Jahrbuch - Gesamtverband textil+mode
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Jahrbuch - Gesamtverband textil+mode
06 Jahrbuch der deutschen Textil- und Modeindustrie 2006 Jahrbuch 200 5 2006 Bestmögliche Textilveredlung Dieses Label zahlt sich aus! A. MonfortsTextilmaschinen GmbH & Co. KG · Germany Schwalmstrasse 301 D-41238 Mönchengladbach Tel.: +49-2161- 401-409 Fax: +49-2161-401-498 www.monforts.de [email protected] 06 Jahrbuch der deutschen Textil- und Modeindustrie 2006 Jahrbuch 2006 Herausgeber: Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie 200 5 2006 06 Jahrbuch Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 Moderne Piraten 6 Textile Handelspolitik – ein Dauerbrenner 10 Neue Märkte – Erste Schritte 14 High-Tex from Germany in Indien 16 Die Bombe im Baumwollballen 18 Das Öko-Tex Konzept im Vergleich zur Europäischen Blume 20 Hightech-Strategie für Deutschland und EU-Innovationsstrategie 24 REACh aktuell 27 Auf der Suche nach der nächsten Generation 30 Arbeitsverträge richtig gestalten 34 Übersicht zum Tabellenteil 38 Präsidium und Geschäftsführung 80 Impressum 82 Seite Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch Vorwort Seit dem letzten Jahrbuch des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie hat sich sehr viel innerhalb der Branche getan. Der Gesamtverband war an vielen Fronten tätig, um die Interessen der Textil- und Modeindustrie zu vertreten. Dabei stand stets das Ziel im Vordergrund, die Attraktivität des Standorts Deutschland zu erhalten und die Spitzenposition der deutschen Textil- und Modebranche weltweit zu sichern. Europa spielt eine zunehmend wichtige Rolle für unsere Branche, und daher sehe ich es als eine meiner Aufgaben als Vize-Präsident bei EURATEX an, die Interessen der Textil- und Modeindustrie noch stärker in Brüssel zu thematisieren. Viele Faktoren – die auch in diesem Jahrbuch zur Sprache kommen – sind für die Innovations- und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche entscheidend, so beispielsweise — die internationalen Kooperationen auf der einen Seite, der Schutz geistigen Eigentums auf der anderen Seite, — die Verbesserung der Zusammenarbeit von Forschungsinstituten und Unternehmen, — das Berücksichtigen umweltpolitischer Aspekte, wie REACh und Öko-Labels, — die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen, wie dem demographischen Wandel. Der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie bieten sich interessante internationale Absatzmärkte. Es zeigt sich immer wieder, dass unsere Produkte weltweit aufgrund ihrer hohen Qualität stark nachgefragt werden. Handelsschranken bedeuten jedoch oft einen Wettbewerbsnachteil. Unsere Aufgabe ist es, den Handel auf internationaler Ebene voranzutreiben und Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte, z. B. durch Smatchtex- oder Messe-Projekte, zu unterstützen. Um der deutschen Textil- und Modeindustrie einen zukunftsträchtigen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen und einen fairen Handel zu gewährleisten, sind auch Kooperationen mit Spitzenverbänden notwendig. Mitte des Jahres schlossen beispielsweise der Gesamtverband und der Spitzenverband der chinesischen Textil- und Bekleidungsindustrie die weltweit erste Branchenvereinbarung zum Schutz geistigen Eigentums. Somit ist ein erster Schritt getan, Wirtschaft, Unternehmen und Verbraucher vor den Folgen der „modernen Piraterie“ zu schützen. Auch die Textilforschung in Deutschland sichert unserem Sektor zukunftsorientierte Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Im Rahmen der High-Tech-Strategie für Deutschland ist es auch für den Gesamtverband textil+mode wichtig, die Zusammenarbeit von Forschungsinstituten und den mittelständischen Unternehmen zu vertiefen, um neu entwickelte Produkte schnell auf den Markt zu bringen. Das Jahr 2006 ist auch durch ein wieder aufkommendes Umweltbewusstsein geprägt. Dies hat natürlich Auswirkungen auf die textile Kette und letztendlich auf das Kaufverhalten der Verbraucher. Label können hierbei dem Verbraucher eine gewisse Sicherheit und Entscheidungshilfe beim Kauf bieten. In diesem Zusammenhang ist auch REACh ein wichtiges Thema für die Textil- und Modebranche. Hier sind die bislang seitens EURATEX getroffenen Aussagen zu hinterfragen und die Interessen unserer Branche noch stärker einzubringen. Viele der in diesem Jahrbuch erwähnten Themen zeigen deutlich, dass der Gesamtverband textil+mode sich konkret und erfolgreich für die Textil- und Modeindustrie engagiert – sowohl in Berlin als auch in Brüssel.Vieles bleibt noch zu tun in 2007, doch bevor Sie in das kommende Jahr schauen, wünsche ich Ihnen erst einmal eine informative Lektüre des Jahrbuches 2006. Peter Schwartze Präsident des Gesamtverbandes textil+mode Gesamtverband textil+mode Seite 2006 06 Jahrbuch Moderne Piraten Dr. Wolf-Rüdiger Baumann Branchenvereinbarung zum Schutz geistigen Eigentums Die Spitzenverbände der deutschen und der chinesischen Textilund Bekleidungsindustrie schlossen im Mai 2006 die weltweit erste Branchenvereinbarung zum Schutz geistigen Eigentums. Die Unterzeichnung der Vereinbarung durch die Präsidenten des China National and Apparel Council (CNTAC) und des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, Herrn Du Yuzhou und Herrn Peter Schwartze, bildete einen Höhepunkt des 4. Hochtechnologie-Dialogforums in Peking. Der Abschluss der Vereinbarung, der einen Meilenstein im Kampf gegen Marken- und Produktpiraterie darstellt, fand in Anwesenheit der Regierungschefs der Bundes republik Deutschland und der Volksrepublik China, Frau Dr. Angela Merkel und Herrn Wen Jiabao am 22. Mai 2006 statt. Ein deckungsgleiches Abkommen haben die Präsidenten der China Chamber of Commerce for Import and Export of Textiles (CCCT) und des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Mode industrie, Herr Wang Shenyang und Herr Peter Schwartze, am 22. September 2006 in Shanghai in Anwesenheit eines Vertreters des chinesischen Handelsministeriums (MOFCOM) unterzeichnet. In den vom Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie mit den chinesischen Verbänden unterzeichneten Verein barungen ist zunächst eine Grundsatzerklärung zur immensen Bedeutung geistiger Eigentumsrechte und zur Notwendigkeit, jegliche Regelverstöße konsequent zu verfolgen, enthalten. Es schafft somit eine Grundlage für ein gemeinsames Verständnis, was Produktpiraterie ist, und enthält ferner konkrete Maßnahmen, mit denen gemeinsam gegen das Kopieren von Designs und Marken sowie die Verletzung von Patenten vorgegangen werden soll. Damit schaffen die Vereinbarungen die Voraussetzung, Rechtsverletzungen im Bereich des geistigen Eigentums systematisch zu erfassen und zu ahnden. Seite Unter anderem wollen die Verbände dafür sorgen, dass Fälscher künftig von Textil- und Modemessen ausgeschlossen werden. Rechts widriges Verhalten von Mitgliedsunternehmen wird ausdrücklich verurteilt. Die Verbände sagen sich außerdem gegenseitige Hilfe bei Rechtsverletzungen zu. Dazu werden regelmäßig Informationen zu nationalen gesetzlichen Grundlagen einschließlich strafrechtlicher Vorschriften ausgetauscht. Schließlich wollen die Verbände Schritte zur besseren Aufklärung von Opfern wie Tätern unternehmen. Auch die Konsumenten gefälschter Waren werden ins Visier genommen. Unter die Verletzung geistigen Eigentums fällt die Herstellung von Produkten unter Missachtung gewerblicher Schutzrechte, indem z.B. Patente genutzt oder Marken und/oder Designs ohne Erlaubnis verwendet werden. Dritte nutzen also Immaterialgüterrechte, ohne Inhaber derselben und ohne durch den Rechteinhaber mittels einer Lizenz hierzu autorisiert zu sein. Während früher nur Konsumartikel, wie Designerkleidung, Taschen und Parfums, kopiert wurden, werden heute alle Arten von Produkten, z. B. auch Unterhaltungselektronik und Medikamente, gefälscht. Dabei werden nicht nur die Kopien erfolgreicher Markenprodukte, sondern teilweise auch die Überproduktion der Originale über graue Märkte weltweit abgesetzt. Inzwischen wächst das Interesse des organisierten Verbrechens an diesem Geschäft, da die Profite häufig die Margen aus dem Drogen- und Menschenhandel übertreffen, das drohende Strafmaß in der Regel aber eher gering ist. Die Rechnung der modernen Piraten ist einfach: Wer fremde Innovationen nachahmt, spart hohe Entwicklungskosten und Marketing-Aufwendungen. Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch Moderne Piraten benutzen moderne Vertriebswege. Das Internet erfreut sich als Absatzkanal größter Beliebtheit. Insbesondere in Deutschland, wo es kaum Straßenmärkte wie in Osteuropa gibt, ist das Internet der zentrale Abatzmarkt. Eine herausragende Stellung nimmt hierbei das Internetauktionshaus eBay ein. Zwar bietet das Unternehmen die rechtsverletzenden Produkte nicht selbst an, dennoch ist es als Plattformbetreiber verantwortlich, den Marktplatz „sauber zu halten“. Die Bemühungen von eBay, mit den Rechte inhabern zusammenzuarbeiten, sind lobenswert, aber noch nicht ausreichend. Insbesondere ist nach wie vor nicht sichergestellt, dass auffällige Anbieter schnell und dauerhaft gesperrt werden. Sollte eBay nicht willens oder nicht fähig sein, die Rechteinhaber besser zu schützen, wird am Ende der Gesetzgeber eingreifen müssen, um durch verschärfte Haftungsregelungen den Vertriebsweg „Internet“ piratenfrei zu machen. China Hongkong USA Thailand Türkei Tschechien Polen Japan Sonstige Länder 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Beschlagnahmefälle des Zolls in Deutschland nach Herkunftsländern (2005) Gesamtverband textil+mode Schäden für Wirtschaft, Unternehmen und Verbraucher Wenn von modernem Piratentum die Rede ist, mag mancher an die Nachfolger der Störtebekers und anderer Freibeuter denken, die durchaus auch heute noch z. B. in indonesischen Gewässern tätig sind. Allerdings ist der von diesen angerichtete Schaden von etwa 10 Mrd. Dollar im Vergleich zum geschätzten Schaden von 600 Mrd. Dollar, den die Verletzung geistigen Eigentums weltweit darstellt, als gering anzusehen. Laut einer Schätzung der OECD beträgt der Gesamtschaden, der aus der Produktpiraterie entsteht, etwa 5 bis 7 % des Welthandels. Die EU-Kommission geht davon aus, dass die Produktpiraterie in Europa etwa 1 Mio. Arbeitsplätze kostet. In Deutschland kommen jährlich kopierte Waren mit einem geschätzten Wert von 600 Mio. Euro auf den Markt. Wertet man die Beschlagnahmung von kopierten Waren für den Sektor Textil und Bekleidung aus, dann stammen etwa 30 % der Kopien aus China, aber schon 20 % aus der Türkei. Da die Türkei Mitglied der Zollunion ist und damit kaum Kontrollen unterliegt, ist anzunehmen, dass dies nur die Spitze eines Eisbergs ist. Es ist davon auszugehen, dass der EU-Kommission und auch der Bundesregierung diese Tatsachen bekannt sind, daher erstaunt es, dass die Frage der Produktpiraterie in den Gesprächen mit der Türkei über eine die Vollmitgliedschaft in der EU anscheinend kaum eine Rolle spielt. Nach Angaben der TAXUD zählen die USA im Textil- und Bekleidungsbereich inklusive Accessoirs mit 9 % Anteil an den Beschlagnahmen zu den wichtigsten Herkunftsländern gefälschter Waren. Somit nehmen die USA den 3. Platz noch vor der Türkei ein. Im Sektor Bekleidung (ohne Sportbekleidung) liegen die USA auf Platz 3 noch vor China. Diesem für uns bislang nicht interpretierbarem Tatbestand wird der Gesamtverband nachgehen. Seite 2006 06 Jahrbuch Strafverfolgung und Aufklärung Die Strafverfolgung ist in vielen Ländern unzureichend. Rein formal gesehen ist z. B. in China geistiges Eigentum sicher; schließlich hat China im Zuge des WTO-Beitritts 2001 auch das Marken-, Urheber- und Patentgesetz novelliert und so den gewerblichen Rechtsschutz verbessert – zumindest auf dem Papier. Wenn die Gesetze oft nicht zur Anwendung gebracht werden, hat dies zwei wesentliche Gründe: die konfuzianistische Mentalität, aus der heraus die gelungene Kopie eines Originals auch eine Meisterleistung sein kann, der fortwährende Konflikt zwischen einer Zentralregierung in Peking und den Regionen, die eher auf den lokalen Erfolg als auf das große Ganze schauen. Ohne Abnehmer gäbe es keine Produktion. Das meint u .a. den einzelnen Konsumenten, der z. B. als Tourist ein kopiertes Markenprodukt erwirbt, aber vor allem auch die gewerbsmäßigen Abnehmer, die die Produktion von kopierter Ware in Auftrag geben. Solche Abnehmer können auch Discounter und Supermarktketten sein. Wer erfolgreiche Produkte rücksichtslos kopiert, schadet Unternehmen und Käufer gleichermaßen. Die Unternehmen werden um den Lohn ihrer Forschung, ihrer Investitionen und ihres Marketings gebracht. Ihnen entgeht nicht nur der Umsatz, sondern sie können durch die häufig mangelhafte Qualität auch einen ImageSchaden erleiden. Wenig bewusst ist in der Öffentlichkeit, dass auch die Verbraucher selbst betroffen sind. So gehen in Deutschland über 70.000 Arbeitsplätze pro Jahr verloren. Auch können Gesundheitsgefahren bestehen, z. B. durch Schadstoffe in Textilien. Zudem ist das Gemeinwesen betroffen, dem Zoll- und Steuerausfälle entstehen. In Produktions- wie in Absatzländern bildet sich eine Schattenwirtschaft heraus. Seite Hervorzuheben ist allerdings, dass der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao beim letzten Besuch der Bundeskanzlerin Merkel in China „feierlich versprochen“ hat, den Schutz geistigen Eigentums zu einer Priorität seiner Regierungsarbeit zu machen. Diese Zusage entspringt sicherlich auch der Erkenntnis, dass China für weiteres Wachstum auf ausländisches Kapital und Know-how angewiesen ist. Viele westliche Unternehmen könnten aber von Investitionen abgehalten werden, wenn sie weiterhin von Produktpiraterie bedroht wären. Ein weiterer Grund für das schärfere Vorgehen der chinesischen Regierung liegt darin begründet, dass auch in China zunehmend Marken entstehen, die vor Piraten aus dem eigenen Land oder anderen asiatischen Ländern geschützt werden sollen. In Deutschland soll im Rahmen der Umsetzung der so genannten Enforcement-Richtlinie der Kampf gegen Produktpiraterie erleichtert werden. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist, den Rechteinhabern ein Verfahren an die Hand zu geben, das die Vernichtung von Piraterieware entbürokratisiert. Eine weitere Maßnahme ist die Ausdehnung der Auskunftspflicht, die z. B. Spediteure und Internetprovider künftig treffen soll, wenn Schutzrechte verletzt werden. Auf europäischer Ebene wird zurzeit an Vorschriften gearbeitet, welche die Mitgliedsstaaten verpflichten sollen, Mindeststrafen für Produktpiraterie einzuführen. Dies stellt einen Schritt in die richtige Richtung dar, doch ist eine „Mindesthöchststrafe“ von vier Jahren zu gering. In Fällen, in denen organisierte Netzwerke Millio- Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch Der Gesamtverband als Vorreiter Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie hat sich daher vorgenommen, auch jenseits von Regierungsabkommen und politischen Willenserklärungen tätig zu werden. Diesem Ziel dienen die eingangs erwähnten Abkommen. Gleichlautende Vernenschäden verursachen, ist eine Strafandrohung von zehn Jahren einbarungen sind inzwischen auch vom italienischen Dachverband geboten. Auch die bundesdeutschen Gesetze kommen lediglich Sistema Moda Italia (SMI) und vom Fachverband der österreiauf eine Höchststrafandrohung von fünf Jahren. Hier herrscht chischen Textilindustrie mit CNTAC unterzeichnet worden. Der Handlungsbedarf. europäische Spitzenverband der Textil- und Bekleidungsindustrie Betrachtet man die zivilrechtliche Seite, stellt sich die Frage, ob EURATEX plant die Unterzeichnung eines analogen Abkommens die Entrichtung der üblichen Lizenzgebühr, die häufig als Scha- im Rahmen des Besuchs der EU-Kommission im Oktober dieses densersatz gewährt wird, ausreichend ist. Dies ist vergleichbar mit Jahres in Peking. Dies zeigt: Die deutsche Initiative stößt auf breite einer Buslinie, wo ein Schwarzfahrer, wenn er denn erwischt wird, Zustimmung und findet zahlreiche Nachahmer. lediglich den Fahrpreis nachträglich zu entrichten hätte. Eine solche Buslinie hätte wohl nur wenige zahlende Fahrgäste. Ein Zuschlag auf den Preis der legal erworbenen Lizenz im Falle der Verletzung Ausblick geistigen Eigentums, wie er bereits bei der Nichtentrichtung von GEMA-Gebühren etabliert ist, ist geboten. Zu beachten ist aller- Zu begrüßen ist, dass die Bundesregierung sich den Kampf gegen dings, dass wir nicht in den Bereich des Strafschadensersatzes gelan- Marken- und Produktpiraterie auf ihre Fahnen geschrieben hat. gen dürfen. Die Abschreckung hat vorrangig durch die drohende Während der deutschen Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr strafrechtliche Sanktion zu erfolgen. Mängel gibt es darüber hinaus 2007 wird dies ein Top-Thema sein. Beim nächsten G8-Gipfel in bei der Ausschöpfung der möglichen strafrechtlichen Sanktionen. Heiligendamm, der sich wieder mehr den wirtschaftlichen Themen Wie seltsam die Strafverfolgung in den westlichen Ländern widmen soll, wird der Schutz des geistigen Eigentums ein Schwerarbeitet, zeigt ein Beispiel aus Italien, wo deutsche Schüler von punktthema sein. Erfreulich ist, dass die Bundesregierung auch den der Polizei festgenommen wurden, nachdem sie auf dem Touris- Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie in einen tenmarkt am Piazza San Lorenzo in Florenz so genannte „Fakes“ Expertenzirkel einbezogen hat, um den anderen G8-Teilnehmern erworben hatten. Während die Polizei die Käufer verfolgte, blieben anhand von best practice-Beispielen konkrete Vorschläge zu unterdie Händler von der Schließung ihrer Stände verschont. So kann breiten. man dem Problem nicht Herr werden. Die Verfolgung durch die Den freien Austausch von Ideen, den Wettbewerb der Innova staatlichen Behörden muss konsequent sein und sich zunächst ge- tionen wird es dauerhaft nur geben, wenn sich die Beteiligten an die gen gewerblich handelnde Personen richten. Sie darf jedoch auch Spielregeln halten. Diese Spielregeln durchzusetzen, ist heute eine den Verbraucher, der in vollem Bewusstsein Piraterieprodukte kauft, der wichtigsten Aufgaben internationaler Wirtschaftspolitik. nicht aussparen. Der einzige Weg, die Produktpiraterie einzudämmen, besteht aus der gleichzeitigen Aufklärung der Konsumenten bei Androhung echter Sanktionen für die Fälscher. Allerdings sieht man am Beispiel des Handels, dass dies oft schwierig ist. Manch mittelständisches Unternehmen, das mit Produktpiraterie konfrontiert wird, will es sich nicht mit seinen Großabnehmern verderben und drückt lieber ein Auge zu. Gesamtverband textil+mode Seite 2006 06 Jahrbuch Textile Handelspolitik – ein Dauerbrenner Silvia M. Jungbauer Das Jahr 2005 – und damit das Jahr nach der Quotenliberalisierung – wird vielen im Gedächtnis bleiben: Zunächst der Quotenwegfall und die fast unglaublichen Entwicklungen der Importstatistik, die Wiedereinführung von Quoten gegenüber China und der ab Ende Juli 2005 einsetzende Importstopp für verschiedene Waren, der viele Unternehmer um ihren Schlaf und die zuständigen Beamten – zumindest teilweise – um ihre Sommerpause brachte. Das Quotenpro blem wurde gelöst, und allen Kosten und Nachwehen zum Trotz könnte man den Eindruck gewinnen, alles sei wieder in Ordnung. Die Quotendatenbank der EU-Kommission, in der die ChinaQuoten für jedermann zugänglich verwaltet werden, zeigt auch im letzten Quartal 2006 eher moderate Auslastungen an. Aus China war im Frühherbst gar zu hören, die zu Jahresbeginn teuer eingekauften Quoten würden billig verramscht. Der Ärger der auf Sicherheit bedachten Ex- und Importeure ist verständlich, doch auch Risikovermeidung gibt es nicht umsonst. Noch in 2005 hätte man sich ein Stückchen mehr Planungssicherheit gerne mit einer etwas kostspieligeren Quote erkauft. Mysteriös versickert erscheint der enorme Importstrom aus China, für den sich die Schleusen zum 01. Januar 2005 geöffnet hatten. Verwunderlich scheint die Tatsache, dass gerade in den so „sensiblen“ Textilkategorien, die durch das China-Abkommen abgedeckt sind, die Einfuhren gemäßigt verlaufen. Schließlich erlauben die Mengenrestriktionen bei einigen Waren für 2006 eine geringere Einfuhr als in 2005 – von der Tatsache ganz zu schweigen, dass im letzten Quartal 2005 für bestimmte chinesische Produkte sogar ein Importstopp herrschte. Woher kommt das? Und wie ist damit umzugehen? Seite 10 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch Vom Umgang mit Zahlen Der Umgang mit statistischen Zahlen ist beileibe kein einfaches Geschäft. Die statistische Überwachung chinesischer Einfuhren ab Januar 2005 war eine notwendige und wünschenswerte Maßnahme der EU. Ziel war die rasche Verfügbarkeit von Daten, um die Entwicklungen nach dem Quotenfall möglichst zeitnah analysieren zu können. Die Blüten, welche die statistische Datensammlung trieb, wirken mit zunehmendem Abstand als wunderliches Spektakel, sorgten aber in 2005 für längerfristige und ernst zu nehmende Konsequenzen. Zahlen wollen korrekt gesammelt und anschließend sorgfältig interpretiert werden. Für eine brauchbare EU-Importstatistik sind zunächst einheitliche Erhebungsverfahren in den Mitgliedstaaten notwendig. Sodann ist die Beobachtung der Importe aus einem bestimmten Ursprungsland nur dann sinnvoll, wenn die Ergebnisse in einen Gesamtkontext eingebettet und mit den Einfuhren aus anderen Lieferquellen verglichen werden. Diese Voraussetzungen wurden nicht erfüllt. Nachdem einige recht fantasievoll geratenen Einfuhrzahlen zunächst Korrekturen unterzogen wurden, verzichtete man ab März 2005 gänzlich auf die Publikation der Über wachungsergebnisse. Sogar bereits verlautbarte Statistiken wurden von der Homepage der EU-Kommission entfernt und die der Wirtschaft versprochenen Vergleichszahlen zu anderen Lieferländern nie in der vorgesehenen Form veröffentlicht. Zudem führte die – wirtschaftsfreundliche – Ausgestaltung des Überwachungsverfahrens dazu, dass in großem Stil geplante Einfuhren in der aktuellen Statistik erfasst wurden. Keine Frage: Die später veröffentlichten regulären EurostatZahlen bestätigten bei einer ganzen Reihe von Warenkategorien ein exorbitantes relatives Wachstum der China-Einfuhren, teilweise auch eine enorme absolute Zunahme. Als die Kommission im Mai 2005 Safeguard-Verfahren in neun Kategorien einleitete, regten sich berechtigte Zweifel an ihrem gewissenhaften Umgang mit den vorliegenden Zahlen. Sie hat es auch im weiteren Verlauf unterlassen, die teils auffallend abrupten Verschiebungen der Importströme und die Veränderung des Gesamtimports systematisch zu untersuchen. Als im Juni 2006 zwischen der EU und China die Vereinbarung über Mengenbeschränkungen für zehn Warenkategorien abgeschlossen wurde, ergab sich aus der Datenbasis, dass bei vier Gesamtverband textil+mode betroffenen Kategorien die chinesischen Preise über dem durchschnittlichen Importpreis lagen. Bei einer Kategorie entsprach das chinesische Preisniveau dem Durchschnittsniveau. Bei den restlichen fünf Kategorien befanden sich die chinesischen Preise unter dem Durchschnittseinfuhrpreis, waren aber mit den Preisen anderer großer Lieferländer Asiens vergleichbar bzw. lagen sogar deutlich höher. Lediglich in zwei Kategorien – Strumpfwaren und Damenmäntel –, zu denen im Mai 2005 Safeguard-Untersuchungen durchgeführt wurden, suchten die außerordentlich niedrigen chinesischen Preise ihresgleichen bei einem gleichzeitig hohen und wachsenden Marktanteil Chinas. Erstaunlicherweise wurden gerade diese beiden Kategorien jedoch nicht in die Mengenvereinbarung des ChinaAbkommens aufgenommen. Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Importschub aus China soll hier nicht klein geredet werden. Schließlich spielte sich nach Abschluss des China-Abkommens nie Dagewesenes ab: Binnen weniger Wochen waren die meisten der auf den ersten Blick großzügig bemessenen Kontingente erschöpft; in nur knapp zwei Monaten drängten in den betroffenen Kategorien mehr chinesische Waren auf den EU-Markt als im gesamten Jahr 2004. Die vielfach angeführte Argumentation, die Einfuhrzahlen seien unrealistisch, da der EU-Markt derartige Mengen nicht aufnehmen könne, ist insgesamt nicht haltbar. Das defizitäre Konzept der Genehmigungserteilung und mögliche, mitunter politisch motivierte Unterschiede in der nationalen Handhabung des Vergabesystems könnten tatsächlich zu Fehlbuchungen in erheblichem Umfang geführt haben. Dennoch war die Dimension der Einfuhren ein reales Phänomen, das später auch durch die statistischen Ämter bestätigt wurde. Die isolierte Betrachtung der China-Einfuhr ist allerdings wenig aussagekräftig. Die Gesamtimporte von Textilien und Bekleidung in die EU sind in 2005 nur moderat gestiegen und geringer gewachsen als in 2004 – bei leicht verteuerten Stückpreisen. China gehört bei vielen Waren wettbewerbsfähigsten, aber nicht immer zu den billigsten Anbietern.Wenn Einkäufe von anderen Lieferanten auf China umgeschichtet werden, kann dies entgegen einer weit verbreiteten Annahme durchaus zu einer Steigerung der Importpreise führen. Seite 11 Von kreativen Händlern und wahren Quoteneffekten Inwieweit Quoten zu Zeiten des ATC umgangen wurden und wel chen Umfang die Umgehung im Rahmen der aktuellen ChinaQuoten erreicht, ist kaum abzuschätzen. Allerdings können in der Statistik eine Reihe von Brüchen hinsichtlich der Entwicklung von Mengen, Preisen und Handelsströmen beobachtet werden. Eine denkbare, aber beileibe nicht einzige Variante ist die betrügerische Umgehung durch Ausstellung falscher Ursprungszeugnisse. Ein Beispiel größeren Ausmaßes wurde bei der EU-Erweiterung 2004 ersichtlich. Die Einfuhren einiger Beitrittsländer erreichten sensationelle Größenordnungen. Vieles spricht dafür, dass ein beträchtlicher Teil dieser Waren mit falscher Ursprungsangabe – und womöglich sogar zollfrei – in die EU exportiert wurde. Ähnliches könnte derzeit in Rumänien und Bulgarien im Gange sein. Der chinesische Verband CCCT hat darauf hingewiesen, dass sich die chinesischen Textil- und Bekleidungsausfuhren in diese beiden Länder im ersten Halbjahr 2006 nahezu verzehnfacht haben. Betrügerische Praktiken sind nur eine und wahrscheinlich nicht die häufigste Art der Umgehung von Quoten.Vielfach handelt es sich um legale Ausweichmanöver, die eine natürliche Art der Wirtschaftsbeteiligten darstellen, um mit Interventionen und Beschränkungen effizient und gleichzeitig gesetzestreu umzugehen. Gemeinsames Ziel der Ausweichmöglichkeiten ist es, Produkte nicht-chinesischen Ursprungs einzuführen. Die nahe liegendste Lösung dafür ist, die Beschaffung von China abzuziehen und auf andere Lieferquellen zu verteilen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ursprungsbegründende Arbeitsschritte aus China auszulagern.Trotz eines hohen chinesischen Wertschöpfungsanteils ist die Ware dadurch alternativen Ursprungs. Außerdem kann durch gewisse Veränderungen am Produkt eine andere Einreihung der Ware in den Zolltarif bewirkt werden, sodass die Ware aus dem mengenbeschränkten Produktkreis herausfällt. Seite 12 Eine nähere Betrachtung der deutschen Einfuhrstatistik 2006 bestätigt den Trend zur diversifizierten Beschaffung. Die Importe aus China sind im ersten Halbjahr um 8 % gewachsen. Der Asien-Import ist hingegen um 27 % angestiegen. Profitiert haben dabei auch Länder, die vor dem Auslaufen der Quoten als Liberalisierungsverlierer bezeichnet wurden. Vor diesem Hintergrund ist die relativ geringe Auslastung der China-Quoten 2006 zwar immer noch erstaunlich, aber besser zu verstehen. Die chinesische Quotenvergabepolitik hat ihr Übriges zum Trugbild schwindender Exportbestrebungen beigetragen: Newcomer und kleinere Unternehmen, die noch über keine etablierten Vertriebskanäle nach Übersee verfügen, werden bei der Quotenvergabe benachteiligt und treten erst gar nicht auf den Markt. Fazit Die befristeten im Zeitablauf großzügiger ausgestalteten Beschränkungen sollen das Importwachstum bestimmter Waren aus China dämpfen, der generelle Trend wird damit aber sicher nicht aufgehalten. China ist bereits heute Deutschlands größter Textil- und Bekleidungslieferant. Die China-Quoten haben eine vordergründige Bremswirkung und rufen regionale Umverteilungseffekte bei der