skiny wird 30 - Textilzeitung

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skiny wird 30 - Textilzeitung
P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45
2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 16.JUNI 2016
© AIRFIELD
SKINY WIRD 30
11-12/16
inhalt
26
© Breneis, 12 Niki Faistauer, 22 Strandmeister, 26 ANERKJENDT, 34 CIVIDINI
Haka Preview:
Relaxed & Dressy
22
neue Stores
aus Österreich
34
DOB Preview:
EVolution statt
revolution
12
60 Jahre
Bründl
Solange es noch
saisonen gibt...
Es ist wieder soweit. Simone Arlits,
Christian Derflinger und ich gingen
auf Erkundungstour, um die neuen
Themen für Frühjahr/Sommer 2017
zu »erschnüffeln«. So viele Motive
unterschiedlichster Kollektionen
zusammenzutragen, bis man sich
traut, daraus einen Trend zu machen
und diesen auch auszurufen. Diesmal fällt das leicht(er): Farbe und
Prints bei den Frauen, Streifen,
Ringel, Westen und Blousons bei den
Männern. Aber das ist noch lange
nicht alles. Die Industrie spürt den
Druck zur Erneuerung. Wer jetzt
nicht überrascht, hat verloren. Bei
wem jetzt nicht das Gefühl entsteht:
»Wow, das hätte ich diesem oder
jenem Lieferanten gar nicht zugetraut«, braucht sich gar nicht in den
Showroom stellen. Außergewöhnliche Farb-Kombis, der Mix aus verschiedenen Drucken (da sind die
Verkaufsberater besonders gefordert), neue 3D-Effekte – in den Kollektionen stecken ganz viele Überraschungen. Hoffentlich genügend, um
Kunden und Kundinnen endlich
wieder für das Produkt Mode zu
f­aszinieren. Wann was ausgeliefert
wird? Auch hier bahnt sich eine
sanfte Revolution an. Immer mehr
Produzenten umgehen den Saisongedanken. Leichte Nylon-Jacken
im Hochsommer, Bikinis im April,
Sweat und Jersey das ganze Jahr
über. Das Modernste am Sommer
2017 ist: Die Mode passt sich
(endlich) den Bedürfnissen der
Kunden an. What you need is what
you buy. Und wenn es dann schön
auch noch ist …
Brigitte pfeifer-Medlin
TZ 11/12 2016
3 BUSINESS NEWS
Modehandel
bleibt im Minus
D
er stationäre Modehandel hat den Monat April mit einem deutlichen Umsatzminus von 4,2 % abgeschlossen. Inflationsbereinigt liegt der Rückgang sogar bei 4,4 %. Das zeigen die aktuellsten
Zahlen von KMU Forschung Austria und Wirtschaftskammer. Das
Ergebnis schmerzt umso mehr, als der April heuer einen Verkaufstag,
noch dazu einen Samstag, mehr zählte als im Vorjahr. Die Vorlage
aus 2015 lag bei +2,8 %. Kumuliert lag die Branche damit per Ende
April bei einem nominellen Umsatzminus von 1,6 % (real: –3,2 %) bei
ebenfalls einem Verkaufstag mehr als im Vorjahr. Auch der stationäre Einzelhandel insgesamt blickt auf schwierige Monate zurück. Im
April war nicht mehr als ein Pari drin (genau +/–0,0 %). Nach vier
Monaten liegt der Umsatz nominell gerade mal 0,6 % über dem Vorjahresniveau, real genau gleichauf (+/–0,0 %) mit 2015. Die Hoffnungen auf eine Beflügelung des Konsums durch die Steuerreform
haben sich damit nicht erfüllt.
Besonders schwer tat sich der Modehandel im April im Osten des
Landes (–5,4 %), und auch das Geschäft in Einkaufszentren (–7,5 %)
und der Filialisten (–8,3 %) litt überdurchschnittlich. Geschäfte in
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© Kik
Comma:
Blömker
wird CEO
© Picturedesk
Stadtzentren und Einkaufsstraßen konnten immerhin ein Pari
erreichen (+0,1 %), während unabhängige Einzelhändler im
Durchschnitt sogar ein kleines Plus (+1,4 %) erzielten. Deutlich
positiv (+2,7 %) konnten den Monat auch kleine Modegeschäfte
mit weniger als 500.000 € Jahresumsatz abschließen.
S
4
TZ 11/12 2016
Kik wächst in Österreich
D
© Comma
onja Blömker ist mit 1.
Juni zum CEO der Comma GmbH aufgestiegen.
Blömker ist bereits seit 2007
im Management der DOBMarke, die zur s.Oliver Group
gehört. Seit 2010 war sie
Geschäftsführerin für den
Produkt-Bereich. Nun folgt
sie Armin Fichtel an der
Unternehmensspitze nach,
der sich ab sofort ganz auf
seine Aufgabe als CEO der
s.Oliver Group konzentriert.
Comma hat 2015 einen
Umsatz von 209 Mio. € erzielt.
Seit 2008 haben sich die Verkaufserlöse damit verfünffacht. Die gesamte s.Oliver
Group stand 2014 für einen
Umsatz von über 1,6 Mrd. €,
aktuellere Zahlen wurden
noch nicht mitgeteilt.
er Textildiskonter Kik konnte im Vorjahr in Österreich sowohl
Umsatz als auch Ergebnis deutlich steigern. Laut einem Bericht
des Wirtschaftsblatts ist der Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2015 zum
dritten Mal in Serie gestiegen, und zwar um 4,4 % auf 170,7 Mio. €.
Beim Gewinn gab es ein Wachstum um 46 % auf 5,1 Mio. €. Für den
Aufwärtstrend macht die Geschäftsführung den neuen, wertigeren
POS-Auftritt sowie eine bessere Qualität der Produkte verantwortlich. Im Laufe des Geschäftsjahres wurden drei Filialen geschlossen
und im Gegenzug vier neue Geschäfte eröffnet. Zum Jahresende
zählte der Diskonter damit in Österreich 251 Niederlassungen, seither ist die Zahl bereits auf 252 angewachsen. Europaweit ist der
Textildiskonter aktuell in neun Ländern mit rund 3.360 Filialen vertreten. Vor allem durch die Erschließung neuer Märkte soll diese Zahl
bis 2020 auf 5.000 steigen. Aber auch in den Kernmärkten erkennt
das Unternehmen noch Wachstumschancen: Für Deutschland, wo
Kik derzeit 2.600 Filialen betreibt, sieht der Expansionsplan für die
kommenden Jahre 400 weitere Geschäfte vor. Und auch Online will
der Billiganbieter stark wachsen.
PREMIUM
INTERNATIONAL
FASHION TRADE
SHOW
June 28 – 30 2016
House of JOOP! Atelier I
Luckenwalder Str. 4 – 6
10963 Berlin
BUSINESS NEWS
Steinecker
P
hat Kaufstrassen übernommen
© Steinecker
er 1. Juni hat das Modehaus Steinecker drei
Standorte samt aller 40 Mitarbeiterinnen von der Helmut
Pemsel GmbH übernommen.
Nach nur einem Schließtag
für die Inventur wurden die
bisherigen Kaufstrasse-Häuser in Krems und Zwettl als
Steinecker-Häuser wiedereröffnet. Auch den K1-Young-FashionStore in Krems hat Steinecker übernommen, er wird weiterhin
unter dem eingeführten Namen betrieben. Alle Filialen werden
vorerst nahezu unverändert weitergeführt, erst mit dem Sortimentswechsel Herbst/Winter wird es für die Kunden wahrnehmbare Veränderungen geben. Für September ist eine NeueröffnungsFeier für das 1.500 m² große bisherige Kaufstrasse-Haupthaus in
der Kremser Oberen Landstraße geplant. »Wir werden einige Shopin-Store-Konzepte neu einführen, u. a. werden wir die Zusammenarbeit mit der Gerry-Weber-Gruppe intensivieren«, kündigt Firmenchef Gottfried Steinecker an. »Auch in der Herrenmode wollen
wir künftig profilierter auftreten.« Vor dem Hintergrund der Neuübernahmen hat sich die Steinecker Moden GmbH mit Hauptsitz
in Randegg auch personell verstärkt: Matthias Seifert wurde von
Brax zurückgeholt und ist nun für die Modehäuser zuständig. Die
Zahl der Steinecker-Niederlassungen erhöht sich durch die Übernahmen von 18 auf 21. Zuletzt wurden fünf kleinere Filialen u. a. in
Lilienfeld, Scheibbs und Gaming geschlossen.
Ebenfalls mit Anfang Juni hat Pemsel das zweite KaufstrasseHaupthaus in Mistelbach geschlossen. Der Laden wird, wie schon
länger bekannt, an H&M übergeben. Der Komplettumbau startet
in Kürze, die Neueröffnung ist für Ende August terminisiert.
Geschäftsführerin Jutta Pemsel bleibt weiterhin mit acht Geschäften und 40 Mitarbeiterinnen aktiv: Der bisherige K1-YoungFashion-Store am Mistelbacher Hauptplatz wurde zur Kaufstrasse
Boutique umgebaut und ist bereits neu eröffnet. Außerdem
betreibt Pemsel nach wie vor drei kleinere Kaufstrasse-Filialen in
Laa/Thaya, Poysdorf und Zistersdorf (die beiden ersteren werden
in Kürze umgebaut), einen K1-Store im Fischapark in Wiener Neustadt sowie drei Franchise-Stores von Palmers (Zwettl, Krems und
Mistelbach).
D
er US-Modekonzern Ralph Lauren musste
im Geschäftsjahr 2015/16 (bis April) trotz
weiterer Expansion ein Umsatzminus von 3 %
auf 7,4 Mrd. US-Dollar hinnehmen. Der Nettogewinn halbierte sich auf 396 Mio. US-Dollar.
Der vom neuen CEO Stefan Larsson (im Bild
links mit dem Designer und Unternehmensgründer) eingeleitete Reorganisationskurs wird
nun verschärft. So wird die Managementstruk-
short
cuts
tur von bisher neun auf sechs Ebenen reduziert, wodurch 1.200 Vollzeit-Arbeitsplätze
wegfallen. Auch Läden sollen geschlossen werden. Die Produkte sollen wieder begehrenswerter, das Markenportfolio gestrafft werden.
Für das laufende Geschäftsjahr wird aufgrund
der Schlankheitskur ein Umsatzminus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwartet.
Wachstum wird erst wieder für 2019 anvisiert.
© Picturedesk
Ralph Lauren muss sparen
+++EMI SCHENK SCHLIESST+++ Mit der Pensionierung von Geschäftsführer Fritz Schenk wird das Vorarlberger Modehaus
Emi Schenk endgültig schließen. Nachdem bereits im Vorjahr die Niederlassung in Bludenz zugesperrt wurde, läuft nun auch im
Modehaus in der Dornbirner Innenstadt der Räumungsverkauf. Damit endet eine 65-jährige Tradition. Als Nachnutzer des Standorts in der Marktstraße wurde Fussl Modestraße gefunden. +++ADLER ERSTMALS IN VORARLBERG+++ Adler hat einen
neuen Modemarkt in Hard eröffnet, im neuen Quartier „In der Wirke“, dem ehemaligen Areal des Wäscheherstellers Gebrüder
Wolff. Es ist der erste Verkaufsstandort von Adler Moden in Vorarlberg, der 22. in Österreich. +++RAKUTEN VERABSCHIEDET
SICH+++ Der Online-Marktplatz Rakuten.at zieht sich mit Ende August wieder aus Österreich zurück. Auch die Plattformen in
Großbritannien und Spanien werden geschlossen. Österreichische Händler, die über Rakuten verkaufen, können auf die deutsche
Plattform Rakuten.de umsteigen. +++BENETTON IN VERLUSTZONE+++ Die italienische Modegruppe Benetton hat 2015 ein Umsatzminus von 1,2 %
auf 1,5 Mrd. € verzeichnet. Das Ergebnis EBITDA stieg um 34,5 % auf 54 Mio. €, unterm Strich steht ein Nettoverlust von 46 Mio. €. Derzeit werden europaweit Landesgesellschaften aufgelöst, das Retail-Geschäft soll künftig zentral von Italien aus gesteuert werden. Für heuer erwartet der Konzern nach
Abschluss der Reorganisation eine Rückkehr in die Gewinnzone. +++DRESS-FOR-LESS IST INSOLVENT+++ Der deutsche Online-Outlet-Betreiber
dress-for-less hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Geschäftsbetrieb wird vorerst in vollem
Umfang weitergeführt, Ziel ist die Sanierung des Unternehmens. Neue Investoren werden gesucht. Der bereits 1999 gegründete Online-Händler hatte 2014
69 Mio. € Umsatz erzielt. +++NEUE ESCADA-CHEFIN+++ Iris Epple-Righi wird ab September neuer CEO der Münchner Luxusmarke Escada. Die 50-Jährige kommt von Calvin Klein, wo sie zuletzt President Brand Management Europe war. Davor führte die gebürtige Deutsche lange Jahre den Retail-Bereich
bei Tommy Hilfiger. Der bisherige Interims-CEO Jörg Wahlers konzentriert sich künftig wieder auf seine Aufgaben als Chief Financial Officer und Chief Operating Officer. ++MEPHISTO MIT ERSTEM MONOLABEL-STORE+++ Der französische Schuhanbieter Mephisto hat in der Wiener Kupferschmiedgasse
an einem ehemaligen Stiefelkönig-Standort seinen ersten Monolabel-Store hierzulande eröffnet.
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TZ 11/12 2016
STAND 2.53
QS
wird flügge
Die neue Casual-Brand Q/S designed by wird
bereits im Juli als eigenständige Marke innerhalb
der s.Oliver Group lanciert.
R
SUPERFIT SUMMER
©Q/S designed by
echtzeitig vor dem Berliner Messetrubel folgen nun die nächsten
Schritte in der Neustrukturierung der s.Oliver-Gruppe. Denn
gerade eben gab das Unternehmen die Lancierung von Q/S designed
by als eigenständige Marke neben den anderen Konzernmarken
s.Oliver, Comma, Liebeskind Berlin und Triangle bekannt. Im
Namenszusatz »designed by« verbirgt sich auch die Grundidee hinter dem neuen Label, das die Nachfolge des Kollektions-Segments
s.Oliver Denim antritt. Denn das Konzept baut auf Kooperationen
mit wechselnden Markenbotschaftern und Marken auf. Den Anfang
macht der weltberühmte DJ Robin Schulz, der gemeinsam mit der
Casual-Brand je zwei Kapselkollektionen für Damen und Herren
entwickeln wird. »Q/S designed by hat großes Potenzial, als eigenständige Casual-Brand am Markt zu funktionierten. Die Eigenständigkeit ist ein strategischer Schritt des Unternehmens mit dem Ziel,
den jungen Casual-Markt und somit neue Zielgruppen zu erschließen«, erklärt Armin Fichtel, CEO der s.Oliver Group.
Zwölf Order- und Liefertermine wird die Marke künftig bieten, das
Hauptaugenmerk bei den lässigen Casual-Styles liegt auf Jersey,
Sweat und Strick. Bereits ab Juli wird die Kollektion sukzessive im
Handel eingeführt. Präsentiert wird die Marke auch in einem eigenen neuen Ladenbau, bis Ende September sollen alle Flächen ein
Re-Branding erfahren. Auch ein erster eigener Laden ist bereits
geplant und wird im September im deutschen Mannheim eröffnen,
weitere sollen folgen. »Auch in Österreich werden wir Q/S designed
by konsequent als Marke aufbauen, um mittelfristig eine Eigenständigkeit zu etablieren. Unsere Partner im Land sind über die
Umstellung informiert und waren durchweg begeistert über die
neue Ausrichtung des Labels und die Kooperation mit dem internationalen Star-DJ Robin Schulz. Die ersten Anfragen von österreichischen Partnern für eigene Q/S designed by-Stores sind schon
bei uns eingegangen«, sagt Mathias Eckert, Managing Director
Sales s.Oliver. Offiziell präsentiert wird Q/S designed by mit einer
Launch-Party im Rahmen der Berlin Fashion Week – naürlich
inklusive Auftritt von Robin Schulz – und auf der Panorama.
www.alberto-pants.com
BUSINESS NEWS
Country Line
übernimmt Allwerk
E
© Allwerk
rich Koller, Geschäftsführer der Country
Line Trachtenmoden GmbH mit Sitz in
Mühldorf am Inn (Oberbayern), ist neuer
geschäftsführender Gesellschafter der Allwerk Bekleidung GmbH. Der Gmundener
Trachtenhersteller Allwerk war 1997 von Helmut Miessgang übernommen und seither zur
fixen Größe am Trachtenmarkt ausgebaut
worden. Nach Miessgangs Tod im Sommer
des Vorjahres hatte Sohn Christoph Miessgang die Geschäftsführung übernommen.
Christoph Miessgang bleibt auch weiterhin
am Unternehmen beteiligt. Laut der neuen
Geschäftsführung passen die beiden Trachten-Anbieter sehr gut zusammen, da der
Schwerpunkt von Allwerk auf Herren-, jener
von Country Line auf Damen-Tracht liegt.
Hohes Umsatzplus für Mango
© Mango
Deutsche
ModeImporte
leicht
rückläufig
D
as spanische Modelabel Mango hat seine
Umsätze im Jahr 2015 um 15,3 % auf
2,3 Mrd. € gesteigert. Getrieben wurden die
Verkäufe vor allem durch das neue Mega­
store-Konzept: Alleine 2015 wurden weltweit
163 neue Megastores eröffnet. Die Verkaufsfläche stieg dadurch um 100.000 m² auf
804.500 m². Auch der Online-Umsatz entwickelte sich mit einem Plus von 27 % hervorragend und steht damit bereits für 10,7 % des
Gesamtumsatzes. Weit weniger erfreulich
sieht es allerdings auf der Ergebnisseite aus:
War 2014 noch ein Gewinn von 107 Mio. €
erzielt worden, brach dieser im Vorjahr auf
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TZ 11/12 2016
nur noch 4 Mio. € ein. Als Gründe dafür werden Devisenschwankungen sowie erhöhte
Abschreibungen infolge der Investitionen für
die Megastore-Offensive angegeben. Das
Ergebnis EBITDA beläuft sich auf 170 Mio. €
(nach 223 Mio. € im Jahr 2014).
Für 2016 ist die Eröffnung weiterer 63 Mega­
stores vorgesehen, in denen alle oder zumindest ein Großteil der Linien der Gruppe
geführt werden. Mango ist derzeit in 109 Ländern weltweit mit insgesamt 2.730 Verkaufspunkten präsent. Alleine die 164 Megastores
stehen für eine Verkaufsfläche von rund
300.000 m².
Österreich ist nach wie vor
das mit Abstand wichtigste
Exportland für die deutsche
Modeindustrie. 2015 wurde
aus Deutschland Bekleidung
im Wert von 2,28 Mrd. € nach
Österreich geliefert. Das ist
um 0,3 % weniger als im
Jahr davor. Zweitwichtigster
Abnehmer für die deutschen
Modehersteller sind die Niederlande mit 1,67 Mrd. €
(+2,22 %). Die hohen Verluste
im Russland-Geschäft (–31 %
auf 463 Mio. €) wurden übrigens durch verstärkte Exporte in andere Länder ausgeglichen: In Summe konnte die
deutsche Bekleidungsbranche ihre Ausfuhren im Vorjahr um 1 % auf 14,93 Mrd. €
steigern.
