Ingolstadt

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Ingolstadt
Audi Standort Ingolstadt
Umwelterklärung
2013
Mobilitätscenter /
Intelligente Lösungen im Mobilitätscenter
Elektromobilität /
Im Einsatz für die Batterie der Zukunft
Aggregate-Aufbereitung /
Dreifacher Nutzen: für Umwelt, für Mitarbeiter und für Kunden
Zahlen und Fakten /
Kontinuierliche Verbesserung durch Umweltmanagement
Abgebildetes Modell:
Audi A3 Sportback 1.8 TFSI (132 kW)*
Inhalt
Vorwort / 04
Corporate Responsibility / 18
Das Vorwort der neuen Umwelterklärung
2013 des Werkleiters und Umweltmanagementbeauftragten Peter Kössler.
Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung ist bei Audi gelebte Praxis.
Durch die Mitwirkung am Umweltpakt
Bayern oder der Nationalen Plattform
Elektromobilität bringt Audi seine Expertise
ein und wirkt mit, zukunftsfähige Lösungen
zu finden.
Umweltmanagement / 06
Das Umweltmanagementsystem beinhaltet
auch die besonders hohen Anforderungen
an die kontinuierliche und systematische
Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in
der neuesten internationalen Norm DIN
EN ISO 50001:2011 beschrieben sind.
IPP / 20
Batterien für die Elektromobilität – Interview mit
Stefan Ertel.
Elektromobilität / 13
Audi verfolgt das große Ziel der CO₂-neutralen Mobilität. Ein wesentliches Kompetenzfeld dabei ist die Elektromobilität. Im
Projekthaus Hochvoltbatterie von Audi
arbeiten mehr als 100 Fachleute an der Entwicklung, Fertigungstechnologieerprobung
und Vorserienproduktion leistungsfähiger
Batterien, die den Ansprüchen der Kunden
hinsichtlich Sicherheit und Reichweite
gerecht werden.
Jedes Unternehmen trägt eine hohe Verantwortung für die produzierten Produkte:
beginnend bei der Rohstoffbeschaffung
über die verschiedenen Produktionsprozesse, den Transport, die Vermarktung bis
hin zur Entsorgung. IPP ist ein ganzheitlicher, nachhaltiger Ansatz, der allen dient.
Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949.
Werk Ingolstadt / 08
Audi A3 e-tron.
Audi setzt schon seit Jahren auf Leichtbauweise.
Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949.
Die Auto Union GmbH errichtete hier ihren
Firmensitz und produzierte Motorräder,
Schnelllaster und Ersatzteile. Heute beherbergt das Audi Werk in Ingolstadt neben
der Zentrale die größte und wichtigste Produktionsstätte des Audi Konzerns.
Mobilitätscenter Audi – Interview mit
Bernd Walter.
Mobilitätscenter / 10
Das Werkgelände in Ingolstadt hat die
Ausmaße einer kleinen Stadt. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die
Mobilität von mehr als 35.000 Mitarbeitern. Im Mobilitätscenter werden der Einsatz der Shuttle-Busse, der Mobilitätsfahrzeuge, die Carsharing-Angebote und
auch die Transfers zu den anderen Audi
Standorten koordiniert.
Umwelterklärung 2013
Effizienz / 22
Aggregate-Aufbereitung bei Audi – Interview mit
Michael Andreas Spreng.
Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – von der Produktion bis
zum Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die
optimale Ausnutzung von Ressourcen, Einsatz modernster Technologie und die Mehrfachverwendung von Wasser und Energie.
Aggregate-Aufbereitung / 16
95 % Verwertung / 24
Seit 60 Jahren liefert Audi Ingolstadt ein
treffliches Beispiel für funktionierende
Kreislaufwirtschaft: die Aggregate-Aufbereitung. Über 7.000.000 Aggregate wie
Lichtmaschinen oder Anlasser wurden seitdem ausgeliefert. Eine Win-win-Situation:
für den Kunden, der neuwertige Teile preiswert beziehen kann. Für die Umwelt, weil
jährlich 500 Tonnen Stahl und 185 Tonnen
CO₂ eingespart werden.
Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind
fast vollständig recycelbar. So werden z. B.
funktionstüchtige Aggregate im Werk
Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde
kann dann bei Reparaturen wählen, ob er
einen neuen Anlasser, eine neue Lichtmaschine oder ein aufbereitetes Aggregat will.
Demnächst bewegt der Mobilitätsservice
mit umweltfreundlichem Carsharing.
Wissen = Erfolg / 26
Umfassende Kommunikationsprozesse
sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine
Vielzahl von Schulungs- und Bildungsangeboten und pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen.
Daten und Fakten / 28
Die vorliegende Zusammenstellung macht
die Bewertung der Umweltleistung durch
externe Gutachter möglich.
Audi Standort Ingolstadt / 03
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
Peter Kössler,
Werkleiter
Audi Ingolstadt
04 / Umwelterklärung 2013 / Vorwort
längst ist „Effizienz“ zum obersten Gebot im Umgang mit Ressourcen, Energieerzeugung und -verbrauch geworden. Dies ist eine
klare Leitlinie für die Umweltpolitik der AUDI AG. Von der Entwicklung und der Produktion über die Fahrzeugnutzung bis hin zur Entsorgung werden alle Phasen des Produktlebensweges unserer Automobile unter diesem Aspekt betrachtet.
Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität ist es wichtig,
dass die Umwelt-Bilanz eines Automobils bereits vor dem ersten
Kilometer ausgeglichen ist. Deshalb arbeiten wir intensiv an der
Verbesserung der CO₂-Bilanz unserer Fertigungsstandorte.
An unseren deutschen Standorten (Ingolstadt und Neckarsulm)
planen wir, bis 2020 den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid im Rahmen
der Energieversorgung um 40 Prozent gegenüber dem spezifischen
Wert von 2010 zu senken. Auf langfristige Sicht hat Audi die Vision
einer vollständig CO₂-neutralen Automobilherstellung. Beginnend
mit dem Standort Ingolstadt soll dieses Konzept sukzessive auf
andere Standorte übertragen werden.
Dazu sind viele Schritte notwendig: eine ständige Prozessoptimierung und die konsequente Berücksichtigung von Energiesparmaßnahmen bereits bei der Planung von Anlagen und Gebäuden
sowie von Logistikabläufen.
Seit Januar 2012 wird am Standort Ingolstadt Ökostrom eingesetzt. So können pro Jahr bis zu 290.000 Tonnen CO₂ vermieden
werden. Der regenerativ erzeugte Strom wird überwiegend aus
österreichischen und deutschen Wasserkraftwerken geliefert und
zwar genau dann, wenn er benötigt wird.
Zusätzlich stellt Audi am Standort Ingolstadt rund 23.000 Quadratmeter Fläche für Photovoltaik-Module zur Verfügung und kann
so weitere knapp 1.000 Tonnen CO₂ pro Jahr vermeiden. Audi unterstützt dabei den Einsatz verschiedener Technologien der Sonnenenergienutzung zur weiteren Optimierung der Solartechnik. Bereits seit
vielen Jahren bewähren sich am Standort Ingolstadt effiziente Maßnahmen wie die Nutzung von Fernwärme, von Wärmerückgewinnungssystemen oder der Einsatz einer modernen Kraft-Wärme-KälteKopplungsanlage. Der Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage liefert bereits seit 2004 einen wesentlichen Beitrag
auf dem Weg zum CO₂-neutralen Standort. 2012 konnte nun auch die
nächste Ausbaustufe dieses Wärmeverbundes in Betrieb gehen:
die Nutzung der Abwärme der nahe gelegenen Raffinerie Gunvor.
Insgesamt werden durch diesen Verbund jährlich mindestens 120.000
Megawattstunden Energie aus Abwärme genutzt werden, was einer
Vermeidung von jährlich mindestens 26.000 Tonnen CO₂ entspricht.
Auch für unsere Automobile senken wir Verbrauch und Schadstoffausstoß konsequent: Bis zum Jahr 2016 wird Audi die CO₂-Emissionen
seiner Modelle auf Basis von 2008 um 25 Prozent reduzieren. Audi treibt
außerdem die Elektromobilität entschieden voran und optimiert die Effizienz aktueller Antriebe. Bis zum Jahr 2015 wird Audi mehr als 50 Modellvarianten anbieten, die 120 Gramm pro Kilometer CO₂ nicht überschreiten.
Ein nachhaltiger und verantwortlicher Umgang mit den eingesetzten Ressourcen bei Audi zeigt sich in allen umweltrelevanten
Bereichen. So sollen die Kennzahlen für Energie, Frischwasser,
entsorgte Abfälle und organische Lösemittel (VOC) von 2010 bis 2018
konzernweit um 25 Prozent je Bezugseinheit verbessert werden. Etwa
durch die Nutzung eines Membranbioreaktors (MBR) werden die
wassersparenden Prozesse am Standort Ingolstadt künftig optimiert.
Nach erfolgreich abgeschlossener Pilotphase steht dieses Projekt kurz
vor der Umsetzung. Zudem nutzt Audi am Standort Ingolstadt seit
langem Regenwasser. So konnten im vergangenen Jahr über 253.380
Kubikmeter Regenwasser für Brauchwasserzwecke eingesetzt werden.
Das im November 2012 eröffnete Rechenzentrum in Ingolstadt
wurde vom TÜV Rheinland mit dem Premium-Zertifikat für die
höchste Stufe der Energieeffizienz ausgezeichnet. Durch den Einsatz
neuester Technik werden so über 9.000 Tonnen CO₂ vermieden.
Für den Transport der Automobile vom Unternehmenssitz
Ingolstadt (sowie seit Ende September 2012 auch vom Standort
Neckarsulm) zum Nordsee-Verladehafen in Emden setzen wir Züge
ein, die mit regenerativ erzeugtem Strom angetrieben werden.
Im Jahr 2012 wurde die AUDI AG mit dem erstmals verliehenen
Nachhaltigkeitspreis Logistik in Wien ausgezeichnet (www.bvl.de/npl).
Dieser internationale Preis der Bundesvereinigung Logistik Österreich
und Deutschland würdigt insbesondere das ressourcenschonende und
teilweise bereits CO₂-neutrale Transportkonzept von Audi.
Die vorliegende Umwelterklärung informiert Sie ausführlich über
die Leistungen für den Umweltschutz am Standort Ingolstadt. Bereits
1997 wurde am Standort Ingolstadt das anspruchsvolle Umweltmanagementsystem der Europäischen Union EMAS (Eco-Management and
Audit Scheme) eingeführt und kontinuierlich optimiert.
Ein lohnendes Engagement, denn mit der erfolgreichen Revalidierung des Audi Standorts Ingolstadt im April 2013 bestätigten die
staatlich zugelassenen Umweltgutachter das bei Audi etablierte
Umweltmanagementsystem nach der EG-Öko-Audit-Verordnung
(EMAS). Der Standort trägt somit seit mehr als 16 Jahren das EMASSignet! Diese Zertifizierungen sind Belege einer kontinuierlichen
Steigerung unserer Umweltleistungen.
Das Umweltmanagement beinhaltet auch die besonders hohen
Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des
Energieverbrauchs, wie sie in der neuen internationalen Norm DIN EN
ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen
einbezogen und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet werden und dass mit anderen Unternehmen ein
Erfahrungsaustausch stattfindet. Die erneute Teilnahme am mittlerweile vierten Umweltpakt Bayern unterstreicht das Umweltengagement
von Audi. Der Umweltpakt Bayern IV steht unter dem Motto „Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz”. Audi hat sich
dabei mit konkreten Umweltzielen eingebracht und engagiert sich in
gewohnter Weise unter anderem in den installierten Arbeitsforen.
Ende 2009 setzte die AUDI AG ein weiteres Zeichen für den Umweltschutz: Das Unternehmen rief die Audi Stiftung für Umwelt GmbH
mit einem Stammkapital von fünf Millionen Euro ins Leben. Sie verfolgt
ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Bereich Ökologie. Zu den Förderprojekten aus 2012 zählt unter anderem das Umweltzentrum „Klassenzimmer Natur“ Breitengüßbach. Im März 2013
wurde das Umweltzentrum als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird an Projekte
verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der
biologischen Vielfalt einsetzen. www.audi-stiftung-für-umwelt.de
Ich wünsche Ihnen eine interessante und aufschlussreiche Lektüre
dieser neuen Umwelterklärung.
Peter Kössler
Werkleitung Ingolstadt
Umweltmanagementbeauftragter
Audi Standort Ingolstadt / 05
Audi Forum, Standort Ingolstadt
Umweltmanagement
Umweltpolitik
Wir stellen uns der Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung.
Leitlinien für eine kontinuierliche Verbesserung von Produktion und Produkt.
Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die
kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der neuesten
internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen einbezogen
und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet werden und dass
mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet.
Präambel
Die AUDI AG entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Auto­
mobile. Ziel ist die Sicherstellung individueller Mobilität.
Sie trägt dabei Verantwortung für die kontinuierliche Verbesserung
der Umweltverträglichkeit der Produkte und Produktionsstätten
sowie für den umweltgerechten Umgang mit den natürlichen
Ressourcen. Hierfür werden Entwicklungsstände fortschrittlicher
Technologien unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten berücksichtigt. Die AUDI AG macht diese Technologien weltweit
verfügbar und ermöglicht ihre Anwendung über die gesamte
Prozesskette. Sie ist an allen Standorten Partner für Gesellschaft
und Politik und trägt so nachhaltig zu einer sozial und ökologisch
positiven Entwicklung bei.
Forschung und Entwicklung
Audi steht für Innovationskraft. Unter Berücksich­tigung der
Umwelt verbessern die Ingenieure kontinuierlich die Mobilität.
Produktion
Wo immer in der Produktion möglich, werden Stoffe im Kreislauf geführt,
um die Belastungen für die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren.
Information und Kommunikation
Es erfolgen regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern hinsichtlich
Umweltschutz und Energie­effizienz. Darüber hinaus führt Audi
einen Dialog mit Hochschulen, Kommunen, Verbänden und der
Bevölkerung am Standort.
Automobil
Effizienz mit Sportlichkeit vereinen:
Die Berücksichtigung von Umweltaspekten soll auch künftigen
Generationen individuelle Mobilität ermöglichen.
Integrierte Produktpolitik
Das Umweltkonzept von Audi umfasst den Lebenszyklus eines
Automobils und bezieht die Lieferanten mit ein: von der Rohstoff­
gewinnung über die Fertigung bis zur Entsorgung des Altautos.
06 / Umwelterklärung 2013 / Ganzheitliches Audi Umweltmanagement
Corporate Social Responsibility
Vorausdenken und sozial verantwortlich handeln:
Audi agiert gegenüber Mitarbeitern, Zulieferbetrieben und Öffentlichkeit stets im Bewusstsein, Verantwortung für eine nachhaltige,
generationsübergreifende Entwicklung zu tragen.
1. Die AUDI AG bietet hochwertige Automobile an, die den Ansprüchen ihrer Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaft­lichkeit,
Sicherheit, Qualität und Komfort gleichermaßen gerecht werden.
2. Forschung und Entwicklung sind Bestandteil der Audi Umwelt­
politik. Die AUDI AG entwickelt für ihre Produkte ökologisch effiziente Prozesse und Konzepte und steigert so die internationale
Wettbewerbsfähigkeit.
3. Es ist das erklärte Ziel der AUDI AG, bei allen Aktivitäten schädliche Einwirkungen auf die Um­­welt vorausschauend zu vermeiden.
Insbesondere der schonende und effiziente Einsatz von Ressourcen
und Energie steht dabei im Mittelpunkt. Dabei ist die Einhaltung
der Umweltvorschriften selbstverständlich.
4. Das Umweltmanagement der AUDI AG stellt sicher, dass –
gemeinsam mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern, Handelspartnern und Verwertungsunternehmen – die Umwelt­verträglichkeit
der Automobile und Fertigungsstandorte kontinuierlich verbessert
wird.
5. Der Vorstand der AUDI AG ist verantwortlich für die Einhaltung
der Umweltpolitik sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems. Es erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der Umweltpolitik hinsichtlich ihrer Eignung und Zweckmäßigkeit und – sofern
notwendig – eine Aktualisierung.
6. Der offene und klare Dialog mit Kunden, Händlern und Öffentlichkeit ist für die AUDI AG selbstverständlich.
Die Zusammenarbeit mit Politik und Behörden ist vertrauensvoll.
Sie schließt die Notfallvorsorge und -nachsorge an den einzelnen
Produktionsstandorten mit ein.
7. Alle Mitarbeiter der AUDI AG werden entsprechend ihrer Funktion
im Umweltschutz informiert, qualifiziert und motiviert, so dass ihr
Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt gefördert wird.
Sie sind diesen Grundsätzen verpflichtet.
8. Diese Umweltpolitik ist für alle Standorte der AUDI AG verbindlich und wird durch die Formulierung von standortbe­zogenen
Hauptaktionsfeldern ergänzt beziehungsweise konkretisiert.
Audi Standort Ingolstadt / 07
// Das Unternehmen Audi AG
Werk
Ingolstadt
► Transparenz und Nachvollziehbarkeit kennzeichnen die Aktivitäten im Rahmen
des betrieblichen Umweltschutzes.
Organisation des betrieblichen Umweltschutzes
Vorstand
Vorsitzender des Vorstands
Technische
Entwicklung
Beschaffung
Immissionsschutz /
Energie
Finanzen und
Organisation
Produktion
§ 52 a BImSchG*
Personal- und
Sozialwesen
Marketing
und Vertrieb
Planung
Motoren
Werkleitung Ingolstadt:
Umweltmanagementbeauftragter /
Energiemanagementbeauftragter
Produktions-/
Werkplanung
Fertigungssegment A 3
Leiter Betrieblicher Umweltschutz:
Umweltschutzbeauftragter
Fertigungssegment A 4
Umweltmana­ge­
ment
Umweltkataster
Umweltschutzprojekte
Gewässerschutz
Abfallwirtschaft
Altlasten
*Bundes-Immissionsschutzgesetz
Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH,
Vorläuferin der AUDI AG, errichtete hier ihren Firmensitz und produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute beherbergt
das Audi Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte Produktionsstätte des Audi Konzerns. Mehr als 35.000 Beschäftigte
arbeiten auf dem 270 Hektar großen Gelände – in Forschung und
Entwicklung, Produktion, Logistik und Verwaltung.
In Ingolstadt produziert Audi die Modellreihen A3, A4, A5 und Q5
sowie Teilumfänge des Audi TT Coupé und TT Roadster sowie des A3
Cabriolet. Zahlreiche Zulieferer haben sich am Standort angesiedelt.