Produktion hervor. Am Ende steht ein Importprodukt mit Ursprung Asien. Die Quotenlüge? Die bisherigen Ausführungen zeigen, dass die Schutzwirkung von Quoten mehr als begrenzt ist. Die Aufhebung der Quoten hat wahre Gegebenheiten und Trends sichtbar werden lassen, die sich bereits seit Jahren entwickelt haben. Tatsächlich war der EU-Markt für Textil- und Bekleidungsimporte bereits vor dem Quotenfall weiter geöffnet als gemeinhin angenommen. In den letzten Jahren des ATC wirkten die Mengenbeschränkungen weniger restriktiv. Außerdem konnten Produkte aus zahlreichen Niedriglohnländern quotenfrei, zum Teil sogar zollfrei eingeführt werden. Die Quotendiskussion ist also nur eine psychologische Beruhigungspille? Sicher nicht, schließlich können Quoten die realen Handelsströme erheblich beeinflussen. Allerdings haben sich die Mengenbeschränkungen im Zeitablauf immer weniger als Schutzinstrument für den europäischen Markt erwiesen und stattdessen, ähnlich wie Zollpräferenzen, die Auswahl von Beschaffungsquel- Gesamtverband textil+mode len beeinflusst. Die ökonomischen Kennzahlen der Textil- und Bekleidungsindustrie haben sich in einigen Mitgliedstaaten nach dem Quotenfall positiver entwickelt als vor dem Ende des ATC. Dies weist auf die große Bedeutung zahlreicher Einflussfaktoren hin, die mit handelspolitischen Eingriffen wenig zu tun haben. Allen Befürchtungen zum Trotz ist das für die Branche klassische Modell der passiven Lohnveredelung (PV) insgesamt attraktiv geblieben. Angesichts günstiger Produktionskosten in Asien sind viele Unternehmen dazu übergegangen, ihre Fertigung komplett an asiatische Standorte zu verlegen und dabei auf Vormaterialien aus der Region zurückzugreifen. Das Auslaufen der Quoten hat diese Strategie weiter begünstigt, und der Asienanteil an deutschen Importen ist entsprechend gestiegen. Dennoch verzeichnen PV-Verkehre mit Ländern in und um Europa nach einem deutlichen Einbruch 2005 wieder beträchtliche Zuwachsraten. Ein regional angelegtes Produktionsnetzwerk kann durch Flexibilität, schnelle, kostengünstige Transportwege und effizientes Supply Chain Management Standortnachteile, wie z.B. höhere Lohnkosten, kompensieren. Kurze Lead Times und die just-in-time Lieferung von Vor- und Fertigwaren bilden neben Qualität und reinen Fertigungskosten wichtige Entscheidungsfaktoren. Die europäische Industrie hat der Asienkonkurrenz damit wichtige Pluspunkte entgegenzusetzen. Hinzu kommen Arbeits- oder Umweltbedingungen der Produktion, die in Zukunft immer wichtigere Faktoren bei der Beschaffungsentscheidung sein könnten. Der Nachweis, dass lokale Gesetze und Verhaltenskodizes eingehalten werden, könnte in bestimmten Bereichen zu einem wesentlichen Wettbewerbsvorteil werden. Die chinesische Textil- und Bekleidungsindustrie erzielt immer noch 70 % ihres Umsatzes im Inland. Auf die chinesische Industrie haben die handelspolitischen Lenkungsversuche daher sehr viel weniger Einfluss als auf die stark exportorientierten Textil- und Bekleidungsindustrien anderer Länder, wie z. B. Bangladesch oder Vietnam. Für diese Länder, die im Übrigen zu den klassischen Ausweichstationen in der Asienbeschaffung zählen, können Veränderungen der Quotenpolitik zu scharfen Umbrüchen führen. Allerdings forcieren chinesische Unternehmen ihre Auslandsinvestitionen in den Nachbarländern, um den steigenden Lohnkosten im eigenen Land zu entgehen und gleichzeitig in den Genuss von Zollvorteilen zu kommen, die bestimmte Länder insbesondere gegenüber der EU besitzen. Durch den Aufbau einer eigenen textilen Kette hat sich die Situation in einigen „kleineren“ Exportländern stabilisiert, sodass sie nach dem Wegfall der China-Quoten nicht mit einer plötzlichen Ab- bzw. Rückwanderung ihrer Produktion nach China rechnen müssen. Gesamtverband textil+mode Ruhe vor dem Sturm im Wasserglas? Die Mengenbeschränkungen des EU-China-Abkommens laufen Ende 2007 aus. Andere Länder, insbesondere die USA, werden noch bis Ende 2008 Quoten gegenüber China aufrecht halten. In einigen Mitgliedstaaten der EU regen sich bereits Forderungen nach einer Ausdehnung der europäischen Quoten auf 2008, um einer möglichen Handelsumlenkung vorzubeugen. Eine solche Maßnahme ist überflüssig und politisch wenig opportun. Die bisherigen Entwicklungen zeigen, dass ein Aufschub der Quotenfreigabe eine vornehmlich verschleiernde Wirkung hat und die Gegebenheiten des Marktes wenig beeinflussen dürfte. Überdies würde der Einsatz für ein solch zweifelhaftes Ziel das Image der Branche gegenüber Politik und Wirtschaftspartnern nachhaltig schwächen. Nach 2007 werden sich in der Statistik zu den China-Einfuhren vermutlich ähnliche Effekte einstellen wie nach dem Ende des ATC, allerdings in abgeschwächter Form. Schließlich ist nur ein Teil der China-Einfuhr mit Quoten belegt. Der starke China-Fokus bei der Beschaffung wird sich – aus Vorsicht oder Erfahrung – vermindert haben. Außerdem ist die chinesische Regierung daran interessiert, die Branche weiter zu modernisieren und die Herstellung von Produkten größerer Wertschöpfung voranzutreiben. Dennoch werden sich Umschichtungen und Rückflüsse der Beschaffungstätigkeit zugunsten Chinas ergeben. Eine plötzlich entstehende Gefahr für die europäische Industrie ist daraus jedoch nicht ersichtlich. Schließlich verfügt die EU nach wie vor über ein Instrumentarium, mit dem unfaire Handelspraktiken abgewehrt werden können. Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie ist eine innovative und exportfreudige Branche. Der Weltmarkt für ihre Produkte wächst. Die europäische Handelspolitik muss sich daher darauf konzentrieren, den Zugang zu wichtigen Absatzmärkten zu verbessern, gegen bestehende Handelshemmnisse vorzugehen und die Einhaltung der internationalen Handelsregeln durchzusetzen. Seite 13 2006 06 Jahrbuch Neue Märkte – Erste Schritte Sven Eriskat Small and Medium Sized Enterprises Match-Making for Cooperation in the Textile and Fashion Industry (SMATCHTEX) Auch dieses Jahr zielt der Gesamtverband textil+mode darauf ab, die Branche bei der Erschließung neuer Märkte weltweit zu unterstützen. Um diesen Prozess der Globalisierung fördernd zu begleiten, hat der Gesamtverband zusammen mit Unternehmen aus allen Stufen der textilen Kette die Suche nach geeigneten Regionen und Kooperationspartnern durch gezielte Projektvorhaben mit Mitteln aus Brüssel durchgeführt. Seit dem Wegfall der Quoten am 01. Januar 2005 nimmt China eine zentrale Stellung ein. Hierauf reagierte der Gesamtverband zum einen mit der Eröffnung eines Verbindungsbüros in Shanghai in Zusammenarbeit mit der dort ansässigen AHK, zum anderen führte er erfolgreich das SmatCHINAtexProjekt mit der Zielsetzung der Kontaktanbahnung zwischen europäischen und chinesischen Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission durch. Fast zeitgleich zu den rasanten Entwicklungen in China entfaltet Indien eine erstaunliche Dynamik. Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist einer der größten und wichtigsten Wirtschaftszweige und verantwortlich für einen signifikanten Anteil an Fremdwährungserträgen mit einem Beitrag von 10 % zum indischen BIP. Auch sozialpolitisch ist die Branche mit geschätzten 45 Mio. Beschäftigten ein Gigant auf dem Weltmarkt. Seite 14 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch Um sich den Herausforderungen dieses gewaltigen Marktes zu stellen und seine Chancen zu nutzen, hat der Gesamtverband federführend in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission sowie mit den Verbänden und Regierungen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Ungarn ein erstes Projekt – SmatchINDIAtex – durchgeführt. Auch dieses Projekt hatte die Kontaktanbahnung zwischen europäischen und indischen Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie zum Ziel. Im April dieses Jahres fand eine Unternehmerreise nach Mumbai und Neu Delhi statt. Dabei ist eine Reihe von direkten Kooperationen zustande gekommen, die exemplarisch für einen ersten Schritt von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Richtung Indien stehen. Um nicht die anderen Teile der Welt aus dem Auge zu verlieren, wurde mit EU Mitteln ein kleineres Projekt – SmatchBRAZILtex – im Juni dieses Jahres mit Ziel Blumenau, Brasilien in Angriff genommen. Obwohl die Geschäftsbeziehungen zwischen den europäischen und brasilianischen Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie zu diesem Zeitpunkt bei weitem nicht das Ausmaß annehmen, wie es in China und Indien der Fall ist, haben die Ergebnisse der Kontaktanbahnungen vor Ort die Erwartungen bei weitem übertroffen. Darüber hinaus wurden die ersten wichtigen Kontakte zu potentiellen Partnerverbänden in Südamerika geknüpft. Auch in Europa lotet der Verband die Möglichkeit aus, um ein Smatchtex Projekt in Mittel- und Osteuropa sowie in den Ländern des Kaukasus zu verwirklichen. Zu diesem Zweck wurde den Unternehmen kürzlich die Möglichkeit eingeräumt, die entsprechenden Wunschregionen zu benennen. Anhand der Ergebnisse wird der Gesamtverband die kommenden Projektvorhaben planen. Gesamtverband textil+mode Seite 15 2006 06 Jahrbuch Mumbai – der richtige Standort High-Tex from Germany in Indien Claudia Saam Aufgrund des nachhaltigen Erfolges der dritten High-Tex from Germany in Moskau beantragte der Gesamtverband textil+mode auf Wunsch der Branche wieder das Format „Sonderveran staltung High-Tex from Germany zur Export-förderung für die Textilindustrie“ beim BMWi. Die Veranstaltung wurde vom Bund als Solitär bereits zum vierten Mal in das Auslandsmesseprogramm 2007 aufgenommen und wird vom 10.-12. Oktober 2007 in Mumbai stattfinden. Aus diesem Anlass wird zum gleichen Zeitpunkt erstmalig die Techtextil India durchgeführt. Mumbai, die Hauptstadt des Bundesstaates Maharastra, ist mit 1,6 Mio. Einwohnern die größte indische Stadt und das führende Finanz- und Wirtschaftszentrum des indischen Kontinents. Das Stadtbild ist von viktorianischen Bauten, die zum Teil zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, geprägt. In Mumbai befindet sich Indiens bedeutendste Baumwollbörse. Im Hafen der Stadt wird der größte Teil des nationalen Gesamtimports gelöscht, und auch die in West-Indien hergestellten Waren werden von hier aus exportiert. Mit der Errichtung von Baumwollspinnereien und -webereien zusammen mit dem Eisenbahnbau in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Industrialisierung.Weitere führende Industriezweige neben der Textilindustrie sind Metallverarbeitung, Medien, Filmindustrie, Schiffbau und Wartung sowie die Herstellung von Druckereierzeugnissen, Chemikalien, Maschinen, Eisenwaren und Düngemittel. Veranstaltungsort der High-Tex from Germany ist das Bombay Exhibition Centre, Goregaon (East) Mumbai. Das Messegelände, eine ehemalige Baumwollfabrik, liegt auf dem Weg vom Flughafen zur Stadt. In der Nähe befinden sich internationale Hotels. Auf dem Messegelände findet mit wachsendem Erfolg seit fünf Jahren die Heimtextil India und seit einem Jahr die Texworld statt. Der Termin gliedert sich optimal in den Veranstaltungsreigen der Textilindustrie ein: Vom 10.-13. Oktober 2007 finden in nebeneinander liegenden Hallen desselben Messegeländes die Texworld India und die Heimtextil India statt.Von der Kooperation der High-Tex from Germany mit der internationalen Techtextil India einerseits sowie der Parallelität zur Texworld India und zur Heimtextil India andererseits sind Synergieeffekte auf der Besucherseite zu erwarten. Bewährtes Konzept Das Konzept der Sonderveranstaltung verfolgt das Ziel, den mittelständischen Unternehmen der Textilindustrie den Weg zur Erschließung und Entwicklung von Märkten außerhalb der EU zu ebnen. Das partnerschaftlich angelegte Konzept, das auf Themen und Märkte flexibel reagiert und somit als Türöffner fungiert, sieht die Einbeziehung der Partner innerhalb der textilen Kette und der über das Thema definierten Branchen vor. Weitere Erfolgssäulen Internetauftritt, definiertes Leitthema, anwenderbezogene Produktpräsentation, Leitthema Die Veranstaltung setzt Schwerpunkte im Bereich der technischen Textilien und bündelt die Hauptthemen Textilien für die Automobilindustrie, Infrastruktur, Vliesstoffe, Ökologie und Nachhaltigkeit. Folgende Anwendungsbereiche werden zugeordnet: Mobiltex, Build tex, Geotex, Medtex, Agrotex, Protex (Objektschutz) und Oekotex. Partnerbranchen sind entsprechend auf der Anwenderseite die Bau-, Agrar-, und Fischereiindustrie, Zulieferer sowie die Vorstufen Faserindustrie und Textilmaschinenhersteller. imageschärfender Standbau (schlüsselfertig), eintägiges Fachsymposium, Schwerpunkt Innovation, Indien – aufsteigende Wirtschaftsmacht Integration von Forschung und Bildung, Organisation aus einer Hand, Match-Making, politische Flankierung, umfassende Werbemaßnahmen, Synergie durch Kooperation mit einer internationalen Messe. Seite 16 Die westlichen Regierungen suchen enge strategische Verbindungen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene mit Indien, da von Indien, neben China, die größten weltwirtschaftlichen Veränderungen ausgehen werden. Auch die deutsche Regierung festigt die Gesamtverband textil+mode 2006 Verbindungen: Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete mit dem indischen Premierminister Singh die Hannovermesse. Indien war Partnerland auf der Frankfurter Buchmesse. Eines der wichtigsten Themen auf dem Davoser Weltwirtschaftsforum war die Entwicklung Indiens. Die indische Wirtschaft weist eine jährlich Wachstumsrate von ca. 7 %. Die Deutsche Bank Research prognostiziert, dass sich das Bruttoinlandsprodukt in den nächsten 12 Jahren verdoppeln wird. Wirtschaftsprognosen gehen davon aus, dass Indien bis zum Jahr 2020 zur drittgrößten Volkswirtschaft nach den USA und China herangewachsen sein wird. Die wirtschaftlichen und sozialpolitischen Vorausetzungen Indiens gleichen denen Chinas Anfang der 90er Jahre. Auch wenn jeder dritte Inder weniger als einen Dollar täglich zum Leben besitzt, hat sich in den Ballungszentren bereits eine starke und konsumorientierte Mittelschicht gebildet. In den Städten sind die Konsumausgaben bereits im Jahr 