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Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.peopleanddeals.de Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 08 | 31. Mai 2007 Zweiwöchentliche Onlinezeitung aus der FINANCE-Redaktion Uneinheitliche Ziele Die Zahlungsziele schwanken stark von Unternehmen zu Unternehmen. Doch glauben nur wenige, daran drehen zu können. S. 2 Top-Finanzierung: TUI AG TUIs Rating stürzte zwar ab. Mit einer neuen Wandelanleihe will der Vorstand den Tourismus- und Transportkonzern aber wieder auf Kurs bringen. S. 3 KfW geht ins Risiko Ab Juli 2007 übernimmt die KfW für bestimmte Kredite die Hälfte des Ausfallrisikos. Ziel ist es, einen besseren Kreditzugang für Mittelständler zu ermöglichen. S. 4 7 Fragen an ... Stephen Schmid, Leiter Finanz- und Risikomanagement der TRUMPF-Gruppe, beantwortet unseren Fragebogen. S. 5 Daimler ergänzt IT-System Der Stuttgarter Autobauer hat den Flickenteppich im Treasury-Managementsystem beseitigt. Nun arbeiten 450 Tochtergesellschaften mit einer Datenbank. S. 7 Einstieg über Kreditderivate Versicherung für Unternehmen, Einfallstor für Investoren Derivative Kreditversicherungen für Unternehmenskredite boomen. Für Corporate Treasurer ist das eine willkommene Entwicklung. „Credit Default Swaps (CDSs) ermöglichen das Hedging gegen eine generelle Ausweitung der Creditspreads“, erklärt Marcus Schüler, Managing Director am Credit Trading Desk bei Deutsche Bank. Mit anderen Worten: Unternehmen können mit dem Kauf einer CDS-Protection ihre Risikoprämien am Kreditmarkt absichern. Das Kalkül: Steigt der Durchschnitts-Spread – abgebildet etwa über den CDS-Index iTraxx Europe –, geht auch mein eigener Spread nach oben. Der Ausfallschutz kostet für ein mit BBB+ geratetes Unternehmen zurzeit rund 20,5 Basispunkte p.a. iStock/Thinkstock/Getty Images Inhalt CDS – Eintritt durch die Hintertür? Änderungen an der „Zinsschranke“ Unternehmensteuerreform steht, BMF-Schreiben angekündigt In der vergangenen Woche hat der Bundestag den Gesetzentwurf zur Unternehmensteuerreform verabschiedet. Im Juli wird der Bundesrat den neuen Entwurf wohl ohne weitere Änderungen durchwinken. Die nach den letzten Anhörungen verabschiedete Version enthält noch einige Änderungen im Vergleich mit dem Gesetzentwurf aus dem März. Für Treasurer dürfte besonders die Modifizierung der „Zinsschranke“ relevant sein. Die Bemessungsgrundlage für die Berechnung des maximal steuerlich abziehbaren Zinsaufwands wird um Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Wirtschaftsgüter erweitert: Statt wie bisher das EBIT wird also das EBITDA herangezogen. Das dürfte vor allem bei Leasing- und Factoringgesellschaften für Erleichterung sorgen. Weiterhin wurde klargestellt: Die Zinsschranke wird auch bei steuerpflichtigen Kapitalgesellschaften angewendet, die ihre Einkünfte durch eine Einnahmeüberschussrechnung ermitteln. Dies betrifft vor allem ausländische Kapitalgesellschaften, die inländische Immobilienobjektgesellschaften halten und im Inland keine ge- Bislang machen deutsche Unternehmen allerdings kaum Gebrauch von dem Instrument. „Die Möglichkeit, einen CDS zur Absicherung unserer Risikoprämie bei Krediten zu verwenden, haben wir bisher noch nicht in Anspruch genommen. Sie ist aber interessant“, berichtet Dr. Ulrich Ackermann, Director Treasury Management bei der Henkel KGaA, die im iTraxx Europe vertreten ist. Große Gesellschaften, für die Single-Name-CDSs existieren, profitieren zusätzlich von der Handelbarkeit ihrer Kreditderivate. „CDSs können die Finanzierungskosten senken, da sie die Tür zu vielen zusätzlichen Kredit-Exposure-Käufern öffnen“, meint Schüler. Wenn das Risiko auf viele Schultern verteilt wird, sinken die Kosten. Der Nachteil: Die Kredite der Unterneh왘 FORTSETZUNG AUF SEITE 4 werblichen Einkünfte erzielen (und deshalb keine Gewerbesteuer zahlen). In einigen Punkten wollte das BMF den Bedenken bei der Zinsschranke nicht nachgeben. Statt der geforderten 5 Prozent Toleranz beim Vergleich der Eigenkapitalquote des Betriebs mit der des Konzerns bleibt es bei 1 Prozent Toleranz. Die Eigenkapitalquote wird 왘 FORTSETZUNG AUF SEITE 3 ANZEIGE Hier klicken und kostenlos abonnieren: www.derTreasurer.de Alle zwei Wochen neu und dreimal im Jahr als Printausgabe! Fragen und Anregungen an [email protected] 2 | Zahlungsverkehr & Cash Management Der Treasurer Ausgabe 08 | 31. Mai 2007 Uneinheitliche Zahlungsziele News Marktkonsolidierung SEPA wird zu einer Konsolidierung unter den ACHAnbietern beitragen, prognostiziert PwC in einer neuen Studie. Die grenzüberschreitende Gründung von Equens sei ein Beispiel dafür. Foto: sxc.hu Neue OB10-Niederlassung Der Hersteller von E-Invoicing-Lösungen OB10 hat im Mai eine Niederlassung in Deutschland eröffnet. Jetzt gibt's OB10 auch bei uns. Nach eigenen Angaben wird das System bereits in über 70 Ländern genutzt. Verwendete Kennzahlen Working-Capital absolut Doch Unternehmen sehen kaum Verbesserungspotential 80% Debitorenlaufzeit 78% Bestandsreichweite In der Begleichung von Rechnungen gibt es bei deutschen Unternehmen eine ungeheure Bandbreite: Zwischen zwei und 163 Tagen liegen zwischen Rechnungsstellung und Bezahlung, der Schnitt beträgt 54 Tage. Dennoch glauben nicht einmal 30 Prozent der von der Beratungsfirma Horváth & Partners befragten Unternehmen, die Zahlungsziele verlängern zu müssen – obwohl gerade einmal die Hälfte die Kreditorenlaufzeit überhaupt misst. Viele können daher gar keine Aussage darüber treffen, ob die von ihnen in Anspruch genommene Zeitdauer für die Begleichung der Verbindlichkeiten kürzer ist als in der Branche üblich. Ganz anders verhält es sich dagegen bei der Optimierung von Vorräten und Forderungen. Hier sehen 60 Prozent der Unternehmen akuten Handlungsbedarf, die Niedrigere Gebühren für Debitkarten Für Einzelhandelsunternehmen könnte es billiger werden, ausländische Debitkarten an ihren Bezahlstellen zu akzeptieren. Die Euro Alliance of Payment Schemes (EAPS), ein Zusammenschluss der wichtigsten Debitkartensysteme aus sechs europäischen Ländern, hat einheitliche Regeln für die systemübergreifende Abwicklung von Debitzahlungen vorgestellt. Damit rückt sie ihrem Ziel näher, das Duopol von Mastercard und Visa bei internationalen Debitzahlungen zu brechen. „Die Kosten für die Auslandsnutzung einer Bezahlkarte sind für Banken im Vergleich sehr hoch, weil die großen Bezahlsysteme dazwischengeschaltet sind“, sagt Oliver Hommel, Kreditorenlaufzeit Working-CapitalIntensität 64% 49% 42% Quelle: Horváth & Partners entsprechenden Kennzahlen werden von rund zwei Dritteln bzw. drei Vierteln erhoben. Dabei sind die Werte für die Forderungen fast identisch mit denen für die Verbindlichkeiten: Der Durchschnitt beträgt 50 Tage, die Spanne einen sta bis 144 Tage. Geschäftsführer der EAPS in Deutschland. Durch EAPS könnten die beiden Anbieter umgangen werden. Die Kosten von derzeit rund 0,8 bis 1 Prozent der Umsatzes, die etwa an Mastercard abgeführt werden müssen, könnten dann beim Händler auf bis zu 0,3 Prozent fallen, schätzt Hommel. Die paneuropäische Vernetzung soll ab dem 1. Januar 2008 in Beu sxc.h sta trieb gehen. Foto: ANZEIGE Wechseln Sie zu einer Bank, die einmalig ist. In Europa So kommen Sie ans Ziel Und das 100fach. Denn die Fortis Bank unterhält allein in Europa mehr als 100 Business Center. Für Sie, den international agierenden Unternehmer. Die Fortis Bank versorgt Sie mit genauen Kenntnissen zu jedem Land und bietet Ihnen grenzüberschreitende Finanzlösungen. 