Umwelterklärung 2014 Emden

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Umwelterklärung 2014 Emden
Umwelterklärung 2014
Emden
Der Mensch. Die Umwelt.
Das Auto. Eine Verantwortung.
2
Standortübergreifender Teil
Gemeinsames
4–5
Verantwortung für unsere Umwelt
6–7
Umweltpolitik von Volkswagen
8–15
Produktion und Erzeugnisse
16–19
Betriebliches Umweltmanagement
20–23
Umweltmanagement in Zahlen
24–27
System zur Erfassung und Bewertung von
Umweltaspekten (SEBU)
28–29 Umweltbilanzen
30–33
„Think Blue.“ und „Think Blue. Factory.“
Zum Werk
4–7
Vorstellung des Standortes
8–9
Beschreibung der wesentlichen umweltrelevanten
10–13
Besonderheiten und Entwicklung
Anlagen
14–15
Umweltauswirkungen des Standortes
16–25
Entwicklung der Kernindikatoren
26–28 Umweltprogramm
29
Gültigkeitserklärung
Anhang
35
Abkürzungen und Erklärungen
36
Ansprechpartner/Weitere Informationen
37
Impressum
Die Umwelterklärungen der Werke Wolfsburg, Braunschweig, Kassel, Emden, Salzgitter, Hannover
(Volkswagen Nutzfahrzeuge) und Osnabrück erscheinen in dieser Broschüre zusammen. Modularer Aufbau und stilgleiche
Darstellungsweise der vorliegenden „Gemeinsamen Umwelterklärung 2014“ ermöglichen einen informativen und gesamthaften Überblick über die kontinuierliche Verbesserung des Betrieblichen Umweltschutzes an diesen Standorten.
Diese Broschüre wird jährlich aktualisiert und herausgegeben.
Hinweis: Die Angaben dieser Umwelterklärung beziehen sich auf das Bilanzjahr 2013.
Standortübergreifender Teil
3
Verantwortung für unsere Umwelt
Thomas Ulbrich, Prof. Dr. Werner Neubauer,
Dr. Josef Baumert und Bernd Osterloh
Liebe Leserinnen und Leser!
Volkswagen nimmt als großer Automobilhersteller seine Ver-
Erdgasantriebe und reine Elektro- sowie Hybridfahrzeuge mit
antwortung für eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft,
Batterie- und Brennstoffzellentechnik.
Umwelt und Gesellschaft ernst. Unser Anspruch ist die Schaffung bleibender Werte: für das Unternehmen, seine Mitarbeiter
Aktuellstes Beispiel ist der Golf GTE, der als Plugin-Hybrid ei-
und Aktionäre, aber auch für die Länder und Regionen, in de-
nen Turbobenzinmotor und einen drehfreudigen Elektromotor
nen wir tätig sind. Mobilität so zu gestalten, dass sie so ressour-
aufweist. Damit werden Fahrdynamik und Sparsamkeit vereint,
censchonend wie möglich hergestellt und so umweltfreundlich
die CO2-Emissionen liegen zwischen 35 und 39 g/km. Mit den
wie möglich genutzt werden kann, sehen wir als eine unserer
Modellen e-up! und e-Golf wird unser technologischer Füh-
wichtigsten Aufgaben an.
rungsanspruch auch bei der Elektromobilität untermauert.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, setzt Volkswagen auf
Noch stärker als in der Vergangenheit rückt bei Volkswagen das
eine in ihrer Breite einzigartige Antriebsvielfalt und auf res-
Thema Ressourceneffizienz in den Fokus. Dieses leistet nicht
sourcenschonende Fertigungsstätten. Jede neue Modellgenera-
nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch
tion wird im Schnitt zehn bis 15 % effizienter als der Vorgänger.
zur Wirtschaftlichkeit. Dafür steht das Programm „Think Blue.
Als erster Automobilhersteller hat sich Volkswagen dazu be-
Factory.“ Es ist Teil unserer ganzheitlichen Haltung in Bezug
kannt, die CO2-Emissionen seiner Fahrzeugflotte bis 2020 auf 95
auf ökologische Verantwortung. Ziel ist es, bis 2018 die durch
g/km zu senken. 2013 wurde die Schwelle von 130 g/km bereits
die Fertigung verursachte Umweltbelastung um 25 % zu redu-
unterschritten. Dabei setzen wir nicht auf die eine, sondern auf
zieren (Vergleichsjahr 2010). Gemessen werden die Parameter
mehrere Antriebstechnologien. Zu diesem Portfolio gehören
Verbrauch von Energie und Wasser, das Aufkommen an Abfall
neben ständig verbesserten Otto- und Dieselmotoren auch
sowie der Ausstoß von CO2 und Lösemitteln. Jedes Werk prüft
Thomas Ulbrich
Vorstand Produktion, Logistik
Volkswagen
Prof.
Dr. We
Werner Neubauer
Pro
of Dr
Vorstand Komponente
Volkswagen Pkw
4
Standortübergreifender Teil | Verantwortung für unsere Umwelt
die Elemente eines zentral bereitgestellten Maßnahmenkata-
Seit 1995 beteiligen sich die Marken Volkswagen und
logs auf Umsetzbarkeit, definiert ggf. eigene Maßnahmen, wo-
Volkswagen Nutzfahrzeuge am Eco-Management and Audit
bei auch die Ideen der Mitarbeiter einbezogen werden, und er-
Scheme (EMAS) der Europäischen Union und – beginnend in
arbeitet seinen spezifischen Migrationspfad, mit dem die
2009 – auch am Zertifizierungsverfahren des Energiemanage-
Effizienzziele bis 2018 erreicht werden können.
ments gemäß der Norm ISO 50001. Außerdem wird seit 2009 das
Selbstverständlich ist für uns, dass auch die neu eröffneten Fer-
Umweltmanagementsystem der Technischen Entwicklung
tigungsstätten in Russland, China und Mexiko von Beginn an
nach ISO TR 14062 ausgerichtet.
höchste Umweltstandards erfüllen.
Die vorliegende Umwelterklärung von Volkswagen ist modular
Die in der Zwischenzeit aktualisierte Betriebsvereinbarung
aufgebaut: In einem ersten Teil werden standortübergreifende
Umweltschutz bringt bereits seit 1995 zum Ausdruck, dass Um-
Regelungen und Abläufe beschrieben, der zweite Teil bietet ei-
weltschutz integraler Bestandteil des Arbeitsumfeldes und der
nen Überblick über die konkreten Ziele und Leistungen im
täglichen Arbeit jedes Einzelnen ist. Sachkundige für Umwelt-
Umweltschutz an den Standorten Wolfsburg, Braunschweig,
schutz und für Energie werden gezielt fortgebildet, um die Um-
Emden, Kassel, Salzgitter, Hannover und Osnabrück. Wir wün-
weltbeauftragten vor Ort zu unterstützen.
schen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns auf Ihre
Rückmeldungen, Fragen und Anregungen.
Mit der jährlichen Auszeichnung von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern mit „herausragendem, persönlichem Engagement für den Umweltschutz“ manifestieren Betriebsrat und
Unternehmensleitung dieses Grundverständnis.
Dr. Josef Baumert
Vorstand Produktion, Logistik
Volkswagen Nutzfahrzeuge
Bernd Osterloh
Vorsitzender Gesamtbetriebsrat
Volkswagen
Standortübergreifender Teil | Verantwortung für unsere Umwelt
5
Umweltpolitik von Volkswagen
6
Standortübergreifender Teil | Umweltpolitik von Volkswagen
Präambel
Volkswagen entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Au-
5.
tomobile zur Sicherstellung individueller Mobilität. Das Un-
die Einhaltung der Umweltpolitik und -ziele sowie die Funk-
ternehmen trägt Verantwortung für die kontinuierliche Ver-
tionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems. Dies schließt
besserung der Umweltverträglichkeit seiner Produkte und die
die Bewertung der erfassten umweltrelevanten Daten ein.
Verringerung der Beanspruchung der natürlichen Ressourcen
6.
und des Energieverbrauchs unter Berücksichtigung wirt-
mit Kunden, Händlern und der Öffentlichkeit sind für Volks-
schaftlicher Gesichtspunkte. Es macht daher umwelteffizi-
wagen selbstverständlich. Die Zusammenarbeit mit Politik
ente fortschrittliche Technologien weltweit verfügbar und
und Behörden beruht auf einer handlungsorientierten und
bringt sie über den gesamten Lebenszyklus seiner Produkte
vertrauensvollen Grundhaltung und bezieht die Notfallvor-
zur Anwendung. Es ist an allen Standorten Partner für Gesell-
sorge an den einzelnen Produktionsstandorten mit ein.
schaft und Politik bei der Ausgestaltung einer sozialen und
7.
ökologisch nachhaltigen, positiven Entwicklung.
chend ihren Aufgaben im Umweltschutz informiert, qualifi-
Der Vorstand von Volkswagen überprüft regelmäßig
Die offene und klare Information sowie der Dialog
Alle Mitarbeiter von Volkswagen werden entspre-
ziert und motiviert. Sie sind zur Umsetzung dieser Grund-
Grundsätze
sätze sowie zur Erfüllung der gesetzlichen und behördlichen
1.
Auflagen im Rahmen ihrer jeweiligen Aufgabenstellung ver-
Es ist das erklärte Ziel von Volkswagen, bei all seinen
Aktivitäten die Einwirkungen auf die Umwelt so gering wie
pflichtet.
möglich zu halten und mit den eigenen Möglichkeiten an der
Lösung der regionalen und globalen Umweltprobleme mitzuwirken.
2.
Es ist das Ziel von Volkswagen, hochwertige Automo-
bile anzubieten, die den Ansprüchen seiner Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Qualität
und Komfort in gleicher Weise gerecht werden.
3.
Zur langfristigen Sicherung des Unternehmens und
zur Steigerung seiner Wettbewerbsfähigkeit erforscht und
entwickelt Volkswagen ökologisch effiziente Produkte, Prozesse und Konzepte für individuelle Mobilität.
4.
Das Umweltmanagement von Volkswagen stellt auf
der Grundlage der Umweltpolitik sicher, dass gemeinsam mit
Zulieferunternehmen, Dienstleistern, Handelspartnern und
Verwertungsunternehmen die Umweltverträglichkeit seiner
Automobile und Fertigungsstandorte einem kontinuierlichen
Verbesserungsprozess unterworfen ist.
Standortübergreifender Teil | Umweltpolitik von Volkswagen
7
Produktion und Erzeugnisse
Fahrzeugfertigung
8
Standortübergreifender Teil | Produktion und Erzeugnisse
Logistik
Um ein modernes Kraftfahrzeug herstellen zu können, müs-
mierter Behälter und die ständige Prüfung der Möglichkeiten
sen bis zu 10.000 Einzelteile programm- und zielgerecht zu-
zur Bahnnutzung.
sammengeführt werden. Dies bedeutet hohe Anforderungen
3.
an eine exakte Produktionsplanung, präzise Organisation
Umwelt-Prioritäten der Logistik.
Information und Schulung der Mitarbeiter zu diesen
und termingerechten Transport. Jedes Teil muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Einbauort sein. Großrechner
Als erster deutscher Automobilhersteller ist Volkswagen dem
steuern die Anlieferung der Einzelteile sekundengenau. Diese
Clean Shipping Network beigetreten. Damit nutzt die
komplizierten Abläufe erfordern eine detaillierte Logistik. Sie
Volkswagen Logistik das Bewertungstool Clean Shipping In-
beginnt im Beschaffungsbereich, der bei der Zulieferindustrie
dex (CSI), dessen Daten die ökologische Effizienz von Schiff-
die benötigten Teile, Baugruppen und Komponenten ein-
transporten besser vergleichbar machen. Die Emissionen
kauft. Größere Materialmengen werden für alle Werke zentral
einzelner Schiffe und einzelner Strecken lassen sich nachvoll-
beschafft und möglichst ohne Zwischenlagerung direkt an die
ziehen, valide Umweltkriterien für die Auswahl von Schiffen
Produktion geliefert.
werden bereitgestellt. Zu den Kriterien gehört neben Chemi-
Die wesentlichen Umweltaspekte sind Emissionen von CO,
SO2. Volkswagen setzt sich für die Aufnahme weiterer Krite-
CO2 und NOx. Mit ständig verbesserten Logistikkonzepten
rien wie z. B. Rußemissionen in diese Liste ein.
kalien und Abfallentsorgung der Ausstoß von CO2, NOx und
wird an deren Reduzierung gearbeitet.
Die Volkswagen Logistik hat sich – als Beitrag zum 25-%-Ziel
Die Volkswagen Logistik mietet für bestehende Bahnverkehre
des Konzerns – vorgenommen, den Carbon Footprint ihrer
zwischen europäischen Standorten aber auch auf weiteren
Transportaktivitäten zu senken. Grundlage ist ein dreistufiger
Verbindungen 300 sogenannte Schiebewandwagen an. Diese
Ansatz:
modernen Waggons gelten als besonders umweltschonend,
1.
Es werden Methoden entwickelt, die durch logis-
weil sie aufgrund einer durchgehenden Innenhöhe von drei
tische Vorgänge verursachten Emissionen zu reduzieren und
m und Leichtbautechnik mehr Ladevolumen haben und eine
deren Entwicklung zu verfolgen.
hohe Nutzlast von 28,5 t befördern können. Zudem sorgen
2.
Bremsklötze aus Komposit-Materialien sowie Anpassungen
Es werden verschiedene auf die spezielle Liefersitua-
tion zugeschnittene Maßnahmen umgesetzt, die zum großen
der Bremsanlagen für eine deutliche Minderung des Rad-
Teil bereits existieren, aber noch nicht durchgehend ange-
Schiene-Geräusches.
wendet werden. Beispiele sind die Senkung der Transport-Kilometer durch Nutzung von Cross Docks, Milkruns und, wo
Ein Fließschema auf Seite 13 verdeutlicht die Abläufe in der
sinnvoll, von Direktrelationen, die Kontrolle der Transport-
Fahrzeugfertigung, die im Folgenden beschrieben werden.
fahrzeuge auf maximale Auslastung, Bereitstellung opti-
Standortübergreifender Teil | Produktion und Erzeugnisse
9
Presswerk
An erster Stelle in der Prozesskette steht das Presswerk. Aus-
In den letzten Jahren hat das Warmumformen im Presswerk
gangsmaterial für die meisten Karosserieteile ist Feinblech in
immer mehr an Bedeutung gewonnen. In diesem Verfahren
Rollenform (Coils), das zu Platinen zugeschnitten wird, dem
werden Platinen auf 900° C erhitzt und dann im Umformpro-
Ausgangsmaterial für die weiteren Bearbeitungsschritte. Das
zess auf 180° C abgekühlt. Die so hergestellten Teile zeichnen
verwendete Material ist immer noch überwiegend Stahl, zu-
sich durch eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht aus. Im
nehmend kommt aber auch Aluminium zum Einsatz.
