Ausgabe herunterladen - Ärztekammer Schleswig
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Bad Segeberg, 67. Jahrgang NR. 5 | Mai 2014 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Beruflicher Neustart Wieder- und Quereinstieg helfen der Versorgung Seite 12 weitere themen in diesem heft Kommunale Ärztezentren in konkreter Planung Seite 33 Rendsburg läuft für MS-Kranke Seite 27 Regio Kliniken suchen Weg aus Defizit Seite 22 Suzan Yarkin Unfallchirurgische Oberärztin im EVK Köln-Weyertal Allianz Kundin seit 1990 Plus 100 – der leistungsstarke Versicherungsschutz, speziell für junge Mediziner. Der Krankenvollversicherungstarif Plus 100 ist die beste Therapie für junge Mediziner. Er steht für einen umfangreichen Schutz im Krankheitsfall und leistungsstarke Services zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. 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Der ist seit knapp drei Jahren für Fachärzte mit mehrjähriger Berufserfahrung in anderen Gebieten möglich. Zitat eines betroffenen Kollegen: „Dieser Schritt war wie eine Offenbarung.“ Heraus aus Alltagstrott und Hierarchie des Krankenhauses, hinein in die Eigenverantwortung und das Gefühl des selbstbestimmten Arbeitens, wenn denn die Zeit des zusätzlichen Lernens für die neue Facharztprüfung überwunden ist. Und auch wenn die Hausarztpraxis in Stadt oder Land oft als kaum noch attraktiv dargestellt wird: Quereinsteiger freuen sich über das ärztliche Wirken im eigenen Umfeld, den direkten Kontakt zu ihren Patienten und die kleinen oder großen unmittelbaren Erfolge ihrer Arbeit. Wer also mit der eigenen Praxis und dem sinngebenden Dasein als Hausarzt liebäugelt, dem sei der Quereinstieg durchaus ans Herz gelegt. Möglich ist der Start noch bis Ende kommenden Jahres. Ich wage allerdings die Prognose, dass dieses Modellprojekt in die Verlängerung gehen wird. Und auch wer zurzeit überhaupt nicht als Arzt tätig ist, obwohl er über eine Approbation verfügt, sollte überlegen, ob er nicht irgendwann wieder in den Beruf zurückkehren will, den er ja wohl nicht ohne Grund für sich gewählt hatte. Gründe für den vorübergehenden Ausstieg – das wissen wir aus der Auswertung unserer Stammdaten und auch aus Befragungen – gibt es viele. Diese beginnen bei der lang ausgedehnten Elternpause, schließen andere, arztferne Berufserfahrungen ein, liegen nicht selten im eigenen Haushalt, weil der Lebenspartner über ein auskömmliches Einkommen verfügt, und enden auch gelegentlich in der selbstkritischen Sorge, ob man den aktuellen Anforderungen des Berufs noch gewachsen wäre. Mindestens genauso viele Gründe sprechen aber für den Wiedereinstieg. Schließlich vermag der Arztberuf mehr als mancher andere Sinn und Bestätigung zu geben. Mehr denn je sind Ärztinnen und Ärzte in vielfältigen Aufgabenfeldern willkommen, denn die „Ressource Arzt“ ist derzeit knapp. Und auch gegen ein angemessenes Einkommen, das der Arztberuf entgegen mancher Funktionärsklage in den meisten Fällen gewährleistet, kann ja wenig einzuwenden sein. Der fachliche Wiedereinstieg, die Aktualisierung des eigenen Wissens, sollte mit kollegialer Hilfe zu meistern sein. Hierfür halten auch die Ärztekammer und andere Institutionen Fortbildung und weitere Unterstützung bereit. Sicherlich wird uns das Thema der flächendeckenden ärztlichen Versorgung, zumal in den Tagesordnungspunkten I und X, die zeitaktuelle Themen ohne thematische Vorgaben transportieren, auch auf dem bevorstehenden Deutschen Ärztetag in Düsseldorf begleiten. Persönlich bin ich auch gespannt auf die x-te Neuauflage der Diskussion über mögliche Anwendungen der elektronischen Gesundheitskarte. Der Sachstandsbericht des Vorstandes zur Zusammenarbeit zwischen der Bundesärztekammer und der Betreiberorganisation gematik, der im Vorfeld an alle Delegierten versandt wurde, bietet zumindest die Chance zu einer Versachlichung der in der Vergangenheit eher emotional geführten Diskussion dieses absoluten Zukunftsthemas. … Hoffentlich! Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr Dr. med. Franz-Joseph Bartmann Präsident Ausgabe 5 | Mai 2014 3 Inhalt 45 21 27 Prof. Hendrik Lehnert wird neuer Präsident der Universität Lübeck. Manuela Brammer wirbt für den Quereinstieg in die Allgemeinmedizin. Dr. Ulrich Pulkowski organisiert einen Lauf für MS-Kranke. Schleswig-Holstein seite 3 Nachrichten in kürze 06 18 Quereinstieg in die Hausarzttätigkeit...................... 18 Regio Kliniken verbuchen Defizit............................. 22 Klinikum Itzehoe expandiert.................................... 06 Arzt engagiert sich in der Studienförderung.......... 23 Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner........ 06 Augenärzte fordern Vorsorge-Leistung.................. 24 Neue Homepage des Ombudsvereins.................... 07 OP-Zentren vermissen den Strukturvertrag............ 26 Ersatzkassen verzeichnen mehr Mitglieder............ 07 Neurologe hilft MS-Kranken mit Lauf...................... 27 Diako kooperiert mit ausländischen Partnern........ 08 TK bringt Hybrid-DRGs ins Spiel............................. 28 Neubau am Albertinen............................................. 08 Chancen und Grenzen der Klinikkonzentration..... 29 20 Jahre Pflegeversicherung................................... 09 Urologen überwinden die Grenzen der Sektoren... 30 Entwarnung des Robert Koch-Instituts................... 09 Krankenstand in 2013 leicht gestiegen................... 32 BfArM widerruft Zulassungen.................................. 09 Kommunale Zentren sind in Planung...................... 33 Jahresempfang der Lübecker Universität............... 10 Kein Konsens über Brunsbüttel............................... 34 Steigende Ausgaben für Arzneimittel..................... 10 Kammerdelegierte im Portrait................................. 35 Dialog 11 Raucherentwöhnung als Mittel erster Wahl............ 11 Erfolglos bei der Aufklärung über Desinfektion..... 11 Titelthema Stufenweise Rückkehr ins Arbeitsleben................. 38 Gesundheitspolitische Sprecher im Interview........ 40 Mitteilungen der Akademie 36 Personalia 41 12 Wiedereinsteiger in den Arztberuf sind willkommen............................................................... 12 4 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt AOK-Modellprojekt macht Schule........................... 37 Geburtstage und Verstorbene................................. 41 Inhalt „Die Förderung in Form von Stipendien ist ein Zeichen dafür, dass die bürgerliche Gesellschaft ihren Auftrag der Förderung von Studienbildung ernst nimmt.“ Dr. Norbert Klause, Arzt in Rendsburg 23 Nikotin und Alkohol – eine gefährliche Kombination, vor der das Jahrbuch Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) warnt. 54 Regio Kliniken mit neuen Chefärzten...................... 42 Fortbildungen 56 Nachbarn 60 Auszeichnung für Lübecker Doktoranden.............. 42 Neuer Chef der neuen 2. Medizinischen Klinik....... 43 Albertinen holt Chefarzt aus Reinbek..................... 44 Gesundheitshaus in Woldegk vor der Eröffnung... 60 Auszeichnungen für Kieler Chirurgen..................... 44 15. Eppendorfer Dialog im UKE.............................. 62 Neue Pflegedirektorin bei den Sana Kliniken......... 45 Neuer Präsident der Lübecker Universität.............. 45 Ralf W. Büchner promoviert mit 55 Jahren............. 46 Mitteilungen des ECS 47 Gesundheits- und Sozialpolitik 48 Kassenärztliche Vereinigung 65 Anzeigen 72 telefonverzeichnis 81 (Titelbild: Klinikum Salzgitter GmbH) (Fotos: UKSH/di/am/©iStockphoto.com) Klinikversorgung bereitet Sorgen........................... 48 Zwischen Freiheit und Verantwortung.................... 49 Transparenz für eine neue Fehlerkultur.................. 50 Der Kampf um die Kinderstationen......................... 52 10 Thesen für 10.000 Leben.................................... 53 Jahrbuch Sucht vorgelegt....................................... 54 Bücher Die NS-Ära an der Medizinfakultät.......................... 51 Die Gesundheitsversorgung von morgen............... 64 Ausgabe 5 | Mai 2014 5 Nachrichten in Kürze Klinikum Itzehoe wächst Das Klinikum Itzehoe schreibt weiterhin schwarze Zahlen und bleibt der wichtigste Arbeitgeber in der Region. Nach Angaben des Klinikums erwirtschaftete das Haus im vergangenen Jahr einen Überschuss von 719.875 Euro. Beim Klinikum und seinen Tochtergesellschaften waren insgesamt 1.911 Menschen angestellt. Der Umsatz ist im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf 111,2 Millionen Euro gestiegen. Die Investitionen betrugen rund 12,7 Millionen Euro. Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler ist optimis- tisch, dass sein Haus auch im laufenden Geschäftsjahr schwarze Zahlen schreibt. Bei den Investitionen soll laut Ziegler die Schlagzahl reduziert werden, um die Mitarbeiter nicht zu überfordern. Mit dem Bau der Palliativstation soll erst begonnen werden, wenn die chirurgischen Stationen 17 und 18 saniert sind. Im Sommer startet außerdem der zweite Bauabschnitt für ein Ärzte- und Dienstleistungszentrum am Standort, die Investitionssumme hierfür beträgt elf Millionen Euro. (PM/Red) Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner Der Eichenprozessionsspinner ist in Schleswig-Holstein 2011 erstmals aufgetreten. Er hat sich in den letzten Jahren aus Süddeutschland kommend immer weiter Richtung Norden ausgebreitet. Im letzten Frühjahr wurde seine Ausbreitung aufgrund der langen kalten Witterung etwas ausgebremst. Trotzdem wurden 2013 einzelne Befunde im südlichen Schleswig-Holstein, z. B. aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg gemeldet. Für die Eiablage bevorzugt der Nachtfalter freistehende, besonnte Eichen, z. B. an Waldrändern, in Parks, in Gärten, bei Schulen, Kindergärten, Sportplätzen und entlang von Straßen. Gesundheitlich bedeutend sind für den Menschen die Brennhaare der Raupen. Mit dem Eichenaustrieb Anfang Mai schlüpfen die Eichenprozessionsspinnerraupen. Bis zur Verpuppung häuten sie sich fünf bis sechs Mal. Die Raupen bilden charakteristische Gespinste (Sammelplätze aus zusammengesponnenen Blättern und Zweigen), die sie tagsüber und zur Häutung aufsuchen. Abends wandern sie in langen Prozessionen („Raupenstraßen“) zu den Fressplätzen in der Krone, morgens kehren sie zu den Gespinsten zurück. Die Raupen bilden nach der dritten Häutung (Ende Mai bis Mitte Juni) Brennhaare mit kleinen Widerhaken aus, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Kommt man mit diesen Haaren in Berührung, kann es nach wenigen Stunden zu toxischen oder allergischen Reaktionen kommen. Zu den möglichen Symptomen zählen unter anderem lokale Hautausschläge mit starkem Juckreiz und Quaddelbildung, Bindehautentzün6 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt dungen sowie Reizungen im Hals- und Rachenraum, in seltenen Fällen asthmatische Beschwerden. Als Sofortmaßnahme wird sofortiger Kleidungswechsel und gründliches Duschen mit Haarreinigung empfohlen. Kontaminierte Kleidung sollte in der Wachmaschine bei 60°C gewaschen werden, um das in den Brennhaaren enthaltene Thaumetopoein zu zerstören. Gefährdete Personen sind Kinder und Erwachsene im begrünten Siedlungsbereich und an Waldrändern und beruflich exponierte Personen, z. B. Waldarbeiter und Mitarbeiter von Straßenmeistereien. Sowohl die Gespinstnester als auch die Brennhaare können mehrere Jahre überdauern und stellen in dieser Zeit eine mögliche Gefährdung dar. Aus diesem Grund sollten befallene Bereiche gemieden werden. Auf keinen Fall dürfen die Raupen und Gespinste berührt oder eigenständig entfernt werden. Eine erfolgreiche Beseitigung von Raupen und Gespinsten ohne Verwirbelung von Brennhaaren in die weitere Umgebung kann nur durch Fachfirmen gewährleistet werden. Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit hat eine Zusammenstellung für Ärzte mit Informationen über Vorkommen und Entwicklung der Raupen, gesundheitliche Symptome und deren Behandlung und über vorbeugende Maßnahmen erstellt. Dieses Infoblatt steht zusammen mit einem Faltblatt für die Bevölkerung zum Herunterladen auf folgenden Seiten zur Verfügung: http://www.schleswig-holstein.de/ MSGFG/DE/MSGFG_node.html, Suchwort: Eichenprozessionsspinner. (Gudrun Petzold, Ministerium für Gesundheit) www.aerzteblatt-sh.de Ombudsverein mit neuer Homepage (Fotos: Ombudsverein) Henning Steinberg Regina Klingsporn Die Homepage des Vereins Patientenombudsmann/frau wurde komplett überarbeitet. Unter www.patientenombudsmann.de sind auch neue Untergruppen zu finden wie etwa „Hilfreiche Links“. Das neue Verzeichnis „Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen“ ersetzt den früheren MedFindex und informiert über Selbsthilfegruppen, Selbsthilfekontaktstellen und Beratungsstellen. Es dient der Unterstützung der in Schleswig-Holstein lebenden Menschen mit persönlichen oder gesundheitlichen Problemen bei der Frage: „Wer hilft mir weiter?“ Weitere Adressen können kostenlos aufgenommen werden, ein entsprechendes Antragsformular ist unter der Rubrik „Ihr Eintrag bei uns“ auf der Homepage zu finden. Daneben werden auch die Patientenombudsleute Henning Steinberg, Regina Klingsporn, Reinhart Pawelitzki und Andreas Eilers in Kurzform vorgestellt und Kontaktmöglichkeiten aufgezeigt. Der Patienten ombudsverein unterstützt wie berichtet schon seit Reinhart Pawelitzki Andreas Eilers 1996 Patienten in Schleswig-Holstein bei Konflikten im Gesundheitswesen. Dabei ergreifen die Ombudsleute als neutrale Instanz nicht einseitig Partei, sondern beraten vermittelnd und schlichtend zwischen Patienten und Akteuren im Gesundheitswesen. Die vier Patientenombudsleute und die Pflegeombudsfrau, Dagmar Danke-Bayer, sind seelsorgerisch oder sozialpädagogisch ausgebildet. „Ihre Beratung erfolgt neutral, unabhängig und kostenfrei“, heißt es auf der Homepage des Vereins. Vorstand ist die frühere Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein, Heide Simonis. Dr. Franz-Joseph Bartmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein, ist stellvertretender Vorsitzender. Die Ärztekammer zählt zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Im Vorstand sind neben Gesundheitsinstitutionen auch Krankenhäuser, Krankenkassen, soziale Einrichtungen und andere Gruppierungen wie etwa der Landfrauenverband Schleswig-Holstein vertreten. (PM/Red) Ersatzkassen mit mehr Mitgliedern Die sechs Ersatzkassen verzeichneten am Stichtag 1. März genau 854.733 Mitglieder in Schleswig-Holstein. Das sind nach Angaben ihres Verbandes über 18.000 Mitglieder mehr als vor einem Jahr, was einem Anstieg um 2,2 Prozent entspricht. Hinzu kommen mehr als 280.000 beitragsfrei mitversicherte Familienangehörige. Damit waren zum Stichtag ex- akt 1.138.120 Menschen in Schleswig-Holstein in einer Ersatzkasse krankenversichert. „Das ist fast jeder zweite gesetzlich Versicherte im Land“, sagte Armin Tank, Leiter der vdek-Landesvertretung. Auch bundesweit ist die Mitgliederentwicklung bei den Ersatzkassen positiv, die Mitgliederzahl liegt jetzt bei über 20 Millionen. (PM/Red) Ausgabe 5 | Mai 2014 7 Nachrichten in Kürze Diako vertieft Kooperation mit ausländischen Partnern Die Flensburger Diako-Klinik für Urologie und die Urologische Klinik der Universität Zhejiang wollen künftig enger in der Prostatadiagnostik zusammenarbeiten. Die Kooperation war auf einer China-Reise von Ministerpräsident Torsten Albig mit Delegation im November 2013 beschlossen worden. Auch mit norwegischen Partnern kündigte die Diako eine engere Zusammenarbeit an. Dies gab die Klinik nach einem Rundgang durch das Haus mit Gesundheitsministerin Kristin Alheit und Konsul Yonggui Pei, Chinesisches Generalkonsulat Hamburg, sowie den verantwortlichen Chefärzten Prof. Tillmann Loch und Prof. Li-Ping Xie bekannt. Erläutert wurde bei dem Rundgang neben der Simulation einer 3-D-Operation die von Loch entwickelte Methode der Prostatadiagnostik, die nun auch chinesischen und norwegischen Patienten zugutekommen soll. Bei der Methode wird die ultraschallbasierte, computergestützte neuronale Netzwerk-Analyse (ANNA/C-TRUS) eingesetzt, die die Diagnose von Prostatakrebs erleichtert. „Mithilfe von ANNA konnten wir bereits sechs Fälle in China entdecken“, berichtete Xie. Die Ultraschalldaten kommen aus China nach Flensburg und werden hier ausgewertet. Dr. Dagfinn Aarskrog, ein norwegischer Allgemeinarzt, berichtete, dass das Verfahren auch norwegischen Patienten helfen konnte. Gesundheitsministerin Kristin Alheit betonte: „Das Projekt ist ein gutes Beispiel für innovative Ideen aus Schleswig-Holstein im Gesundheitswesen. Es trägt dazu bei, Menschen im Land und in dem Fall sogar in einem anderen Kontinent zu helfen.“ Das Verfahren ANNA/C-TRUS, für dessen Entwicklung Loch unter anderem mit dem Maximilian-NitzePreis der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgezeichnet wurde, kann mittlerweile weltweit genutzt werden. „Teilnehmen können alle Urologen, deren Ultraschallgerät in der Lage ist, die Bilder digital zu speichern“, sagte Loch nach Bekanntgabe der Kooperation. (PM/Red) Neubau am Albertinen Das Hamburger Albertinen Krankenhaus hat vor wenigen Tagen einen neuen Funktionstrakt in Betrieb genommen. Es ist der größte Neubau in der mittlerweile 50-jährigen Geschichte des Krankenhauses im Stadtteil Schnelsen. In den vier Geschossen sind auf insgesamt 22.000 Quadratmetern 680 Räume, darunter zehn OP-Säle untergebracht. Die Baukosten betragen insgesamt 84 Millionen Euro, von denen die Hansestadt 49,5 Millionen Euro übernimmt. 34,5 Millionen Euro trägt das Albertinen-Diakoniewerk. Der Neubau wurde nach dem Prinzip konzipiert, dass räumliche Ressourcen über Fachbereichsgrenzen hinweg genutzt werden können. So können etwa im Bedarfsfall Teile des elektiven Aufnahmezentrums durch die benachbarte Zentrale Notaufnahme (ZNA) mitgenutzt werden. In der ZNA verlaufen die Wege für Leicht- und Schwerverletzte von Anfang an getrennt, beginnend mit einem gesonderten Eingang für selbsteinweisende Patienten. Das Erdgeschoss weist auch kurze Wege zur Diagnostik auf; auf gleicher Ebene finden sich u. a. 8 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Radiologie, Endoskopie und Sonographie. Das christliche Krankenhaus warb zur Einweihung, der am 10. Mai ein Tag der offenen Tür folgte, mit einem „Hightech-Neubau“, betonte aber zugleich, dass die Patienten im Haus auch „menschlich kompetent“ versorgt werden. Das Albertinen ist nach eigenen Angaben das größte freigemeinnützige Krankenhaus in der Hansestadt. Es verfügt über 630 Betten und versorgt jährlich 66.000 Patienten stationär oder ambulant. Behandlungsschwerpunkte sind die Herz- und Gefäßmedizin, die Onkologie, die Geburtsmedizin, die Geriatrie und die Orthopädie. Das Haus ist in den vergangenen 50 Jahren trotz starker Konkurrenz in der Stadt und im Süden SchleswigHolsteins stetig gewachsen. Zur Eröffnung im Jahr 1964 verfügte das Albertinen nur über 210 Betten. Mit der Eröffnung des Neubaus sind die Veränderungen noch nicht abgeschlossen. Die einzelnen Abteilungen werden in den kommenden Wochen nach und nach in das neue Gebäude umziehen. (di) www.aerzteblatt-sh.de 20 Jahre Pflegeversicherung Seit 20 Jahren gibt es die Pflegeversicherung in Deutschland. Zum Jubiläum würdigten zahlreiche Politiker und Verbände die damit erzielten Verbesserungen, mahnten zugleich aber eine Weiterentwicklung an. Die von der großen Koalition in diesem Zusammenhang geplanten Maßnahmen wurden in der öffentlichen Debatte zum Teil als Sammelsurium kritisiert. Auch in Schleswig-Holstein gab es Kritik. Trotz Anhebung der Beitragssätze befürchten zum Beispiel die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Sozialverband, dass die Finanzierung noch nicht auf stabilen Füßen steht. Sie forderten deshalb anlässlich des Jubiläums die Einführung einer Bürgerpflegeversicherung, in die alle Bürger einzahlen sollen. „Dadurch kann dann auch eine qualitativ gute Pflege bei der zu erwartenden Zunahme an Pflegebedürftigen erreicht werden“, glaubt Sven Picker, Landesvorsitzender des Sozialverbandes. Auch Michael Selck, Landesgeschäftsführer der AWO, hält Anpassungen für notwendig, weil derzeit die erforderlichen Leistungen nicht von der Pflegeversicherung allein getragen werden können. In den Einrichtungen der AWO seien zahlreiche Menschen auf zusätzliche Sozialleistungen angewiesen, „da die derzeitigen Zuschüsse der Pflegekasse den pflegebedingten Bedarf nur teilweise abdecken“. Beide Verbände sehen eine Lösung durch weniger Marktwirtschaft in der Branche. Die Pflegeversicherung wurde 1994 etabliert, nachdem zuvor 20 Jahre über die Situation der Pflegebedürftigen diskutiert worden war. In der ersten Stufe gab es Leistungen für ambulante und teilstationäre Pflege. In der zweiten Stufe wurde der Versicherungsschutz 1996 auf die Bewohner von Altenheimen und Pflegeheimbewohner ausgeweitet. Nach Schätzungen wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Schleswig-Holstein bis 2025 um rund 40 Prozent zunehmen, bis 2050 wird sogar mit einer Verdoppelung gerechnet. Knapp die Hälfte der Pflegebedürftigen in Privathaushalten ist 80 Jahre oder älter. (PM/Red) Entwarnung des Robert Koch-Instituts Das RKI hat vergangenen Monat empfohlen, die StuhlSurveillance auf Polioviren bei asymptomatischen Kindern aus Syrien zu beenden. Diese Maßnahme war im November nach dem Ausbruch von Poliomyelitis in Syrien und der Gefahr einer Einschleppung von Polioviren durch Asylsuchende in Deutschland empfohlen worden. Bei den Untersuchungen wurden aber keine Polio-Wildviren nachgewiesen. Stuhlproben auf Enteroviren einschließlich Polioviren empfiehlt das RKI weiterhin für Personen mit Symptomen einer aseptischen Meningitis oder Enzephalitis und für Personen mit einer akuten schlaffen Lähmung der Extremitäten oder anderweitig begründetem klinischen Verdacht auf akute Poliomyelitis. (PM/Red) BfArM widerruft Zulassungen Die Apothekerkammer Schleswig-Holstein hat im vergangenen Monat die Apotheken im Land über einen Widerruf der Zulassungen bestimmter metoclopramidhaltiger Zubereitungen informiert. Der vom Bundesinstitut für Arzneimittelsicherheit (BfArM) angeordnete Widerruf sei sofort vollziehbar, hieß es in dem Schreiben an die Apotheken. Außerdem wurden die zugelassenen Anwendungsgebiete ein- geschränkt und Warnhinweise angepasst. Vom Zulassungswiderruf betroffen sind flüssige Formulierungen zur oralen Anwendung in einer Konzentration von mehr als 1 mg/ml, parentale Zubereitungen in einer Konzentration von mehr als 5 mg/ml und rektale Formulierungen mit einer Einzeldosis von 20 mg. Diese Arzneimittel sind seit April nicht mehr verkehrsfähig. (Red) Ausgabe 5 | Mai 2014 9 Nachrichten in Kürze Jahresempfang der Lübecker Universität Dieses Jahr steht Lübeck im Zeichen der Jubiläumsveranstaltungen zum 50. Jahr der Universitätsgründung am 3. November 1964 – im Februarheft hatten wir eine Vorschau gegeben (www.uni-luebeck.de/ 50jahre). Den offiziellen Auftakt bildete der Jahresempfang der Universität am 11. April, begleitet von nie dagewesenem Medieninteresse mit fast 30 Presseleuten. Grund war allerdings die Verleihung der Ehrendoktorwürde an die zurückgetretene Bundeswissenschaftsministerin Annette Schavan. Der AStA der Universität protestierte mit einem gelben Handzettel, vorn die historisch erfolgreiche Parole „Lübeck kämpft für seine Uni“, hinten die ironische Forderung „Ein Dr. med. h.c. für 14.000“ für die Demonstranten, die 2010 für den Erhalt der Uni kämpften. An erster Stelle seiner Begründung nannte Universitätspräsident Prof. Peter Dominiak allerdings nicht den Beitrag zur Rettung der Uni, sondern die Einrichtung von überregionalen Gesundheitsforschungszentren. In seinem historischen Rückblick zeichnete er den meist schwierigen Weg von der Medizinischen Akademie über die Medizinische Hochschule und Medi- zinische Universität (bis 2002 MUL) bis zur heutigen Universität: „Den in Deutschland einzigartigen Namen Medizinische Universität hätte man beibehalten können.“ Immerhin seien heute alle acht Studiengänge medizinischer Natur oder auf die Medizin bezogen. 2011 habe der Wissenschaftsrat die Bezeichnung „Life-Science-Universität“ gewählt. Zur Sicherung der Zukunft sei nun der Weg zur Stiftungsuniversität fast vollendet – voraussichtlich ab 1. Januar nächsten Jahres. Als wichtigstes Ziel des Präsidiums nannte Dominiak den Ausbau dieser Stiftungsuniversität – vom 1. August an nicht mehr in eigener Person, sondern durch seinen schon gewählten Nachfolger Prof. Hendrik Lehnert, Direktor der 1. Medizinischen Klinik des UKSH auf dem Campus Lübeck. „Feiern Sie mit uns, kommen Sie zu den Festveranstaltungen und begleiten Sie auch in der Zukunft unsere Universität – sie ist auf Unterstützung angewiesen...“, warb Prof. Cornelius Borck im aktuell verteilten „Focus Uni Lübeck“, dem Mitteilungsblatt der Hochschule, um weitere Begleitung. (hk) Steigende Ausgaben für Arzneimittel Niedergelassene Ärzte in Schleswig-Holstein haben nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) im vergangenen Jahr Arzneimittel im Wert von mehr als 1,2 Milliarden Euro verschrieben. Das sind 58 Millionen Euro oder fast fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das Verordnungsvolumen betrug 24,8 Millionen Arzneimittelpackungen. Im Durchschnitt bekam jeder gesetzlich Versicherte im Land Medikamente für knapp 513 Euro verordnet. Damit liegt Schleswig-Holstein rund 23 Euro unter dem bundesweiten Wert von 536 Euro. Am teuersten verschrieben im vergangenen Jahr die Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 670 Euro pro Kopf, am sparsamsten die bayerischen Kollegen mit 480 Euro. In Hamburg liegt der Pro-Kopf-Wert bei 647 Euro. Die Patienten in Schleswig-Holstein leisteten im vergangenen Jahr Zuzahlungen in Höhe von 71 Millionen Euro für Arzneimittel. Die Höhe der gesetzlichen Rabatte (Herstellerabschläge), die die gesetzlichen 10 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Krankenkassen von den Arzneimittelherstellern erhalten, ist innerhalb eines Jahres von 117 Millionen Euro auf fast 120 Millionen gestiegen. Die TK-Landesvertretung bezeichnete es als „folgerichtig, dass die Bundesregierung kürzlich per Gesetz festgelegt hat, dass die Herstellerrabatte und das Preismoratorium für Arzneimittel weiterhin Anwendung finden“. Der Anteil der Generika an den Gesamtausgaben macht etwa 38 Prozent oder 462 Millionen Euro aus. Seit 2003 haben die Krankenkassen in Deutschland die Möglichkeit, mit den Arzneimittelherstellern Rabattverträge zu vereinbaren – und nutzen dies auch in zunehmendem Maße. Dabei handeln die Krankenkassen Preisnachlässe für bewährte Medikamente, vor allem für Generika aus. Allein die Techniker Krankenkasse spart nach Angaben von Dr. jur. Johann Brunkhorst, Leiter der TK-Landesvertretung, auf diesem Wege bundesweit insgesamt über 200 Millionen Euro im Jahr ein. (PM/Red) www.aerzteblatt-sh.de DIALOG Raucherentwöhnung als Mittel erster Wahl Wenig Erfolg bei der Aufklärung über Desinfektion Dr. Ralf Cüppers, Flensburg Der Fakt, den jeder aufmerksame Psychotherapeut längst intuitiv erfasst hatte, und der wirklich niemanden überraschen dürfte, ist durch eine aufwendige Metaanalyse bewiesen: Der Effekt des Rauchstopps eines psychisch Kranken ist mindestens so groß wie der Effekt gängiger Psychopharmaka. Nun müssen sich alle Psychiater, Psychotherapeuten und psychiatrischen Krankenhausbetreiber, die das Weiterrauchen ihrer Patienten noch dulden, fragen, ob sie wirklich an der Gesundung ihrer Patienten interessiert sind. Nach dem Grundprinzip ärztlichen Handelns primum nil nocere ist also die Raucherentwöhnung das Mittel der ersten Wahl bei psychischen Erkrankungen, denn sie wirkt auch stärker als Medikamente. Die Nebenwirkungen des Rauchstopps sind bekanntlich positiv, die Nebenwirkungen von Psychopharmaka stehen dem gegenüber. Es ist nicht zu rechtfertigen, dass psychiatrische Kliniken Zwangsbehandlungen gegen den Willen ihrer Patienten durchführen und sich zugleich scheuen, ein ausnahmsloses Rauchverbot während der Behandlung durchzusetzen. Krankenkassen könnten unter Hinweis auf die Mitwirkungspflicht ihrer Versicherten eine Raucherentwöhnung verlangen, bevor sie die Kosten für eine Psychopharmakadauerbehandlung übernehmen. Raucher sind darüber aufzuklären, dass Rauchen nicht nur Lungenkrebs, sondern auch psychische Erkrankungen fördert. Und wenn die Dopaminhypothese der Psychose entstehung stimmt, die pharmakologische Behandlung der Psychose darauf abzielt, die Dopaminwirkung zu vermindern, dann ist es doch völliger Unsinn hinzunehmen, dass beim selben Patienten mit jedem Zug aus jeder Zigarette durch die sofortige Nikotinwirkung ein Dopaminausstoß provoziert wird. Wer hier mit der fehlenden Einsicht oder Freiwilligkeit psychisch kranker Raucher argumentiert, sei daran erinnert, dass sogar die zwangsweise Verabreichung von Neuroleptika trotz der bekannten Nebenwirkungen von Ärzten vorgeschlagen und richterlich angeordnet werden darf. Regina Rohland, MFA in Glücksburg, zu SHÄ 3/2014, S. 7 Die Studentin spricht mir aus der Seele: „Ich kann gar nicht verstehen, warum das immer noch so ein Problem ist.