PDF-Download - Schulzentrum Marienhöhe
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MAZ HEFT 21 - Sommer 2015 Marienhöher Allgemeine Zeitung he e. V. Zeitschrift r, für Schüle enhö trum Mari n e lz u h c S erer des e und Förd d n u re F , r, Eltern Mitarbeite Im Fokus: Wettbewerbe - dabei sein zählt! Editorial Inhalt „H err Lups war ein Spatz. Seine Frau hieß Frau Lups. Denn dem Namen nach richten sich die Frauen nach ihren Männern.“ So beginnt die Geschichte von Manfred Kyber, mit der ich als Fünftklässlerin den Vorlesewettbwerb meiner Klasse gewonnen habe. Das ist jetzt ziemlich genau 40 Jahre her, und ich kann mich noch sehr gut an die damaligen Gefühle erinnern - den Reiz, den Text auszusuchen, die Aufregung, ob alles klappt, die Vorfreude auf den „Auftritt“ und das Glücksgefühl nach dem „Sieg“. Einige Zeit lang konnte ich die ganze Geschichte auswendig vortragen. Durch diesen Wettbewerb wurde mein Interesse fürs Lesen und die Natur verstärkt. Das war so nachhaltig, dass ich nach dem Abitur Geschichte und Biologie fürs Lehramt studiert habe. Dieses Jahr haben die Schülerinnen und Schüler der Oberstufenklasse Ed, gemeinsam mit der Kollegin Frau Esser (Kunst) und mir (Geschichte), am „Wettbewerb des Bundespräsidenten“ teilgenommen. Das Titelfoto dieser Ausgabe entstammt dem fächerübergreifenden Projekt. An den Bildern kann man sehen, wie viel Spaß unsere Schülerinnen und Schüler dabei hatten. Als Geschichtslehrerin erhoffte ich mir, dass sie sich stärker als durch den normalen Unterricht für geschichtliche Zusammenhänge begeistern würden. Bei einigen scheint dies auch gelungen zu sein, die Ergebnisse sprechen für sich. Der Fokus in dieser Ausgabe liegt auf den unterschiedlichen Wettbewerben, die während des zweiten Schulhalbjahres 2015 durchgeführt wurden. Sie zeigen, wie bunt Unterricht sein kann. Sie beweisen, dass es für Schülerinnen und Schüler hilfreich ist, auch für ein sichtbares Zwischenziel zu arbeiten, bei dem man eine Rückmeldung erhält. Damit werden Wettbewerbe zu einem Etappensieg auf dem Weg zum Schulabschluss. Um diese kleinen und großen Etappensiege soll es in dieser Ausgabe gehen. Viel Spaß beim Lesen! Stefanie NoackBürger, Redaktionsleiterin Estella Kerth Christian Noack Beate Strobel Ursula Kaija Philipp Mickenbecker Sören Schuchmann Johannes Mickenbecker Solveigh Petri Die Redaktion Charlotte Freund Impressum Herausgeber Schulzentrum Marienhöhe e. V. Auf der Marienhöhe 32 64297 Darmstadt Internet: www.marienhoehe.de E.Mail: [email protected] Telefon: (49) 6151 5391-0 Verantwortlich Christiann Noack, Schulleiter Redaktionsleitung Stefanie Noack-Bürger Schlussredaktion und Layout Ursula Kaija Anzeigen N.N. Anzeigenpreise 1-spaltig: B x H 59 mm x 42 mm 25 € 2-spaltig: B x H 118 mm x 83 mm 100 € 3-spaltig: B x H 180 mm x 126 mm 200 € ganzseitig: B x H 180 mm x 252 mm 300 € Auflage 5000 Exemplare Erscheinungstermine 2 - 3 mal im Schuljahr Druckvermittlung www.rimi-grafik.de Persönlichkeiten Neue Photovoltaik-Anlage 19 Den Projekten hautnah 20 4 Dr. Wilfried Warning geht in Ruhestand 4 Wie macht man Zeitung? 21 Viele Dinge „ein letztes Mal“ 5 Kreatives für die MAZ 22 Abenteuer Schüleraustausch 23 Die 5a fliegt aus 24 Italienische Kultur und tropische Temperaturen 24 Die neue Schulleitung stellt sich vor 8 Im Fokus: Dabei sein zählt! PRO Aktuell Kontinuität und Wandel 36 Abitreffen schon nach fünf Jahren 36 Unglaubliche Geschichten 37 Rätsel / Humor34 Was? - Wann? - Wo?36 „Demonstration“25 Schülerwettstreit: Wir gratulieren unseren Preisträgern 10 Europäischer Wettbewerb: Eine Bundespreisträgerin Der Anfang und das Ende reichen einander die Hände 26 11 Da haben wir den Salat 26 Passahfest im Klassenzimmer 27 Wettkämpfe es gibt nur Gewinner 12 Geschichtswettbewerb „Anders sein“ 12 Mathematik- Wettbewerbe Höher - weiter - schneller 14 Fairness beim Brennballturnier 14 Jugend trainiert für Olympia 15 Schule Wettbewerbe als Chance 16 „Ein spannendes und lehrreiches Wochenende“ 16 Staatstheater auf der Marienhöhe! 17 Internate Das Durchhalten hat sich gelohnt 30 Mediothek JuKris treffen Autorin Hanna Jansen 32 Schulbibliothek als Motor 32 Bekanntschaft mit Rittern 32 Veranstaltungen33 Buchtipps34 34 Viel Spaß beim Rätseln und Entdecken 13 Auch ein kleiner Wettbewerb kann ein Titelbild: Wettbewerb „Anders sein“, Klasse Ed Marienhöher Allgemeine Zeitung 18 Time to Say Good Bye Sprungbrett zu Größerem sein 2 „Wer weiß, wohin deine Reise geht?“ HEFT 21 - Sommer 2015 4 - 7 Time to say Good Bye! 3 Persönlichkeiten Persönlichkeiten Time to Say Good Bye A m Ende jedes Schuljahres verabschieden wir uns vom Abiturjahrgang, von unseren Realschulabgängern und anderen Schüleinnen und Schülern, die ihre Schullaufbahn an einer anderen Schule fortsetzen. Aber Marie-Luise Althaus-Loos wir sagen auch „Auf Wiedersehen“ zu lieb gewonnen Kolleginnen und Kollegen. Dieses Jahr gehen Marie-Luise Althaus-Loos, Ingrid Meister und Susanne Mirea in den Ruhestand, Bethel Hagos und Thomas Steininger setzen ihre Bethel Hagos „I ch möchte mich bei meiner ehemaligen Klassenlehrerin Frau AlthausLoos bedanken. Sie hat sich immer dafür eingesetzt, dass in der Klasse kein Streit herrscht. Sie war eine sehr gute Deutschlehrerin. Wir hatten viel Spaß mit ihr im Unterricht. Wir waren aber alle sehr traurig, als wir kurz vor unserer Klassenfahrt erfuhren, dass sie ei- Ingrid Meister berufliche Laufbahn an anderen Stellen fort. Wir wünschen allen viel Erfolg und Gottes Beistand in ihren neuen Lebensabschnitten. Susanne Mirea nen Fahrradunfall hatte und sie deswegen nicht mit auf unsere Abschlussfahrt nach München mitkommen kann. Vielen Dank für drei schöne Jahre mit Ihnen als Deutsch- und Klassenlehrerin.“ Elisa Oppermann, 9b. rau Hagos war immer so freundlich zu uns. Bei ihr machte der Unterricht Spaß. Wir werden sie vermis- „F Thomas Steininger sen. Sie hatte immer viel Geduld mit frechen Schülern. Wir wüschen ihr alle Gute, da wo sie hingeht“. Schülerinnen der Klassen 6 + 7. enn ich an Frau Meister denke, erinnere ich mich an schöne Sportstunden und eine nette Lehrerin. Und auch daran, dass wir immer sprinten mussten.“ Estella, 6R. „W Dr. Wilfried Warning geht in den wohlverdienten Ruhestand D r. Warning, der am 01. August 1991 seinen Dienst am Schulzentrum Marienhöhe begonnen hat, ist zum Ende des Schuljahres 2014/15 in seinen wohlverdienten Ruhestand gegangen. Vorstellen, dass er wirklich (s)einen Ruhestand beginnt, kann ich mir nicht. Denn, was hat den Kollegen Wilfried Warning ausgemacht? Er ist ein sehr belesener Mensch, der sich mit vielen Fragen beschäftigt und auseinandergesetzt hat. Dieses Wissen hat er jedoch nie besserwisserisch „raushängen“ lassen. Seine Stellungnahmen und Kom- Was Wilfried Warnings Schülern im Gedächtnis bleibt: ... seine Fahrrad-Geschichten; ... die farbigen Pullunder, die „süßen“ wöchentlichen Tests, seine Lederjacke, die er immer anhatte; ... die unzähligen Fritzchen-und -Lieschen -Geschichten; ... die schöne England-Fahrt; ... er ist echt der schlaueste Mensch, den ich kenne; ... das Gespräch, bevor ich auf die Schule kam, da es für mich sehr anspruchsvoll war; ... er hat mir gezeigt, dass Lernen Spaß macht; ... mir gefällt, wie er sein Wissen an uns weitergibt und seine Fröhlichkeit. Mit ihm macht das Lernen viel Spaß, und was mir sehr gut gefallen hat, ist seine Höflichkeit; ... er kam mit jedem Typ Mensch gut zurecht; ... fair und zuverlässig und hilfsbereit; ... besonders gut finde ich seine Witze und seinen Humor;... er bemüht sich, dass jeder gute Noten kriegt; ... er versucht, einen aufzubauen; ... bei ihm gab es leisen Unterricht. 4 mentare zu bestimmten Themen waren viel gefragt und stets fundiert. Dies bildet auch die beste Grundlage für sein Vorhaben, in dem neu begonnenen (Un-) Ruhestand, weiter zu forschen und kleine wissenschaftliche Artikel in entsprechenden Fachzeitschriften zu veröffentlichen. Dieses sich mit einer bestimmten Frage Auseinandersetzen, konnten wir auch in seiner täglichen Arbeit erleben. Sein Interesse galt immer seinen Schülerinnen und Schülern, die viel von seiner ihnen zugewandten Grundeinstellung profitiert haben. Die vielen Beratungsgespräche, die er mit all seinen SchüMarienhöher Allgemeine Zeitung lerinnen und Schülern und ihren Eltern geführt hat, verfolgten immer das Ziel der Förderung und das Erkennen der eigenen Fähigkeiten für jeden einzelnen, um damit noch bessere Ergebnisse erreichen zu können. Mögen diese Gespräche für die Schülerinnen und Schüler manchmal lästig gewesen sein, spätestens bei den Abschlussfeiern nach bestandener Prüfung wurde ihm immer wieder für diesen Einsatz gedankt. In einem Gespräch hat er mir die Frage, wovon er nach seiner aktiven Schulzeit träumt, sinngemäß folgendermaßen beantwortet: Am liebsten hätte ich ein großes Zimmer mit Bücherregalen ringsherum und einen gemütlichen Sessel in der Mitte des Zimmers, in den ich mich zurücklehnen und in aller Ruhe meine Bücher genießen kann. Daran kann man einen seiner vielen Charakterzüge erkennen: Er war nie ein Mann der großen Worte, sondern er arbeitet lieber im kleineren Rahmen und im stillen Kämmerlein. Neben seinen Büchern hat er immer wieder seine Freude am Fahrrad- fahren zum Ausdruck gebracht. Er erkundet die Umgebung seines Zuhauses, die ihm mittlerweile aber bekannt sein müsste. Auf keine Diskussionen habe ich mich mit ihm eingelassen, wenn wir auf Gartenarbeit/-pflege etc. zu sprechen kamen. Hierbei ist er eindeutig im Vorteil, den ich ihm auch gerne zugestehe. Für seinen unruhigen Ruhestand wünsche ich Wilfried Warning und seiner Familie alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit und Gottes weiteren Schutz und Beistand. Für seinen unermüdlichen Einsatz für seine Schülerinnen und Schüler und die Schule sage ich ihm DANKE! Gunter Stange Viele Dinge „ein letztes Mal“ Wir verabschieden uns von unserem langjährigen Schulleiter B is zur letzten Veranstaltung des Schuljahres, dem Abschlussgottesdienst im Gemeindezentrum hat unser Schulleiter, Gunter Stange gerade sein „letztes Schuljahr“ bei uns absolviert. Mit der Übung der Jahre - über 14 Jahre als Schulleiter und 24 Jahre im Schulleitungsteam - hat er in seinem letzten Jahr viele Dinge „ein letztes Mal“ geleitet oder getan, ob es die Lehrerkonferenz oder ein Ausschuss war, der Prüfungsvorsitz während der Abiturzeit oder die Notenkonferenz. Ohne sichtbare Ermüdungserscheinungen ist er seinen Pflichten nachgegangen. Nur manchmal, da kam ein Zwinkern, und da konnten wir sehen, dass unser Herr Stange vielleicht doch von jeder seiner Aufgaben ganz bewusst Abschied und vielleicht auch schon Abstand nehmen konnte. Gunter Stange ist in Dresden geboren, 1954 mit seinen Eltern und dem älteren Bruder in die Nähe von Bad Homburg gezogen und 1958 nach Darmstadt umgezogen, wo er 1969 sein Abitur an der Lichtenbergschule erfolgreich bestanden hat. Seit seinem ersten Tag in Darmstadt kennt er seine Frau Marlies. Nach dem Deutsch- und Geographiestudium auf Lehramt begann er 1981 als Lehrer auf der Marienhöhe. Zehn Jahre später wurde er stellvertretender Schulleiter und Ober- HEFT 21 - sommer 2015 stufenleiter. Im Frühjahr 2000 wurde ihm die Schulleitung kommissarisch bis zu seiner offiziellen Ernennung im Februar 2001 übertragen. Während seiner Dienstzeit als Schulleiter wurden einige wichtige Veränderungen auf der Marienhöhe umgesetzt. Hier eine Auswahl: Ab 2005 bis heute wird ein Sanierungskonzept für den gesamten Campus zur Energieeinsparung umgesetzt. Gebäude werden gedämmt, alte Fenster werden durch Energiesparfenster ersetzt, zwei Photovoltaikanlagen zur Energieeinsparung werden installiert. Damit wird eine wichtige Säule unseres später eingeführten Leitbildes vorbereitet (Nachhaltigkeit). Seit 2006 nimmt die Marienhöhe am Projekt des Hessischen Kultusministeriums “Gesundheitsfördernde Schule” teil. 2008 wurden 4 Teilzertifikate Schule und Gesundheit verliehen (für Suchtund Gewaltprävention, Ernährung, Bewegung, Bildung für eine nachhaltige Entwicklung). 2010 konnte nach weiteren Umsetzungen das Gesamtzertifikat von der Kultusministerin in Empfang genommen werden. Die Teilzertifizierungen haben wichtige Lernprozesse ausgelöst und verstärkt. Schulentwicklung ist ein bewusster Teil des Schulzentrums als „lernende Organisation“ geworden. Auf dem Weg zum Gesamtzer- Abschiedsgeschenke auch vom Personalrat: Jessica Rodriguez Correal und Katrin Horn tifikat „gesundheitsfördernde Schule“ wurden ab 2008 Maßnahmen durchgeführt, die zur Anerkennung im Jahr 2010 führten. Dabei wurden alle Qualitätsbereiche des Hessischen Referenzrahmens Schulqualität berücksichtigt. 2015 kommt es zur Erneuerung und Bestätigung des Gesamtzertifikat „gesundheitsfördernde Schule“ durch das hessische Kultusministerium. Ab 2007 startet die Interaktivität im Klassenraum. Die ersten acht „Interaktiven Tafeln“ werden installiert. Ab 2008 wird intensiv an einem neuen Leitbild gearbeitet, das seit 2010 an die Stelle des Schulprofils von 1993 tritt. 5 Persönlichkeiten Woran sich Gunter Stanges Schüler erinnern: ... er hat einen sehr eigenen Humor, den wir erst nach einiger Zeit verstanden haben und dann sehr lustig fanden; ... z. B. seine Rückfragen: „ Kann ich sie etwas fragen?“ Herr Stange: „Ob du das kannst, weiß ich nicht!“ ... er ist eine Respektsperson, mit der man trotz Unterrichtsernst Spaß dabei haben kann; ... er konnte einen mit seinen vielen Rückfragen ganz durcheinander bringen; ... er war fair und neutral. Was sie ihm wünschen: „Glück, Zufriedenheit, Erholung, ein Leben ohne anstrengende Schüler, dass Sie ihren Humor behalten.“ 2010 wurde die Grundschule mit sieben Schülern in einer 2. Klasse gegründet. Im selben Jahr wurde G9 (neben G8), Gymnasium in neun Jahren, mit einer ersten 5. Klasse wieder eingeführt. Neues Motto: „Schullaufbahn im eigenen Takt“ mit Gymnasium G8, G9 oder Realschule. Ebenfalls 2010 wurde die Energieagentur Marienhöhe (EHM) gegründet. Das Schulzentrum Marienhöhe unterzeichnete die hessische Charta für den Klimaschutz und die Teilnahme an dem bundesweiten Programm „Klimaschutzschule“. 2012 gewann die EMH den Hauptpreis von 10.000 Euro in Deutschlands höchstdotiertem Klimaschutz-Wettbewerb: „Klima & Co“. In diesem Zusammenhang wurden bisher u. a. folgende Projekte realisiert: PVAnlage (mitfinanziert durch das Preisgeld), Windkraft-Kleinanlage, verbindliche „Atmosfair-Abgabe“ für Klassen- und Studienfahrten mit dem Flugzeug, Recycling-Papier, Eco-Fahrkurse für sparsames Autofahren. 2014 wurde die EHM Energiesparmeister Hessen. 