs-, reiserechtlichen
oder touristischen Fragen), Vorbereitungsund Organisationsaufgaben, der Beantwortung von Anfragen jeglicher, zum Beispiel
auch touristischer Art, der Erledigung von
vielen Bestellungen der Ortsgruppen für
deren Vereinsarbeit oder von Wanderinteressierten über den Shop des Schwarzwaldvereins, von Telefonaten, der umfangreichen Korrespondenz per Brief und per
E-Mail mit den Ortsgruppen und Bezirken,
vielen unterschiedlichen Organisationen
und Institutionen sowie vom Publikumsbesuch im Verkauf. In der Geschäftsstelle
arbeiten Walter Sittig (Hauptgeschäftsführung), Angela Blüm und Ellen Teichmann
(halbe Stelle) (Sekretariat, Verkauf und Information), Annette Walzer (Buchhaltung),
Katja Camphausen (halbe Stelle, Wanderführerausbildung, Heimat- und Wanderakademie), Peter Lutz (Naturschutz), Patrick
Schenk (Wegereferat), Stephan Seyl (Famili-
Der Schwarzwaldverein präsentierte sich einmal
mehr bei der Freizeitmesse CFT in Freiburg mit einem
ansprechenden Ausstellungsstand, organisiert von
Hauptgeschäftsführer Walter Sittig. Unterstützt wurde er bei den vielen Gesprächen mit den Besuchern
vom Standbetreuungsteam der Ortsgruppe FreiburgHohbühl.
MIT UNS ONLINE GEHEN
Hauptgeschäftsstelle geschlossen
Die Hauptgeschäftsstelle (mit Sekretariat und Verkauf) in
Freiburg, Schlossbergring 15, wird vom 8. bis 26. August
geschlossen sein. Bestellungen per Post und E-Mail werden
erledigt.
Am 30. Mai, dem Montag nach der Hauptversammlung in
Malsch, ist die Hauptgeschäftsstelle ebenfalls geschlossen.
Wir danken den Mitgliedern des Schwarzwaldvereins und
Gästen für ihr Verständnis.
30
en- und Öffentlichkeitsarbeit) und Christine
Berchtold (Teilzeit für Versand, Anfragen).
Seit 19. Januar 2011 ist Christian Leuchter
als Geschäftsstellenleiter tätig, nachdem er
ein halbes Jahr als Assistent des Präsidiums
gearbeitet hat. Zu seinen Aufgaben gehören
insbesondere Personalwesen, Leitung der
Öffentlichkeitsarbeit einschließlich Internet,
Verwaltung des Schwarzwaldvereinshauses.
Zu den Aufgaben von Hauptgeschäftsführer Walter Sittig gehören insbesondere Beratung und Unterstützung der Ortsgruppen
und Bezirke, Seminararbeit, Rundschreiben,
Hauptvorstand und Hauptversammlung,
Messeauftritte, Versicherungs- und Zuschusswesen. Stephan Seyl hat seine Stelle
reduziert und wird künftig 50 Prozent (20
Stunden pro Woche) für die Familienarbeit
und 25 Prozent (10 Stunden pro Woche) für
die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein. Seit
15. März 2011 ist Annette Mader als neue
Jugendbildungsreferentin mit 75 Prozent
einer vollen Stelle tätig. Die Mitarbeiter der
Geschäftsstelle waren bis August 2010 zusätzlich sehr intensiv bei den Vorbereitungen für den Deutschen Wandertag 2010 im
Schwarzwald und in Freiburg eingebunden.
Dadurch wurden über 5 000 „Kommunikationsbewegungen“ pro Monat per Telefon,
Brief, Fax oder E-Mail über die Hauptgeschäftsstelle bearbeitet und abgewickelt.
Von Mitarbeitern, die auch regelmäßig von
Außenterminen betroffen sind (vor allem
Hauptgeschäftsführer, Naturschutzreferent,
Jugendreferent, Wegereferent) wurden im
Berichtszeitraum über 300 Außentermine
wahrgenommen. Die Fachbereiche in der
Geschäftsstelle koordinieren ihre Projekte
und Programme in Zusammenarbeit und
Abstimmung mit den jeweiligen ehrenamtlichen Hauptfachwarten der Sparten Wandern, Wege, Naturschutz, Geoinformation,
Jugend und Familie. Vizepräsident Georg
Keller hat kommissarisch den Fachbereich
Heimatpflege übernommen. Ein Hauptfachwart für den Fachbereich Heimatpflege
und Kulturarbeit wird dringend gesucht.
Seminare, Lehrgänge, Tagungen, Sitzungen,
Fortbildungsveranstaltungen, Wanderführerlehrgänge, Veranstaltungen der Heimat- und
Wanderakademie und weitere Aktionen
werden organisiert, alle Projekte des Hauptvereins mit vorbereitet und durchgeführt.
Die Geschäftsstelle arbeitet sehr eng mit
dem Präsidium, den Hauptfachwarten und
dem Hauptvorstand sowie den Bezirken und
Ortsgruppen zusammen, organisiert und bereitet inhaltlich die Sitzungen des Präsidiums
und des Hauptvorstandes vor und organisiert die Hauptversammlung mit den jeweils
auszurichtenden Ortsgruppen. Die Kontakte
mit befreundeten Verbänden, Partnerorganisationen, Ministerien und Behörden werden
über die Geschäftsstelle koordiniert. Die administrativen und inhaltlichen Vorgänge für
die Stiftung „Natur- und Kulturlandschaft“
sowie die Stiftung „Kultur, Heimat und Wandern“ und die Vermittlung von Zuschüssen
des Landes für Sanierungen der Wanderheime werden über die Geschäftsstelle abgewickelt. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hauptgeschäftsstelle danke ich sehr
für ihre überaus große Einsatzbereitschaft,
stets hohe Motivation und ihre Kompetenzen, die sie zugunsten der Ortsgruppen, der
Mitglieder, des Schwarzwaldvereins einsetzen. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute
und zukunftsfreudige Zusammenarbeit mit
den Ortsgruppen und Bezirken.
WEBSEITE FÜR IHRE ORTSGRUPPE:
Komplette Webseite mit vielen Funktionen zur kompletten Selbstpflege einmalig nur 400 EUR zzgl. MwSt.
und ab 10 EUR zzgl. MwSt. monatlich für Hosting und
telefonische Hilfestellung.
KONTAKT: werbeagentur aufwind GmbH
in Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein:
Stephanie Adler, Fon 07663-91 49 74-0,
[email protected]
2/2011
2/2011
31
Eine einheitliche Linie
Der neue Gestaltungsleitfaden des Schwarzwaldvereins
An Pfingsten traf man sich auf dem Fohrenbühl und auf dem Biereck
GRÜN
C=50 | M=0 | Y=100 | K=0
GRUNDFARBE
SCHRIFTGRÜN
HELLBLAU
C=50 | M=0 | Y=100 | K=50
C=50 | M=10 | Y=0 | K=5
HAUPTVEREIN
DUNKLERES BLAU
GELB
C=100 | M=0 | Y=0 | K=29
C=0 | M=20 | Y=100 | K=0
ORTSGRUPPEN
ORANGE
C=0 | M=60 | Y=100 | K=0
maßgeschneidert hat. Die Publikationen des
Hauptvereins, die in den letzten Monaten in
einer Vorlaufphase Elemente des neuen Stils
vorweggenommen haben, sollen in Zukunft
von hohem Wiedererkennungswert und der
eigenen Linie geprägt sein. Im Verlauf der
Entwicklung des neuen Stils war klar, dass
die Vorgabe für den Hauptverein eine hohe
Verbindlichkeit haben soll.
Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des
Hauptvorstandes und Mitarbeitern der
Hauptgeschäftsstelle hat in engem Zusammenspiel mit der Werbeagentur die Entwicklung des Gestaltungsleitfadens in den letzten
Monaten vorangetrieben und dabei immer
sowohl das Ziel eines modernen, freundlichen Erscheinungsbildes als auch das der
Praxistauglichkeit im Blick gehabt. Am Ergebnis wird immer noch gefeilt, jedoch
sind die großen Linien mittlerweile klar.
Die letztendliche Zustimmung durch den
Hauptvorstand steht noch aus. Der umfangreiche Gestaltungsleitfaden wird dem Verein
79098 Freiburg
Vor- und Zuname
Vor- und Zuname
Vor- und Zuname
Straße
geworben durch
Bankeinzug: Konto-Nr.
Einige Beispiele für die
Elemente des neuen Stils
An dieser Stelle gibt es einige Ausblicke
auf wichtige Elemente, die allen Mitgliedern,
die in den vergangenen Monaten mit den
Publikationen des Hauptvereins zu tun hatten, nicht unbekannt sein werden.
Das Logo des Schwarzwaldvereins findet
sich auf den Publikationen zentriert am oberen Seitenrand, wahlweise auf geeigneten
Fotos oder weißen beziehungsweise grünen
Hintergründen. Die Farbe und der Tonwert
des Grüns, das sich als Grundfarbe durch
die Gestaltung zieht, sind dabei definiert. Für
alle professinell gedruckten Erzeugnisse des
Schwarzwaldvereins wird die Schrift Chantilly verwendet. Um es vorwegzunehmen: Diese Schrift findet sich nicht im Schriftenordner
jedes Computers. Und das ist auch beabsichtigt, denn so soll eine gewisse Eigenständigkeit der Druckerzeugnisse des Schwarzwaldvereins unterstrichen werden.
In einer schmalen Farbleiste, die die Erscheinung auflockert, verwendet der Hauptverein blaue Elemente in unterschiedlichen
Tonwerten. Als Untergrund für Überschriften
dient eine breite Farbleiste, die aus abgestuften Grüntönen besteht, was den Betrachter
an die facettenreiche Natur des Schwarzwaldes erinnern soll. Am Fuß jeder Seite findet
sich eine abstrahierte grüne Gebirgssilhouette, die die Verbindung zur Landschaft herstellt. In geeigneten Proportionen kombiniert, ergeben die Gestaltungselemente ein
stimmiges Ganzes, das den Schwarzwald-
Unterschrift
Der Schwarzwald ist eine gewachsene Kulturlandschaft – dafür
engagiert sich der Schwarzwaldverein seit dem Jahr 1864. In
liebevoller ehrenamtlicher Arbeit geht es darum, die Natur und
ihren Erholungswert zu erhalten, den 75.000 Mitgliedern ein
abwechslungsreiches Programm zu bieten und Baden-Württemberg lebendig zu machen. In 239 Ortsgruppen gibt es ein
reichhaltiges Angebot an Tages- und Mehrtageswanderungen
über die Höhen der Gipfel und durch die Täler und Schluchten
des Schwarzwaldes. Gemeinsam sind wir für unsere Landschaft
aktiv. Jede Mitgliedschaft unterstützt unsere Arbeit. Wer mitwirken will, ist herzlich eingeladen. Wir vermitteln Ihnen gerne
den Kontakt zu einer unserer Ortsgruppen in Ihrer Nähe.
