Griff nach den Sternen
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Griff nach den Sternen
Pflichtblatt der Börsen Frankfurt D ü s s e l d o r f · St utt g a rt · h a m b u r g · b e r l i n · M ü n c h e n 5 Seiten 28-3 kompakt e t a k ifi t r e z № 06 · Sonntag, 08. Februar 2015 Dieter Zetsche Griff nach den Sternen Daimler-Aktie auf Rekordniveau Athen GM Hufeld Airbus Was Sie wissen müssen Mängel verursachen Desaster Denker lenkt BaFin A380 reißt Aktie in Turbulenzen AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Schliekers Woche Digitaler Zauber, Hexenwerk? Sonntag, 08. Februar 2015 AKTIEN & MÄRKTE Schliekers Woche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Tops und Flops-, Zahl der Woche, Termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Kopf der Woche: Felix Hufeld, Aphorismus der Woche . . . . . . . . . . . . . . . 4 Pro & Contra: Gold. . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Markt im Fokus: Dänemark . . . . . . . . . . . 6 Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, EURO STOXX 50 . . . . . . 7 Aktie der Woche: Daimler . . . . . . . . . . . . . 8 UNTERNEHMEN Unternehmen der Woche: General Motors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Spezial: Griechenland. . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Schweizer Banken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 Airbus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 News: Wikifolio, OnVista / iShares, Engel & Völkers Investment Consulting, DAB, Bechtle, Siemens . . . . . . . . . . . . . . . 22 FONDS Fonds der Woche: Ampega Balanced 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 ZERTIFIKATE kompakt Aktuell: Hoher Dax, hohes Risiko . . . . . 28 Zertifikate-Idee: Capped-Bonus-Zertifikat auf den DAX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Capped-Bonus-Zertifikat auf die Adidas-Aktie . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Discount-Zertifikat auf Adobe Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Rohstoffe Rohstoffe der Woche: Öl. . . . . . . . . . . . . . 36 Spezial: Milliardenverlust beim Rohöl . . . 38 Rohstoffanalysen: Kakao, Brent-Öl, Zucker, Lebendrind. . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Lebensart Produkt der Woche: Lüpertz-Schau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 45 Der Zauberkünstler zückt einen Strohhalm – und trinkt ein Glas Milch aus. Kein Z aub er, kei ne Kunst? Wohl doch: Das Glas ist auf dem Bildschirm Reinhard Schlieker eines iPad zu sehen, ZDF Wirtschafts der Strohhalm ist korrespondent real. Das Sinken des Milchpegels kann jeder sehen auf der Dinnerparty, bei der sich gestandene Manager über Digitalisierung unterhalten – und unterhalten werden von einem, der den Zylinderhut samt Kaninchen durch ein Tablet ersetzt hat. Der Zauber, so darf man annehmen, ist kein Hexenwerk. Wohl aber die Digitalisierung, will man den Umfragen glauben, die deutsche Unternehmen zwar an der Spitze der feinsten Mechanik und robustesten Elektronik sehen, dabei aber im digitalen Mittelalter. Etliche Kongresse haben versucht, hinter die Gründe für eine gewisse Rückständigkeit zu kommen wie der neugierige Zuschauer hinter die Tricks des Zauberers. So richtig ist es nicht gelungen. Die Digitalisierung ist in aller Munde und doch wenig verstanden. Kein Wunder – ist sie doch widersprüchlich und dreht unser Wirtschaften sehr wohl um, ob wir wollen oder nicht. Kaum eine Dienstleistung oder ein Produkt, die völlig ohne Anbindung an das weltweite Netz vorstellbar sind. So weit folgen gewöhnlich auch die Mittelständler, die Hidden Champions, dem Lauf der Welt. Während die meisten digitale Technik und Vernetzung für ihre Produktion nutzen, scheuen sie aber die tatsächliche Entwicklung von Produkten der vierten industriellen Revolution. Angst ist da meist der schlechte Ratgeber: Kaum irgendwo ist die Furcht vor Datenmissbrauch so verbreitet wie in Deutschland. Kaum irgendwo wird Neues so argwöhnisch beäugt und wenn möglich erst einmal gefesselt – schließlich ist auch 02 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 die Organisationsform der Politik kein bisschen auf Freiheit und Abenteuer gepolt. Da werden analoger Vorschriftendschungel und Realität so schnell nicht einig. Paradebeispiel Uber: Der netzbasierte Personenbeförderungsdienst arbeitet rein virtuell, erst private Fahrer mit ihren Autos wandeln die Idee zur Dienstleistung. Für wenig Geld, teils ohne Risikoabsicherung – die Regularien, die das Taxigewerbe vor Konkurrenz schützen, versagen Neuankömmlingen jede Chance, werden die althergebrachten Erbhöfe aber auf Dauer gerade nicht schützen können. Die digitale Kannibalisierung kommt unweigerlich, nicht von hier, sondern aus den USA, bald aus Asien. Von Amazon bis Alibaba teilt sie die Märkte auf, Rückzugsgefechte einer Armee bestehend aus Personenbeförderungsgesetzen und Arbeitszeitkontrollregelungen gehören für sie zum täglichen Brot. Merkwürdige Widersprüche tun sich auf. Zum einen fürchten wir den allwissenden Computer – um anderen erlaubt der sich weiterhin dumpfen Schwachsinn, etwa wenn es bei Kaufplattformen um sogenannte Empfehlungen geht: Bei eBay zum Beispiel erhält man, wenn man zehn Rollen Klebeband gekauft hat, unweigerlich den sensationellen Hinweis, dass dazu hervorragend passen würde: Klebeband. Halt mehr davon. Und diese Technologie soll uns bedrohen? Andererseits: An vielen Bändern in Fabriken unseres Landes steht Mensch neben Roboter und freut sich, dass der blecherne Kollege die schweren Arbeiten macht. Der wird auch gebraucht werden, wenn unsere Demographie demnächst Arbeitnehmer zur gesuchten Spezies macht. Da bleibt nur die alte Hoffnung: Not macht erfinderisch. Was denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter [email protected] AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Tops und Flops der Woche tops Walt Disney: Eiskalte Gewinne Im November 2013 kam der Animationsfilm „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ (Originaltitel: „Frozen“) in die Kinos. Es war ein Kassenschlager. Mehr als ein Jahr nach Erstausstrahlung können die Fans noch immer noch nicht genug bekommen. Die Merchandising-Artikel rund um Elsa, Olaf und Co. sind nach wie vor gefragt. Ein Punkt, der dem weltweit größten Unterhaltungskonzern im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (bis Ende September) deutliche Ergebniszuwächse bescherte. Die Aktie (WKN: 855686) erreichte neue Rekorde. VimpelCom: Stabilisierter Rubel stützt Die auf den Bermudas registrierte Telekomfirma (WKN: A0YE2R) hat ihren Hauptsitz in Amsterdam. Tätig ist sie insgesamt in 14 Ländern, darunter Russland, Italien, Pakistan und die Ukraine. In Russland werden die größten Einnahmen erzielt. Das Unternehmen gilt daher als sehr rubelsensitiv. Jüngst gab es bei der russischen Währung eine Stabilisierung. Das könnte den NASDAQ-100-Wert gestützt haben, der sich aus charttechnischer Sicht an einer Bodenbildung versucht. Am 25. Februar will die Firma Quartalszahlen vorlegen. Nemetschek: Neue Bestwerte Der auf Lösungen für die Architektur-, lngenieur- und Baubranche (AEC) spezialisierte deutsche Softwarehersteller hat erste Eckdaten zur Geschäftsentwicklung im Gesamtjahr 2014 vorgelegt. Nemetschek (WKN: 645290) übertraf die eigenen Prognosen und erzielte neue Bestwerte. Am Markt kamen die Zahlen sehr gut an. Der TecDAX-Wert setzte seine Aufwärtsbewegung mit steigender Dynamik und weiteren Rekorden fort. Die komplette Bilanz und eine Prognose für 2015 will das Unternehmen am 31. März veröffentlichen. Flops Zahl der Woche 125 Jahre alt wurde die Allianz AG in dieser Woche. Das Jubiläum begeht der Münchner Versicherungskonzern in einer Zeit des tiefgreifenden Umbruchs – in der digitalen Welt hat der Versicherungsvertreter ausgedient. TERMINE der Woche 09.02.08:00 DEDaten zum Außenhandel Dezember Ralph Lauren; Nach Zahlenvorlage sehr schwach Ein starker US-Dollar dämpfte in der Berichtsperiode Oktober bis Dezember 2014 die Umsatzentwicklung des US-Modekonzerns (WKN: A1JD3A). Die Einnahmen legten daher nur geringfügig zu. Gleichzeitig sanken die Gewinne etwas. Die Aktie verlor nach Zahlenvorlage deutlich und gehörte damit zu den schlechtesten Werten des S&P 500 in der vergangenen Woche. Vor allem bei den Anlegern nicht gut angekommen sein dürfte die erneut gesenkte Wachstumsprognose für den Umsatz im Gesamtjahr 2014/15 (bis Ende März). ROFIN-SINAR Technologies: Negative Wechselkurseffekte ROFIN-SINAR (WKN: 902757) zählt sich zu den Technologieführern in der Lasermaterialbearbeitung. Er stellt Laserstrahlquellen und laserbasierten Systemlösungen her. Negative Wechselkurseffekte dämpften im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (September) die Umsatzentwicklung. Zwar stiegen die Erträge, sie lagen jedoch ebenso wie die Einnahmen unter den Firmenprognosen. Ungünstige Währungseffekte dämpften außerdem das Volumen beim Auftragseingang. Der Aktienkurs gab nach Zahlenvorlage deutlich nach. Biotest: Schwächer ohne neue News In der Vorwoche hatten die im SDAX notierten Vorzugsaktien (WKN: 522723) des Pharmaherstellers mit mehr als 108 Euro noch nie da gewesene Höhen erreicht. Jüngst kam der Kurs deutlich zurück. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen, die den Rückgang erklären würden, gab es jedoch nicht. Der Finanzkalender gibt auch nicht viel her. Erst für den 24. März ist der die Vorlage des Geschäftsberichtes 2014 terminiert. Allerdings könnte das Unternehmen demnächst erste Eckdaten vorlegen. Vielleicht schon nächste Woche? 03 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 12.02.11:00 EUIndustrieproduktion Dezember 12.02.14:30 USAEinzelhandels umsätze Januar 13.02.08:00 DEBIP Q4/2014 (1. Veröffentlichung) 13.02.11:00 EUBIP Q4/2014 EWU (Schnellschätzung) 13.02.14:30 USAImport- und Exportpreise Januar 13.02.15:55 USAVerbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Feb AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Kopf der Woche Zitat der Woche Felix Hufeld Quelle: HB / dpa Ein Mann der leisen Töne Der Versicher u ng se x per te Felix Hufeld wird im März neuer Chef der Finanzaufsicht B a Fi n . Die Bundesregierung berief den 53-Jährigen am Bei der BaFin seit 2013 Mittwoch zum für die Kontrolle von VerP rä sidenten sicherungen zuständig: der Bonner BeFelix Hufeld hörde, die unter anderem für die Kontrolle von Banken, Investmentfonds und Versicherungen zuständig ist. Aus Sicht von Experten ist Hufeld eine gute Wahl, da die Assekuranz wegen dauerhaft niedriger Zinsen derzeit besonders unter Druck steht. Hufeld tritt die Nachfolge von Elke König an, die Ende des Monats nach Brüssel wechselt und dort die neue europäische Behörde für die Abwicklung maroder Banken leiten wird. Hufeld ist bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) seit 2013 für die Kontrolle von Versicherungen zuständig. Zuvor hat er in der Privatwirtschaft gearbeitet – unter anderem für die Unternehmensberatung Boston Consulting, die Dresdner Bank und den Versicherungsmakler Marsh. Insider hoffen, dass durch Personal von außen frischer Wind in die Behörde kommt, die von Kritikern als bürokratisch und altmodisch beschrieben wird. Hufeld ist verheiratet, hat zwei Kinder und gilt als Mann der leisen Töne. Wenn er etwas sagt, hören die Vorstandschefs jedoch genau zu. Besonders im Versicherungssektor genießt der Jurist, der in Mainz, Freiburg und Harvard studiert hat, hohes Ansehen. Er übernimmt eine Institution, die gerade dabei ist, sich neu auszurichten. „Die BaFin ist für die EZB eine wichtige Brücke, um die Besonderheiten des deutschen Finanzsystems zu verstehen – sie hat schließlich einen Informationsvorsprung“, erklärt Finanzexperte Hans-Peter Burghof von der Universität Hohenheim. Hauptverantwortlich ist die BaFin weiter für die Wertpapieraufsicht sowie die Kontrolle von kleineren Banken, Investmentfonds und Versicherungen. „Ich mache mir keine Sorgen, dass die BaFin arbeitslos wird“, sagt Unions-Fraktionsvize Ralph Brinkhaus. Künftige solle sich die Behörde, die der Fachaufsicht des Bundesfinanzministeriums unterliegt, schließlich auch verstärkt um Verbraucherschutz kümmern. Handelsblatt / rtr 04 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Wir leben im Zeitalter der Tilgungsillusion. Peter Sloterdijk, 67, Philosoph und Autor, äußerte dies in der vergangenen Woche. Eines seiner bekanntesten Bücher, bereits 1983 erschienen, ist übertitelt: „Kritik der zynischen Vernunft.