Arbeitsblatt

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Die Romantik – Textbeispiele
Clemens Brentano
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1827 veröffentlichte
Clemens
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Brentano
zusammen
mit anderen Märchen
auch Das
Märchen von
dem Myrtenfräulein, in dem sich ein Prinz in ein wunderschönes Mädchen verliebt, das einem
Myrtenbaum entstiegen ist. Der Prinz trägt dem Mädchen im
Verlauf der Handlung ein Schlaflied vor.
Text 1: Das Schlaflied
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Clemens Brentano
(Quelle: http://de.wikipedia.org/
09.04.09)
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Hörst du wie die Brunnen rauschen,
Hörst du wie die Grille zirpt?
Stille, stille, lass uns lauschen,
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Selig,
wer in Träumen stirbt.
Selig, wen die Wolken wiegen,
Wem der Mond ein Schlaflied singt,
O wie selig kann der fliegen,
Dem der Traum den Flügel schwingt,
Dass an blauer Himmelsdecke
Sterne er wie Blumen pflückt:
Schlafe, träume, flieg', ich wecke
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Bald
dich aufwww.park-koerner.de
und bin beglückt.
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Aufgabe 1
Woran kann man deutlich erkennen, dass es sich um ein Schlaflied handelt?
Aufgabe 2
Welche menschlichen Sinne versucht der Dichter mit seinen Worten anzusprechen?
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Aufgabe
3
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Worin besteht für Brentano das Glück? Und wen zählt er zu den Seligen?
Novalis
Im Jahr 1800 begann Novalis seinen Roman Heinrich von
Ofterdingen zu schreiben, der 1802 nach seinem Tode von
Friedrich Schlegel als Fragment veröffentlicht wurde.
Thema des Romans ist die Poesie des
Lebens.www.park-koerner.de
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Text 2: Das Lied „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“
aus dem Roman
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die so singen, oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freie Leben
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Und in www.park-koerner.de
die freie Welt wird zurückbegeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit wieder gatten,
Friedrich von Hardenberg
Und man in Märchen und Gedichten
(Novalis)
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
(Quelle: http://upload.wikimedia.org
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
09.04.09)
Das ganze verkehrte Wesen fort.
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Aufgabe 4
Was ist mit Zahlen und Figuren gemeint? Und wer mit denjenigen, die singen oder küssen?
Aufgabe 5
Welches Problem beklagt Novalis in seinem Gedicht?
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Aufgabe 6
Worin besteht für ihn die Lösung des Problems? Inwieweit ist
der Lösungsansatz typisch für die Romantik?
Ludwig Tieck
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Ludwig Tieck
(Quelle: http://de.wikipedia.org/
10.04.09)
Ludwig Tieck betätigte sich zu Lebzeiten nicht nur als Dichter
und Schriftsteller, sondern auch als Herausgeber von Büchern
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und als Übersetzer einiger Werke Copyright
des spanischen
Dichters
Miguel de Cervantes und des englischen Dichters William
Shakespeare.
Text 3: Ein Gedicht aus dem Jahr 1795
Schwarz war die Nacht und dunkle Sterne brannten
Die Liebe, die der Schöpfung All durchklingt,
Durch Wolkenschleier matt und bleich,Copyright www.park-koerner.de
Der Schirm in Jammer und
Leiden,
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Die Flur durchstrich das Geisterreich,
Die Blüte aller Menschenfreuden,
Als feindlich sich die Parzen abwärts wandten
Die unser Herz zum höchsten Himmel schwingt,
Und zornge Götter mich ins Leben sandten.
Wo Durst aus selgem Born Erquicken trinkt,
Die Eule sang mir grause Wiegenlieder
Und schrie mir durch die stille Ruh
Ein gräßliches: Willkommen! zu.
Der bleiche Gram und Jammer sanken nieder
Und grüßten mich als längst gekannte Brüder.
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Die Liebe sei dir auf ewig versagt.
Das Tor ist hinter dir geschlossen,
Auf der Verzweiflung wilden Rossen
Wirst du durchs öde Leben hingejagt,
Wo keine Freude dir zu folgen wagt.
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Da sprach der Gram in banger Geisterstunde:
Du bist zu Qualen eingeweiht,
Ein Ziel des Schicksals Grausamkeit,
Die Bogen sind gespannt, und jede Stunde
Schlägt grausam dir stets neue blutge Wunde.
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Dann sinkst du in die ewge Nacht zurück,
Sieh tausend Elend’ auf dich zielen,
Im Schmerz dein Dasein nur zu fühlen!
Ja, erst im ausgelöschten Todesblick
Begrüßt voll Mitleid dich das erste Glück.
Dich werden alle Menschenfreuden fliehen,
Dich spricht kein Wesen freundlich an,
Du gehst die wüste Felsenbahn,
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Wo Klippen drohn, wo keine Blumen blühen,
Der Sonne Strahlen heiß und heißer glühen.
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Aufgabe 7
Welche Stimmung verbreitet das Gedicht? Sammelt Wörter und Bilder aus dem Gedicht, die die
von Tieck beabsichtigte Stimmung verbreiten!
Aufgabe
8
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Versucht dem Gedicht einen passenden Titel zu geben, der nur aus einem Wort besteht!
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Aufgabe 9
Gibt es für Tieck Anlass zur Hoffnung?
Aufgabe 10
Versucht euch zu informieren, welche
Rolle das
Motiv des Gedichtes in der
Romantik
gespielt hat!