“ Ich bin seit 32 Jahren Arzthelferin in einer Allgemeinarztpraxis und bin in dieser Zeit aktiv dabei, den Mitmenschen und Patienten die Einfachheit und den Sinn des Händewaschens und Desinfizierens zu vermitteln. Leider mit wenig Erfolg, da so viel Gleichgültigkeit vorherrscht. Anders jedoch zur Zeit der H5N1 Infektionen oder auch EHEC. Da wachten viele Menschen auf und wollten sich natürlich absolut nicht anstecken. Erst jetzt in dieser beängstigenden Situation wurde die Hygiene beherzigt. Meine Beobachtung war, dass auch die Anzahl der gastrointestinalen Infekte deutlich abnahm. Also warum nicht gleich so? Leider hat auch diese Einstellung nach Beendigung der Infektionen wieder an Wert verloren! Leserbriefe sind erwünschte Reaktionen auf unsere Artikel oder gesundheitspolitische und medizinische Themen, die Sie an [email protected] senden oder per Fax an 04551 803 188 schicken können. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor. Ausgabe 5 | Mai 2014 11 TITELTHEMA Wiedereinstieg Mut und Eigeninitiative nach dem Ende der beruflichen Auszeit Die Gründe, nicht mehr ärztlich tätig zu sein, sind vielfältig. Einen Wiedereinstieg in den Beruf schließen viele nicht aus – wenn die Bedingungen stimmen. Sie sind fachlich gut ausgebildet, motiviert und willkommen in der Versorgung – Ärzte, die derzeit nicht in ihrem Beruf tätig sind. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Bei manchen hat das Interesse an einem anderen Beruf den Ausschlag gegeben, sich umzuorientieren. Bei anderen ist eine Familienpause länger als geplant ausgefallen. Einige von ihnen haben sich noch gar nicht mit einem Wiedereinstieg auseinandergesetzt, andere trauen sich diesen nach der mehrjährigen Pause nicht zu. Fest steht aber: In den nicht ärztlich tätigen Kollegen steckt Potenzial, das derzeit nicht genutzt wird. Das Gesundheitsministerium und die Ärztekammer Schleswig-Holstein gehen deshalb seit Herbst vergangenen Jahres der Frage nach, ob es in Schleswig-Holstein Ärztinnen und Ärzte gibt, die sich einen Wiedereinstieg in den ärztlichen Beruf vorstellen können. Die Herangehensweise: Gemäß Heilberufekammergesetz führt die Ärztekammer ein sogenanntes Ärzteverzeichnis und alle Ärzte sind (eigentlich) aufgefordert, die sie betreffenden Angaben darin aktuell zu halten. Der Berufstätigkeitsstatus wird bundeseinheitlich erfasst, z. B. mit „Ambulant/Praxis“, „Stationär/Krankenhaus“ , oder – für unsere Fragestellung relevant – „ohne ärztliche Tätigkeit“. Diese Gruppe lässt sich weiter unterteilen in: „Ruhestand“, „arbeitslos“, „Haushalt“, „berufsfremd“, „Elternzeit“, „berufsunfähig“ und „Sonstiger Grund“. In diesen Kategorien waren an einem Stichtag im Sommer 2013 unter Herausrechnung der Ruheständler bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein 1.116 Ärzte mit der in Abb. 1 ersichtlichen Verteilung gemeldet. Die Berufsunfähigen stehen der ärztlichen Arbeitswelt (ggf. temporär) nicht zur Verfügung. Die berufsfremd Tätigen werden triftige Gründe haben, nicht oder nicht mehr als Arzt zu arbeiten. Bei den in Elternzeit befindlichen Ärzten sind wir davon ausgegangen, dass eine Arbeitsplatzgarantie besteht 12 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt und ein Wiedereinstieg zumindest geplant ist. In den Fokus unseres Interesses sind somit die zum damaligen Zeitpunkt knapp 700 arbeitslos oder unter „Haushalt“ Gemeldeten gerückt. Eine weitere Eingrenzung auf die unter 61-Jährigen ist unter der Annahme erfolgt, dass eine Rückkehr in den ärztlichen Beruf in den letzten Jahren vor dem Ruhestand eher unwahrscheinlich ist. Es blieben 393 Ärztinnen und 150 Ärzte (gesamt 543), wovon 76 Prozent ohne und 24 Prozent mit abgeschlossener Facharztqualifikation gemeldet waren. Diese wurden im Oktober von der Ärztekammer angeschrieben und um anonyme Angaben zu ihrem Lebenslauf und ihren Wünschen für die Zukunft auf einem einseitigen Fragebogen gebeten. Die Rücksendung war portofrei möglich. Die Ergebnisse: 219 (40 Prozent der angeschriebenen Kammermitglieder „ohne ärztliche Tätigkeit“) haben geantwortet. Bei 69 von ihnen (immerhin knapp einem Drittel) stellte sich heraus, dass die Angaben im Ärzteverzeichnis nicht aktuell waren. Über 30 Ärzte waren sehr wohl ärztlich tätig und teilweise geradezu empört darüber, dass die Kammer das offensichtlich „falsch“ dokumentiert hatte. Da nahezu alle angaben eine entsprechende Statusänderung angezeigt zu haben, konnte erst durch gezieltes Nachfragen ein weit verbreiteter Irrtum aufgedeckt werden. Eine Anmeldung bei der Versorgungseinrichtung der Ärztekammer SchleswigHolstein (persönlich oder über den Arbeitgeber) führt aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht automatisch auch zu einer Aktualisierung im Ärzteverzeichnis. Einige Langzeiterkrankte (auch hier ist von einer automatischen Meldung einer Berufsunfähigkeit von der Versorgungseinrichtung an das Ärzteverzeichnis nicht auszugehen) und Frischapprobierte nahmen wir ebenfalls aus der näheren Betrachtung. www.aerzteblatt-sh.de (Foto: Klinikum Salzgitter GmbH) Neue Offenheit Bundesweites Aufsehen erregte das Klinikum Salzgitter mit seinem Welcome back-Programm unter dem Titel „Zurück in den Kittel“, das den Wiedereinstieg für Ärztinnen und Ärzte erleichtern soll. Gut möglich, dass es in absehbarer Zeit ein vergleichbares Programm auch in Heide oder sogar im 6K-Verbund geben wird. Wie berichtet wechselt Salzgitters Klinikchefin Dr. Anke Lasserre im Juni ins Westküstenklinikum. Auf Nachfrage des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblattes wollte sie nicht ausschließen, das Programm auch dort oder im Verbund mit anderen Kliniken aufzulegen. Die Erfahrungen mit dem im August 2013 gestarteten Programm sind positiv. Bislang haben sich 17 Interessenten dafür in Salzgitter gemeldet, von denen die ersten inzwischen als festangestellte Ärzte arbeiten. Das Programm startet mit einer unentgeltlichen Hospitation, die maximal sechs Wochen dauert. In dieser Phase geht es darum zu klären, ob ein Wiedereinstieg in den Arztberuf sinnvoll ist. Es schließt sich eine maximal sechsmonatige Trainingsphase an, in der viel Wert auf Praxis gelegt wird. In dieser Zeit werden die Ärzte nach Tarif bezahlt. Von den 17 Interessenten waren ein Drittel Männer, alle waren über 40 Jahre alt. Die Kosten für das Programm und dessen Promotion sieht Lasserre gut angelegt. Sie liegen nach ihren Angaben unter den Kosten für Stellenanzeigen und die Beschäftigung von Honorarärzten. Wiedereinstiegstrainings sind aus ihrer Sicht spätestens nach zwei Jahren Pause sinnvoll, zum einen wegen des medizinischen Fortschritts, zum anderen wegen der praktischen Übung. Längere Absenz führt zu erhöhter Unsicherheit bei den praktischen Fertigkeiten. Die meisten Interessenten im Programm des Klinikums Salzgitter sind Frauen, die eine längere Familienpause eingelegt haben. Die zweite größere Gruppe sind Ärzte, die eine Zeitlang im administrativen Bereich des Gesundheitswesens gearbeitet haben, etwa im Controlling, für Krankenkassen oder in der Pharmaindustrie. Rückkehrer aus ganz anderen Branchen, die keine Berührungspunkte zum Gesundheitswesen hatten, waren nicht darunter. Unabhängig vom Wiedereinstiegsprogramm rät Lasserre den Kliniken, den Kontakt zu Ärzten, die eine Pause einlegen, nicht abreißen zu lassen. An ihrem Haus hat die Kampagne nach ihrer Einschätzung zu einer neuen Offenheit auch gegenüber Menschen mit Karrierebrüchen geführt. Dirk Schnack Ausgabe 5 | Mai 2014 13 TITELTHEMA Es blieben nunmehr 150 Ärztinnen und Ärzte, bei denen unsere Grundannahme zutreffend war und die auswertbare Angaben gemacht haben. Die Dauer der Berufspause variiert erwartungsgemäß stark (Abb. 3). 41 (28 Prozent) verfügen über eine abgeschlossene Weiterbildung, 109 (72 Prozent) nicht. Auf die Schlüsselfrage: „Ist für Sie die Aufnahme einer hausärztlichen Tätigkeit denkbar?“ antworteten 60 der 150 (40 Prozent) mit „ja“. Von den verbleibenden 90 können sich weitere 44 (29 Prozent) generell die Aufnahme einer (anderen) ärztlichen Tätigkeit vorstellen. Dieses überraschende Ergebnis legt nahe, dass in Schleswig-Holstein weit über 100 Kolleginnen und Kollegen auf eine Gelegenheit zum Wiedereinstieg in den ärztlichen Beruf warten oder diese suchen. Allerdings werden bezüglich der Tätigkeit auch klare Wünsche und Anforderungen gestellt: Nur ungefähr ein Viertel stünde für eine Vollzeitstelle zur Verfügung. Je ein Fünftel wünscht sich explizit Teilzeitstellen im Krankenhaus bzw. in einer Praxis. Für ein Viertel wäre die Wohnortnähe Bedingung, je ein Drittel wünscht sich eine Kinderbetreuung bzw. ein vorheriges Wiedereinstiegsseminar. Vereinzelt wird angegeben, keine (Nacht-)Dienste (mehr) übernehmen zu wollen. Die Ergebnisse wurden in diesem Frühjahr im Kreise von schleswig-holsteinischen Verantwortlichen des Ministeriums, der Ärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenhausgesellschaft beraten. Schnell herrschte Einigkeit, dass jeder gelungene Wiedereinstieg in die ärztliche Tätigkeit angesichts der vielerorts unübersichtlichen Mangelsituation in der (zukünftigen) Versorgung für unser „Ich hätte alles andere bevorzugt“ 20 Jahre lang war Christiane Lieser nach ihrem Staatsexamen im Jahr 1986 Hausfrau, als Ärztin hatte sie in dieser Zeit nicht gearbeitet. Heute ist sie froh, dass sie den Weg zurück in den Beruf gefunden hat. Als ihr Mann vor zehn Jahren starb, stürzte sie ins Bodenlose – ohne Berufspraxis und ohne Job, aber mit Kindern, die zu versorgen waren. In dieser Situation fragte die Klinik, in der ihr Mann als Arzt gearbeitet hatte, ob sie sich einen Einstieg vorstellen könnte. Sie konnte zunächst nicht. „Das war ein Albtraum. Ich hatte große Angst, dass ich etwas falsch machen könnte. Lieber hätte ich mich bei Aldi an die Kasse gesetzt, alles hätte ich der ärztlichen Tätigkeit vorgezogen“, sagt die in Ludwigsburg bei Stuttgart lebende Ärztin im Gespräch mit dem Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt. Es gab aber keine Alternative für sie. In der Klinik wurde Lieser ins kalte Wasser geschubst. Die orthopädische Fachklinik setzte die unerfahrene Ärztin in vielen Bereichen ein. „Anfangs habe ich kein Wort verstanden. Ich war zu lange raus und hatte das meiste vergessen“, erinnert sie sich. Neben Unerfahrenheit und Unsicherheit kam auch noch die körperliche Anstrengung hinzu – die Teilzeitkraft wurde auch im Operationssaal eingesetzt, musste Rufdienste machen und war auf der Station „Mädchen für alles“. Mit den querschnittgelähmten Patienten fühlte sie sich überfordert, die Verantwortung erschien ihr viel zu groß. Es gab mehrfach und anhaltend das Gefühl, den Anforderungen in der Klinik nicht gewachsen zu sein. Wie lange die Unsicherheit gedauert hat und wann sie sich etabliert fühlte, weiß sie rückblickend nicht mehr – aber es waren viele Monate. Ohne die Unterstützung der Kollegen in der Klinik hätte sie sich dem Druck nicht gewachsen gefühlt. Inzwischen ist Lieser froh, dass sie damals diesen Schritt gehen musste. „Ich habe meine Nische gefunden“, sagt sie heute. Die Ärztin wird hauptsächlich in der Aufnahme des Fachkrankenhauses eingesetzt und hat heute nicht mehr so viel Verantwortung. „Heute habe ich mein Umfeld und meinen Rhythmus.“ Sie kennt Kolleginnen, die den Einstieg nach einer Pause nicht mehr gewagt haben und von anderen, schlechter bezahlten Tätigkeiten leben müssen. Um es neu oder wieder einsteigenden Kollegen leichter zu machen, wünscht sie sich Mentoren in den Kliniken. „Ich hätte mir gewünscht, dass mich jemand an die Hand nimmt und mir sagt, was ich machen soll. Das hätte geholfen“, sagt sie. Heute ist sie sicher, dass sie persönlich von dem damals kaum zu bewältigenden Einstieg stark profitiert hat. „Man entwickelt sich dadurch weiter und gewinnt an Erfahrung – aber der Einstieg hätte sanfter sein können.“ Dirk Schnack 14 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de Sonstige Bundesland ein Gewinn wäre. berufsunfähig 1 Prozent 7 Prozent Neben einer neuerlichen Sensibilisierung für diese Thematik (wie z. B. durch dieses Heft) sollen beginnend mit der Allgemeinmedizin und schwerpunktElternzeit arbeitslos 28 Prozent 49 Prozent mäßig in bestimmten Regionen Kontak t vermit tlungsak tionen zwischen Wiedereinsteigern und Arbeitgebern aufgebaut werden. Haushalt Die Ärztekammer wird ihre ent11 Prozent sprechenden Mitglieder dazu nochmals anschreiben. Hürden beim Wiedereinstieg: Ärzte sind seit Jahren als Forschungsobjekte entdeckt. Insberufsfremd tätig 4 Prozent besondere in Zeiten (relativen) (Abb. 1) Ärztemangels wird mit Arbeitszufriedenheitsuntersuchungen und Befragungen zur geplanten oder besser „gebei den entsprechenden Kolleginnen und Kollegen wünschten“ Erwerbsbiografie versucht, die Aspekte viele Fragen auf. Naturgemäß nimmt das Vertrauen herauszuarbeiten, die eine Personalakquise oder die in die eigenen Kenntnisse und Fertigkeiten mit der Bindung der wertvollen Ressource Arzt an die eiZeit ab, wenn man sich überhaupt nicht mehr in gene Einrichtung erfolgversprechender machen. Die seinem Berufsfeld bewegt. Andererseits berichten Ergebnisse dieser Untersuchungen ähneln sich in viele davon, bei gezielter Konfrontation längst vervielerlei Hinsicht und so werden folgende Eckpunkte gessen geglaubte Details doch plötzlich parat zu immer wieder genannt: haben und beispielsweise bei einem Notfall intuitiv Beherrschbare Arbeitsbelastung, überbordende und sicher gehandelt zu haben. Gelegentlich besteBürokratie hen Bedenken bezüglich der eigenen Wirkung auf Betriebs-/Arbeitsklima, interkollegialer Umgang in andere. So berichten Wiedereinsteiger „mittleren Hierarchien Alters“ zwar vereinzelt von Abgrenzungsproblemen Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit jüngeren Ober- oder Chefärzten, wohingegen Angemessene Vergütung die Kollegen auf derselben Hierarchieebene und Diese Aspekte gelten für Wiedereinsteiger mindesvor allem die Patienten aber wenige Probleme zu tens in gleicher Weise. Vielfach sind die Anfordesehen scheinen. rungen aufgrund von Lebenserfahrungen und der Hier gilt es, insbesondere die eigene „Courage“ privaten Konstellationen oft deutlich höher. In eher und die gegenseitige Anpassungsfähigkeit in geeigklassischen Familiensettings mit einem sogenannnetem Umfeld zunächst austesten zu können, um ten Hauptverdiener kommt die gelegentlich auch weitere Schritte individuell zu planen. Allenthalben fehlende dringende Notwendigkeit der Wiederaufwerden dazu Hospitationen empfohlen. Diese sollnahme einer Berufstätigkeit für den Partner hinzu. ten individuell gesucht und vereinbart werden und Hier gilt es umso mehr, den Wiedereinstieg attraksind im Rahmen von einigen Stunden bis zu mehretiv zu machen. Im Gegenzug dazu werden z. B. imren Wochen denkbar. Um den „roten Faden“ wieder mer wieder die enorme Effizienz von Müttern und zu finden und Perspektiven zu entwickeln, sind mitVätern sowie positive Effekte auf das Betriebsklima unter mehrere Hospitationen an unterschiedlichen erwähnt. Einrichtungen sinnvoll. Der Wunsch, nach längerer Pause oder anderweitiDer nächste Schritt könnte der Besuch eines „Wieger Tätigkeit wieder in den ärztlichen Beruf zurückdereinstiegskurses“ sein. Diese werden von Ärzzukehren, geht mit Befürchtungen einher und wirft tekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen und Ausgabe 5 | Mai 2014 15 TITELTHEMA anderen Bildungsträgern unterschiedlich in Umfang und Organisationsstruktur angeboten. Die Herausforderung liegt darin, „Refresher-“ und „Update“Funktionen zu vereinbaren sowie eine gewisse Vollständigkeit zu bieten. Das ist an ein bis zwei Abenden nicht machbar. Neben der Bereitschaft, sich eher für ein bis zwei ganzwöchige Seminare an einen womöglich weiter entfernten Ort zu begeben, muss auch mit entsprechenden Teilnahmegebühren gerechnet werden (die unter gegebenen Umständen aber förderungswürdig sein können). Unter Berücksichtigung der (vorherrschenden) Elternsituation hatte eine Ärztekammer vor einigen Jahren auch eine auf den Vormittag beschränkte 120-stündige Seminarreihe im Programm. Regelmäßige Angebote gibt es in den großen Kammerbereichen Baden-Württemberg, Bayern und Westfalen-Lippe oder auch in Berlin. In Schleswig-Holstein ist ein solches Seminarangebot aufgrund zu geringer Nachfrage bislang nicht zustande gekommen, eine Abfrage zum Bedarf ist aber vorgesehen. Unter der Feststellung, dass „man nicht allein ist“, können derartige Seminare auch zur Netzwerkbildung über die Bildungsmaßnahme hinaus beitragen. Eine individuelle Beratung zu Fragen der Anerkennungsfähigkeit von Inhalten und Zeiten aus früheren Tätigkeiten auf Facharztqualifikationen ist nach Terminvereinbarung in der Abteilung Weiterbildung der Ärztekammer Schleswig-Holstein jederzeit unverbindlich möglich. Dies gilt auch bei Fragen zum Wechsel der Ausrichtung. Fachärzten mit längerer Erfahrung steht befristet bis Ende 2015 auch der Quereinstieg in die Allgemeinmedizin (weitere Informationen hierzu auf den Seiten 18 bis 21 in dieser Ausgabe) zur Verfügung. Wiedereinsteiger wünschen sich häufig eine enge Begleitung z. B. im Sinne eines Coachings. Im Bedarfsfall wird die (Neu-)Planung der persönlichen Lebensumstände rund um die Wiederaufnahme einer ärztlichen Berufstätigkeit professionellen Coaching-Anbietern vorbehalten bleiben. Im wieder aufgenommenen Berufsalltag wären hier die Personalabteilungen der Krankenhäuser oder die Personalverantwortlichen anderer größerer Gesundheitseinrichtungen gefordert. Hier existieren längst attraktive und erstaunlich flexible Angebote. Für Fachärzte und Ärzte auf dem Weg zur Vervollständigung oder zum Neuerwerb einer Facharztqualifika- Alterspyramide der ärztlich tätigen Mitglieder der Ärztekammer Schleswig-Holstein (Stand: Ende 2013) Alter in Jahren Anzahl der Mitglieder (Abb. 2) 16 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de tion sieht die Ärztekammer darin eine Hauptaufgabe bei den Weiterbildungsbefugten. nie ärztlich tätig > zehn Jahre nicht Das Mentorenprogramm der Ärz20 Prozent ärztlich tätig tekammer ist bislang hauptsäch27 Prozent lich auf die „Karrierebegleitung 1 bis 12 Monate nicht ärztlich und -unterstützung“ von Ärztintätig 1 bis 10 Jahre nen ausgerichtet. Eine Weiterent20 Prozent nicht ärztlich wicklung dieses Programmes ist tätig 33 Prozent nicht ausgeschlossen. Bei Interesse hilft die Abteilung Ärztliche Angelegenheiten der Ärztekammer weiter. Aussichten: Ganz unabhängig davon, ob und in welcher Form im Lande ein Bedarf an Ärzten (Abb. 3) besteht, kann der Wiedereinstieg ein enormer Gewinn für die persönliche Weiterentwicklung von Angehörigen dieses durch Zuwanderung aus dem Ausland gibt. Und wunderbaren Berufes sein. Er wird einem heutzudas Statistikamt für Hamburg und Schleswig-Holtage leichter gemacht, auch wenn ein erhebliches stein prognostiziert einen Bevölkerungsrückgang für Maß an Eigeninitiative gefordert bleibt. Sämtliche Schleswig-Holstein in manchen Landkreisen von bis Befragungen von Kursabsolventen der „Wiedereinzu acht Prozent bei einem Landesdurchschnitt von stiegsseminare“ zeigen, dass sich die Teilnehmer in 1,5 Prozent bis 2025. ihrem Vorhaben bestärkt fühlen. Spätere Abfragen Auch wenn die Prognosen bezüglich der sogenannder Erfolgsquote bei der Stellensuche sind ebenfalls ten demografischen Entwicklung also unterschiederfreulich. lich und gelegentlich widersprüchlich sind, sollten Attraktive Wiedereinstiegsmodelle können darüber wir in Schleswig-Holstein in den nächsten zehn Jahhinaus ein Baustein zur Sicherstellung der ärztlichen ren folgende Ziele verfolgen, um für alle EntwicklunVersorgung sein, insbesondere, da es sich bei Wiegen gewappnet zu sein und dabei zusätzlich noch dereinsteigern in der Regel um Ärztinnen und Ärzte die Berufszufriedenheit von Ärzten zu erhöhen: handelt, deren Lebensumfeld ein baldiges Verlassen Individuelle Personalpolitik (Angebote zum Wiedes Landes eher unwahrscheinlich macht. dereinstieg, familienfreundliche ArbeitsplatzgeWie überall in Deutschland und in weiten Teilen weststaltung, Personalförderung …) licher Industrienationen werden auch in Schleswig Aktive Mitgestaltung der lokalen VersorgungsHolstein in ca. zehn Jahren vermehrt Ärztinnen und landschaft (Kooperationen, Netze, Verbünde …) Ärzte in den Ruhestand treten, einfach weil diese Jahr Neue Wege der Arbeitsteilung ausprobieren und gänge zahlenmäßig besonders stark sind (Abb. 2). finden Gerade kürzlich hat die Bundesärztekammer mit der Nutzung moderner Medien Veröffentlichung der Ärztestatistik 2013 einmal mehr Wenn dies gelingt, könnten eventuell auch die in anauf den zukünftigen Bedarf an Ärzten aufmerksam dere Berufe abgewanderten Kollegen den Weg in die gemacht. Gesundheitsversorgung zurück finden. Eine nicht Nun gibt es glücklicherweise fast 10.000 Absolvenrepräsentative Nachfrage an einigen Schwerpunktten medizinischer Hochschulen pro Jahr in Deutschkrankenhäusern im Land ergab, dass diese Gruppe land, wovon rein rechnerisch bei rund drei Prozent in den Kliniken bislang noch nicht in den Blickpunkt der Bundesbevölkerung in Schleswig-Holstein der Personalverantwortlichen gerückt ist, obwohl ca. 300 auf unser Land entfallen müssten. Im Herbst viele von ihnen schon Probleme haben, alle Arztstel2013 stellte das Institut der Deutschen Wirtschaft len zu besetzen. fest, dass es eher einen Nettozuwachs an Ärzten Dr. Carsten Leffmann Ausgabe 5 | Mai 2014 17 Schleswig-Holstein Allgemeinmedizin Befristete Chance zum Wechsel in die Hausarzttätigkeit Der Quereinstieg sorgt dafür, dass sich auch Ärzte aus anderen Bundesländern für die Allgemeinmedizin in Schleswig-Holstein interessieren. „Wenn man schon als Oberarzt in der Klinik gearbeitet hat, reiht man sich nicht mehr gern als Assistenzarzt ein“, sagt Dr. Nick Merkel. Er war leitender Oberarzt an der Universitätsklinik Halle, ein Posten, den viele mit einer weiteren Karriere in der Universitätsklinik oder an anderen Krankenhäusern verbinden. Merkels Karriere wird anders als geplant verlaufen und derzeit ist er tatsächlich wieder Assistent – in einer nordfriesischen Landarztpraxis. Merkel wird nicht etwa Chefarzt in einer Kinderklinik, sondern in absehbarer Zeit Landarzt in Viöl werden. Den Vertragsarztsitz wird er sich mit seiner Frau Dr. Katharina Krieger teilen, wenn sie denn die Prüfungen, die für Ende des Jahres geplant sind, bestehen. Noch befinden sich die beiden in der Weiterbildung zum Allgemeinmediziner, genauer gesagt im Quereinstieg. Beide Ehepartner sind eigentlich Pädiater. Ein paar Tage noch ist Katharina Krieger bei ihrem Vater in der Weiterbildung, ihr Mann bei einem Kollegen in Schwabstedt. Dann tauschen die beiden ihre Weiterbildungsstellen und bereiten sich auf die Prüfungen vor. Krieger und Merkel sind zwei von insgesamt 29 Interessenten, die sich in den vergangenen beiden Jahren bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein nach den Möglichkeiten des Quereinstiegs erkundigt haben. Die meisten von ihnen sind Anästhesisten, gefolgt von Pädiatern und Chirurgen. Nur vereinzelt gab es auch Anfragen von Urologen, Neurologen und Psychiatern. „Ohne die Möglichkeit des Quereinstiegs wären wir heute nicht hier“, betont das Ehepaar Krieger/Merkel. Denn die beiden Kinderärzte arbeiteten bislang in anderen Bundesländern und eine Übernahme der Landarztpraxis in Schleswig-Holstein scheiterte schon an der fehlenden allgemeinärztlichen Qualifikation. „Eine zweite Weiterbildung in der vollen 18 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Weiterbildungszeit wäre für uns beide nicht infrage gekommen“, sagt Merkel. Erst als er von der Möglichkeit des Quereinstiegs erfuhr, beschäftigte er sich konkreter mit dem Gedanken an einen Umzug an die Küste Schleswig-Holsteins und mit der Übernahme der Kriegerschen Praxis, die seit 75 Jahren in Familienhand ist (siehe Kasten auf Seite 19) und nun auch bleiben wird. Die beiden Quereinsteiger freuen sich auf die Allgemeinmedizin, ohne ihre erste Weiterbildung zum Pädiater zu vergessen. „Zu Hausärzten kommen ja immer auch Kinder. Wir stellen uns eine Familienpraxis vor“, so Merkel. Die Möglichkeit des Quereinstiegs kann er empfehlen – er selbst hat „noch nicht einen Tag bereut“. Merkel nennt aber auch einen gravierenden Nachteil: Wer schon als Oberarzt gearbeitet hat, muss für die Zeit der Weiterbildung finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Katharina Krieger verdient in der abgekürzten Weiterbildung nach eigenen Angaben nur rund die Hälfte ihres früheren Klinikgehalts, ihr Mann sogar nur rund ein Drittel. Das ist für Ärzte, die eine Familie ernähren müssen und nach der Approbation schon eine mehrjährige Weiterbildung absolviert haben, eine herbe Einbuße. Dass es überhaupt die Chance des Quereinstiegs gibt, haben Ärzte dem Deutschen Ärztetag in Kiel zu verdanken. Dort wurde vor drei Jahren der Beschluss gefasst, der die von der Ärztekammer Schleswig-Holstein noch im gleichen Jahr verabschiedete Verfahrensrichtlinie ermöglichte. Sie eröffnet Fachärzten anderer Gebiete, die Facharztbezeichnung Allgemeinmedizin unter Berücksichtigung ihrer schon erworbenen Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten zu erwerben, um in der hausärztlichen Versorgung tätig zu werden. Zu den Voraussetzungen zählen: Es muss eine Facharztanerkennung der unmittelbaren Patientenversorgung vorliegen. www.aerzteblatt-sh.de Fachärzte mit Anerkennungen aus den Gebieten Chirurgie, Neurochirurgie, Urologie, MundKiefer-Gesichtschirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Haut- und Geschlechtskrankheiten müssen eine mindestens 18-monatige Weiterbildung in der ambulanten hausärztlichen Versorgung absolvie- Quereinstieg in die Familienpraxis Keine 14 Tage wollte Dr. Gerhard Krieger in Viöl bleiben. Der in Hamburg ausgebildete Arzt wurde im Dezember 1939 in das nordfriesische Dorf notdienstverpflichtet und war anfangs entsetzt über die rückständigen Verhältnisse, unter denen er dort Medizin betreiben musste. Aus den 14 Tagen wurden fast 43 Jahre, die er selbst dem Ort als Arzt treu blieb. Nach ihm folgte Sohn Dr. Wolfgang Krieger, der seit 32 Jahren als Landarzt in Viöl praktiziert. Er will in Kürze die Praxis an Tochter Dr. Katharina Krieger und ihren Ehemann Dr. Nick Merkel weitergeben – obwohl beide Pädiater sind. Möglich macht es Die Quereinsteiger Dr. Nick Merkel und Dr. Katharina Krieger planen, die Praxis der Quereinstieg. Das von Dr. Wolfgang Krieger (v. l.) in Viöl zu übernehmen. (Foto: di) Ehepaar Krieger/Merkel ist aus Sachsen-Anhalt ren, die verpflichtende Weiterbildung in der Chi nach Schleswig-Holstein gekommen. Für Merkel rurgie kann entfallen. und Krieger ist das Landarztleben, das sie heute als Bei Ärzten der sonstigen Gebiete der unmittelWeiterbildungsassistenten kennenlernen, attraktiv. baren Patientenversorgung kann auf die chiDie oft berichtete hohe Arbeitsbelastung empfinrurgische Weiterbildung von sechs Monaten den sie nicht als abschreckend. Zum einen, weil sie nur verzichtet werden, wenn die entsprechenauch in der Klinik als Oberärzte stets viel arbeiten den Inhalte nachgewiesenermaßen während der mussten. Zum anderen, weil sie einfach gerne Ärzte 18-monatigen Weiterbildung in der ambulanten sind. Die Einstellung, die Arbeit komplett dem Fahausärztlichen Versorgung abgeleistet werden. milienleben unterzuordnen, ist ihnen fremd: „Dafür Für die Zulassung zur Prüfung bleiben grundsind wir nicht Arzt geworden.“ Die viel zitierte Worksätzlich die während der Facharztweiterbildung Life-Balance glauben sie dennoch erreichen zu erworbenen Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkönnen. Schließlich betreiben sie die Praxis, die der keiten entscheidend. Vater keinem weiteren Einzelkämpfer empfehlen Sollten diese die Anforderungen des Gebietes würde, gemeinsam. Und sie haben ihm das kombiAllgemeinmedizin nicht gänzlich erfüllen und nierte Wohn-Praxisgebäude bereits abgekauft, daauch nicht durch die ambulante hausärztliche mit sie das Familienleben mit den beiden Kindern Versorgung nachzuholen sein, ist im Einzelfall zu und der Praxis vereinbaren können. Dr. Wolfgang entscheiden, ob noch stationäre WeiterbildungsKrieger sieht Tochter und Schwiegersohn damit auf zeiten oder Hospitationen zu absolvieren sind. dem richtigen Weg. „Es ist ein großer Vorteil, wenn Der Quereinstieg ist nur eine befristete Lösung, die man nicht fahren muss. Man ist immer griffbereit für bis Jahresende 2015 begonnen werden muss. Wie die Familie und das habe ich nie als Nachteil empes danach weitergeht, hängt von der Evaluation ab, funden – im Gegenteil“, sagt er. für die die Daten dieser Maßnahme kontinuierlich reAusgabe 5 | Mai 2014 19 Schleswig-Holstein gistriert werden. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr 2015 vorgestellt werden. Fest steht: Unter einer 18-monatigen zusätzlichen Weiterbildung ist der Quereinstieg in die Allgemeinmedizin nicht zu schaffen und das Bestehen vor der Prüfungskommission ist keinesfalls garantiert. Von einem „Allgemeinmediziner light“, wie er im Vorfeld in der Diskussion um den Quereinstieg befürchtet worden war, kann aus Sicht von Manuela Brammer, Leiterin der Abteilung Ärztliche Weiterbildung der Ärztekammer Schleswig-Holstein (siehe Interview auf Seite 21) angesichts dieser Anforderungen keine Rede sein. Allerdings sieht sie auch die Begehrlichkeiten, die der schnelle Weg zum Facharzt für Allgemeinmedizin bei denen wecken könnte, die nur auf einen zweiten Facharzttitel schielen: „Intention des Quereinstiegs ist, zusätzliche Allgemeinmediziner für die Versorgung in unserer Region zu gewinnen. Einen Prüfungstourismus können wir nicht zulassen“, sagt Brammer. Deshalb müssen die Interessenten glaubhaft machen, dass sie nach dem Quereinstieg auch tatsächlich eine hausärztliche Tätigkeit anstreben und nicht etwa nur schnell einen zweiten Facharzttitel erwerben wollen. Eine Verpflichtung zur Niederlassung in Schleswig-Holstein muss aber niemand unterschreiben. Deutlich wird schon vor der Evaluation, dass die Zahlen der Interessenten allein nicht ausreichen, um Versorgungsdefizite in einigen Regionen auszugleichen. Schon die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) stellte in ihrem Positionspapier zum Quereinstieg vor drei Jahren klar, dass der Quereinstieg „kein optimaler Lösungsansatz gegen den Hausärztemangel sein kann“. Wohl aber eine willkommene Gelegenheit für Einzelne, die ihre Lebens- und Berufsplanung überdenken, die eine hausärztliche Tätigkeit attraktiv finden und nicht noch einmal fünf Jahre Weiterbildung absolvieren können und wollen. So wie das Ehepaar Krieger/Merkel oder Beate Schadwinkel. Sie war eine der ersten, die die Chance in Schleswig-Holstein nutzten. Im März 2013 legte die Kinderärztin ihre Prüfung vor der Ärztekammer Schleswig-Holstein ab. Seitdem arbeitet sie als niedergelassene Allgemeinmedizinerin zusammen mit ihrem Mann Dr. Matthias Schadwinkel in Wees südlich von Flensburg. „Der Quereinstieg war für mich persönlich wie eine Erlösung, er kam wie gerufen“, sagt Schadwinkel. Auch sie ist Kinderärztin und wollte immer unbedingt eine 20 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt eigene Niederlassung. Im Kreis Schleswig-Flensburg aber war mittelfristig keine Zulassung in ihrem Fachgebiet zu erwarten. Schadwinkel suchte nach einem Geschäftsmodell, das die vierfache Mutter regional realisieren konnte und war zunächst als Assistentin ihres Mannes und privat niedergelassene Kinderärztin tätig. Auf Dauer war diese Kombination für sie jedoch keine befriedigende Lösung. „Es war nie mein Ziel, nur Privatpatienten zu behandeln“, sagt Schadwinkel. Als sie Ende 2011 von dem Quereinstieg hörte, wurde sie deshalb sofort aktiv, sammelte ihre Unterlagen zusammen und reichte sie bei der Ärztekammer ein. Seit Juli vergangenen Jahres hat sie eine eigene Zulassung als Hausärztin und behandelt nun Kinder und Erwachsene. „Uns hat immer eine Familienpraxis vorgeschwebt, das haben wir nun dank des Quereinstiegs realisieren können“, sagt Schadwinkel. Auf positive Resonanz stoßen die Quereinsteiger bei den Weiterbildern. Hausarzt Urs Philipzig in Bred stedt etwa bildete kürzlich eine erfahrene Fachärztin für Psychiatrie für die Allgemeinmedizin weiter und hat mit ihr gute Erfahrungen gesammelt. „Sie war klinisch fit, konnte weitgehend selbstständig arbeiten und bei den Patienten kam sie sehr gut an“, berichtet Philipzig auf Nachfrage des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblattes. Ärzte, die ihre erste Weiterbildung absolvieren, brauchen nach seinen langjährigen Erfahrungen mehr Zeit bis sie selbstständig in einer Hausarztpraxis arbeiten können. Dies liegt nach seiner Einschätzung an der großen Bandbreite einer Hausarztpraxis, wo speziell auf dem Land viele Erkrankungen behandelt werden müssen, die in anderen Praxen nur selten auftauchen. Die große Bredstedter Gemeinschaftspraxis (sechs Angestellte) mit Zweigstelle in Joldelund (drei Angestellte) sucht derzeit wieder Weiterbildungsassistenten und Philipzig und sein Praxispartner Matthias Ernst hätten nichts dagegen, wenn es wieder ein Quereinsteiger wäre. Schließlich wird Philipzig als älterer Partner der beiden Allgemeinmediziner im kommenden Jahr 70 Jahre alt und hat bislang noch keinen Nachfolger gefunden. „Die Praxis boomt“, sagt Philipzig zur Nachfrage der Patienten. Die erste Quereinsteigerin war trotz der guten Zusammenarbeit nach 18 Monaten nicht länger in Nordfriesland zu halten – sie lernte einen neuen Partner kennen und zog zu ihm nach Niedersachsen. Dirk Schnack www.aerzteblatt-sh.de Hohe Anforderungen Frau Brammer, es ist mehr als zwei Jahre her, dass die Ärztekammer Schleswig-Holstein den Quereinstieg in die Allgemeinmedizin ermöglicht hat. Wie ist die Resonanz? Brammer: Gut, würde ich sagen. Wir hatten bislang 29 Anfragen, die im Einzelfall vom Vorstand der Ärztekammer geprüft wurden. Daraus haben sich einige Weiterbildungskonstellationen ergeben. Die genaue Zahl kennen wir aber nicht, da uns die Weiterbildung nicht detailliert angezeigt werden muss. Wir hören erst wieder von diesen Ärztinnen und Ärzten, wenn sie sich zur Prüfung bei uns anmelden. Das war im vergangenen Jahr zwei Mal der Fall. Manuela Brammer, Leiterin der Abteilung Ärztliche Das klingt doch noch sehr überschaubar … (Foto: di) Brammer: Noch ja. Aber man muss bedenken, dass Weiterbildung. die Möglichkeit zum Quereinstieg ja erst seit gut zwei Jahren besteht und 18 Monate Weiterbildungszeit obligat sind. Mit einer Flut von Prüfungen war also nicht zu rechnen. In diesem Jahr dürften es mehr Prüfungen werden. Notnagel, Allgemeinmediziner light – in Zusammenhang mit dem Quereinstieg wurden einige Bedenken geäußert. Was davon hat sich bewahrheitet? Brammer: Für eine abschließende Bewertung ist es sicherlich noch zu früh. Die Bundesärztekammer wertet alle Fälle bundesweit aus, dann können wir belastbare Aussagen treffen. Fest steht aber, dass die Anforderungen an die Prüflinge gleich hoch sind. Sie müssen vor der Prüfungskommission nachweisen, dass sie auf dem Stand eines Facharztes für Allgemeinmedizin sind – egal, wann und welche Facharztqualifikation sie vorher erworben haben. Tatsächlich erkennen wir bei einigen Anfragen aber, dass es manchen Interessenten nur darum geht, unter Umgehung der Weiterbildungsordung im Schnellverfahren eine zweite Facharztanerkennung zu erwerben. Das ist nicht das Ziel des Quereinstiegs und das sind nicht die Bewerber, denen dieser Weg bewilligt wird. Das Ziel ist ja, erfahrenen Ärzten die Möglichkeit zu eröffnen, in der allgemeinmedizinischen Versorgung tätig zu werden. Ab wie vielen Berufsjahren gilt man denn als erfahren? Brammer: Das lässt sich nicht pauschal an Jahren festmachen. Drei Jahre Teilzeitarbeit gelten aber z. B. sicherlich nicht als langjährige Erfahrung. Deshalb entscheidet der Vorstand über jeden Einzelfall. Was sind aus Ihrer Sicht denn Hürden, die weitere Ärzte davon abhalten, den Quereinstieg zu wählen? Brammer: Da sind mehrere Punkte zu nennen. Zum einen die Bezahlung. Wer schon als leitender Oberarzt in verantwortlicher Position gearbeitet hat, dem fällt es sicherlich nicht ganz leicht, plötzlich wieder von einem Assistentengehalt zu leben. Außerdem wird es eine Umstellung, trotz der Berufserfahrung wieder unter Anleitung und Aufsicht arbeiten zu müssen. Hinzu kommt, dass viele die fachlich-inhaltliche Breite der Allgemeinmedizin unterschätzen und deshalb keine genaue Vorstellung haben, was sie als Allgemeinmediziner erwartet. Wer sich für den Quereinstieg interessiert, muss sich noch eine Weiterbildungsstätte suchen. Wie findet man diese? Brammer: Am besten über unsere Homepage, wo alle Weiterbildungsbefugten aufgelistet sind. Außerdem gibt es eine Praxisbörse der KV Schleswig-Holstein, die abgebende und interessierte Ärzte zusammenbringt. Was müssen die Interessenten bei der Ärztekammer einreichen? Brammer: Wir brauchen einen Lebenslauf, Nachweise über die bisherige berufliche Tätigkeit und natürlich eine Begründung vom Interessenten, weshalb er in die Allgemeinmedizin wechseln möchte. Wer sich dafür interessiert, sollte sich aber spätestens im nächsten Jahr entscheiden. Bis Ende 2015 muss die Weiterbildung begonnen haben. Ausgabe 5 | Mai 2014 21 Schleswig-Holstein Klinikbilanz Regio Kliniken auf der Suche nach dem Weg aus den Schulden Mehr Patienten, aber auch hoher Verlust 2013. Die drei Standorte werden nicht infrage gestellt. Neue Abteilungen sollen etabliert werden. Es ist das größte Defizit, das die Regio Kliniken im Kreis Pinneberg seit dem Einstieg von Sana im Jahr 2009 verkünden mussten: Ein Verlust von rund 9,2 Millionen Euro wurde auf der Bilanzpressekonferenz im vergangenen Monat bekannt gegeben. Die Geschäftsführung sieht die GmbH dennoch gut aufgestellt und kündigte Investitionen in Höhe von acht Millionen Euro für das laufende Jahr an. Geschäftsführerin Angela Bartels begründete das Minus u. a. mit einem schlechteren Case-Mix-Index (minus vier Prozent gegenüber 2012). Die abrechenbaren Leistungen waren trotz steigenden Patientenzuspruchs (von 34.124 auf 34.322) um über drei Millionen Euro gesunken. Außerdem hätten nicht gegenfinanzierte Kostensteigerungen für Personal und Material sowie Sondereffekte das Ergebnis negativ beeinflusst, berichtete Bartels. Zu den Sondereffekten zählen u. a. Abrechnungskorrekturen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen, der Stornierungen von strittigen Altfällen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro vorgenommen hatte. Hinzu kommt die Schuldentilgung aus einem Kredit, den Sana den Regio Kliniken nach der Übernahme gewährt hatte. Den Umsatz für 2013 gab das Unternehmen mit 153 Millionen Euro an. Trotz des negativen Ergebnisses betonte Bartels, die in der Geschäftsführung seit Jahresbeginn von Philipp Schlösser unterstützt wird, dass der bundesweit agierende Klinikkonzern Sana zu den 2009 unter extrem schwierigen Bedingungen übernommenen Regio Kliniken stehe. Die Geschäftsführung hatte schon im vergangenen Jahr auf die sich abzeichnende Entwicklung reagiert und u. a. Personal entlassen. Insgesamt wurden im Laufe des Jahres 30 Vollzeitstellen abgebaut. Die Klinik beschäftigt an ihren drei Standorten in Elmshorn, Pinneberg und Wedel insgesamt rund 2.300 Mitarbeiter (rund 1.400 Vollzeitstellen). Außerdem hatte man einzelne 22 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Geschäftsfelder aufgegeben oder an einem der Standorte konzentriert. Nicht preisgeben wollte das Unternehmen die Ergebnisse der einzelnen Standorte. „Wir betrachten uns als eine Klinik“, betonte Bartels. Sie verwies außerdem auf die noch nicht abgeschlossene Bewältigung der Vergangenheit, als das Haus unter anderer Trägerschaft in wirtschaftliche Schieflage geraten war. Auch der niedrige Landesbasisfallwert in Schleswig-Holstein wurde von Bartels als Begründung angeführt. Nach ihren Angaben hätte das Haus bei einer Bezahlung mit dem Hamburger Wert – den die Konkurrenz in direkter Nachbarschaft erhält – über drei Millionen Euro mehr erwirtschaftet. Die angekündigten Investitionen sollen nun helfen, den Verlust zu verringern. U. a. soll Geld in den Aufbau eines chirurgischen Zentrums in Elmshorn und in den Ausbau des Gefäßzentrums fließen. In Pinneberg soll die Neurologie erweitert und in Wedel eine Pneumologie etabliert werden. Auch das Zuweisermanagement soll ausgebaut werden. Laut Bartels sollen schon Kooperationen mit umliegenden Ärztenetzen vereinbart sein. Wie diese Zusammenarbeit aussieht, wollte sie auch auf Nachfrage nicht konkretisieren. Einzelheiten dazu sollen nach ihren Angaben gemeinsam mit den Vertragspartnern vorgestellt werden. Die von Bartels genannten Maßnahmen werden nach ihrer Einschätzung nicht dazu führen, dass das wirtschaftliche Ergebnis für 2014 schon ausgeglichen sein wird: „Wir gehen aber davon aus, dass das Ergebnis wesentlich besser aussehen wird.“ Die Neuausrichtung der Regio Kliniken mit dem Aufund Ausbau einzelner Krankenhausabteilungen erfordert auch wieder zusätzliches Personal. Gesucht werden vor allem examinierte Krankenpfleger, die über Erfahrungen in der Geriatrie, Pneumologie und Neurologie verfügen. Dirk Schnack www.aerzteblatt-sh.de Deutschlandstipendium Studienförderung als gesellschaftliches Engagement Talente für Rendsburg: Dr. Norbert Klause stiftet aktuell fünf Stipendien in den Fachrichtungen Medizin und Kultur und wirbt damit auch für seine Stadt. Seit 2011 gibt es das Deutschlandstipendium, das begabte und leistungsfähige Studierende unterstützen und herausragende Leistungen honorieren soll. Wer für ein solches Stipendium ausgewählt wird, erhält monatlich 300 Euro für seinen Lebensunterhalt. Die Hälfte davon übernimmt der Bund, die andere Hälfte wird von privaten Förderern wie Unternehmen oder Stiftungen getragen. Auch die Ärztekammer Schleswig-Holstein und die KV fördern Studenten. Doch nur sehr wenige Stifter sind Privatpersonen – so wie Dr. Norbert Klause, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie in Rendsburg. Er fördert nicht nur einen Studenten; aktuell können mit seinen privaten Mitteln fünf Stipendien an Studenten aus den Fachrichtungen Medizin und Kulturwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) vergeben werden. Das bedeutet immerhin eine stolze Summe von 750 Euro pro Monat: „Ich möchte mich engagieren und etwas von dem, was ich erhalten habe, wieder zurückgeben. Das sehe ich als gesellschaftliche Verpflichtung an“, schildert der ehemalige Student der Uni Kiel seine Motivation. Seine Alma Mater war es auch, die Klause 2012 auf das Programm aufmerksam machte und ihn davon überzeugte: „Die Förderung in Form von Stipendien ist ein Zeichen dafür, dass die bürgerliche Gesellschaft ihren Auftrag der Förderung von Studienbildung ernst nimmt.“ Er schätzt diese Entwicklung, gab es sie doch zu seiner Studentenzeit noch nicht: „Damals gab es nur die Studienstiftung des deutschen Volkes und vielleicht noch die VW Stiftung. Daran haben wir aber gar nicht gedacht. Die Fördermöglichkeiten waren längst nicht so präsent wie heute.“ Mit dem Deutschlandstipendium wird nur gefördert, wer herausragende Studienleistungen durch eine sehr gute Abiturnote, gesellschaftliches Engagement und/oder die Überwindung besonderer biografischer Hürden erwarten lässt. Die Auswahl der zu fördernden Studenten übernimmt in Kiel ein Gremium der Universität selbst. Dieses Verfahren ist Klause ganz recht: „An der Auswahl würde ich mich gar nicht beteiligen wollen. Ich sage lediglich, welche Fachrichtungen ich gern fördern möchte.“ Als Mentor sieht er sich dabei nicht unbedingt, bietet sich aber als Kontakt für seine Stipendiaten an und steht auf Wunsch auch mit Ratschlägen zur Seite. Das Stipendium habe aber nicht nur Vorteile für die angehenden Akademiker, sondern auch für Rendsburg und seine Umgebung. Bisher finde die Identifikation der Studenten nur mit der Uni Kiel statt. Er wolle den jungen Menschen aber auch Perspektiven außerhalb der Landeshauptstadt aufzeigen und initiierte daher in diesem Jahr zum ersten Mal den „RendsburgTag“ für Empfänger des Deutschlandstipendiums. Dafür konnte er neben Rendsburgs Bürgermeister Pierre Gilgenast weitere hochrangige Persönlichkeiten aus Medizin und Kultur gewinnen und mit ihrer Unterstützung Einblicke in die potenzielle Arbeitswelt in Rendsburg vermitteln. Auch in seinen gesellschaftlichen Kreisen und Stammtischen wirbt der Mediziner für diese Art der Förderung und des Austausches mit den vielversprechenden Talenten für die Region. „Man könnte mich schon als Lokalpa trioten bezeichnen. Das war einer der Gründe, den Rendsburg-Tag ins Leben zu rufen. Wir sollten auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auf die Studenten zugehen, ihnen zeigen, dass wir uns für sie interessieren, und uns um sie kümmern. Deshalb fände ich es schön, wenn sich noch ein bis zwei Privatpersonen und ein paar Unternehmen aus der Umgebung fänden, die sich zu einer Förderung des Deutschlandstipendiums entschließen könnten. Dann könnte man einen Zusammenschluss der Rendsburger Förderer bilden und gemeinsam noch viel mehr erreichen.“ Anne Mey Ausgabe 5 | Mai 2014 23 Schleswig-Holstein Frühkindliche Sehschwäche Amblyopie-Screening als Vorsorgeleistung gefordert U7a beim Kinderarzt zeigt keinen Effekt auf Früherkennung von Sehschwächen. Krankenkassen verweisen auf nicht evidenzbasierte Studienlage. Wenn im August die Erstklässler in Schleswig-Holstein vor der Tafel sitzen, haben sechs bis sieben Prozent von ihnen Schwierigkeiten, die Buchstaben und Zahlen abzuschreiben. Nicht, weil es ihnen an der nötigen Fingerfertigkeit fehlt, sondern weil sie eine Sehschwäche haben, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht oder erst kurz zuvor bei der Schul eingangsuntersuchung erkannt worden ist. Sie leiden unter Amblyopie, einer Schwachsichtigkeit, die auf einer unzureichenden Entwicklung der Sehleistung im frühkindlichen Alter beruht. Die Möglichkeit zur Behandlung ist zwar im Alter der Einschulung noch gegeben, „der optimale Zeitpunkt zum Therapieeinstieg ist allerdings dann schon verpasst“, meint Dr. Bernhard Bambas, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte (BVA). „Damit nachhaltige Veränderungen noch möglich sind, müsste eine Therapie bereits im Alter von zwei bis drei Jahren beginnen.“ In diesem Alter wird eine Sehstörung allerdings sehr selten erkannt. Aus diesem Grund kämpft Bambas gemeinsam mit dem Verband der Kinderärzte schon seit Jahren dafür, dass eine augenärztliche Untersuchung im ersten Lebensjahr im Vorsorgekatalog festgeschrieben wird. Er erhofft sich im Zuge der für 2015 geplanten Zusatzbeiträge der Krankenkassen neuen Schub für seine Forderungen. Die Kassen müssten dann für die zusätzlichen Beiträge auch etwas bieten. Eine augenärztliche Vorsorgeleistung für die kleinsten Mitglieder würde sich laut Bambas auch gut in der Marketingstrategie der Kassen machen. Doch eine bundeseinheitliche Lösung ist bisher nicht in Sicht, nachdem der BVA im gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) im Jahr 2008 nach gut zehnjährigen Bemühungen gescheitert ist. Statt einer Vorsorgeuntersuchung bei den Augenärzten wurde damals mit der U7a eine zusätzliche Untersuchung bei den Kinderärzten in den Vorsorgekatalog integriert. Die mangelnde Studien24 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt lage wurde als Grund dafür genannt. Dieses Argument greift auch die Techniker Krankenkasse (TK) auf ihrer Homepage auf, wo sie darauf verweist, „dass weder die Wirkungen noch die unerwünschten Wirkungen eines routinemäßigen Sehtests, der zusätzlich zu den bestehenden Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt wird, bislang abschätzbar sind“. Die Krankenkasse bezieht sich auf Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und stellt auch den Nutzen einer frühen Amblyopie-Behandlung aufgrund der aktuellen Studienlage infrage, da aus der bisherigen Forschung kein ideales Behandlungsalter für Amblyopien abgeleitet werden könne. Dennoch bezahlt die TK in Westfalen seit diesem Jahr, genau wie die dort ansässige DAK, das Amblyopie-Screening für alle Kinder zwischen dem 31. und 42. Lebensmonat sowie auch eine Untersuchung im ersten Lebensjahr für Risikokinder. In einer entsprechenden Pressemitteilung der DAK betont der zweite Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Dr. Gerhard Nordmann, die Relevanz der Früherkennung: „Wenn die im frühen Kindesalter entstehende Amblyopie nicht rechtzeitig erkannt wird, können die Augen in den Folgejahren oft keine optimale Sehfähigkeit mehr erlernen.“ Doch auf Bundesebene hat nur die Knappschaft ihr Vorsorgeangebot für die dreijährigen Mitglieder mit der Untersuchung, die mit 40 Euro honoriert wird, ausgebaut. Daneben gibt es mit weiteren Kassen (u. a. AOK, BKK) verschiedene Verträge auf Landesebene. In Schleswig-Holstein gibt es abgesehen von der Knappschaft keine weiteren Verträge. Die TK Schleswig-Holstein wollte sich auf Anfrage zu dem Thema nicht äußern. Zur Untersuchung U7a, die statt des geforderten Screenings eingeführt wurde, gehört beim Kinderarzt ein Sehtest, bei dem sowohl beide Augen ein- www.aerzteblatt-sh.de Mit dem Amblyopie-Screening können Sehschwächen bereits im Alter von sechs bis zwölf Monaten erkannt und anschließend behandelt werden. (Foto: Bambas) zeln in ihrer Sehkraft und auch das räumliche Sehen geprüft werden. „Nach meiner Erfahrung werden die Untersuchungen sehr sorgfältig durchgeführt. Aber neben den beiden Prüfungen wären noch weitere Tests erforderlich, die nicht Bestandteil der Vorsorge sind und daher nur sporadisch durchgeführt werden können“, sagt Dehtleff Banthien, Landesverbandsvorsitzender der Kinder- und Jugendärzte. „Falls es in der Praxis nicht zu verwertbaren Ergebnissen kommt, erfolgt eine Überweisung zum Augenarzt“, so Banthien. Doch in den augenärztlichen Praxen kommen nicht mehr Kinder mit Auffälligkeiten an als vor der Einführung der U7a: „Die Quote der Kinder in dem Alter hat sich bei den Augenärzten nicht verändert. Das ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass diese Maßnahme keine Wirkung zeigt“, so Bambas. Alle Bestandteile der Funktionsprüfung der Augen auf Amblyopie seien anspruchsvoll und selbst für den Augenarzt oder die Orthoptistin seien Schielwinkel von wenigen Graden schwer zu erkennen und erforderten sehr viel Übung. Zwei Merkmale können ursächlich für die Ambly opie bei Kindern sein: Zum einen ist es das Schielen. Wenn die Fehlstellung massiv auftritt, fällt sie kosmetisch auch dem Laien auf. Liegt der Schielwinkel aber unter fünf Grad (Mikroschielen), bleibt es meist unentdeckt und das betroffene Auge entwickelt unter Umständen nur eine Sehleistung von fünf bis zehn Prozent. Zum anderen sind starke Un- terschiede zwischen den beiden Augen problematisch. Ist ein Auge beispielsweise stark weitsichtig, das andere Auge aber normal entwickelt, fällt das im Alltag nicht auf. Solche Fälle werden oft erst im Schulalter entdeckt. Daher ist eine Untersuchung so früh wie möglich angezeigt, meinen Bambas und Banthien. Kinder mit genetischer Vorbelastung sollten am besten schon im Alter von sechs bis zwölf Monaten in einer Augenarztpraxis vorstellig werden. Dazu zählen kleine Patienten, deren Geschwisterkinder bereits eine Brille tragen oder deren Eltern schielen. Die Untersuchung laufe ähnlich ab wie bei einem älteren Kind. Es wird überprüft, ob eine Fixation aufgenommen wird, der Hornhautreflex wird untersucht und auch Sehschärfenprüfungen sind in dem Alter schon möglich. Mit dem „Preferential Looking System“ kann anhand der Augenbewegungen erkannt werden, ob das Kind konturierte Objekte auf einem unkonturierten Hintergrund erkennen kann. Bambas sucht nicht nur das Gespräch mit den Krankenkassen, er bemüht sich auch um mehr Aufmerksamkeit für das Thema in der Bevölkerung. Insgesamt sei die Augenvorsorge heute zwar präsenter als vor zehn oder zwanzig Jahren, dennoch müsse noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Am wirksamsten ist es nach Ansicht von Bambas, „wenn Eltern auf die Kassen zugehen und die Zahlung der Vorsorgeleistung selbst einfordern.“ Anne Mey Ausgabe 5 | Mai 2014 25 Schleswig-Holstein Ambulantes Operieren Ambulante OP-Zentren vermissen den Strukturvertrag Hoffnungen ruhen nun auf der Ärztegenossenschaft – sie soll Selektivverträge aushandeln. Krankenkassen sehen Strukturen als etabliert an. Ambulante Operationszentren stellen sich auf finanzielle Einbußen ein. Grund ist die Kündigung eines Strukturvertrages durch die Krankenkassen. Die voraussichtlichen Mindereinnahmen beziffern Verantwortliche in größeren Einrichtungen wie etwa in der Praxisklinik Kronshagen mit bis zu 200.000 Euro. Dr. Karl-Heinz Gnutzmann (Foto: di) „Wir hoffen nun auf einen möglichst umfassenden Selektivvertrag“, sagt etwa Dr. Karl-Heinz Gnutzmann aus der Praxisklinik Kronshagen. Die Ärztegenossenschaft Nord bestätigte, dass vor Ostern erste Gespräche mit Krankenkassen zu diesem Thema stattgefunden haben. Allerdings bringt die Kündigung des Strukturvertrages auf jeden Fall Nachteile für die Einrichtungen. Selbst wenn Selektivverträge gelingen, ist mit einem größeren Aufwand zu rechnen. In den gekündigten Strukturvertrag waren nach Angaben der KV Schleswig-Holstein 300 Ärzte eingeschrieben. Hauptbetroffene sind zehn große 26 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Anbieter, die zusammen rund zwei Drittel der ambulanten Operationen im Land erbringen. Ihre ärztlichen Leistungen werden künftig über den EBM vergütet. Im Vergleich zum Strukturvertrag ist diese Vergütung niedriger. Die wegfallenden Zuschläge machen nach Angaben der KV im Durchschnitt 19 Prozent bei den Operationen und jeweils 34 Prozent bei Anästhesien und den postoperativen Leistungen aus. Die KV nannte als Beispiel die Adenotomie ohne Tonsillektomie: Für die Operation gibt es laut EBM 97,78 Euro (Strukturvertrag: 116,20 Euro), für die Anästhesie 96,03 Euro (Strukturvertrag 114,12 Euro) und für die postoperativen Leistungen 25,59 Euro (Strukturvertrag: 34,24 Euro). Die KVSH bekräftigte in einem Statement, dass sie den Strukturvertrag gern in einer anderen Form fortgeführt hätte. Ein Selektivvertrag ist der Körperschaft aber gesetzlich nicht möglich. Nun hoffen die Beteiligten, dass die Krankenkassen sich mit der Ärztegenossenschaft, die Selektivverträge aushandeln darf, einigen. Profitieren könnten davon neben den ambulanten OP-Zentren auch die Patienten. Denn durch die Kündigung des Strukturvertrages wird auch das für eine Nacht nach dem Eingriff mögliche betreute Schlafen nicht mehr bezuschusst. Bislang mussten die Patienten dafür nur zehn Euro bezahlen. Nun legen die Einrichtungen die Echtkosten in Höhe von 129 Euro auf die Patienten um. In der Praxisklinik Kronshagen haben rund 550 Patienten im Jahr eine Nacht nach einem ambulanten Eingriff zugebracht. Anästhesist Gnutzmann erwartet, dass künftig jeder zweite wegen der hohen Kosten darauf verzichtet, obwohl dies sinnvoll ist. Die Krankenkassen argumentieren zwar, dass betreutes Schlafen nichts mit ambulantem Operieren zu tun habe, Gnutzmann aber hält dagegen, dies sei ein Instrument, um die Patienten aus dem stationären in den ambulanten Bereich zu ziehen. Dirk Schnack www.aerzteblatt-sh.de Benefiz-Lauf Gemeinsam stark: Laufen für MS-Erkrankte Neurologe Dr. Ulrich Pulkowski organisiert imland-Lauf am 13. Juni zum dritten Mal zugunsten der Deutschen MS-Gesellschaft. Er ist laufbegeistert, steckt andere mit seiner Leidenschaft an und hilft damit MS-Kranken: Dr. Ulrich Pulkowski organisiert in diesem Jahr zum dritten Mal den imland-Lauf zugunsten der Deutschen MS-Gesellschaft (DMSG). Für den Lauf unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsministerin Kristin Alheit hofft Pulkowski am 13. Juni in Rendsburg auf eine neue Rekordbeteiligung. Der Chefarzt der Neurologie der imland Klinik hatte die Idee zu dem sportlichen Ereignis – wie könnte es anders sein – beim Laufen: „Ich hatte die Idee, dass es schön wäre, wenn man meine Laufbegeisterung mit anderen teilen und kranken Menschen damit helfen könnte. Das Gute an einer Position wie meiner ist, dass man solche Ideen dann auch verwirklichen kann, weil die imland Klinik voll hinter der Sache steht.“ In den vergangenen beiden Jahren konnten jeweils über 300 Sportbegeisterte für das Ereignis motiviert werden. Dabei geht es nicht um Bestzeiten, sondern um den Spaß am gemeinsamen Laufen. Erstmals wird es 2014 zwei Strecken geben, die eine möglichst große Bandbreite an Laufbegeisterten ansprechen soll. Um die organisatorischen Kosten zu decken, konnten Pulkowski und sein Team mit viel Engagement und Leidenschaft einige Sponsoren gewinnen, sodass in den letzten Jahren 3.000 bis 4.000 Euro zugunsten der DMSG gespendet wurden. Der Neurologe ist mit Herzblut bei der Sache, engagiert sich vom ersten bis zum letzten Tag in der Organisation des Laufes und freut sich über jeden, der sich zum Start motivieren lässt: „Es ist eindrucksvoll, wie viele Leute man zum Laufen bewegen kann. Viele Kollegen aus dem Krankenhaus machen mit, obwohl sie das Laufen vor einigen Jahren aufgegeben haben oder es noch nie versucht haben.“ Ihn selbst hat vor einigen Jahren seine Frau als engagierte Läuferin zum Ausdauersport motiviert: „Ich habe schon immer viel Sport gemacht, Dr. Ulrich Pulkowski (Foto: am) Squash und Fußball gespielt. Mit zunehmendem Alter werden die schnellen Richtungswechsel aber gefährlicher für die Füße. Daher spiele ich nur noch ab und zu Fußball und im Sommer surfe ich. Aber das Laufen ist mein „meditativer“ Ausgleich zum Beruf. Dabei kann ich gut abschalten und habe die besten Ideen.“ Dass der Lauf MS-Erkrankten zugutekommt, ist dem gebürtigen Südafrikaner besonders wichtig: „MS ist die häufigste neurologische Erkrankung des jungen Menschen. Diese Patienten wollen wir durch unseren Lauf unterstützen. Die Organisation ist sehr aufwendig, macht aber auch in dem tollen Team großen Spaß.