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Das Unternehmen verfügt über sehr hohe Barbestände und nimmt kaum Kredite in Anspruch. +++ Herz Armaturen begibt mit der Invest- Neue Wandelanleihe stärkt TUIs Liquidität kredit eine fünfjährige Anleihe über 7 Nach einem schwachen ersten wicklung, den schwachen Cashflow Quartal hat der Reise- und Schiff- bei hohen Investitionsanforderunfahrtskonzern TUI den Kapital- gen und die geplante Fusion mit markt angezapft, um seine Liquidi- dem Reiseveranstalter First Choice, tät zu stärken. Unter der Regie ei- welche die Struktur der Verbindnes Konsortiums aus Citigroup, lichkeiten verschlechtere. LiquidiUnicredit MIB und Deutsche Bank tätsschwierigkeiten sehen die hat das UnterAgenturen aber nehmen eine unnicht. Moody’s besicherte, nicht verweist auf 943 nachrangige Millionen Euro fünfjährige WanCash sowie 1,6 delanleihe im VoMilliarden Euro lumen von 694 nicht genutzter Millionen Euro Vollbeladen in eine sichere Zukunft? Kreditlinien. begeben. Aufgrund starker NachDoch bleiben die Informationen frage wurde das Emissionsvolumen zum Verwendungszweck nebulös. um fast 15 Prozent erhöht. Der Ku- Die Refinanzierung von Teilen der pon wurde bei 2,75 Prozent fixiert, bestehenden Verschuldung wird als die Wandlungsprämie beträgt 30 „möglich“ bezeichnet. Eigenen AnProzent. Vor wenigen Wochen gaben zufolge plant TUI, den Mitkonnte SGL Carbon einen Wandler telzufluss für „generelle Unternehin derselben Höhe für nur 0,75 Pro- menszwecke“ einzusetzen. Dazu zent Zinsen platzieren. könnten die jüngst vom Vorstand Die Ratingagenturen Moody’s angekündigten Großinvestitionen und S&P stehen der Untenehmens- zählen. Außerdem ist die TUI-Fühentwicklung recht kritisch gegen- rung in Sachen Geschäftsentwicküber. Seit dem vergangenen No- lung viel optimistischer als die Ravember hat Moody’s das Rating um tingagenturen: Die Frachtraten solzwei Notches von Ba2 auf B1 redu- len sich deutlich erholen, die Fusiziert. Die Ratingagenturen bemän- on mit First Choice soll das Tourismih geln die schlechte Geschäftsent- musgeschäft stabilisieren. BayernLB übernimmt Hypo-Alpe-Adria Wird der Exportfinanzierer weiterhin hohe Risiken nehmen? Die BayernLB hat die des- und HypothekenMehrheit an der Hypobank Holding ihre AnAlpe-Adria (HAA) überteile reduzieren wollte. nommen. Die KärntDer Verkauf der Mehrner Bank soll ein eiheit an die Bayern sollgenständiges Institut te das Institut wieder mit Sitz in Klagenfurt in ruhigeres Fahrwasbleiben. Vor allem in ser bringen. Die LanMittel- und Südosteudesbank will mit HAA ropa war die HAA bisein starker Player in her ein interessanter Mittel- und SüdosteuPartner für exportoriropa werden – gerade entierte deutsche Undas ehemalige Jugoslaternehmen, da sie Risi- Die Zentrale der Kärntner Bank wien wird für deutsche ken nahm, die andere scheuten, wie Unternehmen immer wichtiger. deutsche Treasurer bestätigen. Ungemach könnte den Bayern In den vergangenen Jahren kam möglicherweise noch durch außerdie Bank immer wieder ins Gerede. planmäßige Abschreibungen droSo verlor das Institut mit zweifel- hen. Durch eine verbesserte Risihaften Immobilienfinanzierungen kosteuerung könnte die Kärntner Geld. Im vergangenen Jahr wurden Bank weniger interessant für deutnicht ordnungsgemäß gebuchte sche Firmenkunden werden, sollte Spekulationsverluste der Bank be- die aggressive Risikopolitik der Bank kannt, woraufhin die Kärntner Lan- der Vergangenheit angehören. mad Millionen Euro +++ S&P hat die Bonität der SachsenLB auf A- von ursprünglich BBB+ heraufgestuft +++ Die Münchener Rück hat die Emission einer Wandelanleihe über 1 Milliarde Euro beschlossen +++ die IKB Deutsche Industriebank hat erstmals ein Portfolio mit gewerblichen Immobilienfinanzierungen verbrieft +++ Fitch hat die Bonität der Düsseldorfer Hypothekenbank von BBB+ auf BBB herabgestuft +++ Noxxon Pharma erhält Venture-Capital-Finanzierung über 37 Millionen Euro +++ A-Tech Industries plant Wandler 왘 