Leseprobe Text und Bilder

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Leseprobe Text und Bilder
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Hans Michels + Rudi Müller
Dellbrücker Straßennamen und Bilder
erzählen Geschichte.
Eine Veröffentlichung, die Dellbrücker Geschichte
in Wort und Bild erfahrbar macht.
Herausgeber:
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Autoren:
Hans Michels, Texte Rudi Müller, Bilder und Gestaltung
Impressum:
Herausgeber: Heimat-Verein Köln-Dellbrück e. V.
Ahl Kohgasser gegr. 1948
51069 Köln (Dellbrück)
1. Auflage: 1000 Exemplare, 2011
Druck: Raimund Roth 42655 Solingen
Alle Rechte vorbehalten
Ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers und der Autoren ist es nicht gestattet, dieses
Buch oder Teile daraus in irgendeiner Form zu vervielfältigen oder unter Anwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, auszuwerten und zu verbreiten.
Titelseite:
Erste schriftliche Erwähnung Dellbrücks 1638 in einer Mitteilung des Bruderschaftsbuches
B.M.V. (Bruderschaft der sieben Schmerzen Mariens) der Pfarre St. Gereon in Merheim.
Anno 1638 wurde der Armenprovisor und Führer des Kirchspiels Jakob Marx in der
Dellbrücke jämmerlich ermordet.
Dellbrücker „Panorama“, im linken Teil Thurner Kapelle, im rechten Teil erste Thurner Schule,
gezeichnet vor 1900 aus: KGS Dellbrück, Festschrift 1910-2010.
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Grußwort
Nun ist es soweit!
Die Dellbrücker Bürger und alle Interessierten aus Nah und
Fern können ihr Wissen über unseren Vorort Dellbrück erweitern und intensivieren. Nach den Veröffentlichungen
des Heimatvereins Köln-Dellbrück e. V.. „Die ehemalige
Bürgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit“
in drei Bänden, der Bilddokumentation „Von ländlicher
Idylle zum Vorort von Köln“, und schließlich dem Band
„Die Gründerzeit Dellbrücks“ sowie mehreren kleinen Dokumentationen im Laufe der Jahrzehnte, haben wir nun eine
neue Schrift vor uns liegen
„Dellbrücker Straßennamen und Bilder
erzählen Geschichte“.
Udo Müller
Ehrenvorsitzender
Heimatverein Köln-Dellbrück e. V.
Dem Heimat Verein, dem ihn vertretenen Vorstand und ins
besondere den Personen, die sich jahrelang mit diesem Thema intensiv beschäftigten um sie in der nun vorliegenden
Form zu präsentieren, gilt unser Dank.
Besonders zu danken, erlauben sie mir hier an dieser Stelle,
Herrn Hans Michels!
Seine Vorträge und sein Arbeitsstil verdeutlichen worauf es
ihm in erster Linie ankommt: Auf die exakte Durchdringung des Stoffes den er des Überdenkens wertfindet. Als
profunder Kenner unseres Vorortes Dellbrück und dessen
Umlandes, steht er dem Heimatverein stets mit ganzem
Herzen und vollem Elan zur Verfügung. Dies hat er durch
seine akribische Kleinarbeit über die Straßennamen
Dellbrücks wieder einmal hervorragend bewiesen. Ich wünsche allen Lesern dieser vorliegenden Lektüre das ein oder
andere A-Ha Erlebnis und die weitere Zusammenschmelzung von Alt- und Neu- Dellbrückern!
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Vorwort
Zu den vielfältigen Aufgaben eines Heimatvereins gehört es, die Geschichte seines Wirkungskreises festzuhalten, sie in Wort und Bild zu dokumentieren. Jahrelange Recherche, Zusammentragen von Bildmaterial, neue Fotographien zu fertigen, Texte verfassen war unserem Autor Hans Michels
und dem Unterzeichner mehr als nur ein Hobby. Schon lange sollte diese
erneute Chronik über Dellbrück erscheinen. Rückschläge und auch Frust
haben die Arbeiten immer wieder zum Halten gebracht. Denken Sie nur an
die überall herumstehenden Autos. Bilder ohne das alles beherrschende
Auto zu machen, bereitete mir unüberwindliche Schwierigkeiten und lies
sich praktisch nicht verwirklichen. Mit diesem Bildband schließt der Heimat-Verein Köln-Dellbrück an die Veröffentlichungen der Jahre zuvor an.
Es ist eine Fortsetzung der Vereinstradition die schon unter seinem Gründer, Willy Siebertz und seinem Nachfolger und heutigen Ehrenvorsitzenden Udo Müller gehandhabt wurde. Für Hans Michels ist es die zweite Geschichtsarbeit für den Heimat-Verein Köln-Dellbrück. Im 50. Jubiläums
Jahr 1998 erschien das Buch „Die Gründerzeit Dellbrücks 1900-1914“. Es
ist die geschichtliche Entwicklung eines Kölner Vorortes von der Jahrhundertwende bis zur Eingemeindung in die Großstadt anhand von Zeitungsberichten. Als großer Kenner der Dellbrücker Geschichte ist Hans Michels
weit über die Grenzen Dellbrücks bekannt. Seine bis ins Detail gehende
Geschichtsforschung und die anschließende Art der Darbietung in Wortund Lichtbildervorträgen versetzt seine Leser und Zuhörer immer wieder
in Staunen. Der Verein schätzt sich glücklich einen so kompetenten Geschichtsbeirat in seinen Reihen zu haben. Die Zusammenarbeit zwischen
Hans Michels und dem Unterzeichner lief auf einer sehr angenehmen Art,
die sich in der Gestaltung der Veröffentlichung
„Dellbrücker Straßennamen und Bilder erzählen Geschichte“
der Leserin und dem Leser widerspiegeln wird.
Der Heimat-Verein dankt allen Dellbrücker Bürgerinnen und Bürger, die
durch zur Verfügung gestellte Bilder unser Buch mitgestaltet haben.
Köln-Dellbrück, im November 2011
Der Vorstand des Heimat-Vereins Köln-Dellbrück e. V.