Automobilbau ermöglicht das dünnere und damit leichtere
Die Bearbeitung erfolgt mit Scheren, Stanzen und Tiefzieh-
Bauteile.
pressen. Dabei entstehen Bodengruppen, Dächer, Rahmen-
Das Warmumformen führt im ersten Schritt zu einem erhöh-
profile, Motorhauben, Heckklappen und Türen. Um die Ma-
ten Energieeinsatz in den Produktionswerken. Diese höhere
terialeffizienz des Prozesses zu optimieren und gleichzeitig
Umweltlast wird durch die Gewichtseinsparung und damit
die Abfallmenge zu verkleinern, wird ständig daran gearbei-
über eine geringere CO2-Belastung im Lebenszyklus mehr als
tet, die Zuschnitte zu verbessern und ausgestanzte Bleche
kompensiert.
weiter zu nutzen. Diesem Ziel sind jedoch enge technolo-
Aus Umweltschutzsicht sind daneben die Anwendung großer
gische Grenzen gesetzt. Rund 45 % des eingesetzten Materials
Mengen an Zieh- und Hydraulikölen, der große Bedarf an
fallen deshalb dennoch als Abfall an. Nach sortenreiner
Druckluft sowie das Auftreten von Lärm, Erschütterungen
Sammlung wird dieser zur Volumenverringerung paketiert
und Schwingungen besonders zu beachten.
und zu 100 % in den Materialkreislauf zurückgeführt.
Lackaufbau, schematisch – Schichtdicken in tausendstel Millimeter
Klarlack
35–45 wm
Basislack
12–30 wm
Füller
25–35 wm
Kathodische
Tauchlackierung
Zinkphosphatierung
Glanz
Farbton
UV-Schutz
17–22 wm
Steinschlagschutz
0–8 wm
Korrosionsschutz
Verzinktes Stahlblech
10
Standortübergreifender Teil | Produktion und Erzeugnisse
Haftung
Karosserie
Montage
Im nächsten Arbeitsschritt fügen Roboter im nahezu voll-
Anschließend erfolgt der Zusammenbau des Fahrzeugs an
ständig automatisierten Karosseriebau die Einzelteile zur
den zum Teil automatisierten Montagelinien. Hierbei kom-
Rohkarosserie. Wesentliche Fügetechnik ist das energieeffi-
plettieren überwiegend vorgefertigte Baugruppen und Mo-
ziente Punktschweißen, es kommen aber auch Verfahren wie
dule (unter anderem Cockpit, Sitze, Antriebseinheit) das Au-
Clinchen, Kleben – mit lösemittelarmen bzw. -freien Kleb-
tomobil. So besteht beispielsweise die Antriebseinheit aus
stoffen – und Laserschweißen zur Anwendung. Die Energieef-
Motor, Getriebe und Vorderachse. Diese stammen hauptsäch-
fizienz der Laseraggregate konnte in den vergangenen Jahren
lich aus der Produktion anderer Werke des Konzerns. Eine lo-
signifikant gesteigert werden.
gistische Herausforderung stellt die enorme Vielfalt an mög-
Zur Verringerung der Umwelteinwirkungen werden Schweiß-
lichen Fahrzeugvarianten dar. Ein riesiges Spektrum von
rauche abgesaugt und über Staubfilter gereinigt, Klebstoffab-
Komponenten muss zeitlich und räumlich punktgenau an
fälle werden minimiert und die Elektrodenkappen werden so
den Montagebändern eintreffen.
oft wie möglich aufgearbeitet und anschließend in Recyclingprozesse zurückgeführt.
Ist das Fahrzeug fahrbereit, wird es betankt. Zur Vermeidung
von Emissionen wird dabei wie bei externen Tankstellen ein
Lackieren
Befüllsystem mit Abgasrückführung angewendet. Anschlie-
In der Lackiererei wird mit großen Mengen Material, Wasser
ßend fährt das Fahrzeug mit eigenem Antrieb zu den Einstell-
und Energie umgegangen. Es entstehen Emissionen orga-
ständen. Hier prüfen Mitarbeiter die Funktion von Motor,
nischer Lösemittel in die Luft und als gefährlicher Abfall zu
Bremsen, Lenkung und Scheinwerfern. Auf einem Rollenprüf-
entsorgende Lackschlämme. Außerdem müssen große Abwas-
stand absolviert das Auto eine erste Probefahrt.
sermengen behandelt werden. Dieser Bereich ist deswegen der
Im Anschluss fahren die Automobile zur Verladerampe und
Prozessschritt in der gesamten Fahrzeugproduktion mit der
per Bahn bzw. Lkw zu den Händlern. Auf Kundenwunsch wer-
größten Umweltrelevanz.
den sie dabei durch Klebefolien oder Transportschutzhauben
vor Umwelteinflüssen geschützt.
Nach dem Entfetten, Spülen und Passivieren in Tauch- und
Spülbädern erhalten die Karossen in mehreren Arbeitsgängen
verschiedene Lackschichten. Sie schützen das Metall vor Korrosion und geben dem Fahrzeug die gewünschte Farbe.
Es wird ständig daran gearbeitet, den Wirkungsgrad des Lackauftrags zu erhöhen, den Lack also möglichst verlustarm zu
applizieren. Hierbei kommen überwiegend Wasserlacke mit
einem äußerst geringen Lösemittelanteil zum Einsatz. Die
oberste Schicht, der Klarlack, muss die Karosserie vor vielfältigen äußeren Einflüssen schützen sowie höchsten Qualitätsanforderungen genügen und enthält deshalb einen größeren Anteil organischer Lösemittel. Beim Trocknungsprozess
verdunsten die Lösemittel und werden in nachgeschalteten
Anlagen verbrannt. Die dabei entstehende Wärme wird wiederum zum Beheizen des Lacktrockners genutzt. Die Lösemittelemissionen unterliegen regelmäßiger Überwachung. Alle
Grenzwerte werden eingehalten bzw. unterschritten.
Abschließend erfolgt die Konservierung. Dabei werden die
Hohlräume mit Heißwachs geflutet – ein lösemittelfreier und
deshalb umweltverträglicher Vorgang. Am Standort Osnabrück
wird auch das Timespray-Verfahren angewendet, wobei die
Hohlräume mit einer Wachs-/Wasserdispersion ausgesprüht
werden.
Standortübergreifender Teil | Produktion und Erzeugnisse
11
Braunschweig
ca. 5.600 Beschäftigte
breite Palette an
Spritzgussteilen
Kassel
ca. 13.660 Beschäftigte
Emden
ca. 7.660 Beschäftigte
Pressteile
Antriebsgelenkwellen
Getriebe, Zylinderkurbelgehäuse, Abgasanlagen, aufbereitete Aggregate
und Aggregateteile
Pressteile
Salzgitter
ca. 5.700 Beschäftigte
Motoren,
Zylinderkurbelgehäuse, Zylinderköpfe, Kurbelwellen, Saugrohre
Hannover
ca. 11.900 Beschäftigte
Großraumlimousinen,
Nutzfahrzeuge auf
Basis T5, Amarok
Pressteile, Zusammenbauten, lackierte
Karossen für andere
Montagestandorte
Volkswagen Osnabrück
ca. 2.000 Beschäftigte
Golf Cabrio, Porsche
Boxster u. Cayman,
VW XL1
Pressteile
12
Stahlräder,
Lenkstangenrohr,
Seilzugschaltung
Querlenker,
Federbeine/Dämpfer,
Hilfsrahmen,
Schwenklager,
Achsen, Lenkgetriebe,
Schräglenker
Pressteile,
Zusammenbauten
Passat, Passat Variant, Volkswagen CC
Massenstrom
Antrieb
Stoßfänger,
KunststoȔtanks
Massenstrom
Fahrwerk
Golf, Golf Sportsvan,
Touran, Tiguan
Massenstrom
Karosseriebau
Massenstrom
KunststoȔtechnik
Wolfsburg
ca. 52.500 Beschäftigte
Fahrzeuge
Übersicht – Standorte
Standortübergreifender Teil | Produktion und Erzeugnisse
Wärmetauscher,
Zylinderköpfe,
Saugrohre
Übersichtsbild – Prozessschrittzuordnung
Gießerei
Presswerk
Aluminium/Magnesium
Einsatz von Leichtmetallschrotten
Mechanische Werkstätten
Karosseriebau
Getriebe, Motoren, Achsen,
Bremsen, Felgen, Kleinteile
Lackiererei
Härterei
Konservierung, Galvanik,
Tauchlackierung
HohlraumKunststoȔteilefertigung
konservierung
Vormontage
Stoßstange, Armaturentafel,
Karosserieteile
Nachbehandlung
Prüfstände
Fremdherstellung
Montage
stark umweltrelevante Bereiche
umweltrelevante Bereiche
wenig umweltrelevante Bereiche
umweltrelevante Bereiche (nicht im Verantwortungsbereich von Volkswagen)
Standortübergreifender Teil | Produktion und Erzeugnisse
13
Produktion und Erzeugnisse
Komponentenfertigung
14
Standortübergreifender Teil | Produktion und Erzeugnisse
Motoren
Die Produktion von Komponenten ist neben der Fahrzeugher-
In der mechanischen Fertigung entstehen aus angelieferten
stellung ein Fertigungsschwerpunkt der Standorte. So werden
Gussteilen und Rohlingen Motorblöcke, Zylinderköpfe und
zahlreiche Aggregate und Baugruppen, beispielsweise Getriebe,
Kurbelwellen. Für die spangebenden Bearbeitungsverfahren
Motoren, Achsen, Abgasanlagen und Kunststoffteile, konzernin-
wie Fräsen, Bohren, Drehen, Schleifen und Honen gilt das Glei-
tern hergestellt. Drei Beispiele:
che wie für den Bereich Getriebebau: Es gelingt in immer mehr
Abschnitten der mechanischen Fertigung, durch Verwendung
Getriebe
optimierter Werkzeuge auf Verfahren umzustellen, die den Ein-
Je nach Typ bestehen Getriebe aus 400 bis 800 Einzelteilen: Ge-
satz von minimalen Schmiermengen erlauben.
häuse, Zahnräder, Wellen, Wälzlager, Flansche, Synchronisati-
Komponenten, die im Motor besonders großen Kräften ausge-
onseinrichtungen, Schaltelemente und Kleinteile. Die Gießerei
setzt sind, erhalten durch eine chemisch-physikalische Be-
fertigt Leichtmetall-Getriebegehäuse. Hierbei wird in hohem
handlung oder mittels Plasmaverfahren eine höhere Ver-
Maß Recyclingmaterial genutzt. Zahnradrohlinge bekommen
schleißfestigkeit. In weiteren Produktionsbereichen werden
ihre Grundform in der Schmiede, wobei immer mehr versucht
Pleuel, Nockenwellen, Ventile, Tassenstößel, Lager und eine
wird, schon hier eine möglichst endkonturnahe Form zu errei-
Vielzahl weiterer Motorkomponenten gefertigt. Der Zusam-
chen. Die nachfolgende Bearbeitung kann dann erheblich re-
menbau der Aggregate erfolgt anschließend auf Montagelinien.
duziert werden.
In Einstellständen werden die Motoren auf ihre Funktion geprüft. Die Serienüberwachung erfolgt auf Motorprüfständen.
Den nächsten Arbeitsgang – die spanabhebende Bearbeitung –
Dort finden neben einem Leistungstest auch die Messung des
leistet der Bereich Mechanik. Hierbei eingesetzte Kühlschmier-
Verbrauchs und die Kontrolle der Emissionswerte statt. Durch
stoffe werden ständig regeneriert und so lange wie möglich
den zunehmenden Einsatz von Kalttests können hierbei Kraft-
wiederverwendet. Das erklärte und systematisch verfolgte Um-
stoff und Schadstoff- sowie CO2-Emissionen eingespart werden.
weltziel ist hier der weitestgehende Einsatz von Trockenbear-
Vor dem Abtransport in die fahrzeugbauenden Werke wird ein
beitung und Minimalmengenschmierung, was technisch bei
Teil der Aggregate mit einer Schutzschicht aus Wachs versehen,
vielen, aber nicht allen Bearbeitungsschritten möglich ist. Die
wobei keine organischen Lösemittel mehr eingesetzt werden.
Folge ist die zunehmende Eliminierung großer Mengen an
Kühlschmierstoffen, die mit Energieaufwand gefördert und ge-
KunststoȔteile
reinigt werden müssen.
Die Kunststofftechnik stellt beispielsweise Kraftstofftanks,
Anfallende Metallabfälle gelangen nach sortenreinem Trennen
Stoßstangen, Gehäuse, Verkleidungen und Instrumententafeln
erneut in den Produktionskreislauf. In der Härterei erhalten
her. Hier wird mit modernsten Methoden wie Mehrkomponen-
Zahnräder und Wellen ihre Verschleißfestigkeit, wobei je nach
ten-Spritzgießen, Gas-Innendruckverfahren und Hinterspritz-
Einsatzbereich unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kom-
technik produziert. Zum Einsatz gelangt in unterschiedlicher
men, wie beispielsweise Einsatzhärten, Salzbadhärten, Induk-
Intensität Recyclinggranulat. Es stammt aus eigenen Produkti-
tionshärten und Carbonitrieren.
onsabfällen.
Standortübergreifender Teil | Produktion und Erzeugnisse
15
Betriebliches Umweltmanagement
16
Standortübergreifender Teil | Betriebliches Umweltmanagement
Im November 2011 ist der Konzernbeauftragte für Umwelt, En-
Produktion; in dieser Funktion koordiniert er auch die Arbeit
ergie und neue Geschäftsfelder berufen worden, der direkt an
der Umweltbeauftragten der Volkswagen Standorte.
den Produktionsvorstand berichtet. Die 22 Konzern-Umweltgrundsätze bestimmen für die Themenbereiche Umweltma-
Ausgangspunkt für die Arbeit des Leiters Umwelt und seiner
nagement, Infrastruktur und Fertigung konzernweit geltende
Mitarbeiter im Bereich des Umweltmanagementsystems ist die
Mindestanforderungen.
Volkswagen Umweltpolitik. Durch sie wird das grundlegende
Verständnis des Unternehmens beschrieben und der Rahmen
Aufbau- und Ablauforganisation
für die Aktivitäten der einzelnen Beteiligten gesteckt. Das Um-
Der Vorstand „Forschung und Entwicklung“ trägt aufgrund sei-
weltmanagementhandbuch beschreibt alle wesentlichen um-
ner Benennung nach § 52b BImSchG sowie § 58 KrWG die Ge-
weltrelevanten Verantwortlichkeiten und Abläufe, verweist auf
samtverantwortung für den Umweltschutz der
die relevanten internen und externen Vorgaben und wird jähr-
Volkswagen Aktiengesellschaft. Diese Zuständigkeit wurde über
lich aktualisiert. Um Doppelarbeit zu vermeiden und vorhan-
die Forschungsleitung auf den Leiter Umwelt übertragen. In
dene Ressourcen optimal zu nutzen, ist das seit 2009 sukzessiv
Personalunion ist dieser gleichzeitig der Umweltbeauftragte für
aufgebaute Energiemanagement ein integraler Bestandteil des
die Produkte und der Umweltmanagementbeauftragte für die
Umweltmanagementsystems.