FORTSETZUNG VON SEITE 1 Zinsschranke modifiziert grundsätzlich nach IFRS ermittelt. Nur bei Personengesellschaften kann das HGB herangezogen werden. Auch der geforderte Freibetrag wird nicht eingeführt, die Freigrenze der Nettoschulden in Höhe von 1 Million Euro bleibt – schon bei einem Euro mehr greift die Zinsschranke in voller Schärfe. „Unterm Strich sind die Regeln Dr. Florian Schultz sehr technisch und kompliziert“, erklärt Dr. Florian Schultz, Steuerexperte von Linklaters in Frankfurt. „Gesellschaften müssen jetzt rechnen, wie stark sie betroffen sind, und ob Escape-Klauseln oder Freigrenzen greifen oder nicht.“ Das BMF hat aber erkannt, dass nach den jetzigen Regelungen noch viele Detailfragen offenbleiben. Für frühestens Herbst hat das Finanzministerium ein Schreiben angekündigt, in dem die noch zu klärenden Fragen konkretisiert werden. Unklar ist etwa die Methodik zur Ermittlung der Eigenkapitalquote im Konzern. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Fragen wie die Definition eines „Betriebs“ im Sinne der Zinsschranke. Immerhin: „Die Unternehmen haben ein halbes Jahr Zeit, sich auf die Änderungen einzustellen und ihre Finanzierungen entsprechend zu gestalten. Da Gesetzesänderungen in der Vergangenheit regelmäßig erst im Dezember bekannt wurden“, sagt Schultz, „ist dies ungewöhnlich lang.“ mad Foto: Linklaters Unbeliebter Ehrenkodex Die Akzeptanz des Deutschen Corporate-Governance-Kodexes hat 2006 unter den S-Dax- und M-Dax-Unternehmen abgenommen, im Dax-30 dagegen stieg sie. Vor allem die Empfehlungen zur individualisierten Offenlegung der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat werden seltener umgesetzt, wie die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex bekanntgab. Finanzierungsticker Foto: TUI AG PSV reduziert Beiträge Im vergangenen Jahr reduzierte der PensionsSicherungs-Verein (PSV) die Unternehmensbeiträge von 4,8 auf 3,1 Promille. Pro Unternehmen fiel der Beitrag damit durchschnittlich von 20.754 Euro auf 12.763 Euro. Mit einer weiteren Reduktion in diesem Jahr rechnet der PSV allerdings nicht. Die Top-Finanzierung Foto: HYPO -ALPE-ADRIA-BANK INTERNATIONAL AG News 4 | Risikomanagement Der Treasurer Ausgabe 08 | 31. Mai 2007 News KfW übernimmt Kreditausfallrisiken Besserer Kreditzugang für den Mittelstand 2007 2006 Bank Marktanteil 1 1 Deutsche Bank 19,3% 2 2 UBS 14,9% 3 3 Citigroup 9,0% 4 5 RBS 8,9% 5 4 Barclays Capital 8,8% Quelle: Euromoney Die Kreditausreichung an mittelständische Unternehmen soll sich nach dem Willen der KfW-Bankengruppe verbessern. Dazu übernimmt die staatseigene Förderbank ab Juli 2007 für Kredite, die im Rahmen der Programme „Unternehmerkredit“ und „Unternehmerkredit Ausland“ vergeben werden, die Hälfte des Kreditausfallrisikos. Bisher lag das Kreditausfallrisiko komplett bei der ausreichenden Bank oder Sparkasse. Künftig kann das Kreditinstitut entscheiden, ob es die Hälfte des Ausfallrisikos bei der KfW abladen will. Bank und KfW teilen sich dann auch die im Zinssatz enthaltene Risikomarge. Nach Aussage von Sonja Höpfner, Sprecherin der KfW-Bankengruppe, liegt der Vorteil für die Unternehmen in einem besseren Zugang und einer damit verbunden günstigeren Kreditchance, die sie sonst aus bankpolitischen Gründen unter Umständen nicht bekommen hätten. Für die Mittelständler entstehen durch die Beantragung der Haftungsfreistellung keine zusätzlichen Kosten. Die Zinsen werden individuell risikogerecht vereinbart, also in Abhängigkeit von der Bonität und der Werthaltigkeit der Sicherheiten. Das Angebot richtet sich an Unternehmen, die mindestens zwei Jahre am Markt tätig sind. Finanziert werden können alle betrieblichen Investitionen, so zum Beispiel Grundstücke und Gebäude, Baumaßnahmen, Maschinen oder Büroausstattung. Auch für Auslandsinvestitionen ist die Risikoank übernahme möglich. iStock/Thinkstock/Getty Images Deutsche Bank: Im Devisenhandel vorn Die Deutsche Bank hat das dritte Jahr in Folge ihre Spitzenposition im Devisenhandel verteidigt. Das ergab die Umfrage der Zeitschrift Euromoney unter 8.337 Devisenmarktteilnehmern, die für einen jährlichen Devisenumsatz von 124,5 Billionen US-Dollar verantwortlich zeichnen. Die Euromoney-Ranglisten dienen häufig als Marketingargument. Tenor der Banken: Eine im Devisenhandel große Bank könne bessere Preise und Leistungen anbieten als kleinere Institute. 