Benesch befahl den Mord an Heydrkh

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Benesch befahl den Mord an Heydrkh
Erscheinungsort Linz
Verlagspostamt 4020 Linz
Einzelpreis s 3.—
Die Welt
nach Helsinki
Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft In Österreich ÍSLO)
Von WOLFGANG SPERNER
Folge 15/16
Wien—Linz, 7. August 1975
3000 unter Schutzaufsicht
Der CSSR-Spionagechef gesteht:
Kontrollmaßnahmen gegen
„politisch Unzuverlässige"
Benesch befahl
den Mord
an Heydrkh
In der Tschechischen Sozialistischen Republik wird
zur Zeit die „Schutzaufsicht" durch die Polizei und
den Staatssicherheitsdienst Qber mehr als 3000 Bürger
ausgeübt. Dies wurde auf einer Tagung tschechischer
Kriminalisten in Kolin mitgeteilt. Die „Schutzaufsicht"
bedeutet u. a. daß Personen, die von ihr betroffen sind,
jede längere Abwesenheit von ihrem Wohnort melden
müssen und daß die Polizei berechtigt ist, ohne richterlichen Erlaß Hausdurchsuchungen vorzunehmen, und
die Fernsprechanschlüsse abgehört werden. Bei den
offiziell zugegebenen 3000 Personen soll es sich zu
70 Prozent um politisch unzuverlässige Personen handeln. In Prag wird aber die Zahl auf mindestens 5000
in Böhmen und Mähren und auf knapp 3000 in der
Slowakei geschätzt.
Neuer Mann aus Moskau
Gewerkschafts-Boß soll
Entspannungspolitik fortsetzen
Der Leiter der Auslandsabteilung der sowjetischen
Gewerkschaften, Boris Awerjanow, wurde an die Prager
Zentrale des kommunistischen Weltgewerkschaftsbundes (WGB) versetzt und soll die „Entspannungs"Diplomatle mit den westlichen Gewerkschaften (Subversion, Klassenkampfhetze, Entfremdung von den
USA) intensivieren. Von Mai 1959 bis September 1961
war er Zweiter Sekretär der Sowjetbotschaft In London. Awerjanow wurde vom berühmten Doppelagenten
Oleg Penkowsky als KG B-Offizier enttarnt. Sein Fall
Illustriert, wie eng WGB, Sowjet-Gewerkschaften und
KGB miteinander verbunden sind. Ein anderer bekannter KGB-Mann in der Auslandsabteilung der SowjetGewerkschaften, Igor Klimow, wurde wegen Spionage
1971 aus England ausgewiesen.
21. Jahrgang
Sensationelle Enthüllung
in einem neuen Buch
Was bisher nur wenige schweigsame Eingeweihte wußten, erfährt nun, nach über einer Generation, auch die
Öffentlichkeit: Edvard Benesch, während des zweiten Weltkrieges Hauptperson des tschechischen Exils in England,
gab 1941 persönlich den Befehl zur Ermordung Heydrichs!
Aus den nachgelassenen Memoiren des früheren Leiters
des CSSR-Spionagedienstes, Frantisek Moravec, geht dies
eindeutig hervor. Ein streng gehütetes Staatsgeheimnis
wird damit durch das tschechische Exil gelüftet. Das offizielle Prag hat dazu bisher noch nicht Stellung bezogen,
obwohl der Tatbestand den zuständigen Stellen von allem
Anfang an bekannt war. (Fortsetzung Seite 3.)
Mit der Hoffnung der Menschen auf Frieden ist in der Politik schon viel Schindluder
getrieben worden. Wie oft hat uns selbst
schon die Geschichte gelehrt, daß jene, die
mit Engelszungen zu uns reden, Böses im
Sinn haben und unsere offenen Herzen für
eine
üble
Entwicklung
verantwortlich
machen wollen.
Kann es da Wunder nehmen, daß wir
auch diesmal wieder jenem ungeheuren
Wortschwall mit Mißtrauen begegnen, der
uns seit der letzten Zeit entgegenschlug,
wenn von der Europäischen Sicherheitskonferenz die Rede war? Gerade für die
Heimatvertriebenen und alle jene, die noch
immer Bindungen zum Osten haben, lag ja
in den Ergebnissen und Erklärungen der
Konferenz von Genf und Helsinki ein ganzer Korb von Erwartungen. Überhaupt, dieses hier zur Mode gewordene Symbolwort
„Korb", geschaffen für die gebündelte Formulierung von Grundforderungen für ein
friedliches Zusammenleben in Europa! Wie
gerne gab und gibt man sich den Erwartungen hin, die vor allem der „Korb 3" erweckt, der sich mit den „humanitären Fragen" befaßt.
Bevor diese Körbe „gepackt"
waren,
hatte man 22 Monate lang bei der Europäischen Sicherheitskonferenz
(KSZE) in
Genf beisammen gesessen, und die 375
ständigen Delegierten und 275 Sekretariatskräfte, die hier in etwa 2500 Sitzungen zusammenkamen und über 40.000 Tonnen Papier für die Herstellung der Dokumente
verbrauchten, sie haben „auf Kosten der
Friedenshoffnungen in der Welt" sicher in
dieser
Zeit nicht unangenehm in der
Schweiz gelebt, aber selbst aus ihren eigenen Reihen hörte man die Frage, ob sich
dieser Aufwand wohl gelohnt habe.
Indes, offenbar eine müßige Frage, wenn
man sie vom Osten her betrachtet, denn
nahezu zwei Jahre lang wurde mit dieser
KSZE in Genf und nun mit dem ShowFinale
in Helsinki
Ende Juli,
Anfang
August eine neuer Erfolg für den KP*Chef
der UdSSR, Breschnew, erreicht. Breschnew
war es, der diese KSZE initiierte, vorantrieb, zur Eile ermahnte und nun zum brillanten Finish in Helsinki brachte. Weshalb
ein Erfolg Breschnews? Nun, weil damit
auf sowjetische Initiative hin der russische
Bär erneut und taktisch ungemein klug
salonfähig gemacht wurde und als liebenswürdiger, freundliche Nachbar vor der Welt
dasteht, der doch nur Gutes im Sinn hat:
Den Frieden in Europa — freilich unter
kommunistischem Wohlwollen Frieden wäre
an sich nichts Böses. Nur hat einerseits die
Geschichte gezeigt, daß es seit eh und je
den Sowjets auf wahrhaft geschickte Weise
gelungen
ist, sich über
verschiedenste
Methoden immer weiter in den Westen
hinein zu infiltrieren — man denke an die
KP-Erfolge in Italien, Spanien und Portugal,
und daß der gute Kontakt dann, wenn es
einmal nicht so läuft, wie es sich Moskau
Südtirol unterstützt Appell an die UNO
Landeshauptmann Silvius Magnago unterschrieb - Weitere Hinweise
Unserem Aufruf folgend, war unser Lm. Bundesjugendführer-Stellvertreter der SDJÖ, Gerhard Zeihsei auch im Urlaub in Südtirol nicht
untätig.
Folgende Spitzenpolitiker der Südtiroler Volkspartei (SVP) erklärten sich durch ihre Unterschrift
unter die Petition an die UNO mit den Sudetendeutschen solidarisch:
Dr. Silvius Magnago, Landeshauptmann von
Südtirol; die Abgeordneten in der Römischen
Kammer: Dr. Hans Benedikter und Dr. Karl Mitterdorfer; die Senatoren im Römischen Senat:
Dr. Peter Brugger, Dr. Karl Zanon und Senator a. D. Dr. Friedrich Volgger; die Landesräte
Südtirols: Waltraud Gebert-Deeg und Dr. Joachim
Dalsass; und die Landtagsabgeordneten Südtirols: Dr. Hugo Gamper und Toni Kiem.
Das ist nur der Anfang: Die gesamte Organisation der SVP wird unsere Unterschriftenlisten in
allen 300 Ortsgruppen auflegen. Wir können mit
einigen tausend Unterschriften rechnen!
Dies soll nur ein Beispiel sein, wie man es
machen kann — machen daher auch Sie bei der
Unterschriftensammlung mit!
Unterschriftenblätter fordern Sie bitte bei
Lm. Hubert Rogelböck, Ettenreichg. 26/12,
1100 Wien
an und senden Sie bitte die ausgefüllten Petitionen an dieselbe Anschrift zurück. Und bitte
nicht vergessen: Bei Persönlichkeiten Titel, Funktion usw. genau ausfüllen — damit wir es veröffentlichen können!
Bitte senden Sie bereits vollständig ausgefüllte Petitionen an die Geschäftsstelle der SLÖ
zurück, falls noch einige Unterschriften fehlen,
wird es Ihnen sicher keine Schwierigkeiten bereiten, diese zu bekommen. Der Arbeitsplatz, der
Bekanntenkreis, die Personen des täglichen Kontaktes sind ein ideales Betätigungsfeld dafür. Wir
erhielten von manchen Außenstehenden, das
heißt Nichtlandsmann, bis zu fünf vollständig ausgefüllte Petitionen. Ja, es ist sogar vorgekommen, daß auf einer Liste, vom Briefträger angefangen bis zu den einzelnen Geschäften, in denen der Einsender einkauft, und der Stammtischrunde, so ziemlich alles angeführt war. Hier
wurde richtig gehandelt und die Petition dazu
Preßburg bekommt neuen Hoffen
Mit einer feierlichen Grundsteinlegung haben
am Montag in Preßburg die Bauarbeiten für
einen neuen Donauhafen begonnen. In der
ersten Bauetappe wird ein 800 Meter langes
und 180 Meter breites Hafenbecken angelegt,
dem 1¿2 Millionen Kubikmeter Erdreich weichen
müssen. Dieser Teil des Hafens wird nach seiner Fertigstellung 1980 über eine Umschlagskapazität von 4,5 Mio. Tonnen Schutt- und
Stückgut sowie von Containern verfügen. Der
gesamte Hafen von Preßburg wird der Donauschiffahrt dann mit seiner geplanten Kapazität
von 8,5 Mio. t pro Jahr von 1985 an zur Verfügung stehen.
benützt, gerade die Umwelt auf unsere Probleme
aufmerksam zu machen. Sie wurde von vielen
tausend Leuten gelesen und sicher auch gerne
unterschrieben, denn sie fordert ja nur eine
Selbstverständlichkeit, und für sie einzutreten,
ist nicht nur viel ehrenhafter als früher für Vietnam, Chile, für oder gegen dies oder jenes, sondern sie zeigt auch, daß der Unterzeichner Verständnis für aktuelle und gerechte Probleme
hat, und mit dieser Meinung nicht hinter dem
Berge hält.
0
Das
schöne
Bild
der
Heimat
Der an der Thaya und
der Lokalbahn Lundenbürg—Eisgrub
gelegene Marktflecken Eisgrub hat ein im Windsorstil
umgebautes
Schloß des Fürsten
Liechtenstein.
Unser
Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Bibliothek. Das SchloS hatte
auch eine Kapelle, ein
Theater, eine Orangerie
und einen weltberühmten Park mit großen
Wasserbecken
und
einem 63 Meter hohen
orientalischen Turm.
Wenn Sie noch Formulare benötigen, bitte fordern Sie diese bei Herrn Hubert Rogelböck,
1100 Wien, Ettenreichgasse 26/16, Tel. 2436 61/
Kl. 330 oder abends 62 97 412, an.
Senden Sie die unterschriebenen Exemplare
nur an ihn oder an die Geschäftsstelle der SLÖ
zurück, denn es ist interessant für uns, zu wissen, wie viele Unterschriften aus Österreich kamen, denn auch daran kann man die Stärke und
den Lebenswillen der Sudetendeutschen ermessen.
Die nächste Ausgabe
der „Sudetenpost" (Folge 17) erscheint mit dem
Datum vom 4. September. Einsendungen für
diese Ausgabe werden bis spätestens 30. August
entgegengenommen. Die Verwaltung und die Redaktion halten in der Zeit vom 7. bis 27. August
Urlaub. Es ist jedoch vorgesehen, daß an jedem
DONNERSTAG die eingelaufene Post bearbeitet
wird. Allen unseren Beziehern wünschen wir
angenehme Sommertage 1
vorstellt, auf radikale Weise in Härte umschlägt: Siehe den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten
in der
unbotmäßig
gewordenen CSSR unter Dubcek
Zum anderen wirft man, selbst in der so
objektiven „Neuen Zürcher Zeitung" den
KSZE-Ergebnissen vor, daß sie nach außen
hin friedvoll klingen, aber in Wahrheit hohl
und im entscheidenden Augenblick nichtssagend sind. Denn, so die Schweizer Zeitung, „es handelt sich bei den KSZE-Ergebnissen um Absichtserklärungen,
nicht
um völkerrechtlich verbindliche Abmachungen. Die Formulierungen sind derart vage
und unausgegoren, daß sie fast beliebig
interpretiert
werden können und in der
Präambel heißt es, die angestrebten Fortschritte müßten im Rahmen der nationalen
Souveränität und in der inneren Gesetzgebung bleiben".
Sieht man gerade die letztere Forderung
im positiven Geist, dann müßte man attestieren, daß es im Grunde nur recht und
billig ist — wenn man bei einer wahrhaftigen und realen Lösung bleiben will —,
SUDETENPOST
FOLGE 15/16
VOM 7. AUGUST 1975
wenn jedem Staat seine Souveränität zugesichert wird. Sieht man aber diese Floskel
mit den Augen des Skeptikers, dann
löscht sie faktisch allen Optimismus auf
ein echtes Zusammenleben aus, denn sie
hält das Hintertürl jener Erklärung offen,
1975 jährt sich zum 25.Mal der Tag, an dem in Stuttgart die Charta der Vertriebenen
die da etwa lauten könnte: „Humanitärer
Geist ist das, was bei uns gilt. Den Menverkündet wurde
schen hier geht es bei uns gut, also brauDie
Sprache
der
Charta
der
deutschen
Heimat.
Diese
ist ein Teil des lebendigen Volks- zieht zwischen der Vergangenheit mit ihren Verchen sie nicht auszuwandern. Indem wir
matvertriebenen zeigt den Stil ihrer Entstehungs- tums und ordnet sich ein in das christliche treibungen und der Zukunft mit der Hoffnung
sie vor dem Ungewissen Schicksal im Aus-zeit.
In der Zeit von 1950 bis 1975 ist eine Abendland. Es geht hier nun nicht darum, daß auf ein besseres Zusammenleben der Menschen
land bewahren, sind wird humanitär..."
erhebliche Veränderung des Sprachgefühls ge- diese Terminologie konservativ ist, sondern und Völker eine Brücke schlagen.
Und so betrachtet, bekommt das, was rade bei jungen Menschen eingetreten. Man ist darum, daß hier eine Geschichtsauffassung vorDer Verzicht auf Rache und Vergeltung nimmt
im „Korb 3" festgelegt ist, einen hohlen empfindlich, oft allergisch gegen Romantizismen liegt, die als spezifisch deutsch bezeichnet wer- ein religiöses, ein theologisches Thema auf.
und
gegen
gefühlsbetonte
Ausdrücke.
Dadurch
den
kann
und
die
in
einem
genau
anzugebenDarüber waren sich die Verfasser der Charta
Sinn. Da heißt es etwa in den Papieren zu
Korb 3: „Die Teilnehmerstaaten werden in werden der Begriff Heimat und der ganze Um- den historischen Zusammenhang steht. Der Va- im klaren, gaben sie ihre Erklärung doch im
positivem und humanitärem Geist die Ge- kreis der Wirklichkeit, die mit diesem Wort er- ter dieses Denkens, das den einzelnen Men- Bewußtsein ihrer Zugehörigkeit zum christlichfaßt werden soll, besonders getroffen. Man darf schen in besonderer Weise eingebettet sieht in abendländischen Kulturkreis ab: „Die Völker
suche von Personen behandeln, die mit sich
jedoch durch solche Stiländerungen nicht Heimat und Volk, ist Johann Gottfried Herder sollen handeln, wie es ihren christlichen PflichAngehörigen ihrer Familien zusammenge- den Blick auf die Wirklichkeit der Vertreibung gewesen. ,
ten und ihrem Gewissen entspricht." Der Aufruf
führt werden möchten, unter besonderer verstellen lassen. Bei Begriffen der Charta, wie
an alle Menschen, „die guten Willens sind", hat
Beachtung von Gesuchen dringenden Cha-Volk, Volkstum, Heimat, gilt es, das Bewußtwerebenfalls eine religiöse Dimension. Es soll in
rakters wie solchen, die von kranken und den und die Meisterung der politischen und so- Die Vertriebenen und die europäische Aufgabe der Epoche ökumenischer Verständigung der
Deutschlands
christlichen Kirchen nicht unerwähnt bleiben, daß
alten Personen eingereicht werden. Die zialen Situation der Vertreibung als eines eledie Charta ein gemeinsames Wort evangelischer
Teilnehmerstaaten bestätigen, daß die Ein- mentaren Faktums ins Auge zu fassen.
Neben dem Wort „Heimat" ist „Europa" der und katholischer Christen gewesen ist.
Der beherrschende Begriff in der Charta von zentrale
reichung eines Gesuches betreffend FamiBegriff der Charta von 1950. Es wird
lienzusammenführung zu keiner Verände- 1950 ist der der Heimat Die Vertriebenen ver- von den gemeinsamen Aufgaben aller eurostehen
sich
als
„Heimaf-Vertriebene.
Es
besteht
Die Bedeutung der Charta für unsere Zelt
rung der Rechte und Pflichten des Gesuchspäischen Völker gesprochen, die Charta legt
Einmütigkeit unter uns, daß wir bei der die
stellers oder seiner Familienmitglieder füh- sicher
Pflichten
und
Rechte
der
Vertriebenen
fest,
Ralph Giordano hat einmal in einer FernsehBehandlung des Vertriebenenproblems nicht in
ren wird".
einem deutschen Selbstgespräch bleiben dür- die als unumgängliche Voraussetzung für die reportage über Flüchtlinge festgestellt: Heimweh
Auf der Suche nach Wegen in eine bessere Zukunft
25 Jahre Charta der deutschen Hei matvertriebenen
So ist es gut, wenn man sich von Anfang
Das klingt natürlich wahrhaft großzügig fen.
an klar darüber wird, daß die Vertreibung sicher
und human. Diese Worte erhalten aber ein ein politischer Akt war, über dessen Faktizität
anderes Bild vor der Kulisse jener Men- sich ein allgemeines Verständnis herstellen läßt,
schen, die seit Jahren auf die Ausreise aus daß aber die Vertreibung aus der Heimat eine
Polen oder der CSSR nach dem Westen
warten und deren Ausreisegenehmigung in
immer deutlicherem Zusammenhang gerückt wurde mit der mehr oder weniger
großen Bereitschaft des Westens zu wirtschaftlichen Geschenken an den Osten. Der
moderne Menschenhandel ist eine gar bittere Hintergrundszene zum humanen Geist
der KSZE.
KOHLE
Colpak-Briketts in 10-kg-Säcken oder
Kartons zu 25 kg
Sudetendeutscher
Heimattag 1975
Dl» Sudetendeutsche Landsmannschaft In
Österreich veranstaltet heuer wieder den Sudetendeutschen Heimattag. Er findet vom 26. bis
28. September in Wien und Klosterneuburg statt
und steht im Zeichen der traurigen Jubiläen unserer Vertreibung, aber auch im Zeichen der
aktuellen Probleme, die sich uns im Herbst gerade in Österreich stellen. Der Heimattag 1975
wird Freitag, den 26. September um 18 Uhr
mit einer Gefallenenehrung und Kranzniederlegung am Ehrenmale im äußeren Burgtor eingeleitet Samstag, den 27. September findet ab
15.3Q Uhr Im Konzerthaus eine Veranstaltung
statt; ab 18 Uhr ist das Heimattreffen der Heimatgmppen und um 19.30 Uhr findet In der
Babenbergerhalle in Klosterneuburg ein Österreichisch-Sudetendeutscher Volkstanzabend statt
Sonntag, den 28. September ist um 10.30 Uhr
eine Feldmesse in Klosterneuburg, um 14 Uhr
Totenehrung beim Denkmal auf dem Sudetendeutschen Platz In Klosterneuburg und ab 15
Uhr ein Treffen der Landsleute in der Babenbergerhalle in Klosterneuburg. Auswärtige Gäste
werden gebeten, Quartierresevierungen rechtzeltig Ober den Wiener Verkehrs-Verein, 1190
Wien, GymnasiumstraBe 85, zu tätigen.
ELAN-Ofenöl prompt frei Haus
9021 Klagenfurt, Rudolfsbahngürtel 1
Telefon: 71 4 21
Stadtgeschäft: Lidmanskygasse 49
Telefon: (04 2 22/83 8 85
speziellere Aussage ist, zu der nicht jedermann
Zugang hat.
Dieses uns Deutschen so unmittelbar zugehörige, in anderen Sprachen, aber,
nicht, einfach
wiederzugebende Wort „Heimat4.' ist, wie gesagt»
das Beherrschende der Charta. „Heimatlos sind
Fremdlinge auf dieser Erde. Gott hat 'die Menschen in ihre Heimat hineingesteift.! Den'"Menschen mit Zwang von seiner Heimat trennen,
bedeutet, ihn im Geiste töten." Wir fühlen „uns
berufen, zu verlangen, daß das Recht auf Heimat als eines der von Gott geschenkten Grundrechte der Menschheit anerkannt und verwirklicht wird". Die Vertreibung ist also wesentlich
dadurch bestimmt, daß es eine Vertreibung aus
der Heimat war.
Der Mensch steht nach der Charta in einer
Doppelbeziehung: vor Gott und in seiner Hei-
Herbeiführung eines freien und geeinten Europas
angesehen werden. Zu diesen Voraussetzungen
gehört auch der Verzicht auf Rache und Vergeltung. Die Vertriebenen versprechen, durch harte,
unermüdliche Arbeit teilzunehmen am Wiederaufbau Deutschlands und Europas; das setzt
voraus, daß sie in diesen Wiederaufbau tätig
eingeschaltet werden. Auf diesem Punkt liegt
durch seine Wiederholung ein besonderes Gewicht.
Die Zurückhaltung gegenüber der Formel
„Christliches Abendland" bedeutet nicht ohne
weiteres ein Abstreifen der christlichen Bindungen, sondern ist auch als Kritik an einer
weithin substanzlos gewordenen Tradition und
als Suchen nach einer neuen Bestimmung des
Christlichen in unserer modernen Gesellschaft
zu verstehen. Damit hängt auch zusammen, daß
die Einigung Europas für die Europäer kein
Selbstzweck sein darf, sondern sein Recht erst
findet durch die Aufgaben Europas in der Welt.
Von der Charta als einem christlichen Dokument
soll im nächsten Abschnitt die Rede sein.