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Joseph von Eichendorff – Aus dem Leben eines Taugenichts
Bereits 1822/23 hatte Eichendorff seine bekannte Novelle
fertiggestellt, doch veröffentlicht wurde sie erst 1826. Sie
gilt als beispielhafter Text für das Empfinden der
Spätromantiker.
Text 4: Kapitel 1 der Novelle
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„Das Rad an meines Vaters Mühle brauste und rauschte schon
wieder recht lustig, der Schnee tröpfelte emsig vom Dache, die
Sperlinge zwitscherten und tummelten sich dazwischen; ich saß
auf der Türschwelle und wischte mir den Schlaf aus den Augen;
mir war so recht wohl in dem warmen Sonnenscheine. Da trat der
Vater aus dem Hause; er hatte schon seit Tagesanbruch in der
Mühle rumort und die Schlafmütze schief auf dem Kopfe, der
sagte zu mir: «Du Taugenichts! Da sonnst du dich schon wieder
und dehnst
und reckst dir die KnochenCopyright
müde undwww.park-koerner.de
lässt mich alle
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Arbeit allein tun. Ich kann dich hier nicht länger füttern. Der
Frühling ist vor der Tür, geh auch einmal hinaus in die Welt und
erwirb dir selber dein Brot.» – «Nun», sagte ich, «wenn ich ein
Taugenichts bin, so ists gut, so will ich in die Welt gehen und
mein Glück machen.» Und eigentlich war mir das recht lieb,
denn es war mir kurz vorher selber eingefallen, auf Reisen zu
gehen, da ich die Goldammer, welche im Herbst und Winter Joseph von Eichendorff
immer betrübt an unserm Fenster sang: «Bauer, miet mich, (Quelle: http://www.zeno.org/ 10.04.09)
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Bauer, miet
mich!» nun in der schönenCopyright
Frühlingszeit
wieder ganz
stolz und lustig vom Baume rufen hörte: «Bauer, behalt deinen Dienst!»
Ich ging also in das Haus hinein und holte meine Geige, die ich recht artig spielte, von der Wand, mein Vater
gab mir noch einige Groschen Geld mit auf den Weg, und so schlenderte ich durch das lange Dorf hinaus.
Ich hatte recht meine heimliche Freude, als ich da alle meine alten Bekannten und Kameraden rechts und
links, wie gestern und vorgestern und immerdar, zur Arbeit hinausziehen, graben und pflügen sah, während
ich so in die freie Welt hinausstrich. Ich rief den armen Leuten nach allen Seiten stolz und zufrieden Adjes
zu, aber es kümmerte sich eben keiner sehr darum. Mir war es wie ein ewiger Sonntag im Gemüte. Und als
ich endlich
ins freie Feld hinauskam, Copyright
da nahm www.park-koerner.de
ich meine liebe Geige vor und
spielte www.park-koerner.de
und sang, auf der
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Landstraße fortgehend:
Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
Den schickt er in die weite Welt,
Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Wald und Strom und Feld.
Die Trägen, die zu Hause liegen,
Erquicket nicht das Morgenrot,
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Sie wissen
nur vom Kinderwiegen,
Von Sorgen, Last und Not um Brot.
Die Bächlein von den Bergen springen,
Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
Was sollt ich nicht mit ihnen singen
Aus voller Kehl und frischer Brust?
Den lieben Gott lass ich nur walten;
Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld
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Und Erd und Himmel will
erhalten,www.park-koerner.de
Hat auch mein Sach aufs Best bestellt!
(…)“
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Text 5: Die weitere Handlung als Zusammenfassung:
Der Sohn des Müllers begegnet auf seinem Weg zwei scheinbar vornehmen Damen, die ihn
mitnehmen auf ein Schloss in der Nähe von Wien. Dort erhält er eine Anstellung und verliebt sich
in die jüngere der beiden Damen. Da seine Liebe jedoch nicht erwidert wird, verlässt der
Müllersohn das Schloss und wandert weiter bis nach Italien. Im weiteren Verlauf der Handlung
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muss er nun zahlreiche Abenteuer Copyright
bestehen,
bis ihn das Heimweh undCopyright
die Sehnsucht
nach der
schönen jungen Dame übermannen und er ins Schloss zurückkehrt. Dort erfährt er zu seiner Freude,
dass die Angebetete die Nichte des Schlossportiers ist und nicht adelig. Der Müllersohn heiratet sie
und der gutmütige Graf schenkt dem frischgebackenen Ehepaar ein kleines Schloss. Die Novelle
endet mit den Worten „und es war alles, alles gut“.
Aufgabe 11
Welche Stimmung vermittelt euch der Textausschnitt?
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Aufgabe 12
Das Lied soll das Lebensgefühl bzw. die Lebenseinstellung des Taugenichts beschreiben. Versucht
in eigenen Worten zu formulieren, wie es/sie aussieht! Warum nennt der Vater seinen Sohn
Taugenichts?
Aufgabe 13
Die Novelle erinnert in ihrer Handlung an ein Märchen. Nennt Merkmale aus dem Taugenichts, die
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diese Behauptung belegen!
Aufgabe 14
Die Romantik ist auch bekannt für ihre Märchen. Welche Märchen kennt ihr? Sammelt die Titel der
Märchen in Gruppenarbeit und informiert euch im Internet, welche davon aus der Romantik
stammen und wer sie geschrieben hat.
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