Ginger Und Rosa Presseheft - Startseite
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Bundesweiter Start: 11.04.2013 GINGER & ROSA Mit Alice Englert, Elle Fanning, Alessandro Nivola, Christina Hendricks, Annette Bening, Timothy Spall, Oliver Platt, Jodhi May, Oliver Milburn, Andrew Hawley, u.a. Drehbuch & Regie Sally Potter Im Verleih von CONCORDE FILMVERLEIH GmbH Luise-Ullrich-Str. 6 82031 Grünwald Tel: 089-45 06 10 - 0 / Fax: 089-45 06 10 -10 www.concorde-film.de Pressebetreuung WOLFGANG W. WERNER PUBLIC RELATIONS Christiane Leithardt & Wolfgang W. Werner Tal 46, 80331 München Tel: 089-38 38 67-0 / Fax: 089-38 38 67-11 [email protected] www.werner-pr.de Online PR & Social Media S&L MEDIANETWORX GmbH Nadine Klaunig & Anne Bombien Aidenbachstraße 54 81379 München Tel: 089 236849-61 / Fax: 089 236849-99 [email protected] [email protected] www.medianetworx.de Format: 1:1, 85 / Länge: 90 Min. / Dolby SR*D Ausführliches Pressematerial und Fotos finden Sie unter www.concorde-film.medianetworx.de Besuchen Sie auch die Facebook-Seite zum Film: www.facebook.com/GingerUndRosa.DerFilm www.gingerundrosa-derfilm.de 2 BESETZUNG Rosa Ginger Roland Natalie Anoushka Mark Mark Two Bella Roger Tony Alice Englert Elle Fanning Alessandro Nivola Christina Hendricks Jodhi May Timothy Spall Oliver Platt Annette Bening Oliver Milburn Andrew Hawley STAB Regie & Drehbuch Produzent Produzent Co-Produzenten Ausführende Produzenten Kamera Schnitt Produktionsdesign Kostüm Maske / Frisuren Musik Casting Sally Potter Christopher Sheppard Andrei Litvin Peter Bose, Jonas Allen, Lene Bausager, Michael Weber Reno Antoniades, Aaron L. Gilbert, Goetz Grossman Robbie Ryan BSC Anders Refn Carlos Conti Holly Waddington Tara McDonald Amy Ashworth Irene Lamb, Heidi Levitt CSA Eine Co-Produktion von BBC Films in Zusammenarbeit mit Adventure Pictures, British Film Institute, Det Danske Filminstitut und Media House Capital + Miso Films 3 LOG LINE Zwei unzertrennliche Freundinnen geraten in die politischen und emotionalen Turbulenzen der frühen 1960er Jahre - bis ihre Rebellion gegen Krieg und Konventionen eskaliert. KURZINHALT London, 1962. Die zwei Teenager Ginger (Elle Fanning) und Rosa (Alice Englert) sind unzertrennliche Freundinnen. Sie schwänzen gemeinsam die Schule, reden stundenlang über Liebe, Religion, Politik und träumen von einer Zukunft voll abenteuerlichen Freiheiten. Sie haben keine Lust, im selben tristen Alltagsmief zu enden wie ihre eigenen Mütter. Rosas Mutter Anoushka (Jodhi May) ist ein überforderter Single, Gingers Mutter Natalie (Christina Hendricks) befindet sich im frustrierenden Clinch mit ihrem Ehemann Roland (Alessandro Nivola). Doch für die beiden Mädchen ist der Schriftsteller ein Idol von fast magischer Anziehungskraft. Rosa verliebt sich in ihn. Für Ginger geht damit die Welt unter. Sie stürzt sich in ihr politisches Engagement und nimmt an den Anti-Atom-Demonstrationen teil. Als schließlich die Kuba-Krise eskaliert, ist der emotionale Abgrund zwischen den beiden Freundinnen so zerstörerisch wie der drohende Atomkrieg. PRESSENOTIZ GINGER & ROSA ist der siebte Film der vielfach preisgekrönten britischen AusnahmeRegisseurin Sally Potter (TANGO-FIEBER, RAGE). Seit ihrem furiosen Kinodebüt ORLANDO 1992 warten die Zuschauer mit Spannung auf jeden ihrer neuen Filme. Das sensible Drama der renommierten Regisseurin ist ein Film mit großen Gefühlen, gespielt von einem eindrucksvollen Cast, allen voran die beiden Hollywood-Newcomerinnen Alice Englert und ganz besonders Elle Fanning. Sie war gerade einmal dreizehn Jahre alt, als die Dreharbeiten zu GINGER & ROSA begannen, und begeistert mit einer sensationellen Performance. In weiteren Rollen dieses klug beobachteten Coming-of-Age-Dramas sind Christina Hendricks („Mad Men“), Alessandro Nivola (HOWL - DAS GEHEUL, COCO CHANEL – DER BEGINN EINER LEIDENSCHAFT), Annette Bening (THE KIDS ARE ALLRIGHT), Timothy Spall (HARRY POTTER, THE KING’S SPEECH) und Oliver Platt (DIE TOCHTER MEINES BESTEN FREUNDES) zu sehen. Seine Weltpremiere feierte GINGER & ROSA im September 2012 im Rahmen des Toronto International Film Festival. Ich wollte (…) zeigen, dass private Augenblicke unseres Lebens mit der Weltgeschichte verflochten sind. Wir sind Teil von allem, und alles ist ein Teil von uns. Sally Potter 4 INHALT London, 1962. Die Teenager GINGER & ROSA sind unzertrennliche Freundinnen und vertreiben sich die Zeit mit all jenen Dingen, die Mädchen ihres Alters so tun: Sie schwänzen gemeinsam die Schule, reden stundenlang über Klamotten und Jungs, die Liebe, über Religion, Politik und träumen davon, einmal ein wildes, aufregendes Leben zu führen. Beide rebellieren energisch gegen ihre eigenen Mütter – Rosa gegen ihre allein erziehende, überforderte Mum Anoushka (Jodhi May), Ginger gegen ihre Mutter Natalie (Christina Hendricks), die eigentlich von einem Leben als Malerin träumt, stattdessen aber nur frustriert und übellaunig den Haushalt erledigt. Natalie hält Rosa, die der unerfahrenen und naiven Ginger das Küssen und Rauchen beibringt, für einen schlechten Einfluss und versucht, die Freundschaft zu beenden. Doch Ginger hält fest zu Rosa. Nicht nur deswegen nehmen die Streitereien bei Ginger zuhause zu – an Lautstärke, Häufigkeit und Intensität. Gingers Vater Roland (Alessandro Nivola), ein unkonventioneller Schriftsteller und überzeugter Pazifist, wird im Gegensatz