MITGLIEDER HABEN VORTEILE
„
Viermal jährlich informiert Sie die Vereinszeitschrift DER
SCHWARZWALD über Natur, Kultur, Wandern, Vereinstätigkeiten und aktuellen Themen unserer Region. Hier
finden Sie natürlich auch unsere aktuellen Angebote aller
wechselnden Produkte für Ihre Wanderausrüstung.
„
Wandern Sie mit uns durch ganz Europa – die Ortsgruppen
veranstalten regelmäßig Ferienwanderungen und vielfältige
Freizeitangebote für die ganze Familie.
„
Profitieren Sie von günstigen Übernachtungsmöglichkeiten
in den Wanderheimen des Schwarzwaldvereines und denen
der anderen Mitglieder des Verbands Deutscher Gebirgsund Wandervereine.
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HEIMATPFLEGE
„
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Kartenmaterial oder Ihre Wanderausrüstung – auch online
unter www.swvstore.de
WANDERN
JUGEND &
FAMILIE
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Lassen Sie sich zum Wanderführer oder Naturexperten ausbilden – die Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg
bietet ein interessantes Programm.
, den
geb.
geb.
geb.
Ort
DERSCHWARZWALDVEREIN
Bank
BLZ
Beruf
Beruf
1. Kind
PLZ
Einzelmitglied
Kinder bis 14 Jahre
Jugendliche von 14 bis 26 Jahre
Familienmitgliedschaft
zur Ortsgruppe
Fördermitglied (€ 30,–/Jahr)
Familienmitgliedschaften (€ 45,–/Jahr)
Firmen und Körperschaften (€ 60,–/Jahr)
oder:
als Mitglied bei einer Ortsgruppe
(Beiträge je nach Ortsgruppe verschieden)
Schwarzwaldverein e.V.
Hauptgeschäftsstelle
Schloßbergring 15
Bitte
frankieren
im Rahmen der Hauptversammlung im Mai vorgestellt und anschließend
auch über die Internetseite
des
Schwarzwaldvereins
zugänglich gemacht. Nach
einer
Evaluierungsphase
soll über weitere Schritte
entschieden werden. Dabei
sollen neben den Erkenntnissen zu den Kosten auch
die ersten Erfahrungen des
Hauptvereins mit dem neuen Leitfaden, sowie der Bedarf von Ortsgruppen, die sich den neuen Stil zu Eigen
machen möchten, ausgewertet werden. Eine
mögliche Option, die derzeit geprüft wird,
wäre das Angebot eines internetbasierten
Gestaltungswerkzeugs. Ein solches „web-toprint-System“, würde auch den Ortsgruppen
ermöglichen, in höchster Qualität und konform zum Gestaltungsleitfaden Printprodukte wie etwa Faltblätter oder Visitenkarten zu
gestalten und per Mausklick die Produktion
durch eine Druckerei zu beauftragen.
Als Fördermitglied beim Verband
Längst nicht mehr neu ist die Erkenntnis, dass in unserer medialen
Welt zunehmend die Inhalte wahrgenommen werden, die sich über
ein einprägsames und professionelles
Erscheinungsbild vermitteln.
Um aus der Flut der Bilder noch halbwegs
heraus zu ragen, ist eine Organisation wie
der Schwarzwaldverein gut beraten, mit einem einheitlichen, in sich konsistenten Erscheinungsbild an die Öffentlichkeit zu gehen. Schon vor dem Deutschen Wandertag
2010 begannen die Überlegungen um eine
einheitliche gestalterische Linie. Die vielen
professionellen Veröffentlichungen im Rahmen der letztjährigen Großveranstaltung
könnten rückblickend auch ein wenig als
Testlauf für das neue professionelles Erscheinungsbildes gesehen werden, das die Werbeagentur aufwind aus Bahlingen am Kaiserstuhl dem Schwarzwaldverein sozusagen
32
Der Schellenmarkt,
das hohe Fest der Hirtenbuben
Ja, ich möchte Mitglied im Schwarzwaldverein werden.
AKTUELL
WANDERN
HEIMATPFLEGE
NATURSCHUTZ
Für Fragen rund
um das Thema
UNSER KONTAKT
Für Fragen rund um das Thema „Schwarzwald“ stehen Ihnen unsere Mitarbeiter jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie
uns und lassen Sie sich unverbindlich beraten.
KONTAKT
Schwarzwaldverein e. V. | Hauptgeschäftsstelle
Schloßbergring 15 | 79098 Freiburg
Tel. 07 61/3 80 53-0 | Fax 07 61/3 80 53-20
www.schwarzwaldverein.de
[email protected]
www.wanderservice-schwarzwald.de
www.jugend-im-schwarzwaldverein.de
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
www.wanderakademie.de
[email protected]
„Schwarzwa
ld“ stehen Ihnen
ung. Kontaktieren
Sie
verein in einem frischen
und sympathischen Bild
erscheinen lässt und das
Image eines offenen
und zeitgemäßen Vereins prägt.
© 5/2009 Schwarzwaldverein e.V.
LANDSCH
AFT UND
AKTIV ERLE
NATUR
BEN
NATUR ERFAH
REN
REGIONEN
ERWANDER
N
TRADITION
EN ERLEBEN
WANDERN
WEGE NATU
RSCHU
TZ HEIMA
TPFLEGE
JUGEND
FAMILIE
Der Leitfaden soll
eine Richtschnur sein
Ganz bestimmt gibt es zur Einführung des
Gestaltungsleitfadens nicht nur Zustimmung.
Sicher sein darf sich jeder Kritiker, dass kaum
ein Einwand in den bisherigen Diskussionen
in Hauptvorstand und Arbeitsgruppe nicht
schon geäußert und hin und her gewendet
wurde. Naiv wäre es aber zu glauben, dass
es eine Lösung gibt, die allen Beteiligten
bis zum letzte i-Punkt zusagt. Letztendlich
besteht bei den Entscheidungsträgern des
Hauptvereins jedoch Konsens darüber, dass
der Schwarzwaldverein in Zeiten, die es der
Vereinsarbeit nicht immer leicht machen,
gut beraten ist, sein Bild in der Öffentlichkeit offensiv selbst zu gestalten, an einem
positiven Image zu arbeiten und sich damit
auch gegen Nichtbeachtung oder Vorurteile
durchzusetzen.
Auch der Hauptverein hat im Umgang
mit dem neuen Gestaltungsleitfaden noch
viel zu lernen. Die ersten Schritte auf diesem Weg haben bereits gezeigt, dass es nicht
zielführend ist, den Leitfaden zu strikt zu befolgen. In der Praxis wird es immer wieder
Kompromisse geben müssen, die an der ein
oder anderen Vorgabe anecken. Hilfreich ist
dabei der Gedanke, die zahlreichen Vorgaben und Regeln des neuen Stils als Richtschnur zu betrachten, der grundsätzlich zu
folgen ist, solange nicht wichtige Gründe dagegen sprechen. Der neue Stil soll dem Verein nutzen, nicht ihn einengen. Im Rahmen
der Hauptversammlung in Malsch wird der
neue Stil vorgestellt. In einem Workshop gibt
es die Gelegenheit, den neuen Gestaltungsleitfaden sowie die Möglichkeiten der Ortsgruppen ausführlich kennen zu lernen. Informationen dazu erhalten die Ortsgruppen
mit der Einladung zur Hauptversammlung.
Stephan Seyl
2/2011
Zu den besonders interessanten Festen im
Schwarzwald gehören die Schellenmärkte
an Pfingsten auf dem Fohrenbühl zwischen
Schramberg und Hornberg und auf dem
Biereck zwischen Hausach und Haslach.
Sie stehen in der Tradition alter Hirtenbubentreffen, deren Geschichte bisher kaum
erforscht wurde. Die Schellenmärkte ziehen
auch heute noch ein großes Publikum an,
weil sie in der schönsten Jahreszeit stattfinden. An allen Berghängen blüht bereits der
Ginster, der die Landschaft je nach Lichteinfall teilweise in goldgelbem Glanz erscheinen lässt.
Eine anschauliche Darstellung des Schellenmarktes auf dem Biereck findet sich in
der Zeitung „Der Kinzigtäler“ aus Wolfach
vom 23. Mai 1913. Der unbekannte Autor
machte sich darin zum Fürsprecher des alten Hirtenbubentreffens, das damals von
einigen Zeitgenossen als „überlebter Jahrmarktstrubel“ und „Kuhmusik“ kritisiert
wurde. Vor dem Ersten Weltkrieg kamen
zu diesem Ereignis noch viele Hirtenbuben
aus Mühlenbach, Hofstetten, Biederbach,
Prechtal und aus der Umgebung dieser
Dörfer und Täler zusammen, „um den Feiertag, der ihnen von Alters her ganz gehört,
inmitten ihrer Kollegen auf ihre Art froh
zu verleben, Handel zu treiben mit ihrem
Heiligtum, den Glocken der Herden, umzutauschen, einzukaufen und zu verkaufen, neue Variationen des Kling-Klang für
ihre Schutzbefohlenen zusammenzustellen,
auch wohl einige Pfennige zu verdienen“.
Ihre Glocken hatten sich die Hirtenbuben
oft in großer Zahl um den Hals gehängt.
Wer waren damals die Hirtenbuben? Zum
Einsatz kamen neben den Kindern aus Bauernfamilien Kinder aus kinderreichen Familien der Umgebung und seit dem Ersten
Weltkrieg auch Kinder aus städtischen Familien. Es waren fast ausschließlich Jungen,
weshalb „Hirtenbuben“ zu einem allgemein
bekannten Begriff im Schwarzwald wurde.
Sie erhielten Kost und Logis, aber nur einen
sehr geringen Lohn, der je nach Gegend
einmal ausbezahlt wurde. Die Arbeitszeiten waren lang, mitunter bis zu 15 Stunden
am Tag. In der Winterzeit, in der die Hirtenbuben die Schweine fütterten, Getreide
droschen oder im Wald arbeiteten, war die
Arbeitszeit etwa zwei Stunden weniger. In
der Sommer- und Herbstzeit von Mai bis
Oktober waren die Hirtenbuben in der Regel barfuss. Wer Glück hatte, besaß ein paar
Holzschuhe. In den Höhenlagen war es üblich, in den frischen Mist zu treten, um die
Füße etwas wärmen zu können. Die Klei2/2011
dung bestand aus einem Hemd und einer ein, die den Schellenmärkten schließlich ein
kurzen Hose. Bei Regen waren ein Kittel, ganz neues Gesicht gab. Heute heißen sie
ein Filzhut oder eine Zipfelmütze üblich. zwar noch so, haben sich aber nach dem
Bei stürmischem Wetter musste manchmal Ende der Hirtenbubenzeit in Volksfeste über
auch ein Kartoffelsack ausreichen. Einige die Pfingstfeiertage verwandelt.