Umweltgrundsätze Produkt
Produkt-Paten
Umweltbeauftragter Produkt
Leiter Konzern Umwelt
Standorte
Umweltmanagementbeauftragter
Umweltbeauftragte
Umweltpolitik
Umweltmanagementhandbuch
Umwelt-Audit
Technische
Entwicklung
Leiter Forschung
Volkswagen
Vorstand für Forschung und
Entwicklung (§ 52b BlmSchG)
Aufbau- und Ablauforganisation im Volkswagen Umweltmanagement
Umweltgrundsätze Produktion
Standortübergreifender Teil | Betriebliches Umweltmanagement
17
Werkleiter/Umweltbeauftragte/Sachkundige für Umweltschutz und Energie
Auch für die Produktion und die operative Arbeit an den Stand-
rungen interner und externer Anspruchsgruppen sowie gesetz-
orten werden unter Einbeziehung von Rechtsnormen und in-
licher Vorgaben Vorschläge für die einzelnen Fahrzeugprojekte.
ternen Vorgaben Grundsätze festgelegt. Bei Volkswagen ist
Sie stimmen diese ab und begleiten den gesamten Entwick-
durch die Werkleitung jeder Fertigungsbereich und jede Anlage
lungsprozess, um auf die möglichst vollständige Implementie-
eindeutig einem Betreiber zugeordnet. Dieser kann einzelne
rung der Umweltschutzvorschläge hinzuwirken.
Aufgaben an nachgeordnete Stellen übertragen, trägt aber
letztendlich Verantwortung für den umweltfreundlichen Be-
Zertiȕzierung/Validierung
trieb und die Einhaltung interner und externer Vorgaben in sei-
Die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung sowie
nem Bereich.
die Umweltschutzmaßnahmen an den Produkten und in der
An jedem Standort sind die gesetzlich geforderten Beauftrag-
Produktion werden regelmäßig durch externe Auditoren über-
tenfunktionen für Immissionsschutz, Abfall und Gewässer-
prüft. Grundsätzlich haben alle in dieser Umwelterklärung ver-
schutz bei einem entsprechend ausgebildeten und ernannten
tretenen Standorte und der Bereich Technische Entwicklung
Mitarbeiter in der Funktion des Umweltbeauftragten zusam-
eine EMAS-Validierung sowie eine Zertifizierung nach ISO
mengefasst. Dieser unterstützt, berät und kontrolliert die
14001 und ISO 50001.
Anlagenbetreiber und wirkt auf die Einführung umweltverträg-
Im Rahmen des Betrieblichen Umweltmanagements erfüllen
licher Herstellungsverfahren hin. Bindeglied zwischen Umwelt-
die von speziell geschulten Mitarbeitern der Abteilung Umwelt
beauftragten, Betreibern und Mitarbeitern sind in den einzel-
Produktion durchgeführten Umweltaudits eine Kontroll- und
nen Organisationseinheiten die Sachkundigen für
Rückkopplungsfunktion. Zum einen werden auf diese Weise die
Umweltschutz (SfU) und die Sachkundigen für Energie (SfE),
Informationen, Methoden und Abläufe in die einzelnen Be-
die dazu beitragen, den Umweltschutz auf eine möglichst
reiche getragen und zum anderen kann so eine Überprüfung
breite Basis zu stellen.
der zentralen Aufbau- und Ablauforganisation sowie der Einhaltung von Rechtsvorschriften und internen Vorgaben erfol-
Umweltpaten
gen.
Die Technische Entwicklung von Volkswagen hat sich Umweltziele gesetzt, die sich in die folgenden Themenfelder gliedern:
Die Audits werden jährlich an den einzelnen Standorten in aus-
- Klimaschutz
gewählten Organisationseinheiten durchgeführt. Der für einen
- Ressourcen
Dreijahresturnus aufgestellte Auditplan stellt sicher, dass in
- Gesundheitsschutz
diesem Zeitraum alle Organisationseinheiten mindestens ein-
Zur Unterstützung der Konstrukteure bei der Erreichung dieser
mal beteiligt waren. Besonders umweltrelevante Bereiche wer-
Ziele sind Mitarbeiter der Organisationseinheit „Umwelt“ über
den öfter auditiert. Alle im Audit vorgefundenen besonders po-
ein sogenanntes Patenkonzept den einzelnen Produktgruppen
sitiven Aspekte sowie Handlungsempfehlungen werden in
zugeordnet. Sie entwickeln unter Einbeziehung der Forde-
einem Auditbericht dokumentiert, der auch einem externen
18
Standortübergreifender Teil | Betriebliches Umweltmanagement
Gutachter als Basis für seine eigenen Umweltaudits dient.
fender Auswirkungen auch mit den zuständigen lokalen Behör-
Da produktrelevante Themen in der genannten EMAS-Verord-
den abgestimmt; die Mitarbeiter werden in Unterweisungen
nung und ISO-Norm nur angeschnitten werden, verfügt die
geschult. Die Beteiligten üben die beschriebenen Festlegungen
Technische Entwicklung darüber hinaus über eine Zertifizie-
und Abläufe regelmäßig – sowohl auf Stabs- als auch auf Ar-
rung nach ISO TR 14062 „Integration von Umweltaspekten in
beitsebene.
Produktdesign und -entwicklung“. Auf diese Weise wird es
möglich, die Umweltbelange noch detaillierter in die einzelnen
Jedes Werk verfügt zur Gefahrenabwehr über eine eigene aner-
Schritte des Produktentstehungsprozesses zu integrieren.
kannte, mit entsprechenden Einsatzfahrzeugen ausgerüstete
Werkfeuerwehr, die jeden Einsatzort innerhalb weniger Minu-
Einhaltung von Vorschriften im Umweltrecht
ten erreichen kann. Die Einsatzbereitschaft wird durch regel-
Die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben ist für den Volkswagen
mäßige Übungen – teilweise auch gemeinsam mit der städ-
Konzern und jeden seiner Mitarbeiter selbstverständlich. Aller-
tischen Feuerwehr – sichergestellt. Im Mittelpunkt stehen
dings ist die Menge an Rechtssetzungen gerade im Umwelt-
dabei aus Umweltschutzsicht neben dem Umgang mit konta-
schutz nur noch schwer überschaubar. Zu beachten sind euro-
miniertem Löschwasser mögliche Unfälle mit Chemikalien.
paweit geltende Regelungen, Vorschriften des Bundes und der
Einläufe in das Kanalnetz können bei Bedarf sehr schnell
einzelnen Länder sowie kommunale Sonderregelungen. Diesen
verschlossen werden, um eine Verschmutzung der öffentlichen
Anforderungen gerecht zu werden, gelingt am effektivsten
Kanalisation bzw. des Vorfluters zu verhindern.
durch eine zentralisierte Bearbeitung. Im Bereich „Konzern
Umwelt“ verfolgen Fachleute alle relevanten gesetzlichen Ent-
Mitarbeiter beteiligen
wicklungen und werten diese aus. Falls notwendig, werden
Die seit 1995 bestehende und inzwischen neu gefasste Betriebs-
über die beteiligten Industrieverbände in Berlin bzw. in Brüssel
vereinbarung Umweltschutz hat das Ziel, alle Mitarbeiter zur
Stellungnahmen abgegeben. Informationen werden allen
Integration des Umweltschutzgedankens in die tägliche
Beteiligten im Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Arbeit zu motivieren. Die Beschäftigten auf allen Ebenen
Eine kommerzielle Datenbank ist im unternehmenseigenen In-
werden darin aufgefordert, an der Verbesserung des Betrieb-
tranet jedem mit Umweltschutz befassten Mitarbeiter zugäng-
lichen Umweltschutzes mitzuwirken. Und damit die Ziele und
lich; damit ist jederzeit der Zugriff auf das geltende Umwelt-
Maßnahmen des Umweltmanagements auch in der Produkti-
recht möglich.
onswirklichkeit der weltweiten Fertigungsstätten gelebt werden
Die Umweltbeauftragten der einzelnen Standorte werden bei
können, organisiert Volkswagen entsprechende Mitarbeiter-
regelmäßigen Treffen über alle wichtigen neuen Regelungen in-
schulungen und -qualifizierungen. Spezielle Seminare wurden
formiert, sie diskutieren und beschließen die notwendigen
für Meister und Planer angeboten, um diese für Themen wie
einzuleitenden Maßnahmen.
Energieeffizienz zu sensibilisieren. Außerdem werden an allen
deutschen Standorten der Marke Volkswagen Betriebsräte in
Das Thema Legal Compliance (Einhaltung der Rechtsvorschrif-
Sachen Energie und Umwelt geschult. Denn bei der Vermitt-
ten) ist auch ein wichtiger und regelmäßiger Punkt in allen in-
lung von konkreten Handlungsempfehlungen für mehr Nach-
ternen und externen Umweltaudits bei Volkswagen. In einem
haltigkeit sind die Betriebsräte wichtige Multiplikatoren. 2012
hierin integrierten Dokumentenaudit werden Unterlagen und
wurden dazu vier Veranstaltungen mit insgesamt 58 Teilneh-
Genehmigungen gesichtet. Die Auditoren überprüfen in den
mern durchgeführt.
Auditgesprächen vor Ort die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen sowie von Auflagen und Nebenbestimmungen – wie
Wichtiges Managementinstrument zur Beteiligung, Incentivie-
z. B. Messverpflichtungen.
rung und Motivation aller Mitarbeiter ist neben dem Ideenma-
Verstöße gegen umweltbezogene Rechtsvorschriften sind für
nagement der jährlich in zwei Kategorien vergebene „Think
den Berichtszeitraum nicht bekannt geworden.
Blue. Factory.“-Award. Ab 2013 wird zusätzlich produktseitig der
„Think Blue. Engineering.“-Award der Marke Volkswagen
Notfallvorsorge
ausgelobt.
Um die durch mögliche Betriebsstörungen hervorgerufenen
Umweltrisiken (Brandfall, Umgang mit chemischen Produkten,
wassergefährdende Stoffe) so gering wie möglich zu halten,
wurden in den Werken entsprechende technische und organisatorische Maßnahmen festgelegt. Die Notfallpläne werden
laufend aktualisiert und zur Berücksichtigung werkübergrei-
Standortübergreifender Teil | Betriebliches Umweltmanagement
19
Umweltmanagement in Zahlen
20
Standortübergreifender Teil | Umweltmanagement in Zahlen
Für ein funktionierendes Umweltmanagementsystem ist eine
Kernindikator A – Input
Vielzahl von Beteiligten, Methoden und Abläufen notwendig.
I. Kernindikator Energieeffizienz
Die wesentlichen hier vorgestellten Instrumente werden zen-
Im Bereich der Energieeffizienz wird der gesamte direkte Ener-
tral durch die Abteilung „Konzern Umwelt“ erarbeitet sowie
gieverbrauch in MWh berichtet. Der direkte Energieverbrauch
kontinuierlich weiterentwickelt und können daher von allen
am jeweiligen Standort setzt sich aus der verbrauchten elektri-
Standorten genutzt werden.
schen Energie, aus der Wärmeenergie sowie aus dem Brennstoffeinsatz für Fertigungsprozesse zusammen. Angaben über
Umweltkennzahlen
den Anteil erneuerbarer Energien werden dabei von der
Der Ausgangspunkt für alle Verbesserungsmaßnahmen im Um-
Volkswagen Kraftwerk GmbH als Energielieferant zur Verfü-
weltschutz ist das Messen und Auswerten von Prozessdaten;
gung gestellt.
dies schließt Produktströme genauso ein, wie z. B. Emissionen,
Energieverbräuche und Abfälle. Bei Volkswagen werden derzeit
II. Kernindikator Materialeffizienz
ca. 90 Umweltkennzahlen anhand einer internen Norm (VW
Die mehreren Tausend Einzelteile, aus denen ein Volkswagen
98000) weltweit erfasst, durch die Zentralabteilung dokumen-
besteht, werden im Konzernverbund gefertigt oder von Liefe-
tiert und ausgewertet. Besonders wichtig sind in diesem Zu-
ranten zugekauft. Eine überwiegende Anzahl der Bauteile wird
sammenhang die Vorgaben der Datenerhebung und Dokumen-
bereits als fertig montierter Bausatz an die Montagelinien ge-
tation, sodass alle Kennzahlen über die gleiche Bedeutung und
liefert, um dann zuverlässig und mit hoher Präzision im Fahr-
Aussagekraft verfügen. Alle erhobenen Daten werden zentral
zeug verbaut zu werden. Wenn man den Golf als gesamtes
vorgehalten und stehen anderen Anwendern für Auswertungen
Fahrzeug betrachtet und neben der Teilevielfalt auch einmal
zur Verfügung.
die Werkstoffverteilung anschaut, dann reduzieren sich viele
Tausend Teile auf neun wesentliche Werkstoffgruppen. Die
Kernindikatoren
größte Fraktion nehmen die Metalle mit ca. 74 % ein. Die detail-
Volkswagen veröffentlicht die von der EMAS-Verordnung gefor-
lierte Verteilung kann der Grafik auf der nachfolgenden Seite
derten Kernindikatoren auf den Gebieten Energieeffizienz, Ma-
entnommen werden.
terialeffizienz, Wasser, Abfall, Biologische Vielfalt und Emissionen in die Luft. Im Rahmen der großen Produkt- und
Die Ermittlung und die Darstellung der Massenströme in die
Produktionsvielfalt der einzelnen Standorte wurde ein Verfah-
einzelnen Standorte sind deshalb mit sehr großem Aufwand
ren entwickelt, welches es erlaubt, die gesuchten Kernindika-
und gewissen Ungenauigkeiten verbunden. Abgeleitet aus der
toren durch eine gemeinsame Methode zu erfassen und darzu-
sich stetig verändernden Modellpalette und der variierenden
stellen. Die erhobenen und kommunizierten Daten der hier im
Fertigungstiefe kann sich das Produktportfolio innerhalb des
Verbund berichtenden Standorte sind allerdings aufgrund der
Berichtszeitraums stark verändern. Aus diesem Grund ist eine
unterschiedlichen Produkte, Produktionstiefe und Produkti-
verständliche und eindeutige Darstellung von einzelnen „Mas-
onsvielfalt nicht vergleichbar, auch wenn die einheitliche Dar-
senströmen der Einsatzmaterialien“, gerade auch mit Blick auf
stellung des Kernindikators R dies suggeriert.
einen Jahresvergleich, nicht möglich.
Standortübergreifender Teil | Umweltmanagement in Zahlen
21
Die Volkswagen Aktiengesellschaft verfolgt an dieser Stelle
- Zum anderen werden über das „Kriterium“ Abfall mit den
eine globale Berichtsstrategie und berechnet den Material-
Produktionsabfällen auch Verbrauchsmaterialien und ver-
Input aus der Summe des Produkt-Outputs [t] und der Abfall-
brauchte Prozessmittel aus der Produktion erfasst.
menge [t]. Hier vereinen sich in diesem relativ leicht nachvollziehbaren Ansatz zwei Vorteile:
- Zum einen ist es so möglich, auf die komplexe und sehr aufwendige Erhebung der Einsatzmaterialmengen zu verzichten.