zu den verachteten Müttern für die Mädchen immer mehr zu einer wichtigen Bezugsperson und einem romantischen Ideal. In der unruhigen Zeit während der Kuba-Krise avanciert er zum an allem interessierten und über alles informierten Welterklärer für Ginger und Rosa. Er ermutigt Ginger, bei den Anti-AtombombenDemonstrationen mitzumachen und sich energisch in der Friedensbewegung zu engagieren. Die eher unpolitische Rosa dagegen beginnt sich weniger für Rolands Ratschläge als für Roland als Mann zu begeistern. Zeitgleich verschlechtert sich die Stimmung bei Ginger daheim weiter: Roland zieht sich zurück, kommt nur noch selten in die gemeinsame Wohnung. Natalie spürt die Entfremdung, kann die Entwicklung aber nicht mehr aufhalten. Ihre Tochter steht hilflos dazwischen. Während der heftigen Streitereien zwischen Natalie und Roland und auch nach der endgültigen Trennung ihrer Eltern, findet die orientierungslose Ginger bei ihrem verständnisvollen Patenonkel Mark (Timothy Spall), dessen Lebensgefährten Mark Two (Oliver Platt) und deren amerikanischer Freundin, der Dichterin Bella (Annette Bening), eine Art Zufluchtsort. Ginger (Elle Fanning) fühlt sich angesichts des immer bedrohlicher werdenden Kalten Krieges dazu verpflichtet, über diese Ereignisse zu schreiben und öffentlich dagegen zu protestieren. Die wachsende atomare Bedrohung bestimmt allmählich das gesamte Leben des Mädchens, das in ständiger Panik vor einem Ausbruch des Dritten Weltkriegs lebt. Rosa lässt diese politische Krise deutlich kälter, und ihre Beteiligung an den Anti-Atom-Demos stellt Rosa bald wieder ein. Doch nicht nur dies entfremdet die ehemals besten Freundinnen. Als Ginger es bei ihrer unglücklichen, zänkischen Mutter Natalie schließlich nicht mehr aushält, zieht sie kurzerhand zu ihrem Vater Roland in seine heruntergekommene Bleibe und richtet sich dort die Dachkammer ein. Eine gemeinsame Segeltour mit ihm scheint sogar kurzzeitig die alte Vertrautheit der Mädchen untereinander wieder zu befördern. Allerdings kommen sich gerade bei diesem Ausflug auch Rosa und Roland näher, als er ihr von den Jahren erzählt, die er im Gefängnis verbracht hat. Die ebenfalls vergeblich nach Halt suchende Ginger flüchtet sich noch stärker in die Protestbewegung und organisiert jede Menge Projekte, tritt auch dem „Komitee der 100“ bei. Sie erkennt jedoch bald, dass Marschieren alleine nicht genug ist, um Großbritannien oder gar die ganze Welt vor der atomaren Bedrohung zu schützen. Taten sind gefordert, doch welche es sein sollen, darüber sind sich ihre Gesinnungsgenossen von der Friedensbewegung noch uneins. Mit ihrem Elan erobert sich Ginger viel Ansehen in der Gruppe. Der Kunststudent, den sie eines Abends kennen lernt, ist von der attraktiven Rothaarigen gleich noch beeindruckter, als er erfährt, dass ihr Vater der Verfasser des legendären Buches „Die Idee der Freiheit“ ist. 5 Diese Freiheit von allen Verpflichtungen und Bindungen beansprucht Roland allerdings auch im Privaten für sich – ohne Rücksichten auf andere – und treibt Ginger damit zur Verzweiflung. Ihre Mutter Natalie erholt sich nach dem ersten Schock allmählich wieder von der Trennung. Sie fängt sogar wieder an zu malen. Ginger dagegen verliert zunehmend den Boden unter den Füßen. Bei einer Demonstration wird sie mit anderen Demonstranten festgenommen und von der Polizei brutal behandelt. Als man sie am nächsten Tag aus der Arrestzelle holt, ist das Mädchen vollkommen verstört und verwirrt. Tagelang spricht sie nicht mehr, weint nur noch ohne ersichtlichen Grund. Natalie, ihr Patenonkel, sein Lebensgefährte Mark und Bella machen sich große Sorgen, sind aber auch völlig ratlos. Denn es ist nicht nur die Angst vor einem Weltkrieg, die Ginger aufwühlt, sondern auch die Tatsache, dass sie das Geheimnis, das sie seit der Bootstour mit Rosa und ihrem Vater hütet, nicht länger für sich behalten kann. Sie erzählt ihrer Mutter und den Freunden vom Verhältnis von Rosa und Roland. Als die Erwachsenen Roland deswegen zur Rede stellen, zeigt der sich uneinsichtig: Er habe sein Leben lang nicht nur gegen die Tyrannei der Regierungen gekämpft, sondern auch gegen jene des klassischen Familienlebens. Für Gingers Sehnsucht nach einem Heim und einer Familie zeigt er zunächst kaum Verständnis. Bis eine neue Katastrophe alle Beteiligten erschüttert und eine zaghafte Versöhnung möglich scheint. 6 EIN INTERVIEW MIT REGISSEURIN SALLY POTTER Wie kam es zu dem Projekt? Ich wollte zum einen eine einfache, schlichte Geschichte erzählen, zum anderen zeigen, dass private Augenblicke unseres Lebens mit der Weltgeschichte verflochten sind. Wir sind Teil von allem, und alles ist ein Teil von uns. Diese Überlegung wollte ich anhand zweier Mädchen untersuchen, die in den frühen Sechzigern aufwachsen. In einer Zeit also, in der allmählich der Kalte Krieg immer stärker ins Bewusstsein der Menschen rückt und die atomare Bedrohung während der Kuba-Krise ihren bisher gefährlichsten Höhepunkt erreichte. Viele Menschen dachten damals, dies könnte das Ende der Welt sein. Diese weltweite Krisensituation spiegelt sich in den Beziehungen der einzelnen Charaktere dieser Geschichte: in ihren Lügen und ihrem Verrat, dem Aufeinanderprallen ihrer Überzeugungen, ihrer Angst vor der Vernichtung und ihrer Hoffnung für die Zukunft. Es gibt keine guten oder bösen Figuren in dieser Geschichte. Es geht um Individuen, die