“ Aphorismus der Woche Alles, was in der Welt erreicht wurde, wurde aus Hoffnung getan. Martin Luther (1483 – 1546), Theologe, Reformator und Übersetzer der Bibel AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Pro & Contra Gold Eher Spekulationsobjekt als Geldanlage Das Edelmetall hat 2015 beste Chancen Gold hat im Januar zweifelsohne eine gute Performance hingelegt. Es sind allerdings starke Zweifel angebracht, ob diese Entwicklung eine Fortsetzung im restlichen Jahr 2015 finden wird. Die EZB sorgt seit Wochen mit der Ankündigung massiver Anleihekäufe für Ängste bei Anlegern, was zu einer reflexartigen erhöhten Nachfrage nach Gold geführt und einer Euro-Schwäche geführt hat. Diese Ängste sollten kurzUwe Eilers fristiger Natur sein. Zudem könnte die Vorstand der Geneon VerWirtschaft im Euro-Raum in den kommögensmanagement AG menden Jahren deutlich wachsen. Der niedrige Ölpreis sorgt für erhebliche Einsparungen, die für Konsum und Investitionen verwendet werden. Gleichzeitig sorgt der schwache Euro in der Euro-Zone für einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Mit dieser zusätzlichen Wachstumsdynamik könnte sich der Euro sehr schnell wieder in Richtung 1,30 US-Dollar/ Euro bewegen und damit bisherige Währungsgewinne beim Goldpreis auffressen. Kurzfristig werden die Preise von Edelmetallen durch spekulative Käufe und Verkäufe beeinflusst. Langfristig ist es anders: Sofern kein Kartell vorhanden ist, wird jeder spekulative oder auch nachfragebasierte wesentliche Preisanstieg im Laufe der Zeit wieder egalisiert. Der Preis fällt auf die Produktionskosten plus Marge zurück, da durch hohe Preise die Förderung deutlich ausgeweitet wird und damit das größere Angebot die Notierungen wieder nach unten drückt. Sofern keine signifikante neue Krise auf den Plan tritt, dürfte der Goldpreis in US-Dollar auf Dauer nur geringfügig steigen. Die Produktionskosten werden weiterhin moderat steigen. Andererseits wirft Gold keine Zinsen ab. Im Gegenteil schlagen sogar noch Lagerkosten (inkl. Versicherungskosten) zu Buche. Aus dem Grund sollte der Goldpreis in 2015 zwischen 1.150 und 1.400 US-Dollar pro Feinunze pendeln. In Krisensituationen haben sich Edelmetalle, insbesondere Gold, als gute Wertaufbewahrungsmittel bewährt. Dies vor allem bei kriegerischen Auseinandersetzungen oder einer Hyperinflation. Als leicht zu transportierender Sachwert dient Gold dann als unschlagbare Notwährung. Fazit: Gold eignet sich als kurzfristiges Spekulationsobjekt oder als portables Wertaufbewahrungsmittel, aber nur bedingt als langfristige Geldanlage. Welche Anlageklasse im Euro-Raum hat im Januar alle anderen klar abgehängt? Nur die wenigsten kennen den heimlichen Gewinner: Es ist Gold. Das Edelmetall hat allein im ersten Monat des Jahres 16 Prozent zugelegt – und die Chancen stehen gut, dass 2015 nicht nur ein hervorragendes Aktien-, sondern auch ein tolles Goldjahr wird. Anlageklassen werden interessant, Stephan Albrech wenn kaum jemand über sie spricht – Albrech & Cie Vermögensdas war auch mit Gold so, nachdem verwaltung AG, Köln 2013 viele Anleger dem Einbruch des Goldpreises zusehen mussten. Jedoch wird bei Gold oft verkannt, dass für Euro-Anleger nur der Goldpreis in Euro interessant ist. Denn wer hier lebt, will sich entweder gegen eine Entwertung des Euro, sprich Inflation, oder gegen einen Kollaps des Finanzsystems absichern. Ende 2014 war klar, dass eine Richtungsentscheidung anstand: Über das gesamte Jahr hatte sich der Preis in einer engen Spanne von 850 bis 990 Euro bewegt. Wenn Gold es schafft, diesen Deckel zu überwinden, wäre eine Preisexplosion und ein neuer Aufwärtstrend wahrscheinlich. Genau so kam es: Seit dem 5. Januar hat die Feinunze weitere 150 Euro gewonnen; im Vergleich zum Tief vom Jahr 2014 stehen sogar 250 Euro pro Feinunze zu Buche – das sind üppige 28 Prozent. Woran liegt der Zugewinn, und wie dürfte es weitergehen? Anders als der Mainstream glaubt, sind es nicht geopolitische Krisen, die den Goldpreis treiben, sondern die Realrenditen – also Nominalzinsen minus Inflationsrate. Je niedriger der Realzins, desto besser die Aussichten für Gold. Das gilt selbst bei niedriger Inflationsrate, wenn die Nominalrendite von Anleihen niedrig oder negativ ist. Derzeit rentiert die zehnjährige Bundesanleihe mit nur 0,34 Prozent – und es gibt kein ökonomisches Gesetz, das bei längeren Laufzeiten negative Renditen verbietet, wie fünfjährige Anleihen zeigen. Die Goldstärke ist übrigens nur zum Teil mit der Euro-Schwäche zu erklären. Denn in Dollar hat das Edelmetall im Januar gut acht Prozent zugelegt und ist damit auch in den USA die bislang stärkste Anlageklasse – eben weil auch dort die Realrenditen sinken. Unter dem Strich dürften Gold-Anleger aus Euro-Land wegen der expansiven Politik der EZB in diesem Jahr aber besonders profitieren. 05 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Markt im Fokus Dänemark: Wie lange halten die Währungshüter durch? Die dänischen Währungsmanipulatoren stemmen sich mit aller Macht gegen die Aufwertung der Dänischen Krone. Negative Leitzinsen, Eingriffe am Devisenmarkt und nun auch der verkündete Ausgabestopp für Staatspapiere sollen die Kohlen aus dem Euro-Feuer holen. Sich gegen die Marktkräfte zu stemmen mag zwar eine Zeit lang funktionieren, auf Dauer werden Kosten und Risiken jedoch zu groß. Auch in Dänemark wird irgendwann dieser Punkt erreicht sein. Dann dürften die dänischen „Währungshüter“ ihren Kollegen aus der Schweiz folgen und die Währung von der Bindung an den Euro lösen. Vorerst geht der Kampf gegen die Aufwertung der Krone jedoch weiter. Schließlich ist die Euro in Dänische Krone Stand: 06.02.2015 Indizes Index Dow Jones S&P 500 NASDAQ DAX MDAX TecDAX SDAX EUROSTX 50 Nikkei 225 Hang Seng Stand: Freitag nach Börsenschluss 06.02.2015 % Vorwoche 52weekHigh % 52week 17824,29 +3,84% 18103,45 +14,05% 2055,47 +3,03% 2093,55 +15,90% 4744,40 +2,36% 4814,95+16,94% 10846,39 +1,42% 10984,69+17,18% 18991,59 +2,14% 19106,13+16,30% 1506,93 +0,69% 1511,18+23,43% 7855,84 +2,66% 7903,24+12,45% 3398,16 +1,39% 3426,67 +12,87% 17648,50 -0,15% 18030,83 +24,68% 24679,39 +0,70% 25362,98 +15,20% 06 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 dänische Wirtschaft stark exportgeprägt. Gehandelt wird vor allem mit den europäischen Nachbarn, speziell mit denen aus der Eurozone. Die Dänen selbst wollten aus guten Gründen nicht zum gemeinsamen Währungsraum gehören. Allerdings koppelten sie die eigene Währung an den Euro. Weil die EZB mit ihrer lockeren Geldpolitik ganz klar die Abwertungswelle reitet, wird es für die Dänen jedoch immer aufwändiger, diese Bindung aufrecht zu erhalten. Sämtliche Register müssen und werden daher gezogen. Jüngst senkte die dänische Notenbank den seit September 2014 bereits negativen Einlagezinssatz noch weiter. Das war die vierte Zinssenkung innerhalb von zweieinhalb Wochen. Zudem kündigte sie an, die Ausgabe von Staatsanleihen bis auf weiteres auszusetzen. Damit soll der Ansturm des renditehungrigen ausländischen Kapitals abgewehrt werden. Ferner interveniert die Notenbank am Devisenmarkt, um die Währung zu schwächen. Dazu greifen auch die dänischen Strategen auf die Druckerpresse zurück. Damit erzeugen sie Geld aus dem Nichts, das dann am Markt verkauft wird. Dadurch wächst der Devisenberg von einem Rekord zum nächsten, mit all den damit verbundenen Risiken, wie zum Beispiel möglichen Wertverlusten. Daher stellt sich auch hier die Frage, wie lange die dänischen „Währungskünstler“ ihren Kampf gegen die Kaufkraft der Krone durchhalten können und auch wollen? AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Februar beginnt mit Gewinnen Solide Gewinne Europa Griechische und russische Papiere erholt In der vergangenen Woche wimmelte es an Konjunkturdaten. Daneben wurden weitere Quartalsergebnisse vorgelegt. Und auch Übernahmen bzw. diesbezügliche Spekulationen sorgten für Gesprächsstoff. Zum Beispiel will der Pharmakonzern Pfizer den Generikahersteller Hospira in einem 17-Mrd.-US-Dollar-Deal schlucken. Ein weiteres Thema am US-Aktienmarkt war die kräftige Erholung der Ölpreise. Das beflügelte die Aktien aus der Ölindustrie und damit den Gesamtmarkt, sodass die US-Indizes kräftige Gewinne zur Vorwoche verzeichneten, auch wenn die Kurse am Freitag etwas nachgaben. Begonnen hatte der letzte Handelstag der Woche zunächst freundlich, trotz robuster Arbeitsmarktdaten. Im Januar war der Stellenzuwachs stärker als im Vorfeld erwartet. Zudem wurden die Werte der beiden Vormonate kräftig nach oben revidiert. Allerdings erhöhte sich die Arbeitslosenquote von 5,6 auf 5,7 Prozent. Dennoch dürfte sich die US-Notenbank in ihrem Vorhaben bestätigt sehen, 2015 erstmals seit der Finanzkrise die Leitzinsen zu erhöhen. Auch weil die durchschnittlichen Stundenlöhne im Januar wieder anzogen. Mit 0,5 Prozent zum Vormonat legten sie zudem so stark zu wie seit November 2008 nicht mehr. Die neuesten Arbeitsmarktdaten könnten damit letztlich bremsend auf die US-Indizes gewirkt haben, zumal diese an den Handelstagen zuvor kräftig gestiegen waren. Nachdem die deutschen Aktienindizes im Januar kräftig zugelegt hatten, setzte sich die steigende Tendenz in der ersten Februarwoche fort. Der DAX verbuchte einen Wochengewinn von 1,4 Prozent. Er markierte abermals neue Rekorde. Aktueller Spitzenwert ist nun der am Dienstag im Handelsverlauf erreichte Wert von 10.985 Punkten. Seit dem Korrekturtief wegen der SNBEntscheidung im Januar schoss er damit um 14 Prozent in die Höhe. Neue Spitzenwerte gab es in der vergangenen Woche auch bei TecDAX, MDAX und SDAX. Sämtliche deutsche Leitindizes liegen damit im bisherigen Verlauf 2015 komfortabel im Plus. Spitzenreiter ist dabei mit mehr als 12 Prozent der MDAX. Die Stärke am deutschen Aktienmarkt ist angesichts der vielen Risikofaktoren, wie zum Beispiel der UkraineKrise oder dem griechischen Schuldenstreit und den damit verbundenen Unsicherheiten, beeindruckend. Daran zeigt sich jedoch der Einfluss der im Januar angekündigten noch weiter gelockerten Geldpolitik durch die EZB. Aufgrund des dadurch anhaltend äußerst niedrigen Zinsniveaus gelten Aktien weiterhin als attraktive Anlagealternative. Daran dürfte sich sobald nichts ändern, was für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung sprechen könnte. Angesichts der inzwischen überhitzt wirkenden Indizes, wäre zunächst jedoch eine zumindest temporäre Verschnaufpause denkbar. Allerdings ist dies kein Muss. Nächster Akt in der Schmierenkomödie über den griechischen Schuldenberg. Nachdem die neue hellenische Regierung partout nicht nach der Pfeife der Gläubiger tanzen will, erhöhten diese den Druck. Die EZB will ab dem 11. Februar keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheit für neue Kredite akzeptieren. An eben diesem nächsten Mittwoch will sich nun die Eurogruppe erneut versammeln. Die Euro-Finanzminister erwarten, dass Athen für dieses Sondertreffen belastbare Vorschläge mache, um die Krise zu entschärfen. Von der anhaltenden Unsicherheit in puncto Schuldenstreit, zeigten sich griechische Anlagen jüngst jedoch unbeeindruckt. Zwar ging es zwischenzeitlich recht volatil zu, die Kurse von Aktien und Anleihen erholten sich aber letztlich. Und auch an den europäischen Aktienmärkten insgesamt war die Tendenz in der vergangenen Woche zumeist aufwärts gerichtet. Ebenfalls kräftig erholt zeigte sich zum Beispiel der russische RTS. Der EURO STOXX 50 legte am Ende um 1,4 Prozent zu. Er hatte zwischenzeitlich sogar ein neues Mehrjahreshoch markiert und dabei wohl von der wachsenden Hoffnung auf Fortschritte bei der Lösung des griechischen Schuldendramas profitiert. Als diese Zuversicht abebbte, ließ auch der Aufwärtsdrang bei den Kursen nach. Jüngst seitens der Branchen einen stützenden Effekt hatten die kräftigen Erholungen der Rohstoffwerte. S&P 500 DAX EURO STOXX 50 Stand: 06.02.2015 Stand: 06.02.2015 07 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Stand: 06.02.2015 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart com aimler. Foto: d Aktie der Woche Daimler greift nach den Sternen Rekordabsatz, Rekordgewinn, Rekorddividende. Der Daimler-Motor läuft auf Hochtouren und die Aktionäre frohlocken. Auch 2015 wollen die Stuttgarter weiter mit Vollgas auf der Überholspur durchstarten. Die seit zehn Jahren verlorene Spitzenposition des weltgrößten Premiumherstellers soll spätestens in fünf Jahren wieder zurückerobert sein. Glänzende Aussichten also unterm Mercedes-Stern? „Das Beste oder nichts“, so unmissverständlich lautet der Marken-Slogan von MercedesBenz. Dieses Versprechen mag zunächst illusorisch klingen. Gerade im hart umkämpften Premiumsegment der Automobilhersteller erscheint es doch universell als kaum einhaltbar. Doch ein Blick auf die jüngst veröffentlichen Zahlen für das abgelaufene Jahr zeigt eindeutig: Daimler hält Wort. Zumindest, wenn man das Ergebnis 2014 mit allen vorherigen Resultaten der Konzerngeschichte 08 vergleicht. „2014 haben wir neue Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis erzielt“, freut sich Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche über das beste Jahr. So steigerte der Stuttgarter Weltkonzern 2014 seinen Umsatz um zehn Prozent auf knapp 130 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aus dem laufenden Geschäft stieg vergangenes Jahr auf 10,1 Milliarden Euro nach acht Milliarden Euro im Jahr zuvor. Dabei erreichte der Absatz mit 2,5 Millionen verkauften Fahrzeugen einen neuen Höchstwert. Über einen weiteren Höchstwert hinsichtlich der Dividende dürften sich die Aktionäre ganz besonders freuen. Sie erhalten künftig 2,45 Euro je Aktie. Beflügelt von dieser Nachricht kletterte das Papier auf BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Aktie der Woche Wir leben seinen höchsten Stand seit mehr als 15 Jah- Vorstandsvorsitzende hoffnungsfroh an. Um dieses ambitionierte Ziel ren. Damit krönt die Aktie ihren langfristi- zu erreichen, geht der Sparkurs bei den Schwaben weiter. So wird es gen Aufwärtstrend. So konnte das Daimler- strukturelle Veränderungen geben, die zu einer Steigerung der ProPapier in den vergangenen 52 Wochen rund fitabilität führen sollen. Zudem plant der Premiumanbieter weitere 35 Prozent zulegen. Ein Ende dieser Erfolgs- Investitionen in neue Modelle. Bis Ende des laufenden Jahres werden geschichte ist derzeit nicht in Sicht. Entspre- acht neue oder überarbeitete Modelle Marktreife erlangen. chend optimistisch blicken Analysten wie In diesen Produktinitiativen sieht Daimler weiterhin den Schlüssel William Howlett zum Erfolg. Mit neuen Modellen sind die Stuttgarter zuletzt äußerst vom Analysehaus gut gefahren. Während sich bei den beiden Hauptkonkurrenten nicht auf der Insel S&P Capital IQ in BMW und Audi im vergangenen Jahr leichte Erschöpfungserscheider Glückseligen. die Zukunft. How- nungen zeigten, konnte Mercedes bei den Verkaufszahlen stark zulett hob das Kurs- legen. So verkaufte der Konzern weltweit 1,65 Millionen Autos der ziel für Daimler Kernmarke Mercedes. Allerdings reicht dieses Ergebnis derzeit trotznach Zahlen von 77 auf 92 Euro an und dem nur für Rang drei. Branchenprimus BMW konnte 1,81 Milliohat die Einstufung auf "Buy" belassen. Der nen Stück an den Kunden bringen, Audi kam auf 1,74 Millionen verAutobauer habe im vierten Quartal weiter kaufte Autos. Doch lange soll es- geht es nach den Stuttgarter- nicht an Fahrt aufgenommen, schrieb er in einer mehr dauern bis Mercedes wieder den Platz an der Sonne unter den Studie. Diese Dynamik dürfte dank des an- Premiumherstellern erobert hat. „Unser Ziel ist und bleibt es, bis 2020 visierten "signifikanten Wachstums" bei den die Nummer eins der Premiumanbieter zu sein. Und wenn sich seit Verkäufen auch anhalten. Sogar noch eupho- der Setzung dieses Ziels etwas geändert hat, dann lediglich, dass ich rischer äußert sich Analyst Zafer Rüzgar vom heute noch zuversichtlicher bin, dass wir es erreichen werden", unAnalysehaus Independent Research. Er hat termauerte Zetsche vor wenigen Wochen in einem Gespräch mit das Kursziel für Daimler nach Geschäftszah- der "Welt" den Führungsanspruch der Marke mit dem Stern. Bei der len von 90 auf 96 Euro angehoben und die Präsentation der jüngsten Zahlen legte der angriffslustige VorstandsEinstufung auf "Kaufen" belassen. Die Eck- vorsitzende mit dem markanten Schnurrbart nach: „Diese Ergebnisse daten hätten seine Erwartungen vor allem sind nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt.“ Man kann ergebnisseitig übertroffen, schrieb Rüzgar in diese Aussage als Drohung für die Konkurrenz verstehen. Daimler einer Studie. Die Resultate reflektierten die strebt mit aller Macht und durchgedrücktem Gaspedal zurück an starke Nachfrage im Pkw-Geschäft sowie er- die Spitze. Angesichts des Werbe-Versprechens eigentlich logisch. folgreiche Kosteneinsparungen. „Das Beste oder nichts“. WIM Zetsche mahnt zur Bescheidenheit Trotz der momentanen Begeisterung rund um Daimler mahnt Zetsche, die Bodenhaftung nicht zu verlieren: „Wir leben nicht auf der Insel der Glückseligen.“ Die größten Gefahren sieht der Daimler-Vorstandsvorsitzende in geopolitischen und finanzmarkttechnischen Risiken. Abgesehen von diesen externen Faktoren, die das Stuttgarter Traditionsunternehmen nicht beeinflussen kann, blickt Zetsche allerdings in eine vielversprechende Zukunft. 2015 sollen Absatz, Umsatz und Ergebnis im Kerngeschäft deutlich gesteigert werden. Die Ertragskraft soll dabei „ein Niveau erreichen, das es in diesem Unternehmen bisher nicht gab“, kündigt der 09 Daimler BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Stand: 06.02.2015 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Fotos: gm.com Unternehmen der Woche Kulturwandel bei General Motors zeigt Wirkung General Motors steht international stark der Kritik: Das Image des Autogiganten wurde wegen 51 Todesfällen durch defekte Zündschlösser im vergangen Jahr stark beschädigt. Die kürzlich vorgelegte Bilanz überzeugte Analysten und Aktionäre gleichermaßen. Die GM-Aktie legte merklich zu. Mary Barra, die neue Chefin, leitet einen Kulturwandel im Konzern ein und gibt GM seit einem Jahr ein neues Gesicht. 10 BÖRSE am Sonntag · 06/1 4 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche Der US-amerikanische Autoriese General Motors hat in dieser Woche die Geschäftszahlen für das vierte Quartal und das gesamte Jahr 2014 vorgelegt und damit so manchen Branchenkenner überrascht. In den drei letzten Monaten des abgelaufenen Jahres verdiente der Konzern mit Sitz in Detroit 1,1 Milliarden US-Dollar und damit rund 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Und dies trotz RusslandKrise und einer großen Rückrufaktion in den USA. Denn gerade im Heimatmarkt überzeugen die aktuellen Zahlen des größten Automobilherstellers in den Vereinigten Staaten: SUV’s und Pick-up-Modelle erfreuten sich dortzulande besonders großer Beliebtheit. Branchenexperten machen den niedrigen Ölpreis für die gesteigerte Nachfrage nach Autos mit hohem Kraftstoffverbrauch verantwortlich. Das gesamte operative Ergebnis fiel mit 6,5 Milliarden US-Dollar hingegen deutlich schlechter aus als im vergangenen Jahr (8,6 Milliarden US-Dollar). während der Fahrt abschalteten. Für jedes Todesopfer zahlt das Unternehmen nun mindestens eine Million US-Dollar, weiterhin 300.000 US-Dollar für hinterbliebene Ehepartner und Unterhaltsberechtigte. Hinzu kommen die Behandlungskosten für einige Verletzte und auch bisher nicht bearbeitete Fälle. Wegen der verspäteten Rückrufaktion musste General Motors bereits im vergangenen Jahr 35 Millionen US-Dollar an die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA zahlen. Mit kleineren und größeren Rückrufwellen müssen sich fast alle Autobauer auseinandersetzen. Sie können teilweise stark Image- und Ergebnisschädigend sein. Im vergangenen Jahr übernahm GM den unrühmlichen RückrufWeltmeistertitel von Toyota. Insgesamt sah sich der Detroiter Autobauer gezwungen, über 30 Millionen Fahrzeuge zurückzurufen. Von diesen Problemen sind zwar hauptsächlich die amerikanischen Töchter im GM-Konzern betroffen, aber die europäischen Marken um Opel und Vauxhall bereiten nicht weniger Sorgen. Im letzten General Motors Rückruf-Weltmeister Schuld daran sind auch die fehlerhaften Zündschlösser, die mindestens 51 Menschen das Leben kosteten. GM musste 2,6 Millionen Autos aus den Jahren 2003 bis 2011 zurückrufen, bei denen es passieren konnte, dass sich der Motor und die Elektronik durch die defekten Zündschlösser 11 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Stand: 06.02.2015 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche Jahr verzeichnete GM in Europa einen Verlust von 393 Millionen US-Dollar. Die Tatsache, dass hauptsächlich Sonderkosten wie das Schließen des Opel-Werkes in Bochum 2014 die Bilanz trüben, veranlassten den Vorstandsvorsitzenden der Opel Group Karl-Thomas Neumann zu vielversprechenden Prognosen. Bereits im Jahr 2016 möchte er mit dem Rüsselsheimer Unternehmen schwarze ZahDie Marke Opel ist wieder len schreiben. Im auferstanden und hat eine vergangenen Jahr großartige Zukunft. habe man 1,07 Millionen Fahrzeuge verkauft und sei mit dem Anstieg von 3,4 Prozent deutlich über dem Branchendurchschnitt. So viele Fahrzeuge konnten Opel und Vauxhall seit 2011 nicht mehr verkaufen. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, verkündete Naumann und bekam sogar Lob aus der Konzernzentrale am Detroit River. Ein Jahr Mary Barra Die GM-Chefin Mary Barra schrieb dem deutschen Unternehmen gar eine Vorbildfunktion zu und sagte: „Die Marke Opel ist wieder auferstanden und hat eine großartige Zukunft. Sie zeigt, wohin sich der Konzern bewegt.“ Die Stanford-Absolventin mit finnischen Wurzeln sitzt seit einem Jahr am GM-Lenkrad und wurde von Forbes auf den siebten Platz in der Liste der einflußreichsten Frauen der Welt gerankt. Mit Rekord-Verkaufszahlen und der ZündschlossAffäre hat sie ein sehr bewegtes Jahr hinter sich. Sie schaffte es teilweise hindernde Bürokratie im GM-System gezielt abzuschaffen und den Konzern zu modernisieren. Dazu 12 gehört auch eine Verbesserung der Qualitätssicherung und erweiterte Prüfmechanismen, um weitere große Rückruf-Debakel in Zukunft zu verhindern. Karl der Kleine Opel versucht in diesem Jahr auch mit neuen Modellen zu glänzen. So präsentiert der deutsche Hersteller im März im Rahmen des Genfer Autosalons den neuen Kleinwagen „Karl“. Ziel ist es nach Firmenangaben mit diesem Modell Neukunden zu gewinnen. Der Karl ist auch ein weiterer wichtiger Schritt in der bereits erfolgreichen Kampagne „Umparken im Kopf“. Glaubt man dem Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie, Matthias Wissman, ist der deutsche Automarkt bereits gesättigt und verspricht für die nächsten Jahre weniger Wachstumspotential. Die großen Umsätze könne man in den nächsten Jahren vor allem in Ostasien und den USA erwarten. General Motors’ Pläne sehen vor, zwischen 2014 und 2017 zwölf Milliarden US-Dollar in China zu investieren und dort einige Werke zu eröffnen. Im Januar dieses Jahres verkaufte der Autobauer im „Reich der Mitte“ fast 340.000 Fahrzeuge und damit etwas weniger als im Januar 2014. Der Aktienkurs von General Motors ist in dieser Woche um zehn Prozent gestiegen. An deutschen Börsen in Europreisen ist GM momentan so teuer wie nie zuvor. Rund 32 Euro kostet ein GMWertpapier und damit doppelt so viel wie vor zweieinhalb Jahren. Die guten Quartalsergebnisse haben den Kurs getrieben - ist ein Einstieg jetzt schon zu spät? Einige Analysten warnen genau davor. Andere verweisen auf die lukrative Dividende. Denn General Motors hat angekündigt die Aktionäre zu belohnen und die Dividende um 20 Prozent zu erhöhen. Die angekündigte Dividende von 1,20 US-Dollar pro Aktie entspräche bei aktuellem Kurs einer Rendite von über drei Prozent. Fazit Die neue General Motors-Chefin Mary Barra hat ein bewegtes erstes Jahr hinter sich. Es war wegen der Zündschloss-Misere rufschädigend, aber bilanziell überraschend positiv. Opel bereitet den Amerikanern zwar noch Sorgen, aber das höchste Ziel der Profitabilität rückt näher. Der Mutterkonzern belohnt seine Aktionäre wegen der positiven Resultate mit einer Dividendenerhöhung. WCW BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Mttttttttttt 2015 Anlegermessen von B2MS t7t Jtt tt ken! vormer n o h c s t z t e J ttttttt A tttttttttttttt t ttt ttttt Atttttttttttt ttcttttätitt Rt ttttttt ttttätttttt Vttttttttttt ttttttttt ttttttt ttttttttttttttttttttttttt ttt ttt tt ttttttttt kompaktttttttttttt t t t t t t t t tttttttttttttttttttttttttttttttttt ttttttttt t t t ttttttttttttttttttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttt tt ttt ttttttttt kompakttttttttttt tttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttttttttttttttttttt ttttttttttttttt ttttttttttkompakt tt ttttttt Ottttttttittttttt ttttt ttt! kompaktttttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttttttttttttttttt ttt ttttt ttttttttt tttttt tttttttttttttttttttttttt tttttttt ttttttttt kompaktttttttttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttttttttttttttttttttt Attt Mttttttttttt tt Üttttttct tttttttttttttttttttttt UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Spezial Was Anleger jetzt über Griechenland wissen sollten Ohne Krawatte, dafür in Lederjacke: So schlägt Finanzminister Yanis Varoufakis bei politischen Terminen auf. Ewig wird er das nicht machen können. „Schlag ein, Bruder.“ Das symbolisierte die hemdsärmelige Geste, mit der Yanis Varoufakis, der coole Newcomer unter den europäischen Finanzpolitikern, den britischen Allstar George Osborne am Montag begrüßte. Schwarze Lederjacke, robuste Schnürschuhe, entspannter Blick. Der Schatzkanzler seiner Majestät ließ Seht her, ich bringe er freundlich gescheGriechenland auf Kurs. Und hen. So manchen trotzdem bin ich ein cooler Typ. Bsuch hat Downing Street schließlich gesehen. Nicht ganz so lässig zeigte sich der Grieche beim Treffen am Donnerstag mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Eine Einigung habe es nicht gegeben, so hieß es in der Pressekonferenz seitens Varoufakis – noch nicht mal einmal dem „we agree to disagree“, das Schäuble wenige Minuten vorher als kleinsten gemeinsamen Nenner genannt 14 hatte, mochte er zustimmen. Ein Seitenhieb in Richtung in Richtung Bundeskanzlerin – was sonst. Nein, in Berlin gab sich Yanis Varoufakis nicht so entspannt wie sonst. Eigentlich – trotz aller Verantwortung – war der 53-Jährige, wie es schien, bisher nicht aus der Ruhe zu bringen. Seine Outfits sind stets lässig-modern, Krawatten trägt er nie. Auch nicht bei wichtigen Terminen. Als wolle er mit seiner Kleiderordnung sagen: „Seht her, ich bringe Griechenland auf Kurs. Und trotzdem bin ich ein cooler Typ.“ Damit repräsentiert er das griechische Kabinett zwar nicht in Gänze; trotzdem stellt die neue Regierung der Hellenen einen großen Kontrast zu vorherigen dar, das Image Griechenlands wird sich verwandeln. Selbst Alexis Tsipras, Chef der Syriza-Partei trägt ungern Krawatten, weshalb der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi ihm erst kürzlich eine geschenkt hat. Er solle, so der Römer, diese tragen, wenn Athen die Finanzkrise überwunden hat. Der Premier hat den Binder dankend angenommen, wenn auch etwas irritiert. Als FDP-Verschnitt alias Philipp Rösler ist Alexis Tipras lange nicht so lässig wie sein Finanzminister. Egal, wo er hingeht: Er trägt Anzug. Egal, was er sagt: Er wirkt beherrscht, streng und ehrgeizig. Trotzdem: Für die Griechen ist er jetzt schon ein Held, doch das muss nicht so bleiben. Denn das Aushängeschild für außenpolitische Angelegenheiten ist Varoufakis – Charme sticht Spießigkeit, wenigstens optisch. BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Spezial Würden Sie diesem Mann 100 Milliarden Euro leihen? Der neue griechische Finanzminister Yanis Varoufakis. Also schwingt sich der Minister, der bereits als George Clooney Athens gilt – finden jedenfalls die Medien – auf sein Motorrad und besucht die europäischen Finanzchefs. London, Rom, Paris, Berlin. Er ist eine Schlüsselfigur der Euro-Krise. Doch: Wer ist Varoufakis eigentlich? Von seinem Privatleben weiß man nicht viel. Außer, dass er eine Tochter aus erster Ehe hat, die in Australien lebt. Er selbst hat zwei Heimatländer im Pass stehen: Australien und Griechenland. Er war Chefökonom von großen Firmen – zuletzt bei Valve Corporation, einem Software-Entwickler für Spiele, mehrere Bücher über die Spieltheorie hat er geschrieben. Von 1988 bis 2014 lehrte an Universitäten weltweit, spricht perfekt Englisch. Michael Klemm, Experte für Auftreten und Wirkung von Politikern, sieht im Stil, den Varoufakis pflegt, einen klaren Bruch mit der bisherigen Politik in Griechenland – symbolisch wie optisch. Er nennt die Attitüde des Ministers „ein Verdeutlichen der Ablehnung einer Anzug-Krawatte-Politik, auch antielitär, wie es einer Links-Partei ja gut steht, hemdsärmelig, zupackend, fast proletarisch.“ Motorrad und Lederjacke erinnern Klemm dabei eher an Marlon Brando, den legendären US-amerikanischen Schauspieler. Mehr als an einen Bittsteller eines Schuldenstaates zumindest: „Spannend wird zu beobachten, wann die beiden doch zu Anzug und Krawatte greifen. Auf Dauer wird das Anti-Elitäre auch schal.“ Noch scheine es zu funktionieren, 15 denn: „ein Großteil der europäischen Politiker lehnt den Kurswechsel nicht rundweg ab.“ Schon mit der Anreise nach Deutschland sorgte Yanis Varoufakis für Schlagzeilen. Nicht üblich für einen Staatsmann flog er in der Economy Class statt Business oder First. Angesprochen auf seine Kleidung, sagte er dem Heute-Journal des ZDF: „So ziehe ich mich schon immer an. Ich bin vor drei Wochen Politiker geworden. Soll ich mich deshalb anders anziehen? Nein.