2011 wurde das langersehnte neue Unterrichtsgebäudes an der Stelle des Alten Schülerheims eingeweiht. 2014 wurde das Unterrichtsfach Spanisch als dritte „2. Fremdsprache“, neben Französisch und Latein eingeführt. 6 Persönlichkeiten Diese pädagogischen Richtungsentscheidungen und baulichen Maßnahmen zeigen, dass die Schulentwicklung unter der Leitung von Gunter Stange auf der Marienhöhe dynamisch vorangebracht worden ist. Außerdem verdanken ihm viele Kollegen durch seine sehr guten Kontakte zum staatlichen Schulamt ihre Verbeamtung. In einem Gespräch mit ihm, als Personalrätin und Lehrerin mit meinem Schulleiter, habe ich dann herausgehört, dass durchaus Freude in ihm steckt, über einen geliebten Beruf, den Lehrerberuf, den er sehr gerne ausgeübt hat, und auch im Rückblick über seine lange Amtszeit als Schulleiter, einer Aufgabe, der er verantwortungsvoll und effektiv auf seine ganz eigene und charaktervolle Weise gerecht wurde. Diesen Sommer hat er nun sein Amt als Schulleiter des Schulzentrums Marienhöhe an seinen Nachfolger Dr. Christian Noack übergeben. Mir persönlich werden neben vielem anderen vor allem drei Dinge in guter Erinnerung bleiben: Gunter Stange war ein freundlicher Chef. Nie werde ich vergessen, wie er mir bald nach meinem Einstieg ins Team der Marienhöher Lehrer mit größter Selbstverständlichkeit das ‚du‘ angeboten hat. Als zweites, seine offene Tür. Zu Beginn jedes Schuljahres hatte er die Gewohnheit, während seiner kurzen Eröffnungsrede an die Schülerinnen und Schüler und an das Kollegium zu betonen, dass seine Tür für alle offen ist. Herzlich willkommen ... ... auf dieser Welt, Emilia Semang! Wir freuen uns mit deinen Eltern Claudia und Emanuel und wünschen euch als Familie Gottes Segen. Das war keine Phrase. Auch als Personalvertreter haben wir immer wieder die Erfahrung gemacht, dass seine Tür in der Tat für uns und unsere Anliegen offen ist. Dies hat unsere Arbeit ungemein erleichtert, dafür auch an dieser Stelle unser Dank! Nicht zuletzt, und dies werde ich persönlich sicherlich vermissen, hat unser scheidender Schulleiter durchaus Sinn für Humor. Es hat mich viel gelehrt zu sehen, dass er immer wieder in der Lage war, auch in schwierigen Momenten mit einem Augenzwinkern, einem humorigen Wort oder einfach einem Lächeln eine gewisse Balance zur Leichtigkeit wiederherzustellen. Schulleiter sein ist sicher nicht einfach. Wir danken Ihnen, Gunter Stange, dir, lieber Gunter, für die vielen Jahre und die viele Arbeit und deine Kraft, die du in die Leitung unserer Schule investiert hast. Um nun zum Schluss beim „du“ zu bleiben - dass du dem Ruhestand durchaus gelassen und freudig entgegensiehst, das hast du uns verraten. Wir wünschen dir und deiner ‚neuen Chefin‘, deiner lieben Frau Marlies, alles alles Gute! Wir freuen uns darauf, dir auf dem Campus, in der Gemeinde, in und um Darmstadt zu begegnen. Mit allen unseren guten Wünschen und mit unserem Dank Deine Marienhöher i. A. Christiane Fluellen, Personalrätin Fakten von Achim Ulrich, Geschäftsführer Wir gratulieren zur Verbeamtung ... ... Felix Heuck. Wir begrüßen unsere neuen Kolleginnen und Kollegen ... ... im Lehrerkollegium: Marcio Goncalves, Björn Schwenger, Sylke Franke, Nora Alem; ... in der Verwaltung: Alexandra Lichtenthäler; Sabine Beyer ... in der Betriebstechnik: Wilhelm-Johann Huprich; ... im Bundesfreiwilligendienst: Oleksandr Serianiuk, Mariia Vaskeba, Anastasiia Pakhinii, Toni Bosnjak Marienhöher Allgemeine Zeitung „Alles hat seine Zeit“ Amtsübergabe auf der Marienhöhe. U nter diesem biblischen Motto stand die feierliche Amtsübergabe an den neuen Schulleiter am Freitag, den 4.September 2015. Walter Bromba, der Vorsitzende von Pro Marienhöhe, zitierte diesen Bibeltext in seiner Begrüßung und betonte mit den Worten: „Wir halten dankbar Rückschau, wagen interessiert einen Blick in die Zukunft“ die Weitergabe der Verantwortung von Schulleiter Gunter Stange an Dr. Christian Noack. Anschließend ging Barna Magyarosi, Vorstand und Vertreter des Schulträgers, in englischer Sprache auf den Zustand der Übergangszeit ein. Er verglich die Situation auf der Marienhöhe mit der Zeit beim Volk Israel, als die Leitung von Mose auf Josua überging, und betonte dabei die Führung Gottes, die damals und heute von entscheidender Bedeutung sei. Dabei wurden die Englischkenntnisse der Zuhörer gefordert, was die Englischlehrer bestimmt gefreut hat. Der Bürgermeister der Stadt Darmstadt, Rafael Reißer, lobte die Marienhöhe für ihre bisherigen Leistungen und mahnte angesichts der Flüchtlingssituation, dass alle Institutionen und Bürger in Darmstadt Verantwortung übernehmen müssen. Dafür und für die Antwort von Christian Noack, dass das Schulzentrum unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Internat aufnehmen werde, gab es von der Festversammlung starken Applaus. Den bekamen auch die beiden Marienhöher Musiklehrer Martina ZeidlerKrist und Michael Helt für ihre Darbietung mit Geige und Klavier. Die Übergabe des Schlüssel bzw. der elektronischen Form davon - des so genannten „Transponders“ - vom alten an den neuen Schulleiter. Dezernentin Susann Hertz, die Vertreterin des Staatlichen Schulamtes, fand herzliche Worte für Gunter Stange, mit dem sie sehr gut zusammen gearbeitet hätte. Sie wünschte ihm für den Ruhestand Gesundheit und „viel Freude und Grund zum Lachen und Genießen“. Auch mit dem neuen Schulleiter hätte sie bereits konstruktiv kooperiert, so könne es problemlos weitergehen. Achim Ulrich, der Geschäftsführer des Schulzentrums, führte durchs Programm der Feier und betonte die positiven Entwicklungen während der Amtszeit von Gunter Stange. Schließlich bedankte sich Gunter Stange für die Arbeit der engagierten Elternschaft, aller Mitarbeiter des Schulzentrums und besonders bei Wilfried Warning, der sein Amt als Realschulleiter ebenfalls abgibt. Herr Warning wiederum fand warmherzige Worte für jeden einzelnen Lehrer der Realschule. Von links: Dr. Barna Magyarosi, Rafael Reißer, Susann Hertz, Johannes Naether HEFT 21 - sommer 2015 Dem neuen Realschulleiter Reiner Junek gab er mit auf den Weg: „Pass gut auf die Realschule auf, sie liegt mir sehr am Herzen.“ Christian Noack stellte anschließend seinen Stellvertreter, Stefan Petersen vor. In seiner Rede betonte er, dass die Marienhöhe ein wichtiger Teil der Bildungsregion Darmstadt und der regionalen wie internationalen Zivilgesellschaft sei. Bei der Darstellung der Perspektiven für die Schule stellte er den Charakter der Marienhöhe als „gesundheitsfördernder Schule“ heraus und hob hervor, dass die Marienhöhe ihren guten Ruf als Gymnasium behalten soll. Nach den Grußworten der Vorsitzenden des Elternbeirates Frau Nina Grimm nahm Johannes Naether, der Vertreter der Freikirche der STA in Deutschland, das Motto, „alles hat seine Zeit“ wieder auf und betonte dabei das Erziehungswerk der Freikirche, „wir können auch Bildung“. Er sprach Christian Noack sein Vertrauen aus und wünschte ihm Gottes Segen für seinen Dienst. Viele ehemalige Mitarbeiter und Schüler waren bei der Übergabefeier dabei und freuten sich nach der Veranstaltung über einen leckeren Imbiss, den die Mitarbeiter der Mensa wie immer professionell vorbereitet hatten. Stefanie Noack-Bürger, Lehrerin 7 Persönlichkeiten Schule Die neue Schulleitung stellt sich vor er ist Christian Noack? W Was verbindet Dich mit der Marienhöhe? Ich bin ein richtiges Marienhöher Kind. Meine Eltern haben sich auf der Marienhöhe kennengelernt und 1959 geheiratet. Mein Vater war von 1954-1992, also 38 Jahre lang, Lehrer auf der Marienhöhe. Aufgewachsen bin ich in der Villenkolonie in Eberstadt. Von 19731980 war ich Schüler der Marienhöhe. Die wichtigste Reifeprüfung war für mich die Mitarbeit am Marienhöher Jahrbuch 1980: ein echtes, dickes Buch mit einem Team erstellen - da habe ich mich richtig erwachsen gefühlt. Den Zivildienst habe ich im Elisabethenstift Darmstadt als Krankenpfleger abgeleistet. Nach Studium und Referendariat in Tübingen habe ich 1992 die Anstellung auf der Marienhöhe erhalten. Neben dem Unterrichten war mir von Anfang an wichtig, Mitverantwortung für die Marienhöhe als gute Schule zu tragen. Die letzten 5 Jahre durfte ich das als Pädagogischer Leiter tun. Die neue Aufgabe wird ziemlich stressig sein ... Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Läufer. Während der Studienzeit bin ich sieben Marathons gelaufen (den ersten 1983 in Frankfurt). Durch mein Lauftraining fühle ich mich ziemlich fit. Regelmäßig laufe ich weiterhin bei Stadtund Volksläufen mit. Beim Lauftraining habe ich viele Einfälle - oft auch zur Unterrichtsplanung und zur Schulentwicklung. Ich hoffe, dass mir dieser Ausgleich auch bei der neuen Aufgabe hilft. Was sind Deine Ziele als Schulleiter? Was ist dir wichtig? Ich halte die Marienhöhe für eine wirklich gute Schule. Wir alle genießen die wertschätzende Atmosphäre, die vielen anregenden Lernmöglichkeiten, die wunderschöne friedliche naturnahe Lage. Ich möchte mich zunächst mit der neuen Aufgabe vertraut machen und viel lernen. Ich habe den Eindruck, dass 8 te ich erst mal ein Jahr in Afrika. Meine dortige Beschäftigung als Lehrer führten mich zunächst zu der Überzeugung, dass ich nicht Lehrer werden wollte. An der Uni Hamburg studierte ich das Fach Physik mit Nebenfach Informatik – und verließ das Metier vollständig für viele Jahre. Ich habe in der Verwaltung einer Druckerei gearbeitet. Womit beschäftigst du dich gerne außerhalb der Schule? Christian Noack und Stefan Petersen beim Gottesdienst zum Schuljahres abschluss wir manches von dem, was wir bereits erreicht haben, noch verbessern und steigern können. Wichtige Hinweise dafür geben die Zufriedenheitsumfragen unter Schülern und Eltern, die wir im letzten Schuljahr durchgeführt haben. Ich möchte, dass die Marienhöhe Gefühle und Erfahrungen wie Freude, Frieden und Freiheit immer wieder ermöglicht, gerade auch als Schule. Wer ist Stefan Petersen? Ich bin vor gut 50 Jahren in Hamburg geboren, habe viele Jahre meines Lebens in der Umgebung von Hamburg gelebt. In meiner Jugend war ich auch auf einem adventistischen Internat, allerdings nicht auf der Marienhöhe, sondern auf Vejlefjord in Dänemark. Bedingt durch meine 2-sprachige Kindheit mag ich es bis heute, neue Sprachen zu erlernen. Meine eigentliche schulische Neigung ist aber immer die Mathematik gewesen, später kam dann noch Physik hinzu. Computer waren in meiner Schulzeit noch nicht sonderlich verbreitet, aber meine ersten Berührungen führten sofort zu einer hohen Affinität zu diesem Medium. Besonders das Programmieren und später die Datenbanken haben es mir angetan. Nach meinem Abi (was in Dänemark Studenterexamen hieß) verbrach- Meine Hobbys – neben dem Computer – sind Laufen und Fahrradfahren (was leider in letzter Zeit etwas unregelmäßiger geworden ist); Musik: In der Kirchengemeinde und beim Lobpreisabend spiele ich Bass; und Werkeln: seit ich Hausbesitzer bin vor allem im und rund ums Haus. Wie kam es dazu, dass du dich für die Marienhöhe als Arbeitsplatz entschieden hast? Durch die Arbeit mit den Jugendlichen in meiner Gemeinde in Hamburg reifte der Gedanke, dass Schule vielleicht doch etwas für mich sein könnte, und ich wollte gerne auf einer adventistischen Schule arbeiten. Ich bewarb mich also 2009 auf der Marienhöhe und bekam eine Anstellung als Mathematik-, Physik- und Informatiklehrer. Dadurch mussten wir zwar unseren alten Freundeskreis verlassen. Zum Glück fanden wir hier sehr schnell wieder neue Freunde. Was ist dir wichtig in deiner neuen Aufgabe als stellvertretender Schulleiter? Mein Ziel ist vor allen Dingen der reibungslose Ablauf des Schulalltags. Natürlich wünsche ich mir auch, dass wir es schaffen, dass die Marienhöhe weiterhin/stärker in der Region und darüber hinaus als eine Schule bekannt bleibt/wird, in der man Spaß am Lernen und Leben hat, in der die Schüler sich angenommen fühlen und in der man die nötige Förderung und Forderung bekommt, um einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen. Marienhöher Allgemeine Zeitung HEFT 21 - sommer 2015 9 Im Fokus: Dabei sein zählt! Im Fokus: Dabei sein zählt! Wir gratulieren unseren Preisträgern im Schülerwettstreit Marienhöherin wird Bundespreisträgerin A uch in der diesjährigen Wettbewerbsrunde konnten sich neun Schülerinnen und Schüler über gewonnene Geldpreise im Schülerwettstreit freuen: 62. Europäischer Wettbewerb 2015 D Disziplin Deutsch 1. Preis Jana Buchert, 9a 2. Preis Malika König, 9a 3. Preis Sophie Schulz, 9RA Disziplin Kunst - Mittelstufe 1. Preis Alina Kanzler, 9a 2. Preis Lola von Bertrab, 9a 3. Preis Barbara Schork, 9Ra Disziplin Kunst, Oberstufe Q2 1. Preis Philipp Mickenbecker 2. Preis Dominik Amann 3. Preis Alena Wach Auch die Juroren bekommen eine Anerkennung vom Vorstand der Stiftung: Lehrerin Jutta Thiede Gutknecht (Mitte) mit Annemarie Ibisch und Achim Ulrich Frau Ibisch von der Stiftung Schülerwettstreit überreicht Philipp Mickenbecker den 1. Preis in Kunst Insgesamt wurden 15 Arbeiten in Deutsch und 28 Arbeiten in Kunst eingereicht. Die „Stiftung Schülerwettstreit“ will Leistung fördern und belohnen. Teilnehmen können in jedem Schuljahr Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen und der Oberstufe Q1/2. Alle Informationen über Teilnahmebedingungen und Ablauf des Wettbewerbs erhaltet ihr im ersten Schulhalbjahr. Für Deutsch und Kunst könnt ihr Arbeiten einreichen, die im normalen Schulalltag erstellt oder auch speziell für den Wettbewerb angefertigt wurden. Der Sport-Wettstreit findet an einem bestimmten Tag statt. Die Sportarten werden von den Juroren zuvor festgelegt. Dabei zu sein lohnt sich auf jeden Fall. Auch wer keinen Preis gewinnt, bekommt eine Urkunde und ein kleines Geschenk. Außerdem wird die Teilnahme am Wettstreit ins Zeugnis eingetragen, was ein Pluspunkt bei Bewerbungen sein kann. Macht doch einfach in der nächsten Runde mal mit! Achim Ulrich, Geschäftsführer Leila Hoffmann erhält einen Anerkennungspreis in Kunst Fair genießen D as Projekt „Darmstadt genießt fair“ hat unsere Schulmensa ausgezeichnet für ihr vielseitiges Angebot an vegetarischer und veganer Küche. Ausschlaggebend waren vor allem die kreativen vegetarischen und veganen Hauptgerichte und dass ein Teil des gastronomischen Angebots regional, bio oder fair gehandelt ist. Wir freuen uns über diese Würdigung und nehmen sie als Ansporn, unsere Kreativität in kulinarischer Hinsicht weiter zu entwickeln. 