NEU:
DI – DO
26 – 28
JUL 2016
GDS-ONLINE.COM
HANDEL
Slowear. Das Familienunternehmen aus Venezien ist vor allem für
das Hosen-Label Incotex bekannt,
gleichzeitig die älteste Marke im
Portfolio. Carlo Compagno, Vater
des jetzigen Geschäftsführers
Roberto Compagno, begann 1951 in
Mira bei Venedig, Hosen zu produzieren, die für hohe Qualität, feines
Handwerk und große Liebe zum
Nach der Eröffnung eines
Detail stehen. Noch heute wird in
neuen Flagship Stores in
Italien gefertigt, die Preise sind
der Wiener City setzt
trotzdem erschwinglich. Zu den
Roy Dantendorfer mit
Kunden in Österreich zählen neben
dem ersten SlowearDantendorfer u. a. auch Paul
(Wien), Thurner (Eisenstadt), GrüStore Österreichs noch
ner (Klagenfurt), Fellinger (Vöcklaeines drauf.
bruck), Eder (Kitzbühel) und Sagmeister (Bregenz). Nach und nach
hat Slowear ab den 1970er-Jahren
weitere Produktspezialisten übernommen, sodass die Gruppe heute
einen Komplettlook anbieten kann. Neben Incotex zählen heute
auch Zanone (Strick), Glanshirt (Hemden) und Montedoro (funktionelle Überbekleidung, Accessoires) zum Slowear-Portfolio, allesamt
Marken, die in ihrem Bereich als absolute Spezialisten gelten. Gemeinsam haben die Brands außerdem, dass sie sich weniger für die aktuellsten Modetrends interessieren als für Passform, Stoffqualitäten und
Finishing.
Slow
ALLE BILDER © DANTENDORFER
Shopping
A
m Wiener Premium-Markt ist Dantendorfer schon seit
Jahrzehnten eine fixe Größe. Seit vergangenen Juli erst
recht: Als der große Nachbar des Dantendorfer-Stores
in der Weihburggasse, Prada, ins Goldene Quartier
übersiedelte, nützte Firmenchef Roy Dantendorfer die
Chance, sein Lokal um gleich zwei Drittel zu vergrößern. Seither darf
man den 350 m² großen Premium-Store unweit von Stephansplatz
und Kärntner Straße guten Gewissens als eines der schönsten Modegeschäfte Wiens bezeichnen. Auf zwei Etagen wird ein handverlesenes Angebot von rund 150 Marken für Damen und Herren geführt.
Der Markenmix, darunter Boglioli, Céline, Closed, Etro, Lanvin, Loro
Piana, Moncler, Stone Island, Tod’s, Woolrich, wechselt permanent,
verfolgt aber trotzdem einen ganz klaren Stil, der ebenso zurückhaltend ist wie das Auftreten des Modehauses.
Incotex, Zanone, Glanshirt, Montedoro. Eine der Stützen des HAKA-Sortiments von Dantendorfer, der neben dem Wiener
Flagship Store auch noch Geschäfte am Stammsitz Salzburg sowie
in Linz und Innsbruck betreibt, ist die italienische Modegruppe
10
TZ 11/12 2016
Alles mit der Zeit. Dass diese Labels gemeinsam ein mehr als
stimmiges Gesamtbild ergeben, hat Slowear schon mit eigenen Stores
in Städten wie London, Paris, Mailand, Tokio und New York gezeigt.
Nun hat Roy Dantendorfer gleich neben seinem Wiener Flagship den
mittlerweile 30. Slowear-Laden weltweit eröffnet. Auf etwa 80 m² wird
nun venezianische mit einer fast schon ausgestorbenen Art wienerischer Eleganz verbunden. In Zusammenarbeit mit Carlo Donati Studio wurde dem Lokal eine Wohnzimmeratmosphäre verpasst, mit
altem Parkettboden, Vintage-Möbeln aus den 1940er- und 1950erJahren und einer Lounge-Ecke, in der man auch mal in Ruhe einen
Espresso oder einen Prosecco genießen und sich der reichlich vorhandenen Lektüre widmen kann. Ja, sogar Schallplatten kann man sich
im Slowear-Laden anhören. »Slow Shopping Experience« nennt das
Roberto Campagno, CEO von Slowear, der – übrigens ebenso wie
Franca Sozzani, Chefredakteurin der Vogue L’Uomo Italia – eigens aus
Italien zur Eröffnungsfeier Mitte Mai angereist war. »Wir nehmen uns
für unsere Produkte Zeit, um die besten Stoffe zu finden, die besten
Schnitte zu entwickeln. Genauso braucht der Kunde Zeit, um unsere
Produkte kennenzulernen.« Storemanager ist übrigens Horst Tatscher, zuletzt ein Jahrzehnt lang Herren-Einkäufer bei Tlapa. mf
bugatti-fashion.com
PITTI IMMAGINE UOMO
HANDEL
Magic Moments
mit dem Bründl-Gen
60 Jahren Intersport Bründl – und ein Firmengründer, der seinen 90er begeht: Im Ferry Porsche
Congress Center in Zell am See feierte sich ein herausragendes Unternehmen selbst.
D
Auszeichnung der WKS: Hartwig Rinnerthaler,
Hans Bründl, LH Wilfried Haslauer, Peter Buchmüller
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Mut, Leidenschaft, Begeisterung:
Christoph Bründl, der große Motivator
Auf der Suche nach dem Bründl-Gen auf
der Showbühne in Zell am See
aLLE BILDER © Niki Faistauer
en Anfang machte eine als Chemiker verkleidete Truppe: Es galt, das Bründl-Gen zu finden, jenes Gen, das eine Unternehmerfamilie
aus Kaprun weit über die Grenzen des Salzburgerischen hinaus berühmt machte. Auf
der Bühne des Ferry Porsche Centers in Zell am See
wurde man rasch fündig: die Mischung aus Begeisterung,
Leidenschaft, Mut und den berühmten Magic Moments,
also jenen unvergesslichen Momenten, die die BründlMitarbeitern ihren Kunden bereiten, macht den Erfolg
der Familie aus. Vor genau 60 Jahren eröffnete Hans
Bründl seinen ersten Skiverleih in einer Garage in Kaprun. Die Ski, die ein Hotelier kurzfristig für seine Gäste
brauchte, lieh sich Bründl zusammen. Und schuf damit
die Grundlage für eine Firmengruppe, die heute über 22
Filialen mit 365 Mitarbeiter verfügt und mit der ein
Umsatz von 52 Mio. € erzielt wird. »Der Vater hat das
Sportliche drauf gehabt«, sagt Firmenchef Christoph
Bründl auf der Bühne, »die Mutter hat das Geld eingetrieben, vor allem am Sonntag nach der Kirche ging sie nicht
heim, bevor alle ihre Rechnungen bezahlt haben.« Neben
dem Aufbau des Unternehmens fanden die Bründls auch
noch Zeit für eine Großfamilie: Sechs Kinder (drei Söhne
und drei Töchter) zeigen, dass man Work-Life-Balance in
den 50er-Jahren noch anders interpretierte. Von der ersten Filiale 1972 bis zum echten Filialisierungsschub 2008
wuchs das Unternehmen stetig, vor allem seit Christoph
Bründl nach einem längeren Aufenthalt in den USA 1989
nach Kaprun zurückkehrte.
Christoph Bründl ist der Motor des Unternehmens, ein
gefragter Referent, ein Begeisterer, der gemeinsam mit
seinem Bruder Bernhard das Sportimperium in Salzburg, Tirol und mittlerweile auch der Steiermark führt.
»Das größte Kapital unseres Unternehmens sind unsere
Mitarbeiter, ihr Know-how und ihr Lächeln«, ruft Christoph Bründl auch während der Jubiläumsfeier seinen
fast vollzählig anwesenden Mitarbeitern zu. Und Bernhard Bründl, der Leiter der Mitarbeiter-Akademie, verstärkt: »Wenn wir unseren Spirit, unsere Begeisterung
leben, kann es nur weiter bergauf gehen.«
Österreich-Filialisierung. Dabei erlebte ausgerechnet Kaprun mit dem Brand der Gletscherbahn
2004 eine ungeheure Katastrophe. Christoph Bründl:
»Manche Unternehmen hätten damals aufgehört. Für
uns war diese Katastrophe der Auftrag, diesen Ort wieder mit Leben zu erfüllen.« Der Neubau des Stammhauses in Kaprun lockte zahlreiche Sport- und Modehändler
in den Skiort, aber von Beginn an war es nicht nur die
Hardware, mit der die Bründls beeindrucken wollten,
sondern die Menschen, die in den Filialen für gute Stimmung, gute Umsätze und Begeisterung für den Sport
sorgten. Die Intersport-Gruppe war stets Hafen und
Gesprächspartner für die Bründl-Chefs. IntersportInternational-CEO Franz Julen formulierte es in seiner
Laudatio so: »Die Intersport-Gruppe ist stolz, Unternehmen wie Bründl zur Gruppe zu zählen. Danke für den
kritischen Dialog, für die herausfordernden Ideen und
die grenzenlose Begeisterung am Produkt, am Verkauf
und an den Menschen.«
Menschen sind Christoph Bründl das Wichtigste, auch
und vor allem der eigene Vater, der pünktlich zum Firmenjubiläum seinen 90. Geburtstag feierte und die
Ehrung durch den Salzburger Landeshauptmann
­Wilfried Haslauer mit einem milden Lächeln über sich
ergehen ließ. Stolz sei er, zu sehen, was seine Kinder aus
dem Unternehmen gemacht haben, dafür bekam der
Hausherr Standing Ovations der rund 700 Gäste, darunter Red-Bull-Milliardär Dietrich Mateschitz.
Stillstand gibt es in diesem Unternehmen nicht. Zur Zeit
arbeitet man an einer neuen Logistiklösung, mit Driveins hat man den Skiverleih schon revolutioniert, das
Denkunmögliche in Realität zu gießen, ist das Ziel der
Bründls, die nach wie vor eine echte Großfamilie sind.
»Hier im Auditorium sitzen 32 Bründls«, sagt der Firmenchef nicht ohne Stolz, der darauf hofft, dass eines
seiner beiden Kinder (oder beide) ins Unternehmen einsteigen werden. Das Unternehmertum, die Kraft und die
Energie, andere zu begeistern, liegen den Bründls jedenfalls im Blut. Was Wunder, dass das Firmenjubiläum bis
in die Morgenstunden gefeiert wurde. Ein Magic
Moment allemal … BPM
MARKEN
Im Haifischbecken
sind die anderen
Die CBR Fashion
Holding …
U
m die Modegruppe CBR (Street One,
Cecil) ist es in den letzten Jahren
recht ruhig gewesen. Das einzige Mal
schaffte es die deutsche DOB-Größe
vorigen Sommer in die Schlagzeilen,
als zuerst ein Börsengang angekündigt und dann
wieder abgeblasen wurde. Dass man nicht viel
von CBR hört, wertet Robin Wöll, ÖsterreichChef der Marke Cecil, als Zeichen gesunder Stabilität. Dass man die »Harakiri-Expansion«, in
die sich der Wettbewerb in den letzten Jahren
gestürzt habe, nicht mitmachen wollte, habe
© Friedl
… ist für ihre beiden Marken
Cecil und Street One bekannt.
Seit 2007 gehört die Gruppe
dem Finanzinvestor EQT. Zum
Zeitpunkt der Übernahme lag
der Umsatz bei 600 Mio. € – und
auf etwa diesem Niveau liegt er
auch heute. Dazwischen lag ein
Höhenflug mit anschließendem
Absturz. Um den Umsatz zu
pushen, wurden neue Marken
(One Touch, Cecil Men) gegründet und scheiterten – während
Investitionen in die beiden
Stammmarken vernachlässigt
wurden. In den letzten Jahren
hat sich die Gruppe wieder mit
Erfolg auf Cecil und Street One
konzentriert. Im Frühjahr 2015
wurde ein Börsengang angekündigt, der jedoch angesichts
der Turbulenzen auf den
Finanzmärkten infolge der
Griechenland-Krise wieder auf
Eis gelegt wurde. Im Vorjahr
wurden auch zuletzt Umsatzzahlen veröffentlicht. Demnach
lag der Umsatz der Gruppe
2014 bei 609 Mio. € (+/–0 %
gegenüber 2013), das operative
Ergebnis betrug 31,7 Mio. €
(nach 23,7 Mio. €), Das Konzernergebnis war mit +88.000 €
knapp positiv. Nach mehreren
Verlustjahren (2013: –6,8 Mio. €;
2012: –43,7 Mio. €) immerhin
ein großer Sprung nach vorne.
© Cecil
© Cecil
Beim ersten Cecil-Partnertag in Salzburg herrschte dank
positiver Umsatztendenz gute Stimmung. Im Zentrum stand
der Faktor Mensch als wichtigster Erfolgsgarant.
Das Team von Cecil Österreich mit den wichtigsten
Handelspartnern am ersten
Partnertag in Salzburg.
14
TZ 11/12 2016
sich nun als richtig herausgestellt, so Wöll:
»Megastores in den teuersten Lagen, die sich nie
und nimmer rechnen, gibt es bei uns nicht.« Und
tatsächlich: Während Modeanbieter von Esprit
bis Hugo Boss, von Tom Tailor bis Gerry Weber
ihr Store-Portfolio derzeit wieder auf ein verträgliches Maß zurechtstutzen und andere Konzepte
wie Zero gleich den Weg zum Insolvenzgericht
antreten müssen, blieb das Store-Netz von Cecil
über die Jahre stabil. 2012 hielt die Marke hierzulande bei 48 Geschäften, heute sind es 49, und
nach der einzigen für heuer geplanten Neueröffnung im neuen Einkaufszentrum ELI in Liezen
werden es ab Herbst 50 sein. Dazu bedient Cecil
weitere ca. 140 POS im Multilabel-Handel. Zu
den wichtigsten Store-Partnern zählen die
Modehäuser Candido, Kolm, Nagl, Steinecker
und Friedl.
AusschlieSSlich FranchisePartner.
Mit ein Grund dafür, dass Cecil die Expansionswelle der letzten Jahre nicht mitgemacht hat, ist
das Geschäftsmodell der CBR-Gruppe: Während
die genannten Mitbewerber, teils getrieben
durch die Wachstumserwartungen der Börse, in
den letzten Jahren vor allem mit eigenen RetailStores expandiert haben, setzt Cecil – genauso
wie die Schwester Street One –ausschließlich
auf lokale Händler als Franchisepartner. In
Deutschland werden zwar bereits gut 70
Geschäfte der CBR-Marken vom Konzern selbst
betrieben, in Österreich ist das laut Wöll kurzfristig nicht geplant. Bloß wenn sich ein Franchise-Partner von einem gut eingeführten
Standort trennen wolle und kein neuer Betreiber für den Store gefunden werde, sei eine
Übernahme denkbar, meint der Country Manager, der neben Österreich auch für Slowenien
und Kroatien zuständig ist.
Diese enge Zusammenarbeit zwischen der
Marke und einem regional verankerten Händler sei die Stärke von Cecil, ist Wöll überzeugt.
Und diese beiden Akteure müssten künftig
noch enger zusammenrücken, Darum lud Cecil
jüngst alle österreichischen Store-Partner zu
einem Partnertag nach Salzburg. »Es ist uns
wichtig, dass die Partnerschaft, die so oft
beschworen wird, bei uns auch wirklich
gelebt wird.« Gemeinsam mit mehr als 30
angereisten Händlern und mehreren internen und externen Vortragenden wurde u. a.
auf die aktuelle Marktsituation, die Differenzierung der Marke Cecil gegenüber dem
Wettbewerb sowie das neue Multi-ChannelSystem eingegangen. Als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem immer
dichter werdenden Mitbewerb sieht man bei
Cecil klar das Produkt, die Passformen, die
Schnitte. »Wir sind anders als die anderen
Marken. Wir schwimmen nicht im gleichen
Haifischbecken wie alle anderen«, glaubt
Wöll. »Diesen USP wollen wir noch weiter
schärfen, weiter an der Produktexzellenz
arbeiten.«
Multi-Channel-Offensive. Die Verknüpfung zwischen stationären Geschäften
und Onlineshop gestaltet sich bei einem
Partnermodell als größere Herausforderung
als bei reinen Filialisten. Daher gehört die
CBR-Gruppe hier auch zu den Nachzüglern.
Einen Onlineshop gibt es bereits seit 2011,
der Anteil des Onlinehandels am CBR-Konzernumsatz lag 2014 bereits bei 8 %, doch die
Partner blieben davon bisher ausgeklammert. Das soll sich nun ändern. In Deutschland laufen bereits Tests, dass sich Kunden
die Artikel in einen Store liefern lassen bzw.
sie dort retournieren können. Der Partner
bekomme dafür eine Provision – bald auch in
Österreich. Dafür werden alle Stores mit
iPads ausgestattet, über die auf das gesamte
Cecil-Sortiment zugegriffen werden kann.
Die Vorteile gegenüber dem klassischen
Onlineverkauf liegen auf der Hand: Durch
Abholung im Store werden Zusatzverkäufe
ermöglicht, und im Store herrscht Frequenz,
was wiederum auf andere Kunden anziehend wirke. Sollte online bestellte Ware im
Store retour gebracht werden, erhält das Personal die Möglichkeit, gleich ein Ersatzprodukt oder eine besser passende Größe zu
verkaufen. »Der Store bleibt so der erste
Anlaufpunkt für unsere Kundin«, glaubt
Wöll, der seit 2008 für Cecil tätig ist. Das
Internet dient den Kundinnen aber nicht nur
© Cecil
MARKEN
als Kauf-, sondern viel stärker noch als Informationskanal. »Laut Umfragen informieren
sich 92 % der Kundinnen vor einem stationären Kauf online. Dadurch steigen die Anforderungen ans Verkaufspersonal ungemein.«
Die Mitarbeiterinnen sieht Cecil deshalb als
den wichtigsten Erfolgsgaranten: »Unsere
Kundinnen sind zwar informiert, wissen
aber oft nicht, wie sie die aktuellen Trends
auf ihre spezielle Situation umlegen können.« Besonders bei größeren Größen zähle
das Vertrauensverhältnis zwischen Kundin
und Mitarbeiterin doppelt. »Darum ist Mitarbeiterschulung die Kernaufgabe. Mode ist
und bleibt ein People Business.«
MF
Die Modemesse
Panorama erweitert
zur Saison F/S 2017
um eigenständige
Hallen für Plus Sizes
und Menswear.
© Andreas Rentz / Getty Images für Der Berliner Mode Salon
Was kommt:
• Erstmalig präsentiert die Panorama in Halle
7 eine Plus-Size-Fläche auf 1.110 m². Unter dem
Namen »Hipstar« präsentieren u. a. Via Appia Due,
Frapp, Doris Streich, KJ Brand oder Mona Lisa ihre
Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2017.
• Ebenfalls Premiere auf der Panorama feiert in
Halle 2 ein Konzept für Menswear. Von der AnzugKollektion bis zum Schuh – hier ist alles auf Män­
Der Berliner Mode
nermode ausgerichtet.
Salon erweitert und
• Apropos Schuhe: Die Panorama baut den zur
etabliert sich damit
zur Anlaufstelle für
letzten Saison lancierten Bereich der Schuhe und
frisches Design (hier:
Accessoires aus. Nun werden beide Bereiche sepa­
Michael Sontag,
unten: Marina Hoerrat dargestellt. Accessoires finden sich nun in Halle
manseder).
5, Schuhe in Halle 8.
• Auch Der Berliner Mode Salon (DBMS) wächst.
Und das tut der deutschen Mode­
hauptstadt extrem gut. Hier spielt
die Musik, wenn man nach Desig­
nermode und vielversprechenden
Talenten aus Deutschland und
Österreich (Marina Hoermans­
eder!) sucht. Weil die Nachfrage
nach Defilees im Rahmen des
DBMS größer wurde, expandiert
das Format. Zusätzlich zu den
Räumlichkeiten im Kronprinzen­
palais bespielt man nun für die
Defilees das in unmittelbarer
Nachbarschaft als Humboldt
Berlin wächst und gedeiht. Panorama
Forum wiedererrichtete Berliner
und Berliner Mode Salon erweitern.
Schloss. Highlight: die Show-Pre­
#Fashiontech setzt innovative Impulse.
miere des deutschen PremiumEin Überblick.
Labels Odeeh.