“ Dass das ein politisches Statement ist, sei ihm bewusst. Ehrlich und authentisch antwortet er selbst auf unerwartete Pressefragen – und hebt sich auch dadurch von anderen Politkern ab. Unlängst wird nicht nur sein Twitter-Account populärer, seitdem er Finanzminister ist. Vor der Wahl hatte er 130.000 Follower, jetzt sind es schon mehr als 209.000. Er selbst „folgt“ lediglich 192 Menschen. Im Vergleich zu Tsipras ist das eine gewaltige Fan-Base, die Varoufakis sich in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. Dem Twitter-Account von Alexis Tsipras folgen 101.000 Menschen. Immerhin: die beiden „folgen“ sich gegenseitig. Von Spott bleibt indes keiner von beiden verschont. Mit einem roten Irokesenschnitt hat ein Facebook-Nutzer Varoufakis' Kahlkopf verschönert. Ein Punk als Finanzminister? Ein dankbarer Witz fürs Netz – aber Anleger, die in echter Sorge um das eigene Vermögen sind, winken dankend ab. In einem Youtube-Video von 2012 schlendert Varoufakis durch die Straßen der griechischen Hauptstadt, redet über die „Faulpelze“ Europas und führt aus, warum Griechenland endlich wieder ernst genommen werden will. „Die Griechen trauen nicht den Medien, nicht den Politikern, nicht den Bankern“, sagt er dann, während er lässig an einer Wand lehnt. Ähnliche Aussagen traf er in dieser Woche bei seiner Pressekonferenz am Donnerstag in Berlin: Die Griechen sollen wieder in Würde leben können, jeder müsse seine Hausaufgaben machen. Nur so könne das Vertrauen wieder hergestellt werden. So etwas kommt an. Dem Typen in Lederjacke vertrauen die Griechen. Schließlich verkörpert er alles, was das ganze Land einmal hatte und wieder haben will: Stärke, Leidenschaft, Coolness. Und er hat sich dieses Image ganz ohne Geld aufbauen können. Handelsblatt / Laura Waßermann BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche Wankende Riesen die Schweizer Banken Einst waren sie die Gralshüter des Bangeheimnisses und unermesslich reich. Doch ist - gefühlt unendlich lange her. Die Schweizer Bankbranche leidet. Doch es gibt Aunahmen: Zu den Gewinnern könnte Boris Collardi zählen. Der Chef von Julius Bär ist offen für lukrative Deals. Die überraschende Aufhebung der Franken-Mindestgrenze bereitet den Schweizer Privatbanken Probleme. Sie haben einen beträchtlichen Teil der ihnen anvertrauten Gelder in Euro angelegt, die Kosten fallen jedoch in Franken an. Darunter leiden nicht nur Gewinne und Aktienkurse – die Frankenstärke dürfte auch die Konsolidierung des Schweizer Bankenplatzes vorantreiben. Zwischen 2005 und 2013 ist die Anzahl der Institute in der Schweiz bereits um 24 Prozent gesunken. Nun könnten weitere 20 bis 30 Prozent der über 300 Banken in den kommenden Jahren ihre Eigenständigkeit verlieren, schätzt der Chef der UBS, Sergio Ermotti. Auch Moody’s warnt vor den Währungsbelastungen. Zu 16 den Instituten, die am meisten leiden werden, zählt die Ratingagentur die Zürcher Kantonalbank, Credit Suisse und UBS. Auch Julius Bär, mit einem verwalteten Vermögen von 290 Milliarden Franken die größte Privatbank der Schweiz, fürchtet Einbußen. Im vergangenen Jahr konnte sie den Gewinn noch kräftig auf 367,4 Millionen Franken steigern. Den Anteil der Kosten in Schweizer Franken beziffert das Traditionshaus aus Zürich allerdings auf 60 Prozent, nur 13 Prozent der Einkünfte werden im Lande erzielt. Die für 2015 angestrebten Gewinnziele sind da nur schwer zu realisieren, es sei denn die Profitabilität wird verbessert. Boris Collardi, Chef von Julius Bär, reagierte auf die neue Lage jedenfalls schnell. Knapp knapp drei Wochen nach der Entscheidung der Schweizer Nationalbank (SNB) präsentierte der mit gerade mal 40 Jahren weltweit einer der jüngsten Bankenchefs, ein Sparprogramm in Höhe von 100 Millionen Franken. 200 Mitarbeiter sollen entlassen werden. Der Rotstift ist ganz im Sinne der Anleger, zumal die Dividende nicht gekürzt, sondern um 0,40 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche Franken auf einen Franken erhöht wird. Die Aktie, die nach dem SNB-Coup 17 Prozent verlor, machte inzwischen wieder deutlich Boden gut. Der Titel birgt weiter Kurspotenzial. Gut möglich, dass Collardi, der nach dem Selbstmord seines Vorgängers Axel Widmers seit 2009 an der Spitze von Julius Bär steht, bei der anstehenden Konsolidierung der Bankenlandschaft aktiv mitmischt. Wachstum durch Zukäufe hat für den Banker, dessen Arbeitstag 14 Stunden umfasst und der im Jahr rund 300 Tage „on the road“ ist, Priorität. 2012 erwarb er das Vermögensverwaltungsgeschäft für 840 Millionen Dollar von Merrill Lynch außerhalb der USA. Zudem übernahm Julius Bär die Schweizer und Luxemburger Privatkundensparte der israelischen Bank Leumi. Aktuell zeigt Collardi Interesse an der zur Royal Bank of Scotland gehörenden Privatbank Coutts International. Es könnte aber auch sein, dass Julius Bär mit einem großen Institut zusammengeht. Immer wieder mal wird über einen Merger mit Credit Suisse spekuliert. Die steht gewaltig unter Druck. Die US-Ratingagentur (S&P) senkte vor kurzem die Bonitätsnote von A- auf BBB+ . Zudem droht der Großbank, in den USA das Recht aberkannt zu bekommen, Pensionskassengelder zu verwalten. Credit Suisse hatte im 17 vergangenen Jahr zugegeben, Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Dafür wurde sie nicht nur mit 2,5 Milliarden Franken zur Kasse gebeten. Laut US-Gesetz es ist Unternehmen, die Gesetze gebrochen haben, zudem untersagt für US-Pensionskassen tätig zu werden. Credit Suisse hofft nun auf eine Ausnahmeregelung. Doch dagegen regt sich in den Staaten Widerstand. Eine offizielle Bestätigung für eine mögliche Ehe der beiden Institute gibt es natürlich nicht. Unklar ist auch, wer in dieser das Sagen hätte. Collardi ist jedoch die Kultur bei Credit Suisse nicht fremd. Immerhin verbrachte er zwölf Jahre in dem Bankhaus. Zudem befinden sich die Zentralen der beiden Institute nicht weit von einander entfernt in Zürichs Bahnhofstraße. Collardi könnte so zumindest beim Weg ins Büro ein wenig seiner wertvollen Zeit einsparen. Schweizer Banken BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Stand: 06.02.2015 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart Unternehmen der Woche Flugzeughersteller am Scheideweg Airbus-Aktie in Turbulenzen Wie wird das Jahr 2015 für die Airbus Group? Für den Rüstungs- und Luftfahrthersteller sind gute Nachrichten derzeit Gold wert. Viel hängt dieses Jahr davon ab, ob der Konzern die Herausforderungen der Zukunft wird meistern können. Allen voran beim Prestigeobjekt. 18 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Fotos: airbus.com Unternehmen der Woche Häufige Personalwechsel und dazu der schleppende Absatz beim Prestigeobjekt des Konzerns, dem A380 - das Vertrauen der Investoren. 2015 wird ein wegweisendes Jahr für die Airbus Group (ehemals EADS). Der Konzern muss unter Beweis stellen, dass er für die Zukunft gerüstet ist. Bester Motor für solches Vertrauen dürften Erfolge bei wichtigen Projekten sein. Doch neben den größten Chancen liegen hier auch die größten Risiken für den Konzern. Begonnen hat das Jahr mit neuen Negativschlagzeilen in Sachen A400 M. Die Militärtransportmaschine bereitet den Verantwortlichen schon seit vielen Jahren Kopfzerbrechen. Grund sind die häufigen Verzögerungen bei der Auslieferung. Erst im Dezember hatte Airbus die erste von 54 von Deutschland bestellten Maschinen an die deutsche Luftwaffe ausgeliefert – nach mehrjähriger Verspätung. Konzernchef Thomas Enders sah sich durch die anhaltende Pannenserie bereits zu einer offiziellen Entschuldigung bei den Ländern veranlasst. Zudem musste der Leiter der Sparte Militärf lugzeuge, Domingo 19 Ureña-Raso, seinen Hut nehmen. Er wird Anfang März durch den ehemaligen Cheftestpiloten Fernando Alonso ersetzt. Zudem soll das ganze Programm auch organisatorisch umgestaltet werden. Ebenfalls zum März vollzieht Airbus weitere Neubesetzungen auf internen Chefposten. So wird beispielsweise Eric Zanin, der ehemalige Head of Procurement Operations, Chef der A330 Reihe. Neu besetzt wird auch der Chefposten für das A320er Programm. Dem wird künftig Klaus Roewe vorstehen, der bisher nur für die A320neo verantwortlich war. Grund für Airbus Group BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Stand: 06.02.2015 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche das Personalkarussell war der Rücktritt des Konkurrenten bei dem Deal ist unter anderem die amerikanische bisherigen Airbus-Deutschland-Chefs und Rüstungsfirma Lockheed Martin. Der Auftrag umfasst etwa ein Vorstandsmitglieds Günther Butschek. Volumen von 6,8 Milliarden Euro und soll im nächsten Monat Konzernangaben zufolge will sich der ehe- vergeben werden. malige Daimler-Manager neuen beruflichen Zielen widmen. Schafft Airbus den Steigflug? Die häufigen Personalwechsel stärken Doch abgesehen von den Rüstungsgeschäften muss die Airbus nicht gerade das Vertrauen der Anleger Group insbesondere in ihrem Kerngeschäft wieder punkten um in die Konzernspitze. Denn häufig sind langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Da kommen Nachrichten solche Wechsel politisch motiviert. So wie aus der vergangenen Woche natürlich gelegen. So hat Airbus stolperte ein hochrangiger Manager der laut eigenen Angaben ein Order über fünf A330-200 verbucht. Viel Verteidigungssparte erst Ende 2013 wohl wichtiger erscheint jedoch die Ankündigung der kolumbianischen über die gescheiterten Fusionsbemühungen Fluggesellschaft Avianca. Sie hat am Donnerstag eine Absichtsermit dem britischen Rüstungsunternehmen klärung über den Kauf von 100 Flugzeugen aus der A320neo-Reihe BAE Systems. Diese wurde Airbus aus unterzeichnet. Laut Preisliste hat der Deal einen Wert von etwa zehn K artellgründen Milliarden Dollar. Effektiv dürften dabei von der deutschen mindestens acht Milliarden für den Flugund französischen zeugriesen übrig bleiben. Airbus kann in den nächsten Regierung unterZudem soll die türkische Fluggesellschaft Wochen die Weichen für die sagt. Damit stehen Turkish Airlines über den Kauf von zehn Zukunft stellen. sich die beiden Flugzeugen des Typs A380 nachdenken. Unternehmen in Hier läge der Kaufpreis bei etwa 4 MilliarEuropa weiter als den Dollar. Für die schwächelnden AbsatzKonkurrenten gegenüber. So hatte Airbus zahlen des Prestigeobjektes wäre das ein mehr als willkommener im September erst explizit das Raketenge- Auftrag. Hoffnung macht zudem die Ankündigung von Emirates. schäft wieder mit ins Zentrum der künfti- Die arabische Fluggesellschaft ist ohnehin schon der wichtigste gen Strategie gestellt. Im Zuge dessen will Vertragspartner von Airbus in Sachen A380. Sollte Airbus dem laut Informationen der Sunday Times der Vogel neue Triebwerke verpassen, stünde ein Auftrag von 100 weiKonzern die Mehrheit am Raketen-Her- teren Maschinen im Raum, heißt es aus Kreisen von Emirates. steller MBDA übernehmen. Bisher hält Damit stünden Airbus Einnahmen von realistisch gesehen rund 35 Airbus 37,5 Prozent an MBDA. Nun will Milliarden Dollar ins Haus. Schon länger wird über eine WeiterAirbus offenbar auch noch die 25 Prozent entwicklung des Luxus-Fliegers spekuliert. Die von Yan Derocles des Italienischen Mitbewerbers Finmecca- von Oddo Securities geschätzten Entwicklungskosten von rund nica übernehmen. Analysten schätzen den zwei Milliarden Dollar wären mit dem Auftrag schon zu Beginn Wert des Anteils auf etwa 700 Millionen. wieder eingefahren. Zudem kommt dem Flugzeughersteller der Pikant: Die restlichen 37,5 Prozent gehö- derzeit niedrige Euro gelegen. Gegenüber dem Wettbewerber Boeren BAE-Systems. Sollte Airbus wirklich ing ein klarer Wettbewerbsvorteil. ernst machen und sich die Mehrheit an Die Entscheidungen von Airbus werden in den nächsten Wochen dem Raketenhersteller sichern, muss sich also unter starker Beobachtung stehen. Werden die Probleme beim BAE-Systems überlegen, wie es mit seinem A440M gelöst? Kann der neue Führungsstab einen nahtlosen Überrestlichen Anteil umgeht. Zudem will sich gang gewährleisten? Und vor allem: Kommt die Weiterentwicklung Airbus zusammen mit der südkoreanischen des A380? Airbus kann in den nächsten Wochen die Weichen für Fluggesellschaft Korean Air um einen die Zukunft stellen. Derzeit liegt die Aktie bei rund 48 Euro. WichAuftrag zur Entwicklung neuer Kampf- tig ist jetzt, dass das Unternehmen nachhaltig die 50 Euro Grenze jets für Südkoreas Luftwaffe bewerben. knacken kann. RS 20 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 ag, Samst 5 1 0 2 . 3 . 21 17.30 Uhr 9.30 – nfrei e t s o k t Jetz lden!* anme Die Null-Zins-Falle Informieren Sie sich vor Ort bei ca. 80 Ausstellern und durch mehr als 50 Vorträge / Podiumsdiskussionen, wie Sie trotz niedriger Zinsen Kaufkraft erhalten und Vermögen aufbauen. *Anmeldung ab sofort unter: www.boersentag-muenchen.de Organisiert durch Partner Platin-Sponsoren Medienpartner Weitere Informationen zu Programm und Ausstellern sowie Anmeldung: www.boersentag-muenchen.de UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE News Wikifolio Zweimal Nummer 1 Die Social-Trading-Plattform Wikifolio.com lag 2014 erstmals auch bei Kundenorders an der Euwax in Stuttgart vorne. Mit knapp 35.000 Orders wickelte der Emittent der wikifolio-Zertifikate, Lang & Schwarz AG, rund 25 Prozent des gesamten Handels mit Indexprodukten ab. Dies zeige, so wikifolio.com-Gründer und -CEO Andreas Kern, dass sich Social Trading als eigene Anlageklasse durchsetzt und wikifolio.com eine führende Rolle am deutschen Finanzmarkt eingenommen hat. wikifolio.com wurde außerdem als beste österreichische Finanzinnovation auf den Aktienmärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit dem „Number One Award“ von Deloitte und Börse Social Network (BSN) ausgezeichnet. Geehrt wurden Unternehmen, die am Kapitalmarkt besonders erfolgreich sind oder im Ausland eine führende Rolle eingenommen haben. „Beide Auszeichnungen sind eine ideale Basis für unseren weiteren Ausbau. Wir werden uns nicht ausruhen: So werden wir in den nächsten Jahren rund drei Millionen Euro in die Weiterwicklung der Plattform investieren.