einfach ihr Bestes versuchen – angesichts dessen, woran sie in diesem Moment gerade glauben und wovon sie annehmen, es sei richtig, um weiterhin ein erfülltes Leben zu führen. Welche Erinnerungen haben Sie selbst an diese Zeit? Ich habe viele genaue und auch schmerzliche Erinnerungen an diese Phase. Die Existenz der Atombombe und die Schrecken von Hiroshima waren mir sehr bewusst. Ich hielt es für undenkbar und unverantwortlich, dass solche Waffen überhaupt existieren – vom Menschen erschaffen und dazu gedacht, uns zu bedrohen. Während der Kuba-Krise war ich dreizehn Jahre alt, und ich dachte damals wirklich, das ist das Ende der Welt. Aber meine eigenen Erinnerungen sind nicht genug Stoff für einen Film. Daher habe ich jede Dokumentation angesehen, die ich zu dieser Zeit und diesem Thema auftreiben konnte und habe Leute befragt, die sich damals in der Protestbewegung engagiert hatten – im „Komitee der 100“, zum Beispiel. Ich wollte wissen, wie es zuging, und was das alles für sie persönlich bedeutete. Ich las und erinnerte mich und hörte zu und malte mir die Zeit aus. Ich wollte alles so authentisch wie möglich darstellen. So wahr wie möglich. So echt wie möglich. Ein Porträt dieses Ausschnitts der britischen Gesellschaft war bisher viel zu selten im Film zu sehen – der Idealisten und Freidenker, der Atheisten und Gläubigen, die alle enorm leidenschaftlich waren, fehlerhaft und voller Widersprüche. Sie beschreiben GINGER & ROSA als leichter zugänglich als einige Ihrer früheren Arbeiten. Warum haben Sie sich für diese Art der Inszenierung entschieden? Ich wünsche mir immer, dass die Leute etwas mit dem anfangen können, was ich tue und ich bin enttäuscht, wenn es nicht klappt. Aber ich lerne aus jedem Film erneut, was funktioniert – oder auch nicht. Jeder von uns trägt sein Päckchen mit sich, und eben dies möchte ich sichtbar machen. In diesem Fall habe ich die bewusste Entscheidung getroffen, alles wegzulassen, was ein unmittelbares Verständnis behindern könnte. So wird sich hoffentlich jeder wieder erkennen. Deswegen ist der Film sehr direkt inszeniert und gefilmt, und immer aus einer einzigen Perspektive erzählt: aus Gingers Sicht. Dieser Blick half mir bei vielen weiteren Entscheidungen während der Dreharbeiten und natürlich auch schon während des Schreibens. Wie lief die Zusammenarbeit mit Elle Fanning? Elle war zwölf, als ich sie das erste Mal traf, und dreizehn Jahre alt, als wir mit den Dreharbeiten begannen. Inzwischen ist sie vierzehn. Sie sagte mir einmal, sie wäre mit diesem Film groß geworden. Es ist ganz außergewöhnlich, mit jemandem in einer so unglaublich entscheidenden Phase seines jungen Lebens zusammenzuarbeiten. Sie spielt, seitdem sie zwei Jahre alt ist, daher brachte sie die notwendige Erfahrung, Professionalität, Hingabe und Vorbereitung mit. Außerdem war sie vollkommen offen, immer tiefer und tiefer zu gehen und wirklich die untersten Schichten von Gingers Charakter herauszuarbeiten. Die eine Schicht war nämlich, was in der jeweiligen Szene 7 gerade passiert. Die zweite Ebene waren die Gefühle, die dahinter steckten: Ängste und Hoffnungen, Erinnerungen, Träume und Trauer. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so willens war, jede Regieanweisung anzunehmen. Ihre Offenheit, das völlige Fehlen jedes Unwillens und ihre Begeisterungsfähigkeit machten die Zusammenarbeit mit Elle wirklich zu einem Geschenk. Und mit Alice Englert? Die Arbeit mit Alice war eine ebensolche Freude. Sie ist schon etwas älter als Elle, aber sie haben es gut hinbekommen, schnell eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen. Sie haben voneinander sehr viel gelernt und hatten auch viel Spaß zusammen. Es gab zumindest immer jede Menge Gelächter. Alice stand vor einer ganz anderen Herausforderung als Elle. Ginger ist einem von Anfang an einfach sympathischer. Rosa dagegen macht manches, was die Zuschauer womöglich nicht sonderlich mögen. Alice ging dieses Problem mit viel Würde, Intelligenz und Einfühlungsvermögen an. Die Art, in der sie diese noch kindliche Verschlossenheit anfangs mit Ginger in ein frühreifes Erwachsensein verwandelt, ist wirklich erstaunlich: Es war, als ob man jemandem dabei zusieht, vier oder fünf Jahre älter und reifer zu werden – in nur fünf Wochen dauernden Dreharbeiten. Warum haben Sie nicht-britische Schauspieler ausgewählt, um Briten zu spielen? Sie waren einfach die richtigen Menschen für die entsprechenden Rollen. Die Aufgabe von Schauspielern ist es, das zu werden, was sie werden sollen, egal woher sie stammen. Ich habe während der Castings bemerkt, dass einige nicht aus Großbritannien stammende Darsteller den Szenen seltsamerweise eine besondere Authentizität verliehen haben. Wenn man sich Dokumentationen oder Nachrichtensendungen aus jener Zeit ansieht, vermittelt sich nicht die Art des ‚Britisch-Seins’, die man heute wahrnimmt. Es ist etwas anderes. Es war also klar, dass jeder Schauspieler mit seiner Stimme arbeiten und sie verändern musste, um der Sprache der damaligen Zeit gerecht zu werden. Am Ende fand ich es daher entscheidender, wie eng ein Schauspieler mit der jeweiligen Rolle verbunden ist, als welchen Pass er besitzt. Wie haben Sie den Film aufgenommen? Es wurde bewusst auf jeden Formalismus verzichtet, weil ich den Film ja so roh und leicht zugänglich wie möglich machen wollte. Ich wählte Robbie Ryan als Kameramann, weil ich