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Audi Standort Ingolstadt Umwelterklärung 2013 Mobilitätscenter / Intelligente Lösungen im Mobilitätscenter Elektromobilität / Im Einsatz für die Batterie der Zukunft Aggregate-Aufbereitung / Dreifacher Nutzen: für Umwelt, für Mitarbeiter und für Kunden Zahlen und Fakten / Kontinuierliche Verbesserung durch Umweltmanagement Abgebildetes Modell: Audi A3 Sportback 1.8 TFSI (132 kW)* Inhalt Vorwort / 04 Corporate Responsibility / 18 Das Vorwort der neuen Umwelterklärung 2013 des Werkleiters und Umweltmanagementbeauftragten Peter Kössler. Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung ist bei Audi gelebte Praxis. Durch die Mitwirkung am Umweltpakt Bayern oder der Nationalen Plattform Elektromobilität bringt Audi seine Expertise ein und wirkt mit, zukunftsfähige Lösungen zu finden. Umweltmanagement / 06 Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der neuesten internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. IPP / 20 Batterien für die Elektromobilität – Interview mit Stefan Ertel. Elektromobilität / 13 Audi verfolgt das große Ziel der CO₂-neutralen Mobilität. Ein wesentliches Kompetenzfeld dabei ist die Elektromobilität. Im Projekthaus Hochvoltbatterie von Audi arbeiten mehr als 100 Fachleute an der Entwicklung, Fertigungstechnologieerprobung und Vorserienproduktion leistungsfähiger Batterien, die den Ansprüchen der Kunden hinsichtlich Sicherheit und Reichweite gerecht werden. Jedes Unternehmen trägt eine hohe Verantwortung für die produzierten Produkte: beginnend bei der Rohstoffbeschaffung über die verschiedenen Produktionsprozesse, den Transport, die Vermarktung bis hin zur Entsorgung. IPP ist ein ganzheitlicher, nachhaltiger Ansatz, der allen dient. Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Werk Ingolstadt / 08 Audi A3 e-tron. Audi setzt schon seit Jahren auf Leichtbauweise. Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH errichtete hier ihren Firmensitz und produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute beherbergt das Audi Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte und wichtigste Produktionsstätte des Audi Konzerns. Mobilitätscenter Audi – Interview mit Bernd Walter. Mobilitätscenter / 10 Das Werkgelände in Ingolstadt hat die Ausmaße einer kleinen Stadt. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Mobilität von mehr als 35.000 Mitarbeitern. Im Mobilitätscenter werden der Einsatz der Shuttle-Busse, der Mobilitätsfahrzeuge, die Carsharing-Angebote und auch die Transfers zu den anderen Audi Standorten koordiniert. Umwelterklärung 2013 Effizienz / 22 Aggregate-Aufbereitung bei Audi – Interview mit Michael Andreas Spreng. Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – von der Produktion bis zum Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die optimale Ausnutzung von Ressourcen, Einsatz modernster Technologie und die Mehrfachverwendung von Wasser und Energie. Aggregate-Aufbereitung / 16 95 % Verwertung / 24 Seit 60 Jahren liefert Audi Ingolstadt ein treffliches Beispiel für funktionierende Kreislaufwirtschaft: die Aggregate-Aufbereitung. Über 7.000.000 Aggregate wie Lichtmaschinen oder Anlasser wurden seitdem ausgeliefert. Eine Win-win-Situation: für den Kunden, der neuwertige Teile preiswert beziehen kann. Für die Umwelt, weil jährlich 500 Tonnen Stahl und 185 Tonnen CO₂ eingespart werden. Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden z. B. funktionstüchtige Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Anlasser, eine neue Lichtmaschine oder ein aufbereitetes Aggregat will. Demnächst bewegt der Mobilitätsservice mit umweltfreundlichem Carsharing. Wissen = Erfolg / 26 Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsangeboten und pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen. Daten und Fakten / 28 Die vorliegende Zusammenstellung macht die Bewertung der Umweltleistung durch externe Gutachter möglich. Audi Standort Ingolstadt / 03 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Peter Kössler, Werkleiter Audi Ingolstadt 04 / Umwelterklärung 2013 / Vorwort längst ist „Effizienz“ zum obersten Gebot im Umgang mit Ressourcen, Energieerzeugung und -verbrauch geworden. Dies ist eine klare Leitlinie für die Umweltpolitik der AUDI AG. Von der Entwicklung und der Produktion über die Fahrzeugnutzung bis hin zur Entsorgung werden alle Phasen des Produktlebensweges unserer Automobile unter diesem Aspekt betrachtet. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität ist es wichtig, dass die Umwelt-Bilanz eines Automobils bereits vor dem ersten Kilometer ausgeglichen ist. Deshalb arbeiten wir intensiv an der Verbesserung der CO₂-Bilanz unserer Fertigungsstandorte. An unseren deutschen Standorten (Ingolstadt und Neckarsulm) planen wir, bis 2020 den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid im Rahmen der Energieversorgung um 40 Prozent gegenüber dem spezifischen Wert von 2010 zu senken. Auf langfristige Sicht hat Audi die Vision einer vollständig CO₂-neutralen Automobilherstellung. Beginnend mit dem Standort Ingolstadt soll dieses Konzept sukzessive auf andere Standorte übertragen werden. Dazu sind viele Schritte notwendig: eine ständige Prozessoptimierung und die konsequente Berücksichtigung von Energiesparmaßnahmen bereits bei der Planung von Anlagen und Gebäuden sowie von Logistikabläufen. Seit Januar 2012 wird am Standort Ingolstadt Ökostrom eingesetzt. So können pro Jahr bis zu 290.000 Tonnen CO₂ vermieden werden. Der regenerativ erzeugte Strom wird überwiegend aus österreichischen und deutschen Wasserkraftwerken geliefert und zwar genau dann, wenn er benötigt wird. Zusätzlich stellt Audi am Standort Ingolstadt rund 23.000 Quadratmeter Fläche für Photovoltaik-Module zur Verfügung und kann so weitere knapp 1.000 Tonnen CO₂ pro Jahr vermeiden. Audi unterstützt dabei den Einsatz verschiedener Technologien der Sonnenenergienutzung zur weiteren Optimierung der Solartechnik. Bereits seit vielen Jahren bewähren sich am Standort Ingolstadt effiziente Maßnahmen wie die Nutzung von Fernwärme, von Wärmerückgewinnungssystemen oder der Einsatz einer modernen Kraft-Wärme-KälteKopplungsanlage. Der Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage liefert bereits seit 2004 einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zum CO₂-neutralen Standort. 2012 konnte nun auch die nächste Ausbaustufe dieses Wärmeverbundes in Betrieb gehen: die Nutzung der Abwärme der nahe gelegenen Raffinerie Gunvor. Insgesamt werden durch diesen Verbund jährlich mindestens 120.000 Megawattstunden Energie aus Abwärme genutzt werden, was einer Vermeidung von jährlich mindestens 26.000 Tonnen CO₂ entspricht. Auch für unsere Automobile senken wir Verbrauch und Schadstoffausstoß konsequent: Bis zum Jahr 2016 wird Audi die CO₂-Emissionen seiner Modelle auf Basis von 2008 um 25 Prozent reduzieren. Audi treibt außerdem die Elektromobilität entschieden voran und optimiert die Effizienz aktueller Antriebe. Bis zum Jahr 2015 wird Audi mehr als 50 Modellvarianten anbieten, die 120 Gramm pro Kilometer CO₂ nicht überschreiten. Ein nachhaltiger und verantwortlicher Umgang mit den eingesetzten Ressourcen bei Audi zeigt sich in allen umweltrelevanten Bereichen. So sollen die Kennzahlen für Energie, Frischwasser, entsorgte Abfälle und organische Lösemittel (VOC) von 2010 bis 2018 konzernweit um 25 Prozent je Bezugseinheit verbessert werden. Etwa durch die Nutzung eines Membranbioreaktors (MBR) werden die wassersparenden Prozesse am Standort Ingolstadt künftig optimiert. Nach erfolgreich abgeschlossener Pilotphase steht dieses Projekt kurz vor der Umsetzung. Zudem nutzt Audi am Standort Ingolstadt seit langem Regenwasser. So konnten im vergangenen Jahr über 253.380 Kubikmeter Regenwasser für Brauchwasserzwecke eingesetzt werden. Das im November 2012 eröffnete Rechenzentrum in Ingolstadt wurde vom TÜV Rheinland mit dem Premium-Zertifikat für die höchste Stufe der Energieeffizienz ausgezeichnet. Durch den Einsatz neuester Technik werden so über 9.000 Tonnen CO₂ vermieden. Für den Transport der Automobile vom Unternehmenssitz Ingolstadt (sowie seit Ende September 2012 auch vom Standort Neckarsulm) zum Nordsee-Verladehafen in Emden setzen wir Züge ein, die mit regenerativ erzeugtem Strom angetrieben werden. Im Jahr 2012 wurde die AUDI AG mit dem erstmals verliehenen Nachhaltigkeitspreis Logistik in Wien ausgezeichnet (www.bvl.de/npl). Dieser internationale Preis der Bundesvereinigung Logistik Österreich und Deutschland würdigt insbesondere das ressourcenschonende und teilweise bereits CO₂-neutrale Transportkonzept von Audi. Die vorliegende Umwelterklärung informiert Sie ausführlich über die Leistungen für den Umweltschutz am Standort Ingolstadt. Bereits 1997 wurde am Standort Ingolstadt das anspruchsvolle Umweltmanagementsystem der Europäischen Union EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) eingeführt und kontinuierlich optimiert. Ein lohnendes Engagement, denn mit der erfolgreichen Revalidierung des Audi Standorts Ingolstadt im April 2013 bestätigten die staatlich zugelassenen Umweltgutachter das bei Audi etablierte Umweltmanagementsystem nach der EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS). Der Standort trägt somit seit mehr als 16 Jahren das EMASSignet! Diese Zertifizierungen sind Belege einer kontinuierlichen Steigerung unserer Umweltleistungen. Das Umweltmanagement beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der neuen internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen einbezogen und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Die erneute Teilnahme am mittlerweile vierten Umweltpakt Bayern unterstreicht das Umweltengagement von Audi. Der Umweltpakt Bayern IV steht unter dem Motto „Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz”. Audi hat sich dabei mit konkreten Umweltzielen eingebracht und engagiert sich in gewohnter Weise unter anderem in den installierten Arbeitsforen. Ende 2009 setzte die AUDI AG ein weiteres Zeichen für den Umweltschutz: Das Unternehmen rief die Audi Stiftung für Umwelt GmbH mit einem Stammkapital von fünf Millionen Euro ins Leben. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Bereich Ökologie. Zu den Förderprojekten aus 2012 zählt unter anderem das Umweltzentrum „Klassenzimmer Natur“ Breitengüßbach. Im März 2013 wurde das Umweltzentrum als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. www.audi-stiftung-für-umwelt.de Ich wünsche Ihnen eine interessante und aufschlussreiche Lektüre dieser neuen Umwelterklärung. Peter Kössler Werkleitung Ingolstadt Umweltmanagementbeauftragter Audi Standort Ingolstadt / 05 Audi Forum, Standort Ingolstadt Umweltmanagement Umweltpolitik Wir stellen uns der Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung. Leitlinien für eine kontinuierliche Verbesserung von Produktion und Produkt. Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der neuesten internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen einbezogen und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Präambel Die AUDI AG entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Auto mobile. Ziel ist die Sicherstellung individueller Mobilität. Sie trägt dabei Verantwortung für die kontinuierliche Verbesserung der Umweltverträglichkeit der Produkte und Produktionsstätten sowie für den umweltgerechten Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Hierfür werden Entwicklungsstände fortschrittlicher Technologien unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten berücksichtigt. Die AUDI AG macht diese Technologien weltweit verfügbar und ermöglicht ihre Anwendung über die gesamte Prozesskette. Sie ist an allen Standorten Partner für Gesellschaft und Politik und trägt so nachhaltig zu einer sozial und ökologisch positiven Entwicklung bei. Forschung und Entwicklung Audi steht für Innovationskraft. Unter Berücksichtigung der Umwelt verbessern die Ingenieure kontinuierlich die Mobilität. Produktion Wo immer in der Produktion möglich, werden Stoffe im Kreislauf geführt, um die Belastungen für die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren. Information und Kommunikation Es erfolgen regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern hinsichtlich Umweltschutz und Energieeffizienz. Darüber hinaus führt Audi einen Dialog mit Hochschulen, Kommunen, Verbänden und der Bevölkerung am Standort. Automobil Effizienz mit Sportlichkeit vereinen: Die Berücksichtigung von Umweltaspekten soll auch künftigen Generationen individuelle Mobilität ermöglichen. Integrierte Produktpolitik Das Umweltkonzept von Audi umfasst den Lebenszyklus eines Automobils und bezieht die Lieferanten mit ein: von der Rohstoff gewinnung über die Fertigung bis zur Entsorgung des Altautos. 06 / Umwelterklärung 2013 / Ganzheitliches Audi Umweltmanagement Corporate Social Responsibility Vorausdenken und sozial verantwortlich handeln: Audi agiert gegenüber Mitarbeitern, Zulieferbetrieben und Öffentlichkeit stets im Bewusstsein, Verantwortung für eine nachhaltige, generationsübergreifende Entwicklung zu tragen. 1. Die AUDI AG bietet hochwertige Automobile an, die den Ansprüchen ihrer Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Qualität und Komfort gleichermaßen gerecht werden. 2. Forschung und Entwicklung sind Bestandteil der Audi Umwelt politik. Die AUDI AG entwickelt für ihre Produkte ökologisch effiziente Prozesse und Konzepte und steigert so die internationale Wettbewerbsfähigkeit. 3. Es ist das erklärte Ziel der AUDI AG, bei allen Aktivitäten schädliche Einwirkungen auf die Umwelt vorausschauend zu vermeiden. Insbesondere der schonende und effiziente Einsatz von Ressourcen und Energie steht dabei im Mittelpunkt. Dabei ist die Einhaltung der Umweltvorschriften selbstverständlich. 4. Das Umweltmanagement der AUDI AG stellt sicher, dass – gemeinsam mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern, Handelspartnern und Verwertungsunternehmen – die Umweltverträglichkeit der Automobile und Fertigungsstandorte kontinuierlich verbessert wird. 5. Der Vorstand der AUDI AG ist verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems. Es erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der Umweltpolitik hinsichtlich ihrer Eignung und Zweckmäßigkeit und – sofern notwendig – eine Aktualisierung. 6. Der offene und klare Dialog mit Kunden, Händlern und Öffentlichkeit ist für die AUDI AG selbstverständlich. Die Zusammenarbeit mit Politik und Behörden ist vertrauensvoll. Sie schließt die Notfallvorsorge und -nachsorge an den einzelnen Produktionsstandorten mit ein. 7. Alle Mitarbeiter der AUDI AG werden entsprechend ihrer Funktion im Umweltschutz informiert, qualifiziert und motiviert, so dass ihr Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt gefördert wird. Sie sind diesen Grundsätzen verpflichtet. 