“ Derzeit können Anleger in 2.200 Wikifolios investieren. Im abgelaufenen Jahr wurde damit ein Handelsvolumen von über fünf Milliarden Euro abgewickelt. Das Finanz-Technologie-Unternehmen wurde im August 2012 in Wien gegründet und im Dezember 2014 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Engel & Völkers Investment Consulting 140,8 Millionen Euro Transaktionsvolumen Die Engel & Völkers Investment Consulting GmbH (EVIC) hat 2014 aus den von ihr akquirierten Portfolios Einzelobjekte und Teilportfolios im Gesamtvolumen von 140,8 Millionen Euro vermittelt. Die Verkäufe erfolgten in insgesamt 55 Einzeltransaktionen über das deutschlandweite Netzwerk von Engel & Völkers. „Mit diesem Ergebnis haben wir unser Gründungsjahr erfolgreich abgeschlossen und uns einen tragfähigen Marktzugang im Bereich der Portfoliovermarktung erschlossen“, sagt Kai Wolfram, Geschäftsführer der EVIC. Das Unternehmen war am 15. Januar 2014 als Dachgesellschaft über dem deutschlandweit größten Maklernetzwerk an den Markt gegangen und hat sich auf die Strukturierung von Portfoliovermarktungsprozessen für institutionelle Bestandshalter über das Engel & Völkers-Netzwerk fokussiert. Zum Ende des ersten Geschäftsjahres erreichte die Umsatzentwicklung eine besonders ausgeprägte Dynamik. Allein im Dezember 2014 wurde Unternehmenstermine Datum 10.02.2015 10.02.2015 11.02.2015 11.02.2015 12.02.2015 13.02.2015 13.02.2015 13.02.2015 Uhrzeit Name Ereignis -Coca-Cola Ergebnisbericht 2014 - METRO AGErgebnisbericht Q1 2014/15 -Cisco Systems Halbjahresbericht 2014/15 - Gerresheimer AGErgebnisbericht 2014 - Bilfinger SEErgebnisbericht 2014 - Aurubis AGErgebnisbericht Q1 2014/15 - Beiersdorf AGErgebnisbericht 2014 -ThyssenKrupp AGErgebnisbericht Q1 2014/15 22 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 ein von EVIC über das E&V-Netzwerk vermitteltes Transaktionsvolumen von 98,3 Millionen Euro beurkundet. Davon entfielen rund 57,3 Millionen Euro auf zwei Transaktionen von Wohnungsportfolios mit Beständen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Aufgrund der erfolgreichen Entwicklung im ersten Geschäftsjahr nach der Gründung rechnet EVIC für 2015 mit einem weiteren Anstieg des vermittelten Transaktionsvolumens. Dabei erwartet EVIC insbesondere auch einen deutlichen Dynamikzuwachs bei Gewerbeimmobilienportfolios. Aktuell führt die Gesellschaft bereits mit mehreren namhaften nationalen und internationalen institutionellen Investoren Gespräche über mögliche Kooperationen. Neben der Strukturierung und Vermittlung von Portfolioverkäufen und einer Reihe von ergänzenden Dienstleistungen inklusiver der Bewertung bietet EVIC institutionellen Investoren auch Unterstützung beim systematischen Aufbau von Immobilienportfolios entsprechend ihren Anlagestrategien an. UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE News OnVista / iShares OnVista und iShares starten ETF-Aktion Die OnVista Bank und der Vermögenverwalter BlackRock starten eine gemeinsame ETF-Aktion. Ab dem 1. Februar 2015 können Kunden der OnVista Bank für nur 2,95 Euro Orderprovision alle über die Baader Bank gehandelten ETFs (Exchange Traded Fund) von iShares, der ETF-Sparte des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock kaufen. Insgesamt stehen über 200 Fonds zur Auswahl. Diese FlatBuy-Aktion gilt ab einem Ordervolumen von 1000 Euro und läuft bis zum 30. April 2015. „ETFs haben sich weltweit zu einem absoluten Renner unter den Anlageprodukten entwickelt. In Deutschland gibt es immer noch enormes Wachstumspotenzial. Wir sind daher froh, unseren Kunden mit der FlatBuy-Aktion ein besonders günstiges Investment in ETFs anbieten zu können“, so Michael B. Bußhaus, Generalbevollmächtigter der OnVista Bank. Um OnVista-Kunden in ihrer Anlageentscheidung zu unterstützen, hat BlackRock drei iShares-Musterportfolios aufgestellt. Je nach individueller Risikoneigung – konservativ, ausgewogen oder renditeorientiert – zeigen diese drei Musterportfolios, wie ein beispielhaftes Investment in ETFs aussehen könnte. OnVista-Kunden, die von der FlatBuyAktion profitieren möchten, können sich bei der Wahl der ETFs an diesen Musterportfolios orientieren und so die Anlagestrategie gestalten, die am besten zu ihren Bedürfnissen passt. „Die große Auswahl an ETFs ermöglicht ein Investment ganz nach den individuellen Vorstellungen. Ob Aktien- oder Rentenmärkte, Rohstoff-, Immobilien- oder Strategieindizes, für jeden ist etwas dabei. Die von uns entwickelten Musterportfolios helfen den Anlegern, ihre persönlichen Anlagewünsche gezielt zu entwickeln und umzusetzen“, so Peter Scharl, Leiter iShares Sales für Deutschland, Österreich und Osteuropa. ETFs bilden die Wertentwicklung eines Börsenindex nach. Diese börsengehandelten Produkte eignen sich besonders gut, um von der Entwicklung an sehr unterschiedlichen Finanzmärkten zu profitieren und zugleich das Risiko der Geldanlage zu streuen. Durch ihre geringen laufenden Kosten ist die Geldanlange in ETFs zudem häufig günstiger als das Investment in einen klassischen Investmentfonds oder ein Direktinvestment in die zugrundliegenden Basiswerte. DAB-Profi-Börsentrend Weiter steigende Kurse und Gefahr von Rückschlägen Auch angesichts der im Januar erreichten historischen Höchststände im DAX erwartet die Mehrheit der unabhängigen Vermögensverwalter für den Februar weiter steigende Aktienkurse. So gehen 56 Prozent der Finanzprofis, welche die DAB Bank monatlich im Rahmen des Profi-Börsentrends befragt, von einem fortgesetzten Aufwärtstrend an den Märkten aus. 38 Prozent rechnen mit einer Seitwärts- und nur 6 Prozent mit einer Abwärtsbewegung. 82 Prozent der Befragten halten deutsche Aktien aktuell für fair bewertet, für 6 Prozent sind sie unter-, für 12 Prozent überbewertet. Damit zeigen sich die Vermögensverwalter noch optimistischer als im Vormonat. Der Indexwert des Profi-Börsentrends steigt von 6,3 auf 20,2 Punkte - auf einer Skala zwischen -100 und +100 Punkten. 23 Bei aller Zuversicht weist Andreas Teichmann, Geschäftsführer der Plückthun Asset Management GmbH aus München, auch auf die Gefahr kurzfristiger Rückschläge hin: "Der Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB wird die Nachfrage nach alternativen Anlagen wie zum Beispiel Aktien fördern. Dadurch erwarten wir kurz- bis mittelfristig in Europa eher steigende Kurse. Da sich aber an den schwachen Wachstumserwartungen in Europa bis jetzt nicht geändert hat, besteht bei negativen Nachrichten immer die Gefahr von stärkeren Kursrückgängen." Für den Profi-Börsentrend befragt die DAB Bank jeden Monat rund 20 unabhängige Vermögensverwalter, die am Depot-Contest (www.depot-contest.de) teilnehmen, nach ihrer aktuellen Einschätzung der Aktienmärkte. BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE News Bechtle Erneut profitabel gewachsen Der deutsche IT-Dienstleister, der Systemhaus-Dienstleistungen mit dem Direktvertrieb von IT-Handelsprodukten verbindet, hat auch im Geschäftsjahr 2014 seinen profitablen Wachstumskurs fortgesetzt. Er erzielte ein weiteres Rekordjahr. Laut vorläufigen Zahlen erhöhte sich der Umsatz zum Vorjahr von 2,27 auf 2,58 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 13,5 Prozent. Wachstumsimpulse kamen aus allen Berichtssegmenten des Konzerns, wusste der Vorstand zu berichten. Für Bechtle (WKN: 515870) war es zudem das fünfte Jahr in Folge, in dem ein neuer Rekord auf der Einnahmeseite erzielt werden konnte. Der Konzern machte damit zudem einen weiteren Schritt in Richtung des langfristigen Ziels von 5 Mrd. Euro, das im Jahr 2020 erreicht werden soll. Noch stärker als die Einnahmen konnte die Gesellschaft 2014 ihre Erträge steigern. Das Vorsteuerergebnis (EBT) erhöhte sich demnach um 20 Prozent auf etwa 107 Mio. Euro. Damit wurde erstmals die Schwelle von 100 Mio. Euro geknackt. Gleichzeitig verbesserte sich die EBT-Marge von 3,9 auf 4,2 Prozent. Auch bei dieser Kennzahl machte das Unternehmen somit weitere Fortschritte und näherte sich ihrem langfristigen Ziel bis 2020 von 5 Prozent. Die vollständige Bilanz will Bechtle am 13. März 2015 veröffentlichen. Dann dürften auch der Dividendenvorschlag (Vorjahr: 1,10 Euro je Aktie) sowie die Prognosen für 2015 genannt werden. siemens Tausende Arbeitnehmer verlieren Job Siemens ist nicht profitabel genug. Der Umbau des Konzerns kostet nun 3.300 deutsche Beschäftigte den Job, vor allem die Verwaltung ist betroffen. Weltweit entlässt Siemens 7.800 Arbeitnehmer. Der Konzern möchte sich so für die Zukunft aufstellen. „Mit unserem Unternehmenskonzept „Vision 2020“ wollen wir das Unternehmen wieder auf nachhaltigen Wachstumskurs bringen und die Profitabilitätslücke zu den Wettbewerbern schließen“, erklärte Vorstandschef Joe Kaeser. Bereits bekannt ist, dass zusätzlich in der Siemens-Energiesparte rund 1.200 Jobs wegfallen sollen. Kaeser hatte die Ebenen der vier Sektoren und die Regionalcluster abgeschafft. Die Standorte Erlangen (900 Arbeitsplätze) und München (500) sind besonders betroffen. Auch Nürnberg und Nordrhein-Westfalen sind Schwerpunkte mit jeweils etwa 300 Jobs. Man werde nun zeitnah in Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern eintreten und konstruktiv nach sozialverträglichen Lösungen suchen, erklärte die neue Siemens-Personalchefin Janina Kugel, betriebsbedingte 24 Kündigungen sollten entsprechend geltender Vereinbarungen in dem Unternehmen vermieden werden. Bereits im Mai 2014 hatte Kaeser den größten Konzernumbau seit 25 Jahren gestartet. Die Sektoren-Einteilung des Geschäfts wurde gekippt, die Zahl der Divisionen von 16 auf neun reduziert. Die Medizintechnik wird verselbständigt, auch der Verkauf von Randaktivitäten wie der Hörgerätesparte gehört zu dem Konzept. Mit dem Umbau will Siemens die Kosten um eine Milliarde Euro drücken. Die Einsparungen sollen in Innovationen, höhere Produktivität und Wachstum investiert werden. Geschäftlich lief es für Siemens zuletzt nicht rund. Für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres (30. September) hatte Kaeser einen Gewinneinbruch vorlegen müssen. Grund dafür waren unter anderem Zinseffekte. Siemens kämpft aber auch mit Problemen im wichtigen Energiegeschäft. Die IG Metall hatte die Pläne zum Stellenabbau zunächst nicht kommentiert. Arbeitnehmervertreter sehen die Einschnitte aber schon lange kritisch. „Ich habe es satt, dass immer wieder Personalabbau als alternativlose Lösung propagiert wird“, sagte die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn. „Es muss jetzt alles versucht werden, die Zahl von circa 3300 betroffenen Mitarbeitern, deren Aufgaben wegfallen, weiter zu reduzieren, indem sie woanders eingesetzt werden“, sagte Steinborn am Freitag in München. „Wir fordern Qualifizierung und interne Versetzungen statt Abbau. Es werden harte Verhandlungen.“ Die Siemens-Aktie konnte in den letzten Wochen vom Boom an den Aktienmärkten nicht profitieren. Handelsblatt BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Es ist Zeit für «denkzeit» Lesen Sie jetzt die aktuelle Ausgabe! präsentiert Die neue „denkzeit“ erscheint als PDF-Magazin am 9. März 2015 m A g A Z i N f ü R P o l i t i k , W i R t s c h A f t Vergessen Sie die News! Rolf Dobelli rät zur radikalen Newsdiät «Zum Glück bin ich ziemlich robust» Josef Ackermann über Zweckoptimismus und Adrenalinquellen Die aktuelle „denkzeit“ können Sie sich auf der Seite des WirtschaftsKuriers unter http://www.wirtschaftskurier.de/denkzeit.html herunterladen. Zu viel Einheit verdirbt den Brei Peter Sloterdijk und Kai Konrad über Machthypnosen in der EU in der EU über Machthypnosen Peter Sloterdijk und Kai Konrad den Brei verdirbt u N D k u l t u R FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Fonds der Woche Chancen genutzt und Risiken begrenzt – Ampega Balanced 3 Das Fondsuniversum der Mischfonds ist mittlerweile riesig, dabei werden die unterschiedlichsten Chancen-/Risiko-Profile bedient. Neben den Flaggschiff-Fonds großer Gesellschaften gibt es allerdings auch qualitätvolle Mischfonds, die von Vermögensverwaltern und kleineren Fondsboutiquen mit hoher Expertise gemanagt werden. Dazu gehört der Mischfonds Ampega Balanced 3 (WKN: A0MUQ3), der auf einen attraktiven Track-Record zurückblicken kann. Prognosen hinterfragen Das Bonmot, dass Prognosen schwierig sind, soweit sie die Zukunft betreffen, haben viele Anleger schmerzlich erfahren müssen. Trotzdem orientieren sich Investoren im Anlagedschungel an Ereignissen, die sie für wahrscheinlich halten nicht immer zu ihrem Vorteil. „Prognosen über künftige Kapitalmarktentwicklungen, zumal wenn sie gut und schlüssig begründet sind, vermitteln ein Gefühl von Sicherheit. Man glaubt vorwegnehmen zu können, was kommen wird und dementsprechend seine Anlageentscheidungen ausrichten zu können. Unserer Auffassung nach liegt genau hierin eine große Gefahr. Denn allzu oft hält man zu lange an einer bestimmten Marktmeinung fest. Gerade wenn es dafür sehr gute und logisch erscheinende Gründe gibt. Unsere Psyche spielt hier eine fatale Rolle. Man tut sich schwer, einen Irrtum zu revidieren“, so Dr. Hannes Peterreins, Geschäftsführer der Peterreins Portfolio Consulting GmbH, der die Anlagestrategie des Fonds verantwortet. Portfolio-Bausteine Peterreins mischt unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien und festverzinsliche Wertpapiere. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf einer nervenschonenden Vermeidung starker Schwankungen und einem kontinuierlichen Wertzuwachs. Mit Stand vom 31. Januar besteht das Portfolio zu 65 Prozent aus Fonds, zu 21 Prozent aus Aktien, 2,30 Prozent werden in festverzinsliche Wertpapiere investiert und etwa zwölf Prozent in Cash gehalten. Die Sektorengewichtung im Fonds zeigt eine klare Ausrichtung auf die Branchen Gesundheit und Nahrungsmittel, die schwerpunktmäßig über ETFs unterschiedlicher Anbieter umgesetzt wird. Trotz einer kritischen Einschätzung gegenüber Prognosen, scheut sich das Fondsmanagement nicht vor einer klaren Positionierung. „Je 26 sicherer man in Bezug auf bestimmte Zukunftserwartungen ist, umso geradliniger wird man sein Portfolio danach ausrichten. Nur so sind überdurchschnittliche Renditen möglich. Das ist ganz natürlich und nichts spricht dagegen – sofern man sich eine hinreichende Bereitschaft bewahrt, seine Meinung schnell und unerschrocken wieder zu ändern“, so Peterreins. Beachtliche Wertentwicklung Auf Sicht von fünf Jahren lag die Wertentwicklung des Fonds, der im August 2007 aufgelegt wurde, bei knapp 89 Prozent, in den vergangenen drei Jahren konnten Investoren über 75 Prozent erzielen. Der maximale Verlust in diesem Zeitraum lag bei knapp 9 Prozent. Der höchste Kursrückgang in einem Kalenderjahr war 2011 mit einem Minus von 14 Prozent zu verzeichnen. Der größte Teil dieses Verlustes, nämlich 10 Prozent, wurde im Crashmonat August 2011 verbucht. Der DAX verlor in diesem Zeitraum mit knapp 20 Prozent deutlich mehr. Der Kursrückgang beim Fonds war auch nur von kurzer Dauer, in den folgenden Jahren konnten deutliche Gewinne erzielt werden. Anleger, die die Investmentphilosophie eines flexiblen Ansatzes unabhängig von Modetrends schätzen, sind bei dem Fondskonzept, das auch die bisherigen Extreme der Finanzkrise bewältigt hat, gut aufgehoben. Ampega Balanced 3 ISIN:DE000A0MUQ30 Fondsvolumen 43,1 Mio. Euro FondswährungEuro Auflegungsdatum:07.08.2007 Gesamtkostenquote (p.a.): 0,55% BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN News COMGEST Aktienauswahl entscheidet Wojciech Stanislawski, der Manager des Comgest Growth Emerging Markets Portfolios, erwartet, dass sich Aktien aus den Schwellenländern im laufenden Jahr im Vergleich zu anderen Regionen als relativ attraktiv erweisen könnten. Allerdings sieht der Experte der französischen Fondsboutique auch Schwierigkeiten in diesen Regionen: „Viele Schwellenländer zeigen kaum Fortschritte bei der Umsetzung struktureller Anpassungen, die notwendig sind, um mit den schwachen globalen Wachstumsverhältnissen und der austrocknenden US-Dollar-Liquidität fertig zu werden“. Positiv wertet Stanislawski den Aspekt, dass Investoren eher skeptisch gegenüber den Schwellenländern eingestellt sind und die Gefahren einer negativen Überraschung durch niedrige Wachstumszahlen daher recht gering sind. Für den Experten ist ein entscheidender Faktor für Erfolg in den Schwellenländern die Aktienauswahl: „Das Gewinnwachstum je Aktie im MSCI Emerging Markets hat in den vergangenen drei Jahren mit durchschnittlich 4,2 Prozent p. a. enttäuscht. Das Comgest Growth Emerging Markets Portfolio konnte dagegen im selben Zeitraum ein zweistelliges EPS-Wachstum abliefern. Für 2015 schätzen wir dessen Wachstum auf 11,6 Prozent. Die Widerstandsfähigkeit gegen negative Gewinnrevisionen könnte dieses Jahr erneut den entscheidenden Unterschied machen angesichts der zahlreichen Herausforderungen, die wir erwarten.