10 Von links: Christian Noack (Schulleiter), Steffen Breitfeld (Koch), Bastian Ripper (Vorstandsreferent Caritas-Verband), Achim Ulrich (Geschäftsführer) Marienhöher Allgemeine Zeitung as Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautete „Europa hilft – hilft Europa?“ Aus ganz Deutschland wurden dazu rund 70.000 Arbeiten eingereicht, von denen 693 mit einem Bundespreis ausgezeichnet wurden. Einer dieser Bundespreise, dazu 6 Landespreise und 5 Anerkennungspreise gingen an die Marienhöhe. Am 28. Mai wurden die 61 hessischen Bundespreisträger in den Räumen des ESOC (Europäisches Raumflugkontrollzentrum) in Darmstadt geehrt. Ich bin mit Frau Thiede-Gutknecht auch zu der Siegerehrung gefahren, zu der viele Kinder und Jugendliche, die einen Bundespreis für ihr Bild oder ihre Geschichte zu einem bestimmten Thema Krimis auf Französisch I n diesem Schuljahr fand zum 2. Mal der Vorlese-Wettbewerb im Fach Französisch für die gesamte Jahrgangsstufe 8 statt. Er gibt den Schülern die Gelegenheit, einen Ausflug in die französische Jugendliteratur zu unternehmen, abseits vom alltäglichen Lehrbuch. Die diesjährige Auswahl fiel auf die Bereiche Abenteuer/Krimi. Ein herzliches „merci beaucoup“ an die Schülerjuroren Malika König, Floyd van der Zee, Leander Hütte, Dennis Petersen und Katharina Küllmer sowie an die Mediothek für die Unterstützung bei Auswahl und Bestellung der Lektüren. Dagmar Claus, Lehrerin Von links: vorne die Klassensieger Anne Dreiss (8b), Olivia Bauer (8ra), Jonathan Kurz (8a), und die strahlende Schul-Siegerin Melanie Väth (8a); hinten die Schülerjuroren Dennis Petersen und Katharina Küllmer HEFT 21 - sommer 2015 gewonnen haben, angereist waren. Im Eingangsbereich waren zur Einstimmung einige der tollen Bilder und Collagen ausgestellt. Ich habe einen Bundespreis für meine Geschichte über „Drei neue Ressourcen für die Welt“ gewonnen und wurde zusammen mit anderen Schülern aus meiner Altersgruppe auf die Bühne gerufen. Aus den höheren Schulklassen hat dann auch eine Schülerin ihre preisgekrönte Rede vorgelesen, die sie zum Thema geschrieben hatte. Nach der Preisverleihung und einem leckeren Imbiss haben wir einen Film über das ESOC gesehen und an einer Führung durch die Gebäude teilgenom- men. Es ging an vielen Kontroll- und Steuerungsräumen vorbei. Wir erfuhren, dass hier nicht nur die Satellitenbahnen beobachtet werden, sondern auch der gesamte Weltraumschrott, zumindest die Teile, die größer sind als eine Faust. Am Ende durften wir uns noch den perfekten Nachbau von „Rosetta“, die einen kleinen Roboter auf einem Kometen abgesetzt hat, bewundern. Das war ein tolles Erlebnis. Sarah Lechner, Klasse 6b Jutta Thiede-Gutknecht, Lehrerin Auch die Gewinnerinnen der Landesund Anerkennungspreise hatten etwas zu feiern. Mit Freunden ist die Sonne gleich viel schöner auf der Höhe! Laura Coroforte und Carlotte Weller (7a), fotografiert von Hannah (7a). Laura Coroforte war die schnellste Einsenderin mit dem lustigsten Bild des Fotowettbewerbs. Herzlichen Glückwunsch! 11 Im Fokus: Dabei sein zählt! Im Fokus: Dabei sein zählt! Wettkämpfe - es gibt nur Gewinner! O b Bundesjugendspiele, Vorlesewettbewerb oder diverse andere Schülerwettbewerbe auf Landesund auch Bundesebene, ob Bundesliga, DFB-Pokal oder Europameisterschaft, es begegnet uns ständig, ja alltäglich, der eine oder andere Wettbewerb und Wettkampf. Da stellt sich nun die Frage, was macht den Reiz des gegeneinander Antretens, ob als Individuum oder als Teil einer Mannschaft, aus? Ginge es nur um das Spiel oder das gemeinsame Miteinander, so bräuchten wir keine Verlierer oder Sieger. Gerade im Verlieren, sehen eine Reihe von Gesellschaftswissenschaftlern ein Problem. Sie sagen, ständige Konkurrenz sei schädlich. Wettkampf, vor allem unter Kindern, untergräbt das Ziel der Bildung eines gesunden Selbstwertgefühls. Bei mir selbst stelle ich fest, welchen Spaß es macht, an Wettbewerben teilzunehmen, und ginge es nur um die genaue geographische Lage eines relativ unbekannten Landes, über welche ich mit meinem Mann diskutiere. Diese Diskussionen enden zumeist in einer Wette. Wer Recht hatte, wird von dem Anderen zu einer Pizza eingeladen. Ein guter Grund zu Wetten und sein Wissen zu vergleichen! Auch wenn ich vielleicht verliere, so gewinne ich dennoch einen schönen Abend, und ich weiß jetzt auch noch wo „Niue“ (selbstverwaltetes Territorium in Neuseeland) liegt. Bei aller Kritik an Wettkampf und Wettbewerb sollte doch nicht vergessen werden, dass es tatsächlich auch Freude bereitet, sich mit anderen zu messen. Und neben dem Spaßfaktor kann man noch feststellen, wo die eigenen Fähigkeiten und Talente liegen. Diese können dann weiter gefördert werden. Nur weil man im Hochsprung keinen Erfolg hat, kann man doch beim Vorlesewettbewerb den ersten Platz belegen. Wettbewerb und Wettkampf dürfen als Chance begriffen werden, als gute Gelegenheit, Teil von etwas zu sein, als Möglichkeit, seine Fähigkeiten kennen zu lernen und auszubauen. Dazu gehört natürlich auch, dass man lernt, verlieren zu können. Und wenn man es sich genauer überlegt, merkt man, dass Verlieren gar nicht so schlimm ist. Verliere ich in einer Disziplin, so kann ich doch Gewinner in einer anderen sein. Charlotte Freund, Lehrerin „Anders sein“ Fächerübergreifender Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten in Kunst und Geschichte E in Blick in die Geschichte zeigt, dass es zu jeder Zeit Außenseiter in der Gesellschaft gab. Die Schülerinnen und Schüler der Ed wählten als Themen, unter anderem. „Aussätzige“ (Leprakranke), „Henker“, „Sklaven“, und „Natur- wissenschaftler“ (am Beispiel Galileo Galilei). Eingereicht wurden zu jedem Thema ein informatives Plakat, das im Kunstunterricht gestaltet wurde, und ein Aufsatz, der als Hausarbeit für den Geschichtsunterricht angefertigt wurde. Schülerinnen und Schüler der Ed führen die 7.-Klässler durch die Ausstellung. eder ist anders, und alle sind gleich! Ein einfacher Satz, und dennoch ist seine Bedeutung enorm. Wir haben alle besondere Eigenschaften, die uns unterscheiden. Das können charakterliche, aber meistens auch äußerliche Unterschiede sein. Mit unserer Fotoaktion wollten wir deutlich machen, dass diese Unterschiede den Einzelnen nicht weniger wertvoll machen, im Gegenteil. Die Farben zeigen das Außergewöhnliche, das alle Menschen besitzen und das sie deswegen auch unersetzbar macht. Egal in welchen Hinsichten sich Menschen unterscheiden, der Wert des Einzelnen bleibt gleich. Das durch so eine kreative und einmalige Aktion zu lernen, war eine tolle Erfahrung. Katharina Küllmer, Ed Die entstandenen Plakate, Fotografien und Texte wurden in einer Ausstellung im Verwaltungsgebäude der Schule präsentiert. E inmal im Jahr wird ein Mathematik-Wettbewerb für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 aller hessischen allgemeinbildenden Schule durchgeführt. Die erste Runde läuft in Form einer Klassenarbeit mit zentraler Aufgabenstellung, daran nimmt die ganze Klasse teil. Die besten Schülerinnen und Schüler einer Klasse sind als Sieger in der zweiten Runde startberechtigt. Hier messen sich die Schulen auf Kreisebe- Nick, wie ging es dir als Sieger der ersten und zweiten Runde? Ich war sehr überrascht, dass ich den zweiten Wettbewerb beim Kreisentscheid gewonnen habe. Wie aufregend war der Wettbewerb? Ich war sehr entspannt, weil es mir ziemlich egal war, ob ich gewinne oder verliere. Wie hast du dich vorbereitet? Nicht sehr, ich habe mich voll und ganz auf mein Können verlassen. Nick Jungermann (4. von rechts) unter den stolzen Preisträgern ne. Deren Sieger nehmen an der Endrunde teil. Dieses Jahr wurden von der Marienhöhe aus dem Gymnasium Lilli Sattler, 8a, und für die Realschule Nick Jungermann und Dominik Schadt in die zweite Runde geschickt. Wir freuen uns sehr, dass Nick Jungermann Kreisebenen-Sieger wur- de und sich in der Endrunde beweisen konnte. Alle Kreissieger wurden in der Carl-Schenck AG mit Urkunden ausgezeichnet. Außerdem landete unsere Schule in der Gesamtleistung im besten Viertel aller hessischen Schulen. Weiter so! Claudia Staudinger, Lehrerin Känguru-Wettbewerb - Wer macht den weitesten -Sprung? J 12 Nick Jungermann gewinnt Mathematik- Wettbewerbe auf Kreisebene A Unsere Unterschiede machen uns einzigartig, aber nicht weniger außergewöhnlich. Marienhöher Allgemeine Zeitung lle Klassen der Jahrgangsstufe 5 haben am Känguru-Wettbewerb der Mathematik teilgenommen. Das ist ein mathematischer Multiple-ChoiceWettbewerb für über 6 Millionen Teilnehmer in fast 60 Ländern, der einmal jährlich am 3. Donnerstag im März in allen Teilnehmerländern gleichzeitig stattfindet. In Deutschland stiegen die Teilnehmerzahlen von 184 im Jahr 1995 auf über 886.000 im Jahr 2014 Die Schülerinnen und Schüler müssen dabei in 75 Minuten je 30 Aufgaben lösen. Die beste Gesamtleistung konnte Julia Göbel 5R zeigen, herzlichen Glückwunsch! Außerdem bekommen die Schüler, die den weitesten KänguruSprung machen, das heißt die meisten HEFT 21 - sommer 2015 Multiple-Choice-Fragen am Stück beantworten, eine Anerkennung in Form eines T-Shirts. Das schafften Aaron Grein, 5R, und Linus Schewitz, 5b. Von links: Aaron Grein, Lea Käßner, (3. Platz) Julia Göbel, Linus Schewitz 13 Im Fokus: Dabei sein zählt! Im Fokus: Dabei sein zählt! Höher - weiter - schneller Impressionen von den diesjährigen Bundesjugendspielen In der Finalrunde trafen dann die Mannschaften der 7a, 5R und 6R aufeinander und spielten den Unterstufensieger aus. Sehr souverän und als gut funktionierendes Team setzte sich in diesen Begegnungen dann das Team der 7a vor der 5R und der 6R durch. In der Finalrunde trafen dann die Mannschaften der 7a, 5R und 6R aufeinander und spielten den Unterstufensieger aus. Sehr souverän und als gut funktionierendes Team setzte sich in diesen Begegnungen dann das Team der 7a vor der 5R und der 6R durch. Trotz eines hohen sportlichen Einsatzes, den alle Teams erbrachten, waren die Wettbewerbe von viel Fairness geprägt. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie den betreuenden Lehr- kräften dafür ein besonders großes Dankeschön. Gaby Callonnec, Lehrerin Jugend trainiert für Olympia Fairness auch bei hohem sportlichem Einsatz Unterstufen- Brennballturnier I n diesem Jahr war die Klasse 6a der Titelverteidiger. Zunächst wurden die Jahrgangsstufensieger ausgespielt. Hier konnte sich die Klasse 5R gegen die 5b und gegen die 5a als Sieger durchsetzen. In der Jahrgangsstufe 6 siegte ebenfalls die Realschulklasse gegen die 6b und gegen die 6a und durchkreuzte damit die Pläne der Titelverteidiger. In den 7. Klassen wurden bereits im ersten Spiel zwischen der 7a und der 7b meisten Punkte des ganzen Turniers erzielt. Die 7a konnte diese Begegnung dann für sich entscheiden und wurde dadurch zum Favoriten des Turniers. Auch gegen die 7R gewann sie dann. 14 Marienhöher Allgemeine Zeitung A lljährlich werden die schulsportlichen Wettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ in unterschiedlichen Sportarten ausgeschrieben. Die Wettbewerbe werden auf Kreis-, Regional- und Landesebene sowie in einem Bundesfinale in Berlin ausgetragen. treten von Pascal Kayser (7b), Maximilian Kern (7a), André Beck(7b), Luca Günther(7b), Hendrik Becker (8b), Lukas Schwind (8a), Sebastian Barth (6a), Dennis Vogel (6a) und Luke Kässner (8b). Wir gratulieren beiden Teams zu den In diesem Jahr haben am 25. Februar zwei Mannschaften der Wettkampfklasse III (Jahrgänge 2000 - 2003) am Regionalentscheid im Schwimmen teilgenommen. Sowohl das Mädchen- als auch das Jungenteam erzielten dabei den zweiten Platz. Viele Schülerinnen und Schüler konnten ihre Bestzeiten steigern und so zu einem guten Mannschaftsergebnis beitragen. Besonders hervorzuheben sind die sehr guten Leistungen von Luke (50m Freistil in 26,3 Sek.) und Lea Kässner (50m Freistil in 34,24 Sek.), die auch in den Freistilund Lagenstaffeln ihre Teams tatkräftig unterstützten. Für das Mädchenteam, das den zweiten Platz errang, starteten: Lea Bach (7b), Jessica Kniess (7b), Anne Dreiss (8b), Svenja (7b) und Annika (6b) Großhaus, Tabea Teschner (6b), Aristi Soumelidou (5b) und Lea Kässner (5b). Das Team der Jungen errang ebenfalls den zweiten Rang und wurde ver- Jorin Wolff, Hochsprung HEFT 21 - sommer 2015 guten Leistungen. Auch am Kreisentscheid Leichtathletik nahmen wir im April mit den Jahrgängen 2000 - 2003 teil. Unsere junge Schulmannschaft erzielte gute Ergebnisse. Der Wettkampf war ein außergewöhnliches Erlebnis, dessen Höhepunkte hier genannt werden sollen. Einigen mag die Darstellung ein kleines bisschen übertrieben vorkommen, gefühlt ist es die reine Wahrheit: Charlotte Weller, Alexandra Matt, Leon Bach und Jaques Danneberg sprinteten auf der 75m-Distanz so schnell, dass sie mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen waren (10,5/10,8/9,3 und 10,3 Sekunden), genauso wie Makariy Malygin bei der Sprint-Staffel und Sofia Kaschub, Deborah Mazzolino und Waayu Bedasso beim 800-Meter-Lauf (3:01 Min./3:19 Min./2:46 Min.) Für Madita Zöllner, Lisa Schwind, Lisa Horschler, Jorin Wolff, Maximilian Kern und Marvin Franke musste die Hochsprung-Latte von den Helfern immer wieder und wieder höher gelegt werden, sodass im Christian-Stock-Stadion schließlich das Lied „Über den Wolken“ von Reinhard Mey angespielt wurde (1,24m/1,24m/1,08m/1,42m/1,42m /1,38m). Lea Bach, Weitsprung Alina Bauer, Laura Ludwig, Kian Daneshjoo und Luca Lintz warfen den 200-Gramm-Ball so weit, dass die Kampfrichter Mühe hatten, ihn wieder zu finden (33,5m/33m/49m/42m). Beim Kugelstoßen von Adrian Hardt (7,64m) und dem Weitsprung von Lea Bach und Fynn Haag (3,69m/4,23m) wurden Begeisterungsrufe laut. Insgesamt konnten wir damit in der Team-Wertung mit den Mädchen den vierten und mit den Jungs den dritten Platz erringen und erreichten damit beinahe den Einzug in die nächste Runde. Danke für eure Aufsehen erregenden Leistungen und den schönen Tag! Felix Heuck, Lehrer 15 Schule Schule Wettbewerbe als Chance V iele Eltern stehen dem Wettbewerbs-Gedanken skeptisch gegenüber. Denn die Teilnahme an Wettbewerben ist für Schüler/-innen zumeist etwas Außergewöhnliches und verlangt ein vorbereitendes Training auf eine bestimmte Zeit und Prüfungssituation hin. Nicht selten bedeutet das auch Stress. Ein weiteres Argument dagegen ist der Konkurrenzdruck, unter den Wettbewerbsteilnehmer/-innen geraten. Wir sehen Wettbewerbskonzepte aber auch und vor allem als Chance: Es gibt schulinterne und schulexterne Wettbewerbe, bei denen die Schüler/-innen gegeneinander antreten, oder solche, die in Gruppen stattfinden. Erstere sind nicht nur eine Chance für Eltern und Schule, Talente zu entdecken; sie lassen sich auch als