Rudi Müller
1. Vorsitzender
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Dellbrücker Straßennamen und
Bilder erzählen Geschichte
Einleitung
In Deutschland gibt es statistisch gesehen
2060 Städte. Alle diese Städte stehen für
Heimat, ein Zuhause und weit gespannte Erinnerungen, an Zuflucht und Geborgenheit,
an Träume der Kindheit, an Familie, an
Freunde, längst vergessene Bilder, Wünsche
und Hoffnung. Die Straße in der man in der
Kindheit und Jugend spielte ist allgegenwärtig. Man sieht die Straße als einen Teil des
Lebens. Kehrt jemand aus der Fremde zurück
in seine Straße, dann erinnert er sich an seine
Kindheit im Kindergarten, in der Schule, an
die Zeit als er mit seinen Freunden in seiner
Straße spielte. Straßen machen Kulturgeschichte. Es liegt mir daher am Herzen die
Dellbrücker Straßen, unsere Straßen, zu beschreiben. Möge ein jeder von uns in den
Worten und Bildern seine Straße finden, in
der er lebte oder immer noch lebt.
Bevor ich Sie, meine sehr geehrten Leserinnen und Leser, mitnehme in die Straßen
Dellbrücks, gleichsam hinter die Straßenschilder schauen lasse, möchte ich mich bei
Rudi Müller für die ausgezeichnete Zusammenarbeit bei der Herstellung dieses Buches
bedanken. Gleichzeitig möchte ich danke sagen für die 18 jährige Mitarbeit in den „Ahl
Kohgasser Nachrichten“, in denen ich die
geschichtlichen Beiträge beigesteuert habe.
Nicht zuletzt sei ein Dankeschön an unsere
beider Ehefrauen ausgesprochen, die uns die
Zeit für unser „Hobby“ geschenkt haben.
November 2011 Hans Michels
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Beschreibung des Dellbrücker Kerngebietes vor mehr als 1000 Jahren, entnommen
der Zeitschrift des Bergischen GeschichtsVereins 70. Band, Jahrgang 1949 :
Das Mündungsgebiet der Strunde war in alter
Zeit ein weites Sumpfgelände und konnte
zunächst nur an den Rändern durch eine Reihe von „Heimorten“ landwirtschaftlich erschlossen werden. (Schweinheim, Wichheim,
Merheim, Buchheim, Mülheim.) Das muntere
Bergwasser der Strunde verlangsamte beim
Eintritt in die Sandebene unterhalb Bergisch
Gladbachs seinen Lauf, und das Bachbett löste sich in eine Reihe von Sümpfen und kleinere Teiche auf, bis die Strunde sich im
Merheimer Bruche mit dem trägen Wasser
eines verlandenden Rheinlaufes vereinigte
und schließlich mit Mühe und Not den
Rheinstrom erreichte. Hier wurde aber, allerdings nach der frühen Siedelungs- und der
darauf folgenden Ausbauzeit durch genossenschaftlichen Zusammenschluss der Anlieger,
namentlich der hier, in der Nähe von Köln
ansässigen Adelsgeschlechter, Ordnung geschaffen. Durch die Regulierung der Strunde
(vor mehr als 1000 Jahren) von Schlodderdich (Schluchter Teich) bis Mülheim wurden
17 Mühlengefälle gewonnen.
Wieso eigentlich Dellbrück? In der Gemeinderatssitzung der Bürgermeisterei Merheim
vom 23. Juni 1905 unter Punkt 14 war beschlossen worden, Zitat aus der MerheimDellbrücker Zeitung:
„Den Ortschaften
Thurn, Dellbrück, Hagedorn und Strunden
die Bezeichnung Thurn zu geben. Diese Ortsbezeichnung ist vom Herrn Regierungspräsidenten mit Rücksicht darauf, dass es im
Deutschen Reich viele ähnliche Ortsbenennungen gibt, nicht genehmigt worden. Es
wurde deshalb mit Stimmenmehrheit beschlossen, den genannten Ortschaften den
einheitlichen Namen Dellbrück beizulegen“.
Tonangebend und bestimmend waren die
neuen Industriebetriebe, die sich um die
Bahnstation „Dellbrück“ angesiedelt hatten
und, seit 1881, die Kaiserliche Postagentur,
die alle als Postanschrift „Dellbrück“ benutzten. Dadurch gewann der Name Dellbrück
immer mehr an Bedeutung, während die Bedeutung der älteren Ortsteile verblasste.
Erklärende Worte zuvor:
Die Straßennamen sind nach dem Alphabet
geordnet mit Verweisen zu den Fotos im
Bildteil. Ein beigefügter Stadtteilplan erleichtert das Auffinden der Straßen. Über den Plan
wurde ein Gradnetz gelegt und bei der jeweiligen Straßennennung in Klammern gesetzt,
aufgeführt. Geschichtsträchtige Straßen oder
Straßen, die eine größere Beachtung beanspruchen, werden ausführlicher dargestellt.
Die Längenangaben sind ab- oder aufgerundet.
Die Benennungsangaben: Straßennamen, deren Daten weit vor der Eingemeindung liegen
sind volksübliche, althergebrachte Namen.
Straßennamenbezeichnungen, die wenige
Jahre vor der Eingemeindung erfolgt sind,
haben vielfach ihre Wurzeln in alten Fluroder Gewann-Namen (Ackergrenze). Flur
und Gewann-Namen überliefern längst vergangene Ereignisse oder Besonderheiten, die
meist auf den ersten Blick nicht erklärbar
sind. Namen verdienstvoller Bürger finden
wir ebenfalls in Straßennamen wieder. Jüngere Namen sind aus Nachbargemeinden importiert, sind einem Oberbegriff untergeordnet oder frei erfunden. Sie haben zumeist keine Verbindung zur Dellbrücker Geschichte.
Straßennamen mit politischem Hintergrund
finden wir in Dellbrück nicht.
Wohnstraße soll heißen: in der Straße gibt es
weder eine Gaststätte, noch eine Einkaufsmöglichkeit, noch einen Gewerbebetrieb.
Die ersten Straßennamenschilder wurden im
Jahre 1903 angebracht, sie fehlten vordem
gänzlich.
Der katholische Merheimer Pfarrer hatte
1846 eine Namensliste seiner Gläubigen verfasst und eine fortlaufende Häusernummerierung durchgeführt. Dabei waren keine Straßennamen angegeben. In Thurn-Strunden mit
Dellbrück und Hagedorn gab es 66 Häuser.
In Thurn, Dellbrück und Hagedorn lebten
insgesamt 473 katholische Seelen und in
Strunden 239. Evangelische Seelen fehlten
fast gänzlich.
Am 31. 12. 2009 hatte Köln-Dellbrück
21.345 Einwohner.
Die nachfolgenden Flurnamen sind einer
Kartierung der Urvermessung aus den Jahren
1825, 1869 und 1870 entnommen. Hier wird
uns des Volkes Wissen in einfacher Form
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und für uns heute auf den ersten Blick nicht
ganz erkennbar mitgeteilt. Folgend Originaltext:
Im Hüttengarten, Müller Wies, Thurner
Hauswiese, Kemper Wiese, Strunder Feld.