Ais Ziel gemeinsamen Handelns wird
„Europa" genannt. Doch haben sich gerade hier
die Erwartungen verschoben. Warum Verzicht
auf Rache und Vergeltung? Ohne diesen würde
es kein friedliches Zusammenfinden besonders
mit Polen und Tschechen in einem freien, geeinten Europa geben.
Als einer der wesentlichsten Grundsätze, wenn
nicht überhaupt als innerer Kern der Charta
von 1950, ist der Verzicht auf Rache und Vergeltung verstaride.n, worden. Im Zusammenhang
dés Textes hat dieser Verzicht eine doppelte
Beziehüngv;Er wird als Voraussetzung für die
HeYbeifüfirungT eines freien und geeinten Europas angesehen, an der sich die Vertriebenen
an hervorragender Stelle beteiligen wollen. Weiter reicht die andere Beziehung: Der Verzicht
auf Rache und Vergeltung ist der erste Punkt
in der Entfaltung des Grundgesetzes der deutschen Heimatvertriebenen. Der Verzicht auf Rache und Vergeltung „ist uns ernst und heilig
im Gedanken an das unendliche Leid, welches
im besonderen das letzte Jahrzehnt über die
Menschheit gebracht hat". So will dieser Ver-
Dubcek rechnet mit Husak ab
Eine scharfe Antwort auf Husaks jüngste Angriffe
Der Generalsekretär der tschechoslowakischen
KP zur Zeit des Prager Frühlings, Alexander
Dubcek, hat auf die von seinem Nachfolger Gustav Husak gegen ihn erhobenen Vorwürfe geantwortet und dabei vor allem die Beschuldigung, ein „Bourgeois und Faschist" zu sein,
scharf zurückgewiesen. In einem Brief an Husak,
der jetzt in der westdeutschen Ausgabe des
Organs oppositioneller
tschechoslowakischer
Sozialisten, „Listy", veröffentlicht wurde, beschuldigte Dubcek nun seinerseits Husak, seiner-
zeit als Mitglied einer Delegation des damaligen
faschistischen slowakischen Staates die Massengräber im Wald von Katyn besucht zu haben.
In Katyn hatten deutsche Soldaten im Jahre
1943 Massengräber von mehr als 400 polnischen
Offizieren gefunden, die 1939 beim Einmarsch
der Roten Armee in Ostpolen in sowjetische Gefangenschaft geraten und aller Wahrscheinlichkeit nach ein Jahr später von den Sowjets ermordet worden waren.
In einem Brief Dubceks heißt es unter ande-
Dokumentation über den
Bö
240 Orte im Böhmerwald sind verschwunden
Der „Deutsche Böhmerwaldbund, Heimatverband der Böhmerwäldler" in der BRD führte im
Rahmen seines Bundestreffens in Passau eine
Tagung des erweiterten Landschaftsrates am
26. Juli durch. Der Verbandsvorsitzende, Ministerialdirigent Hasenöhrl, wies in seiner Einleitung auf die Entwicklung der Lebensverhältnisse
der Heimatvertriebenen seit 1945 hin: Zunächst
hatte alles Sorgen der Schaffung einer Wohnstätte für die Familie gegolten, dann mußte der
Lebensunterhalt gesichert und schließlich die
rechtliche Gleichstellung im neuen Heimatstaate
gewonnen werden. Auf einem dreißigjährigen, oft
schwierigen Entwicklungswege konnten die Heimatvertriebenen im wesentlichen die Befriedigung der lebensnotwendigen Bedürfnisse erreichen.
Auf dem Wege in die Zukunft ist nun den Heimatvertriebenen eine weitere Aufgabe gestellt.
Sie wird deutlich durch die Tatsache, daß im Sudetenland bisher rund 500 Orte verschwunden
sind, davon ungefähr 240 im Böhmerwald. Das
Wissen über diese Orte, ihr Erbe muß erhalten,
soll in einer „Dokumentation" erfaßt werden. In
diesen Aufgabenbereich fällt auch die Gedenkstätte der Böhmerwäldler, die am 25. Juli 1976
am Hange des Dreisesselberges enthüllt werden
wird. Lm. Hasenöhrl wies nachdrücklich auf dieses Fest des Böhmerwaldes hin und lud herzlich
alle Landsleute ein, an jenem großen Festtage
zu „unserem Berg" zu kommen.
Lm. Alois Harasko, Sachbearbeiter im Sudetendeutschen Archiv in München, sprach dann anschließend über die „Dokumentation" als Aufgabe gegenüber der Heimat. Sie bedeutet
„Sammlung, Ordnung und Nutzbarmachung" von
Urkunden, Schriftstücken und Belegen jeder Art
die über die Heimat, ihre Landschaft, Gesellschaft, Geschichte, über die Vertreibung und das
Lebensgefüge bei der Eingliederung in den
neuen Lebensraum aussagen können. Vieles darüber ist bereits in Heimatbüchern, Heimatschriften, in Büchereien und Museen festgehalten worden. Die Ergebnisse dieser Vorarbeiten sind dauernd zu erweitern. Dabei drängt die Zeit; denn
Kenntnisse und Erfahrungen der älteren Landsleute, die einen bedeutenden Teil ihres Lebens
in der Heimat verbracht haben und über lebendiges Heimatwissen verfügen, sollen ausgenützt
werden. Landschaftsweise mögen vor allem die
Geschehnisse und Schöpfungen des 20. Jahrhunderts berücksichtigt werden. Dem Erbgute heute
nicht mehr bestehender Orte ist besonders nachzugehen. Als Quellen können herangezogen werden: alte Heimatbücher, frühere Festschriften,
Zeitungen, Blätter der einzelnen Heimatgebiete,
Lichtbilder und Urkunden aus dem Familien-,
Orts- und Landschaftsbereich. Das Wissen älterer
Landsleute kann durch Gespräche, Fragebogen,
Berichte in Briefform ausgewertet werden. Das
Sudetendeutsche Archiv in München verfügt über
viele der angeführten Quellen. Bestehen schon
Heimatbücher über einzelne Heimatkreise und
-gebiete des Böhmerwaldes, so mag es eine erfreuende und ernste Pflicht sein, die Heimatbücher der übrigen Gebiete zu schaffen und zur
Dokumentation über den Böhmerwald zu fügen.
Alle berufenen Böhmerwäldler und Böhmerwaldfreunde sind zur dargestellten Doppelaufgabe
herzlich eingeladen: zur Sammlung der Unterlagen und zu ihrer Verarbeitung in Heimatbüchern.
Karl Maschek
rem: „Ich stamme aus einer revolutionären Arbeiterfamilie. Der Name meiner Familie bedeutet etwas in der Geschichte der revolutionären
tschechoslowakischen Bewegung. In der Zeit,
in der Sie ein bürgerlicher Advokat waren, hat
meine Familie beim Aufbau des Kommunismus
in der UdSSR mitgeholfen. In der Zeit, in der
Sie als Mitglied einer Delegation des faschistischen slowakischen Staates Katyn besuchten,
hat meine Familie bereits im Untergrund gekämpft. In der Zeit, in der Sie zusammen mit
Sano Mach (einem Führer des damaligen slowakischen Staates) die Cafés In Preßburg frequentierten, haben meine Familienangehörigen
ihr Leben für die Revolution aufs Spiel gesetzt.
Und in der Zeit, in der Sie, wie sie behaupten,
den slowakischen Aufstand vorbereiteten, hat
meine Familie bereits mit der Waffe in der
Hand gekämpft, war mein Bruder bereits im
Kampf gefallen..."
Am 16. April hatte Husak in einer Antwort
auf einen vorhergehenden Brief Dubceks diesen
beschuldigt, den Weg in die Bourgeoisie gewählt zu haben, und ihn aufgefordert, „die Koffer zu packen" und in den Westen zu gehen.
ist keine soziale Kategorie. Das Flüchtlingsproblem in Europa ist durch Integration gelöst. Daß
man auf diese Weise mit der Vertreibung der
Deutschen nicht fertig wird, hat die Unterscheidung zwischen Heimat und Beheimatung gezeigt. Man hört gelegentlich von Ausländern das
Argument, das dann auch in innerdeutschen Diskussionen einen Rolle spielt: Solche Probleme,
wie ihr sie mit euren Vertriebenen habt, möchten
wir auch haben, wenn man an Vietnam, Biafra
und den Vorderen Orient denkt. Dagegen ist
mit Nachdruck zu sagen, daß es sich um Scheinargumente handelt. Damit kann man jeden Anspruch auf Änderung der Verhältnisse in den
Industrienationen zum Schweigen bringen, den
Anspruch auf Bildung, auf Mitbestimmung, das
Recht auf Vermögensbildung und so weiter.
Nein, es geht um etwas völlig anderes. Die Vertreibung und ihre Folgen sind nicht mehr attraktiv und passen für viele nicht mehr in das politische Konzept. Viele Millionen Vertriebene und
Millionen, die dabei umkamen, viele Hunderttausende, die noch in ihrer alten, von anderen
Staaten okkupierten Heimat leben — oder weniger, es bleiben immer noch genug —, was
ließe sich daraus von cleveren Agitatoren machen, wenn es in die Zeit paßte.
Es gibt noch viele Menschen, deren Leben
durch die Vertreibung gezeichnet Ist, so wie es
Golo Mann zugestand, er bliebe Emigrant bis
an sein Lebensende. Wenn das falsch wäre, was
reden wir dann noch vom deutschen Unrecht
an Polen und Juden und sagen nicht: Gebt doch
endlich Ruhe, neue Wohnsitze und die Kasse
der Entschädigung, damit ist doch alles gelöst.
Es^ gibt ein Wprt/HernTia/in^^yon Bezzels, das
lautet: „Wenn Gott eine Sache verderben will,
verschließt er ihr das Auge für die Geschichte.1
Sie lebt für den Augenblick und der Augenblick
wird sie entführen." Man hat nicht von vornherein recht, wenn man von der Zukunft, von
Utopien und Revolutionen spricht und dann
naiv meint, man könnte sich Argumente und die
Realisierung von Programmen ersparen. In den
USA hat sich bei der protestierenden Jugend
eine Gruppe gebildet, die zu einer bemerkenswerten Erkenntnis gekommen ist: Unter denen,
die vom Fortschritt reden, tragen viele zur Brutalisierung des Lebens bei. Es lohnt sich darum,
auf die Zeichen der Humanität in der Vergangenheit zu blicken, damit der Mensch sich nicht
selbst verliert. Gott bewahre uns vor denen, die
die Utopie des wahren Menschen mit Gewalt
verwirklichen wollen.
Sich heute zum Geist der Charta bekennen,
heißt Neues und Weiterführendes sagen. Wer
nur wiederholt, sagt etwas anderes. Die geläuterten Formen des Zusammenlebens müssen
sich auch auf das Zusammenleben zwischen
Völkern und Staaten auswirken. Das gilt nicht
zuletzt für das Verhalten gegenüber Osteuropa;
es gilt, die Unfreiheit durch die Freiheit und
nicht durch Gewalt im Dienste der Freiheit
überwinden, wobei die Freiheit nicht wehrlos
sein darf und klug sein muß. Und das andere:
Wenn wir Verständigung mit den heute in den
alten deutschen Siedlungsgebieten im Osten
Wohnenden wollen, dann gilt es, ihre politische
Existenz zu respektieren. Unser Handeln muß
auf die Freizügigkeit jedes europäischen Bürgers
abzielen, die wir alle erstreben.
Hans-Walter Krumwiede (KK)
Ein Sudetendeutscher P. Provinziell
der Redemptoristen
Zum neuen Provinzial in der Süddeutschen Ordensprovinz der Redemptoristen (CSsR) wurde
Pater Karl Borst gewählt. P. Borst wurde im Jahre
1929 in Bühlöding bei Tachau (Böhmen) als
Bauernsohn geboren und kam nach dem Kriege
als Heimatvertriebener mit seiner Familie nach
Würzburg. Er trat in das Seminar der Mariannhiller in Lohr am Main ein, wo er am dortigen Gymnasium 1952 das Abitur machte. Als Spätberufener ging er anschließend zu den Redemptoristen nach Gars am Inn, studierte Philosophie
und Theologie und wurde 1958 zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er in Würzburg, wo
er anschließend zwei Jahre als Kaplan in Sankt
Alfons wirkte. Darach war P. Borst vier Jahre
lang Diözesanjugendseelsorger der Erzdiözese
Bamberg und schließlich bis 1969 Landjugendpfarrer für ganz Bayern. Seitdem stand P. Borst
dem Kloster in Ingolstadt als Rektor vor, und
seit drei Jahren war er als Vikar Vertreter des
Provinzials P. Gerhard Mittermeier, den er jetzt
Im Amt ablöste.
tObt WIEN A*ARlAH/LFEfUrR.7H575b2l
FOLGE 15/16 VOM 7. AUGUST 1975
SUDETENPOST
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Besserer Grenzverkehr?
Husak sprach in Helsinki mit Kreisky
Am Rande der Sicherheitskonferenz in Hel- Passagen aus dem Wortlaut des „Korbes 3",
sinki führte Österreichs Bundeskanzler Dok- der ja gerade die für alle Menschen aus den
tor Kreisky am 30. Juli ein Gespräch mit Ostgebieten wichtig wäre, wurden von der soCSSR-Staats- und Parteichef Husak, wobei wjetischen Nachrichtenagentur Tass und von
vor allem Fragen der Erleichterung des Grenz- der DDR-Nachrichtenagentur bei der ansonst
verkehrs zur Debatte standen. Wie das Unzer recht breitgewalzten Veröffentlichung der Er„Tagblatt" meldet, sei dabei in Oberöster- gebnisse von Helsinki unterschlagen. So fehreich an die Öffnung der Grenzübergänge len in der ADN-Veröffentlichung alle Hinweise
Weigetschlag bei Bad Leonfelden und Dien- über die Form der Gesuche nach Familiendorf bei Aigen i. M. gedacht Dank der Initia- zusammenführung. Zum Thema Tourismus
tiven von Landeshauptmann Dr. Wenzl und fehlt die Absicht der Unterzeichner, Reisen in
der zuständigen Amtsstellen wäre Osterreich ihre Länder durch Erleichterung und Vereinin der Lage, diese Grenzübertritte sofort zu fachung der Formalitäten zu fördern.
öffnen. In Niederösterreich könnten ebenDie Teilnehmer der Monster-Politshow von
falls zwei weitere Übertrittsstellen geöffnet Helsinki waren also noch nicht einmal in ihre
werden.
Heimatländer zurückgekehrt, da hat der sonst
Bundeskanzler Kreisky wurde von Husak zu in den Schlußkommuniques so vielgerühmte
einem Besuch in der CSSR eingeladen und „Geist von Helsinki" bereits eine fahle Farbe
sagte zu, der Termin wird auf diplomatischem bekommen. Die traditionellen Gegner sowjeWege vereinbart.
tischer Politik, die Albaner und die Chinesen,
Auch der Bundeskanzler der BRD, Schmidt, haben auch sogleich recht heftig die KSZEführte mit Husak in Helsinki Gespräche. Es Tagung in Helsinki kritisiert. Das albanische
wurde vor allem seitens der BRD auf eine be- KP-Organ schrieb, in Helsinki sei „mit dem
schleunigte Aussiedlung der auswanderungs- Palmzweig gewedelt worden, einzig und albereiten Deutschen gedrängt. Husak wurde lein, um den Naiven glauben zu machen, daß
von Kanzler Schmidt zu einem Besuch der keine weitere Gefahr für einen neuen Krieg
BRD eingeladen. Es dürfte voraussichtlich im bestehe", und die Volksrepublik China stellte
Frühjahr 1976 zu dem Besuch Husaks in fest, die USA und die Sowjetunion stünden in
Europa in einem „Kampf auf Leben und Tod",
Westdeutschland kommen.
Nach Abschluß der Tagung In Helsinki ungeachtet des „großen Geschreis", das
sagte CSSR-Staatschef Husak in Prag, daß beide bei der Konferenz in Helsinki über Entdie Regelung offener Fragen mit Osterreich spannung gemacht hätten.
und die Normalisierung der Beziehungen zu
Der „Sieger" von Helsinki war zweifellos
Westdeutschland „der tschechoslowakische Breschnjew: Er hat sich mit dem KSZE-Gipfel
Beitrag für einen guten Verlauf der Konferenz die seit Jahrzehnten in Europa von den Sogewesen sei".
wjets erzielten Landgewinne sogar vom beUnd noch etwas macht skeptisch: Wichtige troffenen Westen bestätigen lassen . . .
Goldene Hochzeit
Nach Schleinzers Tod:
Ein neues Team der VP
Die Volkspartei hat einen schweren Verlust erlitten. Bundesparteiobmann Dr. Karl
Schleimer, der als Führer der großen Opposition beim Urnengang am 5. Oktober
als Gegenkandidat zu SP-Chef Dr. Kreisky
antreten sollte, ist am 19. Juli auf der
Fahrt von Wien zum Wohnsitz einer seiner
Töchter mit dem Auto tödlich verunglückt.
Die Volkspartei mußte sich rasch um einen
neuen Bundesparteiobmann und Kanzlerkandidaten umsehen und fand ihn in dem
Generaldirektor der Girozentrale und früheren Staatssekretär (unter Klaus) Dr. Josef Taus. Dieser wiederum holte sich den
Generalsekretär des Wirtschaftsbundes,
Dr. Erhard Busek, als ÖVP-Generalsekretär ins Tührungsteam. Mit Dr. Schleimer
hat die Volkspartei einen aufrechten, unermüdlichen Kämpfer für die Ideologie seiner Partei verloren, und selbst seine politischen Gegner würdigten beim Abschied
seine korrekte Gesinnung und Fairneß in
der Politik. Für die Volkspartei scheint
sich der rasche Entschluß und vor allem
die Wahl der Spitzenkandidaten trotz des
Handikaps der knapp bevorstehenden Nationalratswahl als zukunftsreich zu erweisen. Es wird weithin begrüßt, daß man mit
den beiden Spitzenpolitikern gerade Männer der Wirtschaft auserkor, die dennoch
den modernen Stil einer nach allen Seiten
offenen Politik und der Zusammenarbeit
betreiben. Gerade die jetzige, von so
schweren wirtschaftlichen Problemen gekennzeichnete Zeit braucht Männer, die
sich für eine Lösung der Wirtschaftsprobleme prädestinieren.
Sp.
Das Ehepaar Oberstfeldmeister a. D. Alfred
und Louise Fischer (Bez.-Gruppe Wien) feiert
am 25. August das Fest der goldenen Hochzeit.
Ldm. Alfred Fischer war durch mehrere Jahre
Bundespressereferent und Mitarbeiter der „Sudetenpost", auch Obmannstellvertreter im „Presseverein Linz". Ldm. Fischer nimmt an den sudetendeutschen Problemen nach wie vor regen
Anteil und genießt seinen Ruhestand in WienOber St. Veit.
Petition der Sudetendeutschen
Wir veröffentlichen hiermit die Petition Im Wortlaut, die an die Vereinten Nationen
gerichtet ist und die von möglichst vielen Landsleuten und ihren österreichischen Freunden
unterschrieben werden soll, um Im Herbst der UNO überreicht zu werden.
Die aus ihrer Heimat in Böhmen, Mähren und Schlesien vertriebenen Sudetendeutschen
und ihre Freunde in aller Welt appellieren hiermit an die Vereinten Nationen, den freigewählten Vertretern dieser Volksgruppe Gehör zu schenken und ihre Forderungen nach
Wiederherstellung der Rechte der Sudetendeutschen und Wiedergutmachung des Unrechts
zu unterstützen:
Sie tun dies in dem Bewußtsein, daß den 3VJ Millionen Sudetendeutschen seit 1918 das
Recht auf Selbstbestimmung über das Schicksal ihres Landes und ihrem Lande selbst
vorenthalten wird, das sie in mehr als siebenhundertjähriger Arbeit selber kultiviert haben.
Sie tun dies im Hinblick auf die Tatsache, daß Regierung und Organe der Tschechoslowakei nach dem 8. Mai 1945 mehr als drei Millionen Sudetendeutsche aus ihrer Heimat vertrieben haben, wodurch 241.000 Menschen ihr Leben verloren und zahlreiche Familien- sowie
alle Stadt- und Dorfgemeinschaften zerrissen wurden.
Ein Teil der restlichen Angehörigen dieser Volksgruppe wurde über ein Jahrzehnt lang
in Gefängnissen, in Lagern oder in den Uranbergwerken des Erzgebirges zurückbehalten.
Andere wurden gegen ihren Willen in landwirtschaftlicher Zwangsarbeit oder als Spezialisten
verwendet, welche die Fortführung der enteigneten Industriegebiete sicherzustellen hatten.
Alle, die in der alten Heimat verblieben, wurden einem gezielten Prozeß der Entnationalisierung angesetzt und um ihre Identität gebracht.
Noch heute verweigert die Regierung der CSSR den in der Heimat verbliebenen Deutschen
das Recht auf Unterricht ihrer Kinder in eigenen Schulen und die freie Pflege ihrer Sprache
und Kultur. Im Jahre 1974 konnten nur 350 von ihnen ihren Wohnsitz in die Bundesrepublik
Deutschland verlegen, um wieder unter Deutschen leben zu können.
Das private und öffentliche Vermögen der Sudetendeutschen wurde entschädigungslos
enteignet. Sein Wert beträgt nach heutigen Berechnungen rund 120 Milliarden DM.
Diese Vorgänge verstoßen gegen die fundamentalen Prinzipien der Menschenrechte, wie
sie
— in den Verfassungen aller zivilisierten Staaten enthalten sind und
— in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" vom 10. Dezember 1948
— in den Menschenrechtskonventionen vom 16. Dezember 1966 der Vereinten Nationen
sowie
— in der Europäischen Konvention zum Schütze der Menschenrechte und Grundfreiheiten
— vom 4. November 1950 sowie durch deren Zusatzprotokollen niedergelegt wurden.
Die Vertreibung und Enteignung der Sudetendeutschen ist danach nicht zu vereinbaren
mit
— dem Recht auf Leben, Freiheit, Gleichheit, Achtung der Würde und Sicherheit aller
Menschen ohne Rücksicht auf Sprache oder nationale Herkunft
— dem Recht auf Unterlassung unterschiedlicher Behandlung und auf Schutz vor Diskriminierungen und Handlungen, die die menschlichen Grundrechte verletzen
— dem Recht auf Schutz vor willkürlicher Festnahme und Haft sowie vor willkürlichem
Eingriff in seine Familie und sein Heim.
— dem Recht, seinen Wohnsitz frei zu wählen, sein Land zu verlassen oder in sein Land
zurückzukehren.
Das unveräußerliche Recht auf Selbstbestimmung, auf nationale Unabhängigkeit, das
Recht auf Rückkehr in die angestammte Heimat und auf Rückgabe des Eigentums wurde
zuletzt in der Entschließung Nr. 3236 vom 22. November 1974 von der Vollversammlung
der Vereinten Nationen gegenüber dem palästinensischen Volk anerkannt.
