Brandenburgisches Ärzteblatt 05/2007
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Umschlag_Mai_2007.qxd 26.04.2007 A 13926 12:15 Seite 1 17. Jahrgang • Mai 2007 Brandenburgisches ÄRZTEBLATT Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg 05/2007 www.laekb.de Vorstandsberatung mit den Delegierten zum 110. Deutschen Ärztetag Forum für den Hausarzt: Patientenprofile im Mittelpunkt Haushaltsprüfung in der Landesärztekammer Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung: Bundesärztekammer gibt Empfehlungen zum Umgang in der ärztlichen Praxis Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 141 Impressum/Inhalt Impressum Brandenburgisches Ärzteblatt Inhaber und Verleger: Landesärztekammer Brandenburg Präsident: Dr. med. Udo Wolter Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus Telefon (0355) 7 80 10-12 Telefax (0355) 7 80 10-66 Herausgeber: Dr. med. Udo Wolter Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an den Herausgeber zu richten. Für mit Autorennamen gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher und standespolitischer Art wird keine Verantwortung übernommen. Die darin geäußerten Ansichten decken sich nicht immer mit denen des Herausgebers. Sie dienen dem freien Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft. Rücksendung nicht verlangter Manuskripte erfolgt nur, wenn ein vorbereiteter Umschlag mit Rückporto beiliegt. Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht. Änderungen redaktioneller Art bleiben vorbehalten. Redaktion: 4iMEDIA Journalistenbüro Berlin-Brandenburg Parzellenstraße 10, 03046 Cottbus Telefon (0355) 48 67 43 70, Telefax (0341) 87 09 84 20 E-Mail: [email protected] Gestaltung, Repro, Satz, Druck, Herstellung, Verlagswesen: DRUCKZONE GmbH & Co. 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Sigrid Schwark Matthias Platzeck eröffnet neues Operatives Zentrum der Ruppiner Kliniken Einheitskrankenkasse – Eine Möglichkeit für das deutsche Gesundheitssystem? Der Bundesverband der Freien Berufe informiert: Freie Berufe sind Partner des Ausbildungspaktes Kompetenzbildung und Qualifizierung in der Gesundheitswirtschaft – Arbeitsplätze für Brandenburg Gelbfieberimpfstellen im Land Brandenburg Stand: April 2007 Hartmannbund: Gemeindeschwestern können Ärzte nicht ersetzen! LÄKB sucht ärztliche PrüferInnen für ArzthelferInnen/MFA Arzt und Recht 143 144 145 146 147 147 148 150 151 151 153 154 155 156 156 155 Aus der Fallsammlung der norddeutschen Schlichtungsstelle: Verletzung des Nervus ulnaris bei einer planmäßigen Operation im Bereich der Achselhöhle 155 Fortbildung 160 8. Ärztlicher Fortbildungskongress der LÄKB am 2./3.11.2007 Fortbildungsveranstaltungen Wie häufig gibt es in Brandeburg Pertussis? Operative Therapie des Pankreaskarzinoms – eine Bestandsaufnahme 160 161 162 162 KVBB informiert 166 Landesgesundheitsamt 167 Rezensiert 169 Aktuell 150, 156, 168, 172, 173 Personalia 172, 174 Tagungen und Kongresse 175 Kalendarium 176 Stellenangebote/Kleinanzeigen 143, 145, 149, 153, 157, 158, 159, 168, 172, 173, U1, U2, U3, U4 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 141 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 142 Editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Mai ist nicht nur der „Wonnemonat“ des Jahres, wie in jedem Jahr diskutieren im Mai die Delegierten der Ärzteschaft auf dem Deutschen Ärztetag, der diesmal in Münster stattfindet, über gesundheitspolitische Strategien. Wenn dieses Heft sie erreicht, hat auch der Chirurgenkongress in München stattgefunden, der sich mit dem Leitthema „Chirurgie im Systemwandel“ ebenfalls den Fragen, die die aktuellen Veränderungen im Gesundheitswesen aufwerfen, stellt. Als Chirurgin verfolge ich die Diskussion um den Nachwuchs in den operativen Fächern mit größtem Interesse. Um den ist es nämlich schlecht bestellt. Bettenabbau in den Kliniken, sinkende Verweildauer der Patienten, steigende Zahl der Krankenhausfälle heißt Zunahme der Arbeitsproduktivität, und diese wird vor allem von den Krankenhausärztinnen und -ärzten geleistet. Der Anfall der Dokumentations- und Verwaltungsarbeit allein durch Einführen des DRGSystems lastet überwiegend auf den Ärzten, raubt ihnen die Zeit, die so dringend notwendig wäre für die Patienten! Die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes und der ökonomische Druck, der auf den Krankenhäusern liegt, führt zu Dienstzeiten, die jungen Assistenzärztinnen und -ärzten eine normale Weiterbildung fast unmöglich machen. Wen wundert es da, dass junge Mediziner ins Ausland, aber vor allem auch in den breiten und bequemen Speckgürtel, der sich um die Mediziner gebildet hat, abwandern? Schlimmer noch sehe ich die Entwicklung der Krankenhäuser zu so genannten industriellen Geschäftsbetrieben, in denen Gesundheit vermarktet wird, in denen der Patient zum „Kunden“ mutiert und ethische Denkweisen der Ärzte als Leistungserbringer immer geringer bewertet werden. Bestürzt habe ich das Zitat aus der FAZ zur Kenntnis genommen: „Vom Halbgott zum Depp der Nation“. Als „Depp der Nation“ wollen sich junge Mediziner nicht sehen und so ist die Nachwuchsfrage in den ärztlichen Berufen (beileibe nicht nur in der Chirurgie!) ein Dauerbrenner. Da hilft keine Diskussion über „familienfreundliche Krankenhäuser“, keine Entdeckung, dass ja auch Frauen gute Chirurginnen werden könnten (das wissen diese selbst), hier helfen nur vernünftige Arbeitszeiten und -bedingungen, leistungsgerechte Vergütung, Sicherstellung der Weiterbildung und Rückbesinnung auf die hohe ethische Verantwortung des ärztlichen Berufes. Und was geschieht mit den jungen Ärztinnen und Ärzten, die die Facharztprüfung erfolgreich gemeistert haben und sich in eigener Praxis nun voll und ganz auf ihre Patienten konzentrieren wollen? Ich bin keine niedergelassene Ärztin, aber ich habe durch meine Tätigkeit im Berufsordnungsausschuss die Folgen der Gesundheits(spar)politik über Jahre verfolgt. „Budgetierung führt zu Rationierung“ wurde vor zehn Jahren auf dem Ärztetag gewarnt. Heute ist die Sparpolitik selbstverständlich, auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ersticken im Dokumentationsdschungel (Verwaltung des Mangels). Therapiefreiheit – gibt es sie noch? Im vergangenen Jahr sind die Ärzte aus den Kliniken und aus den Praxen auf die Straße gegangen und haben protestiert. Das war unbequem für die Politiker, es hat ihnen gezeigt, dass eine Reformierung des Gesundheitswesens nicht gegen und nicht ohne die Ärzte gemacht werden kann, sondern nur mit den Ärzten. Moralische 142 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Unterstützung haben wir von unseren Patienten erfahren. Sie wollen den Arzt, der für sie Zeit hat, der über eine hohe Fachkompetenz verfügt und der in ihnen den Kranken sieht, nicht den „Kunden“. Liebe Kolleginnen und Kollegen! Unsere Berufsordnung umreißt den ethischen und rechtlichen Rahmen für unsere Berufsausübung. Sie hat in den letzten Jahren viele Änderungen erfahren. Die Gesundheitsreform hat in das Berufsrecht eingegriffen. Der 107. Deutsche Ärztetag in Bremen hat mit bedeutenden Änderungen der Musterberufsordnung reagiert. Was noch wenige Jahre zuvor undenkbar schien, ist jetzt – jedenfalls berufsrechtlich – möglich: eine, wenn auch nicht grenzenlose Filialbildung, neue (auch überörtliche) Kooperationsformen, die Anstellung auch fachgebietsfremder Ärztinnen und Ärzte im niedergelassenen Bereich und die Option zur Gründung von Ärztegesellschaften sind die Kernpunkte. Alte Hüte, wie „Zweigpraxis“ und „ausgelagerte Praxisräume“ oder die Bindung der ambulanten Tätigkeit in „eigener“ Praxis, sind damit ad acta gelegt worden. Hintergrund dieser umfassenden Regelung war die Schaffung der Chancengleichheit der niedergelassenen Kollegen gegenüber den „Medizinischen Versorgungszentren“. Am 1.1.2007 ist das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄnG) in Kraft getreten. Die durch die neue Musterberufsordnung geschaffenen Spielräume für die Berufsausübung der niedergelassenen Ärzte (auch Zahnärzte und Psychotherapeuten) werden nun im vertragsärztlichen Alltag wirksam. [Zitat: „Diese Regelungen sind zugleich ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie“.] Noch steht die Neufassung des Bundesmantelvertrages aus, der weitere Klarheit schaffen soll, was möglich ist und was nicht. Aber auf eines möchte ich hinweisen: Die Bestimmungen des VÄnG gehen teilweise über die berufsrechtlichen Regelungen hinaus. Was zulassungsrechtlich möglich ist, kann berufsrechtlich eingeschränkt sein. Der Gesetzgeber hat diese Inkompatibilität bewusst akzeptiert. Für den Arzt bedeutet dies aber, dass er für seine Planung auch das für ihn geltende Berufsrecht berücksichtigen muss. Im April werden wir auf unserer Kammerversammlung die Änderung des § 18 der Berufsordnung beschlossen haben. Mit Blick auf bereits erfolgte Gründungen von Teil-Berufsausübungsgemeinschaften, die sich als Umgehung des Verbotes der Zuweisungen gegen Entgelt darstellen, war eine Konkretisierung des § 18(1) erforderlich geworden. Hier wird nun explizit darauf hingewiesen, dass der Zusammenschluss von Ärzten zur gemeinsamen Ausübung des Arztberufes nicht einer Umgehung des § 31 der Berufsordnung dienen darf (Verbot der Zuweisung gegen Entgelt). Die Verträge über die Gründung von (Teil)-Berufsausübungsgemeinschaften sind der Ärztekammer vorzulegen. Nach Inkrafttreten dieser Änderung werden wir Ihnen unsere komplette Berufsordnung mit allen Änderungen der letzten Jahre vorlegen. Ich empfehle Ihnen, sich Zeit zu nehmen und einen Blick auf die Berufsordnung zu werfen. Die Kernaufgaben des ärztlichen Berufes werden unverändert fortbestehen und sollten Maßstab für unsere tägliche Arbeit sein. Ihre Renate Schuster Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 143 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Vorstandsberatung mit den Delegierten zum 110. Deutschen Ärztetag Der Präsident, Dr. Udo Wolter, lud die sieben Delegierten und Ersatzdelegierten zu einer Beratungsrunde in die Vorstandssitzung ein. Die Delegierten zum 110. Deutschen Ärztetag vom 15. bis 18. Mai 2007 in Münster wurden im November 2006 in der Kammerversammlung gewählt. Nun schon traditionsgemäß traf sich der Vorstand der Landesärztekammer mit seinen Delegierten, um diese für die Ärzteschaft wichtige Tagung entsprechend vorzubereiten. Dr. Wolter informierte eingangs zum Ablauf der Veranstaltungen des Deutschen Ärzteparlamentes, wonach im Tagesordnungspunkt I der Präsident der Bundesärztekammer und Vorsitzender des Deutschen Ärztetages, Prof. Dr. med. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, zur Gesundheits-, Sozial- und ärztlichen Berufspolitik referieren wird. In der viertägigen Beratung schließt sich als weiterer Tagesordnungspunkt die Diskussion um ethische Aspekte der Organ- und Gewebetransplantation anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Transplantationsgesetzes an. In diesen Beratungen wird es um die Verbesserung der Patientenversorgung gehen. Brandenburg hat kein Transplantationszentrum. Gemeinsam mit der Berliner Ärztekammer existiert eine Lebendspendekommission. Der Deutsche Ärztetag wird sich auch mit der Kindergesundheit in Deutschland beschäftigen und es wird eine abermalige Beratung zur (Muster-)Weiterbildungsordnung geben. Hier vor allen Dingen zum Thema Innere- und Allgemeinmedizin. Mehrere Bundesländer haben den Facharzt für Allgemeine Innere Medizin geschaffen. Damit ist eine europäische Notifizierung nicht möglich. Die Beratung wird dahingehend erfolgen, dass die Frage geklärt wird, ob diese Ergänzung in allen deutschen Bundesländern in die (Muster-) Weiterbildungsordnung aufgenommen und die Schwerpunkte zur Inneren Medizin abgeschafft und dafür der Facharzt für Innere Medizin und Fachgebiet (z.B. Kardiologie) usw. eingeführt werden soll. Der mögliche neue Facharzt „Allgemeine Innere Medizin“ soll dann ausschließlich fachärztlich und als Hausarzt tätig sein. Ein weiterer Tagesordnungspunkt wird sich wieder mit dem Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer beschäftigen. Nach der Diskussion und Beratung um den Haushalt wird in einem weiteren Tagesordnungspunkt der Präsident der Bundesärztekammer und der engere Vorstand gewählt. Zur Organisation des 110. Deutschen Ärztetages informierte der Hauptgeschäftsführer Dr. R. Heiber. Die Eröffnungsveranstaltung wird am 15. Mai 2007 um 10.00 Uhr in der Die 7 brandenburgischen Delegierten zum 110. Deutschen Ärztetag: Dr. Sigmar Scheerer, Dr. Dietmar Groß, Dr. Manfred Kalz, Dipl.-Med. Sigrid Schwark, Elke Köhler, Dr. Ullrich Fleck, Dr. Dietmar Grätsch (v.l.). (Foto: A. Jüttner) Halle Münsterland stattfinden. Nach einem anschließenden Empfang wird der Ärztetag ab 15.00 Uhr mit den Plenarsitzungen in der Halle Münsterland beginnen. In der anschließenden Beratung mit den Delegierten wies der Präsident auf die Frage nach einem bestimmten Abstimmungsverhalten der Brandenburger Delegierten darauf hin, dass diese in ihrer Entscheidung frei seien. Lediglich zum Tagesordnungspunkt Haushalt könne jedes Land nur mit einer Stimme (Stimmführer) abstimmen. Er erläutert noch einmal das Prinzip der Europäischen Notifizierung und weist darauf hin, dass wenn der Deutsche Ärztetag Abweichungen zur bisherigen (Muster-) Weiterbildungsordnung beschließt, auch in Brandenburg nachgeändert werden müsse. In der weiteren Diskussion erläutert er die Formalitäten und Organisation der Antragstellung auf dem Deutschen Ärztetag. Der Delegierte Dr. Scheerer beabsichtigt einen oder zwei Anträge zum Tagesordnungspunkt (Muster-) Weiterbildungsordnung im Rahmen der Psychotherapie einzubringen. Der Delegierte Dr. Groß weist auf eine mögliche Diskussion zur Wiedereinführung des Schwerpunktes Betriebsmedizin hin. Vorstandsmitglied Dr. Alder spricht an, dass im Rahmen der Diskussion zur Weiterbildungsordnung die Zusatzbezeichnung Psychotherapie/fachgebunden auf dem Ärztetag wieder aufgewertet werden solle. Abschließend bedankt sich der Präsident für die offene Diskussion und die interessierten Gespräche und wünscht den Delegierten erkenntnisreiche Tage in Münster. Dr. R. Heiber Hauptgeschäftsführer Anzeige Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 143 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 144 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Rückblick: Seit 134 Jahren Deutscher Ärztetag Vom 15. bis 18. Mai trifft sich die deutsche Ärzteschaft in Münster zum bereits 110. Deutschen Ärztetag – Gelegenheit, einen Blick in die Historie zu werfen. Dabei zeigt sich, dass die Zusammenkunft aufgrund geschichtlicher Ereignisse nicht kontinuierlich durchgeführt werden konnte. Wiesbaden war der erste Austragungsort des Deutschen Ärztetages. Am 17. September 1873 traf sich die Vertretung der deutschen Mediziner zum ersten Mal – unter dem Vorsitzführenden San.-Rat Dr. Graf – und machte es sich per Satzung zur Aufgabe, die zerstreuten Ärztlichen Vereine Deutschlands zu vereinigen. Der Zusammenschluss zeigte Erfolg, denn nur ein Jahr später bestand der Ärztevereinsbund bereits aus 111 Vereinen mit insgesamt 6.165 Mitgliedern. Zum heutigen Zeitpunkt ist der Deutsche Ärztetag die parlamentarische Versammlung von über 351.000 Mitgliedern. Die neue sozialpolitische Gesetzgebung des Deutschen Reiches in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts stellt eine Zäsur in der Historie der Ärztetage dar – seitdem beschäftigten sich beinah alle Zusammenkünfte mit dem Verhältnis der Mediziner zu den Krankenkassen. Nicht in jedem Jahr gab es ein Treffen des Ärztevereinsbundes. So fand 1912, 1915 bis 1917, 1920, 1922 bis 1923 und 1932 bis 1947 kein Deutscher Ärztetag statt, was im Wesentlichen politischen und sozialen Entwicklungen geschuldet war. Beispielsweise kam es 1933 – durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten begründet – zu einer Gleichschaltung der Standesorganisationen. Hierdurch gab es keine freie Ärzteorganisation mehr. Beim Vergleich der thematischen Schwerpunkte der Ärztetage nach dem Ersten Weltkrieg bis zum Ende der Weimarer Republik Brandenburger Delegierte beim Deutschen Ärztetag in Magdeburg 2006 Foto: J. Bathelt 144 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Brandenburger Delegierte beim Deutschen Ärztetag in Cottbus 1999 mit denen der Vorkriegszeit, zeigen sich kaum Unterschiede. Gesundheitspolitische Themen standen und stehen auch weiterhin im Mittelpunkt der Zusammenkünfte. Auch die Auseinandersetzungen mit den Krankenkassen spielten eine wesentliche Rolle, was fast das Eingreifen des Staates zur Folge hatte. Doch hierbei näherten sich beide Seiten an und entwarfen gemeinsame Vorschläge. Mit diesen stießen sie bei der Reichsregierung auf offene Ohren und so wurde eine Verordnung über Ärzte und Krankenkassen im Oktober 1923 erlassen. Die ärztliche Selbstverwaltung, wie sie in der heutigen Form existiert, entwickelte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges. 1947 kam es zur Gründung der „Arbeitsgemeinschaft der Westdeutschen Ärztekammern“ – der heutigen Bundesärztekammer –, die den Start der länderübergreifenden Zusammenarbeit der Ärztekammern markiert. Nach einer Unterbrechung von 17 Jahren trafen sich somit am 16. und 17. Oktober 1948 die Vertreter der deutschen Ärzteschaft zum 51. Deutschen Ärztetag in Stuttgart, wobei die Gemeinschaftsaufgaben auf dem Gebiet des Gesundheitswesens zum Schwerpunkt wurden. Weitere 40 Jahre vergingen, bis auch in den fünf ostdeutschen Bundesländern die Gründung von Ärztekammern erfolgen konnte. Schließlich versammelten sich im Frühjahr 1991 erstmals 250 Delegierte als gewählte Repräsentanten von über 300.000 Medizinern aller Ärztekammern als Körperschaften öffentlichen Rechts in Hamburg. Diskutiert wurde hier unter anderem die Gesundheits- Foto: E. Kehl und Sozialpolitik im vereinten Deutschland und in Europa – wie im Übrigen auch beim nächsten Deutschen Ärztetag im Jahr 1992 in Köln. Seither waren fünf ostdeutsche Städte (1993 Dresden, 1997 Eisenach, 1999 Cottbus, 2002 Rostock und 2006 Magdeburg) Austragungsort des Deutschen Ärztetages. Höchste Auszeichnung für deutsche Mediziner: Paracelsus-Medaille Als besondere Ehrung und höchste Auszeichnung für Ärzte, die sich um den Berufsstand verdient gemacht haben, stiftete das Präsidium des Deutschen Ärztetages im Jahr 1952 die Paracelsus-Medaille. Alljährlich bekommen drei Mediziner aus dem In- und Ausland die Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche Leistungen und erfolgreiche berufsständische Arbeit. Die Verleihung erfolgt im Rahmen des Deutschen Ärztetages und durch Beschluss des Vorstandes der Bundesärztekammer. Die ersten Mediziner, denen die Medaille und die dazugehörige Urkunde mit den besonderen Verdiensten verliehen wurden, waren Prof. Dr. phil. D. theol. Dr. med. Albert Schweitzer, Dr. med. August Heisler sowie Prof. Dr. med. Albert Dietrich. Für weitere Informationen über die Geschichte des Deutschen Ärztetages: www.bundesaerztekammer.de, Rubrik ‘Ärztetag’. Anja Jüttner [4iMEDIA] Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 145 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Rezeptionssekretärin Petra Krause: Seit 1990 Kammermitarbeiterin „Jeden Tag lerne ich etwas Neues hinzu.“ Sie ist der erste Anlaufpunkt für Besucher, wenn diese die Geschäftsstelle in der Dreifertstraße in Cottbus betreten: Petra Krause, Rezeptionssekretärin seit nunmehr 5 ½ Jahren in der Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB). Von Anfang an arbeitete die Frau aus Döbeln in der Geschäftsstelle und war zunächst elf Jahre im Sekretariat des Hauptgeschäftsführers beschäftigt. Manchmal klingelt bei ihr pausenlos das Telefon. Über 100 Anrufe am Tag – das ist zwar nicht die Regel, aber es kommt vor. Im Jahr vermittelt sie etwa 18.000 Gespräche. „Nicht wenige rufen mit ihrem Anliegen bei mir an, weil sie nicht wissen, an welche Referate der Kammer sie sich wenden sollen. Hier kann ich weiterhelfen“, erzählt Petra Krause, die von ihrem Platz an der Rezeption aus immer die Eingangstür im Auge hat. „In den Anfangsjahren der Kammer gab es einen Empfang, wie wir ihn heute haben, nicht. Die Telefonzentrale, die sich im Erdgeschoss befand, schickte die Besucher zu mir ins Büro des Hauptgeschäftsführers und ich vermittelte sie weiter an das entsprechende Referat.“ Genau das ist bis heute eine der vielen Aufgaben von Petra Krause, deren Arbeitsplatz ein bisschen Dreh- und Angelpunkt der Geschäftsstelle ist und der auch ein breites Wissen über die einzelnen Bereiche abverlangt. Neben der Vermittlung kümmert sich die gebürtige Sächsin zudem um die Bearbeitung der gesamten Eingangs- und Ausgangspost, die in den letzten Jahren aufgrund der Zunahme an brandenburgischen Ärzten mit angewachsen ist, sowie um die Weiterleitung von E-Mails an die entsprechenden Referate. Die Pflege der Gutachterdatei der LÄKB ist ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit, wobei sich Gerichte, Institutionen und Privatpersonen wegen der Gutachterliste, die nach Fachgebieten unterschieden wird, an Petra Krause wenden – allein im vergangenen Jahr gab es 209 Anforderungen. Auch die Aktualisierung der Gesetzesbände in der Geschäftsstelle gehört zu ihrem Aufgabenbereich. Bis April vergangenen Jahres händigte die Rezeptionssekretärin die vom Vorstand beschlossene Patientenverfügung aus. Seitdem übergibt beziehungsweise versendet sie Empfehlungen zur Erstellung einer schriftlichen Patientenverfügung des Bundesministeriums der Justiz. „Nicht nur Ärzte und Patienten wenden sich an mich, auch Unternehmen rufen an, wenn sie Hinweise zu betriebsmedizinischen Untersuchungen benötigen.