Das Firmengelände
Etwa 976.000 Quadratmeter des Firmengeländes in Ingolstadt sind
überbaut. Im Süden und Südosten grenzt das Firmengelände an ein
allgemeines Wohngebiet, im Norden und Osten befindet sich ein
Gewerbegebiet. An der Südwestgrenze des Audi Werks liegt ein
reines Wohngebiet. Durch das Firmengelände fließt – teils oberirdisch
– ein Bach.
Entwicklung, Produktion und Logistik
Auf dem Werkgelände sind die Fertigung mit Presswerk, der Karosseriebau, die Montage, die Komponentenfertigung sowie die Lackiererei
und der Werkzeugbau untergebracht. Im Nordwesten befindet sich
die Technische Entwicklung. Rund um die Audi Piazza sind das Audi
Museum, das Kundencenter sowie das Glasgebäude „Markt und Kunde“
angeordnet. Letzteres beherbergt Arbeitsplätze für mehr als 600
Mitarbeiter der Bereiche Vertrieb, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
sowie Serviceeinrichtungen für Kunden und Besucher, etwa die Audi
Bank, ein Reisebüro, das Mitarbeiter-Fahrzeugcenter und den Audi
Personalservice. Die zum Forum gehörende Piazza bietet Raum für
Veranstaltungen unter freiem Himmel, die Piazzetta mit Wasserund Rasenflächen, Bäumen und Sträuchern lädt zum Entspannen
ein. Zwei Heizwerke, eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage sowie der Anschluss an eine Fernwärmeleitung decken den Wärmebedarf des Standorts. Die Abwässer behandelt Audi in zwei dezentralen Abwasseranlagen. Weitere wichtige Einrichtungen sind die
Gebäude der Werkfeuerwehr, Waschstraßen, Tankstellen, eine
Reststoffzentrale und eine Wertstoffsammelstelle. Der Standort
besitzt einen eigenen Gleisanschluss und grenzt an das 1995
gegründete Güterverkehrszentrum, wo sich zahlreiche Zulieferer
angesiedelt haben.
Umweltschutz ist Chefsache
Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt beim Vorstand, der das Mitglied des Geschäftsbereiches Produktion mit der
Wahrnehmung der Umweltschutzaufgaben betraut hat. Der Produktionsvorstand ist damit verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik. Laut § 52a des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ist er
unter anderem auch verpflichtet, über die Einhaltung der umweltrechtlichen Bestimmungen für genehmigungsbedürftige Anlagen zu
wachen. Da er jedoch berechtigt ist, diese Aufgaben zu delegieren,
gibt der Produktionsvorstand sie entsprechend an die Betreiber
umweltrelevanter Anlagen weiter. Für den unternehmens- und
standortbezogenen Umweltschutz ist die Abteilung „Betrieblicher
Umweltschutz“ zuständig. Der Leiter der Abteilung „Betrieblicher
Umweltschutz“ in Ingolstadt nimmt zusätzlich die standortübergreifende Koordination für Themen des betrieblichen Umweltschutzes der AUDI AG wahr. Für jeden Standort ernennt der Vorstand
den Leiter des Betrieblichen Umweltschutzes zum Betriebsbeauftragten für Umweltschutz und weist ihm die Aufgabe zu,
darüber zu wachen, dass am Standort die gesetzlichen Vorgaben
erfüllt werden. Außerdem besitzen sämtliche Standorte je einen
eigenen Umweltmanagementbeauftragten, der für die erfolgreiche Umsetzung des Umweltmanagementsystems verantwortlich ist. In Ingolstadt übernimmt diese Aufgabe der Werkleiter.
Gleichzeitig nimmt er auch die Funktion des Energiemanagementbeauftragten wahr.
Der Steuerkreis Ökologie
Auf zwei Ebenen koordinieren Gremien den Umweltschutz im Unternehmen. Der unter der Leitung des Vorstandsmitgliedes Produktion stehende Koordinierungskreis Umweltschutz setzt sich aus den
jeweiligen Umweltmanagementbeauftragten der Konzernunternehmen Audi Ingolstadt, Audi Hungaria Motor Kft., Audi Brussels
S.A. / N.V und Automobili Lamborghini Holding S.p.A. zusammen.
Er beschäftigt sich mit strategischen Umweltschutzthemen und
beauftragt die Umweltgremien, hierfür Vorschläge zu entwickeln.
Eine zentrale Rolle auf der Ebene der AUDI AG spielt der Steuerkreis Ökologie, der die Aufträge aus dem übergeordneten Koordinierungskreis Umweltschutz umsetzt und angemessene Umweltschutz-Strategien erarbeitet. Ihm obliegt die Aufgabe, das
ökologische Bewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen und bereichssowie standortübergreifende Arbeitsgruppen zur Erarbeitung und
Umsetzung von Umweltschutzthemen einzusetzen.
Sie erarbeiten Umweltschutzprogramme, erstellen Kommunikationskonzepte, machen Vorschläge für strategische Umweltschutzthemen und legen sie dem Steuerkreis vor.
Außenstellen des Standorts Ingolstadt
Prüfgelände Neustadt
Auf einem weitläufigen Prüfgelände in Neustadt an der Donau testen
Audi Ingenieure ihre Neuentwicklungen auf Fahrleistung, Verbrauch,
Verschleiß und Lärmemission. Im angeschlossenen Korrosionsschutz-Zentrum werden Fahrzeuge beschleunigten Alterungsprozessen
unterzogen. Es ist für Audi selbstverständlich, einen Ausgleich für
die versiegelten Flächen zu schaffen: Eine halbe Million Bäume und
Sträucher wurden rund um die Anlagen gepflanzt. Flora und Fauna
finden neue Lebensräume, darunter auch verschiedene vom Aussterben
bedrohte heimische Tier- und Pflanzenarten. Ein Gutachten belegt
den Erfolg der Maßnahmen. Auf der ehemals intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche ist ein Biotop entstanden.
Methanisierungsanlage Werlte
Die AUDI AG errichtet unweit der Stadt Werlte eine so genannte
Methanisierungsanlage. Aufgabe der e-Gas-Anlage des Herstellers
SolarFuel ist es, aus überschüssigem, regenerativem Strom mittels
Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen und diesen Wasserstoff mit
CO₂-Abgas einer benachbarten Biogasanlage in einer Methanisierungsreaktion in Methan umzuwandeln, das gemäß den DVGW-Richtlinien
als Erdgas-Substitut in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden
kann. Langfristig ist es das Ziel, das so hergestellte Methan in das
öffentliche Gasnetz einzuspeisen und so den Audi e-Gas-Modelle
flächendeckend zur Verfügung zu stellen. Die Anlage wurde im
Rahmen eines Förmlichen Verfahrens nach §§4, 10. BundesImmissionsschutzgesetz inklusive Öffentlichkeitsbeteiligung genehmigt. Die oben genannte Anlage soll nach aktuellem Planungsstand
2013 in Betrieb gehen. //
Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen der Modellreihen auf Seite 47
08 / Umwelterklärung 2013 / Werk Ingolstadt
Audi Standort Ingolstadt / 09
// Mobilitätscenter
Intelligente
Lösungen
► Mike Friebel, Koordinator Shuttle-Bus/
Servicestationen, freut sich über die
jüngst eingerichtete CNG-Gas-Tankstelle.
Das Werkgelände in Ingolstadt hat mit 2,7 Quadratkilometern die Ausmaße einer Kleinstadt.
Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Mobilität der mehr als 35.000 Mitarbeiter.
Mitarbeiter, die auf dem Werkgelände oder auf Geschäftsreise zu anderen Audi Werken
unterwegs sind, können auf die verschiedenen Angebote von „Audi myService“ im Mobilitätscenter zugreifen.
Demnächst im Mobilitätspool verfügbar – der Audi A3 g-tron
Wenn ein Mitarbeiter auf dem Werkgelände größere Entfernungen zu überwinden bzw. zwischen den verschiedenen
Audi Produktionsstandorten zu reisen hat, wendet er sich an
das Mobilitätscenter. Hier wird der Einsatz der Shuttle-Busse
koordiniert und es kann auf Carsharing-Angebote zugegriffen
werden. Im Mobilitätscenter wird nicht nur Service, sondern auch
Nachhaltigkeit gelebt: von der umweltfreundlichen Dachbegrünung über eine biologische Autowaschanlage und eine CNGGas-Tankstelle bis hin zum Einsatz aufbereiteter Vorserienfahrzeuge für die Mitarbeiter-Mobilität. Bernd Walter leitet den
Mobilitätsservice mit 105 Mitarbeitern – mehrheitlich Produktionsmitarbeiter mit Handicap, die wieder zu 100 Prozent eingesetzt
werden können.
10 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Innovation
Die Vorteile des Mobilitätscenters
–Weitgehende räumliche und prozessuale Konsolidierung des
Audi Mobilitätsservice
–Freimachung wertvoller Flächen im Werkgebiet
–Entlastung der Werkinfrastruktur (Stellplätze und Straßen)
–Prozessoptimierung bei der Fahrzeugverwaltung
–Zentrale Fahrzeugaufbereitung und -steuerung
–Reduktion der Auslagerung von in Ingolstadt
auszuliefernden Neufahrzeugen
–Stromsparende LED-Beleuchtung in den Parkdecks
– Waschstraßen mit biologischer Wasseraufbereitung
–Stromladestationen für E-Fahrzeuge
–CNG-Tankstelle
–Extensive Dachbegrünung
Mike Friebel,
Koordinator Shuttle-Bus /
Servicestationen
Audi Standort Ingolstadt / 11
// Mobilitätscenter / Interview mit Bernd Walter
// Batterien für die Elektromobilität
Batterie der
Zukunft
Im Projekthaus Hochvoltbatterie bei Audi arbeiten rund 100 Fachleute an Entwicklung
und Vorserienproduktion von Batterien für die Elektromobilität. Hier werden wertvolle
Erkenntnisse hinsichtlich der Batterie-Technologie, aber auch hinsichtlich Sicherheit und
Qualifizierung der Mitarbeiter gewonnen.
Die Waschstraße auf dem Werkgelände Audi Ingolstadt.
Bernd Walter, Leiter des Mobilitätsservice, ist stolz auf die hochmoderne Wasseraufbereitung, in der Betriebswasser biologisch gereinigt wird.
► Rund 700.000 Fahrgäste pro Jahr auf
dem Werkgelände und den Außenstellen.
Interview /
Vor zehn Jahren haben Sie in alten, ausgelagerten Büroräumen
angefangen. Heute arbeiten Sie in einem der modernsten, umweltfreundlichsten Bürogebäude auf dem Werkgelände. Lässt das
auch auf die gewachsene Bedeutung des Themas Mobilität bei
Audi in Ingolstadt schließen?
Mit der permanenten Erweiterung der Büroflächen und Werkhallen
im Werkbereich und in den Außenbezirken sowie unseren Werken in
Brüssel und Győr bekommt das Thema „Mobilität“ eine ständig
wachsende Bedeutung für den Mobilitätsservice im Bereich
„Audi myService“. Unsere Kunden sind vornehmlich Audi Mitarbeiter,
die sich einen professionellen Mobilitätsservice wünschen. Egal ob
mit Shuttle-Bus, Automobil oder Flugzeug. Noch vor wenigen
Monaten waren wir im Werk in vier verschiedenen Gebäuden, was
kaum Synergien zuließ. Das neue Mobilitätscenter bietet für unsere
Services optimale Bedingungen: zentraler Empfang, alle Mitarbeiter
in einem Gebäude, Fahrzeugaufbereitungshalle für unseren rund
700 Fahrzeuge umfassenden Mobilitätspool sowie Tank- und Waschanlagen mit modernster Technik direkt im Gebäude.
Wie wird sich das Thema Mobilität bei Audi in Ingolstadt weiterentwickeln? Welche Zukunftsoptionen bedeutet das für das Mobilitätscenter?
Das Mobilitätscenter verkörpert nicht nur Umweltbewusstsein,
sondern auch zukunftsgerichtete Mobilität. Ob C0₂-reduzierender
Harnstoff AdBlue, komprimiertes Erdgas CNG oder Elektroladestationen – das Mobilitätscenter bietet heute bereits die „Antriebsstoffe“ der Zukunft an. Dennoch sehe ich für den Individualverkehr
im Werk und auf Dienstreisen nicht die alleinige Zukunft.
Elektromobilität und Gasantrieb werden in dem immer stärker
auszubauenden Werks-Busverkehr größere Anteile bekommen,
allein um unsere internen C0₂-Ziele erreichen zu können. Immerhin
haben wir rund 700.000 Fahrgäste pro Jahr auf dem Werkgelände
und den Außenstellen.
12 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Innovation
Die Aufbereitung und Bereitstellung von Vorserienfahrzeugen für die
Mitarbeiter-Mobilität haben Sie eingeführt und zu einem BusinessCase gemacht. Welches Volumen hat denn dieser Geschäftsbereich?
Anfang 2000 habe ich das Geschäftsfeld „Mobilitätsservice“ – damals
noch unter der Abteilungsbezeichnung „Weiterverwendung
Vorserienfahrzeuge“ gestartet. Ziel war es, Entwicklungs- und
Absicherungsfahrzeuge, die aufgrund ihres Vorserienstatus unverkäuflich sind, auf seriennahen Stand zu bringen und für unsere
Mobilitätsanforderungen einzusetzen. Mehr als 12.000 Automobile
konnten so seitdem nutzbringend für die Mobilität bei Audi eingesetzt werden, statt sie einer Verwertung zuzuführen. Zwischen 700
und 800 Fahrzeuge sind aktuell unterwegs – und zwar auf dem neuesten Stand der Technik: So haben wir bereits eine Q5 Hybrid-Flotte im
Einsatz und in Kürze auch weitere neue Antriebstechnologien.
Audi verfolgt ein großes Ziel – die CO₂-neutrale Mobilität. Die
Elektromobilität ist dabei ein wesentliches Kompetenzfeld.
Der zügigen Ausbreitung elektrisch angetriebener Automobile auf
unseren Straßen stehen derzeit noch einige Hindernisse im Weg:
Etwa die Schaffung der notwendigen Infrastruktur und vor allem
die Verfügbarkeit leistungsfähiger Batterien, die v. a. hinsichtlich
Reichweite die Ansprüche der Kunden befriedigen. Um auch auf
diesem Feld eine Vorreiterrolle einnehmen zu können, hat Audi
das so genannte „Projekthaus Hochvoltbatterie” in Ingolstadt
eingerichtet. Mehr als 100 Fachleute arbeiten bereichsübergreifend vernetzt an der Batterie der Zukunft. Der 42- jährige Maschinenbau-Ingenieur Stefan Ertel leitet den Bereich „Komponentenfertigung Elektromodule”, der mitentscheidend sein könnte für
die Erreichung des eingangs genannten Zieles.
Die Fertigung im Batterietechnikum ist sehr stark erkenntnisorientiert ausgelegt.
Entsprechend wichtig ist der kontinuierliche Dialog.
Fachgerechte Montage und Überprüfung der Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie in der
Vorserienproduktion des Projekthauses.
Wie wird die Mobilität in Ingolstadt in (naher) Zukunft aussehen?
Gibt es dafür schon konkrete Vorstellungen?
Metropolen und Werkgelände haben einiges gemeinsam: begrenzte
Flächen, viel Verkehr, wenig Parkmöglichkeiten und zum Teil zähflüssigen Verkehr bis hin zu Staus. Wir werden den Shuttle-Busverkehr weiter ausbauen – sowohl im Werk als auch zu den Außenstellen, um die ausgelagerten Büroarbeitsplätze optimal zu vernetzen.
Darüber hinaus werden in naher Zukunft Verkehrs-Apps angeboten,
die dem Fahrgast hilfreiche Informationen, u.a. zu Abfahrts- und
Ankunftszeiten, liefern. Ich möchte Mobilität – ähnlich unserem Audi
Urban Future Konzept – zu einer ganzheitlichen Plattform entwickeln. Der Kunde nennt sein Reiseziel und bekommt von uns, wie in
einem Reisebüro, sein individuell zugeschnittenes Mobilitätsangebot
bestehend aus den optimalen Verkehrsträgern. Sicherlich wird die
Mobilität, so wie wir sie bisher kennen, keine Zukunft mehr haben.
Dienstreisen in hochtechnisierten und bequemen Reisebussen, in
denen man während der Fahrt am PC arbeiten oder Besprechungen
durchführen kann, werden begeistern. Mobilität vernetzt mit Gastronomie und Medienservice ist eines der Ziele von Audi myService. Ich bin sicher, die Zukunft hat bereits begonnen. //
Audi Standort Ingolstadt / 13
Stefan Ertel,
Leiter Komponentenfertigung
Elektromodule
// Batterien für die Elektromobilität / Interview mit Stefan Ertel
► Der Kunde erwartet von Audi ein
Premium-Produkt, das technologisch
eine Vorreiterrolle einnimmt.
Vier einzelne Zellebenen
1
Zellebene 4
2
Zellebene 3
3
Zellebene 2
1) Zellebenen zusammengesetzt
2) Kühlwasserleitungen Fahrzeug
3) Bodenplatte
Interview /
Haben Sie die Batterie der Zukunft schon?
Das Umfeld im Bereich Elektromobilität ist sehr dynamisch. Ähnlich
wie die Entwicklung im Bereich „Mobile Kommunikation“ das „Handy“
stark beeinflusst hat, wird der technologische Fortschritt die
Batterie und deren Konzeption stark beeinflussen. Um das richtige
Produkt für die Zukunft zu haben, ist es somit wichtig, immer die
neuesten Entwicklungen in diesem Segment zu kennen und diese
auch umsetzen zu können. Deshalb haben wir, die AUDI AG, das
Forschungsprojekt eProduction gestartet. In diesem staatlich
geförderten Forschungsprojekt erarbeiten wir die optimalen Prozesse
und Rahmenbedingungen für die Fertigung von Batterien.
Gibt es bei der Entwicklung von Batterien für die Elektromobilität
einen spezifischen Audi Ansatz?
Wir leben auch hier „Vorsprung durch Technik“. Der Kunde erwartet
von Audi ein Premiumprodukt, das technologisch eine Vorreiterrolle
einnimmt. Ziel ist es, dass auch unsere Batterien unserem Premiumanspruch gerecht werden.
Sie fertigen hier derzeit Batterien in relativ kleinen Stückzahlen.
Lassen sich daraus Kenntnisse gewinnen für eine Serienfertigung?