ihn für seine vorherigen Arbeiten sehr bewundere, aber auch für seine persönlichen Qualitäten. Ich suchte jemanden, der schnell ist und vollkommen frei mit dem Material umgeht. Ich wollte alles locker laufen lassen, unsere Zusammenarbeit sollte so flexibel und spontan wie möglich sein; und ich wollte, dass er dem Film mit seinen Bildern richtiges Leben einhaucht. Daraus wurde eine sehr freudige und lebendige Erfahrung für uns alle. Der größte Teil des Films wurde mit der Handkamera gedreht. Die einzige Regel war, alles aus der Perspektive von Ginger zu sehen. Sie ist Dreh- und Angelpunkt der gesamten Geschichte und die Blickachse jeder einzelnen Szene. Wie verlief die Zusammenarbeit mit Anders Refn beim Schnitt? Mit Anders Refn hatte ich eine herrlich kämpferische und kreative Beziehung. Er wiederholte oft lachend Bergmans Maxime, dass im Schneideraum der Cutter den Film vor dem Regisseur retten muss. Also musste ich ihm ständig beweisen, dass ich noch radikaler streichen konnte als er. Man muss die Erinnerungen an das Drehbuch und auch an die Dreharbeiten soweit wie möglich verdrängen können. Wir hatten einige sehr leidenschaftlich ausgetragene Streitereien über bestimmte Themen und Charaktere. Das war wirklich aufregend, wie wir uns dann einigten, wie die Geschichte zu erzählen sei. Die Arbeit im Schneideraum ist einfach ... magisch. Wie war es, in London auf der Straße zu drehen? Ich liebe es, an Originalschauplätzen zu drehen. Es gab ein großes Brachland in OstLondon, ganz in der Nähe meines Hauses. Ich suchte nach einer heruntergekommenen Stadtlandschaft, nach Häusern, wie ich sie noch aus meiner eigenen Kindheit in London 8 kannte. Mir gefiel es, mit dem alten Gaswerk im Hintergrund, den Schwelbränden davor und den Kindern, die durch die Schuttberge rannten. Produktionsdesigner Carlos Conti und ich suchten nach Möglichkeiten, das London von heute nochmals so aussehen zu lassen wie 1962. Die Welt eben, die Ginger und Rosa bewohnen, und die das zeigt, was ihnen wichtig ist. Es ging um das Aussehen einer schmalen Gasse, eines zerbombten Geländes, vor dem sie herumlungern und üben konnten, Zigaretten zu rauchen. Jeder dieser Orte sollte wirklich spiegeln, was die Mädchen fühlen oder sehen. Wie trafen Sie die Musikauswahl? Die Musik im Film ist praktisch der Soundtrack des Lebens der Figuren. Es gibt keine Partitur im klassischen Sinn, sondern nur die Musik, die sich die Charaktere in bestimmten Momenten anhören, egal ob im Radio oder auf Platte. Ich habe Songs ausgewählt, die in dieser Zeit in der Hitparade waren (das geht dann von „Apache“ der Shadows bis hin zu „Take Five“ von Dave Brubeck), dazu Miles Davis, Thelonius Monk, Sidney Bechet und Django Reinhardt. Können Sie die wichtigsten Themen des Films zusammenfassen? Es geht um Freundschaft und Verrat, um Freiheit und Verantwortung, um die Politik in der Liebe und die Liebe in der Politik. Wie wir alle miteinander verbunden sind – ob wir es nun wollen oder nicht – mit den großen Ereignissen der Zeitgeschichte, egal ob hier oder auf der anderen Seite der Erde. Aber es geht auch um Moral und die ethischen Entscheidungen, die Menschen aufgrund ihres ganz speziellen Wertesystems treffen. Und um den Kampf zweier junger Mädchen um Beachtung als aufstrebende Künstlerinnen und politische Aktivistinnen. 9 BESETZUNG Alice Englert (Rosa) Die australische Newcomerin Alice Englert gab ihr Schauspieldebüt 2006 in dem Kurzfilm „The Water Diary“ von ihrer Mutter, der Regisseurin Jane Campion. Der Kurzfilm ist Teil des Kino-Mosaiks 8 von Campion, Wim Wenders, Jan Kounen, Mira Nair, Gus van Sant und anderen. Nach einigen Kurzfilmen spielte Alice, die kürzlich erst 18 Jahre alt wurde, ihre erste Hauptrolle in SINGULARITY mit Josh Hartnett und Neve Campbell und in IN FEAR, einem Thriller von Jeremy Lovering. Außerdem in Richard LaGraveneses Romanadaption BEAUTIFUL CREATURES über eine Familie mit übernatürlichen Kräften. Hier stand Englert gerade mit Jeremy Irons, Emma Thompson, Emmy Rossum und Alden Ehrenreich vor der Kamera. Alle drei Filme befinden sich augenblicklich in der Postproduktion und werden im Laufe des Jahres 2013 auch in Deutschland ins Kino kommen. Filmographie (Auswahl) Regie 2013 Roland Joffé Richard LaGravenese Sally Potter Jane Campion, Gael Garcia Bernal u.a. Hannah Cowley Jane Campion 2012 2008 SINGULARITY BEAUTIFUL CREATURES GINGER & ROSA 8 2008 2006 Flame of the West The Water Diary Elle Fanning (Ginger) Ihr Spielfilmdebüt gab Elle Fanning 2001 im Alter von zwei Jahren. Damals war sie als „Kleine Lucy“ in Jessie Nelsons I AM SAM zu sehen. Bis heute spielte die Vierzehnjährige in über zehn Kinoproduktionen und zahlreichen Fernsehfilmen und -serien wie „Criminal Minds“, „Dirty Sexy Money“, „Für alle Fälle Amy“ oder „Das verschwundene Zimmer“ mit. Zur durchaus beachtlichen Liste ihrer Spielfilme zählen unter anderem Steve Carrs „DER KINDERGARTEN DADDY (2003), BABEL (2006) von Alejandro González Iñárritu, DÉJA VU – WETTLAUF GEGEN DIE ZEIT (2006) von Tony Scott, DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON (2008) und Sofia Coppolas SOMEWHERE (2010). Im folgenden Jahr drehte die fleißige Schülerin vier Kinofilme, darunter J.J. Abrams SUPER 8 und den von Cameron Crowe inszenierten WIR KAUFEN EINEN ZOO. Elle Fanning war für ihr eindringliches Spiel in SOMEWHERE bereits für den Critic’s Choice Award nominiert und wurde