• Auf Grund des tollen Premierener­
folges in der letzten Saison verdop­
pelt die #FashionTech – The Confe­
rence on the Future of Fashion ihre Fläche. Das innovative Konzept
Was geht:
des Premium-Masterminds Anita Tillmann beschäftigt sich mit The­
• Die Plus-Size-Messe Curvy,
men rund um die Digitalisierung der Mode. Im Kühlhaus Berlin,
die von 28. bis 30. Juni im Tele­
direkt neben der Premium, werden am 29. Juni Technik- und Mode­
kom-Gebäude an der Franzö­
unternehmen zusammengebracht.
sischen Straße hätte stattfin­
• Die Messe Show & Order, die von 27. bis 29. Juni im Kraftwerk Ber­
den sollen, ist abgesagt.
lin Mitte ihre Türen öffnet, präsentiert am 28. Juni erstmalig von 19
Organisator Stephan Sonn gingen die Aussteller verloren. Viele
bis 23 Uhr eine Shopping Night für Endverbraucher. Konsumenten
wechselten zum neuen Plus-Size-Format der Panorama. Darunter
haben die Möglichkeit, bei rund 150 Marken aus dem Bereich
Via Appia Due und Frapp.
Schmuck, Schuhe, Taschen und textile Accessoires direkt vor Ort
• Die Fashion Week Berlin muss dem Fußball weichen. Während
einzukaufen.
sich die EM-Fanmeile am angestammten Platz beim Brandenburger
• Die 19. Fashion Week Berlin präsentiert sich auf Grund der Fuß­
Tor breitmacht, zieht die Modewoche ins Erika-Heß-Eisstadion.
ball-EM im Eisstadion statt im Zelt. Mit dabei sind neue Brands wie
In der in der Vergangenheit bereits erfolgreich erprobten
0039 Italy. Und die Fashion-ID-Award Show »Designer for tomorrow«
Ausweich-Location fehlt ein Zugpferd: Marc Cain zeigt seine Früh­
geht mit Neo-Mentor und Superdesigner Alber Elbaz in eine neue
jahr/Sommer 2017 Kollektion diesmal im Rahmen der Panorama im
Runde.
Citycube Berlin. SA
in Berlin
16
TZ 11/12 2016
© Andreas Rentz / Getty Images für Der Berliner Mode Salon
Vieles neu
© PANORAMA
V
orverlegte Modewoche. Nun startet Berlin so früh wie
noch nie. Bereits ab dem 27. Juni heißt es: Mode, Mes­
sen, Meetings. Und Berlin startet so energetisch wie nie.
Mit umfangreichen Erweiterungen,
einer zukunftsweisenden Konferenz
und einer Shopping Night für Konsumenten.
© PANORAMA
MESSE
bugatti-fashion.com
PITTI IMMAGINE UOMO
HANDEL
Geschäft zu vermieten
© FOTOLIA
Um Leben zurück in die Citys zu bringen, müssen Politik, Handel und
Hauseigentümer an einem Strang ziehen. Und Händler müssen sich
auch selbst an der Nase nehmen.
V
or 30 Jahren wurden die ersten Einkaufszentren in Österreich errichtet. Seither werden die Einkaufsstraßen
immer leerer, auf der grünen Wiese reiht sich hingegen
Shoppingcenter an Fachmarktzentrum an Mall. Diese
Entwicklung scheint weder Stadt noch Land, weder Handel noch Kunden wirklich gut zu tun. Reversibel ist sie aber auch
nicht. Verschiedene Projekte und Initiativen bemühen sich dennoch, wieder ein vernünftiges Gleichgewicht herzustellen. Ohne
genau zu wissen, warum die Innenstädte zunehmend leerer werden,
ist es aber schwierig, Lösungsansätze zu finden. Und genau hier liegt
18
TZ 11/12 2016
das Problem: »Es gibt keine monokausalen Erklärungen für das
Sterben der Einkaufsstraßen«, ist Roman Seeliger, stellvertretender
Geschäftsführer der Bundessparte Handel in der WKO, überzeugt.
Obwohl sich die EKZ laufend vermehren, tut das die Kaufkraft nicht:
»Anders gesagt: Wenn die Leute auf der grünen Wiese einkaufen,
dann fehlt ihnen das Geld in der Innenstadt«, und fügt hinzu: »Ehrlicherweise ziehen aber nicht nur die Center Kunden ab, auch der
Onlinehandel hat seinen Anteil an den Rückgängen.«
Tote Augen. Dass der Erhalt der Innenstadt wichtig ist, scheint
unbestritten: »Die Innenstädte sind wichtig für den Tourismus, die
Bewohner, aber auch den Erhalt der Substanz und der Sicherheit«,
so Seeliger. »Der Handel – gemeinsam mit Gastronomie und
Gewerbe – ist hier ein wichtiger Motor.« Städte, die ihre Innenstädte
ausbluten lassen, schädigen sich so à la longue selbst. Seeliger vergleicht solche Geisterstraßen mit »toten Augen« einer Stadt: »Stirbt
der Handel, stirbt die Stadt.«
Versuche, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gab es bereits vor
Jahren, etwa über die Raumordnung. So habe man versucht, eine
HANDEL
Was Kunden wollen. In Wiener Neustadt scheint sich die
gesamte Handelstätigkeit Richtung EKZ an der Peripherie verschoben zu haben. Symptomatisch für diese Entwicklung war die Abwanderung von Branchenführer C&A vom Sparkassengebäude in den
Fischapark. Nachdem die riesige Fläche fast zwei Jahre keinen neuen
Mieter fand, scheint man jetzt die Waffen gestreckt zu haben: Statt
eines Retailers soll 2017 am Standort ein Reha-Zentrum eröffnen. Für
Branchenkenner ist das keine Überraschung, soll es sich bei der Lage
um eine Kategorie D handeln – abgelegen und ohne ausreichendes
Parkplatzangebot.
Der Filialist C&A ist zwar auch in Citylagen vertreten, die meisten
Geschäfte befinden sich aber in EKZ oder Fachmarktzentren: »Ein-
© PICTUREDESK
Gefühlt schlechter. Die Berater Standort + Markt beobachten seit 2013 laufend die 22 größten innerstädtischen Handelszonen
des Landes. Alljährlich werden die erhobenen Daten veröffentlicht,
um so ein möglichst lückenloses und objektives Standort- und
Markt-Monitoring über sämtliche Arten von Einkaufszielen – also
Einkaufsstraßen, EKZ, Citys und Retail Parks – zu bieten. Obwohl
einem so manche Fußgängerzone förmlich ausgestorben scheinen
mag, ergeben die Erhebungen von Standort + Markt ein etwas anderes Bild: Die Leerstandrate in den 22 betrachteten City-Bereichen
der wichtigsten Einkaufsstädte lag 2015 mit 4,7 % nur geringfügig
höher als in Österreichs Shoppingcentern (3,4 %), in A-Lagen wurden die niedrigsten Werte mit 2,4 % gemessen. Damit ist die Leerstandrate gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig gestiegen. Besonders die Wiener Einzelhandelensembles schneiden dabei sehr gut
ab.
In den Bundesländern hat sich die Leerstandrate beispielsweise in
Villach signifikant verbessert. Wie es scheint, machen weniger leere
Geschäfte machen aber noch keine glückliche Einkaufsstadtstadt.
Bei 43.500 Quadratmetern innerstädtische Verkaufsfläche beträgt
die Leerstandrate 7,1 %, in A-Lagen 4 %. Dennoch sperrt ein Geschäft
nach dem anderen zu, unter anderem Intimissimi, der Jack-Wolfskin-Store in der Gerbergasse und das Traditionsunternehmen
Mode Wöss. Begründung der Unternehmer: »Villach hat an Flair
verloren«, so die Kleine Zeitung. Trotz einiger Interessenten gibt es
aber noch keine konkreten Nachmieter. Der Abriss des ehemaligen
Kastner-&-Öhler-Gebäudes hätte außerdem für eine Schönung bei
der Leerstandsrate gesorgt – diese Flächen existieren nicht mehr
und scheinen daher auch nicht in der Statistik auf.
Schlusslichter in der Standort+Markt-Bilanz sind Wiener Neustadt
und Klagenfurt mit den bundesweit höchsten Leerstandraten. In der
Kärntner Landeshauptstadt beträgt die Leerstandrate 9,5 %, in den
Toplagen hingegen nur 1,4 %. Entsprechend sind hier auch die weni-
ger guten Lagen die Sorgenkinder. »Die Klagenfurter Innenstadt ist
im Verhältnis zur Bevölkerung relativ groß«, umreißt der zuständige
Stadtrat, Otto Umlauft, einen Teil der Problematik. Auch hätten
einige der alteingesessenen Händler ihre Läden an große Ketten
verkauft, wenn diese dann abwandern, hinterlassen sie verbrannte
Erde. »Wir sind sehr dahinter, man wird aber wohl davon ausgehen
müssen, dass die Leerstände eher zunehmen werden.« Zumindest
soll es zukünftig keine weiteren EKZ im Speckgürtel geben. Aber die
Klagenfurter versuchen auch mit kreativen Ideen, die Negativbilanz
in den Griff zu bekommen. Maßnahmen sind etwa Pop-up-Modelle,
ein Freiflächenservice oder Mietbeihilfe für neu angesiedelte
Betriebe. Eine Zukunftsvision von Umlauft sind Themenstraßen,
etwa mit kulinarischem oder handwerklichem Schwerpunkt.
© PICTUREDESK
bundesweite Regelung durchzusetzen. Ein weiterer Versuch der
Regulierung ging über den interkommunalen Finanzausgleich, aber
auch dieses Modell konnte nicht umgesetzt werden. Unter Wirtschaftsminister Johann Farnleitner sollte Ende der 1990er-Jahre eine
»Einkaufszentren-Verordnung« umgesetzt werden, die einen Stopp
neuer EKZ bedeutete. Diese wurde jedoch vom VGH wieder aufgehoben, da sie den Verfassungsjuristen schlicht zu rigide war. Aber
auch ohne eine solche Unterbindung des Wettbewerbs retardiert der
Boom mittlerweile: »Das rasante Wachstum hat ein natürliches Ende
gefunden,«, erklärt Roman Seeliger. Dennoch: Die EKZ sind nach
wie vor da und binden entsprechend Kaufkraft. Eines der Hauptargumente, warum sich diese solch großer Beliebtheit erfreuen, ist die
Verfügbarkeit von Parkplätzen.
Die Betroffenen – Konsumenten, Städte und Händler – sehen die
Problematik jedoch durchaus unterschiedlich: Die einen finden es
schrecklich, dass es innerstädtisch keine Parkplätze gibt, die anderen sind überzeugt, dass gerade diese autofreie Atmosphäre Kunden
anzieht. So mancher Händler scheint auch überzeugt, dass Autobesitzer tendenziell über höhere Kaufkraft verfügen, und erwartet sich
schon aus diesem Grund bessere Umsätze im Center. Auf der anderen Seite muss auch die Nahversorgung gewährleistet sein, und die
sollte schon per Definition per pedes zu erledigen sein. »Natürlich
gibt es auch Leute, die mit der Badner Bahn in die SCS fahren, aber
wir haben uns alle an das Auto gewöhnt«, so der Handelsexperte.
Die Wahrheit liege wohl in der Mitte: »Internationale Trends sind
aber kaum aufzuhalten.«
TZ 11/12 2016
19 HANDEL
kaufen im EKZ ist aufgrund der Vielfalt von Geschäften für Konsumenten vorteilhaft, so können viele Erledigungen auf einmal gemacht
werden«, so Österreich-Chef Norbert Scheele. Auch das Parken sei
ein wichtiges Argument für die Center. Auch sieht Scheele, dass diese
eine wichtige Nahversorgerfunktion übernehmen: »Viele Menschen,
die außerhalb der Städte wohnen, nutzen oft nach der Arbeit die
Möglichkeit, noch etwas einzukaufen, deshalb haben EKZ am Stadtbeseitigen. Zielgruppen sind etwa Kulturinitiativen, Kreative, Veranrand auch ihre Berechtigung.« Ein weiterer Faktor, der den Centern
stalter oder Start-ups. Die Idee hinter dem Projekt ist einfach: Oft
in die Hände spiele, sei auch das neue Gesetz zur Barrierefreiheit: In
stehen Räume über längeren Zeitraum leer. Eine Zwischenvermietung
City-Lagen finden sich oft ältere, denkmalgeschützte Gebäude, in
sorgt dafür, dass das Objekt gewartet und geschützt wird, dass
denen die gesetzlichen Vorgaben schwer umzusetzen oder die VerBetriebskosten abgedeckt werden und – am wichtigsten – dass hier
mieter unwillig sind. Eine Umsiedlung auf die grüne Wiese würde
»Adresse gemacht« wird. Besonders für Start-ups sind solche Überauch dieses Problem lösen. Dennoch ist Scheele überzeugt: »Eingangslösungen ideal, da diese noch im Aufbau sind und oft nicht
kaufsstraßen laden zum Flanieren und Verweilen ein. Innenstädte
genau wissen, wohin die Reise gehen soll.
benötigen aktives Marketing, um sie für Händler und Konsumenten
»Wenn man hochklassige Zwischenlösungen bietet, dann kann man
wieder attraktiver zu machen. Angefangen bei den Mieten bis hin zu
eine neue Location schaffen, die wiederum weitere Mieter anzieht«,
Parkplatzmöglichkeiten. Hier sollten Politik, Händler, Liegenschaftserklärt einer der Projektverantwortlichen, Christian Knapp. Mit seieigentümer und Stadtverwaltung Hand in Hand arbeiten.«
nem Büro Kohlmayr-Lutter-Knapp zeichnet er etwa für die sogeAuch Daniela und Klaus Haas haben ihr rundes Dutzend an Läden –
nannten »Grätzlhotels« mitverantwortlich, für die leer stehende
bis auf einen Gerry-Weber-Store – in der Wiener Neustädter InnenGeschäftslokale zu Hotelzimmern umfunktioniert wurden. »Manche
stadt zugunsten des neuen Flagships Carnaby am Rande der City
Entwickler wollen solch eine Nutzung und haben verstanden, was
aufgegeben: »Die ganze Handelslandschaft ändert sich. Manche
ihnen das bringt.« Durch die neuen Nutzer würde der Location AufGeschäftstypen sind in der Innenstadt nicht mehr möglich«, ist Haas
merksamkeit zuteil und es könne Vertrauen bei den Vermietern
überzeugt. »Wir haben gesehen, dass wir uns
geschaffen werden. Mittlerweile gibt es in Wien
ändern müssen, sonst gäbe es uns heute vielschon einige solcher Initiativen, die neue Agentur
leicht gar nicht mehr.« Mit dem neuen Konwill das Ganze in die Breite bringen. Ein Beispiel
»Wenn man
zept habe man sich den Kunden angepasst:
für eine gelungene Zwischennutzung ist die alte
hochklassige ZwischenlöParkmöglichkeiten vor der Türe, ein breiter
Post in der Wiener City. Frei nach dem Motto »Wo
sungen bietet, dann kann
Markenmix und eine angenehme ShoppingVogerln sind, fliegen Vogerln zu« möchte man die
man eine neue Location
atmosphäre. Und die Textilprofis wissen:
Neuansiedlungen begleiten und mit ihnen mitschaffen, die wiederum
»Händler brauchen heute viel mehr Quadwachsen.
weitere Mieter anzieht«.
ratmeter.« Dazu kommen pragmatische
Damit Zwischenlösungen sich erfolgreich etablieÜberlegungen wie die Höhe der Miete in
ren können, brauche es allerdings Interesse der
Christian Knapp,
Citylagen. »EKZ bieten Mix, Regelmäßigkeit
Nachbarschaft und den Willen der Bezirke: »Wenn
Leerstandsagentur
und einheitliche Öffnungszeiten. Die Kundas nicht vorhanden ist, dann braucht man PioKreativ Räume
den wissen hier, was sie erwartet.« Dabei
niere, die den ersten Schritt machen.« Oft sehen
müssten sich die Händler auch selbst an der
Anwohner und Gewerbetreibende im Grätzel sehr
Nase nehmen, so der Rat von Haas. Natürlich
bald, dass die Interimsmieter einen guten Job
seien die Kunden heute verwöhnt und bequem – ein Umstand, dem
machen, einen Anziehungspunkt bilden und schlussendlich das
man sich stellen müsse: »Wir dürfen nicht vergessen, dass man von
Niveau heben können: »Das schafft Vertrauen und erleichtert weitere
Wiener Neustadt in 20 Minuten in der SCS und in weiteren zehn
Projekte.«
Minuten in Wien ist. Wenn wir nicht auf Kundenwünsche eingehen,
Christian Knapp ist Architekt und sieht die Problematik der Leerdann shoppen sie eben woanders.« Angesichts der Tatsache, dass
stände auch aus stadtplanerischer Sicht: »Wir sehen Räume, Plätze,
vom Wiener Neustädter Bahnhof pro Tag 60.000 Menschen auspenInfrastruktur und Wohnungen als Ressource. Dafür muss man
deln, wird klar, welche Einkaufsmöglichkeiten sich diesen MenBewusstsein schaffen.« Ein grundsätzliches Problem in Wien ist, dass
schen sonst noch bieten. Für Haas steht jedenfalls fest: »Wiener
niemand genau sagen kann, wie viel Raum – Wohnungen oder
Neustadt war für Kunden aus dem Nordburgenland, über das südligewerbliche Flächen – tatsächlich freisteht. Erstmals soll jetzt ein
che Niederösterreich bis in die Oststeiermark immer Einkaufsstadt.
Immobilienentwickler eine genaue Studie über die Besitzverhältnisse
Durch die EKZ wird unser Standort gesichert.«
erstellt haben.
Die Zersiedelung der Städte ist aus Sicht des Architekten auf FehlplaKreativ statt leer. Das Problem der leerstehenden innerstädnungen in der Vergangenheit zurückzuführen: »Stadtplaner in Europa
tischen Läden bleibt jedoch bestehen. In der Bundeshauptstadt geht
wissen heute, dass diese Zwischenstädte nicht funktionieren«, so
man hier jetzt innovative Wege. Die neu geschaffene LeerstandsKnapp. Definierte Räume, egal, ob Groß- oder Kleinstädte, sind in sich
agentur Kreative Räume – aus einem Konsortium gebildet – hat die
geschlossene Kreisläufe, die hervorragend nebeneinander existieren
Aufgabe, dabei zu helfen, Zwischenlösungen für leer stehende
können. Problematisch werde es dann, wenn undefinierte AnsiedlunRäume und Läden zu finden. Die Agentur ist kein Immobiliendienst,
gen an der Peripherie, etwa Einkaufszentren, dazukämen. »Das versondern eine unabhängige Anlaufstelle der Stadt Wien und bringt
ursacht eine Schieflage und erzeugt Abhängigkeiten – vom Auto, von
als Mediator Vermieter und Interessenten zusammen. Dafür bietet
Benzin, von öffentlichen Verkehrsmitteln.« Ein Ausweg wären Rückman Rechtsberatung und vermittelt zwischen den potenziellen Miebauten: »Ein EKZ für 25 Jahre, dann muss es wieder abgebaut wertern, Politik und Behörden, um Wege abzukürzen und Hürden zu
den – Konzepte dafür gibt es mittlerweile genug.« Claudia Stückler
20
TZ 11/12 2016
HANDEL
Wien wächst. Mit neuen
Stadtvierteln entstehen auch
neue Handelszentren. Zwei
Beispiele: Citygate und
Seestadt Aspern.
Nahversorgung
2020
ALLE BILDER © Citygate
S
eit dem Jahr 2002 hat Wien 250.000 Einwohner dazugewonnen, und laut den aktuellsten Prognosen wird die Stadt im Jahr 2029 bereits 2 Mio. Einwohner zählen.