Da ihre unveräußerlichen Rechte durch die Vertreibung und Enteignung in gleicher Weise
mißachtet und verletzt wurden, erheben die 3Vi Millionen Sudetendeutschen den gleichen
Anspruch auf Wiederherstellung ihrer Rechte.
Durch unsere Unterschrift unterstützen wir die Forderungen der Sudetendeutschen, von
den Vereinten Nationen gehört zu werden, nach Wiederherstellung ihrer Menschenrechte
und nach Wiedegutmachung des an ihnen begangenen Unrechts.
Benesch befahl Mord an Heydrich
(Fortsetzung von Seite 1)
Frantisek Moravec ist nicht irgendwer. Er desertierte während des ersten Weltkrieges aus
einem böhmjschen Regiment zu den Russen und
machte dann dort in der „Legion" Dienst. Von
dorther rühren seine vielen Verbindungen und
Freundschaften zu hohen tschechischen Legionärsoffizieren, die der tschechoslowakischen Armee in der Vorkriegszeit ihren Stempel aufdrückten. Diese Verbindungen verdankte Moravec auch
1934 seine Berufung zum Geheimdienst in der
Armee. Ab 1937 wurde er dann der „Herr der
CSSR-Spione" und blieb es bis 1945. Weil er
sich aber nicht wie andere der Karriere wegen
der KPTsch zur Verfügung stellte, blieb ihm
infolge der bereits 1943 (Benesch-Stalin-Vertrag
in Moskau) von Benesch einseitig auf die Sowjetunion ausgerichteten Nachkriegspolitik 1948 nur
die Flucht nach dem Westen. Da er jedoch bereits in der Vorkriegszeit sehr enge Nachrichtenkontakte zu den Briten und während des Krieges
auch Verbindung zu den Amerikanern unterhielt,
war er nach der kommunistischen Machtübernahme in Prag im Westen sehr willkommen. Während des nachfolgenden kalten Krieges war
dann Moravec der einzige der vielen geflohenen
hohen tschechoslowakischen Offiziere, der vom
Pentagon im Generalsrang übernommen wurde.
Was nun in Buchform preisgegeben wird, hat
zwar ein in Washington lebender einflußreicher
Kreis bis 1948 führender tschechischer Politiker — alles Benesch-Getreue — seit Jahren
gewußt, doch stets geleugnet.
Was die Enthüllung des bisher so streng gehüteten Geheimnisses so brisant und aktuell
macht, ist die Tatsache, daß es 1942 als Folge
des Attentats auf den stellvertretenden Reichsprotektor, Reinhard Heydrich, zur Vernichtung
des kleinen Ortes Lidice und zur Ermordung
seiner erwachsenen Männer kam. Während aber
tschechischerseits Lidice bis zum Exzeß politisch
hochgespielt wurde, betrieb man in Prag — doch
auch in einflußreichen Kreisen der Emigration,
im „Rat der freien Tschechoslowakei" — bezüglich der eigentlichen Ursachen des Verbrechens
von Lidice eine Politik des Verschweigens, ja
der bewußten Täuschung.
um dadurch zugleich international auf die Lage
des Protektorats hinzuweisen. Für ein Attentat
kam nach den Vorstellungen Beneschs entweder
der einflußreiche ehemalige tschechische Oberst
Emanuel Moravec, der aus Oberzeugung heraus
mit den Deutschen kollaborierte, oder der oberste Repräsentant der deutschen Macht im Protektorat, SS-Obergruppenführer Heydrich, in betracht. Die Wahl fiel auf Heydrich.
Moravec machte zwar Benesch auf die ernsten
Folgen eines solchen Attentats auf Heydrich für
die Bevölkerung des Protektorats aufmerksam,
doch hatte dies keinen Einfluß auf die Entscheidung Beneschs. Dieser gab zwar zu, daß die
Die Memoiren von General F. Moravec er- Durchführung dieser Aktion zugebenermaßen
schienen vor einigen Monaten unter dem Titel Menschenleben kosten werde, sie aber dennoch
„The Master of Soies" (Der Herr der Spionage) für das Wohl des Landes notwendig seien. Mit
im Verlag The Bodley Head, London. Seine den Worten „Er befahl mir, sie auszuführen",
Tochter hat sie auf Grund seiner Aufzeichnungen gibt dann Moravec das solange gehütete Geund Tonbandaufnahmen zusammengestellt. Da heimnis preis, daß Benesch nicht nur — wie
aber Moravec seine Erinnerungen nur aus dem z. B. der verstorbene tschechische Exilpolitiker
Gedächtnis niederschrieb, sind leider darin auch K. L. Feierabend bereits vor wenigen Jahren in
eine Reihe von Fehlern enthalten. Sie spielen seinen Memoiren schrieb — vom Attentat gewußt
aber keine Rolle in bezug auf die Hauptaussage; habe, sondern sogar der eigentliche Initiator
daß nämlich Benesch es selbst war, der als des Attentats und damit Mit- und vielleicht gar
Oberbefehlshaber seiner Exiltruppen die Durch- Hauptschuldiger dessen war, was dem Attentat
führung des Attentats auf Heydrich anordnete. folgte. Auch offiziell in Zusammenhang mit
Päpstliche Auszeichnung
Alle bisher bestandenen Zweifel bezüglich seiner dem Retributionsprozeß gegen den deutschen
Mitwisserschaft am Attentat und der damit ver- Staatsminister K. H. Frank von dem szt. AnProfessor Dr. Anton Janko, der 2. Vorsitzende
bundenen Mitverantwortung am Blutbad während kläger Dr. J. Drabek 1945/46 befragt, hatte
des Sud. Priesterwerkes, ist mit der Würde eines
der „Heydrichiade" sind damit eindeutig aus- Benesch damals jeglichen Zusammenhang mit
päpstlichen Ehrenkaplans d. i. Monsignore ausdem Attentat geleugnet. Drabek deckte sogar
geräumt.
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gezeichnet worden.
noch Benesch, als Moravec sein Geheimnis vor
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noen oenesen, ais nnuravec sein ueiiemima vur
große findet
politische
i n i g e n J a n r e n i m kleinen Kreis in Washington
derDie
Spione"
sich Sensation
im Kapitel des
„Der-Meisters
Schläch- eauf
Band sprach.
ter von Prag". Moravec gibt darin zu, daß es
dem seit Herbst 1941 in Prag amtierenden
Moravec gesteht, daß bei der Planung und
Heydrich mit seiner Zuckerbrot-und-Peitsche-Po- Durchführung des Attentats größte Geheimlitik gelungen war, die tschechischen Arbeiter haltung eingehalten wurde. In die Aktion wurde
Eine der tiefgreifenden und folgenschweren reichend berücksichtigt worden; in der Frage und Bauern auf seine Seite zu ziehen. Die spo- nur ein ganz kleiner Kreis von Personen einSchwächen" der Ergebnisse der Genfer Sicher- der Reisemöglichkeiten, die in „Korb drei" der radisch auftretende Widerstandsbewequng —vor geweiht. Von ihr wußten: Benesch, Moravec, die
heitskonferenz ist nach Ansicht des außenpoliti- Genfer Ergebnisse angeschnitten seien, könne allem in den Reihen der früheren Offizierskreise zwei Nachrichtenoffiziere Strankmüller und Fryö
schen Sprechers der CDU/CSU-Fraktion, Marx, man offenbar auch keine Verbesserungen er- — schaltete er mit harter Hand schnell aus. und die beiden Attentäter Jan Kubié und Josef
durch die Ablehnung eines Einreisevisums für warten.
Damit wurde der in London um Benesch tätigen Gaböik. Niemand von der Exilregierung, nicht
den Berliner CDU-Abgeordneten Kunz durch die
Kunz, der im Juli im Auftrag seiner Fraktion Exilgruppe der Boden entzogen. Die Folge war, einmal der Verteidigungsminister General Ingr,
tschechoslowakischen Behörden bereits unmittelnach Prag reisen wollte, um sich dort über den daß das „Protektorat Böhmen und Mähren" (die wußte etwas über den Sondereinsatz der „Aktion
bar nach Abschluß der zweiten Phase der KonStand der deutsch-tschechoslowakischen Bezie- Slowakei hatte sich ja im März 1939 als „Slo- Antropoid", zu der Kubi§ und Gaböik Ende
ferenz deutlich gemacht worden.
hungen sowie über die Entwicklung humanitärer wakische Republik" von der Tschechoslowakei Dezember 1941 über dem Protektorat abgesetzt
Ebenso wie Kunz bedauert es Marx, daß die Fragen zu informieren, war an der Grenze zu- losgesagt), in der Reihe der von den Deutschen wurden.
Bundesregierung dem Abschluß der Genfer Kon- rückgewiesen worden. Die tschechoslowakischen besetzten Ländern in bezug auf Widerstand
ferenz zugestimmt habe, ohne daß sich die Behörden lehnten es ab, dem Berliner Abgeord- stets den letzten, bezüglich der Kollaboration Das Attentat fand am 27. Mai 1942 in Prag statt.
Sowjetunion und die übrigen Ostblockstaaten neten ein Einreisevisum auf die Grundlage seines aber den ersten Platz einnahm. Benesch mußte An seinen Folqen starb Heydrich dann am 4. Juni.
dort verpflichtet hätten, die Zugehörigkeit Ber- Diplomatenpasses zu erteilen, wie es bei Abge- deshalb in London nicht wenige Demütigungen Als Vergeltung dafür kam es am 10. Juni 1942
lins zum Bund zu akzeptieren. Die „skeptische ordneten aus dem Bundesgebiet gängige Praxis über sich ergehen lassen. Was ihm dennoch zu Lidice. Beneschs Rechnung war damit aufbis ablehnende Haltung" seiner Fraktionskolle- ist. Kunz, ein Mitglied des Rechtsausschusses eine starke Position verlieh, waren die zahlrei- gegangen, doch um welchen Preis! Um einen
gen sei durch diesen Vorgang bestätigt worden, des Bundestags, der sich auch mit Fragen des chen von dem deutschen „Abwehr"-Mann Paul sehr hohen Preis, den zur Gänze die Heimat besagte Marx auf Anfrage. In Bonn gilt es als Völkerrechts beschäftigt, war erst aufgebrochen, Thümmel aus Dresden erhaltenen erstklassigen zahlen mußte, dessen politischen Erfolg aber
sicher, daß die Opposition ihre Bedenken gegen nachdem der CDU/CSU aus Prag deutlich ge- politischen und militärischen Nachrichten der nach 1945 ausschließlich der tschechische Ausdie Ergebnisse von Genf auch am Freitag wäh- macht worden war, daß man dort jetzt zu Ge- deutschen Führungsspitzen. Durch Thümmel landswiderstand für sich beanspruchte, denn in
rend der Sondersitzung des Bundestags aus- sprächen mit Bonner Oppositionspolitikern be- erfuhr Benesch, und durch diesen auch Churchill, der ersten Nachkriegsregierung gab es nur Posten
führlich darlegen wird.
reit sei. Die Abgeordneten Wittmann (CSU) und Roosevelt und Stalin, stets rechtzeitig von den für das Exil aus London und Moskau. Rund
Marx bezeichnete die Behandlung Kunz' als Heck (CDU) hatten im vergangenen Jahr in der deutschen Absichten. Thümmel hatte sich 1937 5000 Menschen sind damals als Opfer zu beFortsetzung der bisherigen Haltung des Ost- tschechoslowakischen Hauptstadt keine offiziel- selbst dem tschechoslowakischen Nachrichten- klagen gewesen. Für Moravec war das Heydrichdienst angeboten, ihr Chef war Oberst Franti- Attentai die „größte Aktion" seiner Laufbahn
blocks, im vergangenen Herbst hätte schon ein len Gesprächspartner gefunden.
sek Moravec.
und trotz aller Verluste und Folgen meinte er:
anderer Berliner CDU-Abgeordneter, nämlich
„Die Tschechen sollten stolz darauf sein. Ich
Die Opposition versucht nach Ansicht des
Wohlrabe, nur als Tourist, nicht aber als ParlaDa — nach Moravec — alle Bemühungen der bin es."
mentarier, ¡n die Sowjetunion reisen dürfen. SPD-Politikers Mattick, die Ergebnisse der GenDer parlamentarische Geschäftsführer der CDU, fer Konferenz „mit ihrer maßlosen Zerstörungs- tschechischen Exilkreise, auch im Protektorat
Reddemann, bezeichnete es als bemerkenswert, sucht kaputtzumachen". Der außenpolitische Ex- eine aktive Widerstandsbewegung ins Leben
Lidice wurde dann einer der Motoren für eine
daß nur acht Tage vor Beginn der Abschlußkon- perte der SPD-Bundestagsfraktion warnte die zu rufen, ohne Erfolg blieben, kam Benesch rigorose Durchführung der Vertreibung der
ferenz in Helsinki ein Land des Ostblocks zu Opposition am Dienstag in Bonn laut dpa davor, schließlich auf den Gedanken, durch eine „spek- Sudetendeutschen. Heute wissen wir endlich,
solchen restriktiven Maßnahmen greife. Berliner Berlin in den Mittelpunkt ihrer Kritik an den takuläre Aktion" das Vorhandensein einer mäch- daß einer der Hauptschuldigen von Lidice Edvard
Fragen, seien in Genf offensichtlich nicht aus- Konferenzergebnissen zu stellen.
Toni Herget
tigen Widerstandsbewegung zu manifestieren, Benesch war.
Diplomatenpaß nicht anerkannt
Kein Prager Visum für einen CDU-Abgeordneten
SUDETENPOST
FOLGE 15H6 VOM 7. AUGUST 1975
Großtreffen der Böhmerwäldler in Linz
Ein Heimatbuch über den Bezirk KapNtz ist geplant
Mit einer Heimatpolitischen Tagung im Märzenkeller wurde das Großtreffen der Böhmerwäldler In Linz eröffnet. Diese Tagung befaßte
sich hauptsächlich mit dem Problem der Herausgabe eines Heimatbuches über den Bezirk
Kaplitz (jetzt CSSR). Im Anschluß soll auch ein
solches Werk Ober den Bezirk Krumau herausgegeben werden. Behandelt wurde auch das
Problem der Koordinierung der Böhmerwäldler
in Oberösterreich und Bayern.
Der Landsmann Alois Preinfalk, der über
20 Jahre in Johannesburg (Südafrika) tätig war,
zeigte eine Ausstellung von Bildern und Skulpturen. Die Motive waren zum Teil aus Afrika,
zum Teil aus dem Böhmerwald.
Den Abschluß des ersten Tages bildete ein
BegrüBungsabend im Saale des Märzenkellers
am Samstag abend. Namens des Landeshauptmannes Dr. Wenzl begrüßte Vizebürgermeister
Dr. Hödl die Böhmerwäldler, namens des Linzer
Bürgermeisters Hillinger tat dies Vizebürgermeister Samhaber. Verbandsobmann Konsulent Hager hatte die vielen Ehrengäste und die Landsleute herzlich willkommen geheißen.
Unter großer Beteiligung prominenter Gäste
tauschten die Böhmerwäldler, die aus Europa
und einige sogar aus Obersee gekommen waren,
ihre Erinnerungen aus.
Am Sonntag wurde eine Festmesse in der Minoritenkirche zelebriert, anschließend beim Stifterdenkmal auf der Promenade ein Kranz niedergelegt.
Egerland
Von HANS DEISSINGER
Der RoBkamm peitscht im Ährenwind,
Vom Huf die Schotterflüge sausen,
Weitweiter Himmel, Glanz in Glanz,
Die Lerchenorgeln Gloria brausen!
Am Wege rechts, am Anger links
Sirrt Sensenhieb und Garbenrauschen
Und droben im seefrischen Wälderwind
Frühwolken ihre Mäntel bauschen.
In ernteleeren Dörfern stehn
Die Gänse in der Morgensonne,
Schwalben blitzen in allen Höhn,
Hühner gakeln in stiller Wonne.
Dorfbuben schrei'n, im Ringeltanz
Flattern die Kittel, Blondschöpfe sausen Und Lerchenorgeln, Glanz in Glanz,
Weltweite Himmel Gloria brausen!
Ehrung für Hans Deißinger
Der Vorstand der Böhmerwäldler mit ObAnlaßlich des 85. Geburtstages die Adalbert-SHfter-Medaille
mann Konsulent Hager legte am StifterNun konnte er sich ganz seiner Schriftstellerei
Anläßlich des 85. Geburtstages unseres LandsDenkmal in Linz einen mannes Prof. i. R. Dr. Hans Deißinger verlieh zuwenden. Deißinger ist Lyriker, Epiker und
Kranz nieder.
ihm die Sudetendeutsche Landsmannschaft die Dramatiker. Die rauhe Gebirgswelt mit ihren
Adalbert-Stifter-Medaille, eine der höchsten harten Geboten ist die Atmosphäre, die ihn
Auszeichnungen unserer Volksgruppe. Die Ver- größtenteils in seinem literarischen Schaffen inleihungsurkunde, gezeichnet vom Sprecher der spiriert. So entstanden seine „Alpennovellen"
SL, Dr. Walter Becher, und Bundeskulturrefe- und der umfangreiche Roman „Das Zaubermal".
renten, Dr. Viktor Aschenbrenner, begründet Seine Lyrik ist klangschön und von tiefem Sinn
diese Ehrung mit den Verdiensten Dr. Deißin- durchleuchtet, so seine Gedichtsammlung „Erde,
gers um das kulturelle Leben der Sudetendeut- wir lassen dich nicht" und „Zeichen im Abend",
schen. Die Überreichung dieses Ehrenzeichens weiters Gedanken in Vers und Prosa „ZwieAm 30« Juli wurden mehr als 2000 Menschen brutal ermordet
war in einer Feierstunde in Wien geplant, doch sprache mit der Stille". Erlesen die Kostbarkeit
die labile Gesundheit des Jubilars gestattete es seiner Novellistik: die deutsch-französische VerAm 30. Juli 1945 wurden in Aussig/Elbe über lösung durch eine gewaltige Explosion im Mu- nicht. In Vertretung des Bundesobmannes der söhnungsnovelle „Das ewige Antlitz", die My2000 Greise, Frauen und Kinder brutal ermor- nitions- und Waffendepot Groß-Priesen fand. SLO, Dr. Emil Schembera, und ihres Bundes- steriennovelle aus dem alten Salzburg „Die
det. Die berüchtigte „Svoboda-Garde" tobte sich Die Sudetendeutschen wurden für die Explo- kulturreferenten, Dipl.-Ing. Karl Maschek, wurde sechs denkwürdigen Nächte des Sixtus Agogegen Unschuldige und Wehrlose aus, deren sion verantwortlich gemacht — was aber von Lm. Deißinger dieses Zeichen der Anerkennung stini". Seine Prosa ist meisterliche Beherrschung
einziges „Verbrechen" darin bestand, daß sie Ulimann und den Umständen eindeutig wider- in seinem Heime durch Landesobmann Doktor der Sprache: der Roman in Dalmatien „Der
Sudetendeutsche waren.
legt wurde.
Walther Schindler, Landeskulturreferenten Emil Menschenhai". Die Tragödie „Die Geschwister",
Der Redner erinnerte dann an die 241.000 Koch und dem Ausschußmitgliede Lisi Karmann die von der „Sudetenbühne" (Reichenberg) mit
Auf der Aspernbrücke bei der Wiener Urania
gedachten etwa 200 Sudetendeutsche und Wie- sudetendeutschen Vertreibungstoten und brachte überreicht.
einem Preis ausgezeichnet wurde. Dieses Drama
ner dieses traurigen Anlasses. Der Landes- die Hoffnung zum Ausdruck, daß die Welt aus
Dr. Deißinger ist ein Kind des Egerlandes. Er gehörte auch zum Repertoire der unvergessenen
obmann-Stellvertreter
der SLÜ-Wien,
Klaus solchen Verbrechen die nötige Lehre ziehen
wurde am 19. Juli 1890 in der alten Bergstadt Exlbühne und wurde auch mit großem Erfolg
E. Adam, brachte in seiner objektiven und sach- möge. So wird auch über 1945 die geschichtam Wiener Bürgertheater aufgeführt.
liche Wahrheit erst nach und nach gefunden Mies geboren. Seine Vorväter waren Lehrer, und
er wurde es auch. Nach dem Besuch des GymDeißinger als Dichter und Schriftsteller ist
werden,
und
ein
richtigeres
Bild
über
die
VorAnsichtskarten, Fotos, Stadtpläne, Broschüren
nasiums
seiner
Geburtsstadt
wollte
der
zeichnePersönlichkeit,
Ehrungen blieben nicht aus: Er
aus unserer Heimat sammelt: Karsten Eder, gänge und Zusammenhänge dieser Zeit wird risch Begabte den Beruf des Kunstmalers er- erhielt 1956 den Georg-Trakl-Anerkennungspreis
2344 Maria Enzersdorf, FürstenstraBe 43, Tele- falsche, unvollständige und einseitige Darstel- greifen, doch es fehlte das väterliche Einver- des Landes Salzburg, 1959 in Wien den Förderlungen verdrängen.
fon 36 36 57/KI. 33, DW bis 16 Uhr.
ständnis. Nach seiner Promotion zum Doktor preis der Sudetendeutschen Landsmannschaft,
Ein Kranz aus Tannenreisig mit einer der Philosophie an der Wiener Universität folg- 1960 den Ehrenbecher des Landes Salzburg,
liehen Ansprache die Ereignisse vor 30 Jahren schwarz-rot-schwarzen Schleife wurde zum Ab- ten Supplentenjahre in Asch. Als die Gebiete 1970 den Ring der Stadt Salzburg und im gleiwieder in Erinnerung. Er bezog sich auf Infor- schluß den Fluten übergeben. Spontan stimm- der Sudetendeutschen
der neugegründeten chen Jahre das Ehrenkreuz für Wissenschaft
mationen aus einer authentischen Schilderung ten die Anwesenden das Lied „Nach der Hei- Tschechoslowakei gewaltsam eingegliedert wur- und Kunst in Österreich. Unser werter Landsdes sudetendeutschen Sozialdemokraten Alois mat möcht ich wieder" an, während der Kranz den, verließ er wie soviele das Land seiner Ju- mann Deißinger ist seiner alten Heimat bis ins
Ulfmann aus Aussig. UHrnann, welcher von 1939 langsam den Blicken entschwand.
gend, ließ sich nach Salzburg versetzen, das hohe Alter treu geblieben, dies bezeugt er mit
bis 1945 im KZ Dachau als Antifaschist inhafHoffen wir, daß jene, welche für das Schick- ihm zur zweiten Heimat wurde. Hier lehrte er seinem sudetendeutschen Erinnerungsbuch „Betiert war, wies als Augenzeuge nach, daß diese sal ihrer Völker, und der Welt verantwortlich
verbrecherische Aktion von gewissen tschechi- sind, dafür Sorge tragen, daß solche Ereignisse durch zwei Jahrzehnte am Gymnasium Deutsch schenkte Stunden". Unserem Landesverband
und Latein und es ist vielleicht originell zu er- gehört er seit seiner Gründung an.
schen Kreisen vorbereitet war und ihre Aus- wie in Aussig 1945 nie wieder vorkommen.
wähnen, daß der populäre Kapellmeister HerWir wünschen dem sehr verehrten Dr. Deibert von Karajan sein Schüler war. Ein chro- ßinger, unserem bedeutenden Landsmanne,
nisches Leiden zwang ihn vorzeitig seinen noch manche Jahre in vollster Zufriedenheitl
Lehrberuf aufzugeben.