eine gute Übung betrachten. Denn klar ist: jeder wird früher oder später in Situationen kommen, in denen er oder sie sich mit anderen messen lassen muss. Wettbewerbe, an denen die Teilnehmer/-innen in Gruppen antreten, fördern nicht nur Teamgeist, und Zusammengehörigkeitsgefühl, sondern auch kooperative Arbeitsformen, die heutzutage so wichtig sind. Daher begrüßen wir, dass sich Marienhöher Schüler/-innen an so vielen Wettbewerben beteiligen können (nachzulesen unter „http://www.marien- Thorsten Buhrmester, Nina Grimm, Angelika Tillmann, Elternvertreter hoehe.de/erleben/wettbewerbe.html“), egal ob es sich um Vorlese-Wettbewerbe, sportliche, künstlerische oder naturwissenschaftliche Wettbewerbsprojekte handelt. Und dass der erste Preis des Jugendfotowettbewerbes 2014 des ‚Darmstädter Fotoclubs‘ an eine Marienhöher Schülerin vergeben wurde, freut uns natürlich ganz besonders! Annette Ripper für den Schulelternbeirat „Ein spannendes und lehrreiches Wochenende“ Erster Adventistischer Bildungskongress auf der Marienhöhe vom 14. bis 17. Mai 2015 U nter dem Schlagwort „Auf die Lehrer kommt es an“ hatte die Vasid (Vereinigung adventistischer Schulen in Deutschland) Lehrer, Schulleiter und andere Beschäftigte adventistischer Bildungseinrichtungen auf unsere Marienhöhe zu einem spannenden Wochenende eingeladen, von dem es einiges mitzunehmen gab. Einen Einstand nach Maß am Donnerstag Abend boten Steffen Breitfeld und seine Crew, als sie uns und unsere Gäste mit einem mediterran angehauchten kalt-warmen Buffet überraschten, das keine Wünsche offenließ und auch für die Freunde veganer Leckereien reichlich Anlass zur Freude bot. Zuvor hatten Geschäftsführer Achim Ulrich und Schulleiter Gunter Stange alle Interessierten zu einem ausgiebigen Rundgang über das Gelände eingeladen. Am darauf folgenden Freitag eröffnete der Kongress mit einigen nachdenklichen Schlaglichtern von Barna Magyarosi und Johannes Näther, bevor Thomas Steininger mit seinem Vortrag in ein erstes wichtiges Thema einführte, dass sicherlich allen Unterrichtenden, gleich welcher Jahrgangsstufe und Schulform, am Herzen liegt: Was, so fragte er, macht eine Lehrerpersönlichkeit aus, die von Schülerinnen und 16 Dr. Christian Noack Schülern als förderlich wahrgenommen wird und sie auf ihren Lebenswegen voranbringt? Thomas Steininger ging bei seinen Betrachtungen davon aus, dass in jedem Menschen ein tiefstes Inneres schlummert, das wir nicht selbst in der Lage sind zu erkennen, welches aber – allen Äußerlichkeiten zum Trotz – psychische Gesundheit besitzt. Auf der Grundlage „Menschen ohne Risse gibt es nicht – gäbe es sie dennoch, so würde kein Licht hineinscheinen“ arbeitete er klar heraus, dass vermeintliche Schwächen und Verletzlichkeiten als Kristallisationskeime für echte Zuwendungen und tiefes Verstehen im professionellen Sinne dienen können, in deren Verlauf unbeachtete Probleme der Schülerinnen und Schüler aufgegriffen und behandelt werden können. Im zweiten Vortrag des Tages wendete sich Thomas Bürger der spannenden Fragestellung zu, in welcher Form allgemein anerkannte kulturelle Werte interpretiert werden müssen, um einen Bildungserfolg bei unseren Schülerinnen und Schülern im Sinne von PISA zu gewährleisten. In seiner von langer Hand mit Angehörigen der Justus-LiebigUniversität Gießen vorbereiteten Studie stellte er durch Vergleiche zwischen verschiedenen Staaten und Kulturkreisen heraus, dass es klare Korrelationen zwischen bestimmten Werten und besseren schulischen Leistungen gibt. Grob zusammengefasst führt offenbar Lernen unter geringerer Einschränkung in tolerantem Umfeld, gepaart mit einer gewissen Risikobereitschaft bezüglich des Einhaltens von Lehrmethoden, zu den besten Ergebnissen, wenn der Unterricht noch dazu von einer bestimmt auftretenden, aber empathischen Lehrerpersönlichkeit geleitet wird. Über die beiden Vorträge im Gemeindezentrum hinaus gab es die Gelegenheit, sich in zwei von zehn Workshops über verschiedene Themen des schulischen Alltags fortzubilden: Von gewaltfreien Methoden der Konfliktbearbeitung, über eine Einführung in die vielfältigen Fallen des Internet-Urwalds, Marienhöher Allgemeine Zeitung Probleme mit der Inklusion bis hin zum Einfluss sozialer Herkunft in unseren Klassen war vieles vertreten. Von der Marienhöhe boten gleich drei Lehrer einen Austausch an: Stefan Wilhelm über die christlich-adventistische Lehrerpersönlichkeit in den Fächern des dritten Aufgabenfeldes, Christian Noack über die Vermittlung von Werten der Evangelien im Schulalltag und Thomas Steininger zum Erlernen von Vertrauen bei Kindern und Jugendlichen sowie der Rolle, die Unterrichtende dabei spielen können. Der Freitagabend klang mit einem Lobpreisabend mit viel Musik aus. In der Andacht wurde thematisiert, dass sich der Mensch nach Anerkennung für sein Handeln sehnt und allzu oft vergisst, dass Gott in Christus die Menschen vorbehaltlos und ohne weitere Vorleistung liebt. Am Sabbat schloss sich ein Gottesdienst an, der Jesus Christus als DEN Lehrer vorstellte und der nachmittags von einem Vortrag von Heinz Schlumpberger ergänzt wurde. Heinz Schlump- Dr. Thomas Bürger Gut besuchte Workshops berger referierte über den christlichadventistischen Erziehungsauftrag in unserer heutigen Zeit, ausgehend von der Feststellung, dass Gottes Heilsgeschichte eine Beziehungsgeschichte sei, und verwies hierzu auf Paulus‘ zwei- ten Brief an Timotheus, in dem die Bibel klar als Erziehungsbuch herausgestellt wird. Der „Supermarkt der Religionen“ biete „eine schillernde Vielfalt“, so Schlumpberger, wo sähen wir uns? Er erläuterte die sieben Standbeine des Leitbilds für adventistische Schulen in Deutschland, wie sie vom VaSiD formuliert wurden; Christliche Werteorientierung und ganzheitliche Lebensführung gehen hier Hand in Hand mit der Entwicklung von Persönlichkeit und dem Erleben von Wertschätzung; Ermutigung zu Leistungsfreude und Übernahme von Verantwortung ist vergesellschaftet mit dem Praktizieren von Kooperation. An den sauber strukturierten Vortrag schloss sich eine angeregte Podiumsdiskussion an, die von Beiträgen aus dem Plenum bereichert wurde. Alles in allem verließen wir den Kongress mit dem guten Gefühl, ein spannendes und lehrreiches Wochenende verbracht zu haben, gepaart mit dem klaren Interesse, das Gehörte in der nächsten Zeit in die Tat umzusetzen. Dr. Thomas Wolf, Lehrer Das Staatstheater Darmstadt auf der Marienhöhe! „W as tue ich für Bildung? Dafür, dass ich einen Schulabschluss erreichen und einen qualifizierten Beruf erlernen kann? Mhm. Zur Schule gehen. Leider lässt sich das nicht vermeiden. Gibt ja auch `ne Schulpflicht. Ich muss ja …“ Malala könnte diese Aussage kaum nachvollziehen. Sie ist ein Mädchen aus Pakistan, wo es Mädchen verboten wurde, zur Schule zu gehen. Sie protestierte und ging weiter zur Schule. HEFT 21 - sommer 2015 Eine Streberin? Könnte man so sehen. Sie wollte Ärztin werden, später Politikerin, die genau dieses Recht, nämlich zur Schule gehen zu dürfen, Bildung zu erhalten, Bescheid zu wissen, stark zu werden, sich seine Träume verwirklichen zu können, allen jungen Menschen in ihrem Land ermöglichen möchte. Sie ist eine Kämpferin. Selbst als sie fast umgebracht worden war - man hat ihr in den Kopf geschossen -, gab sie nicht auf. Die Welt schaut auf dieses Mädchen, das nun auch Friedensnobelpreisträgerin ist, die jüngste aller Zeiten. Sie hat vor den Vereinten Nationen in New York gesprochen und nutzt ihre Chancen, mutig, klug und stark. Vera von Stakenburg, so stellte sich eine Journalistin der Klasse 8a vor, präsentierte diese wahre Geschichte den Schülern in einer sehr interessanten und lebendigen Art, kombiniert mit Bildern, Filmausschnitten, Puppenspiel, Filmtakes, bis die Schüler langsam ahnten, dass sie auf die Informationsquelle hereingefallen waren. Es handelte sich bei Frau von Stakenburg um eine Schauspielerin des Staatstheaters Darmstadt, der Kameramann und die Kamera waren ein Schwindel. Die Theaterpädagogin klärte die Schüler auf, und die Verwirrung wich einem amüsierten und informierten Erstaunen. Ein Theaterstück im Klassenzimmer über ein reales, sehr ernstes Thema: den Wert der Bildung. Ganz gut, wenn wir über ein junges Mädchen mal wieder erfahren, was Bildung bedeutet. Und das auf diese ungewöhnliche und amüsante Art. Elke Rautenberg, Lehrerin 17 Schule Schule „Wer weiß, wohin deine Reise geht?“ Abiturwochenende auf der Marienhöhe E s ist schon seit vielen Jahren Marienhöher Tradition, dass das Abiturwochenende aus zwei Teilen besteht: zum einen aus dem Abiturgottesdienst am Sabbat, an dem vor allem die adventistischen Internatsschüler und die adventistischen externen Schüler beglückwünscht werden; zum anderen aus der sogenannten „Abiturfeier“, die jeweils am Sonntagvormittag stattfindet und zu der alle Abiturienten des Jahrgangs mit ihren Familien ins Marienhöher Gemeindezentrum zur offiziellen Zeugnisverleihung kommen. Der Gottesdienst, durch den unsere drei Abiturienten Malika Ruppenthal, Christian Stenzel (Abitur 2010) Annina Wilhelm und Jonathan Dost führten, stand unter Laurent Mutambas Predigtmotto „Gottes Plan – dein Plan für dein Leben“ und passte somit wunderbar zu dem einleitenden Lied, das Christian Stenzel (Abiturient von 2010) sang und den Titel trug: „Wer weiß, wohin diese Reise geht?“ Die Abiturfeier am Sonntag war geprägt durch viele Emotionen und zahlreiche Ansprachen: Reden von Seiten des Schulleiters Gunter Stange, von Seiten des externen Schülers Simon Schrader und von Malika Ruppenthal, die die Internatsschüler vertrat. Die Tutoren verteilten mit sehr persönlichen, charakterisierenden Worten und kleinen Andenken an die gemeinsame Zeit die Zeugnisse an die Schüler und erhielten ihrerseits ebenfalls alle anerkennende Rückmeldungen und Abschiedssouvenirs ihrer Schüler. Alle 87 Schüler aus dem Jahrgang haben das Abitur bestanden, ein Drittel davon sogar mit einer 1 vor dem Komma. Annina Wilhelm und Simon Schrader wurden für die Note 1,0 ausgezeichnet. Auch das gehört zum Abitur: Zeugnismappen zusammenstellen, ... ... der Abischerz ... D ie Kurse „Darstellendes Spiel“ (E-Phase und Q2) hatten Stücke ausgewählt, teilweise selbst geschrieben und einstudiert, die zum Nachdenken anregten. 18 Abschlussklasse 10Ra Abschlussklasse 10Rb Zwei Schultheater-Aufführungen mit Tiefgang Im Stück „Ausgang Rechts“ der Theatergruppe „teatro Peppe Nappa“ ging es darum, wie Ausgrenzung und Gewalt entstehen. In sechs plakativen Szenen zeigte die Gruppe eine fatale Verzahnung von Ohnmacht, Verdrängung, Abwertung, Hass und Gewalt, und unserem tiefsten Wunsch nach Bestätigung und Anerkennung. Neue Photovoltaik-Anlage für die Marienhöhe D Keine leichte Kost „The Mechanical A“, angelehnt an den Roman „Clockwork Orange“ von Anthony Burgess, warf die Frage auf, ob der Zweck die Mittel heiligt und wie ‚politically correct’ es ist, eines Menschen freien Willen so stark einzugrenzen, dass er keine selbstbestimmte Entscheidung mehr treffen kann. Meine Zeit steht in deinen Händen S o heißt es in Psalm 31. Unser Leben ist in Zeitabschnitte eingeteilt. Kindheit, Schulzeit, Ausbildung, Berufsleben, Familienzeit, Ruhestand … Einen dieser Abschnitte haben unsere Realschulabsolventen jetzt abgeschlossen. Wir freuen uns, dass wir sie ein Stück in ihrer Schulzeit begleiten durften, und wünschen ihnen für ihre weiteren Lebensabschnitte viel Erfolg und den Segen Gottes. ... und das Gruppenfoto Mit virtuosen Musikbeiträgen des Internatsschülers Jan Fickenscher, der Klarinette spielte, und vielen schönen Fotos (meist von den Tutorenfahrten) klang die Abschiedsfeier aus. Noch lange nach der Feier konnte man Eltern, Schüler, Lehrer und Internatspädagogen beobachten, die auf der Aulawiese in Grüppchen standen, die letzten Jahre noch einmal Revue-passieren ließen und allerletzte Fotos machten. Wohin für jeden die Lebensreise geht, wird man in einigen Jahren bei Jahrgangstreffen dann erfahren können! Beate Strobel, Leiterin Mädcheninternat Marienhöher Allgemeine Zeitung S ie Energieagentur Marienhöhe (EMH) hat dafür gesorgt, dass auf dem Dach des neuen Unterrichtsgebäudes die bisher größte Photovoltaik-Anlage der Marienhöhe installiert wurde. Die am 10. Juli in Betrieb gegangene Anlage produziert im Jahr ca. 35.000 KW-Stunden Solar-Strom und spart jährlich 22 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO² ein. Insgesamt ist das nach den PV-Anlagen auf dem Heizhaus, dem Grundschulgebäude und dem Wohnhaus Nr.18 bereits die vierte Anlage, die die EMH für die Marienhöhe geplant hat. Die Marienhöhe wird dadurch zu fast 25 Prozent mit rein regenerativem Strom versorgt, was einer jährlichen CO²-Verminderung von 64 Tonnen entspricht. Auch die neue PV-Anlage ist nicht nur gut für den Klimaschutz, sondern auch eine lukrative Investition für die Schule: nach ca. 10 Jahren hat sie sich bezahlt gemacht, und sie wirft eine jährliche Rendite von mindestens 5-6 Prozent ab. Moderne PV-Anlagen sind sehr haltbar und wertbeständig, sie produzieren umweltfreundlichen Solarstrom für mindestens 25 Jahre ohne größere Verluste. Vielen Dank an alle Mitglieder der EMH, der Geschäftsführung und der Schulleitung, die sich dafür engagie- ren, dass solche Projekte möglich werden und unsere Schule so klimafreundlicher wird! Roland Paeske, Lehrer Als die Sonne sich versteckte onnenfinsternis am 20. März - so ein seltenes Schauspiel haben wir uns auch auf der Marienhöhe genau angesehen. Die nötige Ausrüstung dafür war schon vorhanden, sie kommt auch beim Wahlfach „Natur und Technik zum Einsatz“. Eine Schülerin war sehr beindruckt von der Dunkelheit während der Sonnenfinsternis: „Ich hätte nie gedacht, dass es so dunkel und kalt werden würde“. Andere Schüler bastelten sich eigene Beobachtungsmöglichkeiten aus Papier, da es nicht ratsam war, direkt in die Sonne zu schauen. Ein Schüler meinte: „Es ist wahnsinnig faszinierend, die Sonne mal so zu sehen“ Und das war es auch für alle! HEFT 21 - sommer 2015 19 Schule Schule People‘s Theatre „Auf der Jagd nach dem perfekten Bild - Fotografieren lernen“ ist schön, weil man neue Sachen entdeckt. Ein interaktives Theaterprojekt in der 8. Klasse E ine Klassengemeinschaft zu entwickeln, ist oft gar nicht so einfach. Vor allem, wenn sich die Schülerzahl plötzlich nahezu verdoppelt hat und in der 8. Klasse sowieso alles schwierig wird mit den Freunden, mit den Mitschülern, den Lehrern und mit sich selbst. Aber es gibt Hilfe: Das People‘s Theatre aus Offenbach weiß, wie’s geht. So kamen fünf Mal junge Leute um die 20 zu uns in die