Gemarkung Thurn - Strunden Flur 1
Blatt 2 Nr. 6957 aus dem Jahr 1825
Blatt 10, Nr. 270, gez. am 16. August 1869
von Hölscher
Im Bergbusch, Unterste Sauer Wiese, Im
Strundener Feld, Hasenacker, In der Hardt,
Im schwarzen Dreck, Mielenforster Kamp,
Mielenforster Heide.
Im Schöppenbruch. Im Kranenbruch,Im Gänsenbruch, Katharinenkammer, Tiefenbruch,
Thielenbruch, Thurner Heide.
Blatt 3 Nr. 6958, gez. von Habre
Iddelsfelder Kamp, Mielenforster Heide, Auf
dem Brandroster, Oberste Sauerwies, In der
Barken, Im Kotter Feld, Oberste Hauswiese,
Im Grundloch, Im Dorf (Strunden), Beim
Sauer, Ra(i)fferachen Morgen, Schäfferei
Wies, Hand Wiese, Im Thurner Feld, Oberste
Kemper Wiese, Auf dem Hähnchen.
Blatt 4 Nr. 6959
Schäferei Wiese, Hardt Wiese, Iddelsfelder
Kamp, In der Bachwiese, Bertholdis Wiese,
Unterstes Strunder Feld, Im Kamp, Im Strunder Feld, Auf den 10 Morgen, Mielenforster
Kamp.
Blatt 6 gez. März 1870 von Dietze
In der Bachwiese, Rafferother (Refrather?)
Morgen, Fluß Wies, Beim Sauer, In der
Hardt, Strunder Mühle, Unterste Sauerwiese.
Flur 2
Blatt (), gez. am 20. Aug. 1825 von Bodler
Meier Wiese, Broich Wiese, Leimacker, Folwiese, Mielenforst, Mielenforster Hausacker,
Mielenforster Busch, Auf dem Holdückel,
Ilsfelder Kamp, Herrn Wiese, Im Mottekop,
Mottekopskamp, Ilsfelder Hardt, Mottkops
Wiese.
Flur 3
Blatt 1 gez. den 26. Jan. 1825 von Bodler
Thurner Kamp, Hagedorns Kamp, Im Seels
Kamp, In den Thurner Fuhrstrichen, In der
Gassen Auen, In der Gassen, Kronen Wiese,
In der Müller Straßen-Wiese, Glaus Wiese,
Im Ort, Im Wieschen, An der Ölmühle, Auf
der Gügen, Im Riphagen, Kamper Wies,
Thurner Acker, Eulenbergs Wiese, Eulenbergs Kamp, Ilsfelder Kamp, Riphagen,
Im Thal, (Im) Zu Feld, An der Dorfstrasse,
Flur 4
Auf alten Karten sind weitere Flurnamen aus
dem heutigen Dellbrück bekannt:
An den Müllen, An der Mühlenstrasse, Auf
dem Hagedorn, Aufem Kämchen, Beim Reif,
Im Hinterfeld, In der Schindskaule, Oben der
Gräfenmühle, Seels Heide, Im Mühlenbusch,
Eschenbruch, Im Schänzgen, Dornebruch.
Die Lage Dellbrücks
Dellbrück ist einer der 85 Stadtteile Kölns
und einer der am weiten östlich gelegenen
Vororte. Dellbrück liegt an der Kreuzung
zweier historischer Straßen. Der in nordsüdlicher Richtung verlaufende Mauspfad, die
L73 und der in westöstlicher Richtung führende, im Volksmund unserer Voreltern so
bezeichnete „alter Römerweg“, der spätere
„Heerweg“ oder „Alte Wipperfürther Straße“, die heute abschnittsweise identische
B506. Unmittelbar an dieser Kreuzung lag
am Hagedorn die Richtstätte, die im Jahre
1612 das letzte Mal benutzt wurde. Am
Strunder Bach drehten sich seit mehr als
1000 Jahren die Mühlräder. Die Thurner
Burg war neben Iddelsfeld der Sitz des Bachgrafen. Auf der Anhöhe südlich der Burg
wurde Recht gesprochen. Es war ein Markengericht und kein Halsgericht, hier wurde niemand zu Tode gerichtet. Die beiden angesprochenen
Straßen
sind
sogenannte
„Altstraßen“, es waren „Naturwege“. In der
Thurner Heide wird seit Alters her das Grab
eines Heidenkönigs vermutet. Nicht nur im
Bereich des Ostfriedhofes wurden viele Urnengräber entdeckt, sondern auch nördlich
der S-Bahn Linie im heutigen Naturschutzgebiet Dellbrücker Heide und im Gebiet des
Höhenfelder Sees. Dellbrück liegt zum geringeren Teil auf der fruchtbaren Niederterrasse,
zum größeren Teil auf der sandigen Mittelterrasse, der zweiten Rheinterrasse und weiter
im Osten auf den entwässerten Flachmooren.
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Dellbrücker Straßen und deren Geschichte
im Einzelnen alphabetisch geordnet:
Am Leinacker
(Plan b-5)
Die Straße Am Leinacker liegt im Südwesten Dellbrücks. Der Baubeginn der Siedlung
Mielenforst, in der sie liegt, war im Jahre
1959. Sie zweigt ab von der Straße
„Hochwinkel“. Sie misst eine Länge von
rund 150 Meter. Der „Leinenacker“ will sagen, dass in alter Zeit hier unter anderem Leinen = Flachs angebaut wurde. Leinen ist eine
alte Kulturpflanze, deren Samen zu Leinöl
verpresst wurden und aus deren Stängel nach
der entsprechenden Bearbeitung Leinenstoffe
gewebt wurden.
Am Waldwinkel
(Plan f-3)
Die Straße Am Waldwinkel führt, von der
Straße „Im Thurner Feld“ abzweigend, hinaus in östliche Richtung zum Mühlenhofsweg. Sie hat eine Länge von rund 160 Metern
und wurde 1955 eingerichtet. Sie weist im
mittleren Bereich eine Ausbuchtung auf. Die
katholische Pfarrgemeinde St. Joseph hatte
hier, schon weit vor dem zweiten Weltkrieg,
ein Grundstück erworben, um gegebenenfalls
für die Strundener Gläubigen eine Kirche
erbauen zu können. Heute ist das Grundstück
in Parzellen aufgeteilt und zur Bebauung in
Erbpacht vergeben.