E.K.
Gedenken an das Aussiger Blutbad
Franz K he meter
Bau- und Portalverglasung, Isolferglas, Profilglas, Glaswaren, Porzellan,
Keramik, Bilder, Spiegel.
LINZ/Donau, Wiener Straße 380, Telephon 41115, früher Krummau/Moldau.
„Köftacher-Straße"in der BRD
eine Versöhnung
Otto von Habsburg vor 20.000 Wallfahrern in Altotting
Den Willen zur Versöhnung haben die katho- gottesdienst an die sudetendeutschen und tschelischen Sudetendeutschen bei ihrer großen Wall- chischen Katholiken, die Vergangenheit weder
fahrt nach Altotting bekräftigt, an der am Sonn- totzuschweigen noch gegeneinander aufzurechtag, 6. Juli, auf Einladung der Ackermann-Ge- nen. Ohne Rache und Vergeltung müsse ein
meinde und des Sudetendeutschen Priesterwer- neuer gemeinsamer Weg der Freiheit und des
kes rund 10.000 Menschen teilnahmen. Der Spre- Friedens gesucht werden.
Bei einer Glaubenskundgebung in der Altötcher der sudetendeutschen Priester, Prälat Doktor Karl Reiß, Offenbach, appellierte beim Haupt- tinger Basilika forderte Dr. Otto von Habsburg
die Sudetendeutschen auf, sich „30 Jahre danach" besonders der Völkerversöhnung, der
Erhaltung des Glaubens und der Rechtsprinzipien anzunehmen sowie für die Wiedervereinigung der Völker Europas zu arbeiten. Otto von
Habsburg äußerte die Befürchtung, daß bei der
KSZE-Konferenz gegen die berechtigten Interessen vieler Millionen Menschen in Ost- und
Mitteleuropa entschieden werde und kritisierte
in diesem Zusammenhang die „Leichtgläubigkeit der Staatsmänner des Westens gegenüber
den Machthabern im Osten".
Städtefreundschaft über Grenzen hinweg
Sudetendeutsche Landsleute aus der Steiermark zu Gast in Giengen
Seit mehreren Jahren besteht schon eine Innige Verbundenheit nicht nur zwischen den
sudetendeutschen Landsleuten aus Köflach (Steiermark) und Giengen/Brenz (Württemberg), sondern darüber hinaus weilten auch ihre Bürgermeister sowie Kultur- und Sportvereine auf
manchem Gegenbesuch.
Daß diese Beispiele der Städtefreundschaft
nicht hoch genug zu schätzen ist — in einer
Zeit, wo Hektik und Eigennutz vorherrschen —,
konnten sich am vergangenen Wochenende mehrere Landsleute aus Köflach mit Bezirksobmann
Franz Seidl, Stadtobmann von Graz, Dipl.-Ing.
Franz Sabathil, und Bezirksobmann Redakteur
Rudolf Czermak von Leoben überzeugen, die
mit einem Autobus die Reise über Salzburg,
München nach Giengen (bei Ulm) antraten. Vier
Tage lang waren sie Gäste der Sudetendeutschen Landsmannschaft Giengen, welche ihr
20jähriges Bestandsjubiläum feierte.
Auf diesem Wege danken die Landsleute aus
der Steiermark allen Giengenem für ihre überaus großzügige Gastfreundschaft und hoffen auf
einen baldigen Gegenbesuch in Österreich. (Im
September kommt die SL Giengen mit einem
Autobus wieder zum Heimattreffen nach Klosterneuburg.)
Im folgenden ein gekürzter Auszug aus der „Heidenheimer Neuen Presse": Anläßlich ihres 20jährigen Bestehens feierte die Sudetendeutsche Landsmannschaft
Giengen an diesem Wochenende mit Sudetendeutschen
aus der Partnerstadt Köflach Steiermark mit zahlreichen Gästen der organisierten Landsmannschaften und
Vertretern des öffentlichen Lebens. Höhepunkte der
dreitägigen Veranstaltungsfolge waren ein Empfang
am Samstagabend und der anschließend in der Stadthalle stattfindende Festabend unter dem Motto „Sudetenland unterm Doppeladler". Zur Unterhaltung der
Gäste war die Sing- und Spielgruppe der Sudetendeutschen aus Freiburg engagiert worden, die von der
Frauengruppe des Sportklubs und der Kapelle „Edelweiß" bei der Gestaltung des Programms erfolgreich
unterstützt wurde.
Beim Empfang und gemeinsamen Essen Im kleinen
Saal der Stadthalle konnte Obmann Rudolf Glaserden
Bürgermeister Walter Schmid, den Landtagsabgeordneten Werner Baumhauer, Oberregierungsrat Scholz
für den Landrat, den stellv. Vorsitzenden der SL Adolf
Nade, mehrere Stadträte und Vertreter der Stadtverwaltung sowie besonders die Gäste aus der Steiermark und Freiburg willkommen heißen.
MdL Werner Baumhauer betonte in seiner Begrüßungsansprache, die Landsmannschaften seien keine
Revanchisten, sondern Realisten, die am Aufbau der
neuen Heimat mitgewirkt hätten. Bürgermeister Schmid
erklärte, die Hälfte der 20.000 Einwohner dieser Stadt
sind Neubürger und dankte für ihre Arbeit und den
Idealismus. Besonders erfreut zeigte sich das Stadtoberhaupt über den Besuch aus Köflach.
Für die SL-Gruppe aus Köflach betonte Bz.-Obmann
Franz Sefdl die tiefe Verbundenheit mit der Giengener
Gruppe, wobei sie alle Sudetendeutschen, gleich welcher Gesinnung sie sein mögen, mit umfasse. Er überreichte an Bürgermeister Walter Schmid und Obmann
Rudolf Glaser Bücher über Köflach als Zeichen der
Wegen des schlechten Wetters konnte am
Verbundenheit.
Im Verlaufe de« Abends wurden auch zahlreiche 1. Juni beim Südmährerkreuz nach der Weihe
Ehrungen und Auszeichnungen vorgenommen. Daß sich des Kriegerdenkmals keine Feldmesse gelesen
die Sudetendeutsche Landsmannschaft auch für die werden. Alle Südmährer, die Bewohner der umLösung örtlicher Probleme einsetzt, bewies die ÜberGemeinden und die ehemaligen
reichung eines Schecks mit dem Betrag von 10.000 DM liegenden
für die Schaffung einer neuen Aussegnungshalle auf Kriegsteilnehmer werden schon jetzt zu einer
dem Giengener Friedhof.
Feldmesse eingeladen, die — in Verbindung mit
Im anschließenden Unterhaltungsteil erfreuten die
sudetendeutsche Sing- und Spielschar aus Freiburg, dem traditionellen Geläute der großen Friedensdie Tanzgruppe des Sportklubs sowie die Kapelle glocke in Rovereto (Südtirol) — am 31. August
„Edelweiß" mit ihren Darbietungen und ernteten rei- (Sonntag) um 14 Uhr beim Südmährerkreuz gechen Beifall.
feiert wird.
Ackermann-Gemeinde blickt zurück
31. August: Feldmesse
beim Südmährerkreuz
Seliger-Gemeinde
übergab Ehrungen
Stingi: Gemeinschaft verkörpert aktive junge Generation
Beim Freundschaftstreffen der Seliger-Gemeinde in Waldkraiburg (BRD) wurde dem PräEinen Wandel in der Bindung zwischen Deut- Teilnehmern. An Gottesdiensten und Meditatio- sidenten des Zentralverbandes sudetendeutscher
schen und Tschechen sieht der Bundesvor- nen haben dem Bericht zufolge im vergangenen Organisationen in Kanada, Henry Weißbach (65),
sitzende der Ackermann-Gemeinde Josef Stingi. Jahr nahezu 25.000 Menschen teilgenommen. der Wenzel-Jaksch-Preis 1975 verliehen. ErstIm kürzlich vorgelegten Jahresbericht 1974 der Daneben wird unter anderem das Jugendbil- mals wurde auch die Richard-Reitzner-Medaille
Ackermann-Gemeinde unterstreicht Josef Stingi dungswerkreferat der Organisation mit seinen verliehen, und zwar an die Vorsitzende der Sedie zunehmende Verantwortung der Organisa- Werkswochen und Arbeitstagungen, der Hoch- liger-Gemeinde Bad Hersfeld, Else Schaumfuß.
tion innerhalb der Gesamtkirche. Nicht nur in schulring der Ackermann-Gemeinde mit seinen
Deutschland, sondern auch in Osteuropa habe Studienreisen und theologischen Seminaren, das
die Kirche der Ackermann-Gemeinde neue Auf- Sozialwerk mit dem Lehrlings- und Arbeiterwohnheim in Neutraublin sowie das ebenfalls
gaben zugewiesen.
Der Jahresbericht 1974 der Ackermann-Ge- dort befindliche Gastarbeiterwohnheim dargemeinde verdeutlicht die breitgefächerte Arbeit stellt. Der Bericht findet durch eine Bilderfolge BUCHDRUCKEREI FR.SOMMER
der Gemeinschaft für ihre Mitglieder, für die Ergänzung, die unter anderem den 1974 seligSudetendeutseher Betrieb
Drucksorten Jeder Art
Kirche, für die Landsmannschaft und für die All- gesprochenen deutschsprachigen Polen MaximiInhaber: Ing. Otto und
gemeinheit. Die Dokumentation verzeichnet wich- lian Kolbe, den kürzlich verstorbenen Kardinal
Rautgundis Spinta
3100
St. Polten.
Jozsef
Mindszenty
und
den
gleichfalls
verstortige volkspolitische Schulungen, Studientage soKremser Gaste 21
wie 35 Wochenseminare mit Tausenden von benen Weihbischof Adolf Kindermann zeigen.
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SUDETENPOST
FOLGE 15/16 VOM 7. AUGUST 1975
25 Jahre „Prager Nachrichten"
Ein hoch geschätztes Mitteilungsorgan jubiliert
Seit 25 Jahren erscheinen in München die
PRAGER NACHRICHTEN, eine Monatsschrift, die
sich an alle wendet, denen das Prager Deutschtum und seine Ausstrahlung, die auch heute
noch in der Welt der Wissenschaft, der Literatur, in der darstellenden und in der bildenden
Kunst spürbar ist, etwas bedeutet, vor allen Dingen aber auch an die Professoren und die Studenten der Prager deutschen Hochschulen, deren Tradition durch die ständige Beilage „Alma
mater Pragensis" gewahrt wird.
Prag hatte ein deutsches Kulturzentrum europäischen Ausmaßes. Bedeutende Mitarbeiter der
PRAGER NACHRICHTEN legen Zeugnis ab von
dieser weltweit bekannten Kulturepoche. Zu
ihnen zählen Johannes Urzidil, Max Brod, Raoul
Hausmann, N. 0- Scarpi, H. R. von Nack, die
letzten Vertreter des berühmten Prager Dichterkreises, ebenso wie viele Wissenschafter von
Rang, die aus der 1348 gegründeten deutschen
Universität und der 1805 gegründeten deutschen
Technischen Hochschule hervorgingen, desgleichen Künstler aller Richtungen; aber auch Pra-
ger, die Einmaliges und Interessantes zu berichten haben, geben den PRAGER NACHRICHTEN immer wieder Aktualität.
Neben der Wahrung der wissenschaftlichen
und der literarischen Tradition war es auch immer ein besonderes Anliegen, die Vergangenheit und Größe des Prager deutschen Theaterlebens, das durch Mozart und durch die Uraufführung seines „Don Giovanni" in einmaliger Weise geadelt worden war, lebendig zu erhalten.
Das „Mitteilungsblatt des Adalbert-StifterVereins", des angesehenen Kulturwerks der
Deutschen aus Böhmen, Mähren und Schlesien,
liegt der Zeitschrift bei. Es berichtet von den
Arbeiten des Vereins im wissenschaftlichen und
im künstlerischen Bereich, von Ausstellungen,
von Künstlertreffen, sowie eigenen und geförderten Publikationen, wie z. B. von dem großartigen Band „Bohemia sacra", den Prof. Dr.
F. Seibt zum tausendjährigen Jubiläum des
Bistums Prag herausgab.
=Ü"": Tribüne der Meinungen
Antwort bekommen
Zu dem viele Sudetendeutsche bewegenden
Problem der zusätzlichen Entschädigungsleistungen wandte sich knapp vor dem kürzlichen Besuch von Bundeskanzler Dr. Kreisky
in Bonn unser Landsmann, Diplomkaufmann
Mag. Leopold Färber (Pernersdorf), an Sektionsrat DDr. Turetschek im Bundeskanzleramt und bat um eine möglichst umgehende
Initiative. Auf seinen Brief bekam Dkfm. Färber, wie er uns schrieb, bisher leider keine
Antwort. In dem ersten Brief hieß es: „Ich
darf wohl annehmen, daß Sie Herrn Bundeskanzler Dr. Kreisky auch Aktennotizen über
das Problem von uns altösterreichischen Heimatvertriebenen mitgeben werden, damit er
es jetzt in Bonn einvernehmlich zu lösen versucht. Durch die „Schutzmachttheorie" gehen wir sonst eines uns laut den bilateralen
Sozialabkommen zustehenden Rechtes auf
Angleichung unserer Rentenbezüge (s. g. deutsche Teilrente) verlustig. Die Gelder aus den
Pensionsanstalten in Prag u. Brunn (in meinem Fall 18 Versicherungsjahre in Prag) wurden bekanntlich in der Hitlerzeit nach Berlin
transferiert, ohne Rücksicht auf unsere frühere altösterreichische
Staatsbürgerschaft.
Gerechterweise hätten dann entsprechende
Beträge von Berlin an unsere Pensionsanstalten in Wien überwiesen werden sollen, um
uns hîer gleiches Recht zu verschaffen. Herr
Bundesminister ARENDT, mit dem ich darüber
korrespondiert habe, kennt dieses Problem
ebenfalls genau und will, wie ich den Eindruck habe, uns auch helfen."
Einige Tage nach diesem Brief schrieb uns
Dkfm. Färber u. a.: „Ich erlaube mir, Ihnen
mitzuteilen, daß mir Herr Sektionsrat DDr.
Turetschek vom Bundeskanzleramt bisher
nicht geantwortet hat. Unter Bezugnahme auf
Ihren Artikel in der „Sudetenpost" vom
19. v. M. schrieb ich dem Genannten am
20. Juni, aber geschehen scheint auf diesem
Gebiet wieder nichts in Bonn zu sein. Den
Ausführungen Ihres sehr geehrten Herrn
Schriftleiters unter der Oberschrift „Eine
Chance vertan" in Folge 13/14 vom 3. d. M.
kann ich nur voll und ganz beipflichten. Meines Wissens gibt es eine ganze Menge Heimatvertriebener mit altösterreichischer Staatsbürgerschaft (auch wenn sie vor 1945/46 nie
in Österreich wohnhaft und berufstätig waren), die mehr oder weniger lange in die
Allgemeinen Pensionsanstalten in Prag und
Brunn eingezahlt haben, so wie bekanntlich
auch ich), die nun auch eine Gleichstellung
mit den anderen aus den bestehenden Sozial-Abkommen in ihren Rechten anstreben.
Eine Lösung des Problems wäre meines Erachtens jetzt nur noch auf höherer Ebene
möglich. Die beste Gelegenheit zu einer Anbahnung von Verhandlungen wäre kürzlich
in Bonn gewesen, ist jedoch offenbar versäumt worden. Wir müßten trachten, einige
uns gut gesinnte NR-Abgeordnete zu gewinnen, die einen entsprechenden Antrag
einbringen könnten."
Indes hatte sich Dkfm. Färber an Bundeskanzler Dr. Kreisky direkt um Hilfe gewandt.
Wird er nun Antwort bekommen?
-Kamnitz
Zu einer aus einer anderen sudetendeutschen Zeitung entnommenen Notiz erhielten
wir folgende Zeilen:
Seit Jahren beziehe ich die „Sudetenpost"
und lese dieselbe immer gewissenhaft, vermißte jedoch bisher immer Näheres aus meiner Heimat und die dortige Glasindustrie.
In Ihrer Folge 11 vom 5. VI. 1975 fand ich
endlich einen Artikel über „Böhmisch-Kamnitz" (nicht Kamitz, wie Sie überschrieben
haben, das liegt in der Lausitz) und über
eine dort vorhandene Glasindustrie. Diese
Angaben kann ich nicht unwidersprochen
lassen als „Steinschönauer Kind" und durch
Studium und Beruf seit 50 Jahren mit der
edlen Glaskunst verbundener Mensch.
Die seinerzeit 5600 Einwohner zählende
Glasstadt Steinschönau war neben Haida der
Hauptsitz der nordböhmischen Glasindustrie.
Das 5 km entfernt im Tale liegende Böhmisch-Kamnitz beherbergte seinerzeit neben
der Papierfabrik Fuchs, der Böhmisch-Kamnitzer Bierbrauerei, der Eisengießerei und
Maschinenfabrik Renger und dem Lebensmittelwerk der GÖC nur zwei bis drei Glasveredelungsbetriebe (einer davon hieß Dörre),
während mein Heimatsort, auf der Höhe zwischen Böhmisch-Kamnitz und Haida liegend,
also Steinschönau ganz von der Glasindustrie
lebte. Die dortigen drei Glasfabriken, Rückl,
Jilek und Vetter lieferten den vielen Raffineuren und Glasveredelungsbetrieben und
fast in allen Häusern wohnhaften Heimarbeitern die bestellten Gläser zur Weiterverarbeitung und Dekorierung durch Glasschliff, Gravur und Malerei und Ätzung m Verbindung
mit ersteren. Der Versand erfolgte durch die
Raffineure in alle Welt.
Franz Zahorka
wurde Amtsdirektor
Der im Landesinvalidenamt Oberösterreich
seit 1948 als Referent tätige, in der Landsmannschaft überaus aktiv wirksame bisherige Wirkliche Amtsrat Franz Zahorka wurde mit Wirkung
vom 1. Juli 1975 wegen ausgezeichneter Dienstbeschreibung vorzeitig zum Amtsdirektor des
Landesinvalidenamtes
befördert. Amtsdirektor
Zahorka, dem wir zu dieser Beförderung herzlich gratulieren, wurde am 4. September 1923
in Kaplitz geboren, er maturierte am Gymnasium Krummau und war dort Steuerinspektor,
bis er nach der Vertreibung in Linz tätig wurde.
Seit 1947 ist er Mitglied der Singrunde der
Böhmerwäldler, später der Sudetendeutschen
Liedertafel bzw. des Sudetendeutschen Singkrei-
So befand sich auch in Steinschönau die
größte und weltbekannte Lusterfabrik Elias
Palme, wo auch mein Vater als Lustermonteur beschäftigt war. Ein ehemaliger Angestellter von dieser Firma kam auch nach
Österreich (Bruno Kny, in Ramingdorf bei
Steyr, wo nun sein Sohn in kleinerem Ausmaße böhmische Luster erzeugt). Auch in
Haida waren große Lusterfabriken etabliert.
Das in Ihrem Artikel erwähnte Glasmuseum
befand sich in einem allein auf dem Steinschönauer Marktplatz stehenden, alten Gebäude und barg unersetzliche Glasschätze,
die durch eine hochherzige Nachlaßstiftung
des Seniorchefs vorgenannter Lusterfabrik,
Herrn Franz Friedrich Palme, aus seiner großen Privatsammlung stark bereichert war. So
wurde auch um 1925 bei einer Auktion in
Prag ein 60 cm hoher Kristailpokal für das
Glasmuseum erworben, der, mit schwerem
Schliff versehen, auch das Haidaer Stadtwappen im Glasschnitt eingearbeitet hatte.
Ich selbst absolvierte 1926 die Steinschönauer Staatsfachschule für Glasindustrie
(übrigens die erste und älteste, im Jahre
1856 gegründete dieser Art in ÖsterreichUngarn) und habe neben ungezählten Schülern und späteren Glaskünstlern mein reiches, dort erworbenes Wissen und das Gefühl für die Schönheit der Glaskunst im Inund Ausland verwerten können.
Der gesamte Bestand der herrlichen Sammlung des Steinschönauer Glasmuseums wurde
nach dem Kriegsende in 52 große Kisten
verpackt und unwiederbringlich in das Innere Böhmens versandt.
So meine Erinnerungen und Richtigstellungen zu Ihrem „Böhmisch-Kamnitzer" Artikel.
Friedrich Kreibich
Priestergedenktage Juli-Oktober
90. Geburtstag
16.10. Sprenger, Martin, Pfr. Kons. Rat,
8722 Untereuerheim ü. Schweinfurt
31. 7. Mayer, Walter, Pfarradm.,
Altdorf/Württ., Farbgasse 217,
Kreis Schwäbisch-Gmünd
Schubert, Hermann, Pfarrer î. R.,
23.
6.