Klassen 8a und 8b, sorgten für entspannte Stimmung und verwandelten sich in 15-jährige Schüler, die ein Problem miteinander haben. Am Höhepunkt des Konflikts brachen sie ihre Vorstellung ab und suchten mit der Klasse nach Lösungen. Die Rollen wurden von Schülern übernommen und in neuer, konfliktfreier Version erneut gespielt. Es ging dabei um Konsumzwang, Respekt im Umgang mit einander, Mobbing, Ausgrenzung und vieles mehr, was den Schulalltag belasten kann. Das People‘s Theatre in Offenbach ist ein Verein, der mit jungen Menschen, die dort ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, Schulen im Rhein-MainGebiet besucht. Es ist zu hoffen, dass die Eindrücke auch im neuen Schuljahr helfen, eigene Bedürfnisse angemessen zu artikulieren und die anderen zu respektieren, um miteinander eine gute und erfolgreiche Zeit zu erleben. Elke Rautenberg, Lehrerin „Schulbuchkeller“ macht Spaß, weil man dort nicht schwitzt. Den Projekten hautnah W ährend der Projektwoche 2015 waren wir hautnah bei allen Projekten mal dabei. Die Projekte waren in verschiedene Kategorien eingeteilt. Vom Sportlichen über das Schreiben bis hin zum Häkeln war alles dabei. Wir wollten herausfinden, in welchem Projekt man am Besten die Projektwoche überlebt. Als erstes widmeten wir uns den sportlichen Projekten. Ganz motiviert gingen wir zu den Basketballern. Durch Interviews mit den Spielern erfuhren wir, dass sich jedes Team reelle Chan„Marienhöher Lesebazillus“ ist cool, weil sich alle gegenseitig mit den Lese-Bazillen anstecken. Unsere Lieblingsprojekte W ir, Sophia, Ilvy, Anastasia, Tabea und Lilly (6b und 6R) wollten wissen, wie die anderen Projekte sind. Dazu haben wir sie uns angeschaut und Fotos gemacht und gefragt, was die Schüler so machen. Leider konnten wir nicht alle Projekte besuchen, einige waren ja auch gar nicht auf der Marienhöhe. cen auf den Sieg macht. Beeindruckt gingen wir zu den vielen Fußballern. Ganz unerwartet berichtete uns hier ein Team, dass sie sich gar nicht erst Hoffnungen machen, irgendetwas zu gewinnen. Aber es macht ihnen Spaß, Fußball zu spielen, und somit war es trotzdem ihre 1. Wahl. Nebenbei interviewten wir unseren neuen Top - Sportlehrer Felix Heuck. Er berichtete uns, wie er jeden Morgen die Spieler begrüßt und wie gern er sie motiviert. Er freue sich riesig darüber, dass er zusammen mit Willi Weiss das Projekt Fußball coachen kann. Vor lauter Aufregung hätte er die ganze letzte Nacht nicht schlafen können. Herr Heuck erzählte uns, wie sehr man sich als Sportlehrer zügeln muss bei dem ständigen Drang, selbst mitmachen zu wollen. „Basketball“ ist cool, weil man fit wird. „Lego-Roboter“ macht Spaß, weil man etwas Außergewöhnliches bauen kann. Danach gingen wir zum Häkeln. Hier ging es deutlich leiser zu, jeder konzentrierte sich auf seine Arbeit und war beschäftigt. 20 Marienhöher Allgemeine Zeitung Das Projekt Chemie interessierte uns besonders. Wir fragten uns, wer schon freiwillig in der Projektwoche Chemie wählt. Wir befragten verschiedene Gruppen, die einzelne Aufgabenbereiche hatten. Sie berichteten, dass das Projekt Chemie gar nicht wie der normale Unterricht sei. Sie führten ein paar „Skulpturen“ ist cool, weil man seine künstlerischen Begabung ausleben kann. Experimente durch und besuchten die TU Darmstadt. Außerdem halfen sie, den Chemieraum so umzuräumen, dass ein besser koordiniertes Arbeiten möglich ist. Alle befragten Schülerinnen und Schüler bejahten die Frage, ob sie dieses Projekt weiter empfehlen würden. Es stellte sich heraus, dass jeder Lehrer sehr motiviert für sein Projekt ist. Durch die verschiedenen Projekte war die Marienhöhe in dieser Woche sehr vielfältig, und jeder Schüler fand einen Platz, meistens in dem Projekt ,für das er sich interessierte. „Seidenmalerei“ ist cool, weil man seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. „Werken“ ist toll, weil man Kraft einsetzen kann und stärker wird. Unser Fazit: Wenn man früh genug wählt, kann man die Projektwoche locker überstehen. Jana Wilhelmus und Antonia Fratschner, 9a Wie macht man Zeitung? I n dem MAZ-Projekt haben wir am Freitag die Gruppen eingeteilt und angefangen, an verschiedenen Seiten für die MAZ zu arbeiten. Wir hatten alle viel Lust mitgebracht. Eine Gruppe hat z. B. über die Projektwoche geschrieben, eine andere an der Rätselseite gearbeitet. Da es so heiß war, war nach harter Denkarbeit bald die Luft raus. Am Mittwoch konnten wir bei Frau Kaija im Sekretariat sehen, wie die MAZ am Computer entsteht. Am letzten Tag der Projektwoche, waren alle Gruppen aufgeteilt, so dass wir alle abwechselnd auf den Raum aufpassten und den Leuten erklärten, was wir gemacht haben. HEFT 21 - sommer 2015 Ich fand die Projektwoche schön, weil wir viel für die Sommer-MAZ zustande gebracht haben. Besonders schön fand ich, dass wir einen Einblick hatten, wie eine Zeitung hergestellt wird und wie anstrengend das sein kann. Nathalie Jung, 7b 21 Schule Schule Abenteuer Schüleraustausch Kreatives für die MAZ Lieder, mit Gefühlen verbunden A von Solveigh Petri, 8a, Nathalie Jung, 7b, Elisa Oppermann, 9b „Auf uns“ von Andreas Bourani - feierlich - Freude, gewinnen - Sieg, Stolz - Zusammenhalt „Bye Bye“ von Cro - schön, gefühlsvoll - verlassen - verliebt - schöne Traurigkeit „Flash mich“ von Mark Forster - unkontrollierte Gefühle - Liebe und Hass - Abfeiern - verliebt sein Zu guter Letzt Das Sommerfest Die Marienhöhe in allen Farben M Blüte nach Regen, Lily Adler, 6R 22 Meine Marienhöhe, Meryem Baris, 5b it Sonne, Sport und Spaß ließen wir das Schuljahr ausklingen. Nach einem Rundgang durch die Ausstellung der Projekte lud die Mensa zu Kuchen (gespendet von den Eltern) und Getränken (gespendet von der Schule) ein. Der Gesamterlös von 533,29 Euro geht an den Schülerhilfsfonds. Herzlichen Dank an alle! Das Organisationsteam Adriana Wanitschek, Annemarie Bauholzer, Christiane Fluellen, Kathrin Horn Lehrerinnen Marienhöher Allgemeine Zeitung uf Initiative von Frau Schimek haben wir dieses Jahr eine neue Schule für einen Schüleraustausch mit Frankreich gefunden. Kaum einer von uns hatte vorher von dem kleinen Ort Romilly-sur-Seine in der Champagne gehört. Ein Blick in den Atlas zeigte uns schnell, dass er etwa 140 km östlich von der Hauptstadt und 35 km von Troyes entfernt liegt. Im Mai kamen die Franzosen zuerst zu uns. Bei der Ankunft schien es, als wollten sie zunächst kaum den Bus verlassen und am liebsten gleich wieder zurück fahren, so schüchtern und zurückhaltend wirkten sie anfänglich. Unseren Schülern aus den Klassen 7a, 8b und 9Ra ging es sicherlich ähnlich beim Rückbesuch. Diese anfängliche Unsicherheit legte sich aber schnell. Die Stimmung war bei den meisten recht gut, im Austausch von Fragen, Scherzen und Kommentaren wechselten die Sprachen munter zwischen deutsch, französisch, englisch und wenn gar nichts mehr half, dann gingen die Schüler zur Zeichensprache über. Wir hatten ein vielseitiges Programm für unsere französischen Gäste vorbereitet. Es begann mit einem kleinen Empfang im Rathaus. Frau Behr als Vertreterin des Magistrats hielt ihre Ansprache sogar zweisprachig. Dann folgte ein Spaziergang zum Hundertwasserhaus und zur Mathildenhöhe. Die Schüler konnten in der Nähe des Darmstadtions auch einige neu gesetzte Stolpersteine betrachten, die noch mit Blumen geschmückt waren. Das Wochenende wurde in den Familien verbracht. Am Montag folgte ein Ausflug zum Felsenmeer und am Mittwoch nach Frankfurt. Am Dienstagnachmittag wurden 3 verschiedene Workshops durchgeführt zu den Themen Kochen, Sport und Kunst. Beim Rückaustausch in Romilly löste sich die vergleichbare anfängliche Anspannung sehr schnell. Jetzt waren es unsere Schüler, die Überraschungen erlebten. Vor allem wunderten sie sich über die Unterschiede zum deutschen Schulsystem. Der Schultag schien nicht enden zu wollen: an vier Tagen von 8 HEFT 21 - sommer 2015 Austausch auch auf kulinarischer Ebene Was haben die französische und die deutsche Küche zu bieten? bis 17 Uhr Schule zu haben, empfanden sie als grausam, zumal die Franzosen im Anschluss noch Hausaufgaben erledigen mussten. In der zweistündigen Mittagspause aßen manche Kinder in der Kantine, andere zu Hause. An einem Nachmittag fand eine Aktion von einer Kunstinitiative in der Nähe statt. Sie hatten Klebestreifenrollen in verschiedenen Breiten und Farben und künstlerische Beispiele des Künstlers Buff Diss mitgebracht. Daraufhin stürz- ten wir uns in das Abenteuer TAPE ART. Nach anfänglicher Zurückhaltung entstanden an den Wänden und Fenstern verschiedene Bilder, die Erinnerungen der zwei Seiten des Austausches verbanden. An einem Morgen machten wir einen Ausflug nach Provins, einer touristisch sehr beliebten Stadt, die ihre Blüte im Mittelalter hatte; am folgenden Tag fand ein Tagesausflug nach Troyes, der Partnerstadt von Darmstadt, statt. Am letzten Morgen wurde der Schultag freundlich unterbrochen von einem Besuch im nahegelegenen Rathaus, wo uns ein Magistratsmitglied empfing. Die Schüler bekamen als Erinnerung an Romilly u. a. eine kleine Handy-Socke geschenkt. Als der Bus ankam, war der Abschied dann unausweichlich und es flossen einige Tränen! Auf dem Rückweg hatten wir übrigens ein Wesen mehr an Bord: Caramel, das Kaninchen, das eine unserer Schülerinnen zum Abschied von ihrer französischen Austauschschülerin geschenkt bekommen hatte. Caramel war wirklich der Star des Tages, alle wollten sie streicheln! Ein Glück, dass sie es sich hat gefallen lassen und nicht das Weite gesucht hat! Der Austausch hat nicht nur den Schülern Spaß gemacht uns als Lehrern auch! Auf ein Neues im nächsten Jahr! Petra Moormann-Bromba, Lehrerin 23 Schule Schule „Demonstration“ Die 5a fliegt aus Plakate der Klasse 7b, angeregt von dem Motto „Je suis Charlie“ Robbie kannte eine „coole Stelle“, bei der man Staudämme bauen und auf Bäume kletternkann. Das ließen wir selbstverständlich nicht aus. Und auf dem Rückweg machten wir einen kleinen Umweg, ... ... um einen spannenden Spielplatz auf- Bis zum nächsten Mal. zusuchen. Im Zentrum von Eberstadt lernten wir schließlich die Buchhandlung H.L. Schlapp kennen, von der wir jeweils ein Buch geschenkt bekamen. Italienische Kultur und tropische Temperaturen Studienfahrt in die Toskana D ie Toskana ist eine Region in Mittel-Italien, wohin unsere Leistungskurse (Biologie/E. Ninow-Woysch und Mathematik/R.Ulrich) vom 7. bis 12. Juni zusammen die Tutorenfahrt machte. Nach der 12-stündigen Reise war das Ziel eine Bungalowanlage im Ortsteil von Viareggio. Nach der Ankunft gingen alle erst einmal zum Strand. Wir hatten Glück mit dem Wetter, und auch das Wasser war warm, sodass wir im Meer schwimmen gehen konnten. Am zweiten Tag unserer Studienfahrt gab es eine Führung durch das da Vinci Museum in Vinci und danach Freizeit in Lucca. Nach dem Frühstück um kurz vor acht waren alle top fit und natürlich pünktlich wie die Eieruhr bereit zur Abfahrt. Mit unserem Busfahrer Harry, der wie immer in bester Stimmung war, stimmten wir auf der Fahrt lustige Reiselieder an. Hoch motiviert haben wir uns die Zeichnungen und Modelle von Leo- 24 nardos Ideen angesehen. Danach ging es, frisch mit neuem Wissen gefüllt, weiter nach Lucca, einer sehr alten Stadt mit riesigen Stadtmauern. Dort haben wir Pizza gegessen und Kaffee getrunken und dadurch die italienische Kultur noch ein bisschen besser kennen gelernt. Völlig von der vielen Kultur und der Hitze erschlagen, waren doch alle froh, als wir zurück zum Camping Platz gefahren sind. Am dritten Tag stand der Ausflug nach Florenz auf dem Plan. Bei fast tropischen Temperaturen wurden wir in zwei Gruppen durch die Innenstadt von Florenz geführt. Hierbei war es sehr spannend, die verschiedenen historischen Denkmäler der Stadt zu sehen und etwas darüber zu erfahren. Nach der eineinhalb-stündigen Führung hatten wir wieder etwas Freizeit, um uns selber frei in der Innenstadt bewegen zu können. Manche haben diese Zeit zum Shoppen genutzt, andere wiede- A m 7. Januar 2015 gab es in Paris den grausamen Überfall auf die Redaktion des Satire-Magazins Charlie-Hebdo. In einem beeindruckenden Marsch demonstrierten einige Tage später Bürger, aber auch Politiker aus vielen Ländern gegen diese Bluttat. Nicht zuletzt war der Marsch vor allem auch ein deutliches Ja zu den bürgerlichen Freiheitsrechten! Diese Ereignisse hatten unsere Schülerinnen und Schüler in den Nachrichten natürlich verfolgt. Auch sie kennen Demonstrationen für die unter- Aktion Unsere kleine Wanderung führte über die schönen Eberstädter Felder. n Kinder helfe Kindern! rum zum Probieren von italienischen Spezialitäten. Donnerstag war leider schon unser letzter richtiger Tag. Nach einer abenteuerlichen Bahnfahrt kamen wir an einem Hafen an. Die Schifffahrt ging an der Küste entlang nach La Spezia, und alle betrachteten gespannt das Naturschutzgebiet von Cinque Terre. Den letzten Abend verbrachten wir auf dem Fußballplatz und bei anderen schönen Aktivitäten. Viele genossen die letzte Nacht in der Toskana und nutzen die lange Heimreise dann zum Schlafen. Wir sind uns sicher, dass allen die Fahrt sehr gefallen hat. Die beiden Leistungskurse haben sich sehr gut miteinander verstanden und viele schöne Stunden - mit und ohne Programm - erlebt. Janina Kopetzky, Tim Adamczyk, Lena Höhne, Carl-Christian Schaefer Marienhöher Allgemeine Zeitung schiedlichsten Ziele: mehr Kindergartenplätze, mehr Bezahlung von Arbeitnehmern, für Inklusion etc. Bei der Umsetzung des Themas lernten sie, räumliche Wirkung zu erzielen durch Staffelung der Personen.Farblich leben die Bilder von der Reduktion auf Schwarz und Weiss. Hell-Dunkel-Kontraste sowie lineare Strukturen machen den Reiz der Motive aus. Die Botschaften auf den Plakaten ließen viel Humor durchblicken. Petra Moormann-Bromba, Lehrerin Eine Aktion von ADRA Deutschland e. V. „Mach mit!