An der Kemperwiese
(Plan d-2 bis d-3)
Die Straße An der Kemperwiese verbindet
die Hauptstraße mit der Wiesenstraße. Sie
verläuft in west-östlicher Richtung mit einer
Länge von rund 250 Meter. Sie wurde 1961
im jetzigen Verlauf eingerichtet. Der südlich
durch die Wiesen verlaufende Kemperbach
war der Namengeber. Der alte Flurname lautet: „Zum Thurn im Thal“. Der Kemperbach,
der auch einen Teil des Strunder Bachwassers mit sich führt, unterquert die alte
„Dorfstraße“ im Bereich der jetzigen Straßenbahnhaltestelle. Dieser Bereich beiderseits der Dorfstraße ist der spätmittelalterliche Dorfkern Thurn-Dellbrücks. Vor mehr
als hundert Jahren hat man hier die uralten
Häuschen abgerissen und durch Neubauten
der späten Gründerzeit ersetzt. Der Parkplatz
und die anschließenden Wiesen südlich der
Straße „An der Kemper Wiese“, entlang des
Baches, gehören mit zum Vorflutgelände der
Kemperbachaue und sind von einer Bebauung ausgeschlossen.
An der Müllerwiese
(Plan d-3)
An der Müllerwiese ist eine Straße, die
schon 1929 erwähnt wurde. Sie verbindet die
Hatzfeldstraße im Süden auf einer Länge von
rund 170 Meter mit der Straße „Im Wieschen“ im Norden. Der Benennung könnte
eine alte Gewannbezeichnung zu Grunde liegen. Näher liegender wäre, dass einer alten
Überlieferung zu Folge hier der Gräfenmüller eine Viehweide, eine Wiese gehabt hat.
Anemonenweg
(Plan b-2 bis c-2 )
Parallel zum Bahnkörper der S-Bahn begrenzt der Anemonenweg die Blumennamen- Siedlung nach Süden. Bei einer Länge
von rund 320 Meter verbindet er die Diepeschrather Straße mit dem Lupinenweg. Er
liegt nördlich der S-Bahn in der ehemaligen
Thurner Heide. Bereits am 15.6.1948 wurde
er eingerichtet. Hier wurden die ersten Häuser der Siedlung ganz in Eigenleistung errichtet.
An der Ölmühle
(Plan c-4)
Eine weitere Straße, An der Ölmühle, bezieht sich in der Namensgebung auf die Fellmühle. Die Benennung wurde auf Vorschlag
des Heimat- und des Bürgervereins 1958 vorgenommen. Jahreszeitlich bedingt wurden im
Mühlenbetrieb die unterschiedlichsten Materialien bearbeitet. Neben dem „Gersteschälen“, dem „Tuche- und Fellewalken“,
wurde speziell in dieser Mühle Öl
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geschlagen. Die Straße An der Ölmühle verbindet den Grafenmühlenweg mit der Mielenforster Straße, wenn auch nur für Fußgänger. Für Fahrzeuge ist sie eine Sackgasse und
nur vom Grafenmühlenweg aus befahrbar. In
etwa der Mitte der rund 330 Meter langen
Straße ist eine Erweiterung nach Süden hin,
eine Stichstraße mit gleichem Namen. Bebaut
ist die gerade verlaufende Straße nur auf der
Südseite. Die gegenüberliegenden Grundstücke werden als Gärten genutzt
An der Rosenhecke
(Plan e-2 bis e-3)
An der Rosenhecke ist eine Verbindungsstraße von der Gemarkenstraße zur Brambachstraße. Das Datum der Benennung war
der 15.7.1954. Sie verläuft in südsüdöstlicher
Richtung von der Gemarkenstraße aus bei
einer Länge von gut 320 Meter. Sie ist eine
reine Wohnstraße.
Auf dem Orth
(Plan c-3)
Die Straße Auf dem Orth verläuft nördlich
der Talstraße. Sie verbindet den Grafenmühlenweg mit der Talstraße. Der eigentliche alte
Ortsteil Auf dem Orth wird von der Talstraße
durchlaufen. Hier will man den alten Dorfnamen „Auf dem Orth“ der Nachwelt erhalten.
Die Bezeichnung „Orth“ beschreibt eine im
Außenbereich eines Dorfes liegende Wohnsiedlung, eine Häusergruppe. (Vor Ort bedeutet in der Bergmannssprache das Ende einer
Strecke, den entlegendsten Punkt.)
Auf der Jüchen
(Plan b-3 bis c-3)
Nach einem alten landwirtschaftlich genutzten Maß ist Auf der Jüchen benannt. Jüch ist
ein altes Feldmaß. Es umschreibt die Fläche,
die ein Joch, ein Zweiergespann Ochsen an
einem Tag bearbeiten kann. Vor der Eingemeindung nach Köln, also vor 1914, hieß sie
„Feldstraße“. Sie verbindet bei einer Länge
von 375 Meter den Grafenmühlenweg mit
dem Dellbrücker Mauspfad. Die Feldstraße
verlief vor 1900 noch weiter westwärts bis
ins alte Schnellweide. (AschenbrödelwegAndersenstraße).
Auf der Kicken
(Plan c-3)
Auf der Kicken, eine Straße, die von der
Umbachstraße abgeht und in den neuen Teil
Marthastraße einmündet, hat eine Länge von
250 Meter. Seit 1933 ist sie in das Straßenregister der Stadt Köln eingetragen. Sie ist eine
reine Wohnstraße. Kicke soll von kicken,
schauen, hergeleitet sein, was ich aber anzweifele. Auf einer alten Flurkarte habe ich
die Bezeichnung Gigen beziehungsweise
Gügen gelesen.
Aschenbrödelweg
(Plan b-3)
Der Aschenbrödelweg verbindet mit einer
Länge von 360 Meter die Märchenstraße mit
der Hagedornstraße. Die Benennung fand
1937 statt. Wir denken eher an Aschenputtel
als an Aschenbrödel als Märchenfigur der
Gebrüder Grimm. Die Häuser mit den Hausnummern 1 und 2 sind in der Liste offizieller
Denkmäler vermerkt.
Bensberger Marktweg
(Plan c-4 bis g-4, Bilder 1 bis 3)
Der Bensberger Marktweg ist ein Verbindungsweg, der schon im Mittelalter, am
Mauspfad beginnend, durch die Brandroster,
vorbei an der Refrather Taufkirche, dem Saaler Mühlenteich, dann bergan zum Bensberger Markt führte. Er wurde von den Strundenern, den Thurnern, und den Schweinheimern nicht nur an Kirchweihtagen genutzt.