Dieter Kohlmann
Hirtenbuben trugen auch besondere Strohmäntel, wie auch ein
etwa aus den 1930erJahren stammendes Foto
belegt. Das Vieh hüteten
sie mit Gerten, Geißeln
und Stöcken und hatten damit oft ihre liebe
Not. Die Einführung des
elektrischen Weidezauns
in den 1950er-Jahren
machte die Hirtenbuben
überflüssig,
nachdem
sie über Jahrhunderte
zum Schwarzwald gehört hatten. Auf dem
Biereck war das dortige
Gasthaus der Mittelpunkt
des Schellenmarkts. „Der
Kinzigtäler“
berichtete
am 23. Mai 1913 weiter:
„Um die Mitte des Nachmittags hat das Fest den
Höhepunkt erreicht, und
bei günstigem Wetter ist
zu dieser Zeit um das
‚Rößle’ ein Betrieb so
eigenartiger Natur, ein
Betrieb, den man – gesehen haben muß. Das
genannte Gasthaus liegt
sonst den größten Teil
des Jahres über ziemlich
verlassen auf seiner einsamen Höhe; nur die Bewohner der umher zerstreuten Bauernhöfe sind
ständige Gäste“. Zum
Schellenmarkt füllte sich
der ansonsten einsame
Ort mit Gästen aber zum
Teil von weither. Aus
dem Elz-, Gutach-, Harmersbach- und Schuttertal strömte das Publikum
herbei, zu dem sogar
Gäste aus Freiburg, Lahr
und Straßburg kamen,
Bürger, die hier eine
Landidylle suchten und
als Souvenir eine Glocke
mit nach Hause nahmen.
Offenbar setzte bereits
Alte Fotos erinnern an die einstigen Schellenmärkte im mittleren Schwarzwald.
damals die Entwicklung
33
HEIMATPFLEGE
HEIMATPFLEGE
Der Hohlohturm gehört
dem Schwarzwaldverein
Was schon immer so war, ist jetzt auch juristisch abgesichert
Der Wanderer, der vom Hohlohturm auf dem Kaltenbronn weit ins
Land schaut, kann nur den Kopf
schütteln über eine juristische Auseinandersetzung über die Besitzverhältnisse dieses Aussichtsturmes.
Aber die Ortsgruppe Gernsbach hat
es jetzt schwarz auf weiß: Der Hohlohturm gehört ihr. Ein Blick in die
Geschichte zeigt, dass es eigentlich
schon immer so war.
Wandert oder fährt man von Gernsbach
im Murgtal in Richtung Enzklösterle und
Bad Wildbad, so gelangt man über das Gebiet des Hohlohs und des Ski- und Wandergebiets Kaltenbronn zu dem schon von
weithin sichtbaren Kaiser-Wilhelm-Turm
in fast eintausend Meter Höhe. Dieser
Turm, anfangs noch nicht so hoch wie der
heutige, ist nach langen und schwierigen
Verhandlungen mit den staatlichen Behörden, allen voran mit der Forstverwaltung
Baden Württemberg (ForstBW) nach 113
Jahren nun endlich auch juristisch zur Nutzung freigegeben, obwohl faktisch nie ein
Zweifel darin bestanden hat, dass er von
der Ortsgruppe Gernsbach gebaut, unterhalten und für die Wanderer und Besucher
freigegeben war. Am Donnerstag, 21. Oktober 2010, ist zwischen der Ortsgruppe
des Schwarzwaldvereins Gernsbach, dem
ForstBW und mit Zustimmung des Regierungspräsidiums Freiburg ein Gestattungsvertrag zustande gekommen, der alle
Rechte und Pflichten des Landes BadenWürttemberg als Grundstückseigentümer
und dem Verein als Betreiber und als Nutzer regelt. Bemerkenswert ist die Tatsache,
dass der Vertrag für alle künftigen Regelungen mit Betreibern der Aussichtstürme
im Schwarzwald Mustercharakter hat. Gewiss hat diese Tatsache auch die mehr als
zweijährig dauernden Verhandlungen der
Ortsgruppe Gernsbach mit den Behörden
bestimmt.
Es lohnt sich, einmal auf die lange Geschichte der Entstehung dieses berühmten
Turmes zurückzublicken. Anlässlich des
einhundertjährigen Bestehens des Hohlohturmes wird 1997 in einer Broschüre der
Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins von
den vereinseigenen Verfassern die Entstehungsgeschichte wie folgt beschrieben:
Die Geschichte des Hohlohturmes reicht
34
bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Der heutige, steinerne Turm hatte
bereits einen Vorgänger in der Form eines
hölzernen, ringsum verschalten Gerüsts,
das im Jahre 1856 errichtet wurde. Es war
nur 15 Meter hoch und genügte den damaligen Anforderungen für eine umfassende
Fernsicht vollauf, denn der Wald war in
jener Zeit niedrig und die hölzerne Aussichtsplattform erlaubte eine gute Fernsicht. Er verdankte seine Entstehung den
Anregungen von Oberförster Bechmann.
Die damaligen Verhältnisse darf man
nicht mit den heutigen vergleichen, denn
eine Wanderung vom Tal auf den Hohloh
war vor mehr als einhundert Jahren noch
ein kleines Abenteuer. Wohl gab es Verbindungen aus dem Murgtal ins Enztal, denn
die Passstraße hatte schon von alters her
strategische Bedeutung. Reit- und Kutschwege ermöglichten den großherzoglichen
Jagdgästen die Zufahrt zum Kaltenbronn.
Schmale Trampelpfade und Pirschwege
durchzogen die weiten und urigen Wälder,
ausreichend für Jäger und Forstleute.
Ansonsten zogen Karrenwagen über
die steilen Hänge hinauf und Frauen aus
Enzklösterle kamen über diese Wege auf
den Markt nach Gernsbach, um ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse anzubieten.
Wegebezeichnungen wie „Alte Gernsbacher Steige“ und „Alter Schwabenweg“,
der über die Hohlohfläche führte, deuten
noch heute auf diese Verbindungen hin.
Die „Alte Weinstraße“ war über Jahrhunderte der Verbindungsweg von Gernsbach
in das hintere Murgtal. Lange Zeit waren
die Hochflächen des Kaltenbronn Weidegebiet. Die Bauern aus dem Rheintal
einerseits und aus dem Kirchspiel Altensteig andererseits trieben ihr Jungvieh auf
die Höhen der Sommerweide. Das Kaltenbronner Gebiet war also schon immer
ein Kreuzungspunkt von Wegen und daher auch im Blickpunkt des beginnenden
Fremdenverkehrs aus Baden-Baden, Bad
Herrenalb und Bad Wildbad.
Zurück zum Turmbau: Die Baukosten
des genannten Holzgerüsts betrugen 657
Gulden, damals eine stattliche Summe. Die
Erhaltung des Holzturmes auf dem niederschlagsreichen Bergrücken des Hohlohs
erwies sich als sehr kostspielig, denn immer wieder gab es Reparaturen. Bis zum
Jahre 1893 waren diese Kosten auf 1680
Reichsmark angewachsen. Im Jahre 1894
musste man das Gerüst mit Tafeln versehen, die vor dem Besteigen warnten, denn
es war morsch und baufällig. Ein Jahr spä-
ter wurde der hölzerne Turm abgerissen
und damit das erste Kapitel der Turmgeschichte geschlossen. Nur noch der Küfer
konnte aus den eichenen Strebepfeilern
noch Fässer machen, weil sich die Hölzer
im moorigen Grund noch gut erhalten hatten. Inzwischen waren in Gernsbach Dinge
geschehen, die für die Stadt-Entwicklung
und damit zusammenhängend auch für
den Hohlohturm nicht ganz ohne Einfluss
waren: im Jahre 1873 wurde das Kurkomitee gegründet – Vorläufer des heutigen
Verkehrsvereins – und was für uns von
Wichtigkeit ist: Die Sektion Gernsbach des
damaligen Badischen Schwarzwaldvereins
entstand. Damit gehört die Gernsbacher
Ortsgruppe zu einer der ältesten selbständigen Ortsgruppen im Schwarzwaldverein
überhaupt.
Gleichzeitig war es in Mode gekommen,
zumindest in den wohlhabenden Kreisen, im Sommer in den Schwarzwald zu
reisen. Die Markierung von Spazier- und
Wanderwegen war schon damals eine der
Hauptaufgaben des Vereins und ist es bis
heute geblieben. Wie heute wurden schon
damals die Vorhaben von der städtischen
Verwaltung unterstützt. Der Fremdenverkehr begann sich mehr und mehr zu
entwickeln, und der Schwarzwaldverein
dachte daran, auf dem Hohloh wieder einen Aussichtsturm zu errichten, denn in
den letzten zehn Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden rund dreißig Aussichtstürme. Bereits aus dem Jahresbericht des
Schwarzwaldvereins für 1894 geht hervor,
dass die Sektion Gernsbach Vorarbeiten
zum Neubau eines steinernen Turmes in
Angriff nehme. 1895 schuf man die rechtlichen Voraussetzungen, indem der „Großherzliche Domänenärar, vertreten durch
den Großherzlichen Oberförster Dr. Ebert“
und die gegründete „Kommission zur Erbauung eines Aussichtsturms auf dem
Hohloh“ einen Vertrag über die Errichtung
dieses Turmes abschlossen. Dieser Vertrag
regelte die Überlassung der Baumaterialien
bis hin zum Gerüstholz. 1897 war es dann
soweit. Die Bauzeit des Turmes dauerte
von Mai bis August 1897. Es war damals
nicht einfach, eine Firma zu finden, die die
Bauausführung in der Abgelegenheit des
Hohlohrückens übernehmen sollte. Maurermeister Katzenberger aus Eisental hatte
bereits den Turm auf der Badener Höhe
erstellt und verfügte über die Erfahrung,
nun auch den Hohlohturm zu errichten.
Es herrschte reges Treiben auf dem lang
gezogenen Höhenrücken. Zur Unterbrin2/2011
gung der 22 Bauarbeiter wurden eigene
Wohnbaracken errichtet, die Verpflegung
der Männer musste aus dem Tal heraufgeschafft werden, denn es war damals
nicht möglich, nach der Arbeit schnell
mal heimzufahren. Der Turm wurde aus
Sandsteinen errichtet, rund 350 Kubikmeter Material waren hierzu notwendig. Die
Steine wurden im Umkreis der Baustelle
gewonnen und gebrochen. Das zum Bau
notwendige Wasser wurde dem Hohlohsee
entnommen und mit Fuhrwerken transportiert. 85 Kubikmeter Sand, 350 Zentner Zement und Schwarzkalk wurden benötigt.
Der Turm wurde konisch errichtet: der
untere Durchmesser misst 4,40 Meter bei
90 Zentimeter Mauerstärke, der obere war
3,90 Meter breit bei einer Mauerstärke von
noch 65 Zentimetern.
Nach dem Bauende betrug die Gesamthöhe des Turms 22,20 Meter. Stand man
auf seiner Plattform, so war man 1010 Meter über dem Meeresspiegel und zugleich
auf dem höchsten Punkt im nördlichen
Schwarzwald ostwärts des Murgtales. Der
Kostenaufwand betrug damals rund 11 000
Reichsmark. Das war für die knapp einhundert Mitglieder des Schwarzwaldvereins von Gernsbach eine beachtliche Summe. Hilfe kam jedoch von vielen Seiten:
von den Schwarzwaldvereinssektionen
Baden-Baden und Pforzheim, von Neuenbürg, von der Bad- und Stadtkasse Herrenalb und von der Großherzoglichen Domänendirektion.