“ Mehr als ein Paket … Mit einem Paket und 5 Euro kann jeder doppelt helfen – für ein Lächeln in der Weihnachtszeit und dauerhaft für ein besseres Leben von Kindern in Osteuropa. Weitere Infos findet ihr auf unserer Homepage: www.kinder-helfen-kindern.org HEFT 21 - sommer 2015 25 Schule Schule Frische Luft beflügelt „W Die Schülerinnen und Schüler der SV mit den Vertrauenslehrern Frau Freund und Herrn Heuck nutzen das schöne Wetter, um ihre Sitzung im Freien abzuhalten. Die SV sucht immer engagierte Leute. Wer möchte gerne dabei sein? Der Anfang und das Ende reichen einander die Hände (Spruch aus China) D ie Schülerinnen und Schüler der Grundschule und ihre Familien konnten beim diesjährigen Grundschulfest hautnah erleben, was dieser Spruch aus China wohl ausdrücken mag. Mit dem Lied „Alle Kinder lernen lesen“, vorgetragen von den Klassen 1-4, wurden zunächst neue Erstklässler begrüßt. Doch nicht nur das Begrüßen stand auf dem Programm, sondern auch das Verabschieden. Nachdem die Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe ein englisches Theaterstück vorgetragen hatten, marschierten sie stolz, mit selbst hergestellten Abschlusshüten und extra für sie angefertigten T-Shirts, auf die Bühne, um dort Glückwunsche und eine Urkunde für ihren Grundschulabschluss entgegenzunehmen. Mit dem Lied „Wenn wir auseinander gehen“ überraschten die Jahrgangsstufen 1-3 die Abschlussklasse und sangen ihr den Frieden und Segen Gottes für ihren weiteren Lebensweg zu. Glücklich und zugleich gerührt, warfen die Abgänger ihre Hüte in die Luft und verabschiedeten sich mit einem „TIME-TO-SAY-GOODBYE-Zug“. Nicht nur die Viertklässler wurden mit einem herzlichen Applaus entlassen, sondern auch Sandra Hartmann, Sekretärin der Grundschule. Für sie geht diese Arbeit für eine Weile zu Ende, weil nun ihr Mama-Dasein beginnt. Bei leckerem Essen und erfrischenden Getränken, wurde anschließend viel gesprochen und gelacht. Fröhliches Springen in der Hüpfburg, Do- 26 senwerfen, Eierlaufen, Sackhüpfen und Kinderschminken rundeten das Schulfest ab und machten es zu einem unvergesslichen Ereignis. Das Schuljahr 2014/15 ist zu Ende und liegt nun hinter uns und das neue Schuljahr hat seinen Anfang gefunden. Gott segne und begleite uns auch in diesem Jahr. Andrea Wittwer, Lehrerin Passahfest im Klassenzimmer Da haben wir den Salat Jedes Frühjahr – wie famos, gehn´ wir in den Garten los. Denn um wahre Frucht zu sehen, muss man vorerst etwas säen. Also schnell zur Hand die Tüte, Vorsicht, das man nichts verschütte. Wird jeder Samen selbst gelegt, in die Erde - ihr versteht? Nur Salat wird vorgezogen, kleines Pflänzchen - ungelogen. Achtsam in die Erd´ gebracht, angedrückt - welch zarte Pracht. Immer wieder etwas gießen, lässt den Kopf dann kräftig sprießen. ie feierte Jesus denn Ostern?“, fragte eine Schülerin im Religionsunterricht der Klasse 5b kurz vor Ostern. Nachdem wir besprochen hatten, wie die Juden Passah feiern, wünschte sich die Klasse, selbst einen Teil des Festes, nämlich den so genannten Sederabend, durchführen zu können. Der Sederabend erinnert an den Auszug der Hebräer aus Ägypten. Deshalb brachte jedes Kind etwas mit, was essbar ist und an dieses Ereignis erinnert: Petersilie aus dem Garten für die bitteren Kräuter, die an die bittere Zeit in Ägypten erinnern, süßen Nussaufstrich, der den Lehm symbolisiert, aus dem die Ziegel gemacht wurden. Ein Junge hatte auch an das Salz gedacht. Salzwasser erinnert an die geweinten Tränen. Zusammen mit ungesäuertem Fladenbrot hatten wir ein leckeres Mahl. Den meisten Spaß aber hatten die Schülerinnen und Schüler, als zu Beginn der Feier das Haus, also das Klassenzimmer, von allem gesäuerten Brot gereinigt wurde, denn zu Passah darf dies nirgendwo mehr zu finden sein. Das gesäuerte Brot stellten saure Bon- bons dar, die im Klassenzimmer versteckt wurden und dann mit vielen Freudengeschrei entdeckt wurden. „Das war schön“, meinte ein Schüler danach, „können wir das wieder machen?“ Stefanie Noack-Bürger, Lehrerin Ja, herrlich wachsen und gedeih‘n, stellen plötzlich sich Probleme ein. Denn im Salat wimmelt‘s von Feinden, Ja, die Schnecken - die Gemeinen. Wenn sie kriechen, langsam, schleimig, ist das eklig und unheimlich. Doch der Kampf ist nicht verlor‘n, denn es gibt ja Schneckenkorn. Auch ökologisch geht’s ratzfatz, mit Eierschalen und Kaffeesatz. »fribos dachboden« Ist die Schlacht endlich gewonnen, hat die Erntezeit begonnen. Mit zwei Händen fasst man drunter, schüttelt alle Erde runter, Wurzel abdrehen – alles waschen, ab und an auch mal von Naschen. Kinderaugen glänzen - heftig! „Die nächste Mahlzeit, die wird deftig!“ Und sie sagen sich – in der Tat: „Guckt, hier haben wir den Salat!“ Sind fröhlich alle nun beschwingt, nächstes Jahr wieder – unbedingt! Anne Gauer, Lehrerin Marienhöher Allgemeine Zeitung Nicht nur für Grundschüler! Fr 18:00 Uhr, Sa 14:30 Uhr So 9:30 Uhr, Mi 18:00 Uhr HEFT 21 - sommer 2015 www.hope-channel.de 27 Internate Richtig gute Freunde ... Ellena und Michelle Wie lange kennt ihr euch schon? Ellena: Seit Anfang diesen Schuljahres. Wo habt ihr euch zum ersten Mal gesehen? Hand auf‘s Herz – wie war die erste Begegnung? Was bewundert ihr am jeweils anderen? Michelle: Sie ist ja fast zwei Jahre älter als ich, und ich komme irgendwie immer mit älteren Leuten besser klar. Und sie ist immer lustig und ich liebe einfach ihr Lachen. Ihre Art ist einfach süß. Ellena: Ich mag einiges an Michelle – vor allem ihre Verrücktheit. Ich mag, dass sie einfach „michellig“ ist. Vertraut ihr euch gegenseitig Geheimnisse an? Michelle: Ja, natürlich. Ich vertraue ihr fast alles an. Sie weiß fast alles über mich. Ellena: Genau, das mache ich auch. Das ist doch normal zwischen Freunden. Wie überraschst du deine beste Freundin an ihrem Geburtstag? Michelle: Oh, sie hatte schon Geburtstag, aber das nächste Mal kriegt sie eine Torte von mir. Ellena: Das hast du mir schon das letzte Mal versprochen. Michelle: Aber das nächste Mal hab ich mehr angespart. Deine beste Freundin kommt mit ihrer neuen Lieblingsfrisur aus dem Frisörladen. Allerdings stellst du fest, dass ihr die neue Frisur überhaupt nicht steht. Was machst du? Ellena: Ich würde es ihr direkt ins Gesicht sagen. So – in her face! Michelle: Auf eine nette Art und Weise würde ich versuchen es ihr klar zu machen,aber wenn dieser Versuch scheitert, kommt auch „in her face“ dran. Tarek und Pia Wie lange kennt ihr euch schon? Pia: Ein Jahr kennen wir uns schon. Haben uns auf der Marienhöhe kennen gelernt. Wo habt ihr euch zum ersten Mal getroffen? Pia: Am Darmstädter Bahnhof, weil wir dort als neue Schüler abgeholt wurden. Was war der erste Eindruck vom jeweils anderen? Pia: Ich dachte so „Hä? - der heißt Tarek. Also muss der aus dem Ausland 28 Pia: Ich mag an Tarek, dass er so kreativ ist und immer versucht, anderen Leuten etwas zu vermitteln. Er hat seine eigene Meinung, aber drängt sie niemandem auf. Das find‘ ich gut. Und er hat immer verrückte Ideen. Durch ihn lerne ich einfach immer neue Sachen kennen. Und er macht eben auch Sport. Was bewundert ihr am anderen? Was war das fieseste, was ihr euch schon mal an den Kopf geworfen habt? Tarek: Sie ist sehr selbstständig und übernimmt nicht einfach Meinungen. Und ihren großen Kopf, um sich alles merken zu können. Pia: Jemand muss sich doch die gesamte Freundesgeschichte merken können. Tarek: Ja, und ich mag an ihr, dass sie ihren eigenen Stil hat und auch Sport macht. Ellena: In unserem gemeinsamen Zimmer. Michelle: Das war ganz witzig. Meine ganzen Familienmitglieder kamen nacheinander zu unterschiedlichen Zeiten hinein. Und jedes Mal dachte Ellena, dass dies nun ihr neuer Zimmernachbar wird. Aber bei meinem Bruder war sie etwas verunsichert, weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass sie wirklich mit einem Jungen ein Zimmer teilen müsste (lacht). Ellena: Und dann kam Michelle. Du hast mich die ganze Zeit vollgequatscht. Michelle: Stimmt. Und jetzt quatschst du mich voll. Ellena: Ich mag eben quatschen. kommen“. Und dann hab ich mich ihm mit „Hey, ich bin neu hier“ vorgestellt. Tarek: Echt? Daran kannst du dich noch erinnern? Pia: Ja, daran schon. Tarek: Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich gedacht hab: „Wieso ein gelbes T-Shirt?!“. Das hattest du nämlich damals an. Marienhöher Allgemeine Zeitung Pia: Naja, so richtig etwas an den Kopf knallen … nein, das machen wir nicht. Aber wir streiten uns immer beim Spüldienst, wer ein- und ausräumt. Tarek: Aber so ernsthaften Streit haben wir nicht. Das ist eben das, was so passt. Wir sind beide philosophisch– psychologisch interessiert. Das verbin- Internate det uns. Wir reden über sehr tiefgründige Sachen. Was war das schönste, was ihr von eurem Kumpel hören durftet? Tarek: Naja, das jetzt gerade im Interview (grinst). Ich kann sonst nicht so Komplimente machen. Pia: Er verpackt das immer so süß und dann weiß ich – ah ja, das sollte jetzt ein Kompliment sein. Wenn ihr zu zweit auf einer einsamen Insel gestrandet wärt, wie würdet ihr zusammen von dort wieder wegkommen? Tarek: Wir würden ein Floß zusammen bauen und dann wieder von dort abhauen. Pia: Ja, weil wir beide so gerne basteln. Timothy und Jonas Wie lange kennt ihr euch schon? Jonas: Seit August letzten Jahres. Wo habt ihr euch zum ersten Mal getroffen? Timothy: Im Internat. Da wir beide keine Zimmerkameraden hatten, beschlossen wir, zusammen in ein Zimmer zu ziehen. Ehrlich - wie war der erste Eindruck bei euch? Jonas: Wir haben uns durch Timothys Schwester erst kennen gelernt. Aber es hat echt gedauert bis wir mal was miteinander zu tun hatten. Worin liegen eure Gemeinsamkeiten? Jonas: Animés und Mangas. Und auch Serien in dieser Richtung. Timothy: Wir sind beide sehr an der japanischen Kultur interessiert. Jonas: Außerdem haben wir einen ähnlichen Musikgeschmack und teilen denselben Humor. Dazu gibt es jetzt aber keine Details. Was sind eure Unterschiede? Timothy: Wir sehen schon mal sehr unterschiedlich aus. Und wir haben andere Stärken. Jonas: Ja, Timothy ist gut in Mathe und Naturwissenschaften. HEFT 21 - sommer 2015 Timothy: In Musik und Englisch sind wir eigentlich gleich gut. Jonas: Und Deutsch, Geschichte und Powi sind so meine Fächer. Habt ihr regelmäßige Tätigkeiten oder Rituale, die ihr zusammen unter der Woche einhaltet? Jonas: Mir fallen da zwei Sachen ein: Suhsi essen und Tee trinken. Timothy: Stimmt. Meistens gehen wir donnerstags Sushi essen, weil wir da keine Andacht oder Lernbüro haben. Jonas: Wir lernen sogar dieselben Blöcke im Lernbüro. Und dann gucken wir jeden Donnerstag unsere Stammserie. Gerade bist du mit einem echt spannenden PC-Spiel beschäftigt und gewinnst es gleich. Dein Kumpel kommt ins Zimmer und braucht deine Hilfe. Er muss schwere Sachen hochtragen und braucht dich dazu. Was machst du? Jonas: Man hat dann eher den Respekt unter Kumpels, dass man das Spiel abwartet. Timothy: Genau! Ich würde auch abwarten. Jonas: Auch wenn das Sofa draußen auf der Straße steh und die Autos hupen, man wartet. Das ist Respekt in einer Männerfreundschaft. ... findest du im Internat auf der Höhe! 29 Internate Internate Das Durchhalten hat sich gelohnt Auch das gehört zum Internatsleben – warum ich geblieben bin M alika Ruppenthal ist 18 Jahre alt. Sie kam im Sommer 2012 in die Einführungsphase zur Oberstufe auf die Marienhöhe. Als Abiturientin hat sie nun die Marienhöhe mit einem richtig guten Abi und einem riesigen Schatz an Erfahrungen, Erinnerungen und Freundschaftskontakten verlassen. Die Zukunft ist bereits geplant: es geht nach Herne, wo sie im 1y4jesus-Team mitarbeiten wird. Danach plant sie, Soziale Arbeit zu studieren. Malika, du hast mir neulich gesagt, das erste halbe Jahr auf der Marienhöhe war richtig schwer für dich. Was genau war da so schwer? Die fremde Umgebung war schon eine Herausforderung. Ich habe meine Freunde zurückgelassen, und zuhause war alles eingespielt. Da kam dann erst mal so ein Gefühl der Verlorenheit auf. Die „alten“ Internatsschüler begrüßten Freunde, es gab lautes Hallo, die wussten, wie das hier läuft, und ich hab mich verloren gefühlt. Du hast nach außen gar nicht so schüchtern gewirkt … War ich aber, und das ging so weit, dass ich in den ersten Wochen kurz vor der Essenszeit im Gang gestanden und gewartet habe, ob jemand anderes zum Essen geht. Alleine wollte ich nicht sitzen, und mich zu anderen zu setzen hab ich mich nicht getraut. Wenn ich jetzt zurückdenke (lacht): unnötige Gedankenmacherei! Hat es geholfen, dass du mit den anderen Neuen auf einem Gang gelebt hast? Das Gruppengefühl war hilfreich. Wir haben ja alle – egal wie verschieden wir waren – eine Grunderfahrung geteilt: neu zu sein. Da ging natürlich jeder anders mit um, was auch eine wertvolle und interessante Erfahrung war, die man so nur im Internat machen kann. Wie war‘s in der Schule? Am Anfang habe ich gedacht, ich packe es nicht. Da war zum einen meine Schüchternheit, mich mal zu melden. Und alles war neu. Dann wurde das 30 U Lernbüro eingeführt. Die fachliche Hilfe durch Lehramtsstudenten hat mir geholfen, auch wenn wir es nicht so toll fanden, dort hin zu müssen. Irgendwann habe ich gemerkt, wie gut es ist, schon seine Hausaufgaben und Referate gemacht und den Abend frei zu haben. m sich vom Abiturstress zu erholen und den Schmerz des baldigen Abschieds voneinander nicht zu groß werden zu lassen, gibt es für die Abiturienten allerhand Aktivitäten: ein gemeinsamer Ausflug, das traditionelle Abschiedsessen im Restaurant zusammen mit den Internatspädagog/-innnen und natürlich der Abi-Streich, den sie ihren Mitbewohner/-innen gerne spielen und bei dem es manchmal auch recht feucht, aber immer sehr fröhlich zugeht. Was hat dir noch am Anfang geholfen? Es sind vor allem die Menschen, die das Besondere der Höhe ausmachen. Da sind so viele kleine Momente und Begegnungen: abends im Tagesraum, man sitzt da eingekuschelt in die Decke, liest was, jemand kommt vorbei und fragt, ob man auch einen Tee möchte. Eine kleine Geste mit großem Effekt: sich willkommen zu fühlen. Sowas gibt’s hier laufend. Oder jemand fragt, ob du quatschen möchtest. Man betet miteinander, heult oder freut sich mit anderen, und dafür geht man nur eine oder zwei Türen weit. Wichtig ist dann auch, selbst einen Beitrag zu leisten, nämlich, die Maske mal fallen zu lassen. Du hättest auch nicht gedacht, dass du mal Internatsassistentin wirst, oder? Ganz sicher nicht! Ich weiß noch, wie ich am Anfang von den Internatsassistenten dachte, „die müssen ganz schön cool sein“, fast schon ehrfürchtig … (lacht herzhaft). Aufsicht führen, einen dicken Schlüsselbund haben, das Telefon überwachen … Und dann bin ich sogar von den Internatspädagogen gefragt worden, ob ich das machen wollte! Die haben mir das zugetraut. Deine Schnupperwoche war nicht so toll, hast du erzählt. Warum bist du trotzdem gekommen? Ich hatte schon so viel Positives von Leuten gehört, die glaubwürdig für mich sind: ich kannte Marienhöher Schü- ler über die Pfadis und die Jugend, außerdem waren meine Großeltern schon hier, dann auch meine Mutter und ihre Geschwister. Von meiner Mutter habe ich schon von klein auf immer gehört: „Das waren die besten drei Jahre meines Lebens“. Na ja, da hab‘ ich gedacht: probier’s mal selbst aus! Und wie war