Und: War Wien einst jenes Bundesland mit den meisten Pensionisten, aber den
wenigsten Kindern, ist es heute umgekehrt: Im Vergleich zu allen anderen
Bundesländern findet man in der Hauptstadt die durchschnittlich jüngste
Wohnbevölkerung. Von beiden Faktoren – Bevölkerungswachstum und vielen jungen, konsumfreudigen Einwohnern – profitiert der Handel. Neue Stadtviertel entstehen, und diese
wollen auch mit Konsumgütern versorgt werden. Vorzeigeprojekt der rot-grünen Stadtregierung ist die Seestadt Aspern: verkehrsberuhigt, viel Grün, individuelle Wohnbebauung, architektonische Landmarks, ein See im Zentrum und, in der Handelslandschaft bisher österreichweit einmalig, eine gemanagte Einkaufsstraße. Einkaufszentrenbetreiber SES kümmert sich
um den Mietermix und die Vermietung aller Geschäftslokale des Stadtviertels. Schon jetzt
haben in der zentralen Einkaufsstraße Nahversorger wie Spar, Libro, Bipa, eine Bank, eine
Apotheke, eine Trafik, eine Bäckerei, ein Friseur und einige Gastronomiebetriebe geöffnet.
SES-Entwickler Alexander Eck: »Für die ersten 6.000 Einwohner sind bereits ca. 3.500 m²
Einkaufsfläche für den täglichen Bedarf in Betrieb. Bis 2019 sollen noch einmal 2.000 Bewohner und ca. 3.000 m² an Handelsflächen dazukommen, da wird dann eventuell auch schon
etwas textile Nahversorgung dabei sein. Richtig groß wird es aber erst in einem dritten Schritt,
nach dem Jahr 2020. Im Endausbau sollen in der Seestadt 20.000 Menschen wohnen und noch
einmal so viele dort arbeiten. Bis dahin werden dann weitere rund 12.000 m² Verkaufsfläche
dazukommen, wo man alle Sortimente finden wird, die andere Einkaufsstraßen auch bieten.«
Citygate auf Kurs. Ganz anders stellt sich die Lage in einem anderen Stadtentwicklungsgebiet dar: In Wien-Floridsdorf stampfte die Stumpf-Gruppe, die u. a. auch für die
Millennium City verantwortlich zeichnete, zuletzt den Stadtteil Citygate aus dem Boden.
1.167 Wohnungen, Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen – und ein vollwertiges
Einkaufszentrum mit rund 18.000 m² Verkaufsfläche und 54 Shops und Lokalen. Letzteres
wurde im Februar 2015 eröffnet. Der Mietermix umfasst neben Nahversorgern wie Interspar
und dm auch jede Menge Modegeschäfte, darunter Fussl, Gerry Weber, New Yorker, Dressmann, Bik Bok und Ernsting’s Family, aber auch einige individuelle Konzepte wie den
Streetwear-Anbieter Art & Style. Trotz des ordentlichen Mietermixes und der handwerklich
einwandfreien Machart des Einkaufszentrums war der Start – wie es der Betreiber euphemistisch ausdrückt – »etwas gemäßigt«. Doch inzwischen ist das Center auf Kurs. »Zur Eröffnung
waren bei Weitem noch nicht alle Wohnungen bezogen«, nimmt sich Eigentümervertreter
Andreas Piffl selbst an der Nase. »Das hatten wir unterschätzt. Seit Oktober sind 95 % der
Wohnungen bewohnt, und die Entwicklung des Centers zeigt stetig nach oben.« Auch das
Marketing und das »Centertainment-Programm« wurden verbessert, darüber hinaus müsse
jeder neue Handelsstandort erst von den Kunden »gelernt« werden, so Piffl. »Da müssen sich
eingelernte Trampelpfade verändern.« Das ursprüngliche Ziel von täglich 8.000 bis 9.000
Kunden habe man bereits im Herbst erreicht, und es gebe weiterhin Platz nach oben.
Das Einzugsgebiet sei mit ca. 50.000 Haushalten im fußläufigen Umkreis von zehn Minuten
jedenfalls sehr attraktiv, sagt Timea Posa, die seit einigen Monaten für EHL Immobilien das
Center managt. Darüber hinaus gibt es gleich nebenan eine große Park-&-Ride-Anlage mit
U-Bahn-Anschluss, die für weitere Frequenz sorge. Und auch das Einkaufsgebiet Seyringer
Spitz mit Anbietern von Merkur über Müller bis zu Sports Direct oder Vögele findet sich
gleich nebenan. Diese Kunden, die mit dem Auto aus einem weiteren Umkreis anreisen, will
man künftig ebenfalls verstärkt ins Center bekommen. Eine bessere Beschilderung, eine
Erhöhung der Sichtbarkeit von außen sowie Verbesserungen bei der Zufahrt ins Parkhaus
sollen dabei helfen. Auch der Branchenmix soll weiter verbessert werden, u. a. durch neue
Mieter aus dem Modebereich. Derzeit sind laut EHL drei Flächen verfügbar. »Wir sind optimistisch, unser Umsatzziel von 50 Mio. € brutto heuer zu erreichen«, so Timea Posa.
mf
TZ 11/12 2016
21 © Matthias Haurer
Hänsel & Gretel/GUNSKIRCHEN
NEUE LÄDEN
© Betty Barclay
Diese vier Neueröffnungen in Österreich könnten unterschiedlicher nicht sein: von Wohnzimmer-Atmosphäre
über Vintage-Traum und modernes Luxus-Ambiente bis zur echten Männer-Welt.
Stilmix
Jubiläum mit Zubau
Hänsel & Gretel – Gunskirchen. Seit 35 Jahren schon ist
Hänsel & Gretel im oberösterreichischen Gunskirchen eine fixe Größe
für feine Hochzeits- und Festmode. Anlässlich dieses Firmenjubiläums hat Inhaberin Christine Rührlinger nun sich selbst, aber vor allem
die Kunden und Mitarbeiter mit einem modernen Zubau beschenkt.
Um stattliche 850 m² vergrößert sich das Firmengebäude durch den
neuen Holzanbau. Dank des erweiterten Platzangebots konnten die
einzelnen Abteilungen von Brautmode und Festmode für Damen
sowie Mode für den Bräutigam und festliche Herrenmode besser
strukturiert werden. Einladend wirkt das helle Holz im Kontrast zum
dunklen Boden, durch eine offene Gestaltung mit großen Deckenfenstern wird die festliche Mode im natürlichen Licht präsentiert.
Auch ein groß­zügig angelegter und gleichzeitig gemütlicher Absteckund Anprobebereich wartet nun auf die Kunden. Ein großer Teil des
Zubaus ist aber für diese gar nicht zugänglich, sondern kommt den
fast 50 Mitarbeitern zugute, darunter die große Schneiderei mit zwölf
Arbeitsplätzen sowie ein Erholungsbereich für die Pause.
22
TZ 11/12 2016
Betty Barclay/Wien
LENA HOSCHEK/WIEN
NEUE LÄDEN
© Strandmeister
© Atelier Karasinski/Lena Hoschek
Wohlfühlen mit Riesenrad
Betty Barclay – Wien. Ende April eröffnete die deutsche
Unternehmensgruppe Betty Barclay einen neuen Flagship-Store auf
der Wiener Mariahilferstraße. An der Hausnummer 72 erwartet die
Kundinnen nun das gesammelte Markenportfolio der Gruppe mit
Betty Barclay, Gil Bret, Vera Mont, Betty & Co. sowie Cartoon. Im
200 m² großen Multibrand-Store wurde außerdem das neue Ladenbaukonzept umgesetzt: Materialien wie Holz, Metall und Beton
werden dabei kombiniert. Flach gewebte Teppiche, moderne Beistelltische und viele Grünpflanzen in goldfarbenen Töpfen verleihen
dem Store Gemütlichkeit. Echtes Wohnzimmer-Feeling kommt bei
Polstermöbeln neben Konsolentischchen und hölzernen Bilderrahmen auf. Die heimlichen und sehr sympathischen Highlights sind
aber die vielen kleinen Wien-Bezüge, die man in den Shop integriert
hat: So erzeugen große Wandinstallationen die Illusion einer Aussicht in die Straßen Wiens, und ein Schattenriss der Stadt-Silhouette
dient als Wandhalterung.
Ein Traum in Vintage
Lena Hoschek – Wien. Den geschichtsträchtigen Trattnerhof
wählte Designerin Lena Hoschek für ihren neuen Wiener FlagshipStore aus. An der Adresse Goldschmiedgasse 7a, hinter einer glänzenden Messingfassade, taucht man in ein Vintage-Reich ein. SandersonTapeten und beeindruckende Lampen nach originalen Entwürfen aus
vergangenen Jahrzehnten bilden den spektakulären Rahmen für eine
maßgefertigte Kassentheke aus Vintage-Originalholz, geziert von
einem Retro-Radio. Eine breite Treppe führt dann weiter in die
­Verkaufsräumlichkeiten, die den Glamour des alten Hollwood wieder­
auferstehen lassen – mit geschwungenen Metall-Kleiderstangen,
dicken Teppichen und schweren Vorhänge sowie Vintage-Sitzmöbeln.
Noch glamouröser wirkt der Store durch die Großzügigkeit der Einrichtung, denn die 200 m² große Fläche wurde besonders luftig gestaltet. Verantwortlich ist dafür übrigens die Designerin höchstpersönlich, die es sich nicht nehmen lassen wollte, beim Interior-Design
selbst Hand anzulegen. Der bereits bestehende Shop im siebten
Bezirk wird künftig als Pop-up-Location genutzt.
Accessoires für echte Männer
Strandmeister – Vösendorf. Hinter dem Store mit dem
klingenden Namen Strandmeister, der in der Shopping City Süd
eröffnete, stecken drei junge Herren mit einer Vision. Denn unter
dem Motto »Es gibt uns, weil du uns wichtig bist« wollen Robin
Wagner, Raphael Kern und Christopher Magbanua für Geschlechtergerechtigkeit sorgen. Denn wofür es für Damen schon lange
eigene Läden gibt, finden nun auch die Herren bei Strandmeister:
Accessoires und Unterwäsche sowie Gadgets als Hauptgeschäft,
nicht als Randthema. So bietet der Multilabel-Store Marken wie
Calvin Klein, Falke, Skiny, Aunts & Uncles, Diesel, Burlington, Kerbholz, Levi’s oder Schiesser. Die Stilvorgabe »jugendliche Leichtigkeit
und stilvoller Gentleman« wurde von Vrana Shopdesign in Form von
weißen Warenträgern vor schwarzen Wänden und mit viel Holz
umgesetzt – der Parkettboden wird an der Rückseite sogar auf die
Wand hinaufgezogen, was für eine interessante Perspektive sorgt.
Kleine Palmen sowie überdimensionale Steine sorgen für das notwendige Strandfeeling.
BN
Strandmeister/Vösendorf
TZ 11/12 2016
23 MESSE
OUTDOOR IM TREND
Die Leitmesse der Outdoorbranche, die OutDoor in Friedrichshafen, rüstet auf: neue
Hallenbelegung, OutDoor Honor Award, Blogger Base und ein Fokus auf Nachwuchstalenten.
Ebenfalls neu: Der Design- und Innovationswettbewerb, der
mit dem OutDoor Industry Award ausgezeichnet wird, durchläuft
seit diesem Jahr einen zweistufigen Jury-Prozess mit digitalem Vorentscheid und einer neuen Award-Kategorie für Start-ups in der
Outdoor-Szene. Die bis dato vergebene Auszeichnung »OutDoor
Celebrity of the Year« firmiert ab nun unter »OutDoor Honor Award«
und kürt damit Outdoor-Persönlichkeiten, die in der Branche Kultstatus erreicht haben. Ebenfalls neu im Programm sind die »OutDoor Azubi Tage«, die den kaufmännischen Nachwuchs in den Mittelpunkt rücken. Im Rahmen dieser Tage erhalten Auszubildende
deutschsprachiger Outdoor-Händler exklusive Einblicke in die
© OutDoor
A
m beschaulichen Bodensee präsentieren sich von 13.
bis 16. Juli 900 Aussteller aus über 40 Nationen aus den
Bereichen Bekleidung, Outdoor-Hardware, Schuhe,
Fasern, Warenwirtschaft und Zubehör auf 85.000 m² in
zwölf Hallen. Sportlich im Fokus: Running (neu: Running Village), Klettern (Show-Wettkampf des Deutschen Alpenvereins), Wassersport (Kanu, Kajak, Stand-up Paddling am Messesee).
Das klingt schon mal beeindruckend und ist vor allem ein Beweis
dafür, dass die Outdoor-Branche wächst und gedeiht. Der Messepartner und Branchenverband European Outdoor Group (EOG)
meldet bei 85 % seiner Mitglieder steigende Umsätze, für mehr als
die Hälfte der Mitglieder betrug dieses Wachstum mehr als 2,5 %. Die
Branche ist weitestgehend gesund, der Trend zu Outdoor-Aktivitäten hält an, und das prägende Thema der Nachhaltigkeit regt die
Innovation an. »Mit der Stabilisierung der Marktlage und dem
gleichzeitig zunehmenden Wettbewerb beweist sich die OutDoor
2016 als globale Präsentations- und Austauschplattform«, so Klaus
Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen. Neben dem
»bislang härtesten Wettbewerb« beschäftigen die Branche vor allem
auch die Digitalisierung und die dadurch verbundenen neuen
Erfahrungen im Umgang mit Konsumenten, betont EOG-Generalsekretär Mark Held im Vorfeld der Fachmesse. 2016 bringt eine
optimierte Konzeption der Hallenaufteilung mit sich. Ziel ist es, den
Besuchern einen ­»kompakten Rundlauf« zu ermöglichen, meint
Bereichsleiter Stefan Reisinger.
Branche. Dazu gibt es Goodies wie die Teilnahme an einem Verkaufstraining, Tipps für den Umgang mit Bloggern oder einen freien
Zeltplatz auf den Campingarealen der OutDoor. Mehr in den Fokus
gerückt wird außerdem die Trend-Lounge im Foyer Ost. Neuheiten
und Trends für Frühjahr/Sommer 2017 werden hier von Trendscouts, Designern und Bloggern zusammengetragen und in den
Bereichen Materialien, Farbwahl, Texturen und Schnitte aufbereitet.
Dreimal täglich wird eine Trend-Show gezeigt, ein Booklet bietet
zusätzlich Orientierung für die kommende Saison. Neben den sportlichen Neuheiten widmet sich die OutDoor auch gesellschaftlichen
Trends und etabliert deshalb die Blogger Base in Kooperation mit
dem Outdoor Blogger Network (OBN), einer Schnittstelle zwischen
Bloggern, Vertretern der Outdoor-Industrie und Dienstleistern aus
Handel, PR und Werbung. In der Base im Foyer Ost werden Tipps zur
richtigen Social-Media-Kommunikation und Vorträge im Rahmen
der OBN_talks angeboten. Um Weiterbildung geht es auch bei den
»OutDoor-Conferences«. Rund 40 Vorträge aus den Themenfeldern
Digital, Retail, Sustainability, Trends und Change liefern anregenden Diskussionsstoff.
SA
Die Community-Plattform
für Smart Textiles sowie
Faserverbundstoffe und deren
industrielle Automatisierung.
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XING-Gruppe!
»Jack Wolfskin ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des
Outdoor-Marktes und auch 2016 auf der OutDoor vertreten.
Die größte europäische Outdoor-Fachmesse stellt für Jack
Wolfskin eine wichtige Plattform dar. Seit nunmehr 35 Jahren
haben wir den Anspruch, herausragende Produkte für Outdoor-Abenteuer herzustellen. Die Kollektion für Frühjahr/
Sommer 2017 wartet deshalb mit Highlight-Produkten wie
der High-Performance-Trekking-Jacke ›The Humboldt Jacket‹
oder der innovativen 3-in-1-Fleecejacke aus dem neuen Drynetic-Material auf. Erstmals bieten wir eine eigene Linie für
besonders anspruchsvolle Outdoor-Fans. Die
›Athletic Outdoor‹-Kollektion eignet sich
besonders für Fast-Forward-Sportarten
wie Speed Hiking, Trail Running, Athletic Mountaineering und Mountainbiking. Neu sind außerdem eine
optimierte Footwear-Kollektion,
die Erweiterung der Rucksack- und
Jack Wolfskin
Taschenkollektion um die ›The
»The Humboldt
Frontier‹-Serie sowie eine HighJacket« aus der »
Athletic-Outdoor
Summer-Kollektion mit bedruckten
«-Kollektion
und farbstarken Kleidern als Teil
unserer Everyday-Outdoor-Linie.«
Jochen Lagemann,
Managing Director Prima
Loft Europe & Asia
»Die OutDoor ist für PrimaLoft eine der beiden wichtigsten
Messen im Jahr. Im B2B-Bereich sprechen wir mit dem Handel über die Umsetzung unserer Innovationen in den Kunden-Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2017 und die dazu
gehörige Marketing-Unterstützung für den Abverkauf. Mit
unseren Marken-Kunden planen wir im Hintergrund bereits
die Kollektionen für die nächstjährige Messe. Somit ist die
OutDoor eine sehr effiziente Veranstaltung für unsere Vertriebs-, Marketing- und Produktentwicklungsteams, um viele
Termine mit unseren Partnern an wenigen Tagen zu bündeln. Für die neue Saison weiten wir unser Geschäft immer
mehr vom ursprünglich Winter fokussierten Produktansatz
auf ein Ganzjahresprogramm aus mit ›Comfort Solutions‹
für verschiedenste Endanwendungen und einem ausgeweiteten Produktportfolio. Fast-Forward-Sports wie Running,
Trailrunning, Mountainbiken etc.
sind wachsende Bereiche für uns,
ebenso der aktivere Lifestyle mit
Trends wie Athleisure, aber auch
eine funktionellere Ausrüstung im
Kinder-Segment sowie im LifestyleBereich.«
© Maloja
© Jack Wolfskin
Kerstin Pooth, Director Public
Relations & Cooperations
Jack Wolfskin
Maloja-Übersee-Weste mit »PrimaLoft
Silver Insulation Active«
RELAXED
& dressy
Angezogener, und doch entspannt – so lautet die Männermodenevolution zum
Jahrgang 2017. Bundfaltenhose, Blouson und Gilet sind neue Schlüsselteile für einen
Look, der Vergangenes zitiert, doch keineswegs wiederholt. Dazu gesellt sich das
Comeback des Streifens.
01
DAS BLOUSON
Es steht im Zentrum etlicher
Looks. Materialvielfalt und
oftmals Wendefunktion machen es
zum Allrounder zwischen Casual
und Formal.
ANERKJENDT
ROY ROBSON
26
TZ 11/12 2016
CAMEL ACTIVE
HAKA
»FÜR ERFOLG AM POS BRAUCHT’S SPANNUNG«
Gerrit Schweisfurth
Geschäftsführung Milestone
»Das Jackenumfeld ist schwierig: ein relativ satter Markt, wo sich alles auf Leichtdaune und sportive
Memory-Typen konzentriert. Dazu die kurze Zeitspanne sommerjackentauglicher Temperaturen.
Eine unserer Antworten darauf sind ungefütterte, andersartige Mix-Thematiken von Nylon und Jersey. Die Sportswear wird angezogener, zu den Aufsteigern zählt klar das Blouson. Bei den Steppvarianten gibt’s nach wie vor Innovation. So applizieren wir auf eine Jacke aus feinem Mesh-Gewebe
daunengefüllte Parzellen, was eine völlig neue Optik bei extremer Leichtigkeit bringt. Wichtig sind
elastische Materialien mit ebensolchen Futtern aus Jersey oder Netz, um bei Körperbetonung flexibel
zu bleiben. Neuartige Nylonmaterialien sind zuerst gewachst, dann runtergewaschen und dabei
federleicht. Die Gesamtanmutung darf nicht zu flach, zu glatt sein – denn sonst wird’s schnell langweilig. Doch für Erfolg am POS braucht’s Spannung! Leder hat ebenso Optiken nötig, die was hergeben: wie feines Nappa und kontrastfarbiges Nylon, als Wendejacke konzipiert. Auch versprechen wir
uns viel von Velours, dem das Klassische genommen wird: z. B. durch Perforieren und Waschen.«
»MASSIV AUFGEDREHT BEI LEINEN«
Ralf Kammerer
Head of Design Digel
»In der Konfektion sehe ich das Verhältnis von Grau zum bislang dominanten Blau fast schon fiftyfifty. Dazu lichte Naturtöne, denn Helligkeit wird bestimmendes Saisonthema. Viel dreht sich um geometrische Musterungen, sogar im Anzug. Vor allem Variationen von Rhomben können hier überzeugen. Jersey – samt Interpretationen davon – bleibt ein wichtiger Baustein mit hohem Potenzial. Dieses
Material wird uns auch bei der Hose beschäftigen, wobei ich explizit nicht die Jogging-Pant meine.