bei den Young Hollywood Awards für diese Rolle zur Schauspielerin des Jahres ernannt. Mit SUPER 8 konnte sie ebenfalls eine Nominierung für die Critic’s Choice Awards und auch für den MTV Movie Award ergattern. Filmographie (Auswahl) Regie 2012 2011 2011 2010 2009 2008 2007 Sally Potter Cameron Crowe J.J. Abrams Sofia Coppola Andrey Konchalovskiy David Fincher Terry George GINGER & ROSA WIR KAUFEN EINEN ZOO SUPER 8 SOMEWHERE THE NUTCRACKER IN 3D DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON EIN EINZIGER AUGENBLICK 10 Alessandro Nivola (Roland) Seitdem ihm mit seiner Rolle als „Pollux Troy“ in FACE / OFF – IM KÖRPER DES FEINDES (1997) an der Seite von John Travolta und Nicholas Cage der Durchbruch gelang, wirkte Alessandro Nivola in über zwanzig Spielfilmen mit. Dazu zählen so unterschiedliche Arbeiten wie MANSFIELD PARK (1999) von Patricia Rozema, JURASSIC PARK III (2001), Lisa Cholodenkos LAUREL CANYON (2002), JUNIKÄFER (2005) von Phil Morrison und die zwei ersten Filme der GOAL! – LEBEN DEINEN TRAUM-Trilogie (2005/2007). 2009 verkörperte der 1972 in Boston geborene Nivola Coco Chanels große Liebe Arthur Boy Chapel in COCO CHANEL – DER BEGINN EINER LEIDENSCHAFT von Anne Fontaine. Anschließend übernahm der vielseitige Mime die Rolle des Luther Nicols in der Allen Ginsberg/Jack Kerouac-Biografie HOWL – DAS GEHEUL (2010). In WHO DO YOU LOVE (2008) spielte er den legendären Produzenten Leonard Chess. Zu seinen zahlreichen Fernsehproduktionen gehören unter anderem die Miniserie „The Company – Im Auftrag der CIA“ (2007) an der Seite von Michael Keaton und Alfred Molina. Fast das gesamte Jahr 2010 über stand Alessandro Nivola mit Sam Shepards „A Lie of the Mind“ in New York auf der Bühne. Auf der Leinwand sah man ihn zuletzt in David M. Rosenthals Drama JANIE JONES neben Abigail Breslin und Elizabeth Shue. Kürzlich erst hat Atom Egoyan seinen neuen Film DEVIL’S KNOT abgedreht, in dem Nivola neben Reese Witherspoon und Colin Firth eine Hauptrolle übernommen hat. Filmographie (Auswahl) 2012 2010 2009 2008 2007 2005 GINGER & ROSA JANIE JONES HOWL – DAS GEHEUL COCO CHANEL WHO DO YOU LOVE THE GIRL IN THE PARK GRACE IS GONE GOAL! LEBE DEINEN TRAUM TURNING GREEN Regie Sally Potter David M. Rosenthal Roy Epstein, Jeffrey Friedman Anne Fontaine Jerry Zaks David Auburn James C. Strouse Danny Cannon Michael Aimette, John G. Hofman Christina Hendricks (Natalie) Ihre beeindruckende Darstellung der Joan Harris in der TV-Serie „Mad Men“ (2007 bis 2012) brachte ihr höchstes Kritikerlob ein, zusätzlich auch jeweils eine Emmy-Nominierung in den Jahren 2010, 2011 und 2012 als Beste Nebenrolle in einer Fernsehserie. 2011 und 2012 wurde sie zudem für diese Rolle mit dem Critic’s Choice Television Award als Beste Nebendarstellerin in einer TV-Serie ausgezeichnet. Christina Hendricks begann ihre Karriere ebenfalls beim Fernsehen, mit zahlreichen Auftritten in „Undressed – Wer mit wem?“ (1999) und „Emergency Room“ (2002) sowie als Kelly Kramer im festen Ensemble von „Beggars and Choosers“ (2000 bis 2001). In der Comedy-Serie „Kevin Hill“ spielte sie von 2004 bis 2005 in 22 Folgen mit. In der Serie „The Court“ war sie regelmäßig an der Seite von Sally Field zu sehen. Zeitgleich trat sie auch in Serien wie „Without a Trace – Spurlos verschwunden“ (2006), „Life“ (2007 bis 2008), „Body of Proof“, „Ganz schön schwanger!“ (2007) oder „American Dad“ (2011) auf. Auf der Kinoleinwand sah man Hendricks zuletzt 2011 neben Sarah Jessica Parker in WORKING MUM – DER GANZ NORMALE WAHNSINN. Im Januar 2013 feierte Brian Dannellys Komödie STRUCK BY LIGHTNING in den USA Premiere, in der Christina Hendricks die weibliche Hauptrolle spielt. 11 Filmographie (Auswahl) Regie 2012 2007-2012 2012 2011 Sally Potter Matthew Weiner u.a. Brian Dannelly Douglas McGrath Lonny Price Nicolas Winding Refn Greg Berlanti 2010 GINGER & ROSA Mad Men STRUCK BY LIGHTNING WORKING MOM COMPANY DRIVE SO SPIELT DAS LEBEN Timothy Spall (Mark) Timothy Spall ist den Fernsehzuschauern noch bestens vertraut durch seine Rolle des Barry Taylor, den er in der Serie „Auf Wiedersehen, Pet“ von 1983 bis 2004 übernommen hatte. Der Kinodurchbruch dürfte dem viel beschäftigten Briten dann aber endgültig mit seiner Rolle als Peter Wurmschwanz in den HARRY POTTER-Verfilmungen (2004 bis 2011) gelungen sein. In THE KING’S SPEECH (2010) gab er den Winston Churchill, in ALICE IM WUNDERLAND (2010) den Bayard. Für Tim Burton stand er bereits in SWEENEY TODD – DER TEUFLISCHE BARBIER AUS DER FLEET STREET (2007) vor der Kamera. Mit Mike Leigh drehte er ebenfalls öfter: ALL OR NOTHING (2002), LÜGEN UND GEHEIMNISSE (1996) sowie DAS LEBEN IST SÜSS (1990). Zur langen Liste seiner bisherigen Spielfilme gehören unter anderem auch Gillian Armstrongs TÖDLICHE MAGIE (2007) und Edward Zwicks DER LETZTE SAMURAI (2003), außerdem noch Doug McGraths NICHOLAS NICKLEBY (2002), Cameron Crowes VANILLA SKY (2001) und VERLORENE LIEBESMÜH’ (2000) und HAMLET (1996) unter der Regie von Kenneth Branagh. Für seine Rolle als Cliff Gumbell in LUCKY BREAK – REIN ODER RAUS (2001) wurde Timothy Spall für den British Independent Film and London Film Critic’s Circle Award nominiert. 