Architekturführung S AM

Transcription

Architekturführung S AM
WS 2011.2012
BASEL
Teilnehmer BA4
Kay Maier
Lisa Maria Schulte
Artur Kramer
Pinar Gögremis
Elena Eidemülller
Cristian Scinteie
Judit Mück
Ronja Köhler
Caroline Wittmann
Chantal Quaschinski
Lena Stulz
Anna-Lena Witt
Rebekka Larbig
Robert Mössner
Sven Braunsdorf
Marina Schneider
Anita Ackva
Yasmin Maier
Hannah Dobrinski
Melissa Gewiese
Aleksandra Gleich
Carolin Uhl
Ian Hettmanczyk
Florian Gerlach
Irina Rossnagel
Professor
Prof. Andreas Meissner
Organisation
Prof. Andreas Meissner
Dipl.-Ing. (FH) Martina Ruff
3
Programm
Donnerstag, 13. Oktober 2011
7:15 h
Treffpunkt: Parkplatz Hauptbahnhof Süd
Busunternehmen: Pieck Reisen
07:30 - 09:00 h
Fahrt nach Straßburg
09:00 - 10:30 h
Besichtigung
Bahnhofserweiterung Straßburg
10:30 - 12:30 h
Fahrt nach Freiburg (inkl. Mittagspause)
12:30 - 14:00 h
Besichtigung
Messehalle Freiburg
eventuell
Fahrt nach Binzen
Besichtigung Produktionsgebäude Faller
nachfolgende Zeitangaben verschieben sich dann
14:00 - 15:30 h
Fahrt nach Basel
15:30 – 16:00 h
Check-In
Jugendherberge BaselBackPack
Dornacherstrasse 192
CH-4053 Basel
16:00 - 18:00 h
19:00 h
Stadtspaziergang Basel mit Besichtigungen
Wohn- und Geschäftshaus
Wohnhaus im Hof
Schiffsanlegestelle
Seite 07
Seite 10
Seite 12
Seite 42
Seite 14
Seite 16
Seite 17
Abendessen in der Jugendherberge
Freitag, 14. Oktober 2011
08:00 h
Frühstück in der Jugendherberge
08:30 h
Fahrt zum Messplatz 10 (Eingang Messeturm)
Treffpunkt mit Schweizer Architektur Museum – S AM
09:00 - 13:00 h
Architekturführung mit S AM
13:00 - 14:00 h
Mittagspause
Nachmittag
Freiwillige Teilnahme auf eigene Kosten
Kunstmuseum
Museum Tinguely
Karikatur & Cartoon Museum
19:00 h
Seite 18
Seite 31
Seite 32
Seite 33
Abendessen in der Jugendherberge
4
Programm
Samstag, 15. Oktober 2011
08:00 h
Frühstück in der Jugendherberge
08:30 – 09:00 h
Fahrt zum Novartisgelände
09:00 – 10:00 h
Besichtigung
Empfangspavillon Novartis
10:00 – 10:30 h
Fahrt nach Riehen
10:30 – 12:30 h
Besuch mit Architekturführung
Fondation Beyeler, Riehen
12:30 - 13:30 h
Mittagspause
13:30 – 14:00 h
Fahrt nach Basel-Kleinhüningen
14:00 – 15:30 h
Besichtigung
Druckzentrum Baseler Zeitung
15:30 - 17:30 h
Seite 34
Seite 35
Seite 38
Rückfahrt nach Karlsruhe
5
1
Bahnhofserweiterung Straßburg
Seite 07
2
Messehalle Freiburg
Seite 10
3
Produktionsgebäude Firma Faller Binzen
Seite 12
4
Wohn- und Geschäftshaus Schützenmattstraße
Seite 14
5
Wohnhaus im Hof Hebelstraße
Seite 16
6
Schiffsanlegestelle Elsässerrheinweg
Seite 17
7
Architekturführung S AM
Seite 18
a
Messezentrum
Seite 19
b
Messeturm
Seite 20
c
Messehalle 1
Seite 21
d
Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)
Seite 22
e
Rossetti Institut für Spitalpharmazie
Seite 23
f
Klinikum 1 Ost
Seite 24
g
Klinikum 1 West
Seite 24
h
Büroumbau Spitalstraße 8
Seite 25
i
UBS Ausbildungs- und Konferenzzentrum
Seite 26
j
Elsässertor
Seite 27
k
Südpark Basel
Seite 28
l
Stellwerk
Seite 29
m
Schaulager Laurenz-Stiftung
Seite 30
8
Kunstmuseum
Seite 31
9
Museum Tinguely
Seite 32
10
Karikatur & Cartoon Museum
Seite 33
11
Empfangspavillon Novartis
Seite 34
12
Fondation Beyeler
Seite 35
13
Druckzentrum Baseler Zeitung
Seite 38
14
+ Euregio Geschäftshaus
Seite 40
15
+ Peter Merian Haus + Jacob Burckhardt Haus
Seite 41
Jugendherberge
Seite 42
J
6
1
Bahnhofserweiterung Straßburg
Architekt
Bauherr
Projektsteuerung
Tragwerksplanung
Glaskonstruktion
Projektsumme
Fertigstellung
Standort
Jean-Marie Duthilleul (AREP), Paris
Direction des Gares et de l’Escale (DDGE), Paris
SNCF-Direction des Projets F, Straßburg
RFR, Paris
Fa. Seele GmbH & Co. KG, Gersthofen
ca. 9 Mio. €
2007
20 Place de la gare, Straßburg, Frankreich
Der zwischen 1878 und 1883 auf der Grundlage der Pläne des Berliner Architekten Johann Eduard Jacobstahl errichtete Straßburger
Bahnhof hat nun ein bedeutendes ´Lifting´ erfahren. An die Fassade
des alten historischen Gebäudes schließt sich ein großer Glasvorbau
an. Dieser Bau ist wesentlicher Bestandteil für die Verwandlung des
Bahnhofs und dessen ehemals tristen Vorplatz in einen so genannten
„Austauschpool“ aller Verkehrsmittel. Vor allem im Hinblick auf die
seit 9. Juni 2007 eröffnete neue TGV-Trasse zwischen Straßburg
und Paris und der geplanten Weiterführung bis Budapest, unter anderen über diverse deutsche Städte,
hatte dieses Bauvorhaben bei der französischen Bahn SNCF höchste Priorität. Vorangegangen waren
zahlreiche kontroverse Diskussionen, die sowohl zu verschiedenen Initiativen, sowie Fragen bezüglich
der Kosten, der Transparenz, der Ästhetik, der Pflege und der thermischen Effizienz der gesamten
Konstruktion führten. Mit einer Grundfläche von rund 2.000 qm stellt das Glas- und Stahlwerk der
„Transporthalle“ den wesentlichen Ausbau des Bahnhofs dar, dessen Benutzerzahl in der Zukunft stark
anwachsen wird. Mit den verschiedenen Aufzügen, Rolltreppen und klassischen Treppen hat der Glasvorbau die Aufgaben, die überdachte Verbindung zwischen dem eigentlichen Bahnhof und seinen drei
Hallen sowie der ehemaligen Einkaufspassage, der Tiefgarage, der Fahrradgarage, der Tramhaltestelle, den Bushaltestellen und dem Taxistand herzustellen.
Grundriss mit gekurvter Fassade
Aufriss mit gewölbter Firstlinie
7
Komplexe Gebäudegeometrie
6.000 qm verglaste Fläche: Das 120 m lange und 25 m hohe, in der Mitte 25 m und an den Enden 8 m
tiefe Glasdach, das der historischen Fassade über ihre gesamte Höhe vorgesetzt ist, besteht aus gebogenen Stahl- und Glaselementen. Die Geometrie der Halle ist außerordentlich komplex. Es handelt
sich um eine toroidale Form, dessen Windung eine Fläche darstellt, die sich aus einer Kurve ergibt, die
sich um eine geneigte Achse dreht. Die Primärstruktur des filigranen Stahltragwerkes (ca. 450 t), das
durch eine Sekundärstruktur aus gebogenen, mit Zugstäben unterspannten Stabilisierungselementen
so genannten FINK-Trägern (ca. 134 Stück, mit ca. 600 Zugstangen) und einer ebenfalls gebogenen
Tertiärstruktur (ca. 350 Stück, Längen zwischen 9 m und 12 m) vervollständigt wird, besteht aus 16 mit
Edelstahlseilen unterspannten Bögen. Jeder einzelne davon stützt sich auf eine Pendelstütze mit Sockel und Fundament. Wie bei dem Rad eines Fahrrads mit seinen Speichen und seiner Nabe, gewährt
ein Strang von Zügen die Stabilität der gesamten Konstruktion. Diese Bögen sind, wie oben beschrieben, durch ein Sekundär und Tertiärtragwerk stabilisiert, wobei diese wiederum durch ein übergreifendes System aus Zugstäben (sog. Windverband) miteinander vertäut sind, um die Gesamtheit des
Tragwerkes zu stabilisieren. Die besondere Herausforderung war hier, das richtige Einbringen der Kräfte in jeden der 117 unterschiedlichen Zugstäbe.