Der Marktweg hat eine Länge von weit mehr
als zwei Kilometern alleine auf Dellbrücker
Gebiet. Er führt vom Dellbrücker Mauspfad,
in Verlängerung der Neufelder Straße, bis zur
Stadtgrenze nach Bergisch Gladbach - Bensberg - Refrath und verläuft grob gesehen in
westöstlicher Richtung. Bensberg war bis
1975 selbstständige Stadt und wurde nach
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Bergisch Gladbach eingemeindet. Im Bereich
zwischen dem Rademacher Weg und der Iddelsfelder Hardt tangiert der Marktweg die
nördliche Begrenzung des Ostfriedhofes, der
1946 angelegt wurde. Die Erstbestattung erfolgte 1948. Die Begräbnisstätte ist rund 59
Hektar groß. Die Kapazität ist nur zu einem
Zehntel ausgelastet. Die Stadt Köln erwägt
ungenutzte Waldstücke auszugliedern. An
der Nordseite des Friedhofes befindet sich
eine eindrucksvolle Erinnerungsstätte, geschaffen von Josef Höntgesberg, die an ein
Lager im II. Weltkrieg erinnern soll, in dem
osteuropäische Gefangene, die in einem
Deutzer Industriewerk arbeiten mussten, gefangen gehalten wurden. Im Jahre 2006 hat
die Friedhofsverwaltung einen Friedwald zur
Urnenbestattung unter Bäumen in der Nähe
des Seiteneinganges Rademacherweg eingerichtet. Ab dem 12. Jahrhundert vor Chr.
wurden hier Menschen in Brandhügelgräbern
bestattet. Schätzungsweise 1200 Hügelgräber, die allermeisten davon entdeckt und geöffnet, befinden sich auf dem heutigen Areal.
Im Bereich zwischen der Kreuzung mit dem
Grafenmühlenweg und der Mielenforster
Straße, zweigt eine Stichstraße in nördlicher
Richtung vom Bensberger Marktweg ab, die
jedoch keine besonders ausgewiesene Bezeichnung erfahren hat.
Bergisch Gladbacher Straße
(Plan a-3 bis f-1, Bilder 4 bis 30)
Die bei weitem verkehrsreichste Straße unseres Ortes ist zweifelsfrei die Bergisch Gladbacher Straße. Sie beginnt an der Genovevastraße in Köln-Mülheim und endet an der
Stadtgrenze nach Bergisch Gladbach. Im
Dellbrücker Stadtteilbereich beginnt sie im
Westen an der Kreuzung mit der Märchenund Wasserwerkstraße an der Grenze zu Holweide. Sie hat auf Dellbrücker Gebiet eine
Länge von mehr als 2,8 km. Wieso eigentlich Dellbrück? Der größere und ältere Ort
Thurn (mit Unterthurn) sollte, da waren sich
die Bewohner einig, Namen gebend werden.
Weil es in Deutschland jedoch eine Reihe
von Orten mit gleichklingendem Namen gab,
empfahl man dem Gemeinderat „von oben“
den Ortsnamen „Dellbrück“ zu bestimmen,
zumal Post- und Bahnstation schon vorher
den Namen Dellbrück führten. Der Straßenabschnitt von der Wasserwerkstraße bis zur
„Alten Post“ - Abzweigung Paffrather Straße
- nach Wipperfürth, wird mit B506 bezeichnet. Der weitere Abschnitt bis zur Stadtgrenze nach Bergisch Gladbach hat die Bezeichnung L286. Am Ortsausgang von Thielenbruch befand sich früher eine Pferdetränke. Genau dort hat die Gralsgemeinde eine
Kirche errichtet. Der Straßenverlauf wurde
bei der Neuanlage im Jahre 1842 durch den
Grafen Egon von Fürstenberg-Stammheim in
großen Strecken verändert und tiefgreifend
restauriert. Es ist der Verlauf, den wir heute
vorfinden. Die Bezeichnung damals lautete:
„Fürstenbergische
Kunststraße“
und
„Gladbacher Chaussee“. Am Gebäude der
heutigen „Alten Post“ war ein Schild angebracht mit dem Hinweis: „Spurfahren verboten“. Fünf dicke Basaltsteine sorgten dafür,
dass dieses Verbot auch eingehalten wurde.
Etwa alle 40 Meter, einmal rechts, einmal
links, lagen diese Steine auf der Fahrbahn, so
dass die Fuhrwerke lang gezogene S-Kurven
fahren mussten. Bei Anbruch der Dunkelheit
wurden die Steine an den Wegrand gelegt,
um am folgenden Morgen wieder die Fahrbahn zu zieren, aber an der gegenüberliegenden Wegeseite. Damit die Kosten der neuen
Straße abgedeckt werden konnten und deren
Unterhalt gesichert war, wurden Straßengeldabgaben erhoben. Die Dellbrücker Hebestelle
befand sich in der späteren „Alten Post“. Ein
Schlagbaum zwang die Fahrzeuge zum Anhalten und zur Entrichtung der Gebühren.
Freie Fahrt hatten Fahrzeuge der Post, des
Militärs und des Staates. Die erste, uhrenähnliche Verkehrsampel hing wenige Jahre nach
dem Zweiten Weltkrieg an Drahtseilen über
der Kreuzung Bergisch Gladbacher Straße/
Dellbrücker Hauptstraße. Der Haupteingang
zur „Kaserne“ befindet sich gegenüber der
Einmündung der Humperdinckstraße. Die
ehemalige Kaserne Moorslede ist in der offiziellen Denkmalliste der Stadt Köln eingetragen.
Im Besonderen wird nachfolgend auf den
Straßenbereich zwischen der „Alten Post“
und der Stadtgrenze nach Bergisch Gladbach,
der L286, im Ortsbereich Thielenbruch eingegangen. Namengebend für Thielenbruch
soll der „Thiel von Thurn“ sein, der 1412 Besitzer der Thurner Burg war. Die Bebauung
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begann hier, wie in der Lindenallee, erst nach
1900. Es waren zumeist Beamte aus der
Stadt die sich hier niederließen. Wie man damals sagte, waren es „Bessergestellte“. Damals sprach man vom rechtsrheinischen Lindenthal oder Marienburg. Die Entstehung
verdankt Thielenbruch hauptsächlich der Königlichen Eisenbahn und nach 1906 der Vorortbahn, der Kleinbahn. Das Kurhaus, eröffnet zu Pfingsten, am 14. Juni 1905, entwickelte sich schon rasch zu einem Anziehungspunkt als Veranstaltungslokal für Konzerte und den Karneval. Heute noch kann
man die Bauwerke der „Villenkolonie aus
der Zeit von 1900 bis 1914“, bestaunen. Es
wurden dort Gebäude aus der späteren Gründerzeit, vorwiegend im Jugendstil errichtet.