Als Krönung des fertig gestellten Turms
wurden über dem Eingang das württembergische und das badische Wappen angebracht. Der Reichsadler und die Inschrift
„Kaiser-Wilhelm-Turm“ ergänzten das
Werk. Die damaligen Vereinsvorstände
des Schwarzwaldvereins schlugen diesen
Namen vor, da der Kaiser fast jährlich zur
Auerhahnjagd auf die Hohlohhöhen kam.
Zitat aus dem Einladungschreiben: Eine
erhöhte Wichtigkeit erreicht dasselbe dadurch, dass auf den Höchsten Vorschlag
unseres Protectors, seiner Königlichen
Hoheit unseres Großherzogs der Thurm
den Namen Kaiser-Wilhelm-Thurm führen
wird, nachdem die erbetene Allerhöchste
Genehmigung von seiner Majestät dem
Kaiser erteilt worden ist“. Am 18./19. September 1897 fanden die Einweihungsfeierlichkeiten statt. Aus dem Murgtal und
dem Enztal stiegen die Festbesucher 122
Stufen zur Plattform hinauf, um die Aussicht zu genießen. Der Wald war damals
noch niedrig, die direkte Einsicht in die
Täler noch ungeschmälert. Durch den Ersten Weltkrieg wurde es still um den Turm.
Erst in den zwanziger Jahren war wieder
ein reger Besucherandrang zu bemerken.
Vereine und Schulklassen machten sich
auf, um am Turm zu rasten, die Zeit der
„Wandervögel“ begann. Eine reiche und
ursprüngliche Natur mit seinen Mooren
2/2011
und Seen sind eine Besonderheit in dieser
Naturregion, die es wert ist, sie auch und
besonders heute noch zu besuchen und zu
bestaunen.
Nach siebzig Jahren musste das Bauwerk einer gründlichen Sanierung unterzogen werden. Der Zahn der Zeit hatte am Mauerwerk genagt und deutliche
Spuren hinterlassen. Außerdem war eine
Erhöhung dringend notwendig, denn der
inzwischen höher gewachsene Wald versperrte die Aussicht. Darum wurde eine
Erhöhung geplant und verwirklicht. Der
Schwarzwaldverein Gernsbach holte ein
Gutachten ein, das im Voranschlag 35 000
DM Baukosten vorsah. Der Hauptverein sagte ein Darlehen zu und die Stadt
Gernsbach übernahm die Bürgschaft für
die aufzunehmenden Gelder. Mit der zusätzlichen organisierten Baustein-Spendenaktion konnte mit dem Bau begonnen
werden. Eine gewaltige Aufgabe für den
Vereinsrechner Ludwig Gerber, der diese
Mammutarbeit des Geldeintreibens und
der Schuldentilgung bewältigte und dem
dafür nachträglich Dank gebührt. Mitglieder des Vereins erinnern sich noch gut
an die Arbeitsstelle inmitten des hoch gewachsenen Waldes in einem kalten Frühjahr und in einem verregneten Sommer
1968. Zur Verwendung kamen 58 Kubikmeter Fertigbeton, welche direkt zur Baustelle gefahren wurden. 15 307 Kilogramm
Eisen wurden verbaut und zur äußeren
Verschalung mit Sandstein 80 Kubikmeter
Steine neu zugerichtet und vermauert. Im
Innern des Turmes mussten 36 neue Treppenstufen in Stahlbetonausführung gebaut
werden. Die Gesamtzahl der Stufen vom
Eingang bis zur Plattform beträgt nunmehr
158, wobei die neue Gesamthöhe des
Turms nun 28,60 Meter misst. So mancher
Forstmann denkt noch mit Schrecken an
den Februar 1990 zurück. Plötzlich war
alles ganz anders: Sturm Vivian fegte mit
höchsten Windgeschwindigkeiten über die
Höhen des Schwarzwaldes: Baumstämme
brachen, die Wälder boten einen verheerenden Anblick. Doch der nachfolgende
Sturm Wiebke übertraf noch diese Verwüstungen: Mit ungeheurer Wucht traf er aus
der gleichen Richtung kommend auf die
bereits heimgesuchten Gebiete, die Stämme wurden entwurzelt und fielen um wie
Streichhölzer. Gleiches geschah, nun zum
dritten Mal, mit heftigen Verwüstungen der
Wälder im Nordschwarzwald durch den
Orkan Lothar am zweiten Weihnachtstag
des Jahres 1999, der tiefe Schneisen in
den Waldlandschaften des Schwarzwaldes
hinterließ. Der Zugang zum Hohlohturm
war 1990 durch einen bis zu drei Meter
hohen Baumberg versperrt. Nach den Aufräumungsarbeiten wurde ein völlig neues
Umfeld geschaffen: Seit 1990 und 1999
steht er frei auf dem Hohlohrücken, schon
aus sehr weiter Ferne Höhen sichtbar. Der
Die Unterzeichnung des Vertrages zwischen dem Forst
Baden-Württemberg und dem Schwarzwaldverein mit
Leitendem Forstdirektor Wetzel, Forstdirektor Nissen und
dem 1. Vorsitzenden, Herrn Herzig: im Vordergrund SWVVizepräsident Stübler
Forstdirektor Nissen und Vorsitzender Herzig
besiegeln den Vertrag mit Handschlag
Kaiser-Wilhelm-Turm auf dem Hohloh ist
ein markant sichtbares Zeichen aus einer
vergangenen Epoche, die uns nach allen
Unwettern heute einen weiten Blick in die
Ferne ermöglicht. Gerade für die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins Gernsbach ist
der Turm eine historische Verpflichtung,
die uns von unseren Vereinsvorfahren
übergeben wurde und die uns am Herzen
liegt.
Und wenn da nur in Paragrafen denkende Beamte betonten, der Turm gehöre juristisch nicht dem Verein, weil er auf
Landesgrund stehe, so hat der nun gütlich geschlossene Vertrag mit dem Land
Baden-Württemberg Frieden in die Diskussion um den Turm gebracht. Unser
Hohlohturm war und bleibt, was er ist:
Ein Erlebnis für Wanderer, Entdecker und
Ruhesuchende in der bei ihm stehenden
Schutzhütte, die von einem großzügigen
Wanderfreund gespendet wurde. Allen,
die bei der historischen Aufarbeitung mitgeholfen haben, sei Dank dafür, nämlich:
Regina Meier, Hubert Intlekofer, Erich
Kalmbacher und Kurt Waigand.
Richard Herzig
35
HEIMATPFLEGE
JUGEND
Auf Umgang mit Kindern
gut vorbereitet
Die Betreuer-Teams des Bockhornlagers bereiteten die Sommerlager vor
Jedes Jahr in den Sommerferien veranstaltet die Jugend im Schwarzwaldverein
zweimal ein zweiwöchiges Zeltlager bei
St. Peter im Schwarzwald. Dahinter steckt
für uns als Betreuer einiges an Planung,
Organisation und Ideen, um den Kindern
ein tolles Programm und unvergessliche
Tage zu bieten. Beide Lagerteams treffen
sich daher jedes Jahr im März zu einem
Vorbereitungswochenende, welches seit
einigen Jahren immer in Neuhausen/
Steinegg bei Pforzheim stattfindet. So trafen sich auch in diesem Jahr, mit allerhand
Ideen im Gepäck, vom 18. bis 20. März
die Teams der beiden Lager von Nadja Klett und Horst Lampart. Dabei gibt
es jedes Mal viel zu besprechen. Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche werden
verteilt, die Betreuer für die jeweiligen
Teilnehmerzelte festgelegt, das Rahmenprogramm ausgearbeitet, Aktionen und
Mottotag geplant und Alternativen im Fall
von Schlechtwetter-Tagen überlegt. Auch
das Küchenteam entscheidet welche kulinarischen Besonderheiten es dieses Jahr
geben soll, denn schließlich soll die ge-
Der Aussichtsturm „Königskanzel“ ist hundert Jahre alt.
100 Jahre Königskanzel
Eine Ausstellung erinnert an die Zeit ihres Baus
Auf einer Anhöhe zwischen Dornstetten
und Hallwangen steht ein kleines Bauwerk
mit Aussichtsplattform: die „Königskanzel“.
Gibt man diesen Namen in eine InternetSuchmaschine ein, so erscheint er in etwa
17 000 Eintragungen, davon ein großer Teil
im Zusammenhang mit dem benachbarten
und auch danach benannten Campingplatz.
So ist dieser Ort nicht nur den Einheimischen, den Spaziergängern und Wanderern
bekannt, sondern auch vielen Urlaubern aus
ganz Deutschland und Europa. Was hat es
nun mit diesem Namen auf sich? Was war der
Anlass für diese Benennung?
Schon vor zehn Jahren hat Bärbel Kalmbach aus Anlass des 90-jährigen Bestehens
und der in diesem Zusammenhang stattgefundenen Renovierung sowie der Eigentumsübertragung vom Hauptverein an
die Ortsgruppe Dornstetten in den Heften
2/2001 und 3/2001 über den historischen
Hintergrund geschrieben. Es handelt sich um
ein Bauwerk, mit dem an die Silberhochzeit
des letzen württembergischen Königspaares
erinnert wird. Insbesondere König Wilhelm
II. war ein sehr beliebter Herrscher, der eher
einen bürgerlichen als höfischen Lebensstil
pflegte. Nach einer Aussage seiner Tochter
aus erster Ehe, Pauline, wollte er „als Mensch
36
unter Menschen leben, der nicht besondere
Rechte verlangte, wohl aber von besonderen
Pflichten überzeugt war“.
Auch bei der Wahl seiner Ehepartnerinnen setzte er sich über die in Hochadelskreisen üblichen Konventionen hinweg und
folgte dem Ruf seines Herzens. Nach dem
Tod seiner ersten Gemahlin Marie, mit der
er nach eigener Aussage „zu glücklich war,
als dass er sich durch eine Konvenienzheirat
für den Rest seines Lebens unglücklich machen wollte“, heiratete er am 8. April 1886
Charlotte von Schaumburg-Lippe. Nachdem
sein Onkel, König Karl, am 6. Oktober 1891
kinderlos verstorben war, trat er das Thronerbe an und mit ihm seine Gattin, die immer mehr in ihre Rolle als Wohltäterin hineingewachsen war und damit der Tradition
ihrer Vorgängerinnen folgte. So ist es verständlich, dass im ganzen Land Württemberg
die Silberhochzeit des Paares im Jahre 1911
entsprechend gefeiert wurde, zum Beispiel
mit so genannten Blumentagen, deren Erlös
karitativen Zwecken zugeführt wurde. Nachdem der Bezirksverein (heutige Ortsgruppe)
Dornstetten seinen im Trend der damaligen
Zeit auf dem Martinsbühl errichteten hölzernen Aussichtsturm wegen Baufälligkeit nach
nur neun Jahren Standzeit wieder abbrechen
sunde Ernährung am Bockhorn auch nicht
zu kurz kommen. Neben internen Lagerbesprechungen werden ebenso Themen
besprochen, die beide Lager betreffen.
In diesem Jahr zum Beispiel werden die
sanitären Anlagen am Bockhorn erneuert.