Produktbeispiel: WerkstoȔverteilung an einem Golf 7
(Quelle: Nachhaltigkeitsbericht 2012, Volkswagen AG)
3,3 %
1,1 %
2,3 %
Prozesspolymere
19,5 %
62,9 %
Sonstige WerkstoȔe und Verbunde
BetriebsstoȔe und Hilfsmittel
Stahl- und EisenwerkstoȔe
2,6 %
Leichtmetalle, Guss- und Knetlegierungen
Schwermetalle, Guss- und Knetlegierungen
8,2 %
PolymerwerkstoȔe
Sondermetalle (< 0,1 %)
Elektronik/Elektrik (< 1 %)
22
Standortübergreifender Teil | Umweltmanagement in Zahlen
III. Kernindikator Wasser
Im Bereich des Wassers wird der Frischwasserverbrauch in
fluorierte FKW und Methan spielen dagegen bei
Volkswagen keine Rolle.
m³/a berichtet. Der Indikator Frischwasser setzt sich dabei
- Lachgas (N2O)
aus Frischwasser (Fremdanlieferung), Brunnenwasser (selbst
- CO2-Äquivalente aus der Energiegewinnung werden in der
gefördert) und Regenwasser (Niederschlagswasser, das selbst
Umwelterklärung der Volkswagen Kraftwerk GmbH als En-
gesammelt und für Produktionszwecke verwendet wird) zu-
ergieerzeuger dargestellt.
sammen.
Weiterhin sind Gesamtemissionen in die Luft (in t) für folIV. Kernindikator Abfall
gende Komponenten anzugeben:
Hier wird die Summe der Gewerbe- und Metallabfälle sowie
- Stickoxide, Staub und Schwefeldioxid (wird bei Volkswagen
der gefährlichen Abfälle in [t] angegeben. Die zehn mengen-
nicht nennenswert emittiert)
mäßig wichtigsten gefährlichen Abfälle werden detailliert
Darüber hinaus werden noch Emissionen wie Kohlenmon-
dargestellt. Bei den nicht gefährlichen Abfällen findet eine
oxid und der Ausstoß leichtflüchtiger organischer Verbin-
namentliche Auflistung der fünf mengenmäßig bedeutends-
dungen (VOC) freiwillig berichtet.
ten Abfälle statt.
Kernindikator B – Produktoutput
V. Kernindikator Biologische Vielfalt
Für die Datenerfassung in diesem Bereich werden die Input-
Die Biologische Vielfalt wird in der Volkswagen Umwelterklä-
und Outputströme mehrerer Datenbanken ausgewertet und
rung abweichend von den Anforderungen der Verordnung
dokumentiert. Das Ergebnis dieser Auswertung wird in die
über eine Angabe zur versiegelten Fläche (in m²) dargestellt.
klassischen Produktionsbereiche „Fahrzeuge“ und „Fahr-
Die versiegelte Fläche beinhaltet bebaute und betonierte/ge-
zeugkomponenten“ unterteilt. Die Dokumentation für den
pflasterte Flächen. Aus heutiger Sicht hat die so ermittelte
Kernindikator „Produktoutput B“ erfolgt als Tonne Produkt/
Kennzahl eine größere Aussagekraft als die von EMAS gefor-
Jahr.
derte bebaute Fläche.
Kernindikator R
VI. Kernindikator Emissionen
Die Indikatoren A werden mit dem Indikator B ins Verhältnis
Im Bereich der Emissionen sind die Gesamtemissionen von
gesetzt und führen so zu den Kernindikatoren R = A/B der
Treibhausgasen in t-CO2-Äquivalent anzugeben. Für die
EMAS-Verordnung, über die in den Folgejahren als stand-
Standorte der Volkswagen Aktiengellschaft sind dabei die fol-
ortspezifische Zahlenreihe berichtet wird.
genden Treibhausgase von besonderer Relevanz:
- CO2-Äquivalente aus Brennstoffeinsatz (z. B. thermische
Nachverbrennung und Heizhäuser) – H-FKW sowie
H-FCKW (z. B. Leckagen an stationären Kälteanlagen). Voll-
Standortübergreifender Teil | Umweltmanagement in Zahlen
23
System zur Erfassung und Bewertung
von Umweltaspekten (SEBU)
24
Standortübergreifender Teil | System zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten (SEBU)
Beispielhafte Darstellung der Verknüpfung Umweltaspekt und Tätigkeit am Standort
Umweltaspekt
Tätigkeit
Umweltauswirkung
Abwasser
Wasserverschmutzung
VOC-Emissionen
Troposphärische Ozonbildung
Lackieren von Karossen
CO2-Emissionen
Beitrag zum TreibhauseȔekt
Nutzung von Trinkwasserressourcen
Verringerung des Wasserdargebotes
Abfall
Luftverschmutzung
Im Rahmen der Produktion von Komponenten und Fahrzeugen
Mit der MöK lassen sich somit Umweltbelastungen in Form
gehen von einem Produktionsstandort Auswirkungen auf die
von Umweltbelastungspunkten (UBP) berechnen und zuord-
natürliche Umwelt aus. Einerseits werden natürliche Ressour-
nen. So können mithilfe dieser Methode ganz unterschiedliche
cen aus der Umwelt entnommen, andererseits werden dann
Umweltbelastungen miteinander verglichen und bewertet wer-
auch Abfälle und Emissionen zurückgeleitet. Diese und weitere
den.
Umweltauswirkungen werden durch Umweltaspekte beschrie-
Die Volkswagen Initiative „Ökofaktoren für Deutschland“ be-
ben, die wiederum einer ganz bestimmten Tätigkeit an einem
schreibt die Übertragung der ursprünglich Schweizer Methode
Standort (z. B. Lackieren von Karossen) zuzuordnen sind
der ökologischen Knappheit auf deutsche Verhältnisse. Die Er-
(Beispiel obere Grafik).
hebung der entsprechenden Daten über aktuelle Belastungen
sowie der von den zuständigen Umweltbehörden, namentlich
Um geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Umweltbelas-
des Umweltbundesamtes, zusammengefassten Zielbelastungen
tungen, die an den Produktionsstätten entstehen, einleiten zu
wurde von SYRCON GmbH Darmstadt ausgeführt. Die wissen-
können, ist es zunächst erforderlich, diese messbar und be-
schaftliche Begleitung erfolgte durch Mitarbeiter der Tech-
wertbar zu machen. Ein geeignetes Werkzeug ist die Methode
nischen Universität Darmstadt.
der ökologischen Knappheit (MöK). Die Methode bewertet alle
wichtigen Umweltbelastungen in die Luft und in Gewässer, den
Die Umweltaspekte der in dieser Umwelterklärung dargestell-
Verbrauch von Energie und Frischwasser sowie die Erzeugung
ten Standorte werden nach der von Volkswagen entwickelten
von Abfällen.
und auf der oben beschriebenen MöK basierenden SEBU-Me-
Die Knappheitssituation wird in der MöK durch die heutige,
thode (System zur Erfassung und Bewertung der Umweltas-
bestehende Belastung der Umwelt und der von den obersten
pekte) umfassend bewertet. Das vierstufige Vorgehen innerhalb
Umweltbehörden eines Landes definierten Belastbarkeit als
der Methode ermöglicht es, Umweltauswirkungen zu erfassen
Zielzustand definiert. So ist gewährleistet, dass die jeweiligen
und anhand ihrer verknüpften Umweltaspekte zu bewerten.
Anwender der Bewertungsmethode einheitliche Bewertungsgrundlagen verwenden. Auf diese Weise wird die Bewertung
anwenderneutral, objektiv und jederzeit reproduzierbar.
Der Unterschied zwischen aktueller Umweltbelastung und angestrebtem nationalem Umweltziel wird in einer Verhältniszahl, dem Ökofaktor, ausgedrückt. Jede Schadstofffreisetzung
oder auch jeder Ressourcenverbrauch erfolgt vor dem Hintergrund einer entsprechenden Knappheitssituation. Die dadurch
verursachte relative Verschlechterung der Knappheitssituation
lässt sich für alle derartigen Belastungen addieren und ergibt
die Gesamtumweltbelastung, beispielsweise für einen Produktionsstandort in einem bestimmten Jahr.
Standortübergreifender Teil | System zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten (SEBU)
25
Im ersten Prozessschritt werden die für die Produktion rele-
vierten und letzten Schritt graphisch dargestellt werden kann.
vanten Umweltaspekte wie z. B. Trinkwasser- und Energiever-
(Die spezifischen Bewertungen finden sich in den einzelnen
brauch am Standort erfasst. Darauf aufbauend werden die Ver-
Standortkapiteln.)
brauchsdaten für die relevanten Stoffströme gesammelt, auf
ihre Validität geprüft und für die Bewertung vorbereitet.
Im beschriebenen Bewertungsprozess werden derzeit die di-
Die nun vorliegenden unterschiedlichen Verbrauchs- oder
rekt beinflussbaren Aspekte (direkte Umweltaspekte wie z. B.
Emissionsdaten müssen im dritten Schritt durch die Multipli-
Abfall, Abwasser, Emissionen in die Luft, Verbrauch von Ener-
kation mit einem vorgegebenen Ökofaktor auf die unterschied-
gie, Versiegelung von Flächen, Bodennutzung) in der Ergebnis-
lichen potentiellen Auswirkungen geprüft und bewertet wer-
darstellung berücksichtigt.
den. Daraus ergibt sich eine objektive Priorisierung, die im
SEBU-Methode
26
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
Umweltaspekte
erfassen
Daten erheben
Daten bewerten
Ergebnisse darstellen
Standortübergreifender Teil | System zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten (SEBU)
Wesentliche indirekte Umweltaspekte wie z. B. die Beschaffung
gestellt werden, dass Umwelt- und Sozialstandards auch von
von Materialien und Dienstleistungen sowie das Produktdesign
den Geschäftspartnern berücksichtigt werden. Weiterhin for-
und die produktbezogenen Umweltauswirkungen werden auf-
dert Volkswagen von seinen Hauptlieferanten ein zertifiziertes
grund einer fehlenden SEBU-konformen Datenlage durch die
Umweltmanagementsystem gemäß ISO 14001 und/oder EMAS,
einzelnen Fachabteilungen wie z. B. Beschaffung, Technische
welches derzeit zum Stichtag 01.01.2014 für 84 % der Hauptliefe-
Entwicklung und Vertrieb getrennt von der SEBU-Methode be-
ranten überprüft und dokumentiert vorliegt.
trachtet.
Im Rahmen der Umweltzertifizierung und Auditierung der
Im Bereich des Vertriebs werden z. B. Fahrer- und Spritspartrai-
Standorte der Volkswagen Aktiengesellschaft nach EMAS und
nings angeboten. Hier werden die Kunden in die effiziente Nut-
ISO 14001 überprüfen die Auditoren die auf dem Werkgelände
zung ihrer Fahrzeuge eingewiesen. Verbrauchseinsparungen
tätigen umweltrelevanten Dienstleister und Lieferanten regel-
von bis zu 25 % wurden dadurch bereits erzielt.
mäßig. Darüber hinaus werden gemeinsam mit anderen Auto-
Seit 2006 wurde bei Volkswagen das Konzept „Nachhaltigkeit in
mobilherstellern zum Beispiel die 250 Fachbetriebe für Entsor-
den Lieferantenbeziehungen“ implementiert und ständig wei-
gung, die für die deutschen Standorte der Marke Volkswagen
terentwickelt. In einem partnerschaftlichen Dialog soll sicher-
arbeiten, hinsichtlich ihrer Umweltrelevanz auditiert.
Umweltauswirkungen eines Standortes
In der folgenden Grafik wird die Verteilung der Umweltauswirkungen für einen
Standort beispielhaft dargestellt.
Verteilung der Umweltaspekte eines ȕktiven Standortes
Strom
22 %
40 %
Abwasser (0 %)
Abfall
Wärme
Verkehr
Emissionen
33 %
2%
3%
Standortübergreifender Teil | System zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten (SEBU)
27
Umweltbilanzen
28
Standortübergreifender Teil | Umweltbilanzen
Autos nehmen Einfluss auf die Umwelt – egal, ob sie fahren
oder nicht. Welchen Einfluss ein Automobil auf die Umwelt besitzt, wurde lange Zeit nur am Auspuffrohr gemessen. Doch das
reicht schon längst nicht mehr aus. Heute müssen wir das gesamte Autoleben im Blick haben. Denn nur wer über den gesamten Lebenszyklus erkennt, wo Verbesserungen den größten
Effekt haben, kann gezielt Innovationen entwickeln. Dabei helfen uns Umweltbilanzen, die wir gemäß den Anforderungen
der ISO-Normen 14040 und 14044 erstellen.
Mit diesen Umweltbilanzen, auch Lebenszyklusanalysen
(engl. Life Cycle Assessment – LCA) genannt, analysieren wir
die Entstehung von neuen Fahrzeugen und Antriebssystemen,
Komponenten und Werkstoffen – von der ersten Designskizze
über die Produktion und Nutzung bis zum Recycling. Auf dieser
Grundlage können wir eine ganzheitliche Bewertung und einen
Vergleich der Umweltwirkungen verschiedener Fahrzeuge und
Technologien vornehmen.
Damit ein Teil dieser Arbeit auch für unsere Kunden, Aktionäre
und weitere Interessenten innerhalb und außerhalb des Unternehmens sichtbar wird, erteilen wir für ausgewählte Modelle
und Technologien sogenannte Umweltprädikate. Die Angaben
im Umweltprädikat basieren auf Umweltbilanzen, die vom
TÜV NORD geprüft und zertifiziert werden. Mit dem Zertifikat
wird bestätigt, dass die Umweltbilanzen auf zuverlässigen
Daten beruhen und die Methode, mit der sie erstellt wurden,
den Anforderungen der ISO-Normen 14040 und 14044 entspricht.
Umweltbilanzen sind heute nicht nur ein bewährtes, sondern
auch ein wichtiges Umweltmanagementwerkzeug, mit dem
sich die Ziele der Volkswagen Umweltpolitik sicher erreichen
lassen.
(Weitere Informationen: www.umweltpraedikat.de)
Standortübergreifender Teil | Umweltbilanzen
29
Think Blue. und Think Blue. Factory.
30
Standortübergreifender Teil | Think Blue. und Think Blue. Factory.
Die Marke Volkswagen übernimmt eine Vorreiterrolle bei der
werkspezifische Entwicklungspläne, Migrationspfade genannt,
Ausrichtung des Konzerns auf nachhaltige Produkte und Pro-
erstellt. Das zentrale Werkzeug bildet der standardisierte Maß-
duktion. „Think Blue.“ ist die Haltung der Marke zur ökolo-
nahmenkatalog. Darin sind innovative Produktionsanlagen
gischen Nachhaltigkeit. „Think Blue. Factory.“ ist die Manage-
und -prozesse sowie Erfolgsbeispiele aus den Standorten zur
mentmethode, mit der die Nachhaltigkeitsziele konsequent in
weltweiten Anwendung dokumentiert. Der ständig wachsende
der Fertigung von Komponententeilen und Fahrzeugen umge-
Katalog umfasst Kapitel für die Gewerke Presswerk, Karosserie-
setzt werden. Verfolgt wird ein ganzheitlicher, unternehme-
bau, Lackiererei und Montage. Hinzu kommen Maßnahmen für
rischer Ansatz, der Ökologie und Ökonomie in Einklang bringt.