1999 erhielt er den Orden „Officer of the British Empire“ (OBE) von Queen Elizabeth II. und fünf BAFTA-Nominierungen für seine Interpretation des Maurice Purley in LÜGEN UND GEHEIMNISSE, für Mr. Venus in der Miniserie „Our Mutual Friend“, als Oswald Bates in dem TV-Drama „Shooting the Past“, als Richard Temple in TOPSY-TURVY und für seinen Tommy Rag in VACUUMING COMPLETELY NUDE IN PARADISE (2001) von Danny Boyle. Filmographie (Auswahl) Regie 2013 2012 Joel Hopkins Sally Potter Andy De Emmony Rowan Athale Syd Macartney Stephen Cookson 2011 2009 2007 2005 2002 LOVE PUNCH GINGER & ROSA LOVE BITE WASTELAND The Syndicate MY ANGEL HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES TEIL 1 und 2 FROM TIME TO TIME WÜSTENBLUME Gunrush HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ VERWÜNSCHT HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH NICHOLAS NICKLEBY David Yates Julian Fellowes Sherry Hormann Richard Clark David Yates Kevin Lima Mike Newell Douglas McGrath 12 Oliver Platt (Mark Two) Den gebürtigen Kanadier sah man zuletzt in Matthew Vaughns X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG (2011), in Ed Zwicks LOVE AND OTHER DRUGS – NEBENWIRKUNG INKLUSIVE (2010) und Nicole Holofceners PLEASE GIVE (2010) sowie Roland Emmerichs 2012 (2009), FROST/NIXON (2008) von Ron Howard, Harold Ramis Komödie YEAR ONE – ALLER ANFANG IST SCHWER (2009), CASANOVA (2005) von Lasse Hallström oder FUNNY BONES (1995). Außerdem sind zu erwähnen BULWORTH von Warren Beatty (1999), DIE WAFFEN DER FRAUEN (1988), FLATLINERS – HEUTE IST EIN SCHÖNER TAG ZUM STERBEN (1990), GRÜSSE AUS HOLLYWOOD (1990), EIN UNMORALISCHES ANGEBOT (1993), DIE JURY (1996), an der Seite von Eddie Murphy DR. DOLITTLE (1996) und neben Michael Douglas und Sean Bean SAG’ KEIN WORT (2001). In PIECES OF APRIL – EIN TAG MIT APRIL BURNS (2003) spielte Platt Aprils Vater Jim. In DIE TOCHTER MEINES BESTEN FREUNDES (2011) sah man ihn kürzlich erst neben Catherine Keener als besten Freund und Nachbarn von Hugh Laurie. Demnächst wird Marc Turtletaubs Komödie GODS BEHAVING BADLY (2012) in die Kinos kommen, in der neben Platt auch Christopher Walken, Sharon Stone und Alicia Silverstone mitwirken. Im Fernsehen übernahm Oliver Platt 2007 in der erfolgreichen Miniserie „The Bronx is Burning“ für acht Folgen den Part des George Steinbrenner. Für diese und weitere Rollen in „Huff – Reif für die Couch“ (2004), „West Wing – Im Zentrum der Macht“ (1999-2006) und „Nip/Tuck“ (2003-2010) wurde Platt mit Golden Globe-, SAG- und Emmy-Nominierungen bedacht. Auf der Bühne stand er unter anderem in „Der Sturm“, „Moon Over Miami“, der Lincoln Center-Produktion von „Ubu“, Jules Feiffers „Elliot Loves“ und Brian Kulicks Produktion von „Twelfth Night“. Für sein Spiel in Conor McPhersons „Shining City“ erhielt Platt eine Nominierung als Bester Hauptdarsteller. Filmographie (Auswahl) Regie 2012 2012 2010-2013 2011 Sally Potter Jackie Chan Darlene Hunt Julian Farino Matthew Vaughn Ed Zwick Nicole Holofcener Roland Emmerich Ron Howard Ryan Murphy Menno Meyjes 2010 2009 2008 2007-2008 2007 GINGER & ROSA CHINESE ZODIAC The Big C... und jetzt ich DIE TOCHTER MEINES BESTEN FREUNDES X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG LOVE AND OTHER DRUGS PLEASE GIVE 2012 – DAS ENDE DER WELT FROST/NIXON Nip/Tuck MEIN KIND VOM MARS Annette Bening (Bella) Die preisgekrönte Schauspielerin Annette Bening gab ihr Spielfilmdebüt 1988 in der Komödie FERIEN ZU DRITT mit Dan Aykroyd und John Candy. Von nun an spielte die 54-Jährige nur noch in hochkarätigen Produktionen und an der Seite großer Stars wie beispielsweise in VALMONT (1989), GRÜSSE AUS HOLLYWOOD (1990), THE GRIFTERS (1990), IN SACHEN HENRY (1991), PEFECT LOVE AFFAIR (1994), HALLO, MR. PRÄSIDENT (1995), MARS ATTACKS (1996), RICHARD III. (1996), AMERICAN BEAUTY (1999) oder ALLE LIEBEN JULIA (2004). Die zweifache Golden Globe-Gewinnerin spielte zuletzt 2010 an der Seite von Julianne Moore und Mark Ruffalo in THE KIDS ARE ALLRIGHT. Ihre Rolle als Nic brachte ihr einen Golden Globe und einen New York Film Critics Award ein, daneben eine Oscar-, Screen Actors Guild-, Critics Choice- und Independent Spirit-Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin. Sie erhielt bereits drei Oscar-Nominierungen, SAG-, Golden Globe-, 13 Emmy- und BAFTA-Nominierungen und Auszeichnungen. Vor kurzem erst wurde Annette Bening beim Hollywood Film Festival als „Schauspielerin des Jahres“ geehrt und beim Santa Barbara Film Festival in diesem Jahr ging der American Riviera Award an sie. Filmographie (Auswahl) Regie 2012 Sally Potter Shari Springer Berman, Robert Pulcini Jonathan Dayton, Valerie Faris Lisa Cholodenko Rodrigo García Ryan Murphy Phyllis Nagy István Szabó Kevin Costner 2010 2009 2006 2005 2004 2003 2000 GINGER & ROSA GIRL MOST LIKELY RUBY SPARKS THE KIDS ARE ALLRIGHT MÜTTER UND TÖCHTER KRASS Mrs. Harris – Mord in besten Kreisen BEING JULIA OPEN RANGE – WEITES LAND GOOD VIBRATIONS – SEX VOM ANDEREN STERN Mike Nichols Jodhi May (Anoushka) Die Britin gab ihr Spielfilmdebüt 1987 als Zwölfjährige in Chris Menges’ berührendem Drama ZWEI WELTEN neben Barbara Hershey. Für ihr beeindruckendes Spiel zeichnete sie die Jury des Festivals in Cannes mit dem Preis für die Beste Darstellerin aus. Nach einigen kleinen Rollen folgte 1992 bereits die nächste größere neben Daniel Day-Lewis und Madeleine Stowe in Michael Manns DER LETZTE MOHIKANER. 1994 spielte sie in SISTER MY SISTER mit Julie Walters und Joely Richardson. In HAUS BELLOMONT (2000) sah man sie neben Gillian Anderson. 