“ Die Organisation bei Facharztprüfungen und die Besucherbetreuung fallen genauso in ihren Wirkungsbereich. „Dabei kommt es schon mal vor, dass Ärzte nach ihrer Prüfung aus dem Zimmer kommen und mich vor lauter Freude umarmen, wenn sie bestanden haben“, schmunzelt Petra Krause. Dass die LÄKB überhaupt über eine Rezeptionssekretärin verfügt, verdankt sie nicht zuletzt der engagierten Kammermitarbeiterin selbst. Denn sie war diejenige, die Vorstand und Geschäftsführung ihre Ideen für einen Ausbau des Empfangs vortrug. „Unsere Telefonistin ging in den Ruhestand und da gab es Überlegungen, wie die Koordination im Eingangsbereich neu gestaltet werden könnte. Die Aufgabenbereiche dieser potenziellen Person waren schnell festgelegt – nicht aber, wer den Platz besetzen sollte. Bis zu diesem Zeitpunkt arbeitete Petra Krause als Sekretärin des Hauptgeschäftsführers, kümmerte sich dabei unter anderem auch um den täglichen Postverkehr – etwas, was der künftigen Rezeptionssekretärin obliegen sollte. „Dr. Heiber sprach mich eines Tages an und erklärte mir, dass der Vorstand sich bei der Besetzung der Position für mich entschieden hätte. Im ersten Moment war ich vollkommen überrascht, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte“, blickt sie zurück. Was macht eine Rezeptionssekretärin aus? Mit dieser Frage beschäftigte sich Petra Krause fortan und holte sich unter anderem Rat in anderen Kammern. „Ich schaute mir an, wie das beispielsweise in der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer geregelt ist. Außerdem besuchte ich die Landesärztekammer Thüringen und verschaffte mir einen Überblick. Nach den ganzen Erfahrungen konnte ich mir erst wirklich ein Bild von dem umfangreichen Aufgabenbereich machen.“ Im November 2007 werden es schon sechs Jahre, seitdem sie das „Herz der Kammer“ ist – ein Zeitraum, in dem Petra Petra Krause Foto: A. Jüttner Krause lernte, sich voll und ganz mit der Arbeit am Empfang zu identifizieren. „Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Büro des Präsidenten und der Geschäftsführung. Auch mit allen anderen Mitarbeitern im Haus funktioniert der Austausch prima. Wir sind ein gutes Team“, bekräftigt die Kammermitarbeiterin, die, wie sie sagt, mit viel Freude tagtäglich ans Werk geht. „Manchmal ist die Arbeit schon eine Herausforderung – und jeden Tag lerne ich etwas Neues hinzu. Aber ich bin Sekretärin mit Leib und Seele.“ Anja Jüttner [4iMEDIA] Anzeige Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 145 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 146 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Forum für den Hausarzt: Patientenprofile im Mittelpunkt Bei der Behandlung von Kindern und älteren Menschen stehen Allgemeinmediziner vor neuen Herausforderungen Aufgrund eines vermehrten Interesses an hausärztlicher Fortbildung hat die Akademie für ärztliche Fortbildung und der Facharztausschuss Allgemeinmedizin der Landesärztekammer Brandenburg bereits im letzten Jahr eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Forum für den Hausarzt – Patientenprofile“ ins Leben gerufen. Am 17. März fand das zweite Forum in Dahlewitz statt, zu dem 50 Allgemeinmediziner gekommen waren – Themen diesmal: das kranke Kind und der alte Mensch in der Hausarztpraxis. „Der demographische Wandel in Brandenburg wirkt sich nicht zuletzt auf die Arbeit der Hausärzte aus. An sie werden neue Herausforderungen in der Qualifikation gestellt“, beschreibt Dr. Reinhold Schrambke die Bedeutung der beiden Patientenprofile „Der alte Mensch“ und „Das kranke Kind“. Der stellvertretende Vorsitzende der Akademie für ärztliche Fortbildung, der die Leitung des Forums übernommen hatte, zeigte sich erfreut, dass besonders junge Kollegen großes Interesse am Profil des älteren Patienten gefunden haben. „Wir diskutierten zusammen mit den Teilnehmern den Aufbau eines Betreuungsnetzwerkes, welches den Pflegebereich, die Hausärzte und die Kliniken in stärkeren Kontakt miteinander bringen soll – genau das ist notwendig, weil die zunehmende Alterung der Bevölkerung uns zu neuen Schritten zwingt“, betont der Allgemeinme- diziner aus Schorfheide. Hierfür werden engagierte und fachlich ausgebildete Hausärzte gesucht, die sich speziell in Pflegeheimen und in der Endversorgung, der palliativen Medizin, verstärkt einbringen. Mit dem älteren Menschen und dem Kind in der Hausarztpraxis stellte die Veranstaltung zwei Patientenprofile in den Mittelpunkt, die bisher nur in geringem Maße allgemeinmedizinischer Forschungsgegenstand waren, aber das gesamte Spektrum hausärztlicher und familienärztlicher Tätigkeit abbilden. Über die Krankheitsbilder und -verläufe der mittleren Altersgruppen mit ein oder höchstens zwei Erkrankungen existieren laut Dr. Schrambke deutlich mehr Erkenntnisse: „In der Geriatrie wurden in den letzten Jahren jedoch enorme Fortschritte erzielt, wobei der ältere Mensch nicht nur als kranker Mensch, sondern auch als aktiver Partner gesehen wird. Fragen der Prävention, des Alterns und der Therapie am Ende des Lebens spielen somit eine große Rolle.“ Das Forum für den Hausarzt, welches gleichzeitig für Mediziner anderer Berufsgruppen offen ist, schränkt sich auf die Darstellung einzelner Sachverhalte nicht ein. So gehe es nicht darum, über Herz-Kreislauf-Krankheiten allein zu sprechen, sondern über den Gesamtpatienten, wie Allgemeinmediziner ihn im Alltag mit seinen komplexen Beschwerden erleben – mit vielfältigen Störungen und sozialen Anbindungen. Der akute Brechdurchfall, Entwicklungsstörungen bei Kindern, Behandlungsstrategien im Alter und der Umgang mit diesen Patientengruppen sind dabei von besonderem Interesse. v.l.n.r.: Prof. Dr. sc. med. Günter Linß, OMR Dr. med. Volker Puschmann, Jens-Peter Schrambke, Dr. med. Reinhold Schrambke In Diskussionsrunden mit den Referenten und unter Leitung von Dr. Schrambke und OMR Dr. Volker Puschmann bildeten sich die Forumsteilnehmer Meinungen, die laut Dr. Schrambke von den Standardpositionen in der Medizin abweichen. „Jeder Patient ist ein Individuum und muss somit auch individuell betrachtet und von seinem Hausarzt betreut werden. Was wir machen können, sind Schnittstellen bei der Betreuung zu finden. Das ist uns gelungen. So haben wir uns in der Altersmedizin wie auch in der Medizin des Kindes und Jugendlichen auf die Schnittstellen der stationären Behandlung und der Facharztbehandlung geeinigt“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Akademie für ärztliche Fortbildung. Als Beispiel nennt er die Beratungsanlässe bei Kindern – gesundes Kind mit Ängsten der Mutter, akut erkranktes Kind, chronisch und schwer krankes Kind –, bei denen festgelegt wurde, welcher Arzt welche Symptome in welchem Zeitraum behandeln kann. Dass Kinderärzte in einigen Regionen Brandenburgs fehlen, wurde ebenfalls zum Diskussionspunkt des Forums. „Hierbei bestätigten jedoch die Teilnehmer, dass es eine gute Zusammenarbeit zwischen den Kinder- und Hausärzten gibt. Der Mangel an Hausärzten dagegen war nicht Gegenstand in den Gesprächen der Mediziner. Dennoch lässt sich festhalten, dass es den Hausärzten durch logistische und organisatorische Maßnahmen – in erster Linie aber durch persönlichen Einsatz – zu verdanken ist, dass der zweifellos bestehende Mangel weitestgehend abgefangen werden kann“, meint Dr. Schrambke. Das nächste Forum für den Hausarzt findet am 15. März 2008 statt und wird wiederum von Patientenprofilen bestimmt. Das interessierte Publikum während der Referate 146 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Fotos: D. Piesker Anja Jüttner [4iMEDIA] Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 147 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Haushaltsprüfung in der Landesärztekammer Auf die Vermögensübersicht (Bilanz) und Erfolgsrechnung wurden die für alle Kaufleute geltenden handelsrechtlichen Bestimmungen gemäß dem Ersten Abschnitt Dritten Buches des Handelsgesetzbuches sinngemäß angewandt. Die Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2006 umfasste in den Einnahmen 4.529.191,37 Euro. Sie resultieren aus den Kammerbeiträgen, Kammergebühren sowie sonstigen Einnahmen und Entnahmen aus Rücklagen, Einnahmen der Ärztlichen Stelle Röntgen, Erstattungskosten für die Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung durch die Kassen und Erträge aus den Fortbildungsveranstaltungen der Akademie. Diesen Einnahmen standen Aufwendungen von insgesamt 4.114.001,39 Euro gegenüber. Dr. Reinhard Heiber Foto: M. Berntsen Die Prüfung wurde in der Zeit vom 29. Januar bis 16. Februar 2007 in den Geschäftsräumen der Landesärztekammer durchgeführt. Mit der Prüfung beauftragte der Vorstand den Revisionsverband Ärztlicher Organisationen e. V. Münster, der mit einer Wirtschaftsprüfergesellschaft aus Düsseldorf zusammenarbeitet. Zu prüfen war das Geschäftsjahr 2006 zum Jahresabschluss 31.12. sowie die Buchführung. Auf der Grundlage des § 6 Abs. 2 der Haushalts- und Kassenordnung waren weiterhin die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu prüfen. Prüfungsstandard waren die „Grundsätze ordnungsgemäßer Berichterstattung bei Abschlussprüfungen vom Deutschen Institut der Wirtschaftsprüfer“. Als Prüfungsunterlagen dienten die Buchhaltungsunterlagen, Belege, Bestätigungen der Kreditinstitute sowie das Akten-/Schriftgut der Landesärztekammer. Die Prüfung erfolgte analog § 318 Abs. 1 HGB und entsprechend dem vom Institut für Wirtschaftsprüfer festgestellten Grundsätzen ordnungsgemäßer Durchführung von Abschlussprüfungen. Die detaillierte Darstellung nach Titeln erfolgt in der Jahresrechnung/Jahresbericht zum Haushalt 2006, der der Kammerversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Die Prüfung durch den Revisionsverband Ärztlicher Organisationen e.V. Münster hatte für das Jahr 2006 folgendes Ergebnis: Die Vermögensaufstellung (Bilanz) und die Erfolgsrechnung unter Berücksichtigung der geltenden Haushalts- und Kassenordnung sind entsprechend den Grundsätzen einer ord- nungsgemäßen Rechnungslegung aufgestellt und ordnungsgemäß aus den Büchern der Landesärztekammer entwickelt worden. Der Jahresabschluss der Landesärztekammer entspricht unter Beachtung der Grundsätze der ordnungsgemäßen Buchführung den gesetzlichen Vorschriften. Die von der Landesärztekammer angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen den für alle Kaufleute geltenden handelsrechtlichen Bestimmungen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Buchführung und die weiteren geprüften Unterlagen den gesetzlichen Vorschriften einschließlich denen der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung entsprechen. Die Prüfung ergab keine Beanstandungen. Zur Finanz- und Liquiditätslage wurde festgestellt: Die Liquidität der Landesärztekammer ist zu den Bilanzstichtagen in vollem Umfang gegeben. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung wurde die Angemessenheit des Geschäftsführungsinstrumentariums hinsichtlich der Beachtung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit festgestellt. Dr. R. Heiber Hauptgeschäftsführer Gewinn- und Verlustrechnung 2006, Landesärztekammer Brandenburg 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Aufwendungen Personalkosten (Kammer, Akademie, LQS, ÄSQR) Entschädigungen und Reisekosten an Ärzte Mitgliedschaften (BÄK, Schlichtungsstelle) Zuführungen an Rücklagen, Fonds und Rückstellungen Aufwendungen Akademie Zuschüsse Weiterbildung Zinsausgaben Ausbildung Arzthelferinnen Verwaltungskosten Abschreibungen Euro 1.834.425,23 610.945,08 419.866,93 177.638,38 151.402,69 61.355,00 66.533,30 25.015,08 628.616,90 138.202,80 „Tag der offenen Tür“ in der Kammer bleibt ungenutzt Zum geplanten Anbau der Geschäftsstelle der Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB) hatten der Vorstand und die Geschäftsführung den Mitgliedern mit einem „Tag der offenen Tür“ die Chance gegeben, sich in den Räumen in der Dreifertstraße in Cottbus umzuschauen. Anlass waren einige Anfragen von Ärzten bezüglich der Notwendigkeit des Bauvorhabens, welches die Kammerversammlung am 13. Mai 2006 beschlossen hatte. Das Angebot zur Besichtigung der räumlichen Verhältnisse in der Geschäftsstelle am 21. März wurde jedoch von keinem Mitglied wahrgenommen. Das Brandenburgische Ärzteblatt befragte dazu Dr. Reinhard Heiber, den Hauptgeschäftsführer der LÄKB. Dr. Heiber, was sind aus Ihrer Sicht die Gründe für die kritischen Anfragen einiger Ärzte gewesen? Die Landesärztekammer Brandenburg hatte über das Bauvorhaben mehrfach im Brandenburgischen Ärzteblatt informiert, so beispielsweise im Juni und Oktober 2006. Trotzdem haben sich vor allem aus der Nordregion Brandenburgs einige Ärzte mit ihren Fragen zum Baugeschehen an die Kammer gewandt. Der Grund schien, dass Sie nicht über genügend Informationen zum Thema verfügten oder „in Unwissenheit der tatsächlichen VerBrandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 147 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 148 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik hältnisse“ ein Sammelschreiben unterschrieben hatten. Die Ärzte, die uns angeschrieben hatten, haben durch den Präsidenten eine ausführliche Begründung zum notwendigen Anbau erhalten. Weil die Fragen bereits im Vorfeld geklärt werden konnten, wie wir zwischenzeitlich auch informiert wurden, hatte sich für die Ärzte mit großer Wahrscheinlichkeit ein Besuch der Räumlichkeiten erübrigt. Weshalb gab es die Verzögerung des Bauvorhabens, das bereits Anfang März beginnen sollte? Die Bauverhandlungen haben sich in die Länge gezogen, weil der Bauherr, die Landesärztekammer Brandenburg, kompromisslos auf der von der Kammerversammlung bestä- tigten Investitionssumme zur Errichtung des Anbaus bestand. Hier musste eine Einigung mit den Verhandlungspartnern erzielt werden, was letztlich auch geschehen ist. Zum Schluss der Verhandlungen haben wir uns für einen neuen Generalunternehmer entschieden. Dies hat mehr Zeit benötigt, als ursprünglich vorgesehen war. Wie ist bezüglich des Anbaus der Stand der Dinge? Ende März haben wir den Bauvertrag unterzeichnet, so dass die erste Beratung zum Beginn der Baumaßnahmen mit dem zuständigen Generalunternehmen am 4. April durchgeführt werden konnte. Die vorbereitenden Baumaßnahmen haben schließlich am 10. April begonnen. Die Geschäftsstelle in der Dreifertstraße: Die Baumaßnahmen haben im April begonnen. Foto: LÄKB Das Interview führte Anja Jüttner [4iMEDIA]. Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung: Bundesärztekammer gibt Empfehlungen zum Umgang in der ärztlichen Praxis Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe sieht keine Notwendigkeit für neues Gesetz Ende März führten die Fraktionen des Bundestages erste Debatten über eine gesetzliche Regelung zu Patientenverfügungen. Die Bundesärztekammer (BÄK) lud in dem Zusammenhang am 27. März zu einer Pressekonferenz nach Berlin ein, auf der sie ihre neu herausgegebenen „Empfehlungen zum Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung in der ärztlichen Praxis“ der Öffentlichkeit erläuterten. Hierzu stellten sich der Präsident der BÄK, Prof. Jörg-Dietrich Hoppe, der Vorsitzende der Zentralen Ethikkommission bei der BÄK, Prof. Urban Wiesing, sowie Dr. Marlis Hübner von der Rechtsabteilung der BÄK den Fragen der Journalisten. Ein wesentlicher Punkt der Diskussion: Bedarf es überhaupt eines Gesetzes, um die Rechtsverbindlichkeit von Patientenverfügungen noch stärker zu untermauern? „Unser ärztlicher Auftrag ist: Leben erhalten, Gesundheit schützen und wieder herstellen, Leiden lindern und Sterbenden bis zum Tod beistehen. Es gibt Situationen, in denen Ärzte den in einer Patientenverfügung erklärten Willen eines Menschen nicht akzeptieren können, weil er ihrem ärztlichen Gewissen widerspricht“, betonte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe gegenüber den anwesenden Journalisten und bezog sich damit besonders auf eines: die aktive Sterbehilfe. „Die Bundesärztekammer lehnt aktive Sterbehilfe ab, wozu ich ausdrücklich auch den ärztlich assistierten Suizid zähle.“ 148 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Zusammen mit der Zentralen Ethikkommission bei der BÄK hat die Kammer ihre Empfehlungen herausgegeben, die sich im Wesentlichen an den „Handreichungen für Ärzte zum Umgang mit Patientenverfügungen“ von 1999 und den „Grundsätzen der Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung“ aus dem Jahr 2004 orientieren. Wie Prof. Hoppe erklärte, bestünde ein noch immer großer Aufklärungsbedarf unter Ärzten. „Die Patientenverfügung und die Vorsorgevollmacht müssen verstärkt in die Fortund Weiterbildung aufgenommen werden“, bekräftigte der BÄK-Präsident, der eine gesetzliche Regelung auf diesem Gebiet ablehnt: „Es ist illusorisch anzunehmen, dass man alle denkbaren Fälle mit einer Patientenverfügung erfassen kann. Deshalb ist es mehr als fraglich, ob mit einem Gesetz zur Patientenverfügung tatsächlich Rechtsklarheit hergestellt werden kann.“ Aus Sicht des Präsidenten sei das Sterben nicht normierbar, weil Krankheitsverläufe immer individuell seien und sich nicht einfach per Gesetz regeln lassen würden. Sollte es dennoch zu einem Gesetz kommen, appelliert Prof. Hoppe an die Politiker: „Die Fürsorgepflicht des Arztes spielt eine große Rolle und muss in die Gesetzgebung miteinbezogen werden. Genau diese findet aber in der aktuellen Diskussion bisher zu wenig Beachtung.“ Wenn der Patient nicht mehr in der Lage ist, seinen Willen zu äußern, liege es am Arzt, den mutmaßlichen Willen des Patienten zu ermitteln. Diese schwierige Aufgabe könne der Ärzteschaft jedoch kein Gesetz abnehmen. Dem stimmte Dr. Marlis Hübner zu: „Es ist problematisch, die Reichweite von Patientenverfügungen gesetzlich zu begren- zen. Im Vordergrund steht das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper – auch am Ende des Lebens.“ Prof. Urban Wiesing stellte in dem Zusammenhang die moralischen Prinzipien des Problems in den Vordergrund, wobei aus seiner Sicht die Freiwilligkeit ein besonders wichtiges Kriterium ausmacht. „Kein Patient wird zur Anfertigung einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht verpflichtet. Für enorm wichtig erachte ich die Unterstützung des Patienten seitens des Arztes, denn dieser verfügt über mehr Sachverstand auf dem Gebiet. Außerdem ist der Dialog ein Beitrag zur Vertrauensrolle von Arzt und Patient.“ Das Kriterium der Verbindlichkeit wurde von allen Podiumsteilnehmern verstärkt aufgegriffen. „Es gibt Situationen, in denen Ärzte den in einer Patientenverfügung erklärten Willen eines Menschen nicht akzeptieren können, weil er ihrem ärztlichen Gewissen widerspricht. In unseren Empfehlungen heißt es dazu unmissverständlich: Ein Arzt kann nicht zu einer seinem Gewissen widersprechenden Behandlung oder zu bestimmten Maßnahmen gezwungen werden“, erklärte Prof. Hoppe den Standpunkt der BÄK. Der Präsident nannte ein Beispiel, in dem ein Mann im Alter von 25 Jahren eine Patientenverfügung verfasst hat für den Fall eines Motorradunfalls. Dieser äußerte darin den Wunsch, dass er nicht mithilfe von Geräten am Leben erhalten werden möchte. Mit 40 Jahren passiert ihm tatsächlich dieser Unfall. „Ist die Patientenverfügung in diesem Fall noch uneingeschränkt gültig? Ich sage nein, weil sich in den 15 Jahren an der Einstellung des Patienten sehr viel geändert haben kann. Hier gilt es also neu nachzudenken, wobei die vorliegende Patienten- Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 149 Anzeige Prof. Urban Wiesing, Prof. Jörg-Dietrich Hoppe, Dr. Marlis Hübner (v.l.) Foto: A. Jüttner verfügung bei der Beurteilung helfen kann, da sie eine gewisse Wertevorstellung des Patienten vermittelt. Es ist wichtig, neben der konkreten Situation auch auf regelmäßige Erneuerung seines Willens zu achten“, so Prof. Hoppe. Aus Sicht des Präsidenten geben die Empfehlungen der BÄK Ärzten und Patienten eine grundlegende Orientierung im Umgang mit Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten, wobei eine Kombination von beiden von der Kammer präferiert wird. Mit den Empfehlungen sollen der Nutzen, aber auch die Grenzen dieser beiden Instrumente der vorsorglichen Willensbekundung deutlich werden. Um Zweifeln an der Bindungswirkung und an der Aktualität einer Patientenverfügung zu begegnen, sollten aus Sicht der BÄK folgende Aspekte beachtet werden: · Vor der Erstellung der Patientenverfügung wird ein ärztliches Beratungsgespräch empfohlen, da der verfügenden Person medizinische Fachkenntnisse für die Beschreibung eines bestimmten Krankheitszustandes fehlen können. · Die Patientenverfügung sollte mit Blick auf konkrete Situationen und Maßnahmen formuliert werden. · Die Patientenverfügung sollte zum Zweck des Nachweises schriftlich erstellt, mit Datum versehen und von dem Verfügenden unterschrieben werden. Der Wille des Patienten kann auch in anderer Form verlässlich dokumentiert werden (z.B. Videoaufnahme). · Die Unterschrift auf der Patientenverfügung sollte regelmäßig erneuert werden, um zu dokumentieren, dass die Verfügung weiterhin dem aktuellen Willen entspricht. · Die Patientenverfügung muss leicht auffindbar sein. Es empfiehlt sich, eine Kopie der Verfügung, beispielsweise bei dem Hausarzt, zu hinterlegen. Auf dieser sollte vermerkt sein, bei wem sich die Originalurkunde befindet. · In der Patientenverfügung sollte zudem eine Vertrauensperson benannt werden, mit der die Patientenverfügung und der darin erklärte Wille besprochen wurde. · Die Verfügung sollte Hinweise auf weitere Erklärungen in Gesundheitsangelegenheiten (z.B. Betreuungsverfügung) enthalten. Die „Empfehlungen der Bundesärztekammer und der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer zum Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung in der ärztlichen Praxis“ sind unter: http://www.baek.de/downloads/Empfehlungen_Vorversion.pdf einsehbar. Anja Jüttner [4iMEDIA] Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 149 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 150 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Im aktuellen Interview: Dipl.-Med. Sigrid Schwark: „Man kann nur etwas erreichen, wenn man ständig am Ball bleibt.“ 1. Frau Schwark, Sie fahren zum zweiten Mal als brandenburgische Delegierte zum Deutschen Ärztetag. Mit welchen Erwartungen gehen Sie diesmal auf die Reise? Erwartungen habe ich schon sehr viele, besonders im Hinblick Dipl.