“ Das Gemeinschaftsgefühl während und nach der sportlichen Betätigung sei für ihn etwas ganz Besonderes. Pulkowski will den Lauf deshalb auch über die nächsten Jahre etablieren und irgendwann die magische Marke von 1.000 Läufern knacken. Anmeldungen zum Lauf sind über www.imlandlauf.de möglich. Anne Mey Ausgabe 5 | Mai 2014 27 Schleswig-Holstein Honorierung Hybrid-DRGs sollen integrierter Versorgung Schwung verleihen Die Techniker Krankenkasse (TK) bringt eine neue Form der Honorierung ins Spiel: „Hybrid-DRGs“ sollen sektorenübergreifend gezahlt werden. Integrierte Versorgung wird an einigen Standorten in Schleswig-Holstein praktiziert, nach Auffassung von Dr. jur. Johann Brunkhorst aber noch zu selten. Als Hürde hat der Leiter der TK-Landesvertretung die Honorierung ausgemacht. Brunkhorst bringt nun mit sogenannten HybridDRGs eine neue Form der Honorierung ins Spiel, die er für geeignet hält, diese Hürde abzubauen. „Korrespondierend, innovativ, sektorenübergreifend“ sollte die neue Vergütung sein, fordert Brunkhorst. Dies könnten nach seiner Ansicht Fallpauschalen für minderschwere Leistungen erfüllen, die unabhängig davon gezahlt werden, ob die Leistung stationär oder ambulant erbracht wird. Ideal also zum Beispiel für Zentren in Regionen ohne größeres Krankenhaus und mit vergleichsweise wenigen Praxen. Als Beispiel nannte Brunkhorst Brunsbüttel, wo ein Teil der bedarfsnotwendigen Facharztdisziplinen ambulant und zugleich die stationäre Grundversorgung vorgehalten wird. „Als Standort für ein erstes Modellprojekt eignet sich Brunsbüttel“, heißt 28 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt es einem Positionspapier der TK, die sich eine solche Honorierung aber auch etwa auf Fehmarn vorstellen kann. Die Kasse räumt ein, dass der Vorschlag noch nicht ausgereift ist und dafür neue gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen sind. Sie regt an, dass Hybrid-DRGs jährlich neu vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) kalkuliert werden. Für die anderen stationären Versorgungsstufen sollten weiterhin die etablierten DRGs gelten. Die TK-Landesvertretung wird diesen Vorschlag nun auf Bundesebene über den gemeinsamen Spitzenverband Bund der Krankenkassen deutschlandweit einbringen. Ein Vorteil neben einer intensivierten integrierten Versorgung liegt auf der Hand: Streitigkeiten zwischen Kassen und Kliniken, ob eine stationäre Aufnahme erforderlich war oder nicht, würden entfallen. Bezahlen sollen die Hybrid-DRGs nach TKVorstellungen nicht etwa die Krankenkassen allein. Weil die Versorgungszentren Notdienst, Rettungsleitstelle, fachärztliche Therapie, Stützpunkte mit Medizingeräten, Physiotherapie, Pflegedienste und Klinikbehandlung miteinander verknüpfen können, sollten aus Sicht der Kasse auch verschiedene Kostenträger einbezogen werden. Bundesland, Kommunen und KV kommen hierfür aus Kassensicht infrage. Die Hybrid-DRGs sind nicht zu vergleichen mit der Honorierung in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV). Hier können Patienten sowohl von Kliniken als auch von Praxen versorgt werden, aber ausschließlich ambulant und für ausgesuchte Erkrankungen. Die Hybrid-DRGs dagegen zielen auf die Grundversorgung in der Fläche, und die Entscheidung, ob eine Behandlung ambulant oder stationär erfolgt, fällt von Fall zu Fall vor Ort. Dirk Schnack www.aerzteblatt-sh.de Stationäre Versorgung Chancen und Grenzen der Klinikkonzentration Große, moderne Kliniken stehen auf dem Wunschzettel. Ungeklärte Finanzierungsfrage. Möglichkeiten der Telemedizin werden noch nicht ausgeschöpft. Flensburgs Oberbürgermeister Simon Faber, FDP-Politiker Dr. rer. pol. Heiner Garg, Moderator Joachim Pohl, Prof. Roland Trill (Fachhochschule Flensburg) und Karl-Heinz Vorwig (Diako Flensburg) (v. l.). (Foto: di) Die Qualität der medizinischen Versorgung ist den Patienten wichtiger als Wohnortnähe. Hiervon zeigten sich die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Thema „Krankenhausinfrastruktur der Zukunft – Chancen für das Gesundheitsland Schleswig-Holstein“ in der Akademie Sankelmark überzeugt. Und Qualität, dies machte u. a. Schleswig-Holsteins früherer Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg in der Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrates klar, hat viel mit Fallzahlen zu tun. Qualität wird erleichtert durch die Arbeit in modernen Kliniken – und die kosten Geld. Angesichts des Investitionsstaus an vielen Krankenhäusern und der angespannten Kassenlage in den Bundesländern forderte Karl-Heinz Vorwig den Bund auf, tätig zu werden. Der kaufmännische Vorstand der Flensburger Diako, die mittelfristig einen Neubau anstrebt, erinnerte in diesem Zusammenhang an den gerade gestrichenen Zuschuss der Bundesregierung für den Gesundheitsfonds: „Das Geld ist da.“ Vorwig ging auch auf die gute Zusammenarbeit mit dem benachbarten Malteser St. Franziskus Hospital ein. Ausdrücklich gelobt wurde die Verbundlösung von Flensburgs Oberbürgermeister Simon Faber, der Unterstützung etwa bei einer Standortsuche für einen späteren Neubau in Aussicht stellte. Es ging aber auch um die Grenzen der Konzentration. „Es ist nicht gut, wenn die Patienten den Krankenhäusern hinterherziehen müssen. Wir müssen Antworten finden, etwa über kleine Satelliten“, sagte Prof. Roland Trill, Leiter des Instituts für eHealth und Management im Gesundheitswesen der Fachhochschule Flensburg. Trill sieht Patienten aufgeschlossen für neue technische Lösungen, mit denen weite Wege vermieden werden könnten. Auch der Vorsitzende des Telematik-Ausschusses der Bundesärztekammer, Dr. Franz-Joseph Bartmann, hält nichts davon, ausschließlich in Gebäude und immer mehr Personal zu investieren. Der Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein mahnte: „Wir dürfen nicht vernachlässigen, dass wir bei den technischen Möglichkeiten bislang hinter unseren Möglichkeiten zurückbleiben.“ Bartmann sieht darin eine Ressourcenvergeudung und forderte, die telemedizinischen Möglichkeiten besser zu nutzen. Dirk Schnack Ausgabe 5 | Mai 2014 29 Schleswig-Holstein Praxiskonzept Urologen überwinden die Grenzen der Sektoren Sieben Urologen haben sich in Lübeck zur größten Praxis ihres Fachgebietes im Land zusammengeschlossen. Vorteile der Kooperation überwiegen. Fünf Tage die Woche Sprechstunden von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends – das ist nur in einem größeren Verbund zu leisten. In vielen Fachgebieten zählen solche Verbünde längst zum Alltag, entweder überregional oder auf einen Standort konzentriert. Ein solches Beispiel ist das Urologische Zentrum Lübeck (UZL), das seit 2011 existiert. Die Anmeldung im UZL lässt Platz für Einzelgespräche. (Foto: di) Die Gründungsmitglieder Dr. Thomas Dann, Dr. Christoph Durek, Dr. Martin Frambach, Dr. Peter Renner, Dr. Stephen Thomas und Dorothea Wulfmeier-von der Lühe haben jetzt als weiteren Partner Maher Babakerd hinzu geholt, der bislang in einer Einzelpraxis in der Lübecker Innenstadt arbeitete. „Die Zeit der Einzelpraxis ist zu Ende“, sagt sein Kollege Renner über die Beweggründe, sich in einer so großen Einheit zusammenzuschließen. Die sechs Gründungspartner kannten sich schon vor dem Zusammenschluss, kamen aus einer Einzelpraxis, einer Gemeinschaftspraxis und einer Praxisgemeinschaft. 30 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Renner sieht in einer solchen Kooperation deutlich mehr Vor- als Nachteile. Er nennt als Vorteile der Gemeinschaft u. a. die Vertretung im Krankheitsfall, die permanent einholbare Zweitmeinung, die Präsenz für Patienten und zuweisende Kollegen, aber auch die Kostenverteilung auf mehrere Schultern. „Wir haben eine bessere Kostenstruktur, weil wir Miete und Personal teilen“, sagt Dann. Bei den Nachteilen müssen die Ärzte länger überlegen. Vermisst niemand, sein „eigener Herr“ zu sein und Entscheidungen autonom treffen zu können? Zwar müsse sich jeder anpassen, räumen sie ein, dies sei aber nicht im Sinne von Unterordnung zu verstehen. Als Nachteil empfinden sie dies nicht. Dass den Ärzten die Zusammenarbeit offenbar gut gelingt, lassen mehrere Auszeichnungen erahnen. Im vergangenen Jahr wurde der Praxis der Alexander-von-Lichtenberg-Preis für besonders engagierte, aus dem „üblichen Rahmen herausfallende“ Bewerbungen im Bereich der urologischen Netzwerke verliehen. Den Preis vergibt die Deutsche Gesellschaft für Urologie gemeinsam mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen und einem Pharmaunternehmen. In diesem Jahr erhielt das UZL den Preis „Aktive Männergesundheitspraxis“ der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit und eines Pharmaunternehmens. Was macht das UZL unabhängig von seiner Größe – nach eigenen Angaben ist es die größte urologische Praxis in Schleswig-Holstein – so besonders? Die diesjährige Auszeichnung erhielt die Praxis für den umfassenden Leistungskatalog, den das UZL für seine männlichen Patienten entwickelt hat. Die Gemeinschaftspraxis hält Angebote für die Wechseljahre des Mannes, Beratung zur erektilen Dysfunktion, Prävention, Sexualmedizin sowie Sport- und Ernährungsmedizin vor. Einige dieser Leistungen werden in einer Privatsprechstunde www.aerzteblatt-sh.de Das Ärzteteam des UZL ist ambulant und stationär in Lübeck tätig: Dr. Peter Renner, Dr. Christoph Durek, Dorothea Wulfmeier-von der Lühe, Dr. Martin Frambach, Dr. Stephen Thomas, Dr. Thomas Dann. Nicht auf dem Foto: Maher Babakerd. (Foto: UZL) angeboten, die in einer externen früheren Praxis eines der Partner abgehalten wird. Der große Ärztestamm ermöglicht es, dass immer einer der ärztlichen Partner in der Privatpraxis anwesend ist. Rund 20 Prozent der Leistungen im UZL werden privat gezahlt. „Speziell die Beratung zu den Wechseljahren des Mannes ist sehr zeitintensiv und kann nicht nebenbei in der normalen Sprechstunde geleistet werden“, sagt Renner. Insgesamt behandeln die Ärzte im UZL rund 4.500 Kassenpatienten und zwischen 400 und 500 Privatpatienten im Quartal. Neben dem umfassenden Leistungskatalog spielte auch die enge Verzahnung zwischen ambulanten und stationären Leistungen eine Rolle für die diesjährige Auszeichnung. Praxissitz des UZL ist das Facharztzentrum Lübeck, das in direkter Verbindung zu den angrenzenden Sana Kliniken Lübeck entstanden ist. Die Praxisgründer nutzen diese Nähe, indem sie zugleich die urologische Abteilung am benachbarten Krankenhaus leiten. Drei von ihnen fungieren dort als Chefärzte, vier als leitende Oberärzte. Dafür sind sie beim Klinikkonzern in Teilzeit angestellt. Sie kommen zusammen auf rund 1.200 operative Eingriffe im Jahr. Ein weiterer Punkt, der die Jury überzeugte, ist die Teilnahme an der von der Deutschen Krebshilfe und den gesetzlichen Krankenkassen finanzierten PREFERE-Studie. Die „Präferenzbasierte randomisierte Studie zur Evaluation von vier Behandlungsmodalitäten bei Prostatakarzinom mit niedrigem und frühem intermediären Risiko“ vergleicht wie berichtet die Ergebnisse gängiger Behandlungsverfahren. Rund zehn Prozent der bundesweit eingeschlossenen Patienten steuert das UZL bei, das damit das größte teilnehmende Zentrum ist (Interview hierzu im Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt 4/2014). Darüber hinaus entspricht das UZL auch optisch und von der Raumaufteilung her den Anforderungen an eine moderne Praxis. Die Behandlungszimmer sind alle gleich aufgebaut und so aufgeteilt, dass jeder Arzt den Raum wechseln kann, ohne sich an eine fremde Umgebung oder Ausstattung gewöhnen zu müssen. Die Patienten sitzen vor der Behandlung nicht in einem Wartezimmer, sondern in einem Leseraum. Die Anmeldung steht in einem großen Raum, der Platz für Abstand und Diskretion lässt. Telefongespräche werden nicht am Tresen, sondern in einem getrennten Büro geführt. Als interne Vergütungsregelung hat sich eine leistungsabhängige Honorierung bewährt, die aber Praxispartner, die ausfallen, auffängt. Unter dem Strich, sagt Renner, hat sich der Schritt in die Gemeinschaft für die Partner auch wirtschaftlich gelohnt. Weitere Standorte in Schleswig-Holstein plant das UZL nicht. Dirk Schnack Ausgabe 5 | Mai 2014 31 Schleswig-Holstein Gesundheitsreport 2014 Krankenstand in SchleswigHolstein 2013 leicht gestiegen Erkältungswelle als Ursache. Beschäftigte im Gesundheitswesen sind am häufigsten krank. Starker Anstieg psychischer Erkrankungen seit 2000. Im Jahr 2013 lag der Krankenstand laut DAK-Gesundheitsreport in Schleswig-Holstein bei 3,9 Prozent. Das bedeutet, dass an jedem Kalendertag des Jahres durchschnittlich 39 von 1.000 Arbeitnehmern krankgeschrieben waren. Damit erhöht sich der Krankenstand im Vergleich zum Jahr 2012 um 0,1 Prozentpunkte, bleibt aber unter dem Bundesdurchschnitt von vier Prozent. Insgesamt meldete sich die Hälfte der DAK-Mitglieder mindestens ein Mal im Jahr 2013 krank. Dabei fehlten die Beschäftigten im Schnitt 14,4 Tage aufgrund einer Arbeitsunfähigkeit. Wie in den vergangenen Jahren waren Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems mit 21,7 Prozent Hauptursache der Arbeitsunfähigkeit. Über die Hälfte aller Krankschreibungen entfielen auf die drei Ursachen, zu denen auch psychische Erkrankungen (15,5 Prozent) und Erkrankungen des Atmungssystems (15,3 Prozent) gehören. Dabei legten die Atemwegserkrankungen um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, was die DAK mit einer Erkältungswelle begründet. Ebenso signifikant stieg die Zahl der psychischen Erkrankungen seit dem Jahr 2000: Heute sind zwei Drittel mehr Arbeitnehmer von Depressionen, Anpassungsstörungen oder Angststörungen betroffen als um die Jahrtausendwende. Auffällig ist, dass die östlichen Bundesländer sowie das Saarland mit über vier Prozentpunkten deutlich über dem Bundesschnitt des Krankenstandes liegen, während sich die westlichen Bundesländer tendenziell der Durchschnittsmarke nähern. Bayern (3,4 Prozent) und Baden-Württemberg (3,3 Prozent) nehmen mit einem besonders niedrigen Krankenstand eine Sonderrolle ein. Der Gesundheitsreport begründet diese Tatsache mit der unterschiedlichen Zusammensetzung der DAK-Versicherten und der Wirtschaftsstruktur in den einzelnen Bundesländern. So seien Beschäftigte in öffentlichen Verwaltungen oder im Gesundheitswesen deutlich häufiger und 32 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt länger krank als Angestellte in Banken, Versicherungen oder Rechts- und Wirtschaftsberatungen. Das zeigt auch die Erhebung des Krankenstandes für Schleswig-Holstein: Mit 4,8 Prozent war der Krankenstand im Gesundheitswesen im Jahr 2013 am höchsten. Dies sei vor allem durch die hohe Fallzahl und die höhere Falldauer in dieser Wirtschaftsgruppe verursacht. Die öffentliche Verwaltung (4,3 Prozent), Verkehr, Lagerei und Kurierdienste (4,3 Prozent) sowie sonstige Dienstleistungen (3,8 Prozent) folgen kurz dahinter. In Bildung, Kultur und Medien liegt der Wert mit 2,9 Prozent am niedrigsten. Im Schwerpunkt untersucht der diesjährige Gesundheitsreport die Altersgruppe der 25- bis 39-Jährigen unter dem Motto „Rushhour des Lebens“. Die vielfältigen Anforderungen aus Beruf und Familie schlagen sich allerdings nicht in einem höheren Krankenstand nieder: Diese Altersgruppe ist in Schleswig-Holstein und im Bundesvergleich deutlich kürzer krank als ältere Kollegen und zugleich seltener als die jüngere Versichertengruppe zwischen 15 und 24 Jahren. Bei der Vorstellung des Reports in Kiel betonte Regina Schulz, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein jedoch, dass der im Vergleich zu den anderen Altersgruppen niedrigere Krankenstand nicht darüber hinweg täuschen dürfe, dass sich in diesem Alter erste Ansätze für chronische Krankheiten bilden. 42 Prozent der „Rushhour“-Generation wurden 2013 mit Muskel- und Skelettproblemen behandelt, fast ein Drittel der erwerbstätigen Männer und Frauen hatten ein psychisches Leiden und sieben Prozent der Männer ließen sich wegen Bluthochdruck behandeln. Die gesamte Datenbasis für Schleswig-Holstein umfasst rund 119.000 DAK-Mitglieder. In die Auswertung flossen nur krankheitsbedingte Ausfalltage ein, für die der DAK Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen vorlagen. Anne Mey www.aerzteblatt-sh.de Kommunale Eigeneinrichtungen Die Ärztegenossenschaft plant die ersten kommunalen Zentren Zunächst wird mit den Praxisinhabern vor Ort gesprochen. In Büsum soll das bestehende Ärztehaus umgebaut werden. Genossen hoffen, dass Ärzte bleiben. Die ersten drei kommunalen Eigeneinrichtungen in Schleswig-Holstein gehen in die konkrete Projektierung. Die Gemeinden Büsum, St. Michaelisdonn und Lunden haben die Ärztegenossenschaft Nord mit der Erstellung eines Konzeptes beauftragt. Geschäftsführer Thomas Rampoldt erwartet, dass das Konzept für Büsum Ärztehaus Büsum in der Westerstraße: Hier soll die kommunale Eigeneinrichbis Jahresende steht. tung entstehen. (Foto: di) In dem Urlaubsort an der Nordsee wird das bestehende Ärztehaus, in dem sum praktizierenden Hausärzte gewünscht, dass derzeit vier autonom arbeitende Hausarztpraxen unihr Ärztehaus zum Zentrum umgebaut wird. Ohne tergebracht sind, umgebaut. Deshalb wird es dort die Zusammenarbeit unter einem Dach und ohne schneller gehen als die Konzepterstellung für die die Möglichkeit einer Anstellung sieht auch die KV beiden anderen Orte, wo auch neue Gebäude diskuSchleswig-Holstein nur geringe Chancen, dass die tiert werden. Bis Ende Mai hofft die Genossenschaft, hausärztliche Versorgung in Büsum künftig wie in die derzeit laufenden Verhandlungen mit den Prader gewohnten Form aufrechterhalten werden kann. xisinhabern im Büsumer Ärztehaus abschließen zu Wegen des hohen Altersdurchschnitts musste sich können. „Das ist die Voraussetzung, um die weitedie Gemeinde Gedanken über die künftige ärztliche ren Schritte gehen zu können“, sagte Rampoldt. DaVersorgung in ihrer Region machen, nachdem es imbei muss geklärt werden, ob die Ärzte sich künftig mer schwerer wurde, für Einzelpraxen Nachfolger in dem von der Kommune getragenen Ärztezentrum zu finden. Die KV Schleswig-Holstein hat für solche anstellen lassen oder ob sie weiter als Freiberufler Gemeinden Förderkriterien aufgestellt. Die Körpertätig sein wollen und in Form einer Praxisgemeinschaft erwartet, dass acht bis neun Gemeinden im schaft angebunden werden. Rampoldt hofft, dass Land für eine solche Förderung infrage kommen. alle derzeit praktizierenden Ärzte der Gemeinde erIm Zuge der Diskussionen über kommunale Eigenhalten bleiben und möglichst noch ein Jahr lang einrichtungen beschäftigen sich inzwischen auch nach Gründung des Zentrums praktizieren. „Das Gemeinden mit dem Thema, die nicht gefördert werwäre ideal, weil in neuen Strukturen zunächst die Abden können. Die Genossenschaft steht inzwischen läufe erprobt werden müssen. Für neue Ärzte wäre es in Kontakt mit einzelnen Kommunen. Diskutiert wird leichter, wenn diese Strukturen schon erprobt sind“, auch darüber, ob Gemeinden durch den Betrieb von sagte Rampoldt. Wie berichtet hatten sich die in BüÄrztezentren Defizite entstehen. Dirk Schnack Ausgabe 5 | Mai 2014 33 Schleswig-Holstein Integrative Versorgung Zukunftskonzept für Brunsbüttel wurde vorerst auf Eis gelegt Überraschendes Scheitern der Verhandlungen. Unterschiedliche Bewertungen der Krankenkassen. Jetzt droht ein Sicherstellungszuschlag. Die Verhandlungen um das künftige Versorgungskonzept in der Region Brunsbüttel und die Zukunft des Westküstenklinikums (WKK) sind vom Träger im vergangenen Monat überraschend für gescheitert erklärt worden. Einige Krankenkassen hatten den Vertrag schon unterschrieben, als die AOK Nordwest weitere Fakten forderte. Damit kommt neue Bewegung in die Auseinandersetzung um einen Sicherstellungszuschlag für das Krankenhaus in Brunsbüttel. Ein Gerichtsverfahren in der Hauptsache zu diesem Thema war für den 15. Mai terminiert. Kurz vor der für den 10. April anberaumten Pressekonferenz, auf der das Versorgungskonzept präsentiert werden sollte, kam die Absage des Trägers – obwohl Ersatzkassen und BKK die Vereinbarung schon unterschrieben hatten. Im WKK machte man den Vorstandschef der AOK Nordwest, Martin Litsch, für das Scheitern der sechsmonatigen Verhandlungen verantwortlich. Der wehrte sich in einer gemeinsamen Presseerklärung mit Knappschaft und IKK Nord, in der nicht von einem Scheitern, sondern von einem „tragfähigen Zukunftsmodell“ die Rede war. „Wenn alle Akteure dieses Ziel gemeinsam verfolgen, dann werden wir eine neue Versorgungsform entwickeln können, die für die Menschen in der Region auch künftig eine moderne, wohnortnahe, qualitativ hochwertige und bezahlbare Versorgung bietet“, so Litsch. Mit dem vor einem halben Jahr angekündigten integrativen Konzept für die Region Brunsbüttel sollte die Versorgung durch ein abgespecktes Klinikangebot mit enger Verzahnung der ambulanten Medizin neu aufgestellt werden. Schranken zwischen den Sektoren sollten fallen – aus dem WKK sollte ein Facharztzentrum werden, in dem die Klinikärzte auch ambulante Leistungen erbringen. Dafür sollten auch zusätzliche Kassenarztsitze über die Bedarfsplanung hinaus ausgewiesen werden. 34 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Das stationäre Angebot ist vom Landkreis Dithmarschen als Träger nur defizitär aufrechtzuerhalten, weshalb das Land gegen den Widerstand der Krankenkassen einen umstrittenen Sicherstellungszuschlag verfügt hat, den in Deutschland bislang nur Inselkrankenhäuser erhalten. In einer Eilentscheidung hatte ein Gericht dem WKK im vergangenen Jahr deshalb 1,2 Millionen Euro zugesprochen. Dieser Zuschlag – und damit ein Präzedenzfall für Festlandskrankenhäuser – wäre durch das Konzept obsolet. Litsch verwies darauf, dass alle Beteiligten sich noch kurz vor dem vom WKK verkündeten Scheitern darauf geeinigt hatten, alle offenen Punkte bis Anfang Juli zu klären. Ohne die Klärung, so Litsch, sei es „unverantwortlich, dem WKK einen Blankoscheck auszustellen“. Unter den Krankenkassen ist die Entscheidung der AOK aber umstritten. IKK und Knappschaft forderten gemeinsam mit der AOK eine seriöse Finanzplanung und weitere Daten. Sie riefen die Akteure auf, weiter gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Bei anderen Kassenvertretern herrschte Unverständnis. Nach Angaben des WKK hatte die DAK für die Ersatzkassen bereits den Vertrag unterschrieben. Auch BKK-Vertragschef Dr. Dirk Janssen hatte unterzeichnet. „Ich würde es wirklich bedauern, wenn das gemeinsame Zukunftskonzept nun nicht mehr zustande kommt“, sagte Janssen. Bei der KV Schleswig-Holstein, die für die ambulant tätigen Klinikärzte im WKK Brunsbüttel zusätzliche Vertragsarztsitze ausweisen müsste, bedauerte man das Scheitern. KV-Sprecher Marco Dethlefsen geht aber davon aus, dass eine Einigung noch möglich ist. „Wichtig ist uns, dass keine Konkurrenzsituation zu den niedergelassenen Fachärzten entsteht“, sagte Dethlefsen auf Nachfrage. Dirk Schnack www.aerzteblatt-sh.de Kammerversammlung An kleinen Rädern drehen Dr. Waltraud Anemüller Lübeck Dermatologin Jahrgang 1958 (Foto: ÄKSH) Die Kammerversammlung mag für Dr. Waltraud Anemüller noch neu sein, die Abläufe in Ausschüssen, Vorständen und Vertretungen sind der Oberärztin an der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie am UKSH in Lübeck aber bestens vertraut: „Ich habe mich schon immer in Kirche, Vereinen, Kindergarten oder Schule eingesetzt. Im UKSH bin ich im Personalrat und Gesamtpersonalrat tätig.“ Der berufliche Nachwuchs liegt der vierfachen Mutter dabei besonders am Herzen. Mit Interesse betrachtet sie die Situation der Assistenzärzte in den Krankenhäusern, besonders der Kolleginnen: „Wenn man heute anfängt in einer Klinik zu arbeiten, ist das ein bisschen als ob man in ein Kloster eintritt. Für Freizeit und Kinder bleibt nur noch wenig Raum. Wenn junge Kollegen eine Familie gründen, sollen sie diese auch im Alltag erleben können.“ Beruflich schätzt Anemüller die intensive Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Fachgebieten, ist neugierig auf neue Arbeitsweisen und lernt gern dazu. Für die seit fünf Jahren bestehende VulvaSprechstunde kooperiert sie eng mit den Gynäkologen, bei der Sprechstunde für Kinderdermatologie mit den Kinderärzten. Auch als Mitglied der Kammerversammlung sucht sie vor allem den Austausch mit Kollegen aller Fachrichtungen. Sie möchte dabei die Position der Klinikärzte vertreten, aber auch die Sicht der niedergelassenen Ärzte kennenlernen. „Informationen, die man in beruflichen Gremien erhält, und die Möglichkeit, fachübergreifende Freundschaften zu schließen, können dazu beitragen, Arbeits- und Lebensbedingungen für sich selbst und Kollegen zu optimieren. Dafür reicht es manchmal schon, an den kleinen Rädchen zu drehen.“ Dafür wünscht sie sich auch mehr Mitstreiter aus dem medizinischen Nachwuchs, den sie gern dazu ermuntern würde, selbst aktiv zu werden und für die eigenen Interessen einzustehen. Als ausgebildete Groß- und Außenhandelskauffrau ließ sich die gebürtige Hamburgerin im letzten Jahr in den Finanzausschuss wählen: „Geld bestimmt vieles, aber es darf nicht alles beherrschen. Die Krankenversorgung, die Ausbildung junger Ärzte, Fort- und Weiterbildung sowie wissenschaftliches Arbeiten müssen im Klinikalltag wichtiger sein als Belegungstage und Fallzahlsteigerungen.“ Anne Mey Ausgabe 5 | Mai 2014 35 Mitteilungen der Akademie Schleswig-Holstein Akademie für medizinische Fortund Weiterbildung Esmarchstr. 4 23795 Bad Segeberg Leiterin: Helga Pecnik, M. A. Stimm-Coaching – erfolgreicher Stimmeinsatz und Sprechausdruck Gerade in therapeutischen Begegnungen schafft Ihre Stimme eine atmosphärische Grundlage für Kontakt, Verstandenwerden und Compliance. Folgende Themen werden u. a. besprochen: Wie kann ich in entscheidenden Gesprächen klar und zugewandt bleiben und mit meiner Stimme Vertrauen ermöglichen? (Klangraum, Atemstrom, Haltung) Wie kann ich meine Stimme so kräftigen und energetisieren, dass man mir gerne zuhört? Oder dass Ärger mir nicht die „Stimme verschlägt“? (Atmung, Stimmbildung und Artikulation) In dem Kleingruppen-Coaching werden grund legende Übungen aus vorangegangenen Kursen aufgefrischt. Es geht wesentlich darum, im individuellen Einzeltraining vor der Gruppe und mit Videoaufnahme ein spezifisches individuelles Feedback (zu Ressourcen und Lernschritten) zu ermöglichen, um ein darauf abgestimmtes Trainingsprogramm zu besprechen. Schwerpunkt der Arbeit sind Atem-, Stimm- und Sprechübungen, Gesprächssequenzen und Kurzpräsentationen, mit jeweils individueller Analyse. Termin: 14. Juni 2014 Ärztliche Leichenschau Die Notwendigkeit einer umfassenden, detaillierten Leichenschau ist auch als Instrument ärztlicher Qualitätssicherung unumstritten. Mitunter gibt es aber in der Praxis problematische Situationen, in denen Unsicherheit vorherrscht, z. B. bei Feststellung des Verdachts eines nichtnatürlichen Todes, bei der Festlegung des Todeszeitpunkts, bei der Leichen schau im Notarztdienst oder bei der Frage nach Meldepflichten. Neben einem Repetitorium zu Leichenerscheinungen, der Darstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Belange des öffentlichen Gesundheitswesens befasst sich die Veranstaltung mit allen Aspekten bei 36 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Tel.: 04551 8813 166 www.aeksh.de/akademie E-Mail: [email protected] der praktischen Durchführung einer Leichenschau. Termin: 18. Juni 2014 Achtung: Ort geändert, jetzt in Bad Segeberg! Veranstaltungen im Juni 2014 2.-6. Juni, 9.00-16.00 Uhr Intensiv-Kurs Psychiatrie 4. Juni, 15.00-18.00 Uhr Cardio Pulmonale Reanimation – HLW-Basismaßnahmen 14.-18. Juni, Beginn: 9.00 Uhr Palliativmedizin Modul 2 – Fallseminar einschließlich Supervision 14. Juni, 10.00-17.00 Uhr Stimm-Coaching – erfolgreicher Stimmeinsatz und Sprechausdruck 18.-22. Juni, Beginn: 9.00 Uhr Homöopathie - B-Kurs 18. Juni, 16.00-19.15 Uhr Ärztliche Leichenschau 19. Juni, 17.00-21.00 Uhr Kindernotfälle – Kindertrainingszirkel (KiTZ) – Kreislauf/Bewusstsein (C/D-Probleme) 20.-22. Juni, Beginn: 15.00 Uhr Akupunktur – Block E 21. Juni, 9.30-17.30 Uhr ACLS-Training (Advanced Cardiac Life Support) 21. Juni, 9.30-14.00 Uhr Hirntoddiagnostik und Organspende 25.-27. Juni, Beginn: 16.00 Uhr Block 16 Kursweiterbildung Allgemeinmedizin – Psychosomatische GV Teil I: Einführung in die Psychosomatik (Theorie) 27.-29. Juni, Beginn: 14.15 Uhr Block 17 Kursweiterbildung Allgemeinmedizin – Psychosomatische GV Teil II: Verbale Intervention 28. Juni bis 5. Juli, Beginn: 9.30 Uhr 80 Stunden-Kurs zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin www.aerzteblatt-sh.de Pflege Pflegen wie die Profis – ein Modellprojekt macht Schule Pflegekräfte schulen Laien, damit die aus dem Krankenhaus entlassene Angehörige zu Hause versorgen können. Ausweitung in Schleswig-Holstein geplant. Ein Angehöriger wird aus dem Krankenhaus entlassen und benötigt zu Hause Unterstützung, weil er nicht mehr mobil ist. Viele Menschen wollen zwar die Pflege ihres Angehörigen übernehmen, scheitern aber, weil sie damit an ihre körperlichen Grenzen stoßen. Das Modellprojekt „Familiale Pflege“ setzt hier offenbar erfolgreich an. In einer gemeinsamen Pressekonferenz im Städtischen Krankenhaus Kiel zeigten sich die dafür geschulten Pflegetrainer, die das Modellprojekt finanzierende AOK Nordwest, das Gesundheitsministerium und die projektleitende Universität Bielefeld mit den bisherigen Erfahrungen zufrieden. Landesgesundheitsministerin Kristin Alheit bezeichnete das Projekt als vorbildlich. Sie erwartet, dass die Bedeutung der Schulungen noch zunehmen wird. Nirgends werden so viele Pflege bedürftige stationär versorgt wie in Schleswig-Holstein – und 60 Prozent von ihnen kommen direkt aus dem Krankenhaus ins Pflegeheim. Vielleicht ließe sich manche Einweisung ins Pflegeheim vermeiden, wenn die Angehörigen besser auf die Pflege vorbereitet wären. Diese Vorbereitung können sie bei Pflegetrainern lernen. Das sind Pflegekräfte, die speziell dafür ausgebildet wurden, Angehörige zu schulen. Sie geben Tipps u. a. zur Mobilisierung, zur Versorgung bei Inkontinenz und zur Prophylaxe. Landesweit gibt es inzwischen 60 solcher Pflegetrainer an 24 Krankenhäusern. Sie haben im vergangenen Jahr 1.605 Angehörige geschult. „Das ist wie Zauberei. Auf einmal ist es einfach, nur weil man weiß, wie es geht“, sagte bei der Bilanz Dagmar David-Sohr, die eine solche Schulung erhalten hatte und die Tipps in der Pflege anwendet. Pflegetrainer wie Kerstin Rosenkranz aus dem Städtischen Krankenhaus bestätigen, dass sie viele ähnlich positive Rückmeldungen bekommen. Sie sagte auch: „Häufig begegnen uns überforderte, ausgebrannte Angehörige.