Denkt ein Premiumhersteller wie Audi überhaupt daran, die
Serienfertigung von Batterien künftig aus der Hand zu geben?
Schon beim ersten Konzept des Batterietechnikums spielte die Auslegung hinsichtlich Fertigungsfluss und optimaler Prozesse eine
entscheidende Rolle. Alle Arbeitsplätze wurden nach den Gesichtspunkten des Audi Produktionssystems gestaltet. Diese Erkenntnisse
sind sofort auf eine Serienfertigung übertragbar. Als Premiumhersteller haben wir die Möglichkeit, alle unsere Kompetenzen in die
Batterie einzubringen, von der Vorentwicklung über die Technologieplanung, die Vorserienprozesse bis hin zur Serienfertigung.
14 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Innovation
Zellebene 1
Elektromobilität ist für die Automobilhersteller ein vergleichsweise
neues Thema. Wie muss die Produktion von Batterien z. B. hinsichtlich Sicherheit beschaffen sein? Welche Qualifikation der Mitarbeiter
wird nachgefragt?
Auch mit diesen Themen beschäftigen wir uns intensiv. Als ein Beispiel
sei die Arbeitssicherheit für unsere Mitarbeiter im Herstellprozess der
Batterien genannt. Wir finden hier ein Umfeld vor, das hinsichtlich der
Arbeitsvorschriften und Schutzkleidung primär von den Energieerzeugern und Anlagenherstellern dominiert wird. Wir arbeiten mit bei der
Erstellung von Gesetzesvorschlägen und Richtlinien zur Arbeitssicherheit. Mit diesen werden Rahmenbedingungen gestaltet, um in Deutschland ein international optimales Arbeitsumfeld für die Batteriefertigung zu schaffen. Die Qualifikation unserer Mitarbeiter ist überwiegend im elektronischen bzw. mechatronischen Bereich angesiedelt.
Wir schulen unsere Mitarbeiter zusätzlich zeitnah entsprechend dem
aktuellen technologischen Wissensstand, wie z. B. Zellchemie.
Gibt es heute schon Erkenntnisse hinsichtlich der Sicherheit von
Batterien bei Verkehrsunfällen? Wie steht es um die Lebenszeit
von Batterien? Und was passiert eigentlich mit Batterien, die nicht
mehr zum Einsatz im Auto taugen?
Die Sicherheit der Batterie wird von den Einzelzellen maßgeblich beeinflusst. Deshalb arbeiten wir ausschließlich mit besonders geprüften
Automotive-Zellen. Zudem wird, wie bei allen neuen Modellen, die
Sicherheit hinsichtlich Verkehrsunfällen im Vorfeld ausgiebig betrachtet.
Zur Lebenszeit ist zu sagen, dass wir nur Materialien einsetzen, die auf
Herz und Nieren geprüft wurden. Alle Batterien, die nicht mehr im
Auto verwendet werden, werden schon heute genauestens
analysiert. Die Erkenntnisse kommen sowohl der Weiterentwicklung
der Batterie zugute als auch einem späteren Wiederverwertungsprozess. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist dieses Thema sehr wichtig und
wird strategisch bearbeitet. Für die Wiederverwertung haben wir viele
gute Ideen – es wurden dazu bereits Patentschriften eingereicht. //
Audi Standort Ingolstadt / 15
// Aggregate-Aufbereitung / Interview mit Michael Andreas Spreng
Dreifacher
Nutzen:
► Der wiederaufbereitete Anlasser ist wie ein neues Aggregat mit einer zweijährigen Garantie ausgestattet.
für Umwelt, für Mitarbeiter und für Kunden.
Die Audi Aggregate-Aufbereitung ist eine echte Win-win-Situation: Der Kunde spart
Geld ohne Einschränkung der Garantieleistung. Die Umwelt profitiert von der Wiederverwertung von Ressourcen. Und das Unternehmen bietet Mitarbeitern mit Leistungseinschränkungen
eine anspruchsvolle Aufgabe.
Es ist einer der traditionsreichsten Produktionsbereiche bei Audi
in Ingolstadt, der seit 60 Jahren besteht und heute in der Halle N2
auf dem Werkgelände angesiedelt ist. Die Aufbereitung von
gebrauchten Aggregaten wie Lichtmaschinen, Anlasser oder
Regler ist ein Produktionsprozess, der nur auf den ersten Blick
nicht zeitgemäß erscheint. Trotz vieler Handarbeit wird der Aufbereitungsprozess mit modernen Fertigungs- und Prüfeinrichtungen durchgeführt. Denn die Aggregate-Aufbereitung bei
Audi ist in vielerlei Hinsicht lohnend: Für den Kunden, der neuwertigen Ersatz zu günstigen Konditionen bekommt. Für die
Umwelt, weil Audi auf diesem Weg jährlich rund 500 Tonnen
Stahl, 76 Tonnen Aluminium, 48 Tonnen Kupfer sowie 185 Tonnen
CO₂ einspart. Und schließlich für die vielen leistungsgeminderten
oder behinderten Mitarbeiter, denen Audi in der Aggregate-Aufbereitung einen attraktiven Arbeitsplatz anbieten kann.
Michael Andreas Spreng leitet seit 2009 die Aggregate-Aufbereitung, in der rund 100 Mitarbeiter, darunter auch neun Auszubildende, tätig sind. Anfang Februar 2013 wurde das 7.000.000 ste
Teil ausgeliefert!
Interview /
Was unterscheidet eigentlich den in Ihrer Produktion aufbereiteten
Anlasser von einem neuen Anlasser?
Die aufbereiteten Aggregate entsprechen den gleichen Audi Qualitätsstandards wie neue Aggregate. Der Kunde bekommt dafür
schließlich auch die zweijährige Garantieleistung.
Wie viele Aggregate werden hier jährlich aufbereitet? Sind das nicht
ungeheuer viele unterschiedliche Gerätetypen?
Das ist richtig. Wir haben im vergangenen Jahr 120.000 Aggregate
aufbereitet, darunter 80 verschiedene Generatorentypen und 70
unterschiedliche Anlassertypen.
16 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Innovation
Wenn man die angelieferten Altteile betrachtet, kann man sich
gar nicht vorstellen, dass man die wieder „zum Laufen" bringen
kann. Wie viele Arbeitsschritte fallen denn beispielsweise bei der
Aufbereitung einer Lichtmaschine an, ehe sie Ihre Produktion verlässt?
Die Anzahl der Arbeitsschritte hängt vom Aggregatetyp ab. Die Aggregate werden zunächst zerlegt und aufwändig gereinigt. Danach
werden alle Verschleißteile ersetzt. Die Teile, die im Aggregat
verbleiben können, werden umfassend mit elektronischen und
mechanischen Messeinrichtungen geprüft. Da kommen schon einige
Arbeitsschritte zusammen, bis ein Teil unsere Produktion verlässt.
Sie haben gerade ein Pilot-Projekt gestartet, auch die nicht mehr
verwertbaren Altteile nach Bestandteilen wie Kupfer, Stahl, Aluminium, Kunststoff zu trennen, um diese dem Recycling zuzuführen.
Sind das nennenswerte Mengen?
Nach ersten Hochrechnungen können wir dadurch ca. 8.000 Kilogramm
Kupfer, 18.000 Kilogramm Stahl und 38.000 Kilogramm Aluminium
sortenrein dem Wertstoffhof zuführen. Das sind doch ganz respektable Mengen.
Sie beschäftigen viele leistungsgeminderte Mitarbeiter.
Wie kommen diese Mitarbeiter mit den Anforderungen zurecht?
Die Mitarbeiter werden im Rahmen von Gruppenarbeit qualifiziert.
Nachdem die zahlreichen, unterschiedlichen Prüfvorgänge körperlich
wenig anspruchsvoll sind, können bei uns eben auch leistungseingeschränkte Mitarbeiter produktiv eingesetzt werden. Wir unterstützen
diese Mitarbeiter zudem mit Hebehilfen, höhenverstellbaren Arbeitstischen oder Stehhilfen.
Aus der Aufbereitung von Aggregaten ergeben sich doch mitunter
auch Erkenntnisse über Bauteile, die auch für die Neu-Produktion
aufschlussreich sein könnten. Stehen Sie da mit Ihren Kollegen in
anderen Abteilungen im Dialog?
Selbstverständlich. Wir stehen mit der Technischen Entwicklung,
der Qualitätssicherung und den Bauteilelieferanten in einem kontinuierlichen Austausch hinsichtlich Qualitätsthemen. //
Michael Andreas Spreng,
Leiter Aggregate-Aufbereitung
Audi Standort Ingolstadt / 17
Corporate
Responsibility
Attraktiver Standort Ingolstadt.
Audi Umweltstiftung prämiert Abschlussarbeit zum Thema Nachhaltigkeit.
Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung ist bei Audi gelebte Praxis. Durch die
Mitwirkung an Foren wie dem Umweltpakt Bayern oder der Nationalen Plattform Elektromobilität bringt Audi seine Expertise ein und wirkt mit, zukunftsfähige Lösungen zu finden. Die Audi
Stiftung für Umwelt ist mit Projekten für Umweltschutz und Umweltbildung aktiv. Und Audi
fördert eine Vielzahl von Initiativen zur Attraktivitätssteigerung des Standorts Ingolstadt –
für die Mitarbeiter und deren Familien.
Umweltpakt Bayern
Die erneute Teilnahme am mittlerweile vierten Umweltpakt Bayern
unterstreicht das Umweltengagement von Audi. Der Umweltpakt
Bayern IV steht unter dem Motto „Nachhaltiges Wachstum mit
Umwelt- und Klimaschutz“. Audi engagiert sich u. a. in den installierten Arbeitsforen „Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourceneffizienz“ und „Managementsysteme“. Beide Arbeitsforen zielen darauf
ab, dass die gewonnenen Erfahrungen von Audi und anderen großen
Unternehmen im Themenfeld der Integrierten Produktpolitik (IPP)
und im Bereich der Umweltmanagementsysteme kleineren und
mittleren Unternehmen zugänglich gemacht werden. Nur so kann
das Ziel erreicht werden, die Innovationskraft zu steigern sowie ein
nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu schaffen.
18 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Soziales
Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen
Motivierte und engagierte Mitarbeiter sichern den Unternehmenserfolg. Die Identifikation der Mitarbeiter mit der Marke ist bei
Audi sehr hoch. Im Universum-Ranking „beliebtester Arbeitgeber“
wurde das Ingolstädter Automobilunternehmen von Absolventen
der Ingenieurwissenschaften wiederholt auf Platz eins gewählt.
Bei Studenten der Wirtschaftswissenschaften rangiert Audi auf
Platz 2. Bei der Wahl des Arbeitgebers spielen neben einem
guten Arbeitsklima Faktoren wie faszinierende Produkte,
Markterfolg, interessante Arbeitsaufgaben sowie eine sichere
Beschäftigung und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten eine
Schlüsselrolle.
// Zukunftsfähige Lösungen
► Audi zählt zu den attraktivsten Arbeitgebern in Deutschland.
Die Forschungsanlage „Eichenwald” im Köschinger Forst bei Ingolstadt.
Motivierte Mitarbeiter sichern den Unternehmenserfolg.
Lebensqualität steigern
Audi trägt aktiv dazu bei, die Attraktivität und Lebensqualität des
Standorts Ingolstadt zu steigern. Dabei geht es um so fundamentale
Dinge wie sichere Arbeitsplätze und darum, Mitarbeiter am Gewinn
zu beteiligen. Audi engagiert sich intensiv im direkten regionalen
Umfeld seines Standorts Ingolstadt. Das zeigt auch die Gründung
eines Vereins zur Standortentwicklung der Region Ingolstadt gemeinsam mit Stadt, Landkreisen und anderen Unternehmen. Ziele sind
unter anderem eine hohe Innovationsfähigkeit bei Forschung und
Entwicklung in der Region sowie eine Steigerung der Attraktivität
der Region für Gäste, zukünftige Einwohner und Arbeitnehmer.
Die AUDI AG ist für die vorbildliche Integration von Menschen mit
Behinderung ausgezeichnet worden. Der Automobilhersteller erhält
dafür den „ComToAct“-Preis 2011. Dieser wird von der Evangelischreformierten Kirche des Schweizer Kantons St. Gallen gestiftet und
von der Universität St. Gallen vergeben.
sichern, ohne dabei den menschlichen Einfluss auszuschließen.
Weitere Informationen zu allen laufenden Projekten finden sich auf
der Internetseite der Stiftung: www.audi-stiftung-für-umwelt.de
Audi Stiftung für Umwelt GmbH
Ende 2009 untermauerte die AUDI AG ihr Engagement in Sachen
Umweltschutz. So rief Audi mit einem Stammkapital von € 5 Mio.
eine Stiftung ins Leben, die ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Bereich Ökologie verfolgt. Zu den Förderprojekten
aus 2012 zählt unter anderem das Umweltzentrum „Klassenzimmer
Natur“ Breitengüßbach. Auf einem vormals militärisch genutzten
Areal werden dabei während eines Zeitraums von vier Jahren
innovative und zukunftsweisede Methoden des professionellen
Artenschutzes kombiniert mit einer erlebbaren Umweltbildung
entstehen – mit dem Ziel, eine möglichst artenreiche Umwelt zu
Eichenwald-Projekt
Der Umweltschutz bei Audi endet jedoch nicht am Werkstor. Deshalb
hat der Ingolstädter Automobilhersteller in Kooperation mit den
Bayerischen Staatsforsten und der Technischen Universität München
im Köschinger Forst das Forschungsprojekt „CO₂-Speicher Eichenwald“
ins Leben gerufen. Hier werden u. a. die Wechselwirkungen zwischen
Bestandsdichte auf der einen Seite und CO₂- Bindungspotenzial
sowie biologischer Vielfalt auf der anderen Seite untersucht. Bereits
2008 wurde in der Nähe des Konzernsitzes in Ingolstadt mit der
Pflanzung von rund 36.000 Stieleichen die Grundlage für das Projekt
gelegt. Am ungarischen Audi Standort Győr entstand bereits eine
zweite Versuchsfläche mit mehr als 13.000 Stieleichen. Ende November
2010 wurden nahe des Audi Standorts Neckarsulm zusätzliche 10.000
Bäume gepflanzt. Im Jahr 2011 erfolgte die Anpflanzung weiterer
10.000 Eichensetzlingen in der Nähe von Bologna bei Automobili
Lamborghini und 16.000 Eichensetzlingen auf einer weiteren Fläche
in Ungarn. Anfang 2012 wurde mit der Anpflanzung von 10.000
Eichensetzlingen unweit des belgischen Standorts Brüssel die jüngste
Versuchsfläche im Rahmen des Gesamtprojekts angelegt. Auf den
nunmehr sechs mithilfe der AUDI AG eingerichteten Versuchsflächen
in der Umgebung der Standorte Ingolstadt, Neckarsulm, Győr (Ungarn),
Brüssel (Belgien) und Sant’Agata Bolognese (Italien) wachsen nun
insgesamt rund 90.000 Bäume. Weitere Flächen an internationalen
Standorten des Audi Konzerns befinden sich derzeit in Planung. //
Audi Standort Ingolstadt / 19
► Bei Audi findet eine konsequente
Anwendung der Integrierten
Produktpolitik statt.
// Hohe Effizienz durch Simultaneous Engineering
IPP
das spätere Recycling und die Reparaturfreundlichkeit berücksichtigt
werden. Alle Produktionsphasen werden durch Simultaneous Engineering auch unter ökologischen Gesichtspunkten optimiert.
Entlang der Wertschöpfungskette
Ein zentrales Element der Integrierten Produktpolitik ist die Kooperation und Kommunikation zwischen den Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. Zum einen muss jeder Zulieferer, der direkt oder
indirekt Einfluss auf die Produkteigenschaften hat, seine Gestaltungsmöglichkeiten wahrnehmen. Gleichzeitig müssen sich die Zulieferer
der Konsequenzen ihrer Handlungen auch auf andere Phasen des
Produktlebenszyklus bewusst sein. Auf diese Weise entsteht Nachhaltigkeit in der Lieferantenkette.
Audi Umweltnormen
Im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes bei Fahrzeug- und Komponentenherstellung, Nutzung, Wartung, Reparatur und Fahrzeugentsorgung kommuniziert Audi klare Vorgaben an die Zulieferindustrie. Alle Produktionspartner stellen die Schadstoffvermeidung,
Ressourcenschonung und Wiederverwertung der Materialien in den
Fokus ihrer Entwicklungsaktivitäten. Alle umweltrelevanten Komponenten müssen Audi nach Art und Menge angegeben werden,
ebenso Behandlungs- und Entsorgungsinformationen. Über einen
Electronic SupplierLink können alle Audi Produktionspartner aktuelle
Vorgaben mit einer Online-Datenbank abgleichen. Im System finden
sie eine Aufstellung aller Richtlinien und Normen, die Audi in seinem
„Lastenheft Umwelt- und Humanverträglichkeit“ und in seiner „KonzernUmweltnorm Fahrzeug“ einfordert. Eine weitere, ebenfalls internetbasierte, Datenbank liefert Details zur Werkstoffbeschreibung, die
Audi gemeinsam mit anderen Automobilherstellern und mit Unterstützung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) erstellt hat.
Mit diesem „Internationalen Material Daten System“ (IMDS)
übermitteln die Partner in der Lieferantenkette die Materialinhalte
ihrer Produkte an ihre jeweiligen Abnehmer. Die Informationen
kommen schließlich am Ende der Kette an – also im Werk Ingolstadt.
Audi überprüft dann, ob die Materialinhalte den eigenen und den
gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Simultaneous Engineering
Bei Audi beginnt der Umweltschutz dort, wo der größte Effekt zu
erzielen ist: bei der Produktkonzeption und -entwicklung. Schon in
der ersten Planungsphase setzt Audi Simultaneous Engineering ein.
Darunter versteht man die parallele Bearbeitung von Aufgaben in
der technischen Entwicklung. Einschließlich der Lieferanten arbeiten
alle an der Entstehung eines Fahrzeugs Beteiligten daran, umweltrelevante Aspekte in alle Prozesse zu integrieren. Eine Maßnahme
besteht beispielsweise darin, dass schon bei der Materialauswahl
Doppelsieg-Strategie
Die ganzheitliche Betrachtung entlang des gesamten Produktlebenszyklus erschließt neue ökologische Potenziale, sowohl im produktbezogenen Umweltschutz als auch bei der Gestaltung von Prozessen.