das Ausprobieren? Das Durchhalten der ersten Monate hat sich voll gelohnt! Durch die Höhe bin ich viel offener geworden, ich kann Präsentationen halten, locker mit Menschen umgehen und fühle mich wertvoll. Einmal im Jahr gibt es einen Gottesdienst, den der Religions-Leistungskurs gestaltet. Da habe ich mit einer Freundin zusammen die Predigt gehalten. Vor Hunderten von Leuten! Ich hätte nicht gedacht, wie weit man sich hier entwickeln kann. Es macht Spaß, für Gott aktiv zu sein, zusammen mit anderen Leuten. Deswegen freue ich mich auch auf meine 1y4jesus-Zeit. Das Interview führte Christine Feldmann Marienhöher Allgemeine Zeitung Noch schnell ein Foto zur Erinnerung Herzliche Einladung zum Tag der offenen Tür Sonntag, 22. November 2015, 11- ca. 15 Uhr G8 + G 9 Klass en bitte erfrage n Besuchen Sie: • • • • • • Seit Sch uljahr 2012/1 3 um 11 Uhr eine einführende Informationsveranstaltung ab 11.45 Uhr Unterrichtsbeispiele in verschiedenen Fächern, Fachvorstellungen, künstlerische Darbietungen die Unterrichtsräume mit vielen interaktiven Tafeln die Schulmediothek, Computerräume, Sportanlagen, das großzügige Pausengelände die Intenate die vegetarische Schulmensa Sie bekommen Informationen aus erster Hand. Sprechen Sie mit Lehrerinnen und Lehrern! Nehmen Sie an Führungen teil. utzschule“ ernde Schule“ und „Klimasch örd itsf dhe sun „Ge kat tifi Zer 2015 Programm ab ca. Mitte November unter www.marienhoehe.de HEFT 21 - sommer 2015 31 Mediothek Mediothek A „JuKris“ treffen Autorin Hanna Jansen m 21. Mai gab die Autorin Hanna Jansen eine Lesung über ihr neues Buch ,,Herzsteine“. Vom Unterricht freigestellt, fuhren wir mit Frau Dürsch zur Gruppenbild mit Autorin Centralstation in Darmstadt, um uns die Lesung anzuhören. Als Frau Jansen über die Entstehung des Buches sprach, erzählte sie, dass die Bücher, die sie schreibt eine Verbindung zu ihrem Leben haben. Sie selbst hat 14 Kinder aus aller Welt adoptiert, unter anderem auch welche, die 1994 den Völkermord in Ruanda miterleben mussten und dort ihre Familien verloren. In dem Buch ,,Herzsteine“ spielt die Geschichte dieses Völkermordes eine entscheidende Rolle. Ich persönlich fand die Lesung sehr interessant gestaltet, und ich fand es toll, dass ich dadurch mein geschichtliches Wissen erweitern konnte. Solveigh Petri Klasse 8a Petra Dürsch (Mitte) mit den „Jungen Kritikern“. Von links: Cornelius, Solveigh, Jana, Lola Schulbibliothek als Motor für guten Unterricht eine Tjost (wer weiß noch, was das ist?) erlebt, wie er auch die Folgen seines Ungehorsams zu spüren bekommt und sich sein Leben dadurch verändert. Danach gab es zur Auflockerung erst einmal eine Überraschung, denn Frau Dockter war nicht allein gekommen, sondern hatte auch den Ballondockter, mit dem sie verheiratet ist, mitgebracht. Da wurden aus bunten Luftballons ein Pferd, ein Schwert und eine Rakete. Beim anschließenden Rätsel konnte jeder testen, wie gut er die Geschichte behalten hat. Nur bei einer Frage wussten Schüler und Lehrer keine Antwort, nämlich was eine Schabracke ist. Aber jetzt vergisst man das nicht mehr. Nach einem weiteren Kapitel aus dem Buch „Wimm und der Ritter vom Löwenthron“ durften die Schüler noch fleißig Fragen stellen und Vorschläge machen, von welchem Thema das ls sich im Herbst 1986 zwei hessische Lehrer auf einer Tagung in der Mediothek des Gütersloher Evangelisch-Stiftischen Gymnasiums kennen lernen und beschließen, zukünftig Kontakt zu halten, konnte man das noch für Tagungseuphorie halten. Man geht beflügelt auseinander und wird alsbald vom Alltag überrannt. Aber das geschah diesmal nicht. Die AG Schulbibliotheken in Hessen entsteht … Ein erstes überregionales Treffen führte 1987 über 30 Lehrerinnen und Lehrer, die in ihren Schulen für die Bücherei aktiv waren, zusammen … und 1992 zur Grün- D Herzen genommen und viele Tipps und Anregungen von dieser einmaligen Servicestelle in Deutschland für den eigenen Alltag erhalten. Deshalb wurde das Schulzentrum auch bereits am 4. Februar 1994 Mitglied in diesem Verein – um einerseits das Know-how und die Angebote zu nutzen, andererseits sollte diese wichtige Arbeit tatkräftig unterstützt werden. Deshalb freuen wir uns sehr über eine Urkunde der LAG, durch die sie sich für die langjährige Mitgliedschaft beim Schulzentrum Marienhöhe e.V. bedankt. Petra Dürsch, Bibliothekarin Bekanntschaft mit Rittern ie Ritter: ruhmreiche Helden, treue Diener des Königs, Verteidiger des Glaubens, Beschützer der Schwachen. Davon durften die fünften Klassen bei der Autorenlesung von Monika Dockter mehr erfahren. Eingestimmt auf das Thema wurden die Schüler schon beim Betreten der Aula – da gab es ein Schwert, ein Schild und die bisher erschienenen „Wimm“-Bände zu sehen und aus den Lautsprechern ertönte das Eröffnungslied aus dem gleichnamigen Musical. 32 dung der Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e. V. (LAG) … Ihr Ziel ist die Stärkung und Weiterentwicklung der Schulbibliotheken. Sie setzt sich insbesondere für das Schulbibliothekswesen und die Leseförderung in Hessen ein, führt Projekte durch und unterstützt die Mitglieder mit Information und Beratung … Wir sind davon überzeugt, dass die Schulbibliothek der Motor für guten Unterricht ist.“ (Günther Brée: Die Geschichte der Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken). Dieses Ziel und Vorbild hat sich auch der Schulzentrum Marienhöhe e.V. zu Wimm, ein zehnjähriger Bauernsohn, lebt zur Zeit der Ritter mit seinen Eltern und seiner Schwester am Fuße der Burg Wolfsberg. Und sein größter Wunsch ist es natürlich, ein echter Ritter zu werden. Aber damals war das fast unmöglich, so berichtete Frau Dockter. Denn man konnte sich seinen Beruf nicht einfach aussuchen, man wurde „hineingeboren“ – Vater Ritter, Sohn Ritter, Vater Bauer, Sohn Bauer. Und das gilt auch für Wimm. Und noch mehr erfuhren die Schüler bei der Autorenlesung, nämlich dass der junge Wimm mehr arbeiten muss als Spaß hat, wie er trotzdem beim Ritterturnier dabei sein will und Marienhöher Allgemeine Zeitung denn alle bisherigen Veröffentlichungen der Autorin sind in der Vergangenheit angesiedelt. Auch ein UnterwasserRoman könnte es doch sein. Dann war die gemeinsame Zeit auch schon vorbei, und die Autorin konnte einige Anregungen, die Schüler durften jeder einen Wimm-Sticker mitnehmen. Petra Dürsch, Bibliothekarin I ch fand das Buch „Wimm und der Ritter vom Löwenthron“ sehr gut und ich glaube, dass die anderen Bücher auch so gut sind. Während der Lesung gab es eine Pause, in der aus Luftballons ein Schwert und ein Schaukelpferd gemacht wurden und wir auch noch ein Rätsel gelöst haben. Yannik Lionel Dojahn, 6r Veranstaltungen Über 20 Jahre Mitgliedschaft in der LAG „A nächste Kinderbuch, das Frau Dockter schreiben wird, handeln könnte. „Es soll in der Zukunft spielen“, meinten einige, „Der Drohnenpilot“ – Autorenlesung mit Thorsten Nesch Thorsten Nesch, geboren 1968 in Solingen, lebt in Kanada und Deutschland. Sein Jugendroman „Joyride East“, den er 2010 hier im Schulzentrum vorgestellt hat, wurde verfilmt. Jetzt kommt er am 5. November 2015 wieder auf die Marienhöhe, um für die Klassen 7 bis 10 aus seinem Sci-Fi-Roman „Der Drohnenpilot“ vorzulesen. Wer sich schon einmal auf das Thema Drohnen einstimmen will, findet zahlreiche interessante Filme im Internet. „Nesch hat’s einfach drauf!“ meint „Die Junge Welt“ über einen seiner mittlerweile 400 Auftritte. Thorsten Nesch ist als Romanautor ein moderner Geschichtenerzähler, der auf der Bühne ebenso zuhause ist wie im Hörfunk und im Film. Thorsten Nesch bei seiner Lesung 2010 HEFT 21 - sommer 2015 Marco M. – der Poet für Gerechtigkeit „Ich red‘ hier von MENSCHENHANDEL! Doch wie lange noch, bis wir Menschen handeln?“ Es ist der Schrei nach Gerechtigkeit, der Marco Michalzik umtreibt. Warum Menschen leiden müssen für den Egoismus anderer, und warum viele Menschen ihren eigenen und den Wert von anderen Menschen nicht kennen. Marco, frisch gebackenener Darmstädter, der schon mehrfach in der „Krone“ auftrat, um die Darmstädter mit seiner Leidenschaft – der Kunstform des Poetry-Slams – zum Nachdenken anzuregen, besucht am 13. Januar 2016 das Schulzentrum Marienhöhe. Kreativ, nachdenklich, lebensfroh, so beschreibt sich Marco selbst. Der Jugendreferent beim Jugendmissionswerk Nightlight, Rapper und Poetry-Slammer hat in einem Interview mit www. darmstadtdahinter.wordpress.com einiges über sich erzählt: „Zu schreiben begann Marco schon vor einigen Jahren, brachte seine Gedanken jedoch erst in Form von Rap an die Öffentlichkeit, bevor er mit dem slammen anfing… Einer seiner bekanntesten Slam-Texte trägt den Namen „Unsichtbar“, bei dem er von einem Mädchen erzählt, das vom eigenen Vater an Zuhälter verkauft wird und so mehrere Jahre in Zwangsprostitution leben muss. „Dieses Mädchen habe ich bei Hamburg getroffen, und als sie mir ihre Lebensgeschichte erzählt hat, war ich so fertig. Und so wütend! Da musste ich drüber schreiben.“ Man hört, dass Marco Michalziks Lieder und poetische Texte oft Gerechtigkeit thematisieren, doch er selbst sagt: „Ich weiß vorher nicht, was bei den Texten herauskommt. Ich schreibe einfach über das, was mich beschäftigt. Das Schreiben ist meine Art, Dinge zu verarbeiten, und ich merke, dass ich darin aufgehe!“ Und Marco schreibt nicht nur darüber, sondern engagiert sich auch in diesem Bereich – so ist er Mitglied des „Justice Project“ in Karlsruhe, das Mädchen hilft, aus Prostitution zu fliehen.“ Und was treibt ihn an, was macht ihn aus? „Jesus ist für mich die Liebe meines Lebens und die Inspiration, diese Liebe zu leben.“ Die Veranstaltung findet im Gemeindezentrum für die Klassen 9 und 10 sowie für die Oberstufe statt. 33 Mediothek Mediothek Buchtipps aus der SMS M ax und die wilde 7 – Das schwarze Ass. Eine echte Ritterburg als neues Zuhause – kann man sich etwas Cooleres vorstellen? Ja, kann man, findet der neunjährige Max. Denn Burg Geroldseck ist ein Seniorenheim voller schrumpeliger Omas und Opas. Die Mutter des neunjährigen Max arbeitet als Pflegerin hier und beide bewohnen eine Dienstwohnung in der Burg. Max fühlt sich überhaupt nicht wohl, aber das ändert sich schnell, als er Vera, Horst und Kilian kennenlernt, die im Speisesaal an Tisch 7 sitzen. Das Trio ist der Oberschwester ein Dorn im Auge. Diese will leise und angepasste „Alte“. Doch davon will das Trio, das gemeinsam über 200 Jahre alt ist, nichts wissen. Im Gegenteil - die ehemalige Schauspielerin, der Ex-Fußballtrainer und der ehemaligen Rechtsanwalt bestimmen selbst über ihr Leben. Und als ein Einbrecher die Burg in Angst und Schrecken versetzt, ist Max begeistert: Endlich kann er sich als Detektiv beweisen! Eine Freundschaftsgeschichte der ganz besonderen Art. Ab 10 Jahre. Lisa-Marie Dickreiter & Winfried Oelsner; bk 5.1 Dic T eslas unvorstellbar geniales und verblüffend katastrophales Vermächtnis. Der serbisch-amerikanische Pionier der Elektrotechnik Nikola Tesla war/ist für so manchen ein Unbekannter (Autofans inzwischen aber durch die gleichnamige Elektro-Automarke ein Begriff), war aber ein genialer Erfinder. Sein Vermächtnis steht im Mittelpunkt des ersten 34 Bandes einer neuen Trilogie. Ein grausamer Schicksalsschlag hat Nick, seinen Vater und seinen Bruder nach Colorado Springs verschlagen - in das uralte Haus seiner verstorbenen Tante. Und schon während des Einzugs wird er beinahe von einem Toaster erschlagen. Nur eines der zahllosen unnützen alten Dinge, die auf dem Dachboden lauern. Nick beschließt kurzentschlossen, einen Garagenflohmarkt zu veranstalten, doch das Wetter scheint ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Um überhaupt noch etwas in diesem grausigen Unwetter, das über die Stadt zieht, sehen zu können, schaltet er einen der Dachbodenfunde - einen alten Bühnenscheinwerfer - ein und plötzlich strömen die potentiellen Käufer herbei und überschlagen sich mit Angeboten für die alten Waren. Als nahezu alles verkauft worden ist - zu völlig überteuerten Preisen - kommen vier dubiose Männer herbei, die ebenfalls an den Waren interessiert sind. Etwas später findet Nick heraus, dass jeder der Gegenstände ein Teil von Teslas wichtigster und gefährlichster Erfindung ist und diese seltsamen Männer alles daran setzten, diese Dinge in die Finger zu bekommen. „Spannung, eine Prise Wissenschaft, Humor und tiefgründige Charaktere mit ihrem Kampf gegen das Böse und jeder Menge außergewöhnlicher Erfindungen machen dieses Buch zu einem absoluten Lesegenuss“ (www.wasliestdu.de). Ab 10 Jahre. Neal Shusterman; Eric Elfman; bk 5.1 Shu 13 Wochen. Harry Voß ist den jüngeren Lesern durch „Der Schlunz“ längst bekannt. Jetzt hat er erstmals ein Buch für Jugendliche geschrieben. Simon erlebt seit einem furchtbaren Gewitter merkwürdige Din- ge. Gegenstände verschwinden. Eine Freundin kennt Geheimnisse, die er niemandem verraten hat. Und hier und da entdeckt er eine mysteriöse Person, die ihn beobachtet - und die aussieht wie er selbst. Ist das eine Falle? Ein Traum, eine Vision? Als sich das Rätsel löst, geht der Ärger erst richtig los. 13 Wochen lang sieht Simon die Welt durch die Augen seines Doppelgängers, erkennt die Sinnlosigkeit seines Lebens. Aber er bekommt in dieser Zeit auch die Chance, seinem Lebensweg eine neue, bessere Richtung zu geben. Er kann über Gott und die Welt nachdenken, kann Ihn erleben und lässt sich und den Leser zum Nachdenken anregen. Ist ein Opfer wirklich nur Opfer? Kann man sich selbst verändern? Kann man ein total anderer Mensch werden? Wer bestimmt, ob man liebenswert ist? Viele christliche Grundwerte werden locker näher gebracht und bieten den jugendlichen Lesern gute Antworten bei der Selbstfindung. Das Buch ist zwar manchmal etwas langatmig geschrieben, aber das Durchhalten lohnt sich. Ab 12 Jahre. Harry Voß; bk 5.2 Voß H erzsteine. Das ist viel verlangt: Ein ganzes Jahr soll Sam fern von Hamburg und seinen Freunden auf Sylt zur Schule gehen! Sein Vater will einen Kollegen in dessen Praxis vertreten, doch der eigentliche Grund für den Umzug auf Zeit ist Sams Mutter Fe. Sie stammt aus Ruanda, vor 17 Jahren ist sie vor dem Völkermord in ihrer afrikanischen Heimat nach Europa geflohen und hat so als einzige ihrer Familie überlebt. Jetzt wird sie von ihrem Trauma eingeholt und droht ernsthaft krank zu werden. Alle hoffen, dass die Insel ihr gut tut. Auf der Inselschule ist Sam nicht der einzige Exot. Doch während er sich nur der Anmache einiger Mädchen entziehen muss, zieht das Mädchen Enna den Marienhöher Allgemeine Zeitung Spott der Mitschüler auf sich. Ihre Mutter ist Heilerin und wird mit Argwohn von den Inselbewohnern beäugt. Sam aber ist beeindruckt von Ennas ruhigem Selbstbewusstsein. Die beiden kommen sich näher und Sam findet bei Enna die beglückende Nähe, die ihm zuhause so fehlt. Doch noch einmal wird Sam fortgerissen, diesmal nach Ruanda. Hier in Afrika erfährt er endlich, wer seine Mutter wirklich ist, was sie erlebt und verloren hat. Er beginnt zu verstehen: Fes Geschichte, ihre Schuldgefühle gegenüber allen, die den Genozid nicht überlebt haben, ihre Gefühle für ihn und seinen Vater und warum sie noch in Ruanda bleiben muss. Das alles führt Sam näher zu sich selbst und schließlich zurück auf die Insel, zu Enna. „Die Autorin Hanna Jansen kam über ihre elf Pflegekinder dazu, sich intensiv mit Ruanda auseinanderzusetzen. So erzählt sie einfühlsam und kenntnisreich aus der Perspektive von Jugendlichen [...], eine berührende Geschichte des Erwachsenwerdens und der Auseinandersetzung mit den Eltern.