8
Neue Glasbiegetechnik
Die Hülle des Daches besteht ihrerseits aus gebogenen Glaselementen (Einzelscheiben 4,50 m x 1,50
m) mit vier verschiedenen Radien und einer Gesamtfläche von rund 6.000 qm. Eine in Frankreich spezifische und langwierige Zulassung im Einzelfall – genannt „ATEx“ – mit weit reichenden Tests und
statischen Nachweisen war hierfür notwendig. Die Firma seele setzte eine bis dahin nicht verwendete
und somit neue Technik für das Glasbiegen ein. Das Glas wurde „kaltverformt laminiert“, d.h. zwei
Ebenen Glasscheiben werden zu einem VSG-„Sandwich“ zusammen gesetzt, auf einem dem jeweiligen Radius entsprechenden Biegerahmen aus Stahl gelegt, dann auf den kurzen Seiten unter Zuhilfenahme von Traversen kalt verformt und anschließend im Autoklaven unter Temperatur und Druck in
Form „gebacken“.
Details VSG-Glasstöße
Integrierter Sonnenschutz
Damit die Ansicht des alten, denkmalgeschützten Gebäudes unverändert bleibt und die Wärmeentwicklung im Inneren des Glasvorbaus reduziert wird, wurden die VSG-Glaseinheiten im oberen Teil zweifarbig überlagernd bedruckt (außen weiß, innen schwarz) und erhielten eine besondere Sonnenschutzfolie
im PVB-Laminat (XIR von Southwall – Sedak ist einer von fünf offiziellen Lizenznehmern weltweit).
Zudem wurden sie mit einer Low-E-Beschichtung auf der Innenseite versehen. Die Transparenz und
damit auch die Sicht auf das historische Gebäude durch die spezielle Biegetechnik bei der die Oberfläche der Gläser „ebener“ bzw. „perfekter“ erscheint, wurde durch den Einsatz von Weißglas erheblich
verbessert (bei warmgebogenen Scheiben entstehen sog. „Rollerwaves“, d.h. sichtbare Wellen über die
gesamte Scheibe, die durch den Fertigungsprozess auftreten).
Kein Kontakt zum Altbau
Das existierende Gebäude und das Glasdach sind strukturell voneinander unabhängig, d.h. es bestehen keine Verbindungen, so dass zum einen die Normen bezüglich der Erdbebengefahr eingehalten
werden und zum anderen das denkmalgeschützte Gebäude praktisch unversehrt bleibt. So wurde das
äußere Ende des Daches als Überkragung geplant, die über die Dachrinnen des alten Gebäudes hinausreicht. Dies bedeutet, dass der Rand des neuen Glasdachs nicht am Altbau befestigt wird, sondern
ihn nur überdeckt.
Führung
Treffpunkt
Ansprechpartner
09:00 - 10:30 h
09:00 h Haupteingang "Verriere"
Herr J.-C. Brehm, Firma Seele
Mobil: 0173 - 6181108
9
2
Messehalle Freiburg
Architekt
Bauherr
Projektsteuerung
Tragwerksplanung
Fertigstellung
Standort
Sacker Architekten, Freiburg mit Michael Kaelble, Freiburg
Neue Messe Freiburg, Objektträger GmbH & Co.KG, Freiburg
Drees & Sommer GmbH, Stuttgart
Mohnke Bauingenieure, Denzlingen
2000 – 2006 (2 Bauabschnitte)
Hermann-Mitsch-Straße 3, Freiburg
Die Reduktion auf das Wesentliche – das Weglassen verzichtbarer
Bauteile – war der tragende Leitgedanke des Entwurfs. Direkt neben dem Freiburger Flugplatz nordwestlich der Innenstadt sind drei
Messehallen mit insgesamt 12.000 qm Fläche, Konferenz-, Vortrags- und Verwaltungsräume entstanden. Entlang eines großzügigen Boulevards, der das Gelände erschließt, ist den Messehallen
ein lichtdurchflutetes Foyer vorgelagert, das einen weiten Ausblick
auf den Grünraum des Flugplatzes vor der Silhouette der Stadt Freiburg mit Schwarzwald, Kaiserstuhl
und Vogesen bietet. Galerien, Brücken und eingestellte Körper sogen für eine spannungsvolle Belebung seines Innenraums: Zweigeschossige Empfangsbereiche wechseln sich ab mit intimeren Raumhöhen für Empfang und Imbiss. Eine großzügige Verglasung zu den einzelnen Messehallen soll Besuchern die Orientierung erleichtern und schafft von den Hallen aus Durchblicke auf den Außenraum.
Die Tragkonstruktion der Neuen Messe aus Stahl-Fachwerkträgern und die technische Infrastruktur
sind sichtbar. Eine bewusste Auswahl der Materialien, die alle unbehandelt und in ihrer materialgerechten Farbigkeit verwendet wurden, beschränkt sich auf anthrazitfarbenen Stahl, Glas, hellgrauen
Sichtbeton, Erlenholz und weißen Porenbeton. Die Schlichtheit der Architektursprache soll eine der
Funktionalität des Gebäudes angemessenen Eleganz vermitteln. Die drei Messehallen können sowohl
einzeln als auch gemeinsam genutzt werden – große Tore im Innern sollen einen flexiblen Zusammenschluss ermöglichen. Umlaufende Oberlichtbänder sogen für eine natürliche Belüftung. Mit 6000
qm Fläche ist die mittlere der hallen als multifunktionale Veranstaltungshalle für bis zu 10.000 Personen konzipiert. In ihr können sowohl Musikevents wie auch Sportereignisse oder Fernsehshows stattfinden. In der Mitte wird sie durch einen rundum verglasten Aufbau erhöht, wodurch sie zusätzlich
belichtet und architektonisch akzentuiert werden soll.
10
Die Neue Messe Freiburg hat auch in ökologischer Hinsicht durchaus Vorbildcharakter: Die Anforderungen des Niedrigenergiestandards werden erfüllt. Alle Verwaltungsräume liegen innerhalb des durch
Sonneneinstrahlung temperierten Foyers, so dass der Heizbedarf spürbar reduziert ist. Sonnenschutzverglasung durch außen liegende Markisen soll das Foyer vor sommerlicher Überhitzung schützen. Auf
der Dachfläche wurde eine der größten bisher realisierten Solaranlagen realisiert.
Führung
Treffpunkt
Ansprechpartner
12:30 - 14:00 h
12:30 h, Haupteingang Messe
Herr Detlef Sacker, Sacker Architekten Freiburg
Mobil: 0172 - 7615198
11
3
Firma Faller, Binzen (eventuell)
Architekt
Bauherr
Tragwerksplanung
Energet. Konzept
Haustechnik
Fertigstellung
Standort
Pfeifer Kuhn Architekten
August Faller KG, Waldkirch
Mohnke Bauingenieure, Denzlingen
Delzer Kybernetik, Lörrach
Ratio Energie, Lörrach
2003
Meitner Ring 6, Binzen
Das Faller PharmaServiceCenter verbindet funktionale und architektonische Elemente zu einem einfachen ökologischen Gesamtkonzept. Gebäudeform und Gebäudezonierung transformieren das
Prinzip des Schwarzwaldhauses mit der Wärmequelle im Zentrum
des Hauses: Hier ist es die Produktionshalle mit den Maschinen, die
diese Rolle übernimmt. Ihr angelagert ist im Süden die Logistik und
im Norden die Verwaltung. Die massive Betonkonstruktion mit der
ungedämmten Bodenplatte reguliert die Wärmemengen, speichert
und kühlt. Damit wird das Klima im Produktionsprozess mit geringem Energieeinsatz stabil gehalten. Die Wärmerückgewinnung der Maschinenabwärme wird im Winter zur Heizung der angrenzenden Gebäudeteile genutzt. Das Speicherpotenzial des Wassers im
Tank der Sprinkleranlage reduziert den Kühlenergiebedarf. Das komplexeste architektonische Element des Konzepts ist jedoch die Gebäudehülle. Sämtliche Außenwände sind als passiver Luftkollektor ausgebildet, eine Konstruktion aus einer einfachen Profilbau-Verglasung, die mit einem Luftabstand ohne weitere Dämmung vor den Massivwänden steht. In Produktion und Logistik steht diese
Hülle vor der massiven Betonwand, die die solaren Gewinne durch die Glaswand speichert. Im Sommer unterstützt die kontrollierte Hinterlüftung der Fassade durch die natürliche Thermik die Auskühlung der Betonwand. In der Verwaltung wurde die Betonwand wegen der höheren Dämmfähigkeit
durch eine 20 cm dicke Holz-Brettstapelwand ersetzt. Die Glasfassade in Verbindung mit der sichtbaren Beton- bzw. Holzwand spiegelt keine Architektursprache des Zeitgeistes, sondern ist das wahrhaftige Bild ökologischen Bauens. Die Bilder, die durch die Überlagerungen von Glas, Holz und Beton,
durch die Reflexion von Himmel und Landschaft entstehen, stellen vielschichtige Assoziationen her.