“ Damit das nicht eintritt, kön- Pflegeschulung für Angehörige – dies bieten künftig mehr Kliniken im Land an. (Foto: di) nen die Pflegetrainer die Angehörigen bis zu sechs Wochen nach der Klinikentlassung zu Hause besuchen und ihnen Tipps geben. In Anspruch nehmen kann diese Schulung jeder gesetzlich Versicherte, gezahlt werden die Schulungen von der AOK Nordwest. „Ich bin mit dem Projekt hochzufrieden, weil es Ängste nimmt und Kompetenz vermittelt“, sagte AOK-Chef Martin Litsch in Kiel. Angst, dass das Modellprojekt einmal zu Ende sein wird und die Schulungen damit beendet sind, haben die Beteiligten nicht. Nach Angaben von Projektleiterin Prof. Katharina Gröning wird es ständig erweitert und bringt damit neue Vorteile. In Schleswig-Holstein, das neben Nordrhein-Westfalen und Hamburg Modellregion ist, sollen nach und nach alle Krankenhäuser solche Pflegetrainer für die Angehörigen ausbilden. Dirk Schnack Ausgabe 5 | Mai 2014 37 Schleswig-Holstein MDK Nord So gelingt der stufenweise Wiedereinstieg ins Arbeitsleben Wiedereingliederung bei Arbeitsunfähigkeit: „Hamburger Modell“ hilft auch vielen Menschen in Schleswig-Holstein. Der erste Tag am Arbeitsplatz nach langer Krankheit ist für viele Arbeitnehmer ein schwerer Schritt. Gerade bei psychischen Erkrankungen befürchten sie, dem Druck nicht standhalten zu können und erneut schwer zu erkranken. Eine Hilfe bietet der behutsame Wiedereinstieg durch das „Hamburger Modell“. Nach Angaben des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Nord (MDK Nord) konnten damit rund 15.000 Schleswig-Holsteiner in den vergangenen fünf Jahren (2009 bis 2013) stufenweise zurück in den Arbeitsalltag finden. Voraussetzung für die stufenweise Wiedereingliederung (StWE), auch „Hamburger Modell“ genannt, ist aus medizinischer Sicht eine ausreichende Belastbarkeit und eine hinreichend günstige Aussicht auf berufliche Wiedereingliederung. Insbesondere bei langzeitarbeitsunfähigen Menschen liegen oft psychische Erkrankungen (F-Diagnosen nach ICD10) vor. Je länger die Arbeitsunfähigkeit dauert, umso mehr wird der Patient vom Arbeitsprozess entwöhnt. Somit erschwert sich mit jedem weiteren Tag der Arbeitsunfähigkeit die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Entsprechend den ärztlichen Empfehlungen kann die StWE vom Rentenversicherungsträger im zeitlich definierten Anschluss an eine Rehabilitation und von der Gesetzlichen Krankenversicherung eingeleitet werden, in Einzelfällen auch durch andere Sozialleistungsträger (z. B. Unfallversicherung). Beim Hamburger Modell nimmt der Patient seine Berufstätigkeit in zeitlich reduzierter Form wieder auf. Dennoch besteht die Arbeitsunfähigkeit während einer stufenweisen Wiedereingliederung in das Arbeitsleben fort. Rechtlich gesehen besteht nämlich Arbeitsunfähigkeit nach dem Prinzip „Alles oder Nichts“. Eine „Teilarbeitsunfähigkeit“ gibt es nicht, sodass während der StWE die volle Arbeitsunfähigkeit fortbesteht. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer während des Wiedereingliederungsprozesses 38 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt keine Arbeitsleistung im Rahmen des vereinbarten Arbeitsvertrages erbringen kann, ihm während der StWE mithin grundsätzlich auch kein Arbeitsentgelt zusteht und er deswegen weiterhin Krankengeld (bei Zuständigkeit GKV) bzw. Übergangsgeld (bei Zuständigkeit DRV) oder Verletztengeld (Unfallversicherung) erhält und somit finanziell abgesichert ist. Für den Arbeitgeber bedeutet dies, dass er durch eine StWE nicht finanziell belastet wird. Er kann also in dieser Zeit zusätzlich einen weiteren Arbeitnehmer beschäftigen. Eine Verpflichtung des Arbeitgebers zur Durchführung der Wiedereingliederung des Arbeitnehmers besteht zwar nicht. Jedoch wird der Arbeitgeber insbesondere bei langjährig Beschäftigten sowie bei Arbeitnehmern mit betriebsspezifischen Kenntnissen, Fähigkeiten und Aufgaben großes Interesse an einer baldigen Wiedereingliederung haben. Die StWE bietet daher Vorteile für Patienten, Arbeitgeber und Leistungsträger. Voraussetzung für das Hamburger Modell ist, dass Patient, Leistungsträger (Krankenkasse, Rentenversicherung) und Arbeitgeber zustimmen. Der MDK kann die Einleitung anregen. Wichtig ist das Einverständnis des Versicherten mit der Teilnahme an der StWE, das auf einem vereinbarten Vordruck schriftlich zu erklären ist. Auf diesem Vordruck muss der Arzt die tägliche Arbeitszeit und die Tätigkeiten angeben, die der Patient während der Wiedereingliederung ausüben kann, bzw. die Belastung aufführen, denen der Patient nicht ausgesetzt werden darf. Nur wenn die Anforderungen des vorhandenen Arbeitsplatzes mit diesen Einschränkungen übereinstimmen, kann die stufenweise Wiedereingliederung zum Erfolg führen. Zu beachten ist außerdem: Eine stufenweise Wiedereingliederung an Arbeitsplätzen, für die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach den berufsgenossenschaftlichen Grundsätzen erforderlich sind, kann www.aerzteblatt-sh.de grundsätzlich nur mit Zustimmung des Betriebsarztes erfolgen. Konkret wird vom Arzt ein Wiedereingliederungsplan erstellt, der sich an den Gegebenheiten des Einzelfalles orientiert. Ein festes Schema ist nicht vorgesehen. In der Regel sollte die stufenweise Wiedereingliederung sechs Monate nicht überschreiten. Dem Arbeitnehmer wird dadurch die Möglichkeit gegeben, sich Schritt für Schritt an die Anforderungen seines Arbeitsplatzes heranzutasten. Aufgabe des Vertragsarztes ist, die krankheitsbedingten Einschränkungen der Leistungsfähigkeit seines Patienten zu definieren und mit den Anforderungen des Arbeitsplatzes abzugleichen. Davon ausgehend kann der Arzt der Krankenkasse einen Vorschlag unterbreiten, wie die StWE unter Berücksichtigung der krankheitsbedingten Leistungseinschränkungen vorzunehmen ist. Dabei ist eine Unterstützung durch den MDK im Auftrag der Krankenkasse möglich, allerdings haben MDK und Kassen keinen Einfluss darauf, ob und wie der Arbeitgeber dies umsetzt. Wichtig ist sicherzustellen, dass die Belastung am Arbeitsplatz sich nicht negativ auf den Gesundungsprozess des Betroffenen auswirkt oder Gesundheitsgefahren für ihn selbst oder Dritte mit sich bringen kann. Während der Wiedereingliederung muss der Patient in regelmäßigen Abständen vom behandelnden Arzt daraufhin untersucht werden, ob die StWE wie geplant ihren Zweck erfüllt oder ob Anpassungen vorzunehmen sind. Etwaige Anpassungen sind zwischen Patient, behandelndem Arzt, Kostenträger (Krankenkasse, Rentenversicherung) und Arbeitgeber, ggf. unter Einbeziehung von Arbeiternehmervertretung, Betriebsarzt und/oder MDK, abzustimmen. Wesentlich ist auch, dass immer wieder geprüft wird, ob eine Rückkehr an den Arbeitsplatz realistisch ist. Die Mehrzahl der Patienten nimmt in einem Zeitraum von bis zu sechs Wochen die Arbeit wieder vollständig auf. Ergibt sich während der stufenweisen Wiedereingliederung, dass die bisherige Tätigkeit auf Dauer krankheitsbedingt nicht mehr im Umfang wie vor Eintritt der Arbeitsunfähigkeit aufgenommen werden kann, so ist hierüber die Krankenkasse unverzüglich zu informieren. Die StWE wird dann abgebrochen. Zuvor ist jedoch der Versicherte anzuhören. Bleibt noch die Frage zu klären, wer der zuständige Leistungsträger für die StWE ist. In der Praxis sind dies meist die Krankenkassen. Vorrangig kann aber auch die Zuständigkeit des Rentenversicherungsträgers gegeben sein. Alle Rehabilitationsträger können eine StWE veranlassen bzw. durchführen. Sie haben im unmittelbaren Anschluss an Leistungen zur medizinischen Rehabilitation bei Durchführung einer StWE Übergangsgeld zu zahlen. Eine Wiedereingliederung zulasten der Rentenversicherung nach einer medizinischen Reha ist an verschiedene Voraussetzungen geknüpft. Dazu gehört, dass die Kosten von der Rentenversicherung getragen werden, die Notwendigkeit einer StWE während der medizinischen Reha-Maßnahme festgestellt wird, die StWE von der Reha-Einrichtung eingeleitet worden ist, der Versicherte und der Arbeitgeber der Durchführung zugestimmt haben, der Versicherte für die Durchführung einer StWE ausreichend belastbar ist und diese innerhalb von vier Wochen nach Ende der medizinischen Rehabilitation beginnt. Die Prüfung der Möglichkeiten für eine StWE ist bei den Rehabilitationseinrichtungen obligatorisch. Sie haben bei als arbeitsunfähig zu entlassenden Patienten spätestens am Entlassungstag immer eine Checkliste zu erstellen. Liegen die Voraussetzungen für eine StWE grundsätzlich vor, wurde diese aber von der Reha-Einrichtung nicht eingeleitet, kann auch die Krankenkasse im Anschluss an die RehaMaßnahme tätig werden. In diesem Fall kann sie innerhalb von 14 Tagen nach Ende der Leistung zur medizinischen Reha die StWE bei der Deutschen Rentenversicherung anregen. Aus Sicht des Patienten ist wesentlich, dass im Anschluss an eine RehaMaßnahme alle geeigneten Schritte unternommen werden, ihn an seinen Arbeitsplatz zurückzuführen. Es gibt kein Recht des Leistungsträgers, dies aus Gründen ökonomischer Betrachtungsweise zu verhindern. Gerade bei psychisch kranken Menschen sind die mit dem Arbeitgeber erforderlichen Gespräche zur StWE nicht zuletzt wegen einer möglichen Gefährdung des Arbeitsplatzes häufig sensibel. Die Betroffenen sind deshalb teilweise auch überfordert, die notwendigen Gespräche mit dem Arbeitgeber ohne entsprechende fachliche Begleitung und Unterstützung zu führen. Zeichnen sich Probleme ab, sollten die Betroffenen den zuständigen Träger oder dessen gemeinsame Servicestelle um Begleitung bzw. Unterstützung bitten. Dr. Bernhard van Treeck, Thomas Wortmann, Claudia van Treeck, Dr. Harry Fuchs Ausgabe 5 | Mai 2014 39 Schleswig-Holstein Gesundheitspolitik Vielseitiger Spätstarter Bernd Heinemann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, hatte vor der Politik viele Jobs und immer wieder Berührungspunkte mit dem Gesundheitswesen. Bernd Heinemann (Foto: SPD) Herr Heinemann, bis Sie 2009 ins Parlament gingen, gehörten Sie als Leiter der Landesstelle für Suchtfragen zur Gruppe derer, die Geld von der Politik einwerben müssen. Nun entscheiden Sie mit über den Haushalt. Fiel der Seitenwechsel schwer? Heinemann: Eigentlich nicht, schließlich war ich 15 Jahre kommunalpolitisch tätig. Ich habe mich immer bemüht, alle Seiten im Blick zu haben. Natürlich muss man Prioritäten setzen. Das kann bedeuten, das eine vor dem anderen zu kürzen. In der Gesundheitspolitik kümmern wir uns zurzeit besonders um Diabetes oder Demenz. Sie haben nach der Hauptschule eine Lehre beim Marinearsenal absolviert, dann auf dem zweiten Bildungsweg studiert. Helfen solche Erfahrungen in der Politik? Heinemann: Auf jeden Fall! Allein, weil ich zum Ende meiner Karriere in die Politik gegangen und nicht zwingend auf eine Wiederwahl angewiesen bin. Und es hat etwas mit Lebenserfahrung zu tun. Ich war Taxifahrer während des Studiums, ich habe im Krankenhaus gejobbt und dabei gelernt, dass das Leben aus wichtigeren Dingen als Karriere besteht. Zupacken und Aufgaben zu einem guten Ende führen, das war immer mein Ding. Gab es einen Auslöser, der Sie zum SozialpädagogikStudium gebracht hat? 40 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Heinemann: Ausgelöst wurde dieser Wechsel durch die Nachtschichten im Krankenhaus. Menschen sterben zu sehen, hat mir geholfen zu begreifen, wie bedeutend das Leben ist. Eine weitere Weiche wurde in einem Praktikum in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung gestellt. Ich wurde mit einem VWBus voller Leute zum Laubharken in den Park geschickt, ohne Ahnung, wie ich mit den Menschen mit Handicap umgehen sollte. Ein dritter Auslöser war meine Zeit bei der Bundeswehr, in der ich Menschen unter ihrer Rolle zusammenbrechen sah. Sie waren unter anderem Stadtjugendpfleger – was stellt man sich darunter vor? Heinemann: Die Arbeit mit Jugendlichen fand ich immer spannend. Im Kieler Sportverein KTB war ich als Jugendwart, nach dem Studium in verschiedenen Positionen tätig. Als Stadtjugendpfleger in Nortorf habe ich mich um Jugendtreffs, Freizeiten und die Angebote der Vereine gekümmert, aber auch um Einzelschicksale: Manchmal habe ich nächtelang mit Jugendlichen und ihren Eltern um Lösungen in schwierigen Situationen gerungen. Damals starben mehrere Jugendliche durch Unfälle unter Alkohol und ein Mal durch eine Überdosis. Das brachte mich zum Rendsburger Verein „Droge 70“. Sie gehören zu den wenigen Landtagsabgeordneten, die sich um Themen wie Sucht und Psychiatrie kümmern. Ist es schwierig, solche Themen im politischen Tagesgeschäft einzubringen? Heinemann: Ich kenne durch meine Arbeit viele engagierte Menschen, zum Beispiel auch in der Ärztekammer oder eben in der Politik. Wenn wir die richtigen Leute in die Fraktion einladen, die den entscheidenden Punkt in einem komplexen Thema beleuchten können, ist viel erreicht. Esther Geißlinger PERSONALIA Geburtstage Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind. Dr. Jürgen Loh, Timmendorfer Strand, feiert am 14.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Karl-Michael Dietz, Kiel, feiert am 29.05. seinen 70. Geburtstag. Dr. Hans Jürgen Braun, Kappeln, feiert am 17.06. seinen 75. Geburtstag. Dr. Rolf Kastein, Norderstedt, feiert am 02.06. seinen 80. Geburtstag. Dr. Wolfgang Stehle, Plön, feiert am 17.06. seinen 85. Geburtstag. Dr. Dietrich Schmidt, Süderlügum, feiert am 03.06. seinen 80. Geburtstag. Dr. Hannelore Brück, Neumünster, feiert am 18.06. ihren 85. Geburtstag. Dr. Klaus Richter, Groß Wittensee, feiert am 04.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Florian Zechlin, Selent, feiert am 20.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Hans-Hermann Seifert, Heide, feiert am 04.06. seinen 85. Geburtstag. Dr. Jürgen Bruhn, Itzehoe, feiert am 22.06. seinen 80. Geburtstag. Dr. Ingo Brauer, Holm, feiert am 05.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Farhad Keshavarzi, Heide, feiert am 22.06. seinen 75. Geburtstag. Dr. Wilfried Herbst, Quickborn, feiert am 05.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Ulrich Ruhnke, Kiel, feiert am 23.06. seinen 75. Geburtstag. Dr. Ivo Mucha, Geesthacht, feiert am 05.06. seinen 75. Geburtstag. Dr. Margaretha Schöning, Brunsbüttel, feiert am 23.06. ihren 90. Geburtstag. Karin Krapp, Flensburg, feiert am 07.06. ihren 80. Geburtstag. Dr. Gisela Thies, Bad Oldesloe, feiert am 23.06. ihren 75. Geburtstag. Dr. Volkmar König, Bad Schwartau, feiert am 08.06. seinen 80. Geburtstag. Dr. Jörg Pfeiffer, Schipphorst, feiert am 24.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Hans-Jörg Rummert, Lübeck, feiert am 08.06. seinen 75. Geburtstag. Dr. Hans-Henning Ucke, Timmendorfer Strand, feiert am 24.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Harald Beyer, Bosau, feiert am 10.06. seinen 80. Geburtstag. Prof. Dr. Thomas Hütteroth, Lübeck, feiert am 25.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Bert Bluhme, Lübeck, feiert am 10.06. seinen 70. Geburtstag. Dankwa Arkhurst, Itzehoe, feiert am 27.06. seinen 75. Geburtstag. Edda Dittmar, Barsbek, feiert am 12.06. ihren 70. Geburtstag. Dr. Ingrid Langhans, Elmshorn, feiert am 27.06. ihren 70. Geburtstag. Dr. Wolfgang Kunkel, Kasseedorf, feiert am 14.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Dietrich Portwich, Kiel, feiert am 30.06. seinen 80. Geburtstag. Wir gedenken der Verstorbenen Dr. Horst Behm, Rendsburg, geboren am 23.05.1923, verstarb am 21.01.2014. Dr. Werner Münkner, Timmendorfer Strand, geboren am 27.09.1942, verstarb am 01.04.2014. Dr. Sabine Vujcic, Alveslohe, geboren am 18.11.1948, verstarb am 01.04.2014. Dr. Thoralf Schollmeyer, Gettorf, geboren am 12.03.1962, verstarb am 15.03.2014. Dr. Gisela Wartke, Bad Schwartau, geboren am 04.02.1942, verstarb am 06.04.2014. Dr. Joachim Müller, Kiel, geboren am 27.12.1941, verstarb am 19.03.2014. Dr. Elfriede Klöhn, Lübeck, geboren am 30.06.1922, verstarb am 17.04.2014. Ausgabe 5 | Mai 2014 41 Personalia Regio Kliniken ernennen neue Chefärzte Mit Dr. Ulf Niemann und Dr. Tahsin Balli haben zwei neue Chefärzte ihre Arbeit an den Regio Kliniken in Elmshorn und Wedel begonnen. Balli trägt Verantwortung als Chefarzt für die Pneumologie standortübergreifend. Der 43-jährige Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie sowie Schlaf- und Intensivmedizin hat schon in mehreren Häusern der Sana Kliniken, zu denen auch die Regio Kliniken zählen, in verantwortlicher Position in der Pneumologie gear- beitet. Niemann hat am Standort Elmshorn die Leitung der von PD Dr. Ernst Thies seit 1992 geführten Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie übernommen. Aufgabe des 41 Jahre alten Facharztes für Chirurgie, spezielle Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie ist es nach Angaben des Trägers, die Klinik „zu führen und weiterzuentwickeln“. Niemann war zuletzt Oberarzt an einem Klinikum der Maximalversorgung in Süddeutschland. (PM/Red) Auszeichnung für Lübecker Doktoranden Matthias Weber, Doktorand am Institut für Medizintechnik der Universität zu Lübeck, wurde mit dem Preis für den besten wissenschaftlichen Beitrag auf dem vierten Internationalen Workshop für Magnetic Particle Imaging in Berlin ausgezeichnet. Die moderne Diagnostik macht ein vollständiges und patientenspezifisches Bild krankheitsbezogener Prof. Thorsten Buzug, Prof. Mauro Magnani (2. Platz), Dr. Jörn Borgert, AlexanProzesse erforderlich. der Kraupner (3. Platz) und Matthias Weber (1. Platz; v. l. n. r.) (Foto: Rüdiger Labahn) Eine präzise Quantifi- zierung dieser Prozesse ist daher eine wesentliche Anforderung an die Bild- von Krankheiten und deren Therapieplanung revolugebung in der klinischen Praxis, aber auch bei der tionieren. Über den aktuellen Forschungsstand tauErforschung neuer Diagnose- und Therapieansätze. schen sich die Wissenschaftlerteams jährlich im Bildgebungsverfahren wie die Positronen-Emissi- Rahmen des International Workshop on Magnetic ons-Tomographie (PET), die Einzelphotonen-Emis- Particle Imaging aus. Austragungsort für den diessions-Computertomographie (SPECT) und die jährigen Workshop war die Berliner Charité. An drei Magnetresonanztomographie (MRT) liefern schon Tagen stellten 200 Teilnehmer über 100 Beiträge aus heute funktionale Daten über physiologische Pro- 15 Ländern zu dem Thema vor. In dieser Konkurrenz zesse im menschlichen Körper und können die konnte sich Matthias Weber durchsetzen. Der 26-jähanatomischen Bildinformationen aus der CT- oder rige Doktorand forscht seit 2012 an einem neuen MRT-Bildgebung sinnvoll ergänzen. Konzept für eine Magnetfeldkonfiguration, die das Eine neue medizinische Bildgebungstechnologie, Magnetic Particle Imaging zehn Mal sensitiver madas Magnetic Particle Imaging, wird seit 2005 er- chen wird. Weber hat Medizinische Ingenieurwissenforscht. Diese Technologie soll künftig die Diagnostik schaft an der Universität in Lübeck studiert. (PM/Red) 42 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de Diemert wird Chef der neuen 2. Medizinischen Klinik Chefarzt PD Dr. Patrick Diemert leitet die neu eröffnete 2. Medizinische Klinik am Heider Westküstenklinikum (WKK). Diemert steht ein Team von Fachärzten, Assistenzärzten und Pflegekräften für die Behandlung von Patienten, die unter Herzkrankheiten leiden, zur Seite. Besonders die interventionelle Kardiologie soll weiter ausgebaut werden. „Angesichts der Zunahme von Patienten im Bereich der Inneren Medizin und der fortschreitenden Spezialisierung haben wir entschieden, die bisherige, sehr große Medizinische Klinik in zwei Fachabteilungen zu teilen“, sagte WKKGeschäftsführer Harald Stender während einer Pressekonferenz in Heide. Neu aufgestellt wird auch das Team der Klinik. Zum Leitenden Oberarzt und damit zum Stellvertreter von Diemert wurde Oberarzt Frank Jordan ernannt. Zum Team zählen sechs weitere Oberärzte, die teils aus der eigenen bisherigen Medizinischen Klinik stammen, teils aber auch aus anderen Krankenhäusern nach Heide wechseln. Bei den Assistenzärzten und dem Pflegepersonal konnte überwiegend auf bewährte WKK-Mitarbeiter zurückgegriffen werden. Inzwischen hat Diemert damit begonnen, die Leistungen der Klinik auszubauen. Er gilt als Experte für die interventionelle Klappentherapie. Dieser Bereich PD Dr. Patrick Diemert mit Kardiologe Frank Jordan. (Foto: WKK) soll am WKK ausgebaut werden und auch für Patienten aus anderen Kreisen angeboten werden. In den kommenden Monaten soll zudem gemeinsam mit der 1. Medizinischen Klinik unter Leitung von Prof. Fritz S. Keck eine „Chest Pain Unit“ eingerichtet werden. (PM/Red) Ausgabe 5 | Mai 2014 43 Personalia Albertinen holt Nägele aus Reinbek Prof. Herbert Nägele (Foto: Albertinen-Krankenhaus) Prof. Herbert Nägele ist seit April Leiter des neu gegründeten Departments für Herzinsuffizienz- und Devicetherapie im Hamburger Albertinen Herz- und Gefäßzentrum. Nägele gilt für seinen Arbeitgeber als „ausgewiesener Experte für die Behandlung von herzinsuffizienten und herztransplantierten Patienten“. Das Albertinen verwies in diesem Zusammenhang auf Nägeles veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten. Nägele studierte in Hamburg Medizin und arbeitete danach längere Zeit innerhalb der Herzmedizin des UKE. Zuletzt war er als Leitender Oberarzt im Krankenhaus St. Adolfstift in Reinbek tätig. Nägele ist u. a. erster Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft für Prävention und Rehabilitation Hamburg („HerzInForm“). Mit dem Department baut das Albertinen sein Leistungsspektrum nach anderen Neugründungen im Norden Hamburgs weiter aus. (PM/Red) Auszeichnungen für Kieler Chirurgen Auf der 131. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie wurden zwei Mitarbeiter der Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie des Universitätsklinikums SchleswigHolstein (UKSH), Campus Kiel, für ihre wissenschaftlichen Arbeiten ausgezeichnet. Die Wissenschaftler und Mitglieder der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) erhielten Preise auf dem Gebiet der Leberregeneration und Adipositasforschung sowie auf dem Gebiet der roboterassistierten Chirurgie. Dr. Markus Ahrens (44), Oberarzt der Klinik, aus der Arbeitsgruppe von Prof. Clemens Schafmayer, erhielt den Fritz-Lindner-Preis für den besten wissenschaftlichen Vortrag des Kongresses. Die Arbeitsgruppe, die sich mit Lebererkrankungen und Adipositasmedizin beschäftigt, konnte aufzeigen, dass sich die nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFLD) nach Adipositasoperationen zurückbildet. Leberbiopsien, die während der Operation und im Verlauf der Nachsorge durchgeführt wurden, wiesen bestimmte epigenetische Veränderungen der DNA und mRNA-Expression auf. Somit konnte erstmals eine 44 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt behandlungsinduzierte epigenetische Veränderung im Menschen nachgewiesen werden, die ursächlich für dieses sogenannte Remodeling, also die Rückbildung der nicht-alkoholischen Fettleber, ist. Prof. Jan-Hendrik Egberts (40), leitender Oberarzt der Klinik, erhielt den diesjährigen Preis für das beste Operationsvideo. Er präsentierte eine erstmals in Deutschland durchgeführte roboterassistierte minimalinvasive Speiseröhrenresektion. „Diese Auszeichnung ist ein wichtiges Signal aus der Fachgesellschaft für die zukünftige Entwicklung der roboterassistierten Chirurgie“, sagte Klinikdirektor Prof. Thomas Becker. „Wir sind stolz, dass sich eine zukunftsträchtige Chirurgie am Campus Kiel weiter entwickelt.“ Das roboterassistierte Da-Vinci-System wurde am UKSH in Kiel durch einen Forschungsantrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als Gemeinschaftsprojekt mit der Klinik für Urologie und Kinderurologie, der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und der chirurgischen Klinik ermöglicht. Das System zeigt, dass komplexe onkologische Operationen für die Patienten schonender, präziser und auch sicher anzuwenden sind. (PM/Red) www.aerzteblatt-sh.de Neue Pflegedirektorin bei den Sana Kliniken Heike Landig ist neue Pflegedirektorin bei den Sana Kliniken in Lübeck. Sie folgt auf die bislang stellvertretende Pflegedirektorin Silke Gause, die nach Angaben ihres früheren Arbeitgebers zur DRKSchwesternschaft in den Bereich der Personalentwicklung in Lübeck wechselte. Landig arbeitet noch bis Sommer 2015 gemeinsam mit Pflegedirektorin Ilse Cordts, die dann in den Ruhestand gehen wird, in Lübeck. Landig war zuvor 19 Jahre in der Pflegedienstleitung bei den Sana OsteMed Kliniken in Zeven und Bremervörde tätig. Sie war an ihrer alten Wirkungsstätte an der Einführung des Qualitätsmanagements und an verschiedenen Umbau- und Umstrukturierungsprojekten beteiligt, u. a. an der Etablierung der Geriatrie und Schmerztherapie. (PM/Red) Verabschiedung und Begrüßung der Pflegedirektion in den Sana Kliniken Lübeck v. l. n. r.: Dr. Matthias Bahr, Ilse Cordts, Silke Gause, Volker Hippler, Heike Landig und Klaus Abel. (Foto: Sana HL) Lehnert wird neuer Präsident der Lübecker Universität Prof. Hendrik Lehnert wird neuer Präsident der Lübecker Universität. Diese Entscheidung traf der akademische Senat der Hochschule im April. Lehnert folgt auf Prof. Peter Dominiak, dessen Amtszeit am 31. Juli endet und der aus Altersgründen nicht nochmals für das Amt kandidieren konnte. Lehnert ist Professor für Innere Medizin an der Universität und Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck. Der Präsident führt entsprechend dem schleswig-holsteinischen Hochschulgesetz den Vorsitz im Präsidium, das die Hochschule leitet und verfügt über die Richtlinienkompetenz. Er vertritt die Hochschule gerichtlich und außergerichtlich. Als Präsident ist er zuständig für die laufenden Geschäfte der Hochschule, die Wahrung der Ordnung innerhalb der Hochschule und die Ausübung des Hausrechts. Er übt das Amt hauptberuflich aus. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Neben dem Präsidenten besteht das Präsidium der Universität zu Lübeck aus drei Vizepräsidenten (Prof. Enno Hartmann, Prof. Thorsten Buzug, Prof. Detlef Zillikens) und dem Kanzler (Dr. Oliver Grundei). Lehnert wird die Leitung der Universität zum 1. August übernehmen. Dominiak war seit 2005 Rektor und ist Prof. Hendrik Lehnert (Foto: UKSH) seit 2008 Präsident der Universität zu Lübeck. Ein akademischer Festakt zur Amtsübergabe findet zur Feier des 50-jährigen Bestehens der Universität am 3. November in der Universitätskirche St. Petri statt. (PM/Red) Ausgabe 5 | Mai 2014 45 Personalia Promotion mit 55 Jahren Ralf Wilhelm Büchner hat sein Medizinstudium vor 30 Jahren abgeschlossen. Seit fast 25 Jahren ist er als niedergelassener Allgemeinmediziner in seiner Praxis in Klanxbüll tätig und hat sich nicht nur als Hausarzt an der dänischen Grenze einen Namen gemacht, Dr. Ralf Wilhelm Büchner (Foto: Privat) sondern auch in berufspolitischer Hinsicht. Seit 2008 konzentrierte er sich vermeintlich ganz auf die Arbeit in seiner Praxis. Dass diese Annahme nicht ganz zutrifft, beweist ein Titel, den Büchner seit Anfang April sein eigen nennen darf: Doktor der Medizin. Seit 2011 schrieb der geborene Ludwigsburger am Fritz Beske Institut für Gesundheitssystemforschung (IGSF) in Kiel an seiner Dissertation mit dem Titel „Ärztliche Kommunikation als Grundlage allgemeinärztlicher Versorgung nach § 76 SGB V – Medizinphilosophische Ableitung und Praxisergebnisse“. Eine Promotion drei Jahrzehnte nach Studienabschluss mag ungewöhnlich erscheinen, für Büchner entstand sie dagegen schlicht aus seiner Arbeit he raus: „Es gibt spezifische Situationen zwischen Arzt und Patient, die nur in der ärztlichen Praxis vorkommen und auch nur dort erforscht werden können.“ Diese Arzt-Patient-Beziehung, aber auch die Kommunikation zwischen Haus- und Gebietsärzten, steht im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Untersuchung. Bereits während der Mitarbeit an der gesundheitspolitischen Agenda 2009 sei ihm eine erste Idee zu 46 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt dem Thema gekommen. „Ich habe dann eine erste Skizze zu Papier gebracht und sie Prof. Fritz Beske, meinem späteren Doktorvater, gegeben. Eigentlich hatte ich die Befürchtung, dass ihm das Thema ärztliche Kommunikation und Arzt-Patient-Beziehung etwas zu ‚wolkig‘ sein könnte. Doch er hatte Interesse und meinte, dazu könne ich doch etwas Umfangreicheres machen“, schildert Büchner die Geburtsstunde seiner Promotion. Er sei seit beinahe einem Vierteljahrhundert niedergelassen und es habe ihn einfach interessiert, was in der ärztlichen Praxis so passiere, wie viele Berichte er von anderen Ärzten zurückbekomme und welche Auswirkungen das auf die Kommunikation zwischen Arzt und Patient habe, wenn er als Hausarzt eben nicht über alles informiert sei, was beim Facharzt passiere. Zudem habe bisher noch keine derartige Studie zur Kommunikation zwischen Haus- und Gebietsarzt vorgelegen. So wertete der sechsfache Vater zwischen 2011 und 2013 in seiner Querschnittstudie 5.427 Überweisungen an Fachärzte und die zurück erhaltenen 2.984 Arztbriefe aus. Die Rücklaufquote habe ihn überrascht, hatte er doch selbst mit einem höheren Anteil gerechnet. Das Fazit seiner Doktorarbeit geht daher besonders darauf ein, dass das Hausarzt-Prinzip stärker gelebt werden müsse: „Es ist daher an der Zeit, dass die gesetzlichen Vorgaben des § 76 SGB V mit Leben erfüllt werden und alle Versicherten frei ihren Hausarzt wählen, dies jedoch nicht als Freiheit missverstanden wird, keinen Hausarzt zu wählen.