Weiters im bedruckten Hemd und – besonders interessant – in Form der Jersey-Weste als attraktives
Solo-Teil. Beim Thema Leinen haben wir massiv aufgedreht – Vorbehalte gegenüber der Trageperformance sind gebrochen, selbst klassische Modehäuser planen Leinenoffensiven vom Feinsten! Softness
im Klassikanzug – d. h. runde Schulter, auch mal ein eingeschobener Arm, wenig Einlage, halbgefüttert – ist ein weiterer Trend. Wir arbeiten daran, diesen modernen Typus bald ins Baukastensystem zu
integrieren. Auch sollte man sich wieder mit dem Mittelschlitz beschäftigen. Manchmal muss man sich
spielerisch ranrobben an Themen, die einfach eine andere Optik versprechen.«
A
STRELLSON
aber nicht für Kompliziertes. 130 bis 150 $ wird in
Myanmar als Monatslohn gezahlt – Zollfreiheit wird
als Vorteil, eine schwache Produktivität als Manko
gewertet. Und Osteuropa als Alternative? »Es geht
nicht immer nur um den Preis«, weiß Gerrit Schweisfurth aus der Milestone-Geschäftsführung, »denn
wenn’s um besonders aufwändige Verarbeitung geht,
kommen unsere östlichen Nachbarn einfach nicht
mit. Die asiatische Hand ist kleiner und fingerfertiger.«
Mode ist in hohem Maße Handarbeit, das sollte man
sich immer wieder vor Augen führen. Bei Windsor in
Kreuzlingen am Bodensee gehört sartoriale Verarbeitung zur Marken-DNA. Hier im Kreativbüro ist das
Foto einer Apple Watch am Moodboard aufgepinnt.
Tobias Harprecht, Head of Design Menswear, klärt
auf: »Den genialen Coup – die Zusammenarbeit von
Apple und Hermès – fanden wir als Leitbild sehr interessant.« So stammt das Bonsai-iPhone fürs Handgelenk von der Technologieschmiede aus Cupertino, das
(handgefertigte) Lederarmband sowie das (elektronisch generierte) Ziffernblatt-Design hingegen aus
S. 31
^
nfang Juni – es ist die Zeit der Moodboards und Prototypen. Erstere prangen
an den Wänden der Kreativabteilungen
und geben die Modeleitbilder zur Saison Frühjahr/Sommer 2017 vor. Letztere
schwirren zwischen den mitteleuropäischen Firmensitzen und den jeweiligen Produktionsländern
hin und her. Es geht in die Finalisierung der Kollektionen, die in Florenz am 90. Pitti Uomo (14. bis 17. 6.),
zu den Berliner Modemessen (28. bis 30. 6.) und
schließlich auch in Salzburg zur HOT 1 (19. und 20. 7.)
möglichst überzeugend präsentiert werden wollen.
Preisdiskussionen am Messestand oder im Showroom
sind zu dieser Saison kaum zu erwarten – durchwegs
wird versichert, dass keine Währungsschwankungen,
Rohstoffverknappungen oder Lohnsteigerungen
schlagend werden. Apropos Lohnkosten: Die sind in
China bei 300 bis 350 $ im Monat angekommen – doch
die Textilfabriken werden deutlich weniger, da andere
Branchen mehr zahlen und entsprechend abwerben.
Bangladesch steht aktuell bei 50 bis 60 $, eignet sich
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27 HAKA
02
DIE BUNDFALTE
ALBERTO
s.Oliver
BLACK LABEL
Einst Klassiker, dann aus den
Augen verloren, nun wieder groß
im Kommen. Trendsetter tragen
schon heute das Plus an Weite.
MAC
CINQUE
»STREIFEN SIND GANZ GROSSES SAISONTHEMA«
Georg H. Füth
Head of Design Olymp
28
TZ 11/12 2016
»Sportswear und Formalwear verschmelzen zusehends, was sich bei uns durch einen coolen Mix von
beispielsweise gummierten Druckknöpfen an den Manschetten und verdeckter Knopfleiste wie im
Soirée-Bereich ausdrückt. Als ganz großes Saisonthema sehe ich alle Varianten von Streifen: partiell
eingesetzt, in Abläufen, quer zu längs. Vom Fineliner über Schwestern- und Zündholzstreif bis zum
Markisenstreifen. Selbst gestreifte Knöpfe zeigen wir! Prints bleiben wichtig, moderne Weiterentwicklungen weisen eher in Richtung grafische Geometrics denn in florale Welten. Geschmückte unifarbene Hemden garantieren weiterhin Erfolg, Karos verlieren deutlich. Dass effektreiche Gewebe
gleichzeitig sehr leicht bleiben, ist die Crux an der Geschichte! Variantenreiche Reinleinenhemden
und Denim-Themen sind weitere Akzente. Junge Hemden stellen sich auch mal anders dar: z. B. mit
Stehkragen und innen aufgesetzter Brusttasche. Durchgeknöpfte Piqué-Hemden sind für mich deutlich moderner als das klassisch interpretierte Jersey-Hemd. An Kragen haben wir etwas kompaktere
und weniger gespreizte Kent-Formen entwickelt – doch Designer’s Favorit bleibt der Hai!«
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HAKA
CG-CLUB OF GENTS
03
DIE WESTE
Ob Sakkopartner oder Solist, ob
aus Jersey oder im Cotton/LeinenMix: Das konfektionierte Gilet
steht für maskulines Layering.
CARL GROSS
s.Oliver BLACK LABEL
»KOMFORT BLEIBT EIN FAKTUM«
Gregor Langerspacher
Head of Design Menswear
Joop!
30
TZ 11/12 2016
»Klare Modetendenzen sind Helligkeit und mehr Augenmerk auf Grau. An der Hose passiert viel:
Bundfaltentypen wurden ja schon angeteasert, jetzt gewinnen sie an Stärke. Komfort – gerade aus
der Sichtweise des vielreisenden Businessmanns – bleibt ein Faktum: Qualitativ tauglichen Jersey als
Komplettanzug werden wir pushen. Geprinteten Jersey sehe ich als moderne Kombihose. Und als
ungefütterter Übergangsmantel kann Jersey ebenfalls punkten. Die Outerwear folgt dem Nonseasonal-Gedanken, neu sind hierbei Materialmix- und Westeneffekte, z. B. die Kombination leichter
Strickärmel zu einem Body aus Swimwearfabric. Das Spiel mit Steppwechsel horizontal/vertikal
verleiht selbst gelernten Jackenoptiken ein Update. Beschichtetes Leder, Funktionsdetails, Drucker
mit Rubber-Finish oder Schlitzknöpfe unterstreichen die Sportivität. Die Fieldjacket-Länge steht
nicht sosehr im Fokus, dafür gibt’s einerseits viele innovative Blousontypen und andererseits relativ
simple Car Coats mit Umlegekragen, die durch edle Ware und Leichtigkeit überzeugen.«
HAKA
dem luxuriösen Pariser Modeartikel-Unternehmen.
Harprecht weiter: »Da trifft Modernität auf handwerkliche Exzellenz. Wir sagen: Die Zeit steht nicht
für Retro, sondern der Blick weist nach vorne.
Jedoch immer kombiniert mit der Wertigkeit von
gewissen Details.«
NEUE IDEEN. Freilich: So ganz ohne Reminiszenzen an frühere Modephasen geht’s auch
wieder nicht. Diesmal dienen die 80er-Jahre als
Inspirationsquelle. Stichworte lauten folglich
Wendeblouson, Car Coat, Bundfaltenhose und
Jerseyhemd. Anglizismen lassen sich im Jargon der Modeleute kaum vermeiden, man
muss ihnen aber auch zugutehalten, dass sie
Entwicklungen besser auf den Punkt bringen:
»Nach preppy kommt dressy« ist das treffende
Motto zur bevorstehenden Orderrunde. Was
haben sich – neben der obligaten Bewahrung
von Bewährtem – die Designer und Produktmanager an Neuem ausgedacht, wie sehen erste
saisonprägende Beispiele innerhalb der Kollektionsentwicklungen aus?
Beim Anzug rückt auch außerhalb der gängigen Baukastensysteme der »Separate Suit« bzw. »Split Suit«
in den Fokus: Sakko, Weste und Hose sind einzeln
orderbar. Dabei wird gerne mit festlichen Attributen
wie Spiegelseide am Revers oder Oberstoffmix an
den Leisten der Pattentaschen gespielt. Kaum ein
Konfektionär verzichtet auf Jersey (oder zumindest
Jersey-Optik) im Anzug, wobei hier eindeutig der
komfortsuchende Businessmann und nicht der trainierende Sportler als Zielgruppe auserkoren ist. Das
ach so beliebte Standardoutfit Blazer & Jeans wird
gleich von mehreren Seiten angegriffen: Trendsetter,
die eher dem Purismus frönen, tragen schmale Krawatte zum Blouson – und dieses glänzt oftmals nicht
in Nylon, sondern kommt matt im feinen italienischen Wolltuch oder handschuhweichem Veloursleder daher. Freunde des Geschmückten werden ihre
Freude an sportiven Gilets haben. Mit Revers und
Billettasche, in Oberstoffkontrasten bis hin zum
Patchwork-Look oder in Jersey samt offene Kanten
plus einem Sammelsurium an originellen Knöpfen:
Solcherart Sakkoersatz schlägt einmal mehr die Brücke zwischen formell und casual. Ähnliches gilt für
das Comeback des Streifens, welches sich insbesondere in der Hemdenmode manifestiert. Ja, richtig
gelesen: Streifen in allen Variationen werden von
etlichen Kreativen gehypt! Das müde Lächeln manches HAKA-Einkäufers verfliegt dann, wenn man
»Stripes & Co.« in modernen Komplettoutfits eingebunden sieht. Wobei Streifen von Fineliner bis Mar-
kise keineswegs einen Abgesang auf Druckhemden, die ja gerade erst beim Konsumenten angekommen sind, darstellen. Denn auch Prints entwickeln sich deutlich
weiter: Weniger Florales, mehr Grafisches scheint hier das Leitthema. Gemustertes
peppt auch so manch von Natur aus brave Modeteil auf. So zeigt das Futter (falls
überhaupt noch vorhanden) bei uninahen Sakkos gerne plakative Inkjet-Prints,
Tattoo-Dessins, Graffitis und einiges mehr. Und im schlichten Mäntelchen sorgt ein
Mesh-Futter in kunterbunten Neonfarben für den Wow-Effekt. In der Outerwear
sind Allrounder gefragt, wobei Vielseitigkeit nicht nur in puncto wechselnde Wetterbedingungen (Schlagworte sind »All-Season-Pieces« und nach wie vor »Two-inOne«) sondern auch hinsichtlich Stylingvarianten geboten wird: Dank vollwertiger
Wendefunktion und Farbkontrasten zwischen innen und außen und zwischen
abzippbaren Ärmeln und Rumpf lassen sich aus einem einzigen Lightweight-Stepper verschiedene Look-Optionen generieren.
NEUE HARMONIEN. »Im Fokus der Kollektionsentwicklung steht das richtige
Zusammenspiel von Form, Farbe und Silhouette, die ein Einzelteil zum Bestandteil
einer großen Harmonie werden lässt«, betont Sascha A. Klumpp, Creative Director
von Roy Robson. Marco Tomasi, in gleicher Funktion Kreativer bei Strellson, möchte
eine neue Spannung in der Kombination von Long-, Short-, Slim- und Loose-Fits
HAKA
erzeugen. Mit »Insbesondere die Hose zeigt sich
facettenreicher denn je« spielt er auf die Rückkehr der – wenn schon, denn schon – Zweibundfaltenhose an. Oben Volumen, unten schmal – und das Ganze auch noch in formell
wirkenden Stoffen umgesetzt – ist sie wohl prominentester Proponent des sich anschleichenden Silhouettenwandels. Doch Tomasi arbeitet
auch mit mehr Volumen bei Blouson und Mantel in Form der Janusschulter, einem Zwitter aus
Raglan- und eingesetztem Ärmel. Holger
Schmidt, seit 1. Jänner Produktmanager Anzug
& Sakko bei Bugatti, siedelt sein Key Item im
interessanten Graubereich zwischen Konfektion und Strickware an: »Softkonstruierte,
superleichte Cardigan-Typen mit der Ausstrahlung von geschneiderten Sakkos sind die perfekte Balance von Style und Komfort!« Zurück
zu Gerrit Schweisfurth vom Jackenspezialisten
Milestone: »Die Leute haben zu viele andere
Möglichkeiten, ihr Geld auszugeben. Da spielen
Textil und Mode nicht unbedingt die erste
Geige.« Und er appelliert: »Der Konsument will
nicht von einer Masse an Ware empfangen werden, er will lieber eine vernünftige Ansprache.
Trotz des Mankos, dass man bei der Order nicht
unendlich ins Risiko gehen kann, braucht der
Markt schon mehr Elan. Man muss sich trauen,
probieren und den Dingen auch mal eine
Chance geben.« Manchmal werden selbst die
Modemacher vom Endverbraucher rechts überholt. Fabian Hüttner, Sales Manager bei Bäumler, berichtet: »Im Vorjahr zeigten wir schön
gemachte, doch eher als Schmücker für die Kollektion gedachte Gilets. Schon der Reinverkauf
überraschte uns, bombastisch war dann der
Abfluss im Handel! Nun sehen wir die konfektionierte Einzelweste als extrem ausbaufähiges
Modestatement und absoluten Bagopener.«
Bitte zur Orderrunde noch viel mehr solcher
Sackerlfüller, Österreichs Herrenmodenhandel
kann sie brauchen! CD
ROY ROBSON
BENVENUTO
BRAX
»UNÜBERSEHBAR: EINFLÜSSE DER 80ER-JAHRE«
Marco Tomasi
Creative Director Strellson
»Es braucht den Blick nach vorne, sprich: Volumen: Im ersten Schritt Richtung Oversized findet die
Hose wohl am ehesten Akzeptanz. Unübersehbar sind die Einflüsse der 80er-Jahre. Wir kombinieren
daher ganz bewusst Blouson mit Bundfaltenhose und schmaler Krawatte. Der Kontext von Material
und Style wird wichtiger, um den relaxt-edlen Look zu transportieren. Also nicht nur Nylon und Cotton, sondern auch hochwertige Bielleser Ware für Wendeblouson oder Mantel. Weiters ist getumbletes
Veloursleder eine Schlüsselqualität, auch Leinen stellen wir verstärkt heraus. Jersey haben wir ausgebaut – nicht aus Fashion-Sicht, sondern weil diese Fabrics zur Selbstverständlichkeit in der Mensfashion geworden sind. Als vielseitiges Basic-Key-Item zur Saison sehe ich unser ›Packable Jacket‹ – ein
soft konstruiertes Sakko, das man in einem Turnbeutel aus identischem hochwertigem Super120-Obermaterial wegpacken und umhängen kann. Kongeniale Partner dazu: Zweibundfaltenhose
und Jerseyhemd. Übrigens: Der Gürtel ist zurück und spielt eine neue Rolle als Designelement!«
»BUNDFALTE UND 38ER-FUSSWEITE«
Peter Döll
Head of Design Féraud Paris
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»Eines unserer Farbthemen heißt ›Terrain‹: erdige Töne von Beige bis Grau, betonte Helligkeit, gerne
in Reinleinen oder Leinenmischung. Dreiteiler finden wir im jungen Bereich wichtig. Dazu neue Sakkotypen mit lebhafterer Optik dank mehrfarbiger Moulinés. Jersey bleibt großes Thema und zeigt
innovative Oberflächen sowie Dessinierungen. Ein Beispiel von vielen: Eine Baumwoll/Leinen/
Nylon-Ware aus Japan, bei der das Muster nicht aufgedruckt, sondern quasi rausgeätzt ist. Dieser
moderne Jersey-Look eignet sich auch wunderbar für konfektionierte Westen, die Potenzial für mehr
als nur ein Trendsetterthema haben. Die gängige Outfit-Variante ›Jeans zum Sakko‹ bleibt ungebrochen. Doch durch neue Hosenstoffe bis hin zu geprintetem Jersey tut sich ein Feld auf, das durch
mehr Weite eine lässige Silhouette unterstützt. Die moderne Hose hat Bundfalten und 38er-Fußweite.
Bei der Sportswear arbeiten wir vor allem an reisenützlichen Funktionen. Schlagworte sind federleicht, stretchig und storeaway – also in die eigene Tasche verpackbar. Sehr im Trend liegt das Blouson: bomberähnlich, doch entmilitarisiert und eher schlicht, oft elastisch und sehr gerne wendbar.«
34
5 Preview
TZ 11/12 2016
DOB
EVOLUTION
statt Revolution
Alles ist möglich. Die DOB beweist Stilvielfalt. Und besinnt sich dabei immer mehr auf das
Produkt selbst: Material, Passform und Verarbeitung. Die Looks schwanken zwischen neuer
Natürlichkeit und sportiver Performance.
H
appy Birthday! Die britische Vogue ­feiert
ihren 100. Geburtstag und beschenkte
sich mit einer grandiosen Ausstellung in
der Londoner National Portrait Gallery.
Gezeigt wurden fotografische Highlights
von den 1920ern bis heute. Die tollsten Ausgaben
wurden aus dem Archiv gekramt und in einer
»Vogue-Bücherei« ausgestellt. Dort gewesen,
gestaunt und während des Museumsbesuchs festgestellt: Die Vogue machte von Beginn an etwas richtig. Sie setzte auf Qualität, hatte hohe Ansprüche (an
sich selbst und die kooperierenden Künstler) und
glaubte seit jeher an Zeitlosigkeit. Der Clou dabei
aber ist, dass sie sich trotzdem konti­nuierlich weiterentwickelte und innovativ blieb. Manchmal ihrer
Zeit voraus, aber immer authentisch und immer die
eigene Handschrift im Auge behaltend. So blieb dieses Magazin über die Dekaden begehrenswert und
reizvoll für seine Leser­innen und Leser. Beim Verlassen der Ausstellung ertappt man sich beim Philosophieren – über Mode, Stil und Kreativität. Über den
hohen Wert, den Wagemut hat. Und wie wichtig es
ist, niemals langweilig und doch verlässlich in Qualität und Anspruch zu sein. »Vogue 100. A century of
style« lief nur bis 22. Mai, doch die Erkenntnisse
bleiben. Was dieses Modemagazin geschafft hat,
sollte Inspiration und Motivation für die Modebranche sein, für Hersteller wie Händler gleichermaßen.
Wir befinden uns in einer gesellschaftlichen
Umbruchphase (Schlagwort: Digitalisierung), und
auch die Mode obliegt einer Transformation. Gerade
in solchen Zeiten ist es Gold wert, seine Handschrift
zu kennen, mutig zu sein und die Ansprüche hoch
zu halten.