Gebäudetechnik und Infrastruktur sowie die innerbetriebliche
„Wir werden mit ganzer Kraft daran arbeiten, den Volkswagen
Logistik. Die spezifischen Kategorien der Komponentenferti-
Konzern dauerhaft als nachhaltigsten Automobilhersteller der
gung Wärmebehandlung, mechanische Bearbeitung, Wasch-
Welt zu etablieren.“ (Prof. Dr. Martin Winterkorn) Umweltbe-
prozesse und Formen vervollständigen den Katalog.
lastungen in der Produktion sollen bis 2018 um 25 % sinken –
gemessen pro Fahrzeug und Komponententeil und bezogen auf
Ohne die Mitarbeiter läuft es nicht
die Werte des Jahres 2010. Die Kennzahlen Energieverbrauch,
Neben dem technischen Teil hat die menschliche und kommu-
Lösemittel- und CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Abfall-
nikative Seite eine große Bedeutung für die Erreichung der ge-
aufkommen machen die Zielerreichung messbar.
steckten Ziele. Mit dem ganzheitlichen Vorgehen und einem
Der offizielle Startschuss für die Umsetzung der beschlossenen
weltweiten Ideenaustausch sollen alle Mitarbeiter in den nach-
Strategie fiel im Herbst 2011.
haltigen Prozess eingebunden werden. Die Schnittstelle zur
weltweiten Einbindung der Mitarbeiter bilden zum einen die
Werkzeuge und Methoden
„Think Blue. Factory.“-Botschafter. Sie sind Ansprechpartner,
Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, wird jedes neue
informieren ihre Kollegen und unterstützen die Umsetzung
Werk auf dem höchsten ökologischen Standard gebaut. Ent-
von Maßnahmen. Zudem informieren sie neue Mitarbeiter
scheidend ist jedoch, die bestehenden Werke systematisch zu
über das Programm, seine Ziele und die Vorgehensweise.
ökologischen Fabriken zu entwickeln. Hierbei wird das kollek-
Zum anderen wird die Eigeninitiative aller Mitarbeiter durch
tive Wissen zum Werkzeug. Die weltweiten Erfahrungen mit
ein übergreifendes Ideenmanagement gefördert und honoriert.
dem Einsatz innovativer Technologien in der Produktion wer-
Das stärkt das umweltbewusste Verhalten der Mitarbeiter über
den gebündelt und allen Werken zugänglich gemacht. Darüber
den Arbeitsplatz hinaus und mit über 1.300 eingereichten Ideen
hinaus werden gute Ideen und Maßnahmen konsequent und
beteiligten sich weltweit bereits zahlreiche Mitarbeiter an den
systematisch zwischen den Standorten ausgetauscht. Jeder
Ideenmanagement-Sonderaktionen zu „Think Blue. Factory.“
Standort profitiert so von der Innovationskraft der anderen
Von über 3.500 weltweit initiierten Optimierungen werden im
Standorte.
Folgenden einige Maßnahmen beispielhaft vorgestellt.
Zur Umsetzungsunterstützung hat jedes Werk den „Think Blue.
Factory.“-Koffer – eine Methodensammlung mit nützlichen
Umsetzungswerkzeugen – erhalten. Mit ihrer Hilfe werden
Standortübergreifender Teil | Think Blue. und Think Blue. Factory.
31
Aktuelle Erfolge in den Standorten
In der Lackiererei des Werks Osnabrück wurden nach intensiver
Emulsionen, denn diese können nun direkt wieder der Bearbei-
Analyse der Abläufe zahlreiche Maßnahmen identifiziert und
tungsmaschine zugeführt werden.
realisiert, die den monatlichen Verbrauch an Elektroenergie um
über 200.000 kWh senken, was dem Verbrauch von rd. 360 Ein-
In der Filteranlage der Zylinderkopffertigung im Keller der Halle
familienhäusern entspricht. Zu den Maßnahmen gehören die
100 im Chemnitzer Motorenwerk sind je nach Bedarf mehrere
Optimierung von Zu- und Abluftanlagen, die Umstellung der
Pumpen in Betrieb. Zur Steuerung waren bisher Kontaktmano-
Antriebe von Schleifmaschinen, die dem Bedarf angepasste
meter installiert. Diese wurden gegen wesentlich genauer ar-
Steuerung von Umwälzpumpen und die Regelung der Lüfter-
beitende elektronische Drucksensoren ausgetauscht. In der
drehzahl im Lacktrockner.
Folge verringerte sich der Energieverbrauch dieser Anlage pro
Jahr um mehr als 700.000 kWh. Dies entspricht knapp einem
Das Prinzip der Mehrfachnutzung von Wasser verfolgt ein Pilot-
Prozent des Elektroenergieverbrauches des gesamten Motoren-
projekt im Werk Kassel. Hier werden alle verbrauchten Emulsi-
werkes.
onen und Waschwässer des Werkes in Ultrafiltrationsanlagen
vorbehandelt.
Seit Dezember 2011 wird von Volkswagen Motor Polska in Pol-
Für die periodisch notwendige Rückspülung wurde bislang voll
kowice die sog. „grüne Energie“ aus niederschlesischen Was-
entsalztes Wasser (VE-Wasser) genutzt, welches zuvor aufwän-
serkraftwerken genutzt. Auf diese Art und Weise werden ca.
dig und energieintensiv hergestellt wurde. In Versuchen stellte
50.000 Tonnen CO2-Emission jährlich vom Werk vermieden. In
sich heraus, dass man dazu auch das bisher als Abwasser ver-
den Folgejahren wurden in Zusammenarbeit mit dem örtlichen
worfene Destillat des Verdampfers verwenden kann, der ölhal-
Forstamt auf einer Fläche von 6,82 ha 59.820 an die Naturbedin-
tiges Schmutzwasser in eine Öl- und eine Wasserphase trennt.
gungen der Gegend angepasste Bäume gepflanzt. Durch beide
Durch die Maßnahme gelingt es, rund 1.800 m³ aufwändig her-
Maßnahmen wird die CO2-Neutralität der Fertigung am Stand-
zustellendes VE-Wasser jährlich einzusparen, was der Füllung
ort Polkowice erreicht sowie die Biodiversität auf dem benach-
von rund 4.000 Badewannen entspricht.
barten Gelände entwickelt.
Ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Kreislaufführung findet
sich im Werk Salzgitter. Hier wurden bisher alle bei der mechanischen Bearbeitung anfallenden Späne zu einer zentralen
Zentrifuge transportiert, die Späne und Emulsion voneinander
trennt. Die abgetrennten Emulsionen vermischten sich hierbei
und mussten als Abwasser behandelt werden. Die Installation
von dezentralen Zentrifugen direkt vor Ort an den Späne produzierenden Maschinen (Zylinderkopfbearbeitung) ist ein großer Schritt weg von der bisher notwendigen Entsorgung der
32
Standortübergreifender Teil | Think Blue. und Think Blue. Factory.
Externe Anerkennung
Die Konzeption und Wirkung von „Think Blue. Factory.“ wird
nungen für „Think Blue. Factory.“ Der Award ist bereits die 24.
von unabhängigen Experten hoch eingeschätzt. Dies spiegelt
Würdigung seit 2010. Darunter befinden sich bedeutende Aus-
sich durch Auszeichnungen des Programms und der Standorte
zeichnungen wie der „Green Tec Award“, der „Lean & Green Ef-
mit beispielsweise dem „Sustainovation Award“, dem „Lean &
ficiency Award“ und der „Green Controlling Preis“.
Green Efficiency Award“ und dem „Green Tec Award“ wider.
Der „Energy Globe Award“ wird seit 1999 jährlich an Umwelt-
Zudem ist Volkswagen auch dank „Think Blue. Factory.“ von der
projekte auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene
RobecoSAM AG zum nachhaltigsten Automobilhersteller 2013
vergeben. Schirmherr ist die Energy Globe Foundation, die die
ernannt worden.
Projekte in Kooperation mit ihren Partnern in den jeweiligen
„Die Auszeichnung mit dem „National Energy Globe Award
Ländern auszeichnet. Aus mehr als 160 Ländern jährlich bewer-
Germany“ ist für uns Bestätigung und Ansporn zugleich, die
ben sich innovative Projekte und Initiativen um die Awards.
Automobilfertigung bei Volkswagen noch umweltfreundlicher
„Think Blue. Factory.“ ist Teil von „Think Blue.“ – der ganzheit-
zu gestalten“, sagte Peter Bosch, Leiter Strategie, Prozesse und
lichen Haltung der Marke Volkswagen Pkw zu ökologischer
Strukturen der Produktion und Logistik der Marke Volkswagen
Nachhaltigkeit.
Pkw, heute bei der Preisverleihung in der österreichischen Botschaft in Berlin.
„Think Blue. Factory.“ ist das Umweltprogramm der Marke
Volkswagen Pkw, um bis 2018 auch bei ökologischer Nachhaltigkeit in der Produktion führend zu werden. Ziel ist es, die
Werke weltweit im Vergleich zu 2010 um ein Viertel umweltverträglicher zu gestalten – bezogen auf Energie- und Wasserverbrauch, CO2- und Lösemittel-Emissionen sowie Abfall. Dabei
kommt Volkswagen deutlich schneller voran: Diese Ziele wurden bereits zur Hälfte realisiert.
Friedrich-Wilhelm Gundlach, Leiter Strategie- und Kompetenzentwicklung des Vorstandsbereichs Komponente, erklärt: „Der
Erfolg von Think Blue. Factory. beruht insbesondere auf dem
Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zahlreiche Ideen und Erfahrungen aus den Standorten werden gerade durch den systematischen Austausch untereinander konsequent weiterentwickelt. So machen wir unser Wissen zum
Werkzeug.“
Der „National Energy Globe Award Germany“ reiht sich ein in
eine Vielzahl von nationalen und internationalen Auszeich-
Standortübergreifender Teil | Think Blue. und Think Blue. Factory.
33
Werk Emden
Emden | Thematik
1
2
Emden | Thematik
Think Blue. Factory.
Gemeinsam auf dem
blauen Weg. Emden.
Thomas Laaken, Umweltbeauftragter
Emden | Thematik
3
Vorstellung des Standortes
4
Emden | Vorstellung des Standortes
Die im Jahr 2014 vorgelegten aktualisierten Zahlen und Aussagen des Emder Teils der Umwelterklärung, die sich auf das
Betrachtungsjahr 2013 beziehen, wurden im Rahmen des
Überwachungsaudits durch den Umweltgutachter von der
TÜV NORD CERT UMWELTGUTACHTER GmbH auf sachliche
Richtigkeit überprüft.
Validierungen des Standortes Emden:
Erstvalidierung
1995
Erste Revalidierung
1998
Zweite Revalidierung
2001
Dritte Revalidierung
2004
Werkleiter
Vierte Revalidierung
2007
Frank Fischer
Fünfte Revalidierung
2010
Sechste Revalidierung
2013
Umweltbeauftragter
Thomas Laaken
Emden | Vorstellung des Standortes
5
Lage und Abgrenzung
Das Werk Emden liegt als nördlichster Produktionsstandort
das verbrauchte Wasser gründlich zu reinigen, bevor es in
der Volkswagen Aktiengesellschaft in Niedersachsen etwa
den Fluss Ems eingeleitet wird. Darüber hinaus gehören zum
350 km von der Wolfsburger Zentrale entfernt und trägt die
Standort eine sanierte und rekultivierte Betriebsdeponie und
Typverantwortung für die Passat Produktion in den
zwei moderne Schiebebühnen für den Automobilumschlag.
Volkswagen Werken.
Historische Entwicklung
Der Standort Emden verfügt über ein als Industriegebiet aus-
Im Dezember 1964 nahm Volkswagen die Produktion des legen-
gewiesenes Werkgelände von 4,1 Millionen m² Fläche. Bebaut
dären Käfer in Emden auf. Ausschlaggebend für die Standort-
sind davon lediglich 1,44 Millionen m², wobei die bestehende
entscheidung war die günstige Lage für das Überseegeschäft.
Bausubstanz kontinuierlich modernisiert und an die Produk-
Die Prägung des Landschaftsbildes durch industrielle Produk-
tionsanforderungen angepasst wird. Zur Verfügung stehende
tion ist noch relativ jung. Die Fläche des Larrelter Polders, in
Freiflächen werden u. a. zur Förderung regenerativer Ener-
dem sich das Werk Emden befindet, wurde erst 1922 einge-
gien genutzt. Das Werkgelände liegt zwischen dem Wohnge-
deicht und von 1923 bis 1950 mit Baggergut aus der Ems ver-
biet Larrelt auf der Nordseite, dem Wohngebiet Emden/
füllt. Daher musste die Bauweise dem Untergrund angepasst
Transvaal sowie dem Hafengebiet auf der Ostseite und dem
und eine sogenannte Pfahlkonstruktion als Basis für die Werk-
Dorf Logumer Vorwerk auf der Westseite. Die Nordostseite
gebäude errichtet werden. Inzwischen ist der Standort Emden
des Geländes ist durch den Industriepark Frisia und die Süd-
wichtigster Arbeitgeber der Stadt und der Region. Die nächstge-
seite durch Kaianlagen für den Automobilumschlag per Schiff
legene Wohnbebauung liegt ca. 800 m von der nächsten Pro-
und den Dollart begrenzt. Verkehrstechnisch ist das Werkge-
duktionshalle entfernt. Seit Errichtung des Presswerkes im Jahr
lände an die Autobahn A 31 angebunden.
2000 ist der Standort Emden ein vollumfängliches Fahrzeugwerk mit den Fertigungsschritten Presswerk, Karosseriebau,
Neben großen Grünflächen sowie schützenswerten Biotopen
Lackiererei und Montage sowie der zugehörigen Logistik.
kennzeichnen markante Bauwerke das Bild des Standortes.
Produziert werden Fahrzeuge der Marke Volkswagen.