“ Die Arbeit habe ihn bereichert und er sei aufmerksamer in der täglichen Praxis geworden, frage auch eher nach, wenn nun ein Bericht von einem Kollegen nicht komme. Die Promotion war ein Projekt, bei dem die persönliche Erfahrung, nicht jedoch sein Alter eine Rolle spielte: „Auch wenn ich beim Rigorosum mit Augenzwinkern als Spätberufener bezeichnet wurde“, so Büchner. Der Familie habe er nur gesagt, dass er mit Prof. Beske vereinbart habe, etwas zum Thema freie Arztwahl und ärztliche Kommunikation zu schreiben. „Als ich dann im Norwegen-Urlaub zwei Tage mit dem Skilaufen aussetzte und bis in die Nacht hinein schrieb, fragte eine unserer Töchter, ob das meine Doktorarbeit werde. Ich bin der Frage ausgewichen, da ich mich selbst nicht unter Druck setzen wollte und am Ende waren sie alle überrascht.“ Das gilt wohl nicht nur für Büchners Familie. Anne Mey EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR www.aerzteblatt-sh.de Esmarchstr. 2 23795 Bad Segeberg Tel.: 04551 8813 292 Fax: 04551 8813 228 E-Mail: [email protected] EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR Berufsbildungsstätte der Ärztekammer Schleswig-Holstein Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen (ÄK) 640 Unterrichtsstunden NEU ab September 2014 Sie möchten sich weiterqualifizieren, haben Interesse an kaufmännischen und verwaltenden Führungsaufgaben im ambulanten Gesundheitswesen? Dann erlangen Sie mit diesem prüfungsvorbereitenden Lehrgang die notwendigen Fähigkeiten. Ab September 2014 wird das Edmund-ChristianiSeminar diese Aufstiegsfortbildung anbieten. Das Seminar ist in folgende Handlungsbereiche unterteilt: Planen, steuern und organisieren betrieblicher Prozesse Steuern von Qualitätsmanagementprozessen Gestalten von Schnittstellen und Projekten Steuern und überwachen betriebswirtschaftlicher Prozesse und Ressourcen Führen und entwickeln von Personal Planen und durchführen von Marketingmaßnahmen Juni 2014 14.06. Modernes Wundmanagement 14.06. Demenzkranke Menschen und ihre Angehörigen begleiten 16.06. Strahlenschutzkursus für medizinisches Assistenzpersonal 18.06. Audiologische Diagnostik in der Kinderheilkunde (Veranstaltungsort: HNO-Abteilung der Ostseeklinik Bad Schwartau) 18.06. Sprechstundenbedarfsvereinbarung 18.06. Welche Arzneimittel sind Kassenleistung? 18.06. Der Marcumar-Patient in der ärztlichen Praxis 21.06. Kommunikation am Empfang 21.06. Notfallsituationen in der ärztlichen Praxis 21.06. EKG kompakt 21.06. QM-Werkstatt Refresherkurs 21.06. Tapen Grundkurs 21.06. Wundversorgung und Kompressionstherapie (Husum) 25.06. EEG Grundkurs 27.06. Fachzertifikat Notfallmanagement Juli 2014 04.07. Arbeits- und Lernmethoden August 2014 Teilnehmergebühr: 3.500,00 € (bei Buchung der Gesamtweiterbildung) Fördermöglichkeiten - Aufstiegsfortbildungsförderung (Meister-BAföG) Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage im Bereich „Weiterbildungen“. 18.08. Sachkunde gem. § 4 der Medizinproduktebetreiberverordnung (Blockwoche) 27.08. Aktualisierung der Kenntnisse/Fachkunde im Strahlenschutz 29.08. Fachzertifikat Ambulantes Operieren 30.08. EBM/Grundkurs 30.08. Notfälle in der Gynäkologie (Husum) Ansprechpartnerinnen Gabriele Steens Tel.: 04551 8813 292 und Susanne Korbs Tel.: 04551 8813 283 Unser gesamtes Fortbildungsprogramm finden Sie unter: www.aeksh.de/ecs Ausgabe 5 | Mai 2014 47 Gesundheits- und Sozialpolitik Gesundheitsreport 2014 Krankenhausversorgung bereitet Bürgern und Ärzten Sorgen Krankenhausärzte sehen Therapiefreiheit eingeschränkt und rechnen mit Personalengpass. Bürger fürchten Pflegemangel. Mehr Einsatz von Politik gefordert. Endloses Warten auf den Termin beim Facharzt, zu wenig Pflegepersonal, eine Verschlechterung der Versorgung oder Einschränkung in der Behandlungsfreiheit – die Liste der Befürchtungen von Bürgern und Ärzten in Hinblick auf das deutsche Gesundheitssystem ist lang. Insgesamt belegt der MLP Gesundheitsreport 2014 aktuell aber noch eine hohe Zufriedenheit mit der Qualität der Gesundheitsversorgung: 79 Prozent der Bevölkerung und 90 Prozent der Ärzte beurteilen die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems als gut oder sehr gut. Doch die Krankenhausversorgung der Zukunft macht Bürgern wie Ärzten Sorgen. Nicht einmal die Hälfte (43 Prozent) der befragten Bürger in Schleswig-Holstein hat einen guten Eindruck von den Krankenhäusern in ihrer Region. Damit liegt das nördlichste Bundesland knapp über dem Bundesdurchschnitt von 41 Prozent. Auch rechnen 43 Prozent der Studienteilnehmer aus Schleswig-Holstein mit einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung und 44 Prozent mit weniger Krankenhäusern im Land. Bundesweit befürchten 64 Prozent der Bevölkerung einen Mangel an Pflegepersonal und 59 Prozent sind überzeugt, dass Krankenhausärzte in Zukunft noch weniger Zeit für ihre Patienten haben werden. Schon jetzt beklagt knapp die Hälfte der Krankenhauspatienten, dass sich Ärzte zu wenig Zeit nähmen und das Pflegepersonal überfordert sei. Das Engagement von Schwestern und Pflegern wird dagegen von der überwiegenden Mehrheit der Befragten positiv bewertet. In der Ärzteschaft wird die aktuelle Situation etwas positiver gesehen: Eine große Mehrheit von 83 Prozent der Mediziner ist von der aktuellen Versorgungsqualität in den Krankenhäusern überzeugt. Doch die Perspektiven sind alles andere als rosig. 64 Prozent der Ärzte befürchten eine generelle Verschlechterung der Versorgungsqualität in den 48 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt nächsten zehn Jahren, auf die Krankenhäuser bezogen liegt der Wert etwas niedriger bei 58 Prozent. Schon jetzt berichtet jeder dritte Krankenhausarzt von wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Kliniken und 79 Prozent der im Krankenhaus tätigen Ärzte sehen bereits heute ihre Therapiefreiheit eingeschränkt. Behandlungen müssten aus Kostengründen verschoben oder gar ganz unterlassen werden. Die gleiche Anzahl der befragten Mediziner glaubt auch, dass sich die Personalsituation in den nächsten Jahren weiter zuspitzen wird. Um diesen Mangel zu kompensieren, werden auch ausländische Ärzte herangezogen. Dies stellt für gut die Hälfte der deutschen Mediziner kein Problem dar: Sie halten die Kollegen aus dem Ausland für genauso kompetent oder sogar besser. Bei beiden Befragungsgruppen, Ärzten wie Bürgern, zeigt sich laut dem MLP Report eine starke Unzufriedenheit mit der Politik in diesem Zusammenhang. Die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen reichen vielen nicht aus: 62 Prozent der Bevölkerung glaubt, dass sich die Politik zu wenig um das Thema Gesundheit kümmere, 79 Prozent der Ärzte fordern mehr Engagement in der Gesundheitspolitik, wobei 90 Prozent von ihnen nicht an grundlegende Änderungen oder Reformen glauben. Die befragten Ärzte befürworten jedoch ganz konkret die Durchführung unangemeldeter Kontrollen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (48 Prozent) sowie eine Bewertung der Krankenhäuser nach ihrer Qualität mit entsprechender Berücksichtigung bei der Honorierung (47 Prozent). Weniger Zustimmung findet dagegen die Gründung eines Qualitätsinstituts, das Daten über einzelne Krankenhäuser sammelt und in Form von Vergleichslisten veröffentlicht. Der MLP Gesundheitsreport 2014 basiert auf einer repräsentativen Umfrage mit rund 2.100 Bürgern und mehr als 500 Ärzten. (PM/Red) www.aerzteblatt-sh.de Epigenetik Neue Möglichkeiten zwischen Freiheit und Verantwortung Fortbildungsseminar „Ethik der Epigenetik“ an der Evangelischen Akademie Loccum in Hannover. Von Horst Kreussler. Mit der boomenden Genomforschung entwickelte sich auch das Bestreben, die entdeckten genetischen Korrelationen von Gendefekten und Krankheiten durch die Erforschung schädlicher oder günstiger genprägender Verhaltensweisen zu ergänzen. Es geht um die Einwirkung des eigenen Handelns auf das Genom mit eventuell weitreichenden, aber auch umkehrbaren Wirkungen für folgende Generationen. So war es zu hören bei der Einführung in das Fortbildungsseminar des Zentrums für Gesundheitsethik (ZfG) an der Akademie Loccum von Philipp Bode vom ZfG und Prof. Nils Hoppe vom mitveranstaltenden Centre for Ethics and Law in the Life Sciences in Hannover. Tenor der Referate und Diskussionen von Medizinern, Biowissenschaftlern, Ethikern, Juristen und Theologen war die Überzeugung, dass die noch unsicheren naturwissenschaftlichen Möglichkeiten und die rechtlich-ethischen Fragen genauer geklärt werden sollten und zugleich die interne Fachdiskussion in die breitere Fachöffentlichkeit getragen werden sollte. Genetiker Prof. Jörn Walter von der Universität des Saarlandes zeigte den Forschungsstand auf. Auf der einen Seite könne die Epigenetik zusätzlich zur Entschlüsselung des Genoms tiefere Einsichten in das menschliche Genom liefern. Epigenetik meine die (umkehrbare) Veränderung der etwa drei Milliarden DNA-Basen oder der Chromatin-Proteine, die die Funktion unserer Chromosomen beeinflussen. Ausgehend von den USA werde auch in Deutschland vor allem in einem Forschungskonsortium (darunter Kiel) versucht, Epigenomkartierungen mit vielen Daten etwa zu Persönlichkeitsmerkmalen und zu Alterungsprozessen zu gewinnen. Dahinter steht auch die Frage, wieweit ein individueller Alterungsprozess genetisch vorgegeben ist oder durch günstige Lebensweise beeinflusst werden kann. Ein anderes Beispiel aus der Zwillingsforschung ist die Frage, wa- rum einer der eineiigen Zwillinge eine Erbkrankheit bekommt, der andere aber (epigenetisch?) nicht. Nach einer Studie werde zwar generell ein höheres Risiko durch künstliche Befruchtung nicht gesehen, könne aber in Einzelfällen nicht ausgeschlossen werden, so Walter. Der Referent kritisierte die vielfach euphorische Behandlung des Themas Epigenetik und meinte zurückhaltend: „Wir haben bisher die Vielfalt der genetischen Variationen noch nicht ausreichend verstanden.“ Er forderte verbesserte molekularbiologische Analysemethoden und bessere Studien. Und dann müsste die Bedeutung epigenetischer Prozesse für die Gesundheit der Bevölkerung und für die Gesellschaft geklärt werden. Ähnlich äußerte sich der Ethiker PD Joachim Boldt aus Freiburg. Aus seiner Sicht muss bei der modernen „Big-Data-Forschung am Rechner“ bedacht werden, dass sie oft ohne vorherige sorgfältig formulierte Hypothesen betrieben wird. Wenn dann herauskomme, dass eine bestimmte Lebensweise in etwa 20 Prozent der Fälle riskant sei, sei dies erst einmal statistisches, nicht aber „existenzielles Wissen“ des betroffenen Individuums. Für das Individuum ergebe sich aus dem statistischen Wissen „20 Prozent Risiko“ eine Handlungsfreiheit, sich so oder anders zu entscheiden. Diese Freiheit sei ein wesentlicher Grund für den „Sympathiebonus der Epigenetik“. Der Einzelne könne sich ethisch verantwortungsbewusst sich selbst und der Gemeinschaft gegenüber verhalten, aber auch anders und dabei allgemeine Ziele wie Gesundheit für sich geringer bewerten. Jeder habe eigene Maßstäbe, ab welcher Wahrscheinlichkeit er sein Verhalten z. B. als Adipöser oder Diabetiker ändern wolle und bis zu welchem Grad er bereit sei, sein Leben zu ändern. Fazit: Eine andere Frage ist dann, ab wann und wieweit die staatliche Gemeinschaft mit rechtlichen Regulierungen zum Schutz der Allgemeinheit Grenzen setzt. Ausgabe 5 | Mai 2014 49 Gesundheits- und Sozialpolitik Patientensicherheit Transparenz als Voraussetzung für eine neue Fehlerkultur Tagung in Hamburg: Umfassende Fehlererfassung erforderlich, aber auch mehr Personal in den Kliniken. Patientenentschädigungsfonds soll auf Agenda bleiben. Patientensicherheit ist auf Gesundheitskongressen derzeit eines der beliebtesten Themen. In wenigen Tagen beschäftigt sich der 15. Europäische Orthopädie-Kongress EFORT, zu dem im Juni in London über 8.000 Teilnehmer erwartet werden, mit Patientensicherheit. Im vergangenen Monat hatte das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) in Hamburg bundesweit auf das Thema aufmerksam gemacht. Ziel müsse es sein, die Fehlerquote zu verringern und zugleich aus den gemachten Fehlern besser zu lernen als bislang, forderten Experten in einer Pressekonferenz während der gut besuchten Tagung. Sie wünschten sich eine bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten, eine neue Fehlerkultur und eine Aufstockung des Personals. Intransparenz ist für Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks einer der „größten Feinde“, ein offener Umgang mit Fehlern dagegen ein Kern der Patientensicherheit. Nach Ansicht der Senatorin begünstigen die Strukturen in den Einrichtungen des deutschen Gesundheitswesens Fehler bzw. fördern die Intransparenz. Es gelte, aus Fehlern zu lernen, damit die Qualität zu steigern und qualitativ gute Behandlungen adäquat zu finanzieren, so Prüfer-Storcks. Um die Transparenz zu verbessern, war ihr Bundesland das erste, das dem APS beigetreten war. Inzwischen zählt das Bündnis 469 Mitglieder, erkennt aber noch keine neue Fehlerkultur im deutschen Gesundheitswesen. „Die Frage darf nicht lauten: Wer hat Schuld?, sondern: Was hat dazu geführt?“, verdeutlichte APS-Geschäftsführer Hardy Müller die vom Bündnis verfolgte und von Prüfer-Storcks unterstützte Philosophie. Für Vermeidungskonzepte ist nach Ansicht des APS zunächst eine umfassende Fehlererfassung statt der bestehenden Insellösungen erforderlich. Als Vorbild nannte Prof. Hartmut Siebert vom APS die 50 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Ursachenanalyse des Luftfahrtbundesamtes. Aus solchen Analysen könne ein interdisziplinäres Simulationstraining abgeleitet werden, wie es etwa für die Geburtshilfe bereits besteht. Die Nachfrage aus Kliniken nach diesem System ist nach Angaben Sieberts hoch. Neben einer besseren Fehlererfassung und einer engeren Kooperation wurde auch der Ruf nach mehr Personal in den Kliniken laut. „Die finanzielle Ausstattung muss dringend unter die Lupe“, forderte die APS-Vorsitzende Hedwig Francois-Kettner. Dafür muss nach ihrer Ansicht nicht zwangsläufig mehr Geld ins System fließen. Die frühere Pflegedirektorin der Charité hält eine andere Ressourcenaufteilung in der Medizin für ausreichend. Prüfer-Storcks verwies in der Pressekonferenz auf die im Koalitionsvertrag verankerte Qualitätsoffensive: „Qualität soll in Zukunft im stationären Bereich das zentrale Steuerungsinstrument werden.“ In Hamburg setzt sie dieses Vorhaben im neuen Krankenhausgesetz um. „Wir werden den Kliniken in Hamburg das Qualitätsmanagement verbindlich vorschreiben“, kündigte Prüfer-Storcks an. Sie erneuerte auch ihren Vorschlag eines Patientenentschädigungsund härtefallfonds. Für diesen hatte sie im vergangenen Jahr ein Gutachten erstellen lassen. Ihr Versuch, den Fonds in den Koalitionsgesprächen festschreiben zu lassen, scheiterte aber. Die SPD-Politikerin, in diesem Jahr Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, will ihren Vorschlag wieder auf die Agenda setzen, „wenn die Zeit dafür reif ist“. Das APS wurde 2005 als eingetragener Verein gegründet. Seine Ziele sind die Erforschung, Entwicklung und Verbreitung von Methoden zur Verbesserung der Patientensicherheit sowie der Aufbau des Risikomanagements in der Gesundheitsversorgung. Von den 469 Mitgliedern sind die Hälfte Einzelpersonen. Dirk Schnack BÜCHER Ärzte in der NS-Zeit Spannend bis zur letzten Seite: die NS-Ära an der Medizinfakultät Prof. Dr. Hans-Günther Sonntag, Heidelberg, empfiehlt das Buch von Dr. Karl-Werner Ratschko. Fast 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges hat es ein Autor gewagt, das Thema der nationalsozialistischen Ära in der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel aufzuarbeiten. Karl-Werner Ratschko, Doktor der Medizin und Student an dieser Fakultät in den Jahren 1965 bis 1970 und langjähriger Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Schleswig-Holstein, bringt mit der im Rahmen seines Geschichtsstudiums angefertigten Promotion beste Voraussetzungen für die längst fällige Aufarbeitung dieser Zeit mit und er hat dies in exzellenter Weise durchgeführt. Trotz der über 530 Seiten liest sich dieses Werk wie ein Kriminalroman, es bleibt spannend bis zur letzten Seite und dies ist vor allem dadurch bedingt, dass Ratschko mit beachtenswerter Akribie eine Datensammlung erstellt und bewertet hat, immer wieder durch Darstellung der größeren Zusammenhänge mit Hintergrundinformationen über die politischen Ereignisse auch außerhalb der Fakultät das Gesamtbild aufzeigt und damit ein Panorama ins Gedächtnis ruft, das in seiner Detailtreue erschreckend fasziniert. Bereits in seinem Vorwort verweist Ratschko auf die Problematik, die sich mit der Analyse ergab: die unerwarteten Sachverhalte, die insbesondere Abgründe des menschlichen Verhaltens von damaligen Fakultätsmitgliedern trotz gegenteiliger Nachkriegsbewertung aufzeigten und ihn veranlassten, sich umfassend auf die Faktendarstellung zu konzentrieren und weitgehend die Beurteilung einzelner Personen dem Leser zu überlassen. In seiner Einleitung umreißt der Autor die wesentlichen Themen, mit denen er sich auseinandersetzt: Aufgabenerfüllung der Hochschullehrer, unärztliches Verhalten bis zur Euthanasie und zu Menschenversuchen, Beschäftigung von Zwangsarbeitern, ärztliche Ethik im Widerstreit mit nationalsozialistischen Anforderungen, die Akteure und deren nationalsozialistisch geprägte Bibliografische Angaben: Karl-Werner Ratschko, Kieler Hochschulmediziner in der Zeit des Nationalsozialismus, Essen 2014 Verhaltensformen. Ratschko legt einen detaillierten Abriss der Zeit von 1933 bis 1945 unter besonderer Berücksichtigung der Geschehnisse an der Fakultät vor. Schwerpunkte sind die erste nationalsozialistische Phase nach der Machtergreifung 1933, der Weg in den Rassismus und Antisemitismus, die zunehmende Nationalsozialisierung unter dem Dekan Hanns Löhr von 1935 bis 1941, die zunehmende Beeinträchtigung durch den Krieg und der Versuch der Bewertung von Persönlichkeiten und deren Verhalten als Parteimann, Nazi, Mitläufer oder Gegner. In diesem letzteren Kapitel versucht Ratschko eine Systematisierung und Kategorisierung der wesentlichen Amtsträger der Fakultät anhand ihres Verhaltens in der nationalsozialistischen Phase und stellt diese in den Kontext ihrer Bewertung in der Nachkriegszeit. Sein Fazit bestätigt, dass dieser Vergleich mit wenigen Ausnahmen die realen Verhaltensnormen in der nationalsozialistischen Phase konterkariert. Allen, die sich der Kieler Medizinfakultät verbunden fühlen, empfehle ich dieses Werk als lesenswert. Bleibt zu hoffen, dass der Autor auch noch die Geschehnisse in der Fakultät nach 1945 ebenso detailliert und kritisch aufarbeiten wird. Ausgabe 5 | Mai 2014 51 Gesundheits- und Sozialpolitik Kinder- und Jugendmedizin Der plakative Kampf um die Erhaltung der Kinderstationen Aktion zur Sicherung der stationären Pädiatrie gestartet. In Schleswig-Holstein bisher keine Schließungen, wirtschaftliche Situation aber schwierig. Ein blutendes Kind liegt in den Armen seines Vaters. Hilfesuchend stehen sie gemeinsam vor einer abgeschlossenen Kinderstation, die „wegen Geschäftsaufgabe geschlossen“ ist. Ein solches Szenario zeichnet die Kampagne „Rettet die Kinderstation“ auf ihren Plakaten und Flyern und will damit visuell eindrucksvoll auf die prekäre finanzielle Situation vieler Kinderkliniken und -abteilungen in Deutschland aufmerksam machen. „Die flächendeckende, qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung von Kindern in Deutschland ist ernsthaft gefährdet“, sagte Prof. Norbert Wagner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), zum Auftakt der Aktion in Berlin. Nach Informationen des DGKJ wurde im Zeitraum zwischen 1991 und 2012 fast jede fünfte Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland geschlossen. Von ehemals 440 Stationen sind noch 364 übrig, rund 39 Prozent der Betten der stationären Pädiatrie wurden gestrichen und zehn Prozent der Kinderchirurgien sind heute Geschichte. Der demografische Wandel macht sich bei der Anzahl der behandelten Kinder jedoch weniger bemerkbar als es die geschlossenen Stationen vermuten lassen: 2012 wurden in Fachabteilungen für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgien 1.084.858 Fälle behandelt. Damit ist die Anzahl der Fälle relativ konstant geblieben. Eine Ursache für die finanzielle Not sind laut Wagner die hohen Fixkosten. 80 Prozent der Leistungen seien nicht planbar, sondern würden als Akutversorgung erbracht. Die Notfallquote liege bei 50 Prozent, wodurch Kinderkrankenhäuser jederzeit das volle Leistungsspektrum inklusive Ausstattung und Personal bereitstellen müssten. Diese Kosten würden im Vergütungssystem jedoch nicht berücksichtigt, was die Existenz vieler Kinderstationen bedrohe. Zudem seien in der Pädiatrie keine Fallzahlsteigerungen durch zusätzliche Indikationen 52 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt möglich. Die große Bandbreite an Erkrankungen tut ein Übriges zur Zuspitzung der finanziellen Lage. 400 bis 500 unterschiedliche Fallpauschalen werden in der stationären Pädiatrie angewendet, während es in der Erwachsenenmedizin im Schnitt deutlich weniger als die Hälfte seien. „Für einige Leistungen mit geringen Fallzahlen gibt es keine eigenen, adäquat kalkulierten Fallpauschalen“, so Jochen Scheel von der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland (GKinD), die gemeinsam mit der DGKJ die Aktion initiiert hat. In Schleswig-Holstein macht sich diese Entwicklung noch nicht bemerkbar. Nach Auskunft der Kranken hausgesellschaft (KGSH) sind seit 1990 keine Standortschließungen bekannt. 2007 wurde dagegen eine Abteilung in Pinneberg eröffnet. Aktuell gibt es zwölf Standorte mit Kinderkliniken, die über etwa 450 Betten verfügen und rund 25.000 Patienten pro Jahr stationär versorgen. Schließungen von Abteilungen seien aktuell nicht geplant. Doch auch die KGSH sieht mit Sorge in die Zukunft: Aufgrund der genannten Punkte dürfte die wirtschaftliche Situation der Abteilungen auch in unserem Bundesland schwierig sein. Die Verbände der Kinder- und Jugendmedizin sehen drei Maßnahmen für die Sicherung der Versorgung als wesentlich an: eine Ergänzung der gesetzlichen Regelung des Krankenhausentgeltgesetzes um einen Sicherungszuschlag für Kinderkliniken, die Erhaltung des Ausbildungsschwerpunktes Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie die Absicherung bzw. Etablierung von pädiatrischen Spezialambulanzen und Sozialpädiatrischen Zentren. In den nächsten Wochen werden die Plakate bundesweit in Kinderkliniken, Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes und in ganz Berlin aufgehängt. Auch online wird über www.rettet-diekinderstation.de aufgeklärt und zur Unterstützung aufgerufen. Anne Mey www.aerzteblatt-sh.de Reanimation 10 Thesen für 10.000 Leben – Wiederbelebung am Wendepunkt Bei den ersten Bad Boller Reanimationsgesprächen machten sich Experten unter Beteiligung von Ärzten aus Schleswig-Holstein Gedanken um eine Optimierung. Wie kann in Deutschland die Notfallversorgung für Patienten mit Herzstillstand so optimiert werden, dass in Zukunft jährlich 10.000 Patienten mehr nach einer Reanimation überleben? Dieser Frage gingen Experten für Wiederbelebung zu Jahresbeginn bei den ersten Bad Boller Reanimationsgesprächen nach. Gemeinsam wurden zehn Thesen für 10.000 Leben erarbeitet. In Deutschland erleiden über 100.000 Menschen pro Jahr unerwartet einen Herz-Kreislauf-Stillstand. In 75 Prozent der Fälle wird der Kollaps rechtzeitig erkannt, der Notarzt und Rettungsdienst zeitnah alarmiert und mit den Reanimationsmaßnahmen begonnen. Das Krankheitsbild des unerwarteten Herz-Kreislauf-Stillstandes stellt eine zeitkritische Herausforderung für den Notarzt und Rettungsdienst dar. Der Erfolg der Behandlung hängt vom Funktionieren der gesamten Versorgungskette ab. Diese umfasst neben den beteiligten Medizinern auch Laien, die in einem Notfall oftmals zuerst und alleine am Notfallort sind, die kontaktierte Leitstelle sowie alle medizinischen Fachkräfte, die mit dem Patienten in Berührung kommen. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI), der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA), der Deutsche Rat für Wiederbelebung e. V. (GRC) und das Deutsche Reanimationsregister haben deshalb die Bad Boller Reanimationsgespräche ins Leben gerufen. „Wir alle verfolgen das gleiche Ziel und arbeiten eng zusammen, um dieses gemeinsam zu erreichen“, so Prof. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH). Basierend auf den Erfahrungen der Woche der Wiederbelebung im Jahr 2013 war die Bedeutung der Laienmaßnahmen bereits hinlänglich bekannt. Daher ging es in Bad Boll zusätzlich darum, Experten aus allen Bereichen der Versorgungskette und auch Vertreter aus der Politik und von den Kostenträgern mit einzubinden. PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters und Ärztlicher Leiter Notfallmedizin am UKSH Campus Kiel, betonte: „Die Abläufe jedes einzelnen Gliedes dieser Versorgungskette müssen überprüft und bei Bedarf überarbeitet werden. Während der Bad Boller Reanimationsgespräche haben Vertreter aller Bereiche erstmals gemeinsam fundierte Thesen zur Optimierung der gesamten Notfallversorgung erarbeitet.“ Gefordert werden eine Verbesserung der klinischen Abläufe, die Förderung der Laienreanimation sowie Änderungen politischer Natur. „Wir stehen an einem Wendepunkt in Deutschland. Wir können die Überlebenschancen bei einem plötzlichen Herzstillstand verdreifachen“, sagte Prof. Bernd W. Böttiger, Vorsitzender des GRC. Seine Vorbilder bei dieser Prognose sind vor allem die skandinavischen Länder, in denen Opfer eines plötzlichen Herzstillstandes eine drei Mal so hohe Überlebenschance haben. Das UKSH kündigte für den Frühsommer eine landesweite Expertenkonferenz für Schleswig-Holstein an, auf der unter Beteiligung von Rettungsdiensten, Leitstellen und Kliniken die zeitnahe Umsetzung der zehn Thesen vorangetrieben und die Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand optimiert werden soll. Zu den Thesen zählen u. a., dass der Kampf gegen erfolglose Wiederbelebung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen wird, dass die Wiederbelebung durch Laien zur Selbstverständlichkeit wird, alle Altersgruppen einbezogen werden und sie schon im Schulalter erlernt werden sollte, um Berührungsängste abzubauen. Auch sollen alle Teilschritte der Wiederbelebung einem umfassenden Qualitätsmanagement unterliegen und jede Wiederbelebung soll erfasst werden. (PM/Red) Ausgabe 5 | Mai 2014 53 Gesundheits- und Sozialpolitik Jahrbuch Sucht Legale Suchtmittel schaden der Gesundheit und dem Staat Jahrbuch Sucht 2014 vorgelegt. Alkohol und Tabak verursachen vorzeitiges Sterben. Folgekosten der Erkrankungen belasten den Staat. In Deutschland sterben 74.000 Menschen pro Jahr durch Alkoholkonsum allein oder den kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak. Alle sieben Minuten verliert ein Mensch sein Leben durch diese legalen Suchtmittel. An den Folgen des Rauchens sterben zusätzlich jedes Jahr zwischen 100.000 und 120.000 Bundesbürger. So lauten zwei der eindrücklichsten Ergebnisse des Jahrbuches Sucht 2014, das von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS) herausgegeben und Ende April vorgestellt wurde. Alkohol und Tabak sind laut der DHS ursächlich für eine Reihe schwerwiegender Erkrankungen: Organschädigungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Krebs können durch diese Suchtmittel ausgelöst werden. Tabak ist dabei die Ursache Nummer eins für vorzeitiges Sterben, Alkohol belegt den dritten Platz und Bluthochdruck auf Platz zwei steht häufig in Verbindung mit den beiden legalen Drogen, die in der Kombination ihre gesundheitsschädigende Wirkung noch verstärken. In der Bevölkerung ist das Risiko, das der Konsum von Alkohol und Tabak mit sich bringt, offenbar noch nicht präsent. 2013 nahm jeder Deutsche im Schnitt 9,5 Liter Reinalkohol in Form von 105,5 Litern Bier, 20,4 Litern Wein und 5,4 Litern Spirituosen zu sich. Damit liegt Deutschland unter den Top fünf von 34 OECD-Staaten. Lediglich in Luxemburg, Frankreich, Österreich und Estland wird noch mehr getrunken. Etwa zehn Millionen Bundesbürger trinken in gesundheitlich riskanter Weise Alkohol. Diese Grenze ist bei Frauen bereits bei mehr als zwölf Gramm Alkohol pro Tag erreicht, bei Männern bei 24 Gramm pro Tag. Eine Flasche Bier (330 ml) mit 4,8 Vol.-Prozent enthält bereits 12,7 Gramm Alkohol und überschreitet damit den kritischen Grenzwert für den täglichen Konsum bei Frauen. 1,8 Millionen Menschen sind in Deutschland alkoholabhängig, 1,6 Millionen trinken in missbräuchlicher Weise. Nicht nur gesundheitliche, auch erhebliche 54 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt volkswirtschaftliche Kosten sind die Folge. Die entsprechenden Ausgaben für das Gesundheitswesen, für Sachschäden in Betrieben, Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum und bei Verkehrsunfällen lagen 2011 bei zehn Milliarden Euro. Durch die Alkoholsteuer wurden jedoch nur 3,3 Milliarden im darauffolgenden Jahr eingenommen. Ähnlich sieht es beim Genuss von Tabakprodukten aus: 15,2 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland rauchen. 