Konzentration auf das Produkt. So
demokratisch wie heute war Mode noch nie. Wenn
alles erlaubt und alles möglich ist – egal, ob oversized, skinny, A- oder X-Linie, bodenlang oder minikurz, Pastell- oder Buntstiftton –, rückt die Konzentration auf das Produkt wieder in den Fokus und
damit die perfekte Passform und der Einsatz hochwertiger, nachhaltiger, natürlicher und überraschender Materialien. Die Stoffe sind es, die bewegen. »Es dürfen keine Kompromisse am Produkt
eingegangen werden«, sagt Andreas Gotschke, Vertriebschef bei Marc Aurel, entschieden. Die Looks
selbst müssen immer mehr dem Anspruch der Zeitlosigkeit gerecht werden – »seasonless« sollen sie
sein, sagt Rafa Pastor, Chief Product Officer bei Esprit. Auch Stefan Leewe, Gründer und CEO der Marken Opus und Someday, schlägt in diese Kerbe: »Wir
glauben nicht an Saisons, wir glauben an Ready-towear und denken in Monaten.« Saisonunabhängigkeit als Gegenmittel zum irren Tempo der Branche.
»Wir sind designed, aber nicht trendy – das ist uns zu
kurzlebig«, meint Leewe. Schneller als Zara ist derzeit keiner. Näher dran an den Looks der internationalen Laufstege auch nicht. Kurzfristige Trends
überlässt man daher besser dem spanischen Filialisten und investiert die eigenen Kräfte lieber an anderer Stelle. Das neue Schlagwort heißt »designed«.
Man bietet also gutes Design am Puls der Zeit, verzichtet aber bewusst auf allzu trendige Schnitte und
Details. Ein Runterbrechen aktueller Trends auf
kommerzielle Ansprüche also. Der Versuch, etwas
Werterhaltendes zu schaffen, das dem Konsumenten Qualität vermittelt. Ein schmaler Grat, denn der
Konsument ist gesättigt und sucht nach Neuem, das
TZ 11/12 2016
35 DOB
ihn überrascht und reizt. Bei Zara findet er es alle
zwei Wochen aufs Neue. An dieser Stelle kommt
man wieder beim Material an. Mainstream-Anbieter
müssen immer mehr über gute, teils hochwertige
Qualitäten gehen und dadurch überzeugen – der
einzige Trumpf, den man gegen Highstreet-Giganten wie eben Zara oder H&M in der Hand hat. Damit
verbunden kommt es natürlich zu einer Steigerung
der Durchschnittspreislagen. Bei Marc Aurel etwa
stieg der Preis in den letzten drei Jahren um 10 bis
15 %, um der Kundin hochwertigere Materialien bieten zu können.
Werterhaltung. Auch im Frühjahr/Sommer
2017 wird in diesem Zusammenhang erneut ein brisantes Thema beschäftigen: der Start des Sales.
Opus-Chef Stefan Leewe ist davon überzeugt, dass
der Beginn des Rabattgeschäfts nach hinten rücken
muss, um den Wert der Ware länger aufrechterhalten zu können. Als Hersteller könne man dem Handel nichts vorschreiben, aber doch empfehlen.
Schlussendlich sollten alle einem Strang ziehen. Bei
Opus sieht die Sale-Strategie additive Ansätze auf
der Fläche vor. Neben Rabatt-Teilen werden immer
auch »Must Haves« und »Best Seller« präsentiert.
Everday-Pieces und neue Saisonware als Gegengewicht zu preisgesenkter Ware. Um dem Handel eine
spannende Kollektion zu bieten, gilt es, kreativ zu
sein: »Unsere Kunden sind am Weg zum Mini-Conceptstore«, so Andreas Gotschke, Geschäftsführer
Marketing und Vertrieb bei Marc Aurel. Nur Bügelware sei dafür zu öd, deshalb bietet das Gütersloher
Unternehmen in der neuen Saison mehr Accessoires
wie etwa Basttaschen oder Strohhüte. »Wir wollen
die Kollektion damit spielerischer gestalten«, fügt
Gotschke hinzu. Außerdem will man mit der für
Frühjahr/Sommer 2017 neu lancierten Schuh-Kollektion punkten. Mit einer spanischen Schuhmanufaktur kreierte Marc Aurel zehn Schuhmodelle, die
perfekt auf die Kollektion abgestimmt sind, denn:
»Die richtigen Schuhe zum richtigen Outfit anzubieten, wird immer wichtiger.« Man tut, was man kann.
Denn nicht nur Gotschke weiß: »Die nächste Saison
wird eine enge Kiste!«
»RAUS AUS DER FARBLOSIGKEIT«
Frauke Schelkes
Managing Director
Marc O’Polo Womenswear
»Farben und Drucke bestimmen den nächsten Sommer, die Mode muss endlich raus aus der Farblosigkeit der letzten Saisonen. Das gilt auch für uns, denn: Marc O’Polo war früher bunter. Wir setzen
auf Pink, auf Grün – aber auch auf Drucke, mit denen wir überraschen wollen. Denn darum geht es:
die Kundin mit einem Teil oder einem Look so zu überraschen, dass sie kaufen MUSS. Konkret heißt
das: Wir patchen organische Prints mit Streifen, mixen warme mit kühlen Farben und brechen die
Looks. Das Shiftkleid mit einem kurzen Pulli darüber, die gemusterte Nylonjacke, darunter der
Sweaty mit 70er-Jahre-Feeling, sportive Leggings zur edlen Trenchjacke aus Velour. Sweater werden
im nächsten Sommer ein Dauerthema sein: Marc O’Polo begeht das 50-Jahre-Jubiläum, und das
­feiern wir mit Sweaters, Hoodies und Shirts mit Comics, Sprüchen und Icons aus unserer Historie.
Dazu gehören auch Ringel, die wir vielfältig in Jersey und im Strick umsetzen. Woran wir nicht mehr
glauben: feminine Viskose-Blusen und oversized Hüllen. Das hatten wir jetzt lang genug.«
»TEILE MIT 3D-EFFEKTEN WERDEN STARK«
Ulli Ehrlich
Geschäftsführerin Sportalm
36
TZ 11/12 2016
»Frauen wollen unkomplizierte Teile, diesem Trend entsprechen wir heuer total. Die Range reicht
von lässigen Strickjacken aus Bändchengarn bis zu wattierten Nylonjacken mit tollen Drucken. Darunter werden edle Shirts getragen. Schlusche, der Mix aus Shirt und Bluse, das ist ja eigentlich ein
Unwort, aber das entwickelt sich wirklich zum großen Thema. Und ich glaube ganz stark an Sweater, die viel Modernität in die Kollektion bringen. Mein Lieblingslook? Eine schmale Hose mit Longblazer, darunter ein edles Seidenjersey-Shirt mit Materialmix. Darüber ein weicher Jerseymantel.
Oder ein lässiger Neoprenmantel, der ideale Sommerbegleiter. Wir haben diesmal wieder eine eigene
Golfkapsel mit einem witzigen Golfdruck entwickelt und spielen das Thema in der gesamten Kollektion. Zum Hochsommer gibt es einen farbenstarken Seerosendruck als langes Kleid – und als Bikini.
Insgesamt wird es cleaner und reduzierter, Highlight sind Prints und Farbe.«
© TRIANGLE
BEZAHLTE ANZEIGE
F/S 2017 bei TRIANGLE:
Calm & EASY
Fließende Hosen, lässige Long-Trenches: Martina Schulte-Block,
Global Business Director TRIANGLE, erklärt die Looks der Saison.
Romantisch-rebellisch oder clean & cool?
Was treibt die Saison F/S 2017 voran, was
beeinflusst sie?
Die Frühjahr/Sommer-Saison 2017 ist für
TRIANGLE ein wahrer Move-Moment. Hin
zu echten Statement-Pieces, Fashion Essentials und Core Styles. Starke Looks in einer
unverwechselbaren Handschrift mit gekonnten Stilbrüchen. Vielfältig und trotzdem eindeutig: die perfekte Mischung aus Trend,
Detail und Easyness.
Welche Key-Items sehen Sie in der Kollektion?
Die TRIANGLE Key Looks leben durch ihren
charakterstarken Ausdruck. Drei Trendrichtungen prägen die TRIANGLE Styles im F/S
2017: Calm and Pure überzeugt durch edle
Schlichtheit. Wichtige Keypieces sind modische Long-Trenches sowie Long Westen und
Chasubles. Hosen sind fließend und weit. Neu
sind Karottenhosen in knöchellang.
Romantic and Refined zeigt feminine und
dekorierte Styles. Spitzen, Biesen und Falten
sowie offene Kantenbetonungen spielen
Romantik an Tops oder Longblusen. Verkürzte
Hosenformen, Culottes und Flared Styles stehen neben fließenden weiten Herrenhosen.
Ethnic and handcrafted spiegelt eine
moderne, multikulturelle Stimmung wider.
Handwerkliche Stickereien und Metalldekorationen setzen ethnische Akzente. Blusen sind
hüllig, Stricktops dürfen gerne handgestrickt
wirken.
Top und Sweater wird eine große Zukunft
vorausgesagt. Wie lassen sich diese Trends
für die TRIANGLE-Kundin umsetzen?
Stimmt, hier gibt es eine neue Dynamik, die
sich gerade in diesen Warengruppen niederschlägt. Oberteile werden körperbetonter und
schmeicheln der Trägerin.
Schafft es die schmale Hose noch einmal?
Und: Wie weit dürfen die Marlene-Typen
sein?
Die schmale Hose wird es immer schaffen,
weil sie der Kundin eine große Spielfläche in
Kombination mit Oberteilen unterschiedlichster Silhouetten bietet. Marlene-Typen
sind dagegen etwas für Fashionistas, die auf
jeden Fall den topmodischen Look wollen.
Wie weit ist man mit der Positionierung von
TRIANGLE vorangeschritten?
Wir fokussieren uns weiterhin auf den Aufbau
der Markenbegehrlichkeit und das Forcieren
eines Umdenkens im Markt. Wir wollen
unsere Mission und Vision weiter vorantreiben. Anschlussgrößen sollen sich auf den Flächen nicht im hintersten Eck verstecken, sondern Teil des Ganzen werden. Dazu gehören
auch die ganz normalen DOB-Flächen. Hier
sind auch die Händler gefragt. Viele begleiten und unterstützen uns bereits seit Jahren
erfolgreich. Im Sommer sind wir bereits zum
zweiten Mal als Anschlussgrößen-Label auf
der internationalen Messe Panorama in Berlin vertreten und werden auch hier die Marke
und unsere Philosophie weiter in das
Bewusstsein der Kunden bringen. Gleich im
Anschluss eröffnen wir unseren ersten eigenen TRIANGLE-Store in München.
Wer sind die Kundinnen?
Unsere Marke richtet sich an
authentische Frauen, die sich
selbst mit ihrer Kleidung verwirklichen und dabei auch mal
etwas riskieren wollen, unabhängig von Alter oder Kleidergröße.
Mit welchen Outfits will
man punkten?
Der TRIANGLE-Look ist
immer unangestrengt sowie
easy und trägt somit eine
einzigartige Handschrift.
Die Signature-Pieces der
Kollektion lassen sich in
allen Lebenslagen zu vielfältigen Signature-Looks stylen, welche die Persönlichkeit
der individuellen Trägerin
unterstreichen. Für den kommenden Sommer kommen lässige
Looks wie ein schimmerndes,
knielanges Kleid mit dekorativem
Schleifenelement am Ärmel in softem Ivory oder eine dunkelblaue,
fließend weite Long-Bermuda mit
Glanzeffekt zu High Heels und casual
geringeltem Strickpulli.
Marc Cain
DOB
01
ATHLEISURE
Athletic meets Leisure. Sport
trifft Freizeit. Ein urbaner Look
mit Sport-Attitüde. Performancewear. Cool umgesetzt mit
Bomber­jacken, Sweats
und Sneakers.
BUGATTI
Erfolgsschlüssel: Verkaufspersonal.
Umso wichtiger wird es, Händler als Markenbotschafter zu gewinnen, als Verfechter und Kenner
eines Labels. Ist der Händler überzeugt, ist es hoffentlich auch der Verkäufer, und schließlich auch
der Kunde. Das Verkaufspersonal wird zum Schlüssel des Erfolges, heute mehr denn je. Neben der
intensiven Schulung der Mitarbeiter auf der Fläche
steht ein intelligentes, weil flexibles, Flächen- und
Warenmanagement ganz oben auf der To-do-Liste
für die neue Saison. Anbieter wie Opus machen es
vor. »Wir arbeiten methodisch, nicht systemisch«,
definiert es Gründer Stefan Leewe. Damit meint er,
dass jene Fehler der traditionellen Systemanbieter,
die unflexible Warenpakete ohne Rücksicht auf
äußere Umstände wie das Wetter in den Markt
drückten, nicht mehr begangen werden dürfen.
Methode also statt System. Rücksicht nehmen auf
38
TZ 11/12 2016
klimatische Bedingungen, flexibel reagieren auf
Bestseller oder Liegenbleiber. Sinnvoll pushen, was
gut geht. Sich rasche Lösungen überlegen für Teile,
die sich als Penner entpuppen. Die Transformation
in der Mode ist auch hier spürbar. Leewe nennt es
»Visual Merchandising Curation« – eine verstärkte
Kuration auf den Flächen, die Hand in Hand mit
einem intelligenten Warenmanagement geht. Ready
to wear als Leitidee, und nicht bloß als hohle Phrase.
F/S 2017: die Tendenzen. Durch die Fokussierung auf Materialien rückt das Thema Natürlichkeit
in den Mittelpunkt. Kunden lehnen Polyesterware
immer mehr ab, suchen nach Naturqualitäten wie
Baumwolle oder Leinen bzw. natürlichen Kunstfasern wie Viskose. Neu ist der verstärkte Einsatz der
Zellulosefasern Tencel und Cupro, die durch ihren
soften Griff und den weichen Fall überzeugen. »Die
Minx
Rosner
STAND 2.45
neuen Everyday-Qualitäten«, meint Marc-Aurel-Kreativchefin Petra Stollhans. Auch im Bereich der Farben
punkten Naturtöne, die wie verwaschen wirken. Pastelle bleiben wichtig. Wobei es neben dieser ruhigen
Basis wieder farbstärker sein darf – und muss. Der
Handel wünscht sich Farbe. Pink, Rot, Gelb werden als
Akzent gespielt für Details oder Accessoires. Blau in
allen Nuancen gewinnt. Indigoblau ist neu, passt toll
zu sanftem Offwhite und Sand oder wird von Kopf bis
Fuß getragen. Und ohne Khaki läuft sowieso nichts:
»Wir lieben Khaki-Pants«, berichtet Rafa Pastor, Chief
Product Officer bei Esprit, enthusiastisch. Und so ist es,
denn die typischen khakifarbigen Hosen (mit oder
ohne seitlich aufgesetzten Taschen und Zippern) kehren zurück und bilden den Ausgangspunkt für urbane
Styles.
Jacke und Mantel als Statement-Piece.
Jacquards liefern spannende Oberflächenbilder, punkten beim Trendthema Hosenanzug und setzen sich im
Oberteilbereich durch. Als ungefütterter MulticolorTagesmantel zum Drüberwerfen oder als kleine Jacke
im kastigen oder A-Linien-Schnitt. Bei Esprit setzt man
auf den Key-Look aus Sommermantel und Daydress
darunter. Das tweedige Chanel-Jäckchen bleibt – im
Frühjahr/Sommer 2017 bevorzugt mit offenen, fransigen Saumkanten. Der reichliche Einsatz von Jacquardgeweben unterstreicht die neue Lust an Opulenz.
Keine schrille, laute Opulenz, sondern viel mehr die
Freude am Besonderen. Traditionelle Handarbeit
dient bei Esprit als Inspirationsquelle für Vintageprints. Bei Opus präsentiert man zur neuen Saison
innovative Klöppeltechniken und Makramee-Optiken,
geflochtene und geknotete Strukturen. Mehr Farbe,
mehr Drucke, mehr Dekoration, dennoch bleibt die
Gesamtaussage ruhig und elegant. Loch- und Hohlsaumstickereien, asiatische Motive als Stickerei.
Mosaik­drucke lösen bekannte Ethnoprints ab. Tonale,
ausgeblichene Animals, alles sophisticated umgesetzt.
Neben edlen Jacquard-Modellen treten sportive
Jackentypen in den Vordergrund. Bomberjacken (kurz
oder neu auch in Longform), Blousons (mit Stickereien), der lange Trenchcoat (aus fließenden Qualitäten) sowie Field- und Safarijackets (mit großen, aufgesetzten Taschen). Für leichte Übergangsjacken und
Hüllenformen bieten sich Kimonoärmel an. Überhaupt: Es tut sich viel Neues im Bereich der Jacken und
Mäntel, die sich zu den Statement-Pieces der Saison
mausern, nachdem die enorme Vielfalt an spitzen
Hosenmodellen (Flared, Culotte, Boyfriend, MumJeans, Easy Kick, Marlene – you name it) ihren Peak
erreicht hat. Die Hosen-Euphorie verblasst ein wenig
in Anbetracht der Anlaufschwierigkeiten, die Culottes,
Flared und Wide Leg im Markt hatten. Petra Stollhans,
www.alberto-pants.com
DOB
02
NEUE
NATÜRLICHKEIT
Bei Stoffen ist ebenso Natürlichkeit gefragt wie in der Wahl der
Farben. Khaki kommt. Indigo ist
gefragt. Oft Ton-in-Ton. Der
Look ist easy und feminin.
Details sind verspielt.
Raffaello Rossi
ALBERTO
Turnover
Head of Design bei Marc Aurel, verzichtet bewusst
auf die bekannte Culotte-Form und präsentiert zur
neuen Saison stattdessen eine Weiterentwicklung:
taillenhoch, ausgestelltes Bein. Als Partner zu Wide
Leg oder Easy Kick bzw. als Bruch zu sportiven
Jackentypen stehen feminine Blusen parat. Sie entpuppen sich wieder mal als Alleskönner der Saison.
Neu als schulterfreie Modelle, mit bauschigem oder
Trompetenarm oder mit zarten Volants. Glänzende
Viskose wird bei Marc Aurel für feminine Blusen­
typen verarbeitet: »Diese Modelle werden immer
wichtiger, um eine gewisse Wertigkeit zu transportieren.« Auch im Bereich Strick wird auf hochwertige Optiken gesetzt: 3-D-Strukturen, Glanzgarne,
Sommerbouclés und Bändchengarne. Technische
Jacquards werden als Strickkleider übersetzt.
40
TZ 11/12 2016
s.Oliver RED LABEL
Athleisure als Zauberwort. Neben dieser
Sehnsucht nach Natur und Entschleunigung manifestiert sich eine urbane Tendenz, die den Athleisure-Trend (den Mix aus Sport und Freizeit) hochleben lässt und dabei auf coole Funktionsstoffe und
erwachsene, klare Looks setzt. Performance-Stoffe
wie Nylon, Mesh und Neopren zollen dieser Entwicklung Tribut. Perforierte und metallisch schimmernde Oberflächen wirken futuristisch und edel
zugleich. Ebenso strukturierte Viskose, die eine
sportliche Attitüde in elegante Outfits bringt. Bei
Opus vereinen sich auf diese Weise »cleane Modernität, neue Technologien und futuristische Sportlichkeit«. Zentrales Stilmittel sind Streifen: »Sie sind
im Frühjahr/Sommer 2017 eine sichere Bank«, meint
Petra Stollhans, Head of Design bei Marc Aurel.
Rafa Pastor, seit 2013 Chief Product Officer
bei Esprit, ist Spanier und arbeitete rund 18
Jahre bei Inditex, spricht gerne und viel.
Und betont, Esprit sei »Fashion with Common Sense«. Es geht also um den gesunden
Menschenverstand – oder, wie man hierzulande sagt, den Hausverstand. Etwas, worauf sich die Mehrheit der Menschen einigen
kann. Etwas Alltägliches. Etwas Vernünftiges. Ein Termin in Ratingen im Headquarter von Esprit: eine schicke Firmenzentrale.