왘 FORTSETZUNG VON SEITE 1 Kreditderivate men werden transparenter. „Anhand des Preises für einen CDS lässt sich leicht nachvollziehen, wie die Investoren das betroffene Unternehmen einschätzen. Das mag nicht allen gefallen.“ Außerdem kann es passieren, dass plötzlich neue Investoren anklopfen. Unternehmen berichten davon, dass Banken oder Hedgefonds, die das Kreditrisiko übernommen haben, schon mal nach einem Termin fragen. Verständlich, schließlich ist es nun ihr Geld und nicht das der Banken. Schützen kann man sich gegen den Verkauf des Kreditrisikos nicht. Grundsätzlich kann für jeden Kredit ein CDS gebildet werden. „Technisch ist das schon für Tranchen in Höhe von 1 Million Euro möglich“, bestätigt ein Banker. Üblicherweise finden sich CDSs aber erst ab einer Größenordnung von rund 50 Millionen Euro. Am einfachsten ist ein CDS auf eine Anleihe, weil hier bereits Marktpreise für das Risiko ank, sta existieren. ANZEIGE © 2007 KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International, einer Genossenschaft schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Gute Beratung kann alles verändern. KPMG’s Advisory The specialists behind your performance. www.kpmg.de Wer den komplexen Anforderungen des Wirtschafts- und Finanzmarkts erfolgreich begegnen will, braucht Spezialisten: KPMG’s Advisory. Denn wir sorgen dafür, dass Sie sich auf das konzentrieren können, was wirklich zählt: Ihre Geschäfte – insbesondere Finanz- und Treasurymanagement. Sprechen Sie mit Markus Steitz 0 69 95 87-26 76, [email protected]. 5 | Personen & Positionen Der Treasurer Ausgabe 08 | 31. Mai 2007 Personalien Ralf Kuttruf ist neuer Leiter Finanzen beim Münchener Marketingdienstleister Direct Relation. Dort ist Kuttruff unter anderem für die Bereiche FinanzenSteuern, M&A zuständig. Bislang war er Finance Director bei der Heye Group. Dr. Michael Becker ist neuer Finanzvorstand des Oberflächenbehandlers Parsytec. Er war dort bereits von 2003 bis 2004 als Leiter Finanzen tätig. Die Position des Finanzvorstands war zuletzt nicht besetzt. Bernd Franke, Chef der Internationalen Kapitalanlagegesellschaft mbH, übernimmt den Vorsitz der HSBC Investments Deutschland. Er löst Dr. Rudolf Apenbrink ab, der zu HSBC Investments Asia Pacific geht. Jörg Graf zu Dohna hat seit Anfang des Jahres die Leitung der russischen Niederlassung der Kommunikationsagentur CNC übernommen. Bislang war er Finanzchef von CNC. Diese Funktion hat am 1. Mai 2007 Ingrid Maaß übernommen. Wissen Sie von einem TreasurerWechsel? Schreiben Sie uns unter [email protected] 7 Fragen an … Stephen Schmid „Der Treasurer“ fragt, Treasurer antworten � Warum ausgerechnet Treasury? Es ist vielseitig und interessant. Auf der einen Seite ist man interner Dienstleister für die Tochtergesellschaften, und auf der anderen Seite kommuniziert man mit Investoren, Banken und Versicherern auf internationaler Ebene. � Wie erklären Sie Ihren Freunden, was Sie beruflich machen? Ich sage, dass der Treasurer der Banker im Unternehmen ist, der sich um Finanzierung, Anlagemanagement und Risiken kümmert. � Was ärgert Sie am meisten im Treasurer-Alltag? Natürlich wäre es schön, wenn es weltweit einheitliche Regelungen und keine volatilen Finanzmärkte gäbe. Aber ist dies nicht die Herausforderung für uns Treasurer? � Was