Integrierte Produktpolitik ist bei Audi Ingolstadt ein konkreter
Lösungsansatz für Problemstellungen. Dabei zielt Audi nicht nur
auf ökologische Verbesserungen, sondern auf nachhaltige Konzepte,
welche ökonomische als auch gesellschaftliche Aspekte behandeln.
Die Betrachtung des gesamten Lebensweges in der Entwicklungs-
Integrierte Produktpolitik als Maxime.
Jedes Unternehmen trägt eine hohe Verantwortung für die produzierten Produkte: beginnend
bei der Rohstoffbeschaffung über die verschiedenen Produktionsprozesse, den Transport, die
Vermarktung bis hin zur Entsorgung. IPP ist ein ganzheitlicher, nachhaltiger Ansatz, der allen
dient – Lieferanten, Herstellern und Konsumenten.
Umweltschutz umfasst bei Audi den gesamten Lebenszyklus des
Automobils. Von der Rohstoffgewinnung und –aufbereitung über
Herstellung, Transport, Vermarktung und Gebrauch bis hin zur
Entsorgung werden alle Phasen unter ökologischen Gesichtspunkten optimiert. Dieses Prinzip nennt sich Integrierte Produktpolitik
(IPP) und steht als Synonym für die umweltgerechte Entwicklung
von Prozessen und Produkten.
Ganzheitlicher Ansatz
Audi betrachtet den Produktlebenszyklus ganzheitlich: von der
Rohstoffgewinnung über die Herstellung, den Vertrieb, die Verwendung bis hin zur Abfallentsorgung. Um die Umweltbelastungen
eines Automobils zu reduzieren, ist es notwendig, die Umweltauswirkungen auf jeder Stufe seines Produktions- und Nutzungsweges
zu berücksichtigen. Integrierte Produktpolitik umfasst den Schutz
der Umweltmedien Boden, Wasser und Luft sowie der globalen
Ressourcen. Produktionswege werden in ihren Zusammenhängen
betrachtet, um zu vermeiden, dass es zu einer Verlagerung von
Belastungen kommt.
20 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Produktion
phase des Automobils ermöglicht ein Umweltaspekte berücksichtigendes Produktdesign mit technischen Innovationen. Weniger
Energie und Material werden benötigt. Verwertung und Entsorgung
gestalten sich einfacher und weniger umweltbelastend. Mitunter
wirkt sich das auch positiv auf die Produktionskosten aus.
In der Konsequenz entsteht in jedem Fall ein Plus an Ressourcenund Klimaschutz. Eine Gewinnsituation für alle. //
Verantwortung von der
„Wiege bis zur Bahre”
→ Die Integrierte Produktpolitik (IPP) verfolgt das Ziel, die Umweltauswirkungen eines Produktes in sämtlichen Lebensphasen, von
der Entwicklung über die Gewinnung der Rohstoffe bis zur Entsorgung, zu erfassen und zu minimieren. Damit wird verhindert, dass
Umweltmaßnahmen an irgendeiner Stelle des Lebensweges eines
Produktes an anderer Stelle negative Umweltauswirkungen zeitigen.
→ Die IPP dient vor allem auch dazu, Auswirkungen auf die Gesamtheit der Ressourcen Boden, Wasser und Luft zu erfassen und zu
bewerten. Durch die konsequente Anwendung der IPP bei allen
Produkten und Prozessen erzielt Audi seit Jahren signifikante Verbesserungen der Umweltauswirkungen in der gesamten Wertschöpfungskette.
→ Erreichte Verbesserungen durch IPP sind mit dem IPPsilonFaktor (sprich: Y-Faktor) quantifizierbar. Er steht für den Grad der
Verbesserung von nach IPP-Kriterien hergestellten Produkten im
Vergleich zu Referenzprodukten, die zu Beginn eines Projektes
festgelegt wurden.
 www.audi.de
Bei Fragen rund um dieses Thema wenden Sie sich an:
[email protected]
Audi Standort Ingolstadt / 21
Effizienz
// Erfolgreiche Kreislaufwirtschaft
► Das elektrostatische Auftragsverfahren in
der Lackiererei vermeidet Sprühverluste.
Modernste Auswaschsysteme reduzieren die Freisetzung von Lackpartikeln.
In allen Prozessen.
Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – v on der Produktion bis zum
fertigen Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die optimale
Ausnutzung von Ressourcen, der Einsatz modernster Technologie und die Mehrfachverwendung von Wasser und Energie.
Bei der Automobilproduktion verbraucht Audi Energie, Wasser und
Rohstoffe. Dabei entstehen Abfälle, Abwässer und Emissionen.
Beides – Input wie Output – reduziert das Werk Ingolstadt kontinuierlich. Eine positive Wirkung weist vor allem das Führen von
Stoffen im Kreislauf auf: Ressourcen werden mehrmals verwendet
bzw. zurückgewonnen. Oberster Grundsatz bei Audi ist es, Belastungen der Umwelt vorausschauend zu vermeiden.
Presswerk
Das Presswerk Ingolstadt produziert Blechteile für die Karosserien
der Modelle A1, A3, A4, A5, Q5, Q7 und TT. Täglich werden hier
durchschnittlich 1.700 Tonnen Stahl- und Aluminiumblech in Form
von Blechrollen, den so genannten Coils, verarbeitet. Die bis zu 30
Tonnen schweren Blechrollen werden zu Platinen geschnitten und in
die gewünschte Geometrie umgeformt. Das nicht benötigte Material
wird dabei abgeschnitten und vollständig recycelt. Nachdem die
fertigen Blechteile in Spezialbehälter gestapelt worden sind, kann
der Karosseriebau darauf zugreifen.
In Ingolstadt steht eine der derzeit modernsten Pressen für große
Karosserieteile. Aufgrund ihrer Leistung – Gesamtpresskraft von
7.700 Tonnen bei einer maximalen Geschwindigkeit von 16 Hüben
pro Minute – ersetzt sie drei hydraulische Pressenlinien älterer
Bauart. Der Einsatz von hochfesten Materialien in der Karosserie
erforderte ein völlig neues Fertigungsverfahren bei Audi.
In zwei Warmumformlinien werden die Ausgangsplatinen erwärmt
und anschließend in einem gekühlten Werkzeug in die gewünschte
Geometrie umgeformt. Der Vorteil liegt unter anderem in der
Kraftstoffeinsparung durch ein geringeres Gewicht des Autos.
Des Weiteren entfallen im Karosseriebau gleich mehrere Arbeitsschritte, da die hochfesten Blechteile die sonst üblichen ineinander
verschachtelten Blechkonstruktionen ersetzen.
Einsatz von Druckluft beim Laserschneiden von formgehärteten
Bauteilen
Nach dem Umformprozess in den Warmumformlinien werden die
hochfesten Blechteile mit einem Laser weiter bearbeitet. Dieser
Loser Blechverschnitt wird zu kompakten Würfeln gepresst.
Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz.
schneidet die benötigte Kontur der Blechteile. Audi ersetzt hierfür das
übliche Schneidgas Stickstoff durch herkömmliche Druckluft. Der jährliche Verbrauch von 600 Tonnen des Gases Stickstoff wird vollständig
eingespart, was zu einer Vermeidung von 300 Tonnen CO₂ führt.
ken kommen zum Einsatz. Innovative Punktschweiß-, Laserschweißund Klebetechniken reduzieren den Verbrauch von Betriebsstoffen.
Je sauberer die Schweißkappen der Roboter, desto niedriger ist der
Energieverbrauch. Die Kappen werden deshalb regelmäßig gereinigt. Nachdem die Karosserie bis zur Fahrgastzelle aufgebaut ist,
werden Türen, Fronthauben und Heckklappen montiert. Zu den im
Karosseriebau verursachten Umweltbelastungen zählen nicht
ausgehärtete Klebemittel, Emissionen von Staub und Schadstoffen
durch Schleif- und Schweißvorgänge sowie Lärm aus Fertigungseinrichtungen und lufttechnischen Anlagen. Hohe Wirtschaftlichkeit
und eine Steigerung der Schweißpunktqualität werden durch die
Umstellung von pneumatischen Schweißzangen auf elektromotorische Schweißzangen erreicht. Positiver Effekt ist zugleich die
Verringerung des Energieverbrauchs und damit des CO₂-Ausstoßes.
Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen
Im Presswerk werden Öle für die Pressen und Öle für die Blechumformung eingesetzt. Durch die Umstellung von hydraulischen auf
mechanische Pressenantriebe kann der Verbrauch von Hydraulikölen
und elektrischer Energie gesenkt werden. Die Grundbeölung des
Metalls seitens des Blechherstellers macht die Zugabe von Ziehöl
nahezu überflüssig. Aufgrund der Lieferqualität können die sonst
üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung meist entfallen.
Verwertung von Restmetallen
Den Blechverschnitt minimieren Fachleute bereits in der Produktplanungsphase. So sind bei Audi heute Presswerkzeuge mit Fünffachfertigung, fünf Blechteile pro Hub, im Serieneinsatz. Dadurch
wird eine optimale Ausnutzung der Blechplatinen gewährleistet.
Für nicht benötigtes Blech existiert ein Recyclingkreislauf: Während
des Herstellungsprozesses fallen Abschnitte durch Schächte in den
Pressenkeller auf ein Förderband. Das Restmetall wird zu einer
Pakettierpresse befördert, die jeweils 300 Kilogramm losen Blechverschnitt zu einem kompakten Würfel presst. Die kompakte Würfelform gewährleistet ein minimales Transportaufkommen. Die Würfel
werden per Bahn zum Hersteller zurückgesendet und dort erneut
eingeschmolzen.
Erschütterungen
Jedes Aufeinandertreffen der bis zu 22 Tonnen schweren Werkzeughälften verursacht Lärm und Vibrationen. Die Erschütterungen von
bis zu 500.000 Hüben täglich werden nahezu beseitigt, indem die
Pressen nicht direkt auf das Betonfundament platziert werden, sondern auf Schraubenfedern, welche die Schwingungen stark dämpfen.
Karosseriebau
Roboter schweißen Einzelteile aus Stahl und Aluminium in Baugruppen zu einem Fahrzeugskelett zusammen. Verschiedene Fügetechni-
Phosphatierung
Zu Beginn des Lackierprozesses muss die Oberfläche der Karosserie
vorbehandelt werden. Phosphatierbäder schützen vor Korrosion
und bewirken, dass der Lack besser haftet. Dieser Vorgang erzeugt
Spülwässer, die mit Nickel, Mangan, Zink und Zirkon belastet sind.
Mittels einer Teilstrombehandlung gelingt es, einen hohen Anteil
dieser Schwermetalle auszufällen. Die gesetzlichen Grenzwerte
für die Einleitung in die Kanalisation werden im Werk Ingolstadt
aufgrund dieses Verfahrens deutlich unterschritten.
Lackiererei
Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz. Seit der Umstellung auf Wasserbasislacke ist der Lösemittelausstoß drastisch gesunken. Alle in Ingolstadt verwendeten
Lacke sind bleifrei. Um die Sprühverluste beim Lackieren gering zu
halten, wird an dem Automatisierungsgrad kontinuierlich gearbeitet. Dazu zählt unter anderem ein elektrostatisches Auftragsverfahren. Auswaschsysteme in den Spritzkabinen reduzieren die
Freisetzung von Lackpartikeln. Die Abluft aus den Füller- und
Klarlacktrocknern wird einer thermischen Nachverbrennung
zugeführt und die dabei entstehende Wärme erneut zum Beheizen
der Trockner genutzt. Geschlossene Wasserkreisläufe sorgen für
einen deutlich geringeren Wasserverbrauch beim Lackierprozess. //
Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen der Modellreihen auf Seite 47
22 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Produktion
Audi Standort Ingolstadt / 23
95 %
Verwertung
► Am Standort Ingolstadt gibt
es inzwischen kaum noch
nennenswerte Restabfälle.
Effizienter Einsatz von Ressourcen und hohe
Recycling-Quote in der gesamten Wertschöpfungskette.
// Recycling ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll
Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden z. B. alle
funktionstüchtigen Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann
bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Anlasser, eine neue Lichtmaschine oder ein
aufbereitetes Aggregat will.
Effizienter Umgang mit Ressourcen: vom Ausgangsmaterial im Presswerk …
… über Karosseriebau
… und Lackiererei
… bis zur Endmontage.
Nachhaltige Produktion beinhaltet den effizienten Umgang mit
den Ressourcen und Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter.
Bei Audi ist die Logistikkette effizient und damit ressourcenschonend durchgeplant – vom Transport der Teile ins Werk Ingolstadt
bis zur Auslieferung der fertigen Autos per Bahn. Auch der Energieeinsatz ist effizient: Ein eigenes Kraftwerk versorgt Teile des Standorts mit Strom, Wärme und Kälte.
geband geliefert. Dieses Konzept liegt auch dem Güterverkehrszentrum (GVZ) am Standort Ingolstadt der AUDI AG zu Grunde. In fünf
Montagezentren fertigen Modullieferanten ihre Baugruppen „just in
time“ und liefern sie in Eigenverantwortung und mit eigenem Personal
und Transportmitteln an die Montagelinien.
jährlich mindestens 120.000 Megawattstunden genutzt werden
können. Langfristig verfolgt Audi das Ziel, die Fernwärmenutzung
weiter auszubauen.
Unternehmen Green City Energy auf dem Werkgelände in Ingolstadt
mehrere Dächer mit einer Fläche von insgesamt 11.600 Quadratmetern zur Verfügung. Die hochmodernen Photovoltaik-Module wurden
Ende 2009 montiert. Bei der Auswahl des Investors spielten neben
Fragen der Statik sowie der Beschaffenheit und der Neigung des
Daches vor allem die Innovationskraft, die Effizienz und die Energiebilanz der Module eine entscheidende Rolle. Im Jahr 2010 wurden auf
dem neuen Karosseriebau für den Audi A3 auf weiteren 7.500
Quadratmetern Photovoltaik-Module installiert. Mit der Installation
weiterer Module auf einer Fläche von 3.950 Quadratmetern auf einem
neu gebauten Parkhaus wurde dies auch 2011 konsequent fortgesetzt,
so dass nunmehr mehr als 23.000 Quadratmeter für diese Technik zur
Verfügung stehen. Mit der Erweiterung erhöht sich der Gesamtertrag
aller Anlagen im Werk Ingolstadt auf circa 1.800 Megawattstunden
pro Jahr, wobei mehr als 40 Prozent direkt vor Ort genutzt werden wird.
Komponentenfertigung
In der Komponentenfertigung im Werk Ingolstadt bearbeiten rund
750 Mitarbeiter Motorkomponenten und Fahrwerkteile, bereiten
Aggregate auf, montieren Räder und Fahrwerkskomponenten.
Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind Drehen, Bohren, Fräsen,
Räumen, Schleifen, Honen, Härten, Rollieren und Laserstrahlkerben.
So entstehen aus den verschiedenen Rohteilen Fahrwerks- und
Motorkomponenten wie z. B. Radträger, Bremsscheiben, Schwenklager,
Pleuel und Zylinderköpfe. Die Entsorgung von Abfällen, darunter Altöle,
Kühlschmieremulsionen und Filtervliese, wird streng überwacht und
die anfallenden Metallspäne werden als Wertstoffe gesammelt. Durch
systematische Nachverfolgung des Öl- und Kühlschmiermittelverbrauchs konnte zusätzlich der Verbrauch reduziert werden, z. B. durch
eine Standzeitverlängerung der Kühlschmierstoffe. Wo immer möglich,
setzt Audi auf Trockenbearbeitung oder Minimalmengenschmierung. Je
nach bearbeitetem Material benötigen diese Verfahren nur sehr geringe
Mengen Kühlschmiermittel oder kommen vollkommen ohne sie aus.
Logistik
Eine moderne, umweltbewusste Logistik zeichnet sich durch kurze
Informations- und Transportwege aus. Systeme und Module werden
vor den Werktoren montiert und auf die Sequenz genau an das Monta-
24 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Produktion
Fahrzeugmontage
In mehrstöckigen Montagelinien werden die Fahrzeuge zusammengebaut. Die zu Baugruppen montierten Einzelteile werden
über Förderanlagen an die Montagelinien transportiert. Dort
werden die Autos – auf Schlitten oder in Schwenkgehängen befestigt – auf dem Band fortbewegt. Die Halterungen sind in ihrer
Höhe verstellbar und lassen sich an den jeweils tätigen Mit­arbeiter
anpassen. Alle Bauteile werden in Mehrwegverpackungen oder
recycelbaren Einwegverpackungen geliefert.
Im letzten Produktionsabschnitt werden Motor, Getriebe und Bordelektronik in die Karosserie eingebaut. Anschließend sind der Tank
und das vormontierte Antriebsaggregat, die Abgasanlage, Stoßfänger, Räder und Sitze an der Reihe. Eine Besonderheit in puncto
Ergonomie ist die Bodengestaltung: Alle Laufwege sind aus
vibrationsdämpfendem Material. Bevor die Automobile vom Band
fahren, werden sie betankt; die frei werdenden Kraftstoffdämpfe
werden sofort abgesaugt.
Wärmeverbund Ingolstadt
Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus
der Müllverwertungsanlage Ingolstadt beliefert. Allein dadurch
können durch den Bezug von mindestens 60.000 Megawattstunden
jährlich etwa 13.500 Tonnen CO₂ vermieden werden. Seit 2012 wird
zusätzlich Abwärme der Raffinerie Gunvor genutzt, so dass nun
Energieversorgung
Die Einsparmaßnahmen der vergangenen Jahre wie energieeffizientere Anlagen und eine energieoptimierte Anlagenfahrweise zeigen
Wirkung: Der Stromverbrauch pro produziertem Auto sinkt –
selbst bei den Hauptverbrauchern in der Lackiererei und im Karosseriebau. Zusätzlich verbessern Wärmerückgewinnungsanlagen wie
Wärmeräder die Umweltleistung am Standort Ingolstadt.
Heizöl spielt eine untergeordnete Rolle. Der Wärmebedarf wird über
einen Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage
in Ingolstadt und eine Raffinerie sowie zwei vorrangig erdgasbetriebene Heizwerke und eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage
gedeckt.
Abfallbilanz
Am Standort Ingolstadt fallen inzwischen fast keine Abfälle zur
Beseitigung mehr an: Mehr als 95 Prozent der Abfälle werden
wiederverwertet. Einzelne Materialien wie Stahlschrott werden
nahezu vollständig im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft verwertet.