Das Klohäuschen wird neu hergerichtet
und vor der Toilette ein mobiles Waschbecken aufgestellt. „Das ist momentan unser
großer Plan“, so Nadja Klett – Lagerleiterin des diesjährigen zweiten Lagers. In der
Zwischenwoche der beiden Lager wird
diese große Bauaktion durchgeführt, alles
ehrenamtlich versteht sich.
Ganz aktuell:
Prävention sexueller Gewalt
Am Samstag fand parallel zu den internen
Lagerbesprechungen jeweils im Wechsel
für die Lager eine Seminareinheit zum
Thema „Prävention sexueller Gewalt“
statt, referiert durch Stephan Seyl, ehemaliger Bildungsreferent der Jugendabteilung. Es ging vornehmlich darum, uns
Betreuer für mögliche Grenzverletzungen
und Übergriffe zu sensibilisieren und darüber zu sprechen, was in einem solchen
Fall zu tun ist. „Wir müssen hin zu einer
Kultur der Grenzachtung“, sagte Stephan
Seyl. Nicht zuletzt durch die Vorfälle bei
einer Jugendfreizeit auf Ammeland im vergangenen Jahr, bei der es zu Fällen sexueller Gewalt kam, ist dies ein aktuelles
und stets diskussionsgeladenes Thema.
Aus Besorgnis hatten im vergangenen Jahr
auch Eltern bei den Lagerleitern angerufen, um sich zu vergewissern, dass ihre
Kinder in sicheren und ausgebildeten
Händen sind. Dabei sehen wir als Betreuer es auch als unerlässlich an, uns stets
weiterzubilden, sei es durch den pädagogischen Basiskurs, andere Lehrgänge oder
auch durch bestimmte Seminareinheiten
bei den Vor- und Nachbereitungstreffen
der Lager. Ebenso besitzt die Mehrzahl der
Betreuer die Jugendleitercard (JULEICA)
und in den Teams sind zahlreiche Pädagogen und Studenten verschiedener pädagogischer und sozialwissenschaftlicher Fachrichtungen vertreten. Wir können somit
voller Stolz sagen, zwei gut ausgebildete
Lagerteams zu haben und wir fühlen uns
für die Aufgaben im Lager, vor allem im
Umgang mit den Kindern gut vorbereitet.
Auch der Verhaltenskodex der Deutschen
Wanderjugend gegen sexuelle Gewalt und
Grenzverletzung und der Notfallplan für
ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Vereins bietet hierbei eine
Basis auf die wir uns stützen. Vor nicht
musste, errichtete man beim „Köpfle“ eine
sechs Meter hohe gemauerte Plattform mit
einer Orientierungstafel, die dann anlässlich
der Hauptversammlung und des Hauptvereinsfestes des Württembergischen Schwarzwaldvereins am 30. Juni 1912 eingeweiht
wurde. Die Namensgebung erfolgte aus Achtung und Verehrung des Königspaares, nachdem auch von der Hofkammer der Betrag
von 200 Mark beigesteuert wurde. Hierbei
spielte eine Rolle, dass der Vereinsvorsitzende, Oberförster Freiherr Rudolf von Süßkind,
seine Kontakte zu seinem Korpsbruder, dem
Kabinettschef Seiner Majestät, Freiherr Julius
von Soden, nutzen konnte. Diese Verbindung
und die Baugeschichte soll nun in diesem
Jahr in einer Ausstellung im Heimatmuseum
der Stadt Dornstetten dokumentiert werden.
Damit wird auch ein Eindruck aus den letzten Jahren der Monarchie in Württemberg
vermittelt. Die Ausstellung wird am 4. Juni eröffnet und dauert bis Ende August. Sie ist zu
den normalen Öffnungszeiten des Museums
(Mittwoch, Freitag und Sonntag von 14 bis
16.30 Uhr) zu besichtigen, für Gruppen auch
außerhalb dieser Zeiten nach Anmeldung bei
der Tourist-Information der Stadt Dornstetten
(Telefon 0 7 44 3/96 20-30).
Erwin Wetzel
2/2011
37
JUGEND
WANDERN
WANDERN
JUGEND
allzu langer Zeit hat zudem die Deutsche
Wanderjugend Leitlinien für Freizeiten
und Veranstaltungen mit dem Titel „FAIRSTARK-MITEINANDER – Gemeinsam Grenzen achten“ heraus gebracht, die auch wir,
die Jugend im Schwarzwaldverein, zum Teil
mit konzipiert haben. Eine Broschüre zu
diesem Thema ist gerade für Freizeitleiter
und Teamer neu erschienen und ist auf der
Jugendgeschäftsstelle in Freiburg erhältlich.
Eine neue Homepage
zeltlager-bockhorn.de
Am Vorbereitungstreffen wurde auch über
die Zeltlager-Homepage gesprochen und
über neue Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten diskutiert. Die Seite wird demnächst
überarbeitet und aktualisiert, und kann
bald unter www.zeltlager-bockhorn.de mit
neuem Inhalt und vielen interessanten Informationen und Bildern rund ums Lager
bestaunt werden. Viele Ideen sind wieder
entstanden und die Vorbereitungen laufen auch unterm Jahr stets weiter, denn
im Betreuerforum der Zeltlager-Homepage
tauschen wir uns Betreuer regelmäßig aus
und halten uns gegenseitig auf dem neusten Planungsstand. Vor allem die Lagerleiter
Nadja Klett und Horst Lampart investieren
das ganze Jahr hindurch viel Zeit in die Organisation der Lager und sind ständig hinterher, wenn es um Aufgabenverteilung, Investitionen und Anschaffungen geht. Kaum
ist ein Lager rum, wird schon das nächste
geplant und vorbereitet. Auch am Vorbereitungstreffen hat man wieder gemerkt mit
welcher Motivation und mit welchem Einsatz alle Beteiligten sich einbringen und wie
viel Spaß und Freude ihnen dieses Ehrenamt macht. Wir freuen uns jetzt schon auf
das Zeltlager 2011 und sind sicher, dass es
wie jedes Jahr wieder zwei unvergessliche
Wochen werden.
Alexandra Zeller
Tschüss Stephan!
Die Jugend dankt ihrem langjährigen Bildungsreferenten
Nach über zehn Jahren in der Jugendgeschäftsstelle wird sich Stephan Seyl aus Jugendarbeit zurückziehen und für neue Bereiche innerhalb des Schwarzwaldvereins
zuständig sein. Durch seine tatkräftige Unterstützung konnte in den letzten elf Jahren Vieles erreicht werden. Innerhalb des Jugendverbandes schaffte er es, dass zum Beispiel das
Jugendwandern stärker in den Mittelpunkt
unserer Arbeit rückte. Er begleitete den „alten“
Jugendbeirat bei der Umstrukturierung zum
„neuen“ Jugendverbandsvorstand und seine
unzähligen tollen Lehrgänge werden vielen
in Erinnerung bleiben. Er erstellte und pfleg-
Info
Jugend tagt in Freiburg
Zeltlager am Bockhorn bei
St. Peter für Mädchen und Jungen
von 10 bis 14 Jahren
Termin 1: 31.07. – 13.08.2011
(Lager Horst)
Termin 2: 21.08. – 03.09.2011
(Lager Nadja)
Neue Bildungsreferentin, Jahresberichte und rege Diskussion
Informationen und Anmeldung
im Jugendprogramm 2011 oder
im Internet unter www.jugend-imschwarzwaldverein.de. Zu den
Freizeiten können sich Nichtmitglieder und Mitglieder anmelden,
letztere zahlen einen ermäßigten
Teilnehmerbeitrag.
Die Jugend Im Schwarzwaldverein führte ein erstes Gespräch mit ihr
38
rentin bei der Jugend im Schwarzwaldverein.
Stell dich doch bitte einmal kurz vor:
Annette Mader: Ein herzliches Hallo erstmal
und kurz ein paar Sätze zu meiner Person.
Ich bin 25 Jahre alt und komme gebürtig aus
Reutlingen, am Fuße der Schwäbischen Alb.
Seit über fünf Jahren wohne ich nun in Freiburg. Vor anderthalb Jahren habe ich mein
Studium der Sozialen Arbeit an der katholischen Hochschule in Freiburg abgeschlossen.
Seitdem habe ich im Jugendamt in Lörrach
sowie im Bildungs- und Beratungszentrum
für gehörgeschädigte Kinder und Jugendliche
in Stegen gearbeitet.
Bei der Jugend im Schwarzwaldverein
steht das Thema Outdoor ganz oben an. Was
gesprochen wurden. Klar ist aber, dass
die Jugend im Schwarzwaldverein mit
ihren Veranstaltungen zu den aktivsten
Jugendverbänden in Baden-Württemberg
gehört und mit ihren Freizeiten und Erlebnisveranstaltungen qualitativ in der ersten
Liga mitspielt. Leider gab es aber wegen
fehlender Teilnehmer auch einige Veranstaltungen, die nicht stattfanden. Auch
bei den seit Jahrzehnten stattfindenden
Bockhorn-Zeltlagern sind die beiden Lager längst nicht mehr so früh ausgebucht
wie in den vergangenen Jahren. In einer
offenen Diskussion haben die Teilnehmer
der Versammlung gemeinsam mit dem
Verbandsvorstand nach Möglichkeiten der
Verbesserung gesucht. Thorsten Albrecht
machte in seinem Bericht deutlich, dass
das Jahr 2010 ganz im Zeichen des Deutschen Wandertags stand. Rund 400 Kinder
und Jugendliche haben das
Wochenende zu einem echten Erlebnis gemacht. Ein
großes Dankeschön gab
es auch hier von Präsident
Dieterle. Besonders aktiv
war der Jugendverband im
Bereich
Jugendwandern
und Outdoor – ob Floßtour
oder Geocaching, Wandern
in den unterschiedlichsten
Formen ist auch bei Kindern und Jugendlichen in!
Viele Ideen gibt es auch für
den Bereich Öffentlichkeitsarbeit, hier will die Jugend
im Schwarzwaldverein ver-
mehrt versuchen, ihre Angebote auf den
unterschiedlichsten Wegen an die potentiellen Teilnehmer heranzubringen. Die
anschließende Diskussion hat gezeigt,
dass bei der Verbreitung von Informationen auch die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins gefragt sind. Bildungsreferent
Stephan Seyl machte in seinem Bericht
deutlich, dass die qualitativ hochwertigen
Ausbildungsangebote der Schwarzwaldvereinsjugend oft viel zu wenig nachgefragt werden – eigentlich müssten die
Interessenten hier Schlange stehen. Zu beobachten sei auch, dass die Entwicklung
vor Ort in den vergangenen Jahren eher
abkommt von der klassischen Jugendgruppe. Mit dem Abschied von Stephan Seyl
als Bildungsreferent geht auch eine Ära
in der Jugendarbeit des Schwarzwaldvereins zu Ende. Nach über elf Jahren bleibt
er der Hauptgeschäftsstelle aber treu,
widmet sich hier jetzt aber neuen Herausforderungen. Eine neue Mitarbeiterin
in der Jugendgeschäftsstelle steht schon
in den Startlöchern – Annette Mader. Bei
den Wahlen konnte die offene Funktion
als Fachwart für Jugendbezirke und Verbandsaufbau nicht besetzt werden, gewählt wurden aber zwei Vertreter für die
Bundesdelegiertenversammlung der Deutschen Wanderjugend. Hoch motiviert und
offen für Neues – so hat sich die Jugend
im Schwarzwaldverein bei ihrer Jugendverbandsversammlung 2011 präsentiert.