2002 um 12 % gestiegen. Bis zum Jahr 2007 soll die indische Mittelschicht auf 432 Mio. Menschen angewachsen sein. Hinzu kommt, dass Indien dabei ist, seine Handelsbarrieren abzubauen. Die indische Regierung vereinfacht das Zollprozedere und schafft Anreize für Investitionen, sowie Exportförderzonen für ausländische Firmen. Weitere positive Ausgangsbedingungen sind die politisch gefestigte Demokratie des Landes, die weite Verbreitung der englischen Sprache und das Einfühlungsvermögen der Inder in Denkmuster der westlichen Welt. Das Ausbildungsniveau ist hoch, bereits 2008 wird die Zahl der Hochschulabgänger doppelt so hoch sein wie die Chinas. Das Durchschnittsalter in Indien liegt bei 25 Jahren. Der wichtigste Motor der indischen Wirtschaft ist bislang der Dienstleistungssektor. Ziel der Regierung ist es nun, in die Fertigungs-, Agrar-, und Bauindustrie sowie notwendigerweise in die Infrastruktur des Landes zu investieren. Perspektiven für die deutsche Textilindustrie Indien selbst hat eine lange Tradition in der Fabrikation von Textilien und ist heute der weltweit zweitgrößte Hersteller von Textilien und Bekleidung. In der Herstellung von Jute, Seide, Baumwolle, künstlichen Fasern und Garnen gehört Indien zu den Weltmarktführern und macht das Land auch zu einem interessanten Beschaffungsmarkt. Namhafte Bekleidungsunternehmen haben Sourcing-Büros eingerichtet. Die jährlichen Textilexporte Indiens belaufen sich auf 13,5. Mrd. US-Dollar. Neben der Landwirtschaft ist der zweitgrößte Arbeitgeber in Indien die Textilindustrie. Sie beschäftigt ca. 23 Mio. Menschen. Auch wenn die Herstellung von Textilien auf Handwebstühlen immer noch eine große Bedeutung besitzt, vollzieht die indische Textilindustrie die notwendigen Modernisierungen, um zu einem zukunftsträchtigen Weltmarktlieferant zu werden. Gesamtverband textil+mode 06 Jahrbuch Starke Nachfrage nach Technischen Textilien Die Nachfrage nach Technischen Textilien auf dem indischen Binnenmarkt wurde auf 6,7 Mrd. US-Dollar geschätzt. Ausgehend von diesem Niveau könnte sie bis 2010 unter der Annahme eines jährlichen Wachstums von 11,2 % auf 12,4 Mrd. US-Dollar steigen. Die große Nachfrage nach Technischen Textilien betrifft alle Anwendungsbereiche; hervorzuheben sind aber die Bereiche Bauindustrie, Infrastruktur und Automobilindustrie. Neben technischen Textilien werden Fasern und Vliesstoffe ebenso stark nachgefragt. Indien trägt selbst nur 1 % zur Welterzeugung technischer Textilien bei. Die Importe belaufen sich auf einen Wert von ca. 4,8 Mrd. US-Dollar und machen damit knapp 72 % des Marktumfangs aus. Deswegen haben sich die indische Regierung, Verbände und die Textilindustrie zum Ziel gesetzt, diese Sparte der Textilindustrie auszubauen und sind natürlich auch stark an einer engeren Zusammenarbeit mit der deutschen Textilindustrie, den Forschungsinstituten und Ausbildungseinrichtungen interessiert. Ein Komitee wurde nun von der indischen Regierung gebildet, dass Maßnahmen zur Förderung der Sparte ausarbeiten wird. Effektive Vorbereitung – positive Aussichten Bereits 2004 führte der Gesamtverband textil+mode eine Erkundungsreise nach Mumbai durch, um in Kontakt mit den dortigen Verbänden, der lokalen Regierung, den wichtigen Textil- und Bekleidungsunternehmen und der Messe Frankfurt India zu treten. Diese Kontakte wurden seitdem vertieft und Kooperationsverträgen mit allen wichtigen Verbänden abgeschlossen. Seitdem finden ein intensiver Austausch und regelmäßige Treffen mit den indischen Partnern statt. Im Rahmen des europäischen Förderprogramms Asia Invest (Asia Interprise for small and mediumsized enterprises) führte der Gesamtverband textil + mode im Frühjahr 2006 eine Unternehmerreise zur Markterkundung mit Vorbereitungsseminar und Match-Making nach Mumbai und Neu Delhi mit 20 europäischen Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie mit bereits erfolgreichen Ergebnis durch. Von diesen hervorragenden Kontakten sind positiv verstärkend Effekte für die erfolgreiche Durchführung der High-Tex from Germany in Bezug auf Besucherwerbung und -frequenz, Medienpräsenz sowie ein nachhaltiges Match-Making für die Aussteller zu erwarten. 2006 06 Jahrbuch … aber doch nicht beim Landtransport! Die Bombe im Baumwollballen Dr. Christoph Schäfer Der Bürokratieabbau und die Stärkung des Mittelstandes, die Lissabon-Strategie zur Verbesserung der europäischen Wettbewerbs fähigkeit – dies alles sind häufig vernommene Schlagworte aus Brüssel. Sie sind begrüßenswert, doch hin und wieder folgen solchen Worten Taten, die hierzu im krassen Widerspruch stehen. Der jüngste Verordnungsvorschlag der Kommission zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus ist ein solches Beispiel. Einige Brüsseler Kommissionsmitarbeiter haben sich Gedanken gemacht, wie sie Europa vor den „Gefahren des Bösen“ bewahren können. Dabei haben sie allerdings nicht über die Gefahren, die sie bekämpfen wollen, und schon gar nicht über die Folgen der für gut befundenen Maßnahmen nachgedacht. Nun geht es darum, den Vorschlag aus der Welt zu schaffen. Terrorismus ist eine Gefahr, … Den Ausschlag gibt ein Beschluss der europäischen Regierungschefs vom März 2004. In einer Erklärung zum Kampf gegen den Terrorismus haben sie dazu aufgerufen, die Sicherheit aller Verkehrssysteme zu erhöhen, u. a. durch eine Verbesserung der Präventionsmechanismen. Dieser Forderung wird man sich dem Grunde nach kaum verschließen können und wollen. Der internationale Terrorismus stellt eine Gefahr dar, deren Auswirkungen verheerend sind, wenn sie sich realisieren.Terroristen brauchen eine Infrastruktur, die sie auf vielfältige Weise für ihre Zwecke ausnutzen: das Flugzeug als Waffe, der Personenzug als Anschlagsort oder der Container, um Waffen in ein Land einzuschmuggeln. Dem tragen im Frachtbereich zahlreiche Regelungen Rechnung. Die Sicherheitsbestimmungen im See- und insbesondere im Luftverkehr weisen zu Recht ein hohes Niveau auf. Im Personenbahnverkehr gibt es Sicherheitslücken, doch diese kommen nicht zur Sprache. Seite 18 Die Kommission hat es sich zum Ziel gesetzt, den Gütertransport auf Straße und Schiene umfassend vor terroristischen Angriffen zu schützen. In ihrem Verordnungsvorschlag „zur Verbesserung der Sicherheit der Lieferkette“ (Kommissionsdokument KOM(2006)79 vom 27. Februar 2006) hat sie den Güterverkehr als Objekt terroristischer Anschläge mit der Gefahr wirtschaftlicher Schäden und der Gefahr des Verlustes von Menschenleben ausgemacht. Es geht nicht allein um Tanklastzüge,Waffen- oder Atommülltransporte. Erfasst ist jegliche Art von Lieferung: ein Stoffballentransport ebenso wie LKW voller Bettwäsche oder ein Eisenbahnwagon voller Kniestrümpfe. Dabei fehlt die Analyse des Risikos. Warum sollte ein Terrorist den Güterverkehr als Objekt eines terroristischen Anschlags wählen und eine Bombe im Baumwollballen deponieren? Dies widerstrebt dem grundlegenden Ziel, mit dem Anschlag möglichst viele Menschen zu töten. Für die Textil- und Modeindustrie ist kein Risiko erkennbar. Realistisch betrachtet würde ein Angriff auf den Güterverkehr auch nicht aus diesem heraus stattfinden, sondern durch die am Straßenrand deponierte Bombe. Gewinner und Verlierer Es gibt also eigentlich gar keine Gefahr, die es zu bekämpfen gilt. Trotzdem ist es interessant, zu erfahren, wie sich der Verordnungsvorschlag die Gefahrenabwehr vorstellt. Jedes Unternehmen, das mit dem Transport von Waren zu tun hat, kann sich als „zuverlässiges Unternehmen“ einstufen lassen. Davon erfasst wird nicht nur das Transportgewerbe, sondern jedes Unternehmen, das Ware auf dem Landweg versendet und sei es nur bis zum nächsten Flughafen. Die Einstufung ist zwar freiwillig, faktisch wird sie aber verpflichtend werden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Entsprechende Forderungen von Versicherern oder von bedeutenden Kunden sind nur zwei Beispiele. Um ein „zuverlässiges Unternehmen“ zu werden, darf das (Textil-)Unternehmen dem Terrorismus auf seinem Betriebsgelände keine Chance geben. Die Verordnung enthält einen Anhang, in dem die Anforderungen genau beschrieben sind: Jedes Unternehmen soll ein auf „Risikobewertungen gestütztes Sicherheitsmanagement“ vorweisen. Dabei ist z. B. dafür zu sorgen, dass alle Parkflächen beleuchtet sind und Privatfahrzeuge getrennt vom Frachtbereich stehen. Alle Besucher müssen systematisch und zuverlässig identifiziert werden, und – last but not least – es bedarf eines Beauftragten für die Gefahrenabwehr, der das Einbringen und das Entfernen von Frachtgut überwacht. All dies kostet Geld und ist mit Bürokratie verbunden. Die Zertifizierungsanbieter, die die Einstufung später vornehmen sollen, reiben sich schon heute die Hände. Es ist aber natürlich nicht so, dass sich der bürokratische Aufwand auf die Unternehmen beschränkt. Auch die Verwaltung hat ihren Beitrag zur effektiven Gefahrenab- Gesamtverband textil+mode 2006 wehr zu leisten. Jedes Land hat eine Behörde zur Überwachung der Lieferkette ins Leben zu rufen, ein nationales Register über die „zuverlässigen Unternehmen“ wird eingerichtet, und auf europäischer Ebene schafft man einen weiteren Ausschuss. Vorteile ? – faktisch nicht vorhanden Richtig schocken kann weitere Bürokratie heutzutage kaum noch ein Unternehmen. Dies gilt insbesondere, wenn mit den Lasten der (un)freiwilligen Zertifizierung greifbare Vorteile verbunden wären. Das weiß auch die Kommission und verkündet deshalb im Verordnungsvorschlag und im Begleitdokument an einem halben Dutzend Stellen, dass die Unternehmer, die sich zertifizieren lassen, „Vorteile“ haben werden. Diese gebetsmühlenhafte Wiederholung kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kommission keine konkreten Vorteile benennt. Angekündigt werden lediglich „Erleichterungen“ bei Kontrollen. Bedenkt man zunächst, dass im gesamten EU-Binnenmarkt bei Transporten über den Landweg überhaupt keine Kontrollen stattfinden, erweist sich die Erleichterung bereits als weitgehend inhaltsleer. Beim Überschreiten der EU-Außengrenzen sieht es nicht anders aus. Nicht als Vorteil einordnen kann man die Tatsache, dass zertifizierte Unternehmen vermutlich weniger stark kontrolliert werden als solche mit Zertifikat. Der „Vorteil“ erschöpft sich darin, dass das „zuverlässige Unternehmen“ den verschärften Kontrollen von nicht zertifizierten Unternehmen entgehen kann. Leidtragender ist der Mittelstand Die Zertifizierung kostet jedes Unternehmen Geld. Unverhältnismäßig betroffen sind dabei erneut die kleinen und die mittleren Unternehmen. Sie müssten erhebliche Mittel aufwenden, um den Anforderungen gerecht zu werden. Faktisch werden sie dazu häufig gar nicht in der Lage sein. Vielfach wird das Geschäftsvolumen zu gering sein, um den Aufwand einer Zertifizierung zu rechtfertigen. Sie werden deshalb auf die Einstufung als „zuverlässiges Unternehmen“ verzichten, auch wenn niemand ernsthaft in Frage stellen wird, dass eine Förderung des internationalen Terrorismus von diesem Unternehmen nicht betrieben wird. Dies führt zu Wettbewerbsnachteilen. Die Erschließung außereuropäischer Märkte wird erschwert. Durch die zu erwartenden strengeren Kontrollen wird die Lieferpünktlichkeit herabgesetzt. Die vorgeschlagene Regelung ist ein Exporthemmnis. Was dies für die Textil- und Bekleidungsbranche bedeutet, liegt auf der Hand. In Deutschland werden hoch spezialisierte Produkte gefertigt, die zunehmend auf den Exportmärkten abgesetzt werden. Nachhaltige Schäden sind zu erwarten, Arbeitsplatzverluste sind die Folge. Über all dies hätte sich die Kommission Gedanken machen müssen. Gesamtverband textil+mode 06 Jahrbuch Verhinderungsbemühungen Der Vorschlag liegt jetzt auf dem Tisch. Er wurde dort entworfen und zunächst diskutiert, wo es um Verkehrs- und nicht um Industriepolitik geht. Das erklärt die Unausgegorenheit des Vorschlags. Mittlerweile setzt sich die Auffassung durch, dass der Vorschlag in seiner jetzigen Form unbrauchbar ist. Bis das Bundesverkehrsministerium zu dieser Einsicht gekommen ist, bedurfte es allerdings massiver Intervention. Der Gesamtverband textil+mode hat sich hieran beteiligt und auch beim BDI – Abteilung Verkehrspolitik – maßgeblichen Einfluss auf die eindeutig ablehnende Positionierung des deutschen Industriespitzenverbandes genommen. Ob sich Deutschland für eine Totalablehnung ausspricht oder weitere Untersuchungen und Risikoanalysen fordert, steht noch nicht abschließend fest. Jedenfalls schwinden die Chancen des Vorschlags in seiner jetzigen Form. Auch in den übrigen Mitgliedsstaaten stößt der Vorschlag weitgehend auf Ablehnung. Insgesamt 14 Staaten stehen ihm mit Skepsis gegenüber. Polen und die Niederlande begrüßen ihn. Diese beiden finden sich damit in Gesellschaft mit der amerikanischen Handelskammer in der EU, die den Vorschlag uneingeschränkt befürwortet. Und was macht die Kommission? Sie verfolgt ihren Vorschlag unbeirrt weiter und hält ihn für ein in jeder Hinsicht angemessenes Ergebnis. Weitere Informationen Den Verordnungsvorschlag und das Positionspapier des Gesamtverbandes stehen im Internet bei www.texline.de und Textination in der Rubrik „Recht/Aktuelles“ zur Verfügung. Über die weitere Entwicklung wird der Gesamtverband textil + mode informieren. Auch zukünftig werden wir dafür eintreten, dass Schutzmaßnahmen gegen „die Bombe im Baumwollballen“ ein Schießen mit Kanonen auf imaginäre Spatzen sind und im Interesse aller unterbleiben sollten. Seite 19 2006 06 Jahrbuch Das Öko-Tex Konzept im Vergleich zur Europäischen Blume Jutta Knels Anlässlich der Revision der Prüfkriterien des EU-Labels 2006/ 2007 für textile Produkte soll im vorliegenden Beitrag das Konzept des EU-Labels mit dem Öko-Tex Standard 100 und ÖkoTex Standard 1000 verglichen werden. Auf den jeweiligen Webseiten www.oeko-tex.com, www.oeko-tex1000.com sowie www.eco-label.com können Interessierte weitere Details erfahren. Der Öko-Tex Standard 100 Der Öko-Tex Standard 100 wird seit 1992 weltweit erfolgreich für die Zertifizierung humanökologisch optimierter Textilien umgesetzt. Es handelt sich um einen produktspezifischen Anforderungskatalog, der Jahr für Jahr von den