“ GENERALI INVESTMENTS EUROPE Deutlicher Kursanstieg bei europäischen Aktien Die Anlageexperten des Fondsanbieters Generali Investments Europe erwarten, dass das von der EZB beschlossene Ankaufprogramm für Staatsanleihen die Finanzmärkte in den kommenden Monaten bestimmen wird. „Die Renditen von Staatsanleihen werden extrem unter Druck bleiben. Und ein derart niedriges Zinsumfeld drängt Investoren geradezu in risikoreichere Anlageformen. Folglich dürften Aktien des Euro-Raums in diesem und im kommenden Jahr deutlich zweistellige Erträge erzielen“, so Klaus Wiener, Chefvolkswirt von Generali Investments Europe. Die Asset Manager erwarten, dass die EZBMaßnahmen mit einem schnelleren Kreditwachstum im Privatsektor ihre Wirksamkeit entfalten. Rückenwind für die wirtschaftliche Entwicklung kommt nach Auffassung von Generali Investments Europe vom Rückgang des Ölpreises und vom schwächeren Euro: „Trotz signifikanter Risiken (geopolitische Krisen, schwächeres Wachstum in den Emerging Markets) wird insgesamt gesehen ein Rückfall in die Rezession immer unwahrscheinlicher. Wenn überhaupt könnten einige Makroindikatoren in den kommenden Monaten für positive Überraschungen sorgen.“ In der Anlageklasse Anleihen halten die Experten vor allem Unternehmensanleihen außerhalb des Finanzsektors für attraktiv. DEUTSCHE ASSET & WEALTH MANAGEMENT Contrarian-Strategie-Fonds geht an den Markt Contrarian-Investoren kaufen Aktien, die bei dem Großteil der Anleger aus unterschiedlichen Gründen unbeliebt sind. Der Ansatz bietet hohe Chancen bei Kurserholungen, andererseits sind diese Papiere auch besonders verlustgefährdet. Mit dem neuen Fonds Deutsche Invest II Global Contra Strategy (ISIN: LU1092464335) sollen Fehleinschätzungen möglichst vermieden werden. Der Fonds ist das erste Produkt am deutschen Markt, das den Contrarian-Ansatz mit einem quantitativen Modell kombiniert. Dieses Modell erfasst die Fundamentaldaten von mehr als 6000 Firmen weltweit. Über eine Vielzahl von Faktoren werden die zukünftigen Gewinne der Unternehmen prognostiziert und damit die erfolgversprechendsten Firmen unter den von Anlegern abgestraften Titeln ausgesucht. Der Fonds wird von Irina Sidorovitch und Cord Brannolte gemanagt, die beide seit 2007 an quantitativen Strategien 27 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 arbeiten. Das aktuelle Portfolio ist breit gestreut und enthält im Schnitt 125 Aktien. Laut Fondsmanager Cord Brannolte waren die Ergebnisse der Rückrechnung erfolgreich: „Wir haben Backtests für den Zeitraum von Dezember 2001 bis Dezember 2013 durchgeführt. In dieser Periode ist der Deutsche Global Contra Strategy nach Kosten auf ein Plus von 7,0 Prozent pro anno gekommen, der MSCI World Gross TR (€) nur auf einen Anstieg um 3,9 Prozent.“ ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Aktuell Hoher DAX, hohes Risiko Der Aufschwung an den Aktienmärkten ist auf Sand gebaut – den 1,14-Billionen Sandhaufen der EZB. Da heißt es: Obacht. Wer jetzt oder in Kürze von künftig fallenden Kursen ausgeht, kann sich mit Indexfonds und Zertifikaten positionieren. Was in diesem Jahr beim DAX passiert, ist nicht mehr durch reale Zuwächse beim inneren Wert der Unternehmen zu begründen. In den vergangenen vier Wochen steigerte sich der Wert des deutschen Aktienleitindex um 15 Prozent. Sonst sind die Börsianer schon froh, wenn der Index so viel im ganzen Jahr schafft. Sind die größten 30 deutschen börsennotierten Unternehmen auf einmal so gut, dass ihre Aktien dermaßen nach oben ausbrechen? Die Notenbank treibt die Kurse Wohl kaum. Die Hausse wird durch die Europäische Zentralbank (EZB) genährt und nicht durch die realwirtschaftlichen Entwicklungen. Die Entscheidung der Notenbank, durch Anleihenkäufe mehr als einer Billion Euro in die Märkte zu pumpen, ließ die Börsianer jubilieren. So deckten sie sich massiv mit DAX-Papieren ein. Allerdings stellt sich die Frage, wie lang die von der EZB künstlich geschaffene Hausse anhält. Charttechniker verweisen zwar darauf, dass, der deutsche Leitindex an der ehemaligen Ausbruchszone bei 10.800 Punkten immer wieder auf Unterstützung stoße. Solange diese Zone intakt bleibt, sei auch kurzfristig ein Test des Allzeithochs möglich. Eine Garantie für steigende Kurse ist das aber nicht. 28 Wer nicht an weiterhin steigende Kurse glaubt und sich zumindest gedanklich schon einmal mit Kurseinbrüchen beschäftigt, für den könnten Papiere, die auf fallende Aktienmärkte setzen, einen Blick wert sein. Eine Möglichkeit ist es, mit Short-ETFs zu agieren. Damit sind börsengehandelte Indexfonds (englisch: Exchange Traded Funds) gemeint, die fallende Kurse in eine positive Performance umwandeln. Soll heißen: Diese Papiere entwickeln sich spiegelverkehrt zur Performance des zugrunde liegenden Index. Fällt beispielsweise der DAX um fünf Prozent, steigt zugleich der Kurs des entsprechenden Short-ETFs um fünf Prozent. Damit können sich Anleger taktisch gegen eine Marktschwäche absichern, ohne ETFs oder Aktien aus ihrem Depot zu verkaufen. Allein: Geht es mit dem Index nach oben, entwickelt sich der Short-ETF in gleichem Maß nach unten. Short-ETF auf den DAX Anleger ist es zum Beispiel möglich, mit einem Short-ETF der Deutschen Bank (WKN: DBX1DS) vom fallenden DAX zu profitieren. Je nach Depotausrichtung und Marktmeinung können sie sich auch mit Short-Papieren positionieren, die sich auf BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Aktuell andere Märkte in anderen Regionen beziehen. Zum Beispiel mit dem Short-ETF der Deka auf den Euro Stoxx 50 (WKN: ETFL33). Damit gewinnen Anleger, wenn die Aktien der 50 größten börsennotierten Unternehmen der Eurozone verlieren. Ein weiteres Beispiel ist ein ShortETF der Deutschen Bank auf den S&P 500 (WKN: DBX1AC). Mit dem Papier setzen Anleger auf fallende Aktienkurse von 500 großen Firmen aus den USA. Besonders Mutige können sich auch für gehebelte Short-ETFs entscheiden, mit denen sie überproportional spiegelverkehrt an der Performance des Basiswerts teilnehmen. Beträgt der Hebel zum Beispiel vier, vervierfacht sich der Gewinn (oder der Verlust), je nachdem wohin sich der unterlegte Wert bewegt. Reverse-Bonus-Zertifikate Wer allerdings nicht nur in fallenden, sondern auch in seitwärts laufenden Märkten Gewinne erwirtschaften möchte, für den könnten sich Reverse-Bonus-Zertifikate eignen. Das Prinzip herkömmlicher Bonuspapiere wird dabei auf den Kopf gestellt. Die Barriere, welche die Bonuszahlung zum Laufzeitende sichert, befindet sich oberhalb des aktuellen Basiswertstandes. Wird diese Schwelle während der Laufzeit nicht berührt, ist das Investmentziel erreicht. Ein Beispiel ist das Reverse-Bonuspapier der Citi auf den DAX (WKN: CC1Z1H), das bis zum 17. September 2015 läuft. Sollte der DAX bis dahin nicht die Barriere von 12.500 Punkten berühren, erhalten Anleger eine Bonuszahlung von 90 Euro. Bei einem aktuellen Kaufkurs von rund 73 Euro ergibt sich daraus eine Rendite von rund 23 Prozent (37 Prozent p.a.). Notiert der DAX am Laufzeitende sogar unter dem Level von 6.000 Punkten, erhalten Anleger die zusätzliche negative Performance gutgeschrieben. Sollt die Barriere jedoch reißen, haben Anleger keinen Anspruch mehr auf die Bonuszahlung. Dann nehmen sie eins zu eins an der prozentualen Kursentwicklung des DAX teil, bezogen auf den Startwert von 7.500 Punkten – allerdings spiegelverkehrt. Je weiter der DAX also zum Schluss oben steht, desto höhere Verluste gibt es. Da sich die Berechnung des Verlusts etwas komplexer gestaltet, lohnt es sich, das Produktinformationsblatt (PIB), das die Emittenten zur Verfügung stellen, anzusehen. Würde die Barriere bei dem beschriebenen Reverse-Papier verletzt, hieße das: Bei einem DAX-Schluss-Stand von rund 8.400 Punkten erhalten Anleger rund 66 Euro zurück. Der Verlust würde in dem Fall rund 7 Euro pro Zertifikat betragen (- 9,6 Prozent). Notiert der DAX am Laufzeitende bei 10.850 Zählern, gibt es nur noch rund 41 Euro zurück. Der Verlust würde dann bei 32 Euro liegen (-44 Prozent). Zum Totalverlust kommt es, wenn der DAX im September 2015 bei 15.000 Zählern stehen sollte. Die Reverse-Papiere sind also nicht gerade ohne Risiko. Anleger sollten hundertprozentig davon überzeugt davon sein, dass der unterlegte Basiswert die Barriere nicht erreichen wird. Es gilt: Je niedriger die Barriere, desto riskanter das Investment. Weiterhin erhöhen längere Laufzeiten das Risiko, weil die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Barriere verletzt wird. Umgekehrt gilt natürlich die alte Börsenregel: Je höher das Risiko, desto größer die mögliche Rendite. Kapital bei ETFs im Insolvenzfall geschützt Wichtig ist noch die Unterscheidung zwischen ETFs und Zertifikaten, was die rechtliche Grundlage der Papiere betrifft. Bei ETFs ist das Kapital wie bei herkömmlichen Investmentfonds Sondervermögen und im Insolvenzfall des Emittenten gesichert. Das gilt nicht bei Zertifikaten, da sie – wie normale Anleihen – Schuldverschreibungen sind. Wird der Emittent zahlungsunfähig, kann es im schlechtesten Fall zum Verlust des eingesetzten Geldes kommen. Und: Da die Aktienkurse erfahrungsgemäß langfristig nach oben tendieren, eignet sich die Spekulation auf fallende Kurse nur für einen kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont. Short-Produkte können sich lohnen, wenn sich die Markterwartung erfüllt. Über längere Zeit sollte man sie jedoch nicht im Depot liegen lassen. Papiere für fallende Kurse Quelle: finanzen.net, Stand: 06.02.2015 Produkt Emittent WKN DAX-Short-ETF Deutsche Bank DBX1DS Euro-Stoxx-50-Short- ETF DekaETFL33 S&P 500-Short-ETF Deutsche Bank DBX1AC Reverse-Bonus-Zertifikat DAXCitigroupCC1Z1H 29 Laufzeit BarriereKurs endlos keine 28,75 € endlos keine 19,70 € endlos keine 19,49 € 18.09.2015 12.500 Punkte 74,02 € BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Zertifikate-Idee Alternative für Vorsichtige Seit Jahresbeginn hat der DAX eine beeindruckende Rallye aufs Parkett gelegt. Dass der Index weiter nach oben sprinten wird, ist jedoch unwahrscheinlich. Daher ist ein defensives Bonuspapier jetzt ein ideales Investment für vorsichtige Anleger. Im Dezember hat das Handelsblatt die Analysten von 35 Banken gefragt, welches Niveau der DAX in diesem Jahr erreichen dürfte. Im Durchschnitt erwarteten die Experten ein Jahreshoch bei 11.062 Punkten und Ende 2015 einen Stand von 10.706 Punkten. Allerdings hat der DAX am vergangenen Mittwoch bereits auf dem Rekordniveau von 10.911,32 Punkten geschlossen, da Anleger seit Jahresbeginn kräftig in die deutschen Blue Chips investiert haben. Verstärkt wurde die Kaufeuphorie durch eine geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die am 22. Januar bekannt gegeben wurde. An diesem Tag hat die EZB festgelegt, von März 2015 bis September 2016 jeden Monat 60 Milliarden Euro in Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating zu investieren. Mit diesen Anleihekäufen soll eine Deflation – also ein Rückgang der Preise über einen langen Zeitraum – verhindert werden. Dies ist nachvollziehbar, da eine solche Entwicklung die Wirtschaft in Europa schwächen würde, weil viele Branchen im Zuge einer Deflation Umsatzrückgänge hinnehmen müssten. Die EZB hofft, mit ihren Anleihekäufen die Inflationsrate in der Euro-Zone nach oben treiben zu können – und zwar auf etwa zwei Prozent. Ob ihr dies gelingen wird, steht in den Sternen. Fakt ist hingegen, dass die expansive Geldpolitik der EZB bei vielen Marktteilnehmern für Kauflaune sorgt. Deutschlands Exportwirtschaft ist auf Erfolgskurs Eine Fortsetzung der Rallye ist laut dem Börsenexperten Dirk Müller alias „Mr. DAX“ in den kommenden Wochen unwahrscheinlich. Er hat jüngst in einem Interview darauf hingewiesen, dass viele deutsche Aktien zurzeit deutlich überbewertet sind. Außerdem betonte Müller, dass angesichts der Abkühlung der Weltwirtschaft bei einigen Unternehmen Gewinnrückgänge zu erwarten sind und infolgedessen die Kurse der jeweiligen Aktien sinken dürften. Diese Einschätzung ist nachvollziehbar. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass Deutschlands Exportwirtschaft von der Euro-Schwäche profitiert. Daher könnten sich die Aktien von Unternehmen mit hoher Exportquote weiterhin positiv entwickeln, wenngleich keine großen Kurssprünge mehr zu erwarten sind. Attraktive Rendite, geringes Risiko Künftig dürften Versicherungskonzerne und Pensionskassen verstärkt in Aktien investieren, da solide Anleihen nur noch mickrige Renditen bieten. Dieser Sachverhalt spricht ebenfalls für weitere Kurszuwächse. Somit ist es nicht ausgeschlossen, dass der DAX bis Jahresende bei 11.500 Punkten notieren wird, wie es der ChefAnlagestratege der Deutschen Bank, Dr. Ulrich Stephan, erwartet. Unabhängig davon ist der deutsche Aktienmarkt derzeit deutlich überkauft. Deshalb sollten vorsichtige Börsianer nicht in einen DAX-ETF investieren, sondern ein Capped-Bonus-Zertifikat (WKN: XM0 YTN) auf den DAX ordern. Mit diesem von der Deutschen Bank emittierten Finanzprodukt lässt sich bis zum 23. Dezember 2015 eine Rendite von 13,2 Prozent erzielen, sofern der deutsche Leitindex während der Laufzeit nie die 9.500-PunkteMarke erreichen wird. Im selben Zeitraum ließe sich mit einem nur dann die gleiche Performance erzielen, wenn der DAX bis Weihnachten auf etwa 12.300 Punkte klettern würde. Eine solche Entwicklung erwarten jedoch nicht einmal optimistische Analysten. Daher ist das Bonuspapier ein klarer Kauf für Anleger, die kein großes Risiko eingehen wollen. Capped-Bonus-Zertifikat auf den DAX Zertifikattyp Basiswert Barriere Cap/Bonuslevel Fälligkeit Capped-Bonus-Zertifikat DAX 9.500 Punkte 12.800 Punkte 23.12.2015 30 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 WKN XM0YTN ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Zertifikate-Idee Bald wieder so fit wie ein Turnschuh? Die Adidas-Aktie ist 2014 unter die Räder gekommen. Seit Jahresbeginn hat sich das Chartbild aber aufgehellt. Wem der DAX-Titel noch zu heiß ist, ordert ein darauf basierendes Capped-Bonus-Zertifikat. Mit manchen DAX-Titeln konnten Anleger in den vergangenen zwölf Monaten üppige Gewinne erzielen. In diesem Zeitraum verteuerte sich beispielsweise die Aktie des Pharmakonzerns Merck um 53,7 Prozent. Und die Aktionäre von Daimler und Continental können sich über eine Wertsteigerung ihrer Papiere um mehr als 35 Prozent freuen. Frustriert