Die Jugend bleibt also auch weiterhin ein
echtes Aushängeschild für den Schwarzwaldverein.
Jörg Schött
mit Schulklassen für den erlebnispädagogischen Verein Outside in Freiburg gearbeitet.
Diese Erfahrungen sowie den Spaß am Unterwegssein und an der Natur haben meine
Arbeit geprägt. In Zukunft werden diese Erfahrungen mich und meine Arbeit weiterhin
beeinflussen.
Kanntest du den Schwarzwaldverein vor
deiner Bewerbung oder hattest du schon mal
etwas über unseren Jugendverband gehört?
Annette Mader: Kennen ist zu viel gesagt.
Während meinem Studium habe ich als
Teamerin für die Fachstelle Friedens- und
Freiwilligendienste der Erzdiözese Freiburg
gejobbt. In Jahr 2007/2008 war ein Teilnehmer im Rahmen seines freiwilligen sozialen
Jahres bei der Jugend im Schwarzwaldverein
tätig. Durch ihn habe ich zum ersten Mal von
euch gehört. Welche Chancen siehst du für
einen Jugendverband, der im Internetzeitalter
das Thema „Wandern“ einer jungen Zielgruppe nahe bringen will?
Annette Mader: Als große Chance sehe ich
das „Erlebnis“ an sich. Durch die Aktionen,
welche die Ehrenamtlichen veranstalten, fördern sie in vielen Bereichen Erlebnisse. Ob
im Zeltlager oder bei einer Hüttenwanderung
mit Esel kann ich Dinge aus erster Hand erfahren. Naturereignisse oder das Zusammensein in einer Gruppe. All dies bietet meines
Erachtens für den Jugendverband eine Chance, neben einer Computer- und Internetwelt
zu bestehen. Dennoch darf man das Medium „Computer“ nicht unterschätzen, viele
Jugendliche sind in so genannten Sozialen
Netzwerken wie „Facebook“ online unterwegs. Dieses Medium kann genutzt werden,
um über die Veranstaltung hinaus Kontakt zu
anderen zu halten. Daher ist die Jugend im
Schwarzwaldverein seit Anfang des Jahres
in Facebook vertreten und hat schon einige
„Fans“. Vielen Dank für das Interview sowie
viel Freude und Erfolg bei deiner Arbeit für
den Schwarzwaldverein!
te die Homepages der Jugend in unzähligen
Stunden, und auch sein Wissen im Paddelbereich wurde gerne in Anspruch genommen.
Durch seinen Antrieb wurde die Fotodatenbank deutlich vergrößert, und heute können
wir auf ein großes Fotoarchiv zugreifen.
In seinem letzten Jahr stand als Höhepunkt
der Deutsche Wandertag an, bei dem er maßgeblich mitwirkte. Für all das möchten wir
uns bei Ihm bedanken – und wie es bei der
Jugend üblich ist, wird auch Stephan mit einem Fest im Rahmen des Planungswochenende am 24. September verabschiedet. Hierzu sind alle Jugend- und Freizeitleiter herzlich
eingeladen, die sich gerne persönlich bei ihm
verabschieden möchten. Informationen gibt
es bei Jugendverbandsleiter Thorsten Albrecht unter [email protected]
Annette Mader neue Bildungsreferentin
Am 15.03.2011 begann Annette Mader als
Bildungsreferentin im Beschäftigungsumfang
von 30 Stunden pro Woche bei der Jugend
im Schwarzwaldverein. Sie tritt die Nachfolge von Stephan Seyl an, der über 11 Jahre
für die Jugendarbeit tätig war. Stephan Seyl
wird in Teilzeit weiterhin für die Familienarbeit im Schwarzwaldverein und zusätzlich
für bestimmte Projekte im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein. In einem
Interview stellt sich Annette Mader vor. Sie ist
in der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg unter
Telefon 0 76 1/38 05 3-14 und per E-Mail unter
[email protected] zu erreichen.
Jugend im Schwarzwaldverein: Hallo und
herzlich willkommen als neue Bildungsrefe-
Die Jugend im Schwarzwaldverein ist voll
aktiv – das haben rund 50 Jugendleiter,
Mitarbeiter und Mitglieder der Schwarzwaldvereinsjugend bei der Jugendverbandsversammlung 2011 bewiesen. Mitte
März wurden wieder viele Themen aus
dem vergangenen Jahr besprochen und
die Weichen für neue Ideen gestellt. Unter der Leitung von Jugendverbandsleiter
Thorsten Albrecht und unter Anwesenheit des Präsidenten Eugen Dieterle hat
die Jugendorganisation gezeigt, dass sie
mit vielen Entwicklungen zufrieden sein
kann, aber auch selbstkritisch genug ist,
um Probleme zu erkennen und weiter an
Verbesserungen zu arbeiten.
Gleich zu Beginn wurde deutlich, dass
besonders in den Jahresberichten des Jugendverbandsvorstandes viele, manchmal
vielleicht sogar unbequeme Themen an-
machst du so, wenn du draußen unterwegs
bist? Wanderst du selbst auch und welche
Outdoor-Erfahrungen möchtest du in deine
Arbeit einbringen?
Annette Mader: Ich bin meist zu Fuß oder
per Fahrrad unterwegs. Das können Tagestouren oder aber auch mehrtägige Aktionen
sein. Eigentlich ziehe ich das Wandern dem
Radfahren vor, da ich dort nicht das Gefühl
habe, an Dingen vorbei zu eilen. Das Fahrrad hat aber den unschlagbaren Vorteil, dass
ich das Gepäck nicht auf dem Rücken tragen
muss. Tja egal wie, ich bin gerne draußen unterwegs. In meine Arbeit möchte ich meine
Erfahrungen mit der Erlebnispädagogik einbringen. Während meinem Studium habe ich
2/2011
2/2011
39
JUGEND
Mit der Familie
dem Schatz auf der Spur
Praxislehrgang für Familienleiter am 7. Mai in Freiburg
Die Suche nach einem Schatzversteck mit
dem GPS-Satelitenempfänger ist auch für
Familiengruppen eine spannende Freizeitbeschäftigung. Denn dieses Thema
hat fast für alle was zu bieten: Technik,
Natur, Bewegung und knifflige Aufgaben.
Mit etwas Technikbegeisterung und einem
GPS-Empfänger lässt sich die Idee der guten alten Schnitzeljagd spielend aus dem
Repertoire der Geonavigation bereichern.
Die Teilnehmer an diesem Praxislehrgang
für Familienleiter/-innen machen sich mit
Familienreferent Stephan Seyl nach einer
kurzen Einführung in die Bedienung der
Geräte auf den Weg, um einige Schatzverstecke aufzuspüren. Die Regeln der
Geoschatzsuche in Verbindung mit der Technik können so praxisorientiert kennen gelernt
werden. Kinder können
gerne mitgebracht werden, ab etwa zehn Jahren
ist die Einbeziehung der
Kinder an den GPS-Geräten möglich. Das Gelände
der Schatzsuche ist nicht
für Kinderwagen geeignet.
Die Veranstaltung richtet
sich an Familienleiter/-innen, die selbst
Aktivitäten mit GPS-Geräten in ihren Familiengruppen planen und anleiten möch-
ten. Vorkenntnisse oder ein eigenes Gerät
sind nicht erforderlich. Die Anmeldung erfolgt über die Heimat- und Wanderakademie
(www.wanderakademie.de).
Übersicht
Kanufreizeit Pfingsten, Ognon
französisches Jura
für Mädchen und Jungen von
12–16 Jahren
Termin: 21.–25.06.2011
Ferienspaß und Abenteuer
mit der Jugend im Schwarzwaldverein
Neben den traditionellen Zeltlagern am
Bockhorn
(www.zeltlager-bockhorn.de),
locken in diesem Jahr zwei weitere Ferienangebote für Kinder und Jugendliche in den
Pfingst- und Sommerferien. In den Pfingstferien bietet die Jugend im Schwarzwaldverein eine Kanufreizeit auf dem Ognon im
französischen Jura an. Die Gruppe im Alter
von 12 bis 16 Jahren paddelt durch eine
herrliche Flusslandschaft von einem Zeltplatz zum nächsten. Die Teilnahme ist auch
für Paddelanfänger möglich. St. Peter Ording
ist in diesem Sommer das Ziel der belieb40
ten Nordseefreizeit für Kinder vom 10 bis 14
Jahren. Wie immer steht Strandspaß und Naturerlebnis ganz vorne auf dem Programm.
Ob Wattwanderung oder Sandburgenbau:
Der Nordseestrand hat viel zu bieten! Informationen und Anmeldung im Jugendprogramm 2011 oder im Internet unter
www.jugend-im-schwarzwaldverein.de. Zu
vielen Freizeitangeboten gibt es Fotos der Veranstaltungen des Vorjahrs auf unserer Webseite. Zu allen Freizeiten können sich Nichtmitglieder und Mitglieder anmelden, letztere
zahlen einen ermäßigten Teilnehmerbeitrag.
Zeltlager am Bockhorn
für Mädchen und Jungen von
10–14 Jahren
Termin 1:
31.07. – 13.08.2011 (Lager Horst)
Termin 2:
21.08. – 03.09.2011 (Lager Nadja)
Bockhornhütte bei St. Peter
Nordseefreizeit
St. Peter Ording
für Mädchen und Jungen von
10–14 Jahren
Termin: 30.07. – 06.08.2011
2/2011
SERVICE
Leserbriefe – Holz lange wachsen lassen
In der Vereinszeitschrift häufen sich in
letzter Zeit Beiträge zum Wald, in denen
ganz spezielle Behandlungsmethoden
(Eichenschälwald, Niederwald, einseitige
Baumartenwahl,
Energieholzplantagen,
Waldentfernung zu Landschaftsoffenhaltung u.ä.) in einer Art und Weise dargestellt werden, die diesen meist recht rohen
Umgang mit der Natur in recht positivem
Licht gegenüber der herkömmlichen Forstwirtschaft erscheinen lassen. Hierzu möchte ich nur eine Anmerkung hinsichtlich der
Verwendung des so geernteten Holzes zur
Verbrennung machen. Selbstverständlich
ist es umwelt- und klimafreundlich, wenn
fossile Brennstoffe (oder auch Atomenergie) durch Holz ersetzt werden. Erheblich
positiver auf das Klima wirkt es sich aber
aus, wenn die Bäume etliche Jahrzehnte
wachsen und Holz produzieren lässt, dieses dann möglichst langfristig als Bau-,
Möbel-, Verpackungsholz oder auch als
Papier und Zellstoff nutzt. So lange bleibt
der Kohlenstoff gebunden und der Sauerstoff in der Luft. Erst wenn dieser Gebrauch des Holzes nicht mehr möglich ist,
kann man es dann, zu allerletzt auch noch
verbrennen. Wer mit dem Wald wirklich
etwas für das Klima tun will, bewirtschaftet
diesen langfristig in herkömmlicher Weise
und produziert dabei hochwertiges Nutzholz, mit dem Kohlendioxid längerfristig
(siehe oben) der Atmosphäre entzogen
wird. Wenn auch noch die eine oder andere Fläche landschaftsunschädlich aufgeforstet werden kann (solche Flächen gibt
es tatsächlich), dann kann auch dort klimapositiv die Sonnenenergie genutzt werden.