85. Geburtstag
7210 Rottweil, Oberamtei-Str. 3
23. 7. Renger, Friedrich, Décriant G. R.,
23. 6. Watzke Karl, Msgr. Rel.-Lehrer,
8386 Reisbach ü. Landau/Isar
878 Gemünden/Main, Kreuzstraße 3
Hofberg 10
23. 6. Wrabetz, Emil, Pfarrer,
653 Bingen/Rhein,
80. Geburtstag
Dr.-Johann-Kohl-Straße 8
15. 7. Nath, Johannes, Pfarrer i. R.,
5. 7. Bubik, Alfred, Pfarrer,
6224 Assmanshausen 2, Schulstraße 4
87 Schneeberg, Kr. Würzburg
75. Geburtstag
5. 7. Hn/schka, Johannes, Pfarrer,
21. 7. Barth, Reinhold, Pfarrer I. R.,
6071 Götzenhain ü. Langen/Hessen
8061 Schönbrunn ü. Dachau, Altersheim
5. 7. Langer, Otto, Pfarrer,
70. Geburtstag
7123 Sachsenheim - 1 , Lerchenstr. 16
25. 7. Barde, Heinrich, Pfarrer,
14. 7. Janko, Antonius, Prof. Dr.,
8545 Großweingarten,
6241 Schneidhain ü. Königstein/Ts.,
Katholisches Pfarramt
Am Hohlberg 4
•
f
25. 7. Blaha, Otto, Prof. G. R.,
21. 9. Wirtz, Josef, Pfarrer,
' '
8546 Thalmässing 163
6501 Bodenheim/Rhefn, b. Mainz,
4. 8. Glimsche, Franz, Pfarrer î. R.,
Katholisches Pfarramt
8345 Birnbach 138/Rottal
25 Jahre Priester
20.10. Schmitz, Josef, Pfarrer, G. R.,
29. 6. Richter, Georg, Dr.,
,
f
8581 Creussen/Ofr., Postfach 6
8450 Amberg, Archivstraße 2 B ,
21.10. Friedrich, Richard, Pfarrer,
29. 6. Heinz, Adolf, Pfarrer,
8671 Selbitz/Ofr., Frankenwaldstr. 19
8801 Aurach ü. Ansbach/Mfr.,
22.10. Lieball, Josef, Dr., Univ.-Doz., Msgr.,
Katholisches Pfarramt
G. R.,
29. 6. Czischek, Erich, Pfarrer,
" .,
624 Königstein/Ts.
8431 Mönig ü. Neumarkt/Opf.
65. Geburtstag
Kath. Pfarramt
r. •
12. 7. Mielke, Ludwig, Pfarrer,
29. 6. Zapf, Anton, Expositus,
unbekannt verzogen
8591 Poppenreuth/Opf. , , • • • • •
17. 7. Schubert, Hermann, Pfarrer i. R.,
29. 6. Nather, Raimund, Pfarrer,
7210 Rottweil, Oberamteistraße 3
8441 Ittling ü. Sraubing
1. 9. Kinzel, Virgil, Abt P. O. S. B.,
In Österreich
8421 Rohr, Benediktiner
20. 9. Reiß, Karl, Prälat,
70 Jahre Priester
605 Offenbach-Waldheim,
1. 7. Albrecht P. Thomas, CSsR,
Pfarrei Hl. Kreuz
,. 6010 Innsbruck, Universitätsklinik,
30. 9. Nasswetter, Friedrich, Pfarrer,
Kaplanei, Postfach 8
8704 Uffenheim, Würzburger Straße 36
65 Jahre Priester
6.10. Watzke, Karl, Msgr. Rei. Lehrer,
6. 7. Adam, Alfons, Pfarrer, G. Rat,
878 Gemünden/Main ü. Würzburg,
3721 Limberg an der Franz-JosefsKreuzstraße 3
Bahn, Nö.
6.10. Wanke, Emil, Pfarrer,
40 Jahre Priester
3505 Gudensberg ü. Kassel 7,
16. 6. Winter, Wenzel, Pfarrer,
Fritzlarer Straße 23
2292 Engelhartsstetten, Nö.
5.10. Jaksch, Josef, P. SJ. Caritasdirektor,
23. 6. Schinkmann-Langer, Wenzel, Pfr.,
7 Stuttgart-1, Olgastraße 93 A,
2102 Engersdorf, P. Bisamberg, N ö .
Haus Martinus
5. 7. Zellner, Johannes, Spiritual,
7.10. Pleil, Johann, Pfarrer,
1060 Wien VI, Gumpendorfer Str. 108
3559 Battenberg ü. Frankenberg/Eder,
4. 8. Huschka, P. Franz, CSSR,
Königsberger Straße 7
2801 Katzelsdorf a. d. L
17.10. Dichtl, Josef, Pfarrer i. R.,
25 Jahre Priester
8221 Harpfetsham 138 P. Palling über
Traunstein/Obb.,
29. 6. Reiter, Alois, Pfarrer,
Schwesternerholungsheim
4371 Dimbach, Oö.
29. 6. Kratschmayr, Josef, Pfarrer,
60. Geburtstag
4010 Linz/Donau, Postfach 136
10. 7. Rösch, Josef, Pfarrer,
29. 6. Just, P. Josef, SJ, Seelsorger,
6301 Launsbach ü. Gießen,
: n
Wettenbefgstraße 33
;f : * "-'•''. •'" 4010 Linz/Donau, Domgasse 3,
Postfach 314
1Ç. 7. Rawitzer, Anton, Pfarrer,
:
' 6363 Ecnzëll ü. Friedberg/Hessen,"
' Aus: „Mittellungen dès Sudetendeutschen
Beundeweg 5
Priesterwerkes", Königstein/Taunus.
Das Präsidium des Sudetendeutschen
Rates tagte Anfang Juli in München
Die deutsche Bundesregierung sollte eine
wichtige Voraussetzung für ihre Zustimmung zu
den Beschlüssen der Europäischen Sicherheitskonferenz (KSZE) auch In der Verwirklichung
der im Zusammenhang mit dem Prager Vertrag
zugesagten Aussiedlung von noch in ihrer alten
Heimat verbliebenen Sudetendeutschen in die
Bundesrepublik Deutschland erblicken.
Diesen Appell an Bonn richtete am 4. Juli in
München das Präsidium des Sudetendeutschen
Rates mit der Feststellung, daß man von einem
nahezu totalen Versiegen der Aussiedlungen
aus der CSSR sprechen könne. Von den bis
zum 31. März 1975 von deutscher Seite vorgeschlagenen 3614 Aussiedlungsbewerbern seien
nur 76 Aussiedlungen bewilligt worden.
Nach Angaben des Sudetendeutschen Rates
wurde die im Briefwechsel über humanitäre Fragen zum Prager Vertrag zugesagte wohlwollende Behandlung von Aussiedlungsgesuchen
nicht eingehalten, weil es die tschechoslowakische Seite darauf ankommen lasse, die bei den
unteren Verwaltungsbehörden gestellten Anträge
an unerfüllbaren Bedingungen versanden zu
lassen, statt die vom Deutschen Roten Kreuz
eingereichten Gesuche von oben nach unten
weiterzugeben und entsprechend zu befürworten.
Eingehend beschäftigte sich das Präsidium
auch mit der Frage einer Anrufung des BundesVerfassungsgerichts wegen des Prager Vertrags.
Es stellte fest, daß es jedem Sudetendeutschen
frei steht, eine Verfassungsklage zu erheben,
wenn er seine durch das Grundgesetz garantierten Grundrechte durch diesen Vertrag verletzt sieht. Eine Verfassungsklage ist im Unterschied zu einer Verfassungsbeschwerde an keinen Termin gebunden und kann jederzeit eingereicht werden, wenn der oben geschilderte
Fall vorliegt oder eintritt. Die Frist für die Einreichung einer Verfassungsbeschwerde ist ein
Jahr nach Inkrafttreten des Vertrages, also am
ses (fünf Jahre als Obmann). Seit 1957 Vor- 16. Juli 1975, abgelaufen.
Der Vorsitz des Sudetendeutschen Rates ging
standsmitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft (seit vier Jahren Landesobmann- ab 1. Juli turnusgemäB von Almar Reitzner
stellvertreter), von 1957 bis 1975 Vorstands- (SPD) auf den Bundestagsabgeordneten Doktor
bzw. Ausschußmitglied des Verbandes der Böh- Hermann Götz (CDU) über.
merwäldler (16 Jahre Pressereferent), in der
letzten Hauptversammlung der Bruna zum Vorstandsmitglied dieser Vereinigung gewählt. Er
hat das goldene Ehrenzeichen der SL. Ab dem
14. Lebensjahr war er Mitglied des Deutschen
Turnvereines (Krummau), zirka zehn Jahre als
Bei strahlendem Sonnenschein und BeteiliTenor beim Linzer Domchor, bei der Linzer gung der gesamten Bevölkerung des weltbeSingakademie, beim Kolpingchor, beim Chor des kannten Weinortes Gumpoldskirchen fand der
Landesinvalidenamtes. Mitbegründer und Senior feierliche Einzug des Jubelpriesters mit Hochder akademischen Vereinigung „Montecuccoli" meister P. lldefons Pauler, Alt-Hochmeister
(während des mehrsemestrigen Jusstudiums), er P. Marian Turnier, den Familiären des DO und
ist Gründer (zusammen mit Lm. Franz Böhm) den Ehrengästen, an der Spitze Bürgermeister
und Obmann der Volkstanzgruppe „Böhmerwald" Dipl.-Ing. Wencl, in das Kirchenschiff statt. Als
in Linz.
Uraufführung erklang festlich der feierliche.Ge-
P. Prior Josef Hubalek
40 Jahre Priester
sang durch die Gumpoldskirchner Spatzen und
dem Kirchenchor das „Deutsch-Ordenslied". Es
geschah zu Ehren des Priors des DO und Pfarrers von Gumpoldskirchen. Der Text wurde von
Julius Bittner verfaßt, Musik: Prof. J. W. Ziegler,
beide aus Gumpoldskirchen. P. Prior las seine
Jubelprimiz mit Assistenz des Hochmeisters, der
auch die Predigt als Laudatio hielt. P. Prior
wirkt 30 Jahre als Priester in Österreich und
„nur" 10 Jahre in unserer Heimat. Im Mittelpunkt der Laudatio stand ethisch und sittlich
das Schicksal der heimatvertriebenen Deutschen,
eine Fähigkeit, die unsere DO-Priester zu Persönlichkeiten in der Volksgruppe emporträgt,
Vor dem Segen war der Jubilar Mittelpunkt von
Gratulationen, im besonderen die Mädchen der
Hauptschule mit dem Festspruch „Priesterhände". Nach dem Festgottesdienst hielt der
Gemeinderat im Rathaus eine Festsitzung ab,
bei der Bürgermeister Wencl das Leben unseres
Landsmannes würdigte und ein Bild der Pfarrkirche als Geschenk der Gemeinde überreichte,
Obmann-Stellvertreter Nitsch und Kassenwalterin Rudolfine Schreier überreichten einen Geschenkkarton im Auftrage der Heimatgruppe, die
Familiären des DO stellten sich mit einem Bücherkoffer ein. Der Konditor von Gumpoldskirchen überreichte eine Torte in Bibelform. Ein
gemeinsamer Imbiß vereinte Jubilar und Gratulantén. Am Nachmittag fand die „heimatliche
Feierstunde" im „Kremsmünsterhof" statt. P. Prior
erschien in Begleitung der Vertretung des Provinzhauses Passau S. Theophila, des Familiären
Grüner (Bruder unserer unvergeßlichen Oberin
S. Amata), seines Würbenthaler Freundes Lorenczuk und auch P. Nikolaus hatte es sich
nicht nehmen lassen, teilzunehmen. Freudigst
erwartet wurde unser Jubilar von den Obmännern und dem gesamten Ausschuß der Heimatgruppe. Bei heimatlichen Liedern, schönen Erinnerungen und herzlichen Glückwünschen fand
der Jubeltag seinen Ausklang.
Hans Nikic
Aktion „Klarer Kopf
Das Gesundheitsministerium hat nach der Ernährungsfibel für Erwachsene, nach der Raucherfibel und nach der Ernährungsfibel für Kinder
nun eine weitere, originell gestaltete Aufklärungsschrift herausgebracht. Sie hat den Titel
„Aktion Klarer Kopf" und stellt die Problematik
des Alkoholismus in einprägsamer Art dar. Eine
Checkliste ermöglicht es jedermann, den Grad
der Abhängigkeit vom Alkohol selbst zu testen,
Wie uns der für das Gesundheitswesen zuständige Landesrat Josef Schützenberger (Oberösterreich) mitteilt, können Interessierte dieses Heftchen jederzeit schriftlich oder telefonisch beim
Amt der oö. Landesregierung, 4010 Linz Harrachstraße 18, Tel. 584, Klappe 42 23—25 (Durchwähl), anfordern.
SUDETENPOST
FOLGE 15/16 VOM 7. AUGUST 1975
Gedenktafel fur Albert Einstein
Allgemein ist nur sehr wenig bekannt, daß
i
Albert Einstein von April bis August 1912 ¡n
Prag gelebt und dort auch vorübergehend als
ordentlicher Professor für theoretische Physik
an der deutschen Universität gelehrt hat: Er
war mit 32 Jahren mit Frau und seinen zwei
Söhnen von Zürich nach Prag gekommen, hatte
in Prag-Smichov eine kleine Dreizimmerwohnung gemietet und wöchentlich fünf Stunden im
Klementinum gelesen. Die Prager „Volkszeitung", die diesem „Ereignis" zwei lange Spalten
widmet, berichtet, daß Einstein während seiner
Prager Zeit auch an seinen grundlegenden wissenschaftlichen Werken gearbeitet und eines davon mit dem Titel „Über den Einfluß der
Schwerkraft auf die Ausbreitung des Lichtes"
auch in Prag veröffentlicht hat. In enger Freundschaft war er mit dem Prager Schriftsteller Max
Brod verbunden, mit dem er häufig zusammen
musizierte. Allerdings habe er sich von Anfang
seines Prager Aufenthaltes an bei Freunden
brieflich darüber beklagt, daß ihm „Prag nicht
besonders ans Herz gewachsen" sei und er
baldmöglichst wieder nach Zürich zurückkehren
wolle. Auch die Verhältnisse an der Prager Universität scheinen ihn nicht voll befriedigt zu haben,
wie er in seiner Korrespondenz immer
wieder durchblicken läßt Trotzdem habe er in
den folgenden Jahren immer wieder von den
„schönen Tagen in Prag" gesprochen und auch
seine Söhne hätten den Prager Autenthalt lange
Zeit im Gedächtnis behalten. Am 18. April 1975
hat die Prager Universität an dem Haus, in dem
Einstein in Prag-Smichov gewohnt hat, eine Gedenktafel angebracht, auf der vermerkt wird:
„Hier lebte von April 1911 bis August 1912
Albert Einstein."
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Oskar Langer ein Siebziger
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Am 28. August dieses Jahres wird Lm. Oskar
Langer, im wohlverdienten Ruhestand, aber
noch immer aktiver Mitarbeiter der Heimatgruppe in Wien, sein 70. Wiegenfest begehen.
Nach Absolvierung der Pflichtschule besuchte er
die Fachschule für Weberei in Freudenthal und
land eine Anstellung als Texti If ach kraft bei der
Fa. Marburg & Söhne. 1929 kam es zum großen
Textilarbeiterstreik, der für die Streikenden keinen befriedigenden Ausgang genommen hatte,
wodurch Langer gezwungen wurde, seinen Beruf
zu wechseln. Er trat in die Dienste der Stadtgemeinde Freudenthal, wo er ein reiches Betatigungsfeld vorfand. Nach Kriegsende kehrte er
in die Heimat nicht mehr zurück, sondern suchte
bei seiner Schwester in Wien ein vorläufiges
Obdach. Sein mit zähem Fleiß erarbeitetes Fachwissen konnte er allerdings nicht mehr verwenden und mußte im Baufach in schwerer und
mühevoller Arbeit von ganz unten beginnen. Er
hat sich emporgearbeitet und ging als LagerVerwalter in Pension. Unserem braven Mitarbeiter entbietet die Heimatgruppe die herzlichsten
Glückwünsche zu seinem Ehrentag.
H. N.
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Monatsversammlungendes Landesverbandes Wien,
Niederösterreich und Burgenland der S1Ö
Bennisch: 3. Sonntag ¡m Monat, 17 Uhr, Restaurant „Sitler", Wien 14, Linzer Straße 105,
Tel. 921146.
Bruna SLÖ: 4. Samstag im Monat, außer Juli—August, Gasthaus Schlögl, Wien 15, Sechshauserstraße.
Bund der Erzgebirgen 1. Samstag Im Monat, 16.30 Uhr, Gasthaus „Gmoikeller", Wien 3,
Heumarkt, Ecke Marokkanergasse.
Bund der Nordböhmer: 3. Samstag Im Monat, außer Juni—August, 16.30 Uhr, Restaurant
„Zu den 3 Hacken", Wien 8, Piaristengasse 50.
Böhmerwaldbund: 4. Sonntag im Monat, Singprobe: jeden Donnerstag, 19.30 Uhr, Restaurant „Zu den 3 Hacken", Wien 8, Piaristengasse 50.
Freudentîtal: 2. Samstag im Monat, 16 Uhr, außer Juli—August, Restaurant „Stadt Bamberg", Wien 15, Mariahilferstraße 167.
Grulich-Adlergebirge: 3. Sonntag im Monat, Café-Restaurant Bürgerhof, Wien 18, Centagasse 127.
Humanitärer Verein: 1. Sonntag im Monat, 17 Uhr, außer Juli—August. Restaurant „Stadt
Bamberg", Wien 15, Mariahilferstraße 167.
Iglau: 1. Donnerstag im Monat, 19 Uhr, 1030 Wien, Marxerg. 5, „Marxerstüberl".
Jägerndorf: 1. und 3. Samstag im Monat, außer Juli—August, nach Vereinbarung, Restaurant Daschütz, 1080 Wien, Stadtbahnhaltestelle Josefstädter Straße.
Kuhländchen: 1. Samstag im Monat, außer Juli—August, Gasthaus „Ganseiwirt", Wien 6,
Gumpendorfer Straße 64.
Landskron: 1. Sonntag im Monat, 16 Uhr, außer Juli—August, Restaurant „Zu den
3 Hacken", Wien 8, Piaristengasse 50.
Mährisch-Ostrau: 1. Sonntag im Monat, Restaurant „Zu den 3 Hacken", Wien 8, Piaristengasse 50.
Mährisch-Schönberg: 2. Sonntag im Monat, Restaurant „Zu den 3 Hacken", Wien 8,
Piaristengasse 50.
Mährisch-Trübau: 2. Samstag im Monat, Gasthaus „Gmoikeller", Wien 3, Heumarkt 25.
Neubistritz: 3. Sonntag im Monat, Gasthaus Kollmann, Wien 6, Mollardgasse 3.
Neutitschein: 1. Samstag im Monat, Gasthaus „Fischerwirt", Wien 9, Roßauerlände.
Reichenberg: Jeden Dienstag, „Postsparkasse", Wien 1, Bibergasse.
Riesengebirge: 2. Samstag im Monat, Restaurant „Zu den 3 Hacken", Wien 8, Piaristengasse 50.
Sternberg: 4. Samstag im Monat, 16 Uhr, außer Juli—August, Gasthaus Eigischer, Wien 17,
Hemalser Hauptstraße 68.
Troppau: 2. Samstag im Monat, Restaurant Cottage, Wien 18, Gymnasiumstraße 8—10.
Zwittau: 4. Sonntag im Monat, Restaurant „Stadt Bamberg", Wien 15, Mariahilferstr. 167.
Bezirksgruppe Wien: 1. Freitag Im Monat, 16.30 Uhr, Restaurant „Zur Gemütlichkeit",
Wien 7, Burggasse 105.
Sudetendeutsche Jugend: Jeden Mittwoch, 20—21.30 Uhr, Wien 17, Weidmanngasse 9.
Baden: 3. Samstag im Monat, 17 Uhr, Vereinslokal Gasthof Müller, Hötzendorfplatz.
Wiener Neustadt: 2. Samstag im Monat, 17 Uhr, außer Juli—August, Gasthof Kasteiner,
beim Wasserturm.
Konstantinsbad jubiliert
Sein hundertjähriges Gründungsjubiläum
begeht 1975 dieser kleine westböhmische Badeort. Im Vorjahr weilten hier 5000 Patienten
zur Kur. Die diesjährige Saison wurde mit
einer wissenschaftlichen Konferenz über vorbeugende Kardiologie unter Teilnahme von
Fachärzten aus dem In- und Ausland eingeleitet.
Kukus wird renoviert
Die szt. von Graf Sporck in Auftrag gegebenen barocken Kunstwerke erfreuen sich
immer gleichbleibender Beachtung. Die Werke des Künstlers Mathias Brçun sind aber
in den letzten Jahrzehnten ziemlich verwahrlost, weshalb eine umfangreiche Renovierung der Kunstwerke erforderlich wird. Die
Renovierungsarbeiten dürften sich bis zum
Jahre 1983 hinziehen, weil es an geschulten
Restauratoren und geschickten Handwerkern
fehlt. Im letzten Jahr kamen rund 80 000 Besucher nach Kukus, um sich an der Kunst
vergangener Jahrhunderte zu erfreuen und
um dem „sozialistischen Realismus" zu entfliehen.
Kaaden wird restauriert
Der historische Stadtteil wird restauriert.
Die Kirche auf dem Marktplatz bekommt eine
neue Fassade, die Burg wird adaptiert, und
die Befestigungsmauern werden erneuert.
Marienbad: Neues
Goethe-Denkmal
Goethes Denkmal, eine Arbeit des Ostberliner Bildhauers Prof. Drake, ist in Marienbad
an der Stelle errichtet worden, an der bis
1944 eine Statue des berühmtesten Badegastes stand. Sie wurde seinerzeit zu Rüstungszwecken eingeschmolzen.
Deutsch-Kralup verschwindet
Die Stadt Deutsch-Kralup (Kralup) in Böhmen wird wie die Stadt Brüx (Most) restlos
dem Erdboden gleichgemacht, weil die darunter lagernde Kohle abgebaut werden soll.
Die meisten Einwohner sind bereits nach Klösterle/Eger umgesiedelt worden.
iiiiMiiuHuiniiiiiinniuiiiiuiuiiiiniiiiiiiHiiinintiiiiuniHHituiiimiiiiiiiimuiiinniiHiunHHiuiMiiiiiiniiuiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiftfiiiiiiuiHniiim
Hochhäuser überragen Budweis
Aufruf zum Heimattag 1975
Zur Vervollständigung der verschiedenen
Programme bitten wir sowohl die Obmänner
als auch die einzelnen Landsleute um ihre
Mithilfe. Obwohl die Vorbereitungen schon
größtenteils abgeschlossen sind, wollen wir
es nicht verabsäumen, jedem die Möglichkeit
zu geben, durch einen Beitrag am Gelingen
dieser Veranstaltung mitzuhelfen. Wir werden
versuchen, die Anregungen, soweit noch möglich und nicht schon eingeplant, zu verwerten.
Daher folgende Bitten: Obmänner: Welche
Gruppe kann einen kurzen, aber charakteristischen Beitrag über die engere Heimat im
Rahmen des Sonntagnachmittagprogrammes
gestalten? Wenn keine eigene Gestaltung
möglich ist, so können konkrete Vorschläge
eventuell noch eingebaut werden. Nachrichten bitte an: Klaus Seidler, 1170 Wien,
Gschwandtnerg. 53—57/2, Tel. 46 78 572.
Der Nachmittag steht unter dem Motto
„Eine Reise durchs Sudetenland". Haben Sie
schon das Lokal für Ihre Heimatgruppe am
Samstag abend reserviert und die Daten der
Geschäftsstelle mitgeteilt? Wenn nicht, bitte
gleich nachholen.