8. Diese Umweltpolitik ist für alle Standorte der AUDI AG verbindlich und wird durch die Formulierung von standortbezogenen Hauptaktionsfeldern ergänzt beziehungsweise konkretisiert. Audi Standort Ingolstadt / 07 // Das Unternehmen Audi AG Werk Ingolstadt ► Transparenz und Nachvollziehbarkeit kennzeichnen die Aktivitäten im Rahmen des betrieblichen Umweltschutzes. Organisation des betrieblichen Umweltschutzes Vorstand Vorsitzender des Vorstands Technische Entwicklung Beschaffung Immissionsschutz / Energie Finanzen und Organisation Produktion § 52 a BImSchG* Personal- und Sozialwesen Marketing und Vertrieb Planung Motoren Werkleitung Ingolstadt: Umweltmanagementbeauftragter / Energiemanagementbeauftragter Produktions-/ Werkplanung Fertigungssegment A 3 Leiter Betrieblicher Umweltschutz: Umweltschutzbeauftragter Fertigungssegment A 4 Umweltmanage ment Umweltkataster Umweltschutzprojekte Gewässerschutz Abfallwirtschaft Altlasten *Bundes-Immissionsschutzgesetz Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH, Vorläuferin der AUDI AG, errichtete hier ihren Firmensitz und produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute beherbergt das Audi Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte Produktionsstätte des Audi Konzerns. Mehr als 35.000 Beschäftigte arbeiten auf dem 270 Hektar großen Gelände – in Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik und Verwaltung. In Ingolstadt produziert Audi die Modellreihen A3, A4, A5 und Q5 sowie Teilumfänge des Audi TT Coupé und TT Roadster sowie des A3 Cabriolet. Zahlreiche Zulieferer haben sich am Standort angesiedelt. Das Firmengelände Etwa 976.000 Quadratmeter des Firmengeländes in Ingolstadt sind überbaut. Im Süden und Südosten grenzt das Firmengelände an ein allgemeines Wohngebiet, im Norden und Osten befindet sich ein Gewerbegebiet. An der Südwestgrenze des Audi Werks liegt ein reines Wohngebiet. Durch das Firmengelände fließt – teils oberirdisch – ein Bach. Entwicklung, Produktion und Logistik Auf dem Werkgelände sind die Fertigung mit Presswerk, der Karosseriebau, die Montage, die Komponentenfertigung sowie die Lackiererei und der Werkzeugbau untergebracht. Im Nordwesten befindet sich die Technische Entwicklung. Rund um die Audi Piazza sind das Audi Museum, das Kundencenter sowie das Glasgebäude „Markt und Kunde“ angeordnet. Letzteres beherbergt Arbeitsplätze für mehr als 600 Mitarbeiter der Bereiche Vertrieb, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sowie Serviceeinrichtungen für Kunden und Besucher, etwa die Audi Bank, ein Reisebüro, das Mitarbeiter-Fahrzeugcenter und den Audi Personalservice. Die zum Forum gehörende Piazza bietet Raum für Veranstaltungen unter freiem Himmel, die Piazzetta mit Wasserund Rasenflächen, Bäumen und Sträuchern lädt zum Entspannen ein. Zwei Heizwerke, eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage sowie der Anschluss an eine Fernwärmeleitung decken den Wärmebedarf des Standorts. Die Abwässer behandelt Audi in zwei dezentralen Abwasseranlagen. Weitere wichtige Einrichtungen sind die Gebäude der Werkfeuerwehr, Waschstraßen, Tankstellen, eine Reststoffzentrale und eine Wertstoffsammelstelle. Der Standort besitzt einen eigenen Gleisanschluss und grenzt an das 1995 gegründete Güterverkehrszentrum, wo sich zahlreiche Zulieferer angesiedelt haben. Umweltschutz ist Chefsache Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt beim Vorstand, der das Mitglied des Geschäftsbereiches Produktion mit der Wahrnehmung der Umweltschutzaufgaben betraut hat. Der Produktionsvorstand ist damit verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik. Laut § 52a des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ist er unter anderem auch verpflichtet, über die Einhaltung der umweltrechtlichen Bestimmungen für genehmigungsbedürftige Anlagen zu wachen. Da er jedoch berechtigt ist, diese Aufgaben zu delegieren, gibt der Produktionsvorstand sie entsprechend an die Betreiber umweltrelevanter Anlagen weiter. Für den unternehmens- und standortbezogenen Umweltschutz ist die Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ zuständig. Der Leiter der Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ in Ingolstadt nimmt zusätzlich die standortübergreifende Koordination für Themen des betrieblichen Umweltschutzes der AUDI AG wahr. Für jeden Standort ernennt der Vorstand den Leiter des Betrieblichen Umweltschutzes zum Betriebsbeauftragten für Umweltschutz und weist ihm die Aufgabe zu, darüber zu wachen, dass am Standort die gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden. Außerdem besitzen sämtliche Standorte je einen eigenen Umweltmanagementbeauftragten, der für die erfolgreiche Umsetzung des Umweltmanagementsystems verantwortlich ist. In Ingolstadt übernimmt diese Aufgabe der Werkleiter. Gleichzeitig nimmt er auch die Funktion des Energiemanagementbeauftragten wahr. Der Steuerkreis Ökologie Auf zwei Ebenen koordinieren Gremien den Umweltschutz im Unternehmen. Der unter der Leitung des Vorstandsmitgliedes Produktion stehende Koordinierungskreis Umweltschutz setzt sich aus den jeweiligen Umweltmanagementbeauftragten der Konzernunternehmen Audi Ingolstadt, Audi Hungaria Motor Kft., Audi Brussels S.A. / N.V und Automobili Lamborghini Holding S.p.A. zusammen. Er beschäftigt sich mit strategischen Umweltschutzthemen und beauftragt die Umweltgremien, hierfür Vorschläge zu entwickeln. Eine zentrale Rolle auf der Ebene der AUDI AG spielt der Steuerkreis Ökologie, der die Aufträge aus dem übergeordneten Koordinierungskreis Umweltschutz umsetzt und angemessene Umweltschutz-Strategien erarbeitet. Ihm obliegt die Aufgabe, das ökologische Bewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen und bereichssowie standortübergreifende Arbeitsgruppen zur Erarbeitung und Umsetzung von Umweltschutzthemen einzusetzen. Sie erarbeiten Umweltschutzprogramme, erstellen Kommunikationskonzepte, machen Vorschläge für strategische Umweltschutzthemen und legen sie dem Steuerkreis vor. Außenstellen des Standorts Ingolstadt Prüfgelände Neustadt Auf einem weitläufigen Prüfgelände in Neustadt an der Donau testen Audi Ingenieure ihre Neuentwicklungen auf Fahrleistung, Verbrauch, Verschleiß und Lärmemission. Im angeschlossenen Korrosionsschutz-Zentrum werden Fahrzeuge beschleunigten Alterungsprozessen unterzogen. Es ist für Audi selbstverständlich, einen Ausgleich für die versiegelten Flächen zu schaffen: Eine halbe Million Bäume und Sträucher wurden rund um die Anlagen gepflanzt. Flora und Fauna finden neue Lebensräume, darunter auch verschiedene vom Aussterben bedrohte heimische Tier- und Pflanzenarten. Ein Gutachten belegt den Erfolg der Maßnahmen. Auf der ehemals intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche ist ein Biotop entstanden. Methanisierungsanlage Werlte Die AUDI AG errichtet unweit der Stadt Werlte eine so genannte Methanisierungsanlage. Aufgabe der e-Gas-Anlage des Herstellers SolarFuel ist es, aus überschüssigem, regenerativem Strom mittels Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen und diesen Wasserstoff mit CO₂-Abgas einer benachbarten Biogasanlage in einer Methanisierungsreaktion in Methan umzuwandeln, das gemäß den DVGW-Richtlinien als Erdgas-Substitut in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden kann. Langfristig ist es das Ziel, das so hergestellte Methan in das öffentliche Gasnetz einzuspeisen und so den Audi e-Gas-Modelle flächendeckend zur Verfügung zu stellen. Die Anlage wurde im Rahmen eines Förmlichen Verfahrens nach §§4, 10. BundesImmissionsschutzgesetz inklusive Öffentlichkeitsbeteiligung genehmigt. Die oben genannte Anlage soll nach aktuellem Planungsstand 2013 in Betrieb gehen. // Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen der Modellreihen auf Seite 47 08 / Umwelterklärung 2013 / Werk Ingolstadt Audi Standort Ingolstadt / 09 // Mobilitätscenter Intelligente Lösungen ► Mike Friebel, Koordinator Shuttle-Bus/ Servicestationen, freut sich über die jüngst eingerichtete CNG-Gas-Tankstelle. Das Werkgelände in Ingolstadt hat mit 2,7 Quadratkilometern die Ausmaße einer Kleinstadt. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Mobilität der mehr als 35.000 Mitarbeiter. Mitarbeiter, die auf dem Werkgelände oder auf Geschäftsreise zu anderen Audi Werken unterwegs sind, können auf die verschiedenen Angebote von „Audi myService“ im Mobilitätscenter zugreifen. Demnächst im Mobilitätspool verfügbar – der Audi A3 g-tron Wenn ein Mitarbeiter auf dem Werkgelände größere Entfernungen zu überwinden bzw. zwischen den verschiedenen Audi Produktionsstandorten zu reisen hat, wendet er sich an das Mobilitätscenter. Hier wird der Einsatz der Shuttle-Busse koordiniert und es kann auf Carsharing-Angebote zugegriffen werden. Im Mobilitätscenter wird nicht nur Service, sondern auch Nachhaltigkeit gelebt: von der umweltfreundlichen Dachbegrünung über eine biologische Autowaschanlage und eine CNGGas-Tankstelle bis hin zum Einsatz aufbereiteter Vorserienfahrzeuge für die Mitarbeiter-Mobilität. Bernd Walter leitet den Mobilitätsservice mit 105 Mitarbeitern – mehrheitlich Produktionsmitarbeiter mit Handicap, die wieder zu 100 Prozent eingesetzt werden können. 10 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Innovation Die Vorteile des Mobilitätscenters –Weitgehende räumliche und prozessuale Konsolidierung des Audi Mobilitätsservice –Freimachung wertvoller Flächen im Werkgebiet –Entlastung der Werkinfrastruktur (Stellplätze und Straßen) –Prozessoptimierung bei der Fahrzeugverwaltung –Zentrale Fahrzeugaufbereitung und -steuerung –Reduktion der Auslagerung von in Ingolstadt auszuliefernden Neufahrzeugen –Stromsparende LED-Beleuchtung in den Parkdecks – Waschstraßen mit biologischer Wasseraufbereitung –Stromladestationen für E-Fahrzeuge –CNG-Tankstelle –Extensive Dachbegrünung Mike Friebel, Koordinator Shuttle-Bus / Servicestationen Audi Standort Ingolstadt / 11 // Mobilitätscenter / Interview mit Bernd Walter // Batterien für die Elektromobilität Batterie der Zukunft Im Projekthaus Hochvoltbatterie bei Audi arbeiten rund 100 Fachleute an Entwicklung und Vorserienproduktion von Batterien für die Elektromobilität. Hier werden wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der Batterie-Technologie, aber auch hinsichtlich Sicherheit und Qualifizierung der Mitarbeiter gewonnen. Die Waschstraße auf dem Werkgelände Audi Ingolstadt. Bernd Walter, Leiter des Mobilitätsservice, ist stolz auf die hochmoderne Wasseraufbereitung, in der Betriebswasser biologisch gereinigt wird. ► Rund 700.000 Fahrgäste pro Jahr auf dem Werkgelände und den Außenstellen. Interview / Vor zehn Jahren haben Sie in alten, ausgelagerten Büroräumen angefangen. Heute arbeiten Sie in einem der modernsten, umweltfreundlichsten Bürogebäude auf dem Werkgelände. Lässt das auch auf die gewachsene Bedeutung des Themas Mobilität bei Audi in Ingolstadt schließen? Mit der permanenten Erweiterung der Büroflächen und Werkhallen im Werkbereich und in den Außenbezirken sowie unseren Werken in Brüssel und Győr bekommt das Thema „Mobilität“ eine ständig wachsende Bedeutung für den Mobilitätsservice im Bereich „Audi myService“. Unsere Kunden sind vornehmlich Audi Mitarbeiter, die sich einen professionellen Mobilitätsservice wünschen. Egal ob mit Shuttle-Bus, Automobil oder Flugzeug. Noch vor wenigen Monaten waren wir im Werk in vier verschiedenen Gebäuden, was kaum Synergien zuließ. Das neue Mobilitätscenter bietet für unsere Services optimale Bedingungen: zentraler Empfang, alle Mitarbeiter in einem Gebäude, Fahrzeugaufbereitungshalle für unseren rund 700 Fahrzeuge umfassenden Mobilitätspool sowie Tank- und Waschanlagen mit modernster Technik direkt im Gebäude. Wie wird sich das Thema Mobilität bei Audi in Ingolstadt weiterentwickeln? Welche Zukunftsoptionen bedeutet das für das Mobilitätscenter? Das Mobilitätscenter verkörpert nicht nur Umweltbewusstsein, sondern auch zukunftsgerichtete Mobilität. Ob C0₂-reduzierender Harnstoff AdBlue, komprimiertes Erdgas CNG oder Elektroladestationen – das Mobilitätscenter bietet heute bereits die „Antriebsstoffe“ der Zukunft an. Dennoch sehe ich für den Individualverkehr im Werk und auf Dienstreisen nicht die alleinige Zukunft. Elektromobilität und Gasantrieb werden in dem immer stärker auszubauenden Werks-Busverkehr größere Anteile bekommen, allein um unsere internen C0₂-Ziele erreichen zu können. Immerhin haben wir rund 700.000 Fahrgäste pro Jahr auf dem Werkgelände und den Außenstellen. 12 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Innovation Die Aufbereitung und Bereitstellung von Vorserienfahrzeugen für die Mitarbeiter-Mobilität haben Sie eingeführt und zu einem BusinessCase gemacht. Welches Volumen hat denn dieser Geschäftsbereich? Anfang 2000 habe ich das Geschäftsfeld „Mobilitätsservice“ – damals noch unter der Abteilungsbezeichnung „Weiterverwendung Vorserienfahrzeuge“ gestartet. Ziel war es, Entwicklungs- und Absicherungsfahrzeuge, die aufgrund ihres Vorserienstatus unverkäuflich sind, auf seriennahen Stand zu bringen und für unsere Mobilitätsanforderungen einzusetzen. Mehr als 12.000 Automobile konnten so seitdem nutzbringend für die Mobilität bei Audi eingesetzt werden, statt sie einer Verwertung zuzuführen. Zwischen 700 und 800 Fahrzeuge sind aktuell unterwegs – und zwar auf dem neuesten Stand der Technik: So haben wir bereits eine Q5 Hybrid-Flotte im Einsatz und in Kürze auch weitere neue Antriebstechnologien. Audi verfolgt ein großes Ziel – die CO₂-neutrale Mobilität. Die Elektromobilität ist dabei ein wesentliches Kompetenzfeld. Der zügigen Ausbreitung elektrisch angetriebener Automobile auf unseren Straßen stehen derzeit noch einige Hindernisse im Weg: Etwa die Schaffung der notwendigen Infrastruktur und vor allem die Verfügbarkeit leistungsfähiger Batterien, die v. a. hinsichtlich Reichweite die Ansprüche der Kunden befriedigen. Um auch auf diesem Feld eine Vorreiterrolle einnehmen zu können, hat Audi das so genannte „Projekthaus Hochvoltbatterie” in Ingolstadt eingerichtet. Mehr als 100 Fachleute arbeiten bereichsübergreifend vernetzt an der Batterie der Zukunft. Der 42- jährige Maschinenbau-Ingenieur Stefan Ertel leitet den Bereich „Komponentenfertigung Elektromodule”, der mitentscheidend sein könnte für die Erreichung des eingangs genannten Zieles. Die Fertigung im Batterietechnikum ist sehr stark erkenntnisorientiert ausgelegt. Entsprechend wichtig ist der kontinuierliche Dialog. Fachgerechte Montage und Überprüfung der Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie in der Vorserienproduktion des Projekthauses. Wie wird die Mobilität in Ingolstadt in (naher) Zukunft aussehen? Gibt es dafür schon konkrete Vorstellungen? Metropolen und Werkgelände haben einiges gemeinsam: begrenzte Flächen, viel Verkehr, wenig Parkmöglichkeiten und zum Teil zähflüssigen Verkehr bis hin zu Staus. Wir werden den Shuttle-Busverkehr weiter ausbauen – sowohl im Werk als auch zu den Außenstellen, um die ausgelagerten Büroarbeitsplätze optimal zu vernetzen. Darüber hinaus werden in naher Zukunft Verkehrs-Apps angeboten, die dem Fahrgast hilfreiche Informationen, u.a. zu Abfahrts- und Ankunftszeiten, liefern. Ich möchte Mobilität – ähnlich unserem Audi Urban Future Konzept – zu einer ganzheitlichen Plattform entwickeln. Der Kunde nennt sein Reiseziel und bekommt von uns, wie in einem Reisebüro, sein individuell zugeschnittenes Mobilitätsangebot bestehend aus den optimalen Verkehrsträgern. Sicherlich wird die Mobilität, so wie wir sie bisher kennen, keine Zukunft mehr haben. Dienstreisen in hochtechnisierten und bequemen Reisebussen, in denen man während der Fahrt am PC arbeiten oder Besprechungen durchführen kann, werden begeistern. Mobilität vernetzt mit Gastronomie und Medienservice ist eines der Ziele von Audi myService. Ich bin sicher, die Zukunft hat bereits begonnen. // Audi Standort Ingolstadt / 13 Stefan Ertel, Leiter Komponentenfertigung Elektromodule // Batterien für die Elektromobilität / Interview mit Stefan Ertel ► Der Kunde erwartet von Audi ein Premium-Produkt, das technologisch eine Vorreiterrolle einnimmt. Vier einzelne Zellebenen 1 Zellebene 4 2 Zellebene 3 3 Zellebene 2 1) Zellebenen zusammengesetzt 2) Kühlwasserleitungen Fahrzeug 3) Bodenplatte Interview / Haben Sie die Batterie der Zukunft schon? Das Umfeld im Bereich Elektromobilität ist sehr dynamisch. Ähnlich wie die Entwicklung im Bereich „Mobile Kommunikation“ das „Handy“ stark beeinflusst hat, wird der technologische Fortschritt die Batterie und deren Konzeption stark beeinflussen. Um das richtige Produkt für die Zukunft zu haben, ist es somit wichtig, immer die neuesten Entwicklungen in diesem Segment zu kennen und diese auch umsetzen zu können. Deshalb haben wir, die AUDI AG, das Forschungsprojekt eProduction gestartet. In diesem staatlich geförderten Forschungsprojekt erarbeiten wir die optimalen Prozesse und Rahmenbedingungen für die Fertigung von Batterien. Gibt es bei der Entwicklung von Batterien für die Elektromobilität einen spezifischen Audi Ansatz? Wir leben auch hier „Vorsprung durch Technik“. Der Kunde erwartet von Audi ein Premiumprodukt, das technologisch eine Vorreiterrolle einnimmt. Ziel ist es, dass auch unsere Batterien unserem Premiumanspruch gerecht werden. Sie fertigen hier derzeit Batterien in relativ kleinen Stückzahlen. Lassen sich daraus Kenntnisse gewinnen für eine Serienfertigung? Denkt ein Premiumhersteller wie Audi überhaupt daran, die Serienfertigung von Batterien künftig aus der Hand zu geben? Schon beim ersten Konzept des Batterietechnikums spielte die Auslegung hinsichtlich Fertigungsfluss und optimaler Prozesse eine entscheidende Rolle. Alle Arbeitsplätze wurden nach den Gesichtspunkten des Audi Produktionssystems gestaltet. Diese Erkenntnisse sind sofort auf eine Serienfertigung übertragbar. Als Premiumhersteller haben wir die Möglichkeit, alle unsere Kompetenzen in die Batterie einzubringen, von der Vorentwicklung über die Technologieplanung, die Vorserienprozesse bis hin zur Serienfertigung. 