So reicht die architektonische Bandbreite
vom Jugendstil über den Bergischen Heimatstil bis hin zum Bauhausstil. Das Thielenbrucher Gebiet bestand aus Flachmooren, die vor
der Bebauung entwässert wurden. Eine alte
Bezeichnung der Bergisch Gladbacher Straße
aus Gladbacher Sicht heißt „Ringwääch“,
also „Rheinweg“, Weg der zum Rhein führt.
An der Gladbacher Straße im Gebäude des
zuvor erwähnten Kurhauses betrieb seit 1927
Professor Hubert Nikolaus Kahle die vielleicht älteste deutsche Privatklinik, vor allem
für Menschen mit Drogenabhängigkeit, Depressionen und Angstzuständen. Seit Ende
Juni 2006 steht die Klinik Kahle leer. Es ist
eine neue Bebauung geplant. Insgesamt 41
Wohn- und Geschäftshäuser im Bereich der
Bergisch Gladbacher Straße sind in der offiziellen Denkmalliste der Stadt Köln vermerkt.
Biesfelder Straße
Andreaestraße, der jetzigen Von-QuadtStraße, im Auftrag der Gemeinde zu unterzeichnen. Biesfeld ist eine Ortschaft in der
Gemeinde Kürten. Der Name hat keinen Bezug zur Dellbrücker Geschichte.
Brambachstraße
(Plan f-3)
Die Brambachstraße hat eine Länge von
rund 500 Metern und führt von der Gemarkenstraße zur Strundener Straße. Vor dem
9.4.1913 hieß sie, laut Gemeinderatsbeschluß
vom 20. September 1907, vom Thielenbrucher Bahnhof bis zur Strundener Straße
„Grüner Weg“. Zur Geschichte der Familie
Brambach sei Folgendes erwähnt: Im Jahre
1560 gehörte Thurn, die Thurner Burg, der
heutige Thurner Hof, dem Edlen Adolf von
Brambach. Dessen Vater Friedrich von Brambach war im Jahre 1518 als JülischBergischer Gesandter auf dem Reichstag zu
Augsburg, wo Martin Luther vor Kardinal
Cajetan den geforderten Widerruf verweigerte. Friedrich von Brambach war 1521 Amtmann von Bensberg.
Brandroster Weg
(Plan e-2)
Den Brandroster Weg gilt es zu erwähnen.
Er wurde erst am 12.12.1966 zum ersten Mal
genannt. Er zweigt von der Waldhausstraße
ab und ist eine Sackgasse. Die Namensbezeichnung soll an einen Holzkohlemeiler erinnern. Die Länge des Weges beträgt etwa
135 Meter.
Dabringhauser Straße
(Plan d-2)
(Plan b-3)
Die Biesfelder Straße verbindet die Bergisch
Gladbacher Straße mit der Von-QuadtStraße. Sie hat eine Länge von rund 130 Meter. Am 30. August 1911 wurde der Vorsitzende des Merheimer Gemeinderates ermächtigt, den vorgeschriebenen Revers zur
Herstellung einer Verbindung zwischen der
Gladbacher Provinzialstraße und der
Die Dabringhauser Straße verbindet auf
einer Länge von rund 1000 Meter Dellbrücker- mit Holweider Gebiet, den Grafenmühlenweg mit der Neufelder Straße. Seit 1933
gibt es diese Bezeichnung. Bis nach dem
zweiten Weltkrieg war sie ein breiter Schotterweg mit riesigen Schlaglöchern. Namengebend war die Stadt Dabringhausen. Sie liegt
nördlich von Altenberg. Zu Anfang des 20.
17
Jahrhunderts und schon früher, wurde auf
dem Gebiet zwischen dem Bahnkörper der
Vorortbahn und dem Strunder Bach Lehm
abgebaut, verarbeitet und in Ringöfen zu Ziegelsteinen gebrannt.
Däumlingsweg
(Plan b-3)
Der Däumlingsweg, mit einer Länge von
unter 200 Meter verbindet den Aschenbrödelweg mit dem Froschkönigweg. Er wurde
1937 in der jüngeren Märchensiedlung eingerichtet. Der Däumling ist eine Märchenfigur
der Gebrüder Grimm.
Dellbrücker Hauptstraße
(Plan c-2 bis d-3, Bilder 31 bis 78)
Die Dellbrücker Hauptstraße trägt diesen
Namen seit dem 9. April 1913. Die Namensgebung fand im Zuge der Eingemeindung
unseres Ortes zur Stadt Köln statt. Bis zu diesem Zeitpunkt führte der Straßenabschnitt
vom Thurner Hof bis zur Bergisch Gladbacher Straße die Bezeichnung „Dorfstraße“,
die eher offizielle Bezeichnung lautete Thurnerstraße. (Die jetzige Thurnerstraße trug vor
der Eingemeindung 1914 den Namen Kirchstraße.) Die Hauptstraße ist eine der ältesten
bekannten Straßen Dellbrücks. Die Hauptstraße hat eine Länge von fast 1400 Meter
und endet, von der Mielenforster Straße kommend, an der Bahnunterführung, an der Urnen-, bzw. der Diepeschrather Straße. Vor
1914 hatte die Hauptstraße keine Bürgersteige, wie auch alle anderen Straßen Dellbrücks.
Der Schlamm lag nach wenigen Jahren handbreit hoch. Dann kamen Männer, so wurde
berichtet, die den Schlamm mit Schabern von
der Straßenmitte bis an den Straßenrand
kratzten, von wo er dann, wenn er etwas angetrocknet war, abgefahren wurde. Dann erhielt die Hauptstraße ein neues Bett von grobem Kies. Der Abschnitt von der Bergisch
Gladbacher Straße bis zur Eisenbahn trug den
Namen „Bahnstraße“. Es fällt uns heute noch
auf, dass die „Bahnstraße“ breiter angelegt
war und ist, als die „Dorfstraße“. Der Grund
dafür war folgender: Die Bahnstation
„Dellbrück“ war der einzige Bahnhof der
Bürgermeisterei Merheim. Die Straße war
1868, als der Bahnhof angelegt wurde, unbebaut. Um die Bedeutung besonders hervorzuheben, wurde die Anbindung zum Bahnhof
durch die Anlage einer alleeähnlichen Straße
besonders betont. Wenige dieser Rotdornbäume, teils im Laufe der Jahre ersetzt, haben bis
vor wenigen Jahren das Straßenbild bestimmt. Dankenswerterweise hat die Stadt
Köln neue Bäume anpflanzen lassen und somit den alten Charakter der Straße erhalten.