Experten der renommierten Textilforschungs- und Prüfinstitute der Internationalen Öko-Tex Gemeinschaft überarbeitet und an aktuelle Entwicklungen angepasst wird. Neue Kriterien und verbesserte Messmethoden können permanent eingebaut werden. Durch die umfassende Umsetzung der Öko-Tex Kriterien in der textilen Kette mit einer Beteiligung von weltweit ca. 7.000 Unternehmen und mehr als 53.000 ausgestellten Zertifikaten wird flächendeckend eine höhere Sicherheit bei Millionen von Öko-Tex zertifizierten Produkten erzielt und damit auch länderspezifische bzw. unterschiedliche gesetzliche Vorgaben ausgeglichen und insgesamt angehoben. Da ein Öko-Tex Zertifikat für jede Verarbeitungsstufe von der Garnerzeugung und Gewebeherstellung über die Veredlung bis hin zur Konfektion ausgestellt werden kann, ergibt sich hier ein Netzwerk, dass dem Unternehmen aus der nachfolgenden Stufe bei den Laborprüfungen durch die Mitbenutzung Öko-Tex zertifizierter Ausgangsmaterialien erhebliche Prüfkosten erspart. Doppelprüfungen lassen sich auf diese Weise effektiv vermeiden. Rundtests Markenschutz Qualitätssicherung Forschung ÜbrigerAufwand Produktkontrolle Werbung Die Vertragsunterlagen mit Verpflichtungs- und Konformitätserklärung sind das juristische Gerüst zur Teilnahme am Zertifizierungssystem. Zertifizierung und Prüfung werden von den Instituten organisiert und durchgeführt. Nach wie vor werden für die Laborprüfungen ca. drei Wochen angestrebt, schneller ist die Bearbeitung durch die Heranziehung von Öko-Tex zertifizierten Ausgangsmaterialien. In Deutschland und Frankreich erfolgt die Zertifizierung durch speziell dafür eingerichtete Zertifizierungsstellen. Die autorisierten Institute schulen sich permanent durch gemeinsame Ringversuche, um ein gleich bleibend hohes Prüfniveau sicherzustellen. Darüber hinaus führt die Öko-Tex Gemeinschaft permanent Kontrollprüfungen im Markt in Höhe von 15 % aller ausgestellten Zertifikate durch. Ergänzt werden diese durch zwei unabhängige Auditoren, die bei Unternehmen mit Öko-Tex Zertifikat unangemeldet Betriebsprüfungen vornehmen. Ziel ist es hier, mögliche Probleme mit der Einhaltung der geforderten Prüfkriterien im Produktionsprozess vor Ort aufzudecken und gemeinsam mit den Qualitätsbeauftragten der Firma zu beseitigen. Von der Lizenzgebühr werden neben den Forschungsaktivitäten zur Weiterentwicklung des Kriterienkatalogs, den Maßnahmen zur Erhaltung der Prüfqualität sowie den Kontrollprüfungen auch zahlreiche Werbeaktivitäten finanziert, um insbesondere Unternehmen, die bereits langjährig mit dem Öko-Tex Standard 100 zusammenarbeiten, bei der Vermarktung ihrer hochwertigen Produkte zu unterstützen. Dazu werden mehrmals im Jahr Informationsaussendungen an den Fachhandel durchgeführt und diesem die kostenlose Bestellung von Flyern zu bestimmten Produktgruppen angeboten. Bewährt hat sich auch die Kombination dieser Printinformationen mit einem Gewinnspiel, an dem interessierte Verbraucher über eine dem Flyer beigefügte Antwortkarte oder im Internet teilnehmen können. Unternehmen haben inzwischen die Möglichkeit, sich direkt bei der Ausstellung ihres Zertifikats durch das zuständige Prüfinstitut/ Zertifizierungsstelle kostenlos reprofähige Labelvorlagen zuschicken zu lassen. Darüber hinaus können sie ihr gesamtes Öko-Tex zertifiziertes Produktsortiment inklusive Angabe ihrer Markennamen und kompletten Firmendaten interessierten Besuchern kostenfrei auf der Öko-Tex Homepage präsentieren. Schließlich bietet die Öko-Tex Gemeinschaft ihren Lizenznehmern kostenlos redaktionelle Unterstützung bei eigenen Firmenseiten mit Hinweisen zum Öko-Tex Standard 100 an. Verwendung der Öko-Tex Lizenzgebühren Seite 20 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch Ausgestellte Öko-Zertifikate von 1993 - 2005 (international) 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 Jahr 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Der Öko-Tex Standard 1000 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Der Öko-Tex Standard 1000 fordert von seinen Unternehmen die Einhaltung festgelegter Kriterien zur Vermeidung bzw. Be- Konzeptionell haben die autorisierten Institute der Öko-Tex Prüfgemeinschaft auch einen produktionsspezifischen Standard – den Öko-Tex Standard 1000 – entwickelt, bei dem mittels eines Fragenkatalogs und einer regelmäßigen Auditierung des Produktionsstandorts die ökologischen und sozialen Aspekte der Produktion in einer Stärken-Schwächen-Analyse erfasst, bewertet und mit Hilfe festzulegender Umsetzungs- und Zeitpläne Verbesserungen eingearbeitet werden. Die Zertifizierung erfolgt für drei Jahre. Betriebliche Managementsysteme und andere branchenübergreifende Umweltmanagementsysteme, wie ISO 14001 oder EMAS, werden dabei aufgrund der hohen Übereinstimmung mit einbezogen. Seit Einführung im Jahre 1995 wurden bis heute 37 Unternehmen aus allen Wertschöpfungsstufen der textilen Kette als umweltfreundliche Betriebsstätte nach Öko-Tex Standard 1000 ausgezeichnet. Das Öko-Tex 1000 Zertifikat kann, ähnlich wie die Auszeichnungssysteme ISO 9001 oder ISO 14001 oder auch das EG Öko-Audit, ausschließlich zur Auslobung des auditierten Betriebsstandorts genutzt werden. Während ISO 14001 und EG Öko-Audit branchenübergreifend ausformuliert wurden, handelt es sich beim Öko-Tex 1000 um ein speziell für Produktionsstätten der textilen Kette entwickeltes Zertifizierungsystem. schränkung von Schadstoffen in der Produktion, die Beachtung der Grenzwerte im Abwasser- und Abluftbereich, einen optimierten Energieeinsatz, eine geringe Belastung mit Lärm und Staub, Maßnahmen zur Arbeitssicherheit, Sozialkriterien, z. B. das Untersagen von Kinderarbeit. Aufgrund der Branchennähe der Institute kann man bei den ÖkoTex Auditoren von hoher textiler Fachkompetenz ausgehen. Nichtdestotrotz ist aufgrund des umfassenderen Arbeitsaufwands seitens des Unternehmens und des Instituts mit den Auditierungen vor Ort auch von höheren Kosten auszugehen. Spanische Untersuchungen zeigen im Vergleich, das Zeit- und Kostenaufwand für die Implementierung und Zertifizierung nach EMAS oder ISO 14001 erheblich höher ausfallen. Vorteile des umweltbezogenen Auszeichnungssystems nach Öko-Tex Standard 1000 sind: Alleinstellungsmerkmal im Markt offensive Darstellung eines europäischen Umweltniveaus und modernes Management. Die Unternehmen fühlen sich in ihren Anstrengungen bestätigt und sind motiviert, noch mehr zu tun, denn der ökologische Aspekt sowie der Check durch eine unabhängige Institution tragen dazu bei, z. B. durch verbesserte Ressourcenschonung Kosten einzusparen. Gesamtverband textil+mode Seite 21 2006 06 Jahrbuch Das EU-Blumenlabel Das branchenübergreifende EU-Blumenlabel besteht ebenfalls seit 1992. Die Zielsetzung des Labels ist es, am Produkt auf Grundlage einer Lebenszyklusananlyse ein umweltbezogenes „besseres“ Produkt auszuzeichnen. Dabei wird der Anspruch erhoben, sämtliche umweltrelevanten Eigenschaften „von der Wiege bis zur Bahre“ zu betrachten. Die Erarbeitung von produktartspezifischen Kriterien z. B. für Textilien dauert erfahrungsgemäß sehr lange. Zumeist wird ein Land damit beauftragt, eine Produktart zu analysieren und dabei produkt- und produktionsspezifische Anforderungen zu entwickeln. Aktuell wird 2006/2007 eine Revision der Kriterien für Textilien von der zuständigen französischen Behörde (AFNOR – Association française de normalisation) durchgeführt, wobei ein Zeitplan von zwei Jahren vorgesehen ist. Diese Workshops sind öffentlich und beziehen interessierte Institute und Unternehmen, NGO’s sowie die staatlichen Vertreter mit ein. Anforderungsprofile bestehen derzeit für folgenden Produktsparten: Waschmittel, Campingplätze, Schuhe, Handwaschseifen, Toilettenpapier, Reiniger, Innenraumfarben und textile Produkte, Matratzen u. v. a. m. 288 Produktauszeichnungen wurden bisher insgesamt für all diese Bereichen vorgenommen (Stand Oktober 2005). 50 % der Kriterienangebote in den einzelnen Produktkategorien werden von weniger als drei Anwendern genutzt. Seit 1992 wurden europaweit 67 Zertifikate im Textilbereich ausgestellt, die meisten davon für Heimtextilien, Bekleidung sowie für Arbeits- und Sicherheitsbekleidung. Das Label Öko-Tex 100plus Mit dem Zeichen Öko-Tex 100plus können Unternehmen ihre bereits Öko-Tex zertifizierten Produkte auszeichnen, deren Produktion auch nach dem Öko-Tex Standard 1000 zertifiziert wurde. Voraussetzung für die Auszeichnung an einem Endprodukt ist, dass die gesamte Lieferkette ebenfalls nach dem produktionsbezogenen Öko-Tex Standard 1000 zertifiziert wurde. In dem Maße, wie die Unternehmen in der Vorstufe eine ÖkoTex 1000 Zertifizierung anstreben, wird eine Zertifizierung in den nachfolgenden Fertigungstufen erheblich erleichtert. Die Komplexität in der textilen Kette macht natürlich eine Auszeichnung nach Öko-Tex 100plus zu einer besonderen Herausforderung. Sie verdeutlicht die Entschlossenheit des Unternehmens, seine auf der umfangreichen europäischen Umweltgesetzgebung mit den länderspezifischen Anforderungen und regionalen Besonderheiten basierende Produktion durch die zusätzlich von neutraler Stelle bestätigte Umweltfreundlichkeit seiner Betriebsstätte auch aktiv in die Öffentlichkeit zu tragen. Dies machen Unternehmen, bei denen ein hohes Maß an Umweltsensibilität zur Firmenphilosophie gehört und deren Geschäftsleitung diese Aufgabe als ein wichtiges Anliegen ansieht. Seite 22 Ein Vergleich zwischen EU-Label und Öko-Tex Standard 100 zeigt bezüglich der produktbezogenen Parameter eine hohe Übereinstimmung, da die Öko-Tex Zielsetzung, humanökologisch optimierte Textilien sicherzustellen, eigentlich auch vom EU-Label mitgetragen werden könnte. Nach wie vor sind umweltbezogene Anforderungen, wie aktuelle Diskussionen um die Verbesserung der Nachhaltigkeit zeigen, nicht auf alle modischen Textilien anwendbar. Konzepte können daher durch Prinzipienreiterei kontraproduktiv werden. So gilt bei den aufgestellten Parametern zu bedenken, dass die Anzahl der Pestizide, der krebsserregenden Farbstoffe usw. nicht zu 100 % identisch ist, sondern dass hier Unterschiede bestehen, die zu Extraprüfungen und Extrakosten führen. Beispielsweise werden Schwermetallrückstände nicht wie beim Öko-Tex Standard am Textil, sondern im Farbstoff selbst überprüft. Dass in Konsequenz auch der Öko-Tex Standard 100 durch Bevorzugung schwermetallarmer Farbstoffe in der Herstellung zu Entlastungen in der Umwelt führt, sei nur nebenbei erwähnt. Fakt ist, für beide Label sind unterschiedliche Prüfmethoden und dadurch auch voneinander abweichende Grenzwerte vorgeschrieben. Dabei ist zu beachten, dass die Kriterien des EU-Blumenlabels nur alle fünf Jahre überarbeitet werden, Gesamtverband textil+mode 2006 sodass jetzt Rückstände bei der Überprüfung von Parametern, die bereits gesetzlich in Europa reguliert wurden, dringend eingearbeitet (z. B. Phthalate) werden müssen. Es besteht eine Übergangsfrist von 12 Monaten für bereits ausgestellte Zertifikate. Durch die Kombination der Kriterien für das eigentliche Produkt sowie für den Produktionsprozess umfasst das Manual und das Antragsformular für das EU-Blumenlabel über 100 Seiten, mit denen sich das Unternehmen befassen muss. Das Unternehmen hat Erklärungen, Dokumente sowie Analysen in Form von Testreports beizubringen, um die Übereinstimmung mit den produktionsbezogenen Kriterien zu belegen. Für jeden nicht vollstufigen Betrieb ist es sehr schwer bis unmög lich, konkrete produktionsspezifische Daten von seinen Zulieferanten zu erhalten, welche ihm die jederzeitige Übereinstimmung mit den produktionsspezifischen Anforderungen des EU-Blumenlabels garantieren. Umgekehrt besteht möglicherweise die Problematik, dass es keine tatsächliche Überprüfbarkeit von abgelieferten Erklärungen gibt. Eine solche konkrete Prüfarbeit lässt sich von Außenstehenden allerdings nur schwer beurteilen. Die Kriterien des EU-Labels beziehen sich zusätzlich 06 Jahrbuch Bereits seit einigen Jahren wird darüber diskutiert, bestehende Öko-Tex Standard 100 Zertifikate für die produktbezogenen Anforderungen zu akzeptieren. Das dies nicht schon längst positiv und pragmatisch kostensparend entschieden wurde, ist um so unverständlicher, da die Prüfungen teilweise von Instituten durchgeführt werden, die autorisiert sind, sowohl die Arbeiten für das EU-Label als auch für den Öko-Tex Standard 100 vorzunehmen. Auch die Übernahme von anderen nationalen Zertifikaten, wie z. B. des Blauen Engels in Deutschland für Matratzen und Möbel (beim Blauen Engel werden die Schadstoffprüfungen inzwischen nach dem Öko-Tex Standard kostensparend einbezogen) wird diskutiert. Zudem sollen auch EMAS und ISO 14001 künftig stärker berücksichtigt werden. Da das EU-Label von der europäischen Industrie kaum genutzt und beim Verbraucher bis heute nicht wirklich bekannt ist, werden länderspezifische Studien erstellt, welche eine Beurteilung der Entwicklungschancen des EU-Labels in den verschiedenen Branchen ermöglichen sollen. Insbesondere im Bereich der öffentlichen Beschaffung wird auf ökologisch optimierte Produkte hingewiesen. auf die textile Faserproduktion, Fazit auf die Herstellungsprozesse sowie eingesetzte Chemikalien und Während das Herzstück des Öko-Tex Standards 100, der Kriterienkatalog, zur weltweiten Vereinheitlichung der Anforderungen in der textilen Kette führt, bei dessen Sicher- stellung die gesamte Herstellungspipeline gewinnt, ist eine Produkt-auszeichnung aufgrund der gleichzeitige Kombination von produkt- und produktionsbezogenen Anforderungen beim EU-Label nur durch einen zusätzlichen komplexen Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand möglich. Diese Komplexität führt nicht nur zu einer längeren Bearbeitungsdauer, sondern auch zu einem umfangreicheren Informationstransfer zwischen zusammenarbeitenden Betrieben, der als bürokratischer Balast in Form von Dokumentationen mitgeführt werden muss. Ein solches Konzept führt dazu, dass nur sehr wenige Unternehmen in der textilen Kette diese Anforderungen überhaupt erfüllen können. Der zusätzliche Aufwand für eine freiwillige Zertifizierung sollte vom Unternehmen klar