Erwähnt seien das Verwaltungshochhaus im Osten und die
daran anschließenden Fertigungshallen in Richtung Westen
sowie die neu errichtete Karosseriebauhalle. Unverkennbar
sind auch die moderne Lackiererei mit ihren Abluftkaminen,
in der die Karossen mit Wasserbasislacken umweltverträglich
lackiert werden, sowie das Heizhaus. In den Fertigungshallen
befinden sich Einrichtungen eines sehr effizienten Wasserwirtschaftssystems mit Kühlkreisläufen und Reinigungsvorstufen. Diese Anlagen sind wenig auffällig, aber umso wichtiger für Werk und Region, denn mit dieser Technik gelingt es,
6
Emden | Vorstellung des Standortes
Emden | Vorstellung des Standortes
7
Beschreibung der wesentlichen umweltrelevanten
Anlagen
8
Emden | Thematik
Die Hauptprozesse des Automobilbaus, Presswerk, Karosse-
fünf mit Erdgas befeuerte Kessel. Zur Sicherstellung der Wär-
riebau, Lackiererei und Montagen, sind im allgemeinen Teil
meerzeugung wurden zwei Kessel auf bivalente Feuerung
der Umwelterklärung beschrieben.
umgestellt, sodass bei nicht ausreichend verfügbarem Erdgas
auch Heizöl verfeuert werden kann. Aufgrund der Feuerungs-
Lackiererei
wärmeleistung von 122,2 MW unterliegt das Heizhaus den
Bis zu 1.550 Karossen erhalten arbeitstäglich einen umfas-
Anforderungen des Emissionshandels gemäß Treibhausgas-
senden Korrosionsschutz in der Lackiererei. Auf das Entfet-
Emissionshandelsgesetz (TEHG). Seit Anfang 2008 bezieht
ten, Reinigen, Spülen, Phosphatieren und Passivieren in
das Werk Emden vorrangig Fernwärme aus einem nahegele-
Tauchbädern sowie das anschließende Trocknen folgt ein
genen Biomassekraftwerk. Das Kraftwerk erzeugt Strom
kathodisches Tauchlackieren (KTL). Diese bis in die Hohl-
durch CO2-neutrale Verbrennung von Altholz. Mit der dabei
räume wirkende Grundierung wird anschließend bei 195° C
entstehenden Wärme werden Gebäude und Fertigungshallen
„eingebrannt“. Das Abdichten der Schweißnähte im Innenbe-
beheizt und einige Produktionsbereiche mit Prozesswärme
reich, Einlegen der Dämmmatten, Auftragen von Unter-
beliefert. Durch den Fernwärmebezug ist es dem Werk Em-
bodenschutz und Verfestigen im Trockner sind weitere Stati-
den gelungen, den Brennstoffeinsatz und damit auch die di-
onen vor dem Beschichten mit Lackfüller. Lackierroboter und
rekten CO2-Emissionen des Werks zu halbieren.
Hochrotationsglocken übernehmen im elektrostatischen Auftragsverfahren das farbgebende Beschichten der Karossen.
Kläranlage
Eine Klarlackschicht schließt den Lackierprozess ab. Nach-
Zur Reinigung anfallender Abwässer betreibt das Werk Emden
dem die Lackschichten bei ca. 130° C getrocknet wurden, er-
eine werkeigene Kläranlage mit chemisch-physikalischer und
hält die Karosserie lösemittelfreien Hohlraumschutz in der
biologischer Klärstufe. Jeder Tropfen Brauchwasser fließt im
Heißwachsflutanlage.
Werk mehrfach im Kreislauf durch verschiedene Filter- und
Abwasservorbehandlungsanlagen. Nicht vermeidbare Abwäs-
Die Lackiererei arbeitet seit Inbetriebnahme im Jahr 1991 mit
ser gelangen über ein dreigeteiltes 40 km langes Kanalisati-
wässrigen Füller- und Decklacken. Dadurch sank der Gehalt
onsnetz in die werkeigene Kläranlage. Nach der gründlichen
an organischen Lösemitteln, die beim Auftragen des Lacks
Hauptreinigung wird das gereinigte Abwasser über eine
entweichen, auf ca. 15 %, beim Füller sogar auf rund sechs %.
Druckrohrleitung in die Ems eingeleitet. Regelmäßige be-
Der für die Lösemittelemission zurzeit gültige Grenzwert von
hördliche und eigene Abwasseranalysen stellen sicher und
35 g pro m2 lackierte Karosserieoberfläche wird in der Serien-
belegen, dass die gesetzlichen Anforderungen an die Reini-
lackierung deutlich unterschritten.
gungsleistung erfüllt werden. Regen- bzw. Oberflächenwasser
wird über Auslaufbauwerke an der Werkgrenze in öffentliche
Heizhaus
Entwässerungsgräben geleitet und fließt dann über das
Der Bedarf an Raum- und Prozesswärme wird im Werk Em-
Schöpfwerk an der Knock in die Ems.
den durch das von der Volkswagen Kraftwerk GmbH betriebene Heizhaus sichergestellt. Das Heizhaus verfügt über
Emden | Beschreibung der wesentlichen umweltrelevanten Anlagen
9
Besonderheiten und Entwicklung
Neuerungen in der Organisation
Personelle Veränderungen
aufgenommen werden. Als Folgemaßnahmen wurden alle
Frank Fischer, vorher Leiter des Volkswagen Werks in Chatta-
Flussmittelbehälter im Werk einer außerplanmäßigen Kontrolle
nooga, US-Bundesstaat Tennessee, ist neuer Leiter des Werks
unterzogen. Dabei wurden keine technischen Mängel festge-
Emden. Fischer folgt in seiner neuen Funktion auf Jens Herr-
stellt. Des Weiteren wurden alle Mitarbeiter, die mit Flussmit-
mann, der als Leiter Werk und Fahrzeugbau nach Wolfsburg
telbehältern umgehen, zusätzlich zu den regelmäßig stattfin-
wechselte. Frank Fischer ist Diplom-Ingenieur und MBA mit
denden Unterweisungen informiert und sensibilisiert. Durch
Abschlüssen an der RWTH Aachen und der University of
die Explosion in der Fertigungshalle wurden keine Umwelt-
Washington in Seattle. Das Werk Emden kennt Herr Fischer
schäden verursacht. Die Ursachenermittlung ist noch nicht ab-
bereits; von 2001 bis 2005 war er als Fertigungsleiter im Werk
geschlossen.
Emden eingesetzt.
Förderung und Nutzung regenerativer Energien
Die Aufgaben des Umweltschutzbeauftragten und des Ma-
Das Volkswagen Werk Emden stellt zur Förderung regenerativer
nagementvertreters für das Umwelt- und Energiemanage-
Energien seit vielen Jahren geeignete Freiflächen für Windkraft-
mentsystem nimmt am Standort Emden der Leiter der Orga-
anlagen und Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung. Ende 2009
nisationseinheit Umwelt- und Energiemanagement wahr. Er
wurde auf rund 400.000 m² Werksfläche ein sogenannter Ener-
informiert die Werkleitung über umweltrelevante Vorgänge,
giewald angepflanzt, der aus schnell wachsenden Hölzern be-
kontrolliert mit seinen Mitarbeitern den bestimmungsge-
steht, die alle drei bis fünf Jahre gerodet und zur Energieerzeu-
mäßen Betrieb der Anlagen und berät die verantwortlichen
gung genutzt werden.
Anlagenbetreiber. Unterstützt werden die Anlagenbetreiber
Im März 2013 erfolgte eine erste Teilrodung. Das Holz wurde
und der Umweltschutzbeauftragte im Werk Emden durch
dabei gehäckselt und an das nahegelegene Biomassekraftwerk
mehr als 60 speziell geschulte Sachkundige für Energie und
geliefert, von dem das Werk die Fernwärme bezieht.
für Umweltschutz.
Zertifiziertes Energiemanagement
Explosion eines Flussmittelbehälters
Am Standort Emden existiert im Rahmen des zertifizierten
In einem Fertigungsbereich kam es im April 2013 zu einer Ex-
Energiemanagementsystems (DIN EN ISO 50001) seit einigen
plosion eines 2,5 l fassenden Flussmittelbehälters, bei der
Jahren ein Arbeitskreis Energie. Hier sind Mitarbeiterinnen
drei Mitarbeiter verletzt wurden. Dank der hervorragenden
und Mitarbeiter aus allen Fachbereichen im Einsatz, um eine
Notfallorganisation war der werkseigene Brandschutz unver-
stetige Optimierung der Energienutzung zu gewährleisten.
züglich vor Ort und konnte die Verletzten versorgen und den
Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der elektrischen Energie,
entstandenen Brand kurzfristig löschen. Die betroffene Ferti-
sondern auch auf den Energieformen Erdgas, Druckluft und
gungshalle wurde aufgrund der Rauchentwicklung sofort und
Wärme. Die konsequenten Maßnahmen zum Energiesparen
ohne Zwischenfälle evakuiert. Nach umgehender Entrauchung
führen zur kontinuierlichen Verringerung der benötigten
und Reinigung konnte die Fertigung kurze Zeit später wieder
Energie.
10
Emden | Besonderheiten und Entwicklung
Bedeutende Baumaßnahmen
Neuer Karosseriebau
lung der Schweißprozesse. Alte Logistik-Leichtbauhallen und
Zur Einführung des Modularen Querbaukastens erfolgt am
Hochregalläger mit hohem Energieverbrauch werden so weit
Standort Emden eine umfangreiche Modernisierung des Ka-
möglich durch die neue Logistikhalle ersetzt und zurückge-
rosseriebaus. Der Modulare Querbaukasten, kurz MQB, ist
baut.
ein Plattformkonzept für quer eingebaute Motoren und Getriebe, das bei der Volkswagen Aktiengesellschaft umgesetzt
Errichtung von Windenergieanlagen
wird. Neben einer größeren Flexibilität in der Fertigung wer-
Die Volkswagen Kraftwerk GmbH beabsichtigt, vier Wind-
den durch den MQB erhebliche Gewichtseinsparungen an
energieanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. zwölf MW
den produzierten Fahrzeugen realisiert. Für die MQB-Ferti-
auf dem Emder Werkgelände zu errichten. Die Genehmi-
gungsanlagen wird unter anderem eine 60.000 m² große neue
gungsfähigkeit wurde im Rahmen eines Vorbescheidverfah-
Karosseriebauhalle errichtet. Die Kühlung der Schweißpro-
rens von der zuständigen Genehmigungsbehörde der Stadt
zesse erfolgt in der neuen Halle über die Nutzung boden-
Emden geprüft und positiv beschieden. Die nächsten Nach-
naher Geothermie. Dazu wurden 3.300 der insgesamt 5.000
barn, die aufgrund der Größe der Anlage im sogenannten
Gründungspfähle als sogenannte Energiepfähle in den Boden
Einwirkungsbereich wohnen, wurden von Beginn an über die
eingebracht. Anfallende Abwärme aus den Schweißprozessen
Planungen informiert und im Genehmigungsverfahren betei-
und der Hallenabluft wird zurückgewonnen und zur Behei-
ligt. Seitens der Nachbarn gab es keine Einwände gegen den
zung der neuen Halle verwendet. Regenwasser wird in vier
Vorbescheid. Die Errichtung von vier Windenergieanlagen
unterirdischen Behältern à 28 m³ aufgefangen und zur Toilet-
auf dem südlichen Teil des Werkgeländes soll innerhalb der
tenspülung genutzt. Statisch wurde die Halle so errichtet,
nächsten zwei Jahre begonnen werden.
dass auf den Dachflächen Photovoltaik-Anlagen installiert
werden können. Zur Warmwassergewinnung ist vorgesehen,
das Dach des angrenzenden Verwaltungstraktes mit Sonnenkollektoren zu versehen.
Neue Logistikhalle
Zur Optimierung logistischer Prozesse wird auf dem nordöstlichen Werkgelände eine neue 40.000 m² große Logistikhalle
errichtet. Um diese Halle besonders energieeffizient betreiben zu können, erfolgt die Beheizung nicht über sonst gängige Dunkelstrahler, sondern über eine im Hallenboden integrierte Fußbodenheizung. Dies ermöglicht eine Erwärmung
der Logistikhalle mit niedrigtemperiertem Wasser aus anderen Prozessen, die Abwärme erzeugen, wie z. B. aus der Küh-
Emden | Besonderheiten und Entwicklung
11
Sanierung des Verwaltungsgebäudes
Die Kontrolle erfolgt wöchentlich im Rahmen von Eigenüber-
Das dreistöckige Verwaltungsgebäude des Werkes Emden
wachungen und vier- bis sechsmal im Jahr durch ein externes
wurde 1965 errichtet und seit dieser Zeit baulich nicht wesent-
Labor. Im Mittel lag der Chemische Sauerstoffbedarf (CSB) im
lich verändert. Wärmebild-Untersuchungen belegten das Po-
letzten Jahr bei 55 mg/l (Überwachungswert 100 mg/l), der Bio-
tenzial für eine energetische Sanierung. Das Verwaltungsge-
logische Sauerstoffbedarf (BSB) betrug im Mittel vier mg/l
bäude wurde daher vollständig entkernt. Die Außenfassade des
(Überwachungswert 20 mg/l) und die Konzentration adsorbier-
Gebäudes inklusive einer Wärmedämmung wird vollständig er-
barer organisch gebundener Halogene (AOX) lag bei 109 μg/l
neuert. Alle Fenster werden mit modernster Dreifach-Vergla-
(Überwachungswert 250 μg/l).
sung ausgestattet. Zur Klimatisierung des Gebäudes werden
sogenannte Klimadecken eingesetzt, mit denen das Gebäude
Think Blue. Factory.
energieeffizient beheizt und mittels Kühlwasser gekühlt wird.
„Think Blue. Factory.“ ist das aktuelle Programm von
Im Keller werden zukünftig vier Blockheizkraftwerke
Volkswagen, mit dem Umweltbelastungen in der Produktion
„Volkswagen Eco Blue“ – produziert im Volkswagen Werk Salz-
nachhaltig und kontinuierlich reduziert werden. Ziel der
gitter – arbeiten, die das Gebäude besonders effizient mit
Marke Volkswagen ist es, die wichtigsten Umweltkennzahlen
Strom und Wärme versorgen. Zur Beleuchtung kommen beson-
der Produktion bis 2018 um 25 % zu senken. Um dieses ehrgei-
ders effiziente und langlebige LEDs zum Einsatz.
zige Ziel erreichen zu können, hat das Werk Emden einen Migrationspfad entwickelt, der bereits 70 bewertete Maßnahmen
Einhaltung gesetzlicher AuȖagen
enthält. Die Umsetzung der Maßnahmen wird konsequent über
Die Einhaltung von Auflagen und Grenzwerten umweltrele-
eine webbasierte Datenbank verfolgt. Zum Informationsaus-
vanter Anlagen wird regelmäßig durch Begehungen vor Ort
tausch mit anderen Standorten der Volkswagen AG werden alle
kontrolliert. Der Umweltbeauftragte wird dabei von seinen Mit-
Maßnahmen über das firmeninterne Intranet bereitgestellt. Die
arbeitern und den Sachkundigen für Umweltschutz unter-
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Werkes Emden erhalten
stützt. Jährliche Messungen der Emissionen der Lackiererei
regelmäßig über das Standortmagazin teamtime, über Plakate
durch externe anerkannte Messstellen belegen seit Jahren die
und Informationsstände auf den Betriebsversammlungen aktu-
deutliche Unterschreitung des Grenzwertes für Lösemittel-
elle Informationen.
emissionen. Gemäß dem aktuellen Emissionsmessbericht vom
Juni 2013 wurde eine Lösemittelemission von 13,54 g/m² zu lackierende Rohbaukarosse ermittelt und somit der einzuhaltende Grenzwert von 35 g/m² signifikant unterschritten. Emissionsrelevante Daten der Lackiererei und des Heizhauses
werden zudem online über die sogenannte Emissionsfernüberwachung an die zuständige Aufsichtsbehörde übermittelt.