14 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Innovation Zellebene 1 Elektromobilität ist für die Automobilhersteller ein vergleichsweise neues Thema. Wie muss die Produktion von Batterien z. B. hinsichtlich Sicherheit beschaffen sein? Welche Qualifikation der Mitarbeiter wird nachgefragt? Auch mit diesen Themen beschäftigen wir uns intensiv. Als ein Beispiel sei die Arbeitssicherheit für unsere Mitarbeiter im Herstellprozess der Batterien genannt. Wir finden hier ein Umfeld vor, das hinsichtlich der Arbeitsvorschriften und Schutzkleidung primär von den Energieerzeugern und Anlagenherstellern dominiert wird. Wir arbeiten mit bei der Erstellung von Gesetzesvorschlägen und Richtlinien zur Arbeitssicherheit. Mit diesen werden Rahmenbedingungen gestaltet, um in Deutschland ein international optimales Arbeitsumfeld für die Batteriefertigung zu schaffen. Die Qualifikation unserer Mitarbeiter ist überwiegend im elektronischen bzw. mechatronischen Bereich angesiedelt. Wir schulen unsere Mitarbeiter zusätzlich zeitnah entsprechend dem aktuellen technologischen Wissensstand, wie z. B. Zellchemie. Gibt es heute schon Erkenntnisse hinsichtlich der Sicherheit von Batterien bei Verkehrsunfällen? Wie steht es um die Lebenszeit von Batterien? Und was passiert eigentlich mit Batterien, die nicht mehr zum Einsatz im Auto taugen? Die Sicherheit der Batterie wird von den Einzelzellen maßgeblich beeinflusst. Deshalb arbeiten wir ausschließlich mit besonders geprüften Automotive-Zellen. Zudem wird, wie bei allen neuen Modellen, die Sicherheit hinsichtlich Verkehrsunfällen im Vorfeld ausgiebig betrachtet. Zur Lebenszeit ist zu sagen, dass wir nur Materialien einsetzen, die auf Herz und Nieren geprüft wurden. Alle Batterien, die nicht mehr im Auto verwendet werden, werden schon heute genauestens analysiert. Die Erkenntnisse kommen sowohl der Weiterentwicklung der Batterie zugute als auch einem späteren Wiederverwertungsprozess. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist dieses Thema sehr wichtig und wird strategisch bearbeitet. Für die Wiederverwertung haben wir viele gute Ideen – es wurden dazu bereits Patentschriften eingereicht. // Audi Standort Ingolstadt / 15 // Aggregate-Aufbereitung / Interview mit Michael Andreas Spreng Dreifacher Nutzen: ► Der wiederaufbereitete Anlasser ist wie ein neues Aggregat mit einer zweijährigen Garantie ausgestattet. für Umwelt, für Mitarbeiter und für Kunden. Die Audi Aggregate-Aufbereitung ist eine echte Win-win-Situation: Der Kunde spart Geld ohne Einschränkung der Garantieleistung. Die Umwelt profitiert von der Wiederverwertung von Ressourcen. Und das Unternehmen bietet Mitarbeitern mit Leistungseinschränkungen eine anspruchsvolle Aufgabe. Es ist einer der traditionsreichsten Produktionsbereiche bei Audi in Ingolstadt, der seit 60 Jahren besteht und heute in der Halle N2 auf dem Werkgelände angesiedelt ist. Die Aufbereitung von gebrauchten Aggregaten wie Lichtmaschinen, Anlasser oder Regler ist ein Produktionsprozess, der nur auf den ersten Blick nicht zeitgemäß erscheint. Trotz vieler Handarbeit wird der Aufbereitungsprozess mit modernen Fertigungs- und Prüfeinrichtungen durchgeführt. Denn die Aggregate-Aufbereitung bei Audi ist in vielerlei Hinsicht lohnend: Für den Kunden, der neuwertigen Ersatz zu günstigen Konditionen bekommt. Für die Umwelt, weil Audi auf diesem Weg jährlich rund 500 Tonnen Stahl, 76 Tonnen Aluminium, 48 Tonnen Kupfer sowie 185 Tonnen CO₂ einspart. Und schließlich für die vielen leistungsgeminderten oder behinderten Mitarbeiter, denen Audi in der Aggregate-Aufbereitung einen attraktiven Arbeitsplatz anbieten kann. Michael Andreas Spreng leitet seit 2009 die Aggregate-Aufbereitung, in der rund 100 Mitarbeiter, darunter auch neun Auszubildende, tätig sind. Anfang Februar 2013 wurde das 7.000.000 ste Teil ausgeliefert! Interview / Was unterscheidet eigentlich den in Ihrer Produktion aufbereiteten Anlasser von einem neuen Anlasser? Die aufbereiteten Aggregate entsprechen den gleichen Audi Qualitätsstandards wie neue Aggregate. Der Kunde bekommt dafür schließlich auch die zweijährige Garantieleistung. Wie viele Aggregate werden hier jährlich aufbereitet? Sind das nicht ungeheuer viele unterschiedliche Gerätetypen? Das ist richtig. Wir haben im vergangenen Jahr 120.000 Aggregate aufbereitet, darunter 80 verschiedene Generatorentypen und 70 unterschiedliche Anlassertypen. 16 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Innovation Wenn man die angelieferten Altteile betrachtet, kann man sich gar nicht vorstellen, dass man die wieder „zum Laufen" bringen kann. Wie viele Arbeitsschritte fallen denn beispielsweise bei der Aufbereitung einer Lichtmaschine an, ehe sie Ihre Produktion verlässt? Die Anzahl der Arbeitsschritte hängt vom Aggregatetyp ab. Die Aggregate werden zunächst zerlegt und aufwändig gereinigt. Danach werden alle Verschleißteile ersetzt. Die Teile, die im Aggregat verbleiben können, werden umfassend mit elektronischen und mechanischen Messeinrichtungen geprüft. Da kommen schon einige Arbeitsschritte zusammen, bis ein Teil unsere Produktion verlässt. Sie haben gerade ein Pilot-Projekt gestartet, auch die nicht mehr verwertbaren Altteile nach Bestandteilen wie Kupfer, Stahl, Aluminium, Kunststoff zu trennen, um diese dem Recycling zuzuführen. Sind das nennenswerte Mengen? Nach ersten Hochrechnungen können wir dadurch ca. 8.000 Kilogramm Kupfer, 18.000 Kilogramm Stahl und 38.000 Kilogramm Aluminium sortenrein dem Wertstoffhof zuführen. Das sind doch ganz respektable Mengen. Sie beschäftigen viele leistungsgeminderte Mitarbeiter. Wie kommen diese Mitarbeiter mit den Anforderungen zurecht? Die Mitarbeiter werden im Rahmen von Gruppenarbeit qualifiziert. Nachdem die zahlreichen, unterschiedlichen Prüfvorgänge körperlich wenig anspruchsvoll sind, können bei uns eben auch leistungseingeschränkte Mitarbeiter produktiv eingesetzt werden. Wir unterstützen diese Mitarbeiter zudem mit Hebehilfen, höhenverstellbaren Arbeitstischen oder Stehhilfen. Aus der Aufbereitung von Aggregaten ergeben sich doch mitunter auch Erkenntnisse über Bauteile, die auch für die Neu-Produktion aufschlussreich sein könnten. Stehen Sie da mit Ihren Kollegen in anderen Abteilungen im Dialog? Selbstverständlich. Wir stehen mit der Technischen Entwicklung, der Qualitätssicherung und den Bauteilelieferanten in einem kontinuierlichen Austausch hinsichtlich Qualitätsthemen. // Michael Andreas Spreng, Leiter Aggregate-Aufbereitung Audi Standort Ingolstadt / 17 Corporate Responsibility Attraktiver Standort Ingolstadt. Audi Umweltstiftung prämiert Abschlussarbeit zum Thema Nachhaltigkeit. Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung ist bei Audi gelebte Praxis. Durch die Mitwirkung an Foren wie dem Umweltpakt Bayern oder der Nationalen Plattform Elektromobilität bringt Audi seine Expertise ein und wirkt mit, zukunftsfähige Lösungen zu finden. Die Audi Stiftung für Umwelt ist mit Projekten für Umweltschutz und Umweltbildung aktiv. Und Audi fördert eine Vielzahl von Initiativen zur Attraktivitätssteigerung des Standorts Ingolstadt – für die Mitarbeiter und deren Familien. Umweltpakt Bayern Die erneute Teilnahme am mittlerweile vierten Umweltpakt Bayern unterstreicht das Umweltengagement von Audi. Der Umweltpakt Bayern IV steht unter dem Motto „Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz“. Audi engagiert sich u. a. in den installierten Arbeitsforen „Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz“ und „Managementsysteme“. Beide Arbeitsforen zielen darauf ab, dass die gewonnenen Erfahrungen von Audi und anderen großen Unternehmen im Themenfeld der Integrierten Produktpolitik (IPP) und im Bereich der Umweltmanagementsysteme kleineren und mittleren Unternehmen zugänglich gemacht werden. Nur so kann das Ziel erreicht werden, die Innovationskraft zu steigern sowie ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu schaffen. 18 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Soziales Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen Motivierte und engagierte Mitarbeiter sichern den Unternehmenserfolg. Die Identifikation der Mitarbeiter mit der Marke ist bei Audi sehr hoch. Im Universum-Ranking „beliebtester Arbeitgeber“ wurde das Ingolstädter Automobilunternehmen von Absolventen der Ingenieurwissenschaften wiederholt auf Platz eins gewählt. Bei Studenten der Wirtschaftswissenschaften rangiert Audi auf Platz 2. Bei der Wahl des Arbeitgebers spielen neben einem guten Arbeitsklima Faktoren wie faszinierende Produkte, Markterfolg, interessante Arbeitsaufgaben sowie eine sichere Beschäftigung und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten eine Schlüsselrolle. // Zukunftsfähige Lösungen ► Audi zählt zu den attraktivsten Arbeitgebern in Deutschland. Die Forschungsanlage „Eichenwald” im Köschinger Forst bei Ingolstadt. Motivierte Mitarbeiter sichern den Unternehmenserfolg. Lebensqualität steigern Audi trägt aktiv dazu bei, die Attraktivität und Lebensqualität des Standorts Ingolstadt zu steigern. Dabei geht es um so fundamentale Dinge wie sichere Arbeitsplätze und darum, Mitarbeiter am Gewinn zu beteiligen. Audi engagiert sich intensiv im direkten regionalen Umfeld seines Standorts Ingolstadt. Das zeigt auch die Gründung eines Vereins zur Standortentwicklung der Region Ingolstadt gemeinsam mit Stadt, Landkreisen und anderen Unternehmen. Ziele sind unter anderem eine hohe Innovationsfähigkeit bei Forschung und Entwicklung in der Region sowie eine Steigerung der Attraktivität der Region für Gäste, zukünftige Einwohner und Arbeitnehmer. Die AUDI AG ist für die vorbildliche Integration von Menschen mit Behinderung ausgezeichnet worden. Der Automobilhersteller erhält dafür den „ComToAct“-Preis 2011. Dieser wird von der Evangelischreformierten Kirche des Schweizer Kantons St. Gallen gestiftet und von der Universität St. Gallen vergeben. sichern, ohne dabei den menschlichen Einfluss auszuschließen. Weitere Informationen zu allen laufenden Projekten finden sich auf der Internetseite der Stiftung: www.audi-stiftung-für-umwelt.de Audi Stiftung für Umwelt GmbH Ende 2009 untermauerte die AUDI AG ihr Engagement in Sachen Umweltschutz. So rief Audi mit einem Stammkapital von € 5 Mio. eine Stiftung ins Leben, die ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Bereich Ökologie verfolgt. Zu den Förderprojekten aus 2012 zählt unter anderem das Umweltzentrum „Klassenzimmer Natur“ Breitengüßbach. Auf einem vormals militärisch genutzten Areal werden dabei während eines Zeitraums von vier Jahren innovative und zukunftsweisede Methoden des professionellen Artenschutzes kombiniert mit einer erlebbaren Umweltbildung entstehen – mit dem Ziel, eine möglichst artenreiche Umwelt zu Eichenwald-Projekt Der Umweltschutz bei Audi endet jedoch nicht am Werkstor. Deshalb hat der Ingolstädter Automobilhersteller in Kooperation mit den Bayerischen Staatsforsten und der Technischen Universität München im Köschinger Forst das Forschungsprojekt „CO₂-Speicher Eichenwald“ ins Leben gerufen. Hier werden u. a. die Wechselwirkungen zwischen Bestandsdichte auf der einen Seite und CO₂- Bindungspotenzial sowie biologischer Vielfalt auf der anderen Seite untersucht. Bereits 2008 wurde in der Nähe des Konzernsitzes in Ingolstadt mit der Pflanzung von rund 36.000 Stieleichen die Grundlage für das Projekt gelegt. Am ungarischen Audi Standort Győr entstand bereits eine zweite Versuchsfläche mit mehr als 13.000 Stieleichen. Ende November 2010 wurden nahe des Audi Standorts Neckarsulm zusätzliche 10.000 Bäume gepflanzt. Im Jahr 2011 erfolgte die Anpflanzung weiterer 10.000 Eichensetzlingen in der Nähe von Bologna bei Automobili Lamborghini und 16.000 Eichensetzlingen auf einer weiteren Fläche in Ungarn. Anfang 2012 wurde mit der Anpflanzung von 10.000 Eichensetzlingen unweit des belgischen Standorts Brüssel die jüngste Versuchsfläche im Rahmen des Gesamtprojekts angelegt. Auf den nunmehr sechs mithilfe der AUDI AG eingerichteten Versuchsflächen in der Umgebung der Standorte Ingolstadt, Neckarsulm, Győr (Ungarn), Brüssel (Belgien) und Sant’Agata Bolognese (Italien) wachsen nun insgesamt rund 90.000 Bäume. Weitere Flächen an internationalen Standorten des Audi Konzerns befinden sich derzeit in Planung. // Audi Standort Ingolstadt / 19 ► Bei Audi findet eine konsequente Anwendung der Integrierten Produktpolitik statt. // Hohe Effizienz durch Simultaneous Engineering IPP das spätere Recycling und die Reparaturfreundlichkeit berücksichtigt werden. Alle Produktionsphasen werden durch Simultaneous Engineering auch unter ökologischen Gesichtspunkten optimiert. Entlang der Wertschöpfungskette Ein zentrales Element der Integrierten Produktpolitik ist die Kooperation und Kommunikation zwischen den Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. Zum einen muss jeder Zulieferer, der direkt oder indirekt Einfluss auf die Produkteigenschaften hat, seine Gestaltungsmöglichkeiten wahrnehmen. Gleichzeitig müssen sich die Zulieferer der Konsequenzen ihrer Handlungen auch auf andere Phasen des Produktlebenszyklus bewusst sein. Auf diese Weise entsteht Nachhaltigkeit in der Lieferantenkette. Audi Umweltnormen Im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes bei Fahrzeug- und Komponentenherstellung, Nutzung, Wartung, Reparatur und Fahrzeugentsorgung kommuniziert Audi klare Vorgaben an die Zulieferindustrie. Alle Produktionspartner stellen die Schadstoffvermeidung, Ressourcenschonung und Wiederverwertung der Materialien in den Fokus ihrer Entwicklungsaktivitäten. Alle umweltrelevanten Komponenten müssen Audi nach Art und Menge angegeben werden, ebenso Behandlungs- und Entsorgungsinformationen. Über einen Electronic SupplierLink können alle Audi Produktionspartner aktuelle Vorgaben mit einer Online-Datenbank abgleichen. Im System finden sie eine Aufstellung aller Richtlinien und Normen, die Audi in seinem „Lastenheft Umwelt- und Humanverträglichkeit“ und in seiner „KonzernUmweltnorm Fahrzeug“ einfordert. Eine weitere, ebenfalls internetbasierte, Datenbank liefert Details zur Werkstoffbeschreibung, die Audi gemeinsam mit anderen Automobilherstellern und mit Unterstützung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) erstellt hat. Mit diesem „Internationalen Material Daten System“ (IMDS) übermitteln die Partner in der Lieferantenkette die Materialinhalte ihrer Produkte an ihre jeweiligen