Gleichzeitig transportiert die grün
schimmernde Hülle nach außen
das Bild der sauberen pharmagerechten Produktionsprozesse im
Inneren, wird also zum Ausdruck
der Firmenphilosophie.
12
Fassadenschnitt: Ein „Luftkollektor“ aus Pofilbauglas und Stahlbetonwänden
1
Attika
Blechabdeckung
Halter
Dachabdichtung
Holzbohle, 24-30 mm
Wärmedämmung, 40 mm
2
Dachaufbau
Dachabdichtung
Glasvlies
Gefälledämmung
Dampfsperre
Stahltrapezblech
3
Randträger
Stahlbetonfertigteil
24 x 38 cm
4
Spannbettbinder
STB-Fertigteil, h = 130 cm
5
Randstütze
STB-Fertigteil 50 x 50 cm
6
Deckenaufbau Galerien
Anstrich
Filigrandecke, d = 25 cm
7
Wandaufbau
StahlbetonfertigteilHohlwand mit Ortbetonkern
B25, d = 24 cm
Profilbauglas, einschalig
Hinterlüftung 150 mm
8
Futterbleche 2 x 200/200/10
9
Bodenaufbau
Kunststoffbeschichtung, d = 3 mm
Stahlbeton, d = 30 cm
Sauberkeitsschicht, d = 5 cm
kapillarbrechende Schicht, d = 25 cm
evtl. Außenbesichtigung mit Herrn Kuhn, Pfeifer Kuhn Architekten, Freiburg
Ansprechpartner
Herr Christoph Kuhn
Tel: 0761 – 29 67 69 16
13
4
WGH Schützenmattstraße
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Herzog & de Meuron, Basel
Pensionskasse des Basler Staatspersonals, Basel-Stadt
1993
Schützenmattstraße 11, Basel
Das Wohn- und Geschäftshaus ist auf einer Parzelle errichtet, welche innerhalb des einstigen Stadtperimeters liegt, wodurch die typischen Abmessungen der schmalen (6,30 m) und tiefen (23 m) mittelalterlichen Strukturen übernommen werden mussten. Die Architektur ist geprägt durch dieses Grundstück, welches (bis zuhinterst
genutzt) einen ganz spezifischen Grundriss und Schnitt für das
Wohnen in einer dicht bebauten Stadt ergibt. Die Wohnungen sind
jeweils um einen zentralen Lichthof gruppiert, der sich zur südlich
angrenzenden Nachbarparzelle hin öffnet. Diese seitliche Öffnung
ist so angelegt, dass nicht nur Sonne in die Wohnungen gelangt,
sondern auch die Äste des Baums in Nachbars Garten bis dorthin
reichen. Der Lichthof ist in der Art eines Periskops geschossweise
abgetreppt, um die einzelnen Wohnungen klar voneinander abzusetzen. Die Treppenanlage ist vom Aufzug getrennt, um Platz im zentralen Wohnbereich zu gewinnen.
Man betritt die Wohnungen direkt vom Lift. Die Treppen am Ende der Parzelle sind als offene Konstruktion ausgebildet, wodurch sie zusätzlich die Funktion einer kleinen Loggia erfüllten. Im Erdgeschoss führt ein zweigeschossiger Gang von der Straße der alten Parzellenmauer entlang und erschließt das Schweizerische Feuerwehrmuseum im Hinterhof.
14
Die Straßenfassade ist vollständig verglast; davor ist eine gusseiserne Vorhangkonstruktion angebracht, die sich individuell beliebig auffalten lässt: das Gebäude weist so immer neue Erscheinungsformen auf. Die wellenförmigen Lichtschlitze verleihen dieser Vorhangkonstruktion etwas Fließendes,
beinahe Textiles, das den dahinterliegenden Wohnbereich verbergen soll, während das schwere,
gusseiserne Material, verwandt mit Kanalabdeckungen oder Umfassungsrosten von Alleebäumen,
einen Gegenpol darstellt und sich gegen die lärmige Straßenseite wendet.
Lichthof
gläserne Abschlusswand
15
5
Wohnhaus im Hof
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Herzog & de Meuron, Basel
Hochbauamt Basel-Stadt
1988
Hebelstraße 11, Basel
Das neue Wohnhaus setzt die Anlage eines
Wohnviertels mit Innenhöfen fort und verlängert die Fassade eines Gebäudeflügels.
Eine Scheidemauer bildet den östlichen
Abschluss des Wohnhauses, und die Anordnung der Zimmer mit dem Treppenhaus
in der Mittel folgt deren linearer Struktur.
Das Dachgeschoss und das südliche Ende
sind als eigenständigere Elemente gestaltet,
was durch schlanke Metallstützen, durchgehende Verglasung und ein Zurücksetzen
von der Brandmauer angezeigt wird. Die unteren zwei Geschosse sind vollständig mit Paneelen und
Läden aus massiver Eiche verkleidet, die zusammen mit den gedrechselten Eichenstützen eine „Gebäudeoberfläche“ mit wechselnder Tiefe bilden, eine Art hölzerne Raumschicht zwischen Innenraum
(Wohnbereich) und Außenraum (Garten).
16
6
Schiffsanlegestelle
Architekt
Fertigstellung
Standort
Wilfrid & Katharina Steib, Basel
1990
Elsässerrheinweg, Basel
Die neue Anlegestelle für den internationalen Passagierschiffsverkehr Basel-Rotterdam liegt an der
Rheinuferpromenade auf der Höhe des neu geschaffenen St. Johann-Parks. Ein einfacher Empfangspavillon führt den Passagier von der Straße in die Ankunftshalle hinunter. Die Halle öffnet sich
zum Fluss wie aufgeklappt aus dem Rheinbord heraus. Der leichte Schwung der verglasten Fassade
eröffnet eine Panoramasicht auf den Rhein. Feine Stahlstützen tragen die filigrane Stahl- und Glaskonstruktion des unbeheizten Baues.
17
Architekturführung S AM
7
SAM steht für das Schweizer Architekturmuseum und ist die führende Institution für die Vermittlung
von zeitgenössischer Architektur in der Schweiz. Das S AM versteht sich dabei als eine gesamtschweizerisch verankerte Plattform mit internationaler Ausstrahlung. Der Fokus des S AM richtet sich
auf gegenwärtige und kommende Fragestellungen im Bereich der Architektur und den ihr verwandten
Disziplinen. Aufgabe des S AM ist es, dank einer kohärenten Präsentation, Dokumentation und Reflexion die Architektur in ihrer gesellschaftlichen Relevanz in den Mittelpunkt des öffentlichen und fachlichen Interesses zu rücken. Ziel ist die Etablierung einer breit und kritisch geführten Debatte über zukünftige gestalterische Aufgaben, Herausforderungen und Wertvorstellungen im kulturellen Kontext
der Architektur zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Das S AM bietet vielseitige Architekturführungen zu den interessantesten Gebäuden in Basel und
näherer Umgebung an. Basel besitzt als eines der wichtigsten europäischen Zentren der Architektur
des 20. Jahrhunderts, eine Fülle herausragender Bauten sowohl der klassischen Moderne als auch
der jüngsten Zeit. Die Basler Architekturführungen wenden sich ebenso an allgemein Kulturinteressierte als auch an Fachleute aus allen Bereichen der Architektur.