war Ihr herausforderndstes Projekt? Am Anfang meiner TreasurerLaufbahn, Ende der Achtziger, die Emission einer langfristigen DMAuslandsanleihe für Trumpf und letztes Jahr unser wichtiger Schritt in den US-Private-PlacementMarkt. � Was war die wichtigste Innovation der letzten Jahre? Zweifellos das Internet, mit Handelsplattformen und Straightthrough-Processing. Wer einmal Kontendaten per BTX (Bildschirmtext) oder Nettingdaten per Modem übertragen hat, weiß wovon ich rede. � Wenn Sie einen Wunsch für das „Treasury der Zukunft“ frei hätten, wie würde er lauten? Ich weiß, die Glücksfee gibt es nicht, aber ein Beitritt der Schweizer und Briten zur EWU brächte Erleichterung beim Cash-Pooling und bei der Währungsabsicherung. � Warum kann ein guter Treasurer auch ein guter CFO sein? Ein guter CFO sollte, genauso wie ein guter Treasurer, bilanzsicher sein, mit Risiken umgehen können, Kapitalmarkterfahrung besitzen und die Finanzmarktkommunikation mit Kapitalgebern und Banken beherrschen. Stephen Schmid ist Leiter Finanz- und Risikomanagement der Trumpf-Gruppe in Ditzingen bei Stuttgart (Umsatz 2005/06: 1,65 Mrd. Euro). Der DiplomBetriebswirt (BA) ist seit 2001 mit zwei Mitarbeitern für die weltweite Steuerung der Liquidität, das Finanz- und Devisenmanagement, sowie das Versicherungswesen verantwortlich. Zuvor war er in mehreren Funktionen im Rechnungswesen tätig. Die „Treasurer“ – letaler Luxus Verwundert mag sich der eine oder andere Treasurer bei der Lektüre unserer letzten Ausgabe die Augen gerieben haben: Ich verdiene mehr als die lieben Kollegen aus dem Controlling? Ja, wenn das so ist. Dann wird der tiefe Griff in den (privaten) Geldbeutel nicht schmerzen. Zum Beispiel für den Kauf der angeblich teuersten Zigarette der Welt. Die nennt sich – nicht lachen – „Treasurer“. Kenner schwärmen, sie sei auch der beste Glimmstengel: handgedreht, aus feinsten Virginia-Tabaken, ein mit Alumi- Aktuelle Stellenangebote: Hella KGaA Hueck & Co. sucht Leiter/in Cash Management/ Treasury Toyota Europa sucht Assistant Manager Treasury (m/w) Tipp24.de sucht Treasurer (w/w) Höffner Möbelgesellschaft sucht Geschäftsführer/in Finanzen Gagfah GmbH sucht Mitarbeiter/in Finanz- und Liquiditätssteuerung/Treasury DG Hyp AG sucht Spezialisten (m/w) Zahlungsverkehr und Kontendisposition Versatel AG sucht Mitarbeiter/in Risk und Fraud Management Fiat Group Deutschland sucht Assistant Treasurer (m/w) Knorr-Bremse AG sucht Assistent/in Konzernfinanzierung und Finance/Tax Hagleitner Hygiene International GmbH sucht Teamleiter/in Finanz- und Rechnungswesen InVision Software AG sucht Leiter/in Finanz- und Rechnungswesen Einfach aufs Angebot klicken. Weitere Stellenangebote: www.peopleanddeals.de/jobs nium umhüllter Filter plus schickem Etui. Die Zigarette brennt gleichmäßig ab, die Asche fällt nicht einfach auf den Boden. Auf jeder Zigarette ein Wasserzeichen, das die Echtheit bezeugt. Was will das risikobewusste Treasurer-Herz mehr? Und das ganze für 22 Euro pro Packung. 22 Euro? Oh, wollten wir uns das Rauchen nicht gerade mad abgewöhnen? „Der Treasurer“-Veranstaltungskalender Datum 4.–6.6. 19.6. 20.–21.6 21.6. 22.6. 25.–26.6. Titel Effizientes Forderungsmanagement Forum Alterssicherung Management der finanziellen Risiken in Unternehmen und Kommunen Mezzanine Wandel in der Unternehmensfinanzierung Asset Backed Securities 2007 Veranstalter IQPC Gerling Pensionsmanagement managerakademie Management Circle BDU IFF Ort Berlin Köln München Frankfurt a.M. Düsseldorf Frankfurt a.M. 6 | Asset Management Der Treasurer Ausgabe 08 | 31. Mai 2007 News Anlagethema Infrastruktur Investments in Infrastruktur sind nach Ansicht von JPMorgan Asset Management im Kommen. Der langfristige Charakter und die zuverlässigen Zahlungsströme seien dabei für Investoren mit einem entsprechenden Anlagehorizont