mit einem konkreten Nutzen, wie z. B. der Umsetzung ökologischer Verbesserungen, abgewogen werden. auf Gebrauchseigenschaften des Textils. Für die verschiedensten Fasern werden einzelne Parameter, welche die Emission bei der Polymerisation betreffen bzw. den Wasserverbrauch und seine Wiederaufbereitung, festgesetzt. Bei den eingesetzten Hilfsmitteln wird deren Abbaubarkeit einbezogen, und bei Farbstoffen werden mögliche metallische Verunreinigungen berücksichtigt. Die Arbeitsbedingungen wurden bisher nicht einbezogen. Bei den Gebrauchseigenschaften werden Waschechtheit, Schweißechtheit, Nassreibechtheit und Trockenreibechtheit sowie die Lichtechtheit des Textils beurteilt. Zusätzlich wird auch die Dimensionsstabilität abgefragt. Eine pauschale Einbindung und Vorgabe allein dieser Gebrauchseigenschaften ist angesichts der Vielfalt der Materialz usammensetzungen und Gestaltungskombinationen entlang der textilen Kette faktisch unmöglich und kann nur von entsprechend konzipierten Textilien erfüllt werden, wie sie etwa bei strapazierbarer Arbeitskleidung und langlebigen Heimtextilien vorliegen. Wie geht es bei dem EU-Label weiter? Seit Mai 2006 werden die neuen Kriterien diskutiert, und diese Diskussion soll im Oktober fortgeführt werden, so auch die Aufnahme von Sozialkriterien. Dabei finden nach wie vor grundsätzliche Überlegungen statt, den Zertifizierungsaufwand für das EU-Label zu vereinfachen und die dazugehörigen Kosten zu verringern. Gesamtverband textil+mode Seite 23 2006 06 Jahrbuch Hightech-Strategie für Deutschland und EU-Innovationsstrategie – Impulsgeber auch für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie Dr. Walter Begemann Ende August 2006 verabschiedete die Bundesregierung die Hightech-Strategie für Deutschland. Erstmals wurde damit systematisch über alle Ressorts hinweg eine nationale Strategie entwickelt, mit der Deutschland einen weltweiten Spitzenplatz in den Zukunftsmärkten erreichen soll. In der laufenden Legislaturperiode werden zusätzlich 6 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert und bis 2009 damit annähernd 15 Mrd. Euro für diesen Bereich bereitgestellt. 2010 soll darüber hinaus das gemeinsame Ziel von Bund, Ländern und Wirtschaft angestrebt werden, die Forschungsausgaben auf 3 % des Bruttoinlandsprodukts zu steigern. Um die Zielsetzung zu erreichen, verfolgt die Hightech-Strategie drei Schwerpunkte: 1. In Deutschland sollen Leitmärkte für wichtige Zukunftsfelder entstehen Dazu legt die Hightech-Strategie Ziele für Zukunfts- und Querschnittstechnologien fest, die neue Arbeitsplätze schaffen sollen. Neben der engen Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, einer Steigerung des privaten FuE-Engagements, der gezielten Verbreitung von Spitzentechnologien, einer Internationalisierung von Forschung und Entwicklung sowie der Talentförderung sind 17 besonders förderwürdige Sektoren benannt. Diese betreffen u. a. die Bereiche Nano- und Biotechnologie, Mikrosystemtechnik, Werkstoffund Produktionstechnologien, Luft- und Raumfahrt, Energie- und Umwelttechnologien sowie die Bereiche Mobilität, Gesundheit, Information/Kommunikation und Sicherheit. 2. Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Wissenschaft Die Förderung von Kooperationen und Gemeinschaftsprojekten soll intensiviert werden. Als Anreize sind die Einführung einer Forschungsprämie, die Förderung von Spitzenclustern und die Auszeichnung vorbildlicher Kooperationen von Wirtschaft und Forschung vorgesehen. 3. Neue Impulse für eine direkte Umsetzung von Forschungsergebnissen Die Wissenschaftsinvestitionen sollen grundsätzlich stärker anwendungsorientiert werden, um die Forschungsergebnisse schneller und effektiver in Produkte, Dienstleistungen und Verfahren umzusetzen. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die in Deutschland die meisten Arbeitsplätze schaffen, wird eine Verbesserung der Rahmenbedingungen angestrebt. Seite 24 Gesamtverband textil+mode 2006 Nach Jahren der Stagnation ist im laufenden Jahr auch eine zunehmende FuE-Förderung für den Mittelstand spürbar. Die Mittelstandsprogramme im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) sollen bis 2009 einen Zuwachs von mehr als 10 % pro Jahr verzeichnen. Wichtige Bereiche sind die indirekte Förderung der Forschungszusammenarbeit (z. B. PRO INNO II) sowie die industrielle Gemeinschaftsforschung, für die nach 108 Mio. Euro in 2006 weitere Erhöhungen in den zwei Folgejahren auf etwa 112,5 bzw. 119 Mio. Euro geplant sind. Beide Programme werden von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) betreut, bei der das Forschungskuratorium Textil größter Förderempfänger im Programm der industriellen Gemeinschaftsforschung ist. Die AiF ist ebenfalls Projektträger für die Fachhochschulförderung beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Auch dort soll der Wissens- und Technologietransfer insbesondere in kleine und mittlere Unternehmen intensiviert und durch weitere Förderlinien ergänzt werden. Die Überlegungen gehen dahin, das Fachhochschulförderbudget zu verdoppeln. Zum 01. Januar 2007 plant das BMBF die Einführung einer Forschungsprämie zur Stärkung der Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und dem Mittelstand. Sie soll an Hochschulen und Forschungseinrichtungen gezahlt werden, die Auftragsforschung für KMU durchführen. Leider sind die gemeinnützigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen in den Kreis der Antragsberechtigten für die Forschungsprämie derzeit nicht einbezogen. Für mittelständische Branchen, wie die Textil- und Bekleidungsindustrie, würde dies einen erheblichen Nachteil bedeuten, da Textilforschungsinstitute häufig als gemeinnützige Einrichtungen organisiert sind. Die grundsätzliche Ausgestaltung der Hightech-Strategie für Deutschland kann aus Sicht des Forschungskuratoriums Textil, der Textil- und Bekleidungsindustrie sowie der Partnerbranchen nur begrüßt werden. Das im März 2006 vom Forschungskuratorium veröffentlichte Strategiepapier „Textilforschung in Deutschland – Perspektiven 2015“ enthält die in der Hightech-Strategie aufgeführten Werkstoff- und Produktionstechnologien ebenso wie die Schwerpunkte Gesundheit, Mobilität, Sicherheit und Kommunikation. Auch die vom Forschungskuratorium verfolgte Intensivierung des Technologietransfers wird mit den Querschnittsaktivitäten der Hightech-Strategie künftig stärker unterstützt. Insofern finden sich die von der Bundesregierung angestrebten Zielsetzungen in Gesamtverband textil+mode 06 Jahrbuch guter Übereinstimmung mit der Ausrichtung der Textilforschung in Deutschland. Der bedeutende Produktionsbereich Technischer Textilien zählt bereits weltweit zu den Leitmärkten und damit zu den wichtigen Zukunftsfeldern der Hightech-Strategie. Aktuell unterstützt das BMBF mit dem Schwerpunktprogramm „Intelligente Technische Textilien“ im Rahmenprogramm Mikrosysteme textile Anwendungen der Mikrosystemtechnik. Die in einer ersten Antragsstufe ausgewählten Projekte befinden sich derzeit in der Antragsausarbeitung und sollen voraussichtlich ab Februar/März 2007 mit etwa 15 Mio. Euro vom BMBF gefördert werden, sofern die in den Konsortien beteiligten Unternehmen geldwerte Leistungen in etwa gleicher Höhe einbringen. Entsprechende Vorbereitungen für Förderschwerpunkte zu textilen Anwendungen der Nanotechnologie und Nachhaltigkeitszielen durch textile Innovation laufen ebenfalls. Mit einer Gesamtbeschäftigtenzahl von über 2,2 Mio. und einem Jahresumsatz von etwa 200 Mrd. Euro gehört die Textil- und Bekleidungsindustrie in Europa nach wie vor zu den bedeutendsten Industriezweigen. Um die Wettbewerbsfähigkeit unter den weltweit zunehmend schwierigeren Marktbedingungen zu stärken, wurde Ende 2004 die „Europäische Technologieplattform für die Zukunft der Textil- und Bekleidungsindustrie“ beim Dachverband EURATEX ins Leben gerufen (www.textile-platform.org). Ziele der industriegeführten Initiative sind die Entwicklung und Umsetzung eines strategischen Forschungsprogramms, die Bündelung textiler Forschungskapazitäten sowie der Aufbau von Partnerschaften in der Industrie und mit Partnerbranchen. Eine erste Vision 2020 der „Europäischen Technologieplattform für die Zukunft der Textil- und Bekleidungsindustrie“ beschreibt zunächst drei grundsätzliche Trends: —die Abkehr von Standardprodukten hin zu Spezialitäten, gefertigt mit Hightech-Verfahren entlang der Wertschöpfungskette, —die Nutzung textiler Materialien in neuen Anwendungsgebieten, —der Rückgang industrieller Massenfertigung zugunsten wettbewerbsfähiger kundenspezifischer Produktdienstleistungen. Seite 25 2006 06 Jahrbuch Ausgehend von diesen Einschätzungen erarbeiteten neun Arbeitsgruppen Forschungsprioritäten in den Bereichen innovativer textiler Produkte und Fertigungsprozesse, zu neuen textilen Anwendungen sowie zum Übergang von einer Massen- zur Individualfertigung. Im Juni 2006 wurde die resultierende Forschungsstrategie Vertretern aus Industrie, Forschung, Politik und Medien vorgestellt. Die Ergebnisse dienen u. a. der EU-Kommission zur Festlegung von Prioritäten für das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (2007 – 2013) mit einem Budget von insgesamt 50 Mio. Euro. Forschungsinhalte auf europäischer Ebene werden dabei in spezifischen Programmen erarbeitet, zu denen die EU-Kommission derzeit in allen Themenbereichen die Arbeitsprogramme erstellt. Konkrete Textilbezüge sind vorrangig im Arbeitsprogramm „Nanowissenschaften, Nanotechnologien,Werkstoffe und neue Produktionstechnologien“ mit Ausschreibungen im Dezember 2006 bzw. Januar 2007 zu erwarten. Erste Entwürfe enthalten bereits das Thema „Application of New Materials Including Bio-Based Fibres in High-Added Value Textile Products“. Die Diskussionen im Rahmen der Technologieplattform zeigen damit erste Früchte. Langfristig geht es bei der europäischen Initiative allerdings nicht nur um die Entwicklung einer Forschungsstrategie für die Branche mit der Einwerbung von Fördermitteln zu deren Umsetzung, sondern auch um eine effiziente Vernetzung nationaler und regionaler Textilforschungs- und Innovationsinitiativen. Wie im nationalen Forschungsumfeld steht im Vordergrund, Doppelarbeit zu vermeiden und der Industrie bei einer raschen Umsetzung technologischer Entwicklungen behilflich zu sein. EU-Kommission, Europäischer Rat und Parlament unterstützen entsprechende Prozesse durch eine breit angelegte Innovationsstrategie, die über die Forschungsförderung weit hinausgeht und Unternehmen, den öffentlichen Sektor sowie Verbraucher einbezieht. Die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen soll insgesamt einen innovationsfreundlichen Markt schaffen und zu einer verstärkten Nachfrage nach innovativen Produkten und Dienstleistungen führen. Stichworte wie Leitmärkte, Clusterinitiativen und Verbesserungen des Technologie- und Wissenstransfers finden sich daher in gleicher Weise wie in der Hightech-Strategie für Deutschland. Grundsätzlich sind also auch die Voraussetzungen für eine Impulsgeberfunktion der EU-Innovationsstrategie im Marktgeschehen gegeben. Das Forschungskuratorium Textil ist über seinen Vorsitzenden im Leitungsgremium der Technologieplattform bei EURATEX Seite 26 vertreten und über die kooperierenden Textilforschungsinstitute und Unternehmensvertreter in die Arbeit der Expertengruppen eingebunden. Durch laufende Projekte und Projektplanungen, in denen die Geschäftsführung des Forschungskuratoriums direkt koordinierend oder als Partner beteiligt ist, gibt es intensive Kontakte zu Verbänden und Forschungseinrichtungen in Tschechien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Belgien und anderen EU-Staaten. Die partnerschaftlichen Beziehungen der Verbandsbereiche kommen hier den gemeinsamen Zielsetzungen zugute. National wie europaweit sind nachhaltig allerdings nur dann Erfolge zu erzielen, wenn die Mitgliedsverbände im Forschungskuratorium mit ihren Unternehmen und die Partnerinstitute gemeinsam zu einer Stärkung des Forschungskuratoriums Textil als Dachmarke für textile Innovationen in Deutschland beitragen. Durch Unterstützung der Forschungseinrichtungen und Verbände wird daher eine intensivere Zusammenarbeit mit den Partnerregionen Nord-West, Nord-Ost und Süd angestrebt. Dies setzt eine verbesserte Kommunikation aller im Innovationsprozess Beteiligten untereinander voraus und soll durch eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und des Transfers zugunsten der Mitgliedsunternehmen begleitet werden. Als erstes erfreuliches Ergebnis ist die Zusammenführung der Dresdner und der Aachener Textiltagung zu einer jährlich stattfindenden nationalen Textilveranstaltung zu nennen. Mehr und mehr setzt sich auch die gemeinsame Vorbereitung großer Forschungsschwerpunkte beim BMBF durch, sodass das Forschungskuratorium zunehmend von Ministerien und Projektträgern als kompetenter Ansprechpartner konsultiert wird, der die Belange von Industrie und Textilforschung vereint. Es liegt also bei den Akteuren aus Industrie und Textilforschung, ob die Hightech-Strategie Deutschland sowie die EU-Innovationsstrategie Impulsgeber auch für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie sein werden. Die forschungspolitischen Randbedingungen dazu sind in jedem Fall so gut wie lange nicht mehr. Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch REACh aktuell Dr. Friedhelm Ahlers Gesetzgebungsverfahren Das Gesetzgebungsverfahren zur europäischen Chemikalienverordnung (REACh) ist weit fortgeschritten. Die erste Lesung ist mit dem gemeinsamen Standpunkt des Ministerrates im Juni 2006 abgeschlossen worden. Die zweite Lesung wird nach Expertenmeinung vom Parlament und vom Rat ohne Vermittlungsausschuss durchgeführt. Es verdichten sich die Hinweise, dass REACh unter finnischer Ratspräsidentschaft verabschiedet wird, da sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Rat, Parlament und Kommission im inoffi ziellen Verfahren des Trilogs, der „hinter den Kulissen“ stattfindet, noch bis Dezember 2006 einigen. Nach der politischen Verabschiedung muss der Verordnungstext in die offiziellen EUSprachen übersetzt und auf Gesetzeskonformität geprüft werden. Dieser Prozess wird voraussichtlich im April 2007 abgeschlossen sein. Die Chemikalienverordnung tritt dann am 20. Tag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft. Betroffenheit der Textilindustrie Die Unternehmen erwarten durch die REACh-Regelung bezüglich der Stoffe in Der Abschlussbericht der Studie „Analyse zum potentiellen Einfluss von REACh auf die textile Kette in der EU“ ist von der Europäischen Kommission endlich am 15. Februar 2006 freigegeben worden und bestätigt die Befürchtungen des Gesamtverbandes textil+mode (t+m). Erzeugnissen (Art. 7) einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Nicht-EU-Wettbewerbern. Die Veredler befürchten, dass es zu ernsthaften Umsetzungsproblemen im Bereich der Textilien kommt. Insbesondere befürchten sie, dass gleiche Wettbewerbsbedingungen nicht erreicht werden, ohne den beabsichtigten Nutzen Die drei wesentlichen Kernaussagen der Studie lauten: Die meisten Textilveredler zählen zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Ihr Hauptinteresse gilt den kritischen Stoffen und den Zubereitungen. Ihnen stehen nur limitierte finanzielle Mittel und eine begrenzte Anzahl von Mitarbeitern zur Verfügung, um die Kosten, die verwaltungsmäßigen Erfordernisse und die benötigten Umstellungen zu bewältigen, die durch REACh verursacht werden. im Umweltschutz zu erzielt. Die anfängliche CEFIC-konforme EURATEX-Position zum Art. 7 „Registrierung und Anmeldung von Stoffen in Erzeugnissen“ (ehemals Art. 6) wurde durch die permanente und substanzielle Argumentation (z. B. Präsidiumsbeschuss vom 30. November 2005) vom Gesamtverband stark verändert. EURATEX hat die Konsequenzen für die europäische Textilindustrie erkannt. In der Schlussfolgerung vom EURATEX-Beitrag in Helsinki zu Art. 7 heißt es: Die EU-Produzenten werden Wettbe- Kritische Stoffe und Zubereitungen werbsnachteile erleiden. werden unweigerlich vom Markt Der Art. 7 ist provisorisch und fehlerhaft. verschwinden und Textilveredler mit Das Risiko von Substanzen in impor- erheblichen Reformulierungs- und tierten Waren wird nicht angemessen Verfahrensanpassungskosten behandelt. konfrontieren, die sie weder selbst kompensieren noch an ihre Kunden weitergeben können. Gesamtverband textil+mode Seite 27 2006 06 Jahrbuch Trotz dieser getätigten Aussagen hat EURATEX letztendlich keine Position eingenommen, die für den Gesamtverband zufriedenstellend ist. Der Gesamtverband ist der Auffassung, dass der Art.7 in der jetzigen Fassung einen Papiertiger darstellt, da die Praktikabilität nicht gegeben ist (mangelnder Vollzug durch Zollbehörden, praktisch besteht keine Möglichkeit einer Überprüfung mittels Chemischer Analytik). Daher wird t+m durch intensives Lobbying die deutsche Position der Textil- und Modeindustrie zu Art.7 auch in Zukunft vertreten. Wesentliche Handelspartner der Europäischen Union, wie die USA, Japan, Australien, Brasilien, Chile, Indien, Israel, Korea, Malaysia, Singapur, Südafrika und Thailand, haben eine gemeinsame Presseerklärung herausgegeben, die zu drastischen Änderungen an der vorgeschlagenen Gesetz gebung aufruft, da die geplante REAChVerordnung gegen Handelsrecht verstößt. Ein entscheidender Kritikpunkt der führenden WTO-Länder richtet sich dagegen, dass auch Unternehmen außerhalb der EU ihre Produkte registrieren müssen, wenn diese bestimmte chemische Substanzen enthalten und in die EU eingeführt werden. Seite 28 Vorbereitungen auf REACh Textile Unternehmen werden im Normalfall nach REACh als nachgeschaltete Anwender (Downstream user) bezeichnet. Um die spätere Umsetzung der Verordnung zu erleichtern, können und sollten textile Unternehmen schon im Vorfeld einige Vorbereitungen treffen, die sich auf das Sammeln und Zusammenstellen von Daten und Fakten beziehen. Eine weitere Aufweichung des Art. 7 würde nach Meinung von t+m zu einer noch größeren Benachteiligung der hiesigen Hersteller im Vergleich mit den Nicht-EUImporteuren führen. Die Kernforderung von t+m, gestützt auf die Beschlussfassung des Präsidiums zum Art. 7, lautet daher weiterhin „Gleichbehandlung von importierten Fertigwaren mit Erzeugnissen aus europäischer Fertigung“, um die Wettbewerbs fähigkeit der einheimischen Industrie nicht zu schwächen. In diesem Zusammenhang wurde von t+m erwogen, eine Expertise anfertigen zu lassen, mit dem Ziel, dass eine Verschärfung des Art.7 (2) hinsichtlich der Resolution des Gesamtverband-Präsidiums WTO-konform ist. Da jedoch die Aussagen der angesprochenen Sozietäten zur WTOKonformität widersprüchlich waren, wurde von einer Auftragsvergabe seitens t+m Abstand genommen. Erstellung eines Stoff- und Textilhilfsmittelinventars, um einen schnellen Überblick, z. B. über Anwendung und Eigenschaft, Zusammensetzung der Zubereitung, Gefährliche Inhaltsstoffe, Lieferant etc., zu ermöglichen. Die Daten sind zumeist aus dem Sicherheitsdatenblatt oder dem Beiblatt „Ergänzende Informationen gemäß Anhang 38 für Lieferungen an die Textilindustrie“ zu entnehmen. Das Inventar sollte in elektronischer Form und in einem gängigen Format vorliegen. Zahlen zu den jährlichen Verbrauchsmengen Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch Unterstützung durch den Gesamtverband textil + mode Erfassung der eigenen Expositionssituation (Mitarbeiter/Umwelt). Welche Stoffe werden in welchen Mengen bei welchen Verwendungen eingesetzt? Wie sehen die Expositionsmuster (Dauer und Häufigkeit der Exposition) aus? Wie sind die Expositionswege (Aufnahmewege) im Humanbereich (oral, dermal, inhalativ) und in den Umweltkompartimenten (Wasser, Luft, Boden)? Abschätzung der Exposition beim Verbraucher und in der Umwelt. Sind im Produkt Stoffe, die beabsichtigt freigesetzt werden sollen, z. B. Duftstoffe? Sind gefährliche Substanzen in dem Produkt und wenn, in welcher Konzentration? Wie sehen die Expositionsmuster (Dauer und Häufigkeit der Exposition) aus? Wie sind die Expositionswege (Aufnahmewege) im Humanbereich (oral, dermal, inhalativ) und in den Umweltkompartimenten (Wasser, Luft, Boden)? Gesamtverband textil+mode Ziel der beschriebenen Vorbereitungen ist es, eine gute Ausgangssituation zu schaffen, die es ermöglicht, die sicherlich vielen Fragen und Problemsituationen bezüglich der Europäischen Chemikalienverordnung planvoll und zielgerichtet zu bewältigen. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass zum jetzigen Zeitpunkt Fragen an die Lieferanten bezüglich REACh (z. B.: Welche Stoffe werden registriert, welche nicht?) nicht sinnvoll sind, da die genaue Ausgestaltung des Verordnungstextes auf solche Fragen noch gravierenden Einfluss haben kann. Ebenfalls ist von der Beauftragung eines Beraters abzusehen, da dieser zum einen den genauen Gesetzestext noch nicht kennen kann und zum anderen kaum genügend textilspezifischen Hintergrund besitzt, um eine wirkliche Hilfe zu sein. Um die Belastungen, die durch REACh auf unsere Unternehmen zukommen, zu mildern, wird nicht nur im Bereich der Gesetzesgestaltung, sondern auch im Umsetzungsbereich intensiv gearbeitet. Aktuell befindet sich die Gesamtverband-REAChArbeitsgruppe im Gespräch mit dem Umweltbundesamt über die Möglichkeit einer Projektmitarbeit bezüglich „Umsetzungshilfen für das Risikomanagement im Rahmen von REACh“. Ziel des Projekts aus textiler Sicht ist es, einen praxisnahen und kurzen Leitfaden (max. 25 Seiten) für die Textilindustrie zu entwickeln. Nach dem Inkrafttreten von REACh soll der textilspezifische Leitfaden auf einer zentralen Informationsveranstaltung von t+m allen Unternehmen vorgestellt werden. Seite 29 2006 06 Jahrbuch Auf der Suche nach der nächsten Generation Dietmar Fries Ausgangssituation Die demographische Zeitenwende ist bereits angebrochen. Sinkende Geburtenraten und eine steigende Lebenserwartung führen zu gravierenden Veränderungen innerhalb der Gesellschaft und im Arbeitsleben. Bedingt durch diesen Wandel gibt es seit einiger Zeit einen eindeutigen Trend: Die Jungen werden weniger. Die Menschen werden älter. War das Verhältnis zwischen Jung und Alt im Jahr 1990 noch 2,6 : 1, so wird sich das Verhältnis bis zum Jahr 2020 mit 1,3 : 1 halbieren. Diese Realität wird die Unternehmen früher oder später ereilen, und die Unternehmen müssen sich bereits heute personalpolitisch auf den unausweichlichen altersstrukturellen Wandel der Belegschaft einstellen und u. a. folgende Fragen stellen: Wie kann ein demographisch bedingter Mangel an Fach- und Führungskräften verhindert werden? Ist der derzeitige sporadisch vorhandene Personalmangel bereits ein Vorgeschmack auf einen in Zukunft leer geräumten Arbeitsmarkt? Lassen sich die wirtschaftlichen Herausforderungen der Globalisierung mit älteren Beschäftigten bewältigen? Wie steht es um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, wenn kaum noch junge, „frisch“ ausgebildete Weitere Informationen erhalten Sie auch bei folgenden Einrichtungen: www.destatis.de boomer“-Jahrgänge kollektiv in Rente verabschieden und ihre Kultusministerkonferenz www.kmk.org Kompetenzen sowie ihr Erfahrungswissen mitnehmen? www.inqa.de Fraunhofer Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation www.iao.fraunhofer.de BMBF-Transferprojekte zum demografischen Wandel www.demotrans.de 30 Wie will man damit fertig werden, wenn sich in Kürze die „Baby- Statistisches Bundesamt inqa – Initiative der Arbeit Seite Köpfe mit neuen Ideen nachrücken? Aufgrund der gemachten Aussagen und Fragen besteht unter dem Gesichtspunkt von zwei Komponenten, d. h. einer quantitativen und einer qualitativen Komponente, ein Bedarf für eine Neujustierung der unternehmerischen Personalpolitik. Gesamtverband textil+mode Bevölkerung nach Altersgruppen 100.000.000 ab 1990 – Deutschland 50.000.000 0 unter 1 - 6 Jahr 1960 unter 15 15 - 18 Jahr 2005 Jahr 1980 18 - 21 21 - 40 40 - 60 Die quantitative Komponente Die Bevölkerungsentwicklung unterliegt drei Einflussfaktoren: Zahl der Geburten Lebenserwartung Zuwanderungsrate 60 - 65 65 und mehr Zusammenfassend sehen die Prognosen für die nahe Zukunft wie folgt aus: Der Altersscheitelpunkt erhöht sich stetig. Gegenwärtig ist die Hälfte der Bevölkerung über 40 Jahre alt. 2040 wird der Scheitelpunkt bei 50 Jahren liegen. Es ist eine massive Zunahme der über 50-Jährigen Erwerbstätigen ab 2010 zu erwarten, die ihren Höhepunkt um 2020 Betrachtet man die Zahl der Geburten, so bekommen laut Aussagen von destatis in Deutschland Frauen im Alter zwischen 15 bis 50 Jahren im Durchschnitt 1,36 Kinder. In Folge dessen sinkt die Zahl der Kinder pro Generation um ein Drittel. Das bedeutet, dass auch die Zahl der potentiellen Erwerbspersonen bis zum Jahr 2020 um 1,8 Millionen abnehmen wird. Auch die Kultusministerkonferenz prognostiziert bis zum Jahr 2020 einen Rückgang der Schüler-Gesamtzahl um mindestens 17 %. Die Lebenserwartung wird weiter steigen. Geschlechterspezifisch betrachtet heißt dies, dass Frauen bis zum Jahr 2015 durchschnittlich 81,7 Jahre und Männer 76,2 Jahre alt werden. Da das Renteneintrittsalter kürzlich auf 67 Jahre angehoben worden ist, wird sich die betriebliche Verweilzeit der Beschäftigten erhöhen, den Fachkräftebedarf aber nur um zwei Jahre verzögern. Betrachtet man die Zuwanderungsrate, so beträgt diese im Moment ca. 200.000 Personen pro Jahr. Eine Erhöhung der Zuwanderung ließe sich mittelfristig nur politisch über eine Gesetzesänderung und mit Hilfe konsequenter Integrationsmaßnahmen erreichen. Sie ist, nicht zuletzt wegen der Ungewissheit über den Ausbildungsstand der Zuwanderer, deshalb vorerst für die Unternehmen nur bedingt relevant. erreichen wird und erst danach wieder zurückgeht. Es wird künftig einen zunächst leichten Rückgang des „Nachwuchses“ der 15- bis 19-Jährigen geben, der sich dann ab 2035 stark beschleunigt. Schon ab 2010 wird es einen deutlichen Rückgang des „Mittelalters“ geben, das gegenwärtig die Kernbelegschaft in den Unternehmen bildet. In den Betrieben steigt das durchschnittliche Alter der Belegschaften an. Erstmals gibt es 2015 unter den Erwerbspersonen mehr über 50-Jährige als unter 30-Jährige. Resultierend aus den geschilderten Umständen empfiehlt das Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) den Unternehmen einige personalpolitische Maßnahmen: Die Attraktivität der Arbeit im eigenen Unternehmen entwickeln und herausstellen. Nur wer künftig auf dem Markt als attraktives Unternehmen wahrgenommen wird, hat eine Chance, die besten Talente anzulocken und zu halten. Die betriebliche und bereichsspezifische Altersstruktur analysieren, um unausgewogene Altersverteilungen und daraus resultierende Problemfelder identifizieren zu können. Ausgewogene betriebliche und bereichsspezifische Personalund Altersstrukturen etablieren, um Einstellungs- und Verrentungswellen zu vermeiden. Angepasste und erweitere Rekrutierungs- und Personalentwicklungsstrategien zur Ausschöpfung der Arbeitsmarktreserven für andere Zielgruppen entwickeln, z. B. Arbeitslose oder Personen mit anderen Berufsabschlüssen. Gesamtverband textil+mode Seite 31 2006 06 Jahrbuch Die qualitative Komponente Der demographische Wandel wird unausweichlich dazu führen, dass es künftig mehr ältere und weniger jüngere Erwerbstätige geben wird. Dass es ohne die Älteren in Zukunft nicht geht, ist angesichts der demographischen Entwicklung unbestritten. Damit es mit den Älteren in die Zukunft geht, müssen allerdings in den Betrieben die entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden. Die Fachleute sind einhellig der Meinung, dass sich die Unternehmen um bestehende Aufgabenbereiche verstärkt kümmern und mit neuen Themenfeldern auseinander setzen müssen. Das wird insbesondere folgende Handlungsfelder betreffen: Qualifikation, Weiterbildung und lebenslanges Lernen Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung Personalführung Gesundheit Hinsichtlich des Handlungsfeldes von Qualifikation, Weiterbildung und lebenslangem Lernen muss die Kompetenzentwicklung zukünftig eine neue Wertigkeit erhalten, um die Innovationsfähigkeit sicherzustellen. Angesichts des technologischen Fortschritts (z. B. Modernisierung von Produktionsverfahren, arbeitsteiligen Fertigungsprozessen, schnelllebigen