-Med. Sigrid Schwark Foto: Kühne auf die aktuelle gesundheitspolitische Situation in unserem Land. Diese ist besonders für uns niedergelassene Ärzte nicht mehr ganz so einfach umzusetzen. Da der Ärztetag aber kein Machtinstrument ist, um Gesetze zu verändern, sind die Erwartungen zwar da, aber der Glaube, dass wir wirklich viel erreichen können, ist eher gering. Ich erhoffe mir, dass wir den Inhalt der ganzen Protestaktionen – alles, was im vergangenen Jahr geschehen ist – zu Papier bringen und dieses der Gesundheitsministerin übergeben können. Was wir auf dem Deutschen Ärztetag machen können, ist weiterhin Druck auf die Politik ausüben. Was mich am meisten ärgert, ist die Bonus-Malus-Regelung. Aus meiner Sicht muss diese wieder abgeschafft werden. 2. Was sind konkret die Gründe, weshalb Sie nach Münster fahren wollen? Vor zwei Jahren war ich beim Deutschen Ärztetag in Berlin dabei. Damals kannte ich die wirkliche Bedeutung dieses Zusammentreffens der deutschen Ärzteschaft noch nicht. Vor Ort wurde mir eines klar: Man kann nur etwas erreichen, wenn man ständig am Ball bleibt. Beim ersten Mal auf dem Ärztetag traut man sich noch nicht, etwas zu sagen oder gar einen Antrag zu stellen. In Berlin hatte ich damals einige Kollegen erlebt, die schon mehrmals auf dem Deutschen Ärztetag waren und dementsprechend kämpferisch auch aufgetreten sind. Kontinuität ist wichtig, um die Regierung mürbe zu machen. 3. Was ist für Sie das Besondere am Deutschen Ärztetag? Er bietet einem die Möglichkeit, mit Kollegen aus anderen Bundesländern ins Gespräch zu kommen. Dabei treffen Ärzte aus dem Klinikbereich, niedergelassene Kollegen und Betriebsärzte zusammen und es zeigt sich eine breite Meinung zu aktuellen Themen. Bei meinem ersten Ärztetag gab es spannende Diskussionen, die ich mir auch in diesem Jahr erhoffe. 4. Wie sah Ihre Vorbereitung auf Münster aus? Es gab ein Treffen mit dem Präsidenten und dem Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Brandenburg, bei dem wir die einzelnen Tagesordnungspunkte durchgegangen sind. Wir bekamen Hintergrundinformationen, die zur Einstimmung auf den Ärztetag sicher hilfreich waren. Die Tagesordnung steht bereits fest, wobei globale Themen zur Sprache kommen werden. Am meisten interessiert mich der Tagesordnungspunkt drei, bei dem es um die Kindergesundheit in Deutschland gehen wird. 5. Warum gerade dieser Punkt? Weil er in den letzten Monaten immer mehr an Dramatik zugenommen hat. Aufgerüttelt wurden wir doch durch die vielen tätlichen Vergehen, die an Kindern verübt wurden. Unsere allerwichtigste Aufgabe ist es, im Vorfeld dagegen zu wirken und nicht im Nachhinein zu fragen, was man hätte tun können. Es gibt hier verschiedene Denkansätze, die wir zu DDR-Zeiten bereits hatten, beispielsweise Mütterberatung oder Meldesysteme. Eine stärkere Zusammenarbeit von Jugendamt und Haus- beziehungsweise Kinderarzt wäre ein solcher Anknüpfungspunkt, über den wir nachdenken müssten. Kindergesundheit geht noch weiter über die Prävention, wobei die Rolle der Kindertagesstätten Beachtung finden muss. Brandenburg hat hier bereits das „Bündnis Gesund Aufwachsen“ auf den Weg gebracht. Das Thema ist so ein weites Feld, welches wir mit einem Tagesordnungspunkt gar nicht ab- handeln können. Aber ich erwarte mir konkret, dass eine Resolution verabschiedet wird, in der wir der Regierung Eckpunkte zur Prävention vorstellen. Diese könnte die Pflicht zur Reihenuntersuchung sein, Impfpflicht – alles in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und vielleicht auch der Kindergeldkasse. 6. Außer der Kindergesundheit, welches Thema ist für Sie noch von hohem Interesse? Die Weiterbildungsordnung wird wieder eine Rolle spielen. Auf früheren Deutschen Ärztetagen wurde der Facharzt für Innere Medizin und Allgemeinmedizin entwickelt und alle Bundesländer waren sich in den inhaltlichen Punkten eigentlich einig. Jetzt ist das plötzlich nicht mehr der Fall. Aus meiner Sicht ist die Wiederaufnahme des Themas nicht gerechtfertigt, weil man zu Beschlüssen, die einmal auf dem Ärztetag gemacht wurden, auch stehen muss. Von der Facharztbezeichnung her zeigen sich inhaltliche Schwierigkeiten, vor allem in der Abgrenzung von Allgemeinmediziner – Internist – Facharztinternist. In meinen Augen ist die Weiterbildungsordnung insofern schlüssig, dass sie eine breite allgemeinmedizinische Ausrichtung mit internistischen Krankheitsbildern beinhaltet. 7. Welches Thema würden Sie selbst gerne einmal auf die Tagesordnung eines Deutschen Ärztetages setzen? Brennend interessieren würde mich die Diskussion, wie lange die Medizin mit dem heutigen Angebot noch für alle bezahlbar ist. Eigentlich muss man sich sogar schon fragen: Ist sie überhaupt noch für alle bezahlbar? Die Anspruchshaltung ist groß, weil der medizinische Standard, den wir haben, sehr hoch ist. Ich lasse mich jedenfalls von den Sitzungen auf dem 110. Deutschen Ärztetag überraschen, denn manchmal passieren ganz unerwartete Dinge. Das Interview mit Dipl.-Med. Sigrid Schwark führte Anja Jüttner [4iMEDIA]. Aktuell Zahl der niedergelassenen Ärzte in Ostdeutschland sinkt Wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung bekannt gibt, ist die Zahl der niedergelassenen Ärzte in den neuen Bundesländern gesunken – im Jahr 2006 fiel sie um ein Prozent. Vor allem die Allgemeinmediziner beziehungsweise Praktischen Ärzte sind von dieser Tendenz betroffen. Ihre Zahl sank um 218 auf 6.739, was ei150 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang nem Rückgang von 3,1 Prozent entspricht. Am Ende des vergangenen Jahres gab es auch 25 Kinderärzte weniger, so dass deren Zahl auf 990 sank. Das wiederum entspricht einem Rückgang von 2,5 Prozent. Die Zahl der Frauenärzte sank um 13 auf 1.427 (–0,9 Prozent) und die der Hautärzte um zwölf auf 491 (–2,4 Prozent). Die Entwicklung im Osten läuft der in den alten Bundesländern entgegen. Die Zahl der Vertragsmediziner stieg bundesweit um 0,6 Prozent auf 118.277 zum Stichtag 31. Dezember 2006. Im Gegensatz dazu sank die Zahl der Praxen in Deutschland um 1,7 Prozent auf 93.556. Anja Jüttner [4iMEDIA] Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 151 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Matthias Platzeck eröffnet neues Operatives Zentrum der Ruppiner Kliniken Am 10. April 2007 hat der brandenburgische Ministerpräsident, Matthias Platzeck, gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Ruppiner Kliniken, Horst-Michael Arndt, und dem Verwaltungsratsvorsitzenden, Landrat Christian Gilde, das neue Operative Zentrum der Ruppiner Kliniken, Haus X, Fehrbelliner Straße 38 in 16816 Neuruppin eröffnet. Dieser Neubau markiert den zweiten Bauabschnitt in den Ruppiner Klinken; mit ihm wurde die Lücke zwischen der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Haus W, und dem Zentrum für bildgebende Diagnostik, Haus Z, geschlossen. Im Haus X wird die zentrale Patientenaufnahme und Notfallversorgung der Ruppiner Kliniken ihre Heimstatt finden. Die darin eingeschlossene interdisziplinäre Aufnahmestation übernimmt die Aufnahmediagnostik und legt den weiteren Behandlungsablauf fest. Nachdem sich der Zustand der Patienten stabilisiert hat und erste diagnostische und therapeutische Maßnahmen abgeschlossen sind, werden die Patienten in der Regel am folgendem Tag in die entsprechenden Fachkliniken und Fachbereiche der Ruppiner Kliniken verlegt beziehungsweise nach Hause entlassen. Im Obergeschoss des Hauses X befindet sich die zentrale OP-Abteilung mit 5 OPs und der angeschlossenen Intensivstation. Bis zur Fertigstellung des Hauses X Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (Mitte) lässt sich das neue Operative Zentrum von Dr. Thomas Buthut (l.) und Horst-Michael Arndt (r.), dem Geschäftsführer der Ruppiner Kliniken, näher erläutern. Fotos: Michael Bülow waren die OPs noch in verschiedenen Gebäuden untergebracht. Die OPs verfügen über die modernste OPTechnik, wie zum Beispiel das OP-System OR 1 der Firma Storz, die in dieser komplexen Anwendung in Deutschland einmalig ist. Mit Hilfe dieses Systems ist es möglich, dass der OP-Tisch und die Technik sich automatisch den Erfordernissen der aktuellen OP anpasst. Zur Zeit ist es so, dass der Tisch und die entsprechenden Geräte jedes Mal einzeln justiert werden müssen. Des Weiteren sind beziehungsweise werden die OPs, die Intensivstation und das Labor mit einer Rohrpost miteinander verbunden, so dass zum Beispiel Blutproben innerhalb kürzester Zeit im Labor untersucht werden können. Zur Zeit müssen die Proben noch per Fahrzeug oder per pedes durch das Gelände transportiert werden. Im Zuge der weiteren Baumaßnahmen werden auch die anderen Häuser mittels Rohrpost mit eingebunden werden. Der OP-Bereich und die neue Intensivstation zählen nun zu einer der modernsten Einrichtungen in Brandenburg. Im Haus C befindet sich die Klinik Allgemeinund Viszeralchirurgie und die Klinik Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. Demnächst wird auch die Apotheke aus dem Haus A ihr neues Zuhause im Haus C finden. Zwischen dem Haus X und dem Haus C sowie Haus M sind Brückenverbindungen zur Verbindung zwischen Station, OP und Intensivstation entstanden. Die Brücke zum Haus M wird jedoch erst mit der Sanierung des Haus M vollendet. Was den meisten Besuchern verborgen bleibt, sind die unterirdischen Verbindungen der Häuser M, W und C mit dem Haus X, welche der Versorgung der unterschiedlichen Bereiche dienen. Aber bei allem Hightech ist auch die Kunst nicht zu kurz gekommen. So befindet sich zum Beispiel im Erdgeschoss eine Art „Sonnenuhr“, die über einen Heliostaten, welcher auf dem Dach montiert ist und die Sonnenstrahlen auf die im Boden eingelassene Sonnenuhr leitet, die Uhrzeit anzeigt und – eigentlich für Sonnenuhren untypisch – sogar Zur feierlichen Eröffnung am 10. April übergab Architekt Dr. Peter R. Pawlik (r.) den symbolischen Schlüssel an Dr. Thomas Buthut (l.), den Ärztlichen Direktor des Operativen Zentrums. die Sommerzeit berücksichtigt. Die Sonnenuhr und die im Innenhof montierte Glasfläche wurden von der Künstlerin Andrea Hilger gestaltet. Wer eine Feuerwehrzufahrt sehen möchte, die absichtlich unter Wasser steht, der sollte sich die Freifläche zwischen Haus X und dem Haus W betrachten. Diese Freifläche ist als Brunnen gestaltet. Die Idee für diese sicherlich ungewöhnliche Art der Zufahrt stammt vom Landschaftsarchitekten Horst Wagenfeld. Auch diese Baumaßnahme wurde teilweise vom Land Brandenburg gefördert, dass seit 1990 zirka 120 Millionen Euro (für Einzelmaßnahmen und pauschale Förderung) in die Ruppiner Kliniken investiert hat. „Wir freuen uns, Ihnen, unseren Patienten und Besuchern, eines der modernsten Krankenhäuser im Nordwesten des Landes Brandenburg präsentieren zu können. Des Weiteren bedeutet diese Investition eine Erweiterung des Leistungsspektrums der Ruppiner Kliniken und selbstverständlich auch eine weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen unseres ärztlichen und pflegerischen Personals“, so Horst-Michael Arndt, Geschäftsführer der Ruppiner Kliniken GmbH, bei der Eröffnung des neuen Operativen Zentrums am 10. April. Michael Bülow Medienbeauftragter der Ruppiner Kliniken Einheitskrankenkasse – Eine Möglichkeit für das deutsche Gesundheitssystem? Mit einer deutlichen Mehrheit von 71,2 Prozent hat die Schweiz am 11. März in einer Volksabstimmung die Einführung einer Einheitskrankenkasse abgelehnt. Damit bleibt in der obligatorischen Grundversicherung der Wettbewerb unter den bestehenden Krankenkassen erhalten. Eine Ablehnung erfuhr dadurch auch der Übergang zu einer Prämiengestaltung, die sich an der wirtschaft- lichen Leistungsfähigkeit der Versicherten orientiert. Wie beurteilen die Deutschen die Einführung einer Einheitskrankenkasse? Das Brandenburgische Ärzteblatt befragte dazu zwei Frauen: Andrea Fabris von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland und Monika Puhlmann von der Landesvertretung Brandenburg der Ersatzkassenverbände VdAK und AEV. Andrea Fabris, zuständig für juristische Fachkompetenz in der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD), Beratungsstelle in Potsdam: „Das Thema Einheitskrankenkasse ist immer wieder unter dem Aspekt diskutiert worden, dass es angeblich zu viele Krankenkassen gibt. Ich denke, es ist sehr schwierig einzuschätzen, ob es besser oder schlechter wäre, Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 151 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:55 Seite 152 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik wenn es nur eine Kasse geben würde. Dies ließe sich eigentlich nur mit einem Test überprüfen. Auf der anderen Seite ist das System in der Schweiz ein anderes als hier bei uns in Deutschland, weswegen man beide Länder nicht so ohne Weiteres miteinander vergleichen kann. Ich meine, der Markt wird sich auf Dauer selbst regulieren. Es hat sich bereits gezeigt, dass es die eine oder andere Krankenkasse gegeben hat, die fusioniert ist. Mit dieser Entwicklung wird es dann vielleicht nicht mehr zirka 220 Kassen geben. Möglich wäre eine Einheitskasse in Deutschland – aber ob diese auch sinnvoll ist, ist die zweite Frage. Die Politik, die letztlich über die Einführung einer solchen Kasse entscheiden würde, würde sich mit einer Einheitskasse schwer tun. Das hat sich bereits bei der Bürgerversicherung gezeigt, und diese ist in gewisser Hinsicht schon ein Angleich an eine Einheitskasse. Die Lobby der Privaten Krankenversicherung ist, glaube ich, einfach auch zu groß, als dass eine Einheitskasse eine Chance hätte. Denn mit ihr gäbe es keine Privaten Krankenkassen mehr, wie sie im Moment existieren. Andrea Fabris An der Einheitskasse positiv betrachte ich zum einen, dass alle in eine Kasse einzahlen würden und es daher diese Unterschiede zwischen besser und schlechter Verdienenden nicht mehr gäbe. In gewisser Weise wäre das wahrscheinlich solidarischer. Des Weiteren müssten sich Versicherte keine Gedanken mehr über die Wahl ihrer Krankenkasse machen, was sehr praktikabel wäre. Auf der anderen Seite soll ein gewisser Wettbewerb vorhanden sein und gefördert werden. Das heißt: Gäbe es nur eine Kasse, würde diese eine Leistung X anbieten und alles, was zusätzlich gewünscht wird, muss dazu gekauft werden. Der Spielraum zwischen den Angeboten der Kassen, wie wir ihn jetzt haben, wäre dann nicht mehr gegeben. Dieser kann wiederum auch ein Nachteil sein, weil sich die Versicherten jetzt die Mühe machen müssen, zwischen den vielen Angeboten zu vergleichen. Bei der Betrachtung des Kostenfaktors einer Einheitskasse müssen die angebotenen Leistungen beachtet werden. Diese werden Standardleistungen sein und zusätzliche Wünsche verursachen für den Versicherten weitere Kosten. Alles in allem: Es wird unterm Strich nicht zwangsläufig kostengünstiger. Genauso sind dann schwankende Beiträge nicht aus der Welt geschafft. Einheitskasse und damit ein lebenslanger einheitlicher Beitrag? Das ist utopisch. 152 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Mit der neuen Gesundheitsreform, vor allem mit der Bürgerversicherung, gehen wir einen ersten kleinen Schritt in Richtung Einheitskasse. Aber es liegt immer noch in den Händen der Krankenkassen, inwieweit die Vorgaben umgesetzt werden können. Der endgültige Schritt, nämlich die Abschaffung der Privaten Krankenversicherung, erfolgt jedoch nicht. Aus meiner Sicht stehen aber nicht die Krankenkassen im Mittelpunkt der neuen Reform, sondern die Patienten. Diese müssen jetzt überprüfen, wo wieder Leistungseinschnitte vorgenommen wurden und wo es ein Mehr an Leistungen gibt. Die Versicherten sind gefordert und müssen sich über ihre Möglichkeiten informieren.“ Monika Puhlmann, Leiterin der Landesvertretung Brandenburg des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e.V. (VdAK) und des AEV – Arbeiter-Ersatzkassen-Verbandes e.V.: „Die Entscheidung der Schweiz gegen eine Einheitskasse begrüße ich außerordentlich, auch wenn die beiden Gesundheitssysteme von Deutschland und der Schweiz nicht miteinander zu vergleichen sind. Die Schweizer haben sich für Pluralität im Gesundheitswesen ausgesprochen, denn mit einer Einheitskasse würde diese – damit also der Wettbewerb – wegfallen. Wir als Gesetzliche Krankenversicherung sind für den Wettbewerb. Der Einführung einer Einheitskasse in der Bundesrepublik stehe ich somit sehr kritisch gegenüber, meine aber, dass ein Einstieg der Etablierung mit der neuen Gesundheitsreform bereits gegeben ist. In der Öffentlichkeit wird sehr oft die Diskussion einer Einsparung von Verwaltungskosten geführt, die eine Einheitskasse mit sich bringen würde. Für mich ist das jedoch nur auf kurze Sicht gedacht, weil die Aufgabenfelder mit dieser Kasse nicht geringer werden würden. Gleich bleibende Zahlen der Versicherten, Serviceleistungen für diese – all das wird im Gegenzug schließlich nicht minimiert. Allein auf der Leitungsebene wird es Einsparungen geben, die im Vergleich allerdings sehr gering ausfallen, so dass wir hier nicht von einer Reduzierung von Verwaltungskosten sprechen können. Eine kostengünstigere Gestaltung des Gesundheitswesens erkenne ich nicht, sollte es eine Einheitskasse geben. Wettbewerb würde nicht existieren, was bedeutet, dass der Kostendruck auf die Kasse nicht mehr vorhanden ist. Von wem sollte der Druck auch kommen? Ich sehe durch vereinheitlichte Leistungsstrukturen keine Effizienz in einer Einheitskasse. Schwankende Beiträge gäbe es dann zwar nicht mehr, allerdings ist das auch schon mit dem GKV-Wett- bewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) zum Teil der Fall. Schließlich haben wir mit der Einführung des Gesundheitsfonds einheitliche Kassenbeiträge. Je nachdem wie sich die politische Konstellation in der Zukunft darstellt, wird die Entwicklung in Richtung oder aber entgegen einer Einheitskasse gehen. Sollte die Große Koalition auch nach der nächsten Wahl weiter bestehen, so glaube ich schon, dass wir einer Einheitskasse weiter zusteuern. Wir halten keinesfalls an der Anzahl von gegenwärtig 242 Kassen fest. Allerdings gehen wir davon aus, dass sich gerade durch den Kassenwettbewerb die Anzahl der Krankenkassen – auch ohne staatliche Reglementierung – weiter reduzieren wird, auch durch die mit dem GKVWSG neu geschaffenen kassenartenübergreifenden Fusionsmöglichkeiten. Aus meiner Sicht stehen sicherlich die Krankenkassen aufgrund der Strukturreform im Mittelpunkt des GKVWSG. Es wird eine erhebliche Veränderung vorgenom- Monika Puhlmann men in Richtung Zentralisierung. Den Kassen wird ab 2009 die Finanzautonomie entzogen –, und insbesondere durch die Zusatzprämie, die letztendlich von keiner Kasse gewollt ist, wird auch der finanzielle Druck verstärkt. Die Kassen, die davon besonders betroffen sind, werden in der einen oder anderen Frage regional unterschiedliche Gegebenheiten beziehungsweise Angebote einschränken müssen. Das bedeutet wiederum Einschränkung von Serviceleistungen. Ich denke aber auch, dass die neue Reform viele Veränderungen für die Vertragspartner und Leistungsanbieter mit sich bringt. Wenn durch die Zentralisierung bestimmte Aufgaben, die bisher den einzelnen Kassenarten oblagen, jetzt dem Dachverband Bund zugeordnet werden, dann gibt es eine Vereinheitlichung. Das bedeutet, dass der Spielraum für die Vertragspartner in den Regionen begrenzt wird und letztendlich nur noch marginal Einflussmöglichkeiten vorhanden sind, um die regionalen Besonderheiten zu berücksichtigen. Wir als Kassen wollen mit allen Mitteln verhindern, dass diese Einheitskasse kommt, weil wir keine wesentlichen positiven Aspekte sehen und auf unser Mitspracherecht bauen, um der Vielfalt der Interessen unserer Versicherten genüge zu tun.