Die Überwachungswerte für das in der werkeigenen Kläranlage
gereinigte Abwasser wurden im letzten Jahr sicher eingehalten.
12
Emden | Besonderheiten und Entwicklung
Emden | Besonderheiten und Entwicklung
13
Umweltauswirkungen des Standortes (SEBU)
14
Emden | Umweltauswirkungen des Standortes
Die mithilfe der SEBU-Methode (s. allgemeiner Teil der Um-
Der drittgrößte Umweltaspekt ist der Personen- und Güter-
welterklärung) durchgeführte Bewertung hat für den Stand-
verkehr. Aufgrund der Produktvielfalt und der großen Kun-
ort Emden das folgende Ergebnis hervorgebracht:
denanzahl ist der logistische Bedarf für ankommende und
abgehende Warenströme relativ hoch. Daher sind die Logis-
Der größte Anteil der Umweltauswirkungen am Standort Em-
tikströme am Standort Emden stetig im Fokus von Optimie-
den wird durch den Umweltaspekt Energieeinsatz (Wärme-
rungsmaßnahmen und Umweltzielsetzungen. Dies wird am
und Elektroenergie) verursacht. Dieser stellt einen Anteil von
Beispiel der zweiten im Jahr 2008 errichteten Bahnverladesta-
insgesamt 49 %. In allen Fertigungsbereichen gibt es daher
tion für den Umschlag produzierter Fahrzeuge deutlich. Um
sogenannte „Sachkundige für Energie“, die das Thema konse-
die Umweltauswirkungen weiter zu reduzieren, hat sich die
quent verfolgen und nach Einsparmöglichkeiten suchen. Es
Konzernlogistik mit dem Projekt Green Logistics das Ziel ge-
werden regelmäßige Begehungen durchgeführt, um Optimie-
setzt, die CO2-Emissionen um 25 % zu reduzieren. Am Stand-
rungspotenziale aufzuspüren. So können beispielsweise
ort Emden hat Volkswagen Logistics zudem einen eigenen
durch den Einsatz eines Ultraschallmessgerätes Leckagen im
Migrationspfad entwickelt, um die wesentlichen Umweltaus-
Druckluftsystem bei laufender Produktion festgestellt wer-
wirkungen bis 2018 um 25 % zu reduzieren.
den. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch den sukzessiven Ausbau eines umfassenden Energiemanagementsystems
(ENERGIS), das eine detaillierte Kontrolle und Darstellung
des Energieverbrauchs heruntergebrochen auf einzelne Anla-
Umweltaspekte Stand 2013
gen erlaubt. Bei der Planung und Beschaffung neuer Betriebsmittel werden neben den Investitionskosten verstärkt
5,0 %
auch die Betriebsausgaben betrachtet. Lieferanten werden zu
13,0 %
3,0 %
genauen Angaben über den Energieverbrauch ihrer Anlagen
verpflichtet, sodass eine Berücksichtigung des Energiever11,0 %
brauchs bei der Anlagenauswahl ermöglicht wird.
Die zweitgrößte Bedeutung für den Standort haben die Emissionen in die Luft. Zu nennen sind hier die Emission von CO2
aus Verbrennungsprozessen (z. B. thermischen Nachverbrennungen) und von flüchtigen organischen Stoffen (VOC) aus
den Lackieranlagen. Weitere Umweltaspekte, wie z. B. Ge-
44,0 %
19,0 %
ruch, Lärm, Erschütterungen, werden am Standort Emden erfasst und bewertet, spielen allerdings eine untergeordnete
Rolle, da der nächste Nachbar rund 800 m von den Fertigungshallen entfernt wohnt und zusätzlich durch einen soge5,0 %
nannten Schlafdeich geschützt ist. Beschwerden aus der
Landnutzung
Nachbarschaft des Werkes gegen den Standort Emden liegen
nicht vor.
-
Emissionen in die Luft
Trinkwasser (0 %)
Wärmeverbrauch
Abfall
Stromverbrauch
Abwasser
Emissionen aus Verkehr
Emden | Umweltauswirkungen des Standortes
15
Entwicklung der Kernindikatoren
Anmerkungen zu den folgenden Kernindikatoren ȕnden Sie hier in der Übersicht
Kernindikator A
Anmerkung 1:
Der hier berichtete Anteil der erneuerbaren Energien bezieht sich für den Standort Emden auf 100 % der aus einem externen Biomassekraftwerk bezogenen Fernwärme und
einen Anteil elektrische Energie (Lieferant: Volkswagen Kraftwerk GmbH).
Die elektrische Energie des Standortes wird über die Volkswagen Kraftwerk GmbH bezogen. Der Anteil der erneuerbaren Energien für die Volkswagen Aktiengesellschaft betrug
im Jahr 2012 9,9 %. Die mit dem gesamten Energiebezug verbundenen CO2-Emissionen betrugen 668 g/kWh (Informationsstand 24.10.2013). Die Volkswagen Kraftwerk GmbH
verfolgt im Sinne ihres Geschäftsbetriebs eigene Ziele zur Reduzierung der Umweltauswirkungen (siehe Umwelterklärung Volkswagen Kraftwerk GmbH).
Anmerkung 2:
Für die Bereiche Wärme und BrennstoȔ liegt mit Ausnahme der Fernwärme zzt. kein Ermittlungsansatz zur Bestimmung der regenerativen Anteile vor.
Anmerkung 3:
Aufgrund eines defekten Zählerstandes der Stadtwerke Emden GmbH wurde der Trinkwasserverbrauch 2012 basierend auf Erfahrungswerte geschätzt.
Anmerkung 4:
96 % aller Abfälle (inkl. Metall) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspeziȕsche Abfälle (wie z. B. Bauschutt) sind unberücksichtigt.
Anmerkung 5:
Folgende von EMAS geforderte Treibhausgasemissionen sind für den Standort nicht relevant: Methan (CH4); Lachgas (N2O); SchwefelhexaȖuorid (SF6)!
VollȖuorierte KohlenstoȔverbindungen (FKW) sind für keinen Standort relevant!
16
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
Kernindikator A
2012
2013
gesamter direkter Energieverbrauch [MWh]
479.178
474.248
... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]1,2
137.504
144.529
elektrische Energie [MWh]
219.452
212.872
BrennstoȔeinsatz für Fertigungsprozesse [MWh]2
69.286
67.415
Wärmeenergie [MWh]
190.440
193.961
Fernwärmebezug (aus externem Biomassekraftwerk) [MWh]
121.045
123.455
Wärmeerzeugung aus Volkswagen K-Heizhaus auf dem Werkgelände [MWh]
69.395
70.506
440.566
400.120
383.384
416.032
Abfallaufkommen [t]4
53.697
42.080
... davon gefährlicher Abfall [t]
2.500
2.289
GrundstücksȖäche gesamt [m²]
4.100.000
4.100.000
Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²]
1.441.452
1.441.452
Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO2-Äquivalent]
28.012
27.975
CO2-Äquivalente aus BrennstoȔeinsatz [t-CO2-Äquivalent]
27.958
27.805
Emissionen (Kältemittelleckagen H-FKW und H-FCKW) [t-CO2-Äquivalent]
54
170
Gesamtemissionen in die Luft [t]
41
40
NOx (Stickoxide) [t]
16
19,5
PM (Staub) [t]
25
20
SO2 [t]
0,2
0,2
Freiwillig berichtete Emissionen [t]
421,8
408,6
VOC [t]
408,4
396
CO [t]
13,4
12,6
Energie
der gesamte direkte Energieverbrauch setzt sich wie folgt zusammen:
die Wärmeenergie setzt sich wie folgt zusammen:
Materialeinsatz
Massenstrom an Einsatzmaterial [t]
Wasser3
Wasserverbrauch [m³]
Abfall
Biologische Vielfalt
Emissionen5
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
17
Energie
Im Jahresvergleich 2011/2012 wird ersichtlich, dass die lang-
reduzierter Produktionszahlen nicht proportional reduziert
fristig angelegten Energieeinsparmaßnahmen am Standort
werden. Der Anteil an erneuerbaren Energien konnte durch
weiterhin Erfolge verbuchen können. So konnte der Ver-
Verbesserung des von der Volkswagen Kraftwerk GmbH gelie-
brauch elektrischer Energie im Jahr 2012 im Vergleich zum
ferten Strommixes weiter ausgebaut werden.
Vorjahr um 11,3 % und der witterungsbereinigte Heizenergieverbrauch um 10,7 % (von 139.309 MWh auf 124.471 MWh) re-
Der Massenstrom an Einsatzmaterialien hat sich entspre-
duziert werden. Aufgrund der umfangreichen Baumaßnah-
chend der geringeren Produktausbringung reduziert.
men und neu errichteter Hallen, die bis zum anstehenden
Modellwechsel parallel zu den alten Hallen genutzt werden,
Das Diagramm zeigt deutlich die Reduzierung des Energiebe-
konnte der Energieverbrauch 2013 im Vergleich zu 2012 trotz
darfs über die letzten vier Jahre am Standort.
Entwicklung des Energieverbrauchs
250.000
200.000
Energieverbrauch [MWh]
150.000
100.000
50.000
0
2009
2010
Elektrische Energie
18
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
2011
BrennstoȔeinsatz für
Fertigungsprozesse
2012
Wärmeenergie
2013
Wasser
Der Trinkwasserverbrauch des Werkes Emden konnte in den
tigen umfangreichen Werkerweiterungen und der damit er-
Vorjahren deutlich reduziert werden. Einen Beitrag hierzu
höhte Einsatz an Arbeitskräften auf dem Werkgelände führen
leistet die Ende 2010 in Betrieb genommene Emulsionsspalt-
im Jahresvergleich 2013/2012 zu einem erhöhten Wasserver-
anlage der Wasserdichtigkeitsprüfung, durch die mehr Wasser
brauch.
in den Brauchwasserkreislauf zurückgeführt wird. Um weitere Maßnahmen zur Reduzierung des Trinkwasserver-
Die Errichtung der neuen Logistikhalle und der Bau von Stell-
brauchs zu erarbeiten und die Mitarbeiter relevanter Anlagen
plätzen für die Bahnverladung und Verschiffung von Fahrzeu-
weiter zu sensibilisieren, wurden in den Abteilungen Werk-
gen führten 2012 zu einer geringfügigen Erhöhung der versie-
technik, Karosseriebau, Lackiererei und Montage Workshops
gelten Fläche. Im Jahr 2013 wurden für die Werkserwei-
durchgeführt. Die Workshopergebnisse werden bei der Aktu-
terungen im Wesentlichen Hochbauarbeiten durchgeführt,
alisierung des Umweltprogramms berücksichtigt. Die derzei-
weitere Flächen wurden dadurch nicht versiegelt.
Entwicklung des Wasserverbrauchs
500.000
400.000
Trinkwasserbedarf [m³]
300.000
200.000
100.000
0
2009
2010
2011
2012
2013
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
19
Übersicht über die wesentlichen in den Jahren 2012 und 2013 angefallenen gefährlichen Abfälle
Betriebliche Abfallbezeichnung
AVV-Nr.
Menge 2012
[t/a]
Menge 2013
[t/a]
Bleibatterien
16 06 01*
106
58
Lösemittelgemische
14 06 03*
59
57
Verpackungen mit schädlichen Verunreinigungen
15 01 10*
45
34
Ölhaltige Betriebsmittel
15 02 02*
36
90
Phosphatierschlämme
11 01 08*
62
57
Schlamm aus Abwasserreinigung
19 08 13*
851
713
Schlamm aus Öl-Wasser-Abscheidern
13 05 02*
128
161
Lackkoagulat
08 01 15*
735
558
Kleberreste
08 04 09*
115
98
Filtertücher
15 02 02*
59
27
Abfälle zur Verwertung
Abfälle zur Beseitigung
20
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
Abfall
Die Abfallmengen werden seit dem Jahr 2013 im Jahresvergleich dargestellt. Aufgrund der wechselnden Abfallmengen
kann sich die Zusammensetzung der mengenmäßig bedeutendsten Abfälle von Jahr zu Jahr unterscheiden. Gemischte
Verpackungen wurden 2012 unter der AVV 15 01 02 verwertet.
Übersicht über die wesentlichen im Jahr 2013 angefallenen nicht gefährlichen Abfälle
Betriebliche Abfallbezeichnung
AVV-Nr.
Menge 2013
[t/a]
Eisen und Stahl
17 04 05
34.243
gemischte Siedlungsabfälle
20 03 01
1.413
Verpackungen aus Holz
15 01 03
1.208
Verpackungen aus Papier
15 01 01
1.163
gemischte Verpackungen
15 01 06
982
Die wichtigsten nicht gefährlichen Abfälle zur Verwertung sind:
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
21
Emissionen
Bei den Emissionen haben die CO2-Äquivalente aus dem
grund einer erhöhten Leckage-Rate an zwei Kältetrocknern
Brennstoffeinsatz einen wesentlichen Anteil an den Kenn-
werden diese Anlagen erneuert (s. a. Umweltprogramm).
zahlen. Aufgrund des durch Energiesparmaßnahmen reduzierten Brennstoffeinsatzes konnten diese Emissionen redu-
Die Grafik zeigt sehr deutlich, dass die Emissionen des Stand-
ziert werden. Die Schwankungen aus den Emissionen von
ortes insgesamt rückläufig sind. Die jährlichen Messungen
Kälteanlagen ergeben sich durch die festgelegten Instandhal-
der Lösemittelemissionen (VOC) belegen, dass der Grenzwert
tungsintervalle und damit auch durch schwankende Nach-
durch die Lackiererei des Werkes Emden deutlich unterschrit-
füllmengen. Die am Standort vorhandenen Klima- und Käl-
ten und sicher eingehalten wird. Geringe Schwankungen der
teanlagen werden durch ein Softwaretool überwacht. Verfolgt
jährlichen Frachten ergeben sich durch unterschiedliche Pro-
werden hier insbesondere die Abarbeitung von vorgeschrie-
duktionszahlen und geringfügige Schwankungen bei den
benen Wartungsintervallen, Dichtigkeitsprüfungen sowie die
Messergebnissen.
Nachfüll- und Austauschmengen der eingesetzten Gase. Auf-
Entwicklung der Emissionen
40.000
35.000
30.000
Emissionen [t-CO2-Äquivalent]
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
2009
2010
2011
Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO2-Äquivalent]
22
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
2012
2013
CO2-Äquivalente aus BrennstoȔeinsatz inkl. Heizhaus [t]
VOC [100 kg]
Output
Kernindikator B
2012
2013
Gesamtausbringungsmenge aller Produkte [t]
386.869
358.040
Fahrzeuge [t]
361.843
319.367
Fahrzeuge [St.]
238.833
208.802
Volkswagen CC [t]
104.199
72.819
Volkswagen CC [St.]