a
Messezentrum
Seite xx
b
Messeturm
Seite xx
c
Messehalle 1
Seite xx
d
Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)
Seite xx
e
Rossetti Institut für Spitalpharmazie
Seite xx
f
Klinikum 1 Ost
Seite xx
g
Klinikum 1 West
Seite xx
h
Büroumbau Spitalstraße 8
Seite xx
i
UBS Ausbildungs- und Konferenzzentrum
Seite xx
j
Elsässertor
Seite xx
k
Südpark Basel
Seite xx
l
Stellwerk
Seite xx
Schaulager Laurenz-Stiftung
Seite xx
m
Führung
Treffpunkt
Ansprechpartner
Mobil
09:00 - 13:00 h
09:00 h, Eingang Messeturm, Messeplatz 10
Frau Linda Cassens-Stoian
+41 (0)76 595 26 24
18
Architekturführung S AM
a
Architekt
Fertigstellung
Standort
Messezentrum
Herzog & de Meuron, Basel
noch im Bau
Messeplatz, Basel
Der Rohbau der doppelstöckigen Halle über dem vorderen Messeplatz wird zwischen den Uhren- und Schmuckmessen Baselworld
2011 und 2012 erstellt. Der Kopfbau und die Halle 3 werden danach
abgerissen und neu gebaut - über diese Neubauten wird die Passarelle erschlossen. Die Inbetriebnahme aller neuen Hallen ist mit der
Baselworld 2013 vorgesehen. Das 430 Millionen Franken teure
Neubauprojekt könne somit «plangemäß» in Etappen zwischen den
kommerziell sehr wichtigen Uhren- und Schmuckmessen realisiert werden, hieß es. Den detaillierten
Bauablauf will die Messe im Mai bekannt gegeben. Mit der Erteilung der Baubewilligung sind auch
Einsprachen abgelehnt worden. Die im Juni 2009 vorgestellten Daten gelten laut einem Messesprecher weiter. Der Kostenrahmen sei nun sicherer, da der Totalunternehmervertrag mit der HRS Real
Estate AG inzwischen unterzeichnet worden sei. Abgespeckte Variante Die Messe Schweiz hatte ihr
architektonisch spektakuläres Projekt redimensionieren müssen, nachdem die Kosten gemäß den
eingegangenen Offerten die ursprüngliche Vorgabe von 350 Millionen Franken weit hinter sich gelassen hatten. Unter anderem werden die Passarelle flacher und das ganze Gebäude schmaler und kürzer. Ein großer Lichtschacht in der Passarelle soll die darunter liegende ebenerdige «City Lounge»
erhellen - wie der überspannte Platzteil künftig
genannt wird. Der Gebäudeteil, der die Halle 3 ablöst, enthält ferner eine
Eventhalle; diese soll die
bisherigen Festsäle im
alten Kopfbau ersetzen.
Die öffentliche Hand unterstützt das Großprojekt
mit 320 Millionen Franken.
Davon entfallen nach erfolgten Volksabstimmungen 90 Millionen auf Àfonds-perdu-Beiträge von
Basel-Stadt und Baselland sowie 220 Millionen Franken auf Darlehen der beiden Basel sowie von
Stadt und Kanton Zürich - letztere sind ebenfalls Aktionäre der Messe Schweiz. Die Halle 1 wird zum
Messeplatz hin erweitert; der Kopfbau wird durch einen Neubau mit 3 Ausstellungsgeschossen ersetzt. Die Halle 3 wird durch einen neuen Hallenkomplex mit 3 Ausstellungsgeschossen ersetzt, mit
einer multifunktionalen Eventhalle im Erdgeschoss. Die beiden neuen Hallenkomplexe werden durch
eine zweigeschossige Überbauung des Messeplatzes miteinander verbunden. Dabei entsteht ebenerdig ein offener, überdachter Raum mit einem grossen Lichthof, die so genannte City Lounge.
Der Messeneubau in Basel wird einen Minergie-Standard aufweisen. Die Minergie-Zertifizierungsstelle
Basel-Stadt hat dem Messe-Neubau die Zusicherung des Minergie-Labels BS-054 zugesprochen.
Dieses Zertifikat, das der Neubau nach der Fertigstellung und Abnahme erhalten wird, ist eigens für
den Messe-Neubau der MCH Messe Basel entwickelt worden.
19
Architekturführung S AM
b
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Messeturm
Morger & Degelo, Basel und Daniele Marques, Luzern
CS Asset Management, Zürich
2003
Messeplatz 12, Basel
Das Hochhaus am östlichen Ende des Messeplatzes bezeichnet als stadtweit wirksames Zeichen das
expandierende Zentrum des Unternehmens Messe inmitten von Kleinbasel. Es erhält sein Äquivalent
in der Horizontalen in einem großen, weitgehend frei geräumten Platzraum. Die feingliedrige Fassade
umschließt Büros, Hotelzimmer, Servicecenter, Bar und Restaurant in gleicher Weise und wahrt so bei
aller Prominenz und Dominanz die gebotene urbane Anonymität.
20
Architekturführung S AM
c
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Messehalle 1
Theo Hotz Architekten, Zürich
MCH Messe Schweiz AG, Basel
1998
Messeplatz 1, Basel
Die Halle 1 schafft für jeden Anlass eine einmalige Atmosphäre – sei es für eine Messe, ein klassisches Konzert oder für den Firmenanlass eines großen Unternehmens. Messen mit mehrstöckigem
Standbau (Höhe bis zu 10 Metern), Veranstaltungen mit Bühnen- und Tribünenbauten sowie Großanlässe mit bis zu 10 000 Sitzplätzen sind nur einige der vielen Veranstaltungsmöglichkeiten in diesem
einzigartigen Bau. Die zweigeschossige Halle erfüllt bezüglich Technik und Komfort selbst höchste
Ansprüche. Das Betriebskonzept mit unterirdischer und ebenerdiger Anlieferung garantiert einen effizienten Auf- und Abbau. Die beiden Eingänge sowie die Rolltreppenanlagen und Treppenhäuser gewährleisten flüssige und gleichmäßige Publikumsströme. Die Halle 1 ist über eine Passerelle mit den
Hallen 2 und 5 verbunden und ist zudem ideal mit dem Festsaal kombinierbar.
21
Architekturführung S AM
d
Architekt
Fertigstellung
Standort
Uni-Kinderspital UKBB
Stump & Schibli Architekten BSA AG, Basel
2011
Ecke Spitalstrasse / Schanzenstrasse, Basel
Mit dem neuen Universitäts-Kinderspital wird die mit öffentlicher
Nutzung bestückte und von Großvolumina bestimmte städtische
Struktur um einen weiteren massiven Baukörper ergänzt, wobei die
Durchlässigkeit und Transparenz der städtischen Räume dem bestehenden Kontext entsprechen. Halbautonome, durch Höfe und
Loggien natürlich belichtete Trakte führen zu einer guten Orientierung für Personal und Patienten. Dennoch tritt der 5-geschossige
Bau als kompakte Einheit und Solitär in Erscheinung, was durch eine konsequent durchgearbeitete
Fassadenabwicklung erreicht wird. Attraktive, städtische Umräume konträrer Qualitäten werden definiert: Die von der Straßenflucht zurückversetzte, leicht nach Innen gefaltete Fassade an der Spitalstrasse öffnet sich mittels großzügiger auskragender Partie auf eine weite Eingangszone, die leicht
erhöht von der diagonal gegenüberliegenden städtischen Grünanlage profitiert. Im Hofinnern wird eine
ruhige grüne „Oase“ umschrieben,
worauf u.a. alle Patientenzimmer
orientiert sind und wo die Kinder
Ruhe und Frieden finden, die sie zur
Genesung benötigen, -ein intimer Ort
weit weg von der städtischen Hektik,
mitten in der Stadt. Die Fassaden
werden durch umlaufende, den Körper umspannende Bandfenster bestimmt. Leicht verzogene Geometrien und Brechungen führen zu subtilen perspektivischen Irritationen und
verleihen dem Volumen einen kristallinen, leichten Ausdruck. Mittels
straßenseitiger,
doppelschichtiger
Fassade -mit inneren Holzfenstern,
einer äußeren rahmenlosen Verglasung und farbig changierenden Brüstungsbändern versehen- soll dem Bau der Ausdruck und die städtische Präsenz verliehen werden, die ihm als öffentliche, für Kinder bestimmte Institution zukommt.