Dr. Gerhard Rieger, Schopfheim
Walter von Briel 90 Jahre alt
Am 13. April 2011 beging Walter von Briel
in Tuttlingen seinen 90. Geburtstag in körperlicher und geistiger Frische. Neben seiner Familie und seinem Geschäft spielte der
Schwarzwaldverein bis heute eine überragende Rolle in seinem Leben. Erst spät aus
russischer Kriegsgefangenschaft im Jahr 1948
zurückgekehrt, wurde er bereits 1950 zum
Schriftführer der Ortsgruppe Tuttlingen, in
der sein Schwiegervater das Amt des Wegewarts ausübte, gewählt. Schon 1953 übernahm er den Vorsitz der Ortsgruppe, den
er bis 1996, also 43 Jahre bekleidete. Vom
Jahr 1958 bis 1985 war er Gauobmann des
Gaues, des jetzigen Bezirks Donau-HegauBodensee. Während dieser 27 Jahre trug er
wesentlich zum Aufbau des Gaues bei und
war maßgeblich bei der Gründung von neun
Ortsgruppen beteiligt, die er selbst gründete
oder doch entscheidend ihre Entstehung beeinflusste. Aus ursprünglich fünf Ortsgruppen
schmiedete er einen achtbaren größeren Gau
am Rande des Schwarzwalds mit heute 14
Ortsgruppen. Während seiner Amtszeit richtete die Ortsgruppe Tuttlingen zweimal die
Hauptversammlung des Gesamtvereins aus:
1961 beim 50. Geburtstag der Ortsgruppe
und 1981 beim 70-jährigen der Ortsgruppe.
Von 1985 bis 1991 war Walter v. Briel Hauptwanderwart des Schwarzwaldvereins. Für
sein großes Engagement für den Verein erhielt er 1976 bei der Hauptversammlung in
Oberkirch das Ehrenzeichen in Gold verliehen, 1978 verlieh ihm der Verband Deutscher
Gebirgs- und Wandervereine die Silberne
Ehrennadel. Um den Wünschen der Tuttlinger Wandervereine ein größeres Gewicht zu
verschaffen, gründete der Vorsitzende der
Ortsgruppe Tuttlingen des Schwäbischen
Albvereins die Arbeitsgemeinschaft Tuttlinger
Wandervereine, der Walter v. Briel von der
ersten Stunde an mit seiner Ortsgruppe beitrat. Diese Arbeitsgemeinschaft wurde später
noch erweitert durch die Aufnahme weiterer
Vereine, wie zum Beispiel der Umweltschutzvereine. Von 1987 bis 1994 führte Walter v.
Briel den Vorsitz. Außer den Wanderungen
mit der Ortsgruppe und dem Gau war er als
Wanderführer seit 1971 mit verbandsoffenen
Ferienwanderungen tätig.
Als 1962 in Tuttlingen der Stadtjugendring
gegründet wurde, fiel die Wahl des Vorsitzenden auf ihn. Er organisierte in den Jahren
danach mehrere internationale Jugendbegegnungen in der Schweiz und war 12 Jahre lang Delegierter des Deutschen Jugendherbergswerks. Im Jahr 1986 wurde ihm in
einer Feierstunde im Tuttlinger Rathaus das
Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen,
das er aus der Hand des Tuttlinger Oberbürgermeisters Koloczek entgegen nehmen durfte. Nach seinem Rücktritt als Gauobmann im
Jahr 1985 wurde er zum Ehrengauobmann,
bei seinem Rücktritt als Ortsgruppenvorsitzender 1996 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Am 1.6.1996 ehrte ihn Präsident Dieterle für
43 Jahre Ortsgruppenvorsitzender, 27 Jahre
Gauobmann und 6 Jahre Hauptwanderwart.
Auch mit seinen 90 Jahren nimmt Walter v.
Briel an kürzeren Wanderungen teil und lässt
es sich nicht nehmen, auch noch Seniorenwanderungen selbst zu führen. Mit seiner
Frau macht er noch täglich Spaziergänge, um
sich fit zu halten.
Erich Kaufmann
verantwortlich mitzuarbeiten, schlug er mit
Rücksicht auf die Familie zunächst noch
aus. 1967 übernahm er dann die Aufgabe
des Schriftführers. Als 1973 die Wahl eines
neuen Vorsitzenden anstand, stellte Josef
Vögele sich der Verantwortung an vorderster Stelle.
Zusammen mit alterfahrenen, sowie auch
neuen, jungen Vorstandsmitgliedern lenkte
er die Geschicke des Vereins die nächsten 15
Jahre. In diese Zeit fiel 1973/74 der Bau des
zu jeder Jahreszeit gerne genutzten Wanderparkplatzes nahe der Alexanderschanze, an
Westweg und B 28 gelegen. Viele Arbeitsstunden wurden damals von der Ortsgrup-
pe eingebracht. Auch die schmucke Weihermattmühle, ein bei den Gästen äußerst
beliebtes Fotomotiv an der Promenade zum
Holzwald, wurde in jenen Jahren errichtet.
Das 50-jährige Bestehen der Ortsgruppe
wurde 1974 mit einem großen, dreitägigen
Fest gefeiert. Die Ortsgruppe ehrte den Vorsitzenden 1974 mit der Verleihung des Ehrenzeichens in Bronze. Als Anerkennung
seiner Verdienste erhielt er 1984 vom Hauptverein das Ehrenzeichen in Silber. Aus Anlass seiner Pensionierung 1988, verbunden
mit Wegzug in die alte Heimat, gab Vögele
den Vorsitz ab. Die Ortsgruppe ernannte ihn
zu ihrem Ehrenvorsitzenden.
Josef Vögele
Die Ortsgruppe
Bad
Rippoldsau trauert um
Josef
Vögele,
der im Alter
von 85 Jahren
verstorben ist.
Schon bald nach
Dienstantritt als
junger
Förster
Josef Vögele
und Revierleiter
in Bad Rippoldsau schloss sich der kantige
Schwarzwälder aus dem Schuttertal 1954
der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins
an. Den Wunsch der Vorstandschaft, dort
2/2011
41
SERVICE
SERVICE
Günter Braun
Der
Schwarzwaldverein trauert um einen Naturschutzpionier
ersten Ranges:
Kurz vor Vollendung seines 85.
Lebensjahres ist
Günter Braun
Günter
Braun
am 14. Februar 2011 verstorben. Schon im
Jahr 1971 ist Günter Braun in den Schwarzwaldverein Lörrach eingetreten und hat sich
dort als Naturschutzwart in besonderer Weise engagiert. Zwischen 1978 bis 2002 wurde
er als Bezirksnaturschutzwart weit über die
Grenzen des Bezirks hinaus bekannt und
war maßgeblich beteiligt an der Rettung
des Isteiner Klotzen. Durch den Kauf und
die nachhaltige Pflege von Biotopen mit
Werner Beilharz
seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten hat sich Günter Braun tatkräftig
dafür eingesetzt, dass die Vielfalt der Natur
unserer Heimat erhalten bleibt. Im Jahr 1988
gründete Günter Braun die Arbeitsgruppe
Naturschutz Markgräflerland e.V. (ANM),
deren Mitglieder bis heute vor allem die
Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins im
Bezirk Markgräflerland sind. Mit Hilfe der
ANM konnten noch mehr Flächen erworben
und bis in die 90er Jahre hinein mit ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeitern aus
den Ortsgruppen und befreundeten Vereinen gepflegt werden. Heute beschäftigt die
ANM zwei hauptamtliche Mitarbeiter, pflegt
rund 100 Hektar Fläche und ist der größte
Landschaftspfleger im Landkreis Lörrach. In
unserer Vereinszeitschrift hat Günter Braun
unter der Rubrik „Raritäten aus dem Mark-
gräflerland“ regelmäßig Besonderheiten der
Flora und Fauna unserer Heimat vorgestellt.
Dort wie auch bei zahllosen Wanderungen
zum Thema Naturschutz konnte er seine
herausragenden, autodidaktisch erworbenen Kenntnisse der Natur in motivierender
Art und Weise weiter geben. Bis zuletzt war
Günter Braun in der Natur unterwegs und
hat großen Anteil genommen an den Aktivitäten der ANM. Seine Verdienste wurden
1994 mit dem Bundesverdienstkreuz, dem
silbernen (1984) und goldenen Ehrenzeichen (1991) und der Verdienstmedaille des
Schwarzwaldvereins, zweimal mit dem Naturschutzpreis des Schwarzwaldvereins (90er
Jahre u. 2001) und zuletzt 2007 mit der Verleihung des Umweltpreises des Landes Baden-Württemberg gewürdigt.
Dr. Karlheinz Abt
nen Zielen über 40 Jahre sehr verbunden.
Sie trat 1971 in die damals noch junge Ortsgruppe ein. Über 25 Jahre hinweg war sie
Wanderführerin und brachte bei ihren zahlreichen Wanderungen den vielen Wanderfreunden und Feriengästen die Schönheit
und Einzigartigkeit unserer Natur und Heimat nahe. Neben ihrer Tätigkeit als Wanderführerin koordinierte und organisierte
sie 16 Jahre als Wanderwartin die Wanderaktivitäten des Vereines. 1999 wurde Paula
Böhler auf ihren Wunsch altershalber von
ihren Aufgaben entbunden. Auch danach
war sie immer da, wo und wann sie immer
gebraucht wurde, so lange es ihre Gesund-
heit zuließ. Bei allem Einsatz und Freude an
der Vereinsarbeit war Paula Böhler eine der
Stillen im Lande, die keine Ehrungen und
Auszeichnungen anstrebte. Dennoch freute
sie die Ehrenzeichen in Bronze und Silber
und die Ehrungen für 25 Jahre Mitgliedschaft und Wanderführerinnentätigkeit sehr.
Mit großer Freude empfand sie die Ernennung zum Ehrenmitglied der Ortsgruppe als
Ausdruck persönlicher Wertschätzung. Ihre
Arbeit, ihre Ideen und ihre Zuverlässigkeit
waren wichtig und maßgebend für die erfolgreiche Entwicklung der Schwarzwaldvereinsortsgruppe Häusern.