Alternative Energien
Potenzialstudien betrachten die Machbarkeit weiterer Projekte zur
Energieeinsparung. Dazu zählt unter anderem die „Nutzung
zukunftsweisender regenerativer Energien“. Seitens Audi wurde
unter anderem eine Studie zur Nutzung von Grundwasser für Kühlzwecke erstellt. Dazu zählt aber auch die Erprobung innovativer
Technologien in der Praxis. Hierfür stellt Audi dem Münchener
Altfahrzeug-Verwertung
Aufgrund ihres hohen Anteils an Wertstoffen sind Altautos eine
bedeutende sekundäre Rohstoffquelle. Alle von Audi entwickelten
Automobile können bis zu 95 Prozent wiederverwertet werden.
Audi erfüllt als Hersteller für alle Modelle die Richtlinie über die
Rücknahme von Altfahrzeugen in Deutschland. Funktionsfähige
Elektro-Aggregate wie Anlasser und Lichtmaschinen werden im
Werk Ingolstadt aufbereitet. Audi Kunden können bei Reparaturen
selbst entscheiden, ob ihr Automobil ein neues Bauteil oder ein
ebenso funktionstüchtiges aufbereitetes Aggregat erhält. //
Audi Standort Ingolstadt / 25
Wissen =
Erfolg
// Dialog mit Bildungseinrichtungen
► Das Thema Umweltschutz nimmt auch
in der Ausbildung breiten Raum ein.
Ausbildung
Schulungsangebote
Thematische Werkführungen
Wissenschaftskooperationen
Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement:
Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsangeboten und
pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen.
darüber hinaus ein „Energiebeauftragtenteam“ gemeinsam mit den
Mitarbeitern vor Ort Möglichkeiten, wie Energie noch effizienter
genutzt werden kann. Angehende Fertigungsgruppenleiter erhalten
im Rahmen ihrer internen Weiterbildung ausführliche Informationen über den betrieblichen Umweltschutz bei Audi. Darüber hinaus
macht Audi seinen Umweltschutz durch zahlreiche Publikationen
transparent, wie z. B. in den jährlichen Umwelterklärungen und im
Audi Umweltmagazin.
Werkführungen
Unter dem Motto „Die ökologische Seite der Produktion“ werden in
Ingolstadt regelmäßig spezielle Themenführungen veranstaltet. Bei
diesem Rundgang durch die Produktion bilden Informationen zu Umweltschutzmaßnahmen einen besonderen Schwerpunkt. Außerdem
erhält der Besucher einen Überblick über die ökologischen Grundlagen der Wasser- und Wärmekreisläufe am Standort Ingolstadt.
Werkführungen sind Teil unserer umfassenden Informationspolitik.
Das Thema Umwelt in der Ausbildung
Audi Ingolstadt bildet in 22 Berufen aus. Der Umweltschutz steht
dabei regelmäßig auf dem Stundenplan: Themen wie Wärmerückgewinnung, Wasserreinhaltung, Immissionsschutz, Abfallvermeidung,
Lärmschutz, Umweltrecht und Umweltmanagement werden im
Unterricht vermittelt. Für jede der Berufsgruppen findet einmal
jährlich ein Ausbildungstag zu einem speziellen Umweltthema statt.
Auch für die im Rahmen der Ausbildung vorgesehene Projektarbeit
ist Umweltschutz fester Bestandteil. So werden künftig mindestens
drei Projekte unter ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt.
Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Mit mehreren Hochschulen und Forschungsinstituten hat Audi in
den vergangenen Jahren in Projekten zusammengearbeitet. Mit der
Hochschule für Angewandte Wissenschaften FH Ingolstadt besteht
eine strategische Partnerschaft: Mit Unterstützung der AUDI AG
wurde der neue Kompetenzbereich „Produktions- und Automatisierungstechnik“ am Institut für Angewandte Forschung geschaffen.
Projekte aus den Themenbereichen Mobile Robotik, Karosseriebau,
Automatisierungstechnik, Widerstandspunktschweißen, Lackmischverfahren oder Logistik werden hier gebündelt. //
Wissen ist der Schlüssel für erfolgreiches Umweltmanagement.
Audi setzt konsequent auf die entsprechende Schulung und
Ausbildung der Mitarbeiter und steht im Austausch mit
renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Multiplikatoren im Umweltschutz
Know-how und Engagement der Audi Mitarbeiter entscheiden über
den Erfolg des Umweltmanagements. Der Methodenbaustein
Umweltschutz ist wichtiger Bestandteil des Audi ProduktionsSystems. Hier wird der aktive Umweltschutz durch die Sensibilisierung für jene Themen gefördert, auf die der Mitarbeiter vor Ort
26 / Umwelterklärung 2013 / Umwelt und Kommunikation
selbst Einfluss hat. Von der Umweltabteilung eigens geschulte
Betriebliche Verantwortliche für Umweltschutz (BVfU) vermitteln
ihren Kollegen notwendiges Wissen, leiten sie zu umweltgerechtem
Verhalten an und informieren sie über die neuesten Entwicklungen.
Um ihre Aufgaben optimal bewältigen zu können, nehmen die
Umweltverantwortlichen mehrmals jährlich an Weiterbildungsveranstaltungen teil, welche von der Umweltschutzabteilung durchgeführt werden. Diese Schulungen informieren über aktuelle Ereignisse wie Änderungen in der Umweltgesetzgebung oder Bauaktivitäten,
aber auch über übergeordnete Themen – zum Beispiel den CO₂Emissionshandel. Um Energiesparpotenziale zu identifizieren, prüft
Audi Standort Ingolstadt / 27
Daten und
Fakten
// Alle umweltrelevanten Faktoren
► Die vorliegende Zusammenstellung
macht die Bewertung der Umweltleistung
durch externe Gutachter möglich.
Umweltrelevante Anlagen / 43
Umweltmanagementsystem / 30
Energie und Wasser / 35
Emissionen / 40
Der Standort Ingolstadt wird nach international festgelegten Kriterien zertifiziert.
Umweltfreundliche Technologien senken
den Verbrauch
CO₂-Ausstoß und organische Lösemittel
Signifikante Veränderungen
gegenüber 2011 / 32
Abwasser / 36
Identifizierung aller maßgebenden Schallquellen
Umweltziele und deren Umsetzung
Abwässer werden täglich analysiert
Abfall / 38
Altlasten / 42
Bilanzierung des Gesamtabfallaufkommens
Gewässerschutz hat oberste Priorität
Verbrauchs- und Emissionswerte im
Überblick / 47
Die Input-Output-Bilanz informiert über
die ein- und ausgegangenen Stoff- und
Energieströme
28 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
Lärm / 41
Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2013 / 44
Gültigkeitserklärung / 46
Audi Standort Ingolstadt / 29
Das Umweltmanagementsystem –
kontinuierliche Verbesserung
Umweltleistungsbewertung
BUWAL-Auswertung 2012
Im April 2013 wurden Funktion und Wirksamkeit des Audi Umweltma(in %)
nagementsystems am Standort Ingolstadt im Rahmen eines Überwachungsaudits von der DEKRA Certification GmbH geprüft und bestätigt.
In diesem Rahmen wurde auch diese Umwelterklärung von den Umweltgutachtern geprüft und für valide erklärt. Neben der Begutachtung
29,4
13,7
durch die externen Prüfer fanden in 2012 und Anfang 2013 auch die
jährlichen internen Umweltbetriebsprüfungen und ManagementAudits statt. Trotz des hohen Niveaus des Umweltmanagementsystems
0,0
Energieeinsatz
ergeben sich bei den internen unternehmensweiten Überprüfungen
8,0
immer wieder Verbesserungspotenziale über alle Geschäftsprozesse
Verkehr
und -abläufe. Die sichere Einhaltung der Rechtsvorschriften und
Lösemittelemissionen
Audi Standards ist dabei von übergeordneter Bedeutung. Der Umweltmanagementbeauftragte wird regelmäßig über die wesentlichen
Lärm
Ergebnisse der internen Überprüfungen und die Entwicklung der
Abwasser
Zahlen, Daten und Fakten im Umweltschutz informiert. Einmal jähr17,4
lich erfolgt eine Bewertung des Systems durch die oberste Leitung
Abfälle
31,5
im Management-Review. Die Ergebnisse der Systembewertung bilden
eine wesentliche Grundlage für die Ableitung der Umweltziele im
nächsten Zyklus. Bei den internen Audits im Jahr 2012 lag der
Schwerpunkt bei Produktions- und Serviceprozessen. Außerdem
konnten im Rahmen von Prozessaudits Verbesserungen bei Instandhaltungs- und Wartungsabläufen erreicht werden. Auch hier stand
die Compliance, d.h. die Einhaltung der umweltrechtlichen VorEMAS III
schriften, im Vordergrund. Wesentliche Grundlage dafür ist die UmAm 22. Dezember 2009 wurde die novellierte EMAS-Verordnung
weltpolitik der AUDI AG. Insgesamt wurde der Nachweis erbracht,
(EMAS III) im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht und
dass das Umweltmanagementsystem am Standort Ingolstadt geeignet
trat am 11. Januar 2010 in Kraft. Dadurch wurde die alte EMAS-II
ist, die Umweltschutzleistung kontinuierlich zu verbessern und die
Verordnung abgelöst. Die wesentlichen für Audi relevanten Ändeaufgestellten Umweltziele zu erreichen. Der Methodenbaustein
rungen beziehen sich auf die Kernindikatoren und andere bereits
Umweltschutz als Bestandteil des Audi Produktionssystems (APS) ist
vorhandene einschlägige Indikatoren für die Umweltleistung, die in
weiterhin ein integraler Bestanteil des Umweltmanagementsystems.
der Umwelterklärung veröffentlicht werden müssen. Audi hat dazu
Im Rahmen der Beschaffungsstrategie 2020 verpflichtet sich die
die Input-Output-Tabelle ergänzt und den im Folgenden aufgeführten
Beschaffung, die Unternehmensgrundsätze des verantwortungsDaten- und Faktenteil angepasst.
vollen Handelns gegenüber Mensch und Natur entlang der gesamten
Wertschöpfungskette bei unseren Vertragspartnern sicherzustellen.
Zielsetzung ist es, dass alle Zulieferer entlang der gesamten LiefeEnergiemanagement nach DIN EN ISO 50001:2011
rantenkette die von Audi vorgegebenen Umweltstandards einhalten.
Im Juni 2011 wurde die Norm DIN EN ISO 50001 EnergiemanagementAudi tritt auf vielfältige Weise in einen offenen Dialog zum Thema
systeme veröffentlicht, und sie hat in 2012 die DIN EN 16001 vollUmweltschutz. Die Öffentlichkeit und interessierte Kreise, wie z. B.
ständig abgelöst. Die Deutsche Fassung der DIN EN ISO 50001 ist seit
Kunden, Nachbarn und Nichtregierungsorganisationen (NGOS),
Dezember 2011 verfügbar und ist im Gegensatz zur DIN EN 16001
Regierungs- und Behördendelegationen und Zulieferer, werden im
(in Europa gültig) eine weltweit gültige Norm, die Organisationen
Rahmen des Umweltmanagementsystems in die Kommunikation
durch Vorgaben für ein systematisches Energiemanagement dabei
eingebunden. Darüber hinaus engagiert sich Audi standortübergreifend
helfen soll, Energiekosten und Treibhausgase zu reduzieren. Diese
für die Umwelt und verfolgt eine umfassende Informationspolitik
neue Norm beschreibt analog zur DIN EN 16001 die Anforderungen
z. B. durch „Dialoge – Das Audi Umweltmagazin“. Auch in den nächsten
an ein Energiemanagementsystem, das Unternehmen in die Lage
Jahren wird sich Audi verstärkt in der Weiterentwicklung umweltversetzen soll, den Energieverbrauch systematisch zu bewerten, um
schonender Produkte, Produktionsverfahren und Technologien
die Energieeffizienz kontinuierlich zu verbessern und Kosten zu
engagieren. Die frühzeitige Einbindung von Umweltschutzaspekten
senken. Die DIN EN ISO 50001 orientiert sich strukturell im Wesentin alle umweltrelevanten Planungsprozesse ist durch das Umweltlichen an der Norm DIN EN ISO 14001, die zentraler Bestandteil der
managementsystem gewährleistet.
EMAS-Verordnung ist. Die wesentlichen Umweltauswirkungen bei
Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung
30 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
Betrachtungszeitraum
2011
2012
MUBP* %
MUBP* Energieeinsatz 3.902,19
54
1.718,98
Verkehr
Lösemittelemissionen
Lärm
700,50
1.604,02
744,89
Abwasser
Abfälle
Zahl der Fahrzeuge
Summe
3,91
265,03
%
31,5
9,7948,08
22,2
1.602,99
29,4
10,3744,89
0,1
0,68
17,4
13,7
0,0 (0,01)
3,7433,68
8,0
623.460
–
580.948
–
7.220,56
100,0
5.449,30
100 %
*MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet)
Audi sind mit dem Themenschwerpunkt Energie verbunden. Die kontinuierliche Verbesserung im Themenfeld Energie- und Ressourceneinsparung ist integrativer Bestandteil des Umweltmanagementsystems
– von der Audi Umweltpolitik über die Festsetzung von bereichspezifischen Zielsetzungen, die internen Auditierungen bis hin zum
Management-Review. Die Audi Umweltpolitik wurde, um das Thema
Energie noch stärker zu gewichten, um den Zusatz „schonender und
effizienter Einsatz von Ressourcen und Energie“ ergänzt. Deshalb
werden die Anforderungen der DIN EN ISO 50001 bei der Überwachung des Audi Umweltmanagementsystems mit überprüft.
Das Audi Umweltmanagementsystem deckt damit die Anforderungen
von EMAS III und der darin integrierten DIN EN ISO 14001 und der
DIN EN ISO 50001 ab.
Umweltleistungsbewertung:
Die absolute Belastung sinkt erheblich in 2012; der Einsatz von
regenerativ erzeugtem Strom zahlt sich aus
Für die Erfassung der Umweltauswirkungen durch die Tätigkeiten am
Standort verwendet Audi ein Umweltleistungsbewertungssystem
nach der Methodik des Schweizer Bundesamtes für Umwelt, Wald
und Landschaft (BUWAL). Dieses Verfahren wurde durch die Verwendung entsprechender Ökofaktoren auf die Gegebenheiten am Standort
Ingolstadt angepasst. Das wissenschaftliche System nach BUWAL
basiert auf dem Aspekt der ökologischen Knappheit einer Ressource,
berechnet aus dem aktuellen und kritischen Fluss. In Folge wird ein
Ökofaktor ermittelt, der mit der Emission bzw. dem Verbrauch einer
Ressource multipliziert wird. Als Resultat liegen dann Umweltbe-
lastungspunkte vor, die für absolute und prozentuale Auswertungen
der Umweltauswirkungen herangezogen werden. Die wesentlichen
Umweltauswirkungen am Standort haben sich im Jahr 2012 durch
den 100-prozentigen Einsatz von regenerativ erzeugtem Strom sehr
positiv entwickelt. Die aus dem Energieverbrauch resultierende
Umweltbelastung ist erheblich gesunken. Dadurch kommt es zu einer
deutlichen Verschiebung bei der Gewichtung der verschiedenen
Umweltaspekte. Während der Einfluss des Energieverbrauchs sinkt,
steigt die Relevanz der Lösemittelemissionen erheblich an.
Der Umweltaspekt „Verkehr“ folgt jetzt insbesondere durch steigende Mitarbeiterzahlen an dritter Stelle der Umweltaspekte. Auch
das Thema Lärm gewinnt durch diese Relevanzverschiebung an Bedeutung und ist nun an vierter Stelle zu finden. – (siehe Diagramm).
Ein Vergleich der Umweltbelastungspunkte der Jahre 2011 und
2012 bestätigt, dass die absoluten Umweltauswirkungen erneut
erheblich abgenommen haben. Neben kontinuierlichen Energieeinspar- und Optimierungsmaßnahmen ist der Rückgang der Umweltbelastung wie oben beschrieben im Jahr 2012 auf den Einsatz von
100 Prozent Ökostrom zurückzuführen. Dadurch wird ein durch
steigende Mitarbeiterzahlen bedingter Anstieg bei den verkehrsbedingten Umweltauswirkungen überkompensiert. Diese positive Entwicklung der absoluten Umweltauswirkungen wird durch diverse
Maßnahmen kontinuierlich fortgeschrieben, wie dem Umweltprogramm am Ende dieser Umwelterklärung entnommen werden kann.
Die Lärmemissionen sind vom Jahr 2011 zu 2012 trotz vieler
Baumaßnahmen nur minimal gestiegen, so dass es hier zu keinem
meßbaren Anstieg der Umweltbelastungspunkte kommt.
Audi Standort Ingolstadt / 31
Signifikante Veränderungen
gegenüber 2011 –
Daten und Fakten zum Umweltschutz
Die Input-Output-Tabelle informiert über die wesentlichen am
Standort Ingolstadt im Jahr 2012 ein- und ausgegangenen Stoffund Energieströme sowie über deren Veränderungen im Vergleich
zum Vorjahr. So erhöhte sich u. a. durch den verstärkten Einsatz
von Aluminiumbauteilen in neuen Modellen der Aluminiumverbrauch seit 2010 kontinuierlich. Der Stahlverbrauch sowie die
anfallenden metallischen Abfälle sind hingegen 2012 aufgrund
geringerer Fahrzeugstückzahlen und der Erhöhung des Materialnutzungsgrades erstmals gegenüber den Vorjahren zurückgegangen.
Die gegenüber dem Vorjahr geringere Anzahl an produzierten
Automobilen spiegelt sich überwiegend auch in den weiteren
Ressourcenverbräuchen und Emissionen des Standortes wider.
Der Verbrauch in der Kategorie „Sauerstoff und Stickstoff“ hat sich
nach dem deutlichen Anstieg im Vorjahr wieder auf dem Niveau
von 2010 stabilisiert. Weiterhin konnte durch den Bezug von Ökostrom und den Ausbau der Stromeigenerzeugung aus Photovoltaik
der Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch
auf über 50 Prozent gesteigert werden. Auf der Input-Seite sind
bei Halb- und Fertigwaren ausschließlich die an den Standort
Ingolstadt gelieferten Getriebe und Motoren ausgewiesen.
Darüber hinaus werden jedoch noch eine Vielzahl an weiteren
Fahrzeugteilen bzw. Komponenten von externen Zulieferern in den
in Ingolstadt gefertigten Automobilen verbaut (wie z. B. Sitze,
Armaturen, Lenkräder). Die dargestellte Tabelle stellt somit keine
vollständige Bilanzierung der Eingangs- und Ausgangsströme dar.