Hofseitig werden die Fassaden durch die Rhythmisierung von großflächigen, festverglasten HolzAluminium-Fenstern mit weit auskragende Sonnenmarkisen, sowie festen Lamellen hinter denen
sich öffenbare Flügel verbergen strukturiert. Für
eine starke, kindgerechte Identität sorgen die farbig changierenden Brüstungsbänder, die je nach
Einblickwinkel und Lichtstimmung im Farbverlauf
von grün über gelb bis zu intensiv leuchtendem
Rot erscheinen und dem Bau etwas Magisches
verleihen. Durch die Bewegung der Passanten
wandert der Farbwechsel mit, was zu einer unerwarteten Dynamik und verspielten Irritation führt.
22
Architekturführung S AM
e
Spitalpharmazie
Architekt
Bauherr
Tragwerksplanung
Fassade
Fertigstellung
Standort
ARGE GP Rossetti Herzog & de Meuron
Kanton Basel-Stadt
Walther Mory Maier AG, Basel
Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein
1999
Spitalstrasse 26, Basel
Die
SpitalApotheke liegt
auf dem Rossetti-Areal gegenüber
dem
Klinikum 1 und
präsentiert sich
zur Straße als monumentaler, grün schimmernder
Schild. Zusammen mit der Erweiterung des Klinikum 1 (Operationstrakt) bilden beide Neubauten
vom Cityring her einen markanten Eingangsbereich zur Spitalzone und der anschließenden Altstadt. Die eigenartige, schwer zu fassende Gebäudeform ergab sich aus der Parzelle, die im
rückwärtigen Bereich auf heterogenste Hofsituationen trifft. Der Bau liegt nämlich im Grenzbereich
zwischen der mittelalterlichen Vorstadt mit ihren schmalen Wohn- und repräsentativen Bürgerhäusern
und einem alten, rückwärts daran anschließenden Gewerbeareal, das durch Bauten früherer Seidenbandfabriken geprägt ist. Der statische Raster für die Konstruktion, die Disposition der Lifts, Treppenhäuser und den Anlieferungshof war durch bestehende Untergeschosse aus den 60er Jahren vorgegeben. Der skulpturale Charakter des Gebäudes wird durch das Material der flaschengrünen Glashaut
bestimmt. 23
Architekturführung S AM
f/g
Klinikum 1 Ost / West
Architekt
Bauherr
Tragwerksplanung
Fertigstellung
Standort
Ost: Architektengem. Silvia Gmür, Berger+Toffol, Suter+Suter AG, Basel
West: Silvia Gmür – Livio Vacchini, Architekten, Basel
Kanton Basel-Stadt
Walther Mory Maier AG, Basel
Ost 1994, West 2003
Spitalstrasse 21, Basel
Ost und West: Der Abschluss der Bauarbeiten am Klinikum 1 West
vollendet die Gesamtsanierung des Klinikum 1. Das zwischen 1939
–1945 erbaute damalige Bürgerspital hat architekturgeschichtlich
einen hohen Stellenwert. Ein wichtiges Ziel der Sanierung bildete
daher auch den Erhalt des klaren Grundkonzeptes mit achtgeschossigem Bettenhaus und dreigeschossigem Untersuchungs- und
Behandlungstrakt. Die Rohbaustruktur und die Fassade mit den
Fenstern konnte bestehen bleiben. Bautechnisch hingegen wurden
nach fünfzig Jahren Betrieb die gesamten Installationen sowie Teile
des Innenausbaus erneuert. Auf den Erhalt der architektonischen Qualitäten wurde geachtet, wie der
liebevolle Umgang mit den alten Fenstern zeigt,
deren wie Blumenfenster ausgebildete Mittelteile erhalten wurden.
Der Erweiterungsbau für die Frauenklinik und
die Operationssäle ersetzt den alten Küchen
und Personalflügel im Nordwesten des Untersuchungstraktes. Um das große Raumprogramm
auf dem beschränkten Baugrundstück unterzubringen, wurde ein konzentrisches System gewählt, bestehend aus einem Außenring entlang
der Fenster, einem Zwischenring und dem Kern.
Der Innenhof im Zentrum des Anbaus bestimmt
die Disposition der Grundrisse über die fünf
Geschosse. Die Überzeugung, dass im Spital
das natürliche Licht die Form der Raumorganisation bestimmen soll, wird zur tragenden Entwurfsidee. Das Zentrum des Anbaus wird durch einen
Licht-Körper von 5 x 5 Meter über 3 Geschosse definiert; die einzelnen Grundrisse sind Variationen
des quadratischen Grundrisses und dessen spezifischer Beziehung zum Licht. Die resultierenden
Räume orientieren sich gleichermaßen nach innen und nach außen und interpretieren dadurch ein
weiteres Thema des Spitalbaus: Intimität und Gemeinschaft, Privatheit und Öffentlichkeit.
24
Architekturführung S AM
h
Büroumbau Spitalstraße 8
Architekt
Bauherr
Tragwerksplanung
Fertigstellung
Standort
Morger & Degelo Architekten AG
Senn & Co. AG, Basel
WGG Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel
2004
Spitalstrasse 8, Basel
Nachdem die erste Bauetappe an der Spitalstrasse 12 im September 2003 abgeschlossen und die Räume den neuen Mietern übergeben werden konnten, wurde im Oktober 2003 mit den Bauarbeiten an der Spitalstrasse 8 begonnen. Da in diesem Bereich die gesamte Tragstruktur entfernt wurde, war der Eingriff wesentlicher
grösser und komplexer als in der ersten Etappe. Kernstücke des
Umbaus waren der neue Innenhof, über welchen der hintere Teil
der Büroflächen natürlich belichtet wird, sowie die Glasfassade, die
durch ihre eigenwillige Form einen besonderen Ausdruck erhält.
Das bestehende Treppenhaus wurde vollständig entfernt und die
interne Erschließung wurde an die Vorderseite verlegt, was eine
optimale Nutzung der gesamten Liegenschaft möglich machte.
Nach Abschluss der gesamten Bauarbeiten konnte der moderne
Teil im Oktober 2004 den Mietern zur Nutzung übergeben werden.
25
Architekturführung S AM
i
Architekt
Fertigstellung
Standort
UBS - Zentrum
Diener & Diener, Basel
1994
Viaduktstraße 33, Basel
Dank hochentwickelter Technik und zahlreichen Sälen bietet das
UBS Ausbildungs- und Konferenzzentrum den optimalen Raum für
alle Arten von Veranstaltungen, sei es eine wichtige Geschäftstagungen oder ein Fest für junge Leute. Die zentrale Lage ist ein weiterer Pluspunkt. Neben der Messe Basel bietet das Ausbildungsund Konferenzzentrum wohl die modernsten und vielfältigsten
Räumlichkeiten für Seminare, Konferenzen, Tagungen, Sitzungen,
Versammlungen, Konzerte, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen
jeglicher Art an. Das Ausbildungs- und Konferenzzentrum UBS AG fällt durch seinen modernen Baustil auf. Da es sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befindet, ist es sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie auch zu Fuß leicht und bequem erreichbar. Neben mehreren großen und kleineren
Seminarräumen, die alle in diversen Bestuhlungsarten gemietet werden können, bietet dieses moderne Zentrum zahlreiche Gruppenräume, einen Videokonferenzraum, einen Presseraum, eine große
Aula mit Foyer sowie eine Miniaula mit einem entsprechenden Foyer an. Neben herkömmlichen
Hilfsmitteln wie Dia-, Film- und Hellraumprojektoren stehen Veranstaltern eine Reihe von audiovisuellen Kommunikationsmittel und Präsentationstechniken zur Verfügung.
26
Architekturführung S AM
j
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Elsässertor
Herzog & de Meuron, Basel
ARGE Generalplaner Elsässertor, Basel
2005
Centralbahnstraße 4, Basel
Das Geschäftshaus am Elsässertor Tor steht auf einer ehemaligen
Gleisanlage in unmittelbarer Nachbarschaft zum französischen
Bahnhof in Basel. Die Bepflanzung erfolgt mit Birken und Robinien –
Bäume, die als Pionierarten auf ungenutzten Bahnanlagen natürlich
und in dichtem Bestand vorkommen. Sie sind dort Teil des Sukzessionsprozesses von der Verkehrsanlage zu einer Fläche, die wieder
natürlichen, dynamischen Prozessen unterliegt. Das zweite Gestaltungsmoment ist typologisch begründet. Die Pflanzung am Elsässertor orientiert sich an parkartigen Grünzügen und damit am
Pflanz- und Naturbild des englischen Landschaftspark, ohne das
idealisierte Landschaftsbild anzustreben. Daraus erklärt sich die
rhythmisierte und lockere Pflanzanordnung. Darauf verweisen auch die mit Bahnschienen eingefassten und mit Gleisschotter abgedeckten Pflanzbeete.