“ (Süddeutsche Zeitung). Ab 14 Jahre. Hanna Jansen; bk 5.2 Jan D rohnenpilot. Die Bundeswehr setzte 1998 Aufklärungs-Drohnen im Kosovokrieg ein. Im Jahr 2009 wurde der pakistanische Talibanführer Baitullah Mehsud von einer US-Drohne getötet. Im Juni 2012 starb Abu Yahya al-Libi, die Nummer zwei im Terrornetz der al-Qaida, bei einem Drohnenangriff. Für die Zukunft plant die Nasa eine Luftraumüberwachung mit Drohnen, die mithilfe von Mobilfunkantennen kontrolliert werden sollen. Die Firma Boston Dynamics arbeitet an unbemannten Killerrobotern für die Zukunft. In letzter Zeit häufen sich Berichte über Unfälle mit privaten Drohnen. Es gibt Überlegungen, diese unbemann- HEFT 21 - sommer 2015 ten ferngesteuerten Flugkörper verstärkt auch kommerziell zu nutzen. Amazon will in Zukunft Pakete mit Mini-Drohnen direkt zum Kunden liefern. Skeptiker sehen die Privatsphäre durch Drohnen gefährdet, aber vor allem im Bereich der unbemannten Kriegsführung stehen Drohen stark unter Kritik. Der zunächst futuristisch anmutende Roman von Thorsten Nesch hat damit einen sehr realistischen Hintergrund. Darius, ein siebzehnjähriger Zocker, hat gerade die Schule beendet. Er weiß nicht genau, was er mit seinem Leben anfangen soll. Noch wohnt er bei seinem Vater, beide leben von der Grundsicherung. Darius hat kaum Interessen außer Computer spielen. Im Kriegsspiel „Raid“ ist er auf dem höchsten Level angelangt. Am Ende des Spiels bieten ihm die Spielmacher einen Job an. Ein hohes Gehalt und eine eigene Wohnung locken. Obwohl Darius nicht genau weiß, worauf er sich einlässt, sagt er zu. Er wird nicht Testspieler, wie er zuerst gedacht hat, sondern Drohnenpilot. Trotz anfänglicher Bedenken lässt er sich immer weiter auf den Job ein. Zunächst fliegt er in seiner eigenen Stadt Aufklärungstouren. Dabei kommt er mit den Interessen seiner politisch engagierten Freundin in Konflikt. Weitere Flüge im Ausland folgen. Erst später stellt er fest, dass er auch bewaffnete Einsätze fliegen soll. Das Thema des Romans ist ernst und nahe an der heutigen Realität. Ab 14 Jahre. Am 5. November besucht der Autor Thorsten Nesch unsere Schule und wird sein neues Buch den Klassen 7 bis 10 vorstellen. Thorsten Nesch; bk 5.2 Nes V erschollen in der Südsee. Proviant: 29 Kokosnüsse. Für 3 Menschen und 51 Tage. Ausgemergelt kauern die drei Freunde in einem kleinen Motorboot, als sie am 24. November 2010 schließlich gefunden werden, 1300 Kilometer vom Startpunkt ihrer Reise entfernt. Auf ihrer Heimatinsel Tokelau hatte man sie bereits für tot erklärt. Ihre Rettung geht als Wunder weltweit durch die Medien (New York Times, GQ u. a.). Doch die Jungen, 14 und 15 Jahre alt, bringen ein dunkles Geheimnis mit an Land. Auf der Suche nach ihnen reist Damaris Kofmehl rund um den Globus, stößt aber auf eine Mauer des Schweigens. Doch ausgerechnet in der Straßengang-Szene Sydneys warten Antworten auf sie. Ab 14 Jahre. Damaris Kofmehl; bk 5.2 Kof V erstehen Sie die Béliers? Die sympathische Komödie ist der Überraschungserfolg aus Frankreich. Die 18-jährige Paula ist die einzige Hörende in ihrer Familie, Eltern und Bruder sind gehörlos. Gleichzeitig ist sie musikalisch sehr begabt und erhält das Angebot, in Paris Gesang zu studieren. Hin- und hergerissen zwischen Loyalität und Selbstverwirklichung gerät sie in innere Konflikte. Neben der Familie ist die Musik das Thema des Filmes und so erreichte der Soundtrack in Frankreich bereits Platz 6 der Charts. Neben den von der Hauptdarstellerin Louane Emera (Finalistin der französischen Ausgabe der Talentshow The Voice) selbst gesungenen Liedern sind Beiträge des Kinderchors La Maîtrise des Hauts-de-Seine sowie Score-Teile des französisch-russischen Duos Evgueni und Sacha Galperine zu hören. Film und Filmmusik sind beste Beispiele für die unnachahmliche Leichtigkeit französischer Komödien mit Tiefgang. (ekz). FSK ab 0 Jahre. Ein Film von Eric Lartigau nach dem Buch von Victoria Bedos; Zba Bed Die Kürzel am Ende helfen beim Finden der Bücher in der SMS 35 PRO Aktuell PRO Aktuell Kontinuität und Wandel E igentlich müsste die Überschrift heißen: „Die Marienhöher Kontinuität ist der Wandel“. Zwar sieht es für die „Heimkehrer“ nach den Sommerferien auf den ersten Blick so aus wie vor den Ferien, doch auf den zweiten Blick wird deutlich, wie viele gute Geister das neue Schuljahr vorbereitet haben. Danke! Auf den dritten Blick merkt man dann schnell, dass sich auch die Schülerschaft und die Mitarbeiterschaft verändert haben. Die letzten Abschlussklassen müssen sich nun in anderen Bereichen bewähren, die neuen Abschlussklassen sind stolz nachgerückt, und die neuen Schülerinnen und Schüler suchen „ihren“ Platz. Bewährte Kräfte aus dem Mitarbeiterkreis haben ihren wohlverdienten Ruhestand genommen, andere pausieren oder wechseln den Wohnort, dafür sind neue gekommen, die bald ganz selbstverständlich dazugehören. Also ein Schulbeginn wie immer. Diesmal ist es aber noch ein wenig an- ders: nach 15 Jahren (die zweitlängste Amtszeit in der Marienhöher Geschichte) ging der Schulleiter Gunter Stange in den Ruhestand, auch Dr. Wilfried Warning, Leiter der Realschule, hat sich den „dritten Lebensabschnitt“ redlich verdient. Nun werden Dr. Christian Noack (viele Jahre schon als Pädagogischer Leiter aktiv) als Schulleiter, Stefan Petersen als Stellvertreter (traditionell u. a. verantwortlich für den Stundenplan) und Reiner Junek als Leiter der Realschule Verantwortung tragen, zudem wie bisher Renate Vogel als Leiterin der Grundschule. Ebenso ist wie bisher Achim Ulrich als Geschäftsführer dafür zuständig, die materiellen Voraussetzungen zu schaffen, dass Schule überhaupt erst praktisch möglich ist. Was bleibt, ist der Internationale Freundeskreis Pro Marienhöhe e. V., der Förderverein der Schule. Er verbindet Vergangenheit mit Gegenwart und Zukunft. Daher lädt er auch Mitglieder und Freunde zum diesjährigen Herbst- treffen am 14. und 15. Nov. 2015 ein. Den Predigtgottesdienst in der Marienhöher Gemeinde (14.11.15) gestaltet traditionell der Leistungskurs Religion Q3, diesmal mit Dr. Helmut Fuhrmann. Der Nachmittag gilt der Begegnung: Führung über den Campus, Treffen mit Mitgliedern, Freunden und Ehemaligen bei Kaffee und Kuchen und die neuesten Nachrichten von der Höhe (traditionell mit dem Schulleiter), am Abend dann ein Konzert und eine Vernissage zu einer Kunstausstellung. Am Sonntag (5.11.) findet schließlich um 10.00 Uhr die ordentliche Mitgliederversammlung auf dem Campus statt. (Schriftliche Einladung für Mitglieder folgt.) Walter Bromba, 1. Vorsitzender Internationaler Freundeskreis Pro Marienhöhe Abitreffen schon nach fünf Jahren „E rst 5 Jahre soll das her sein?“, dürften sich die meisten Ehemaligen gedacht haben, als wir uns am Samstagnachmittag (16. Mai) an der Aulawiese trafen. Trotz einiger Terminverschiebungen im Vorfeld und der Überschneidung mit dem Bildungskongress konnten wir Walter Bromba, den viele von uns während der Schulzeit als Religionslehrer hatten, für eine Führung über das Schulgelände, durch die alten Klassenräume, aber auch durch die neuen Gebäude gewinnen. Während der ca. 90-minütigen Führung wandelte sich das „Erst 5 Jahre“ bei Vielen in ein „Schon 5 Jahre soll das her sein“. Während wir Einblicke in die alten Klassenräume erhaschen durften, entwickelte sich das Treffen zu einem freudigen Wiedersehen der alten Weggefährten, das von angeregten Gesprächen über die Schulzeit sowie über die vergangenen fünf Jahre begleitet wurde. 36 Beim Kuchenessen im neuen Schulgebäude, zu dem noch einige Nachzügler eintrafen, wurden weiter Geschich- ten ausgetauscht. Die meisten von uns haben mittlerweile eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen ersten Hochschulabschluss, viele sind in festen Beziehungen, einige sind sogar verheiratet und haben Kinder. In fünf Jahren kann eben viel passieren, doch trotzdem kam es einem beim Anblick der alten Freunde vor, als hätten wir erst gestern unsere letzte Abiturprüfung geschrieben, um anschließend gemeinsam vor der Verwaltung zu feiern. Nach der kurzen Stärkung beendeten wir den offiziellen Teil der Veranstaltung und fanden uns in unseren alten Cliquen zusammen. Erst ab 18:30 Uhr hatten wir im italienischen Restaurant „Da Mario‘s“ in Seeheim einen Raum für die gesamte Gruppe gemietet. Die Zwi- V or knapp einem Jahr veröffentlichten wir eine Geschichte aus dem „Alten Schülerheim“ über den Frosch von Thomas Krause. Für Pro Aktuell hat er wieder in seinem Gedächtnis gekramt. Lieber Norbert Fritz, du fragst, was das damals für eine Geschichte war mit dem Gewehr? Ich erinnere mich noch ganz genau. Es war in dem Jahr, in dem Willy Brandt als Bundeskanzler zurück und Gerd Müller den Ball ins linke Eck zur Weltmeisterschaft trat. Ich war achtzehn, aber noch nicht volljährig. Erst ein Jahr später wurde die formale Voll- 14.-15. November 2015 - Pro Marienhöhe Herbsttreffen 14.11.2015 Jahrgangstreffen ABI 80 auf der Marienhöhe. Anmeldung bei Sandra Diehm, Tel.: 06257 869843 E-Mail: [email protected] Marienhöher Allgemeine Zeitung ihm stellt. Beim nächsten Treffen in fünf Jahren hoffen wir darauf, noch weitere ehemalige Mitschüler sowie unsere Lehrer begrüßen zu dürfen. Ich wünsche uns Gesundheit, viel Kraft (auch wenn etwas mal nicht so läuft, wie wir es uns vorstellen) und dass wir uns in der Zwischenzeit nicht aus den Augen verlieren. Gabriel Jourdan Unglaubliche Geschichten von Thomas Krause Termine Klassenfoto ABI 2010 einmal anders: locker und fröhlich, am Uhrtürmchen schenzeit war zur freien Verfügung vorgesehen. Im „Da Mario‘s“ trafen dann nach und nach alle Teilnehmer inklusive weiterer Nachzügler ein, sodass wir am Ende des Tages 35 Personen waren, was genau der Hälfte des Jahrgangs entspricht. Erfreulicherweise kamen auch Leute, die nicht mehr in der näheren Umgebung wohnen. Der Pizzabäcker schob eine Riesenpizza nach der anderen für uns in den Holzofen, sodass man mit dem Essen kaum nachkam. Auch über den Nachschub an Getränken musste man sich keine Sorgen machen, und so aßen, tranken, redeten, lachten und feierten wir noch bis in die Nacht hinein. Es war toll zu sehen, was für wunderbare Menschen aus uns geworden sind und wie souverän jeder Einzelne die Aufgaben meistert, die sein Leben jährigkeit mit der Vollendung des achtzehnten Lebensjahres bescheinigt, statt erst mit 21 Jahren. Auch der Tag ist mir noch ganz bewusst. Es war der Buß- und Bettag im November. Ein langweiliger, grauer Tag, regnerisch, kein Unterricht, Herbst, deprimierend. Am Ende war er dann doch überhaupt nicht langweilig. Aber der Reihe nach … Damals waren viele Schüler bewaffnet. Ja, du liest richtig, ein langes Messer gehörte eher zum Alltag, darüber wurde eigentlich kein Wort verloren. Mein Kumpel K. hatte ein „Bowie-Knife“, von den Ausmaßen vergleichbar mit einer kleinen Machete. Angeblich war damit ein Leopard enthäutet worden. Andere hatten Stilette und „Fahrtenmesser“. Aber auch schwerere Bewaffnung war nicht selten. Von einem Schüler ging das Gerücht, er habe mit einem Gewehr vom alten Schülerheim ins neue Schülerheim durch ein offenes Fenster geschossen, die Kugel habe die geschlossene Tür durchschlagen und sei auf der anderen Seite des Flures in einer Tür stecken geblieben. Ein weiteres Gerücht besagte, unter dem Bett von A. habe man eine scharfe Handgranate gefunden. Ein Schüler schoss angeblich mit einem Luftgewehr auf die Orgelpfeifen in der alten Aula, ein anderer später tatsächlich auf meinen VW-Käfer. Natürlich war nicht jeder mit einer Waffe versehen, aber es war auch nicht ungewöhnlich, und so traf es sich, dass ich eines Tages beim gründlichen Säubern unseres Zimmers unter unserem Stockbett ein Luftgewehr fand. Wie es dahin kam? Ich wollte es nicht wissen und mein Zimmergenosse G. wollte es nicht sagen. (Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe von Pro-Aktuell) Internationaler Freundeskreis Pro Marienhöhe e.V. Förderverein des Schulzentrums Marienhöhe e.V. 1. Vorsitzender: Walter Bromba, Tel. 069/700716, E-Mail: [email protected] Redaktion: Norbert Fritz, Stetteritzring 96, 64380 Roßdorf, Tel. 06071/41966, E-Mail: [email protected] HEFT 21 - sommer 2015 37 Rätsel / Humor Rätsel / Humor Sudoku Wer ist wer? Marienhöher gut behütet! Humor H ans fragt die Lehrerin: „Weshalb nennen wir unsere Sprache auch Muttersprache?“ Lehrerin: „Weil Vater nie zu Wort kommt.“ V ater: „Fritzchen, warum klebst du mein Foto in dein Schulheft? Fritzchen: „Weil meine Lehrerin einmal sehen wollte, welcher Trottel mir immer bei meinen Hausaufgaben hilft.“ Ausgesucht von Elisa Oppermann, 9b von Estella Kerth, 6R Wo ist Estella? Finde die 10 Fehler von Meryem Baris, 5b 38 Marienhöher Allgemeine Zeitung HEFT 21 - sommer 2015 39 Foto: Lili Adler, 6R Suche nicht andere, sondern dich selbst zu übertreffen. Marcus Tullius Cicero Was? - Wann? - Wo? im ersten Schulhalbjahr 23.09.2015 Gesamt-Elternabend Klassen 6-10 04.-05.10.15 Marienhöher Gesundheitstage 06.10.15 Sponsorenlauf 07.10.2015 Gesamt-Elternabend Klassen 5 und E-Phase 14.10.15 Gottesdienst „Mittendrin“ 06.11.15 Schulversammlung 14.-15.11.15 PRO Marienhöhe Herbsttreffen 22.11.15Infotag 09.12.15 Weihnachtsfeier Grundschule 16.12.15 Weihnachtsgottesdienst Unterstufe 13.01.16 Poetry Slam mit Marco M. für die 10. Klassen und die Oberstufe 19.01.16 Winterfest für die Marienhöher Mitarbeiter/-innen 25.-28.01.16 Winterthemenwoche 01.-07.02.16 Begegnungswoche - eine Veranstaltung der Adventjugend und der Internate 24.02.16 Gottesdienst „Mittendrin“ Herzliche Einladung zum Tag der offenen Tür Sonntag, 22. November 2015, 11- ca. 15 Uhr