In dem dargestellten Gesamtoutput sind auch Produkte erfasst,
die vom Werk Ingolstadt an andere Standorte geliefert wurden.
Weiterhin weichen Produkte und Fertigungstiefe zwischen den
einzelnen Standorten wie auch branchenintern voneinander ab.
Ein Vergleich der einzelnen Produktionsstandorte untereinander
ist daher anhand der angegebenen Input-Output-Daten nur
bedingt möglich.
Die Kennzahl Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien setzt sich
aus der Menge an Strom aus regenerativer Energie und aus der an
Audi gelieferten Fernwärme (Abwärme der Müllverwertungsanlage
Ingolstadt sowie der Raffinerie Gunvor) zusammen. Der Produktoutput
entspricht der Gesamtausbringungsmenge aller produzierten Automobile sowie der an andere Standorte gelieferten Teile (Ersatzteile,
CKD*-Umfänge, lackierte Karossen und Teile des Presswerks). Die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Tonnen CO₂-Äquivalent setzen
sich zusammen aus den Treibhausgasen SF₆, CO₂ und Kältemitteln aus
stationären Anlagen, die am Standort Ingolstadt emittiert wurden.
Für die Ermittlung der SO₂-, NOx- und PM**-Emissionen wurden die
wesentlichen Emissionsquellen am Standort betrachtet. Der Flächenverbrauch bezieht sich auf die versiegelte Fläche des Werkgeländes.
EMAS III fordert darüber hinaus die Veröffentlichung von Kernindikatoren, die sich auf die Gesamtausbringungsmenge beziehen. Audi
kommt dieser Forderung durch die rechts aufgeführten Tabellen
nach, jedoch werden wegen der besseren Übersichtlichkeit die Kernindikatoren auf die Gesamtausbringungsmenge in Kilotonnen
(= 1.000 Tonnen) bezogen (siehe Tabelle Output Seite 33). Im Bereich
Materialeffizienz bezieht sich Audi am Standort Ingolstadt auf die
bedeutendsten Umweltauswirkungen, die direkt mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium und durch den Einsatz von Lacken und
Füllern verbunden sind. Die beiden Indikatoren werden um den
branchenüblichen Indikator für das Presswerk (Materialnutzungsgrad in Prozent) ergänzt. Für den Schlüsselbereich Abfall werden
jeweils Indikatoren zu den wesentlichen, gefährlichen und sonstigen
Abfällen gebildet. Ein übergeordneter Indikator, der sich auf das
Gesamtabfallaufkommen am Standort bezieht, rundet das Bild ab.
Audi stellt durch die neuen Kernindikatoren sicher, dass die Umweltleistung wesentlicher umweltrelevanter Prozesse am Standort unverfälscht und verständlich dargestellt wird. Ein direkter Vergleich
der Kernindikatoren mit anderen Standorten ist aufgrund der unterschiedlichen Fertigungsprozesse jedoch nicht möglich. Für das Berichtsjahr ist teilweise eine Verschlechterung der Kernindikatoren zu
beobachten. Das ist u. a. auf die verringerte Automobilstückzahl und
die damit einhergehende Erhöhung der Grundlast zurückzuführen.
Kernindikatoren 2011/2012
Zeitraum
** PM = Particulate Matter = Feinstaub
32 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
2012
Allgemein
Energie: gesamter direkter Energieverbrauch (MWh) / Gesamtoutput (kt) 1.151,46
Wasser: Wasserverbrauch (m3) / Gesamtoutput (kt)
1.528,341.722,73
Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch
(versiegelte Fläche in m2) / Gesamtoutput (kt)
1.750,572.018,02
Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen
(t-CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (kt)
1.277,37
130,43132,42
Materialeffizienz
Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) / Gesamtoutput (t/kt) 364,89
Materialnutzungsgrad in % 1)
385,26
53,3253,33
Lacke und Füller / Gesamtoutput (t/kt)
6,656,79
1) Bezogen auf alle Prozesse im Presswerk
Abfall
Gesamtabfall / Gesamtoutput (t/kt) 2011
2012
30,6430,64
Wesentliche gefährliche Abfälle
Emulsion / Gesamtoutput (t/kt)
4,844,49
Butylglykol-Wasser-Gemisch / Gesamtoutput (t/kt)
3,313,39
Lackschlamm / Gesamtoutput (t/kt)
1,501,49
Formsande / Gesamtoutput (t/kt)
1,091,18
Neutralisationsschlämme / Gesamtoutput (t/kt)
1,331,29
Wesentliche sonstige Abfälle
Metallische Abfälle / Gesamtoutput (t/kt)
* CKD-Umfänge (CKD steht für „completely knocked down“),
d. h. vollständig zerlegt und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt,
verschickt und vor Ort zusammengebaut wird.
2011
195,10193,57
Papier, Pappe, Kartonage / Gesamtoutput (t/kt)
5,484,08
AEV* / Gesamtoutput (t/kt)
5,09
5,31
* AEV: Abfall zur energetischen Verwertung
Audi Standort Ingolstadt / 33
Input und Output
Input
2011
2012
Einheit
Delta %
Energie
Wasser
Energieverbrauch
(in GWh)
Verstärkte Nutzung von Regenwasser
Die verstärkte Nutzung von Regenwasser am Standort trägt dazu bei,
die natürlichen Wasservorräte zu schonen. Das Regenwasser wird zu
diesem Zweck von einer fast 450.000 Quadratmeter großen Fläche in
unterirdischen Zisternen gesammelt. Mit der Fertigstellung eines
weiteren Regenrückhaltebeckens mit einer Kapazität von 2.900
Kubikmetern im Jahr 2006 stehen nun insgesamt fünf Regenrückhaltebecken mit einem Gesamtvolumen von über 14.000 Kubikmetern zur Verfügung. Die genutzte Regenwassermenge belief sich
im Jahr 2012 am Standort Ingolstadt auf 253.380 Kubikmeter.
Für jeden in die Kanalisation eingeleiteten Kubikmeter Abwasser
muss die AUDI AG eine Abwassergebühr entrichten. Da während
der Produktion erhebliche Mengen des eingesetzten Wassers entweder verdunsten, extern entsorgt oder an das Produkt abgegeben
werden, sorgt Audi dafür, dass die tatsächlichen Wasserströme im
Unternehmen transparent ermittelt und gezählt werden. In der
Tabelle sind die nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten
Wassermengen der Jahre, 2010, 2011und 2012 dargestellt.
Erstmals wurden 2011 auch Verdunstungs- und Verschleppungsmengen durch Verluste bei Waschvorgängen in den Waschstraßen
am Standort einbezogen und 2012 nochmal um neue Waschstraßen
ergänzt. Vor allem der Bedarf an Kühlleistung und damit auch die
Verdunstung von Wasser im Bereich Kühltürme und Lackiererei ist
im Jahr 2011 und 2012 angestiegen.
Rohstoffe
Eisen und Stahl
376.039 364.843
t
-3,0
14.808
17.053
t
15,2
7.120
6.734 t
-5,4
376
173 t
-53,9
Bindemittel und Pigmentpaste
3.810
3.373
t
-11,5
Frostschutzmittel
2.403
2.594 t
7,9
t
-17,8
Aluminium Prozess- und Hilfsmittel
Lacke und Füller
Öle
Metallbearbeitungsflüssigkeit
146
120 12.206
7.588 22.617.582
23.379.316 l
3,4
5.377
5.026
t
-6,5
Getriebe
583.942
547.395 St. -6,3
Motoren
583.942
547.395 St. -6,3
Sauer- und Stickstoff
Kraftstoffe
Oberflächen- und Hohlraumversiegelung*
m3-37,8
Halb- und Fertigwaren
Wasser
1.637.0651.707.683
m34,3
Brunnen- und Regenwasser
1.326.453
1.375.452 m3 3,7
310.612
332.231 m3 7,0
Trinkwasser
Energie
1.233
1.266 GWh 2,7
Erdgas
614
573 GWh -6,8
Strom
550
567 GWh 3,1
Heizöl
1
3
GWh 220,3
68
124
GWh 80,3
Fernwärme
Gesamtverbrauch an erneuerbaren
Energien (Fernwärme 1)) + Menge an
Strom aus regenerativer Energie)
173,98690,33
GWh 296,8
* Wachs- und PVC-Einsatz am Standort inkl. Unterbodenschutz / 1) Fernwärme ohne Einsatz von Primärenergie (Primärenergiefaktor = 0)
Output
2011
2012
Einheit
Delta %
Produkte*
623.460580.948
St.
-6,8
Automobile Ingolstadt*
583.942
St. -6,3
Verbund mit Györ*
Produktoutput Gesamtausbringungsmenge aller Produkte
547.395
39.518
33.553
St. -15,1
1.071.138
991.267
t
-7,5
Abfälle
32.82430.372
t
-7,5
Abfälle zur Verwertung
23.190 21.225
t
-8,5
Gefährliche Abfälle
8.673
8.615 t
-0,7
14.517
12.610 t
-13,1
Abfälle zur Beseitigung
9.634
9.147 t
-5,1
Gefährliche Abfälle
9.151
8.697 t
-5,0
483
450 t
-6,8
208.981
191.875 t
-8,2
Übrige Abfälle
Übrige Abfälle
Schrott (Metallische Abfälle)
Abwasser
1.076.5451.126.282
m3
4,6
Abluft
CO₂**
137.258
129.544 t
-5,6
Gesamtemissionen von Treibhausgasen***
139.708
131.266
t-CO₂-Äquivalent -6,0
Organische Lösemittel
1.2791.279
t
0,0
Lösemittelemissionen
24,2
25,6
g/ m2 5,6
SO2
1,00
0,93 t
-6,7
196,60
193,35 t
-1,7
18,97
18,29 t
-3,6
187,51
200,04 Hektar
6,7
NOx****
PM
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch (versiegelte Fläche)
* Ab 2010 ohne CKD-Fertigung (CKD steht für „completely knocked down“), d. h. vollständig zerlegt und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt,
verschickt und vor Ort – etwa in China oder Indien – zusammengebaut wird.
** Direkt am Standort emittierte CO₂-Emissionen
*** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW)
****Ab 2011 inkl. NOx aus Prüfständen
34 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
1.500
1.200
900
600
300
0
04
Heizöl
05
Fernwärme
06
07
Erdgas
08
09
10
11
12
Strom
Ressourcen- und klimaschonende Energie
Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus
der städtischen Müllverwertungsanlage Ingolstadt versorgt. Eine
von zahlreichen Maßnahmen, die die Energieeffizienz am Standort
kontinuierlich steigern. Der Gesamtenergieverbrauch betrug am
Standort Ingolstadt im Jahr 2012 1.266 Gigawattstunden. Zu den
Hauptverbrauchern zählen weiterhin die Lackiererei, der Karosseriebau und die Technische Entwicklung des Standorts. Neben der Übernahme der elektrischen Energie aus dem öffentlichen Netz werden
ca. zehn Prozent der von Audi benötigten elektrischen Energie in
einer hocheffizienten Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage erzeugt.
Des Weiteren wird durch diese Anlage ein wesentlicher Teil der Grundlast an thermischer Energie abgedeckt. Spitzen im Heißwassernetz
von Audi werden durch Kesselanlagen bedient, die vorrangig mit
Erdgas befeuert werden. Lediglich für den außerplanmäßigen Betrieb
ist eine Versorgung mit leichtem Heizöl vorgehalten. Einen weiteren
bedeutenden Anteil am Gesamtenergieverbrauch konnte erneut der
bereits seit 2004 existierende Fernwärmeanschluss zwischen Audi
und der Müllverwertungsanlage Ingolstadt abdecken. Diese Erfolgsgeschichte wurde fortgesetzt und durch die Erweiterung des Fernwärmeverbunds zusätzlich Abwärme aus Produktionsprozessen der
nahe gelegenen Raffinerie Gunvor (vormals Petroplus) mit dem
Primärenergiefaktor 0 bezogen. Dadurch wurde die Nutzung von
erstmals über 120.000 Megawattstunden ressourcenschonender
Abwärme ermöglicht und der Verbrauch an Erdgas deutlich reduziert. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Bezug von Abwärme durch
diese Maßnahme fast verdoppelt werden. Langfristig verfolgt Audi
das Ziel, die Fernwärmenutzung auf bis zu 200.000 Megawattstunden
auszubauen. Die Nutzung ressourcen- und klimaschonender Energieträger ist ein wichtiger Baustein der Unternehmensstrategie, um unter anderem die Umweltauswirkungen der Automobilproduktion,
trotz stetig steigender Anforderungen, kontinuierlich zu senken.
Neben der umweltfreundlichen Wärme ist ein weiteres herausragendes
Beispiel hierfür die vollständige Umstellung des Strombezugs am
Standort Ingolstadt auf Elektrizität ausschließlich aus regenerativen
Energien und dies „lastganggenau“. Das bedeutet, dass der Strom
immer nur dann geliefert wird, wenn er auch tatsächlich in der
Produktion benötigt wird. Ein weiterer wichtiger Baustein für eine
nachhaltige Produktion ist die kontinuierliche Verbesserung der
Energieeffizienz. Deshalb verfolgt Audi das Ziel, den spezifischen
Energiebedarf bis 2018 um 25 Prozent bezogen auf das Jahr 2010
zu reduzieren. Dieses Ziel wird durch eine Vielzahl an Maßnahmen
erreicht, die jedes Jahr den Energieeinsatz effizienter gestalten.
Vergleich der nicht eingeleiteten Wassermenge
(in m3)
Zeitraum
Kühltürme 2010
2011
230.649
279.453
2012
271.688
Lackiererei und Schlämme239.991 264.283290.061
aus Abwasserbehandlung
Extern entsorgte
342 446528
Öl-Wasser-Gemische
Abgabe an das Produkt
Verdunstung und Verschleppung in
Waschstraßen
Summe 4.286 4.5264.502
–– 11.81214.622
483.520
560.520
581.401
Audi Standort Ingolstadt / 35
Abwasser
Regelmäßige Abwasseranalysen
Um die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte zu überprüfen,
werden diese Abwässer täglich analysiert. Durch einen sicheren und
effektiven Reinigungsprozess werden die Grenzwerte für Schadstoffe
weit unterschritten, wie die Ergebnisse der Untersuchungen bestätigen. Abwässer, die möglicherweise Mineralölrückstände enthalten, leitet Audi über so genannte Ölabscheider (LeichtflüssigkeitsAbscheideanlagen). Diese trennen z. B. Fette, Öle und Benzine von
der wässrigen Phase, so dass sie separat entsorgt werden können.
Berechnung der nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wassermengen
Die Abwassermenge pro Fahrzeug hat sich auf 1,9 Kubikmeter entwickelt und somit das Niveau von 2010 wieder erreicht. Der Abwärtstrend des Vorjahres setzte sich nicht fort.
Die Abwassermenge hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund
50.000 Kubikmeter erhöht. Rund 16 Prozent davon sind behandlungsbedürftige Abwässer aus der Produktion. Die restlichen
Mengen sind durch den Mehrbedarf bei Kühlprozessen und den
Mehrbedarf durch Erhöhung der Mitarbeiteranzahl zu begründen.
Abwassermenge absolut
(in Mio. m3)
Abwassermenge pro Fahrzeug
(in m3 / mit TT Coupé/Roadster)
1,25
2,50
1,00
2,00
0,75
1,50
0,50
1,00
0,25
0,50
04
05
06
07
08
09
10
11
12
Schadstoffkonzentration 2012
im Abwasser der Neutra I für die Überwachungsparameter
(in mg/l )
Konzentration
Mittelwert
04
05
06
07
08
Kühltürme
Die Verdunstung in den Kühltürmen ergibt sich aus der Differenz
zwischen Nachspeisung (gemessen) und Absalzung (gemessen).
Lackierbetriebe
In den Lackierbetrieben gibt es viele verdunstungsintensive Prozesse.
Bei den Tauchlackierungen verdunstet Wasser direkt aus den
Bädern und den Trocknerstufen. Im Bereich der Lackiererei N56
spielt neben der direkten Verdunstung aus den Lacken und der Auswaschung auch die Luftbefeuchtung eine wichtige Rolle. Die Wassergehalte im getrennt entsorgten Lackschlamm aus der Koagulierung
sowie in den getrennt entsorgten Butylglykol-Wasser-Gemischen
sind untergeordnet zu berücksichtigen.
0,00
0,00
09
10
11
12
Die meisten Wasserströme lassen sich mit Durchflussmessern mengenmäßig erfassen. Es gibt jedoch auch Teilströme, die nicht ermittelt,
beziehungsweise Wassermengen in Lackschlämmen und getrennt
entsorgten Abfällen, die nur abgeschätzt werden können. In diesen
Fällen ist die Wahl der Systemgrenzen für die einzelnen Bereiche von
entscheidender Bedeutung. Denn alle genannten Einzelposten lassen
sich mit einer Differenzrechnung (Zufluss zum System abzüglich
Abfluss aus dem System) ermitteln. Bei den Zuflüssen werden die
Einspeisungen von Köschinger Wasser sowie von Betriebswasser und
Trinkwasser in die verdunstungsintensiven Prozesse berücksichtigt.
Entsprechend werden die Abflüsse aus diesen Prozessen erfasst.
Der Differenzbetrag zwischen gemessenen Zuflüssen und Abflüssen
entspricht den nachweislich nicht eingeleiteten Abwassermengen.
Abgabe an das Produkt
Bei den produzierten Automobilen muss Kühlwasser eingefüllt und
die Scheibenwaschanlage mit Wasser aufgefüllt werden. Pro Fahrzeug rechnet Audi Ingolstadt mit rund 5,5 Liter Kühlwasser und
2,25 Liter Wasser für die Scheibenwaschanlage.
Verdunstung und Verschleppung in Waschstraßen
Eine Verdunstung von Waschwasser ist an den Oberflächen der
Waschhalle (Wände, Waschtechnik, Bürsten, Ein- und Ausfahrtsbereich) sowie durch die Trockengebläse bei Auto-Waschstraßen zu
beobachten. Verschleppung von Wasser aus der Waschstraße ist
deutlich am Abtropfen der Fahrzeuge zu erkennen, denn das Wasser
hält sich z. B. im Motorraum, in Spiegeln und in den Ritzen der
Fahrzeuge. Die Verdunstungs- und Austragsmenge kann aufgrund von
verschiedenen Veröffentlichungen seriöser Berechnungen diverser
Gutachten mit einem pauschalen Ansatz von 15 Liter / Fahrzeugwäsche
angegeben werden. Zur Berechnung der Gesamtmenge, die nicht
eingeleitet wurde, muss die Anzahl aller Fahrzeugwäschen vorliegen.