42 Prozent der Männer und 26 Prozent der Frauen sind zudem mindestens ein Mal pro Woche Passivrauch ausgesetzt, der nach Schätzungen des Deutschen Krebsforschungszen trums jährlich etwa 3.300 Todesfälle fordert. Zwar ist der Anteil der Raucher seit einigen Jahren rückläufig, doch stehen noch immer 33,6 Milliarden Euro volkswirtschaftliche Folgekosten 14,1 Milliarden Euro Einnahmen aus der Tabaksteuer entgegen. Gerade junge Menschen lassen sich von der Tabakindustrie verführen: Dem Robert Koch-Institut zufolge ist der Anteil der Raucher im Alter von 18 bis 29 Jahren am höchsten. Im Schnitt wurden im vergangenen Jahr 996 Zigaretten pro Einwohner geraucht, zwölf weniger als 2012. Die Zahl gerauchter Zigarren und Zigarillos sowie der Feinschnittverbrauch ist ebenfalls gesunken, was die DHS als erstes positives Zeichen deutet. Das Konsummuster ändere sich, Preiserhöhungen, Abgabebeschränkungen und das Gesundheitsbewusstsein wirkten sich positiv aus. Alkohol und Tabak sind aber legal, besitzen das Potenzial, schnell süchtig zu machen und versprechen Herstellern und Anbietern hohe Gewinne. Damit stehen die beiden Suchtmittel laut DHS nicht allein da: Auch das Glücksspiel teilt diese Gemeinsamkeiten und betrifft rund 270.000 pathologische Glücksspieler. Sie haben besonders mit Schulden zu kämpfen. Die Verschuldung beginnt schleichend. Am Anfang werden kleinere Wertgegenstände verkauft. Nach www.aerzteblatt-sh.de und nach wird das komplette Eigentum bis hin zum Haus verspielt. Mit mindestens 40 Milliarden Euro pro Jahr liegen die direkten und indirekten Folgekosten für die Solidargemeinschaft noch über jenen von Alkohol- und Tabakkonsum. Dem stehen drei Milliarden Euro staatliche Einnahmen aus dem Glücksspiel gegenüber. Die DHS fordert daher im Jahrbuch Sucht verbraucherschützende Maßnahmen, „um den überzogenen wirtschaftlichen Interessen der Hersteller und Anbieter von Tabak, Alkohol und Glücksspiel entgegenzuwirken“. Um positive wirtschaftliche Erfolge zu erzielen, seien Anbieter auf suchtkranke Menschen sowie auf intensiven, schädlichen Konsum angewiesen. Ein hoher Konsumanteil an Kindern und Jugendlichen sei wirtschaftlich vorteilhaft für die Suchtgüterindustrie, weshalb schon Heranwachsende von der Industrie angesprochen und zum Konsum verleitet würden. Immerhin wurden 2012 über eine halbe Milliarde Euro für Alkoholwerbung in TV, Rundfunk, Plakaten und Presse ausgegeben. Werbemaßnahmen im Bereich Sponsoring und Internet-Promotion sind darin noch nicht enthalten. (PM/Red) (Foto: ©iStockphoto.com) Ausgabe 5 | Mai 2014 55 Fortbildungen Anästhesiologie und Intensivtherapie Thema Thema Sauerstoff in der Notfallmedizin – unverzichtbar oder gefährlich? Termin Management von Patienten mit Thrombozytenaggregationshemmern Veranstaltungsort Borgerforeningen Flensburg VERANSTALTER/KONTAKT 11. Juni 2014, 3 Punkte VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT Onkologische Notfälle – Interdisziplinäre Therapie Termin Termin 21. Mai 2014, 3 Punkte Thema Fachübergreifend/sonstige UKSH, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Arnold-HellerStr. 3, Haus 12, 24105 Kiel, Sonja Heinrich, Tel.: 0431 597 2971, Fax: -2230, E-Mail: [email protected] 21. Mai 2014 Malteser Krankenhaus St. FranziskusHospital, Waldstraße 17, 24939 Flensburg, Tel.: 0461 816 2511, www.malteser-franziskus.de Thema Sana mit Herz und Hirn Termin Dermatologie Thema Workshop Marketingkonzepte 28. Mai 2014, 5 Punkte Thema 23552 Lübeck VERANSTALTER/KONTAKT TERMIN 27. Mai 2014, 3 Punkte Veranstaltungsort Media Docks, Willy-Brandt Allee 31, Sana Kliniken Lübeck GmbH, Kronsforder Allee 71-73, 23560 Lübeck, Sibylle Beringer, Tel.: 0451 585 1439, Fax: -1555, E-Mail: [email protected] Workshop Filler Basiskurs TERMIN 4. Juni 2014, 5 Punkte Laserschutzkursus 28. Juni 2014, 5 Punkte VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Vitaklinik im Hautarztzentrum Kiel, Alter Markt 1-2, 24103 Kiel, Tel.: 0431 380 1810, E-Mail: [email protected], www.hautarztzentrum-kiel.de Fallkonferenz MRSA plus Netzwerk Termin TERMIN Thema Thema 28. Mai 2014 VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT Laborärztliche Gem. Praxis Lübeck, Zentrallabor Lübecker Ärzte, Von-Morgen-Str. 3, 23564 Lübeck, Dr. Bettina Tiemer, Tel.: 0451 61090 24, Fax: -10, E-Mail: [email protected], www.labor-luebeck.de Fortbildungen, die nach Redaktionsschluss eingereicht worden sind, finden Sie im Internet unter www.aerzteblatt-sh.de – Alle Angaben ohne Gewähr 56 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de Thema Thema Aktuelles aus der Knorpeltherapie 28. Mai 2014 Termin TERMIN Thema Symposium Prävention Herz, Niere und Gefäße TERMIN 4. Juni 2014 Thema Akademie für med. Fort- u. Weiterbildung, Esmarchstr. 4, 23795 Bad Segeberg, Juliane Hohenberg, Tel.: 04551 803 218, E-Mail: [email protected] Thema 11. Juni 2014 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT 11. Juni 2014, 4 Punkte VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT Gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der Neurochirurgischen Kliniken WKK Heide und DIAKO Flensburg TERMIN Inklusion – Übergang vom Kindergarten in die Schule DIAKO Flensburg, Knuthstraße 1, 24939 Flensburg, Tel.: 0461 812 2103, www.diako.de FamSurg-Abschlusstagung: Chirurgie im Konflikt der Moderne Termin 13. Juni 2014, 7 Punkte Veranstaltungsort Atlantic Hotel, Schmiedestr. 15, 23552 Lübeck VERANSTALTER/KONTAKT Thema Akutschmerzkurs 2014 Termin 30./31. Mai 2014 UKSH, Klinik für Chirurgie, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Sarah Prediger, Tel.: 0451 500 4381, Fax: -3344, E-Mail: [email protected] VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT UKSH, Klinik für Anästhesiologie, Schmerzambulanz, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Dr. Martin Lindig, Tel.: 0451 500 3286, Fax: -6212, E-Mail: [email protected], www.akutschmerzkurs.de Thema Zusatzqualifikation Übende Verfahren: Körperpsychotherapie in der VT TERMIN 13./14. Juni 2014 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Thema Humangenetik Termin IFT-Nord gGmbH, Harmsstraße 2, 24114 Kiel, Heike Thodt, Tel.: 0431 570 29 33, Fax: -49, E-Mail: [email protected], www.ift-nord.de 11. Juni 2014 Veranstaltungsort Globetrotter Lodge, Ascheffel Thema VERANSTALTER/KONTAKT Termin Ärzteverein Rendsburg, Eiderstr. 55, 24768 Rendsburg, Dr. Achim Diestelkamp, Tel.: 04331 6639 66, Fax: -29, E-Mail: [email protected], www.aev-rd.de eHealth Conference 2014 17./18. Juni 2014 Veranstaltungsort Grand Elysée, Rothenbaumchaussee 10, 20148 Hamburg Ausgabe 5 | Mai 2014 57 Fortbildungen VERANSTALTER/KONTAKT Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e. V., Hansaring 43, 50670 Köln, Tel: 0221 912867 20, Fax: -6, E-Mail: [email protected], http://ehealth.gvg.org Rudolf-Diesel-Straße 3, 21614 Buxtehude, Karin Hüttmeyer, Tel.: 04161 669 30 10, Fax: -20, E-Mail: [email protected], www.wfm-ultraschall.de HOMÖOPATHIE Thema Thema Onkologie im Fokus: Fortgeschrittenes Pankreaskarzinom – Neue Therapien 20. Mai 2014 Thema TERMIN Arzneimittelbild „Helium“ Termin 18. Juni 2014 Ein Vogel in der Homöopathie Termin VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Thema UKSH, Klinik für Chirurgie, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Kim Honselmann, E-Mail: [email protected] 3. Juni 2014 Einführung in die Boger-Methode anhand von Fallbeispielen Termin 10. Juni 2014 Thema Von Sepien, Kalmaren und Kraken Termin Thema 2. Ratzeburger Demenz-Forum Demenz: Eine Diagnose – zwei Patienten Termin 18. Juni 2014, 6 Punkte VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein e. V., Flämische Straße 6-10, 24103 Kiel, Hilke Lind, Tel.: 0431 94 294, Fax: -871, E-Mail: [email protected], www.lvgfsh.de 17. Juni 2014 VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT Christian-Albrechts-Universität Kiel, Arbeitskreis Homöopathie, Langer Holm 6, 24107 Kiel, Christiane Bauer, Tel.: 0431 86029, E-Mail: [email protected], www.carstens-stiftung.de Innere Medizin Thema Der besondere Fall: Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie Termin Thema Veranstaltungsort 28. Juni 2014, 7 Punkte VERANSTALTER/KONTAKT Termin Veranstaltungsort Atlantic Hotel Lübeck, Schmiedestr. 15, 23552 Lübeck VERANSTALTER/KONTAKT 18. Juni 2014, 4 Punkte Frühe fetale Fehlbildungsdiagnostik & Screening im 1. Trimenon Weiterbildungsinstitut für Medizinberufe, 58 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Kunsthalle zu Kiel, Düsternbrooker Weg 1, 24105 Kiel UKSH, Klinik für Innere Medizin I, Arnold-Heller-Str. 3, Haus 6, 24105 Kiel, Claudia Heinze-Hoffmann, Tel.: 0431 597 1273, Fax: -5469, E-Mail: [email protected] www.aerzteblatt-sh.de Neurologie Thema VERANSTALTER/KONTAKT H. G. Creutzfeldt-Institut, Waitzstr. 6, 24105 Kiel, Prof. Möller, Tel.: 0431 567 350 Neuromuskulärer Abend Termin 21. Mai 2014, 2 Punkte Veranstaltungsort Atlantic Hotel, Schmiedestr. 15, 23552 Lübeck Thema VERANSTALTER/KONTAKT Termin UKSH,Klinik für Neurologie, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Prof. Thomas Münte, Tel.: 0451 500 2925, Fax: -5457, E-Mail: [email protected] Psychotherapie THEMA Lebenslinien – von der Psychosomatik zur psychoanalytischen Biographik 24. Mai 2014 Veranstaltungsort Klaus-Murmann-Hörsaal, Leibnizstr. 1, Kiel VERANSTALTER/KONTAKT John-Rittmeister-Institut für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik, Lorentzendamm 16, 24103 Kiel, Daniela Engeldrum, Tel.: 0431 888 6295, E-Mail: [email protected] Angststörungen und ihre Therapie TERMIN 21. Mai 2014 THEMA Thema Schizophrenie – Diagnose, Verlauf und Behandlung 4. Juni 2014 Termin TERMIN THEMA Akupunktur in der Entzündungsbehandlung TERMIN 18. Juni 2014 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Psychotherapie der Sucht: Förderung der Änderungsbereitschaft und der Änderungskompetenz 18. Juni 2014, 2 Punkte VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT Curtius Klinik, Neue Kampstr. 2, 23714 Bad Malente, Katja Heuer, Tel.: 04523 407 441, E-Mail: [email protected] AHG Klinik Lübeck, Weidenweg 9-15, 23562 Lübeck, Tel.: 0451 5894 0, Fax: -331, E-Mail: [email protected], Internet www.ahg.de/luebeck Thema Ernährung und neurologischpsychiatrische Erkrankungen Termin 22. Juni 2014 Veranstaltungsort Kunsthalle zu Kiel, Düsternbrooker Weg 1, 24105 Kiel Ausgabe 5 | Mai 2014 59 Nachbarn Ärztezentrum Erfolg nach zehnjährigem Einsatz für Gesundheitshaus in Woldegk Im August soll das Vorzeigeprojekt in Vorpommern eröffnen. Zwei Hausarzt praxen und sechs wechselnde fachärztliche Sprechstunden sind geplant. Eine Kommune als Träger eines Ärztezentrums – was in Schleswig-Holstein erste Gemeinden planen, hält Dr. agr. Ernst-Jürgen Lode für seine Kleinstadt Woldegk in Vorpommern für nicht umsetzbar. Der Bürgermeister kämpft seit seinem Amtsantritt vor zehn Bürgermeister Ernst-Jürgen Lode hält das Gesundheitshaus für Woldegk für die beste Lösung. Jahren darum, dass die im Ort praktizierenden Ärzte Nachfolger finden – bislang vergeblich. Deshalb hat Lode die Idee eines Gesundheitszentrums, das mit dauerhaft präsenten Hausärzten und wechselnden Fachärzten besetzt ist, forciert. Inzwischen steht das Gesundheitszentrum kurz vor der für August geplanten Eröffnung. Derzeit deutet alles darauf hin, dass Lodes jahrzehntelanges Engagement für dieses Modell Erfolg haben wird. Die Eröffnung kommt gerade noch rechtzeitig. Von den vier in Woldegk praktizierenden Hausärzten sind zwei bereits im Rentenalter und werden ihre Praxis nicht mehr lange fortführen. Für die beiden verbleibenden Allgemeinmediziner würde dies einen noch 60 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt höheren Patientenzulauf bedeuten. Für beide steht fest, dass dies nicht zu bewältigen wäre. Sie begrüßen deshalb, dass hausärztliche Kollegen in das Gesundheitshaus einziehen und sehen sie nicht als Konkurrenten um die Patienten an. Schon heute weichen viele Woldegker auf Praxen in Orte aus, die eine halbe Autostunde entfernt liegen. Die Attraktivität der Kleinstadt zwischen Rostock und Berlin würde deutlich sinken, wenn die ärztliche Versorgung weiter ausgedünnt wird. Lode setzt deshalb schon seit Jahren auf die Lösung Gesundheitszen trum. Lange Zeit war diese Lösung jedoch umstritten, weil zum einen die Finanzierung nicht gesichert war, zum anderen die ärztliche Besetzung unsicher blieb. Dennoch gilt das Gesundheitshaus in Woldegk schon seit Jahren in Mecklenburg-Vorpommern als Vorzeigeprojekt, von dem auch andere Regionen mit Ärztemangel möglicherweise lernen könnten. Ohne das Management des Ärztehauses an der Marienkirche in Neubrandenburg, unter dessen Dach rund 30 niedergelassene Ärzte arbeiten, wäre die Besetzung des Woldegker Gesundheitszentrums mit Ärzten kaum vorstellbar. Das Neubrandenburger Management um Gernot Kunzemann hat die Aufgabe übernommen, Ärzte für das benachbarte Gesundheitszentrum zu rekrutieren. Wie Kunzemann die Ärzte findet und unter welchen Rahmenbedingungen er diese Ärzte bindet, will er vor der Eröffnung des Woldegker Gesundheitszentrums nicht verraten. „Da gibt es noch täglich Änderungen.“ Fest steht offenbar: Es gibt eine ganze Reihe von Ärzten, die an einer Beschäftigung im Ärztehaus Interesse haben. Zuvor war die Suche nach nachfolgenden Ärzten für die Einzelpraxen in Woldegk erfolglos geblieben. Nun, in der neuen Form mit der Möglichkeit, mit Kollegen unter einem Dach und ohne wirtschaftliches Risiko zu arbeiten, steigt das Interesse an einer Tätigkeit in der vorpommerschen Kleinstadt. www.aerzteblatt-sh.de Die Fachärzte sollen die Sprechstunden in Woldegk im Wechsel besetzen. Jeweils ein Sprechzimmer steht für die Fächer Urologie und Gynäkologie, für HNO- und Augenheilkunde sowie für Innere und Orthopädie zur Verfügung. Außerdem gibt es zwei großzügige Hausarztpraxen und eine gemeinsame Anmeldung. Während die Hausärzte dauerhaft in Woldegk präsent sein sollen, ist bei den Fachärzten ein Rotationsprinzip vorstellbar. Hier können die Patienten also nicht erwarten, stets auf den gleichen Arzt vor Ort zu treffen. Außerdem befindet sich in dem Gesundheitshaus eine Physiotherapiepraxis und angegliedert werden 14 Wohnungen errichtet. Insgesamt werden 1,5 Millionen Euro in den Neubau investiert. 1,2 Millionen davon kommen aus öffentlichen Mitteln, die Kommune trägt 300.000 Euro selbst, eine hohe Summe für eine Stadt mit 4.000 Einwohnern. „Wenn es losgeht, hat sich diese Investition gelohnt“, sagt Lode. Er gibt zu bedenken, dass auch zahlreiche Menschen im Umland der Kleinstadt von der ärztlichen Versorgung profitieren werden. Dass die Kommune selbst als Betreiber eines solchen Zentrums auftritt, hält Lode schon wegen des fehlenden Know-hows in diesem Bereich für keine gute Idee. Die Erfahrungen bei der schwierigen Suche nach Ärzten haben ihn in dieser Haltung bestärkt. Noch keinen Kommentar will Lode zu der für Das Gesundheitshaus in Woldegk kurz vor der Eröffnung. Geplant sind zwei Hausarztpraxen und fachärztliche Sprechstunden. Für Einzelpraxen im Ort gab es keine Interessenten. (Fotos: di) Woldegk ausgesprochenen hausärztlichen Zulassung abgeben. Nach vielen Erfahrungen und Bemühungen um neue Ärzte will er dies erst bewerten, wenn die Hausarztpraxis besetzt ist. Lode hofft aber, dass es zu einer Niederlassung und zu einer Anstellung kommt. Er ist überzeugt, dass jede ärztliche Besetzung die nächste erleichtern wird. Einige der älteren Ärzte in Woldegk werden mit der Eröffnung des Gesundheitshauses ihre eigene Praxis schließen. Ein Hausarzt hat dies gegenüber Kollegen angekündigt und auch die niedergelassene Augenärztin Christa Hansmann will nach 40-jähriger Tätigkeit ihr Berufsleben beenden. Dirk Schnack Ausgabe 5 | Mai 2014 61 Nachbarn 15. Eppendorfer Dialog „Neu ist auch besser – das stimmt längst nicht mehr“ Experten sehen noch erheblichen Reformbedarf. Prof. Gerd Glaeske empfiehlt Ärzten einen „gesunden Skeptizismus“ bei der Verordnung. Zum 15. Mal bot das Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf (UKE) im vergangenen Monat ein Forum für kontroverse Diskussionen über aktuelle Grundfragen unserer medizinischen Versorgung. Diesmal hatte der Dermatologe Prof. Matthias Augustin (Universitätsprofessor für Gesundheitsökonomie und Lebensqualitätsforschung) hochkarätige Wissenschaftler, Verbands- und Politikvertreter zu einer durch internationale und durch Studien der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland angeheizten Thematik eingeladen: „Sind neue Therapieverfahren immer besser oder oft nur teurer?“ Am Ende der Veranstaltung in Hamburg ließ sich konstatieren: Nein und ja, aber es gibt Fortschritte und für die Zukunft noch erheblichen Reformbedarf. Im Themenbereich Pharmakotherapie nahm der Bremer Pharmakologe und Versorgungsforscher Prof. Gerd Glaeske wie gewohnt kein Blatt vor den Mund. Neue Arzneimittel seien für viele schwere Krankheiten von Patienten und Ärzten dringend erwünscht, betonte Glaeske. Es sei aber wichtig zu sehen, ob die neuen Mittel auch tatsächlich Zusatznutzen für Patienten brächten, wie dies in § 35 b Absatz 1 Satz 4 SGB V gefordert sei: „Verbesserung des Gesundheitszustandes, Verkürzung der Krankheitsdauer, Verlängerung der Lebensdauer, Verringerung der Nebenwirkungen, Verbesserung der Lebensqualität, Angemessenheit und Zumutbarkeit einer Kostenübernahme durch die Versichertengemeinschaft“. Hierzu fehlten bei vielen neuen, von der Industrie hochgelobten Mitteln entsprechende Nachweise, bemängelte der Pharmakologe. Vielmehr wiesen nach dem gerade veröffentlichten Innovationsreport 2014 der Techniker Krankenkasse (TK), an dem Glaeske maßgeblich beteiligt war, nur 15 Prozent der Innovationen einen unbedingten und 50 Prozent einen bedingten Vorteil, 35 Prozent gar keinen Vorteil auf. 62 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Auch unter den viel verordneten und auflagenstärksten Mitteln seien viele, die als me-too-Präparate oder Scheininnovationen bewertet werden müssten. Glaeske führte ein Beispiel aus dem Bereich Angina Pectoris an: Durch neue Arzneimittel erhalten viele Patienten die bewährten Nitrate nicht mehr. Nitro spray habe jedoch seine Effektivität und vor allem seinen hohen Patientennutzen insbesondere in der Notfallmedikation hinlänglich unter Beweis gestellt. Schon heute seien deutlich steigende Notfallaufnahmen von Angina-Pectoris-Patienten in Krankenhäusern nachweisbar, die auf die Nichtverordnung von Nitrospray zurückzuführen seien. Ähnlich skurril sieht Glaeske den Einsatz der gefährlichen Kontrazeptive der dritten und vierten Generation, die häufiger verordnet werden als die verträglicheren Pillen der zweiten Generation, weil sie vermeintlich moderner sind. Daher Glaeskes Schussfolgerung: „Die Gleichung ,Neu ist auch besser‘ stimmt längst nicht mehr.“ Den verordnenden Ärzten empfahl Glaeske einen „gesunden Skeptizismus“ und die bevorzugte Verschreibung von „wirklichen Innovationen“ (im Ampelsystem grün), nicht aber, wie in manchen (eher östlichen) Bundesländern, von stark beworbenen Neuheiten. Der wohlbegründeten Analyse mochte Dr. Markus Frick vom Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) in weiten Teilen nicht widersprechen, setzte aber andere Akzente. Fest steht für ihn, dass die Erfolge innovativer Pharmakotherapie nicht außer Acht gelassen werden können. Frick verwies in diesem Zusammenhang auch auf die hohen Entwicklungskosten, die für ein Arzneimittel in die Milliarden gehen können – und anschließend refinanziert werden müssen. Die frühe Nutzenbewertung sei problematisch, denn oft könne der Nutzen erst Jahre nach der Zulassung und Markteinführung belegt werden. www.aerzteblatt-sh.de Fortschritt muss sein, aber neu heißt nicht immer besser: Beim 15. Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik diskutierten: Prof. Gerd Glaeske (Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen), Dr. Markus Frick (Geschäftsführer beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller), Prof. Wolfram Mittelmeier (Klinikdirektor Universitätsklinikum Rostock), Maria Klein-Schmeink (Sprecherin für Gesundheitspolitik, Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Matthias Augustin (Direktor des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) (v. l. n. r.) (Foto: Adriane Beck & Partner GmbH) Zum Beispiel zeigten Krebsmedikamente im Laufe der Studien ein längeres Überleben auch in früheren Stadien, nachdem zunächst Erfahrungen bei Patienten in späteren Stadien gesammelt wurden. Die Studienqualität und die Publizität habe sich deutlich verbessert. Die meisten zugelassenen Mittel, nahezu zwei Drittel, hätten einen patientenrelevanten Zusatznutzen. Es bleibe aber immer die Frage der Umsetzung in die reale Versorgung: „Erreicht der Zusatznutzen alle richtigen Patienten zum richtigen Zeitpunkt?“ Darauf antwortete Glaeske in der Diskussion zum ersten Teil, dass dazu auch öffentlich finanzierte Studien und „Real-Life“-Versorgungsforschung unerlässlich seien. Im zweiten Teil über weitere nichtmedikamentöse Therapieinnovationen wie neue Operationsverfahren oder Medizinprodukte unterstrich aus bundespolitischer Sicht Maria Klein-Schmeink (MdB, Sprecherin der Grünen im Gesundheitsausschuss) den großen Handlungsbedarf. Die steigende Zahl operativer Eingriffe und große Qualitätsunterschiede der Krankenhäuser hätten zwar viele Gründe, die auch im allgemein hohen Versorgungsniveau hierzulande lägen. Problematisch sei aber, dass immer noch über 30 Prozent der jüngsten Chefarztverträge falsche Anreize enthielten. Qualitätskontrollen, Fehler- meldesysteme und Medizinproduktregister müssten besser und verbindlicher werden, forderte die Gesundheitspolitikerin. Klein-Schmeink sprach sich in Hamburg für Innovationszentren und unabhängige Zulassungsstellen für Medizinprodukte aus. Diesen Punkt nahm abschließend Prof. Wolfram Mittelmeier auf. Der Direktor der Orthopädischen Klinik der Universität Rostock (zwischen 1993-1997 war er in Lübeck tätig) verwies zu dem in den Medien in jüngster Zeit häufig diskutierten Vorwurf unter dem Schlagwort „Sinnlos unters Messer?“ auf die gesellschaftliche Situation mit anspruchsvollen, wenig selbstverantwortlichen, zudem immer älteren Patienten. Nach Mittermeiers Beobachtung wird in Deutschland bisweilen zu lange konservativ behandelt und damit ein notwendiger, dem Patienten nützender Eingriff verzögert – mit im Ergebnis oft teurerer Behandlungen. Auch die Politik sei in diesem Zusammenhang für vieles verantwortlich, gab Mittermeier zu bedenken. Deshalb sieht er die Ärzteschaft gefordert, selbst für mehr valide Qualität zu sorgen. So hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie nach dem Projekt EndoCert das Thema Implantatesicherheit weiter vorangebracht. Horst Kreussler Ausgabe 5 | Mai 2014 63 BÜCHER Gesundheitssystem „Die Gestaltung der Versorgung wird schwieriger, nicht einfacher“ Prof. Fritz Beske beschreibt in seinem neuesten Buch, was auf Ärzte und Patien ten zukommt. Prognose: Ansprüche müssen zurückgeschraubt werden. „Auch in Zukunft muss und wird jeder die Versorgung erhalten, die er benötigt, die er braucht, und dies ohne Ansehen der Person.“ Diese Prognose von Prof. Fritz Beske beruhigt. Doch sein neuestes Buch über die Gesundheitsversorgung von morgen legt zugleich den Finger in die Wunde und schreckt – wie von ihm gewohnt – nicht vor unpopulären Botschaften zurück. „Wir werden in unseren Ansprüchen bescheidener werden müssen, wir werden zurückstecken müssen“, schreibt er etwa. Oder an anderer Stelle: „Die Gestaltung der Gesundheitsversorgung und der Versorgung Pflegebedürftiger wird schwieriger, nicht einfacher.“ Was bietet der hochdekorierte Gesundheitsökonom in seinem bei der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft Stuttgart erschienenen Buch als Lösung? Zunächst mahnt er die Bereitschaft zu permanenter Veränderung an. Denn was passiert, wenn nichts geschieht, stellt er in kurzen Szenarien vor. Zum Beispiel den vorauseilenden Gehorsam von Verbänden, die sich mit Sparvorschlägen profilieren wollen. Von solchen konkreten Vorschlägen rät Beske mit seiner jahrzehntelangen politischen Erfahrung ab. Denn die politischen Reflexe wären vorhersehbar: „Die Reaktion der Politik kann zu leicht darin bestehen, dass den Versicherten versprochen wird, dies sei mit der Politik nicht und schon gar nicht mit ihnen zu machen. Weder seien derartige Leistungskürzungen erforderlich noch von der Sache her gerechtfertigt.“ So oder ähnlich haben wir schon mehrfach Politiker vernommen, die sich als Bewahrer liebgewonnener, aber nicht bezahlbarer Leistungen aufspielen, ohne selbst Lösungen anzubieten, wie die Finanzierung der gewünschten Versorgung gesichert werden könnte. Oder den immer wieder ins Spiel gebrachten Defizitausgleich aus Steuermitteln, eine nur auf den ersten Blick bequeme und einfache Lösung für die Gesund64 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt heitsversorgung. „Es ist eine Illusion zu glauben, dass alle anderen Politikbereiche auf Steuermittel verzichten, um die Finanzierung der GKV sicherzustellen.“ Das klingt, als hätte Beske wenig Vertrauen in die politische Gestaltungskraft. Genau die aber ist aus seiner Sicht erforderlich, verbunden mit einer vorausschauenden Gesundheitspolitik. Ob der von Beske geforderte Wille von Politik und Staat, dem Gesundheitswesen die erforderlichen Rahmenbedingungen zu bieten, wirklich vorhanden ist, darf bezweifelt werden. Der Autor sieht nur zwei mögliche Grundformen von Versorgungssystemen, auf die wir zusteuern: ein System mit Elementen der sozialen Marktwirtschaft oder eine immer weitergehende Reglementierung, an deren Ende ein staatliches Gesundheitswesen steht. „Die Politik entscheidet, welcher Weg gegangen wird.“ Schwer vorstellbar, dass Beske die zweite Lösung präferiert. (ISBN 978-3-8047-3234-6) Dirk Schnack Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Hinweise: Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg. Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behördenführungszeugnis) zu beantragen. Die Bewerbung wird nicht durch eine eventuell erfolgte Wartelisteeintragung ersetzt! Um Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze können sich auch Vertragsärzte/Vertragspsychotherapeuten und Medizinische Versorgungszentren bewerben, um einen anderen Arzt/eine andere Ärzte bzw. mehrere Ärzte/Ärztinnen anzustellen. Der Arzt/die Ärztin/die Ärzte muss bzw. müssen namentlich genannt werden und die oben bezeichneten Unterlagen sind für ihn/sie einzureichen. Es besteht die Möglichkeit, dass ein für einen vollen Versorgungsauftrag ausgeschriebener Vertragsarztsitz/Vertragspsychotherapeutensitz von zwei Ärzten/Ärztinnen übernommen wird, die den Sitz übernehmen und ihren Versorgungsauftrag jeweils auf einen halben Versorgungsauftrag beschränken. Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt. Für nähere Informationen hierzu stehen Ihnen unter den Tel.-Nummern 04551 - 883 und den angegebenen Durchwahlen unsere Sachbearbeiter zur Verfügung: Team 1 Team 1 betreut folgende Kreise: -596, -378, -561 Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg, Segeberg, Steinburg, Stormarn Team 2 Team 2 betreut: -634, -346, -259 Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde, Kreis Plön, Stadt Kiel Team 3 Team 3 betreut: -258, -632, -291 Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg, Kreis Herzogtum Lauenburg, Stadt Lübeck, Kreis Ostholstein Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich* Praxisform Bewerbungs frist** Ausschreibungs nummer Anästhesisten -halbe Zulassung- SH Mitte 101 BAG 31.05.2014 3256/2014 Anästhesisten -halbe Zulassung- SH Mitte 101 BAG 31.05.2014 3257/2014 Frauenärzte Pinneberg EP 30.06.2014 1285/2014 Hausärzte MB Lübeck BAG 31.05.2014 3303/2014 Hausärzte MB Lübeck EP 30.06.2014 3305/2014 Hausärzte MB Ratzeburg EP 30.06.2014 3286/2014 Hausärzte -halbe Zulassung- MB Niebüll EP 30.06.2014 3695/2014 Hausärzte MB Neustadt (Holstein ) EP 30.06.2012 3304/2014 Hausärzte MB Oldenburg (Holstein) BAG 31.05.2014 3900/2014 Hausärzte MB Plön BAG 30.06.2014 3351/2014 Ausgabe 5 | Mai 2014 65 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Hautärzte Segeberg EP 30.06.2014 3348/2014 Internisten SH Süd 104 EP 30.06.2014 3301/2014 Internisten SH Süd 104 BAG 31.05.2014 3300/2014 Internisten -Sonderbedarf Rheumatologie- SH Ost 103 EP 30.06.2014 3339/2014 Kinderärzte -halbe Zulassung- Kreis Herzogtum Lauenburg BAG 31.05.2014 2466/2014 Kinderärzte -halbe Zulassung- Kreis Herzogtum Lauenburg BAG 31.05.2014 2469/2014 Kinderärzte -halbe Zulassung- Kreis Pinneberg EP 30.06.2014 3288/2014 Kinderärzte Kiel EP 30.06.2014 3350/2014 Nervenärzte Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg BAG 30.06.2014 3347/2014 Radiologen SH Ost 103 BAG 31.05.2014 3295/2014 * Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbe reiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL). ** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde. Folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze waren bereits ausgeschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, sodass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können: Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Praxisform Hausärzte MB Bad Segeberg/Wahlstedt EP 4478/2013 Hausärzte MB Flensburg BAG 6043/2013 Hausärzte MB Flensburg EP 11281/2013 Hausärzte MB Itzehoe EP 13989/2013 Hausärzte MB Kiel BAG 3894/2013 Hausärzte MB Kiel BAG 8445/2013 Hausärzte MB Kiel BAG 8953/2013 Hausärzte MB Metropolregion Südost BAG 8256/2013 Hausärzte MB Metropolregion Südwest EP 12805/2013 Hausärzte MB Mölln EP 8435/2013 66 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Ausschreibungsnummer Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Hausärzte MB Mölln BAG 13579/2013 Hausärzte MB Neumünster BAG 10205/2013 Hausärzte MB Neumünster BAG 10206/2013 Hausärzte MB Neumünster BAG 14706/2013 Hausärzte MB Neustadt (Holstein) BAG 8691/2013 Hausärzte MB Rendsburg BAG 4269/2013 Hausärzte MB Rendsburg EP 13516/2013 Hausärzte MB Schleswig EP 5936/2013 Hausärzte MB Westerland EP 7677/2013 HNO-Ärzte Nordfriesland EP 13787/2013 Internisten SH Mitte 101 BAG 10884/2013 Neurochirurgen Schleswig-Holstein EP 11851/2013 Für folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze, die sich in einem für weitere Zulassungen/Anstellungen nicht gesperrten Planungsbereich befinden, werden Nachfolger gesucht. Es handelt sich hierbei nicht um Ausschreibungsverfahren nach § 103 Abs. 4 SGB V. Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Praxisform Chiffrenummer Hausärzte MB Husum EP 5630/2013 Mund-, Kiefer-, Gesichts chirurgie Schleswig-Holstein EP 3101/2014 Nähere Informationen zu den aufgeführten Praxen sowie dem Zulassungsverfahren erhalten Sie unter den oben angegebenen Telefonnummern. Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden im Rahmen des Sonderbedarfes zugelassen. Diese Beschlüsse sind noch nicht bestandskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann. Name Fachgruppe/Schwerp. Niederlassungsort Dr. med. Melanie Meißner -halbe Zulassung- Psychiatrie und Psychotherapie (ausschließlich pschotherapeutisch) 21481 Lauenburg, Teichweg 3 Niederlassungsdatum 01.05.2014 Ausgabe 5 | Mai 2014 67 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ wurden zugelassen und haben um Veröffentlichung gebeten: Name Ort Fachgruppe Beginn Nachfolger von Dr. med. Michael Schüller -halbe Zulassung- 24944 Flensburg, Twedter Holz 18 Psychiatrie und Psychotherapie 02.01.2014 Dipl.-Psych. EvaMaria Schlieker Dipl.-Psych. Stephan Kawski-ter Haseborg 25462 Rellingen, Hauptstraße 54 Psychologischer Psychotherapeut 01.04.2014 Dr. phil. Dipl.-Psych. Bert Heinemann Carsten Philipzig 25813 Husum, Brinckmannstraße 7 Allgemeinmedizin 06.03.2014 Dr. med. Christine Schweda 25764 Heide, Norderstraße 82-86 Kinder- und Jugend- 01.04.2014 medizin Olaf Opitz Farhad Saedi -halbe Zulassung- 24619 Bornhöved, Kieler Tor 1 Innere Medizin -hausärztlich- 01.04.2014 Uta Saedi Thies Apenburg 21502 Geesthacht, Bergedorfer Straße 27 Anästhesiologie 13.02.2014 Dr. med. Sabine Hildebrandt-Stahlschmidt Anja Rochira 25938 Wyk/Föhr, Mühlenstraße 21 Innere Medizin -hausärztlich- 01.04.2014 Dr. med. Ingolf Paluch Dorota Bisienkiewicz 25746 Heide, Weddingstedter-Straße 52 Allgemeinmedizin 07.04.2014 Frau Dr. med. Ulrike Opitz Priv.-Doz. Dr. med. habil. Lars Müller 24539 Neumünster, Lindenstraße 36a Chirurgie 01.04.2014 Peter Ahsbahs Erik Schlotterbeck 24601 Wankendorf, Markt 2 Allgemeinmedizin 01.04.2014 Dr. med. Hans Diedenhofen Dr. med. Christine Keussen 24113 Kiel, Hamburger Chaussee 27 Innere Medizin -hausärztlich- 01.04.2014 Dr. med. AnnaMaria Dohrmann Dr. med. Carsten Klatt 25782 Tellingstedt, Teichstraße 1 Augenheilkunde 14.03.2014 Hussam Shakra 22926 Ahrensburg, Manhagener Allee 7 Allgemeinmedizin 13.02.2014 Dr. med. Gerardo Wehrhahn 23617 Stockelsdorf, Segeberger Straße 15-17 Chirurgie, Schwer01.04.2014 punkt Unfallchirurgie Visceralchirurgie Dr. med. Birgitt Baltz 23815 Geschendorf, Dorfstraße 74 Allgemeinmedizin 01.04.2014 Medizinische Versor24768 Rendsburg, gungszentrum „Augen Provianthausstraße 9 klinik Rendsburg MVZ“ Augenheilkunde 01.04.2014 Dr. med. Andrea Schneider -halbe Zulassung- Hals-Nasen-Ohrenheilkunde 01.05.2014 24321 Lütjenburg, Markt 24 68 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Helga Wenk Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Medizinische Versorgungszentrum „St. Franziskus MVZ Am Hang gGmbH“ 24955 Harrislee, Am Hang 1 Innere Medizin, Rheumatologie, Gastroenterologie 01.04.2014 Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben Anstellungsgenehmigungen erhalten und um Veröffentlichung gebeten: Name des anstellenden Arztes/MVZ Ort Fachgruppe Beginn Name des Angestellten Dr. med. WalterJochen Lind, Thomas Block 23909 Ratzeburg, Schweriner Straße 49 Allgemeinmedizin 01.04.2014 Dr. med. Catharina Mildenstein-Vent -halbtags- Medizinische Versorgungszentrum „Labor Dr. Krause & Kollegen MVZ GmbH“ 24103 Kiel, Steenbeker Weg 23 Laboratoriumsmedizin 06.03.2014 Dr. med. Christoph Rottleb -ganztags- „MVZ Ambulanz zentrum des UKSH Kiel gGmbH“ 24105 Kiel, ArnoldHeller-Straße 3 Strahlentherapie 28.03.2014 Dr. med. Karen Huber -halbtags- BAG Uthoff & Kollegen 24943 Flensburg, Mürwiker Straße 89 Augenheilkunde 01.04.2014 Dr. med. Lothar Bohl -ganztags- BAG Uthoff & Kollegen 24943 Flensburg, Mürwiker Straße 89 Augenheilkunde 01.04.2014 Dr. med. Monika Blümel-Kowalski -halbtags- BAG Uthoff & Kollegen 24943 Flensburg, Mürwiker Straße 89 Augenheilkunde 07.04.2014 Micha Matthias Bierbaum -dreivierteltags- BAG Uthoff & Kollegen 24848 Kropp, GorchFock-Straße 15-19 Augenheilkunde 07.04.2014 Dr. med. Wanda Michelson -vierteltags- „MVZ Ambulanz zentrum des UKSH Lübeck“ 23538 Lübeck, Nuklearmedizin Ratzeburger Allee 160 21.03.2014 Dr. med. Rüdiger Grandt -vierteltags- Jan Burhenne 24589 Nortorf, Neue Straße 3 Allgemeinmedizin 01.04.2014 Dr. med. Andreas Russ -ganztags- Reving Barwary 25569 Kremperheide, Ostpreußenweg 1 Allgemeinmedizin 13.02.2014 Dr. med. Burghard Hoffmann -ganztags- Dr. med. Cordula Burghoff Dorothea von Carnap-Bornheim Dr. med. Katrin Lammerskitten 24939 Flensburg, Waldstraße 13-15 Innere Medizin -hausärztlich- 02.04.2014 Dr. med. Andreas Nolte -halbtags- Ausgabe 5 | Mai 2014 69 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Dr. med. Cordula Burghoff, Dorothea von Carnap-Bornheim, Dr. med. Katrin Lammerskitten 24939 Flensburg, Waldstraße 13-15 Innere Medizin -hausärztlich- 01.04.2014 Buermann & Partner 23560 Lübeck, Oberbüssauer Weg 6 Allgemeinmedizin 06.03.2014 Dr. med. Bettina Sommer -ganztags- Dr. med. Thomas Mehne 24247 Mielkendorf, Langstücken 1 Allgemeinmedizin 07.03.2014 Diana Simeoni -ganztags- Dr. med. Peter Dose Oliver Teufel 24534 Neumünster, Friesenstraße 11 Radiologie 02.04.2014 Gerhard Marioth -ganztags- Dr. med. Christian Remmele 21465 Reinbek, Lindenallee 42 Allgemeinmedizin 01.04.2014 Dr. med. Dorothea Schäperkötter -ganztags- Dr. Walpuski & Kollegen 24103 Kiel, Wilhelminenstraße 43 Augenheilkunde 13.02.2014 Katrin Belger -ganztags- MVZ Klinikum Nordfriesland GmbH - MVZ Husum 25813 Husum, Erichsenweg 16 Neurochirurgie 14.04.2014 Dr. med. Dong-Hun Kim -halbtags- MVZ Ambulanzzentrum des UKSH Lübeck gGmbH 23538 Lübeck, LaboratoriumsmeRatzeburger Allee 160 dizin 17.03.2014 Prof. Dr. med. Klaus Wandinger -ganztags- Dr. med. Christiane Siefert, Dr. med. Hermann MüllerDornieden, Dr. med. Michael Aronsson 21509 Glinde, Möllner Landstraße 78 01.04.2014 Dr. med. Andrea Schießl -ganztags- Innere Medizin -hausärztlich- Dr. med. Robert Winkler -ganztags- Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis erhalten und um Veröffentlichung gebeten: Name Fachgruppe von nach Datum Dr. med. Julius Henning Schulz-Leupelt Orthopädie, Schwerpunkt Rheumatologie 24937 Flensburg, Nikolaikirche 5 24941 Flensburg, Langberger Weg 4 01.04.2014 Volker Sartorti Allgemeinmedizin 25436 Uetersen, Am Markt 3 25436 Uetersen, Am Markt 10 01.04.2014 Die Richtgrößenvereinbarungen Arznei-/Verband- und Heilmittel sowie die Heilmittel(ziel-) vereinbarungen 2014 wurden von den regionalen Vertragpartnern unterzeichnet. Diese gelten ab 1. April 2014. Sie finden diese auf der KVSH-Homepage: www.kvsh.de -> Praxis -> Verträge -> Downloadcenter -> Richtgrößen bzw. Arznei- und Heilmittelvereinbarungen Auf Anfrage senden wir gerne eine Druckversion zu: 04551/883-362. 70 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Veröffentlichung gemäß § 16b Abs. 4 Ärzte-ZV der Feststellungen des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen in Schleswig-Holstein Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat am 17.04.2014 entsprechend § 103 Abs. 1 bis 3 SGB V in Verbindung mit der Bedarfsplanungs-Richtlinie (Bpl-Rl) die Versor-gungsgrade in den einzelnen Planungsbereichen überprüft und hat in nachfolgenden Planungsbereichen für die angegebenen Fachgruppen die Zulassungssperren aufgehoben, wobei der Beschluss mit den Auflagen versehen ist, dass 1. Zulassungen oder Anstellungen nur im aufgeführten Umfang erfolgen dürfen, 2. die rechtsverbindlichen Zulassungs- bzw. Anstellungsanträge bis zum 30.06.2014 beim Zulassungsausschuss für Ärzte in Schleswig-Holstein, Bismarckallee 1 - 3, 23795 Bad Segeberg, einzureichen sind. Planungsbereich Fachgruppe Anzahl Mittelbereich Eckernförde Hausärzte 1 Mittelbereich Husum Hausärzte 10,5 Mittelbereich Meldorf Hausärzte 2 Mittelbereich Mölln Hausärzte 1 Mittelbereich Metropolregion Südwest Hausärzte 1,5 Kreis Stormarn HNO-Ärzte 0,5 Kreis Plön Nervenärzte 0,5 Kreis Herzogtum Lauenburg Orthopäden 0,5 Kreis Dithmarschen Psychotherapeuten 5 Kreisregion Stadt Flensburg/ Kreis Schleswig-FL Psychotherapeuten 2 Kreis Nordfriesland Psychotherapeuten 2 Kreis Ostholstein Psychotherapeuten 2 Kreis Plön Psychotherapeuten 1 Kreis Segeberg Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Schleswig-Holstein Nuklearmedizin Schleswig-Holstein Physikalische und Rehabilitations-Mediziner 1,5* 1,5 4 * Öffnung durch Regelungen in § 25 Bpl-RL Es wird darauf hingewiesen, dass der Zulassungsausschuss nur die fristgerecht und vollständig abgegebenen Zulassungs- bzw. Anstellungsanträge bei den Auswahlverfahren berücksichtigen wird. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, für welchen Niederlassungsort (Straße, Hausnummer, PLZ, Ort) die Zulassung bzw. die Anstellung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde. Darüber hinaus ist ein unterschriebener Lebenslauf einzureichen. Folgende Kriterien sind laut § 26 Abs. 4 Bpl-Rl für die Auswahl durch den Zulassungsausschuss maßgeblich, wobei die Gewichtung der einzelnen Kriterien dem Zulassungsausschuss obliegt: berufliche Eignung, Dauer der bisherigen ärztlichen Tätigkeit, Approbationsalter, Dauer der Eintragung in die Warteliste gemäß § 103 Abs. 5 Satz 1 SGB V, bestmögliche Versorgung der Versicherten im Hinblick auf die räumliche Wahl des Vertragsarztsitzes, Entscheidung nach Versorgungsgesichtspunkten (z. B. Barrierefreiheit). Hinweis: Für die Planungsbereiche SH Nord 102 und SH Süd-West 105 hatte der Landesausschuss in der Vergangenheit die Zulassungssperren für das Fachgebiet der Kinder- und Jugendpsychiater aufgehoben und die Zulassung bzw. Anstellung von Ärzten in der aufgeführten Zahl gestattet. Die Planungsbereiche bleiben weiterhin geöffnet. Bad Segeberg, den 17.04.2014 Ausgabe 5 | Mai 2014 71 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Gesellschaft für Arbeitsmedizin, Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit sucht zur Verstärkung des Teams sofort oder später engagierte Ärztinnen/Ärzte für Arbeitsmedizin, Zusatz- Weiterbildung Betriebsmedizin Unser Zentrum liegt in einer attraktiven Kleinstadt mit großem Freizeitangebot zwischen Hamburg, Lübeck und Schwerin. Unsere Philosophie Die Qualität unserer Leistung und die Zufriedenheit unserer Auftraggeber und ihrer Beschäftigten aber auch unseres Teams sind unsere Maxime! Ihre Aufgaben Kompetente Beratung regionaler namhafter Unternehmen unterschiedlicher Branchen in allen Angelegenheiten des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Sie arbeiten sowohl im Arbeitsmedizinischen Zentrum in Ratzeburg als auch zentrumsnah bei unseren Auftraggebern vor Ort. Unser Angebot Ein anspruchsvolles Aufgabengebiet (großes Spektrum neben Vorsorge) Kein Wochenend- und Nachtdienst Keine Betreuung von Kleinstbetrieben Angemessene Betreuungszeiten Kompetente Einarbeitung Zeiteinteilung individuell planbar Partnerschaft/Einstieg/Entwicklung möglich Unterstützung durch Assistenz Sympathisches Team Firmen KFZ, auch zur privaten Nutzung (geringer dienstl. Fahrumfang) Attraktive Vergütung Ratzeburg verfügt über alle allgemeinbildenden Schulen incl. Sportgymnasium. Sie fühlen sich angesprochen? Dann senden Sie uns Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen mit Gehaltsvorstellung bitte an: [email protected] Für Fragen stehen wir unter 01725229972 gerne zur Verfügung Große allgemeinmedizinische Praxis im Herzen Eilbeks sucht engagierte(n) WBA Allgemeinmedizin im Anschluss an die klinische Zeit für 18-24 Monate ab sofort oder später. Die Module Chirurgie und Pädiatrie können innerhalb dieser Zeit problemlos vermittelt werden und werden von der ÄK HH anerkannt. Wir bieten ein engagiertes Team, breites Spektrum, überdurchschnittliche Bezahlung, flexible Arbeitszeiten und sind direkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Wer Spaß an der Medizin und Patienten hat, ist bei uns richtig! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an: FamiliyCare – Ihre Ärzte, Dr. med. N. Eberle-Walter, Papenstr. 13, 22089 Hamburg. Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] k k k k k k k k k ¡ Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Große internistische Haus-und Facharztpraxis mit sehr breitem Leistungsspektrum sucht zum Herbst (oder später) eine/n neue/n allgemeinmedizinsche WB-Assitenten/-tin. Sehr gute Konditionen! Teilzeit möglich. Auch eine Anstellung als Praxisassistent/in bei abgeschlossener Facharztausbildung in Voll- oder Teilzeit möglich. FÖRDE PRAXIS KIEL; www.foerde-praxis.de; T. 0431/722992 Partner/ Partnerin für renommierte OrthopädiePraxis in Hamburg gesucht. Fairer Preis, sehr guter Wert Geeignet für Die Deutsche Rentenversicherung Bund – mit 36 Mio. Kunden Deutschlands größter gesetzlicher Rentenversicherungsträger – sucht für den Sozialmedizinischen Dienst der Leistungsabteilungen Rente am Standort Stralsund eine/einen Fachärztin/Facharzt oder alternativ Ärztin/Arzt mit langjähriger klinischer oder sozialmedizinisch ausgerichteter Berufserfahrung zur Besetzung einer unbefristeten Vollzeitstelle (Entgeltgruppe 15 bzw. ohne Facharztanerkennung Entgeltgruppe 14 des TV DRV-Bund; entspricht TVöD). Eine Teilzeitbeschäftigung ist grundsätzlich möglich. Auf unserer Internetseite (www.deutsche-rentenversicherung-bund.de) finden Sie unter der Rubrik Karriere die ausführliche Stellenausschreibung. Bitte informieren Sie sich vor Abgabe Ihrer Bewerbung über die konkreten Anforderungen und Bewerbungsvoraussetzungen der Stelle. Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte unter Angabe der Kennziffer 07701514-6 per Post oder E-Mail an Deutsche Rentenversicherung Bund Dezernat 2030 – Personaleinstellungen 10704 Berlin E-Mail: [email protected] • • • • WS-Operateur Hand- oder Fußchirurg Kinderorthopädie Konservativ Chiffre 511 Allgemeinmediziner oder hausärztlich tätiger Internist für MVZ in Geesthacht gesucht Chiffre 508 FÄ für Allgemeinmedizin, nach Kinderpausen in Klinik und Praxis tätig, sucht TZ- Anstellung in Hausarztpraxis mit der Möglichkeit zur fachlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Kooperation denkbar, Raum HL. Chiffre 509 Chiffre-Zuschriften senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nr. an: Quintessenz Verlags-GmbH, Ifenpfad 2-4, 12107 Berlin Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Die Vital-Kliniken GmbH betreibt drei Rehabilitations-Kliniken. Für unsere Klinik Buchenholm in Bad Malente (150 Betten für internistische, kardiologische, orthopädische AHB/AR, stationäre Heilverfahren) suchen wir zum 01.07.2014 eine/n Arzt / Ärztin (Teilzeit) Wir suchen einen einsatzfreudige/n und patientenorientierte/n Arzt/Ärztin, gerne auch mit Facharztqualifikation, mit hohem Engagement, Teamfähigkeit und Kollegialität. Neben fachlicher Kompetenz wünschen wir uns wirtschaftliches Handeln, IT-Kenntnisse sowie die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen der Klinik. Wir bieten Ihnen ein interessantes, breit gefächertes Aufgabengebiet in einer hervorragend ausgestatteten Klinik mit einem angenehmen Arbeitsklima. Weiterhin bieten wir geregelte und planbare Arbeitszeiten, bei einer nur gelegentlichen Belastung durch Bereitschaftsdienste sowie eine leistungsorientierte und attraktive Vergütung. Es bestehen gute Weiterbildungsmöglichkeiten in physikalischer Therapie und Naturheilverfahren, sowie Innere Medizin/Allgemeinmedizin. Eine breitgefächerte Diagnostik (z.B. Sono, Echo, Spiroergometrie) ergänzen die Fortbildungsmöglichkeiten. Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie Ihre Bewerbung an unseren Chefarzt Dr. med. Hans-Joachim Frercks, Plöner Str. 20, 23714 Bad Malente. Für weitere Auskünfte steht Ihnen Herr Dr. med. Frercks unter Tel. 04523/987-700 gerne zur Verfügung. Kleine nette Praxis sucht FA für Allgemeinmed. in TZ am östl. Stadtrand von HH (10-20Std.) [email protected] Erfahrener HNO-Arzt bietet Praxisvertretung in Schleswig-Holstein [email protected] oder www.HNO-Honorararzt.de FA/-in für Kinder-und Jugendmedizin gesucht für Teilzeittätigkeit in unserer GP in Nortorf. Dr. Schröder/S. Milkert, Tel. 04392-4402 oder [email protected] FA für Chirurgie Suche Mitarbeit in oder Übernahme einer chirurgischen Praxis. Langjährige klinische Tätigkeit und Praxisarbeit. Chiffre 512 FÄ/FA Innere Medizin oder Allgemeinmed. von GMP in Voll/Teilzeit gesucht. Interessante Tätigkeit in nettem Team und moderner Praxis bei flexibler Zeiteinteilung. Die Tätigkeit beinhaltet auch eine Konsiltätigkeit in einer benachbarten Klinik. Chiffre 514 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] k k k k k k k k k k k Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Die B·A·D GmbH betreut mit mehr als 3.000 Experten europaweit 250.000 Betriebe mit 4 Millionen Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitsvorsorge und der Arbeitssicherheit. Allein in Deutschland betreiben wir 200 Gesundheitszentren. Damit gehören wir mit unseren Tochtergesellschaften zu den größten europäischen Anbietern von Präventionsdienstleistungen. Ärzte (m/w) in den Fachgebieten Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Arbeits- und Betriebsmedizin Flensburg | Elmshorn – Voll- oder Teilzeit Kennziffer SHÄB Ärztinnen und Ärzten mit 24-monatiger Erfahrung in der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin, Fachärzten für Arbeitsmedizin und Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin bieten wir den Einstieg in ein expandierendes Unternehmen. »Als Arbeitsmediziner steht für mich die Gesundheitsvorsorge im Mittelpunkt meines Handelns. Daher weiß ich: Mitarbeiter müssen sich an ihren Arbeitsplätzen sicher und wohl fühlen. Dazu benötigen sie ein konstruktives Miteinander und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Werte, die bei der B·A·D GmbH fest in der Unternehmenskultur verankert sind.« Dr. Carsten Buß, Facharzt für Arbeitsmedizin, Leiter B·A·D-Zentren Dortmund und Münster Unser Angebot für Sie – vielfältig, mitarbeiterorientiert und mehrfach ausgezeichnet: – So vielfältig wie die Branchen und Unternehmen, so vielfältig ist auch Ihre Tätigkeit – Ihr Arbeitsalltag ist alles andere als langweilig, Ihre Aufgaben reichen von der Gesundheitsvorsorge über reisemedizinische Beratung und Schulungen bis hin zur arbeitsmedizinischen Begutachtung – Sie sind Teil eines Teams aus Ärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit, Psychologen und BGM Beratern und profitieren vom engen Erfahrungsaustausch – Sie gehören von Anfang an dazu – mit einer strukturierten Einarbeitung und einem speziellen Weiterbildungsangebot für Ärzte – Wir schaffen eine gute Work-Life-Balance – mit flexiblen und familienfreundlichen Arbeitszeiten – Leistung wird honoriert – mit einem hauseigenen attraktiven Tarifsystem Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital! Gehören Sie bald auch zu uns? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter Angabe der o. g. Kennziffer per E-Mail an [email protected] oder an: B·A·D GmbH – Personalentwicklung/-gewinnung Thomas Gies, Tel. 0228/40072-335 Herbert-Rabius-Straße 1, 53225 Bonn www.bad-gmbh.de/karriere >> Arbeitsmedizin FÄ/FA für Innere Medizin oder Allgeimmed. ab 01.07. oder später in Voll- oder Teilzeit (spätere Übernahme des Sitzes möglich) in Kiel-West gesucht. Flexible Arbeitszeiten, nettes Team und moderne Ausstattung vorhanden! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Chiffre 513 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Die Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Plön gemeinnützige GmbH in Preetz sucht für die Abteilungen Allgemeine und Visceralchirurgie (Chefarzt Dr. Rolfes) und Unfall- und Gelenkchirurgie (Chefarzt Dr. Kaeßmann) der Klinik in Preetz zum 01. November 2014 eine/einen Assistenzärztin/Assistenzarzt in Vollzeit. Das für den Arbeitsplatz erstellte Anforderungsprofil sowie die weitergehenden Erläuterungen können auf der Homepage der Klinik Preetz (www.klinik-preetz.de) unter der Rubrik „Stellenanzeigen“ eingesehen werden. Für erste Informationen stehen Ihnen Herr Dr. Kaeßmann (Tel. 04342 801240) oder Herr Dr. Rolfes (Tel. 04342 801490) gerne zur Verfügung. Ihre Bewerbung mit aussagefähigen Unterlagen richten Sie bitte innerhalb von vier Wochen nach dem Erscheinen dieser Stellenanzeige mit dem Kennwort „Chirurgie“ an die : Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Plön gemeinnützige GmbH, Personalabteilung Am Krankenhaus 5, 24211 Preetz FA Innere in Flensburg Attraktiv, innovativ, lukrativ. Kontakt: 0177-630-9303 Ärztin mit langjähriger Erfahrung in Allg. u. Psychosom. Medizin im Klinik-Reha-Bereich sucht Teilzeit-Stelle in Praxis im Angestellten-Verhältnis im Umkreis Schleswig/Rendsburg [email protected] Tel.: 0172 7506202 HNO in Kiel bietet Jobsharing/Teilzeit flexible Arbeitszeiten Halbe Weiterbildungsstelle Allgemeinmedizin (Praxis) im Raum FL von FA Anästhesie gesucht. Kontakt: [email protected] [email protected] Konservative Orthopädie Erfolgreiche Praxis in Hamburg nimmt noch 1 Partnerin/ Partner auf. KV Sitz, viele Patienten aller Kassenarten, Super-Team, effiziente Organisation vorhanden Praxisräume Chiffre 510 Praxisräume in Flensburg 167m², bisher allg.Doppelpraxis, Ideal für Allg., Innere, Gyn. oder auch andere zum 01.01.2015 ohne Ablösung 04631/7883 [email protected] Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Veranstaltungen EINLADUNG Sana mit Herz und Hirn Dienstag, 27.05.2014, 18.00 – 20.15 Uhr Media Docks, Willy-Brand-Allee 31, 23552 Lübeck Mit freundlicher Unterstützung durch Fortbildung 27.05.2014 Sana mit Herz und Hirn Antikoagulation in Kardiologie und Neurologie bei schwierigen Konstellationen 18.00 bis 18.15 Uhr Einführung J. Weil, Lübeck 18.15 bis 18.25 Uhr Impulsvortrag: Übersicht über Antikoagulatien J. Weil, Lübeck 18.25 bis 18.55 Uhr Alt, dement und sturzgefährdet? Antikoagulation beim neurologischen Problempatienten J. Eggers, Lübeck 18.55 bis 19.25 Uhr Indikationen zur Antikoagulation bei neurologischen Patienten ohne Vorhofflimmern A. Jacobs, Lübeck 19.25 bis 19.55 Uhr Niereninsuffizient, duale Plättchenhemmung, vor Eingriffen? Antikoagulation beim internistischen Problempatienten H. Schneider, Wismar 19.55 bis 20.10 Uhr Lernerfolgskontrolle 20.10 bis 20.15 Uhr Zusammenfassung J. Eggers, Lübeck 20.15 Uhr Imbiss ! Bitte melden Sie sich per Email unter: [email protected] an wenn Sie teilnehmen möchten! Zertifizierung CME Fortbildungspunkte sind bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein beantragt. Mehr Informationen finden Sie unter www.sana-luebeck.de 1404_1507_AZ_Sana_mit Hirn_und_Herz_TZ_145x100mm_Profil_isonewspaper_26v4.indd 1 Fortbildung/Veranstaltung 22.04.14 10:25 Fachberater STUDIUM IM EU-AUSLAND Zahn-, Tier, & Humanmedizin ohne NC & Wartezeit für Quereinstieg anka behrens coaching MediStart-Agentur | deutschlandweit www.medistart.de * Tel. (040) 413 436 60 www.anka-behrens-coaching.de Hilfe bei der Entwicklung effizienter Organisation, leistungsförderndem Teamgeist und attraktiver, realistischer Ziele. Anzeigenschluss für die Ausgabe 06/2014 ist der 20.05.2014 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Verschiedenes Selbstwert-Training Wie Sie durch die Stärkung Ihres Selbst wertgefühls Ihren beruflichen Erfolg und Ihre Lebensqualität steigern. Termine auf Anfrage Jeweils 4 Tage 28 CME-Punkte Dr. Volker Warnke Institut Trainings | Coachings | Seminare Exerzierplatz 30 | 24103 Kiel Telefon (04 31) 56 80 56 www.dr-volker-warnke.de Fachberater Anzeige Warnke 027 SHÄrztebl.indd 1 26.03.14 16:58 STUDIENPLATZ MEDIZIN deutschlandweit einklagen auch Zahnmedizin, Psychologie & Quereinstieg K R U M B H OL Z K ÖN I G & PA RT N E R Naumann zu Grünberg * Fachanwälte Steuer+Unternehmensberatung www.uni-recht.de * Tel. (040) 413 087 50 „ Mehr Leistung für Heilberufe“ Adam Gudowski, Jahresabschluss ausgezeichnet beraten seit 1976 Tibarg 54 I 22459 Hamburg I www.berater-heilberufe.de I Tel.: 040 554 994 0 - Chiffre-Zuschriften senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nr. an: Quintessenz Verlags-GmbH, Ifenpfad 2-4, 12107 Berlin Studienplatz Medizin Studienberatung und NC-Seminare Unser Ziel: Ohne ZVS schnell ins Studium (Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Biologie, Psychologie). Vorbereitung für Medizinertest und Auswahlgespräche. Info und Anmeldung. Verein der NC-Studenten e.V. (VNC) Argelanderstr. 50, 53115 Bonn, Tel. (0228) 21 53 04, Fax (0228) 21 59 00 Telefonverzeichnis Ansprechpartner der Ärztekammer Ärztekammer Schleswig-Holstein, Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg, Tel.: 04551 803 0, Fax: 04551 803 188, E-Mail: [email protected], Internet: www.aeksh.de Vorstand Dr. Franz-Joseph Bartmann (Präsident) Dr. Henrik Herrmann (Vizepräsident) Dr. Gisa Andresen Dr. Svante Gehring Petra Imme Dr. Thomas Schang Dr. Christian Sellschopp Tel.: 04551 803 125 Fax: 04551 803 180 E-Mail: [email protected] Geschäftsführung Dr. Carsten Leffmann (Ärztl. Geschäftsführer) Tel.: 04551 803 125 Fax: 04551 803 180 Karsten Brandstetter (Kaufm. Geschäftsführer) Tel.: 04551 803 139 Fax: 04551 803 180 E-Mail: [email protected] Ärztliche Weiterbildung Leitung: Manuela Brammer Tel.: 04551 803 143 Fax: 04551 803 222 E-Mail: [email protected] Ärztliche Fortbildung & Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Leitung: Helga Pecnik Tel.: 04551 8813 146 Fax: 04551 8813 194 E-Mail: [email protected] Medizinische Fachberufe & Edmund-Christiani-Seminar Leitung: Cornelia Mozr Tel.: 04551 8813 135 Fax: 04551 8813 234 E-Mail: [email protected] Gästehaus „Lohmühle“ Leitung: Helena Willhöft Tel.: 04551 8813 178 Fax: 04551 8813 234 E-Mail: [email protected] Rechtsabteilung Leitung: Carsten Heppner (Justiziar) Tel.: 04551 803 151 Fax: 04551 803 339 E-Mail: [email protected] Kommunikation Leitung: Wolfram Scharenberg Tel.: 04551 803 190 Fax: 04551 803 337 E-Mail: [email protected] Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Leitender Redakteur: Dirk Schnack Tel.: 04551 803 127 Fax: 04551 803 188 E-Mail: [email protected] Internet: www.aerzteblatt-sh.de Qualitätsmanagement Leitung: Dr. Uta Kunze Tel.: 04551 803 165 Fax: 04551 803 231 E-Mail: [email protected] Mitgliederverzeichnis/Ärztestatistik Leitung: Sandra Russow, Christine Gardner Tel.: 04551 803 236, 04551 803 170 Fax: 04551 803 220 E-Mail: [email protected] Ausgabe 5 | Mai 2014 81 Telefonverzeichnis Finanzabteilung Kommissarische Leitung: Tatjana Voß Tel.: 04551 803 136 Fax: 04551 803 239 E-Mail: [email protected] Strahlenschutz/Ärztliche Stellen Cornelia Ubert, Gabriele Kautz-Clasen Tel.: 04551 803 324, 04551 803 126 Fax: 04551 803 231 E-Mail: [email protected] IT-Abteilung Leitung: Wolfgang Dahncke Tel.: 04551 803 184 Fax: 04551 803 284 E-Mail: [email protected] Krebsregister Schleswig-Holstein – Vertrauensstelle Leitung: Mirja Wendelken Tel.: 04551 803 104 E-Mail: [email protected] Personalabteilung Leitung: Katrin Sabrowski Tel.: 04551 803 164 Fax: 04551 803 316 E-Mail: [email protected] Facility Management Leitung: Helge Timmermann Tel.: 04551 803 320 Fax: 04551 803 318 E-Mail: [email protected] Versorgungseinrichtung der Ärztekammer Schleswig-Holstein Bismarckallee 14-16, 23795 Bad Segeberg Geschäftsführer: Harald Spiegel Tel.: 04551 803 300 Fax: 04551 803 150 E-Mail: [email protected] Patientenberatung Tel.: 04551 803 308 Fax: 04551 803 188 E-Mail: [email protected] Detaillierte Liste aller Ansprechpartner: www.aeksh.de (Wir über uns) Impressum Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Herausgeber: Ärztekammer Schles wig-Holstein V. i. 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Die Redaktion freut sich auch über unverlangt eingesandte Manuskripte und bittet um Verständnis, dass um fang reiche Arbeiten aufgrund des redak tionellen Konzepts nicht be rücksichtigt werden kön nen. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird, ist hiermit auch die weibliche Form gemeint. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Ein willigung des Verlages strafbar. Verlag, Anzeigenverwaltung und Vertrieb: Quintessenz Verlags-GmbH, Ifenpfad 2-4, 12107 Berlin, Telefon 030/76180663, Fax 030/76180693 Konto: Commerzbank AG Berlin, IBAN: DE61100400000180215600 BIC: COBADEFFXXX Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 54/2014 gültig. Geschäftsleiter: Horst-Wolfgang Haase Vertrieb: Angela Köthe Anzeigen: Samira Rummler Die Zeitschrift erscheint 12-mal im Jahr jeweils zum 15. des Monats. Die Zeitschrift wird von allen Ärzten in Schleswig-Holstein im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur Ärztekammer bezogen. Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. 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