Die Hauptstraße ist die Hauptgeschäftsstraße
Dellbrücks. An ihr liegen S-Bahn, Bus- und
Straßenbahnhaltestellen, die St. Josephskirche, die Gemeinschaftsgrundschule, die nötigen Geschäftshäuser und seit 1894 das
„Pflegehaus“, das spätere heutige, im Jahre
1977 neu errichtete Alten- Wohnheim. Im
Alten- und Pflegeheim wurde am 20.6.1940
kriegsbedingt eine Station für aussichtslose
TBC-Kranke eingerichtet. Nach dem Krieg
war hier für wenige Jahre ein städtisches
Hilfskrankenhaus etabliert. Im Jahre 1910
wurde die Hauptstraße an ihrem nördlichen
Ende um rund 200 Meter nach Westen zur
neuen Bahnunterführung, zur jetzigen Urnenstraße, und Diepeschrather Straße hin verlängert. Ab dem Zeitpunkt gab es keine Behinderung im Straßenverkehr mehr, der durch
das Schließen der Barriere, bedingt durch den
Rangierverkehr in Bahnhofsnähe, entstanden
war. Gleichzeitig wurde die recht enge Fußgängerunterführung dem Verkehr übergeben.
Übrigens: Die Namensfindung Dellbrück für
die Orte Thurn, Strunden, Hagedorn und
Dellbrück hat viele Jahre gedauert. Am 23.
Juni 1905 wurde auf Empfehlung des Herrn
Regierungspräsidenten vom Gemeinderat die
gemeinsame Ortsbezeichnung „Dellbrück“
beschlossen. Dellbrück wurde durch einen
Mord im 30-jährigen Krieg schriftlich bekannt: „Anno 1638, den 15. 10bris Jacob
Marx ihn der Deellbrücke jämerlich ermordt, welcher Provisor der Armen und
Führer deß Kirchspiels gewesen.“ (Titelbild Einband )
Zum gesamten Verlauf der Hauptstraße einschließlich der Mielenforster Straße sei angemerkt, dass Willi Siebertz, der 1.Vorsitzende
und Mitbegründer des Heimatvereins „Ahl
Kohgasser“, wenige Wochen vor seinem
Tod, aufgrund seiner Forschungen, in der
Dellbrücker Weihnachtspost geäußert hat:
18
Nebengebäude das Siechenhaus des Dünnwalder Prämonstratenserinnen Klosters. Im
Volksmund wird der Gebäudekomplex bis in
unsere Tage „Sehl“ genannt. Die alten Flurnamen „Sehls Kamp“ und „Sehls Heide“ erinnern noch an diese Namensgebung. Übrigens, mein Großvater Johann Schütz erinnerte sich noch, es war die Zeit um 1900, an die
verrostete Wetterfahne mit dem ausgestanzten Schriftzug „Sehl“ auf dem rechten Nebengebäude, dem eigentlichen Klosterhöfchen.
Zinnienweg
(Plan b-1, Bilder 177 und 178)
Der Zinnienweg, beginnend am Hyazinthenweg, endet nach rund 75 Meter in einen Fußweg, der zum Pilzweg führt. Der Zinnienweg
liegt in der Blumen- und PflanzennamenSiedlung nördlich der S-Bahn in der ehemaligen Thurner Heide. Er wurde 1964 ausgebaut. Die Zinnie ist aus Mexico zu uns gekommen. Sie wurde benannt nach ihrem Entdecker, dem Arzt und Botaniker Johann Gottfried Zinn.
Südlich des Schilfweges fand man bei Ausgrabungen in einer Sanddüne Mammutknochen und Grabhügel aus der frühen Eisenzeit
(ca. 1200-800 v. Chr.). Das Parkgebiet ist
umgrenzt und mit Hinweissteintafeln gekennzeichnet.
Der eigentliche Anstoß zur Entstehung dieser
Siedlung war der Brand in der dortigen Kiefernschonung im Jahre 1942. Der Brand wurde rasch mit Beteiligung der Bevölkerung
unter Kontrolle gebracht. Als dann nach
Kriegsende die Zuteilungen an Brennmaterial
fast ganz zum Erliegen kamen, bediente sich
die Bevölkerung durch „Fringsen“ in diesem
Waldbereich und erweiterte so das
„Neubauland“. Meines Wissens hat die Eigentümerin des ehemaligen Gemeindelandes,
die Stadt Köln, die Baugrundstücke auf Erbpacht vergeben. (Siehe Farnweg).
Quellen und Literaturverzeichnis
Bendel, Johann, Heimatbuch des Landkreises Mülheim am Rhein.
Bürgerverein Thielenbruch, Herausgeber.
Thielenbruch, „Vom Wald zum Villenviertel“. 1998.
Dittmaier, Dr. Heinrich, Siedlungsnamen
und Siedlungsgeschichte des Bergischen
Landes 1956. Verlag Ph. C. W. Schmidt,
Neustadt an der Aisch.
Eck, Wilhelm, 100 Jahre Maiverein
Dellbrück – Strunden, Festschrift 18541954.
Heimatverein Köln-Dellbrück e.V. „Ahl
Kohgasser“: „von ländlicher Idylle zum Vorort von Köln“, eine Bilddokumentation 1985.
„Ahl Kohgasser“, Heimatverein KölnDellbrück e.V.: Die Bürgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit 1973.
Jux, Dr. Anton, Das Bergische Botenamt
Gladbach. Die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die preußische Zeit. 1964.
Krein, Karl, Der Thurner Hof, unveröffentlichtes Manuskript ca.1900.
Merheim-Dellbrücker Zeitung: Organ für
sämtliche Ortschaften der Bürgermeisterei
Merheim. Druck und Verlag Joh. Heider Bergisch Gladbach. 1900 – 1914.
Michels, Hans, Die Gründerzeit Dellbrücks
1997. Herausgeber: Heimatverein KölnDellbrück e.V. “Ahl Kohgasser“.
Neuhäuser, Gertrud, Thurn, unveröffentlichtes Manuskript ca.1910.
Nicke, Dr. Herbert, Vergessene Wege,
2001.
Obermüller, Wilhelm, Deutsch-Keltisches
Wörterbuch. Unveränderter Neudruck der
Ausgabe von 1872.