Abnehmer. Die Informationen kommen schließlich am Ende der Kette an – also im Werk Ingolstadt. Audi überprüft dann, ob die Materialinhalte den eigenen und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Simultaneous Engineering Bei Audi beginnt der Umweltschutz dort, wo der größte Effekt zu erzielen ist: bei der Produktkonzeption und -entwicklung. Schon in der ersten Planungsphase setzt Audi Simultaneous Engineering ein. Darunter versteht man die parallele Bearbeitung von Aufgaben in der technischen Entwicklung. Einschließlich der Lieferanten arbeiten alle an der Entstehung eines Fahrzeugs Beteiligten daran, umweltrelevante Aspekte in alle Prozesse zu integrieren. Eine Maßnahme besteht beispielsweise darin, dass schon bei der Materialauswahl Doppelsieg-Strategie Die ganzheitliche Betrachtung entlang des gesamten Produktlebenszyklus erschließt neue ökologische Potenziale, sowohl im produktbezogenen Umweltschutz als auch bei der Gestaltung von Prozessen. Integrierte Produktpolitik ist bei Audi Ingolstadt ein konkreter Lösungsansatz für Problemstellungen. Dabei zielt Audi nicht nur auf ökologische Verbesserungen, sondern auf nachhaltige Konzepte, welche ökonomische als auch gesellschaftliche Aspekte behandeln. Die Betrachtung des gesamten Lebensweges in der Entwicklungs- Integrierte Produktpolitik als Maxime. Jedes Unternehmen trägt eine hohe Verantwortung für die produzierten Produkte: beginnend bei der Rohstoffbeschaffung über die verschiedenen Produktionsprozesse, den Transport, die Vermarktung bis hin zur Entsorgung. IPP ist ein ganzheitlicher, nachhaltiger Ansatz, der allen dient – Lieferanten, Herstellern und Konsumenten. Umweltschutz umfasst bei Audi den gesamten Lebenszyklus des Automobils. Von der Rohstoffgewinnung und –aufbereitung über Herstellung, Transport, Vermarktung und Gebrauch bis hin zur Entsorgung werden alle Phasen unter ökologischen Gesichtspunkten optimiert. Dieses Prinzip nennt sich Integrierte Produktpolitik (IPP) und steht als Synonym für die umweltgerechte Entwicklung von Prozessen und Produkten. Ganzheitlicher Ansatz Audi betrachtet den Produktlebenszyklus ganzheitlich: von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung, den Vertrieb, die Verwendung bis hin zur Abfallentsorgung. Um die Umweltbelastungen eines Automobils zu reduzieren, ist es notwendig, die Umweltauswirkungen auf jeder Stufe seines Produktions- und Nutzungsweges zu berücksichtigen. Integrierte Produktpolitik umfasst den Schutz der Umweltmedien Boden, Wasser und Luft sowie der globalen Ressourcen. Produktionswege werden in ihren Zusammenhängen betrachtet, um zu vermeiden, dass es zu einer Verlagerung von Belastungen kommt. 20 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Produktion phase des Automobils ermöglicht ein Umweltaspekte berücksichtigendes Produktdesign mit technischen Innovationen. Weniger Energie und Material werden benötigt. Verwertung und Entsorgung gestalten sich einfacher und weniger umweltbelastend. Mitunter wirkt sich das auch positiv auf die Produktionskosten aus. In der Konsequenz entsteht in jedem Fall ein Plus an Ressourcenund Klimaschutz. Eine Gewinnsituation für alle. // Verantwortung von der „Wiege bis zur Bahre” → Die Integrierte Produktpolitik (IPP) verfolgt das Ziel, die Umweltauswirkungen eines Produktes in sämtlichen Lebensphasen, von der Entwicklung über die Gewinnung der Rohstoffe bis zur Entsorgung, zu erfassen und zu minimieren. Damit wird verhindert, dass Umweltmaßnahmen an irgendeiner Stelle des Lebensweges eines Produktes an anderer Stelle negative Umweltauswirkungen zeitigen. → Die IPP dient vor allem auch dazu, Auswirkungen auf die Gesamtheit der Ressourcen Boden, Wasser und Luft zu erfassen und zu bewerten. Durch die konsequente Anwendung der IPP bei allen Produkten und Prozessen erzielt Audi seit Jahren signifikante Verbesserungen der Umweltauswirkungen in der gesamten Wertschöpfungskette. → Erreichte Verbesserungen durch IPP sind mit dem IPPsilonFaktor (sprich: Y-Faktor) quantifizierbar. Er steht für den Grad der Verbesserung von nach IPP-Kriterien hergestellten Produkten im Vergleich zu Referenzprodukten, die zu Beginn eines Projektes festgelegt wurden. www.audi.de Bei Fragen rund um dieses Thema wenden Sie sich an: [email protected] Audi Standort Ingolstadt / 21 Effizienz // Erfolgreiche Kreislaufwirtschaft ► Das elektrostatische Auftragsverfahren in der Lackiererei vermeidet Sprühverluste. Modernste Auswaschsysteme reduzieren die Freisetzung von Lackpartikeln. In allen Prozessen. Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – v on der Produktion bis zum fertigen Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die optimale Ausnutzung von Ressourcen, der Einsatz modernster Technologie und die Mehrfachverwendung von Wasser und Energie. Bei der Automobilproduktion verbraucht Audi Energie, Wasser und Rohstoffe. Dabei entstehen Abfälle, Abwässer und Emissionen. Beides – Input wie Output – reduziert das Werk Ingolstadt kontinuierlich. Eine positive Wirkung weist vor allem das Führen von Stoffen im Kreislauf auf: Ressourcen werden mehrmals verwendet bzw. zurückgewonnen. Oberster Grundsatz bei Audi ist es, Belastungen der Umwelt vorausschauend zu vermeiden. Presswerk Das Presswerk Ingolstadt produziert Blechteile für die Karosserien der Modelle A1, A3, A4, A5, Q5, Q7 und TT. Täglich werden hier durchschnittlich 1.700 Tonnen Stahl- und Aluminiumblech in Form von Blechrollen, den so genannten Coils, verarbeitet. Die bis zu 30 Tonnen schweren Blechrollen werden zu Platinen geschnitten und in die gewünschte Geometrie umgeformt. Das nicht benötigte Material wird dabei abgeschnitten und vollständig recycelt. Nachdem die fertigen Blechteile in Spezialbehälter gestapelt worden sind, kann der Karosseriebau darauf zugreifen. In Ingolstadt steht eine der derzeit modernsten Pressen für große Karosserieteile. Aufgrund ihrer Leistung – Gesamtpresskraft von 7.700 Tonnen bei einer maximalen Geschwindigkeit von 16 Hüben pro Minute – ersetzt sie drei hydraulische Pressenlinien älterer Bauart. Der Einsatz von hochfesten Materialien in der Karosserie erforderte ein völlig neues Fertigungsverfahren bei Audi. In zwei Warmumformlinien werden die Ausgangsplatinen erwärmt und anschließend in einem gekühlten Werkzeug in die gewünschte Geometrie umgeformt. Der Vorteil liegt unter anderem in der Kraftstoffeinsparung durch ein geringeres Gewicht des Autos. Des Weiteren entfallen im Karosseriebau gleich mehrere Arbeitsschritte, da die hochfesten Blechteile die sonst üblichen ineinander verschachtelten Blechkonstruktionen ersetzen. Einsatz von Druckluft beim Laserschneiden von formgehärteten Bauteilen Nach dem Umformprozess in den Warmumformlinien werden die hochfesten Blechteile mit einem Laser weiter bearbeitet. Dieser Loser Blechverschnitt wird zu kompakten Würfeln gepresst. Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz. schneidet die benötigte Kontur der Blechteile. Audi ersetzt hierfür das übliche Schneidgas Stickstoff durch herkömmliche Druckluft. Der jährliche Verbrauch von 600 Tonnen des Gases Stickstoff wird vollständig eingespart, was zu einer Vermeidung von 300 Tonnen CO₂ führt. ken kommen zum Einsatz. Innovative Punktschweiß-, Laserschweißund Klebetechniken reduzieren den Verbrauch von Betriebsstoffen. Je sauberer die Schweißkappen der Roboter, desto niedriger ist der Energieverbrauch. Die Kappen werden deshalb regelmäßig gereinigt. Nachdem die Karosserie bis zur Fahrgastzelle aufgebaut ist, werden Türen, Fronthauben und Heckklappen montiert. Zu den im Karosseriebau verursachten Umweltbelastungen zählen nicht ausgehärtete Klebemittel, Emissionen von Staub und Schadstoffen durch Schleif- und Schweißvorgänge sowie Lärm aus Fertigungseinrichtungen und lufttechnischen Anlagen. Hohe Wirtschaftlichkeit und eine Steigerung der Schweißpunktqualität werden durch die Umstellung von pneumatischen Schweißzangen auf elektromotorische Schweißzangen erreicht. Positiver Effekt ist zugleich die Verringerung des Energieverbrauchs und damit des CO₂-Ausstoßes. Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen Im Presswerk werden Öle für die Pressen und Öle für die Blechumformung eingesetzt. Durch die Umstellung von hydraulischen auf mechanische Pressenantriebe kann der Verbrauch von Hydraulikölen und elektrischer Energie gesenkt werden. Die Grundbeölung des Metalls seitens des Blechherstellers macht die Zugabe von Ziehöl nahezu überflüssig. Aufgrund der Lieferqualität können die sonst üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung meist entfallen. Verwertung von Restmetallen Den Blechverschnitt minimieren Fachleute bereits in der Produktplanungsphase. So sind bei Audi heute Presswerkzeuge mit Fünffachfertigung, fünf Blechteile pro Hub, im Serieneinsatz. Dadurch wird eine optimale Ausnutzung der Blechplatinen gewährleistet. Für nicht benötigtes Blech existiert ein Recyclingkreislauf: Während des Herstellungsprozesses fallen Abschnitte durch Schächte in den Pressenkeller auf ein Förderband. Das Restmetall wird zu einer Pakettierpresse befördert, die jeweils 300 Kilogramm losen Blechverschnitt zu einem kompakten Würfel presst. Die kompakte Würfelform gewährleistet ein minimales Transportaufkommen. Die Würfel werden per Bahn zum Hersteller zurückgesendet und dort erneut eingeschmolzen. Erschütterungen Jedes Aufeinandertreffen der bis zu 22 Tonnen schweren Werkzeughälften verursacht Lärm und Vibrationen. Die Erschütterungen von bis zu 500.000 Hüben täglich werden nahezu beseitigt, indem die Pressen nicht direkt auf das Betonfundament platziert werden, sondern auf Schraubenfedern, welche die Schwingungen stark dämpfen. Karosseriebau Roboter schweißen Einzelteile aus Stahl und Aluminium in Baugruppen zu einem Fahrzeugskelett zusammen. Verschiedene Fügetechni- Phosphatierung Zu Beginn des Lackierprozesses muss die Oberfläche der Karosserie vorbehandelt werden. Phosphatierbäder schützen vor Korrosion und bewirken, dass der Lack besser haftet. Dieser Vorgang erzeugt Spülwässer, die mit Nickel, Mangan, Zink und Zirkon belastet sind. Mittels einer Teilstrombehandlung gelingt es, einen hohen Anteil dieser Schwermetalle auszufällen. Die gesetzlichen Grenzwerte für die Einleitung in die Kanalisation werden im Werk Ingolstadt aufgrund dieses Verfahrens deutlich unterschritten. Lackiererei Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz. Seit der Umstellung auf Wasserbasislacke ist der Lösemittelausstoß drastisch gesunken. Alle in Ingolstadt verwendeten Lacke sind bleifrei. Um die Sprühverluste beim Lackieren gering zu halten, wird an dem Automatisierungsgrad kontinuierlich gearbeitet. Dazu zählt unter anderem ein elektrostatisches Auftragsverfahren. Auswaschsysteme in den Spritzkabinen reduzieren die Freisetzung von Lackpartikeln. Die Abluft aus den Füller- und Klarlacktrocknern wird einer thermischen Nachverbrennung zugeführt und die dabei entstehende Wärme erneut zum Beheizen der Trockner genutzt. Geschlossene Wasserkreisläufe sorgen für einen deutlich geringeren Wasserverbrauch beim Lackierprozess. // Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen der Modellreihen auf Seite 47 22 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Produktion Audi Standort Ingolstadt / 23 95 % Verwertung ► Am Standort Ingolstadt gibt es inzwischen kaum noch nennenswerte Restabfälle. Effizienter Einsatz von Ressourcen und hohe Recycling-Quote in der gesamten Wertschöpfungskette. // Recycling ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden z. B. alle funktionstüchtigen Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Anlasser, eine neue Lichtmaschine oder ein aufbereitetes Aggregat will. Effizienter Umgang mit Ressourcen: vom Ausgangsmaterial im Presswerk … … über Karosseriebau … und Lackiererei … bis zur Endmontage. Nachhaltige Produktion beinhaltet den effizienten Umgang mit den Ressourcen und Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter. Bei Audi ist die Logistikkette effizient und damit ressourcenschonend durchgeplant – vom Transport der Teile ins Werk Ingolstadt bis zur Auslieferung der fertigen Autos per Bahn. Auch der Energieeinsatz ist effizient: Ein eigenes Kraftwerk versorgt Teile des Standorts mit Strom, Wärme und Kälte. geband geliefert. Dieses Konzept liegt auch dem Güterverkehrszentrum (GVZ) am Standort Ingolstadt der AUDI AG zu Grunde. In fünf Montagezentren fertigen Modullieferanten ihre Baugruppen „just in time“ und liefern sie in Eigenverantwortung und mit eigenem Personal und Transportmitteln an die Montagelinien. jährlich mindestens 120.000 Megawattstunden genutzt werden können. Langfristig verfolgt Audi das Ziel, die Fernwärmenutzung weiter auszubauen. Unternehmen Green City Energy auf dem Werkgelände in Ingolstadt mehrere Dächer mit einer Fläche von insgesamt 11.600 Quadratmetern zur Verfügung. Die hochmodernen Photovoltaik-Module wurden Ende 2009 montiert. Bei der Auswahl des Investors spielten neben Fragen der Statik sowie der Beschaffenheit und der Neigung des Daches vor allem die Innovationskraft, die Effizienz und die Energiebilanz der Module eine entscheidende Rolle. Im Jahr 2010 wurden auf dem neuen Karosseriebau für den Audi A3 auf weiteren 7.500 Quadratmetern Photovoltaik-Module installiert. Mit der Installation weiterer Module auf einer Fläche von 3.950 Quadratmetern auf einem neu gebauten Parkhaus wurde dies auch 2011 konsequent fortgesetzt, so dass nunmehr mehr als 23.000 Quadratmeter für diese Technik zur Verfügung stehen. Mit der Erweiterung erhöht sich der Gesamtertrag aller Anlagen im Werk Ingolstadt auf circa 1.800 Megawattstunden pro Jahr, wobei mehr als 40 Prozent direkt vor Ort genutzt werden wird. Komponentenfertigung In der Komponentenfertigung im Werk Ingolstadt bearbeiten rund 750 Mitarbeiter Motorkomponenten und Fahrwerkteile, bereiten Aggregate auf, montieren Räder und Fahrwerkskomponenten. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind Drehen, Bohren, Fräsen, Räumen, Schleifen, Honen, Härten, Rollieren und Laserstrahlkerben. So entstehen aus den verschiedenen Rohteilen Fahrwerks- und Motorkomponenten wie z. B. Radträger, Bremsscheiben, Schwenklager, Pleuel und Zylinderköpfe. Die Entsorgung von Abfällen, darunter Altöle, Kühlschmieremulsionen und Filtervliese, wird streng überwacht und die anfallenden Metallspäne werden als Wertstoffe gesammelt. Durch systematische Nachverfolgung des Öl- und Kühlschmiermittelverbrauchs konnte zusätzlich der Verbrauch reduziert werden, z. B. durch eine Standzeitverlängerung der Kühlschmierstoffe. Wo immer möglich, setzt Audi auf Trockenbearbeitung oder Minimalmengenschmierung. Je nach bearbeitetem Material benötigen diese Verfahren nur sehr geringe Mengen Kühlschmiermittel oder kommen vollkommen ohne sie aus. Logistik Eine moderne, umweltbewusste Logistik zeichnet sich durch kurze Informations- und Transportwege aus. Systeme und Module werden vor den Werktoren montiert und auf die Sequenz genau an das Monta- 24 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Produktion Fahrzeugmontage In mehrstöckigen Montagelinien werden die Fahrzeuge zusammengebaut. Die zu Baugruppen montierten Einzelteile werden über Förderanlagen an die Montagelinien transportiert. Dort werden die Autos – auf Schlitten oder in Schwenkgehängen befestigt – auf dem Band fortbewegt. Die Halterungen sind in ihrer Höhe verstellbar und lassen sich an den jeweils tätigen Mitarbeiter anpassen. Alle Bauteile werden in Mehrwegverpackungen oder recycelbaren Einwegverpackungen geliefert. Im letzten Produktionsabschnitt werden Motor, Getriebe und Bordelektronik in die Karosserie eingebaut. Anschließend sind der Tank und das vormontierte Antriebsaggregat, die Abgasanlage, Stoßfänger, Räder und Sitze an der Reihe. Eine Besonderheit in puncto Ergonomie ist die Bodengestaltung: Alle Laufwege sind aus vibrationsdämpfendem Material. Bevor die Automobile vom Band fahren, werden sie betankt; die frei werdenden Kraftstoffdämpfe werden sofort abgesaugt. Wärmeverbund Ingolstadt Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus der Müllverwertungsanlage Ingolstadt beliefert. Allein dadurch können durch den Bezug von mindestens 60.000 Megawattstunden jährlich etwa 13.500 Tonnen CO₂ vermieden werden. Seit 2012 wird zusätzlich Abwärme der Raffinerie Gunvor genutzt, so dass nun Energieversorgung Die Einsparmaßnahmen der vergangenen Jahre wie energieeffizientere Anlagen und eine energieoptimierte Anlagenfahrweise zeigen Wirkung: Der Stromverbrauch pro produziertem Auto sinkt – selbst bei den Hauptverbrauchern in der Lackiererei und im Karosseriebau. Zusätzlich verbessern Wärmerückgewinnungsanlagen wie Wärmeräder die Umweltleistung am Standort Ingolstadt. Heizöl spielt eine untergeordnete Rolle. Der Wärmebedarf wird über einen Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage in Ingolstadt und eine Raffinerie sowie zwei vorrangig erdgasbetriebene Heizwerke und eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage gedeckt. Abfallbilanz Am Standort Ingolstadt fallen inzwischen fast keine Abfälle zur Beseitigung mehr an: Mehr als 95 Prozent der Abfälle werden wiederverwertet. Einzelne Materialien wie Stahlschrott werden nahezu vollständig im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft verwertet. Alternative Energien Potenzialstudien betrachten die Machbarkeit weiterer Projekte zur Energieeinsparung. Dazu zählt unter anderem die „Nutzung zukunftsweisender regenerativer Energien“. Seitens Audi wurde unter anderem eine Studie zur Nutzung von Grundwasser für Kühlzwecke erstellt. Dazu zählt aber auch die Erprobung innovativer Technologien in der Praxis. Hierfür stellt Audi dem Münchener Altfahrzeug-Verwertung Aufgrund ihres hohen Anteils an Wertstoffen sind Altautos eine bedeutende sekundäre Rohstoffquelle. Alle von Audi entwickelten Automobile können bis zu 95 Prozent wiederverwertet werden. Audi erfüllt als Hersteller für alle Modelle die Richtlinie über die Rücknahme von Altfahrzeugen in Deutschland. Funktionsfähige Elektro-Aggregate wie Anlasser und Lichtmaschinen werden im Werk Ingolstadt aufbereitet. Audi Kunden können bei Reparaturen selbst entscheiden, ob ihr Automobil ein neues Bauteil oder ein ebenso funktionstüchtiges aufbereitetes Aggregat erhält. // Audi Standort Ingolstadt / 25 Wissen = Erfolg // Dialog mit Bildungseinrichtungen ► Das Thema Umweltschutz nimmt auch in der Ausbildung breiten Raum ein. Ausbildung Schulungsangebote Thematische Werkführungen Wissenschaftskooperationen Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsangeboten und pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen. darüber hinaus ein „Energiebeauftragtenteam“ gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort Möglichkeiten, wie Energie noch effizienter genutzt werden kann. Angehende Fertigungsgruppenleiter erhalten im Rahmen ihrer internen Weiterbildung ausführliche Informationen über den betrieblichen Umweltschutz bei Audi. Darüber hinaus macht Audi seinen Umweltschutz durch zahlreiche Publikationen transparent, wie z. B. in den jährlichen Umwelterklärungen und im Audi Umweltmagazin. Werkführungen Unter dem Motto „Die ökologische Seite der Produktion“ werden in Ingolstadt regelmäßig spezielle Themenführungen veranstaltet. Bei diesem Rundgang durch die Produktion bilden Informationen zu Umweltschutzmaßnahmen einen besonderen Schwerpunkt. Außerdem erhält der Besucher einen Überblick über die ökologischen Grundlagen der Wasser- und Wärmekreisläufe am Standort Ingolstadt. Werkführungen sind Teil unserer umfassenden Informationspolitik. Das Thema Umwelt in der Ausbildung Audi Ingolstadt bildet in 22 Berufen aus. Der Umweltschutz steht dabei regelmäßig auf dem Stundenplan: Themen wie Wärmerückgewinnung, Wasserreinhaltung, Immissionsschutz, Abfallvermeidung, Lärmschutz, Umweltrecht und Umweltmanagement werden im Unterricht vermittelt. Für jede der Berufsgruppen findet einmal jährlich ein Ausbildungstag zu einem speziellen Umweltthema statt. Auch für die im Rahmen der Ausbildung vorgesehene Projektarbeit ist Umweltschutz fester Bestandteil. So werden künftig mindestens drei Projekte unter ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt. Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen Mit mehreren Hochschulen und Forschungsinstituten hat Audi in den vergangenen Jahren in Projekten zusammengearbeitet. Mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften FH Ingolstadt besteht eine strategische Partnerschaft: Mit Unterstützung der AUDI AG wurde der neue Kompetenzbereich „Produktions- und Automatisierungstechnik“ am Institut für Angewandte Forschung geschaffen. Projekte aus den Themenbereichen Mobile Robotik, Karosseriebau, Automatisierungstechnik, Widerstandspunktschweißen, Lackmischverfahren oder Logistik werden hier gebündelt. // Wissen ist der Schlüssel für erfolgreiches Umweltmanagement. Audi setzt konsequent auf die entsprechende Schulung und Ausbildung der Mitarbeiter und steht im Austausch mit renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Multiplikatoren im Umweltschutz Know-how und Engagement der Audi Mitarbeiter entscheiden über den Erfolg des Umweltmanagements. Der Methodenbaustein Umweltschutz ist wichtiger Bestandteil des Audi ProduktionsSystems. Hier wird der aktive Umweltschutz durch die Sensibilisierung für jene Themen gefördert, auf die der Mitarbeiter vor Ort 26 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Kommunikation selbst Einfluss hat. Von der Umweltabteilung eigens geschulte Betriebliche Verantwortliche für Umweltschutz (BVfU) vermitteln ihren Kollegen notwendiges Wissen, leiten sie zu umweltgerechtem Verhalten an und informieren sie über die neuesten Entwicklungen. Um ihre Aufgaben optimal bewältigen zu können, nehmen die Umweltverantwortlichen mehrmals jährlich an Weiterbildungsveranstaltungen teil, welche von der Umweltschutzabteilung durchgeführt werden. Diese Schulungen informieren über aktuelle Ereignisse wie Änderungen in der Umweltgesetzgebung oder Bauaktivitäten, aber auch über übergeordnete Themen – zum Beispiel den CO₂Emissionshandel. Um Energiesparpotenziale zu identifizieren, prüft Audi Standort Ingolstadt / 27 Daten und Fakten // Alle umweltrelevanten Faktoren ► Die vorliegende Zusammenstellung macht die Bewertung der Umweltleistung durch externe Gutachter möglich. Umweltrelevante Anlagen / 43 Umweltmanagementsystem / 30 Energie und Wasser / 35 Emissionen / 40 Der Standort Ingolstadt wird nach international festgelegten Kriterien zertifiziert. Umweltfreundliche Technologien senken den Verbrauch CO₂-Ausstoß und organische Lösemittel Signifikante Veränderungen gegenüber 2011 / 32 Abwasser / 36 Identifizierung aller maßgebenden Schallquellen Umweltziele und deren Umsetzung Abwässer werden täglich analysiert Abfall / 38 Altlasten / 42 Bilanzierung des Gesamtabfallaufkommens Gewässerschutz hat oberste Priorität Verbrauchs- und Emissionswerte im Überblick / 47 Die Input-Output-Bilanz informiert über die ein- und ausgegangenen Stoff- und Energieströme 28 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten Lärm / 41 Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2013 / 44 Gültigkeitserklärung / 46 Audi Standort Ingolstadt / 29 Das Umweltmanagementsystem – kontinuierliche Verbesserung Umweltleistungsbewertung BUWAL-Auswertung 2012 Im April 2013 wurden Funktion und Wirksamkeit des Audi Umweltma(in %) nagementsystems am Standort Ingolstadt im Rahmen eines Überwachungsaudits von der DEKRA Certification GmbH geprüft und bestätigt. In diesem Rahmen wurde auch diese Umwelterklärung von den Umweltgutachtern geprüft und für valide erklärt. Neben der Begutachtung 29,4 13,7 durch die externen Prüfer fanden in 2012 und Anfang 2013 auch die jährlichen internen Umweltbetriebsprüfungen und ManagementAudits statt. Trotz des hohen Niveaus des Umweltmanagementsystems 0,0 Energieeinsatz ergeben sich bei den internen unternehmensweiten Überprüfungen 8,0 immer wieder Verbesserungspotenziale über alle Geschäftsprozesse Verkehr und -abläufe. Die sichere Einhaltung der Rechtsvorschriften und Lösemittelemissionen Audi Standards ist dabei von übergeordneter Bedeutung. Der Umweltmanagementbeauftragte wird regelmäßig über die wesentlichen Lärm Ergebnisse der internen Überprüfungen und die Entwicklung der Abwasser Zahlen, Daten und Fakten im Umweltschutz informiert. Einmal jähr17,4 lich erfolgt eine Bewertung des Systems durch die oberste Leitung Abfälle 31,5 im Management-Review. Die Ergebnisse der Systembewertung bilden eine wesentliche Grundlage für die Ableitung der Umweltziele im nächsten Zyklus. Bei den internen Audits im Jahr 2012 lag der Schwerpunkt bei Produktions- und Serviceprozessen. Außerdem konnten im Rahmen von Prozessaudits Verbesserungen bei Instandhaltungs- und Wartungsabläufen erreicht werden. Auch hier stand die Compliance, d.h. die Einhaltung der umweltrechtlichen VorEMAS III schriften, im Vordergrund. Wesentliche Grundlage dafür ist die UmAm 22. Dezember 2009 wurde die novellierte EMAS-Verordnung weltpolitik der AUDI AG. Insgesamt wurde der Nachweis erbracht, (EMAS III) im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht und dass das Umweltmanagementsystem am Standort Ingolstadt geeignet trat am 11. Januar 2010 in Kraft. Dadurch wurde die alte EMAS-II ist, die Umweltschutzleistung kontinuierlich zu verbessern und die Verordnung abgelöst. Die wesentlichen für Audi relevanten Ändeaufgestellten Umweltziele zu erreichen. Der Methodenbaustein rungen beziehen sich auf die Kernindikatoren und andere bereits Umweltschutz als Bestandteil des Audi Produktionssystems (APS) ist vorhandene einschlägige Indikatoren für die Umweltleistung, die in weiterhin ein integraler Bestanteil des Umweltmanagementsystems. der Umwelterklärung veröffentlicht werden müssen. Audi hat dazu Im Rahmen der Beschaffungsstrategie 2020 verpflichtet sich die die Input-Output-Tabelle ergänzt und den im Folgenden aufgeführten Beschaffung, die Unternehmensgrundsätze des verantwortungsDaten- und Faktenteil angepasst. vollen Handelns gegenüber Mensch und Natur entlang der gesamten Wertschöpfungskette bei unseren Vertragspartnern sicherzustellen. Zielsetzung ist es, dass alle Zulieferer entlang der gesamten LiefeEnergiemanagement nach DIN EN ISO 50001:2011 rantenkette die von Audi vorgegebenen Umweltstandards einhalten. Im Juni 2011 wurde die Norm DIN EN ISO 50001 EnergiemanagementAudi tritt auf vielfältige Weise in einen offenen Dialog zum Thema systeme veröffentlicht, und sie hat in 2012 die DIN EN 16001 vollUmweltschutz. Die Öffentlichkeit und interessierte Kreise, wie z. B. ständig abgelöst. Die Deutsche Fassung der DIN EN ISO 50001 ist seit Kunden, Nachbarn und Nichtregierungsorganisationen (NGOS), Dezember 2011 verfügbar und ist im Gegensatz zur DIN EN 16001 Regierungs- und Behördendelegationen und Zulieferer, werden im (in Europa gültig) eine weltweit gültige Norm, die Organisationen Rahmen des Umweltmanagementsystems in die Kommunikation durch Vorgaben für ein systematisches Energiemanagement dabei eingebunden. Darüber hinaus engagiert sich Audi standortübergreifend helfen soll, Energiekosten und Treibhausgase zu reduzieren. Diese für die Umwelt und verfolgt eine umfassende Informationspolitik neue Norm beschreibt analog zur DIN EN 16001 die Anforderungen z. B. durch „Dialoge – Das Audi Umweltmagazin“. Auch in den nächsten an ein Energiemanagementsystem, das Unternehmen in die Lage Jahren wird sich Audi verstärkt in der Weiterentwicklung umweltversetzen soll, den Energieverbrauch systematisch zu bewerten, um schonender Produkte, Produktionsverfahren und Technologien die Energieeffizienz kontinuierlich zu verbessern und Kosten zu engagieren. Die frühzeitige Einbindung von Umweltschutzaspekten senken. Die DIN EN ISO 50001 orientiert sich strukturell im Wesentin alle umweltrelevanten Planungsprozesse ist durch das Umweltlichen an der Norm DIN EN ISO 14001, die zentraler Bestandteil der managementsystem gewährleistet. EMAS-Verordnung ist. Die wesentlichen Umweltauswirkungen bei Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung 30 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten Betrachtungszeitraum 2011 2012 MUBP* % MUBP* Energieeinsatz 3.902,19 54 1.718,98 Verkehr Lösemittelemissionen Lärm 700,50 1.604,02 744,89 Abwasser Abfälle Zahl der Fahrzeuge Summe 3,91 265,03 % 31,5 9,7948,08 22,2 1.602,99 29,4 10,3744,89 0,1 0,68 17,4 13,7 0,0 (0,01) 3,7433,68 8,0 623.460 – 580.948 – 7.220,56 100,0 5.449,30 100 % *MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet) Audi sind mit dem Themenschwerpunkt Energie verbunden. Die kontinuierliche Verbesserung im Themenfeld Energie- und Ressourceneinsparung ist integrativer Bestandteil des Umweltmanagementsystems – von der Audi Umweltpolitik über die Festsetzung von bereichspezifischen Zielsetzungen, die internen Auditierungen bis hin zum Management-Review. Die Audi Umweltpolitik wurde, um das Thema Energie noch stärker zu gewichten, um den Zusatz „schonender und effizienter Einsatz von Ressourcen und Energie“ ergänzt. Deshalb werden die Anforderungen der DIN EN ISO 50001 bei der Überwachung des Audi Umweltmanagementsystems mit überprüft. Das Audi Umweltmanagementsystem deckt damit die Anforderungen von EMAS III und der darin integrierten DIN EN ISO 14001 und der DIN EN ISO 50001 ab. Umweltleistungsbewertung: Die absolute Belastung sinkt erheblich in 2012; der Einsatz von regenerativ erzeugtem Strom zahlt sich aus Für die Erfassung der Umweltauswirkungen durch die Tätigkeiten am Standort verwendet Audi ein Umweltleistungsbewertungssystem nach der Methodik des Schweizer Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL). Dieses Verfahren wurde durch die Verwendung entsprechender Ökofaktoren auf die Gegebenheiten am Standort Ingolstadt angepasst. Das wissenschaftliche System nach BUWAL basiert auf dem Aspekt der ökologischen Knappheit einer Ressource, berechnet aus dem aktuellen und kritischen Fluss. In Folge wird ein Ökofaktor ermittelt, der mit der Emission bzw. dem Verbrauch einer Ressource multipliziert wird. Als Resultat liegen dann Umweltbe- lastungspunkte vor, die für absolute und prozentuale Auswertungen der Umweltauswirkungen herangezogen werden. Die wesentlichen Umweltauswirkungen am Standort haben sich im Jahr 2012 durch den 100-prozentigen Einsatz von regenerativ erzeugtem Strom sehr positiv entwickelt. Die aus dem Energieverbrauch resultierende Umweltbelastung ist erheblich gesunken. Dadurch kommt es zu einer deutlichen Verschiebung bei der Gewichtung der verschiedenen Umweltaspekte. Während der Einfluss des Energieverbrauchs sinkt, steigt die Relevanz der Lösemittelemissionen erheblich an. Der Umweltaspekt „Verkehr“ folgt jetzt insbesondere durch steigende Mitarbeiterzahlen an dritter Stelle der Umweltaspekte. Auch das Thema Lärm gewinnt durch diese Relevanzverschiebung an Bedeutung und ist nun an vierter Stelle zu finden. – (siehe Diagramm). Ein Vergleich der Umweltbelastungspunkte der Jahre 2011 und 2012 bestätigt, dass die absoluten Umweltauswirkungen erneut erheblich abgenommen haben. Neben kontinuierlichen Energieeinspar- und Optimierungsmaßnahmen ist der Rückgang der Umweltbelastung wie oben beschrieben im Jahr 2012 auf den Einsatz von 100 Prozent Ökostrom zurückzuführen. Dadurch wird ein durch steigende Mitarbeiterzahlen bedingter Anstieg bei den verkehrsbedingten Umweltauswirkungen überkompensiert. Diese positive Entwicklung der absoluten Umweltauswirkungen wird durch diverse Maßnahmen kontinuierlich fortgeschrieben, wie dem Umweltprogramm am