Gibt es in Ihrer Gruppe oder aus Ihrem
Bezirk Landsleute, die weit über das sonst
Ausstellung in Budweis
In der Zeit vom 23. 8. bis 7. 9. 1975 wird
in der südböhmischen Metropole Budweis die
staatliche Ausstellung „Die Erde — Ernährerin 75" stattfinden. Die Besucher werden Gelegenheit haben, die besonders erweiterte
Exposition der landwirtschaftlichen Großproduktion der Agro- und Zootechnik und der
Forst- und Wasserwirtschaft zu besichtigen.
In diesem Jahr werden auch die Länder der
EG ausstellen.
von uns für Osterreich erbrachte Maß Leistungen für unsere neue Heimat erbracht haben,
die unbedingt der Erwähnung und Würdigung
bedürfen? Bitte teilen Sie dies mit Unterlagen
sofort der Geschäftsstelle mit, vielleicht haben wir die Unterlagen bereits selbst erarbeitet, wenn nicht, so haben Sie uns und Ihrer
Heimatgruppe sehr geholfen.
Landsleute und Freunde: Haben Sie
schon in Ihrem Bekanntenkreis für den Heimattag geworben, jedenfalls aber von diesem
erzählt? Zur kurzen Erinnerung: Am Freitag,
dem 26. September 1975, findet um 18 Uhr
eine Gefallenenehrung und Kranzniederlegung am äußeren Burgtor, Wien 1, statt. Am
Samstag um 15.30 Uhr Festkundgebung im
Konzerthaus und ab 18 Uhr Heimattreffen
der Heimatgruppen in reservierten Lokalen.
Die SDJ veranstaltet für alle anderen in Klosterneuburg um 19.30 Uhr in der „Babenbergerhalle"
einen
Österr.-Sudetendeutschen
Volkstanzabend. Sonntag, dem 28. September
1975,
in Klosterneuburg um 10.30 Uhr Feldmesse, 14 Uhr Totenehrung, 15 Uhr Großtreffen in der Babenbergerhalle mit Programm.
Heute leben hier mehr als 8 0 . 0 0 0 Menschen
In der „Prager Volkszeitung" schreibt der
Journalist M. Cikan über Budweis u. a.: „In den
neuen modernen Gebäuden, die in der letzten
Zeit errichtet wurden, bekam der Schwarze Turm
in Böhmisch-Budweis als Dominante einen Konkurrenten. Um die Hälfte überragt ihn der Schlot
des sich ständig erweiternden Heizwerks, und
außerdem erreichen bereits Dutzende Hochhäuser
seine Höhe. Manche von ihnen haben 14 Etagen.
Aus den oberen Stockwerken kann man die
Stadt und ihre Umgebung genausogut überblikken, wie vom Schwarzen Turm. Außerdem ist es
dank der in diesen Häusern vorhandenen Aufzöge bequemer.
Vom Dach des vor kurzem fertiggestellten
Telekommunikationsgebäudes, das zu den modernsten nicht nur bei uns gehört, ist eine herrliche Aussicht auf einen Teil des neuen Stadtviertels von Ceské Budëjovice. Dort wohnen
bereits 20.000 Menschen, es sind dort neue
Schulen, Geschäfte, Restaurationen, breite Straßen.
Hinter der Moldau erstreckt sich auf 26
Hektar das Gelände der gesamtstaatlichen landwirtschaftlichen Ausstellung „Land — unser Ernährer".
Im Jahre 1945 lebten in der südböhmischen
Metropole über 51.000 Menschen. Heute sind es
bereits mehr als 80.000. Das hängt eng mit der
Entwicklung der Industrie zusammen, die Tau-
senden Männern und Frauen Beschäftigung bietet. Zu den traditionellen Produktionszweigen,
wie z. B. der Bleistiftfabrik KOHINOOR und der
Brauerei Samson, die schon achtzig Jahre das
weltbekannte Bier Budvar erzeugt und heuer
180 Jahre ihres Bestehens feiert, ¡st die unikate
Karburatorenproduktion dazugekommen, die Monopolerzeugung von Nadeln in der Igla, die
vollkommen neue und in der Republik größte
Stahlgießerei Skoda und weitere Betriebe und
Werkshallen.
In den vergangenen 30 Jahren wurden 14.500
Wohnungen erbaut, d. sind 55 Prozent der Wohnkapazität der ganzen Stadt. Aber wenn auch
viel gebaut wird, so gibt es doch noch immer
nicht genug Wohnungen.
Die Stadt hatte im Jahre 1946 nach Prag das
erste Winterstadion, ein Hallenschwimmbad und
weitere Sportgelegenheiten. Neben einigen Mittel- und Fachschulen sind in der Stadt eine Fakultät der landwirtschaftlichen Hochschule und eine
Pädagogische Fakultät, 43 Kindergärten mit 2838
Plätzen, das ist fünfmal mehr als im Jahre 1945.
Weil das nicht genügt, werden mit Hilfe der
Betriebe weitere fünf Kindergärten errichtet.
Die Bewohner haben für ihre Stadt seit 1948
Hunderttausende Stunden freiwilliger Arbeit geleistet und dadurch ein Werk im Werte von 216
Millionen Kronen geschaffen."
t^lIHlNIIIIIIIflllflllinilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillllllllllllllllflllllllllflllliiiillliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiifiHIIIIIIIINIIIIIIIlllllllllllll^
Hilfe für Klein-Kolaric
Österreich hilft den Gastarbeiter-Schulkindern
Vorbildhaft auch für andere Länder könnte das
Unterrichtsmodell werden, das Österreich in Zusammenarbeit mit Beigrad ab Herbst für mehr
als 5000 jugoslawische Gastarbeiterkinder im
schulpflichtigen Alter realisieren wird. Wie Sektionschef Leo L e i t n er auf der Europaratskonferenz der Erziehungsminister erklärte, besteht
der „harte Kern" des Modells in einem ständigen
Zusatzunterricht in der Muttersprache durch jugoslawische Lehrer, der sichersteilen soll, daß
das Fremdarbeiterkind in Österreich „den geistigen und kulturellen Anschluß" an das Mutterland nicht verliert. Das Modell wird in einer ersten Etappe vorerst an sechs Standorten — in
Feldkirch, Bludenz, Dornbirn, Linz, Wels und
Steyr — verwirklicht.
Die stark beachtete österreichische Ankündigung ist das Ergebnis von österreichisch-jugoslawischen Expertengesprächen, die am 27. und
28. Mai von einer gemischten Kommission in Belgrad geführt wurden. In politischen Kreisen der
schwedischen Hauptstadt sieht man über die
prinzipielle Bedeutung des „Modells" hinaus in
der Initiative auch ein erfreuliches Zeichen für
eine Entspannung zwischen Wien und Belgrad.
Sektionschef Leitner setzte sich ¡n Stockholm
für eine Rahmenempfehlung des Europarates
bezüglich der Gastarbeiterkinder ein, betonte
andererseits aber, daß die konkreten Schritte in
bilateralen Verhandlungen erfolgen müßten, weil
die Probleme in Europa sehr verschieden gelagert seien. Wie Leitner erwähnte, gibt es neben
den rund 5000 jugoslawischen Gastarbeiterkindern weitere 2000 Kinder meist türkischer Nationalität in Österreich. Die Dunkelziffer — eine
genaue Bestandsaufnahme der Kinder ist wegen
des häufigen Arbeitsplatzwechsels der Gastarbeiter fast unmöglich — dürfte aber beachtlich
sein. Österreich wird im Rahmen der Stockholmer
Konferenz Kontakte auch mit der Türkei aufnehmen, um für türkische Kinder ähnlich wirksame
Schritte wie für die jugoslawischen einzuleiten.
Neues „Budvar"-Bier
|
Bad Liebwerda wird Musterkurort
Im Mai wurde B a d L i e b w e r d a einer
der Kur- und Erholungsorte der ÖSR, die
im Wettbewerb der Nationalausschüsse des
Jahres 1974 siegten, gewertet. Wie die „Prager Volkszeitung" schreibt, wurde in Liebwerda besonders in letzter Zeit viel getan.
Es wurde ein neues Einkaufszentrum geschaffen, das zu den besten im Bez. Reichenberg gehört und einen Wert von annähernd
acht Millionen Kös hat. Oberholt wurde die
den Kurort durchlaufende Straße, neue Gehsteige und moderne Straßenbeleuchtung geschaffen und ein Kurweg angelegt. Zwei Parks
•vurden gepflegt, eine Brücke repariert, ein
Parkplatz für Sommergäste angelegt. In 500 m
I
Länge wurden Stützmauern erbaut, das
Schulhaus bekam eine frische Fassade und
der Kindergarten eine bessere Ausstattung.
Kabel wurden verlegt, die Fahrbahn asphaltiert, die CSAD-Buslinie verlängert, ein Autobuswendeplatz beim Touristenrestaurant Riesenfaß geschaffen und die Gaststätte Vzlet
modernisiert. Die Aktionen erforderten bisher
13,5 Millionen Kös. Bad Liebwerda, bekannt
durch das attraktive Riesenfaß, die Akupunktur-Heilmethode und die erfolgreiche Behandlung bei Herz- und Gefäßerkrankungen, wird
also immer schöner. Das erkennen die Bewohner, die Patienten und die Touristen von
fern und nah.
iiiiaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuii
Wien
= Böhmerwaldmuseum =
Die Großbrauerei „Budvar" in Böhmisch
Budweis hat mit der Produktion einer neuen
Das Böhmerwaldmuseum in Wien II, UngarBiersorte begonnen. Wie die „Prace" be- gasse 3, ist in den Monaten August, September
richtet, soll das neue Bier alkoholfrei und kalo- und Oktober an Sonn- und Feiertagen von 9
rienvermindert sein, sodaß es auch von Auto- bis 12 Uhr geöffnet. Alle Landsleute und alle
österreichischen Freunde sind herzlich zum Befahrern ohne Bedenken getrunken werden suche
dieser Heimatstätte des Böhmerwaldes einkönne. In Geschmack und Farbe stehe die neue geladen.
Biersorte, die nach der klassischen Technologie
des Bierbrauens aus hochwertigen Rohstoffen
BITUMI
hergestellt wird, den bisher bekannten nicht
Bei unserem letzten Heimatabend konnte Ingenach.
nieur Oplusstil im Namen des Vorstandes außer
den erschienenen Mitgliedern einen besonders
lieben Gast, Frau Brigitte P o h l , begrüßen. Er
würdigte mit beredten Worten den so unerschrockenen Beitrag von Frau Pohl, die als
Schriftstellerin und Mitarbeiter der „Deutschen
Wochenzeitung"-München, in dieser einen großen
Artikel: „Wallfahrt zu den toten Brünnern",
über die letzte Gräberpilgerfahrt, an der sie
persönlich teilnahm, zur Publikation abfaßte.
Ing. Oplusstil sprach ihr den herzlichsten Dank
des gesamten Vorstandes und aller Bruna-Mitglieder aus und überreichte Frau Pohl in Anerkennung und Würdigung ihrer Aufklärung die
silberne Ehrennadel und ein Dankschreiben unserer Landsmannschaft. Er betonte, daß wir es
besonders zu schätzen wissen, daß eine deutsche
Wienerin solche Worte der Wahrheit und damit
SUDETENPOST
FOLGE 15/16 VOM 7. AUGUST 1975
der Verbundenheit zu uns Vertriebenen findet.
Darüber hinaus wurde durch diese Veröffentlichung in einer großen Zeitung das Verschweigen der Massenmedien durchbrochen und tausende Leser über unser Menschheitsdrama aufgeklärt.
Landesobmann Dr. med. W. Schindler 75 I —
Es gilt hier einen Mann zu ehren, der nicht die seit dieser Zeit in Marienbad Salzburg —
nur in seinem Beruf Hervorragendes geleistet
hat, sondern der sich auch, von Jugend an
und fast stets unter schweren persönlichen
Opfern für die Allgemeinheit eingesetzt hat:
Für seine jungen Freunde etwa im „Wandervogel", für seine Standeskollegen und seit
der Vertreibung in ganz besonderer Weise für
seine Landsleute: Dr. med. Walther Schindler,
Facharzt für Orthopädie, ist seit 1970 Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Salzburg und feiert am 31. August
seinen 75. Geburtstag.
Dr. Schindler, der als Sohn des Arztes und
Zahnarztes Dr. Max Schindler geboren wurde,
hat den Bürgermeister und Ehrenbürger von
Krummau, Franz Schindler, zum Großvater.
Seine Mutter Ida geborene Gerhold, ist eine
Cousine des Wiener Theaterdirektors Hubert
Marischka.
Dr. Walther Schindler kam nach der Volksschule in Olbersdorf und dem Realgymnasium in Freudenthal in österr. Schlesien zum
Medizinstudium nach Prag. Da die Familie
das gesamte Vermögen durch Kriegsanleihen
verloren hatte, war Schindler als Werkstudent
(leitender Mitarbeiter bei der Prager Studentenfürsorge unter Prof. TschermakSeysenegg) tätig. Kurz in Stichworten sein
weiterer Werdegang und sein Wirken:
In den gesamten Ferien wurde durchgearbeitet, um das nötige Geld für das Studium
zu haben. Trotzdem hat Dr. med. Walther
Schindler im Jahre 1925 als 17. von 540
Studenten promoviert. Die meisten Prüfungen mit Auszeichnung. Bemerkt sei, daß
die Bücher nicht gekauft werden konnten,
sondern das Studium erfolgte zur Nachtzeit,
damit die Bücher den nächsten Morgen dem
Besitzer wieder zurückgegeben werden
konnten.
Während der Studienzeit wurde Doktor
Schindler i. J. 1921 Bundesleiter des Wandervogels in der CSSR mit 130 Ortsgruppen im
gesamten Studiengebiet.
Im Jahre 1923 wurde er Privatassistent von
Prof. Tschermak-Seysenegg, dann aber kam
es zu einem Nervenzusammenbruch, sodaß
Dr. Schindler einige Wochen aussetzen mußte.
Im Jahre 1925 Promotion und noch im gleichen Jahr, über 9 ältere Bewerber hinweg,
erster Assistent an der Orthopädisch-Chirurgischen Kinderklinik in Prag bei Prof. Springer. Auf Grund der damaligen Bestimmungen
möglich — hat Dr. med. W. Schindler zwei
Facharzttitel erworben, nämlich für Orthopädie und Kinderheilkunde, die Qualifikation
hätte ebenso für Kinderchirurgie gereicht.
Die beabsichtigte akademische Karriere
wurde unterbrochen, weil die Tschechen die
österr. Militärdienstzeit nicht anerkannten
und daher die erste Generation der ersten
Assistenten nach dem Krieg um die akademische Karriere gebracht haben.
1929 kam Dr. Schindler als Nachfolger des
Teplitz-Schönauer Orthopäden Dr. Wagner
nach Teplitz-Schönau und hat die Praxis mit
1 Angestellten und 650 Krankenscheinen vierteljährlich durchschnittlich übernommen und
innerhalb von 2 Jahren auf 16 Angestellte
und 2500 Krankenscheine erweitert. Dies
war die größte Facharztpraxis in der CSSR.
Daher hatte die Krankenkasse ein Ambulatorium für ihre Patienten gegründet. Doktor
Schindler hatte einen Entwuuf der üheuraabekämpfung in der Tschechoslowakei gemacht Daraufhin wurde er als einziger 4 deutscher Arzt in den Rheumabekämpfungsausschuß der CSSR bestellt. Von dort aus war
bestimmt worden, daß drei Rheumaforschungsinstitute in der CSSR geschaffen werden: das deutsche in Teplitz-Schönau unter
seiner Leitung und zwei in der Slowakei
unter tschechischer Leitung; doch dazu kam
es nicht mehr.
In der Zeit des Sudetengaues hat Doktor
Schindler am Ende des 2. Weltkrieges die
Orthopädische Universitätsklinik in Berlin,
die nach Teplitz-Schönau verlegt war, geführt bis ihn die Tschechen 1945 eingesperrt
haben. — Im Jahre 1946 erhielt er von der
ostdeutschen Regierung den Antrag zur Übernahme des Institutes Dr. Fink für Wirbelsäulentuberkulose in Dresden; diesen Antrag
hat Dr. Schindler abgelehnt. Vorher hatte er
im Auftrag des OKW die einzige Ultraschallstation medizinischer Art in der Welt zu
Versuchszwecken zu führen und hat sich damit in der med. Ultraschallbehandlung wesentlich neue Erkenntnisse schaffen können.
Ausgewertet konnten diese Arbeiten nicht
mehr werden. Im Herbst 1945 kam er nach
Österreich.
1946—1967 arbeitete Dr. Schindler in Salzburg, weil er auf Grund seiner Patente und
auf Grund der Arbeiten über Ultraschall,
gegen die Zusicherung, nicht mehr in Ultraschall zu arbeiten, von den Amerikanern in
Österreich belassen wurde.
1948 hat er den Verband der Salzburgischen
Moorbäder gegründet: Marienbad, Ludwigsbad und Kreuzbrückel, sowie die Einführung
der im Sudetenland (Marienbad Cartellieri)
entwickelten klassischen Moorbehandlung,
Egerländer in Wien
Am letzten Vereinsabend im Juni hatten wir
Besuch aus Altenstadt WN in Wien. Fünfzig
Egerländer und Freunde kamen zu unserem
Vereinsabend, der entsprechend umfangreicher
ausfiel. Eine versierte Interpretin der Wiener
Musik brachte. „Wienerisches" zu Gehör, während Vereinsmitglieder „Heimatliches" brachten,
und 4 Original „Egerländer Musikanten" in
Tracht spielten fleißig geschätzte Egerländer
Weisen in bester Form zur Freude aller Zuhörer.
Leider konnte der Gründer und Ehrenvorsteher
der Gmoi Altenberg WN, Hans Blumthaler, wegen Erkrankung seiner Gattin nicht mitkommen,
was wir sehr bedauerten. Der rührige und dynamische Obmann dieser Gmoi, Alois Pfaffl,
hatte eine besonders gut gelungene Reise nach
Wien und das Burgenland in lobenswerter Weise
organisiert, wofür ihm besonderer Dank gebührt.
Auch allen Teilnehmern sei herzlich gedankt,
insbesondere den Musikern!
Freudenthal
Programmvorschau: Im Monat August entfällt
unser Treffen. Sonntag, dem 14. September
findet, gemeinsam mit den Troppauern, unser
Herbsttreffen in Gumpoldskirchen statt. 11.30 Uhr
hl. Messe. Anschließend gemeinsamer Mittagstisch
und gemütliches Beisammensein im „Kremsmünsterhof". Wiederum erwarten wir viele liebe
Gäste aus nah und fern.
H. N.
Londskron
Die Heimatgruppe Landskron und Umgebung
hat einen schweren Verlust erlitten. Unerwartet
starb am 18. Juni nach kurzer, schwerer Krankheit, Gusti Müller, der Teichmüller Gusti, wie
er in Freundeskreisen genannt wurde, im 64.
Lebensjahr. Tief erschüttert standen viele
Landsleute an seinem Grab und erwiesen ihm
die letzte Ehre. Die Heimatpriester Lm. Schinkmann-Langer und geistl. Rat Wilhelm Wenzel,
in vollem Ornat, gaben dem Toten die letzten
kirchlichen Segnungen, sprachen aus seinem Leben und Wirken in der Heimat und hier in Österreich und dankten ihm für seine Freundschaft
und Hilfsbereitschaft Gusti Müller, geb. am
8. 2. 1912 in Budigsdorf, Mähren, ältester Sohn
der Teichmüllers, wuchs mit seinen Geschwistern Maria und Eduard in Landskron auf, besuchte die Volksschule, vier Klassen Gymnasium
in Landskron und die Handelsakademie in Brunn,
erlernte das Müllerhandwerk und legte auch die
Meisterprüfung ab. Von 1940 bis 1945 war er
Innungsobermeister der Müller des Landkreises
Landskron. Nach dem Tode seines Vaters übernahm er 1941 die Mühle, das Strandbad und die
Landwirtschaft 1946 wurde er ausgesiedelt und
kam nach Neulussheim, Baden-Württemberg. Im
gleichen Jahr reiste er nach Österreich zu seiner Mutter und Schwester. Von 1947—1967 arbeitete er in der Lackfabrik Kailan in Wien und
ging auf Grund seiner Invalidität in den vorzeitigen Ruhestand. Am 9. Juni 1951 heiratete er
seine geliebte Frau Emma, eine Südmährerin
aus Bergen bei Nikolsburg. Der Ehe entsproß
eine heute bereits 17jährige Tochter, Elisabeth.
In seiner Grabrede sagte der Obmann der
Landskroner in Wien, Lm. Steff an, u. a.: Gusti
war immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde.
Vertrieben von seiner Teichmühle, die ihn durch
seine rechtschaffene Arbeit über die Heimatgrenze hinaus als vorbildlichen Fachmann bekannt machte, der stets als wackerer Sudetendeutscher auftrat und sich sogar die Achtung der
tschechischen Seite erzwang, mußte auch er hier
ganz neu anfangen, sich ganz umstellen, um bestehen zu können. Was war wohl selbstverständlicher, als er seine Heimat verlassen mußte, um
sich in der Fremde wieder zurecht zu finden, als
seine Landsleute zusammenzurufen und mitzuhelfen, die ärgste Not zu überwinden. So sammelten sich auch die Landskroner um Gusti Müller. Und am 3. September 1950 wurde die Heimatgruppe „Landskron und Umgebung" gegründet und Müller wurde zum ersten Obmann gewählt. Und in dieser Heimatgruppe arbeitete er
mit vielen Frauen und Männern zum Wohle aller
Landsleute. Lieber Gusti, für alle Sudetendeutschen, vor allem für alle Landskroner und im
Auftrage des Schönhengster Landschaftsrates und
dessen Obmannes, Herrn Dr. Halva, danke ich
Dir für Deine vorbildliche Treue zur Heimat.
Riesengebirge in W i e n =
Am 16. Juli feierte bei guter Gesundheit Fachlehrer i. R. Herr Otto Thun seinen 80. Geburtstag. Sein Geburtsort ist Kukus a. d. Elbe. Er war
als Lehrer in Koken und Oberwölsdorf angestellt und später in Kukus, Parschnitz und Trautenau als Fachlehrer tätig. Nach seiner Ausweisung 1945 kam er auf beschwerlichen Umwegen
zu seinem in Wien wohnhaften Bruder und nahm
dann eine Anstellung bei einer Werbegesell
schaft an. Bald suchte er mit seinen Landsleuten
Fühlung zu bekommen und so wurde er Mitbegründer der Heimatgruppe „Riesengebirge".
Seit 19 Jahren übt er die Stelle des Schriftführers zur vollsten Zufriedenheit aus. Er war es,
der in früheren Jahren schöne Autobusausflüge
organisierte, um seinen Landsleuten die neue
Heimat richtig zeigen zu können. Er wird von
allen geschätzt und geachtet, und wir wünschen
ihm noch viele Jahre Gesundheit.