Zyklen von Informations- und Kommunikationstechnologien, Dynamisierung der Produktentwicklung, schnelles Umsetzen von Forschungsergebnissen in die Praxis, Änderung der Organisationsentwicklung oder Einführung virtueller Arbeitsplätze), ist eine permanente Personalentwicklung vonnöten. Nur so lassen sich die erforderlichen Handlungskompetenzen bekommen und ausbauen. Neben den benötigten disziplinären und interdisziplinären Fachkompetenzen, Sozial- und Methodenkompetenzen gewinnen jetzt neu zu erwerbende Kompetenzen ebenfalls einen hohen Stellenwert. Genannt seien hier beispielsweise Entscheidungskompetenz, Dienstleistungskompetenz sowie Kulturkompetenz. Bezüglich der Personalentwicklung von Älteren bedarf es eines Eingehens auf die altersspezifischen Umfeldbedingungen, Seite 32 so z.B. durch Lerngruppen mit altershomogenen Teilnehmern, erfahrungsbasierte, durch methodisch-didaktische Unterweisung oder durch Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch. Betrachtet man das Handlungsfeld von Arbeitsorganisation und Arbeitsplatzgestaltung, so sind hier zukünftig nicht nur die Arbeitsplätze, sondern auch die Arbeit altersgerecht zu gestalten. Denn mit dem Alterungsprozess gehen physische und psychische Veränderungen einher, die eine entsprechende Anpassung in Abstimmung mit den Älteren erfordern. Dies betrifft insbesondere die nachlassenden Regenerationszeiten und eine Verminderung der Wahrnehmung (Einschränkung der Sinne). Hier gilt es, einen Belastungsmix zu finden, der die physischen und die psychischen Leistungspotentiale angemessen fordert und auch fördert. Im Bereich der Personalführung, insbesondere von Älteren, ist das Verhalten von Führungskräften ganz wesentlich. Ein hochsignifikanter Faktor für eine Verbesserung der Arbeitsfähigkeit und -motivation älterer Arbeitnehmer ist ein glaubwürdiges Führungsverhalten. Nur wer ein positives Betriebsklima pflegt, durch eine angepasste Führung überzeugt und die Potentiale jedes Einzelnen fördert, schafft leistungsfördernde Arbeitsbedingungen und sichert sich nicht nur die Wertschätzung der älteren Arbeitnehmer. Als wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur müssen zukünftig die realistische und vorurteilsfreie Einschätzung des Leistungsvermögens Älterer, die Rücksicht auf die individuelle Arbeitsplanung und Anerkennung der Leistung Älterer (aber auch die Thematisierung von Leistungsdefiziten) sowie die Förderung eines integrativen Dialogs und Erfahrungsaustauschs zwischen Älteren und Jüngeren in den Mittelpunkt rücken. Eine gute Unternehmenskultur orientiert sich an einem ausgeglichenen Miteinander der Generationen. Bezüglich des Handlungsfeldes der Gesundheit sollte eine optimale Arbeitsfähigkeit für alle Altersgruppen berücksichtigt werden. Hier erscheint eine verhaltens- und verhältnispräventive Gesund- Gesamtverband textil+mode 2006 heitsförderung angebracht. Damit lassen sich die Folgen von physischen und psychischen Fehlbelastungen minimieren. Dazu zählen z. B. Maßnahmen zur ergonomischen Optimierung von Arbeitsplatz und -umgebung, Mitarbeitergespräche sowie Hinweise auf entsprechende Vorsorgeprogramme. 06 Jahrbuch Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine vorausschauende Personalpolitik bereits heute das „Mittelalter“ im Auge hat, das morgen den Großteil der älteren Mitarbeiter stellen wird. Als Ausgangslage für eine ergebnisorientierte, zukunftsweisende Unternehmenspolitik sollten weiterhin auch die drei Thesen gelten: Die wirtschaftliche Basis eines Unternehmens ist seine Fähigkeit, Auch für die qualitative Komponente hält das Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) Ratschläge bereit: Altersgemischte Teams (auch Tandems) einführen, um die komplementären Stärken von Jüngeren und Älteren zu nutzen und um rechtzeitig die Übertragung von Erfahrungen und kundengerechte Produkte und Dienstleistungen für die Märkte zu entwickeln und anzubieten. Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ist seine strategische Innovations- und Personalpolitik entscheidend. Eine strategisch ausgerichtete Personalpolitik eines Wissen künftig ausscheidender Mitarbeiter auf ihre Nachfolger Unternehmens berücksichtigt die quantitativen und qualitativen zu gewährleisten. Komponenten des Bildungs- und Arbeitsmarktes. Vorurteile über die Leistungsunfähigkeit Älterer abbauen und auch in Innovationsprojekten die Erfahrung Älterer zur Vermeidung von Sackgassen nutzen. Den älter werdenden Mitarbeitern eine Entwicklungsperspektive geben und damit die mittlerweile fest gefügte Erwartung auf vorzeitige Verrentung aufbrechen, z. B. durch die Entwicklung einer altersgerechten, lebensphasenorientierten Laufbahngestaltung und flexibler Übergänge in die Nacherwerbsphase. Den Status von Fachlaufbahnen neben hierarchischen Karrieren aufwerten; Förderung der Veränderungs- und Lernfähigkeit durch Wechsel zwischen Aufgaben und Positionen. Lebensbegleitende Kompetenzentwicklung fördern; insbesondere Aktivierung der älteren Mitarbeiter durch Weiterbildung und Tätigkeitswechsel. Diese Ausgangsthesen unter dem Blickwinkel des demographischen Wandels reibungslos umzusetzen, stellt die Unternehmenspolitik vor eine große Herausforderung. Sie bedeutet für die Unternehmen allerdings auch eine große Chance, mit den kommenden Veränderungen eine win-win-Situation entstehen zu lassen, die es bislang so nicht gegeben hat. Eine an den Qualifikationsbedürfnissen der Beschäftigten orientierte Arbeitsorganisation, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sowie eine öffentlichkeitswirksame Außendarstellung müssen als Wettbewerbsfaktoren keine Gegensätze mehr sein; sie sind als Bausteine einer neuen Unternehmenskultur zu verstehen. Nur so ist ein Unternehmen in der Lage, für die anstehenden Aufgaben die Ressourcen seiner Mitarbeiter zu mobilisieren und die eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Tätigkeiten, die nur begrenzte Zeit ausgeübt werden können, vermeiden; längerfristige, einseitige Belastungen der Mitarbeiter verhindern und für Belastungswechsel sorgen. Gesamtverband textil+mode Seite 33 2006 06 Jahrbuch Arbeitsverträge richtig gestalten – Was darf noch rein, was sollte draußen bleiben? Klaus Müthrath Arbeitsverträge werden von den Arbeitsgerichten seit jeher daraufhin überprüft, ob sie Klauseln enthalten, die den Arbeitnehmer unangemessen benachteiligen. Seit nunmehr knapp fünf Jahren wird die Vertragskontrolle anhand der §§ 305 ff. BGB vorgenommen. Dies gibt dem Arbeitgeber einerseits Rechtssicherheit, da das Risiko bei der Gestaltung von Arbeitsverträgen ein Stück weit kalkulierbarer geworden ist. Andererseits ist das Risiko der Klauselanwendung für den Arbeitgeber durch die reformierte Vertragskontrolle insgesamt jedoch erheblich gestiegen. Dies verdeutlichen zwei neuere Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts: Seit Mitte 2005 steht fest, dass Arbeitnehmer zumindest beim Abschluss des Arbeitsvertrages „Verbraucher“ sind. Dies hat zur Folge, dass nicht nur diejenigen Arbeitsverträge unter die AGB-Kontrolle nach den §§ 305 ff. BGB fallen, welche für eine Vielzahl von Fällen vorformuliert sind. Auch wenn die vorformulierten Vertragsbedingungen nur zur einmaligen Verwendung bestimmt sind, hat eine Inhaltskontrolle stattzufinden. Lediglich individuell ausgehandelte Arbeitsverträge sind von der AGBKontrolle ausgenommen. Eine so genannte geltungserhaltende Reduktion unzulässiger Klauseln wird vom Bundesarbeitsgericht unter Hinweis auf die reformierte Vertragskontrolle abgelehnt. Klauseln, welche der Überprüfung nicht standhalten, fallen nunmehr vollständig weg. Ein „Zurechtstutzen“ der Klauseln auf das noch zulässige Maß findet nicht mehr statt. An die Stelle der unwirksamen Klauseln tre- Seite 34 ten die gesetzlichen Vorschriften, und zwar unabhängig davon, ob diese für den konkreten Fall eine sachgerechte Lösung bereithalten. Diese nicht unerhebliche Ausweitung der inhaltlichen Überprüfung von Arbeitsverträgen hat erwartungsgemäß dazu geführt, dass mittlerweile eine fast unüberschaubare Anzahl von Gerichtsentscheidungen zu diesem Thema ergangen ist. Die folgende Aufstellung informiert über den aktuellen Stand der Rechtsprechung und zeigt dem Arbeitgeber, welche Klauseln er noch zulässigerweise in seinen Arbeitsverträgen verwenden darf und auf welche er besser verzichten sollte. Änderungsvorbehalte Möchte der Arbeitgeber flexibel auf zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen reagieren können, sollte er sich im Arbeitsvertrag vorbehalten, Änderungen bezüglich seiner eigenen Leistung oder bezüglich der vom Arbeitnehmer zu verrichtenden Tätigkeit vornehmen zu können. Als mögliche Änderungsvorbehalte sind insbesondere die Versetzungsklausel, Veränderungen bei der Arbeitszeit und Widerrufs- und Anrechnungsvorbehalte beim Entgelt zu nennen. Sollen die Änderungsvorbehalte einer Vertragskontrolle Stand halten, so müssen sie klar und verständlich zum Ausdruck bringen, auf welche Leistung sich der Vorbehalt bezieht. Auch müssen sie für den Arbeitnehmer zumutbare Gründe für die mögliche Änderung angeben. Klauseln, welche bei- spielsweise dem Arbeitgeber die „jederzeitige Möglichkeit“ geben, den Arbeitnehmer auf „einen anderen Arbeitsplatz“ zu versetzen oder Sondervergütungen „jederzeit und unbeschränkt“ zu widerrufen, sind unwirksam, da sie Anlass, Art und Weise, Umfang und Grenzen der vorbehaltenen Änderung nicht ausreichend wiedergeben. Daneben gilt, dass Änderungsvorbehalte im so genannten „Kernbereich des Arbeitsverhältnisses“ – dieser ist betroffen bei Regelungen, die unmittelbar das Gleichgewicht zwischen Leistung und Gegenleistung betreffen – generell unzulässig sind. Im Entgeltbereich beläuft sich der veränderungsfeste Kernbereich auf 70 – 75 % der Bezüge. Widerrufsvorbehalte dürfen hier also höchstens 25 – 30 % der Gesamtvergütung umfassen. Im Bereich der Arbeitszeit ist der Kernbereich tangiert, wenn der Arbeitgeber bei arbeitszeitabhängiger Vergütung befugt ist, die Arbeitszeitdauer einseitig zu reduzieren. Vertragliche Änderungsvorbehalte hinsichtlich der Lage der Arbeitszeit sind hingegen unproblematisch. Versetzungsklauseln dürfen den Arbeitgeber nur berechtigen, dem Arbeitnehmer eine andere gleichwertige Arbeit unter Fortzahlung seiner bisherigen Vergütung zuzuweisen. Umfasst das Direktionsrecht hingegen auch die Versetzung auf einen geringwertigeren Arbeitsplatz oder muss der Arbeitnehmer auf der neuen Stelle Abschläge bei seiner Vergütung in Kauf nehmen, liegt ein unzulässiger Eingriff in den Kernbereich des Arbeitsverhältnisses vor. Gesamtverband textil+mode 2006 Mit einer Anrechnungsklausel kann sich der Arbeitgeber vorbehalten, eine spätere Tariflohnerhöhung auf übertarifliche Zulagen anzurechnen. Da sich hierdurch der Gesamtbruttoverdienst des Arbeitnehmers nicht verringert, ist die Aufnahme einer solchen Klausel in den Arbeitsvertrag zulässig und dem Arbeitgeber zu empfehlen („Darüber hinaus erhalten Sie eine übertarifliche Zulage, die mit zukünftigen Tariferhöhungen verrechnet wird.“). Pauschalierungsabreden zur Vergütung von Mehrarbeit und Überstunden Insbesondere in Arbeitsverträgen von leitenden Angestellten wird häufig vereinbart, dass geleistete Mehrarbeit mit dem Gehalt abgegolten ist. Solche Pauschalierungsabreden zur Vergütung von Mehrarbeit und Überstunden sind nur innerhalb der gesetzlich zulässigen Arbeitszeit wirksam. Diese beträgt für alle Arbeitnehmer mit Ausnahme der leitenden Angestellten acht Stunden pro Tag bzw. 10 Stunden pro Tag, wenn innerhalb von sechs Monaten oder 24 Wochen ein Ausgleich erfolgt. Über diese Grenzen hinausgehende Arbeitsstunden sind von der Abgeltungsklausel von vornherein nicht erfasst. Ob die pauschale Abgeltung von Überstunden innerhalb der Grenzen des Arbeitszeitgesetzes zulässigerweise durch die Zahlung eines pauschalen Monatsgehalts erfolgen kann, hat das BAG in einer kürzlich ergangenen Entscheidung offen gelassen. Andere Gesamtverband textil+mode Arbeitsgerichte haben eine solche Klausel bereits wegen krasser Beeinträchtigung des Äquivalenzinteresses für unwirksam erklärt. Will man dieser Rechtsprechung folgen, so sollten Pauschalierungsabreden ausdrücklich eine zumutbare Obergrenze vorsehen. 06 Jahrbuch Bezug genommen wird (Einzelverweisung). Hier muss eine vollständige Inhaltskontrolle der einbezogenen Klauseln stattfinden. Bei der Einzelverweisung kann nämlich gerade nicht davon ausgegangen werden, dass eine inhaltliche Ausgewogenheit und Kompensation von Nachteilen durch Vorteile gewährleistet ist. Tarifverträge Bei Tarifverträgen soll nach dem Willen des Gesetzgebers keine AGB-Kontrolle stattfinden. Für sie gilt die Vermutung der Ausgewogenheit. In Formulararbeitsverträgen finden sich des Öfteren Bezugnahmeklauseln auf Tarifverträge, welche bewirken, dass Vereinbarungen aus Tarifverträgen unmittelbar Gegenstand des Arbeitsvertrages werden. Es stellt sich die Frage, ob eine Inhaltskontrolle der Tarifvertragsklauseln auch dann ausscheidet, wenn diese durch Inbezugnahme Inhalt des Arbeitsvertrages werden. Hierbei muss unterschieden werden: Verweist die einzelvertragliche Regelung auf den gesamten Tarifvertrag der jeweils einschlägigen Branche (Globalverweisung), können dessen Klauseln konsequenterweise auch nicht überprüfbar sein. Wird lediglich auf bestimmte Regelungskomplexe des Tarifvertrages verwiesen (Teilverweisung), soll eine Inhaltskontrolle ausscheiden, wenn auf einen abgrenzbaren und in sich geschlossenen Sachkomplex eines – auch hier notwendigerweise einschlägigen – Tarifvertrages Bezug genommen wird. Anders sieht es aus, wenn im Formulararbeitsvertrag lediglich auf einzelne Passagen eines Tarifvertrages Beweislastvereinbarungen Hin und wieder findet man in Arbeitsverträgen Beweislastvereinbarungen, die beispielsweise vorsehen, dass der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer nur dann Schadensersatz leisten muss, wenn der Arbeitnehmer ein Verschulden des Arbeitgebers nachweist, oder in denen sich der Arbeitgeber vom Arbeitnehmer bestimmte Tatsachen bestätigen lässt, wofür eigentlich der Arbeitgeber beweispflichtig ist. