Gartenfreund - Stadtverband Leipzig der Kleingärtner eV

Transcription

Gartenfreund - Stadtverband Leipzig der Kleingärtner eV
Leipziger
Gartenfreund
20. Jg. (Nr. 236)
Mitteilungsblatt des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V.
Juli 2013
Auszeichnungen, Ehrungen und Spenden
M
it Büchsenknall
und Pulverdampf
wurde am 15. Juni
der 22. Tag des Gartens deutlich hörbar eröffnet. Verantwortlich dafür waren sechs
stramme Soldaten in historischen Uniformen, wie sie vor
200 Jahren in der Völkerschlacht bei Leipzig getragen wurden.
Veranstaltungsort war die
Kleingartenanlage „Am Friederikenschacht”, die sich in
Probstheida auf historischem
Boden befindet. Der Vorstand
des KGV hatte den Höhepunkt des Leipziger Kleingartenwesens gründlich vorbereitet und mit der Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen des Vereins verbunden.
„Dumme rennen, Kluge
warten, Weise gehen in den
Garten”, mit diesem Spruch
beendete Stadtverbandsvorsitzender Robby Müller seine Begrüßungsrede, in de-
Aus dem Inhalt
: Seite 4: Drei Fragen an …
Karin Haberkern.
: Seite 5: Heiko Rosenthal
weiter im Amt.
: Seite 6: Rechtsschulung des
Stadtverbandes.
: Seite 7: Frohe Stunde: gemeinsam gärtnern, gemeinsam wachsen.
: Seite 8: 100 Jahre KGV
„Dahlie” gefeiert.
: Seite 10: Darf ich in meinem Garten Asbestplatten verwenden?
: Seite 11: Infos zur Umrüstung von Kleinkläranlagen.
: Seite 13: Grillparty mit gehörlosen Kleingärtnern.
: Seite 16: Garten-Olafs Kalendergedanken für den Juli.
Die nächste Ausgabe des „Leipziger Gartenfreundes” liegt am
1.8.2013 zur Abholung bereit.
Kleingartenanlage des Jahres
2013 in Kategorie I wurde der
KGV „Am Friederikenschacht”.
Den zahlreich erschienenen Gästen gefiel das Programm beim
Tag des Gartens 2013 sehr gut.
Fotos: SLK
ren Verlauf er ca. 150 anwesende Kleingärtner sowie die
zahlreichen Gäste und Partner begrüßte (s. Kasten auf
Seite 3).
Auch bei einem solchen
Höhepunkt im Leipziger Kleingartenwesen konnte natürlich die Sorge um die durch
das Hochwasser verursachten Schäden nicht ausgeblendet werden. In diesem
Zusammenhang verwies der
SLK-Chef u.a. darauf, dass
in Leipzig zum damaligen
Zeitpunkt entsprechend vorliegender Informationen etwa 900 Parzellen mehr oder
weniger von Überschwemmungen betroffen sind und
dass der SLK sowie die Stadtverwaltung diese Vereine bei
der Beseitigung der Schäden
unterstützen. Robby Müller
machte unmissverständlich
Fortsetzung auf Seite 3
Wieder „Land unter” in vielen Leipziger Kleingärten
Noch sind die Schäden des
Hochwassers 2010/11, von
dem in Leipzig ca. 800 Parzellen betroffen waren, nicht
überall beseitigt. Nun hat die
Natur erneut zugeschlagen
und Ende Mai/Anfang Juni
etliche Kleingartenanlagen
(KGA) und viele Parzellen
unter Wasser gesetzt.
Angesichts katastrophaler
Überschwemmungen in weiten Teilen Deutschlands ist
von einer neuen „Jahrhundertflut” die Rede. Es sollte
verständlich sein, dass angesichts der bedrohlichen
Hochwassersituation in vielen Gegenden der Schutz
der KGA nicht unbedingt an
erster Stelle stehen konnte.
Dennoch hatten Michael
Schlachten, stv. Vorsitzender des SLK, und Martina
Dilßner, Geschäftsstellenleiterin des SLK, etwa 35 KGV,
die in gefährdeten Gebieten
liegen, am 31. Mai und 3.
Juni im Zusammenwirken mit
Plötzlich kam das Wasser der
Rietzschke und überschwemmte die tiefer liegenden Parzellen
in der KGA „Leipzig-Sellerhausen”.
Foto: SLK
den zuständigen Ämtern der
Stadt Leipzig informiert.
Wie schon 2010/2011 waren die KGA wieder unterschiedlich betroffen. Während in der KGA „Am Kärrnerweg” einige Parzellen und
Wege durch lang anhaltenden Regen unter Wasser
standen, versanken u.a. in
den KGA „Leipzig-Sellerhausen” sowie „Mockau-Mitte”
ganze Anlagenteile streckenweise über einen Meter in
den Fluten. Ähnliche Situationen gab es u.a. in den KGA
„Brandts Aue”, „Tunnelwiese”, „Waldessaum”, „Wettinbrücke” und „Am Wasserwerk”. Für die betroffenen
Kleingärtner sind solche, in
immer kürzeren Abständen
Fortsetzung auf Seite 2
Vereins- und Verbandsleben / Termine
Fortsetzung von Seite 1
„Wieder Land unter …”
wiederkehrenden Erscheinungen äußerst besorgniserregend. Das wurde beim
Unwetter vom 20. Juni bestätigt. Die sintflutartigen Niederschläge haben etwa 1.500
Parzellen – einige nun zum
zweiten Mal – unter Wasser
gesetzt.
Die vor drei Jahren beim
SLK gebildete Arbeitsgruppe hat mit den zuständigen
Ämtern der Stadt nach Lösungen gesucht und folgende wesentlichen Ursachen
für die Vernässungen herausgearbeitet: Überschwemmungen durch kurzfristig notwendige Regulierungsmaßnahmen (z.B. Wehr-/Dammöffnungen usw.) sowie mangelnde Pflege von Schutzeinrichtungen, Überschwemmungen durch über die Ufer
getretene Fließgewässer und
Vernässungen durch ansteigendes Grundwasser.
Oft gehen Überschwemmungen schnell wieder zurück. Bei Anlagen(teilen), die
in Senken liegen und mit stei-
In der KGA „Mockau-Mitte” stehen beträchtliche Anlagenteile und
mehrere Parzellen wieder unter Wasser.
Foto: SLK
gendem Grundwasser zu tun
haben, herrscht hingegen
häufig recht lange „Land unter”. Das ist z.T. historisch
bedingt und mit einfachen
Mitteln kaum zu ändern.
Die wirtschaftliche Entwicklung hat seit 1991 u.a. zu einem erheblichen Anstieg des
Grundwassers in unserer Region geführt. Faktoren sind
z.B. der Stopp der Tagebauentwässerung, die Flutung
der Tagebaurestlöcher, die
Stilllegung zahlreicher Wasserwerke sowie der Wegfall
von Wasserentnahme für Industrie und Landwirtschaft.
Das führte zum Anstieg des
durchschnittlichen Grundwasserpegels um ca. 1,5 Meter. Die Natur entwickelt wieder die Grundwasserstände,
wie sie Anfang des 20. Jahrhunderts herrschten. Starke
Niederschläge und Schmelzwasser lassen das Grundwasser in einzelnen Bereichen oft weiter steigen.
Dazu kommt, dass KGA
häufig in Auenbereichen angelegt wurden, weil dort zwar
schlechter Baugrund, dank
häufiger Überschwemmungen aber „guter Boden“ für
die kleingärtnerische Nutzung vorhanden war. Für Anlagen in Auengebieten ist
heute eine uneingeschränkte Nutzung kaum möglich.
Angestiegenes Grundwasser führt in Verbindung mit
Niederschlägen immer wieder zu Vernässungen unterschiedlicher Dauer. In einigen Bereichen existieren breite unterirdische Flussläufe,
in denen das Grundwasser
schnell steigt und an durchlässigen Stellen (Auenboden,
Aufschüttungen, Brunnen)
an die Oberfläche dringt.
Im Beschluss der Ratsversammlung vom 20.4.2011
heißt es dazu: „Eine Beeinflussung der Grundwasserstände und damit die Beeinflussung von Vernässungen
durch hoch anstehendes
Grundwasser ist leider mit
vertretbarem Aufwand nicht
möglich.”
gm
Bitte beachten Sie zum Thema „Hochwasser” auch den
Standpunkt auf Seite 5.
+++ Termine +++ Termine +++ Termine +++ Termine +++
Sprechzeiten d. Geschäftsstelle
Dienstags 8.00 bis 12.00 u. 13.00
bis 17.30 Uhr, donnerstags 8.00
bis 12.00 und 13.00 bis 16.30 Uhr,
montags nach Vereinbarung. Gesprächstermine mit dem Vorsitzenden und der Schatzmeisterin
des SLK bitte tel. vereinbaren.
Mittwochs und freitags bleibt die
Geschäftsstelle des Stadtverbandes für den Publikumsverkehr geschlossen.
Sprechstunde der Schlichtergruppe
4.7. und 1.8., 14 bis 16 Uhr,
bitte Anmeldung unter Telefon 0341/ 4 77 27 53.
Sprechstunde zur
Traditionspflege
Nur nach Terminabsprache
unter 0341/ 4 77 27 53.
Rechtssprechstunde für
Vereinsvorstände
18.7. und 15.8., 14 bis
17.30 Uhr.
Schulung der Revisoren
der KGV des SLK
18.7., 17 bis 18.30 Uhr.
Gartenfachberatersprechstunde
Jeden 3. Di. im Monat (16.7.
und 20.8.), 9 bis 11.30 Uhr.
Gartenfachberaterstammtische
Nord, Nordost, West: Fortsetzung 9/2013.
Süd: 2.8., 17 Uhr, VdK Gartenfreunde Südost, „Nützlinge fördern”.
Südwest: 1.8., Gartenbegehung im KGV Sommerheim,
Treff 17.45 Uhr am Eingang
Antonienstraße.
Kleingärtner-Service der
Generali Versicherung
• Mo, Mi, Do 8.30-16 Uhr, Di
8.30-17.30 Uhr, Fr 8.30-15
Uhr, allg. Tel. 0341/ 212 09
49-68 & -25, Wintergartenstr.
11, 04103 Leipzig; Schaden-
dienst Dietmar Lemm, Tel.
0341/ 2 12 09 49 64 u. 0170/
9 17 20 74.
• Di, 14-17 Uhr, im GeneraliKontaktbüro im „Haus der
Kleingärtner” (Flachbau auf
dem Hof).
Fachberatung für Vogelschutz
1. Vortrag: Natura 2000 (Europäische Vogelschutzgebiete).
Termin: 14.7., 9.30 Uhr
Ort: Vogelschutzlehrstätte
„Am Kärrnerweg”
Referent: Klaus Rost
2. Filmvortrag: Vom Fliegen
– Meister der Lüfte.
Termin: 18.8., 9.30 Uhr
Ort: Vogelschutzlehrstätte
„Am Kärrnerweg”
Referent: Klaus Rost
Vogelschutzlehrstätte
am Kärrnerweg
Sonntags, von 9 bis 12 Uhr
(außer Feiertage) geöffnet,
indiv. Besuchstermine bitte
beim Stadtverband unter
0341/ 4 77 27 53 vereinbaren.
Deutsches Kleingärtnermuseum (Aachener Straße
7, 04109 Leipzig) Geöffnet:
Di bis Do, 10 bis 16 Uhr.
Individuelle Führungen (ab
20 Personen) sind nach telefonischer Anmeldung unter 0341/ 2 11 11 94 auch
außerhalb der genannten
Öffnungszeiten möglich.
Umweltgarten Marschnerstr. 22, 04109 Leipzig
Mo bis Fr, 9 bis 16 Uhr, Termine bitte telefonisch unter
0341/ 1 49 17 35 vereinbaren.
Veranstaltungen ohne gesonderte Ortsangabe finden im „Haus
der Kleingärtner”, Zschochersche
Straße 62, 04229 Leipzig, statt.
Aktuelle Informationen und Hinweise auf Terminänderungen finden Sie unter www.stadtverband-leipzig.de
2
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
www.stadtverband-leipzig.de
Vereins- und Verbandsleben
In der Kategorie II (bis 200 Gärten) wurden
die KGV „Schönauer Lachen” und „An den
Sprikken” als Sieger gekürt (v.r.).
Fortsetzung von Seite 1
„Auszeichnungen, …”
klar, dass angesichts enormer Sachschäden die Forderungen einzelner KleingärtAls Gäste wurden u.a. begrüßt:
• Heiko Rosenthal, Bürgermeister
und Beigeordneter für Umwelt,
Ordnung, Sport,
• Bernd Merbitz, Polizeipräsident
der Polizeidirektion Leipzig,
• Peter Paschke, Präsident des
Landesverbandes Sachsen der
Kleingärtner (LSK) und Vizepräsident des Bundes Deutscher Gartenfreunde (BDG),
• Daniela Kolbe, SPD, MdB,
• Wolfgang Tiefensee, SPD, MdB,
• Dr. Thomas Feist, CDU, MdB,
• Konrad Riedel, Stadtrat CDU,
Vorsitzender des Kleingartenbeirates,
• Dr. Sabine Heymann,Stadträtin,
CDU,
• Inge Kunath, Leiterin des Amtes für Stadtgrün und Gewässer
(ASG),
• Edeltraut Höfer, Leiterin des
Verkehrs- und Tiefbauamtes,
• Helmut Loris, Leiter des Ordnungsamtes,
• Katrin Haberkern, Fachbereichsleiterin Gärten im ASG,
• Bettina Kaiser, Projektdirektorin
der Leipziger Messe GmbH,
• Andreas Pätzold, Direktionsbeauftragter Finanzen der Landesdirektion Sachsen/Brandenburg der
Generali Versicherungen,
• Axel Palitzsch, Revierführer Polizeirevier Leipzig Nord,
• Siegfried Lehmann, Vorsitzender des Vereins für bessere Umwelt.
• Weitere Gäste waren u.a.:
Dr. Barbara Höll, DIE LINKE, MdB,
Holger Mann, SPD, Mitglied des
Sächsischen Landtages.
Kleingartenanlage 2013 in der Kategorie III
(über 200 Gärten) wurden die KGV „An der
großen Eiche” und „Miltitz am See” (v.r.).
ner nach Ersatz ihrer vernichteten Gartenkulturen nicht
akzeptabel sind. Im Rahmen
der Aktion „Kleingärtner helfen Kleingärtnern” übergab
der SLK-Vorstand eine 1.500Euro-Spende für vom Hochwasser betroffene Eilenburger Kleingärtner an LSK-Chef
Peter Paschke.
Nach den Grußworten, in
deren Verlauf der Präsident
des LSK u.a. darlegte, dass
in Sachsen 228 Vereine von
Überschwemmungen betroffen sind, und den erfrischenden Musikeinlagen der „The
Jazzomatics” ging es an die
mit Spannung erwartete Auswertung des Wettbewerbs
„Kleingartenanlage des Jahres 2013”.
Heiko Rosenthal konnte
gleich fünf Anlagen als Kleingartenanlage des Jahres auszeichnen. Der Jury war es
schwer gefallen, einschneidende Unterschiede bei der
Bewertung einiger KGV herauszuarbeiten. Deshalb gab
es in den Kategorien II (76
bis 200 Gärten) und III (über
Das Völkerschlachtdenkmal erinnerte daran, dass die KGA auf
geschichtsträchtigem Gelände
liegt.
Fotos: SLK
www.stadtverband-leipzig.de
Für vorbildliche Ordnung und Sicherheit
geehrt: KGV „Am Pleißewehr”, „Kultur”,
„Sternhöhe Wahren” und „Einigkeit Taucha”.
200 Gärten) jeweils zwei Sieger. In der Kategorie III sind
das die KGV „An der großen
Eiche” und „Miltitz am See”,
ein Verein des Kreisverbandes Leipzig der Kleingärtner
Westsachsen (KVL). In der
Kategorie II wurden die KGV
„Schönauer Lachen” und „An
den Sprikken” (KVL) als Sieger geehrt. In Kategorie I wurde der KGV „Am Friederikenschacht” klarer Sieger
und damit „Kleingartenanlage des Jahres 2013”.
Von der Qualität der Anlage konnten sich alle Besucher vor Ort selbst überzeugen. Sie präsentierte sich
wie immer in einem hervorragenden Zustand. Vereinsvorsitzender Manfred Klas
betonte u.a., dass die KGA
für den Tag des Gartens nicht
extra auf „Hochglanz” gebracht werden musste. Die
Sieger erhielten die Urkunden und 1000 Euro Preisgeld. Für die KGV „Leinestraße” und „Kultur” gab es
Teilnahmeurkunden.
Für langjährige ehrenamtliche Arbeit im Leipziger Kleingartenwesen wurden die Gartenfreunde Jürgen Weyrauch,
VdK „Gartenfreunde Südost”,
Heinz Mühne, KGV „Am Kanal” und Rainer Zeller, KGV
„Blockhaus” jeweils mit der
Pflanzung eines Baumes im
Rahmen der Aktion „Baumstarke Stadt” geehrt.
Der Kleingärtnerservice der
Generali Versicherungen
zeichnete auch in diesem
Jahr wieder Vereine für vorbildliche Ordnung und Sicherheit aus. In der Kategorie bis 100 Parzellen war das
der KGV „Am Pleißewehr”, in
Fortsetzung auf Seite 4
Mit Büchsenknall und Pulverdampf wurde der 22. Tag des
Gartens eröffnet.
Heiko Rosenthal macht die Auswertung des Wettbewerbes offensichtlich Freude.
„The Jazzomatics” sorgten für
tolle Stimmung.
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
3
Vereins- und Verbandsleben
Fortsetzung von Seite 3
„Auszeichnungen, …”
der Kategorie bis 350 Parzellen der KGV „Kultur” und in
der Kategorie über 350 Parzellen der KGV „Sternhöhe
Wahren”. Der KGV „Einigkeit
Taucha” (KVL) wurde ebenfalls als Verein mit vorbildlicher Ordnung und Sicherheit ausgezeichnet.
In Würdigung langjähriger
ehrenamtlicher Arbeit im KGV
„Am Friederikenschacht” wurden die Gartenfreunde Reinhard Grüntzig und Bernhard
Itzinger sowie die Gartenfreundin Kirsten Wildfeuer
jeweils mit einer Ehrennadel
des SLK in Gold geehrt. Im
Auftrag des Vorstandes des
LSK zeichnete Robby Müller
den Vereinsvorsitzenden,
Manfred Klas, mit der silbernen Ehrennadel des Landesverbandes aus.
„30 Jahre Bundeskleingartengesetz” lautete das Thema einer Gesprächsrunde
mit Peter Paschke, an der
etwa 40 Personen teilnahmen. In seinen Ausführungen betonte der LSK-Präsident u.a., dass es in Deutsch-
3
land schon immer gesetzliche Regelungen im Kleingartenwesen gab und dass
das Bundeskleingartengesetz nach wie vor aktuell ist.
Richtige Anwendung erfordert allerdings auch umfassende Kenntnis des Gesetzes, deshalb sind diesbezügliche Schulungsmaßnahmen, insbesondere für neue
Vorstände, immer sehr nützlich.
Als besonderen Höhepunkt
hatte der Verein die offizielle Übergabe des neu gestal-
teten Museumsgartens vorgesehen. Heiko Rosenthal
lobte die Initiative und schnitt
mit feierlicher Geste das goldene Band durch. In der Museumslaube ist u.a. die 20jährige Geschichte des Vereins dargestellt.
Mit der traditionellen Pokalübergabe an den Ausrichter des 23. Tages des Gartens, der im Rahmen des
zentralen deutschen Tages
des Gartens am 14. und 15.
Juni 2014 in der Anlage des
KGV „Dr. Schreber” stattfin-
??
Fragen an …
… Karin Haberkern, Fachbereichsleiterin Gärten des Amtes für Stadtgrün und Gewässer
Welche Vorstellung haben Sie für Ihre Wirksamkeit im Leipziger Kleingartenwesen?
Ich habe an der TU Dresden Landschaftsarchitektur
studiert und gut zehn Jahre in einem Planungsbüro
gearbeitet. Das heißt, ich
bin von Hause aus Planerin. Daher wird mein Fokus
neben dem Verwalten der
Kleingartenanlagen auf der
Entwicklung der Anlagen
liegen. Mit der Kleingartenkonzeption 2004 und den
vier Kleingartenparkkonzepten (Nord 2007, West 2006,
Rosental 2008 und Südost
2005) hat die Stadt wichtige Planwerke geschaffen.
Nun gilt es, die erarbeiteten
Ziele weiter umzusetzen
bzw. eventuell neuen Entwicklungen und Situationen anzupassen.
Welche Schwerpunkte sehen Sie als Hauptfeld ih-
4
LSK-Präsident Peter Paschke erläuterte in seinem Vortrag die Aktualität des Bundeskleingartengesetzes.
?
rer Einflussnahme im Leip- reiche. In Leipzig ist das Proziger Kleingartenwesen?
blem noch verhältnismäßig
Die größten Probleme sehe klein. Auch ist ein Trend zu
ich derzeit in der Vernässung sehen, dass junge Familien
von Anlagen und im zuneh- einen Kleingarten pachten.
menden Leerstand bzw. stei- Trotzdem sollten wir vergenden Altersdurchschnitt.
stärkt um junge Gärtner werDie Vernässung von Anla- ben, um großen Leerstängen hat sehr unterschiedli- den vorzubeugen. Auch im
che Ursachen. Hier wurden Bereich der Ehrenämter, der
Gutachten in Auftrag gege- Vorstandsarbeit muss es
gelingen junge Menben, die individuelle Lösungsansätze für die
schen zu beteiligen.
betroffenen Kleingartenanlagen festlegen.
Was wünschen Sie
sich von den LeipMit Blick auf das Hochwasser im Mai werden
ziger Kleingärtnern?
wir auch Anlagen in unIm Garten gibt es keiKarin
sere Überlegungen einne Tür die man schliebeziehen, die bei Hoch- Haberkern ßen kann und hinter
wasserereignissen imder alles, was stört,
mer wieder temporär durch zurück bleibt. Das sollte jehohe Grundwasserstände un- dem klar sein, der einen
Kleingarten pachtet. Eine
ter Wasser stehen.
Mit wachsendem Leerstand positive Einstellung lässt
und hohem Altersdurch- über viele kleine Probleme
schnitt haben viele Regionen und Fehler hinwegsehen.
zu kämpfen, vor allem struk- Ich wünsche mir etwas mehr
turschwache, ländliche Be- „Wir-Gefühl”.
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
Robby Müller übergibt einen
Scheck über 1500 für die vom
Hochwasser betroffenen Eilenburger Kleingärtner an LSK-Chef
Peter Paschke .
den wird, wurde der offizielle Teil des diesjährigen Tages des Gartens beendet.
Nach Hause musste allerdings keiner gehen, denn in
der Gartenanlage gab es viel
Interessantes zu sehen und
zu erleben. So erinnerte z.B.
ein nachgebauter Schachteingang an die ehemalige
Nutzung des Geländes. Mutige gingen auf die Hebebühne und sahen sich die
Anlage aus 25 Meter Höhe
an. Beim Informationsstand
der Polizeidirektion Leipzig
konnten die Kinder schon
mal ein Polizeihemd anziehen und probieren, wie es
sich im Funkwagen sitzt.
Eine Gießkannensammlung
brachte 124,51 Euro, die als
Spende für die Flutopfer verwendet werden.
-r
Kirsten Wildfeuer, Bernhard Itzinger, Reinhard Grüntzig vom
KGV „Am Friederikenschacht“
wurden mit der Ehrennadel des
SLK in Gold geehrt. Vereinsvorsitzender Manfred Klas (2.v.r)
erhielt die Ehrennadel des LSK
in Silber.
Fotos: SLK
www.stadtverband-leipzig.de
Vereins- und Verbandsleben
Erfahrungsaustausch sächsischer Fachberater
A
lljährlich veranstaltet
der Landesverband
Sachsen der Kleingärtner e.V. (LSK) einen Erfahrungsaustausch für Gartenfachberater. Und so reisten am 1. Juni Fachberater
aus sächsischen Mitgliedsverbänden nach Chemnitz
zum Veranstalter, dem Kleingärtnerverein (KGV) „SüdOst” Chemnitz e.V. Für viele
Fachberater erwies sich die
Anreise als recht beschwerlich, da die Hochwassersituation im Raum Chemnitz
sich schon zugespitzt hatte.
Landesgartenfachberater
Johannes Kube begrüßte die
Teilnehmer aus allen Regionen des Freistaates. Einführend gab der Stellvertretende
Vorsitzende des Stadtverbandes Chemnitz der Kleingärtner (SCK), Günter Struppe, einen Einblick in die Tätigkeit seines Verbandes. Anschließend erläuterte Bernd
Reusmann, Fachberater des
SCK, Probleme bei der Gartenfachberatung. So liegt z.B.
der Anteil an Fachberatern
der Mitgliedsvereine im SCK
bei ca. 50 Prozent.
Andreas Stollberg, Vorsitzender des gastgebenden
KGV „Süd-Ost” Chemnitz,
blickt bei der Vorstellung auf
das über 100-jährige Beste-
hen des Vereins zurück. Ausdrücklich wies er auf die permanenten Probleme des
fachgerechten Obstbaumschnittes hin. Positiv werden
SCK-Fachberater Bernd Reusmann in Aktion.
Foto: SLK
die Fachberaterstammtische,
wie sie im Stadtverband Leipzig der Kleingärtner e.V. geführt werden, bewertet. Eine
klare Forderung ist die Schaffung eines sozialen Netzwerkes für Kleingärtner in den
Vereinen und noch eindringlicher die Forderung, Gartenfachberater in die Vorstände der Vereine zu integrieren. Sie sind „Sprachrohre der Vereine” und sollten zumindest dem erweiter-
Gesundheitstipps für Kleingärtner:
Zecken und andere Plagegeister
Flut vorbei – Mücken?! Som- handflächengroß mit blasser
mer kommt – Wespen?! Zeit Mitte darstellt. In diesem Falder Insektenstiche, der aller- le den Hausarzt aufsuchen
gischen Reaktionen.
zur Laborkontrolle und
Auch Zeit der Zecken!
evtl. Antibiotikum-GaSie beißen sich an den
be (drei Wochen Dounmöglichsten Stellen
xycyclin bei positivem
fest. Also gegenseitige
Titer). Nebenbei muss
Körperkontrolle im letznoch der Impfpass inten Tageslicht, zügige
spiziert werden – TetaEntfernung der Zecke
nus-Schutz noch aktuDr. Ute
mit Pinzette, Hautdesell? Alles, was durch
infektion, bei Rötung Keymer.
die Haut geht, kann Inkühlen.
fektion hervorrufen.
Die sächsischen Zecken
Deshalb aller zehn Jahre
sind keine Überträger der zur Auffrischung gehen (TeFSME (Frühjahr-Sommer-Me- tanusschutz plus Diphtherie/
ningo-Enzephalitis), aber die Polio/Keuchhusten).
Borreliose ist möglich. Bis
Zum Schluss ein Tipp: Falls
zwei Wochen nach Zecken- die Zecke gar nicht oder unbiss ist die Haut zu checken vollständig entfernt werden
auf das Erythema migrans, konnte – auf zum Hausarzt!
die Wanderröte, welche sich
Dr. Ute Keymer
www.stadtverband-leipzig.de
ten Vorstand angehören. Johannes Kube erläuterte danach die Anforderungen zum
Bewertungsrundgang beim
Wettbewerb „Kleingärten der
Stadt 2013”. Hier gab es Kritiken an einigen Kriterien der
Punktbewertung.
Nach dem Mittag bat der
Vorsitzende, Andreas Stollberg, zu einem Rundgang
durch seine Kleingartenanlage. Trotz strömenden Regens wurden einzelne Kleingärten und Sonderanlagen –
wie z.B. ein Kindergarten –
mit großem Interesse besichtigt. Resümierend war es ein
niveauvoller Erfahrungsaustausch und mancher Fachberater trat mit neuen Ideen
und Impulsen die Heimreise
an.
Erik Behrens
Gartenfachberater/Gartenfachkommission SLK
+ kurz notiert +
Bürgermeister
Heiko Rosenthal
weiter im Amt: In
der Ratsversammlung am 19. Juni
2013 wurde Heiko
Rosenthal mit eindeutiger Mehrheit für weitere sieben Jahre im Amt als
Bürgermeister und Beigeordneter bestätigt.
Damit ist er weiterhin Chef
des Dezernates III, Umwelt
Ordnung, Sport im Leipziger
Rathaus. In diesem Zusammenhang ist der Bürgermeister u.a. auch für das Leipziger Kleingartenwesen zuständig. Wir bedanken uns für
sein bisheriges Engagement
und die gute Zusammenarbeit. Für die nächsten sieben
Jahre wünschen wir viel Erfolg bei der Realisierung der
künftigen Aufgaben.
-r
Standpunkt:
Aufgeben oder mit dem Wasser leben?
Das Wasser kommt immer häufiger in einige unserer
Kleingartenanlagen. Dieses Mal hatten wir nur gut zwei
Jahre Ruhe. Niemand kann vorhersagen, wann es
wieder passieren wird. Das ist für die Kleingärtner in
den betroffenen Anlagen äußerst belastend, so mancher verliert vielleicht die Lust am Kleingarten. Aber
auch das Aufgeben des Gartens ist nicht so einfach.
Ein potenzieller Nachfolger muss über die Lage der Parzelle und daraus resultierende Konsequenzen informiert
werden. Ist kein Pächter zu finden, bleibt nur die komplette Beräumung der Parzelle, und die ist nicht gerade billig. In der vom Stadtrat beschlossenen Kleingartenkonzeption sind die
hochwassergefährdeten Anlagen ausgewiesen und mit dem Hinweis versehen, betroffene Parzellen mittelfristig frei zu lenken und in Gemeinschaftseinrichtungen umzuwandeln. Wie das finanziert werden soll, steht nicht in
der Kleingartenkonzeption.
Ein großer Teil der betroffenen Gartenfreunde will die mit viel Mühe und Kraft
gestalteten Parzellen behalten und mit dem Wasser leben. Das wäre mit Unterstützung der Vereinsvorstände, des SLK und des Amtes für Stadtgrün und
Gewässer mit vertretbarem Kostenaufwand möglich. Da eine Pachtzinsminderung kaum durchsetzbar ist und nicht viel bringt, müssten andere Hilfen gefunden werden. Vorstellbar ist eine Vereinbarung, die den Rahmen der bedingten kleingärtnerischen Nutzung der Parzellen absteckt und Handlungsgrundlage für die Überprüfungsbehörde sein könnte. Eine solche Vereinbarung wird im KGV „Brandts Aue” seit 1996 genutzt, nähere Informationen
dazu gebe ich gern.
Günter Mayer, Pressewart des SLK
Zeit für Service und Beratung
Zu allen Fragen rund um die Versicherungen in unseren
Kleingartenanlagen und die Leistungen, die im Schadensfall zu erwarten sind, werden Sie kostenlos beraten. Nutzen Sie deshalb unseren Extra-Service und sparen Sie sich
Zeit und Wege!
Der Generali Kleingärtnerservice ist zusätzlich zu den
bekannten Öffnungszeiten im Büro der Wintergartenstraße
11 auch jeden Dienstag von 14 Uhr bis 17 Uhr im Büro
(Nebengebäude) in der Geschäftsstelle des Stadtverbandes
der Kleingärtner Leipzig in der Zschocherschen Straße 62
für Sie da. Besuchen Sie uns, wir freuen uns auf Sie!
-r
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
5
Vereins- und Verbandsleben”
Fragen und Antworten bei der Rechtsschulung des SLK
E
twa 45 Personen, zumeist Vereinsvorsitzende, waren am 30. Mai
zu einer Rechtsschulung in
das Vereinshaus des Schrebervereins „Leipzig-Lindenau”
gekommen. Eingeladen hatte der Stadtverband Leipzig
der Kleingärtner (SLK) und
Ringo Dieck, Vertragsanwalt
des SLK, sowie Dr. Wolfgang
Rößger, Fachberater Recht
des SLK, für die Durchführung gewonnen.
Gibt es ein Pachtverhältnis
auf Probe? Müssen Umlagenerhebungen in der Satzung des Vereins stehen?
Kann der Vorstand verlangen, dass Wald- und Parkbäume zu entfernen sind?
Wie ist mit ungenehmigten
Bauvorhaben zu verfahren?
Diese und weitere Fragen
waren den Spezialisten zugeleitet worden und standen
im Fokus der Ausführungen.
Die gewählte Schulungsform war abwechslungsreich,
interessierte allerdings nicht
immer alle Anwesenden. Alte Hasen der Vorstandsarbeit wussten natürlich, wie
z.B. mit dem leidigen Problem der Wald- und Parkbäume oder der Bauproble-
Rechtsanwalt Ringo
Dieck (Mi.)
und der
Fachberater
Recht des
SLK, Dr.
Wolfgang
Rößger (r.)
beantworteten die
Fragen der
Vorstände.
Foto: SLK
matik im Kleingarten umzugehen ist. Ein Erfahrungsaustausch kam jedoch nicht
so richtig in Gang, dazu war
der Personenkreis auch zu
groß. Es wäre besser gewesen, wenn die Akteure aus
den Fragen einen kompletten Vortrag zu wirklich wichtigen Problemen gemacht
und auf bestehende Gesetze und Verordnungen verwiesen hätten.
Mehrere Fragen machten
deutlich, dass sich die Fragesteller zu wenig oder gar
nicht mit dem Bundeskleingartengesetz und der gültigen Kleingartenordnung des
SLK befasst haben. Denn
sonst wüssten sie z.B., dass
Trennwände mit 1,80 Meter
Höhe nicht als Parzellenbegrenzungen verwendet werden dürfen.
Auf alle eingebrachten Fragen gab es natürlich eine
Antwort. Da wurde u.a. geklärt, dass Pachtverhältnisse
auf Probe nicht statthaft sind,
Umlagen nur auf Grundlage
einer Festlegung in der Vereinssatzung zu erheben sind
und Wald- und Parkbäume
natürlich nichts in den Parzellen zu suchen haben, auch
wenn einzelner Richter dazu
anderer Meinung sind. Ungenehmigte Bauten im Kleingarten sind auf Verlangen
des Vorstandes zu entfernen.
Recht breiten Raum nahm
u.a. der Sachverhalt mit den
Bauten, baulichen Einrichtungen und Anpflanzungen
im Kleingarten ein. Der Vorstand kann eine Beräumung
verlangen, wenn kein Folgepächter gefunden wird, lautete das Fazit zu dieser Problematik.
Viele Fragen waren so speziell, dass sie besser in den
regelmäßigen Sprechstunden des Fachberaters Recht
des SLK behandelt werden
sollten. Diese finden jeden
dritten Donnerstag im Monat
von 14 bis 17.30 Uhr im Haus
der Kleingärtner statt. Anmeldung ist vorteilhaft, aber
nicht zwingend. Die Termine
werden monatlich auf Seite 2
im „Leipziger Gartenfreund“
veröffentlicht.
gm
+ kurz notiert + kurz notiert +
Im Rahmen des Landeswettbewerbes „Gärten in der
Stadt 2013” werden im Juli
die Kleingartenanlagen der
Leipziger Bewerber unter die
Lupe genommen.
Die Mitglieder der Landes-
wettbewerbskommission werden an folgenden Terminen
bei ihren Bewertungstouren
die Kleingartenanlagen der
dem Stadtverband angehörenden Leipziger Vereine besichtigen:
•22.7. (Montag)
- 09.00 - 10.30 Uhr: VdKG „Am Kärrnerweg” e.V.
- 11.00 - 12.30 Uhr: KGV „Am Silbersee” e.V.
- 13.00 - 14.30 Uhr: KGV „Verein für naturgemäße Gesundheitspflege” e.V.
- 15.00 - 16.30 Uhr - KGV „Schönauer Lachen” e.V.
- 17.00 - 18.30 Uhr - KGV „Frohe Stunde” e.V.
• 23.7. (Dienstag)
- 09.00 - 10.30 Uhr - KGV „Seilbahn” e.V.
6
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
www.stadtverband-leipzig.de
Vereins- und Verbandsleben”
„Alte Hasen” zeigen den wissbegierigen Kindern, wie der Boden
bearbeitet wird und verraten so manchen Trick.
Nun wissen die „Kleingärtner in spe”, dass Gemüse nicht im Supermarkt wächst.
Fotos: R. Schönemann
„Frohe Stunde”: gemeinsam gärtnern – gemeinsam wachsen
I
m
Kleingärtnerverein
„Frohe Stunde” e. V. gibt
es einen Gewächshausgarten, der bis 2010 als Tafelgarten genutzt wurde. Seit
dem ist die Parzelle ungenutzt und die Gartenfreunde
haben zusätzlich zu ihren
Pflegeobjekten diese Fläche
in Ordnung gehalten.
In der Frauengruppe wurde dieser Zustand thematisiert und diskutiert. Letztendlich reifte der Gedanke, einen Kindergarten aus der
näheren Umgebung zu finden, in dessen Erziehungsprofil die Arbeit in einem Garten hineinpasst. Im Internet
wurden wir schnell fündig.
Den ersten Kontakt stellte
ein Gartenfreund auf dem
Nachhauseweg her. Daraufhin verabredete ich mich in
meiner Funktion als Vorsitzende mit der Leiterin.
Am 21. März war es soweit. Der Vorstand des KGV
„Frohe Stunde” und die Leiterin der Kindertagesstätte
„Abenteuerland” (HansBeimler-Straße 17), Franziska Grund, fanden sich zu einem ersten gemeinsamen
Gespräch.
Wir schilderten ihr unser
Anliegen und unterbreiteten
die Möglichkeiten für eine
Zusammenarbeit. Die Leiterin der Kindertagesstätte war
hellauf begeistert und signalisierte, dass es eine Gruppe gibt, die noch nicht in die
Projektarbeit einbezogen ist.
Wir waren uns einig, dass
wir dieses Projekt „Kindergärtnerei” gemeinsam angehen wollen.
Seit dem 1. April gibt es
eine Kooperation zwischen
dieser Einrichtung und dem
KGV „Frohe Stunde”.
Auf Basis des sächsischen
Bildungskonzeptes wollen
wir in den nächsten Jahren
frühzeitig unseren kleingärtnerischen Nachwuchs gemeinsam an den Kleingarten
und die Natur heranzuführen.
Das Bildungskonzept im
Freistaat Sachsen ist der
sächsische Bildungsplan. In
ihm sind u. a. die ästhetische, naturwissenschaftliche
sowie die soziale Bildung
Bestandteil.
So lernen die kleinen Gärtner das Anlegen der Beete,
das Betrachten und Fühlen.
Durch das Riechen stellen
sie die Unterschiede im Geruch von Obst und Gemüse
fest.
Weiterhin erhalten die Kinder einen interessanten Einblick in den Kreislauf des
Lebens in der Natur von der
Saat über die Ernte bis hin
zur Kompostierung. Über den
Kindergartenalltag hinaus lernen die Kinder die generationsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Kleingärtnerverein und die Zusammenarbeit
untereinander in diesem vielfältigen Gemeinschaftsprojekt kennen.
Antworteten unsere kleinen Steppkes anfänglich auf
die Frage, woher denn die
Radieschen und die Gurken
kommen, noch wie aus der
Pistole geschossen „natürlich aus dem Supermarkt”,
so können sie heute mit großem Stolz berichten, wie diese heranwachsen und dass
sie natürlich aus dem Garten
kommen.
Regina Schönemann
Vorsitzende des
KGV „Frohe Stunde”
Vario-Komposter
Aus unverrottbaren Vollkunststoffteilen
1000 Liter 100 x 100 x 100 cm 176 Euro
2000 Liter 200 x 100 x 100 cm 294 Euro
Besichtigung, Anfrage, Bestellung, Abholung beim Stadtverband Leipzig der
Kleingärtner e.V., Tel. (0341) 4772753, E-Mail [email protected]
www.stadtverband-leipzig.de
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
7
Vereins- und Verbandsleben
Es ist vollbracht: Bäume von 2012 gepflanzt
F
Kalenderblatt
Am 5. Juli 1908 erscheint „Der
Schrebergärtner” zum ersten Mal
mit dem Hinweis, dass es sich
um das Organ des „Verbandes
von Garten- und Schrebervereinen” sowie des „Verbandes
deutscher Arbeitergärten” handelt.
Vom 28. bis 31. Juli 1933 findet der 9. Reichs-Kleingärtnertag in Nürnberg statt, in dessen
Verlauf der „Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands” entsteht. Die deutschen
Kleingärtner werden dem Führerprinzip und dem Einfluss der
NSDAP unterstellt. Zugleich wird
der Einfluss der Blut- und Bodenideologie der Nazis verstärkt.
So heißt es u.a. „Die Zurückführung der entwurzelten Bevölkerungskreise der Städter zum
Boden wird national und wehrpolitisch bedeutungsvoll sein.”
Am 13. Juli 1993 wird die erste
Ausstellung des Fördervereins
„Deutsches Museum der Kleingärtnerbewegung” eröffnet. Vorgestellt werden u.a. biographische Informationen über Moritz
Schreber, Ernst Hauschild und
Karl Gesell. Großes Interesse finden die von Vereinen und Gartenfreunden zur Verfügung gestellten historischen Exponate. ad
8
ast ein Jahr mussten die
Ausgezeichneten auf
ihre Bäume warten, aber
nun sind sie an Ort und Stelle. Am 13. Juni, zwei Tage
vor dem 22. Tag des Gartens – bei dem es wieder
Auszeichnungen dieser Art
gegeben hat – fand die symbolische Pflanzaktion statt.
Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter
für Umwelt, Ordnung, Sport,
Inge Kunath, Leiterin des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, Robby Müller, Vorsitzender des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner,
Konrad Riedel, Vorsitzender
des Kleingartenbeirates, und
Martina Dilßner, Geschäftsstellenleiterin des SLK, waren das Vollzugsteam für die
vier vorgesehenen Pflanzungen. Heiko Rosenthal würdigte nochmal an allen vier
Stationen die ehrenamtlich
erbrachten Leistungen der
Ausgezeichneten.
Im KGV „Mockau-West” war
das Landesgartenfachberater Johannes Kube. Er hatte
sich für eine Zierkirsche (Prunus sargentil „Accolde”) entschieden und freute sich
sichtlich über den Baum.
Im KGV „Seilbahn” wurde
eine Esskastanie (Castanea
sativa) gepflanzt. Die erhielt
der Verein am 4.8.2012 für
sein ehrenamtliches Engagement bei der Gestaltung
der vorbildlichen Kleingartenanlage. Etwa 45 Kleingärtner
waren dazu an den kleinen
Spielplatz gekommen. Wie
in der „Seilbahn” üblich, fand
anschließend eine volksfestähnliche Veranstaltung mit
Freibier und Bratwurst statt.
Auch das ist eine gute Art,
Gartenfreunden für erbrachte Leistungen zu danken.
Etwas ungewöhnlich war
die Baumpflanzung für Werner Dosse. Er hatte sich für
eine Hainbuche (Carpinus
betulus) entschieden, die wegen der ablehnenden Haltung des Vorstandes nicht in
seinem Verein, KGV LeipzigLeutzsch (Weinberggärten),
sondern auf der Wiese des
„Schrebervereins „LeipzigLindenau” gepflanzt wurde.
Das ist zwar nicht üblich, hat
die ehrenamtlichen Leistungen von Werner Dosse aber
nicht geschmälert. Dafür waren es nur wenige Schritte
bis zum nächsten Pflanzort.
Martina Dilßner hatte in Anerkennung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Kleingartenwesen 2012 einen Baum als
Geburtstagsgeschenk von
der Stadt erhalten. Sie hatte
eine Walnuss (Juglans regia)
ausgesucht, die nun auf der
Vereinswiese ihren Platz gefunden hat.
Nun bleibt zu hoffen, dass
die Bäume, die am 15. Juni
als Auszeichnungen vergeben wurden, noch in diesem
Jahr gepflanzt werden. gm
Nicht nur Johannes Kube freut
sich über die Zierkirsche.
Werner Dosse (l.) bei der Pflanzung seines Baums im Schreberverein „Leipzig-Lindenau”.
Fotos: SLK
Gründung mit Petroleum: 100 Jahre „Dahlie” gefeiert
In einer Holzbude wurde am
4.10.1913 beim Schein einer
Petroleumlampe das Gründungsprotokoll des heutigen
KGV „Dahlie” unterschrieben. Zuvor hatten sich 14
Gartenfreunde zusammengefunden und auf Gelände
der Gärtnerei Brückner am
Ende der Rietschelstraße ein
Krautfeld gepachtet.
100 Jahre später ist aus
dem bescheidenen Anfang
ein ansehnlicher KGV mit 111
Parzellen und 179 Mitgliedern geworden, der vom 7.
bis 9. Juni sein Gründungsjubiläum gefeiert hat.
Zur Festveranstaltung begrüßte Vereinsvorsitzender
Klaus-Dieter Göserich u.a.
Bürgermeister Heiko Rosenthal, Stadtverbandschef Rob-
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
by Müller, die Schatzmeisterin des SLK, Martina Dilßner, und die Vorsitzenden
der Nachbarvereine. In seiner Festrede konnte der Vereinsvorsitzende auf viele Details im 100-jährigen Leben
des Vereins verweisen. So
wurde z.B. 1926 der Neubau
des heutigen Vereinshauses
eingeweiht, 1946 bewachten
die Gartenfreunde ihre Anlage Tag und Nacht, 1978 gab
es für alle Parzellen Strom,
1993 wurde das Vereinshaus
an die Abwasserentsorgung
angeschlossen, 1996 gab es
neue Spielgeräte und 2002
traf das „Jahrhunderthochwasser” auch die „Dahlie”.
Der Verein hat alles überstanden und Grund zum Feiern, meinte der Vorsitzende.
Das ging dann auch bis weit
in die Sommernacht.
Bei strahlendem Sonnenschein begann am 8. Juni
das Kinder- und Sommerfest, und es kamen viele Gartenfreunde. Musikalische Unterhaltung, Essen aus der
Gulaschkanone, Unterhaltung mit „Rumpel-Pumpel”,
Galgenkegeln, Luftgewehrschießen und Würfeln begeisterten Groß und Klein.
Eine Kaffeestunde mit Kuchenbasar gab Gelegenheit
zum Plausch. Beim Tanz im
Festzelt konnten die am Tag
angefutterten Kalorien wieder reduziert werden. Der
musikalische Frühschoppen
am 9. Juni war schließlich
das Finale der gelungen Jubelfeier.
-r
www.stadtverband-leipzig.de
Vereins- und Verbandsleben
+++ Geburtstagsglückwünsche im Monat Juli +++
Ulrich Biewald z. 75., Steffi Steglich
z. 70., Gisela Kriegsmann z. 65.
Gartenfreunde Südost: Karin Patzak
z. 85., Renate Birkner z. 80., Margit
Daum z. 70., Barbara Manigk z. 65.
Goldene Höhe: Lothar Degner z.
80., Rosemarie Heintze, Rolf Gräfe
u. Heinz Rosenthal z. 75. Hoffnung
West 1926: Werner Prautzsch z. 82.
Brendel zum 75., Istvan Moricz zum
70., Zoltan Tatar zum 60. LeipzigStünz: Ingrid Nestler u. Gisela Schernus zum 75., Elsbeth Engelmann,
Roswitha Voigt, Artur Pletz u. Gert
Uhlig zum 70., Petra Voigt zum 65.,
Klaus Kuhnert z. 60. Leipzig-West:
Irmgard Dietze zum 84., Marietta
Haase zum 60. Leutzscher Aue:
Immerglück: Günther Kunze z. 81.,
Rudolph Grasselt z. 75. Kastanienallee: Friedbert Große z. 83. Kultur:
Heinz Kosel z. 70., Lothar Richter z.
65. Leipzig-Eutritzsch A. d. Thaerstraße: Waltraud Heyne u. Horst
Gaul z. 87., Werner Pillwitz z. 86.,
Sonja Pillwitz z. 83., Rosemarie Berger z. 82., Wolfgang Schulz z. 81.,
Ruth Giersemehl z. 80., Annelies Friebel z. 75., Rita Ernst, Rosmarie Gehmlich u. Jochen Käppler z. 70., Gabriele Meinel u. Renate Pinzke zum
65. Leipzig-Sellerhausen: Manfred
Manfred Ermel z. 89., Roland Förster zum 65., Klaus Friedrich u. Johannes Janus zum 60. Mariengrund: Horst Zapka zum 88., Ruth
Zapka zum 85., Ingeburg Essert-Otte
zum 84. Marienhöhe: Ruth Knick
zum 80. Neu Brasilien: Gerhard Hille zum 83., Carola Knospe u. Rainer Zerche zum 60. Neues Leben:
Günter Völkerling zum 65. Neu Lindenau: Ingeborg Graichen zum 87.,
Elsbeth Falkenstein zum 85., Helmut
Tust zum 80., Roland Kirchhof zum
70., Mathias Schmelzer zum 65.
Nordstern: Inge Radünz zum 82.,
Inge Freiesleben, Helga Jank u. Helmut Schmitt zum 75., Irmgard Bretschneider u. Peter Linke zum 70.,
Brigitte Näthe u. Karin Traber zum
65., Roswitha Hoheisel z. 60. Ostende: Susanne Schumann zum 85.,
Ingeborg May, Günter Jahn, Engel-
Foto: birgitH/pixelio
Wir gratulieren in den KGV AltProbstheida: Sabine Klühe zum 65.
Alt-Schönefeld: Walter Engelstätter
z. 94., Rudolf Flögel z. 86., Ingeburg
Peter z. 80., Petra Köhler, Ursula Müller, Gisela Pfund, Winfried Becker u.
Bernd Kießig z. 70., Raisa Tverdokhlib u. Joachim Jahn z. 60. Am Birkenwäldchen: Peter Obst z. 80. Am
Hopfenberg: Ella Schade z. 90., Joachim Munsel z. 75., Gerhard Heinze
z. 65., Gabriele Schöne z. 60. Am Marienweg: Dagmar Böhme z. 81., Gisela Domann z. 70. Am Rietzschkestrand 1932: Karl-Heinz Gutbier z.
89., Annelies Hauck z. 86., Margit
Dietze u. Karl Lorenz z. 81., Josef Hansel zum 80., Christa Daßler zum 75.,
Gerd Hetzschold z. 70. Am Schillerhain: Bernd Höllriegel zum 60. Am
Wasserwerk: Gerhard Schneider z.
85. An der Albrechtshainer Straße:
Ilona Kahmann z. 65. An der großen
Eiche: Ursula Gürke z. 82., Renata
Scharmacher zum 80. Bodenreform
Schönau: Wolfgang Kersandt z. 70.
Buren: Günter Neundorf z. 81., Rudolf Beder z. 75., Dagmar Naumann
z. 70. Diesterweg: Klaus Hänsel u.
Bernhard Heinze zum 75. Eigene
Scholle: Helmut Schmidt z. 75. Erholung: Helmut Hönig z. 80., Dieter
Naundorf z. 75. Fortschritt: Wolfgang
Keller z. 82., Gerda Kaltenborn z. 75.,
Joachim Babucke z. 70., Renate Kluge z. 65., Ulrich Jungnickel zum 60.
Freundschaft: Horst Waschke zum
81. Frohe Stunde: Bernd Richter z.
65. Frohsinn: Dr. Peter Wünsche z.
70. Gartenfreunde Lößnig-Dölitz
1899: Ingrid Weißbach u. Theresia
Zeh z.86., Annelies Werner z. 82., Irmgard Langos, Magdalena Prescher u.
Wir gratulieren sehr herzlich unseren Gartenfreunden
Rainer Karfus,
1. Vorsitzender des KGV „Waldidyll” e.V. ,
zum 65. Geburtstag,
Günter Seidel,
1. Vorsitzender des KGV „Knautkleeberg 69” e.V. ,
zum 65. Geburtstag und
Monika Köppen,
1. Vorsitzende des KGV „Zum Parthengrund” e.V. ,
zum 60. Geburtstag.
Wir wünschen ihnen alles Gute, Gesundheit und Glück
sowie weiterhin viel Freude an der Vereins- und Vorstandsarbeit und verbinden dies mit einem herzlichen
Dankeschön für ihren jahrelangen, aktiven Einsatz für
Verein und Stadtverband.
Vorstand und Mitglieder der KGV „Waldidyll” e.V.,
„Knautkleeberg 69” e.V. und „Zum Parthengrund” e.V. sowie
der Vorstand des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V.
www.stadtverband-leipzig.de
bert Müller u. Klaus Schabacker zum
75., Helmut Blumrodt, Michael Borisch u. Rainer Weißer zum 65.,
Raisa Tverdokhlib u. Klaus Weigel
zum 60. Osthöhe: Artur Voigt zum
89., Rolf Müller zum 82., Gunther
Schmidt u. Wolfgang Stortz zum 70.
Paradies: Sigrid Lindner zum 75.,
Ingrid Janke zum 70., Bärbel Thüroff
zum 60. Portitz: Renate Eberle zum
70. Priessnitz-Morgenröte: Jane
Moros u. Helga Walther zum 82.,
Jochen Polenz z. 65. ReichsbahnKleingärtner Engelsdorf/Paunsdorf:
Brigitte Linke zum 70. Rose: Rita
Wenzel zum 65. Russenstraße: Roland Dreßler zum 70., Angelika Bennewitz zum 65. Sachsenland: HansJoachim Schmiale zum 75., Horst
Kreutzer z. 70., Werner Greif, Wolfgang Kresser u. Werner Spaczek
zum 65. Seilbahn: Rolf Nell zum
83., Günter Haufe zum 81., Karin
Sinnig zum 80., Olena Nudel zum
65. Siegismund: Kurt Lange zum
83., Marianne Dölßner z. 75., Günter Engel zum 65. Sommerheim:
Ingeborg Hampel zum 88., Jochen
Meyer zum 70. Sonnenglück: Elfriedelore Schneider zum 86., Heinz
Lier zum 81., Manfred Berger zum
75., Thomas Hippel zum 60. Stünzer Blick: Veronika Hermann zum
82. Theklaer Höhe: Friedrich Kniestedt zum 82., Margitta Mach zum
65. Verein f.naturgem. Ges.pflege
(Nat´l): Harry Gerhard z. 80. Volkshain Stünz: Irmgard Schöne zum
80. Waldessaum: Christa Doerffer
u. Renate Pauli zum 81., Ehrhardt
Adler zum 80. Waldfrieden: Egon
Dewender u. Udo Gemballa zum 86.,
Horst Bernsdorf u. Siegfried Wyzisk
zum 80., Ingrid Gemballa zum 70.
Westgohliser Gartenkolonie 1921:
Antje Liebig zum 70. Zum Hasen:
Thea Rose z. 84., Waltraud Schimpf
zum 81., Roland Dommsch zum
75., Ingrid Einbrodt und Hermann
Senft zum 70. Zur kleinen Birke:
Brigitte Hübler zum 65.
Übernehme
Dach- und Baumfällarbeiten
0341/ 94 56 450
0177/ 14 19 200
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
9
Vereins- und Kleingartenrecht
Sie fragen – wir antworten:
Darf ich in meinem Garten Asbestplatten verwenden?
Aus „Restbeständen” habe
ich meine Kompostanlage
mit Asbestplatten eingefasst. An verschiedenen
Stellen habe ich damit auch
Wegekanten gesetzt. Der
Vorstand verlangt von mir
deren Entfernung. Woraus
ergibt sich dieses Entfernungsverlangen?
Das Verlangen des Vorstandes ist völlig berechtigt. Diese Problematik wird in Zukunft ohnehin stärker in das
Blickfeld der Vorstandstätigkeit und all jener Pächter rücken, deren Laubendächer
mit Asbest eingedeckt sind
oder die bei Errichtung anderer in ihrem Eigentum befindlicher Baulichkeiten/Anlagen Asbest verwendet haben.
Asbest (asbesthaltige Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse) haben in den zurückliegenden Jahrzehnten
mannigfaltige Einsatzbereiche „erobert”. Nicht nur in
der ehemaligen DDR wurde
Asbest auch in den Kleingartenanlagen vielfältig verwendet. So u.a. als Dachabdeckungen, Fassadenverkleidungen, Trennwände von
10
Gartenlauben, als Einfassungen von Komposthaufen, als
Wege- und Beet-Einfassungen, als Blumenkästen u.a.
Dieser Prozess war immer
begleitet von wissenschaftlichen Untersuchungen und
Praxisanalysen. Sie bezogen sich schwerpunktmäßig
auch auf den Problemkreis
der Ver- und Bearbeitung von
Asbest (wie Sägen, Bohren,
Schleifen, Reinigen mit Bürsten oder Hochdruckreinigern).
Weil die wissenschaftlichen
schwerste Lungenerkrankungen mit Todesfolge), besteht
seit 1993 in Deutschland ein
allgemeines, dem Schutz der
Gesundheit und der Umwelt
dienendes Asbestverbot. Vorangegangen waren durch
den Gesetzgeber verfügte
Verwendungsbeschränkungen.
Rechtsgrundlagen sind die
Chemikalien-Verbotsordnung und die Gefahrenstoffordnung des Bundes in der
jeweils aktuellen und damit
gültigen Fassung.
Foto: A. Dreilich
§
Erkenntnisse und Ergebnisse der Praxisuntersuchungen immer stärker offenbarten, welche sehr ernstzunehmenden Gefahren von Asbest ausgehen sowie bei einem unsachgemäßen Umgang durch Freisetzung von
Faserstaub ausgehen können (das sind insbesondere
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
Das generelle Asbestverbot bezieht sich auf das Herstellen, das Inverkehrbringen und das Verwenden asbesthaltiger Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse.
Ausgenommen vom Verbot
sind Abbrucharbeiten (z.B.
der Abriss von Bauwerken,
die mit Asbest versehen sind),
Sanierungsarbeiten (z.B. das
Entfernen von Dachabdeckungen aus Asbest und das
Ersetzen durch asbestfreie
Materialien) und Instandhaltungsarbeiten (z.B. der Austausch beschädigter AsbestDachabdeckungen durch asbestfreies Material).
Daraus folgt u.a. auch, dass
der Einbau neuer oder gebrauchter Asbest-Dachabdeckungen oder die Verwendung noch vorhandener Asbest-Platten, auch als Komposter-Einfassung oder als
Wege-Einfassung (Leseranfrage) unzulässig ist.
Völlig berechtigt wird in
der Rechtspraxis darauf orientiert, dass den Sanierungsarbeiten anstelle der Instandhaltung der Vorrang gegeben werden sollte.
Zu unterstützen ist auch
der Trend in der Bildung einer den Gefahren entsprechenden Rechtsposition, wo-
Dr. Wolfgang Rößger
Fachberater Recht
des Stadtverbandes Leipzig der
Kleingärtner e.V.
nach diese Sanierungsarbeiten, die immer eine Entsorgung von Asbest einschließen, ungeachtet der gegenwärtigen Rechtslage, die eigenes Handanlegen gestattet, immer von einer Fachfirma vorgenommen werden
sollten. Diese arbeitet dann
wiederum mit einem autorisierten Abfallentsorgungsunternehmen zusammen.
Es liegt im Interesse aller,
die aktuelle Kleingartenordnung (KGO) – auch andere
Sachverhalte betreffend – zu
überdenken und Regelungen, die den Umgang mit
Asbest betreffen, neu aufzunehmen bzw. vorhandene
zu präzisieren.
So sollte nicht nur das Verwendungsverbot, wie ausgeführt, sondern auch das
Verbot der Lagerung von Asbest in der Gartenlaube oder
anderen Baulichkeiten – wie
überhaupt im Kleingarten –
in der KGO aufgenommen
werden. Vorständen sollte
das Recht eingeräumt werden, vom aktuellen Pächter,
der zugleich immer der Eigentümer dieser Sachen ist,
z.B. bei Zweifeln am Zustand
und der Sicherheit der Dachabdeckung, zu verlangen,
dass er die Begutachtung
und die ggf. notwendigen Instandsetzungs- bzw. Abrissarbeiten von einer Fachfirma
innerhalb der vom Verpächter gesetzten Frist durchführen lässt. Offensichtlich ist es
auch notwendig, ein Verbot
für das Vergraben von Asbest im Kleingarten in die
KGO aufzunehmen.
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Vereins- und Verbandsleben
Johannistal: Wir mussten, weil wir ab und zu mal müssen!
E
ine interessante Überschrift über ein ganz alltägliches Thema, das
bei uns aber mit großen finanziellen Auswirkungen verbunden war.
Was war geschehen? Das
Vereinshaus unseres KGV
„Johannistal” hatte für die
„dringenden menschlichen
Bedürfnisse” der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner
über Jahrzehnte eine gemauerte abflusslose Sammelgrube, die mehrmals jährlich abgepumpt wurde. Neue EUVerordnungen und die daraus resultierenden gesetzlichen Regelungen schreiben
vor, dass, wenn keine Anbindung an das öffentliche
Abwassersystem möglich ist,
eine geprüfte Sammelgrube
zum Einsatz kommen muss.
Bei bestehenden Anlagen ist
eine Dichtheitsprüfung erforderlich, die unsere alte Grube nicht bestanden hätte.
Die Mitgliederversammlung
musste also den harten Beschluss fassen, die ursprünglich für die Erneuerung der
Eingangstore angesparten
Mittel für diese „Bedürfnisse”
einzusetzen.
Frost und Schnee behinderten die Arbeiten an der neuen Sammelgrube.
Fotos: Verein
Diese neue Sammelgrube entspricht den EU-Normen.
So geschah es auch im
Dezember 2012. Was folgte,
war das übliche Procedere:
Lösungen suchen, Angebote einholen, Mitwirkende aktivieren usw. Das kennen sicher alle Vereine. Einige Aufgaben, wie z.B. Tiefbauarbeiten, konnten wir nicht in
Eigenleistung durchführen,
so dass Fremdleistungen genutzt werden mussten.
können. Hoffen wir, dass die
zugesagten Fördermittel tatsächlich bestätigt und zur
Verfügung gestellt werden,
damit andere notwendige
Maßnahmen im Verein auch
durchgeführt werden können.
Was ist noch zu sagen?
Ohne die beiden Hauptakteure, Gartenfreund Wolfgang
Preußler und den Freund unserer Gärten, Wolfgang Liebelt, wäre das nicht möglich
gewesen. Natürlich soll auch
die bauausführende Firma
erwähnt werden. Ein herzliches Dankeschön an dieser
Stelle den fleißigen Männern.
Winfried Heydel
Wolfgang Preußler
KGV Johannistal 1832 e.V.
Kleinkläranlagen nicht „aussitzen”
Wie bereits mehrfach berichtet, hat der Freistaat Sachsen auf der Grundlage der
EU-Gesetzgebung gesetzliche Regelungen erlassen,
die jeden Eigentümer mit einer Kleinkläranlage auf seinem Grundstück verpflichtet, bis zum Ende der festgesetzten Sanierungsfrist diese
auf den Stand der Technik
umzustellen. Das betrifft auch
die Kleinkläranlagen in unseren Kleingartenanlagen.
Die Umrüstung der Altanlagen soll bis 2015 abgeschlossen sein, wobei für den
Bauherren Landesförderung
gewährt werden kann. Um in
Leipzig die volle Förderung
zu erhalten, ist im Stadtgebiet für die meisten Lagen
die Maßnahme bis Ende 2013
abzuschließen. Es ist also
höchste Zeit, jetzt noch Planung, Genehmigungsanträge und Ausschreibung einzuleiten. Dann besteht noch
eine Chance, im Herbst die
Nachrüstung der Kleinkläranlage zu realisieren. Die Förderung ist größenabhängig
und kann zwischen 15 und
20 Prozent der Aufwendungen betragen.
Kleingärtnervereine, denen
die Realisierung dieser Forderung bevor steht, können
sich vertrauensvoll an den
KGV „Volksgesundung” wenden. Gartenfreund Dr. Thilo
Hänßgen ist bereit, die Gartenfreunde bei der fachtechnisch begründeten Genehmigungsplanung zu unterstützen. In der KGA wurde
eine Anlage errichtet, die von
Interessenten besichtigt werden kann. Die Gartenfreunde
sind auch bereit, Tipps und
Erfahrungen weiterzugeben.
Weitere Informationen und
Auskünfte gibt es in der Geschäftsstelle des SLK und im
Internet (SLK Startseite, Interner Bereich).
-r
www.stadtverband-leipzig.de
Zeitlich sollte nun alles so
ablaufen, dass es noch vor
der Gartensaison 2013 fertig
ist. Alles war fein sauber geplant und die Akteure gefunden, doch da schlug der Winter noch einmal lang und kräftig zu. In Eis und Schnee
wurde gebaggert, per Hand
gegraben und manchmal angesichts der Widrigkeiten leise geflucht.
Doch trotzdem ging es zügig voran, so dass der planmäßigen „Inbetriebnahme”
Ende April nichts mehr im
Wege stand. Natürlich gab
es kein kollektives Einweihungs-Wasserlassen, aber
es ist wieder ein wichtiges
Projekt des Vereins realisiert
worden, auf das wir stolz sein
Fuhrbetrieb Frank Gäbler
Baustoffe und Transporte
Wir fahren auch für Sie …
•
•
•
•
•
•
Sand, Kies, Schotter, Splitt,
Erde, Rindenmulch,
und auch Beton.
Baustofftransporte bis 7,5 Tonnen mit Kranentladung
Mit Multicar auch Kleinstmengen lieferbar
Liefertermine, Beratung und Preisangebote zur
angegebenen Bürozeit
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Tel. 034298 - 6 83 80 Fax: 034298 - 6 83 42
Funk 0171 - 62 01 896
Bürozeit: Montag bis Freitag 16 bis 18 Uhr
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
11
Vereins- und Verbandsleben / Gartenfachberatung
KGV „Am Hopfenberg” wird 75 und sagt „Dankeschön”
D
er 75. Geburtstag des
KGV „Am Hopfenberg”
sollte mit Freude und
Stolz begangen werden, weil
alle Vereinsmitglieder am
Aussehen der Kleingartenanlage großen Anteil haben.
Deshalb wurden die Feierlichkeiten vor allem als Dankeschön für die aktiv tätigen
Gartenfreunde gestaltet.
Gegründet wurde der KGV
am 1. Juli 1938. Die Kleingartenanlage (KGA), mit ca.
100 Parzellen, liegt im Leipziger Norden, neben dem
Viadukt in Wahren.
Kinder- und Sommerfeste in
Leipziger KGV 2013
• 5./6.7.: „Leipzig-Stünz”
• 5.-7.7.: „Sachsenland”
• 6.7.: „Bach´sche Erben”
• 6.7.: „Brandts Aue”
• 6.7.: „Leipzig-Sellerhausen”
• 6.7.: „Leutzscher Aue”
• 6.7.: „Seilbahn”
• 6./7.7.: „Abendsonne”
• 6./7.7.: „Leipzig-West” – 111
Jahre
• 6./7.7.: „Priessnitz-Morgenröte”
• 6./7.7.: „Schreber-Hauschild”
• 6./7.7.: „Seehausener Straße”
• 7.7.: „Naturheilverein Leipzig III”
• 13./14.7.: „Naturheilkunde
Eutritzsch”
• 13./14.7.: „Phönix 1894”
• 20.7.: „Leipzig-Leutzsch”
(Weinberggärten)
• 20.7.: „Mariengrund”
• 20.7.: „Trommelholz”
• 20./21.7.: „Elstertal 1905”
• 20./21.7.: „Neu-Brasilien”
• 26./27.7.: „Volkshain Anger”
• 26./27.7.: „Volksgesundung”
• 27./28.7.: „Osthöhe”
• 27./28.7.: „Probstheida”
• 2.-4.8.: „Alt-Schönefeld”
• 2.-4.8.: „Hoffnung West 1926”
• 2.-4.8.: „Westgohliser Gartenkolonie 1921”
• 3.8.: „Leinestraße”
• 3./4.8.: „Am Kärrnerweg”
• 3./4.8.: „Fortschritt”
• 3./4.8.: „Leipzig-Lindenau”
(Friesengärten)
• 10.8.: Theklaer Höhe”
• 10.-11.8.: „Gartenfreunde
Lößnig-Dölitz 1899”
• 17.8.: „An der Dammstraße”
• 17.8.: „Gartenfreunde Südost”
• 17.8.: „Vergißmeinnicht”
• 17.8.: „Zum Stausee”
• 24.8.: „Stünzer Höhe”
12
Das Kleingartenwesen Leipzigs profitierte in den 30er
Jahren des 20. Jahrhunderts
von einem Grünplan, der auf
den Erhalt bestehender und
die Gründung neuer KGV gerichtet war. In diesem Zusammenhang entstand der
KGV „Am Hopfenberg”. Noch
heute ist die Tochter eines
Gründungsmitgliedes aktiv
im Verein tätig.
Seit der Vereinsgründung
stand die Gestaltung der KGA
im Mittelpunkt. So wurde z.B.
bereits 1939 eine Wasserleitung für alle Parzellen verlegt. Die Nähe der viel befahrenen Eisenbahntrasse bereitete den Gartenfreunden
auch Sorgen. Der Funkenflug der Dampflokomotiven
veursachte einige Laubenbrände. Das konnte die Kleingärtner jedoch nicht entmutigen. Sie bauten weiter und
bald stand in jeder Parzelle
eine Laube. 1973 wurde die
Wasserleitung erneuert und
unterirdisch verlegt.
Da im Bereich der GeorgSchumann-Straße 1976 mehrere Parzellen dem Bau einer Trinkwasserleitung für
Grünau weichen mussten,
gestalteten die Gartenfreunde einen neuen Eingangsbereich, der heute noch exis-
tiert und Zugang zum Kleingartenpark Nord ist. Die Orientierungstafel wurde 2005
vom damaligen OBM Wolfgang Tiefensee enthüllt. Im
selben Jahr wurde der KGV
als Sieger im Wettbewerb
„Kleingartenanlage des Jahres 2005” geehrt und entsprechend ausgezeichnet.
Eine Gemeinschaftskomposteinrichtung wurde 2006
ihrer Bestimmung übergeben, und 2007 kamen neue
Tore mit automatischen Verschlusseinrichtungen an die
Eingänge der KGA. Ein Vereinshaus mit Gaststätte und
Kegelbahn erhöht die Attraktivität der recht ansehnlich
gestalteten Anlage, die von
der Bevölkerung der angrenzenden Wohngebiete oft zum
Erholen besucht wird.
-r
Kindertag im KGV „Freundschaft”
Auf den Kindertag hatte sich der Nachwuchs unseres Vereins
lange gefreut. Bei einer Gartenfreundin standen die Kinder
Schlange, um sich schminken zu lassen. Anschließend ging
es auf Schnitzeljagd durch die Gärten der Anlage, um die
Schatztruhe auf dem Piratenschiff zu orten. Auch die Erwachsenen waren herausgefordert. Ihre Kinder in Schubkarren verfrachtet, mussten sie einen Parcours schnell absolvieren. An
der Waffelbäckerei herrschte Andrang. Der gesellige Nachmittag mit Tanz, Gesang und kleinen Geschenken gefiel Kindern,
Eltern und Großeltern.
Evelyn Jupe, KGV „Freundschaft”
Neue Obstarten: die Kornelkirsche
Diese Früchte gehörten, wie
vieles andere Obst, zu den
Wildobstarten. Durch intensive züchterische Bearbeitung ist aus Hartriegel (Cornus mas) ein Obst entstanden, das als echte Delikatesse im Handel ist. Die Pflanzen haben im August/September 2,5 cm große, kurzstielige, rote Früchte, weshalb der Name „Kirsche” naheliegt. Kornelkirschen sind
aber nicht mit den Kirschen
verwandt!
Der meist mehrstämmige
Großstrauch ist in seiner Ursprungsform im Kaukasus
beheimatet. Deshalb sind die
Pflanzen absolut winterhart.
Die Pflanzen sind robust und
benötigen kaum Pflege.
Bei offenem Boden kann
ganzjährig gepflanzt werden.
Zwei Gehölze nebeneinan-
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
der erhöhen später den Ertrag. Ein sonniger Standort
ist vorteilhaft, halbschattig ist
aber auch möglich. Ausgewachsen erreichen die Großsträucher eine Höhe von vier
Früchte der Kornelkirsche.
Foto: Wouter Hagens
Metern, können aber problemlos zurückgeschnitten
werden. Je nach Witterung
können unbelaubte Zweige
schon im Februar als Ziergehölze in die Vase. Aus den
gelben „Pinselchen” werden
im Garten, sofern man die
richtigen Sorten gepflanzt
hat, die leckeren Früchte.
Sorten: Cherry Lady – längliche Früchte, Schönbrunner
– dunkelrot, Jolico – große
Früchte. Mir gefällt der etwas
säuerliche Geschmack bei
der Ernte vom Baum gleich
in den Mund. Andere Gartenfreunde werden sicher Säfte, Marmeladen oder Liköre
aus diesem schmackhaften
Obst herstellen. Im Herbst
wird das Laub rötlich. Das
Holz ist besonders hart.
Edgar Schmitt
KGV „Alt Schönefeld“
www.stadtverband-leipzig.de
Vereins- und Verbandsleben / Gartenfachberatung
Grillparty mit gehörlosen Kleingärtnern
O
bwohl am 12. Juni
etwa 30 Personen
im Garten des Hauses der Kleingärtner versammelt waren, ging's ruhig zu.
Es war eine Grillparty mit der
Kleingärtnergruppe des „1.
Leipziger Gehörlosenvereins
1864”. Die Gäste verständigen sich per Gebärdensprache. Das tat dem Wissensdrang keinen Abbruch
und sie hatten auch kleingärtnerische Fachfragen im
Gepäck. Da ging es z.B. um
das Schneiden der Stachelbeersträucher, das Entfernen von Wald- und Parkbäumen aus Parzellen, die Situation in den Überschwemmungsgebieten usw. Stadtverbandsvorsitzender Robby Müller beantwortete alle
Fragen; mit Hilfe von Lutz
Köhler als Übersetzer.
Höhepunkt war die Grillparty. Sie wird jedes Jahr im
Juni im Haus der Kleingärtner veranstaltet und ist Teil
der Zusammenarbeit mit der
Kleingärtnergruppe des Gehörlosenvereins, der seinen
Sitz in der Villa Davignon,
Friedrich-Ebert-Str. 77, hat.
Dort treten auch Gartenfach-
Mit Lutz Köhler (r.) an der Seite
beantwortete Robby Müller alle
Fragen der gehörlosen Gartenfreunde.
Neues aus der
BZG Nord
berater und Vorstandsmitglieder des SLK zu verschiedenen Themen auf.
Später ging es weniger gartenfachlich, sondern lukullisch zu. Das Team der Geschäftsstelle hatte keine Mühe gescheut und mit Salaten, Steaks und Bratwürsten
sowie diversen Getränken
ein reichhaltiges Angebot präsentiert. Das kam bei den
gehörlosen Kleingärtnern gut
an und wurde mit Dankesworten und Gastgeschenk
gewürdigt.
„Es war ein sehr schöner
Nachmittag, wir kommen im
nächsten Jahr wieder”, war
die einstimmige Meinung bei
der Verabschiedung. Herzlichen Dank an die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des
SLK, die dazu beigetragen
haben.
-r
Konkrete Informationen gab
es bei der Beratung der BZG
Nord am 28. Mai im Vereinshaus des Kleingärtnervereins
„Heimatscholle 1893”. Dazu
hatten sich 15 Gartenfreunde eingefunden, die vom Obmann Rainer Hennig begrüßt
wurden.
Als Gast war POR Axel Palitzsch mit von der Partie. Er
stellte u.a. die neue Polizeistruktur im Bereich der Stadt
Leipzig vor und verwies dabei auf die konkreten Ansprechpartner (samt Telefonnummern) für die KGV.
Die Bürgerpolizisten sind jeweils für mehrere Kleingartenanlagen zuständig.
Da in vielen Vereinen die
Vorbereitungen für die traditionellen Kinder- und Sommerfeste auf Hochtouren liefen, war die Frage nach den
Gema-Gebühren berechtigt.
Bezugnehmend auf die Veröffentlichung im Fachberater
(Mai 2013,S. 23) konnten die
Gemüter beruhigt werden.
Demnach soll es im Zuge
einer Übergangslösung 2013
nicht zur Durchsetzung der
Tarifreform kommen. Eine
Anmeldung der Veranstaltungen bei der Gema ist immer empfehlenswert.
-r
Eine etwas andere Bezirksgruppenberatung
Leider kamen am 1. Juni nur
acht Vorsitzende zur Beratung der Bezirksgruppe
(BZG) Nordwest. BZG-Obmann Bernd-Udo Kellner hatte ins Deutsche Kleingärtnermuseum eingeladen. Für die
acht Unermüdlichen war es
eine gelungene Veranstaltung. Ingrid Jach und Alex-
andra Ulich begleiteten die
Gäste durch die Dauerausstellung „Deutschlands Kleingärtner vom 19. zum 21. Jahrhundert” und die Kabinettausstellung „Kult.Kitsch.Gartenzwerg.” Die beiden ehrenamtlichen Museumsführerinnen erläuterten die mit
Bildern und Tafeln darge-
stellte Entwicklung sehr anschaulich. Beim Mittagessen
in der Vereinsgaststätte gab
es einen interessanten Erfahrungsaustausch. „Auch
das ist BZG-Arbeit, denn nur
wer die Geschichte kennt,
kann die Gegenwart richtig
verstehen”“, so die Meinung
der Teilnehmer.
-r
Giftpflanzen im Kleingarten: Teil 19 – Roter Fingerhut
Geschichte: Entdeckt vermutlich im 5. Jahrhundert
durch Iren. Leonhard Fuchs
(1501-1566) beschrieb die
Pflanze in seinem berühmten Kräuterbuch. Die Wirkung
erläuterte der englische Arzt
William Withering (1741-1799)
1785 in seinem Buch über
die Pflanze. Er erkannte die
Anwendung zur Stärkung des
Herzens. In irischen und englischen Sagen dient die Blüte Elfen als Kopfbedeckung.
Roter Fingerhut war die Giftpflanze des Jahres 2007.
Vorkommen: Roten Fingerhut (Digitalis purpurea L.)
findet man verstreut und gesellig auf Kahlschlägen, Waldlichtungen und an Waldwegen. Als Zierpflanze in Gärten und Anlagen mit variie-
render Blütenfarbe von weiß
bis dunkel, lila, rot.
Beschreibung: Sie ist eine
zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr große runzlige, unterseits graufilzige, oberseits
flaumige Blätter in Rosetten.
Im zweiten Jahr geht ein 0,5
bis 1,5 m langer, aufrechter,
unverzweigter Stängel hervor mit hellen bis lilaroten
weitröhrigen, glockigen Blüten, 5 cm lang, innen mit
dunklen, weiß umrandeten
Flecken. Früchte zweifächrige Kapseln mit zahlreichen
kleinen, braunen Samen.
Blütezeit: Juni bis August.
Giftige Teile: Alle Pflanzenteile wie Blätter, Blüten und
Samen. Alle Arten sind giftig.
Giftige Wirkstoffe und Toxizität: Viele herzwirksame
Verbindungen (Steroid-Glykoside vom Kardenolidtyp)
wie Digitoxin, ferner Saponi-
Roter Fingerhut.
Foto: Jörg Hempel/wikipedia
„Blüht eine Blume, lehrt sie uns Schönheit. Blüht sie nicht, lehrt sie uns Hoffnung.”
www.stadtverband-leipzig.de
(Digitalis purpurea)
ne. Als tödlich wird die Aufnahme von 2 bis 3 Blättern
angesehen.
Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Seh- und Herzrhythmusstörungen.
Erste Hilfe: Ausspucken der
Pflanzenteile, Säubern von
Mund- und Rachen, Einnahme von viel Flüssigkeit.
Hinweise: Schwere Vergiftungen selten, da der bittere Geschmack der Pflanze
und das meist einsetzende
Erbrechen die Aufnahme größerer Pflanzenmengen verhindert. Falls Symptome auftreten, umgehende medizinische Behandlung veranlassen.
Olaf Weidling
Gartenfachberater der
Fachkommission des
Stadtverbandes
Chao-Hsiu Chen (chinesische Autorin)
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
13
Gartenfachberatung
Wissenswertes aus unserer Vogelwelt: Reiher
A
n Flüssen, Bächen,
Seen, Teichen und
kleinsten Gewässern
stellt sich ein großer, grauweiß aussehender Vogel mit
langen Beinen und langem
Hals ein. Obwohl kein Gartenvogel, ist der Graureiher,
auch Fischreiher genannt,
hier auf Nahrungssuche zu
beobachten; vor allem, wenn
sich Fischteiche in unseren
Gärten befinden.
Der Graureiher ist nach Kranich und Storch der
drittgrößte heimische
Vogel. Seinen Namen
hat er von der Farbe seines
Gefieders. Die Flügelspannweite beträgt 155 bis 175
Zentimeter. Ein ausgewachsener Graureiher wiegt trotz
seiner Größe nur 1,5 bis 2 kg.
Das Gefieder auf Stirn und
Oberkopf ist weiß, am Hals
grauweiß und auf dem Rücken aschgrau mit weißen
Bändern. Graureiher haben
schwarze Augenstreifen und
drei lange schwarze Schopffedern, die einen Federbusch
bilden. Der kräftige Schnabel ist gelb-orange gefärbt.
Beide Geschlechter sind
gleich gefärbt, Männchen im
Durchschnitt etwas größer.
Bei Jungvögeln ist der Hals
meist grau, Schmuckfedern
im Nacken fehlen noch.
Im Flug kann man Graureiher an langsamen Flügelschlägen und dem s-förmig
eingezogenen Hals erkennen, Störche und Kraniche
fliegen mit gestrecktem Hals.
Graureiher brüten in Kolonien meist auf hohen Bäumen
in gewässernahen Gehölzgruppen, wo das Nest von
beiden Vögeln aus Zweigen
erbaut wird. Im Zeitraum von
März bis Juni werden in 25
bis 28 Tagen drei bis fünf
hell blaugrüne glanzlose Eier ausgebrütet. Bis zum 14.
Lebenstag werden die Nestlinge gehudert, ab dem 20.
Tag werden die Jungvögel
allein gelassen. Mit 30 Tagen sind sie in der Lage, auf dem Brutbaum
auf andere Äste zu klettern, mit etwa 50 Tagen
sind sie flugfähig. Sie kehren
meist noch zehn bis zwanzig Tage zum Nest zurück.
An Brut und Aufzucht beteiligen sich beide Elternvögel. Die Sterblichkeit junger
Reiher ist groß, in den ersten sechs Monaten sterben
70 % der Jungtiere. Der älteste nachgewiesene Graureiher wurde 35 Jahre alt.
Graureiher.
Graureiher dringen immer
mehr in städtische Gebiete
vor. Selbst mitten in Leipzig,
im Zoo, befindet sich eine
Brutkolonie. Beim Spaziergang im Rosental kann man
vom Zoo-Schaufenster aus
den regen Flugbetrieb beobachten.
Neben der Hauptnahrung
Fisch ernährt sich der Reiher
von Mäusen und anderen
kleinen Säugetieren, aber
auch von größeren Insekten.
Bei der Fischjagd steht er im
seichten Wasser und lauert
auf schwimmende Fische an
der Oberfläche. Dann schlägt
er blitzschnell zu und würgt
erbeutete Fische hinunter.
Ein ausgewachsener Reiher
kann einen 30 bis 35 cm großen Fisch verschlucken.
Um Graureiher vom Gartenteich fernzuhalten, gibt es
verschiedene Möglichkeiten.
Bewegungsmelder, die den
Anflug des Reihers erkennen und einen Wasserstrahl
Foto: J. M. Garg
Silberreiher.
Foto: Lukasz Lukasik
oder ein Tonsignal abgeben,
das Aufhängen von glitzernden, reflektierenden Gegenständen, die im Sonnenlicht
funkeln und den Reiher blenden sowie das Aufstellen einer Fischreiher-Attrappe sollen funktionieren. Wirksam
sind Angelschnüre, die längs
und quer über den Teich gespannt werden. Haben Sie
andere Möglichkeiten ausprobiert? Teilen Sie mir Ihre
Erfahrungen bitte mit.
Sieht man einen weißen
Reiher, ist das kein Albino,
sondern ein Silberreiher. Er
ist so groß wie ein Graureiher, aber schlanker und besitzt einen besonders langen
14
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
Hals. Im Winterhalbjahr ist
der Schnabel gelb, zur Brutzeit schwarz mit gelber Basis.
Der Silberreiher ist 85 bis
100 Zentimeter groß, die Flügelspannweite beträgt 145
bis 170 Zentimeter, das Gewicht liegt bei 1 bis 1,5 kg.
Der Silberreiher hat keine
Schmuckfedern am Hinterkopf. Silberreiher leben in
einer monogamen Saisonehe und werden im zweiten
Lebensjahr geschlechtsreif.
Früher musste man nach
Ungarn reisen, um diese weißen Reiher zu Gesicht zu bekommen. Seit 1992 brüten
sie in den Niederlanden.
Von den Niederlanden trat
der Silberreiher seinen Zug
durch Europa an. Man kann
ihn vielerorts sehen. 2002 gelang der Nachweis von Bruten an einem Voralpensee,
2012 in Vorpommern. Bald
wird die Zahl der Nachweise
weiter zunehmen. Einzelne
Wintergäste bleiben das ganze Jahr hier, z.B. am PleißeRückhaltebecken Stöhna im
Leipziger Südraum.
Im Garten findet die Brutperiode der Singvögel ihr
Ende. Nachdem die letzten
Jungvögel die Nistkästen verlassen haben, sollten diese
sofort gereinigt werden, da
Parasiten sich gern in altem
Nistmaterial aufhalten und
ihre Brut darin ablegen. Wird
die Reinigung unterlassen,
werden in den Bruthöhlen
übernächtigende Tiere oder
die nachfolgende Jungengeneration gleich wieder von
Ungeziefer befallen.
Klaus Rost
www.stadtverband-leipzig.de
Gartenfachberatung / Anzeige
Heilende Pflanzen vor unserer Haustür: Wundklee
W
undklee (Anthyllis
vulneraria) ist eine
ausdauernde Pflanze. Sie gehört zu den Schmetterlingsblütlern, ist in ganz
Europa verbreitet, liebt kalkreiche, trockene Böden und
viel Sonne. Durch intensive
Landwirtschaft und Düngung
wird die Verbreitung der Pflanze jedoch eingeschränkt.
Wie alle Schmetterlingsblütler bindet der Wundklee
Stickstoff im Boden. Er wird
5 bis 40 cm groß und ist in
allen Teilen seidig behaart.
Auffallend sind die gelben
Blüten, die den Betrachter
von Juni bis September erfreuen. Je nach Sonnenintensität sind die Blüten an
den Spitzen mehr oder weniger rötlich gefärbt. Die Hülsen sind einsamig.
Wundklee ist unter vielen
Namen bekannt, wie Apothekerklee, Kretzenkraut, Mut-
Wundklee ist vielseitig einsetzbar.
Foto: Rasbak
tergottes-Schühlein, Schreiklee oder Wundkraut. Sie weisen auf die Bedeutung als
Volksmedizin hin.
Als Droge werden Blüten
oder blühendes Kraut genutzt. Die Blüten enthalten
Gerbstoffe, das Kraut enthält
Flavonoide, Isoflavonoide sowie Gerbstoffe.
Wundklee ist Teil von Teemischungen zur Herbst- und
Frühjahrskur. Hilfreich ist der
Tee bei Husten und als Umschlag bei schwierigen Wun-
www.stadtverband-leipzig.de
den und Frostschäden. In
der Schulmedizin findet das
Gewächs keine Anwendung,
doch es ist gefragte vor allem als Wundheilmittel. Oft
wird Wundklee mit Spitzwegerich gemischt, der ähnliche Wirkungen aufweist.
Frischer Saft aus den Blättern des Wundklees hilft gegen kleine Wunden und Lippenherpes. Gegen schlecht
heilende und eiternde Wunden wird frisch gequetschter
Wundklee als Pflaster aufgebracht. Schürfwunden/Blasen können mit einer Salbe
aus Wundklee mit Schweineschmalz oder einem Ölauszug behandelt werden.
Frische Blüten, in Salate
gegeben, regen den Stoffwechsel an und stärken Magen und Darm. Außerdem
wurde der Wundklee als Beschreikraut genutzt; er sollte gegen böse Einflüsse, He-
xen und Verwünschungen
schützen. So wurde Wundklee dem Tierfutter beigegeben, um das Vieh zu schützen. Er verbessert den Boden, wirkt durch der Erosion
entgegen und ist eine gute
Futter- und Bienenpflanze.
Dr. Hannelore Pohl
Termine: 5.7., 18 Uhr, Vortrag mit Heilpraktiker Hans
Lakowski zu „Heilpilzen in
der Naturheilkunde”, 3 Euro,
Anmeldung erforderlich.
7.7., 15 Uhr, Vortrag „Bienen
und Honig” mit Imkerin Ulrike Richter. 6 Euro, Kinder
2 Euro.
Botanischer Garten Oberholz
Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna-Oberholz (ab Mai Mo-Fr 8-12
Uhr, Sa/So+Feiertage 10-16 Uhr
geöffnet)
Tel.: (034297) 4 12 49
E-Mail: [email protected]
www.botanischer-garten-oberholz.de
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
15
Gartenfachberatung
„Garten-Olafs” Kalendergedanken für den Juli
Liebe Gartenfreunde,
können Obst und Gemüse
aus überfluteten Gärten gegessen werden? Vorsicht ist
geboten, denn die vom Wasser zurückgelassenen Ablagerungen können Schwermetalle und Arsen enthalten.
Ist die Ablagerung max. 5
cm dick, wird durch Umgraben ein Verdünnungseffekt
erreicht. Bei mehr als 5 cm
sollten Untersuchungen der
Sedimente und des darunter
liegenden Bodens vorgenommen werden, um Aussagen
über die Genusstauglichkeit
der Ernte treffen zu können.
Die Böden speichern die
Schadstoffe jedoch lange!
Daran ändern Auswaschungen kaum etwas. Viele Stoffe sind schon in kleinen Mengen hochgiftig. Über die Wurzel können sie in die Pflanzen gelangen.
Doch Aufnahme und Einlagerung sind von verschiedenen Faktoren abhängig.
Generell lässt sich sagen,
dass in den generativen (geschlechtlichen) Pflanzenteilen geringere Mengen eingelagert werden. Früchte und
Blüten sind daher weniger
belastet. Bei Obst sowie Bohnen, Erbsen, Gurken, Paprika und Tomaten sind keine
oder nur geringe Rückstände zu erwarten.
Anders sieht es mit den
vegetativen (ungeschlechtli-
+ kurz notiert +
In der Geschäftsstelle des
Stadtverbandes Leipzig der
Kleingärtner können ab September 2013 wieder Bodenproben abgegeben werden.
chen) Teilen der Pflanze aus.
In ihnen wird häufig eine vermehrte Schadstoffeinlagerung festgestellt.
Das betrifft besonders
Salat, Spinat und Küchenkräuter, aber auch
die Wurzelgemüse wie
Möhren und Porree.
Auch die Kohlgemüse
aus den betroffenen Gärten
sollten möglichst nicht verzehrt werden.
Obstgarten: Süßkirschen
sollte man sofort nach der
Ernte schneiden. Der Schnitt
bei oder sofort nach der Ernte ist für Süßkirschen optimal. Die Schnittwunden verheilen gut. Lästigem Gum-
Start für die Streuobstwiese
Foto: SLK
Ende April holten Gartenfreunde des KGV „Naturheilkunde
Eutritzsch” fünf Obstbäume beim Stadtverband ab, die während
der Messe „Haus-Garten-Freizeit 2013” auf der großen Ausstellungsfläche des SLK gestanden hatten. Auf im Vorjahr
zurückgebauten Parzellenflächen wurden Pflanzlöcher ausgehoben und die Obstbäume durch Vorstand und Kleingärtner in
die Erde gebracht. Auch die erste Bewässerung gehörte zur
Zeremonie. Stolz können wir jetzt sagen, damit vielleicht auch
die Grundlage für eine Streuobstwiese gelegt zu haben.
Der Vereinsvorstand möchte sich noch einmal beim Vorstand
des SLK für diese Spende bedanken und hofft, in naher Zukunft auch Ernte-Erträge vorweisen zu können.
Wolfgang Moser, Vors. KGV „Naturheilkunde Eutritzsch”
Ankauf von Eisen, Schrott,
Buntmetall, Kabelschrott
und Altpapier
Wir haben montags bis freitags
von 9 bis 17 Uhr für Sie geöffnet.
Leipzig-Paunsdorf,
Einfahrt Hohentichelnstraße
Firma Wagner, Tel. (0341) 2527860
16
mifluss nach starken Eingriffen wird weitgehend vorgebeugt. Schwer erreichbare Äste sollte man
mit Kirschen absägen
und am Boden ernten.
Pfirsiche sind ausgiebig zu wässern, um
große Früchte zu ernten. Zwei Wochen vor
der Ernte sind sie für reichlich Wasser besonders dankbar. Bei Wassermangel gibt
es keine großen Pfirsiche.
Eine einmalige Gabe von 20
bis 30 l je Quadratmeter ist
günstiger als dieselbe Menge in mehreren kleinen Gaben. Rechtzeitiges Abstützen stark tragender Obst-
Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2013
bäume beugt dem Astbruch
vor.
Pflanzenschutz: Kraut- u.
Braunfäule bei Tomaten.
Schadbild: Die Pilzsporen
(Phytophthora infestans) lassen sich auf den Blättern nieder und verursachen graugrüne Flecken, die sich später braun bis schwarz färben. Danach bilden sich an
den Stängeln dunkle Flecke
und an den Früchten breiten
sich helle Flecken aus, die
mit der Zeit braun und runzlig werden. Vollernten von
Buschbohnen aus dem Spätanbau kann man nur erwarten, wenn der 15. Juli als
letzter Aussaattermin nicht
überschritten wird. Später
ausgesäte Buschbohnen ergeben kaum noch einen Ertrag, da vor allem die Nächte zu kalt sind. Das Kraut
abgeernteter Buschbohnen
sollte man nicht ausreißen,
sondern dicht über dem Boden abschneiden. Auf diese
Weise bleiben die Wurzeln
im Boden und mit ihnen der
von den Knöllchenbakterien
gesammelte Stickstoff.
In den letzten Julitagen beginnt man mit der Aussaat
von Feldsalat für den Verbrauch im Herbst. Grünkohl
kann noch bis Ende Juli gepflanzt werden.
Ende Juli sind die Wellpappgürtel erstmals zu kontrollieren. Unter dem Gürtel
und in Rindenritzen entdeckte Larven und Puppen werden vernichtet, aus ihnen entwickelt sich Anfang August
leicht die zweite Generation
des Apfelwicklers.
Bis zum nächsten Monat
Ihr Garten Olaf
Leipziger Gartenfreund
236. Ausgabe – Leipzig im Juli 2013
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Redaktions- und Anzeigenschluss für die Ausgabe August 2013 ist der 15. Juli.
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