27
Architekturführung S AM
k
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Südpark Basel
Herzog & De Meuron AG | Proplaning AG
Schweizerische Bundesbahnen SBB, Immobilien
2011
Güterstraße 125, Basel
Siegerprojekt von Herzog & de Meuron aus einem öffentlichen
Wettbewerb. Generalplanerauftrag in Arbeitsgemeinschaft zwischen
Herzog & de Meuron und Proplaning. Hochhaus-Neubauten mit
hohen Anforderungen an die räumliche Flexibilität der Büro und
Geschäftsräume sowie Mietwohnung. Die innovative Fassadenkonstruktion aus vorfabrizierten Elementen, nimmt die bestehenden
Strukturen des Quartiers Gundeldingen auf und interpretiert diese
unter Berücksichtigung der anspruchsvollen städtebaulichen Anforderungen des Ortes neu. Die Installation von Innenhöfen und äußeren Erschließungsflächen schaffen optimale Belichtungsverhältnisse
und Nutzungsmöglichkeiten der Anlage.
Das Projekt wird in den Büro- und Dienstleistungsflächen im Grundausbau realisiert
(Core & Shell). Er enthält den gesamten
Rohbau aus Stahlbeton, die Fassadenund die Dachkonstruktionen, Installationsund Erschließungskerne. Die gebäudetechnischen Leistungsschnittstellen sind:
Elektrotechnische Ausrüstung bis Bodenkanäle entlang den Fassaden, Beleuchtungen nur in den Kernzonen, Heizungsanlage, inkl. Bodenkonvektoren entlang den Fassaden, Lüftungsschnittstellen
sind die Steigkanäle in den Kernzonen. Die
Luftumwälzung ist auf Hygienelüftung ausgelegt. Die Sanitäranlagen umfassen die Nasszonen in den
Kernen das, sowie das gesamte Sprinkler- und Entwässerungssystem des Gebäudes. Die Wohnungen sind als vollausgebaute Mietwohnung konzipiert, welche optional mit Wohnungslüftungen ausgestattet werden können.
28
Architekturführung S AM
l
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Stellwerk
Herzog & De Meuron, Basel
Schweizerische Bundesbahnen, Bern
1999
Münchensteinerstraße 115, Basel
Indem das neue Zentralstellwerk ebenso nah an der Straße liegt wie
ein Wohn- oder Bürogebäude, steht es gleichermaßen zur Stadt in
Beziehung wie zu den Gleisen. Dank seines objekthaften Charakters korrespondiert das Gebäude räumlich mit den einzelnen Baukörpern der heterogenen städtischen Umgebung. Das neuere Zentralstellwerk befindet sich außerdem in Sichtweite zum „SBB Stellwerk 4=. Die Gleichartigkeit der Struktur beider Bauten und ihrer
Gebäudehüllen aus Kupferbändern unterstreicht ihre räumliche
Beziehung. Dennoch unterscheidet sich das Zentralstellwerk in seiner Erscheinung vom „SBB Stellwerk 4“ aufgrund seiner Lage auf
einem trapezförmigen, fast dreieckigen Grundstück zwischen den
Bahnschienen. Der Grundriss entwickelt sich von unten nach oben
zu einem Rechteck. Die Kupferbänder bedecken die Stufen in der Fassade, so dass die geometrische
Gestalt schwer zu erkennen ist.
29
Architekturführung S AM
m
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Schaulager Laurenz-Stiftung
Herzog & De Meuron, Basel
Laurenz-Stiftung Basel
2003
Ruchfeldstraße 19, Münchenstein
Das Schaulager ist ein Lagerhaus für zeitgenössische Kunstwerke,
die – dichter an die Wände gehängt und enger zusammengerückt
auf dem Boden ausgelegt - wesentlich weniger Platz beanspruchen
als im musealen Kontext. Die schweren Außenmauern wurden
schichtweise aufgetragen, ihre Oberfläche gekratzt. Die Wände
entblößen so die Kieselsteine, die aus dem Aushub für das Bauwerk
gewonnen wurde. Die äußere Form des Lagerhauses ist aus der
Geometrie der inneren Lagerordnung und den gesetzlich vorgegebenen Grenzabständen der Parzelle abgeleitet. Dabei entsteht ein
Gebäudepolygon, welches, aus dem vor Ort gewonnenen Material
errichtet, wie aus dem Boden herausgezogen erscheint. Das Polygon auf der Seite der Emil-Frey-Straße ist etwas eingedrückt, so dass eine Art Vorplatz entsteht, welcher weithin sichtbar die Eingangsseite markiert. Das kleine Torhaus mit Giebeldach besteht aus dem
gleichen erdigen Material wie das Lagerhaus und bildet zusammen mit dessen eingedrückter Seite
einen hofartigen Raum. Im Inneren sind die Deckenplatten sämtlicher Geschosse so ausgeschnitten,
dass ein gebäudehoher atriumähnlicher Raum entsteht.
Erdgeschoss
30
8
Kunstmuseum und Laurenzbau
Architekt
Bauherr
Tragwerksplanung
Fertigstellung
Standort
Gigon Guyer, Zürich
Hochbau- und Planungsamt, Hauptabteilung Hochbau
Baudepartement des Kantons Basel Stadt
Rapp Infra AG, Basel
2003 - 2007
St. Alban Graben 16, Basel
Der Umbau des Museumsgebäudes vollzieht sich in drei Etappen. In der zweiten Etappe von 2005 bis
2006 wurde die Bibliothek zu Ausstellungsräumen und einem Bistro umgestaltet. Von dem Arkadengang des Innenhofs blickt man durch Glasvitrinen in das Gebäude, so sollen Museumsbesucher und
Bistrogäste gleichermaßen „angeworben“ werden. Eine großzügige Treppen-Rampenanlage aus
grauem Sandstein erhebt sich aus dem rotgrau geäderten Sandstein der Arkaden und führt zum neuen Bistroeingang. Große Fenstertüren ermöglichen es den Gästen, von lang gestreckten Ledersofas
aus auf das Geschehen im Skulpturen- und Eingangshof des Museums zu blicken. In der angrenzenden Bar bildet die Theke aus blankem Messing den Mittelpunkt
31
9
Museum Tinguely
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Mario Botta, Lugano
F. Hoffmann – La Roche AG, Basel
1996
Paul-Sacher-Anlage 1, Basel
Der Architekt Mario Botta hat mit seinem am Rhein gelegenen Museum einen ungewöhnlichen Spiel-Raum für Tinguelys Werke geschaffen. Allein in der gewaltigen zentralen Halle finden bis zu
zwanzig Maschinenskulpturen Platz. «Mit seiner Lage auf der rechten Seite des Flusses, wo der Rhein einen großen städtischen Bereich abgrenzt, sorgt das Museum für die Neuordnung einer ziemlich fragwürdigen urbanen Gestaltung am Rande der Autobahn. Das
rechteckige Museum belegt die gesamte Ostflanke des SolitudeParks. Die vier Fassaden des Gebäudes stellen eine jeweils andersgeartete räumliche Beziehung zur
Umgebung her.» Mario Botta
Die zum Fluss weisende Südseite des Gebäudes stellt eine architektonische Besonderheit dar: ein
langgestreckter, erhöhter Bau, der vom Hauptkörper losgelöst ist. Es handelt sich um eine Art «Promenade» über dem Rheinufer, die der Museumsbesucher passieren muss, ein Verteilerweg, auf dem
der Blick des Besuchers auf den Flusslauf gelenkt wird. Auf der gegenüberliegenden, zum Park hin
gerichteten Seite besteht das Museum aus fünf zusammenhängenden Baukörpern, von denen sich
drei über einen großen Eingangsportikus ins Grüne hin öffnen.
Im Innern lässt sich der Museumsraum durch Wände teilen, die hochgezogen und von der Tragkonstruktion aufgenommen werden können. Das statische Tragsystem in diesem Bereich ist auf eine
bereits früher angelegte, unterirdische Beckenkonstruktion (über fünf Stockwerke) abgestimmt, die der
Aufnahme von Rheinwasser dient. Die Ausstellungsflächen setzen sich aus vier unterschiedlich gestalteten Bereichen auf vier verschiedenen Ebenen zusammen.