Ende dieser Umwelterklärung entnommen werden kann. Die Lärmemissionen sind vom Jahr 2011 zu 2012 trotz vieler Baumaßnahmen nur minimal gestiegen, so dass es hier zu keinem meßbaren Anstieg der Umweltbelastungspunkte kommt. Audi Standort Ingolstadt / 31 Signifikante Veränderungen gegenüber 2011 – Daten und Fakten zum Umweltschutz Die Input-Output-Tabelle informiert über die wesentlichen am Standort Ingolstadt im Jahr 2012 ein- und ausgegangenen Stoffund Energieströme sowie über deren Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. So erhöhte sich u. a. durch den verstärkten Einsatz von Aluminiumbauteilen in neuen Modellen der Aluminiumverbrauch seit 2010 kontinuierlich. Der Stahlverbrauch sowie die anfallenden metallischen Abfälle sind hingegen 2012 aufgrund geringerer Fahrzeugstückzahlen und der Erhöhung des Materialnutzungsgrades erstmals gegenüber den Vorjahren zurückgegangen. Die gegenüber dem Vorjahr geringere Anzahl an produzierten Automobilen spiegelt sich überwiegend auch in den weiteren Ressourcenverbräuchen und Emissionen des Standortes wider. Der Verbrauch in der Kategorie „Sauerstoff und Stickstoff“ hat sich nach dem deutlichen Anstieg im Vorjahr wieder auf dem Niveau von 2010 stabilisiert. Weiterhin konnte durch den Bezug von Ökostrom und den Ausbau der Stromeigenerzeugung aus Photovoltaik der Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch auf über 50 Prozent gesteigert werden. Auf der Input-Seite sind bei Halb- und Fertigwaren ausschließlich die an den Standort Ingolstadt gelieferten Getriebe und Motoren ausgewiesen. Darüber hinaus werden jedoch noch eine Vielzahl an weiteren Fahrzeugteilen bzw. Komponenten von externen Zulieferern in den in Ingolstadt gefertigten Automobilen verbaut (wie z. B. Sitze, Armaturen, Lenkräder). Die dargestellte Tabelle stellt somit keine vollständige Bilanzierung der Eingangs- und Ausgangsströme dar. In dem dargestellten Gesamtoutput sind auch Produkte erfasst, die vom Werk Ingolstadt an andere Standorte geliefert wurden. Weiterhin weichen Produkte und Fertigungstiefe zwischen den einzelnen Standorten wie auch branchenintern voneinander ab. Ein Vergleich der einzelnen Produktionsstandorte untereinander ist daher anhand der angegebenen Input-Output-Daten nur bedingt möglich. Die Kennzahl Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien setzt sich aus der Menge an Strom aus regenerativer Energie und aus der an Audi gelieferten Fernwärme (Abwärme der Müllverwertungsanlage Ingolstadt sowie der Raffinerie Gunvor) zusammen. Der Produktoutput entspricht der Gesamtausbringungsmenge aller produzierten Automobile sowie der an andere Standorte gelieferten Teile (Ersatzteile, CKD*-Umfänge, lackierte Karossen und Teile des Presswerks). Die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Tonnen CO₂-Äquivalent setzen sich zusammen aus den Treibhausgasen SF₆, CO₂ und Kältemitteln aus stationären Anlagen, die am Standort Ingolstadt emittiert wurden. Für die Ermittlung der SO₂-, NOx- und PM**-Emissionen wurden die wesentlichen Emissionsquellen am Standort betrachtet. Der Flächenverbrauch bezieht sich auf die versiegelte Fläche des Werkgeländes. EMAS III fordert darüber hinaus die Veröffentlichung von Kernindikatoren, die sich auf die Gesamtausbringungsmenge beziehen. Audi kommt dieser Forderung durch die rechts aufgeführten Tabellen nach, jedoch werden wegen der besseren Übersichtlichkeit die Kernindikatoren auf die Gesamtausbringungsmenge in Kilotonnen (= 1.000 Tonnen) bezogen (siehe Tabelle Output Seite 33). Im Bereich Materialeffizienz bezieht sich Audi am Standort Ingolstadt auf die bedeutendsten Umweltauswirkungen, die direkt mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium und durch den Einsatz von Lacken und Füllern verbunden sind. Die beiden Indikatoren werden um den branchenüblichen Indikator für das Presswerk (Materialnutzungsgrad in Prozent) ergänzt. Für den Schlüsselbereich Abfall werden jeweils Indikatoren zu den wesentlichen, gefährlichen und sonstigen Abfällen gebildet. Ein übergeordneter Indikator, der sich auf das Gesamtabfallaufkommen am Standort bezieht, rundet das Bild ab. Audi stellt durch die neuen Kernindikatoren sicher, dass die Umweltleistung wesentlicher umweltrelevanter Prozesse am Standort unverfälscht und verständlich dargestellt wird. Ein direkter Vergleich der Kernindikatoren mit anderen Standorten ist aufgrund der unterschiedlichen Fertigungsprozesse jedoch nicht möglich. Für das Berichtsjahr ist teilweise eine Verschlechterung der Kernindikatoren zu beobachten. Das ist u. a. auf die verringerte Automobilstückzahl und die damit einhergehende Erhöhung der Grundlast zurückzuführen. Kernindikatoren 2011/2012 Zeitraum ** PM = Particulate Matter = Feinstaub 32 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten 2012 Allgemein Energie: gesamter direkter Energieverbrauch (MWh) / Gesamtoutput (kt) 1.151,46 Wasser: Wasserverbrauch (m3) / Gesamtoutput (kt) 1.528,341.722,73 Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in m2) / Gesamtoutput (kt) 1.750,572.018,02 Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen (t-CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (kt) 1.277,37 130,43132,42 Materialeffizienz Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) / Gesamtoutput (t/kt) 364,89 Materialnutzungsgrad in % 1) 385,26 53,3253,33 Lacke und Füller / Gesamtoutput (t/kt) 6,656,79 1) Bezogen auf alle Prozesse im Presswerk Abfall Gesamtabfall / Gesamtoutput (t/kt) 2011 2012 30,6430,64 Wesentliche gefährliche Abfälle Emulsion / Gesamtoutput (t/kt) 4,844,49 Butylglykol-Wasser-Gemisch / Gesamtoutput (t/kt) 3,313,39 Lackschlamm / Gesamtoutput (t/kt) 1,501,49 Formsande / Gesamtoutput (t/kt) 1,091,18 Neutralisationsschlämme / Gesamtoutput (t/kt) 1,331,29 Wesentliche sonstige Abfälle Metallische Abfälle / Gesamtoutput (t/kt) * CKD-Umfänge (CKD steht für „completely knocked down“), d. h. vollständig zerlegt und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt, verschickt und vor Ort zusammengebaut wird. 2011 195,10193,57 Papier, Pappe, Kartonage / Gesamtoutput (t/kt) 5,484,08 AEV* / Gesamtoutput (t/kt) 5,09 5,31 * AEV: Abfall zur energetischen Verwertung Audi Standort Ingolstadt / 33 Input und Output Input 2011 2012 Einheit Delta % Energie Wasser Energieverbrauch (in GWh) Verstärkte Nutzung von Regenwasser Die verstärkte Nutzung von Regenwasser am Standort trägt dazu bei, die natürlichen Wasservorräte zu schonen. Das Regenwasser wird zu diesem Zweck von einer fast 450.000 Quadratmeter großen Fläche in unterirdischen Zisternen gesammelt. Mit der Fertigstellung eines weiteren Regenrückhaltebeckens mit einer Kapazität von 2.900 Kubikmetern im Jahr 2006 stehen nun insgesamt fünf Regenrückhaltebecken mit einem Gesamtvolumen von über 14.000 Kubikmetern zur Verfügung. Die genutzte Regenwassermenge belief sich im Jahr 2012 am Standort Ingolstadt auf 253.380 Kubikmeter. Für jeden in die Kanalisation eingeleiteten Kubikmeter Abwasser muss die AUDI AG eine Abwassergebühr entrichten. Da während der Produktion erhebliche Mengen des eingesetzten Wassers entweder verdunsten, extern entsorgt oder an das Produkt abgegeben werden, sorgt Audi dafür, dass die tatsächlichen Wasserströme im Unternehmen transparent ermittelt und gezählt werden. In der Tabelle sind die nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wassermengen der Jahre, 2010, 2011und 2012 dargestellt. Erstmals wurden 2011 auch Verdunstungs- und Verschleppungsmengen durch Verluste bei Waschvorgängen in den Waschstraßen am Standort einbezogen und 2012 nochmal um neue Waschstraßen ergänzt. Vor allem der Bedarf an Kühlleistung und damit auch die Verdunstung von Wasser im Bereich Kühltürme und Lackiererei ist im Jahr 2011 und 2012 angestiegen. Rohstoffe Eisen und Stahl 376.039 364.843 t -3,0 14.808 17.053 t 15,2 7.120 6.734 t -5,4 376 173 t -53,9 Bindemittel und Pigmentpaste 3.810 3.373 t -11,5 Frostschutzmittel 2.403 2.594 t 7,9 t -17,8 Aluminium Prozess- und Hilfsmittel Lacke und Füller Öle Metallbearbeitungsflüssigkeit 146 120 12.206 7.588 22.617.582 23.379.316 l 3,4 5.377 5.026 t -6,5 Getriebe 583.942 547.395 St. -6,3 Motoren 583.942 547.395 St. -6,3 Sauer- und Stickstoff Kraftstoffe Oberflächen- und Hohlraumversiegelung* m3-37,8 Halb- und Fertigwaren Wasser 1.637.0651.707.683 m34,3 Brunnen- und Regenwasser 1.326.453 1.375.452 m3 3,7 310.612 332.231 m3 7,0 Trinkwasser Energie 1.233 1.266 GWh 2,7 Erdgas 614 573 GWh -6,8 Strom 550 567 GWh 3,1 Heizöl 1 3 GWh 220,3 68 124 GWh 80,3 Fernwärme Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien (Fernwärme 1)) + Menge an Strom aus regenerativer Energie) 173,98690,33 GWh 296,8 * Wachs- und PVC-Einsatz am Standort inkl. Unterbodenschutz / 1) Fernwärme ohne Einsatz von Primärenergie (Primärenergiefaktor = 0) Output 2011 2012 Einheit Delta % Produkte* 623.460580.948 St. -6,8 Automobile Ingolstadt* 583.942 St. -6,3 Verbund mit Györ* Produktoutput Gesamtausbringungsmenge aller Produkte 547.395 39.518 33.553 St. -15,1 1.071.138 991.267 t -7,5 Abfälle 32.82430.372 t -7,5 Abfälle zur Verwertung 23.190 21.225 t -8,5 Gefährliche Abfälle 8.673 8.615 t -0,7 14.517 12.610 t -13,1 Abfälle zur Beseitigung 9.634 9.147 t -5,1 Gefährliche Abfälle 9.151 8.697 t -5,0 483 450 t -6,8 208.981 191.875 t -8,2 Übrige Abfälle Übrige Abfälle Schrott (Metallische Abfälle) Abwasser 1.076.5451.126.282 m3 4,6 Abluft CO₂** 137.258 129.544 t -5,6 Gesamtemissionen von Treibhausgasen*** 139.708 131.266 t-CO₂-Äquivalent -6,0 Organische Lösemittel 1.2791.279 t 0,0 Lösemittelemissionen 24,2 25,6 g/ m2 5,6 SO2 1,00 0,93 t -6,7 196,60 193,35 t -1,7 18,97 18,29 t -3,6 187,51 200,04 Hektar 6,7 NOx**** PM Biologische Vielfalt Flächenverbrauch (versiegelte Fläche) * Ab 2010 ohne CKD-Fertigung (CKD steht für „completely knocked down“), d. h. vollständig zerlegt und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt, verschickt und vor Ort – etwa in China oder Indien – zusammengebaut wird. ** Direkt am Standort emittierte CO₂-Emissionen *** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW) ****Ab 2011 inkl. NOx aus Prüfständen 34 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten 1.500 1.200 900 600 300 0 04 Heizöl 05 Fernwärme 06 07 Erdgas 08 09 10 11 12 Strom Ressourcen- und klimaschonende Energie Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus der städtischen Müllverwertungsanlage Ingolstadt versorgt. Eine von zahlreichen Maßnahmen, die die Energieeffizienz am Standort kontinuierlich steigern. Der Gesamtenergieverbrauch betrug am Standort Ingolstadt im Jahr 2012 1.266 Gigawattstunden. Zu den Hauptverbrauchern zählen weiterhin die Lackiererei, der Karosseriebau und die Technische Entwicklung des Standorts. Neben der Übernahme der elektrischen Energie aus dem öffentlichen Netz werden ca. zehn Prozent der von Audi benötigten elektrischen Energie in einer hocheffizienten Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage erzeugt. Des Weiteren wird durch diese Anlage ein wesentlicher Teil der Grundlast an thermischer Energie abgedeckt. Spitzen im Heißwassernetz von Audi werden durch Kesselanlagen bedient, die vorrangig mit Erdgas befeuert werden. Lediglich für den außerplanmäßigen Betrieb ist eine Versorgung mit leichtem Heizöl vorgehalten. Einen weiteren bedeutenden Anteil am Gesamtenergieverbrauch konnte erneut der bereits seit 2004 existierende Fernwärmeanschluss zwischen Audi und der Müllverwertungsanlage Ingolstadt abdecken. Diese Erfolgsgeschichte wurde fortgesetzt und durch die Erweiterung des Fernwärmeverbunds zusätzlich Abwärme aus Produktionsprozessen der nahe gelegenen Raffinerie Gunvor (vormals Petroplus) mit dem Primärenergiefaktor 0 bezogen. Dadurch wurde die Nutzung von erstmals über 120.000 Megawattstunden ressourcenschonender Abwärme ermöglicht und der Verbrauch an Erdgas deutlich reduziert. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Bezug von Abwärme durch diese Maßnahme fast verdoppelt werden. Langfristig verfolgt Audi das Ziel, die Fernwärmenutzung auf bis zu 200.000 Megawattstunden auszubauen. Die Nutzung ressourcen- und klimaschonender Energieträger ist ein wichtiger Baustein der Unternehmensstrategie, um unter anderem die Umweltauswirkungen der Automobilproduktion, trotz stetig steigender Anforderungen, kontinuierlich zu senken. Neben der umweltfreundlichen Wärme ist ein weiteres herausragendes Beispiel hierfür die vollständige Umstellung des Strombezugs am Standort Ingolstadt auf Elektrizität ausschließlich aus regenerativen Energien und dies „lastganggenau“. Das bedeutet, dass der Strom immer nur dann geliefert wird, wenn er auch tatsächlich in der Produktion benötigt wird. Ein weiterer wichtiger Baustein für eine nachhaltige Produktion ist die kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz. Deshalb verfolgt Audi das Ziel, den spezifischen Energiebedarf bis 2018 um 25 Prozent bezogen auf das Jahr 2010 zu reduzieren. Dieses Ziel wird durch eine Vielzahl an Maßnahmen erreicht, die jedes Jahr den Energieeinsatz effizienter gestalten. Vergleich der nicht eingeleiteten Wassermenge (in m3) Zeitraum Kühltürme 2010 2011 230.649 279.453 2012 271.688 Lackiererei und Schlämme239.991 264.283290.061 aus Abwasserbehandlung Extern entsorgte 342 446528 Öl-Wasser-Gemische Abgabe an das Produkt Verdunstung und Verschleppung in Waschstraßen Summe 4.286 4.5264.502 –– 11.81214.622 483.520 560.520 581.401 Audi Standort Ingolstadt / 35 Abwasser Regelmäßige Abwasseranalysen Um die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte zu überprüfen, werden diese Abwässer täglich analysiert. Durch einen sicheren und effektiven Reinigungsprozess werden die Grenzwerte für Schadstoffe weit unterschritten, wie die Ergebnisse der Untersuchungen bestätigen. Abwässer, die möglicherweise Mineralölrückstände enthalten, leitet Audi über so genannte Ölabscheider (LeichtflüssigkeitsAbscheideanlagen). Diese trennen z. B. Fette, Öle und Benzine von der wässrigen Phase, so dass sie separat entsorgt werden können. Berechnung der nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wassermengen Die Abwassermenge pro Fahrzeug hat sich auf 1,9 Kubikmeter entwickelt und somit das Niveau von 2010 wieder erreicht. Der Abwärtstrend des Vorjahres setzte sich nicht fort. Die Abwassermenge hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 50.000 Kubikmeter erhöht. Rund 16 Prozent davon sind behandlungsbedürftige Abwässer aus der Produktion. Die restlichen Mengen sind durch den Mehrbedarf bei Kühlprozessen und den Mehrbedarf durch Erhöhung der Mitarbeiteranzahl zu begründen. Abwassermenge absolut (in Mio. m3) Abwassermenge pro Fahrzeug (in m3 / mit TT Coupé/Roadster) 1,25 2,50 1,00 2,00 0,75 1,50 0,50 1,00 0,25 0,50 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Schadstoffkonzentration 2012 im Abwasser der Neutra I für die Überwachungsparameter (in mg/l ) Konzentration Mittelwert 04 05 06 07 08 Kühltürme Die Verdunstung in den Kühltürmen ergibt sich aus der Differenz zwischen Nachspeisung (gemessen) und Absalzung (gemessen). Lackierbetriebe In den Lackierbetrieben gibt es viele verdunstungsintensive Prozesse. Bei den Tauchlackierungen verdunstet Wasser direkt aus den Bädern und den Trocknerstufen. Im Bereich der Lackiererei N56 spielt neben der direkten Verdunstung aus den Lacken und der Auswaschung auch die Luftbefeuchtung eine wichtige Rolle. Die Wassergehalte im getrennt entsorgten Lackschlamm aus der Koagulierung sowie in den getrennt entsorgten Butylglykol-Wasser-Gemischen sind untergeordnet zu berücksichtigen. 