An den einzelnen Waschstraßen werden die Waschvorgänge gezählt.
Pro durchgeführten Waschvorgang wird somit eine Menge von
15 Liter nicht eingeleitete Wassermenge in Anrechnung gebracht.
Grenzwert
0,5
Nutzung von Regenwasser
(Niederschlagswasser in m3)
Nickel 0,133 Zink
0,2482,0
AOX
0,0511,0
Zeitraum
Sulfid
0,0941,0
Niederschlagswasser 36 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
Getrennt entsorgte Öl-Wasser-Gemische
Öl-Wasser-Gemische wurden früher zum Teil extern entsorgt, der
Wasseranteil (90 Prozent) gelangte also nicht in die Kanalisation.
Mit Inbetriebnahme einer Emulsionsverdampfungsanlage auf dem
Werkgelände können seit 2006 Altemulsionen und Waschwässer
direkt am Standort aufgespalten werden. Der Anteil der nicht eingeleiteten Wassermenge reduziert sich dadurch.
Die Gesamtsumme der nachweislich nicht eingeleiteten Abwässer
errechnet sich aus folgenden Bereichen:
2004
213.891 2005
184.577 2006
141.953 2007
238.799 2008
211.495 2009
236.226 2010
264.553
2011
252.700
2012
253.380
Audi Standort Ingolstadt / 37
Abfall
Sichere Entsorgung
Das Gesamtabfallaufkommen am Standort Ingolstadt betrug im
Jahr 2012 30.372 Tonnen und ist damit gegenüber dem Jahr 2011
um 7,5 Prozent gesunken. Dabei haben sich die Mengen an gefährlichen Abfällen je Automobil um 1,2 Kilogramm erhöht.
Bei der Analyse der einzelnen Abfallarten fällt die Erhöhung des
Erdaushub Südma auf. 2012 sind 1.860 Tonnen mehr als 2011
angefallen. Dies liegt an aperiodischen Abfällen im Rahmen dieser
Altlastensanierungsmaßnahme. Die Menge der zu entsorgenden
Neutralisationsschlämme ist gegenüber 2011 um 130 Tonnen gesunken. Ausschlaggebend hierfür war der Rückgang der Automobilstückzahlen. Die Spülflüssigkeit aus der Lackiererei N 56 ist mit rund
3.363 Tonnen die größte extern zu entsorgende Fraktion bei den
gefährlichen Abfällen. Um die damit verbundenen hohen Kosten zu
reduzieren, wurden Pilotprojekte durchgeführt, bei denen Abwässer
aus dem Werk gemeinsam mit den Spülflüssigkeiten aus der Lackiererei biologisch behandelt und für eine Wiederverwendung des
Wassers aufbereitet wurden. Die Planungen zur Umsetzung laufen
derzeit. Die spezifische Menge sonstiger Abfälle sank 2012 um 1,9
Kilogramm je Automobil auf 23,8 Kilogramm je Automobil. Dies
entspricht einer Reduzierung um 7,4 Prozent.Die Reduzierung ist vor
allem auf die Mengen an Papier, Pappe, Kartonagen (-1.827 Tonnen)
zurückzuführen. Ausschlaggebend hierfür sind die geringeren Fahrzeugstückzahlen. Gegenüber 2011 wurden 2012 36.547 Fahrzeuge
weniger produziert.
Abfallart
2011 in Tonnen
Lackschlamm 1.611,980
1.481,840
Emulsionen 5.184,910
4.452,030
Neutralisationsschlamm
332,610
0,000
Neutralisationsschlamm
1.091,220
1.282,380
20,200
21,781
329,040
286,720
Altverdünnungen Lösemittelgemische Altöle 154,270
37,270
Putzlappen 115,820
127,940
04
Verwertung
05
06
07
Beseitigung
08
09
10
11
12
130205* BAUFELD OEL GmbH
150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
0,000
0,000
257,840
288,930
8,890
7,980
150110*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
080409* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
200121* BÜCHL Entsorgungswirtschaft GmbH
164,674
197,944
Fett
0,788
0,779 120112*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Ölfilter
4,490
3,973
150202*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
17,600
17,040
160807*
Michael Oblinger Recycling GmbH & Co. KG
3.547,500
3.363,510
080119*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Bleibatterien
180,990
0,000
160601*
Michael Oblinger Recycling GmbH & Co. KG
Bleibatterien
––
136,170
160601*
Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH
Chemikalienreste
0
070304* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
101007* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Altfahrzeuge
6
190813* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
070304* Remondis Medison GmbH
9,240
Glykol-Wasser-Gemisch
12
cobos Fluid Service GmbH
1.169,140
Katalysatoren
18
120109*
190813* S.D.R. Biotec Verfahrenstechnik GmbH
9,920
Leim- und Klebeabfälle 24
080117* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
1.166,560
Folien, PVC-verunreinigt 30
Verbringungsort
Filtertücher Leuchtstoffröhren 36
AVV*
Formsande Lack- und Klebereste
Abfallaufkommen
(in 1.000 Tonnen)
2012 in Tonnen
0,092
0,095
160506*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
629,020
319,010
160104*
THYSSEN DÜCK Rohstoffhandel GmbH & Co. KG
Elektronikschrott
77,180
84,140
160213*
E-Recycling Nordbayern ERN GmbH
Feuerlöschpulver
0,293
0,505
160507*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Waschlaugenschlämme 1)
0,000
0,000
120114*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Altholz Klasse IV
142,340
0,000
170204*
Holzkraftwerk Zapfendorf GmbH
Altholz Klasse IV
5,000
0,000
170204*
Wurzer Umwelt GmbH
Beton, Ziegel, Fliesen > Z2
331,400
0,000
170106*
Bauer Umwelt GmbH
Beton, Ziegel, Fliesen > Z2
––
108,830
170106*
Landkreis Landshut Reststoffdeponie Spitzlberg
Beton, Ziegel, Fliesen > Z2
––
21,620
170106*
Entsorgungszentrum Franken GmbH & Co. KG
_ _
171,090
170603*
Wurzer Umwelt GmbH
Mineralfasern
Mineralfasern
160,620
117,630170603*
Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt
Asbesthaltige Baustoffe
453,120
321,110170605*
Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt
Asbesthaltige Baustoffe
––
Teerkork/Kohlenteer
Spraydosen
Abfälle aus der Tankreinigung
0,000 3,930170605*
Wurzer Umwelt GmbH
0,000
170303*
Hartmeier Entsorgung GmbH & Co. KG
1,090
0,669
150110*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
324,960
284,660
160709*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Polyol
0,704
0,006
070208*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Isocyanat
0,559
0,102
080501*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Kondensatoren, PCB-haltig
0,156
0,000
160209*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Erdaushub S 49 HW 2
355,260
0,000
170503*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Erdaushub Südma
979,420
2.839,940
170503*
Bauer Umwelt GmbH
163,360
0,000
170503*
Bauer Umwelt GmbH
Erdaushub
Summe
17.823,87617.311,734
1) Aperiodisches Aufkommen
*AVV = Abfallverzeichnis-Verordnung
38 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
Audi Standort Ingolstadt / 39
Emissionen
Lärm
CO₂-Ausstoß
Die Emissionen des Treibhausgases CO₂ sind für den Audi Standort
Ingolstadt von zentraler Bedeutung. Im Jahr 2012 kam es zu einem
deutlichen Rückgang der emittierten CO₂-Emissionen. So betrugen
die direkt emittierten CO₂-Emissionen am Standort 129.544 Tonnen.
Neben kontinuierlichen Energieeinspar- und Optimierungsmaßnahmen
ist der Rückgang des CO₂-Ausstoßes im Jahr 2012 im Wesentlichen
auf den erfolgreichen Ausbau der Fernwärmeversorgung zurückzuführen. So konnte der Bezug von CO₂-neutraler Abwärme mit insgesamt
124 Gigawattstunden gegenüber dem Vorjahr (2011: 68 Gigawattstunden) nahezu verdoppelt werden.
die dritte Handelsperiode. Sie umfasst insgesamt acht Jahre und wird
im Jahr 2020 enden. Um das Risiko einer Unterdeckung und der daraus potenziell resultierenden Belastungen zu minimieren, wurden
nicht benötigte Zertifikate aus der abgelaufenen Handelsperiode
nicht veräußert, sondern in die 3. Handelsperiode übertragen.
Einhaltung von Richtwerten
Das so genannte Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) bildet
die Grundlage für sämtliche Lärmbetrachtungen am Standort Ingolstadt. Für alle auf dem Werkgelände durchgeführten Maßnahmen
können mithilfe dieses schalltechnischen Modells des Standorts
exakte Schallimmissionsprognosen erstellt werden. Die Daten
können somit frühzeitig in der Planungsphase von Anlagen oder
Bauvorhaben berücksichtigt werden und helfen, Lärmauswirkungen
zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren. Im Jahr 2012 hat
Audi am Standort Ingolstadt für ein neues Gebäude Schallkontingente schaffen müssen. Dieses war nur durch die konsequente
Bewertung jeder neu zu errichtenden Schallquelle und die Identifizierung von maßgebenden Schallquellen im Bestand möglich.
Durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen konnten die Immissionen
an für Audi relevanten Immissionsorten konstant gehalten bzw.
teilweise sogar reduziert werden. Durch die Errichtung eines Parkplatzes auf dem ehemaligen KVB-Gelände südlich des Werkgeländes
wird der für Audi bis dato gültige Immissionsrichtwert am IO 1 um
ca. ein Dezibel (A) überschritten. Aufgrund der vorliegenden städteplanerischen Problemstellung (im oben genannten Fall grenzt ein
reines Wohngebiet unmittelbar an ein ausgewiesenes Industriegebiet) wurde mit der Stadt eine Duldung der Situation vereinbart. Die
Verfeinerung des Systems ist in der alltäglichen Arbeit in diesem
Themengebiet ein Schwerpunkt. Der messtechnische Nachweis der
Einhaltung der Immissionsrichtwerte an den jeweiligen Immissionsorten ist aufgrund des hohen Fremdgeräuschanteils nachts nicht
mehr möglich. Die Darstellung der Beurteilungspegelanteile in der
Nacht erfolgt daher rechnerisch. Die Daten wurden aus dem aktuellen
BLIS ermittelt.
Organische Lösemittel
Audi setzt auf moderne Umweltschutztechnologien und Lackierverfahren. Der Gesamtausstoß an organischen Lösemitteln (VOC) lag
im Jahr 2012 gegenüber 2011 unverändert bei rund 1.279 Tonnen.
Aufgrund der Änderung der Nachweismethodik zur Einhaltung von
gesetzlich vorgegebenen Grenzwerten ist seit 2009 ein deutlicher
Anstieg der zu berichtenden VOC-Emissionen zu verzeichnen.
Bezogen auf ein produziertes Fahrzeug ergibt sich 2012 ein Wert
von 2,2 Kilogramm organischer Lösemittel. Organische Lösemittelemissionen entstehen vor allem beim Lackieren und Beschichten
von Oberflächen sowie durch den Betrieb von Motorprüfständen.
Bei der Kataphorese-Tauchlackierung und der Lackierung von Füller
und Basislack kommen wasserbasierte Lacke zum Einsatz, die nur
einen geringen Anteil an organischen Lösemitteln enthalten.
Um emissionsträchtige Farbwechsel zu vermeiden, werden nach
Möglichkeit Fahrzeuge mit gleicher Wagenfarbe zusammengefasst.
Das Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) liefert exakte
Schallimmissionsprognosen.
CO₂-Gesamtemissionen
(in 1.000 Tonnen)
Gesamtemissionen organischer Lösemittel
(in Tonnen)
Lärmimmissionswerte
(Richtwerte und Beurteilungspegel in dB(A))
200
2010
Immissionsorte
Einstufung
Ettinger Straße Allgemeines Wohngebiet 40 55 41
48
Senefelder Straße Gewerbegebiet 50 65 46 45
Ringlerstraße Gewerbegebiet 50 65 41 49
Oberhaunstadt (Alleeweg) Reines Wohngebiet 35 50 34 37
Rohrmühle Dorfgebiet 45 60 42 42
Etting (Florian-Geyer-Straße)
Reines Wohngebiet 35 50 34 37
CO₂-Emissionshandel
Gemäß dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ist Audi zur Teilnahme am europaweiten CO₂-Emissionshandelssystem verpflichtet.
Am Standort Ingolstadt sind zwei Anlagen in den Emissionshandel
eingebunden: das „Heizwerk Ost/West“ und die „Kraft-Wärme-KälteKopplungsanlage“. Von der Deutschen Emissionshandelsstelle
wurden dem Standort Ingolstadt für die zweite Handelsperiode
(2008 bis 2012) Emissionszertifikate für 135.360 Tonnen CO₂Emissionen pro Jahr zugeteilt. Die in den vergangenen Jahren durchgeführten umfangreichen Maßnahmen für einen effizienten Umgang
mit Energie haben sich ausgezahlt: Der reale CO₂-Ausstoß konnte
unter der zugeteilten Menge gehalten werden. So belief sich im Jahr
2012 der CO₂-Ausstoß der am Standort unter den Emissionshandel
fallenden Anlagen auf 86.752 Tonnen. Mit dem Jahr 2013 startet
160
120
80
40
0
04
Sonstiges
05
06
Produktion
07
08
Heizwerk
40 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
09
10
11
12
2011
1.154 2012
1.279
1.279
Richtwert Nacht
Richtwert Tag
Beurteilungspegel
Nacht
Beurteilungspegel
Tag
Werte berechnet
Lärmimmissionen des Güterverkehrszentrums (GVZ) werden hier nicht berücksichtigt.
Audi Standort Ingolstadt / 41
Altlasten
Umweltrelevante Anlagen am
Standort Ingolstadt
Voruntersuchungen und Sanierung
Bei allen Bauprojekten am Standort Ingolstadt spielt das Thema
Altlasten eine wichtige Rolle. Bereits in der Planungsphase schätzt
die Fachabteilung Betrieblicher Umweltschutz ab, ob mit Altlasten
zu rechnen ist, und gibt entsprechende Voruntersuchungen in
Auftrag. Bei Veränderungen an Altanlagen und Altgebäuden stehen
dabei Prüfungen der Bausubstanz auf Asbest, PCB oder teerhaltige
Werkstoffe im Vordergrund. Auf diese Weise können ein selektiver
Rückbau und eine fachgerechte Entsorgung von umweltgefährdenden Baumaterialien sichergestellt werden. Bei der Planung von
Neubauten hat der Gewässerschutz oberste Priorität. Vor allem
Flächen, die bereits vor dem Erwerb durch Audi als Industriestandort
genutzt wurden, werden intensiv auf grundwassergefährdende
Stoffe hin untersucht. Alle Ergebnisse dieser Vorsondierungen
werden den Planungsabteilungen zur Verfügung gestellt und in die
Ausschreibungsunterlagen eingearbeitet. Auf diese Weise können
eventuell vorhandene Bodenverunreinigungen bereits im Vorfeld
von Baumaßnahmen beseitigt werden. Darüber hinaus erfolgen
begleitend zu allen Baumaßnahmen Untersuchungen des Bau- und
Austrag von Lösungsmitteln (BTEX)
(aus Bodenluft und Grundwasser in kg (seit 2001) im Bereich der
ehemaligen Lackiererei Süd)
600
Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen
Grundwassers. Dies verhindert die Gefährdung von Oberflächenoder Grundwasser. Auch im Bereich umweltrelevanter Produktionsanlagen wird die Abteilung Betrieblicher Umweltschutz tätig, wenn
der Verdacht auf Schadstoffbelastungen besteht.
So hatte Audi bereits 1997 im Bereich der Lackiererei im Süden des
Werkgeländes begonnen, den Untergrund zu sanieren. Nach einer
Unterbrechung durch umfangreiche Demontagearbeiten wurde die
Sanierung Mitte 2001 wieder aufgenommen. Mittlerweile sind
innerhalb von dreizehn Jahren 3.436 Kilogramm Lösemittel aus
Bodenluft und Grundwasser entfernt worden. Aufgrund dieser
erfolgreichen Maßnahmen konnte der Betrieb der Sanierungsanlage
modifiziert werden: Die Bodenluftabsaugung ist inzwischen eingestellt und das Grundwasser wird nur noch über einen Förderbrunnen
entnommen und gereinigt. Regelmäßige Grundwasseruntersuchungen
im Abstrom des Werkgeländes und Beobachtungen des Grundwassers in altlastengefährdeten Bereichen (Gleisbereiche, Tankfelder)
garantieren, dass Sanierungsschwellenwerte eingehalten bzw.
Sanierungs- oder Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Als Anlage für den Bau und die Montage von Kraftfahrzeugen mit einer Leistung von 100.000 Stück oder mehr pro Jahr ist
das gesamte Automobilwerk mit allen Nebenanlagen immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig.
– Automobilwerk
– Karosseriebau
– Lackiererei
– Montage
– Nebeneinrichtung (wie Großfeuerungsanlagen, Abfallbehandlungsanlagen)
– Weitere genehmigungsbedürftige Anlagen
– Prüfstandsgruppen (Motor- und Getriebeprüfstände), Lagerplatz für Crashfahrzeuge, Windkanalzentrum,
Emulsionsverdampfungsanlage, Schrottpressen, Abwasserbehandlungsanlagen und Kühltürme
Umweltauswirkungen
Emissionen in Form von organischen Lösemitteln, CO₂, SO2, CO und NOx, Geruch, Lärm,
wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen
Neuerungen im Berichtszeitraum:
BImSchG - Genehmigungen im Berichtszeitraum
Standort Ingolstadt
Im Jahr 2012 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt:
– Karosseriebau N28
– Karosseriebau N60.2
– Heizhaus Ost
– Heizhaus West
– Prüfstandserweiterung
– Airbagzündplatz Gaimersheim
– Erweiterungen des Montagegebäudes A4 in Richtung Nord und Süd
Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre. Über den Fortschritt wird im Rahmen des
nächsten Berichtzeitraumes berichtet.
500
400
BImSchG - Anzeigen im Berichtszeitraum
300
An bundesimmissionsschutzrechtlichen Anzeigen wurden im Jahr 2012 u. a. eine Aktualisierung der Gießerei im
Gebäude T6 (ZAMAK-Gießerei bzw. Cerrotru), die Stilllegung (Rückbau) des Crashkarossenlagers T29, Kapazität der Annahmestelle
für gefährliche Abfälle angezeigt.