“ Anja Jüttner [4iMEDIA] Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:56 Seite 153 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Der Bundesverband der Freien Berufe informiert: Freie Berufe sind Partner des Ausbildungspaktes Am 5. März 2007 wurde der „Nationale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“ für weitere drei Jahre verlängert. Erstmals formell mit dabei sind die Freien Berufe vertreten durch deren Dachverband, den Bundesverband der Freien Berufe (BFB). Die Paktpartner haben zugesagt, bis 2010 jährlich im Durchschnitt 60.000 neue Ausbildungsplätze zu schaffen. Außerdem sollen jährlich 30.000 neue Ausbildungsbetriebe hinzugewonnen werden. Die Freien Berufe wollen adäquat neue Plätze beisteuern. Der Ausbildungspakt wurde im Jahr 2004 von der damaligen Bundesregierung unter der Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums und des damaligen Bundeswirtschaftsministers Wolfgang Clement zusammen mit der gewerblichen Wirtschaft – vertreten durch den Deutschen Industrie und Handelskammertag (DIHK), dem Deutschen Handwerkskammertag (DHKT) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber- verbände (BDA) – abgeschlossen, um eine angedrohte Ausbildungsplatzabgabe zu verhindern. In den vergangenen drei Jahren konnten viele Tausend neue Ausbildungsplätze im gewerblichen Bereich akquiriert werden, weshalb der Pakt ein Erfolg ist. Mit der Unterzeichnung des Ausbildungspaktes hat sich der BFB dazu verpflichtet, jährlich mehrere Tausend neue Ausbildungsplätze einzuwerben. Als „neu“ zählt ein Ausbildungsplatz, wenn z.B. eine Arztpraxis, Kanzlei oder Apotheke erstmalig (wieder) ausbildet oder die Zahl ihrer Ausbildungsplätze aufstockt. Es wird Aufgabe der jeweiligen Berufskammern als gesetzlich zuständige Stellen der Berufsausbildung sein, in den nächsten Jahren insbesondere bei den Kolleginnen und Kollegen für das Anbieten eines Ausbildungsplatzes zu werben, die noch niemals mit dem Gedanken gespielt haben, auszubilden, oder die in der Vergangenheit bereits ausgebildet haben, aber sich – aus welchen Gründen auch immer – dann aus der Berufsausbildung zurückgezogen haben. Deshalb appelliert die Landesärztekammer Brandenburg an die Kolleginnen und Kollegen: Bilden Sie mit aus. Auch dann, wenn Sie die ausgebildete Fachkraft nicht übernehmen können. Ausbilden geht vor Übernahme. Der demographische Wandel wird in den nächsten Jahren zu einem Rückgang der Schulabgängerzahlen führen. Es wird bald noch problematischer sein, ausreichend geeignete Bewerber für einen Ausbildungsplatz zur Medizinischen Fachangestellten zu finden. Deshalb ist es notwendig, dass heute die Fachkräfte von morgen ausgebildet werden. Für Rückfragen zur Ausbildung stehen Ihnen die Ausbildungsberaterinnen der Landesärztekammer Brandenburg Frau Kathrin Kießling (0355 7 80 10 50) und Frau Antje Weber (0355 7 80 10 27) gern zur Verfügung. Anzeige Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 153 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:56 Seite 154 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Kompetenzbildung und Qualifizierung in der Gesundheitswirtschaft – Arbeitsplätze für Brandenburg Die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen bedingen, dass Leistungserbringer sich wachsenden und immer schwerer zu erfüllenden Anforderungen gegenüber sehen. Viele niedergelassene Ärzte, Kliniken und Pflegeeinrichtungen klagen über rückläufige Einnahmen, schwierige Bedingungen für Kooperationen und mangelnde Zeit, sich alle notwendigen Informationen zu verschaffen. Oft sind gute Ideen vorhanden, nur fehlt das Know How sie umzusetzen. Hier setzt das Projekt Kompetenzbildung und Qualifizierung in der Gesundheitswirtschaft Brandenburg an: Ein Projektkonsortium aus Gesellschaft für Innovationsforschung und -beratung (GIB) mbH, Fachhochschule Potsdam, Hochschule Neubrandenburg und Technischer Universität Berlin unterstützt die teilnehmenden Institutionen z.B. bei der Ent- wicklung innovativer Strategien und Findung geeigneter Kooperationspartner für integrierte Versorgungsangebote, vermittelt Informationen zu Entwicklungen in der Gesundheitswirtschaft und qualifiziert Mitarbeiter im Hinblick auf neue Anforderungen. Dabei werden mit den beteiligten Leistungserbringern vorrangig die Themen Kooperation, Innovative Angebote, Home Care Service, Rehabilitation/Prävention und Gesundheitstourismus behandelt. Die teilnehmenden Institutionen bearbeiten in auf ihre Wünsche zugeschnittenen Themengruppen ihre eigenen Fragestellungen und entwickeln bis zum Sommer 2008 gemeinsam mit dem Konsortium tragfähige Lösungen. Noch ist auch ein Einstieg möglich: Infos dazu gibt es unter www.gesundheitswirtschaft-brandenburg.de. Diese Aktivität ist eingebettet in die INNOPUNKT 17-Kampagne, die es sich unter dem Leitgedanken Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft – Chancen nutzen zum Ziel gesetzt hat, durch neue Konzepte zu Dienstleistungsentwicklung, Qualifizierung und Arbeitsorganisation die Potenziale der Brandenburger Gesundheitswirtschaft zu fördern. Die INNOPUNKT-Kampagnen werden vom Land Brandenburg und vom Europäischen Sozialfonds gemeinsam finanziert. Dr. med. Monika Huber, MPH Geschäftsführerin Zentrum für innovative Gesundheitstechnologie an der TU Berlin (ZiG) Müller-Breslau-Straße Schleuseninsel, VWS 4 10623 Berlin Tel.: 030-31476809 (Durchwahl) 030-31476810 Fax: 030-31476664 www.zig-berlin.de 110. Deutscher Ärztetag 15. bis 18. Mai 2007 Tagungsort: Münster Halle Münsterland, Albersloher Weg 32, 48155 Münster Tagesordnung: TOP I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik TOP II: Ethische Aspekte der Organ- und Gewebetransplantation TOP III: Kindergesundheit in Deutschland TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung TOP V: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer TOP VI: Bericht über die Jahresrechnung der Bundesärztekammer für das Geschäftsjahr 2005/2006 TOP VII: Entlastung des Vorstandes der Bundesärztekammer für das Geschäftsjahr 2005/2006 TOP VIII: Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 2007/2008 TOP IX: Wahlen TOP X: Wahl des Tagungsortes für den 112. Deutschen Ärztetag 2009 154 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:56 Seite 155 Kammerinformationen/Arzt und Recht Gelbfieberimpfstellen im Land Brandenburg Stand: April 2007 Oder-Spree-Krankenhaus Beeskow Innere Abteilung Eugen-Richter-Straße 1–3 15848 Beeskow Tel.: 03366/444101 Fax: 03366/444444 Herr Prof. Dr. H. Koch Herr Dr. H. Richter Praxis Frau Griesbach Görlitzer Straße 15 03046 Cottbus Tel.: 0355/425414 Fax: 0355/425414 Frau Griesbach Praxis Dr. Schneider Berliner Straße 1, 03048 Cottbus Tel.: 0355/702110 Fax: 0355/702120 Herr Dr. L. Schneider Landkreis Prignitz Gesundheitsamt Perleberg Wittenberger Straße 45 a 19348 Perleberg Tel.: 03876/713520 Fax: 03876/712214 Frau Dipl.-Med. Gebhardt Frau Dipl.-Med. Goltz Gesundheitsamt Potsdam Friedrich-Ebert-Straße 79–81 14469 Potsdam Tel.: 0331/2892375/76 0331/ 2897370 Fax: 0331/2892353 Frau Dipl.-Med. K. Kaiser Frau Dipl.-Med. G. Hennig Frau Dr. v. Klinggräff Klinikum „Ernst von Bergmann“ Friedrich-Ebert-Straße 79–81 Abteilung Gastroenterologie/Infektiologie In der Aue 59–61 14480 Potsdam Tel.: 0331/2416202 Fax: 0331/2418309 Herr PD Dr. T. Weinke Herr Dr. W. Güthoff Frau Dr. I. Liebold Fax: 030/60913831 Herr Dr. Wirth Praxis Herr Dr. Vogel An der Tränke 18 16321 Bernau Tel.: 03338/38379 Fax: 03338/756431 Herr Dr. H. Vogel Praxis Herr Dr. Markus Leipziger Straße 18, 15232 Frankfurt Tel.: 0335/55898 12 Fax: 0335/55898 28 Herr Dr. R. Markus Landkreis Ostprignitz-Ruppin Gesundheitsamt Neustädter Str. 44 16816 Neuruppin Tel.: 03391/688263 Fax: 03391/688381 Herr Dr. Th. Münchow Frau Dipl.-Med. Gebhardt Praxis Herr Dr. Wirth Praxis auf dem Flughafen 15232 Block B 26, 12521 Berlin Tel.: 030/60913830 BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH Zentrum Brandenburg Magdeburger Landstraße 5 14770 Brandenburg Tel.: 03381/ 300743 Fax: 03381/ 300744 Herr MR Gampe Landkreis Teltow-Fläming Gesundheitsamt Am Nuthefließ 2 14943 Luckenwalde Tel.: 03371/6083800 Fax: 03371/6089050 Herr Dipl.-Med. R. Lehmann Zentrum für Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit Praxis Dr. R. Fischer Straße der Jugend 18, 14974 Ludwigsfelde Tel.: 03378/201407 Fax: 03378/804842 Frau Dr. R. Fischer Aus der Fallsammlung der norddeutschen Schlichtungsstelle Heute: Verletzung des Nervus ulnaris bei einer planmäßigen Operation im Bereich der Achselhöhle Kasuistik: Ein 60 Jahre alter Mann ließ sich in der Chirurgischen Abteilung eines Krankenhauses der Grund- und Regelversorgung einen Tumor in der rechten Achselhöhle entfernen. Der Befund wurde beschrieben als: „Rechte Axilla, pflaumengroße, gut abgrenzbare Resistenz fester Konsistenz, nicht druckschmerzhaft.“ Der Tumor wurde unter der klinischen und intraoperativen Diagnose eines vergrößerten Lymphknotens entfernt. Die histologische Untersuchung ergab ein gutartiges, zellreiches Fibrom. Unmittelbar nach der Operation wurde ein vollständiger Ausfall des rechten Nervus ulnaris festgestellt. Der Patient wurde einem Facharzt für Plastische und Wiederherstellungschirurgie vorgestellt. Dieser führte 15 Tage nach dem Ersteingriff eine Revisionsoperation durch. Hierbei stellte er fest, dass der Nervus ulnaris bei der Erstoperation von einer Naht erfasst und geschnürt worden war. Die Naht wurde entfernt, der Nerv im Sinne der Epineurektomie aus seinem Narbenlager entfernt. Eine Wiederherstellung der Nervenfunktion stellte sich im weiteren Verlauf nicht wieder ein. In einem 1 ½ Jahre später angefertigten neurologischen Gutachten wurde ein bleibender, vollständiger Nervenausfall ohne Regenerationszeichen festgestellt. Der Schaden wurde mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit von 20 v.H. eingestuft. Der Patient sah den bleibenden Ausfall des Nervus ulnaris als Folge eines bei der Operation des Fibroms eingetretenen Fehlers an und wandte sich an die Schlichtungsstelle. Die Schlichtungsstelle kam im Kreise der für diesen Fall zuständigen Juristen und chirurgischen ärztlichen Mitglieder ohne Einholung eines wissenschaftlich begründeten externen chirurgischen Gutachtens zu folgenden Wertungen: Der Tumorbefund war zwingend abklärungsbedürftig, seine Entfernung somit eindeutig indiziert. Bei Operationen in der Achselhöhle ist präparatorisch den dort verlaufenden Gefäßund Nervenstrukturen Rechnung zu tragen. Gelangt man bei der Operation in die Nähe dieser Strukturen, sind diese darzustellen, zumindest aber sicher zu orten. Bei sorgfältigem präparatorischen Vorgehen lassen sich Verletzungen von Gefäß- und Nervenstrukturen in der Achselhöhle auf diese Art grundsätzlich vermeiden. Als unverschuldete Komplikationen können derartige Zwischenfälle nur dann eingestuft werden, wenn eine Operationserschwernis infolge entzündlicher, narbiger oder tumoröser Veränderungen vorliegt. Dies muss aus dem Operationsbericht klar hervorgehen. Aus dem hier vorliegenden Operationsbericht ließen sich keinerlei technische Operationserschwernisse erkennen: „Darstellung des Lymphknotens. Exstirpation desselben, indem der Lymphknoten digital unterfahren, hervorluxiert und der Gefäßstiel unterbunden und abgetragen werden kann…“ Die Feststellung, dass der Tumor sich digital umfahren ließ, weist im Gegenteil darauf hin, dass der Tumor aus seiner Kapsel leicht auslösbar war, was seine Entfernung technisch eher erleichterte. Daher ist davon auszugehen, dass die Verletzung des Nervus ulnaris im vorliegenden Fall bei sorgfältigem Präparieren operationstechnisch vermeidbar war. Die Nahterfassung des Nervus ulnaris mit der Folge des vollständigen Ausfalles dieses Nerven ist als vermeidbarer Behandlungsfehler zu werten. Die Schlichtungsstelle empfahl daher eine außergerichtliche Schadenregulierung nach Maßgabe des Befundes im neurologischen Gutachten. Prof. Dr. med. H. Vinz Mitglied der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen Hans-Böckler-Allee 3 30173 Hannover Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 155 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:56 Seite 156 Kammerinformationen/Gesundheitspolitik Gemeindeschwestern können Ärzte nicht ersetzen! Hartmannbund Verband der Ärzte Deutschlands Von der Landesdelegiertenversammlung des Hartmannbundes-Landesverband Brandenburg Schade, dass es kein Aprilscherz war: Das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbes in der gesetzlichen Krankenversicherung ist Anfang April tatsächlich in Kraft getreten. Wenig Anklang fand das in der Delegiertenversammlung des HartmannbundLandesverbandes Brandenburg, die am 28. März in Kloster Zinna tagte. Dort herrschte Einigkeit darüber, dass das Gesetz keinesfalls den Forderungen der Ärzteschaft entspricht. Auch wenn es nun erlas- sen ist, gilt es, den Finger weiter in der Wunde zu halten. Elke Köhler, Vorsitzende des Landesverbandes: „Wir werden auch zukünftig energisch für unsere Ziele kämpfen und lassen nicht zu, dass das Gesundheitswesen immer weiter in Richtung Staatsmedizin gelenkt wird. Wir werden deshalb unseren Dialog zu politischen Multiplikatoren und Entscheidungsträgern intensivieren.“ Auf die Veränderungen müsse man sich zunächst dennoch einstellen. Auch das zweite große Thema der Hartmannbund-Delegiertenversammlung hat aktuellen Bezug: Die Wiedereinführung der sogenannten Gemeindeschwester. Auch darin sehen die Delegierten eine verfehlte Gesundheitspolitik. Nicht nur die Finanzierungsgrundlage sei vollkommen unklar (zu DDR-Zeiten war die Gemeinde dafür zuständig), sondern es könne eine Gemeindeschwester auch keine ori- ginär ärztlichen Entscheidungen treffen. „Die Politik kann mit diesem Vorschlag den akuten Ärztemangel nicht beheben! Selbst wenn es Gemeindeschwestern geben sollte, können diese nicht ohne den Sachverstand eines Arztes agieren“, Elke Köhler so Elke Köhler. Zuallererst sei jedoch die Frage zu klären, wie eine solche Struktur zu finanzieren sei. Köhler: „Für uns niedergelassene Ärzte steht fest: Nicht aus unserer ärztlichen Gesamtvergütung!“ Wer denn solche Strukturen wolle, müsse auch die Finanzmittel bereitstellen. Landesärztekammer sucht ärztliche PrüferInnen für ArzthelferInnen/MFA Besetzung von Prüfungsausschüssen zur Abnahme von Prüfungen der Medizinischen Fachangestellten Am 1. August 2006 trat die Verordnung über die Berufsausbildung zum Medizinischen Fachangestellten/zur Medizinischen Fachangestellten in Kraft und löste die Verordnung über die Berufsausbildung zum Arzthelfer/zur Arzthelferin ab. Das Ausbildungsberufsbild wurde modernisiert und den heutigen Anforderungen an Medizinische Fachangestellte angepasst. Neben einem soliden Handlungswissen erfordert das neue Berufsbild auch Verständnis der Ar- beits- und Geschäftsprozesse in der Praxis. Ziel der Ausbildung ist es, die Handlungsfähigkeit im betrieblichen Gesamtzusammenhang zu erlangen. Deshalb sind im praktischen Teil der Prüfung, der künftig 75 Minuten betragen wird (bisher waren 45 Minuten angesetzt), komplexe Prüfungsaufgaben vom Prüfling zu bearbeiten. Zur Unterstützung der bisher tätigen Prüfungsausschüsse ist es notwendig, weitere Ausschüsse in den Regionen Bernau, Frankfurt/Oder, Luckenwalde, Wittenberge, Cottbus und Potsdam zu bilden. Dazu werden insbesondere aus diesem regionalen Umfeld ärztliche PrüferInnen als Arbeitgebervertreter und ebenfalls Arzthelferinnen als Arbeitnehmervertreter für diese Ausschüsse gesucht. Ebenso ist die Berufung als Stellvertreter für bereits bestehende Ausschüsse möglich. Wir bitten um Ihre Mitwirkung bei dieser für die Ausbildung von qualifizierten Fachkräften wichtigen Aufgabe. Bei Interesse an einer Berufung in diese Prüfungsausschüsse wenden Sie sich bitte an die Landesärztekammer Brandenburg, Frau Astrid Brieger, Referat Ausbildung ArzthelferInnen/MFA, Telefonnummer (0355) 7 80 10 26. Aktuell Bevölkerung sinkt weiter Die Einwohnerzahl Deutschlands ist einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes zufolge im vergangenen Jahr weiter gesunken. Etwa 82,31 Millionen Menschen lebten demnach Ende 2006 in der Bundesrepublik – ein Jahr davor waren es noch 82,44 Millionen. Sowohl die Zahl der Geburten als auch die der Sterbefälle hat sich voraussichtlich verringert: Es wird mit zirka 670.000 bis 680.000 Lebendgeburten (2005: 686.000 Kinder) und 820.000 bis 830.000 Sterbefällen (2005: 830.000 Menschen) Sterbefällen gerechnet. Damit würde sich für das Jahr 2006 ein Über156 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang schuss der Sterbefälle über die Geburten von etwa 150.000 ergeben – 2005 hatte dieses Geburtendefizit 144.000 betragen. gen nicht kompensiert werden, so dass von einem weiteren Bevölkerungsrückgang auszugehen ist. Hinzu kommt, dass im vergangenen Jahr – verglichen mit 2005 – voraussichtlich weniger Menschen aus dem Ausland nach Deutschland gezogen sind und mehr Personen die Bundesrepublik verlassen haben. Der Wanderungsgewinn gegenüber dem Ausland dürfte damit nur 20.000 bis 30.000 betragen. Das Jahr zuvor lag dieser noch bei 79.000 Menschen. Das Geburtendefizit konnte durch die Wanderun- Statistisches Bundesamt www.destatis.de Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 12:03 Seite 157 dukte Rabattpro Rabattvertrag Actavis – AOK Actavis hat mit der AOK einen bundesweiten Kooperationsvertrag abgeschlossen: • Für alle AOK-Patienten preisgünstigste Arzneimittel (siehe Rabattprodukte) • Vorteile für Sie in der Wirtschaftlichkeitsprüfung Actavis – Partner für Ärzte, Apotheker und Krankenkassen. 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Ärztlicher Fortbildungskongress der Landesärztekammer Brandenburg 2. und 3. November 2007 in Dahlewitz Congress Center Dahlewitz Foto: Kühne Name, Vorname: Anschrift: Ich melde mich zum Kongress an (bitte ankreuzen): Stempel/Unterschrift: Seminare (Tageskarte für den Besuch der Symposien: 50 € pro Tag): U Die unterschätzten Facetten des Diabetes mellitus 2.11.2007, 14.00 – 16.30 Uhr U Autoimmunkrankheiten des Nervensystems 2.11.2007, 14.00 – 16.30 Uhr U Geliebt, verfolgt, gehetzt – Stalking 2.11.2007, 14.00 – 16.30 Uhr U Impfseminar 3.11.2007, 12.30 – 16.30 Uhr U Palliativmedizin – Patientenbetreuung am Ende des Lebens 3.11.2007, 12.30 – 16.00 Uhr U Psychoonkologie – eine wesentliche Reserve ärztlich-onkologischer Arbeit 3.11.2007, 12.30 – 16.00 Uhr U Hausarztsymposium 3.11.2007, 12.30 – 16.00 Uhr U Berufspolitisches Kolloquium 2.11.2007, 17.00 Uhr Plenarvorträge am 3.11.2007 U Zwischen High Tech und Naturheilkunde 3P 3P 3P 3P 4P 4P 4P (kostenfrei) (kostenfrei) 9.00 – 10.00 Uhr 1P 10.00 – 10.45 Uhr 1P 10.45 – 11.30 Uhr 1P (D. Grönemeyer, Bochum) U Neue Versorgungsformen – Konkurrenz oder Ergänzung des Systems? (B. Bratzke, Berlin) U Aktuelles zur Entwicklung der Arzneimitteltherapie (M. Kaiser, Potsdam) U Privat krankenversichert im Alter – Chance oder Risiko? 11.30 – 12.00 Uhr 1P (A. Krüger, Potsdam) 29.10. – 5.11.2007 1. – 4.11.2007 2./3.11.2007 3.11.2007 2./3.11.2007 2.11.2007 2/3.11.2007 3.11.2007 2./3.11.2007 Teilnehmergebühr 420 € 300 € 250 € 95 € 195 € 150 € 200 € 95 € 150 € 80 P 30 P 16 P 21 P 20 P 8P 12 P 8P 12 P Schriftliche Anmeldung und Auskunft: Landesärztekammer Brandenburg, Referat Fortbildung, Postfach 101445, 03014 Cottbus, Telefon (0355) 7 80 10-23, -24, -25, -49, Fax: (0355) 7 80 10 44, E-Mail: [email protected] 160 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Kurse: U Fachkundeseminar Rettungsdienst, Potsdam U Sonographie-Grundkurs, Potsdam U Verkehrsmedizinische Begutachtung U Qualifikationskurs Rehabilitationsrichtlinie U Schmerzmedizin (Block III) U Langzeitblutdruckmessung U Langzeit-EKG U Moderatorentraining U Refresherkurs Chirotherapie Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 12:06 Seite 161 Fortbildung Fortbildungsangebot Akademie für ärztliche Fortbildung Fachkundeseminare Rettungsdienst je 80 P gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB und Richtlinie der LÄKB über die Eignungsvoraussetzungen für die im Rettungsdienst mitwirkenden Ärzte (anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung) Voraussetzung für die Zulassung 12 Monate klinische Tätigkeit (Nachweis bitte einreichen) Wochenkurs 3. bis 10. Sept. 2007 29. Okt. bis 5. Nov. 2007 Teilnehmergebühr: je 420 € Ort: Potsdam Kursleiter: A. Nippraschk, Neuruppin; Dr. med. G. Schrot, Treuenbrietzen; Dr. med. E.-G. Stellke, Beeskow Seminar Leitender Notarzt 40 P gemäß Richtlinie der LÄKB zur Qualifikation des Leitenden Notarztes 3. bis 7. Dez. 2007 Teilnehmergebühr: 600 € Ort: Cottbus Kursleiter: A. Nippraschk, Neuruppin Weiterbildungskurs Allgemeinmedizin gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB Block 14: 30. Juni 2007 8P Block 18: 14./15. Sept. 2007 12 P Block 19: 17. Nov. 2007 8P Teilnehmergebühr: 10 €/Std. Ort: Potsdam Kursleiter: Dr. med. R. Schrambke, Schorfheide; OMR Dr. med. V. Puschmann, Storkow Psychosomatische Grundversorgung (80 Stunden) einschließlich Block 16 und 17 Allgemeinmedizin gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB laufender Kurs 16./17. Juni 2007 16 P 22./23. Sept. 2007 16 P 3./4. Nov. 2007 16 P Ort : Potsdam 7./8. Juli 2007 16 P 25./26. Aug. 2007 16 P 15./16. Sept. 2007 16 P 24./25. Nov. 2007 16 P 8./9. Dez. 2007 16 P Teilnehmergebühr: je 800 € Ort: Potsdam Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner, Cottbus Psychosomatische Grundversorgung (80 Stunden) im Fachgebiet Frauenheilkunde gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB laufender Kurs 11./12. Aug. 2007 16 P 8./9. Sept. 2007 16 P 27./28. Okt. 2007 16 P 15./16. Dez. 2007 16 P Teilnehmergebühr: 800 € Ort: Potsdam Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner, Cottbus Weiterführende Psychosomatik (40 Stunden) 40 P 23./24. Juni 2007 1./2. Sept. 2007 Teilnehmergebühr: 400 € Ort: Cottbus Kursleiter: Dr. med. R. Kirchner, Cottbus Sozialmedizin gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB Aufbaukurs D 80 P 17. bis 28. Sept. 2007 Grundkurs B 80 P 5. bis 16. Nov. 2007 Teilnehmergebühr: je 400 € Ort: Bernau Kursleiter: Prof. Dr. med. J.-U. Niehoff, Potsdam Kurse im Strahlenschutz gemäß Röntgenverordnung Grundkurs im Strahlenschutz 17 P 17./18. Okt. 2007 Ort: Cottbus Teilnehmergebühr: 250 € Spezialkurs im Strahlenschutz 17 P 19./20. Okt. 2007 Ort: Cottbus Teilnehmergebühr: 250 € Röntgen-Aktualisierungskurs für OP-Schwestern (4 Stunden) 23. Mai 2005 in Frankfurt (Oder) Teilnehmergebühr: 40 € Kursleiter: Doz. Dr. med. habil. C.-P. Muth Ort: Dahlewitz Kursleitung: Dr. med. G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med. U. Böhme, Eisenhüttenstadt Spezielle Schmerztherapie (80 Stunden) gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB laufender Kurs Block V: 1./2. Juni 2007 16 P Teilnehmergebühr: 150 €/Block Ort: Potsdam Kursleitung: Dr. med. G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med. U. Böhme, Eisenhüttenstadt Qualitätssicherung Hämotherapie (40 Stunden) 40 P gemäß Richtlinien der Bundesärztekammer zur Gewinnung von Blut und Bestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie) 4. bis 8. Juni 2007 Ort: Potsdam Teilnehmergebühr: 700 € Kursleiter: Dr. med. E. Grünelt, Cottbus; Dr. med. E. Gossrau, Berlin Curriculum für die schmerzbezogene Psychotherapie (80 Stunden) laufender Kurs Teil IV: 1./2. Juni 2007 16 P Teil V: 29./30. Juni 2007 16 P Teilnehmergebühr: 150 €/Teil Ort: Potsdam Leitung: MR Dr. med. W. Loesch, Potsdam Grundkurs Palliativmedizin gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB Teil 2: 8./9. Juni 2007 13 P Teil 3: 6./7. Juli 2007 14 P Teilnehmergebühr: 150 €/Teil Ort: Potsdam Kursleiter: B. Kämpfer, Potsdam; Dipl.-Med. K. Wendt, Beeskow Spezielle Schmerztherapie (80 Stunden) 80 P gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB 22./23. Juni 2007 13./14. Juli 2007 31. Aug./1. Sept. 2007 21./22. Sept. 2007 Beginn jeweils 9.00 Uhr Teilnehmergebühr: je 195 € Ort: Potsdam Kursleitung: Dr. med. G.