2007 besetzte sie Peter Greenaway für seinen NIGHTWATCHING – DAS REMBRANDT-KOMPLOTT. Ein Jahr später kämpfte sie sich an der Seite von Daniel Craig und Liev Schreiber durch Edward Zwicks Partisanenkriegsdrama DEFIANCE – UNBEUGSAM. Ihr aktuellster Film I, ANNA, in dem sie neben Charlotte Rampling brilliert, erlebte seine Uraufführung im Rahmen der Berlinale 2012. Auch auf dem Bildschirm ist Jodhi May längst ein gern gesehener Gast, in Fernsehspielen wie „The Turn of the Screw“ (1999), „The Mayor of Casterbridge“ (2003) oder „The Other Boleyn Girl“ (2003) und kürzlich in Charles Sturridges „The Scapegoat“ (2012) ebenso wie in populären Serien wie zum Beispiel „Daniel Deronda“ (2002), „The Amazing Mrs Pritchard“ (2006), „Strike Back“ (2010) oder „The Jury“ (2011). Auch am Theater ist Jodhi May häufig beschäftigt. Sie trat in Caryl Churchills Drama „Far Away“ unter der Regie von Peter Brook im Pariser Theater Les Bouffes du Nord auf und in Anton Tschechows „Die Möwe“ und „Blackbird“ von David Harrower, beides inszeniert von Peter Stein. In Christopher Hamptons Drama „Die Methode“ („The Talking Cure“) stand sie am Londoner Cottesloe Theatre mit Ralph Fiennes auf der Bühne. Filmographie (Auswahl) Regie 2012 Sally Potter Charles Sturridge Barnaby Southcombe Michael Offer Daniel Percival u.a. David Attwood Peter Greenaway Stefan Schwartz Terence Davis 2011 2010 2007 2005 2000 GINGER & ROSA THE SCAPEGOAT I, ANNA The Jury II (5 Folgen) Strike Back (6 Folgen) Blood and Oil NIGHTWATCHING EIN TRAUZEUGE ZUM VERLIEBEN HAUS BELLOMONT 14 STAB Sally Potter (Buch & Regie) Ihren ersten 8mm-Film drehte Sally Potter bereits mit 14 Jahren. GINGER & ROSA ist der siebte Spielfilm, den sie nach einem eigenen Drehbuch inszenierte. Darüber hinaus hat die Britin viele Kurzfilme (darunter „Thriller“ und „Play“) sowie eine Fernsehserie gedreht. Zum bisherigen Schaffen der Regisseurin zählen auch zahlreiche Operninszenierungen und andere experimentelle Arbeiten für die Bühne. Kein Wunder, schließlich war Potter vor ihrer Tätigkeit als Filmemacherin als Choreographin, Musikerin und Performance-Künstlerin tätig. ORLANDO, ihre ungewöhnlich kühne Adaption des gleichnamigen Klassikers von Virginia Woolf mit Tilda Swinton in der Titelrolle, machte sie 1992 auch einem breiten Publikum bekannt. Es folgten 1997 TANGO-FIEBER, 2000 IN STÜRMISCHEN ZEITEN , im Jahr 2004 dann YES und 2009 schließlich RAGE. Sally Potter ist berühmt für ihre ungewöhnlichen, höchst phantasievollen und auch wagemutigen Inszenierungen. Binnen weniger Jahre arbeitete sie mit den kreativsten und herausragendsten Schauspielern der Gegenwart, darunter Julie Christie, Johnny Depp, Cate Blanchett, John Turturro, Steve Buscemi, Jude Law, Sam Neill, Joan Allen und Judi Dench. Ihre Filme wurden bislang mit über 40 international renommierten Preisen ausgezeichnet und erhielten darüber hinaus zwei Oscar-Nominierungen. Das Britische Film Institut London widmete Potter eine Retrospektive ihres gesamten bisherigen künstlerischen Werks, ebenso das MoMa in New York und die Filmoteca Madrid. 2012 verlieh ihr die Queen den Orden „Officer of the British Empire“ (OBE). Filmographie (Auswahl) 2012 2009 2004 2000 1997 1992 GINGER & ROSA RAGE YES IN STÜRMISCHEN ZEITEN TANGO-FIEBER ORLANDO Christopher Sheppard (Produktion) Christopher Sheppard gründete die Firma Adventure Pictures, als er sich 1990 mit der Künstlerin Sally Potter zusammen tat. Der Oscar-nominierte ORLANDO, eine der ersten großen europäischen Co-Produktionen, markierte somit 1992 sein Debüt als SpielfilmProduzent. Rasch folgten ähnlich bahnbrechende Produktionen, darunter 1996 der BAFTAnominierte TANGO-FIEBER, IN STÜRMISCHEN ZEITEN (2000) mit Christina Ricci, Johnny Depp, Cate Blanchett und John Turturro sowie 2004 YES mit Joan Allen, Simon Abkarian und Sam Neill. RAGE (2009) mit Jude Law, Judi Dench und Steve Buscemi war der erste Spielfilm, der seine Premiere zeitgleich auf der Kinoleinwand und auf dem Smartphone-Bildschirm feiern konnte. Er wurde 2010 für den Webby Award nominiert. Bevor er sich als Filmproduzent einen Namen machte, arbeitete Christopher Sheppard als Journalist auf allen Kontinenten. In dieser Zeit drehte er auch mehrere Dokumentationen, von denen zwei für den Royal Television Award nominiert waren. Filmographie (Auswahl) Regie 2012 2009 Sally Potter Sally Potter GINGER & ROSA RAGE 15 2004 2000 1992 YES EISENSTEIN IN STÜRMISCHEN ZEITEN ORLANDO Sally Potter Renny Bartlett Sally Potter Sally Potter Andrew Litvin (Produktion) Zu Beginn seiner Karriere entwickelte Andrew Litvin Stoffe und Projekte für viele britische Regisseure und Produzenten wie Sarah Radclyffe und Margaret Matheson. Schritt für Schritt arbeitete er sich die einzelnen Stufen hinauf, die ein Produzent kennen gelernt haben sollte, bis er schließlich seine eigenen Filme erarbeitete. In den vergangenen zehn Jahren war er als Line Producer für zahlreiche Filme tätig, darunter unter anderem Hideo Natakas CHATROOM (2010) mit Aaron Johnson, Andrea Arnolds Oscar-prämierter Kurzfilm „Wespen“ (2003) und Steve McQueens HUNGER (2008) mit Michael Fassbender, der in Cannes die Camera D’Or gewann und einen BAFTA für Besondere Leistungen. Außerdem fungierte Litvin in letzter Zeit öfter als Co-Produzent, beispielsweise für Niall MacCormicks ALBATROSS (2011) mit Sebastian Koch und Felicity Jones. Filmographie (Auswahl) Regie 2012 2011 Sally Potter Susan Jacobson Niall MacCormick Michèle Nuzzo, Penny