200
100
0
Sonstige Genehmigungsverfahren
2. Hj
02
Bodenluft
03
04
05
06
07
Grundwasser
08
09
10
11
12
Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg
Im Jahr 2012 wurde von der AUDI AG Ingolstadt ein förmliches (bundesimmissionsschutzrechtliches) Genehmigungsverfahren
für das Gesamtgelände bzw. für das Kompetenz-Centrum-Motorsport durchgeführt.
Produktionsstandort Münchsmünster
Im Jahr 2012 wurden sowohl für die Anlagen der Aluminiumgießerei inkl. Beizanlagen und die Energiezentrale
immissionsschutzrechtliche Verfahren durchgeführt. Das Verfahren für die Aluminiumgießerei inkl. Beizanlagen fand dabei
unter Einbeziehung der Öffentlichkeit statt.
Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz
– Fünfter Änderungsbescheid zur Einleitung von Abwasser aus Kühlturmabsalzungen
Genehmigung zum Einleiten von Abwasser aus der Waschstraße S49 in die öffentliche Kanalisation
42 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
Audi Standort Ingolstadt / 43
Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2013
Umweltziele Audi Ingolstadt 2010 – 2017
Umweltschutzziel
Einzelmaßnahmen
Termin
Erfüllungsgrad
Gewässerschutz
Vorbeugender Gewässerschutz
Sanierung von Abscheideanlagen am
I / 2013
95 %
Standort
Reduktion des Frischwasserbedarfs für
Produktionszwecke um 40 %
Realisierung Wasserrecycling durch den
Einsatz eines Membranbioreaktors
Neuer Termin 2015
(Alt: 2014)
10 %
Reduktion Wasserbedarf um 20 % auf Basis 2010
Optimierung Prozesse KTL und VBH
(Lackiererei)
IV / 2014
40 %
Reduzierung des Butylglykoleinsatzes
um 50 %
Einsatz eines Spülmediums mit reduziertem
Butylglykolgehalt
IV / 2012
100 %
Abfallwirtschaft
Reduzierung des Blechmaterialeinsatzes
(Reduktion von Abfällen und Ressourcen-
schonung)
Erhöhung des Materialnutzungsgrades von
Blechen bei der Modellumstellung im
Presswerk um ca. 7 % (Basis 2008)
Neuer Termin IV / 2014
(Alt: IV / 2012)
75 %
Verringerung an Sonderabfall
Realisierung der biologischen Abwasserbe-
2014
handlung der Füller- und Decklacklackierung
Vermeidung der materialintensiven Einzel-
stretchfolienverpackung durch Integration
der VCI-Bedampfung in den Karton
Einführung einer neuen
Bremsscheibeneinzelverpackung
IV / 2013
5 %
Lager- und Transportraum für betroffene
Verpackungen um mehr als 50 % reduzieren
Modifizierung der standardisierten
IV / 2012
Frontklappeneinzelverpackung
100 %
Reduzierung des Mischschrottanteils in der
Verwertung von zurückgelieferten Startern und
Generatoren
Gezielte Zerlegung der Altaggregate mit
2013
sortenreiner Trennung von Wertstoffen nach
Aluminium, Stahl und Kupfer
Ziel wird aus technischen
Gründen nicht weiter verfolgt
neues Ziel
Immissionsschutz / Energieverbrauch
60 %
Einzelmaßnahmen
Termin
Erfüllungsgrad
Reduzieren des Stromverbrauches der
Lackpumpen um 10 %
Intelligente Pumpensteuerung
IV / 2014
40 %
Energieeinsparung durch geringere Einschalt-
dauer der Beleuchtung
Automatisierung der Beleuchtungssteuerung
bei Büro / Sozialräumen in Neubauten (Standard) Neuer Termin 2013
(Alt: 2012)
50 %
Reduktion der CO₂-Emissionen durch
geringeren Wärmeverbrauch
Aufbau von Niedertemperaturnetzen an neuen
Fertigungsstandorten
2016
40 %
Reduktion der CO₂-Emissionen durch
effizientere Kälteerzeugung
Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser
von 6° C auf 12° C an neuen Fertigungsstandorten
Einsparung: ca. 150 MWh/a
2017
40 %
Reduktion der CO₂-Emissionen durch
effizientere Kälteerzeugung
Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser
von 6° C auf 12° C am Standort Ingolstadt
2020
0 %
Reduktion der CO₂-Emissionen durch
geringeren Energieverbrauch
Definition und Umsetzung eines energieeffizienten
Bürogebäudes. Unterschreitung ENEV- Vorgaben
um 20 %
2015
neues Ziel
Festlegung der horizontalen und vertikalen
Ausbreitung von LHKW, Naphthalin und AKW-Schadstoffen im Untergrund II / 2012
100 %
Altlasten
Bodensondierung und Grundwasseranalysen
im Bereich Halle N 1
Organisation
Energieeinsparung und CO₂-Reduktion
Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches
um 2 % bezogen auf das Vorjahr in diversen Betriebsbereichen durch konkrete Maßnahmen
2012
Ziel wird jährlich
fortgeschrieben
100 %
Energieeinsparung und CO₂-Reduktion
Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches bei Bestandsoptimierungen und Ersatzinvesti- tionen um 1 % bezogen auf das Vorjahr durch
Maßnahmen der Planung
2012
Ziel wird jährlich
fortgeschrieben
100 %
Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches
bei Bestandsoptimierungen und Ersatzinvesti- tionen um 3% bezogen auf den Jahresverbrauch
durch Maßnahmen des Werkzeugbaus
2012
Ziel wird jährlich
fortgeschrieben
100 % Reduzierung von Ausschuss und
Energieverbrauch
INI. TUM-Projekt:
Qualitätsregelung im Presswerk
Energieeinsparung
Entfall des PVC-Trockners im UBS (Senkung der
IV / 2012
CO₂-Emissionen um ca. 4.500 Tonnen pro Jahr)
Optimierung der Energieströme in
der Montage
Einführung eines „Powermanagements”
(Einzusparende Energiemenge)
IV / 2013
90 %
Energieeinsparung und CO₂-Reduktion
Energieeinsparung bei Parkhäusern
Ausstattung neuer Parkhäuser mit LED-Beleuchtung
(Einsparung von 97,5 kWh / Stellplatz / Jahr)
2015
80 %
Ausweitung der Grünflächen am Standort
Integration der Grünflächenentwicklung
2015 Ziel wird aufgrund veränderter Rahmenin die Werkstrukturplanung
bedingungen nicht weiterverfolgt
Ausbau der „Regenerativen Stromerzeugung”
Erweiterung der Photovoltaik-Flächen
auf Parkdecks (ca. 15.000 m²)
2015
80 %
Umsetzung der zentralen VW Konzern Umweltziele
Erarbeitung eines Programms für Maßnahmen zur
IV / 2014 neues Ziel
Umsetzung der „25 Prozent Ziele“ des VW Konzerns
Ausbau der „Regenerativen Stromerzeugung”
Solaranlagen auf dem Hallendach
der N 60 (ca. 7.500 m²)
2012
100 %
Reduzierung von Emissionen und
Energieverbrauch
Modernisierung zentrales Heizhaus durch
Einbau energiesparender Kessel und
Aufbau einer Kraft-Wärme-Kopplung
2017
25 %
Erarbeiten eines gesamtökologischen
Konzeptes für das neu geplante Fahr- und
Präsentationsgelände Neuburg
Prüfung relevanter Umweltschutzaspekte:
Nachhaltigkeit beim Bauen, bei der Energieversorgung und bei der Wassernutzung
Neuer Termin 2013
(Alt: III / 2012)
90 %
Reduzierung von Transportraum und somit
von LKW-Verkehren im Voll- und Leergut-
transport, Vermeiden eines Teileumschlags
N 7-Verpackungslager, da Ware bereits
lagergerecht angeliefert wird
Einsatz faltbarer und transportraumoptimierter
2013
OT-Lager- und Transportbehälter für Anlieferung von Außenhautteilen (ZSB Türen
und Klappen) für den A3 Nachfolger aus Györ
10 %
Reduzierung von Transportraum und somit
von LKW- und Schienenverkehren im Voll-
und Leerguttransport
Einsatz faltbarer und transportraumoptimierter
2020
Lager- und Transportbehälter
50 %
Energieeinsparung ca. 25 %
Modernisierung der Beleuchtung in der Halle S 40
2014
75 %
Sukzessive Umstellung deutscher Bahnver-
kehre auf CO₂-freien Schienengüterverkehr
Ressourcenschonung und Vermeidung von
Emissionen in der Logisitik
IV / 2020
50 %
Umstellung der Werkeisenbahn auf
nachhaltigen Betrieb
Ressourcenschonung und Vermeidung von IV / 2015
Emissionen in der Logistik
30 %
44 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
Neuer Termin IV / 2014
(Alt: IV / 2011)
Umweltschutzziel
Ziel wird derzeit aus technischen
Gründen nicht weiter verfolgt
Produkte
Ressourcenschonung und Vermeidung
von Emissionen
Reduktion der CO₂-Emissionen der Audi- Modelle um 20 % auf Basis 2006 – 2012
Weiterführung aus Umweltprogramm
2006 – 2009 IV / 2012
100 %
Erweiterung der Modellpalette um Fahrzeuge,
die maximal 120 g/km CO₂ emittieren
Anbieten von mehr als 50 Modellvarianten
mit <= 120 g/km CO₂-Emissionen
2015
70 %
Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 20 %
bei den relevanten Produkten
Einführung von Hybrid-Varianten in den
Baureihen Q5, A6 und A8
2012
100 %
Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 20 %
bei den relevanten Produkten
Einführung von Plug-in-Hybridvarianten
2016
neues Ziel
Reduktion der CO₂-Emissionen um 25% bei
den relevanten Produkten im Vergleich zum
benzinbetriebenen gleichartigen Modell
Einführung von Audi Modellen mit CNG-Antrieb (Compressed Natural Gas)
2017
30 %
Verfolgen eines ganzheitlichen Entwicklungs-
ansatzes „Elektromobilität”
Gründung des „Forschungsprojektes
e-performance”
IV / 2012
95 %
Ressourcenschonung und Vermeidung
von Emissionen
Reduktion der CO₂-Emissionen der Audi
Modelle um 25 % auf Basis 2008 – 2016
2016
50 %
Reduzierung der Treibhausgasemissionen
in der Nutzungsphase
Entwicklung erneuerbarer Kraftstoffe 2013
40 %
Reduzierung von Treibhausgasemissionen im
gesamten Lebenszyklus, Erstellung von
Umweltbilanzen für neue Fahrzeugmodelle
Durchführung von Umweltbilanzen im
Entwicklungsprozess
2013
neues Ziel
Audi Standort Ingolstadt / 45
Die Verbrauchs- und Emissionswerte im Überblick
Gültigkeitserklärung
Modell
A1 A1 Sportback A3 A3 Sportback A3 Cabriolet S3 A4 Limousine A4 Avant A4 allroad quattro Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten
S4 Limousine S4 Avant RS 4 Avant Die Unterzeichnenden, Dr. Sylvia Waldner-Sander, Joachim Müller und Dr. Gerhard Nagel, EMAS-Umweltgutachter mit den
Registrierungsnummern DE-V-0217, DE-V-0236 und DE-V-0172, akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Herstellung
von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, bestätigen, begutachtet zu haben, dass der Standort bzw. die gesamte Organisation,
wie in der aktualisierten Umwelterklärung 2013 der Organisation AUDI AG am Standort Ingolstadt mit der Registrierungsnummer DE-155-00040 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments
und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem
für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt/erfüllen.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
–
–
–
A5 Sportback A5 Coupé A5 Cabriolet S5 Sportback S5 Coupé S5 Cabriolet RS5 Cabriolet RS 5 Coupé A6 Limousine die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,
das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden
Umweltvorschriften vorliegen,
die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheits-
getreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereiches geben.
A6 hybrid A6 Avant A6 allroad quattro S6 Limousine S6 Avant A7 Sportback S7 Sportback Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine
zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage
für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
A8 A8 hybrid A8 L A8 L hybrid
A8 L W12 Stuttgart, den 22.04.2013
S8 Q3 Q5 Q5 hybrid quattro SQ5 TDI Q7 TT Coupé Dr. Sylvia Waldner-Sander
Umweltgutachterin
Joachim Müller
Umweltgutachter
Dr. Gerhard Nagel
Umweltgutachter
Ostpreußenstraße 7
72666 Neckartailfingen
Zul. Nr. DE-V-0217
St.-Georg-Straße 51 a
86911 Dießen
Zul. Nr. DE-V-0236
Fleckenweinberg 9
70192 Stuttgart
Zul. Nr. DE-V-0172
TT Roadster TTS Coupé TTS Roadster TT RS Coupé TT RS Roadster R8 Coupé R8 Spyder Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen *
Modell
Leistung (kW)
Getriebe
Kraftstoffverbrauch (l/100km)
innerortsaußerortskombiniert
Audi A3
132
S tronic 7-Gang 7,0
4,8
Sportback 1.8 TFSI
* Werte des abgebildeten Modells auf der Titelseite
CO₂-Emissionen (g/km)
5,6
kombiniert
130
Kraftstoffverbrauch kombiniert
CO₂-Emissionen kombiniert
5,9 – 3,8 l / 100 km 5,9 – 3,8 l / 100 km 6,6 – 3,8 l / 100 km 5,6 – 3,8 l / 100 km 7,4 – 4,3 l / 100 km 7,0 – 6,9 l / 100 km 8,1 – 4,3 l / 100 km 8,4 – 4,4 l / 100 km 7,3 – 5,8 l / 100 km 8,1 l / 100 km (Innerorts 10,7 / Außerorts 6,6)
8,4 l / 100 km (Innerorts 11,1 / Außerorts 6,8) 10,7 l / 100 km (Innerorts 14,6 / Außerorts 8,5)
8,1 – 4,5 l / 100 km 8,1 – 4,6 l / 100 km 8,5 – 4,7 l / 100 km 8,1 l / 100 km (Innerorts 10,7 / Außerorts 6,6)
8,1 l / 100 km (Innerorts 10,7 / Außerorts 6,6) 8,5 l / 100 km (Innerorts 11,2 / Außerorts 6,9)
10,7 l / 100 km (Innerorts 14,6 / Außerorts 8,5)
10,5 l / 100 km (Innerorts 14,4 / Außerorts 8,3)
8,2 – 4,9 l / 100 km 6,2 l / 100 km (Innerorts 6,2 / Außerorts 6,2)
8,2 – 5,0 l / 100 km 8,9 – 6,1 l / 100 km 9,6 l / 100 km (Innerorts 13,4 / Außerorts 7,5)
9,7 l / 100 km (Innerorts 13,4 / Außerorts 7,5)
8,2 – 5,1 l / 100 km 9,6 l / 100 km (Innerorts 13,4 / Außerorts 7,5) 9,4 – 6,0 l / 100 km 6,3 l / 100 km (Innerorts 6,4 / Außerorts 6,2)
9,5 – 6,5 l / 100 km 6,4 l / 100 km (Innerorts 6,9 / Außerorts 6,2)
11,9 l / 100 km (Innerorts 16,6 / Außerorts 9,1) 10,1 l / 100 km (Innerorts 14,4 / Außerorts 7,6)
7,7 – 5,2 l / 100 km 8,5 – 5,3 l / 100 km 6,9 l / 100 km (Innerorts 6,6 / Außerorts 7,1)
6,8 l / 100 km (Innerorts 7,6 / Außerorts 6,4)
10,7 – 7,2 l / 100 km
7,2 – 5,3 l / 100 km 7,4 – 5,5 l / 100 km 7,9 – 7,7 l / 100 km 8,1 – 7,9 l / 100 km 9,0 – 8,5 l / 100 km 9,1 – 8,6 l / 100 km 14,9 – 12,4 l / 100 km 14,9 – 12,6 l / 100 km 139 – 99 g/km
139 – 99 g/km
152 – 99 g/km
130 – 99 g/km
171 – 114 g/km
162 – 159 g/km
190 – 112 g/km
197 – 116 g/km
170 – 152 g/km
190 g/km
197 g/km
249 g/km
190 – 119 g/km
190 – 120 g/km
199 – 124 g/km
190 g/km
190 g/km
199 g/km
249 g/km
246 g/km
190 – 129 g/km
145 g/km
190 – 132 g/km
206 – 159 g/km
225 g/km
226 g/km
190 – 135 g/km
225 g/km
219 – 158 g/km
147 g/km
221 – 171 g/km
149 g/km
277 g/km
235 g/km
179 – 137 g/km
199 – 139 g/km
159 g/km
179 g/km
249 – 189 g/km
169 – 139 g/km
172 – 144 g/km
184 – 179 g/km
189 – 184 g/km
209 – 197 g/km
212 – 199 g/km
346 – 289 g/km
349 – 294 g/km
Ansprechpartner
Konzept und Realisierung
Wünschen Sie weitere Informationen? Die Umweltabteilung freut
sich über Ihre E-Mail, Ihren Anruf, Ihren Brief oder Ihr Fax:
IMAGO 87
Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung GmbH
85395 Attenkirchen / Hallertau
AUDI AG
Dr. Dagobert Achatz / Leiter Betrieblicher Umweltschutz
85045 Ingolstadt
Tel.: + 49 (0) 8 41/89-3 44 44, Fax: + 49 (0) 8 41/89-3 16 82
[email protected]
Projektgruppe Umwelterklärung
Michael Hügel
Thomas Rieger
Projektleitung:
Alexander T. Herzog
Creative Direction:
Bernhard Maier
Termin für die nächste Umwelterklärung
Audi hat im April 2012 die letzte konsolidierte Umwelterklärung
vorgelegt. Audi wird im April 2014 die nächste aktualisierte
Umwelterklärung vorlegen.
Dieser Bericht ist klimaneutral auf 100 % Recyclingpapier (Circle Silk / Igepa) gedruckt und erfüllt die FSC®-Anforderungen. Recyclingpapier schont die Ressourcen, reduziert
die mit der Papier­herstellung verbundenen Emissionen von Klimagasen, senkt den Wasserverbrauch und die Abwasserbelastung.
46 / Umwelterklärung 2013 / Daten und Fakten
Audi Standort Ingolstadt / 47
Audi Vorsprung durch Technik
AUDI AG
85045 Ingolstadt
www.audi.de
Stand: April 2013
GEPRÜFTES
UMWELTMANAGEMENT
REG. NR. DE-155-00040