0,00 0,00 09 10 11 12 Die meisten Wasserströme lassen sich mit Durchflussmessern mengenmäßig erfassen. Es gibt jedoch auch Teilströme, die nicht ermittelt, beziehungsweise Wassermengen in Lackschlämmen und getrennt entsorgten Abfällen, die nur abgeschätzt werden können. In diesen Fällen ist die Wahl der Systemgrenzen für die einzelnen Bereiche von entscheidender Bedeutung. Denn alle genannten Einzelposten lassen sich mit einer Differenzrechnung (Zufluss zum System abzüglich Abfluss aus dem System) ermitteln. Bei den Zuflüssen werden die Einspeisungen von Köschinger Wasser sowie von Betriebswasser und Trinkwasser in die verdunstungsintensiven Prozesse berücksichtigt. Entsprechend werden die Abflüsse aus diesen Prozessen erfasst. Der Differenzbetrag zwischen gemessenen Zuflüssen und Abflüssen entspricht den nachweislich nicht eingeleiteten Abwassermengen. Abgabe an das Produkt Bei den produzierten Automobilen muss Kühlwasser eingefüllt und die Scheibenwaschanlage mit Wasser aufgefüllt werden. Pro Fahrzeug rechnet Audi Ingolstadt mit rund 5,5 Liter Kühlwasser und 2,25 Liter Wasser für die Scheibenwaschanlage. Verdunstung und Verschleppung in Waschstraßen Eine Verdunstung von Waschwasser ist an den Oberflächen der Waschhalle (Wände, Waschtechnik, Bürsten, Ein- und Ausfahrtsbereich) sowie durch die Trockengebläse bei Auto-Waschstraßen zu beobachten. Verschleppung von Wasser aus der Waschstraße ist deutlich am Abtropfen der Fahrzeuge zu erkennen, denn das Wasser hält sich z. B. im Motorraum, in Spiegeln und in den Ritzen der Fahrzeuge. Die Verdunstungs- und Austragsmenge kann aufgrund von verschiedenen Veröffentlichungen seriöser Berechnungen diverser Gutachten mit einem pauschalen Ansatz von 15 Liter / Fahrzeugwäsche angegeben werden. Zur Berechnung der Gesamtmenge, die nicht eingeleitet wurde, muss die Anzahl aller Fahrzeugwäschen vorliegen. An den einzelnen Waschstraßen werden die Waschvorgänge gezählt. Pro durchgeführten Waschvorgang wird somit eine Menge von 15 Liter nicht eingeleitete Wassermenge in Anrechnung gebracht. Grenzwert 0,5 Nutzung von Regenwasser (Niederschlagswasser in m3) Nickel 0,133 Zink 0,2482,0 AOX 0,0511,0 Zeitraum Sulfid 0,0941,0 Niederschlagswasser 36 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten Getrennt entsorgte Öl-Wasser-Gemische Öl-Wasser-Gemische wurden früher zum Teil extern entsorgt, der Wasseranteil (90 Prozent) gelangte also nicht in die Kanalisation. Mit Inbetriebnahme einer Emulsionsverdampfungsanlage auf dem Werkgelände können seit 2006 Altemulsionen und Waschwässer direkt am Standort aufgespalten werden. Der Anteil der nicht eingeleiteten Wassermenge reduziert sich dadurch. Die Gesamtsumme der nachweislich nicht eingeleiteten Abwässer errechnet sich aus folgenden Bereichen: 2004 213.891 2005 184.577 2006 141.953 2007 238.799 2008 211.495 2009 236.226 2010 264.553 2011 252.700 2012 253.380 Audi Standort Ingolstadt / 37 Abfall Sichere Entsorgung Das Gesamtabfallaufkommen am Standort Ingolstadt betrug im Jahr 2012 30.372 Tonnen und ist damit gegenüber dem Jahr 2011 um 7,5 Prozent gesunken. Dabei haben sich die Mengen an gefährlichen Abfällen je Automobil um 1,2 Kilogramm erhöht. Bei der Analyse der einzelnen Abfallarten fällt die Erhöhung des Erdaushub Südma auf. 2012 sind 1.860 Tonnen mehr als 2011 angefallen. Dies liegt an aperiodischen Abfällen im Rahmen dieser Altlastensanierungsmaßnahme. Die Menge der zu entsorgenden Neutralisationsschlämme ist gegenüber 2011 um 130 Tonnen gesunken. Ausschlaggebend hierfür war der Rückgang der Automobilstückzahlen. Die Spülflüssigkeit aus der Lackiererei N 56 ist mit rund 3.363 Tonnen die größte extern zu entsorgende Fraktion bei den gefährlichen Abfällen. Um die damit verbundenen hohen Kosten zu reduzieren, wurden Pilotprojekte durchgeführt, bei denen Abwässer aus dem Werk gemeinsam mit den Spülflüssigkeiten aus der Lackiererei biologisch behandelt und für eine Wiederverwendung des Wassers aufbereitet wurden. Die Planungen zur Umsetzung laufen derzeit. Die spezifische Menge sonstiger Abfälle sank 2012 um 1,9 Kilogramm je Automobil auf 23,8 Kilogramm je Automobil. Dies entspricht einer Reduzierung um 7,4 Prozent.Die Reduzierung ist vor allem auf die Mengen an Papier, Pappe, Kartonagen (-1.827 Tonnen) zurückzuführen. Ausschlaggebend hierfür sind die geringeren Fahrzeugstückzahlen. Gegenüber 2011 wurden 2012 36.547 Fahrzeuge weniger produziert. Abfallart 2011 in Tonnen Lackschlamm 1.611,980 1.481,840 Emulsionen 5.184,910 4.452,030 Neutralisationsschlamm 332,610 0,000 Neutralisationsschlamm 1.091,220 1.282,380 20,200 21,781 329,040 286,720 Altverdünnungen Lösemittelgemische Altöle 154,270 37,270 Putzlappen 115,820 127,940 04 Verwertung 05 06 07 Beseitigung 08 09 10 11 12 130205* BAUFELD OEL GmbH 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 0,000 0,000 257,840 288,930 8,890 7,980 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 080409* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 200121* BÜCHL Entsorgungswirtschaft GmbH 164,674 197,944 Fett 0,788 0,779 120112* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Ölfilter 4,490 3,973 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 17,600 17,040 160807* Michael Oblinger Recycling GmbH & Co. KG 3.547,500 3.363,510 080119* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Bleibatterien 180,990 0,000 160601* Michael Oblinger Recycling GmbH & Co. KG Bleibatterien –– 136,170 160601* Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH Chemikalienreste 0 070304* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 101007* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Altfahrzeuge 6 190813* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 070304* Remondis Medison GmbH 9,240 Glykol-Wasser-Gemisch 12 cobos Fluid Service GmbH 1.169,140 Katalysatoren 18 120109* 190813* S.D.R. Biotec Verfahrenstechnik GmbH 9,920 Leim- und Klebeabfälle 24 080117* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 1.166,560 Folien, PVC-verunreinigt 30 Verbringungsort Filtertücher Leuchtstoffröhren 36 AVV* Formsande Lack- und Klebereste Abfallaufkommen (in 1.000 Tonnen) 2012 in Tonnen 0,092 0,095 160506* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 629,020 319,010 160104* THYSSEN DÜCK Rohstoffhandel GmbH & Co. KG Elektronikschrott 77,180 84,140 160213* E-Recycling Nordbayern ERN GmbH Feuerlöschpulver 0,293 0,505 160507* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Waschlaugenschlämme 1) 0,000 0,000 120114* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Altholz Klasse IV 142,340 0,000 170204* Holzkraftwerk Zapfendorf GmbH Altholz Klasse IV 5,000 0,000 170204* Wurzer Umwelt GmbH Beton, Ziegel, Fliesen > Z2 331,400 0,000 170106* Bauer Umwelt GmbH Beton, Ziegel, Fliesen > Z2 –– 108,830 170106* Landkreis Landshut Reststoffdeponie Spitzlberg Beton, Ziegel, Fliesen > Z2 –– 21,620 170106* Entsorgungszentrum Franken GmbH & Co. KG _ _ 171,090 170603* Wurzer Umwelt GmbH Mineralfasern Mineralfasern 160,620 117,630170603* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt Asbesthaltige Baustoffe 453,120 321,110170605* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt Asbesthaltige Baustoffe –– Teerkork/Kohlenteer Spraydosen Abfälle aus der Tankreinigung 0,000 3,930170605* Wurzer Umwelt GmbH 0,000 170303* Hartmeier Entsorgung GmbH & Co. KG 1,090 0,669 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 324,960 284,660 160709* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Polyol 0,704 0,006 070208* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Isocyanat 0,559 0,102 080501* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Kondensatoren, PCB-haltig 0,156 0,000 160209* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Erdaushub S 49 HW 2 355,260 0,000 170503* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Erdaushub Südma 979,420 2.839,940 170503* Bauer Umwelt GmbH 163,360 0,000 170503* Bauer Umwelt GmbH Erdaushub Summe 17.823,87617.311,734 1) Aperiodisches Aufkommen *AVV = Abfallverzeichnis-Verordnung 38 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 39 Emissionen Lärm CO₂-Ausstoß Die Emissionen des Treibhausgases CO₂ sind für den Audi Standort Ingolstadt von zentraler Bedeutung. Im Jahr 2012 kam es zu einem deutlichen Rückgang der emittierten CO₂-Emissionen. So betrugen die direkt emittierten CO₂-Emissionen am Standort 129.544 Tonnen. Neben kontinuierlichen Energieeinspar- und Optimierungsmaßnahmen ist der Rückgang des CO₂-Ausstoßes im Jahr 2012 im Wesentlichen auf den erfolgreichen Ausbau der Fernwärmeversorgung zurückzuführen. So konnte der Bezug von CO₂-neutraler Abwärme mit insgesamt 124 Gigawattstunden gegenüber dem Vorjahr (2011: 68 Gigawattstunden) nahezu verdoppelt werden. die dritte Handelsperiode. Sie umfasst insgesamt acht Jahre und wird im Jahr 2020 enden. Um das Risiko einer Unterdeckung und der daraus potenziell resultierenden Belastungen zu minimieren, wurden nicht benötigte Zertifikate aus der abgelaufenen Handelsperiode nicht veräußert, sondern in die 3. Handelsperiode übertragen. Einhaltung von Richtwerten Das so genannte Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) bildet die Grundlage für sämtliche Lärmbetrachtungen am Standort Ingolstadt. Für alle auf dem Werkgelände durchgeführten Maßnahmen können mithilfe dieses schalltechnischen Modells des Standorts exakte Schallimmissionsprognosen erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in der Planungsphase von Anlagen oder Bauvorhaben berücksichtigt werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren. Im Jahr 2012 hat Audi am Standort Ingolstadt für ein neues Gebäude Schallkontingente schaffen müssen. Dieses war nur durch die konsequente Bewertung jeder neu zu errichtenden Schallquelle und die Identifizierung von maßgebenden Schallquellen im Bestand möglich. Durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen konnten die Immissionen an für Audi relevanten Immissionsorten konstant gehalten bzw. teilweise sogar reduziert werden. Durch die Errichtung eines Parkplatzes auf dem ehemaligen KVB-Gelände südlich des Werkgeländes wird der für Audi bis dato gültige Immissionsrichtwert am IO 1 um ca. ein Dezibel (A) überschritten. Aufgrund der vorliegenden städteplanerischen Problemstellung (im oben genannten Fall grenzt ein reines Wohngebiet unmittelbar an ein ausgewiesenes Industriegebiet) wurde mit der Stadt eine Duldung der Situation vereinbart. Die Verfeinerung des Systems ist in der alltäglichen Arbeit in diesem Themengebiet ein Schwerpunkt. Der messtechnische Nachweis der Einhaltung der Immissionsrichtwerte an den jeweiligen Immissionsorten ist aufgrund des hohen Fremdgeräuschanteils nachts nicht mehr möglich. Die Darstellung der Beurteilungspegelanteile in der Nacht erfolgt daher rechnerisch. Die Daten wurden aus dem aktuellen BLIS ermittelt. Organische Lösemittel Audi setzt auf moderne Umweltschutztechnologien und Lackierverfahren. Der Gesamtausstoß an organischen Lösemitteln (VOC) lag im Jahr 2012 gegenüber 2011 unverändert bei rund 1.279 Tonnen. Aufgrund der Änderung der Nachweismethodik zur Einhaltung von gesetzlich vorgegebenen Grenzwerten ist seit 2009 ein deutlicher Anstieg der zu berichtenden VOC-Emissionen zu verzeichnen. Bezogen auf ein produziertes Fahrzeug ergibt sich 2012 ein Wert von 2,2 Kilogramm organischer Lösemittel. Organische Lösemittelemissionen entstehen vor allem beim Lackieren und Beschichten von Oberflächen sowie durch den Betrieb von Motorprüfständen. Bei der Kataphorese-Tauchlackierung und der Lackierung von Füller und Basislack kommen wasserbasierte Lacke zum Einsatz, die nur einen geringen Anteil an organischen Lösemitteln enthalten. Um emissionsträchtige Farbwechsel zu vermeiden, werden nach Möglichkeit Fahrzeuge mit gleicher Wagenfarbe zusammengefasst. Das Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) liefert exakte Schallimmissionsprognosen. CO₂-Gesamtemissionen (in 1.000 Tonnen) Gesamtemissionen organischer Lösemittel (in Tonnen) Lärmimmissionswerte (Richtwerte und Beurteilungspegel in dB(A)) 200 2010 Immissionsorte Einstufung Ettinger Straße Allgemeines Wohngebiet 40 55 41 48 Senefelder Straße Gewerbegebiet 50 65 46 45 Ringlerstraße Gewerbegebiet 50 65 41 49 Oberhaunstadt (Alleeweg) Reines Wohngebiet 35 50 34 37 Rohrmühle Dorfgebiet 45 60 42 42 Etting (Florian-Geyer-Straße) Reines Wohngebiet 35 50 34 37 CO₂-Emissionshandel Gemäß dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ist Audi zur Teilnahme am europaweiten CO₂-Emissionshandelssystem verpflichtet. Am Standort Ingolstadt sind zwei Anlagen in den Emissionshandel eingebunden: das „Heizwerk Ost/West“ und die „Kraft-Wärme-KälteKopplungsanlage“. Von der Deutschen Emissionshandelsstelle wurden dem Standort Ingolstadt für die zweite Handelsperiode (2008 bis 2012) Emissionszertifikate für 135.360 Tonnen CO₂Emissionen pro Jahr zugeteilt. Die in den vergangenen Jahren durchgeführten umfangreichen Maßnahmen für einen effizienten Umgang mit Energie haben sich ausgezahlt: Der reale CO₂-Ausstoß konnte unter der zugeteilten Menge gehalten werden. So belief sich im Jahr 2012 der CO₂-Ausstoß der am Standort unter den Emissionshandel fallenden Anlagen auf 86.752 Tonnen. Mit dem Jahr 2013 startet 160 120 80 40 0 04 Sonstiges 05 06 Produktion 07 08 Heizwerk 40 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten 09 10 11 12 2011 1.154 2012 1.279 1.279 Richtwert Nacht Richtwert Tag Beurteilungspegel Nacht Beurteilungspegel Tag Werte berechnet Lärmimmissionen des Güterverkehrszentrums (GVZ) werden hier nicht berücksichtigt. Audi Standort Ingolstadt / 41 Altlasten Umweltrelevante Anlagen am Standort Ingolstadt Voruntersuchungen und Sanierung Bei allen Bauprojekten am Standort Ingolstadt spielt das Thema Altlasten eine wichtige Rolle. Bereits in der Planungsphase schätzt die Fachabteilung Betrieblicher Umweltschutz ab, ob mit Altlasten zu rechnen ist, und gibt entsprechende Voruntersuchungen in Auftrag. Bei Veränderungen an Altanlagen und Altgebäuden stehen dabei Prüfungen der Bausubstanz auf Asbest, PCB oder teerhaltige Werkstoffe im Vordergrund. Auf diese Weise können ein selektiver Rückbau und eine fachgerechte Entsorgung von umweltgefährdenden Baumaterialien sichergestellt werden. Bei der Planung von Neubauten hat der Gewässerschutz oberste Priorität. Vor allem Flächen, die bereits vor dem Erwerb durch Audi als Industriestandort genutzt wurden, werden intensiv auf grundwassergefährdende Stoffe hin untersucht. Alle Ergebnisse dieser Vorsondierungen werden den Planungsabteilungen zur Verfügung gestellt und in die Ausschreibungsunterlagen eingearbeitet. Auf diese Weise können eventuell vorhandene Bodenverunreinigungen bereits im Vorfeld von Baumaßnahmen beseitigt werden. Darüber hinaus erfolgen begleitend zu allen Baumaßnahmen Untersuchungen des Bau- und Austrag von Lösungsmitteln (BTEX) (aus Bodenluft und Grundwasser in kg (seit 2001) im Bereich der ehemaligen Lackiererei Süd) 600 Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen Grundwassers. Dies verhindert die Gefährdung von Oberflächenoder Grundwasser. Auch im Bereich umweltrelevanter Produktionsanlagen wird die Abteilung Betrieblicher Umweltschutz tätig, wenn der Verdacht auf Schadstoffbelastungen besteht. So hatte Audi bereits 1997 im Bereich der Lackiererei im Süden des Werkgeländes begonnen, den Untergrund zu sanieren. Nach einer Unterbrechung durch umfangreiche Demontagearbeiten wurde die Sanierung Mitte 2001 wieder aufgenommen. Mittlerweile sind innerhalb von dreizehn Jahren 3.436 Kilogramm Lösemittel aus Bodenluft und Grundwasser entfernt worden. Aufgrund dieser erfolgreichen Maßnahmen konnte der Betrieb der Sanierungsanlage modifiziert werden: Die Bodenluftabsaugung ist inzwischen eingestellt und das Grundwasser wird nur noch über einen Förderbrunnen entnommen und gereinigt. Regelmäßige Grundwasseruntersuchungen im Abstrom des Werkgeländes und Beobachtungen des Grundwassers in altlastengefährdeten Bereichen (Gleisbereiche, Tankfelder) garantieren, dass Sanierungsschwellenwerte eingehalten bzw. Sanierungs- oder Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden. Als Anlage für den Bau und die Montage von Kraftfahrzeugen mit einer Leistung von 100.000 Stück oder mehr pro Jahr ist das gesamte Automobilwerk mit allen Nebenanlagen immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig. – Automobilwerk – Karosseriebau – Lackiererei – Montage – Nebeneinrichtung (wie Großfeuerungsanlagen, Abfallbehandlungsanlagen) – Weitere genehmigungsbedürftige Anlagen – Prüfstandsgruppen (Motor- und Getriebeprüfstände), Lagerplatz für Crashfahrzeuge, Windkanalzentrum, Emulsionsverdampfungsanlage, Schrottpressen, Abwasserbehandlungsanlagen und Kühltürme Umweltauswirkungen Emissionen in Form von organischen Lösemitteln, CO₂, SO2, CO und NOx, Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen Neuerungen im Berichtszeitraum: BImSchG - Genehmigungen im Berichtszeitraum Standort Ingolstadt Im Jahr 2012 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt: – Karosseriebau N28 – Karosseriebau N60.2 – Heizhaus Ost – Heizhaus West – Prüfstandserweiterung – Airbagzündplatz Gaimersheim – Erweiterungen des Montagegebäudes A4 in Richtung Nord und Süd Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre. Über den Fortschritt wird im Rahmen des nächsten Berichtzeitraumes berichtet. 