sind hingegen Anleger, die sich vor einem Jahr Adidas-Aktien ins Depot gelegt haben. Denn diese haben seither 22,9 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Zurückzuführen ist dies auf eine Gewinnwarnung des Sportartikelherstellers, die Ende Juli 2014 über den Ticker ging. Damals ist der Kurs des DAX-Titels massiv eingebrochen. Im November erholte sich die Aktie, aber kurze Zeit später sauste der Kurs erneut nach unten. Reichlich Cash für weitere Aktien-Rückkäufe Gemäß der Meinung des Adidas-Managements ist die Aktie an der Börse zu stark abgestraft worden. Deshalb hat der Sportartikelhersteller den Rückkauf von Anteilscheinen im Wert von 1,5 Milliarden Euro beschlossen. Vom 6. November bis 12. Dezember 2014 wurden von dem Unternehmen bereits 4.889.142 Adidas-Aktien zu einem Durchschnittskurs von 61,36 Euro zurückgekauft. Somit stehen noch 1,2 Milliarden Euro für weitere Rückkäufe zur Verfügung. Darüber hinaus haben Konzernchef Herbert Heiner und Finanzvorstand Robin Stalker im August 2014 Adidas-Aktien gekauft – sie sind bei einem Kurs von unter 58 Euro eingestiegen. Ausblick für 2015 ist von großer Bedeutung Seit Jahresbeginn hat sich im Chart der Adidas-Aktie ein Aufwärtstrend etabliert. Zudem hat sich der Kurs zuletzt der 200-Tage-Linie angenähert, die derzeit bei 64,76 Euro verläuft. Gelingt dem Kurs der Sprung über diese gleitende Durchschnittslinie, würde ein Kaufsignal generiert werden. Dann wäre aus charttechnischer Sicht der Weg frei bis zur 70-Euro-Marke. Dieses Kursniveau könnte schon im kommenden Monat erreicht werden, wenn der Ausblick für 2015, den Adidas am 5. März zusammen mit den Zahlen für 2014 veröffentlichen wird, die Marktteilnehmer überzeugt. Dieses Bonuspapier lockt mit einer hohen Rendite Mit einem 2015er-KGV von 17,7 ist die Adidas-Aktie zwar kein Schnäppchen, aber auch noch nicht überbewertet. Schließlich ist der Konzern im professionellen Sportbereich hervorragend positioniert, wenngleich Nike stets bestrebt ist, dem Konkurrenten Marktanteile abzujagen. Positiv zu werten ist auch, dass Adidas im vergangenen Jahr die Marketingausgaben erhöht hat, um den Umsatz zu steigern. Außerdem dürfte sich infolge der Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen mittelfristig die operative Marge erhöhen. Vor diesem Hintergrund eignet sich der DAX-Titel als Depotbeimischung für mutige Anleger. Wer jedoch seine Nerven schonen möchte, sollte ein CappedBonus-Zertifikat (WKN: PS1 3FG) ordern, das von dem französischen Bankkonzern BNP Paribas emittiert wurde. Am 24. Dezember 2015 erhalten die Besitzer dieses Finanzprodukts eine Gutschrift von 76,00 Euro pro Zertifikat, sofern der Kurs der Adidas-Aktie während der Laufzeit nie die 55-Euro-Marke erreicht oder unterschritten hat. Derzeit kostet das Bonuspapier 64,04 Euro. Somit errechnet sich eine Rendite von rund 18,7 Prozent. Capped-Bonus-Zertifikat auf die Adidas-Aktie Zertifikattyp Basiswert Barriere Cap/Bonuslevel Fälligkeit Capped-Bonus-Zertifikat Adidas 55,00 Euro 76,00 Euro 24.12.2015 31 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 WKN PS13FG ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Zertifikate-Idee Software-Konzern auf Wachstumskurs – Discount-Zertifikat auf Adobe Systems Viele Internet-User nutzen den Adobe Flash Player zur Darstellung von Videos und Animationen, auch der dobe Acrobat Reader zum Anzeigen von pdf-Dateiformaten erfreut sich großer Beliebtheit. Mit Cloud- A Angeboten ist das Unternehmen nun auf Wachstumskurs in einem Zukunftsmarkt. Anleger, die am Aktienkurs partizipieren wollen, denen aber ein Direkteinstieg in die Aktie zu heiß ist, können mit einem Discount-Zertifikat der Citigroup (ISIN: DE000CC3WMP4) bereits profitieren, wenn der Kurs der Aktie leicht fällt. Mehr Nutzer in der Cloud Zum Ende des vergangen Jahres hat Adobe Systems den Fotomarktplatz Fotolia für 800 Mio. US-Dollar übernommen. Das Angebot von Fotolia mit über 35 Millionen Videos und Bildern soll in die Adobe Creative Cloud integriert und den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Die Nutzerzahlen der Adobe Creative Cloud sind im vergangenen Jahr deutlich bis auf 3,5 Millionen zum Ende des Jahres gestiegen. Für 2015 strebt das Unternehmen einen weiteren Zuwachs der Cloud-Abonnenten um über 70 Prozent auf knapp 6 Millionen Nutzer an. Das sind durchaus ambitionierte Ziele, die im Falle einer Enttäuschung zu einer entsprechend negativen Reaktion am Aktienmarkt führen könnte. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren die Zahlungs-Modalitäten für die Nutzung der Software von einer Einmalzahlung auf eine monatliche Gebühr umgestellt. Darunter haben Unternehmenszahlen zunächst gelitten, weil die Akzeptanz der Kunden zu wünschen übrig ließ. Auf lange Sicht stehen die Chancen gut, dass das Unternehmen von dem kontinuierlichen Geldfluß profitiert. In den vergangenen Tagen machten die Nachrichten über eine Sicherheitslücke im Adobe Flash Player die Runde. Dadurch gelang es Internetkriminellen, Schadsoftware auf die Computer einzuschleusen. Obwohl die Nutzer genervt waren hat der Aktienkurs darauf per saldo nicht reagiert. Volatil im Seitwärtstrend In den vergangenen 52 Wochen bewegte sich die Adobe-Aktie volatil in einer Seitwärtsrange zwischen ca. 58,50 und 77,60 USDollar. Aktuell notiert das Papier gut 73 US-Dollar. Blickt man allerdings weitere Jahre zurück, ist der Anstieg des Aktienkurses recht beeindruckend. Denn im Jahre 2011 gab es noch Gelegenheit, Aktien des Unternehmens für unter 23 US-Dollar zu kaufen. Der Konzern aus Kalifornien plant bis zum Ende des Fiskaljahres 2017 ein weiteres umfangreiches Aktienrückkaufsprogramm im Umfang von bis zu 2 Milliarden US-Dollar. Im Fiskaljahr 2014 wurden vom Unternehmen 689 Millionen Anteilsscheine zu einem durchschnittlichen Preis von gut 63 US-Dollar erworben. Cap unter dem aktuellen Kurs Beim Discount-Zertifikat der Citigroup auf Adobe Systems mit Laufzeit bis 22. März 2016 liegt der Cap bei 70 US-Dollar und damit leicht unterhalb des aktuellen Kurses. Bis zu dieser Kursobergrenze partizipieren die Zertifikate-Investoren an der Entwicklung der Aktie. Das Papier ist nicht währungsgesichert. Momentan kostet das Zertifikat 56,04 Euro. Beim aktuellen Devisen-Wechselkurs kämen maximal 61,62 Euro zur Auszahlung. Notiert die Adobe-Aktie am Bewertungstag unter 70 US-Dollar erhalten die Zertifikate-Investoren den Gegenwert der Aktie in Euro ausgezahlt. Discount-Zertifikat auf Adobe Systems Zertifikattyp EmittentBasiswert Discount-ZertifikatCitigroup Adobe Systems 32 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Fälligkeit WKN 22.03.2016CC3WMP Zeit für anregende Lektüre! «Schweizer Monat»: Das ist Lesestoff, der unter die Oberfläche geht. Jetzt und überall auf Ihrem Tablet. Testen Sie das Magazin bis am 30. November (App-Download kostenlos) … Mitma chen. tbeweenr! b Wetw inn Geweizermonat.ch sch …und gewinnen Sie die Uhr Zürich Weltzeit von NOMOS Glashütte im Wert von 4200 Euro. Gratis m Teilnahmebedingungen Wettbewerb: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen über 18 Jahre. Mitarbeitende des «Schweizer Monats» wie auch die Beteiligten der Werbeagentur aformat, Berlinerblau und NOMOS Glashütte sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird schriftlich benachrichtigt. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Preis kann weder umgetauscht noch in Bargeld umgewandelt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeschluss ist der 30. November 2014. ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS News BNP PARIBAS Garantie-Anleihe auf Dividenden-Index Bis zum 12. Februar hält die BNP Paribas eine Garantie-Anleihe auf den iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50-Index (ISIN: DE000PS1BR69) zur Zeichnung bereit. Der Ausgabeaufschlag beträgt während der Zeichnungsphase zwei Prozent, der Nennbetrag liegt bei 1.000 Euro. Der iSTOXX Europe Next Dividend Low Risk 50-Index beinhaltet Aktien aus dem breiteren STOXX Europe 600 Index, die auf monatlicher Basis bestimmte Kriterien erfüllen. In den vergangenen drei Monaten müssen die Aktien ein durchschnittliches Handelsvolumen von über zehn Mio. Euro erreicht haben. Aus diesen Titeln werden die Aktien mit der in den vergangenen sechs Monaten niedrigsten Schwankungsintensität ausgewählt. Die 50 Aktien mit der geringsten Volatilität, die zudem im kommenden Monat eine Dividende ausschütten, bilden dann den Index. Die Garantie-Anleihe wird am 26. August 2022 zurückgezahlt, der Index-Schlussstand am 12. Februar 2015 bildet den Startwert des Produkts. Notiert der Index zum Laufzeitende im Vergleich zum Startwert im positiven Terrain erhalten Anleger den Nennwert zuzüglich der prozentualen positiven Wertentwicklung. Falls die Aktienbenchmark gegenüber dem Startwert verliert, greift die Kapitalgarantie und Investoren bekommen den Nennbetrag ausgezahlt. Dabei ist zu beachten, dass sich die Kapitalgarantie ausschließlich auf das Laufzeitende bezieht. Während der Laufzeit kann es zu Kursen unterhalb des Nenn betrags kommen. UBS Metro wird durch schwachen Rubel belastet Die Zertifikate-Experten der Schweizer UBS verweisen darauf, dass der schwache Rubel den deutschen Handelskonzern Metro belastet. Der Metro-Vorstandsvorsitzende Koch hat in einem Interview darauf verwiesen, dass, wenn der Wechselkurs zwischen Euro und russischem Rubel dauerhaft auf dem aktuellen Stand bleibt, ein Rückgang im operativen Geschäft bei Metro von 200 Mio. Euro zu erwarten ist. Metro setzt trotzdem weiter auf einen Ausbau seiner Marktanteile in Russland. Im Dezember 2014 wurden zwölf neue Märkte eröffnet. Positive Nachrichten kamen von der Metro-Tochter Media-Saturn. Die Erlöse sind im letzten Quartal des vergangenen Jahres um vier Prozent auf 6,9 Milliarden Euro gestiegen. Investoren, die mit einem Risikopuffer in die Aktie investieren wollen, können das mit einer Aktienanleihe Plus der UBS auf Metro umsetzen (ISIN: DE000UZ1RZ74). Verfallstag ist der 18. März 2016. Die Barriere des Produkts liegt bei 21 Euro. Wird diese während der Laufzeit nicht berührt, erzielen Investoren beim aktuellen Kurs einen Ertrag von 7,8 Prozent auf ihr eingesetztes Kapital. DZ BANK Neue Öl-Bonus-Zertifikate Die DZ Bank hat neue Capped-BonusZertifikate auf den an der ICE gehandelten Brent Crude Oil Future-Kontrakte des emittiert. Die Laufzeit der Produkte endet am 14. September bzw. am 14. Dezember 2015. Die Bonus-Zertifikate sind währungsgeschützt, so dass der Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar keinen Einfluss auf die Preisbildung und das Auszahlungsprofil des Produkts hat. Eines der neuen Produkte (ISIN: DE000DG25SU3) ist mit einer Barriere von 46 US-Dollar und einem Cap von 60,20 US-Dollar ausgestattet. Fällt der Basiswert (aktueller Kurs: 56,70 US-Dollar) während der Laufzeit nie auf 46 US-Dollar oder darunter, erhalten 34 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Anleger am Laufzeitende 60,20 Euro. An Kursgewinnen des Brent Crude Oil über diesen Betrag hinaus profitieren Investoren nicht mehr. Bewertungstag des Produkts ist der 14. September 2015. Da das Zertifikat momentan 55,93 Euro kostet, errechnet sich ein maximaler Ertrag von 4,27 Euro oder 7,7 Prozent. ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Advertorial Zusatzrendite bei fallenden Kursen erzielen Um von negativen Kursentwicklungen zu profitieren, empfehlen sich Put-Optionsscheine. Eine ähnliche Anlageform – allerdings mit weitaus geringerem Risiko – sind Bonus-Reverse-Zertifikate. Onlineportale wie finanztreff.de spüren die besten auf. Herkömmliche Bonus-Zertifikate stehen bei dieser Anlageart auf dem Kopf. Im Klartext: Die Barriere liegt nicht unter-, sondern oberhalb des Basiswertes. Sie wird auch Reverse-Level genannt. Zum Emissionszeitpunkt ist das Level meist doppelt so hoch wie der Basiswertkurs. Bleibt der Kurs unter der Barriere, erhält der Anleger nach Laufzeitende einen Bonus ausgezahlt. Derartige Wertpapiere eignen sich besonders bei fallenden Kursen, ebenso bei Seitwärts- und leichten Aufwärtsphasen. Höheres Risiko durch längere Laufzeit Im Umkehrschluss heißt das: Klettert der Basiswert so sehr nach oben, dass er die Barriere berührt, entfällt der Bonus. Aus dem Bonus-Reverse- wird dann ein Short-Zertifikat: Steigt der Basiswert, bewegt sich der Zertifikatekurs nach unten. Je länger dabei die Laufzeit des Wertpapieres, desto größer ist die Gefahr eines Barrierebruchs. Bei starkem Kursanstieg droht gar ein Totalverlust. Dann nämlich, wenn das Reverse-Level bei Laufzeitende überschritten ist. Generell gilt: Eine niedrigere Barriere birgt zwar ein höheres Risiko, verbessert aber die Renditechancen. Online-Tool bietet Überblick Gerade in Zeiten immer neuer Rekordstände bei den weltweiten Aktienindizes sollten Anleger nicht nur an Gewinnmitnahmen, sondern auch über eine Absicherung ihres Anlageportfolios nachdenken. Bonus-Reverse-Zertifikate ermöglichen, einen Basiswert im Depot gegen Kursverluste abzusichern. Ein Mittel zur Suche nach geeigneten Zertifikaten ist das Best-Bonus-Reverse-Tool des Onlineportals finanztreff.de. Nach Kriterien wie Aufgeld und Restlaufzeit filtert es das Universum der Bonus-Reverse-Zertifikate vor. Papiere sind hier nach maximaler (Bonus-)Rendite gestaffelt, solche mit gebrochener Barriere aussortiert. Best-Bonus-Reverse-Tool von finanztreff.de 35 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds ZERTIFIKATE Rohstoffe der Woche Ölpreise mit Erholungsimpulsen Die Ölpreise sprangen zuletzt wieder an und zeigten Erholungsimpulse. Auslöser waren wohl die Spekulationen über eine sinkende Produktion in den USA. Dort stehen immer mehr Bohrtürme still. Angesichts der niedrigen Preise, wird es immer unrentabler, den fossilen Rohstoff mittels aufwändiger Verfahren aus den Gesteinsschichten zu pressen. Am 29. Januar hatte der März-Future des US-Öls WTI mit 43,57 US-Dollar sein bisheriges Kontrakttief markiert. Er verbilligte sich damit seit dem Zwischenhoch im Juni 2014 um mehr als 56 Prozent. Zuletzt zog der Preis jedoch kräftig an. Seit dem Januartief ging der Spitze um rund 24 Prozent aufwärts. Handelt es sich dabei nur um eine typische temporäre Gegenreaktion innerhalb der übergeordneten Abwärtsbewegung? Oder hat der Preis wieder nachhaltig gedreht? Verantwortlich für den dynamischen Aufwärtsimpuls sind Spekulationen über eine sinkende Produktion in den USA. Eine, angesichts der deutlich zurückgekommenen Ölpreise, nicht überraschende Erkenntnis, die zudem durch die jüngsten Daten von Baker Hughes unterfüttert wurden. Der US-Dienstleister für die Ölindustrie ist ein Urgestein der Branche und veröffentlicht seit 1944 wöchentlich einen Bericht, der Aufschluss über die aktiven Förderstätten in den USA gibt. Und dieser sorgte nun für Furore. Seit Dezember 2014 zeigt sich der Trend, dass immer mehr Bohrtürme ihre Aktivitäten einstellen. In der Woche zum 30. Januar arbeiteten noch insgesamt 1.223 und damit 94 weniger als in der Vorwoche. Das war der stärkste Rückgang seit den 1980ern. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Zahl um 199 und damit um etwa 14 Prozent. Seit dem Hoch im Oktober 2014, das den Höhepunkt des Fracking-Booms darstellte, ging es sogar um 24 Prozent abwärts. Damit ist nun ein so niedriges Niveau erreicht wie seit Anfang 2012 nicht mehr. Seinerzeit notierte der WTI-Preis mit rund 100 US-Dollar jedoch deutlich höher als zuletzt. Daher wäre es nicht verwunderlich, wenn weitere Produktionseinstellungen folgen. Aber reicht dies für einen Trendwechsel? Zumindest scheint eine nachhaltige Stabilisierung denkbar. Entwicklung von WTI-Spotpreis und Zahl der aktiven Ölförderstätten in den USA Stand: 05.02.2015 Derivate auf WTI-Öl (Basiswerte: JPMCCI WTI und WTI-Futures (CME)) Typ WKN Indexzertifikat (Quanto) VT10MU Hebel-Zert. (long)CR6JF0 Hebel-Zert. (short)CR6JEX 36 Basispreis/Knock-out - 38,77/39,60 US-Dollar 64,492/63,15 US-Dollar BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 LaufzeitHebel open end open end 4,10 open end 3,94 r e ß e i n e G ! t s s a p e g f ... au ab 9,95 Euro 2x essen, 1x zahlen und viele Rabatte Erhältlich für 150 Regionen Jetzt zugreifen: • Tel. 0800/22 66 56 00 (gebührenfrei) • www.gutscheinbuch.de • im Handel Kuffer Marketing GmbH | Würzburger Straße 5 | 93059 Regensburg rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds ZERTIFIKATE Spezial 1,4 Billionen Dollar an Investitionsgeldern sind in den letzten Jahren in Öl und Gas geflossen. Sie könnten bald zu guten Teilen abgefackelt sein. Quelle: AFP US-Investoren droht Milliardenverlust beim Rohöl Als der Ölpreis über 90 Dollar pro Barrel betrug, wurden Milliarden in die US-Produktion des Rohstoffs gesteckt. Der aktuelle Ölpreis gefährdet diese Gelder. Vor allem Banken in Ölförderregionen wären betroffen. Investoren haben in den vergangenen fünf Jahren rund 1,4 Billionen Dollar (1,24 Billionen Euro) in die Öl- und Gasbranche der USA gesteckt. In dieser Periode lag der Ölpreis bei durchschnittlich über 91 Dollar je Barrel. Der Investitionsschub 38 trug dazu bei, die US-Rohölförderung auf den höchsten Stand in über 30 Jahren zu treiben. Mittlerweile sind die Ölpreisnotierungen zeitweise unter 46 Dollar je Barrel gesunken. Jeglicher Euphorie angesichts niedrigerer Energiepreise stehen Verluste gegenüber, die in Investmentfonds, Rentensparplänen und Bankbilanzen, Gewinne schmälern. Die von der Talfahrt BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds ZERTIFIKATE Spezial am Ölmarkt ausgelöste Wertvernichtung um 88 Prozent eingebrochen. Die Papiere von Energy XXI, die summiert sich seit Juni auf insgesamt 393 mehr als 3,8 Milliarden Dollar bedienen müssen, zählen zu einer Milliarden Dollar (347 Milliarden Euro). Gruppe von Anleihen, mit mehr als 80 Gesellschaften aus dem 353 Milliarden Dollar entfallen auf Kurs- Sektor, die auf Niveaus gefallen sind, auf denen sie der Kategorie verluste von 76 Unternehmen, die im „notleidend“ zugerechnet werden, zeigen Bloomberg-Daten. Mit Bloomberg Intelligence North America einem Renditeaufschlag von mehr als zehn Prozentpunkten zu Exploration & Production Index Treasuries gleicher Laufzeit bangen Investoren enthalten sind, um die Tilgung. Energy X XI weitere knapp ließ Anrufe und E- Mails 40 Millia rvon Bloomberg News den Dollar unbeantwortet. Im entfallen auf Dezember hatte UnK u r s v e r lu s t e ternehmenssprecher bei HochzinsGreg Smith erklärt, anleihen, die von die Gesellschaft verUS-Schiefergasförderern füge über „jede Menge emittiert worden sind, wie aus Liquidität.“ einem Bloomberg Index hervorgeht. Auch die Bankgläubiger der Gesellschaft „Das einzige, was die Leute derzeit wahrmit Tätigkeitsschwerpunkt im Golf von Mexiko sind nehmen, sind die fallenden Benzinpreise“, von der Entwicklung betroffen. Eine Kreditlinie über 1,5 Millisagte Sean Wheeler, Co-Vorsitzender des arden Dollar hat XXI zu 974 Millionen Dollar in Anspruch geBranchenteams für den Öl- und Gassek- nommen. Zu dem Konsortium der Kreditgeber zählen Whitney tor bei der Anwaltskanzlei bei Latham & Bank, Teil von Hancock Holding, Amegy Bank of Texas, Teil Watkins in Houston. Bislang hätten die von Zions und Comerica, zeigen Bloomberg-Daten. Auch bei Leute noch nicht gemerkt, dass auch ihre Banken aus Großbritannien, Australien, Kanada, Spanien und Portfolios davon betroffen seien, ergänzt Japan steht XXI in der Kreide. Wheeler. Zu bedenken sei jedoch, dass die Vertreter von Amegy, Comerica und Hancock gaben keinen Mittelzuflüsse in den Öl- und Gassektor Kommentar ab zur Entwicklung bestimmter Kreditengagements. weltweit aus unterschiedlichsten Quellen Die Aktien von Hancock und Zions verloren im Januar je 15 gespeist würden. Die Branche hat in den Prozent, die Aktie von Comerica gab 9,8 Prozent nach. „Für vergangenen fünf Jahren Joint-Ventures, Banken in US-Bundesstaaten wie Texas ist das keine Kleinigkeit. Investments und Abspaltungen im Volu- Dort zählt der Ölsektor zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen“, men von 286 Milliarden Dollar auf den sagte Brady Gailey, Analyst bei KBW, Teil von Stifel Financial Weg gebracht, im Zuge von Börsengängen Corp. „Es wird Kreditverluste geben. Viele Banken werden daund Aktiennotierungen flossen 353 Milli- von betroffen sein, die in diesen Krediten ungedeckte Risiken haarden Dollar zu. Durch die Emission von ben. Es wird das Wirtschaftswachstum bremsen, möglicherweise Anleihen sowie durch Kredite wurden auch den Immobiliensektor. Die Banken werden Geld verlieren, 786 Milliarden Dollar erlöst. ihre Aktien werden runtergeprügelt werden“, so Gailey weiter. Noch vor acht Monaten rissen sich An- Gil Barker vom U.S. Comptroller of the Currency, der unter anleger um eine 650 Millionen Dollar An- derem Banken in den US-Bundesstaaten Texas und Oklahoma leihe von Energy XXI aus Houston. Die beaufsichtigt, zeigt sich zuversichtlich, dass kleinere Banken die Nachfrage war so groß, dass der Öl- und Vorschriften eingehalten haben. Die Situation könnte sich indes Gasförderer das Volumen verdoppelte, ändern. „Wir sind sehr besorgt über die Banken in Ölförderregizeigen Unternehmensdaten. Die Schuld- onen“, sagte Barker. „Bleibt der Ölpreis über eine längere Phase titel notieren mittlerweile bei 50 Prozent tief, dann wird das für die Banken wirklich erhebliche Probleme vom Nominalwert, der Aktienkurs ist nach sich ziehen.“ Handelsblatt / Bloomberg 39 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 feinsinn.unsinn.hintersinn G. h c u b e g a T e m i e h e g Das von Gott www.pardon-magazin.de rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds ZERTIFIKATE Rohstoffanalysen Rohstoffe im Überblick Kakao – März-Future (ICE) Rohstoffe (Auswahl) Der Kakaopreis war in der Vorwoche signifikant unter das Novembertief bei 2.780 US-Dollar gefallen, was als bärisches Signal gewertet werden konnte. Jüngst folgte jedoch eine Gegenbewegung, die den Preis wieder an die 2.780er-Marke führte. Kann sie zurückerobert werden? Oder handelt es sich bei dem jüngsten Anstieg nur um einen Pullback? MarktKurs Rohöl WTI Crude NYMEX ($/bbl) 52,06 +8,80% 2,57 -3,85% Heizöl NYMEX ($c/gal) 184,15 +9,18% Gold NYMEX ($/Unze) 1233,60 -3,85% 16,70 -3,18% 783,50 +1,48% Platin Spot ($/Unze) 1224,00 -1,00% Aluminium Spot ($/t) 1871,50 +1,85% Blei Spot ($/t) 1838,75 -0,31% Kupfer Spot ($/t) 5670,00 +2,33% Nickel Spot ($/t) 14965,00 +1,22% Zinn Spot ($/t) 18875,00 -1,95% Zink Spot ($/t) 2347,50 +3,68% Baumwolle ICE ($c/lb) 61,600 +3,93% Kaffee "C" ICE ($c/lb) 166,50 +2,84% 2781,00 +3,69% Mais CBOT ($c/bu) 385,75 +4,05% Orangensaft gefr. ICE ($c/lb) 137,20 -2,21% Sojabohnen CBOT ($c/bu) 974,25 +1,35% Weizen CBOT ($c/bu) 527,00 +4,82% Zucker No.11 ICE ($c/lb) 14,56 -1,56% Lebendrind CME ($c/lb) 151,03 -0,71% Mastrind CME ($c/lb) 200,15 -2,53% Erdgas NYMEX ($/MMBtU) Silber Spot ($/Unze) Palladium Spot ($/Unze) Brent-Öl – März-Future (ICE) Nach einer Phase der Stabilisierung im Bereich von etwa 48 bis 50 US-Dollar zeigte der Brent-Preis zuletzt einen kräftigen Aufwärtsimpuls. Er kletterte damit über den 20-Tage-EMA und erreichte beinahe die Hürde bei 59,14 US-Dollar. Sollte auch sie überwunden werden, könnte dies für eine Fortsetzung der Gegenbewegung sprechen. Kakao ICE ($/t) Zucker – März-Future (ICE) Der Zuckerpreis setzte jüngst seinen Abwärtsimpuls fort und erreichte damit fast das Januartief bei 14,07 US-Cent. Dann folgte eine Stabilisierung. Ist damit das Abwärtspotenzial bereits ausgelotet, sodass ein erneuter Aufwärtsimpuls folgt? Oder fällt der Kurs doch noch unter die Unterstützung, was bärisch zu werten wäre? % zur Vorwoche Schwein mag. CME ($c/lb) 63,95 -11,58% Lebendrind – April-Future (CME) Rohstoff-Indizes (Auswahl) Im Rahmen der seit November 2014 auszumachenden Korrektur war der Preis für Lebendrind Mitte Januar unter seine nächste Unterstützung gefallen. Sie konnte in der Vorwoche jedoch zunächst zurückerobert werden. Jüngst wurde sie allerdings erneut preisgegeben. Bestätigt sich der Bruch, ist mit einer Fortsetzung der Korrektur zu rechnen. IndexKurs NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) 195,42 NYSE Arca Oil & Gas Index % zur Vorwoche -3,17% 1371,68 +5,19% Reuters-Jeffries CRB Futures-Index 225,64 +5,96% Rogers Int. Commodity Index S&P GSCI Spot 41 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 2671,72 +5,60% 410,41 +5,32% Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Produkt der Woche New York City, 57th West, Nr. 157: ganz oben in der Spitze dieses brandneuen Wolkenkratzers befindet sich die Rekord-Wohnung Lüpertz in München Mit dem illustren Namen Bernheimer lässt sich auf Anhieb eine der namhaftesten Kunsthandelsdynastien Europas verbinden. Der Inhaber der Galerie an der Brienner Straße, Konrad O. Bernheimer, ist Eigentümer und Chairman von Colnaghi London, der 1760 gegründeten ältesten Galerie der Welt. Nun überrascht der Galerist mit einer bemerkenswerten Lüpertz-Schau. 42 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Produkt der Woche Der Meister beschwört Arkadien: Markus Lüpertz München ist die Heimat der Bernheimers. Das 150. Jubiläum seines erfolgreichen Unternehmens nutzte Konrad Bernheimer jüngst zu einer Neuorientierung und Neudefinierung seiner Aktivitäten angesichts eines sich in rasantem Wandel befindlichen Kunstmarktes. Neben der 2005 mit Tochter Blanca gegründeten Fine Art Photography Collection rief er mit Isabel, ebenfalls einer Tochter, die Künstleragentur Bernheimer Contemporary Art Solutions and Projects ins Leben, die sich mit dem aktuellen Kunstgeschehen intensiv beschäftigt und immer komplexer werdende Inhalte in der globalen Kunstszene vermittelt. Bernheimer er ist unter anderem auch der Initiator der Kunstmesse HighLights, die seit 2013 in der Münchner Residenz stattfindet. Anfang des neuen Jahres überrascht Bernheimer die Münchner einmal mehr – diesmal mit einer neuen, ungewöhnlichen Initiative. Er zeigt elf großformatige sowie sieben kleinere Gemälde des in Berlin, Düsseldorf und Karlsruhe lebenden Künstlers Markus Lüpertz. Große, muskulöse, männliche Gestalten, meistens von hinten gesehen, füllen die Bildfläche und geben mit ihren oft auf ein Haarbüschel reduzierten Köpfen Rätsel auf. Nicht zum ersten Mal orientiert sich Markus Lüpertz in seinem künstlerischen Schaffen an klassischen Vorbildern der Antike und an der griechischen Mythologie. Seine neueste Werkschau trägt den Titel „Arkadien“, Lüpertz bleibt darin ganz seinem Künstler-Credo verpflichtet: „Ohne Figur geht es nicht.“ Ganz ohne Abstraktion geht es indes auch nicht. Durch Bemalungen und ein gezieltes Deformieren der Körperteile lösen sich 43 BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 bei Lüpertz die Formen eines Theseus, Jasons und Herakles abstrakt auf, alles wird beinahe spielerisch in Frage gestellt. Der Begriff Arkadien steht als verträumter Rückblick in eine idealisierte Vergangenheit, in ein so verlorenes wie unwiederbringliches Idyll, in dem das Leben sorglos dahinfließt. Arkadien als solches ist aber bei Lüpertz im Grunde gar nicht existent. Der Bruch mit der herkömmlichen Ikonographie vollzieht sich in den zumeist 2012 entstandenen Bildern durch kleine unkonventionelle Eingriffe, die große Wirkung erzielen. Ein Bruch, den der Künstler seit den 80er Jahren konsequent betreibt und der – weit entfernt von einem sich Abwenden von einer trostlosen Wirklichkeit – direkt darauf zielt, neue Wege der gegenwärtigen Kunst und insbesondere der Malerei zu erschließen. Denn bei näherem Hinschauen wird es dem Betrachter allmählich klar, dass es im Grunde gar keine Rätsel bei Lüpertz' sagenhaften Helden zu entdecken gibt, deren Körperlichkeit von breiten, schwunghaften Pinselstrichen Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Produkt der Woche übertüncht ist und alles schließlich in ein Triumph der Farbe mündet, der auch zum Triumph der puren Malerei wird. Die Werkgruppe, die eine Reihe von Figuren in klassischer Pose und in Beziehung zu einem Objekt wie einem Helm, einer Rüstung oder einem Schneckenhaus darstellt, findet nun ihre ideale Bühne in einem Raum, der – wie Markus Lüpertz 44 bei der Vernissage dankbar zu würdigen wusste – „seine Bilder feiert“. Den von ihm spontan gefassten Entschluss, ohne jegliches Zögern auf den Vorschlag des Galeristen Fred Jahn einzugehen, eine große Ausstellung von Markus Lüpertz bei sich zu verwirklichen, begründet Konrad Bernheimer mit deutlichen Worten: „Ich habe Markus Lüpertz, dem ich wiederholt begegnen durfte, immer bewundert, als Künstler, aber auch als Gesamtkunstwerk seiner selbst.“ Für die Kunststadt München ist die Lüpertz-Werkschau ein großes Ereignis. BÖRSE am Sonntag · 06/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Impressum/Disclaimer Herausgeber: Weimer Media Group GmbH Maximilianstraße 13 80539 München Layout: addna, Nürnberg Chefredakteur: Dr. Sebastian Sigler Bildnachweis: Fotolia, Daimler, GM, Airbus, AFP HB / dpa Technik: IntelliTools, München Chef vom Dienst: Dr. Dr. Stefan Groß Telefon: +49 (0) 8022-7044443 Mobil: +49 (0) 151-42306255 [email protected] Die Charts wurden mit freundlicher Unterstützung von TradeSignal erstellt. 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