Trapunti
Für den Chronisten sei zunächst vermerkt, daß
der Pressereferent wegen anderwertiger Inanspruchnahme nicht berichten konnte. So sei ein
Übersichtsbericht über die letzten Monate gestattet. — In Anerkennung seiner besonderen
Verdienste für uns Troppauer wurde Herr
Michael Steiner nach über 17jähriger Tätigkeit
als Kassier der Heimatgruppe zum Ehrenkassier
mit Sitz und Stimme im Vorstand gewählt. In
dankenswerter Weise hat im „Jahr der Frau"
eine Frau, unsere allseits beliebte und einsatzbereite Frau Hertha Nedorostek geb. Hell, die
Kassierstelle übernommen und sich mit besonderem Fleiß an die Einmahnung rückständiger
Beiträge gemacht. Möge ihre Zähigkeit belohnt
werden. — Wie immer war die Muttertagsfeier
ein Höhepunkt im Jahreskreis unserer Landsleute. Pfarrer Oskar Hartmann, der seine schlesische Herkunft nicht verleugnen kann, wußte,
mit Ernst und Witz gemischt, nicht nur das hohe
Lied von der Einmaligkeit der Mutter darzulegen, er fand auch mahnende Worte für die
jungen Mädchen und angehenden Mütter, nicht
leichtfertig mit dem Leben, insbesondere mit
dem keimenden, umzugehen. Ein reicher Gesprächsstoff für weitere Abende. Reicher Applaus
Hill
sinem der qualitätsmäßig besten Moorbäder
Österreichs — bis heute nach den sudetendeutschen Prinzipien durchgeführt wird.
Er gründete die Vereinigung österreichischer Badeärzte, deren Geschäftsführer er
wurde, zusammen mit Herrn Dr. Zimmermann aus Hofgastein und Dr. Kramer aus Schallerbach. Er gründete dann
die österr. Liga zur Bekämpfung des Rheumatismus mit Herrn Prof. Gotsch, Graz, als
Obmann und dort wurde er ebenfalls Geschäftsführer und Delegierter Österreichs in
der Europäischen Liga und der Weltliga zur
Bekämpfung des Rheumatismus und schließlich Vizepräsident und Präsident und nachher Ehrenmitglied der österr. Liga und ebenfalls auch Ehrenmitglied der europäischen
Liga in Bristol. Ferner organisierte er den
ersten großen Ärztekongreß nach dem Kriege
der deutschen Orthopädischen Gesellschaft in
Salzburg.
In der Zeit von 1946 bis 1964 hat Doktor
Schindler eine große Anzahl von wissenschaftlichen Arbeiten geleistet und über Aufforderung bei sehr vielen Kongressen meistens an erster Stelle Vorträge gehalten.
Der Erfolg dieser wissenschaftlichen Arbeiten zeigt sich in der großen Anzahl der
Sonderdruckanforderungen und der Zitierung
der Arbeiten bis in die japanische, amerikanische und australische Literatur und bis in
die letzte Zeit — z. B. in der Zeitschrift
„Für Heilbad und Kurort", Dezember 1974.
Als Anerkennung für diese Vorträge wurde
er im Jahre 1961 zum Vorsitzenden der
Vereinigung Süddeutscher Orthopäden in
Baden-Baden und 1963 Vorsitzender des
Fachyerbande^ Deutscher Orthopäden mjt der „
Leitung des ersten Kongresses Im Ausland"
in Abano, Norditalien, beauftragt.
1965 beendet er seine Praxis in Salzburg,
um sich als Badearzt in Bad Füssing, auch
als deutscher Staatsbürger, niederzulassen.
Während der Zeit der Tätigkeit in Bad Füssing, zwischendurch Vertretungen, z. B. Doktor Voss/Lübeck, erste Hüftoperation bei
Coxathrose, und Vertretungen in der Schweiz.
Dann endgültige Verlegung der Praxis nach
Bad Füssing, wo er von 1968—1975 eine
stark besetzte Badepraxis erarbeitete.
1970 wurde er Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich,
Landesverband Salzburg.
Im Laufe seines Lebens hat er die Ehrenmitgliedschaft der Süddeutschen Orthopäd.
Gesellschaft in Baden-Baden erworben. Dann
die Ehrenmitgliedschaft der österr. Liga zur
Bekämpfung des Rheumatismus, nachdem
er Geschäftsführer, Vizepräsident, danach
Vertretung von Prof. Gotsch, schließlich
Präsident dieser Gesellschaft wurde. Alle
Ehrenurkunden, Anerkennungen, Ehrenbriefe
und Dankschreiben sind eingerahmt im Heim
des Dr. Schindler in der Wohnung: Salzburg,
Eichethofsiedlung, Ludwig-Roth-Straße 11.
Außerdem muß das Bemühen zum Beginn
der Entwicklung Salzburgs als Kurstadt hervorgehoben werden: Organisierung zahlreicher kleinerer Ärztetagungen in Salzburg
und als ersten großen ausländischen Ärztetag
„Kongreß der deutschen orthopäd. Gesellschaft" 1958, Beginn der Entwicklung Salzburgs als Kongreßstadt und Gründung und
Vorstandsmitglied der Internationalen Paracelsus-Gesellschaft.
IIItllllllllMllllttllllllllllllllllllllllfllllllllllllllllllHIIfllllllllllinilllllllllllllllllllllllllllllll llllMlllllllltlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillll}
bewies, daß er den Anwesenden aus dem Herzen
gesprochen hatte. Für den musikalischen Teil
hatte Herr Wirkl. Amtsrat Hans Heppe eine
besondere Überraschung mitgebracht. Seine
Tochter, Frau Margarita Heppe, Professorin an
der Musikakademie, gestaltete mit einigen ihrer
Schülerinnen eine „Konzertstunde". So etwas
Herzfrisches an Persönlichkeit und Kunst hatten
wir schon lange nicht bei uns. Man hätte sie
am liebsten alle umarmen und abbusseln wollen:
die Jungdamen Stefanie Kopinitz, Eveline Unger
und Eleonore Straß mit einem einmalig ausgewählten musikalischen Programm aus Werken
von Pergolesi, Schubert, Mozart, Brahms, Tschaikowski und Max Reger. Die Klavierbegleitung
hatte Frau Prof. Heppe selbst übernommen. Allen
Debütantinnen kann eine große Zukunft vorausgesagt werden, denn ein prachtvolles Material
ist da. Es bedarf nur sorgsamer Pflege, Schulung
und ist des Fleißes wert, der noch aufgewendet
werden muß. Mit dem Lied „All mein' Gedanken, die ich hab, die sind bei Dir" sang
sich der 17jährige Neffe der Frau Professor
„Floh- Heppe" in die Herzen der Mütter. Wie
im Vorjahr schenkte uns Herr Björn Maseng
wieder einen künstlerischen Genuß. Auch Frau
Prof. Heppe selbst brachte, begleitet von Frau
Prof. Erika Dichler-Sedlacek, einige Proben ihres
Könnes, wie „Das Ständchen" von Brahms und
„Lächeln und Weinen" von Franz Schubert
Jubelnder Dank mit der 'Ritte wiederrukommen,
durchbrauste den Saal. Herr Opernsänger Leo
Heppe. vom Vorjahr noch in bester Erinnerung,
war leider erkrankt Ihm salten herzliche Grüße
und Genesungswünsche. Frau Irmgard Tschöll
hatte sich mit einem Gedicht als Gruß an die
Mütter eingestellt, für das sie reichlich bedankt
wurde. Der Obmann begrüßte unter den vielen
Mitgliedern und Gästen insbesondere Frau Steffi
Dehner aus dem Odenwald und als neues Mitglied die Urwienerin Frau Thaler, die den Anschluß an die Troppauer gefunden hat, und die
sich in dieser Gemeinschaft recht wohl fühlen
möge, wie Frau Flögel, die ebenfalls zu den
Beutetroppauern zählt. — Erinnert sei, daß die
nächste Zusammenkunft nach den Ferien zusammen mit den Freudenthalern ausnahmsweise
Sonntag, den 7. September, um 11.30 Uhr in
Gumpoldskirchen beim Gottesdienst stattfindet.
Der Sudetendeutsche Heimattag wird am 27. September nachmittag im Konzerthaus in Wien und
am 28. September, um 14 Uhr in Klosterneuburg abgehalten. Wir Troppauer halten am
27. September nach der Großkundgebung mit
unseren Landsleuten aus der Bundesrepublik
und den anderen Teilen Österreichs einen Heurigenabend bei Franz Nierscher, Wien XIX, Pötzleinsdorfer Straße 97. Ladet Eure Freunde alle
noch ein.
= W i e n und Umgebung = = = = =
Sudetendeutsche Schriftstellerin liest aus eigenen Werken.
Unter „Kultur kunterbunt" liest die sudetendeutsche Schriftstellerin Brigitte Pohl am
5. September im Restaurant „Gemütlichkeit"
(1070 Wien, Burggasse 103 — Ecke Halbgasse) aus
eigenen Werken. Sie versteht es, nicht nur Geist
und Herz anzusprechen, sie reißt auch die Zuhörer mit — und gibt ihnen zu denken auf. Daß
sie auch die junge Generation zu begeistern versteht, bewies ein gelungener Abend bei der Sudetendeutschen Jugend, die auch reges Interesse
an ihren Büchern bekundete.
Sie sollten sich diesen Abend nicht entgehen
lassen, egal, ob sie nun Mitglied der Bezirksgruppe sind oder als gern gesehener Gast überlegen wollen, ob ein ähnlicher Abend nicht auch
zur Bereicherung der eigenen Gruppe beitragen
könnte.
Oberösterreich
Verdienstvolle 25jährige Tätigkeit
unseres Lm. Khemeter
Wir wollen im Folgenden kurz die Verdienste
unseres Obmann-Stellvertreters, Franz Khemeter, nicht nur als Mitarbeiter der gewerblichen
Wirtschaft, sondern auch als Landsmann ins richtige Licht rücken. Lm. Khemeter erlernte in der
Zeit von 1930 bis 1933 das Glaserhandwerk in
Krummau/Moldau und trat nach Ablegung der
Gesellenprüfung in den elterlichen Betrieb in
Krummau/Moldau ein und übernahm kurze Zeit
später die Geschäftsführung dieses Betriebes. Im
Jahre 1943 übernahm er nach Ablegung der Meisterprüfung selbständig den Betrieb und führte
ihn bis zur Aussiedlung 1945. Im Oktober 1945
war er bereits im neuen Heimatort Linz bei der
Behebung der umfangreichen Kriegsglasschäden
tätig und es gelang ihm im Laufe der letzten
25 Jahre wiederum einen führenden Glaserbetrieb aufzubauen.
Lm. Khemeter stellte sich in selbstloser Weise
ab 1949 der Kammerorganisation, im besonderen
dem Glaserhandwerk, zur Verfügung und wurde
bereits im Jahre 1950 erstmalig in den Innungsausschuß berufen. Von 1955 bis 1959 bekleidete er
die Funktion eines Landesinnungsmeister-Stellvertreters und Bundesinnungsausschußmitgliedes.
Seit 29. 9. 1959 ist er Landesinnungsmeister im
oö. Glaserhandwerk
Auf Grund seiner Befähigung wurde er anläßlich der Kammerwahlen 1965 als Bundesinnungsmeister-Stellvertreter in den Vorstand der
Bundesinnung gewählt.
Lm. Khemeter ist seit langen Jahren Vorsitzender der Gesellen- und Meisterprüfungskommission. Er war überdies geraume Zeit Fachlehrer an der Berufsschule für Glaser und hatte vor
allem an der Verfachligung des Berufsschulunterrichtes maßgeblich mitgewirkt. Daneben bekleidet er die Stelle eines gerichtlich beeideten Sachverständigen im oö. Glasergewerbe mit viel Erfolg. Er ist als tatkräftiger Funktionär und Verfechter seines Berufsstandes über die Grenzen
des Bundeslandes hinaus bekannt und allseits geschätzt. Der Ertüchtigung der Fachkräfte und
der Berufsförderung gilt sein Hauptaugenmerk.
Im April 1974 wurde dem Lm. Khemeter vom
Bundespräsidenten das Silberne Ehrenzeichen für
Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Seit 25 Jahren ist er anerkannter Kammerfunktionär.
Nicht nur bei den Böhmerwäldern ist Lm. Khemeter eine verläßliche Stütze und immer hilfsbereit, wofür ihm einmal auch an dieser Stelle
Dank gesagt werden muß. Im Gesangsverein
Kleinmünchen, bei den Pfadfindern, hilft er
mit. Im Freundeskreis der Wandervögel aus dem
Böhmerwald ist er gern gesehen und mit Rat
und Tat zur Stelle. Und dies alles selbstlos und
uneigennützig. Ein Beispiel für viele Außenstehende und Besserwisser!
=Böhmerwöldler in n *
Geburtstage August: Ludwig Inmann, geb.
17. Aug. 1889, Thalling 45, Kronstorf; Ludwig
Schönbauer, geb. 17. August 1895, Linz, Glimpfingerstraße 64; Theresia Schauer, geb. 22. Aug.
1896, Linz, Hatschekstraße 28; Major a. D. Karl
Seehars, geb. 4. Aug. 1897, Linz, Dauphinestí. 200;
Ing. Hans Streer, geb. 22. Aug. 1898, Linz, Bin^dermichl 32; Albine 'Wollnerr geb. 18. Augv*1899,
Neukirchen a. d. Vöckla, Biber 10; Karl Grimm,
geb. 3. Aug. 1900, Paching, Resselstraße 3; Ludwig Kröpl, geb. 18. Aug. 1903, Aigen, Salzburg,
Schwarzenbergpromenade 18; Theresia Furtner,
geb. 30. Aug. 1904, Linz, Dauphinestraße 197; Rudolf Brunner, geb. 30 Aug. 1905, Pasching, PrinzEugen-Straße 5; Franz Schrenk, geb. 5. Aug. 1905,
Linz, Am alten Feldweg 21; Maria Rachbauer,
geb. 31. Aug. 1925, Linz, Dauphinestraße 169.
In der Woche nach Pfingsten mit Anreisetag
19. Mai, fanden sich in der Jugendherberge in
Bayr. Eisenstein über 70 Altwandervögel aus
dem Böhmerwald zu ihrem 13. Familientreffen
ein. Die Teilnehmer kamen je zu einem Drittel
aus Winterberg, Prachatitz und Krummau. Zum
damaligen Südkreis gehörten noch die WV Gruppen Budweis und Wallern. Die ganze Woche war
herrliches Wanderwetter und es wurde auch jeder Tag mit Halbtagswanderungen genützt: Arberwand mit Stierwiese, Zwercheck, Silberbergwerk Bodenmais mit Besichtigung, kleiner Arbersee, Oberlindberg, Schwellnhäusel mit Zwieslerwaldhaus. Die großen Berge: großer und kleiner Arber, Rachel mit Kapelle, Lusen, großer
Falkenstein mit Rukowitzerschachten wurden
schon einigemale bei früheren Treffen gemacht.
Die täglichen Abendvorträge mit Filmen waren:
ein Farbfilm vom Apotheker Hermann über den
Bayr. Wald, insbesondere ein Film mit Motiven
vom kleinen Arbersee mit gleichgeschalteter Musik (Moldau), sehr gut gelungen. Eine KorsikaWanderung zeigte unser Frosch (Budweis), Frau
Knechtl brachte unser vorjähriges Familientreffen in Holzschlag mit vielen Extras in Farbe.
Dr. Kafrany zeigte einige seiner Märchen-BildFilme, ein neuer Weg, Märchen zu zeigen. OMR
Dr. Batek behandelte Krebs und mit Vorbeugmaßnahmen. DDr. Kurt Oberdorffer sprach über
den Böhmerwäldler Josef Blau und dessen bereits im Jahre 1922 begonnene Volkstumsarbeit,
und über Ulrich Kreutz, den Plastiker und Maler
aus dem 16. Jahrhundert der Krummauer Bauschule. Die Tochter Oberdorffers sprach über
Volkskunde insbesondere über das Puppenspiel.
Dr. Korei Langer führte anschließend ein bestens
gelungenes Stegreif-Puppenspiel mit aktuellen
Themen vor, auch Gesangseinlagen fehlten nicht.
Bazius mit seiner carissima besuchte uns und
wurde mit seinem Lieblingslied geehrt. In der
Pfarrkirche zu Bayr. Eisenstein hielt unser
Landsmann Pfarrer Demar den Segen und gedachte auch unserer beiden Toten des letzten
Jahres Holub und Turek. Gesungen wurde täglich unter Dipl.-Ing. Pietsch. Bei der Abschiedsfeierstunde sang ein kleiner Chor und es musizierte ein Quintett — Biehler, Pimmer, Schramek, Pietsch und Frau Pietsch. Es gab jeder sein
Bestes und dadurch wurde dieses Beisammensein ein Erlebnis hart an der Heimatgrenze.
Neue Heimat
Wir veranstalten am 7. September einen Ganztags-Autobusausflug
zur
Liechtensteinklamra
bei St. Johann i. P. Die Reiseroute wird so zusammengestellt, daß die Teilnehmer viele Schönheiten der Landschaft Österreichs vermittelt bekommen werden.
Dazu laden wir schon jetzt herzlich ein und
bitten unsere Mitglieder, auch ihnen Nahestehende zur Teilnahme einzuladen. Besonders sudetendeutsche Landsleute, die uns noch fernstehen, bitten wir, auf die Möglichkeit zur Teilnahme an dieser Veranstaltung aufmerksam zu
machen, denn unser Kreis soll und muß gerade
jetzt immer größer werden.
Unsere Mitglieder erhalten zeitgerecht noch
SUDETENPOST
8
schriftliche Einladungen zu dieser fahrt mit al- Mitglieder und Gönner unseres Landesverbandes
len notwendigen Angaben und Hinweisen. — sind, noch viele gesunde und zufriedene Jahre in
Unserem Mitglied Lm. Hans Vorbach danken trauter
+ra„to,. nGemeinsamkeit!
^oir^o^tou»
wir für seine S 50.— Spende.
Auch unseren Mitgliedern, die im Monat August ihren Geburtstag haben, wünschen wir für
das kommende Lebensjahr das Beste. Vorerst
unserem Landesobmann Dr. Walther Schindler
Wir gedenken unserer Geburtstagsjubilare zu seinem 75er, weiteren Jubilaren: Adelinde Aimit den besten Zukunftswünschen: 3. 8. Maschi chinger, 80 (Franzendorf), Maria Peschke, 80
Rosa (76), 3. 8. Dr. Streinz Walter, Dipl.-Ing., (Kamenitz), Emma Scholze, 80 (Gablonz), unse6. 8. Spazierer Josef (77), 5. 8. Engelmaier Lud- rem Ausschußmitglied Johann Fraunberger, 75
wig (76), 9. 8. Karolus Franz (79), 12. 8. Langer (Rausenbruck/Znaim), Hedwig Durstmüller, 70
Josef (76), 17. 8. Luft Anna (77), Christa Fred (73) (Wallern), Konrad Holubek, 70 (Saitz), Hilde
am 17.8., 22.8. Pleyr Ida (70). — Am 6. September Wagner (Karlsbad) und Rudolf Zimprich (Mähr.findet unser Jahresausflug, „eine Fahrt ins
Den Hochbetagten: Amtsrat i. R. An-
Sfeyr
FOLGE 15/16 VOM 7. AUGUST 1975
Moczygemba Hildegard (61) aus Schüttenhofen.
2.) den im Juli geborenen: Paletta Berta (77) aus
Oderberg, Dipl.-Ing. Karl Mader (77) aus Mähr.Schönberg, Unger Franz (75) aus Altstadt, Alt
Maria
(73)
Heintel
Anna (71)
M i
3 aus Brunn,
B
H i t
1 aus
Wildschütz b. Freiwaldau, Schulz Maria (65) aus
Weißkirchel b. Teplitz-Schönau, Wasserrab Anna
(61) aus Roßwald b. Jägerndorf. 3.) den im August
geborenen: Mader Luise (77) aus München, Wolf
Gustav (72) aus Großwasser b. Olmütz, Ing. Pali
Karl (72) aus Brunn, Dipl.-Ing. Mandel Fritz (71)
aus Römerstadt, Hurdes Irene (65) aus Hombok,
Mandel Irene (61) aus Graz, Jirasek Lislotte (59)
aus Böhm.-Leipa, Ing. Scholze Rudolf (55) aus
Röchlitz und Niesner Josef (51) aus Großwasser.
gangen war. In der Reparaturwerkstätte bei
der Tankstelle wurde uns mitgeteilt daß die
Reifen aufgeschlitzt und nicht sofort'reoarier*---waren. Nun
— war
" es mit
•• dem
—
- * Esbar
Einkaufen
sig und wir blieben am Campingplatz und sonnten uns. Am Abend fuhren wir dann nach Meran, wo uns ein Rundgang die Stadt etwas näher brachte. Wir bewunderten die Promenade
der Weltkurstadt, wo Blumen das ganze Jahr
blühen und Palmen und Pinien gedeihen, das
Kurhaus und die prunkvollen Hotels. Am Rückund führten uns Hendl vom Grill und Bier zu
Gemute. (Herrlich.'.'!). In der Nacht mußten wir
Mitgliedsbeiträge mittels der ihnen
neten 90er, Prof. Gustav
Jj
kein ¿eichte^
^
^
^
Hermann (Reichenberg), Frida Englert (Iglau), seinerzeit übermittelten Erlagscheine zu bezahlen.
Karl Krum (Zuckmantel) und Pauline Schlosser
beiden so sehr, daß er beinahe als Reifenstecher
(Kienberg). Weiters: Sitta Bohlen-Halbach (Klein
beschuldigt worden wäre. Am Samstag verSkal), Johann Czap (Brunn), Maria Dörner
brachten die kauflustigen Mädchen einen VorVolkstanzgruppe Böhmerwald
(Sternberg), Maria Feltl (Brunn), Dr. Otto
In der letzten Folge der Sudetenpost wurde mittag in Meran, während die „Männer" das
Fleischmann (Teplitz-Schönau), Antonia Gerlich
Essen
kochten. Es schmeckte vorzüglich! Am
(Gräfenberg), Dipl.-Ing. Karl Grögler (Znaim), erwähnt, daß beim Heimatabend der Friedberger Nachmittag machten wir einen Ausflug auf den
in
Haslach
am
Samstag,
31.
Mai,
u.
a.
auch
die
„
,
,
„.„„ . .
,
Dr. Walter Haas (Troppau), Richard Klein,
er
Adolf Kreibich (Steinschönau), DDr. Ing. Adolf „Böhmerwaldjugend" mitgewirkt bzw. Volks- £ S Meran 2000. Abends oesucnten wir ein
vorgeführt
habe.
Hiezu
wird
berichtigend
Sommerfest
m
der
Gaulschlucht
bei Lana, wo
Geburtstage im Juli: Am 6. 7. (70 Jahre) Lm.