Auf die erste Besucherebene (2,90 m über dem
Erdgeschoss) kommt man über die «Rheinpromenade»; sie stellt einen galerieartigen Gang dar, der
auf der einen Seite zum Erdgeschoss hin offen ist
und auf der anderen Seite Ausstellungsräume
aufweist. Vom Ende dieses Gangs aus gelangt der
Besucher auf eine weitere Ebene (auf einer Höhe
von 7,85 m) mit einer Reihe von «klassischen»
Räumen, in die über seitliche Oberlichter Tageslicht einfällt. Von hier aus geht es dann hinunter
auf eine Ebene drei Meter unterhalb des Erdgeschosses, in deren Räumen diejenigen Werke
untergebracht sind, die kein Tageslicht benötigen.
Der Besucherrundgang endet im Erdgeschoss bei
den grossen «Monumentalskulpturen». Sie stehen
im grössten Ausstellungsraum des Museums (30 x
60 m), der, wie bereits erwähnt, in fünf Bereiche
unterteilt werden kann, die auf den Park ausgerichtet sind.
32
10
Karikatur- & Cartoonmuseum
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Herzog & de Meuron, Basel
Christoph Merian Stiftung, Basel
1996
St. Alban-Vorstadt 28, Basel
Das historische Gebäude wurde neu strukturiert und rückseitig um einen dreigeschossigen Neubau
erweitert. Dazu wurde in der mittelalterlichen Parzelle ein Hof ausgeschnitten, so dass auf jedem Geschoss ein heller, offener Ausstellungsraum entstand. Zur Beleuchtung der empfindlichen Exponate
dienen zu Kränzen gebogenen Neonröhren, die an der Decke angebracht sind. Altes und neues Gebäude sind durch einen verglasten Übergang verbunden, der den Lichthof in zwei Schächte teilt. Der
Anbau wird begrenzt von einer gegen den Innenhof orientierten Glasfassade. In seiner schlichten
Gestaltung kontrastiert er zum Bestandsgebäude. Während sich hier in Täferverkleidung und historischer Gestaltung der Holzböden das gesamte bauliche Erbe widerspiegelt, sind im Neubau die Innenwände weiß belassen und die Böden in grau gestrichenem Beton gehalten.
33
11
Empfangspavillon Novartis
Architekt
Bauherr
Generalplaner
Ausführung Dach
Ausführung Fassade
Fertigstellung
Standort
Marco Serra, Basel
Novartis Pharma AG, Basel
Ernst Basler + Partner AG, Zollikon
Scobalit, Winterthur
Glas Marte, Bregenz
2007
Fabrikstraße 2, Basel
Klar und offen ist das neue Haupteingangsgebäude für den Pharmakonzern Novartis auf dessen Firmengelände in Basel: der Architekt Marco Serra entschied sich für ein in der Form reduziertes Gebäude mit vollständig verglaster Fassade. Nicht nur die tragende
Grundstruktur des Gebäudes besteht aus Glas, auch sämtliche
Außenwände sind komplett gläsern. Grundlage der Fassadenkonstruktion sind Isolierglasscheiben, die durch vertikale Glasschwerter
ihre Aussteifung erhalten; Schwerter und Fassadengläser aus teilvorgespanntem Verbundsicherheitsglas (VSG) bilden zusammen
einen U-Träger. Das Achsmaß der 4,90 m hohen Glaselemente beträgt 1,70 m.
Eine große Dachscheibe kragt über die raumhohe Fassade aus. Ohne sichtbare Träger wird sie nur
vom Glas getragen und vermittelt damit einen schwebenden Eindruck. Um das Gewicht der Konstruktion möglichst gering zu halten, wurde das Dach aus PU-Schaum und glasfaserverstärktem Kunststoff
als GFRP-Dach (Glass Fiber Reinforced Polymer) ausgeführt. Die Schaumkerne wurden mit Hilfe von
CNC-Technik in Form geschnitten und bereits mit allen notwenigen Aussparungen versehen. Mit Abmessungen von 21,6 x 18,5 m bestimmt das auskragende, monolithische Dachelement die Gebäudeform und stellt nach Vorstellung des Architekten eine Analogie zu einer Flügelspitze dar. An drei der
vier Dachrändern verjüngt sich der Querschnitt.
Auflager Dach / Glaswand
34
12
Fondation Beyeler
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Renzo Piano Building Workshop, Genua / Paris
Fondation Beyeler, Riehen
2000
Baselstraße 101, Riehen
„Als ich den Bauplatz in Riehen sah, dachte ich, er ist so wunderbar und die Kunstwerke sind so tiefgründig, hier muss man sehr ruhig werden. Nur das Schweigen erlaubt einem, die unermesslichen
Tiefen dieser Kunstwerke wahrzunehmen. Das Gebäude wurde daher so, wie es sein musste: nahezu
verschwiegen.“ Renzo Piano
Die Fondation Beyeler liegt auf dem Grundstück der historischen
Villa Berower am Stadtrand von Basel und beherbergt die Sammlung klassischer Moderne, die von den berühmten Kunsthändlern
Ernst und Hildy Beyeler zusammengetragen wurde. Der architektonische Entwurf leitet sich sowohl von der parkähnlichen Umgebung
ab als auch von dem Wunsch Ernst Beyelers nach einem Gebäude, das von einer Atmosphäre von
„luxe, calme et volupté (Henri Matisse) durchdrungen sein sollte.
Niedrige Steinmauern aus der Mitte des 18. Jahrhunderts bestimmen die Grundstücksgrenze des
Berower-Anwesens, das sich von der Baselstraße über eine sanft abfallende Grasfläche zum Wiesetal
und den Weinbergen von Tullingen hinzieht. Der Museumsbau ist ganz dicht an die Mauer zur Straße
gestellt, als ob er aus ihr herauswachsen würde. Der Außenbau ist verkleidet mit roh behauenem
patagonischem Porphyr, dessen belebte Farbigkeit an den roten Sandstein der historischen Bauten
von Basel erinnert. Das Dach wurde komplett aus Glas und Stahl konstruiert und scheint über der
massiven Basis zu schweben.
35
Im Grundriss ist das Gebäude aus vier parallelen Wänden zusammengesetzt, die bis zu 127 Meter
lang sind. Diese Wände definieren eine Abfolge von perfekt proportionierten Räumen entlang eines
Rundgangs, der angelegt, aber nirgends verpflichtend ist. Empfang und Serviceräume sind entlang
der Ostfassade untergebracht, sodass sie das Herz des Baukörpers als eleganten Hintergrund für die
einhundertachtzig Werke offen lassen, die die Sammlung ausmachen. Sie umfasst Arbeiten des späten Impressionismus von Paul Cézanne und Claude Monet, frühe kubistische Experimente von Georges Braque und Pablo Picasso, moderne Arbeiten von Joan Miró, Piet Mondrian, Henri Matisse, Pablo
Picasso, Wassily Kandinsky und Paul Klee. Ferner ist auch eine bedeutende Gruppe von Skulpturen
Alberto Giacomettis zu sehen. Werke des Abstrakten Expressionismus von Mark Rothko und Barnett
Newman, amerikanischer Pop-Art von Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg sowie spätmoderne Expressionisten wie Francis Bacon, Georg Baselitz und Anselm Kiefer.
Makellose weiße Wände, ein helles Parkett aus französischer Eiche und durchbrochene Deckenpaneele aus Metall schaffen einen heiteren und zugleich zurückhaltenden Hintergrund für die Kunst.
Eine Schattenfuge am Fuß der Wände unterstreicht diesen Eindruck und lässt die Wände wie über
dem Boden schwebend erscheinen. Die Galerieräume werden mit dem sich stets wechselnden Tageslicht durchflutet, das durch das Dachsystem von Jalousien oberhalb einer einfachen Schicht von
Oberlichtern und der Decke gefiltert und moduliert wird.
Auf der Westseite liegt der Wintergarten mit Ausblick über das Tal, angelegt als ein Gegenstück zu
der intensiven Erfahrung der Kunst. Die Nord- und Südfassade sind ebenfalls verglast und unterstreichen die Verbindung zur Landschaft. Eine spiegelnde Wasserfläche auf der Südseite erweitert das
Gebäude in den Garten, der auf dieser Seite bis zur Villa Berower reicht.
Die Fondation Beyeler wurde 1998 eröffnet und 2001 erweitert, um der großen Anzahl von Besuchern
und dem anspruchsvollen Ausstellungsprogramm entgegenzukommen. Die fünf parallelen Wände
wurden um 12 Meter auf die jetzige Länge von 127 Metern erweitert, wodurch zusätzlicher Galerieraum nach Norden und im Untergeschoss geschaffen wurde.