wie z. B. Unternehmen mit Pensionsplänen bestens geeignet. Auch die geringe Korrelation zu anderen Anlagen spreche dafür. RWE startet Pensionsfonds RWE hat die Ansprüche von 40.000 Pensionären in einen 4,3 Milliarden Euro schweren Pensionsfonds eingebracht. Die Übertragung der Ansprüche der aktiven Mitarbeiter an den Pensionsfonds ist laut RWE eine Option für die Zukunft. Investment Consultants gefragt Gefahr im Verzug? Mehrwert durch ganzheitliche Anlageberatung Wer hinter die Kulissen sehen konnte, für den kam die Krise am US-Sub-Prime Mortgage Markt im Februar dieses Jahres nicht unbedingt überraschend. Immerhin wurde im vergangenen Jahr in den USA fast die Hälfte aller Eigenheime mit weniger als 5 Prozent Eigenkapital gekauft. Dies funktionierte blendend, solange die Häuserpreise stiegen und die Zinsen fielen. Nun, da beide Märkte seit einiger Zeit gedreht haben, kommt es zu massiven Ausfällen bei den Schuldnern. Manche Marktbeobachter vermuten dabei weitere massive Auswirkungen auf die USKonjunktur und entsprechend auch Renten- und Aktienmärkte. Dagegen hält man beispielsweise bei Principal Global Investors. Selbst im ungünstigsten Szenario, einem Ausfall von rund 15 Prozent aller Sub-Primes, was einem Volumen von rund 150 Milliarden USDollar entspräche, sei dies gegenüber den Konsumentenausgaben in den USA von 8,3 Billionen US-Dollar eine vernachlässigbare Größe. Während in der Vergangenheit in mann auf sich aufmerksam. „Enterster Linie Pensionskassen und weder wir kommen über andere BeVersorgungswerke auf Dienste ei- ratungsdienstleistungen wie Hunes Investment Consultants setzten, man Resources an Corporate-Kunentdecken zunehmend auch Cor- den oder aber über deren Pensionsporates bzw. deren Pensionsein- plan“, erklärt ein Senior Consultant richtung die externe Hilfe. Immer- eines in Deutschland aktiven interhin jedes vierte Unternehmen mit nationalen Hauses. einem Anlagevermögen von In erster Linie sind über 100 Millionen es die großen inEuro, so eine ternationalen aktuelle UmBeratungsfrage, lässt sich firmen, die mittlerweile in Unternehmen Fragen wie Assetauch in Sachen Geldanges Ima lage beraten. Häuser wie Manager-Selektion tty e G / ock kst oder PortfoliostruktuMercer gewinnen in Deutschland hin k/T c o iSt rierung extern beraten. daher stark an Terrain. Auch weil Entsprechend aktiv sind zurzeit sie meist die komplette Dienstleisdie Teilnehmer am deutschen tungspalette von der PortfoliostrukMarkt für Investment Consulting. turierung über die Auswahl der geDie Beratung institutioneller Inves- eigneten Asset Manager bis hin toren wird von vielen Seiten als zum Risikomanagement anbieten. Wachstumsfeld angesehen. Erst Die Aussichten bei Corporates werkürzlich machte Watson Wyatt mit den in jedem Fall gut eingeschätzt: dem geplanten Kauf des deutschen „Steigende Gewinne bedeuten meist frs Beratungsunternehmens Heiss- auch höheren Anlagebedarf“. HULTENREKLAMBYRA.SE GETTY IMAGES / CHRIS ALAN WILTON ANZEIGE CASH MANAGEMENT Sie suchen eine Cash Management Lösung für die nordische und baltische Region? Wählen Sie doch einfach eine für ganz Europa! Sieben Länder, sieben verschiedene Zahlungssysteme – aber nur eine Cash Management Lösung. Als Kunde von SEB Merchant Banking benötigen Sie nur einen Kontakt zur SEB, um auf alle cash flows Ihres Unternehmens in der nordischen und baltischen Region zugreifen zu können. Unsere innovativen IT-Systeme, eine flexible Organisation sowie ein geschulter Blick für die geschäftlichen Belange unserer Kunden haben dazu beigetragen, dass wir mehrfach als beste Cash Management Bank der Region ausgezeichnet wurden.