Odenthal, Hubert, Ein Dellbrücker erinnert
sich. Selbstverlag.
Roeseling, Gereon, „Zwischen Rhein und
Berg“. J.P. Bachem Verlag 2003.
19
Schierloh, Rolf, Herausgeber: SBA Köln III
23.1.1996 Chronik der Kaserne in KölnDellbrück.
Schünemann-Steffen, Rüdiger, Kölner Straßennamen-Lexikon 1999.
Schulte, Andree, Bergisch Gladbach, Geschichte in Straßennamen 1995.
Schulte, Frank, Die Mühlen an der Strunde,
Köln-Dellbrück 1979.
Te Deum: herausgegeben von der Benediktiner Abtei Maria Laach. Verlag katholisches
Bibelwerk. Mai 2011.
Zingsheim, Christa, Wegekreuze und Bildstöcke in Köln. Verlag J.P. Bachem in Köln.
Zitzen, Dr. F. O., Scholle und Strom 19481950, 1957 und 1960.
Bildteil
Im nachfolgenden Bildteil werden Bilder aus
längst vergangenen Tagen neben aktuellen
Aufnahmen präsentiert. So wurde im Grunde
genommen unser altes Thema: „Die Bürgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit“, in
etwas abgewandelter Form auf die Dellbrücker Belange ausgerichtet: “Dellbrücker Bilder im Wandel der Zeit“. Der Betrachter/in
bekommt hier durch die Gegenüberstellung
die öfters radikalen Veränderungen alter Ansichten, zum Teil aus einer untergegangenen
Zeit vor Augen geführt. Man wird sich an
längst vergangene Tage, die man selbst noch
erlebt hat, erinnern können. Darüber hinaus
werden auch historische Einzelansichten dargeboten. Die historischen Aufnahmen stammen aus der im Jahre 1985 erschienenen
Bilddokumentation des Dellbrücker Heimatvereins „von ländlicher Idylle zum Vorort
von Köln“, aus der Sammlung Mertel, dem
Rheinischen Bildarchiv und von Leihgaben
Dellbrücker Bürger. Präsentiert werden auch
historische „Neuentdeckungen“ und natürlich
aktuelle Fotos von Frau Lückenbach, Herrn
Dieter Burggraf, Herrn Hans Reinhard und
Herrn Rudi Müller.
20
damals
Bild 1: Bensberger Marktweg, Erinnerungsstätte an das Zwangsarbeiterlager in Köln-Dellbrück 1943 - 1945
Quelle: Werkstatt für Ortsgeschichte Köln-Brück. Das Zwangsarbeiterlager Bensberger Marktweg
Köln-Dellbrück 1943-1945
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Bild 2: Bensberger Marktweg Ostfriedhof, Erinnerungsstätte an das Gefangenenlager osteuropäischer Gefangener
heute
Bild 3: Detailtafel und symbolische Fußspuren
Foto 2011
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Bild 4: Dellbrücker Mauspfad Christuskirche, erbaut 1905
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Bild 5: Christuskirche mit Pfarrhaus, Ansicht von Süden
+
damals
Bild 6: Christuskirche, Ansicht Dellbrücker Mauspfad
Foto vor 1950
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Bild 7: Bergisch Gladbacher Straße Christuskirche, Ansicht von Nordosten
Foto 2011
heute
Bild 8: Bergisch Gladbacher Straße, Frau und Kind Haus
Foto 2011
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Bild 9: Bergisch Gladbacher Straße ev. Schule gegenüber der Christuskirche 1906, Zeichnung Josef Hover .
Zerstörung im 2. Weltkrieg. Kein Wiederaufbau
heute
Bild 10: Bergisch Gladbacher Straße, Standort ehemalige ev. Schule
Foto 2011
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Bild 11: Bergisch Gladbacher Straße Kaserne Moorslede, Belgische Besatzungstruppen von 1946 - 1992
heute
Bild 12: Bergisch Gladbacher Straße, ehemalige Kaserne ab 26. August 1998 Zollkriminalamt, siehe Bild 13 Foto 2011
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Bild 13: Bergisch Gladbacher Straße, Eingang Zollkriminalamt
Foto 2011
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Bild 14: Bergisch Gladbacher Straße, ehemalige Kaserne Moorslede, Detail
Foto 1950
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Bild 15: Bergisch Gladbacher Straße, ehemalige Kaserne Moorslede, Detail
Foto 1998
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Bild 16: Bergisch Gladbacher Straße, Kino der belgischen Streitkräfte. Abriss 1992
Foto Dr. Alexander Kierdorf
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Bild 17: Bergisch Gladbacher Straße
Foto 2011
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Bild 18: Bergisch Gladbacher Straße / Dellbrücker Hauptstraße, ehemalige Bahnstraße
Foto 1910
Bild 19: Bergisch Gladbacher Straße,/ Dellbrücker Hauptstraße
Foto 2011
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Bild 20 a: Bergisch Gladbacher Straße / Dellbrücker Hauptstraße
Foto 1910
Bild 20 b: Bergisch Gladbacher Straße/Dellbrücker Hauptstraße
Foto 2011
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Bild 21: Bergisch Gladbacher Straße / Dellbrücker Hauptstraße
Foto um 1910
Bild 22: Bergisch Gladbacher Straße / Dellbrücker Hauptstraße
Foto 2011
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Bild 23: Bergisch Gladbacher Straße / Otto-Kayser-Straße, ehemalige Tankstelle Leugner
Foto vor 1948
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Bild 24: Bergisch Gladbacher Straße / Otto-Kayser-Straße
Foto 2011
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Bild 25: Bergisch Gladbacher Straße / Paffrather Straße, „Burg Schreckenstein“, Villa Hover
Foto um 1910
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Bild 26: Bergisch Gladbacher Straße / Paffrather Straße, Wohnheim
Foto 2009
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Bild 27: Bergisch Gladbacher Straße/Im Eichenforst, ehemalige Suchtklinik Professor Kahle, vormals „Kurhaus“
Abriss 2011
Foto 2011
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Bild 28: Bergisch Gladbacher Straße/Im Eichenforst
Foto 2011
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Bild 29: Bergisch Gladbacher Straße, Ortsausgang, Pferdetränke
Zeichnung H. Odenthal 1912
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Bild 30: Bergisch Gladbacher Straße, Gralskirche, Standort über der Pferdetränke
Foto 2011
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Bild 31: Bahnhofsvorplatz Köln-Dellbrück
Foto H. Odenthal 1899