500 400 BImSchG - Anzeigen im Berichtszeitraum 300 An bundesimmissionsschutzrechtlichen Anzeigen wurden im Jahr 2012 u. a. eine Aktualisierung der Gießerei im Gebäude T6 (ZAMAK-Gießerei bzw. Cerrotru), die Stilllegung (Rückbau) des Crashkarossenlagers T29, Kapazität der Annahmestelle für gefährliche Abfälle angezeigt. 200 100 0 Sonstige Genehmigungsverfahren 2. Hj 02 Bodenluft 03 04 05 06 07 Grundwasser 08 09 10 11 12 Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg Im Jahr 2012 wurde von der AUDI AG Ingolstadt ein förmliches (bundesimmissionsschutzrechtliches) Genehmigungsverfahren für das Gesamtgelände bzw. für das Kompetenz-Centrum-Motorsport durchgeführt. Produktionsstandort Münchsmünster Im Jahr 2012 wurden sowohl für die Anlagen der Aluminiumgießerei inkl. Beizanlagen und die Energiezentrale immissionsschutzrechtliche Verfahren durchgeführt. Das Verfahren für die Aluminiumgießerei inkl. Beizanlagen fand dabei unter Einbeziehung der Öffentlichkeit statt. Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz – Fünfter Änderungsbescheid zur Einleitung von Abwasser aus Kühlturmabsalzungen Genehmigung zum Einleiten von Abwasser aus der Waschstraße S49 in die öffentliche Kanalisation 42 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 43 Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2013 Umweltziele Audi Ingolstadt 2010 – 2017 Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad Gewässerschutz Vorbeugender Gewässerschutz Sanierung von Abscheideanlagen am I / 2013 95 % Standort Reduktion des Frischwasserbedarfs für Produktionszwecke um 40 % Realisierung Wasserrecycling durch den Einsatz eines Membranbioreaktors Neuer Termin 2015 (Alt: 2014) 10 % Reduktion Wasserbedarf um 20 % auf Basis 2010 Optimierung Prozesse KTL und VBH (Lackiererei) IV / 2014 40 % Reduzierung des Butylglykoleinsatzes um 50 % Einsatz eines Spülmediums mit reduziertem Butylglykolgehalt IV / 2012 100 % Abfallwirtschaft Reduzierung des Blechmaterialeinsatzes (Reduktion von Abfällen und Ressourcen- schonung) Erhöhung des Materialnutzungsgrades von Blechen bei der Modellumstellung im Presswerk um ca. 7 % (Basis 2008) Neuer Termin IV / 2014 (Alt: IV / 2012) 75 % Verringerung an Sonderabfall Realisierung der biologischen Abwasserbe- 2014 handlung der Füller- und Decklacklackierung Vermeidung der materialintensiven Einzel- stretchfolienverpackung durch Integration der VCI-Bedampfung in den Karton Einführung einer neuen Bremsscheibeneinzelverpackung IV / 2013 5 % Lager- und Transportraum für betroffene Verpackungen um mehr als 50 % reduzieren Modifizierung der standardisierten IV / 2012 Frontklappeneinzelverpackung 100 % Reduzierung des Mischschrottanteils in der Verwertung von zurückgelieferten Startern und Generatoren Gezielte Zerlegung der Altaggregate mit 2013 sortenreiner Trennung von Wertstoffen nach Aluminium, Stahl und Kupfer Ziel wird aus technischen Gründen nicht weiter verfolgt neues Ziel Immissionsschutz / Energieverbrauch 60 % Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad Reduzieren des Stromverbrauches der Lackpumpen um 10 % Intelligente Pumpensteuerung IV / 2014 40 % Energieeinsparung durch geringere Einschalt- dauer der Beleuchtung Automatisierung der Beleuchtungssteuerung bei Büro / Sozialräumen in Neubauten (Standard) Neuer Termin 2013 (Alt: 2012) 50 % Reduktion der CO₂-Emissionen durch geringeren Wärmeverbrauch Aufbau von Niedertemperaturnetzen an neuen Fertigungsstandorten 2016 40 % Reduktion der CO₂-Emissionen durch effizientere Kälteerzeugung Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser von 6° C auf 12° C an neuen Fertigungsstandorten Einsparung: ca. 150 MWh/a 2017 40 % Reduktion der CO₂-Emissionen durch effizientere Kälteerzeugung Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser von 6° C auf 12° C am Standort Ingolstadt 2020 0 % Reduktion der CO₂-Emissionen durch geringeren Energieverbrauch Definition und Umsetzung eines energieeffizienten Bürogebäudes. Unterschreitung ENEV- Vorgaben um 20 % 2015 neues Ziel Festlegung der horizontalen und vertikalen Ausbreitung von LHKW, Naphthalin und AKW-Schadstoffen im Untergrund II / 2012 100 % Altlasten Bodensondierung und Grundwasseranalysen im Bereich Halle N 1 Organisation Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches um 2 % bezogen auf das Vorjahr in diversen Betriebsbereichen durch konkrete Maßnahmen 2012 Ziel wird jährlich fortgeschrieben 100 % Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches bei Bestandsoptimierungen und Ersatzinvesti- tionen um 1 % bezogen auf das Vorjahr durch Maßnahmen der Planung 2012 Ziel wird jährlich fortgeschrieben 100 % Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches bei Bestandsoptimierungen und Ersatzinvesti- tionen um 3% bezogen auf den Jahresverbrauch durch Maßnahmen des Werkzeugbaus 2012 Ziel wird jährlich fortgeschrieben 100 % Reduzierung von Ausschuss und Energieverbrauch INI. TUM-Projekt: Qualitätsregelung im Presswerk Energieeinsparung Entfall des PVC-Trockners im UBS (Senkung der IV / 2012 CO₂-Emissionen um ca. 4.500 Tonnen pro Jahr) Optimierung der Energieströme in der Montage Einführung eines „Powermanagements” (Einzusparende Energiemenge) IV / 2013 90 % Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Energieeinsparung bei Parkhäusern Ausstattung neuer Parkhäuser mit LED-Beleuchtung (Einsparung von 97,5 kWh / Stellplatz / Jahr) 2015 80 % Ausweitung der Grünflächen am Standort Integration der Grünflächenentwicklung 2015 Ziel wird aufgrund veränderter Rahmenin die Werkstrukturplanung bedingungen nicht weiterverfolgt Ausbau der „Regenerativen Stromerzeugung” Erweiterung der Photovoltaik-Flächen auf Parkdecks (ca. 15.000 m²) 2015 80 % Umsetzung der zentralen VW Konzern Umweltziele Erarbeitung eines Programms für Maßnahmen zur IV / 2014 neues Ziel Umsetzung der „25 Prozent Ziele“ des VW Konzerns Ausbau der „Regenerativen Stromerzeugung” Solaranlagen auf dem Hallendach der N 60 (ca. 7.500 m²) 2012 100 % Reduzierung von Emissionen und Energieverbrauch Modernisierung zentrales Heizhaus durch Einbau energiesparender Kessel und Aufbau einer Kraft-Wärme-Kopplung 2017 25 % Erarbeiten eines gesamtökologischen Konzeptes für das neu geplante Fahr- und Präsentationsgelände Neuburg Prüfung relevanter Umweltschutzaspekte: Nachhaltigkeit beim Bauen, bei der Energieversorgung und bei der Wassernutzung Neuer Termin 2013 (Alt: III / 2012) 90 % Reduzierung von Transportraum und somit von LKW-Verkehren im Voll- und Leergut- transport, Vermeiden eines Teileumschlags N 7-Verpackungslager, da Ware bereits lagergerecht angeliefert wird Einsatz faltbarer und transportraumoptimierter 2013 OT-Lager- und Transportbehälter für Anlieferung von Außenhautteilen (ZSB Türen und Klappen) für den A3 Nachfolger aus Györ 10 % Reduzierung von Transportraum und somit von LKW- und Schienenverkehren im Voll- und Leerguttransport Einsatz faltbarer und transportraumoptimierter 2020 Lager- und Transportbehälter 50 % Energieeinsparung ca. 25 % Modernisierung der Beleuchtung in der Halle S 40 2014 75 % Sukzessive Umstellung deutscher Bahnver- kehre auf CO₂-freien Schienengüterverkehr Ressourcenschonung und Vermeidung von Emissionen in der Logisitik IV / 2020 50 % Umstellung der Werkeisenbahn auf nachhaltigen Betrieb Ressourcenschonung und Vermeidung von IV / 2015 Emissionen in der Logistik 30 % 44 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten Neuer Termin IV / 2014 (Alt: IV / 2011) Umweltschutzziel Ziel wird derzeit aus technischen Gründen nicht weiter verfolgt Produkte Ressourcenschonung und Vermeidung von Emissionen Reduktion der CO₂-Emissionen der Audi- Modelle um 20 % auf Basis 2006 – 2012 Weiterführung aus Umweltprogramm 2006 – 2009 IV / 2012 100 % Erweiterung der Modellpalette um Fahrzeuge, die maximal 120 g/km CO₂ emittieren Anbieten von mehr als 50 Modellvarianten mit <= 120 g/km CO₂-Emissionen 2015 70 % Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 20 % bei den relevanten Produkten Einführung von Hybrid-Varianten in den Baureihen Q5, A6 und A8 2012 100 % Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 20 % bei den relevanten Produkten Einführung von Plug-in-Hybridvarianten 2016 neues Ziel Reduktion der CO₂-Emissionen um 25% bei den relevanten Produkten im Vergleich zum benzinbetriebenen gleichartigen Modell Einführung von Audi Modellen mit CNG-Antrieb (Compressed Natural Gas) 2017 30 % Verfolgen eines ganzheitlichen Entwicklungs- ansatzes „Elektromobilität” Gründung des „Forschungsprojektes e-performance” IV / 2012 95 % Ressourcenschonung und Vermeidung von Emissionen Reduktion der CO₂-Emissionen der Audi Modelle um 25 % auf Basis 2008 – 2016 2016 50 % Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der Nutzungsphase Entwicklung erneuerbarer Kraftstoffe 2013 40 % Reduzierung von Treibhausgasemissionen im gesamten Lebenszyklus, Erstellung von Umweltbilanzen für neue Fahrzeugmodelle Durchführung von Umweltbilanzen im Entwicklungsprozess 2013 neues Ziel Audi Standort Ingolstadt / 45 Die Verbrauchs- und Emissionswerte im Überblick Gültigkeitserklärung Modell A1 A1 Sportback A3 A3 Sportback A3 Cabriolet S3 A4 Limousine A4 Avant A4 allroad quattro Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten S4 Limousine S4 Avant RS 4 Avant Die Unterzeichnenden, Dr. Sylvia Waldner-Sander, Joachim Müller und Dr. Gerhard Nagel, EMAS-Umweltgutachter mit den Registrierungsnummern DE-V-0217, DE-V-0236 und DE-V-0172, akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, bestätigen, begutachtet zu haben, dass der Standort bzw. die gesamte Organisation, wie in der aktualisierten Umwelterklärung 2013 der Organisation AUDI AG am Standort Ingolstadt mit der Registrierungsnummer DE-155-00040 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt/erfüllen. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass – – – A5 Sportback A5 Coupé A5 Cabriolet S5 Sportback S5 Coupé S5 Cabriolet RS5 Cabriolet RS 5 Coupé A6 Limousine die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden, das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheits- getreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereiches geben. A6 hybrid A6 Avant A6 allroad quattro S6 Limousine S6 Avant A7 Sportback S7 Sportback Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. A8 A8 hybrid A8 L A8 L hybrid A8 L W12 Stuttgart, den 22.04.2013 S8 Q3 Q5 Q5 hybrid quattro SQ5 TDI Q7 TT Coupé Dr. Sylvia Waldner-Sander Umweltgutachterin Joachim Müller Umweltgutachter Dr. Gerhard Nagel Umweltgutachter Ostpreußenstraße 7 72666 Neckartailfingen Zul. Nr. DE-V-0217 St.-Georg-Straße 51 a 86911 Dießen Zul. Nr. DE-V-0236 Fleckenweinberg 9 70192 Stuttgart Zul. Nr. DE-V-0172 TT Roadster TTS Coupé TTS Roadster TT RS Coupé TT RS Roadster R8 Coupé R8 Spyder Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen * Modell Leistung (kW) Getriebe Kraftstoffverbrauch (l/100km) innerortsaußerortskombiniert Audi A3 132 S tronic 7-Gang 7,0 4,8 Sportback 1.8 TFSI * Werte des abgebildeten Modells auf der Titelseite CO₂-Emissionen (g/km) 5,6 kombiniert 130 Kraftstoffverbrauch kombiniert CO₂-Emissionen kombiniert 5,9 – 3,8 l / 100 km 5,9 – 3,8 l / 100 km 6,6 – 3,8 l / 100 km 5,6 – 3,8 l / 100 km 7,4 – 4,3 l / 100 km 7,0 – 6,9 l / 100 km 8,1 – 4,3 l / 100 km 8,4 – 4,4 l / 100 km 7,3 – 5,8 l / 100 km 8,1 l / 100 km (Innerorts 10,7 / Außerorts 6,6) 8,4 l / 100 km (Innerorts 11,1 / Außerorts 6,8) 10,7 l / 100 km (Innerorts 14,6 / Außerorts 8,5) 8,1 – 4,5 l / 100 km 8,1 – 4,6 l / 100 km 8,5 – 4,7 l / 100 km 8,1 l / 100 km (Innerorts 10,7 / Außerorts 6,6) 8,1 l / 100 km (Innerorts 10,7 / Außerorts 6,6) 8,5 l / 100 km (Innerorts 11,2 / Außerorts 6,9) 10,7 l / 100 km (Innerorts 14,6 / Außerorts 8,5) 10,5 l / 100 km (Innerorts 14,4 / Außerorts 8,3) 8,2 – 4,9 l / 100 km 6,2 l / 100 km (Innerorts 6,2 / Außerorts 6,2) 8,2 – 5,0 l / 100 km 8,9 – 6,1 l / 100 km 9,6 l / 100 km (Innerorts 13,4 / Außerorts 7,5) 9,7 l / 100 km (Innerorts 13,4 / Außerorts 7,5) 8,2 – 5,1 l / 100 km 9,6 l / 100 km (Innerorts 13,4 / Außerorts 7,5) 9,4 – 6,0 l / 100 km 6,3 l / 100 km (Innerorts 6,4 / Außerorts 6,2) 9,5 – 6,5 l / 100 km 6,4 l / 100 km (Innerorts 6,9 / Außerorts 6,2) 11,9 l / 100 km (Innerorts 16,6 / Außerorts 9,1) 10,1 l / 100 km (Innerorts 14,4 / Außerorts 7,6) 7,7 – 5,2 l / 100 km 8,5 – 5,3 l / 100 km 6,9 l / 100 km (Innerorts 6,6 / Außerorts 7,1) 6,8 l / 100 km (Innerorts 7,6 / Außerorts 6,4) 10,7 – 7,2 l / 100 km 7,2 – 5,3 l / 100 km 7,4 – 5,5 l / 100 km 7,9 – 7,7 l / 100 km 8,1 – 7,9 l / 100 km 9,0 – 8,5 l / 100 km 9,1 – 8,6 l / 100 km 14,9 – 12,4 l / 100 km 14,9 – 12,6 l / 100 km 139 – 99 g/km 139 – 99 g/km 152 – 99 g/km 130 – 99 g/km 171 – 114 g/km 162 – 159 g/km 190 – 112 g/km 197 – 116 g/km 170 – 152 g/km 190 g/km 197 g/km 249 g/km 190 – 119 g/km 190 – 120 g/km 199 – 124 g/km 190 g/km 190 g/km 199 g/km 249 g/km 246 g/km 190 – 129 g/km 145 g/km 190 – 132 g/km 206 – 159 g/km 225 g/km 226 g/km 190 – 135 g/km 225 g/km 219 – 158 g/km 147 g/km 221 – 171 g/km 149 g/km 277 g/km 235 g/km 179 – 137 g/km 199 – 139 g/km 159 g/km 179 g/km 249 – 189 g/km 169 – 139 g/km 172 – 144 g/km 184 – 179 g/km 189 – 184 g/km 209 – 197 g/km 212 – 199 g/km 346 – 289 g/km 349 – 294 g/km Ansprechpartner Konzept und Realisierung Wünschen Sie weitere Informationen? Die Umweltabteilung freut sich über Ihre E-Mail, Ihren Anruf, Ihren Brief oder Ihr Fax: IMAGO 87 Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung GmbH 85395 Attenkirchen / Hallertau AUDI AG Dr. Dagobert Achatz / Leiter Betrieblicher Umweltschutz 85045 Ingolstadt Tel.: + 49 (0) 8 41/89-3 44 44, Fax: + 49 (0) 8 41/89-3 16 82 [email protected] Projektgruppe Umwelterklärung Michael Hügel Thomas Rieger Projektleitung: Alexander T. Herzog Creative Direction: Bernhard Maier Termin für die nächste Umwelterklärung Audi hat im April 2012 die letzte konsolidierte Umwelterklärung vorgelegt. Audi wird im April 2014 die nächste aktualisierte Umwelterklärung vorlegen. Dieser Bericht ist klimaneutral auf 100 % Recyclingpapier (Circle Silk / Igepa) gedruckt und erfüllt die FSC®-Anforderungen. Recyclingpapier schont die Ressourcen, reduziert die mit der Papierherstellung verbundenen Emissionen von Klimagasen, senkt den Wasserverbrauch und die Abwasserbelastung. 46 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 47 Audi Vorsprung durch Technik AUDI AG 85045 Ingolstadt www.audi.de Stand: April 2013 GEPRÜFTES UMWELTMANAGEMENT REG. NR. DE-155-00040