* Wir begleiten Sie sogar in ganz Europa. Das bedeutet, wir sprechen zwar von 27 Länden und 27 verschiedenen Zahlungssystemen, aber nur von einer Cash Management Lösung. Grund genug, uns weiter zu fordern. *„Bestes Cash Management in der nordisch-baltischen Region“ Euromoney Awards for Excellence, 2004, 2005 und 2006 „Bester Cash Manager – Nordische Region” TMI Awards, 2004 und 2005 „Weltweit Nr. 1 im Electronic Cash Management“ Euromoney Technology Poll, 2005 „Nr. 1 Kundenzufriedenheit in West Europa“ Euromoney’s Cash Management Poll, 2005 und 2006 Besuchen Sie uns unter www.seb-merchant.de 7 | Software & IT Der Treasurer Ausgabe 08 | 31. Mai 2007 Daimler ergänzt Treasurysystem News Bellin internationalisiert Der Treasury-Systemanbieter hat eine neue Niederlassung im Raum Chicago/Detroit eröffnet. Von dort aus soll der Vertrieb für die USA, UK und Irland gesteuert werden. Weitere Schritte nach Dublin sind schon angedacht. In den letzten Jahren ist Bellin in die Märkte Kanada und Schweiz für den ASP-Support eingetreten. AOK Hessen führt TMS ein Die hessische Krankenkasse nutzt seit Januar 2007 „Moneta für SAP“ (Hanse Orga) für das Cash Management und die Liquiditätsplanung. Zuvor hatte die Krankenkasse eigene Excel-Lösungen oder externe Systemlösungen für das Cash Management und die Liquiditätsplanung im Einsatz. Im Cash Management ersetzt der Stuttgarter Autobauer einen „Systemflickenteppich“ Der jüngst zur Daimler AG geschrumpfte Autobauer hat sein Treasury-System runderneuert. Der gesamte Arbeitsablauf im TreasuryBereich ist jetzt auf einer einzigen Systemplattform integriert. Dazu zählen das Cashund das Exposure-Management bis hin zu Hedging-Transaktionen und der Treasury-spezifischen Buchhaltung – einschließlich Hedge-Accounting. 450 Tochterunternehmen nutzen nun webbasierte Tools für die Erfassung ihrer Treasury-Daten. „Wir profitieren von den verbesserten Verfahren und der höheren Effizienz und können gesetzliche Vorgaben auch besser erfüllen“, sagt Kurt Schäfer, Vice President Treasury Risk Management. Bisher nutzte DaimlerChrysler für das in- und externe Cash Management eine Reihe unterschiedlicher Systeme. Die fehlende Integration erschwerte den Zugriff auf wichtige Informationen. Daher war die Erstellung von Berichten mit einem großen Zeitaufwand verbunden. Mit den neuen Modulen wurde gleichzeitig die 2005 eingeführte Wallstreet-Suite (ehemals „Trema Suite“) aktualisiert. Von der Chrysler-Abspaltung sei die Implementierung nicht betroffen – höchstens das „Roll-out“ in Nordamerika. Über die Zeitdauer der Implementierung wollte sich der Autobauer nicht äußern. mad IMPRESSUM Redaktion Bastian Frien (baf, verantwortlich), Markus Dentz (mad), Steven Arons (sta), Andreas Knoch (ank), Frank Schnattinger (frs) Verlag Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH Geschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach 60326 Frankfurt am Main Mainzer Landstraße 199 HRB Nr. 53454 Amtsgericht Frankfurt am Main Telefon: (069) 75 91-24 90 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: [email protected] Internet: www.derTreasurer.de Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise: zweiwöchentlich (20 Ausgaben im Jahr) Anzeigenvertrieb: Sylvia Daun Telefon: (0 69) 75 91-14 82 Telefax: (0 69) 75 91-24 95 Grafik: Daniela Seidel, Nicole Laubach (Konz.) Mitherausgeber BELLIN GmbH FINANZDIENSTE, Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG, Fortis Bank Niederlassung Deutschland, Investkredit Bank AG, KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB AG Partner Coface Finanz GmbH, Siemens Financial Services GmbH, WestLB AG, ecofinance Finanzsoftware GmbH Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. ANZEIGE finavigate® steuert Sie sicher durch die Finanzwelt finavigate® – die webbasierte In-house Banking Lösung für internationale Konzerne Wir designen Ihre Finanzprozesse, unterstützen Sie bei der Umsetzung und stellen Ihnen unsere bewährte Lösung zur Verfügung. 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