Das war sie schon vor mehr als fünf Jahren,
als hier noch rauschende Sommerpartys
gefeiert wurden. Doch der Höhenflug ist
dem Hausverstand gewichen. Die schlechten Zahlen der letzten Jahre haben Esprit
bescheidener werden lassen – immerhin
hat das Unternehmen in den letzten vier
Jahren weltweit 42 % (!) seines Umsatzes
verloren. Für das aktuelle Geschäftsjahr
sieht es nach einer Stabilisierung aus: In
den ersten drei Quartalen (1. Juli 2015 bis
31. März 2016) lag Esprit nur noch 0,3 %
hinter dem Vorjahr, die DOB konnte sogar
3,4 % dazugewinnen. »Das Produkt war
Teil der Strategie, aber hatte nicht den
Lead«, gibt Pastor zu. Das sollte nicht sein.
Nun besinnt man sich wieder auf Passform
und Qualität. Arbeitet an den Hausaufgaben, die u. a. Ready-to-wear heißen. Es
gehe mehr ums richtige Styling, weniger um
das einzelne Teil. Der Zara-erfahrene Produktchef spricht von »Fashionable Basics«,
die Esprit ausmachen würden: modischen
Basics als Kern. An dieser Stelle setzt das
Grübeln ein. Klar, man kann es wie Pastor
sehen und davon ausgehen, dass diese verlässlichen Stücke Vertrauen beim Kunden
erzeugen. Doch ist man mit »Fashionable
Basics« nicht wieder dort, wo man schon
einmal war? Bei more of the same? Bei zu
viel Ware von zu vielen Anbietern, die sich
zu ähnlich sieht? Esprit sei kein »Rule Breaker«, also keiner, der gegen Konventionen
verstoße. Doch Mode mit »Common Sense«
wird nicht ausreichen, um wie Phönix aus
der Asche zu steigen. Die Moodboards für
Frühjahr/Sommer 2017 sehen inspirierend
aus, Easy-Styles, kalifornische Attitüde. Es
ist verständlich, dass ein Unternehmen, das
durchgebeutelt wurde, auf ungefährliche
Looks setzt. Da wird das Argument aufgefahren, dass die Zielkundin nun einmal
kein Interesse an beispielsweise Culottes
habe, sondern lieber die fünfte Skinny
kaufe. Also gibt es in der Kollektion zwar
eine Culotte, aber wirklich an sie glauben,
tut keiner. In der Mode hat Mut allerdings
noch nie geschadet. Um sich im Feld der
Mainstream-Filialisten zu profilieren,
braucht es ganz dringend modische Spitzen. Es braucht ein Profil, das Esprit wieder
Ecken und Kanten verleiht. Ein erster
Schritt in die richtige Richtung ist die Kampagne »Imperfect«, die bewusst die Highlight-Pieces inszeniert und auf Individualität setzt. Dranbleiben ist nun die Devise.
Und nicht wieder in den austauschbaren
Nummer-sicher-Look verfallen. SA
© Esprit
KOMMENTAR
Esprit: Hausverstand statt Höhenflug
DOB
03
STATEMENTPIECE
Jacken und Mäntel überzeugen
durch innovative Schnitte. Die
Vielfalt ist enorm: Bomberjacken,
Blousons, Fieldjackets, Summercoats und neue Parkas.
IQ+berlin
SET
MARC AUREL
­Multicolor, mal schmal, mal
breit, überwiegend längsgestreift. Neu für Wickelkleider
und weite Hosen, sowieso für
Blusen, Hemden und Tuniken.
Neben Wickelkleidern treten
Röcke in Wickeloptik auf den
Plan. Sie sind Basis für sportivelegante Outfits. Denim ist tonangebend, egal, ob als einzelnes Teil (Jeanswesten erleben
ein Revival!) oder im Komplettlook. Cleane Rippen überzeugen als
körperbetontes Jerseykleid oder
lässiges Oberteil mit Stehkragen.
Blousons sind Kombipartner Nummer eins und treten sogar im Set
zur passenden Leggings auf. Was
sich allerdings weitestgehend
erledigt habe, sei der Sport-
Look aus Jogginghose zu Blazer, so Stollhans. Weiter
gehen wird es mit Sweatern, die neu interpretiert werden. Waffelige Struktur, florale Stickereien oder übersetzt auf leichten Baumwollqualitäten.
Outfit im Fokus. Was sowohl im Bereich der
easy-natürlichen als auch bei sportiv-cleanen Looks
bleibt, ist das Spiel mit den Längen. Layering ist weiterhin Spannungsträger und präsentiert sich dabei
meist fließend und relaxt. »Es wird neu interpretiert
durch den Materialmix innerhalb der Ebenen, so entsteht eine zusätzliche Spannung durch unterschiedliche Transparenzen und Strukturen«, heißt es bei
Opus. Mit dem Layering steht auch wieder der Komplettlook im Fokus, die Frage nach den Kombinationsmöglichkeiten. Der Gesamteindruck zählt, wenngleich die einzelnen Teile stark sein und auch für sich
stehend funktionieren müssen. Rafa Pastor, Esprits
Chief Product Officer: »Everything is done, now it’s
about how you style it.« SA
»BEWEGTE OBERFLÄCHEN, neue drucktechniken«
»Für den Sommer 2017 gilt: Alles kann, nichts muss. Getrieben wird die Strick-Saison durch reichlich
Farbe bei Oberteilen wie Shirts, Jacken und Polos. Bei den Shirts kommen neue Drucktechniken und
innovative Prints: Grafische Motive werden verwischt oder verfremdet. Panneaux- und Schaumprints oder Themendrucke werden zusätzlich mit 3D-Effekten aufgemotzt, z. B. durch gebündelt aufgenähte Pailletten und Plättchen, Fransenkanten oder Zacken. Selbstverständlich fehlen auch Klassiker nicht: Die neuen Ringel-Varianten werden sich zu einem ganz starken Thema entwickeln. Im
modernen Bereich setzen wir die Integration von TR – Thomas Rabe in die Gesamtkollektion fort.
Auch hier überwiegen Frontmotive mit üppigen Pailletten und bewegte Oberflächen. Neu ab dieser
Saison bei Rabe ist, dass Fotoprints nicht mehr auf Polyester, sondern auf Viskosesatin gedruckt werden. Shirts werden enorm stark, aber auch bei der Schlusche rechnen wir mit Zuwächsen.«
Jörg Weber
Geschäftsführer Rabe Moden
42
TZ 11/12 2016
Viva la Vida
MUNICH, SUPREME BODY&BEACH 24.7. – 26.7.16 | ANTWERP, LINGERIE PRO 31.7. – 1.8.16 | SALZBURG, BRANDBOXX 31.7. – 2.8.16
DORTMUND, WÄSCHE UND MEHR 6.8. – 8.8.16 | COPENHAGEN, CIFF 10. – 12.8.16 | ALMERE, BODYFASHION TRADEFAIR 21. – 23.8.16 | MOSKAU, CPM 31.8. – 3.9.16
SPRING & SUMMER 2017
Alle bilder © Skiny
BODYWEAR
Anlässlich des
30. Geburtstages
der Marke Skiny
erzählt Managing
Director Janine
Weiz im Interview
von den Highlights
der letzten drei
Dekaden und den
Zukunftsplänen.
03
Oben: Aus dem Skiny-Archiv. Til Schweiger,
Lizzy Jagger und Naomi Campbell zierten in
den letzen 30 Jahren die Skiny-Kampagnen.
Weiteres spannendes Archivmaterial finden
Sie in der ÖTZ-App im iTunes-Store.
Rechts: Das erste Bild von der brandneuen
Athleisure-Linie SK8Y6
44
TZ 11/12 2016
30 Jahre
Herzblut
Was gab vor 30 Jahren den
Anstoß zur Label-Gründung?
Skiny wurde vor 30 Jahren aus
unserer Dachmarke Huber heraus
entwickelt, um nebst dem traditionellen Wäschekonzept ein junges
Label im Wäsche-Markt zu etablieren. Die originäre Idee lag dabei der
in den 80er-Jahren aufkommenden
Popularität des Unisex-Gedankens
Rechnung zu tragen. Zudem wollte
man mit einer gehörigen Portion
Provokation und Farbe für ein
Novum im Wäsche-Bereich sorgen
und damit die junge Zielgruppe
jenseits von Feinripp und SchwarzWeiß-Wäsche ansprechen. Seitdem
steht Skiny für frisches und pures
Design, immer gepaart mit dem
wichtigen Anker Farbe und einer
Vielzahl an Prints. Von Anfang an
war der Mix-and-Match-Gedanke
in der Kollektion sehr wichtig, der
immer noch einen essenziellen
Anteil unserer Produkt-DNA ausmacht.
BODYWEAR
Was hat sich in den letzten 30 Jahren getan?
Länder und damit auch POS und Flächen dazugewinnen konnten.
Skiny hat sich als nachhaltig wahrnehmbarer Player im Bereich der
Darunter sind zum Beispiel auch namhafte internationale Key
Casual/Young-Underwear mit Fokus auf unteres bis mittleres PreisAccounts in Frankreich und Italien. Wir sind auch dabei, weitere Fläsegment im deutschsprachigem Raum fix etabliert und ist demnach
chen für unser eigenes Retail-Konzept zu finden, dies ist aber ein eher
flächendeckend vertreten. Wir haben unsere Segmente sukzessive
selektives Vorgehen, es geht also nicht darum, schnell und aggressiv
ausgebaut und sind als wirklicher Vollsortimenter aktiv, denn wir
mit eigenem Retail zu wachsen, sondern eher Stores zu eröffnen, die
bieten alle Kategorien – Tagwäsche, Nachtwäsche, Swimwear und
wirklich nachhaltig erfolgreich sind. Einen viel größeren Fokus setzen
Loungewear – für alle Segmente bzw. Zielgruppen, also Damen,
wir auf die Kraft, die wir zusammen mit unseren Handelspartnern
Herren und auch Teens an. Diese Sortimentsstrategie wird unserer
entwickelt haben und noch entwickeln können.
24-Stunden-Philosophie, Part of Life, wie wir es nennen, gerecht,
Wie wichtig ist Online für Ihre Marke?
denn Skiny begleitet durch den Tag und durch die Nacht. An diesem
Skiny ist ein einfaches und onlineaffines Produkt, und entsprechend
Ansatz hat sich nichts geändert. Wir wollen unkomplizierte und
groß sind die Potenziale. Social Media sind dabei ein wesentlicher
bequeme Wäsche liefern, die kompromisslos zu jedem Anlass getraBestandteil unserer Marketingstrategie, denn unsere Zielgruppe
gen werden kann.
bewegt sich auf digitalen Kanälen, sucht dort ganz gezielt nach
Was sind die wichtigsten Märkte für Skiny?
neuen Inputs und Ideen, und dort werden bewusst oder unbewusst
Unser Haupt-Umsatzanteil liegt nach wie vor im deutschsprachigen
Kaufentscheidungen getroffen, auch wenn sie gegebenenfalls zeitRaum, wir verzeichnen allerdings zweistellige
verzögert und auf einem anderen Kanal vollzoWachstumsraten außerhalb von D-A-CH, sprich:
gen werden. Auch distributionsseitig ist Online
die internationalen Märkte gewinnen für Skiny
– ob im Wholesale über Plattformen oder im
zunehmend an Bedeutung. Wir haben vor ca. zwei
Online Own Retail – ein wichtiger Kanal für uns.
Jahren mit der Umsetzung unserer ExpansionsstraWir verzeichnen hier weiterhin zweistellige
tegie begonnen, die wir auch konsequent verfolWachstumsraten. Wir sind aber ganz klar der
gen. Ein wichtiger Meilenstein war dabei, dass wir
Überzeugung, dass es sowohl die stationäre als
auf der Messe Salon de la Lingerie in Paris als Ausauch die Online-Umgebung braucht, um die
steller zu finden sind. Vom Erfolg des Messe-LaunMarke wirklich aktiv zu beleben. Wir sehen ja
ches im Januar 2015 waren wir ehrlicherweise
auch im Markt wie sich die Vertriebswege von
überwältigt. Unsere Lieblings-Anekdote ist, dass
Mono-Strategien auf Multi-Strategien verändern.
wir uns zu viert ein Käse-Baguette über den Tag
In diesem Zusammenhang gilt es, für die Zukunft,
geteilt haben, weil wir fast ununterbrochen in
Multichannel-Konzepte smart und innovativ
Gesprächen waren, man hat uns sozusagen überumzusetzen, um die Marke auf allen Kommunirannt. Unser Konzept des Storytellings, mit einem
kations- und Vertriebskanälen selbstähnlich
Skiny …
liebevoll inszenierten Messe-Stand eine deklierlebbar zu machen. Diese Aufgabe ist gerade in
… ist eine Marke für Young
nierte Geschichte über eine in sich schlüssige Kolder Wäschebranche besonders spannend und
Bodywear unter dem Dach der
lektion zu erzählen, ist aufgegangen.
beschäftigt uns aktuell sehr.
heimischen Huber Holding. Das
Wohin führt Sie die Zukunft?
Wird das Jubiläum groß gefeiert?
junge Label wird heute in 25
Ländern an etwa 700 POS verIm Rahmen unserer Wachstumsstrategie haben
Ja, natürlich – wir feiern unseren Geburtstag
kauft, alleine in Österreich ist
wir für uns natürlich Fokusmärkte definiert. Das
gebührend, denn unser Dreißigjähriger ist ein
man durch Huber Shop mit
Schöne aber ist, dass wir aktuell ein sehr internawichtiger Meilenstein in der Skiny-Geschichte.
mehr als 70 Multibrand-Läden
tionales Momentum verzeichnen und eben über
In Hommage an 1986 haben wir unser Geburtssowie in fünf Monolabel-Stores
unseren Auftritt auf der Pariser Messe SIL auch
tagsjahr mit der Capsule-Collection »Celebravertreten. Neben dem D-A-CHRaum ist vor allem Osteuropa
deutlich gespürt haben, dass Skiny für viele Teile
tion« eingeläutet, einer bitonalen-Kapselkollekfür die Marke wichtig, in naher
der Welt ein interessantes Wäsche-Konzept bietet.
tion, die Retro-Elemente aus den Anfängen von
Zukunft wird man zudem in
Für die nächsten zwei bis drei Jahre konzentrieren
Skiny – wie den schwarz-weißen Bundgummi an
Frankreich und Italien wachsen.
wir uns aber auf den nord- und südeuropäischen
Ober- und Unterteilen – durch die Kombination
Raum, in dem wir bereits die Expansion begonnen
mit hauchzarter Spitze bzw. komfortablen
haben.
Baumwollqualitäten neu interpretiert. FlankiePortfolio-seitig setzen wir mit unserer brandneuen Athleisure-Linie
rend dazu haben wir eine 360-Grad-Aktion für unsere Handelspart»SK8Y6«, deren Name auch ein Tribut an unser Geburtsjahr ist, eine
ner für Schaufenster und POS entwickelt, um unser Jubiläum direkt
wichtige Kategorie-Erweiterung für uns, die wir aus der DNA der
auf der Fläche und auf allen Kanälen zu zelebrieren. Mit unserer
Marke heraus als sehr organisch und authentisch empfinden. Skiny
Online-Community haben wir eine exklusive Party in Wien gefeiert,
wird seit jeher als sehr sportlich und pur wahrgenommen. Da passt
um uns für die Treue auch bei unseren Konsumenten persönlich zu
die Erweiterung um die Kategorie Sport und Lifestyle im Sinne der
bedanken. Und unsere Handelspartner folgen einer Einladung nach
Selbstähnlichkeit der Marke hervorragend zu uns und ist entspreWien, um dort den Preview der Frühjahr/Sommer-Kollektion 2017
chend glaubhaft.
und neue Kollektionsbausteine wie »SK8Y6« im Rahmen eines
Was planen Sie in näherer Zukunft in Sachen POS?
Events live zu erleben. Und die Party geht weiter, denn das Schöne
Wir dürfen uns über sehr große Wachstumsraten im internationalen
ist: Da wir das ganze Jahr 2016 über Geburtstag feiern, dürfen sich
Raum freuen und können daher auch sagen, dass wir in naher
sowohl Handelspartner als auch Konsumenten noch auf weitere
Zukunft, also schon ab kommender Herbst/Winter-Saison, weitere
Überraschungen im Verlauf des Jahres freuen.
BN
TZ 11/12 2016
45 BODYWEAR
Take
ALLE BILDER © ANITA
CARE
Seit langer Zeit widmet sich der WäscheHersteller Anita einem besonders sensiblen
Spezialgebiet. Ein Engagement, das die TZ
anlässlich des 130. Geburtstages von Anita
einmal vor den Vorhang holen will.
P
ass auf dich auf« bedeutet das englische Grußwort »take care«
wörtlich übersetzt. Schon alleine deswegen passt der Namenszusatz »Care« so gut zu einem ganz speziellen Unternehmensbereich beim deutschen Mieder- und Bademoden-Produzenten Anita. Ein Bereich, der heute sogar ein Drittel des gesamten
Umsatzes der Brannenburger ausmacht. Den Bedarf für diese Produkte
hat schon Christine Weber-Unger, die Mutter des heutigen Inhabers,
Georg Weber-Unger, erkannt. Sie hatte bereits mit der Einführung von
Still-BHs sowie Wäsche und Bademode für Schwangere ein Gespür für
unbesetzte Nischen bewiesen. Das gleiche gilt auch für das Care-Segment, in dem sich alles um Produkte für brustoperierte Frauen dreht.
Eine Zielgruppe, die in den letzten Jahrzehnten immer größer geworden
ist. Denn die Bandbreite reicht heute von kosmetischen Eingriffen über
medizinisch notwendige wie Brustverkleinerungen bis zu Teil- oder
46
TZ 11/12 2016
Totaloperationen bei Krebserkrankungen. Und auch das CareAngebot von Anita beschränkt sich nicht nur auf Wäsche und
Bademode für betroffene Frauen. Denn darauf abgestimmt wird
auch ein ganzheitliches Sortiment an Prothesen und Ausgleichsschalen für teil- und totaloperierte Frauen angeboten.
Perfekt abgestimmt. Das Besondere an diesem Angebot
ist, dass Anita diese Prothesen in eigenen Werken in Bad Tölz und
Matrei fertigt. Damit ist garantiert, dass die Mode und die Prothesen passgenau aufeinander abgestimmt sind. Seit 1992 werden
in Bad Tölz mit mittlerweile 40 Mitarbeitern unter strengsten
Qualitätsprüfungen und in Handarbeit Brustprothesen hergestellt. Silikon, Mikrofaser oder Baumwolle kommen dabei zum
Einsatz, um ein möglichst hautähnliches Gefühl zu erhalten. Bis
zu 150 Formen in allen Größen und Variationen sind für die Produktion einer Prothese notwendig, und auch diese werden selbst
entwickelt und gefertigt. Das Angebot begleitet die Frau während
des gesamten postoperativen Genesungsprozesses, denn es
umfasst Prothesen für die Erstversorgung, die durch feinste
Materialien die Haut schützen und auch während der Strahlentherapie getragen werden können, sowie verschiedenste Modelle
zur Teil- und Vollversorgung.
Doch auch bei der Wäsche und der Bademode gilt es in diesem
Bereich einiges zu beachten. So werden alle Care-Modelle vorne
und seitlich höher gearbeitet, bei der Beachwear wird bügellos
und mit einem Innenleben aus Badeware gefertigt. Das wirklich
Außergewöhnliche am Care-Angebot von Anita ist aber eigentlich, dass man eben keinen Unterschied zu den Sortimenten von
Anita Comfort und der zweiten Marke, Rosa Faia, merkt. Denn
sowohl hier als auch bei den anderen Kollektionen kommen die
gleichen Materialien, Muster und Farben zum Einsatz. Das hat
vor allem bei der Bademode den angenehmen Nebeneffekt, dass
sich Prothesenträgerinnen am Strand nicht gleich anhand des
Bikinis gegenseitig erkennen. Zudem bietet Anita durch die
Kombinationsmöglichkeiten mit den anderen Sortimenten eine
weitaus größere Auswahl an Unterteilen als andere spezialisierte
Hersteller.