69.231
47.800
Passat Limousine [t]
13.034
33.275
Passat Limousine [St.]
8.987
22.802
Passat Variant [t]
244.610
213.273
Passat Variant [St.]
160.615
138.200
Pressteile [t]
25.026
38.673
Pressteile [St.]
5.214.175
3.857.352
Produktoutput
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
23
Kernindikator R
2010
2011
2012
2013
gesamter direkter Energieverbrauch [MWh]/Gesamtoutput [t]
1,52
1,24
1,24
1,32
... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]/Gesamtoutput [t]
0,37
0,31
0,36
0,40
1,16
1,14
1,14
1,12
1,20
0,98
0,99
1,16
Abfallaufkommen [kg]/Gesamtoutput [t]
155
143
139
118
... davon gefährlicher Abfall [kg]/Gesamtoutput [t]
6,8
6,5
6,5
6,39
3,85
3,22
3,73
4,03
Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO2-Äquivalent]/Gesamtoutput [t]
0,1
0,7
0,7
0,8
Gesamtemissionen in die Luft [kg]/Gesamtoutput [t]
0,18
0,13
0,11
0,11
Energie
Materialeinsatz
Massenstrom an Einsatzmaterial [t]/Gesamtoutput [t]
Wasser
Wasserverbrauch [m³]/Gesamtoutput [t]
Abfall
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²]/Gesamtoutput [t]
Emissionen
24
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
Geringere Produktionszahlen führen in der Regel zu höheren
Die Reduzierung des Abfallaufkommens 2013 im Vergleich zu
spezifischen Kennzahlen, da die sogenannte Grundlast, also
2012 ist vor allem auf die Modernisierung der zweiten Groß-
z. B. der Energiebedarf des Werkes zu fertigungsfreien Zeiten,
raumsaugerpresse zurückzuführen. Bedingt durch den Pro-
auf geringere Stückzahlen umgelegt wird. Die Produktions-
duktionsausfall während der Umbauzeit der Großraumsau-
zahlen wurden 2013 im Vergleich zu 2012 um 13 % reduziert
gerpresse wurden in 2013 weniger Pressteile gefertigt, sodass
und liegen damit in gleicher Größenordnung wie im Jahr
auch weniger metallische Abfälle angefallen sind.
2009. Bei dem direkten Vergleich der Jahre 2013 und 2009 zeigt
die in der Grafik dargestellte Entwicklung der spezifischen
Kernindikatoren insgesamt trotz der Einflüsse durch die
Werkerweiterung eine deutliche Reduzierung.
Entwicklung der Kernindikatoren
2,0
300.000
1,5
200.000
100.000
0,5
0
0
2009
Energieverbrauch [MWh]/
Gesamtoutput [t]
2010
Massenstrom an
Einsatzmaterial [t]/
Gesamtoutput [t]
2011
Wasser
Wasserverbrauch [m³]/
Gesamtoutput [t]
2012
2013
CO2-Emissionen
[t-CO2-Äquivalente]/
Gesamtoutput [t]
Fahrzeuge [St.]
Emden | Entwicklung der Kernindikatoren
25
Fahrzeuge [St.]
Kernindikator R
1,0
Umweltprogramm
Legende
leerer grauer Kreis = Maßnahme, die in der Vergangenheit geplant, aber noch nicht begonnen wurde
leerer blauer Kreis = neue Maßnahme in dieser Umwelterklärung
viertel Kreis = Maßnahme begonnen
halber Kreis = Maßnahme mitten in der Umsetzung
dreiviertel Kreis = Abschluss der Maßnahme ist absehbar
voller Kreis = Maßnahme abgeschlossen
rote Zahl = Der ursprünglich geplante Termin wurde auf den angegebenen Termin nach hinten verschoben
Umweltprogramm
In den vergangenen sieben Jahren hat das Werk Emden ins-
Mittels der Energierückspeisung bei den Großraumsauger-
gesamt 74 Maßnahmen ins Umweltprogramm aufgenommen.
pressen des Emder Presswerkes werden jährlich rund
59 Maßnahmen wurden in diesem Zeitraum bereits realisiert
3.000 MWh elektrische Energie eingespart.
und tragen deutlich zur Steigerung der Umweltleistungen des
Standortes bei.
Durch die Modernisierung der Lüftungstechnik der Endmontage-Halle im Jahr 2011 werden jährlich rund 5.000 MWh elek-
So wurden durch den Bezug von Fernwärme aus dem nahe-
trische Energie und 200 MWh Erdgasverbrauch eingespart.
gelegenen Biomassekraftwerk im Jahr 2011 rund 27.000 t
Dies entspricht rund 2.700 t CO2-Emissionen, die jährlich ver-
CO2-Emissionen vermieden.
mieden werden.
Dank diverser Maßnahmen zur Reduzierung des Druckluft-
Die Lackiererei des Werkes Emden hat eine lastabhängige
verbrauches, wie z. B. der Installation einer Mitteldruckstufe
Regelung der Trocknerabluft für die zweite Decklacklinie und
im Presswerk und damit einhergehend dem Verzicht auf
die Mehrzwecklinie realisiert. Dadurch werden jährlich rund
zwölf bar Druckluft im Presswerk, werden jährlich 1.560 MWh
3.500 MWh Erdgas und 400 MWh elektrische Energie einge-
elektrische Energie weniger verbraucht.
spart und 1.000 t CO2-Emissionen vermieden. Jährlich rund
550 t Lackschlämme aus der Lackiererei werden seit Oktober
2013 nicht mehr beseitigt, sondern stofflich verwertet.
26
Emden | Umweltprogramm
1
2
Energieeinsparung
Verringerung der Emissionen
Energierückgewinnung/-einsparung durch Anbindung
und Inbetriebnahme einer Schwungrad-Energierückspeisung bei den Großraumsaugerpressen
2013
Modernisierung des Verwaltungsgebäudes zur Reduzierung des Wärme- und Strombedarfs (TB.F.-Nr. 199684)
2013
Optimierung der Hallengrundbeleuchtung der Endmontagehalle (TB.F.-Nr. 263985+263993)
2013
2014
2013.1
Beheizung der neuen Logistikhalle (Halle 9) mittels Fußbodenheizung (TB.F.-Nr. 216879)
2014
2013.2
Modernisierung (Retroȕt) der zweiten Großraumsaugerpresse (TB.F.-Nr. 217258)
2014
2013.3
Lastabhängige Regelung der Trocknerabluft der Decklacklinie 2 und der Mehrzwecklinie (TB.F.-Nr. 213687)
2014
2014.1
Beleuchtung des Volkswagen Zeichens auf dem Verwaltungsgebäude zukünftig mittels LED (TB.F.-Nr. 292393)
2014
2013.4
Reduzierung der Lärmemissionen durch interne Transporte/Optimierung interner logistischer Prozesse durch
Errichtung einer neuen Logistikhalle
2014
2013.5
Installation einer katalytischen Nachverbrennung von
KraftstoȔdämpfen bei der Bandbetankung
(TB.F.-Nr. 217242)
2014
2014.2
Installation von zwei neuen Kältetrocknern als Ersatz für
störanfällige Altanlagen
2014
Emden | Umweltprogramm
Abarbeitungsstand
2014
Abarbeitungsstand
2013
Termin
Maßnahmen
Maßnahmen-Nr.
Ziele
Ziel-Nr.
Umweltprogramm 2012–2015
27
3
4
5
6
28
Verbesserung der Umweltinformation und
-qualiȕzierung
Erhöhung des Verwertungsanteils von
Abfällen
Emden | Umweltprogramm
Durchführung eines Umweltschutzseminars für
20 Planer
2014
2014.3
Zertiȕzierung als Kältefachbetrieb
2014
2014.4
Erstellung von sieben multimedialen Informationsständen in den Fertigungshallen für Mitarbeiter
und Besuchergruppen
2014
Nutzung von bodennaher Geothermie zur Kühlung von Schweißprozessen in der neu zu errichtenden Karosseriebauhalle (TB.F.-Nr. 216874)
2014
2013.7
Errichtung von vier Windkraftanlagen auf dem
Werkgelände (TB.F.-Nr. 50173)
2015
2014.5
Errichtung von drei Kleinwindkraftanlagen auf
dem Kreisel vor der Hauptwache
2015
2013.8
Nutzung von Sonnenkollektoren zur Brauchwassererwärmung auf dem Verwaltungstrakt der
Halle 18
2014
2014.6
Anbindung werkinterner Wasserzähler an das Energieerfassungssystem ENERGIS
2014
2013.9
Nutzung von Regenwasser für die Toilettenspülung in der Halle 18
2014
2014.7
KreislauȔührung bei der Rückspülung der Osmoseanlage
2015
2013.10
Thermische Verwertung von Filtertüchern aus der
Lackiererei (TB.F.-Nr. 253326)
2014
2014.8
Prüfen, ob durch die Zugabe von KunststoȔȖusen
der Klärschlamm besser entwässert werden kann
(TB.F.-Nr. 253337)
2015
2013.11
Thermische Verwertung von Lackschlämmen aus
der Lackiererei (TB.F.-Nr. 253339)
2014
Abarbeitungsstand
2014
Abarbeitungsstand
2013
Termin
2013.6
Ausbau regenerativer Energien
Reduzierung des Wasserverbrauchs
Maßnahmen
Maßnahmen-Nr.
Ziele
Ziel-Nr.
Umweltprogramm 2012–2015
Werk Emden Volkswagen AG
Thomas Laaken, Umweltbeauftragter
Brieffach 5362
Postfach 2365
26703 Emden
Telefon: +49 4921 86 86 16
E-Mail: [email protected]
Die nächste Aktualisierung der Umwelterklärung erfolgt im September 2015.
Dieser Standort verfügt über ein Umweltmanagementsystem. Die
Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystem für
das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung über
den betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.
VERIFIED
ENVIRONMENTAL
MANAGEMENT
REG. NO. DE-121-000001
Menschlichkeit. Leidenschaft.
Verantwortung.
34
Standortübergreifender Teil | Verantwortung für unsere Umwelt
Abkürzungen und Erklärungen
AVV
BImSchG
Verordnung über das Europäische
NOx
Stickoxide
Abfallverzeichnis
N 2O
Distickstoffoxid (Lachgas)
Bundes-Immissionsschutzgesetz
OE
Organisationseinheit
SEBU
Cges
Gesamter Kohlenstoffgehalt
CH4
Methan
CKW
Chlorierte Kohlenwasserstoffe
SF6
CO
Kohlenmonoxid
SfE
Sachkundige für Energie
CO2
Kohlendioxid
SfU
Sachkundige für Umweltschutz
CSB
Summenparameter, beschreibt die
SRC
Steam Rankine Cycle
CSI
EMAS
System zur Ermittlung und Bewertung von Umweltaspekten
Schwefelhexafluorid
Menge der unter definierten Bedin-
SO2
Schwefeldioxid
gungen chemisch abbaubaren Stoffe
TPM
Total Productive Management
Clean Shipping Index/Bewertungstool
UBP
Umweltbelastungspunkte
Gemeinschaftssystem für das Um-
UF
Ultrafiltration
weltmanagement und die Umweltbe-
UIS
Umweltinformationssystem
triebsprüfung (Eco-Management and
UMS
Umweltmanagementsystem
Audit Scheme)
VAwS
Verordnung über Anlagen zum Um-
FCKW
Fluorchlorkohlenwasserstoffe
H-FCKW
Teilhalogenierte Flurchlorkohlenwas-
VE-Wasser
serstoffe
VOC
H-FKW
Teilfluorierte Fluorkohlenwasserstoffe
gang mit wassergefährdenden Stoffen
vollentsalztes Wasser
Volatile organic compounds (flüchtige organische Stoffe)
VBH/KTL
Vorbehandlung und kathodische
GbV
Gefahrgutbeauftragtenverordnung
Tauchlackierung; im Lackierprozess
KD
Kundendienst
Tauchverfahren, in denen erste Korro-
KrWG
Kreislaufwirtschaftsgesetz
sionsschutzschichten aufgetragen
KSS
Kühlschmierstoffe
werden
LAU/HBV-
Anlagen, in denen mit wassergefähr-
Anlagen
denden Stoffen umgegangen wird
LCA
Life Cycle Assesment/Lebenszyklusanalyse
MWh
Megawattstunden
MöK
Methode der ökologischen Knappheit
Standortübergreifender Teil | Abkürzungen und Erklärungen
35
Weitere Informationen
Informationen zum Umweltschutz bei Volkswagen
finden Sie in weiteren Broschüren und im Internet.
Der Nachhaltigkeitsbericht von Volkswagen 2013
Im Frühjahr 2014 hat die Volkswagen Aktiengesellschaft unter
dem Motto „Strategie, Wirtschaft, Menschen, Umwelt, Zahlen
– Nachhaltigkeitsbericht 2013“ ihren sechsten konzernweiten
Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Der Bericht umfasst alle
Konzernbereiche mit den beiden Markengruppen
Volkswagen und Audi, den Geschäftsbereichen Nutzfahrzeuge und Finanzdienstleistungen sowie allen Gesellschaften, an denen der Konzern mit über 50 % beteiligt ist.
Schwerpunkte des Konzern-Nachhaltigkeitsberichts bilden
die Strategien und Maßnahmen des Konzerns zur Weiterentwicklung im Bereich Antriebe und Kraftstoffe, zur Beschäftigungssicherung sowie zur Kundenorientierung.
Bestelladresse: Volkswagen Distributionsservice,
Postfach 1450, 33762 Versmold
Ansprechpartner
Umwelt Strategie
Dr. Daniel Sascha Roth
Telefon: +49 5361 94 91 71
E-Mail: [email protected]
36
Standortübergreifender Teil | Ansprechpartner/Weitere Informationen
www.mobilitaet-und-nachhaltigkeit.de
Impressum
Informationsportal zum Umweltschutz mit Berichten,
Herausgeber dieser Umwelterklärung ist die
Interviews und Nachrichten. Ständig aktualisiert bietet diese
Volkswagen Aktiengesellschaft. Verantwortlich für den Inhalt
Site aktuelle News, Informationen zum Umweltschutz an den
des standortübergreifenden Teils ist der Konzernbereich Um-
internationalen Standorten von Volkswagen, Tipps zum öko-
welt (Wolfsburg).
logischen Fahren, Hintergrundwissen zu Themen wie
Verantwortlich für die enthaltenen standortspezifischen Teile
Öko-Audit und nachhaltige Entwicklung, umweltbezogene
sind die Umweltbeauftragten der jeweiligen Werke.
Informationen zu einzelnen Volkswagen Modellen und vieles
mehr.
Volkswagen AG
Günter Damme
Brieffach 1896
38436 Wolfsburg
[email protected]
Beratung/Konzept/Graȕk & Gestaltung/Umsetzung
FOUR MOMENTS – Marken. Design. Kommunikation.
Redaktion/Text
Paradies und Partner Unternehmensberatung für Umweltschutz, Qualität und Arbeitssicherheit
Standortübergreifender Teil | Impressum
37
© Volkswagen AG
Stand: 2014