Woolcock Edward Zwick Steve McQueen Penny Woolcock Gareth Lewis James Marquand Andrea Arnold 2009 2008 2007 2006 2003 GINGER & ROSA THE HOLDING ALBATROSS 1 DAY UNBEUGSAM - DEFIANCE HUNGER EXODUS THE BAKER DEAD MAN’S CARDS Wespen Robbie Ryan BSC (Kamera) Robbie Ryan nahm seinen ersten Spielfilm 1996 in Irland auf: HOW TO CHEAT IN THE LEAVING CERTIFICATE von Graham Jones. Für den Kurzfilm „The Tale of the Rat that wrote“ gewann er noch vor seinem Umzug nach Großbritannien den „Best Black and White Cinematography Award“. Seitdem drehte der Ire einige preisgekrönte Kurzfilme, etwa den mit einem BAFTA ausgezeichneten „Shadowscan“ (2001) unter der Regie von Tinge Krishan sowie den Oscar-dekorierten Kurzfilm „Wespen“ (2003) von Andrea Arnold. Mit Andrea Arnold arbeitete Ryan mittlerweile noch für drei weitere Spielfilme zusammen: bei RED ROAD (2006), der im selben Jahr mit dem Großen Preis der Jury in Cannes geehrt wurde; bei FISH TANK (2009), der ebenfalls den Großen Preis der Jury in Cannes erhielt; und bei WUTHERING HEIGHTS, für den Robbie Ryan den Ossekka Award für die Beste Technische Leistung beim Filmfestival in Venedig 2011 verliehen wurde. Zu seinen weiteren Arbeiten zählen BRICK LANE (2007) von Sarah Gavron, SCOUTING FOR THE BOYS (2010) von Tom Harper, Marc Evans’ PATAGONIA (2011) oder ANGEL’S SHARE – EIN SCHLUCK FÜR DIE ENGEL von Ken Loach. Filmographie (Auswahl) Regie 2013 2012 Ruairi Robinson Sally Potter Nick Ryan LAST DAYS ON MARS GINGER & ROSA THE SUMMIT ANGEL’S SHARE – EIN SCHLUCK FÜR DIE 16 2011 2010 ENGEL WUTHERING HEIGHTS I AM SLAVE PATAGONIA Ken Loach Andrea Arnold Gabriel Range Marc Evans Carlos Conti (Produktionsdesign) Carlos Conti stammt ursprünglich aus dem argentinischen Cordoba, lebt aber schon seit vielen Jahren in Paris. Unter den renommiertesten Produktionsdesignern genießt Conti weltweit einen hervorragenden Ruf. Seine erste Arbeit als Set-Ausstatter war 1981 für JeanJacques Beneix’ DIVA. Anschließend konzentrierte er sich ausschließlich auf den Bereich Produktionsdesign. Für viele bekannte und hoch gelobte französische Filme wie Beineix’ BETTY BLUE (1986), Andre´Techinés MEINE LIEBSTE JAHRESZEIT (1993) oder Claudet Sautets NELLY UND MONSIEUR ARNAUD (1995) gestaltete Conti den Look. Mit seiner Erfahrung im modernen französischen Kino und dem argentinischen Filmgeschäft war Carlos Conti geradezu prädestiniert für seine Aufgabe als Produktionsdesigner für Sally Potters TANGO-FIEBER (1997), der in Buenos Aires und Paris gedreht wurde und Conti eine Reise zurück zu seinen Wurzeln erlaubte – nach Argentinien und zum Tango. Anschließend arbeitete er auch für ihre nächsten Filme IN STÜRMISCHEN ZEITEN (2000) und YES (2004) wieder mit Potter zusammen. Für Walter Salles entwarf Conti sowohl des Design von DIE REISE DES JUNGEN CHE (2004) als auch 2012 von ON THE ROAD – UNTERWEGS. Filmographie (Auswahl) Regie 2013 2012 Sylvain Chomet Sally Potter Walter Salles Laurent Tuel Marc Forster Alexandra Leclère Emanuele Crialese Alexandra Leclère 2009 2007 2006 2004 ATTILA MARCEL GINGER & ROSA ON THE ROAD - UNTERWEGS LE PREMIER CERCLE DRACHENLÄUFER LE PRIX Á PAYER GOLDEN DOOR ZWEI UNGLEICHE SCHWESTERN Holly Waddington (Kostüm) Nach einer beachtlichen Karriere bei Theater, Tanz und Live-Performance ist GINGER & ROSA der erste Film, für den Holly Waddington als Kostümbildnerin verantwortlich zeichnete. Zuvor arbeitete sie bereits als Kostümassistentin oder Crewmitglied der Garderobe an folgenden Produktionen mit: LINCOLN (2012) und WAR HORSE (2011) von Steven Spielberg, ANOTHER YEAR (2010) und HAPPY-GO-LUCKY (2008) von Mike Leigh sowie GLORIOUS ’39 von Steven Poliakoff und THE OTHER MAN von Richard Eyre. Auch bei Joe Wrights ABBITTE (2007) war sie schon in der Kostümabteilung beschäftigt. Filmographie (Auswahl) Regie 2012 Sally Potter Steven Spielberg Steven Spielberg Christopher Menaul Mike Leigh Louis Leterrier Richard Eyre Mike Leigh Joe Wright 2011 2010 2008 2007 GINGER & ROSA LINCOLN GEFÄHRTEN FIRST NIGHT ANOTHER YEAR KAMPF DER TITANEN DER ANDERE HAPPY-GO-LUCKY ABBITTE 17 Anders Refn (Schnitt) Bisher hat Anders Refn den Schnitt für über 50 Spielfilme, Dokumentationen und Fernsehspiele erstellt. Zu seinen aktuelleren Arbeiten zählen Henning Calsens ERINNERUNG AN MEINE TRAURIGEN HUREN (2011), Jeremy Wellers LIMBOLAND (2010) und Lars von Triers ANTICHRIST (2009). Für Lars von Triers BREAKING THE WAVES (1996) und ANTICHRIST (2009) wurde er von der dänischen Filmakademie mit dem „Robert“ in der Kategorie Schnitt ausgezeichnet. Außerdem erhielt er für sein Schaffen 2004 die „Bodil“, den ältesten dänischen Filmpreis, als speziellen Ehrenpreis. Neben seiner Arbeit als Cutter verfasst Anders Refn aber auch selbst Drehbücher und inszeniert, beispielsweise STRØMER (1979), SLÆGTEN (1978), THE FLYING EVILS (1985), SORT HØST (1994) und SETH (1998). Zu seinen Abeiten fürs Fernsehen zählen unter anderem die Serien „En Gang StrØmer“ (1987) und „Taxa“ (1996). Filmographie (Auswahl) Regie 2012 Sally Potter Anne-Grethe Bjarup Riis Christian E. Christiansen Henning Carlsen Peter Lindholm Jeremy Weller, Jenle Hallund Friðrik Þór Friðriksson Lars von Trier Joachim Rønning, Espen Sandberg Karsten Kjær 2009 2008 GINGER & ROSA THIS LIFE ID:A IDENTITÄT ANONYM ERINNERUNG AN MEINE TRAURIGEN HUREN Där vi en gång gått LIMBOLAND MAMA GOGO ANTICHRIST MAX MANUS 2007 Teuflische Karikaturen 2011 2010 18