• - nicht die
—
--•
- - wir unsere Tanzbeine schwangen und uns köstfestgestellt, daß
„Böhmerwaldjugend"
Heinrich Radkovsky, 4020 Linz-Hart, Spitzgärtlweg 29. Am 8. 7. (81 Jahre) Lm. Fritz Roubal aus krön), Maria Rechberger (Gratzen), unserem Aus- (eine solche existiert seit mehr als 10 Jahren in lich amüsierten.
Zeltabbruch und Weiterfahrt Richtung Süden
Linz nicht mehr), sondern die Linzer Volkstanz(82 Jahre) Lm. Josef Lieber aus Muschau in 4490
Hermine Schindler (Rumburg), gruppe „Böhmerwald" beim Heimatabend mit- war das Programm für Sonntag. Ohne Rücksicht
St. Florian, Stofterstraße 151. Am 9. 7. (78 Jahre)
Viktor Sedlar (Moligsdorf), Karl Steckel gewirkt hat. Diese Vereinigung, welche über- auf verschlafene Gesichter und unlustiges MurLm. Hans Treutner aus Nikolsburg, in 4061 Pa- (Bielitz) und Marie Watzinger (Iglau).
wiegend aus Linzern und Mühlviertlern besteht, ren mußte jeder noch einen Sprung ins kalte
sching, Stifterstr. 8. Am 9. 7. (73 Jahre) Lm. Friedhat sich laut Satzungen u. a. die Pflege, Erhal- Wasser des Schwimmbassins wagen, bevor wir
rich Wieder aus Damitz, in Niederneukirchen,
tung und Verbreitung des Volkstanzes, Volks- die Weiterfahrt antraten. In der Nähe des KälSteggraben 16. Am 12. 7. (65 Jahre) Lmn. Anna
liedes
und Brauchtums, der Trachten usw. des terer Sees hatten wir leider den Verlust einer
Schwarz aus Grambach, in 4045 Linz-Urfahr,
gesamten deutschen Sprach- und Kulturraumes Handtasche samt Inhalt zu beklagen. Trotz unLinke Brückenstraße 11. Am 16. 7. (70 Jahre) Lm.
unter Einschluß aller Vertreibungsgebiete zum serer etwas niedergeschlagenen und schlechten
Hans Purkert aus U. Wisternitz in 4470 Enns, MeZiel gesetzt. Das unmittelbar an Oberösterreich Stimmung über diesen Diebstahl badeten wir
tallwaren-Perlenstraße 12. Am 20. 7. (71 Jahre)
angrenzende Vertreibungsgebiet — der BöhmerAm Sonntag, dem 8. Juni, nahmen an dem wald — (häufig werden auch schon die nörd- noch im Kälterer See und schlugen unser NachtLm. Ladislaus Pokorny aus Znaim, in 4020 Linz,
Willemerstraße 8. Am 25. 7. (78 Jahre) Lm. Franz Großtreffen der Sudetendeutschen in St. Stefan lichen Teile des Mühlviertels als „Böhmerwald" quartier inmitten von Obstbäumen in der Nähe
Höhl, Bankbeamter aus Znaim, in 4020 Linz, ob Leoben von unserer Bezirksgruppe einige bezeichnet) sollte mangels einer bestehenden ent- der Montiggler Seen auf. Am Montag fuhren wir
Gablonzerweg 1. Am 28. 7. (73 Jahre) Lmn. Araa- Landsleute teil. Allen, die an diesem sehr sprechenden Vereinigung sowohl durch die Na- nach Trient, vorbei an der südlichsten Gemeinde
Südtirols, Salurn, wo wir die Salurner Klause
gelungenen Treffen nicht teilgenommen haben,
lie
bewundern konnten. Nach der Stadtbesichtigung
ist sehr viel entgangen. Da einige hundert Teilstürmten unsere Mädchen die Kaufhäuser, wähnehmer
waren,
gab
es
zahlreiche
Wiedersehensder Verbandsleitung!
rend die Männer einen Stadtbummel absolvierfreuden mit innigen Umarmungen. — Da wir
ten. Am späten Nachmittag fuhren wir zurück
uns mitten in der Urlaubszeit befinden, wünscht
Jahres
Trachten
auf der Südtiroler Weinstraße über Tramin nach
die Bezirksstelle im nachhinein allen im Juni,
20 000 SchilHne a n - Kaltem,
das wir als Tagesabschluß noch besichJuli und August geborenen Landsleuten WohlGeburtstage
mit NalîrucfcVst- tigten (Weinkellerei
Josef Baron di Pauli). Am
ergehen
und
besonders
Gesundheit,
und
zwar:
Am 2. August 73 Jahre: Johann Nimmerdaß
1.)
den
im
Juni
geborenen:
Wanka
Julius
(84)
Dienstag
fuhren wir weiter über Meran, Schlanrichter, wohnhaft in Gunskirchen, Mostall 15;
merwald"
weder
mit
am 17. August 70 Jahre: Adolf Netzold aus aus Zwain b. Saaz, Rudi Ernst (80) aus Mähr.- wäldler in Oö., noch mit der Sudetendeutschen ders und Schluderns, durch den Vintschgau nach
Aussig, wohnhaft in Wels, Dr.-Koss-Straße 3; Schönberg, Berger Margarete (74) aus Jungbusch Landsmannschaft in irgendeiner Verbindung Mals, wo wir unser Zelt auf einem Campingplatz
aufschlugen. Den Abend benutzten wir zu einem
am 19. August 74 Jahre: Isabella Schuster aus b. Trautenau, Piesch Erich (67) aus Kamitz b.
Das schließt nicht aus, daß die Volkstanzdurch Mals. Das Traummännlein kam
Hammerhäusl, wohnhaft in Wels, Oberaschet 8: Predlitz, Kummer Hanna (67) aus Rothau, steht.
gruppe „Böhmerwald" gerne bereit ist, an ge- Bummel
Macher
Paula
(66)
aus
Brück
a.
d.
Mur,
Posschon bald an diesem Abend. Am Mittwoch hieß
am 20.
88 Jahre: Michael Ernst aus Grün, " i s c-'-----»
- August
(66)
hü E m m '
63 a
b - Mu
lltz D l L
eigneten Veranstaltungen mit entsprechenden es
P
a
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Vf
^
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:
bald
aufstehen,
denn wir hatten uns eine
•wohnhaft in Wels, Roseggerstraße 1; am 25. AuTänzen mitzuwirken.
Amtsdirektor F. Zahorka
Fahrt aufs Stilfser Joch vorgenommen. Vorbei
gust 79 Jahre: Josefine Schabatka aus Neustift, Ing. Kretschmer Alfred (58) aus Niemes und
an dem kleinsten Südtiroler Städtchen Glurns,
wohnhaft in Wels, Joh. Straußstraße 27; am
an Trafoi, dem Geburtsort des 5fachen Weltcup30. August 83 Jahre: Marie Pospischiel aus
siegers Gustav Thöni, gelangten wir zur StilfserZnaim, wohnhaft in Wels, Stifterstraße 26; Marie
Joch-Straße mit ihren 50 Kehren. Die Straße
Resch aus Krummau, wohnhaft in Wels, Königswurde
gerade asphaltiert, was zu erheblichen
ederstraße 1, am 30. August 79 Jahre. Wir wünWartezeiten führte. Das Wetter am Stilfser Joch
schen allen Geburtstags jubilaren Gesundheit und
Effingergasse
20
Jugendredaktion 1160 Wien
war herrlich. Wir standen in einer Höhe von
Wohlergehen. Der Landsmannschaftsabend am
2757 m und hatten einen herrlichen Rundblick,
Freitag, dem 4. September, entfällt.
gewitterte es ziemlich stark. Doch am nächsten einerseits in die Schweiz, andererseits nach SüdTag war wieder ausgezeichnetes Wetter und tirol bzw. Italien. Wir konnten auch König Ortwir nutzten es zum Baden im Vahrner See. Am ler, den höchsten Gipfel der Ostalpen mit 3898 m,
Sudetendeutscher Heimattag 1975: Dieser findet Abend machten wir einen Stadtbummel durch bewundern. Aus der Gletscherwelt an der Stilfvom 26.-28. September 1975 in Wien und Kloster- Brixen, der jedoch ein jähes Ende in einem ser-Joch-Straße zeigt sich dieser Berg in voller
neuburg statt! Wir möchten schon jetzt alle Le- Gasthaus fand, da ein schweres Gewitter über Majestät. Am Abend gab es ein Galaessen beim
ser, Freunde, Kameraden usw. auf diese Haupt- uns hereinbrach. Wir waren froh, als wir end- Campingwirt mit anschließendem gemütlichem
veranstaltung im heurigen Jahr aufmerksam maAm nächsten Morgen bauten
8udetendeutsche Gedenkstunde, Ankündigung: chen! Dieser Heimattag ist eine Veranstaltung lich auf unseren Betten, sprich Luftmatratzen, Beisammensein.
unser Zelt ab und traten die Heimreise an.
Die,, Sudetendeutsche Laf^smannschaft in Kärn- für ganz Österreich, gerade deshalb erwarten wir lagen. Das Schlafmännchen hielt auch bald Ein- wir
Wir
besichtigten
noch
etie Fürstenburg bei Mals
zug im Zelt. Nach dem Frühstück und dem Abten erachtet es als ihre selbstverständliche
Pflicht, im dreißigsten Jahre nach der Ver- einen sehr guten Besuch aus allen Gliederungen bruch des Zeltes brausten wir am Donnerstag und den Kirchturm Graun, dem Überbleibsel
treibung aus der angestammten Heimat, eine und allen Bundesländern! Merkt schon jetzt fol- weiter gen Süden. Auf dem Weg nach Bozen einer versunkenen Stadt im Reschensee. Am Remachten wir einen kleinen Umweg durch das schenpaß nahmen wir Abschied von Südtirol. In
feierliche Gedenkstunde zu veranstalten. Hiezu gende Veranstaltungen vor:
ladet sie schon heute alle Landsleute und 27.9.: 15.30 Uhr: Hauptkundgebung im Wiener Grödner Tal. Vorbei an St. Ulrich und S t lustiger Fahrt ging es nach Innsbruck, wo wir
Konzerthaus
Christina und auch an der berühmten Grödner uns das goldene Dachl anschauten. Bei schlechKärntner Freunde für Sonntag, den 21. Sep19.30 Uhr: österreichisch-sudetendeutscher
Abfahrtsstrecke schnauften wir zum Sellaj och tem Wetter ging es weiter über Salzburg in untember, 10.30 Uhr nach St. Veit/Glan, Hotel
Volkstanzabend in der Baben- hinauf. Von dort oben hatten wir einen herrli- sere Heimatstadt Linz, wo wir um 24 Uhr ein„Stern", herzlich ein. Einladungen mit näheren
bergerhalle in Klosterneuburg chen Ausblick auf die wunderbare Bergwelt trafen.
Details ergehen noch. — Wir wünschen auf
(eine Veranstaltung der SDJ rings um uns, z. B. Sellagruppe, Rosengarten.
diesem Wege allen im Monat August geborenen
Zusammenfassend wäre noch zu sagen: Ein
für alle Volkstanzbegeisterten!)
Landsleuten Gesundheit und Wohlergehen auf
unseren Mädchen für das einmalige Essen,
14 Uhr: Festzug in Klosterneuburg
ihrem Lebensweg, und zwar Bornemann Marie 28.9.:
Nachdem wir Bozen erreicht hatten, machten Dank
das
auf einem Camping-Gaskocher gekocht wer(84), Eiselt Elisabeth, Friedl Anna, Arch. Gärtner
15 Uhr: Großtreffen in der BabenberS
r
Kurt, Görlach Helene, Heinrich Richard, Hein^ a ^ u t t a S e ? . S f S S S ä i S t ïïd *en mußte. Ein Dank unserem Kassier Reinhold
gerhalle unter dem Motto: „Eine ^
rich Marie, Ing. Hoffmann Karl (60), Kabelka
.?."i! den
A~:fTm^'Ttam
Reise durchs Sudetenland."
Bozner Dom führt*
führte. Wpiter
Weiter der fur das Finanzielle zustandig war. Ein Dank
Franz (70), Arch. Dipl.-Ing. Klemt Wolfgang,
Da der Heimattag eine Woche vor der NatioMeran, wo wir Quartier am Cam- unserem Erwin, der uns das Zelt zur Verfügung
Dir. Lachmayer Rudolf (76), Lachmayer Emma, nalratswahl stattfindet, erwarten wir sehr viel pingplatz des nahegelegenen Lana aufschlugen. gestellt hat.
Leiner Hermann, Dipl.-Ing. Lichtenhofer Oswald, Prominenz, dies ist für uns umsomehr ein Auf- Zu diesem Campingplatz muß gesagt werden,
Unser größter Dank jedoch gilt unserem ReiLippitz Elisabeth, Nemec Franziska, Nettek trag, diesen Heimattag recht zahlreich zu besu- daß es der modernste und beste Campingplatz seleiter und Chauffeur, der uns sicher durch
Ernestine, Polzer Emilie, Rauscher Margit (50), chen! Komm auch du! Landsleute, nehmen Sie zu
während unserer Reise war: Bad, WC, Dusche Südtirol und wieder nach Hause gebracht hat,
Reichel Richard, Riepel Leopold, Dipl.-Dentist
dem besten und gutmütigsten Landesführer von
Werner Herbert.
Oö., Rainer Ruprecht.
-Rezaauf das modernste eingerichtet, und ein
gendlichen mit!
Schwimmbecken erfreute unsere erhitzten Gemüter. Während der Nacht tobten sich wieder eiÜber die Ferien wird der Heimabendbetrieb nige Gewitter über uns aus. Wir hatten beweitergeführt! Wir treffen uns jeden Mittwoch schlössen, am Freitag nach Meran zum WochenUnser Landesobmann, Dr. Walther Schindler, um 20 Uhr im Heim Wien 17, Weidmanngasse 3. markt zu fahren, um einige günstige Sachen einAnstatt Blumen auf das Grab von Frau Sieghat sein 75. Lebensjahr erreicht. Aus diesem An- Bitte, kommt pünktlich, da wir bei Schönwetter kaufen zu können. Nach dem Genuß unseres linde Wenzel, spendete Farn. Bernhardt S 100.—
laß ladet der Landesausschuß der SLÖ Salz- baden gehen, nehmt daher jedesmal die Bade- Frühstücks bemerkten wir zu unserem Leid- für den Hilfsfond der Sud. Lm., Ortsgruppe
burg alle Landsleute zu einem festlichen Bei- sachen mit! Komm auch du und mach mit, es ist wesen, daß aus zwei Autoreifen die Luft ausge- Kremsmünster.
sammensein herzlichst ein. Wir treffen uns bestimmt sehr lustig bei uns! Am 13./14. SeptemSamstag, den 30. August 1975. um 18 Uhr im Ho- ber machen wir in Litschau/Hörmanns gemeintel Winkler, Franz-Josef-Straße.
sam mit der Landesgruppe Niederösterreich ein
Handstrickwolle
Am 18. Juli wurde der Erweiterungsbau des Wochenendlager! Wir wollen damit unseren KaAuf 6000 Quadratmeter Fläche im alten und im neuen
Hauses der Donauschwaben feierlich geweiht. meraden aus Niederösterreich ein wenig helfen!
stets in besten QualiHaus eine wahre Fundgrube für alles, was Ihrem Heim
täten.
Diese Zeremonie nahm Alterzbischof DDr. Rohr- Näheres siehe unter Berichte Landesgruppe Nö.!
Atmosphäre gibt.
SPERDjN, Klagenfurt,
acher und Superintendent Ing. Sturm vor. In Merkt euch den Termin schon jetzt vor und
Paradeisergasse 3.
Vertretung unseres Bundesobmannes, Dr. Emil macht mit!
Das ist es, was heute zählt: die totale AusSchembera, wurde Landesobmannstellvertreter
Wocnenendlager im Waldviertel: Am 13./
wahl, der Preis, die Zahlungsbedingungen,
Emil Koch begrüßt. Weiters als Vertreter der 14. September treffen wir uns in Litschau/Hördie Lieferzeit und der Service.
Egerländer Gmoi in Salzburg ihr Vorsteher, Lm. manns! Wir wollen dort ein schönes Wochenende
Realitätenbüro
Rudolf Lackner. Dem Obmann der Zentralbe- verbringen. Vor allem wollen wir versuchen,
TRIEBELNIG
ratungsstelle der Volksdeutschen, Med.-Rat Dr. wieder einige neue Kameraden für uns zu geWOHNUNGEN - GESCHAFTE - BETRIEBE
Hans Schreckeis, wurde von Landeshauptmann winnen. Darum laden wir schon jetzt alle junEUROPA
Inh. Ludmilla Zuschnig,
Dr. Lechner das Silberne Verdienstkreuz des gen Freunde ab ca. 15 bis ca. 26 Jahre herzlichst
Salzburger Straße 205,4020 Linz
MOB EL*
Klagenfurt, 8.-Mai-StraLandes Salzburg überreicht. Dr. Schreckeis war ein, mit uns dieses Wochenende gemeinsam zu
ße 2/1, Ecke Benedikeiner der ersten, der sich um die Seßhaftmachung verbringen. Unter anderem machen wir einen
tinerplatz, Tel. 84 3 23.
der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge in Salz- gemütlichen Tanzabend. Auch an eine Totenburg bemühte. Bei einer festlichen Matinee im ehrung in Reingers ist gedacht. Eine Fahrt zur
Postsparkassenkonto 7734.939. Bankkonto Allgemeine
Haus der Donauschwaben wurde unser Landes- Grenze sowie eine Besichtigung des WasserSparkasse Linz, Konto 0000-028135.
verband durch Landesobmann Dr. Walther schlosses in Heidenreichstein ist geplant! Da
Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. — Entgeltliche Einschaltungen im Textteil sind durch PR gekennSchindler vertreten.
kann wirklich jeder mitmachen! Richte deine
zeichnet.
Durch unsere Urlaubszeit bedingt, können wir Anfragen sofort an uns: Sudetendeutsche Jugend,
erst heute das Hinscheiden unseres langjährigen Effingergasse 20, 1160 Wien! Wir werden dir
Mitgliedes Bèrta Tillmanns (geb. 1885 in Wag- dann weitere Unterlagen zusenden! Auf zum
Die „Sudetenpost" wird im Jahre 1975 in der
stadt) bekanntgeben. Ihren Angehörigen unsere Treffpunkt: Waldviertel!
Regel an Jedem 1 . und 3. Donnerstag im
tiefempfunde Anteilnahme.
Monat erscheinen, Abweichungen sind in der
Am 16. Juli starb unsere Landsmännin Margafolgenden Tabelle festgehalten. Berichte der
rethe Müller (geb. 1888 in Reichenberg). Sie war
Unsere Bundes- und Landesmädelführerin
Landsmannschaften können nur dann sicher
die Mutter unserer Mitglieder Charlotte Müller Regina Zahorka hat die Prüfung zur Diplom- 4010 Linz, Postfach 405, Obere Donaulände 7, Ruf 27 3 69.
mit der Veröffentlichung rechnen, wenn sie
als Tochter und Dipl.-Ing. Erhart Müller als sozialarbeiterin an der Sozialakademie in Linz Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein,
spätestens am Samstag vor dem Erscheinen
Sohn. Wir wollen der werten Toten in heimat- mit Erfolg bestanden. Die Landesgruppe Ober- Obmann Ing. Alfred Rügen. — Herausgeber: Gustav Putz. —
Redakteur: Wolfgang Spemer. Alle in
in der Redaktion vorliegen. Dabei muß auf
licher Verbundenheit stets ehrend gedenken.
österreich gratuliert recht herzlich und wünscht Verantwortlicher
Linz, Obere Donaulände 7. Druck: Druckerei und Zeitungsden Posteinlauf Bedacht genommen werden.
Der Apotheker der Paracelsus-Apotheke in ihr viel Glück und Erfolg in ihrem Beruf.
haus J. Wimmer Ges. m. b. H. & Co., Linz, Promenade 23.
St. Gilgen, Mag. Franz Grünwald (Rumburg),
Etwaige Änderungen werden im Laufe des
Fahrt der SDJOÖ nach Südtirol
Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.
und seine Gattin Anna (Elbogen) feiern am
einschließlich 8Vo Mehrwertsteuer:
Jahres verlautbart
Am 17. Juli um vier Uhr früh begann unsere Bezugspreis
17. August das schöne Fest der goldenen Hoch- heißersehnte Fahrt nach Südtirol. Ein VW-Bus, Im Jahr 60 S, im Halbjahr 30 S, im Vierteljahr 15 S.
zeit. Wir wünschen dem Jubelpaare, die beide vollgepackt mit Gepäck, Proviant, Zelt und neun
Insassen, ächzte auf der Autobahn gen Süden.
September: 4. und 18. Folgen 17 und 18
Paßfotos sofort
Buch- und OffMtdruckcrti
Die Fahrt ging nach Salzburg, von dort durchs
alle Foto-Arbeiten raschest
Tauerntunnel nach Mallnitz, dann über Lienz
auch Color
Oktober: 2. und 16.
Folgen 19 und 20
zum Grenzübergang bei Sillian, wo wir Öster4020 Unz-Urtahr, Krwustrate 4
reich verließen. Weiter ging's über Bruneck (wir
November: 6. und 20. Folgen 21 und 22
badeten im kalten Stausee) nach Brixen, wo wir
Wh drucken (Or Si« von A bis Z:
unser erstes Nachtquartier suchten und auch
(nkassoblodu
Quittung«!
Andrucke
Journale
Redtnung«n
Broschüren
Dezember: 4. und 18. Folgen 23 und 24
fanden am nahegelegenen Vahrner See. Das erChecklisten
Kalander
Scheckheft«
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Dankkarten
Lohnlisten
Tabellen
ste Mißgeschick passierte uns bereits beim AufKlagenfurt,
Etiketten
Menükaiten
Urkunden
stellen des Zeltes, da sich die Zeltstange als unPaulitschgasse 15
Festschriften
Neujahrskarten Vertrage
Ordner
Weihnachtskartwi
Geschartskarten
Besucht den Landsmann
geeignet erwies, und daher mußte ein BirkenZeitschriften
Heiratsanzeigen
Plakate
32 3 54
stamm als Stütze dienen. In dieser ersten Nacht
stens bei Lm. Klein, Ennsleite, ^.-FebruarStraße 1, zu sichern. — Aus unserer Mitte riß
der Tod im Juli drei unserer Mitglieder, am 5. 7.
Lm. Lang Karl, am 13. 7. Lmn. Frau Maria Linhart, und am 10. 7. verstarb nach langem, schwerem Leiden Lm. Lang Franz. Unser aufrichtigstes Mitgefühl allen Hinterbliebenen!
Sonstige Verbände
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Brück on der M u r =
Wels
S S S f„Böh-
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