Georg Lebtig
Paula Böhler
Der
Schwarzwaldverein Ortsgruppe Häusern
trauert um sein
Ehrenmitglied
Paula
Böhler,
das am 12. Februar 2011 im Alter von 85 Jahren verstorben
Paula Böhler
ist. Mit Paula
Böhler verliert die Ortsgruppe ein außerordentlich aktives und treues Mitglied. Paula
Böhler war als große Natur- und Wanderfreundin dem Schwarzwaldverein und sei-
Bücherschau
Mit Kindern unterwegs –
Schwarzwald umsonst
111 kostenlose Ausflugsziele, von Gerrit-Richard Ranft,
160 Seiten, 150 farbige Abbildungen, 12 x 19 cm, kartoniert, ISBN 978-3-87407-900-6.
Fleischhauer-Verlag, 14,90 €
Der Schwarzwald lockt mit zahlreichen
Attraktionen, doch eine Fahrt ins Grüne mit
der ganzen Familie ist für manch schmalen
Geldbeutel unerschwinglich. Abhilfe schafft
dieser Ausflugsführer, denn etliche Ziele in
der Region sind immer noch kostenlos. Ob
auf Tuchfühlung mit Rehen im Wildpark,
unterwegs auf Kräuterlehrpfaden oder auf
42
Rundgang mit dem Nachtwächter – GerritRichard Ranft versammelt 333 kostenlose
und erlebnisreiche Ausflugstipps an 111
verschiedenen Orten. Bei manchen dieser
Geheimtipps kann man nur staunen, dass
sie umsonst sind. Kurze, bebilderte Texte
und zu jedem Tipp praktische Hinweise zu
Öffnungszeiten und Barrierefreiheit erleichtern die Planung des Familienausflugs. ks
Handbuch Schweizer Alpen
Pflanzen, Tiere, Gesteine und Wetter. Der
Naturführer, von Heinz Staffelbach, 2., überarbeitete Auflage 2011, 656 Seiten, über
1 500 Farbfotos, 270 Zeichnungen, 40 Grafiken u. Tabellen. kartoniert, 13,8 x 21 cm,
ISBN 978-3-258-07638-6, 45,50 €
Ob Pflanzen, Tiere, Gesteine oder Wetterlagen: Die Alpen warten mit einer erstaunlich
reichen Naturvielfalt auf. Heinz Staffelbach
präsentiert mit diesem Buch einen fundierten
und praxisorientierten Naturführer, der zum
ersten Mal alle wichtigen Elemente der Natur über die Schweizer Alpen in einem Buch
vereint. Das „Handbuch Schweizer Alpen“
ist also ein komplettes Nachschlagewerk für
unterwegs. Die reichhaltigen Informationen
zu den rund 800 Pflanzenarten (mit Moosen,
Flechten und Pilzen), circa 180 Tierarten und
35 verschiedenen Gesteinen sind durch einen
übersichtlichen Aufbau klar gegliedert und
erlauben ein rasches Bestimmen der Arten.
2/2011
Hüttenwarts. Er versah dieses Amt mit seiner
Ehefrau Mathilde mit vorbildlicher Gewissenhaftigkeit und Verlässlichkeit bis zum letzten
Tage. Die Vereinshütte und das umliegende
Vereinsgrundstück entwickelte sich zu seinem
„Refugium“. Unzählige Treffen, auch festlicher
Art, sowie die ökumenischen Gottesdienste
am Pfingstmontag – seit 1978 abgehalten –
fanden oben am Tumlinger Hausberg, dem
Schellenberg, statt. Firmen, Vereine, private
Gruppen nahmen die Gelegenheit wahr, eine
gemütliche Zusammenkunft in der Hütte abzuhalten, jeweils von den Eheleuten Beilharz
betreut. 25 bis 30 Belegungen kamen pro
Jahr zusammen. Die Heimatverbundenheit,
die Liebe zum Wald und der Sinn für gute
Ordnung mischten sich, wenn der gelernte
Baumwart in den heimischen Fluren unterwegs war. Der Sandbühlsee, die Gedenkstätte für Hugo Matteis, vom Schwarzwaldverein
errichtet, die akkuraten Holzbeigen am Waldrand, der Container-Platz im Ort: Auf solche
Plätze und Stellen warf Wanderfreund Werner
Beilharz ein Auge, ihn trieb ein „innerer Auftrag“ an, wenn Unordnung im Ortsbild dräute. Mit Sense und gärtnerischem Gerät rückte
Beilharz an und praktizierte bürgerschaftliches Engagement.
Werner Beilharz war elf Jahre lang Wegwart (1966 bis 1977), von 1972 bis zu seinem
Tode war er Hüttenwart. Seit 1966 war er
ununterbrochen im Vereinsausschuss „seines“ Schwarzwaldvereins. 1992 wurde ihm
das Ehrenzeichen in Bronze verliehen, 1996
folgte das Ehrenzeichen in Silber. Die Wanderfreunde aus Waldachtal empfinden, auch
weil das Amt des Hüttenwarts noch verwaist
ist: „Wir sind um eine Menschenseele ärmer
geworden“.
Rul Jetter
Der
Schwarzwaldverein trauert um Karlheinz
Bär, der plötzlich
und
vollkommen unerwartet
im Alter von 61
Jahren verstarb.
Karlheinz
Bär
engagierte sich
Karlheinz Bär
über 25 Jahre
im
Schwarzwaldverein und war zuletzt 10 Jahre sehr
ideenreicher Vorsitzender der Ortsgruppe
Bad Säckingen. 1991 zog er aus beruflichen Gründen mit seiner Familie nach Bad
Säckingen und trat schnell der Ortsgruppe
bei. Er war zunächst als Beisitzer, dann fünf
Jahre Wanderwart und seit 2001 als Vorsitzender ehrenamtlich tätig. Er hat viele Initiativen entwickelt und umgesetzt. Zusammen mit seiner Frau Ingrid absolvierte er die
Ausbildung zum zertifizierten Wanderführer
und organisierte zahlreiche Wanderungen.
Auch im Bezirk Hochrhein war er sehr engagiert. Unter der Führung und Organisation von Karlheinz Bär feierte die Ortsgruppe
im Jahre 2010 ihr 125-jähriges Bestehen, das
über die Ortsgrenzen hinaus sehr beeindruckte. Karlheinz Bär richtete im Notariat
im Schlosspark von Bad Säckingen ein Archiv des Vereins ein, hat sich zudem sehr
stark für den Naturschutz eingesetzt und
zuletzt aktiv in der „Bürgerinitiative Atdorf“
mitgearbeitet. Die Mitgliederwerbung und
Mitgliedergewinnung war ihm ein großes
Anliegen, was ihm erfolgreich gelang. Mit
Karlheinz Bär verliert der Schwarzwaldverein ein außerordentlich aktives Mitglied. Die
Ortsgruppe wird ihn schmerzlich vermissen.
Der Schwarzwaldverein widmet sein tiefes
Mitgefühl seiner Familie.
Die Beschreibung von 37 Wolkenarten und
Wetterlagen ermöglicht eine Einschätzung der
Wetterentwicklung, was in den Bergen sehr
hilfreich ist. Jeder Teil beginnt mit einer Einleitung, die Hintergrundinformationen über die
Alpen liefert und Zusammenhänge sichtbar
macht. Das Buch, das qualitativ weit über die
üblichem Naturführern hinaus geht, wendet
sich an alle, die sich mit der Natur und den
Bergen verbunden fühlen und mehr darüber
wissen wollen. Das zusätzliche Gewicht im
Rucksack lohnt sich.
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Wohin am Wochenende? In 52 Ausflugstouren führt Peter Gürth zu Schmuckstücken der oberrheinischen Natur, Kunst
und Kultur rund um Freiburg, Basel und
Mulhouse – da sind auch für Kenner der
„Regio“ Neuentdeckungen garantiert. De
Streifzüge – einen für jeden Sonntag im
Jahr – führen zu ehrwürdigen Kirchen im
Markgräflerland, zu einsamen Burgruinen
im Elsass oder auf die aussichtsreichen Hügel des Schweizer Jura. Überall dort gibt es
auch seltene Pflanzen und Tiere zu bestaunen. Alle Ausflüge werden mit kleineren
oder größeren Wanderungen kombiniert.
Wichtige Informationen zu Anfahrt, Öffnungszeiten und Kartenmaterial erleichtern
die Vorbereitung. Viele Touren sind zudem
für Familien mit Kindern geeignet.
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wandlungsfähig ist, beweist dieses Buch.
Dieses Buch zeigt, was den jeweiligen Gartenstil ausmacht, welche Rose für welchen
Stil am besten geeignet ist und wie man mit
passenden Begleitpflanzen und der richtigen Farbgebung traumhafte Gartenbilder
malen kann. Gartenpläne zum Nachpflanzen und viele Beispielfotos dienen Anfängern und Fortgeschrittenen zur Inspiration.
ks
ks
Trauer und Betroffenheit hat
der Tod von
Werner Beilharz
beim Schwarzwaldverein Waldachtal ausgelöst. Das treue,
Werner Beilharz
beliebte Vereinsmitglied ist im Alter von 81 Jahren unerwartet am 7. Januar 2011 verstorben. Werner
Beilharz zählte zum Urgestein des Schwarzwaldvereins Waldachtal. Er war dabei, als im
Mai 1962 die Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe
Waldachtal gegründet wurde. Es war für den
naturverbundenen Menschen nahe liegend,
dem Wanderverein in der ersten Stunde beizutreten. Und Werner Beilharz übernahm
nach der Fertigstellung des Vereinsheims,
erbaut 1972 am Schellenberg, das Amt des
Karlheinz Bär
Streifzüge in der Regio
52 Sonntagsausflüge für Wissbegierige, von Peter Gürth. 176
Seiten, 147 Farbfotos, 12 x 19
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2/2011
Ein Garten voller Rosen
43
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Impressum ISSN 0944-4505
Herausgeber: Schwarzwaldverein e.V., Schlossbergring 15
79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,
Telefax 07 61/3 80 53-20
Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01,
Kt.-Nr. 201 49 46
Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. Br.,
Brunnstubenstr. 23, Telefon 07 61/4 36 61,
[email protected]
Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit
vollständiger Anschrift des Autors an die Redaktion zu
schicken, ebenso Papierbilder und Dias. Redaktionsschluss: 1.1., 15.3., 1.7., 1.10.
Elektronische Bilder sind mit Bildtexten und Hinweis auf
den Artikel direkt zu schicken an:
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Fax 0 78 21/94 51 68,
ISDN 0 78 21/98 23 25
E-Mail: [email protected]
Es gibt Hinweise auf Biergärten und ausflugslokale Wanderparkplätze. Die 66 in jeder
Karte eingezeichneten Empfehlungen sind
im beigefügten Extra Guide ausführlich beschrieben. Für Baden-Württemberg sind die
Blätter Schwarzwald Nord, Schwarzwald Süd,
Schwäbische Alb-Bodensee sowie Rhein-Neckar und Stuttgart zu empfehlen.
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Zu jeder Jahreszeit Wandern und Radeln
im Ländle
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Eine Wanderung durch buntes Herbstlaub
hat seinen besonderen Reiz, ein Streifzug
durch den tief verschneiten Winterwald oder
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im Sommer locken knallgelbe Rapsfelder und
das erfrischende Nass von Bach- und Flussläufen zu Wanderungen und Radtouren. Dieter Buck stellt in diesem Band die Schönheit
des Ländles im Wandel der Jahreszeiten vor,
vom Schwarzwald über die Schwäbische Alb
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Praktische Kartenausschnitte sowie Angaben
über Entfernungen und Höhenunterschiede
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Planung. Mit zahlreichen Fakten und Informationen gibt der Autor zudem Einblicke in
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Belegung: Hannelore Burger, Tel. 07621/55952
E-Mail: [email protected]
www.swvstore.de
46
2/2011