Führung
Treffpunkt
Ansprechpartner
Telefon
10:30 - 12:30 h
10:30 h, Museumskasse
Frau Lena Jermann, Führungskoordination
+41 (0)61 645 97 20
36
… aktuelle Ausstellung
Louise Bourgeois 3.9.2011 - 8.1.2012
Louise Bourgeois (1911–2010) war eine der bedeutendsten und einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit. Am 25. Dezember 2011 hätte sie ihren 100. Geburtstag gefeiert. Die Fondation
Beyeler zeigt aus diesem Anlass eine Ausstellung mit einer konzentrierten Auswahl aus ihrem Werk. Als Höhepunkt präsentiert sie
im Vorfeld der Ausstellung ihre berühmte und größte Spinnenskulptur
Maman (1999) auf dem Bundesplatz in Bern, dem Bürkliplatz in Zürich sowie in Genf. Danach wird
Maman während der Ausstellungsdauer im Berower Park der Fondation Beyeler in Riehen / Basel zu
sehen sein.
… Sammlung
37
13
Druckzentrum Basler Zeitung
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Burckhardt + Partner AG, Basel
National Zeitung und Basler Nachrichten, Basel
2003
Hochbergerstraße 15, Basel
Im Jahr 2001 entschied die Zeitung, am heutigen Standort sowohl Maschinenpark als auch Logistik
den aktuellen Marktbedürfnissen anzupassen. Schrittweise wurde die schwere Technik ergänzt und
ersetzt. Zuerst entstanden an der Stelle des alten Mittelregallagers die Neubauten. Das markanteste
Gebäude stellt die neue, in Stahlbau ausgeführte Rotationshalle dar, die gegen die Straße hin voll
verglast ist. Eine aus Innenkassetten und hinterlüftetem, vertikal verlegtem Trapezblech bestehende
Metallfassade verkleidet die anderen Seiten des Volumens. Das Dach wurde mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet und mit einer extensiven Begrünung versehen.
Führung
14:00 - 15:30 h
Teilnahme Herr Urs B. Lehmann, Burckhardt + Partner AG Basel
Treffpunkt
14:00 h, Haupteingang Druckzentrum
Ansprechpartner
Herr Felix Mäder, Baseler Zeitung
Mobil
+41 (0)79 313 95 75
38
Plusprojekte…
39
14
Euregio-Geschäftshaus
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Richard Meier & Partners, New York
Credit Suisse, Zürich
1998
Viaduktstraße 40-4, Basel
Am Ort der früheren Garage Schlotterbeck wurde ein elfstöckiges Geschäftshaus erstellt, das sich in
unmittelbarer Nähe des Zentrums Euroville sowie des internationalen Bahnhofs SBB befindet. Das
sowohl ästhetisch als auch funktional überzeugende „Euregio“ ist das erste Gebäude des Architekten
Richard Meier in der Schweiz. Meier, der schon vielerorts seine typisch weiß strahlenden „Lichtkathedralen“ errichtete, bietet mit diesem fein gegliederten Bauwerk große Transparenz von innen nach
außen und umgekehrt. Mit einer Fassade aus weiß lackiertem Metall, Glasblenden, vorgehängten
Rahmen und Lamellen heißt das Eckgebäude im Volksmund bereits „Meier-Bau“.
40
15
Peter Merian Haus
Jacob Burckhardt Haus
Architekt
Bauherr
Fertigstellung
Standort
Zwimpfer Partner Architekten, Basel
Schweizerische Post, Bern und I.B.O. Development AG, Zug
2000 / 2009
Peter-Merian-Straße 80-90 / Peter-Merian-Weg 2-12, Basel
Das Peter-Merian-Haus befindet sich in direkter Nähe des Bahnhofs SBB, zwischen dem Bahngleisfeld, der Nauenstraße und der Peter-Merian-Brücke. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Donald
Judd entstand unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte eine homogene Glasfassade. Sie ermöglicht es, die Büros trotz hoher Lärmbelastung natürlich zu belüften und zu beleuchten. Die Innenhöfe,
der Zentrumsplatz und die dort befindlichen Arbeiten wurden unter Einbezug von 15 Künstlern gestaltet.
Das Jacob-Burckhardt-Haus ist Teil der Entwicklungsstrategie Euroville rund um den Bahnhof SBB.
Ziel ist der Ausbau des Gebietes zu einer Verkehrsdrehscheibe und zu einem Dienstleistungszentrum
für die Region. Das Projekt setzt sich aus sechs Hochbauten mit je einem inneren Lichthof zusammen. Die Häuser werden über Haupteingänge an der südseitigen Fußgängerpassage und rund um die
Atrien erschlossen. Wie beim benachbarten Peter-Merian-Haus wurde das Konzept umgesetzt, welches die Wiedereingliederung der Kunst in die Architektur und damit in den Alltag formuliert. Zum Ort
des Eingriffs wurde der Außenbereich, für den Passanten sichtbar an den Ausschnitten der Lichthöfe.
41
J
Jugendherberge
Standort
Homepage
Unterbringung
Buchung
Dornacherstraße 192, Basel
http://www.baselbackpack.com/de/service
Mehrbettzimmer
Halbpension
Basel's älteste Backpacker-Herberge und Gästhaus im unikaten Loft Stil. Vom Bahnhof Basel SBB
gehen Sie auf den Fußgänger-Übergang, Ausgang neben "Media Markt" - auf der Güterstraße nach
links und etwa 700 m in Richtung der Kirche gehen - oder vom Bahnhof mit der Straßenbahnlinie 16
für 2 Stationen bis Tellplatz fahren- Am Tellplatz rechts in die Bruderholzstraße und einen Block weitergehen- In der Dornacherstrasse sehen Sie "D192" und "Gundeldinger Feld" auf der Wand beim
Gebäude links - In diesem Areal ca. 150 m geradeaus gehen bis direkt zu unserer Rezeption.
Das Basel Back Pack ist die erste Backpacker-Herberge in Basel und bietet einfache, gemütliche und
preiswerte Zimmer und Betten, nur 10 min vom Basler Hauptbahnhof (SBB) und 100 m von der
nächsten Straßenbahn-Haltestelle entfernt. Das Gästehaus mit Bar-Café liegt im Gundeldinger Feld,
einer umgebauten Fabrik aus dem Jahr 1826. Frisch renoviert mit warmen Farben bietet das Basel
BackPack ein angenehmes Ambiente im urbanen Loft-Stil. Duschen und Toiletten befinden sich auf
der Etage. Das Basler Mobility-Ticket ist im Zimmerpreis inbegriffen (kostenfreie Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb der Stadt).
42
…am Abend
Bar Rouge | Messplatz 10 | Basel
Die Kuppel | Binningerstraße 14 | Basel
Bar du Nord | Schwarzwaldallee 200 | Basel
Bar Elle et Lui | Rebgasse 39 | Basel
Baragraph 4 | Kohlenberg 10 | Basel
43
Quellenverzeichnis
AIT 4/2000
Andres Lepik, Renzo Piano Architekturen des Lebens
Burckhardt, Wittlin: Architekturführer Basel und Umgebung 1980-1995
Detail 4/1996
Elizabeth White, Renzo Piano Museumsarchitektur
Gerhard Mack, Herzog & De Meuron 1992-1996
Glas Architektur und Technik, 4/2008, Jean-Claude Brehm
Glas Architektur und Technik, 5/2008
Informationsmaterial Herzog & de Meuron: HdM_Tours März 2007
Joachim Fischer, Neues Basel
Peter Buchanan, Renzo Piano Building Workshops
S AM Tours Schweizer Architekturmuseum, Basel
Wilfried Wang, Herzog & de Meuron
www.architekturzeitung.com
www.basel.ch/kultur/architektur.htm
www.baunetzwissen.de/objektartikel/Tuerautomation_
Empfangsgebaeude-in-Basel_CH_213984.html
www.burckhardtpartner.ch
www.danimu.ch/Peter-Merian-Jacob-Burckhardt-Haus-Basel/
www.fondationbeyeler.ch/ausstellungen/louisebourgeois/veranstaltungen
www.fotocommunity.de/pc/pc/display/17752471
www.pfeifer-kuhn.de
www.rapp.ch
www.sacker.de
www.stadtplan.bs.ch/geoviewer
www.visual-pm.ch/pressespiegel/baz-inside
www.wikipedia.org/wiki/Datei:Tinguely_Museum_neu.jpg
44
Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft
Studiengang Architektur
WS 2011.2012
Karlsruhe, September 2011
45