Was viele nicht wissen: Auch bei Prothesen-BHs gibt es – in
Österreich – sogenannte »Kassenmodelle«, ein Feld, das Anita
preislich auch bedient. Schon alleine deshalb läuft der Verkauf
sowohl der Prothesen als auch der Care-Mode hauptsächlich
über Sanitätshäuser. Aber auf Wunsch der Kundin werden nach
Möglichkeit auch Patten bzw. Prothesentaschen in Modelle eingenäht, die ursprünglich nicht aus der Care-Serie stammen.
Anita engagiert sich aber nicht nur mit seinem Angebot für das
Thema Brustkrebs, sondern hat in den letzten zehn Jahren mithilfe kleinerer lokaler Charity-Aktionen für Afrika rund 200.000
Euro Spendengelder gesammelt. Außerdem unterstützt man die
»Busenfreundinnnen«, einen Verein, der jedes Jahr beim Drachenbootrennen Spendengelder für Betroffene »erpaddelt«. In
diesem Sinne: Take care!
BN
Beachwear
Erscheinungstermin: 07. Juli 2016
Druckunterlagen-Schluss: 23. Juni 2016
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Mag. Claudia Jordan
[email protected]
Tel.: +43/1/866 48 DW 212
Mag. (FH) Stefanie Stradel
[email protected]
Tel.: +43/1/866 48 DW 222
© SUNFLAIR
ÖTZ 13
©St ets on
© Kickstickz
MODE AKTUELL
Kickstickz
Individual-Pickerl
U
nter dem Motto »Color your Streets« möchte
das deutsche Unternehmen Kickstickz die
(Schuh-)Welt ein bisschen bunter machen.
Denn Model und Firmengründer Max Dern entwickelte in Kooperation mit einem deutschen StickerHersteller ein eigenes wasser- und schmutzabweisendes Material, um daraus bunte Pickerl für die
Kultschuhe von Converse zu kreieren. So kann man
mithilfe der Kickstickz – »Kick« für die Schuhe, »stickz«
für die Sticker – die eigenen Chucks ganz individuell
gestalten. Der Clou dabei: Die Sticker lassen sich aufgrund des Materials auch wieder rückstandslos entfernen, sie können so ganz dem Anlass oder der Laune
angepasst werden. Mit Kickstickz wird die Welt aber
nicht nur bunter, sondern auch ein bisschen besser,
denn pro verkauftem Pickerl-Paar werden zehn Cent
an das Kinderhilfswerk Childfund gespendet.
1
Birds & Hats
865 formte John B. Stetson den Hut, der zum
Symbol für Individualität, Unabhängigkeit, Integrität und Stärke wurde. Auch 2017 bleibt man diesen Werten treu. Die Arbeiten von sieben ausgewählten Street-Art-Künstlern des Audubon Mural Projects
inspirieren die Kollektion. Manhattans Mauern, Fensternischen und Rolltore bieten den Straßenkünstlern
Raum für ihre moderne Interpretation der naturalistischen Darstellungen des Ornithologen John James
Audubon aus dem 19. Jahrhundert. Sie lenken damit
die Aufmerksamkeit auf die Existenzbedrohung 314
nordamerikanischer Vogelarten. »Kunst und Design
stehen einander nahe«, so Klaus Kirschner,
Geschäftsführer des Stetson-Europe-Anbieters FWS.
»Dieses Engagement passt zu unseren Vorstellungen
der Verantwortung für künftige Generationen.«
48
TZ 11/12 2016
© www.dekowoerner.de
STETSON
MODE AKTUELL
Levi’s
Kommunikative Jacke
E
MAURITIUS
Für Superman und
Wonder Woman
M
it über 40 Jahren Erfahrung in der
Lederoberbekleidung zählt die niedersächsische Mauritius GmbH zu
den führenden Anbietern weltweit – unter
ihrem Dach bündeln sich die Marken Gipsy,
Gipsy Loud, Pur.Mauritius sowie Deercraft.
Nach Firmengründer Jürgen Raberg (der 1973
mit der Produktion von Leder-Hotpants
begann und damals noch alleine an der Nähmaschine stand) führt nun sein Sohn Christian das mittlerweile über 100-köpfige Unternehmen mit 3.500 m² großem Firmensitz in
Wietmarschen-Lohne, eigenem Designteam
und Logistikzentrum mit Lagerkapazität für
80.000 Jacken. Neben den eigenen Kollektionen geht man derzeit verstärkt Kooperationen
ein, etwa zuletzt mit Warner Bros., für die man
in Lizenz Lederjacken für Batman, Superman,
Wonder Woman und viele weitere ComicCharaktere vertreibt.
© Mauritius
© Levi’s
in Meisterstück gelang dem Jeans-Spezialisten Levi’s in Zusammenarbeit mit Google. Denn im Rahmen der gerade gelaufenen Google
I/O Konferenz stellten die beiden das Levi’s Commuter x Jacquard
by Google Trucker Jacket vor. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich
das erste kommerzielle, intelligente Kleidungsstück. Durch die Einarbeitung der Jacquard-Technologie in das Textilgewebe entstand eine Art interaktiver Bereich, der auf Berührungen, Druck oder Bewegungen der Hand
reagiert, wodurch der Träger Anrufe entgegen nehmen, zum nächsten Lied
schalten oder Informationen zur Fahrtroute abrufen kann. Fahrtroute deshalb, weil die Commuter Kollektion von Levi’s auf die Bedürfnisse von
Fahrradfahrern zugeschnitten ist, was sich durch einen hohen Stretchanteil
und eingearbeitete Reflektoren, aber auch durch die thermoregulierenden,
geruchs- und wasserabweisenden Eigenschaften der Materialien äußert.
Auf den Markt kommt die kommunizierende Jacke im Frühjahr 2017.
Heinrich Woerner GmbH
Handwerks-Kunst
D
er Mix aus Alt und Neu, aus modernen und
Vintage-Stücken, stellt neben dem InteriorDesign auch im Shopdesign einen großen
Trend dar. Dem trägt der Deko-Spezialist Woerner in
seinem Führjahr/Sommer-Katalog 2016 Rechnung.
So lassen etwa die Figur »Casual Vintage« mit beweglichen Gelenkarmen aus Holz und leinenbezogenem
Torso sowie überdimensionale Scheren, Kleiderbügel und Maßbänder das Handwerk hochleben. Ein
garantierter Blickfang ist der Barock-Tisch im AntikLook mit einem originalen Nähmaschinen-Kopf im
Vintage-Stil. An ein klassisches Modegeschäft erinnern dagegen barocke Rahmen, ein Warenpräsentationspodest im korinthischen Stil aus robustem
Fiberglas sowie Barock-Stuhl-Displays und Koffer im
Vintage-Look. Komplettiert wird das mondäne Ambiente durch ein Kronleuchter-Banner, während die
Torsos an Teleskopstangen von der Decke hängen.
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49 © Aig ne r
F
ür seine neue Herbst/
Winter-Kampagne hat sich
Accessoires-Spezialist Aigner
zwei echte Modeikonen ins Boot
geholt. Denn niemand geringerer
als Iris Apfel präsentiert gemeinsam mit Topmodel Toni Garrn
die Highlights der Kollektion,
darunter die Signature Bag
»Cybill« und die neuen Modelle
»Carla«, »Chris«, »Luca« und
»Olivia«. Dabei steht Iris Apfel für
den opulenten, luxuriösen Look,
während Toni Garrn ganz natürlich inszeniert wurde. Unterstützt
wurden die beiden beim Shooting
in den Milk Studios in New York
von Männermodel Jason Morgan,
hinter der Kamera stand FashionFotograf Terry Tsiolis. Er setzte das
Thema »Epic Heights«, das den
Stil eines opulenten Bergchalets in
Kontrast mit modernen, cleanen
Elementen setzt, in einer intimen
Szenerie mit natürlichen Materialien wie Stein, Holz und Fell um.
Aigner
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-Lau
© Havaianas
Iris meets Toni
uch in diesem Jahr weckt das Kult-Label Havaianas mit der »Origine«Kollektion wieder Urlaubslaune bei den Fans. Die Leinenschuh-Kollektion im Espadrille-Stil umfasst 17 verschiedene Modelle und Farben. Die
Highlights der neuen Kollektion sind das Modell »Origine Folhagem« mit einem
zarten Tropenpflangen-Print sowie »Origine Navy«, das sich im maritimen Streifen-Look präsentiert. Aber auch alle anderen Modelle der »Origine«-Linie sind
wasserbeständig, waschbar und mit einer flexiblen Gummisohle ausgestattet.
Und apropos Fans: Sehenswert ist auch der Instagram-Account der Kultmarke,
die dort mittlerweile mehr als 370.000 Follower inspiriert.
50
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MODE AKTUELL
S
eit mehr als 50 Jahren ist Henri
Lloyd mit hochgradig funktionellen, qualitativ äußerst
anspruchsvollen Produkten speziell
für den Offshore-Segelsport am Markt.
Und feiert weltweit Erfolge, ob mit
dem gesponserten Team im
»America’s Cup« oder als Ausstatter
des »Clipper Round the World Race«.
Der Textildesigner Henri Strzelecki
gründete die Marke in Manchester,
heute haben seine beiden Söhne, Paul
und Martin, das Ruder in der Hand.
Restrukturierung und Repositionierung sowie die Formel »Kompetenz +
Lifestyle + Innovation = Contemporary« bewog die beiden, auch eine Casual-Kollektion unter ihrem Label
umzusetzen. Das sachlich-moderne
Styling kommt an: Henri Lloyd wird
derzeit in 51 Ländern und rund drei
Dutzend eigenen Stores vertrieben.
Nun soll auch der deutschsprachige
Markt entwickelt werden: Als GeneralAgentur tritt Wiedbrauk (Hamburg)
auf, um Österreich kümmert sich
Modeagent Achim Repp von München aus.
Henri Lloyd
Swarovski
TopmodelTestimonial
© Henri Lloyd
Alles auf Kurs
N
H&M
Kenzo-Kollektion
©H&M
© Swarovski
N
un ist es raus: Die nächste aufsehenerregende
Designer-Kooperation mit H&M ist das Pariser
Modehaus Kenzo eingegangen. Ab dem 3.
November werden Kollektionen für Damen und Herren
sowie Accessoires in 250 ausgewählten Stores und online
erhältlich sein .Wie diese aussehen, wird freilich noch
nicht verraten. Zumindest weiß man, dass die Creative
Directors Carol Lim (links im Bild) und Humberto Leon
(rechts) in den letzten fünf Jahren ihres Schaffens für
Kenzo gerne globale Einflüsse und Traditionen mit
Street-Style-Attitüde kombinieren – garniert mit leuchtenden Farben und lebhaften Prints: »Think big, no limits,
new energy – das ist der Spirit der Kooperation mit H&M,
den wir in die Welt hinaustragen möchten«, sagen die
beiden. Und H&M-Creative Advisor Ann-Sofie Johansson
(Bildmitte) freut sich: »Die Welt von Kenzo x H&M ist voll
von Kreativität, Spaß und Leidenschaft für Mode. Wir
können es kaum erwarten, sie mit allen zu teilen.«
ach Miranda Kerr steht nun
das nächste Topmodel als
Testimonial für Swarovski in
den Startlöchern: Karlie Kloss ist das
neue Gesicht des Kristall-Riesen. Kreativdirektorin Nathalie Colin freut
sich: »Karlie ist modisches Vorbild für
viele junge Frauen. Ihre Präsenz in
den sozialen Medien macht sie relevant für ein breites Publikum.
Zugänglichkeit ist seit jeher tief in der
DNA der Marke verankert, es ist uns
sehr wichtig, möglichst nahe an unseren Kunden zu sein. Karlie beweist
natürliches Verständnis für die digitale Welt.« Passend dazu das ­erste Kapitel der gemeinsamen Geschichte mit
einem fröhlichen Video in den sozialen Medien, in dem Kloss versucht,
den Markennamen richtig auszusprechen.
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51 ALLE BILDER © under Armour
Contemporary
© Shoji Fujii
© Shoji Fujii
© Shoji Fujii
© Peter Kainz
Mode in der Kunsthalle
Wien: Raphael Carics
Kollektion »Hush Hush«
(l.), Dorothee
Ganzinger gewann das
Fred-AdlmüllerStipendium (r.), Kohei
Nishi freut sich über
eine Publikation im
Indie Magazin (r. Mitte),
und Anna Schwarz
wurde mit dem Rondo
Vöslauer Preis
ausgezeichnet (ganz r.)
SHOW ANGEWANDTE 16
Kollektionen mit Awards ausgezeichnet: Anna Schwarz erhielt den mit
3.000 € dotierten Rondo Vöslauer Preis für ihre minimalistischen Entwürfe.
Dorothee Ganzinger designte betont weibliche Kreationen und wurde dafür
mit dem Fred-Adlmüller-Stipendium (2.700 €) belohnt. Der dritte Preis des
Abends ging an Kohei Nishi, der sich mit seinen Patchwork-Modellen
zukünftig im Indie Magazine präsentieren darf. Er gewann eine Publikation
im Szene-Medium.
Moderatoren unter
sich: Nadine Friedrich
und Reinhard
Jesionek machten es
sich im Kleiderschrank
des Salon Boluminski
gemütlich.
MODE IM SALON
Wer? Salon Boluminski Wo? Westbahnstraße 46/7, Wien Was? Der Salon Boluminski soll
kreativer Treffpunkt sein, an dem sich Tradition uns Neuzeit treffen. Initiatorin Petra Boluminski
freut sich über ihre neue Rolle als »Salonniere«: »Ich habe einen Ort geschaffen, an dem man
anregende Gespräche mit den Designern führen kann.« Zur Eröffnung zeigten Roee, i
wanna, Sbin und Natalie Rox ihre Kollektionen im Rahmen einer Fashion Show. Mode kann
im Salon »gelebt, gespürt und gekauft« werden. Unter den prominenten Gästen: CharityLady Yvonne Rueff, Model Julia Furdea, Ärztin Verena Pflüger. Der Salon veranstaltet
exklusive Salontage, individuelle Termine gibt es jederzeit gegen Voranmeldung.
Alle Bilder © www.mojo-graphix.at/Martin Müller
Wer? Universität für angewandte Kunst, Studienzweig Modedesign Wo?
Kunsthalle, Wien Was? Hussein Chalayan, seit 2014 Mode-Professor an
der Angewandten, präsentierte erstmalig in der Geschichte der alljährlich
stattfindenen Modenschau zwei Shows an einem Abend. 250 Entwürfe, 31
Studierende und 5 Diplomandinnen stellten ihr Talent und ihre Kreativität
unter Beweis. Die Show fand in der Wiener Kunsthalle statt und wurde
ebenfalls per Livestream übertragen. Wie immer wurden ausgewählte
Tänzerin am
Catwalk: TanzschulChefin und CharityLady Yvonne Rueff
führte im Salon
Boluminski Mode
des Wiener Labels
Roee vor.
ALLE BILDER © Philipp Enders
Contemporary
SOCIETY
In Feierlaune:
Bettina Assinger mit
Adi Weiss und
Michael Lameraner
Gar nicht pressescheu:
»Gossip Girl« Kelly
Rutherford
HOLLYWOOD IN GRAZ
Die Gastgeber aus
Seewalchen: Sophia Bitter
und Walter Moser
Looking for the Star:
der neue Airfield-Store
in Graz
Wer? Airfield Wo? Sporgasse, Graz Was? Ganz viele Girlies vor dem neuen Airfield-Store
im Herzen von Graz. Keine Sorge, die österreichische Brand hat nicht an der Zielgruppe
gedreht, sondern: ein »Gossip Girl«, die amerikanische Schauspielerin Kelly Rutherford,
krönte die Shop-Eröffnung. Die unverschämt gut und jung aussehende 47-Jährige stand
brav Rede und Antwort, stand für zahllose Selfies zur Verfügung – und wünschte sich
anschließend nur ein Schnitzel. Diesen Wunsch erfüllte Airfield-Chef Walter Moser natürlich
gern. Die restliche Feier-Gemeinde feierte lieber im Freien bei kleinen Köstlichkeiten und
Weinen von Star-Winzer Walter Polz. U. a. gesichtet: Ex-Miss-Austria Patricia Kaiser und ihr
männliches Pendant Philipp Knefz, Jones-Testimonial Bettina Assinger, Sängerin Michelle
Luttenberger und die »Style up your Life«-Zwillinge Adi Weiss und Michael Lameraner.
Strahlendes Lächeln:
Michelle Luttenberger mit Beauty-Queen
Patricia Kaiser
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53 firmen&personen
IMPRESSUM
Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges. m. b. H., Brunner Feldstraße
45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866
48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht:
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(cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected],
Hildegard Suntinger (hs), [email protected], Online-Redaktion: Mag. Christiane
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Schillinger, DW 211, s.schillinger@textil­zeitung.at
Anzeigen- und Marketingleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, [email protected],
Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, [email protected],
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Hierzenberger-Gokesch, Andreas Hierzenberger, grafisches Konzept: Christa
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Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße
45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feld­straße 45, Name des
­Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA
Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, grundlegende
Richtung: offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textil­
handels, Web: www.textilzeitung.at. Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter
www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar.
PASSPORT NEU BEI WENZ &
MERGENTHALER
LUISE STEINER: NEU IN BAYERN
UND BADEN WÜRTTEMBERG
Die Kollektion von Passport wird ab sofort
von der Modeagentur Wenz & Mergenthaler vertrieben. Das Strickmodelabel wurde
im April 2016 vom deutschen DOB-Anbieter Via Appia übernommen, der nun mit
Passport neu durchstarten möchte. Die
Agentur Wenz & Mergenthaler vertreibt
neben Via Appia und Passport unter anderem auch die Kollektionen von Bleifrei und
Raffaello Rossi. Vom 29.6. bis 28.7. kann
man die neue Frühjahr/Sommer-Kollektion von Passport täglich in den Schauräumen im MGC Wien (B 47-49) und in der
Fashion Mall Salzburg (EG Top 9) sehen.
Horst Ebner hat den Vetrieb der beiden Kollektionen Luise Steiner und Luise für die
beiden deutschen Bundesländer Bayern
und Baden Württemberg übernommen.
Ebner war zuletzt 17 Jahre Einkäufer bei der
Firma Dollinger.
Wir sind ein international führender Hersteller von Wassersport- und Protektorenbekleidung in den Bereichen
Motorrad-, Bike-, Ski- und Reitsport und suchen zur Verstärkung unseres Teams eine/n handwerklich geschickte/n
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– Sie arbeiten gemeinsam mit der Geschäftsleitung neue Kollektionen für unsere Wassersport- und
Protektorenlinien aus.
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54 TZ 11/12 2016
PUMA: ERWEITERUNG
DER FIRMENZENTRALE
Das neue Verwaltungsgebäude des Sportunternehmens wird gegenüber des bestehenden PumaVision-Headquarters an der
Straße Zum Flughafen in Herzogenaurach
errichtet. Das rund 123 Meter lange und 22
Meter hohe Gebäude soll mit der bereits
bestehenden Zentrale durch eine 85 Meter
lange Brücke aus 173 Tonnen Stahl verbunden werden. Die 14.000 m² Bürofläche
schaffen Platz für bis zu 550 Mitarbeiter.
Das Architekturbüro Klaus Krex aus Nürnberg war für die Entwurfsplanung sowie
den Bauantrag zuständig. Die Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes ist
für Frühjahr 2018 geplant.
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MUSTERSEITE
Start in die neue Saison
© CINQUE
Orderrunde F/S 2017
DOB F/S 2017
Orderstart & Trendticker
Tracht
Erscheinungstermin:
18. JULI 2016
HAKA F/S 2017
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Body- & Legwear
Erscheinungstermin:
07. JULI 2016
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15. JUL
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Christian Harisch
und Stefan Rutter im
TZ-Gespräch
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