-J. Fischer, Teltow; Dr. med. U. Böhme, Eisenhüttenstadt Spezielle Schmerztherapie (80 Stunden) 80 P gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB 5./6. Okt. 2007 19./20. Okt. 2007 2./3. Nov. 2007 30. Nov./1. Dez. 2007 Beginn jeweils 9.00 Uhr Teilnehmergebühr: je 195 € Sonographie-Kurse Abdomen je 30 P nach den Richtlinien der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der DEGUM Grundkurs 14. bis 17. Juni 2007 in Potsdam Kursleiter: Prof. Dr. med. J. Hierholzer, Potsdam 13. bis 16. Sept. 2007 in Luckenwalde Kursleiter: Dipl.-Med. M. Paura, Luckenwalde 1. bis 4. Nov. 2007 in Potsdam Kursleiter: Prof. Dr. med. J. Hierholzer, Potsdam Aufbaukurs 4. bis 7. Okt. 2007 in Potsdam Kursleiter: Prof. Dr. med. J. Hierholzer, Potsdam Teilnehmergebühr: je 300 € Fortbildung für Arzthelferinnen 30. Mai 2007 24. Okt. 2007 jeweils 15.00 Uhr Teilnehmergebühr: je 25 € Ort: Neuruppin Leitung: Dr. med. H. Wiegank, Neuruppin Ihre Anmeldung richten Sie bitte an: Landesärztekammer Brandenburg Referat Fortbildung Postfach 101445 03014 Cottbus Fax (0355) 7 80 10 44 E-Mail: [email protected] Internet www.laekb.de Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 161 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 12:06 Seite 162 Fortbildung Wie häufig gibt es in Brandenburg Pertussis? V. Wahn, Schwedt/Oder und Ch. Wirsing von König, Krefeld Stellen wir uns einmal folgende Situation an einem Krankenhaus vor: Beim Personal hustet jemand länger als 7 Tage, geht zum Hausarzt. Dort erfolgt eine Blutabnahme, die Messung von PertussisAntikörpern 1½ Jahre nach Impfung. IgAAntikörper sind nachweisbar, daher wird durch das Labor die Diagnose „Pertussis“ gestellt. Eine antibiotische Therapie wird eingeleitet, es erfolgt eine PCR-Reihenuntersuchung im Krankenhaus… Eines der Probleme in diesem Zusammenhang ist die in Lehrbüchern formulierte und somit scheinbar anerkannte Lehrmeinung: Wenn IgA-Ak gegen Antigene von B. pertussis nachweisbar sind, so ist dies immer ein Hinweis auf eine natürliche Infektion, weil die PertussisImpfung keine IgA-Antikörper induziert. So schreibt der Hersteller eines serologischen Testkits als Bewertung für den Nachweis von IgA-Antikörpern: Bei Kindern, die älter als 6 Monate sind, sind IgA-Antikörper als Hinweis für eine frische Infektion zu werten. Später im Text folgt eine Tabelle die bei Nachweis von IgA-Ak drei Interpretationsmöglichkeiten zulässt: · Ungeimpft, B. pertussis · Kürzlich geimpft, B. pertussis · Früher geimpft, B. pertussis Der behandelnde Arzt freut sich, da er eine Diagnose gestellt hat, die Laboratorien freuen sich darüber, da sie eine Diagnose gestellt haben, die Hersteller der Testkits freuen sich über ihre Umsätze, und die Hersteller von Antibiotika freuen sich, da ihre Produkte verkauft werden. Es gibt keine Studie, die, abgesehen von der Grundimmunisierung von Säuglingen, zeigt, dass nur die natürliche Infektion IgA-Ak gegen B. pertussis induziert. Bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sind normalerweise und insbesondere nach Impfung IgA-Ak nachweisbar. Eine aktuelle im Jahre 2006 veröffentlichte Studie zeigte, dass bislang nicht gegen Pertussis geimpfte Personen nach einer solchen Impfung in 81% der Fälle IgA-Antikörper bilden (Knuf et al., 2006). Etwa zwei Drittel der Brandenburgischen Pertussis-Diagnosen incl. derer bei geimpften Personen beruhen laut RKI auf einer einmaligen Antikörperbestimmung, ein Teil dieser Diagnosen dürfte somit falsch sein. Sollte nicht auch in Brandenburg vor der Aufnahme in ein Melderegister die Frage gestellt werden: Wie wurde die Diagnose gestellt? Welchen Sinn macht die epidemiologische Erfassung von Fehldiagnosen? Wäre es nicht sinnvoller, nur solche Fälle als gesichert einzustufen, bei denen eine Laborbestätigung der Pertussis mittels Kultur bzw. PCR (nasopharyn- gealer Abstrich oder Absaugung, Riffelmann et al., 2005), durch einen signifikanten Anstieg der Antikörper gegen Pertussis-Toxin (PT), oder aber durch eine Konzentration von IgGAK gegen PT von >100 EU/ml (EU = ELISA Units in Bezug auf FDA Referenzpräparation) erfolgte. Bei der Interpretation ist weiter zu berücksichtigen, dass für etwa 1 – 3 Jahre nach Impfung mit azellulären Impfstoffen eine Pertussis-Serologie diagnostisch nur mittels Titeranstieg zu verwerten ist (Liese, im Druck). Immerhin belegen ja aktuelle Publikationen (Crowcroft und Pebody, 2006; Harnden et al., 2006), dass in der Tat Pertussis auch bei Erwachsenen und Kindern immer wieder vorkommt, und eine konsequente vorsorgliche Impfung gemäß Impfplan nach wie vor gut begründet und empfehlenswert ist. Fazit: Es gibt sicherlich auch in Brandenburg Fälle von Pertussis. Diese Fälle sollten aber, wenn man schon eine Meldepflicht hat, durch korrekte Laborbestätigung diagnostiziert werden. Ferner sollte die Falldefinition des RKI, was die Laborbestätigung von Pertussis betrifft, überarbeitet werden. Literatur beim Verfasser: Prof. Dr. Volker Wahn Klinikum Uckermark Hubertus J.C. Wenisch, Frank Marusch, Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam gGmbH, Zentrum der Chirurgie, Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie (Chefarzt: Prof. Dr. H.J.C. Wenisch, FACS) Operative Therapie des Pankreaskarzinoms – eine Bestandsaufnahme Einleitung In den Industrienationen sterben jährlich ca. 150.000 Patienten an einem Pankreaskarzinom, davon allein 40.000 in Europa. Damit ist das Pankreaskarzinom eine der fünf häufigsten Todesursachen bei Krebsleiden in der westlichen Welt und eine der aggressivsten Tumorerkrankungen überhaupt. Die Chance auf eine dauerhafte Heilung bietet nur eine operative Behandlung. Da es bis heute keine etablierte medikamentöse Therapie gibt, die einen wesentlichen Einfluss auf das Langzeitüberleben von Pankreaskarzinompatienten hat, ist eine Resektion in kurativer Intention die einzige Option für eine mögliche Heilung oder zumindest für eine deutliche Verlängerung der Überlebenszeit. Bei der chirurgischen Behandlung von Pankreaskarzinompatienten sind in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte erzielt worden. So konnte in Zentren für Pankreaschirurgie die 162 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Mortalitätsrate nach partieller Duodenopankreatektomie auf unter 5 % gesenkt werden. Trotz dieser Fortschritte bei den Frühergebnissen der Pankreaskarzinomchirurgie sind die Verbesserungen im Langzeitüberleben weit weniger evident. Viele Patienten entwickeln schon in kurzer Zeit nach der Tumorresektion Lokalrezidive und/oder Fernmetastasen. Die Fünfjahresüberlebensraten nach Resektionen von Pankreaskarzinomen liegen zwischen 10 und 20 %, wobei in aktuellen Publikationen Werte zwischen 0,4 und 33 % angegeben werden. Obwohl die chirurgische Behandlung von Pankreaskarzinomen inzwischen weitgehend standardisiert werden konnte, gibt es weiterhin zahlreiche noch kontrovers diskutierte Fragen, wie beispielsweise den Nutzen einer erweiterten Lymphadenektomie. Viele operative Therapieprinzipien für Patienten mit Pankreaskarzinomen basieren auf geringer wissenschaftlicher Evidenz, da zu we- sentlichen klinisch relevanten Fragestellungen prospektiv randomisierte Studien fehlen. Standards in der Therapie des Pankreaskarzinoms Derzeitiger operativer Standard für Pankreaskarzinome ist die Resektion in kurativer Intention (partielle Duodenopankreatektomie bei Pankreaskopftumoren und die Linksresektion mit Splenektomie bei Pankreaskorpus und -kaudatumoren), sofern keine Fernmetastasierung oder ausgedehnte Gefäßinfiltration vorliegen. Während die neoadjuvante Therapie beim Pankreaskarzinom noch nicht standardisiert ist, gilt der Einsatz von Gemcitabin in der adjuvanten postoperativen Situation als weitgehend gesichert. In den auf dem ASCO 2005 vorgestellten Studienergebnissen ergibt sich für den Gemcitabin-Therapiearm ein signifikant verlängertes krankheitsfreies Überleben Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 12:06 Seite 163 Fortbildung für alle Subgruppen (positiver/negativer Nodalstatus, R0/R1-Resektion). Auch bei der Gesamt-Überlebenszeit zeichnet sich bereits ein Vorteil ab. Operationsverfahren bei Pankreaskopfkarzinomen (partielle Duodenopankreatektomie) Standardverfahren zur Entfernung von Pankreaskopf- oder periampullären Karzinomen sowie den seltenen Duodenaltumoren sind die partielle Duodenopankreatektomie (Kausch/Whipple) und die pyloruserhaltende partielle Duodenopankreatektomie. 1. Klassische Kausch-Whipple-Operation Prof. Dr. Walter Kausch (Berlin) beschrieb bereits 1912 die erste erfolgreiche Duodenopankreatektomie. Allerdings wurde das Verfahren in den darauffolgenden Jahren wegen der hohen Komplikationsrate nur selten angewendet. A.O. Whipple veröffentlichte 1935 die Ergebnisse von drei erfolgreichen Duodenopankreatektomien. Diese Publikation gilt als eigentlicher Beginn der resezierenden Pankreaschirurgie. Die klassische Whipple´sche Prozedur, die heute eigentlich korrekterweise nach Kausch-Whipple bezeichnet wird, besteht aus einer en bloc-Resektion des Pankreaskopfes, des Duodenums, der Gallenblase und des distalen Choledochus unter Einbeziehung der peripankreatischen Lymphknoten sowie der Lymphknoten im Bereich des hepatoduodenalen Ligaments sowie der distalen Hälfte bzw. 2/3 des Magens mit dem rechtsseitigen Omentum majus. Die Rekonstruktion erfolgt durch eine Pankrat(ik)ojejunostomie oder selten durch eine Pankreat(ik)ogastrostomie zusammen mit einer biliodigestiven und gastrojejunalen Anastomose. pyloruserhaltende partielle Duodenopankreatektomie. Diese Operation wurde erstmals 1942 durch K. Watson, einem englischen Chirurgen, durchgeführt. Bereits 33 Jahre zuvor hatte der o.g. deutsche Chirurg Walter Kausch eine pyloruserhaltende Operation durchgeführt. Der eigentliche Erfolg dieser Operationsmethode begann jedoch erst nach der Publikation von Traverso und Longmire im Jahre 1978. Die Argumentation der Autoren zum Erhalt des gesamten Magens inklusive des Pylorus und der ersten Zentimeter des Duodenums bezieht sich auf eine mögliche Verbesserung der postoperativen gastrointestinalen Funktion. Mittlerweile existieren zahlreiche randomisierte kontrollierte Studien, die die Wertigkeit der klassischen und der pyloruserhaltenden Variante nach verschiedenen Kriterien miteinander vergleichen. Diese Studien zeigen, dass beide Verfahren eine vergleichbare Morbidität und Mortalität aufweisen. Lediglich Magenentleerungsstörungen wurden geringfügig häufiger nach pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektionen beobachtet. Auch in Bezug auf Lebensqualität und Langzeitüberleben ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Zusammenfassend zeigen die aktuellen Studien, dass sich durch eine pyloruserhaltende partielle Duodenopankreatektomie die gleiche onkologische Radikalität wie durch eine klassische Kausch-Whipple-Operation erreichen lässt. Bezüglich postoperativer Komplikationen und der Lebensqualität ergeben die Studien keine signifikanten Unterschiede. Der pyloruserhaltende Whipple findet zunehmende Akzeptanz, da er als organerhaltenderes Verfahren gegenüber dem klassischen Whipple keine Nachteile aufweist und bezüglich Operationszeit, Blutverlust u.a. mögliche Vorteile besitzt. Postoperativer OP-Situs bei Kausch/Whipple Operation; (aus Breitner Chirurgische Operationslehre Band V, Chirurgie des Abdomens 3, Herausgegeben von A. Encke, Urban & Schwarzenberg) 2. Pyloruserhaltende Whipple-Operation (PPPD) Eine organerhaltende Alternative zur klassischen Operation nach Kausch-Whipple ist die Postoperativer OP-Situs bei Pyloruserhaltender Kausch/Whipple Operation (PPPD); (aus Breitner Chirurgische Operationslehre Band V, Chirurgie des Abdomens 3, Herausgegeben von A. Encke, Urban & Schwarzenberg) Karzinome des Pankreaskorpus und -schwanz (Pankreaslinksresektion) Die chirurgische Standardtherapie bei Pankreaskarzinomen, die links lateral der Pfortader lokalisiert sind, ist die Pankreaslinksresektion mit Splenektomie. Linksresektionen, die bis an die gedachte Orientierungslinie der Pfortader reichen, werden als klassische Pankreaslinksresektion bezeichnet, wohingegen nach rechtslateral reichende Resektionen als erweiterte Pankreaslinksresektion unterschieden werden. Karzinome des Pankreaskörpers und -schwanzes sind im Vergleich zu den Pankreaskopfkarzinomen deutlich seltener und werden häufig erst in weit fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Die Pankreaslinksresektion, die auch als distale Pankreatektomie bezeichnet wird, umfasst die Entfernung des Pankreaskörpers und des -schwanzes zusammen mit dem peripankreatischen Lymphknoten und der Milz, um eine ausreichende onkologische Radikalität zu erreichen. Die Wahl der Resektionsgrenze richtet sich nach der Ausdehnung des Tumors und kann von einer Entfernung des Pankreasschwanzes bis zur subtotalen Pankreatektomie, die Teile des Pankreaskopfes mit beinhaltet, ausgeweitet werden. Auf Grund der späten Diagnosestellung sind Adenokarzinome des Pankreaskörpers und -schwanzes seltener resektabel als Pankreaskopfkarzinome und zum Zeitpunkt der Diagnosestellung liegen häufig bereits Fernmetastasen vor. Die Überlebensraten sind kürzer als bei den Tumoren des Pankreaskopfes. Wenngleich die Langzeitüberlebensraten beim Pankreaskarzinom nach wie vor unbefriedigend sind, werden bei diesen Patienten durch keine andere Therapie bessere Überlebensraten oder Beschwerdefreiheit als durch die Resektion erreicht. Es ist zu hoffen, dass sich durch Verbesserung in der Diagnostik und eine aggressivere Chirurgie in Kombination mit neoadjuvanten Therapieschemata die Resektionsrate in den nächsten Jahren steigern lässt. Totale Pankreatektomie Die erste totale Pankreatektomie wurde 1954 von Ross und im gleichen Jahr von Porter beschrieben. Die totale Pankreatektomie vereint die Standardduodenopankreatektomie (Kausch-Whipple) mit einer Pankreaslinksresektion inklusive einer Splenektomie. Das gesamte Pankreas wird zusammen mit den Lymphknoten entlang der Arteria gastrica sinistra, der Milzarterie und entlang des Truncus coeliacus entfernt. Die Rekonstruktion erfolgt durch eine Endzur-Seite-Hepatikojejunostomie sowie einer Gastroenterostomie. Die totale Pankreatektomie führt zu einer massiven Einschränkung der postoperativen Lebensqualität. Ein wichtiger Nachteil ist die generelle postoperative Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 163 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 12:08 Seite 164 Fortbildung Verschlechterung des Ernährungszustandes und der metabolischen Situation, insbesondere aber die schwierige Steuerung des Glukosehaushaltes durch Wegfall der glukagonbedingten Gegenregulation. Sie sollte deshalb auf wenige sorgfältig ausgewählte Indikationen beschränkt bleiben, wenn beispielsweise Tumore die gesamte Bauchspeicheldrüse befallen haben, die Durchblutung des Restpankreas nicht erhalten werden kann oder eine Pankreasanastomose aus technischen Gründen nicht durchführbar ist. Ergebnisse und Mindestmengen Noch in den siebziger Jahren galt die Pankreaschirurgie als extrem gefährlich und komplikationsträchtig. Gründe hierfür waren anatomische und technische Probleme sowie Schwierigkeiten in der Beherrschung schwerer postoperativer Komplikationen und der Intensivtherapie. Dank moderner Naht- und Rekonstruktionstechniken, durch die Möglichkeit einer perioperativen Sekretionshemmung und vor allem auch durch Fortschritte in der Intensivtherapie ist die Chirurgie der Bauchspeicheldrüse heute deutlich sicherer geworden. Morbidität und Mortalität der resezierenden Verfahren wurden in den letzten 20 Jahren signifikant abgesenkt und haben der klassische Duodenopankreatektomie zunehmend Akzeptanz verschafft. In großen monozentrischen Untersuchungen wird eine Morbidität zwischen 9,4 und 40 % angegeben, während die postoperative Mortalität bei durchschnittlich 5 % liegt. Die häufigsten postoperativen Komplikationen sind Nachblutungen (3 – 16 %), intraabdominelle Abszesse (2 – 9 %), Insuffizienzen der Pankreatojejunostomie (6 – 14 %) sowie der Choledochojejunostomie (3 – 9 %) und Magenentleerungsstörungen (um 30 %). Die postoperative Morbidität der Pankreaslinksresektion liegt bei 25 – 32 %. Dies beinhaltet zum Beispiel bei etwa 8 % der Patienten Pankreasstumpfinsuffizienzen mit konsekutiven Fisteln, 5 % Wundinfektionen und ca. 4 % intraabdominelle Abszesse. Postoperativ entwickelt ein Teil der Patienten in Abhängigkeit vom Ausmaß der Resektion eine endokrine bzw. exokrine Insuffizienz, wobei wesentliche Risikofaktoren schon vorbestehende Organschäden nutritiv-toxischer Genese oder ein präexistenter Diabetes mellitus sind. Die Inzidenz einer endokrinen Insuffizienz wird nach subtotalen Linksresektionen mit Belassung kleiner kephaler Reste auf bis zu 72 %, nach weniger ausgedehnten Resektionen auf 10 – 30 % veranschlagt. Ein wichtiger prognosebestimmender Faktor für die postoperative Mortalität ist die Erfahrung der jeweiligen Institution, in geringe164 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 80 70 16 60 50 40 30 20 10 0 20 9 3 14 10 10 35 17 12 32 18 19 12 12 31 39 20 23 2000 Kausch -Whipple 10 11 2001 2002 16 14 2003 2004 Traverso- Longmir e 7 2 005 Linksres. Andere Pankreasoperationen am Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH Potsdam 2000 – 2005 rem Umfang des individuellen Operateurs, vor allem auch im Umgang mit schweren postoperativen Komplikationen. So liegt die durchschnittliche Mortalität in Zentren, die 20 oder weniger partielle Duodenopankreatektomien pro Jahr durchführen bei 13,5 %, während in Zentren mit mehr als 20 derartiger Eingriffe pro Jahr diese durchschnittlich 2,2 % beträgt. In Deutschland ist die Diskussion von Mindestmengen für bestimmte Eingriffe derzeit hochaktuell. Hierbei muss allerdings festgehalten werden, dass die aktuellen Mindestzahlen häufig nur unzureichend evidenzbasiert begründet werden können. Seit dem Jahr 2006 werden in Deutschland nach Angaben des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen (BDC) mindestens 10 komplexe Eingriffe am Pankreas pro Institution/Operateur und Jahr gefordert. Im Jahr 2005 lag diese Mindestmenge noch bei 5 dieser Eingriffe. Die Chirurgie des Pankreas setzt eine enge interdisziplinäre Kooperation mit benachbarten, an Diagnostik und Therapie beteiligten Fachgebieten wie Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie und Pathologie voraus. Die Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie am Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH Potsdam hat einen ihrer Schwerpunkte in der chirurgischen Therapie von Pankreaserkrankungen. Die Entwicklung der OP-Zahlen zeigt die obige Abbildung. Kontroversen in der operativen Therapie des Pankreaskarzinoms Aktuelle Kontroversen in der chirurgischen Therapie des Pankreaskarzinoms beschäftigen sich beispielsweise mit der Sicherung der Resektabilität mittels minimalinvasiver Verfahren, dem Ausmaß der Pankreasresektion oder der Lymphadenektomie, der Durchfüh- rung von Gefäßresektionen und der Technik von Pankreasanastomosen. Liegt eine Infiltration der Pfortader vor, wird der Nutzen einer erweiterten Resektion mit Gefäßrekonstruktion immer noch kontrovers diskutiert. In diesem Zusammenhang ist jedoch zu betonen, dass die sichere intraoperative Abgrenzung zwischen Tumorinfiltration und Begleitentzündung in direkter Umgebung der Pfortader sehr schwierig ist und oftmals erst nach Durchtrennung der Bauchspeicheldrüse mit hinlänglicher Sicherheit beurteilt werden kann. Dieser Operationsschritt macht die Komplettierung der partiellen Duodenopankreatektomie unumgänglich. Der therapeutische Nihilismus, der noch vor einigen Jahren verbreitet war, ist heute weitgehend verlassen worden, da auch palliative Pankreasresektionen in erfahrenen Zentren mit niedriger Morbidität und Mortalität durchgeführt werden können und nach solchen Eingriffen ein signifikanter Anstieg der Überlebensraten und eine Verbesserung der Lebensqualität gut dokumentiert werden konnten. Die technische Durchführbarkeit einer Resektion der Pfortader sowie der Vena mesenterica superior bei Tumorinfiltration konnte durch viele Arbeitsgruppen gezeigt worden, allerdings bleibt der onkologische Nutzen bis heute umstritten. Operationstechnisch wird zwischen einer tangentialen Gefäßwandresektion und der Resektion eines Gefäßsegmentes unterschieden. Gefäßwandresektionen werden direkt vernäht oder durch Patchplastik mittels autologer Venenwand oder Kunststoff verschlossen, wogegen nach Segmentresektion in der Regel durch eine End-zu-End-Anastomose der vaskulären Resektionsränder oder ein venöses bzw. synthetisches Interponat die Gefäßkontinuität wiederhergestellt wird. Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 12:08 Seite 165 Fortbildung Auch bei Befall der lokalen Lymphknoten sollte, sofern keine Fernmetastasierung oder ausgedehnte Gefäßinfiltration vorliegt, eine Tumorresektion durchgeführt werden. Wenngleich es zu dieser Fragestellung keine randomisierten kontrollierten Studien gibt, lässt sich durch die vorhandenen Daten belegen, dass das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen ein wichtiger prognostischer Faktor ist. Auch lymphknotenpositive Patienten sollen deutlich von einer Resektion, insbesondere in Kombination mit einer Lymphknotendissektion, profitieren. Eine erweiterte Lymphadenektomie weiter entfernter Lymphknotengruppen in Kombination mit einer Pankreasresektion wird derzeit kontrovers diskutiert. Argumente für eine ausgedehnte Lymphadenektomie basierten bislang auf der Tatsache, dass rund ein Drittel der Patienten, die einer ausgedehnten Operation unterzogen werden, einen Tumorbefall von Lymphknotenstationen aufweisen, die bei der konventionellen Duodenopankreatektomie nicht entfernt werden und dass Patienten mit Lymphknotenmetastasen signifikant kürzere Überlebenswahrscheinlichkeiten haben. Dieses Verfahren schließt, je nach Lokalisation des Tumors und gewähltem Operationsverfahren, eine regionale Lympadenektomie der Lymphstationen an der Aorta und der Vena cava, der Vena mesenterica superior und inferior, der Vena lienalis sowie der Pfortader mit ein. Außerdem wird das lymphatische Gewebe im und um das Ligamentum hepatoduodenale, an der Arterica mesenterica superior, der Milzarterie und des Truncus coeliacus komplett entfernt. Insgesamt muss anhand der Studienlage allerdings konstatiert werden, dass es keinen Unterschied im Überleben der Patienten, die erweitert oder eingeschränkt lymphadektomiert werden, gibt. Nur Subgruppenanalysen bei Patienten mit Lymphknotenbefall zeigen eine signifikante Überlebensverlängerung durch die erweiterte Lymphadenektomie (18 vs. 11 Monate). Eine erweiterte Lymphadenektomie ist mit einer längeren Operationsdauer, einer höheren Gesamtmorbidität und häufigeren Magenentleerungsstörungen vergesellschaftet. Der Standard für die Durchführung der Lymphknotendissektion ist noch unzureichend definiert. Die vorliegenden Studien zeigen keinen signifikanten Überlebensunterschied zwischen erweiterter und weniger ausgedehnter Lymphknotendissektion im Zusammenhang mit der Duodenopankreatektomie. Eine der heute ebenfalls interessierenden Fragen der chirurgischen Therapie des Pankreaskarzinoms betrifft die Sicherung der Operabilität mittels minimalinvasiver Verfahren. Auf Grund der kurzen Lebenserwartung von Patienten mit inoperablen Tumoren sollte eine den Patienten möglichst wenig belastende Form der operativen Exploration angestrebt werden. Die explorative Laparotomie stellt auf Grund des operativen Zugangs einen belastenderen Eingriff als eine explorative Laparoskopie dar, weshalb in den vergangenen Jahren Bemühungen unternommen worden sind, den Stellenwert der explorativen Laparoskopie bei der Beurteilung der Resektabilität von Pankreaskarzinomen zu definieren. Mit der diagnostischen Laparoskopie ist es möglich, kleine, der präoperativen Diagnostik entgangene intraabdominelle Metastasen zu detektieren. Bei den heute verwendeten hochauflösenden Computertomographien bzw. Magnetresonanztomographien liegt die Rate der mittels Laparoskopie diagnostizierten Filiae allerdings lediglich zwischen 4 und 13 %. Insgesamt ist die explorative Laparoskopie auf Grund der fehlenden Möglichkeit einer räumlichen Beurteilung des Abdomens ohne die Möglichkeit einer Leberpalpation sowie der limitierten Beurteilung der Beziehung zwischen Tumor und retroperitonealen Gefäßen in ihrer Aussagekraft eingeschränkt. Eine explorative Laparoskopie sollte daher nur für solche Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine bereits eingetretene systemische Metastasierung bzw. Inoperabilität angenommen werden muss, wie bei Patienten mit Aszites, bei denen der Verdacht auf eine Peritonealkarzinose besteht, bei Patienten mit großen Primärtumoren, bei kleinen metastasenverdächtigen hypodensen Lebermetastasen, die einer bildgebungsgesteuerten Probeentnahme nicht zugänglich sind sowie bei Patienten, bei denen Symptomatik und Laborwerte ein fortgeschrittenes Tumorleiden nahe legen. Kontraindikation zu einem resezierenden Verfahren stellen nach allgemeiner Auffassung das Vorliegen von Fernmetastasen und/oder komplexe Infiltration der Mesenterialwurzel dar. Als palliatives chirurgisches Verfahren ist in diesen Fällen der biliodigestive Umgehungsanastomose mit oder ohne Magenbypass möglich. Bei Indikationsstellung zur operativen Exploration bei Patienten mit Pankreaskarzinomen sollte bei Vorliegen einer nicht resektablen Situation ein Bypassverfahren gewählt werden, da die Langzeitergebnisse hinsichtlich der Lebensqualität nach bisheriger Erfahrung dem Stent vergleichbar oder besser sind. Hinsichtlich einer palliativen Duodenopankreatektomie gibt es momentan keine gesicherten Daten aus aussagekräftigen Untersuchungen. Die vorliegenden Studien zeigen, dass eine palliative Resektion mit vergleichbarer Morbidität und Mortalität wie eine Bypassoperation durchgeführt werden kann und wahrscheinlich zu einer Verlängerung der Überlebenszeit führt. Auf Grund der niedrigen Mortalität von Pankreasresektionen in spezialisierten Zentren sollte die Frage, ob Patienten von einer pallativen Duodenopankreatektomie profitieren, in prospektiven, randomisierten kontrollierten Studien untersucht werden. Zusammenfassung In der chirurgischen Behandlung des Pankreaskarzinoms haben sich weltweit einige Standards durchgesetzt, die jedoch vielfach nicht auf Evidenz im Sinne von randomisierten kontrollierten Studien beruhen. Eine Resektion wird durchgeführt, wenn keine Fernmetastasen vorliegen und der Tumor lokal resektabel ist, d.h. dass keine komplexe Gefäßinfiltration vorliegt. Hinsichtlich einer palliativen (R2) Resektion liegen zurzeit keine Daten vor, die eine abschließende Beurteilung zulassen, jedoch kann die palliative Resektion als therapeutische Option in Zentren mit niedriger Morbidität/Mortalität diskutiert werden. Der pyloruserhaltende Whipple ist dem klassischen Kausch/Whipple gleichwertig im Sinne von onkologischer Radikalität, postoperativer Morbidität und Lebensqualität. Die pyloruserhaltende Operation wird daher zunehmend als Standardoperation beim Pankreaskopftumor verwendet, da sie der physiologischere Eingriff ist. Eine erweiterte Lymphknotendissektion im Rahmen der Resektion kann auf Grund der vorliegenden Studien bisher nicht generell empfohlen werden. Die Behandlung des Pankreaskarzinoms stellt hohe Anforderungen an die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Studien in den letzten Jahren haben nachhaltig den Zusammenhang zwischen der Anzahl der pro Jahr durchgeführten Pankreaskopf-Resektionen und der postoperativen Mortalität aufzeigen können. So erreichen große Zentren Mortalitätsraten deutlich unter 5 %. Die Durchführung einer adjuvanten Chemotherapie mit Gemcitabin hat sich als geeignet erwiesen, eine signifikante Verlängerung der Überlebensraten zu erreichen. Literatur beim Verfasser Prof. Dr. H.J.C. Wenisch Zentrum der Chirurgie Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH Potsdam E-mail: [email protected] Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 165 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 12:08 Seite 166 KVBB informiert Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses per 21.02.2007 für die Arztgruppen in den jeweiligen Planungsbereichen bis einschließlich des Beschlusses Nr. 08/07. Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen sind mit einem „X“ gekennzeichnet. Die Anzahl der möglichen Zulassungen in vormals geschlossenen Planungsbereichen ist in Klammern (...) gesetzt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinien-Ärzte eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v.H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der Antragstellung in der KV-Brandenburg, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren. Anästhesie Augen Chirurgie Fachä. Intern Frauen HNO Hautkrank Kinder Nerven Potsdam/Stadt X X X X X X X X X (1) Brandenburg/Stadt/ Potsdam-Mittelmark X X X X X X X X X Havelland X X X X X X X X Oberhavel X X X X X X X Ostprignitz-Ruppin X X X X X X Prignitz X X X X X (2) X X Planungsbereiche/ Arztgruppen Teltow-Fläming Urologie Hausärzte X7* X X X X 2* X X X X X X2* X X X X X X4* X X X X X X X1* X X X X X X X X2* X X X X X X X X X5* X X X X11* X X 3* X X Cottbus/Stadt X X X X X X X X Dahme-Spreewald (1) Elbe-Elster Oberspreew.-Lausitz X Spree-Neiße X X X X X X X X X X (1) X X X X X X X X X1* X X X X X X X X X X4* X X X X X X X X X X X X4* X (1) X Frankfurt/Stadt/ Oder-Spree X X X X X X X X X X X7* X X Barnim X X X X X X X X X X 5* X X Märkisch-Oderland X (1) X X X X X X X X 4* X X Uckermark X X X X X X X X X X 3* X X Öffentliche Ausschreibungen von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V In Gebieten, für die der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen eine Zulassungssperre angeordnet hat, schreibt die KV Brandenburg gem. § 103 Abs. 4 SGB V nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung aus: Bewerbungsfrist bis 06.06.2007 Fachrichtung: Kinder- und Jugendmedizin Planungsbereich: Oberhavel Zeitpunkt: 01.01.2008 Bewerbungskennziffer: 23/2007 Fachrichtung: Frauenheilkunde Planungsbereich: Oberhavel Zeitpunkt: 01.01.2008 Bewerbungskennziffer: 24/2007 166 Diagn. Radiol. Orthopädie Psychoth. Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Fachrichtung: Kinder- und Jugendmedizin Planungsbereich: Uckermark Zeitpunkt: schnellstmöglich Bewerbungskennziffer: 25/2007 Fachrichtung: Haut- und Geschlechtskrankheiten Planungsbereich: Dahme-Spreewald Zeitpunkt: 01.02.2008 Bewerbungskennziffer: 26/2007 Fachrichtung: Anästhesie Planungsbereich: Märkisch-Oderland Zeitpunkt: schnellstmöglich Bewerbungskennziffer: 27/2007 Fachrichtung: Anästhesie Planungsbereich: Potsdam Zeitpunkt: 01.01.2008 Bewerbungskennziffer: 28/2007 Fachrichtung: Allgemeinmedizin Planungsbereich: Frankfurt (Oder) St./ X X X (8) X (2) X (22) Oder-Spree Zeitpunkt: Ende 2007 – Anfang 2008 Bewerbungskennziffer: 29/2007 mer, die Facharztanerkennung sowie Angaben zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten. Fachrichtung: Augenheilkunde Planungsbereich: Ostprignitz-Ruppin Zeitpunkt: schnellstmöglich Bewerbungskennziffer: 30/2007 Unter dem Stichwort „Ausschreibung“ sind die Unterlagen bei der KV Brandenburg Fr.-Engels-Straße 103/104, 14473 Potsdam, einzureichen. Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Ansprechpartnerin: Karin Rettkowski Tel.-Nr.: 0331/2309-320 oder Gisela Koch Tel.-Nr. 0331/2309-321. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass in der Warteliste eingetragene Ärzte nicht automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen gelten. Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich. Sie muss die Bewerbungskennziffer, die Anschrift, die Telefonnum- Weitere Informationen über Angebote für Praxisübernahmen können Sie unserer Homepage unter www.kvbb.de (Stichwort: Zulassung, Praxisausschreibungen bzw. Praxisbörse) entnehmen oder persönlich unter der Rufnummer 0331/2309-320 oder 321 erfragen. Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 12:08 Seite 167 Landesgesundheitsamt Infektionsschutz Infektionskrankheiten/lmpfschutz/Krankenhaushygiene (März 2007 – Auszug) Infektionsgeschehen Im März wurden 35 Häufungen mit insgesamt 478 Erkrankten aus 12 Kreisen gemeldet. Es dominierten Rotavirus-Infektionen mit 10 Häufungen und insgesamt 144 Erkrankten. Weiterhin wurden gemeldet: 6 Norovirus-Häufungen mit 48 Erkrankten, 2 Häufungen von akuten respiratorischen Erkrankungen mit 39 Erkrankten, eine Häufung mit Noro- und Adenovirus-Nachweis mit 22 Erkrankten, eine Salmonellen-Häufung sowie 13 ätiologisch ungeklärte Häufungen mit insgesamt 216 Erkrankten. Betroffen waren 6 Alten- und Pflegeheime, 8 medizinische Einrichtungen, 16 Kindertagesstätten, 2 Schulen, eine Jugendherberge und eine Familie. Die Zahl der Noroviruserkrankungen ist deutlich rückläufig. Zur Salmonellen-Häufung: Nach einer Familienfeier, bei der sowohl Speisen eines Catering Service, als auch selbst hergestellte Gerichte angeboten wurden, erkrankten 8 von 16 Teilnehmern – überwiegend innerhalb von 24 Stunden – an einer akuten Gastroenteritis. Bei 4 Erkrankten wurde S. Enteritidis labordiagnostisch nachgewiesen. Die Stuhlproben der Mitarbeiter des Catering Service waren negativ. Rückstellproben der Lebensmittel waren nicht mehr vorhanden. Wahrscheinliche Infektionsquelle war ein selbstgemachter Kartoffelsalat mit rohem Ei. Von Rotavirus-Häufungen betroffen waren vor allem Kindertagesstätten (N = 7, mit je 3 – 16 Erkrankten). Die Analyse der Meldedaten nach Infektionsschutzgesetz zeigte die höchste Altersinzidenz bei Kindern unter 5 Jahren (586 pro 100.000), darunter insbesondere Säuglinge (1.118 pro 100.000) und Einjährige (1.016 pro 100.000, 9.–13. KW, Stand: 11.04.2007). Für spezielle Indikationen – keine generelle STIKO-Empfehlung – stehen zwei oral zu verabreichende Lebendimpfstoffe für Säuglinge ab der 6. bis zur 24./26. Lebenswoche zur Verfügung (www.dakj.de). 400 350 300 250 200 150 100 Borreliose Campylobacter E. coli-Enteritis (ohne EHEC) EHEC/STEC Influenza Meningokokken Legionellen Norovirus-Erkrankung Pertussis Rotavirus-Erkrankung Salmonellose Tuberkulose Yersiniose Ein Ausbruch mit bisher 70 Erkrankten wurde aus einem Altenheim gemeldet. Die Erkrankungsverläufe waren überwiegend leicht mit einer max. Erkrankungsdauer von 2 Tagen. Nur in einem Fall war eine stationäre Einweisung notwendig. Die Erkrankungsrate der Mitarbeiter lag unter 10 %. Ein dem Erreger angepasstes Hygienemanagement wurde umgesetzt. 0 Feb März April Mai Juni Juli Mo n a t Aug Kumulativwert 56 127 20 4 434 2 2 1089 126 823 85 9 9 175 328 61 9 526 7 4 4187 322 1393 234 2 44 * vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben) 50 Jan Fälle 1.1.–1.4.2007 Einzelerkrankungen (Auszug) Je einen klinisch-labordiagnostisch bestätigten Fall einer invasiven Meningokokken-Meningitis übermittelten Oder-Spree und OstprignitzRuppin. Bei dem Fall aus Oder-Spree handelte es sich um einen 18-jährigen Berufsschüler, der an den typischen Symptomen einer bakteriellen Meningitis erkrankte. Aus seinem Liquor wurde Neisseria meningitidis Serogruppe B isoliert. Eine Prophylaxe erfolgte bei 83 Kontaktpersonen. Borreliosen Im März wurden 56 Borreliosen gemeldet. Bei 32 Borreliosen 2006 Erkrankten (57 %) wurde ein Erythema migrans, Borreliose gesamt bei 2 Patienten eine darunter Erythema migrans Neuroborreliose und bei 9 Erkrankten eine Arthritis diagnostiziert. Für die übrigen Patienten wurden unspezifische Symptome beschrieben. Einen Zeckenstich konnten 32 Betroffene (57 %) anamnestisch angeben. 450 Erkrankungsfälle (absolut) Erkrankungsfälle (absolut Infektionskrankheit Sept Okt Nov Dez Borreliosen (Kurzinfo mit Abbildung) Im Berichtsjahr 2006 wurden 2191 Borreliosen übermittelt, 5 % weniger als im Vorjahr. Entsprechend fiel die Inzidenz im Vergleich zum Vorjahr geringfügig von 90 auf 85 Fälle pro 100.000 Einwohner (2004: 79, 2003: 72). 69 % der Betroffenen konnten einen Zeckenstich in der Anamnese angeben. Bei 77 % der Fälle wurde ein Erythema migrans und bei 2 % eine frühe Neuroborreliose diagnostiziert (s. Abb. im Jahresverlauf). Wie in den Vorjahren wurde die höchste altersspezifische Inzidenz in der Altersgruppe 50+ beobachtet und dort vor allem unter den 60- bis 69-Jährigen (150 Fälle pro 100.000). Hohe Neuerkrankungsraten zeigten auch Schulkinder im Alter von 5 bis 9 Jahren (102 Fälle pro 100.000 Kinder dieser Altersgruppe). Betroffen waren alle Kreise. Die meisten Erkrankungen (E) wurden aus Oder-Spree (281 E) und Märkisch-Oderland (238 E) übermittelt, die wenigsten aus Brandenburg/Havel (29 E). Drei Kreise fielen gegenüber dem Vorjahr durch einen starken Anstieg an Meldungen auf: Ostprigitz-Ruppin (115 E, 47 % mehr Fälle), Dahme-Spreewald (151 E, 20 % mehr Fälle) und Barnim (134 E, 17 % mehr Fälle). In den übrigen Bundesländern mit erweiterter Meldeverordnung (Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) stieg die Zahl der Borreliosen weiter an. Mit Beginn der Zeckensaison und zunehmenden Außenaktivitäten steigt sowohl die Expositionswahrscheinlichkeit als auch die Übertragungshäufigkeit. Darüber hinaus lässt der milde Winter eine Zunahme der Zecken erwarten. Auf die Vorsichtsmaßnahmen gegen Zecken, zum Beispiel das Tragen geschlossener Kleidung und das regelmäßige Absuchen des Körpers nach Zecken, wird ausdrücklich hingewiesen. Bei Zeichen einer Infektion sind die aktuellen Therapieempfehlungen der Fachgesellschaften zu berücksichtigen, z.B. unter www.p-e-g.org, www.cdc.gov, www.rki.de und www.nrz-borrelien.imu.de. Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 167 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 12:08 Seite 168 Aktuell Ende der Gefälligkeiten: Ärzte boykottieren die E-Card Der NAV-Virchow-Bund lehnt eine Zusammenarbeit der niedergelassenen Ärzte bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ab. Daher ruft er alle Mitglieder und niedergelassenen Ärzte in den bestehenden und zukünftigen Testregionen zum Boykott des Einführungstests auf. Der Bundesvorsitzende, Dr. Klaus Bittmann, erklärt dazu: „Weder die unkalkulierbare Kostenentwicklung noch die fehlende Datensicherheit erlauben es den Ärzten, ruhigen Gewissens an der Einführung dieser Form einer elektronischen Gesundheitskarte teilzunehmen. Das zu Grunde liegende Konzept zur zentralen Speicherung von Patientendaten können die Ärzte nicht widerstandslos hinnehmen.“ Die elektronische Gesundheitskarte sei ein reines Prestigeprojekt für die Industrie, das jedoch drohe, zum Milliardengrab zu wer- den. Der vermeintliche Exportschlager werde in der vorliegenden Konzeption momentan durch die Ärzteschaft und Versichertenbeiträge subventioniert, solle aber den Industrie-Partnern satte Gewinne verschaffen. Dabei rückten Datensicherheit und der verantwortungsvolle Umgang mit hochsensiblen Patientendaten erst an zweite Stelle. „Im Mittelpunkt einer telematischen Lösung muss aber das Prinzip der Datenhoheit durch den Patienten stehen. Jeder Patient muss wissen, was über ihn wo gespeichert ist und er muss frei entscheiden können, was mit diesen Daten geschieht“, so Dr. Bittmann. Der NAV-Virchow-Bund erkenne durchaus die Chancen und Möglichkeiten der Telematik und wolle deshalb solche Projekte unterstützen, die alternative Modelle zur elektronischen Gesundheitskarte entwickeln. „In einigen Praxis-Netzen oder regionalen Ver- sorgungsmodellen werden bereits lokale Telematik-Lösungen entwickelt, die zunächst ausgewertet und schließlich in andere Gebiete getragen werden müssen“, fordert der Bundesvorsitzende. Mit dem Boykott der elektronischen Gesundheitskarte in den Testregionen solle jedoch ein weiteres Zeichen gesetzt werden: „Zu lange hat die Politik auf das gefällige Entgegenkommen der Ärzte gesetzt. Jetzt ist Schluss mit dieser selbstlosen Dienstwilligkeit“, sagt Dr. Bittmann. Medizinische Versorgungszentren: Fast 20 Prozent Zuwachs desvereinigung (KBV) hervorgeht. Drei Monate zuvor waren es noch 562, was somit einen Anstieg um fast 20 Prozent bedeutet. Der Großteil dieser Zentren befindet sich in Bayern, Berlin und Niedersachsen. Insgesamt 2.624 Ärzte arbeiten in den MVZ (fachübergreifende, ärztlich geleitete Versorgungseinrichtungen). Das sind über ein Fünftel mehr als im dritten Quartal 2006, als 2.183 Ärzte registriert waren. Von ihnen sind 1.696 als Angestellte beschäftigt. In einem Zentrum arbeiten im Durchschnitt vier Ärzte, darunter vor allem Hausärzte, Internisten und Chirurgen. Fast zwei Drittel sind in reiner Trägerschaft von Vertragsärzten. Alle Zahlen der Übersicht stehen auch im Internet unter www.kbv.de/koop/9173.html. Die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ist auch im vierten Quartal 2006 weiter gestiegen. Am 31. Dezember gab es bereits 666 MVZ in Deutschland, wie aus einer aktuellen Erhebung der Kassenärztlichen BunAnzeige 168 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Kontakt: NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands Chausseestraße 119b 10115 Berlin Tel.: 030-28877422 Fax: 030-28877415 E-Mail: [email protected] Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:57 Seite 169 Rezensiert Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Die schöne Jahreszeit naht. Den einen oder anderen von Ihnen zieht es nach draußen. Der Urlaub rückt in unmittelbare Nähe. Lassen Sie sich einige Anregungen geben für den nächsten Urlaubstrip. Dazu stellen wir Ihnen auf den nächsten Seiten Literatur vor, die Sie für die Vorbereitung nutzen können. Vor allem die Städtemappen mit kleinen Karten für den Fußmarsch in diesen vier Städten sollten Sie sich einmal anschauen. Man kann Sie bequem herausnehmen und in die Tasche stecken. Viel Spaß und viel Erfolg. Dr. Udo Wolter Neuruppin Schatzkarten für Stadtentdecker Die Polyglott city box: 30 ausgewählte Touren Mit einem völlig neuen Konzept hilft der Reisespezialist Polyglott Städteurlaubern jetzt buchstäblich auf die Sprünge: Ab März erscheint die praktische Polyglott city box für folgende Städte: Berlin, München, Paris und London. Ihre 30 einzeln herausnehmbaren, vierseitig bedruckten Tourenkarten und der 40 Seiten umfassende city guide laden zu ausgedehnten Erkundungsgängen durch die Großstadt ein. Auf Schusters Rappen und mit leichtem Gepäck erschließen sich Charme und Stil, Kunst und Kultur, Lebensart und Alltag am besten. Die maßgeschneiderte und besonders übersichtliche Kartografie, viele Infos und Tipps zum Einkehren oder Shoppen, zu Hotels und Nightlife-Spots machen die Polyglott city box zum perfekten Stadtführer durch den faszinierenden Großstadtdschungel. Wer beim Besuch Londons mehr als Tower Bridge und St. Paul’s Cathedral sehen will, sich in Paris nicht mit Eiffelturm und Louvre zufrieden gibt und auch in Berlin und München über Reichstag und Marienplatz hinauskommen und die verborgenen Winkel und das Flair einer Stadt entdecken möchte, der sollte sich zu Fuß auf den Weg machen. Mit der Polyglott city box hat er die Wahl unter jeweils 30 sorgfältig zusammengestellten Touren durch bekannte und unbekanntere Stadtgebiete. Persönliche Interessen, Tageszeit und Wetter ebenso wie Lust und Laune können bei der Entscheidung berücksichtigt werden – leicht verständliche Symbole und ein klares Farbsystem machen’s möglich: Eine Uhr gibt die ungefähre Dauer bzw. Distanz einer Tour an, wobei natürlich auch kürzere Strecken viele Möglichkeiten zum ausgiebigen Verweilen bieten. Wettersymbole verweisen auf die idealen Rahmenbedingungen – von „am schönsten bei Sonne“ über „wetterunabhängig“ bis „besonders stimmungsvoll in der Dämmerung und danach“. Um etwaige Stolpersteine auf dem Weg von oder zur Tour auszuschließen, sind Start und Ziel jeweils mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar – Parkplatzsuche überflüssig. Einmal zusammengefaltet passen die Tourenkarten bequem in jede Hosen-, Jacken- oder Rucksacktasche. Mit der übersichtlichen Orientierungskarte lassen sich selbst geheimste Pfade problemlos finden. Die anschauliche Tourenbeschreibung liefert dazu nicht nur Infos über die jeweiligen StreckenHighlights, sondern auch ausgewählte Tipps zum Einkehren oder Einkaufen, und weist immer wieder auf kleine, lohnende Zwischenstopps am Wegesrand hin. Darüber hinaus finden sich zahlreiche Querverweise auf den city guide. Der 40-seitige Taschen-Stadtführer ergänzt die Tourenvorschläge ideal mit ausgewählten Adressen von Hotels, Restaurants, Bars und ShoppingLocations. Ein Veranstaltungskalender sowie praktische Hinweise auf Verkehr, Öffnungszeiten, Ruhetage und sonstige Besonderheiten runden das Informationsangebot ab. Keine Frage: Mit der Polyglott city box haben Stadtentdecker und Schatzsucher richtig gute Karten! POLYGLOTT city box 30 vierseitige Tourenkarten und 40-seitiger city guide mit ausgewählten Adressen in praktischer Hartbox, 9,5 × 14 × 3,9 cm € 19,95 [D], € 20,60 [A], sFr 36,80 Berlin ISBN 978-3-493-60181-7 München ISBN 978-3-493-60182-4 London ISBN 978-3-493-60183-1 Paris ISBN 978-3-493-60184-8 Polyglott Verlag München Auf den Spuren von Rittern und Königen Faszinierend und informativ: „Polyglott Special – Burgen und Schlösser in Deutschland“ Trutzburgen, Wasserschlösser, Paläste und Residenzen – diese eindrucksvollen Zeugnisse der Vergangenheit beflügeln bis heute unsere Fantasie. Jetzt widmet der Polyglott Verlag den imposanten und oft sagenumwobenen Bauwerken Deutschlands einen eigenen Spezialband: den „Polyglott Special – Burgen und Schlösser in Deutschland“. Auf 256 Seiten entführen faszinierende Schlossporträts, Sonderthemen und Hintergründe in die Welt der Ritter und Könige. Praktische Reiseinfos, Tourenvorschläge und Logiertipps machen die Erkundung der legendären Prachtbauten zu einem wahrhaft königlichen Vergnügen. Durchdacht wie der Grundriss eines mittelalterlichen Schlosses ist der Inhalt des Polyglott Special Bandes: 45 sachlich fundierte Schloss- und Burgporträts – vom Lustschlösschen bis zur Ritterburg, vom Wasserschloss bis zur Festung oder Kaiserpfalz – bestimmen den Hauptteil des Buches. Die Baudenkmäler der verschiedenen Epochen sind zur schnellen Orientierung nach Bundesländern sortiert. Wer beispielsweise plant, nach Thüringen zu reisen, weiß sofort, was er sich dort nicht entgehen lassen sollte: nämlich die Wartburg, Schloss Friedenstein und die drei Schlösser von Greiz. Zusätzlich zu den Einzelporträts stellt Polyglott fünf ausgeklügelte Schlössertouren durch deutsche Regionen vor, die jeweils eine geballte Ladung prächtiger Reiserlebnisse versprechen und neben den Sehenswürdigkeiten auch die umgebenden Städte und Landschaften berücksichtigen. Mindestens ebenso spannend sind die Fragen, um die es in der Einleitung geht: Was macht eine Burg zur Burg – und wie unterscheidet sie sich von einem Schloss? Eine kleine Baugeschichte hilft dabei, diesem Teil unserer kulturellen Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Auch die Sonderthemen des Buches eignen sich hervorragend zur Reiseeinstimmung: Die Wehrhaftigkeit von Burgen in kriegerischen Zeiten, die Erhaltung der alten Gemäuer, mittelalterliche Küchengeschichten, Sammelleidenschaften der Bewohner und andere Schlossgeheimnisse werden hier enthüllt. Und als i-Tüpfelchen erzählt Fürst Sayn-Wittgenstein-Sayn in einem Interview von Freud und Leid moderner Schlossherrlichkeit. Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 169 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:57 Seite 170 Rezensiert Unterwegs auf Burgeroberung oder Schlössertour sind die reichhaltigen Informationen zu ritterlichen Unterkünften, urigen Restaurants oder Schlossmuseen samt Öffnungszeiten eine wertvolle Hilfe. Veranstaltungstipps, Freizeitangebote, spannende Entdeckungen im Umfeld, wie z.B. der Naturpark Altmühltal bei der Willibaldsburg in Eichstätt, sowie Übersichtskarten von Nord- und Süddeutschland runden das Angebot ab. Wer also schon immer mal auf den Spuren mächtiger Schlossbesitzer, heldenhafter Ritter oder tugendhafter Burgfräuleins wandeln wollte, der sollte jetzt die Pferde satteln. Wer weiß, vielleicht lässt sich ja sogar das ein oder andere Schlossgespenst blicken… POLYGLOTT special – Burgen und Schlösser in Deutschland Geschichte erleben, 256 Seiten Klappenbroschur, 12,5 × 19,0 cm € 12,95 [D], € 13,40 [A], sFr 23,00 ISBN 978-3-493-60113-8 Polyglott Verlag München Deutschland – ein Reisemärchen Neu: Polyglott APA Guide Deutschland neu entdecken – 100 Sehnsuchtsziele Die Polyglott APA Guides bekommen Zuwachs besonderer Art: Im März 2007 erscheint der Band „Deutschland neu entdecken – 100 Sehnsuchtsziele“. Die anspruchsvolle Kombination aus Reisereportage, Bildband und Reiseführer lädt dazu ein, Urlaubsträume einmal wieder vor der eigenen Haustür auszuleben. Spannende Hintergrundberichte, exzellente Hochglanzfotos und wertvolle Reisetipps eröffnen ganz neue Perspektiven auf ein faszinierendes und unbekanntes Deutschland. Angesichts der Vielfalt der Sehenswürdigkeiten zwischen Husumer Botten und Königssee, Spreewald und Siebengebirge, Münsterland und Moseltal wird schnell klar: eine Reise ist viel zu wenig, um diese Traumziele auszuschöpfen. „Die Heimat ist nie schöner, als wenn man in der Fremde von ihr spricht“, hat der deutsche Erzähler Horst Wolfram Geißler (1893 – 1983) einmal formuliert. Jetzt tritt Polyglott den Beweis für das Gegenteil an: „Die Heimat ist nie schöner, als wenn man sie mit offenen Sinnen bereist“, lautet das Credo des neuen APA Guide. 100 Sehnsuchtsziele – von klassisch bis unbekannt – beweisen, dass 170 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Deutschland ein Traum für Reisende ist: landschaftlich wie architektonisch, kulinarisch wie kulturell. Das Spektrum der vorgestellten Attraktionen reicht von Schlössern und Burgen über Flüsse und Seen, Berge und Inseln, Museen und Klöster bis hin zu Christkindlmärkten und Biergärten. Überraschungen warten oft dort, wo man sie vielleicht ohne Expertentipp gar nicht vermuten würde. Zum Beispiel in der stillgelegten „Zeche Zollverein“ in Essen, die heute als Industriedenkmal und Freizeitstätte besonderer Art zum Weltkulturerbe gehört. Besucher bekommen dort nicht nur Einblicke in den „Weg der Kohle“, sondern auch in modernes Alltagsdesign. Erkenntnisse aller Art erschließen sich auch in anderen Landesteilen, etwa im tausendjährigen Meißen. Zur Wiege des Porzellans zieht es die Touristen zwar schon seit Jahren; der Polyglott APA Guide aber klärt nicht nur spannend über die geschichtlichen Hintergründe auf, sondern sagt auch, was es außer der Porzellanmanufaktur noch Sehensund Genießenswertes im Elbtal gibt. Zum Beispiel, wo man nach einem Besuch von Dom und Albrechtsburg die besten „Meißener Fummel“, eine lokale Gebäckspezialität, kosten kann. Wie Ost und West, so halten auch Nord und Süd Faszinationen aller Art bereit: Während auf Rügen die „Karibik des Nordens“ lockt, verführen die Alpen unter anderem mit den fantastischen Aus- und Ansichten rund um das Wettersteinmassiv. Der neue APA Guide gibt der Deutschland-Entdeckungsreise Struktur: mit praktischen Hinweisen zu ausgewählten Hotels und Restaurants, Aktivitäten und Kulturangeboten sowie Insidertipps für Entdeckungen abseits ausgetretener Pfade. APA-typisch ist die detailgenaue und zuverlässige Kartografie: Jedem der vier Landeskapitel – Nord, Süd, Ost und West – ist eine Übersichtskarte vorangestellt, eine Deutschlandkarte in der vorderen Umschlagklappe bietet zusätzliche Orientierung. Wieder zu Hause verliert der hochwertige Band nicht an Reiz: Die exzellenten Bilder und Berichte frischen verblassende Erinnerungen immer wieder auf – und machen Lust auf neue Deutschland-Trips. POLYGLOTT APA GUIDE Deutschland neu entdecken 320 Seiten, 4-farbig, 240 Bilder ca. 5 Karten, 15,0 × 22,3 cm € 14,95 [D], € 15,40 [A], sFr 26,40 ISBN 978-3-8268-2040-3 Polyglott Verlag München Auszeit vom Alltag „Polyglott Special – Klöster in Süddeutschland“ stellt Angebote für weltliche Besucher vor. Sinn- und Besinnungssuchende bekommen jetzt die etwas andere Hilfe: Der neue Polyglott Special – Klöster in Süddeutschland öffnet die Tore süddeutscher Klöster für eine Auszeit vom Alltag. Denn hinter dicken Klostermauern verbirgt sich heute längst nicht mehr nur christliche Einkehr, sondern auch ein breites weltliches Angebot. Es reicht von Meditation über Besinnungstage bis hin zu Massage, Qi Gong und Tanz. Der Polyglott Special-Titel versammelt auf 256 Seiten rund 40 gastfreundliche Klöster und deren verschiedene Programme. Auch das eigene Innere ist eine Reise wert – das erkennen immer mehr Menschen. Polyglott erleichtert ihnen den Zugang jetzt mit einem passenden Reisebegleiter. Der Spezial-Band „Klöster in Süddeutschland“ lädt dazu ein, das seelische Gleichgewicht wieder zu finden und Körper und Seele in Einklang zu bringen. Doch auch wer einfach nur mit allen Sinnen genießen möchte, was klösterliche Küche, Läden, Konzerte und Kunst zu bieten haben, findet damit zuverlässig ans Ziel. Denn der neue Reiseführer betrachtet Klöster nicht ausschließlich aus kunsthistorischer Sicht, sondern stellt erstmals vor allem ihr Entspannungs- und Einkehrangebot in den Mittelpunkt. Ob Zen, Ikebana oder Tai Chi Chuan im Franziskanerkloster Dietfurt, Pilzexkursionen oder Filzen bei den Zisterzienserinnen in Waldsassen, Steinbildhauerei und gregorianischer Gesang in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach – kein Seelenwunsch bleibt offen. Zahlreiche Hintergrundinformationen zur Baugeschichte, zu Kunstschätzen sowie zu lohnenden Ausflugszielen in der Umgebung runden das abwechslungsreiche Wohlfühl-Paket ab. Aufschlussreiche Sonderkapitel, z.B. zu kulinarischen Genüssen aus Abtei und Konvent, bieten zudem einen spannenden Einblick in die Welt der Mönche und Nonnen. Eine kleine Klostergeschichte und die Erklärung der verschiedenen Orden geben den weltlichen Besuchern weiteres nützliches Hintergrundwissen mit auf den Weg. Und wer auf seinem Urlaub in Süddeutschland nur kurz Station im Kloster machen will, der findet in drei Tourenvorschlägen die ideale Mischung aus imposanten Kirchen, einladenden Klöstern, idyllischen Städten und anmutigen Schlössern. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kräuterlikör der Benediktinerabtei Ettal, einem Gottesdienst in der Wieskirche oder einem Besuch des Hochseilgartens in Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:57 Seite 171 Rezensiert Bad Bayersoien? Zahlreiche praktische Tipps, Adressen und aktuelles Kartenmaterial sorgen für den reibungslosen Kurztrip durch die Welt der Klöster. POLYGLOTT special – Klöster in Süddeutschland Auszeit vom Alltag, 256 Seiten, Klappenbroschur, 12,5 × 19,0 cm € 12,95 [D], € 13,40 [A], sFr 23,00 ISBN: 978-3-493-60112-1 Polyglott Verlag München MRT von Abdomen und Becken Bernd Hamm, Gabriel Paul Krestin u.a. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2006 2., völlig überarbeitete Auflage, 401 Seiten ISBN: 978 3 13 108922 9 Preis: 179,00 Euro Das in der zweiten, völlig überarbeiteten und erweiterten Auflage vorliegende Buch wendet sich an Ärzte, die sich mit der MRT-Diagnostik befassen, vorzugsweise aber an Radiologen. Das Werk ist sowohl geeignet zum Wissenserwerb für in Weiterbildung Befindliche, als auch zur Erweiterung und Vertiefung des Wissens für bereits im Arbeitsbereich MRT Tätige. Auf über 400 Seiten, 1.063 Abbildungen und 63 Tabellen wird in übersichtlicher wie auch klarer Form der rationelle Einsatz der bildgebenden MRT-Diagnostik von Abdomen und Becken dargestellt. In 17 Kapitel gegliedert wird jeweils zur Indikationsstellung und Untersuchungstechnik, wie auch der Bildgebung, der normalen Anatomie und der pathologischen Befunde Stellung genommen. Die empfohlenen Untersuchungsprotokolle sind als sehr hilfreich zu bewerten. Lobend hervorgehoben werden sollen die vorzüglichen Abbildungen in ihrer Qualität. Die Bebilderung ist insgesamt als sehr reichhaltig zu bewerten. Das vorliegende Werk kann allen an der Kernspindiagnostik von Abdomen und Becken Interessierten hinsichtlich seiner Klarheit und Präzision der Aussagen sehr empfohlen werden. Doz. Dr. med. C.-P. Muth Cottbus Herzschrittmacher- und ICD-Kontrolle R. Höltgen, M. Wieczorek, T. M. Helms: Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2007 331 Seiten ISBN 978 3 13 140811 2 Preis: 69,95 Euro Die Zahl der ICD-Implantationen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Insbesondere durch die steigende Anzahl von biventrikulären HSM- beziehungsweise ICD-Aggregaten erhöht sich der Anteil komplexer, multifunktioneller beziehungsweise multiprogrammierbarer Systeme in der HSM/ICD-Ambulanz. Auch die antibradykarde HSM-Therapie stellt aufgrund der verschiedenen firmenspezifischen Algorhythmen hohe Anforderungen an den nachsorgenden Kardiologen. Das vorliegende Buch richtet sich sowohl an diejenigen Leser, die erste Erfahrungen in der HSM/ICD-Ambulanz sammeln wollen, als auch an den in der Nachsorge erfahrenen Kollegen. Anhand von 76 Fallbeispielen werden die wichtigsten Fragestellungen einer HSM/ICD-Nachsorge ausführlich abgehandelt. Neben Grundbegriffen der HSM/ICDTherapie werden praxisbezogen auch Problemsituationen, Fehlfunktionen sowie Pitfalls sehr verständlich erörtert. Das Spektrum reicht von der Standardprogrammierung eines klassischen antibradykarden Einkammer-Herzschrittmachers bis hin zum komplexen biventrikulären ICD-Aggregat. Intraoperative Messungen, diagnostische Funktionen sowie aggregatspezifische Spezialalgorhythmen werden ebenfalls anschaulich und gut verständlich dargestellt. Das Buch überzeugt durch eine ausgezeichnete Didaktik. Nach Angaben zur Anamnese des Patienten werden relevante Informationen zu dem jeweils implantierten System gegeben. Im Anschluss werden anhand zahlreicher Original-EKGs verschiedenste Probleme in der Nachsorge von HSM- und ICD-Patienten erörtert. Bemerkenswert ist dabei auch die breite Auswahl an Aggregaten und HSM-Firmen in den Fallbeispielen. Das sehr praxisnahe Buch, welches im Frage-Antwort-Stil gestaltet ist, stellt ein hervorragendes und empfehlenswertes Nachschlagewerk für jeden in der HSM/ICD-Ambulanz tätigen Kardiologen dar, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Fazit: Ein rundum gelungenes Buch, welches in dieser Form bisher einzigartig ist. „Im Blickpunkt: Deutschland in der EU 2006“ Statistisches Bundesamt 92 Seiten, 2006 Artikel-Nr.: 1021218069004 Preis: kostenlos als pdf-Version zum Downloaden unter www.destatis.de gedruckte Ausgabe: 9,80 Euro ISBN: 978-3-8246-0787-7 Wo steht Deutschland im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn? Diese Frage zu beantworten, hat sich das Statistische Bundesamt in seinem neuen „Blickpunkt“ zur Aufgabe gestellt. Auf 92 Seiten bietet dieser einen Überblick über Themen wie Bevölkerungsentwicklung, Lebensverhältnisse, Bildung, Arbeitsmarkt oder aber Wirtschaft und Finanzen – für jeden ist damit ein reichhaltiges Informationsangebot dabei. Der Leser findet Angaben zu den 25 Ländern – die Daten sind für die Vergleichbarkeit harmonisiert –, die im Jahr 2006 der Europäischen Union angehörten. Ihm wird eine Vielzahl an Tabellen geboten, mit deren Hilfe auf anschauliche Weise prägnante Zahlen vermittelt werden können. Dass Deutschland mit etwa 82,5 Millionen Einwohnern vor Frankreich das bevölkerungsreichste Land darstellt, ist keine Überraschung. Dagegen horcht man bei der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau im Jahr 2004 auf: Mit 1,37 Kindern rangiert die Bundesrepublik nur auf Rang 14, während Irland (1,99), Frankreich (1,90) und Finnland (1,80) die ersten drei Plätze unter sich ausmachen. Das Kapitel „Lebensverhältnisse“ erläutert die Gesundheitsausgaben näher, befasst sich aber auch mit den Haupttodesursachen. So starben in Deutschland 46,3 Prozent an Krankheiten des Kreislaufsystems – in Lettland sind es sogar 56,1 und in Estland 54,8 Prozent. Auf dem Arbeitsmarkt zeigt Deutschland eine Erwerbstätigenquote von 65,4 Prozent und steht damit auf Platz elf der EU-Rangliste. In Dänemark und den Niederlanden dagegen beträgt die Quote 75,9 beziehungsweise 73,2 Prozent – um nur einen Vergleich zu nennen. Weitere Fragen wie „An welcher Stelle stehen wir beim Wirtschaftswachstum?“ oder „Geben wir vergleichsweise viel oder wenig Geld für Forschung und Bildung aus?“ beantwortet der vorliegende „Blickpunkt“ ebenso und gibt mit seinen vielen graphischen Darstellungen Anreiz zum Weiterlesen und vor allem Nachdenken. Anja Jüttner [4iMEDIA] Dr. med. Axel Harnath Prof. Dr. med. A. Knörig, Cottbus Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 171 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:57 Seite 172 Personalia/Aktuell Die LÄKB betrauert den Tod der Kolleginnen und Kollegen Hedwig Barth Kloster Lehnin geboren: 24.11.1946 verstorben: 12.01.2007 SR Adalbert Gregusch Doberlug-Kirchhain geboren: 20.01.1924 verstorben: 24.02.2006 OMR Dr. med. Christa Meißel Rangsdorf geboren: 07.07.1919 verstorben: 04.03.2007 SR Dr. med. Günter Willamowski Strausberg geboren: 18.12.1932 verstorben: 15.10.2006 Dr. med. Hans-Heinrich Beckmann Kyritz geboren: 07.01.1917 verstorben: 25.02.2007 Prof. Dr. med. habil. Karl-Wilhelm Haake Groß Glienicke geboren: 06.05.1934 verstorben: 10.09.2006 Dr. med. Doris Mertens Mahlow geboren: 28.07.1939 verstorben: 09.12.2006 Prof. Dr. med. habil. Horst zur Horst-Meyer Potsdam geboren: 24.09.1919 verstorben: 15.03.2007 Dr. med. Hans-Berndt Biolik Cottbus geboren: 04.02.1947 verstorben: 18.01.2007 Dr. med. Doris Hammer Schwedt geboren: 13.02.1943 verstorben: 19.10.2006 Dr. med. Ralf Brandt Bad Freienwalde geboren: 20.01.1960 verstorben: 20.11.2006 OMR Grete-Luise Just Neuruppin geboren: 04.03.1916 verstorben: 29.09.2006 Dieter Bürger Finowfurt geboren: 09.02.1934 verstorben: 07.12.2006 OMR Dr. med. Hans-Lienhard Karnstädt Nauen geboren: 13.08.1923 verstorben: 02.01.2007 Dr. med. Hans-Jürgen Rittweger Berlin geboren: 30.05.1946 verstorben: 30.11.2006 Dr. med. Jürgen Callsen Potsdam geboren: 22.12.1917 verstorben: 03.11.2006 Dr. med. Margit Kreibich Schulzendorf geboren: 08.04.1943 verstorben: 01.01.2007 MR Dr. med. Rosemarie Slowik Trebbin geboren: 17.01.1929 verstorben: 21.11.2006 Dr. med. Karin Dusold Schulzendorf geboren: 25.12.1934 verstorben: 09.01.2007 Dr. med. Irene Matthes von Müller Erkner geboren: 11.02.1933 verstorben: 18.09.2006 Dr. med. Heidemarie Streichan Königs Wusterhausen geboren: 22.10.1953 verstorben: 19.09.2006 Nur die Hälfte der Jugendlichen kümmert sich um den Hautschutz Jugendliche sind Hautschutz-Muffel, wie eine repräsentative Umfrage der Präventionskampagne Haut – gemeinsame Aktion von gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherung – ergeben hat. Danach achten Jugendliche weniger auf den Schutz der MR Prof. Dr. med. habil. Karl-Heinz Pickart Alt Golm geboren: 04.04.1935 verstorben: 03.12.2006 SR Dr. med. Wolfgang Rieger Pritzwalk geboren: 24.01.1937 verstorben: 22.07.2006 Haut als ältere Altersgruppen. Besonders vor schädlichen Sonnenstrahlen schützen sich zu wenige: So greifen 40 Prozent der befragten unter 20-Jährigen selten oder fast nie zur Sonnencreme. Dabei gab jedoch fast die Hälfte an, oft sonnenzubaden. Nur zehn Prozent der Jugendlichen legen sich nie in die pralle Sonne oder unter das Solarium. Dagegen gehen über 30 Prozent der , Befragten davon aus, dass Solariumbräune einem Sonnenbrand in der Natur vorbeugt. In Deutschland erkranken jährlich etwa 130.000 Menschen an Hautkrebs, nicht selten infolge von zu viel UV-Strahlung in jüngeren Jahren. Weitere Informationen: www.2m2-haut.de Anzeigen ELISABETH HERWEG-PRÜSSE Rechtsanwältin ARZTRECHT Tätigkeitsschwerpunkte: Arzthaftung, Vertragsrecht, Berufsrecht Individuelle Terminvereinbarung Am Schragen 29, 14476 Potsdam Tel.: 0331-270 76 07 Fax: 0331-270 76 08 172 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:57 Seite 173 Aktuell 1. Deutscher Kontinenz-Tag will aufklären Inkontinenz – was hat das mit mir zu tun? Über fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an Harn- oder Stuhlinkontinenz. Doch viele schämen sich, über ihre Erkrankung mit ihrem Arzt zu reden und haben so keine Chance, eine Therapie zu bekommen. Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft nimmt sich diesem Problem an und veranstaltet am 30. Juni 2007 den 1. Deutschen Kontinenz-Tag. Hierzu werden in allen 16 Landeshauptstädten Patientenveranstaltungen stattfinden. Experten stehen Interessierten für Fragen zu Präventionsmöglichkeiten und aktuellen Therapiestandards bei Inkontinenzerkrankungen zur Verfügung. In Brandenburg findet die Veranstaltung im Kongresshotel am Templiner See in Potsdam statt. Schirmherrin des 1. Deutschen Kontinenz-Tages ist Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. diologinnen aus Königs-Wusterhausen und Eisenhüttenstadt die Verantwortung für das Mammographie-Screening. Konkret ist vorgesehen, dass Untersuchungen an festen Standorten sowie in mobilen Fahrzeugen mit speziellen Röntgengeräten („Mammamobile“) durchgeführt werden. Diese „Mammamobile“ steuern dann auch kleinere Orte an, um das Screening zu den Frauen zu bringen und ein wohnortnahes Angebot zu schaffen. Die Kosten dieser Brustkrebsvorsorge-Röntgenuntersuchung werden vollständig von den Krankenkassen und der Privaten Krankenversicherung übernommen. Bundesweite Aktionswoche zum Thema Alkohol Weitere Informationen gibt es unter www.kontinenz-gesellschaft.de. MammographieScreening ab Herbst Gute Nachricht für alle brandenburgischen Frauen: Die Einführung eines Mammographie-Screenings (Brustkrebsvorsorge-Röntgenuntersuchung) ist beschlossene Sache. Die brandenburgische Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler begrüßt die Einigung zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) und brandenburgischen Kassenverbänden zum Mammographie-Screening für den Südosten Brandenburgs. Sie hofft, dass es auch bald für den Nordwesten des Landes eine Lösung gibt und damit alle Brandenburgerinnen zwischen 50 und 69 Jahren regelmäßig zur Brustkrebs-Früherkennung gehen können. Ziel des Mammographie-Screenings ist, die Sterblichkeitsrate bei dieser häufigsten Krebserkrankung von Frauen in Deutschland zu verringern. Jährlich erkranken in der Bundesrepublik 55.000 Frauen an Brustkrebs. An den Folgen starben im Jahr 2004 etwa 17.600 Frauen. In Brandenburg sind mehr als 1.500 Frauen betroffen, zirka 500 erliegen pro Jahr der Krankheit. Im Südosten Brandenburgs sollen noch im Herbst 2007 für die ersten Frauen die Untersuchungen beginnen. Hier übernehmen zwei Ra- als chronisch psychisch beeinträchtigt eingestuft – das sind 320.000 junge Menschen. Die gleiche Zahl von Kindern und Jugendlichen wird vom BDP als dringend behandlungsbedürftig eingeschätzt. Der Bericht, der auf der wissenschaftlichen Arbeit an mehreren Universitäten und der Auswertung der Erfahrungen von Praktikern basiert, stellt eine zum Teil erhebliche Unterversorgung auf diesem Gebiet fest. Er zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen psychischen Auffälligkeiten und einem niedrigen sozialökonomischen Status. Weitere Informationen: Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), Glinkastraße 5, 10117 Berlin Tel.: 030-20914959. Bericht zur psychischen Gesundheit in Deutschland Zum ersten Mal hat der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) in diesem Jahr einen Bericht zur psychischen Gesundheit der Nation vorgelegt. Im Mittelpunkt des Reports stehen Kinder, ihre Entwicklungsbedingungen und psychische Gesundheit sowie die Schwachstellen in Prävention und Versorgung. Fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland werden im Bericht des BDP aufgrund besonders ungünstiger Entwicklungsverläufe Ein kritisches Bewusstsein für den eigenen Alkoholkonsum zu schärfen, das ist das Ziel der bundesweiten Aktionswoche unter dem Motto „Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze“, die vom 14. bis 18. Juni stattfinden wird. Fachleute werden aus ihren Beratungsstellen und Fachkliniken herausgehen und Beratung anbieten – in Arztpraxen und Apotheken, in Kirchen und Schulen, in Kaufhäusern, Geschäften und Baumärkten sowie in Betrieben. Insgesamt sind bisher mehr als 200 Veranstaltungen und Aktionen aus dem gesamten Bundesgebiet auf den Internetseiten zu den Aktionstagen unter www.suchtwoche.de angemeldet. Veranstalter sind unter anderem die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Schirmherrschaft für die Aktionswoche hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing. Die Veranstaltungen werden auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen, der Bundesärztekammer und von der Deutschen Rentenversicherung Bund unterstützt. Mehr Informationen unter: www.suchtwoche.de Anja Jüttner [4iMEDIA] Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 173 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:57 Seite 174 Personalia Wir gratulieren zum Geburtstag im Mai 91 Jahre SR Heinz Meyer Senftenberg-See 89 Jahre MR Dr. med. Kurt Berwing Rheinsberg 87 Jahre MR Ursula Andree Neuenhagen 85 Jahre Dr. med. Marlis Silbersiepe Kleinmachnow 84 Jahre Dr. med. Ingeborg Dähn Bernau 83 Jahre Christian Kolbow sen. Liebenwalde 81 Jahre SR Dr. med. Hans-Joachim Kramer Bad Liebenwerda 79 Jahre SR Dr. med. Wolfgang Heinz Rathenow Dr. med. Eva-Renate Herbert Liebenwalde SR Dr. med. Walter Kurzeja Rathenow Dr. sc. med. Siegfried Mach Lindow 78 Jahre MR Dr. med. Friedrich Buchar Cottbus-Willmersdorf OMR Dr. sc. med. Klaus Eichler Frankfurt (Oder) MR Dr. med. Siegfried Helbig Strausberg Dr. med. Wolfgang Weidig Lübbenau 77 Jahre Annemarie Forbrig Ahrensfelde 174 Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang SR Dr. med. Liselotte Krüger Angermünde MR Dr. med. Markus Markiewitz Bad Freienwalde Dr. med. Imogen Nachbar Blankenfelde MR Dr. med. Rudolf Scholz Fürstenwalde 76 Jahre SR Wolfgang Germer Casekow Dr. med. Gert Hermanny Kallinchen Dr. med. Gisela Klett Wandlitz Dr. med. Rainer Matthes Erkner SR Dr. med. Ursula Müller Zeuthen Dr. med. Harald Wagnitz Potsdam 75 Jahre SR Dr. med. Christa Buggel Potsdam Dr. med. Guido Henke Falkensee SR Inge Krause Eberswalde 70 Jahre Renate Altmann Cottbus SR Christel Budewitz Pritzwalk Dr. med. Hans-Dietrich Bulwin Borkheide Dr. med. Peter Friedrich Panketal, OT Zepernick MR Dr. med. Dietmar Grätsch Schönwalde MR Dr. med. Ingrid Hasse Oranienburg Dr. med. Hans-Joachim Hausmann Perleberg MR Dr. med. Lothar Hoff Zootzen SR Dr. med. Renate Lenz Eisenhüttenstadt Dr. med. Marianne Lischke Spremberg SR Dr. med. Ingrid Lohs Ludwigsfelde SR Karin Müller Zepernick Dr. med. Dieter Schilf Brandenburg Dr. med. Udo Schlieps Potsdam MR Dr. med. Karin Steinfurth Angermünde Dr. med. Gertraud Turkot Schwedt Dr. med. Klaus Waschke Birkenwerder Dr. med. Heinz Welters Königs Wusterhausen Dr. med. Sepp Würfel Finowfurt Dr. med. Rüdiger Ziegler Neuruppin 65 Jahre Dr. med. Peter Adam Groß Kreutz, OT Götz Dr. med. Edda Alscher Bad Freienwalde Dr. med. Anita Andersson Potsdam Brigitte Arndt Frankfurt (Oder) MR Dr. med. Friedrich Bange Peitz Dr. med. Dr. med. dent. Michael Böhme Brandenburg Dr. med. Karin Brausewetter Cottbus Georg Breitner Kleinmachnow Elke Güttner Brandenburg Dr. med. Karl Hochmuth Strausberg Anita Mevius Forst Dr. med. Ehrenfried Pieles Tettau Barbara Ranke Guben Dr. med. Elke Reehten Zernsdorf Dr. med. Gerda Reichelt Lauchhammer Dr. med. Horst-Jürgen Steffen Neuruppin Karin Steinborn Seelow Gottfried Steyer Kloster Lehnin, OT Nahmitz SR Dr. med. Waltraud Tesarz Forst MR Dr. med. Knut Waldschock Golßen Dr. med. Ingrid Weber Falkensee-Finkenkrug Dr. med. Ingrid Willuhn Cottbus Dr. med. Bärbel Witt Rüdersdorf bei Berlin Dr. med. Joachim Wittkowski Senftenberg 60 Jahre Dr. med. Ulrich Bartel Eberswalde Dr. med. Michael Dinter Lübben Dr. med. Ludwig Claus Gerhard Potsdam Christiane Gottmann Werder Dipl.-Med. Detlev Mundt Eberswalde Dr. med. Ullrich Nötel Bad Saarow Dr. med. Gabriele Wallenstein Berlin Johannes Weiland Bad Freienwalde Wir bitten unsere Leser, die nicht mit der Veröffentlichung einverstanden sind, um rechtzeitige (bis 15. des Vormonats) Mitteilung (schriftlich oder telefonisch unter 0355/7 80 10 18 oder E-Mail: [email protected]). Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:57 Seite 175 Tagungen und Kongresse Land Brandenburg und Berlin Bernauer Mittwochskolloquien für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Rettungsmedizin Der chronische Schmerzpatient perioperativ 16. Mai 2007 Transösophageale Echokardiographie 23. Mai 2007 PASOS 30. Mai 2007 Der interessante geburtshilfliche Fall 6. Juni 2007 Postoperative Schmerztherapie 13. Juni 2006 jeweils 7.00 Uhr Ort: Besprechungsraum der Intensivstation Leitung und Auskunft. Dr. med. G. Fritz, Evangelisch-Freikirchliches Krankenhaus und Herzzentrum, Ladeburger Straße 17, 16321 Bernau Telefon: (03338) 69 41 10 Fax: (03338) 69 41 44 E-Mail: [email protected] Pathophysiologie und Pharmakotherapie der Migräne 21. Mai 2007, 15.30 Uhr Leitung: Prof. Dr. Bamborschke Ort und Auskunft: Brandenburg Klinik, Frau Köhler, Brandenburgallee 1, 16321 Bernau Telefon: (033397) 3 15 00 Fax: (033397) 3 19 18 Berliner Immunologie-Seminar – Notfallmaßnahmen bei entzündlichen Augenerkrankungen 2. Juni 2007 in Berlin Leitung: Prof. Dr. Pleyer Teilnehmergebühr: 50 € Auskunft: Charité Campus Virchow-Klinikum, Augenklinik, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 55 42 02 Fax: (030) 4 50 55 49 00 E-Mail: ursula.freese@charité.de oder uwe.pleyer@charité.de Nichtinvasive Beatmung 2. Juni 2007, 10.00 bis 15.00 Uhr Ort: Cafeteria Krankenhaus Strausberg Leitung und Auskunft: Dr. med. Petri, Krankenhaus Märkisch-Oderland, Prötzeler Chaussee 5, 15344 Strausberg Telefon: (03341) 5 25 01 Aktuelle Aspekte zur Lebertherapie – MARS-Therapie 5. Juni 2007, 16.30 Uhr Ort: Hörsaal im Haus 33 Leitung und Auskunft: Dr. med. Haring, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Carl-Thiem-Klinikum, Thiemstraße 111, 03048 Cottbus Telefon: (0355) 46 24 20 Fax: (0355) 46 24 50 E-Mail: [email protected] Somatisierung Psychosomatische Erkrankungen 8./9. Juni 2007 Ort: Hotel Griebnitzsee Potsdam Leitung und Auskunft: Dr. med. St. Alder, Stephensonstr. 16, 14482 Potsdam Telefon: (0331) 7 40 95 00 Seehof-Kolloquium 9. Juni 2007, 10.00 bis 12.00 Uhr Leitung, Ort und Auskunft: Prof. Dr. M. Linden, Reha-Zentrum Seehof, Lichterfelder Allee 55, 14513 Teltow Telefon: (03328)34 56 79 Fax: (03328) 34 55 55 Symposium Schmerzsyndrome des Bewegungssystems 15./16. Juni 2007 Teilnehmergebühr: 90 € Leitung, Ort und Auskunft: Dr. med. W. Seidel, Sana Kliniken, Klinik für Manuelle Medizin, Waldhausstraße, 16766 Kremmen Telefon: (033055) 5 23 01 Fax: (033055) 5 23 03 9. Beelitzer Neuro-Symposium „Parkinson und Dystonie“ 16. Juni 2007, 9.45 bis 15.30 Uhr Ort, Leitung und Auskunft: PD Dr. Ebersbach, Kliniken Beelitz GmbH, Neurologisches Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson, Paracelsusring 6, 14547 Beelitz-Heilstätten Telefon: (033204) 2 27 81 Fax: (033204) 2 27 82 E-Mail: [email protected] Basiswissen Niederlassung 20. Juni 2007, 15.00 bis 19.00 Uhr Teilnehmergebühr: 35 € Ort und Auskunft: Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, Gregor-Mendel-Straße 10 –11, 14469 Potsdam Telefon: (0335) 6 84 75 24 Fax: (0335) 6 84 75 22 E-Mail: [email protected] Nichtinvasive Beatmung 30. Juni 2007, 10.15 bis 15.30 Uhr Ort: Lindner Congress Hotel Cottbus Leitung und Auskunft: Prof. Dr. med. H. Schweisfurth, Deutsch-Polnischer Verein zur Förderung der medizinischen Forschung e.V., Walther-Rathenau-Straße 11, 03044 Cottbus Fax: (0355) 8 62 87 07 E-Mail: [email protected] Neuraltherapie-Kurs E 02 15./16. Sept. 2007 Akupunktur-Masterkurs 09 8./9. Dez. 2007 Ort: Ludwigsfelde Leitung und Auskunft: Dr. med. M. Becke, W.-Rathenau-Str. 106, 14974 Ludwigsfelde Telefon u. Fax: (03378) 87 16 94 85. Klinische Fortbildung für hausärztlich tätige Allgemeinmediziner und Internisten in Berlin 44 P 24. bis 29. Sept. 2007 Teilnehmergebühr: 635 € Auskunft: Kaiserin-FriedrichStiftung für das ärztliche Fortbildungswesen, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin Telefon: (030) 30 88 89 20 Fax: (030) 30 88 89 26 Internet: www.Kaiserin-Friedrich-Stiftung.de 11. Symposium der Vereinigung der Gefäßchirurgen des Landes Brandenburg 13. Okt. 2007, 9.00 bis 16.00 Uhr Ort: Werner Forßmann-Krankenhaus Eberswalde Teilnehmergebühr: 20 € 22. Gefäßchirurgisches Symposium Berlin 8. bis 10. Nov. 2007 in Berlin Teilnehmergebühr: 150 € Auskunft: B. Gussmann, Schleusenweg 43, 14532 Kleinmachnow Telefon: (033203) 8 00 74 Fax: (033203) 8 00 75 E-Mail: [email protected] Doppler- und Duplexsonographie Abschlusskurs der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße 16./17. Nov. 2007 Interdisziplinärer Grundkurs 26. bis 28. Okt. 2007 7. bis 9. Dez. 2007 Aufbaukurs der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße 11. bis 13. Jan. 2008 Leitung: Dr. med. Becker Ort: Neurologisches Facharztzentrum Berlin Auskunft: Berliner Dopplerkurse, Ch. Kaindlbauer, Holsteinische Straße 26, 10717 Berlin Telefon: (030) 86 20 75 65 E-Mail: [email protected] Internet: www.dopplerkurs.de Andere Bundesländer Dopplersonographie-Kurse Interdisziplinärer Grundkurs 29. Juni bis 1. Juli 2007 in Dresden 21. bis 23. Sept. 2007 in Rostock 7. bis 9. Dez. 2007 in Dresden Kombinierter Aufbaukurse (hirnversorgende Gefäße) 26. bis 28. Okt. 2007 in Chemnitz (periphere Gefäße) 9. bis 11. Nov. 2007 in Chemnitz Kombinierter Aufbaukurs (abdominelle und retroperitoneale Gefäße) 7. bis 9. Sept. 2007 in Chemnitz Leitung und Auskunft: Prof. Dr. med. habil. Schweizer, Klinik für Innere Medizin I, Krankenhaus Küchwald, Bürgerstraße 2, 09113 Chemnitz Telefon: (0371) 33 34 25 01 3. gemeinsames Symposium der DGVP und DGVM 18./19. Oktober 2007 in Dresden Teilnehmergebühr: auf Anfrage Auskunft: Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH, Markt 8, 07743 Jena Telefon: (03641) 3 53 32 22 Fax: (03641) 3 53 32 72 E-Mail: [email protected] Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Im Zweifel fragen Sie bitte beim Veranstalter nach. Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 175 Inhalt_Mai_2007_III.qxd 26.04.2007 11:57 Seite 176 Kalendarium Kalendarium Juni 2007 1. Freitag · Potsdam: 1./2.6. Spezielle Schmerztherapie 1./2.6. Schmerzbezogene Psychotherapie · Ludwigsfelde: 1./2.6. Neuraltherapiekurs 7 · Woltersdorf: 1./2.6. Basiskurs Altersmedizin 2. Samstag · Landesrettungsschule Bad Saarow: Gynäkologische Notfälle, Geburt, Versorgung von Mutter und Kind 2.–10.6. Fachkundenachweis Rettungsdienst · Krankenhaus Strausberg, Cafeteria: 10.00 Uhr Nichtinvasive Beatmung 8. Freitag · Potsdam: 8./9.6. Palliativmedizin 9. Samstag · Woltersdorf: 9.00 Uhr Geriatrisches Praxismanagement · Reha-Zentrum Seehof Teltow: 10.00 Uhr Seehof-Kolloquium 3. Sonntag 10. Sonntag 4. Montag · MR Dr. Scheerer/Dipl.-Med. C. Dietrich, Müncheberger Straße 11, Strausberg: 19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit · Potsdam: 4.–8.6. Qualitätssicherung Hämotherapie 11. Montag · Dipl.-Med. Weischet, R.-Luxemburg-Straße 30, Neuruppin: 19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit 5. Dienstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Dr. Kerber, Dessauer Str. 12, Luckenwalde: 19.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit · Hörsaal Haus 33 Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 16.30 Uhr Aktuelle Aspekte zur Lebertherapie – MARS-Therapie 6. Mittwoch · Konferenzzimmer Heinrich-Heine-Klinik: 13.00 Uhr Interdisziplinäre Schmerzkonferenz · Raum C220 Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard Bronchialkarzinom · Hörsaal Altbau Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 17.00 Uhr Tumortutorial · Ruppiner Kliniken Neuruppin: 16.00 Uhr Interdisziplinäre Falldemonstrationen typischer Mammabefunde · Demonstrationsraum Radiologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz · Städtisches Klinikum Brandenburg: 16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium · Praxis Dr. med. Kirchner, Finsterwalder Straße 62, Cottbus: 16.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit · MR Dr. med. Loesch, Großbeerenstr. 109, Potsdam: 20.00 Uhr Qualitätszirkel Potsdamer Psychotherapeuten · Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Ost-Brandenburgisches Tumorzentrum Bad Saarow: 15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Institut für Radiologie Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard · Hämato-onkologische Tagesklinik Uckermark: 15.30 Uhr Interdisziplinäre onkologische Konsile · Onkologischer Schwerpunkt Brandenburg/Nordwest Neuruppin: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil · Demonstrationsraum Radiologie Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Klinikum Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr Schwindel, Hörstörungen, Tinnitus · Besprechungsraum der Intensivstation Evang.-Freikirchliches Krankenhaus Bernau: 7.00 Uhr Der interessante geburtshilfliche Fall · Evang.-Freikirchl. Krankenhaus Rüdesdorf: 17.30 Uhr Stammtisch urogynäkologisch Interessierter 7. Donnerstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam 176 · Demo-Raum Johanniter-Krankenhaus im Fläming, Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil Bronchialkarzinom · Doz. Dr. W. Zimmermann, Breitscheidstraße 41, Bernau: Lehrtherapie und Supervision Brandenburgisches Ärzteblatt 5/2007 · 17. Jahrgang 12. Dienstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Konferenzraum Städtisches Klinikum Brandenburg: 15.00 Uhr Hantavirus-Infektion in Brandenburg · Demonstrationsraum Radiologie Städtisches Klinikum Brandenburg: 15.15 Uhr Klinisch pathologischanatomische Konferenz 13. Mittwoch · Raum G11 Neubau Sana-Kliniken Sommerfeld: 15.15 Uhr Interdisziplinäre Schmerzkonferenz · Röntgendemoraum Ruppiner Kliniken: 16.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz · Raum C220 Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard Bronchialkarzinom · Demonstrationsraum Radiologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz · Evang. Krankenhaus für Geriatrie Potsdam: 16.00 Uhr Aktuelle Therapiekonzepte bei Diabetes mellitus im Alter · Städtisches Klinikum Brandenburg: 16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium · Praxis Doz. Dr. Zimmermann, Breitscheidstraße 41, Bernau: 18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit · Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Ost-Brandenburgisches Tumorzentrum Bad Saarow: 15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Institut für Radiologie Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard · Hämato-onkologische Tagesklinik Uckermark: 15.30 Uhr Interdisziplinäre onkologische Konsile · Onkologischer Schwerpunkt Brandenburg/Nordwest Neuruppin: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil · Demonstrationsraum Radiologie Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Radiologischer Röntgendemoraum Städtisches Klinikum Brandenburg: 15.45 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Besprechungsraum der Intensivstation Evang.-Freikirchliches Krankenhaus Bernau: 7.00 Uhr Postoperative Schmerztherapie 14. Donnerstag · Neurologische Klinik Neuruppin: 12.30 Uhr Offene interdisziplinäre Schmerzkonferenz · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Demo-Raum Johanniter-Krankenhaus im Fläming, Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil Bronchialkarzinom · Konferenzraum HELIOS Klinikum Bad Saarow: 8.00 Uhr Nuklearmedizin/ Strahlentherapie · Landesrettungsschule Bad Saarow: Kontroversen in der Notfallmedizin · Potsdam: 14.–17.6. Sonographie-Grundkurs 22. Freitag · Potsdam: 22./23.6. Spezielle Schmerztherapie · Woltersdorf: 22./23.6. Basiskurs Altersmedizin 15. Freitag · Hotel Seegarten Grünheide: Arthrosen – Schmerz – Therapie 25. Montag · Klettwitz: 25.–29.6. Psychiatrische Krankheitslehre · Praxis Pickert, Buschmühlenweg 3, Frankfurt (Oder): 20.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit 16. Samstag · Potsdam: 16./17.6. Psychosomatische Grundversorgung · Herzberg: 16./17.6. Hypnose zu Heilzwecken · Beelitz-Heilstätten: 9.45 Uhr 9. Beelitzer Neuro-Symposium 17. Sonntag 18. Montag 19. Dienstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Hörsaal Carl-Thiem-Klinikum: 15.00 Uhr Infektiologisches Kolloquium 20. Mittwoch · Raum C220 Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard Bronchialkarzinom · Feuer- und Rettungswache Brandenburg: 17.00 Uhr Polytrauma · Demonstrationsraum Radiologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz · St. Josefs-Krankenhaus Potsdam: 17.00 Uhr Angiologie · Städtisches Klinikum Brandenburg: 16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium · Konferenzraum MEDIAN Klinik DahlwitzHoppegarten: 12.00 Uhr Interdisziplinäre MEDIAN-Schmerzkonferenz · MR Dr. W. Loesch, Großbeerenstraße 109, Potsdam: 17.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit · Rathenow: Qualitätszirkel Psychosomatik/Psychotherapie · Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Ost-Brandenburgisches Tumorzentrum Bad Saarow: 15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Institut für Radiologie Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard · Hämato-onkologische Tagesklinik Uckermark: 15.30 Uhr Interdisziplinäre onkologische Konsile · Onkologischer Schwerpunkt Brandenburg/ Nordwest Neuruppin: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil · Demonstrationsraum Radiologie Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Besprechungsraum der Intensivstation Evang.-Freikirchliches Krankenhaus Bernau: 7.00 Uhr Reanimation aktuell · Asklepios Klinik Birkenwerder: 15.00 Uhr Klinische Fallkonferenz Disease Management Programm Diabetes mellitus Typ 1 und 2 21. Donnerstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Demo-Raum Johanniter-Krankenhaus im Fläming, Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil Bronchialkarzinom · Landesrettungsschule Bad Saarow: Notfälle abseits der Routine 23. Samstag · Cottbus: 23./24.6. Weiterführende Psychosomatik 24. Sonntag 26. Dienstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam 27. Mittwoch · Raum C220 Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard Bronchialkarzinom · Demonstrationsraum Radiologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Gefäßkonferenz · Städtisches Klinikum Brandenburg: 16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium · MR Dr. med. Loesch, Großbeerenstr. 109, Potsdam: 19.15 Uhr Qualitätszirkel Psychosomatik · Hörsaal Institut für Pathologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Ost-Brandenburgisches Tumorzentrum Bad Saarow: 15.45 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Institut für Radiologie Frankfurt (Oder): 15.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorboard · Hämato-onkologische Tagesklinik Uckermark: 15.30 Uhr Interdisziplinäre onkologische Konsile · Institut für Radiologie Frankfurt (Oder): 14.00 Uhr Fallbesprechung in der Diagnostik von Erkrankungen der Mamma · Onkologischer Schwerpunkt Brandenburg/Nordwest Neuruppin: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil · Perleberg: 15.30 Uhr Onkologisches Konsil · Demonstrationsraum Radiologie Carl-Thiem-Klinikum Cottbus: 15.30 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil · Radiologischer Röntgendemoraum Städtisches Klinikum Brandenburg: 15.45 Uhr Interdisziplinäre Tumorkonferenz · Besprechungsraum der Intensivstation Evang.-Freikirchliches Krankenhaus Bernau: 7.00 Uhr Transösophageale Echokardiographie 28. Donnerstag · Demonstrationsraum Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr Interdisziplinäres Gefäßteam · Demo-Raum Johanniter-Krankenhaus im Fläming, Treuenbrietzen: 14.00 Uhr Interdisziplinäres Tumorkonsil Bronchialkarzinom · Doz. Dr. W. Zimmermann, Breitscheidstraße 41, Bernau: Lehrtherapie und Supervision 29. Freitag · Potsdam: 29./30.6. Schmerzbezogene Psychotherapie 30. Samstag · Potsdam: Allgemeinmedizin · Lindner Congress Hotel Cottbus: 10.15 Uhr Nichtinvasive Beatmung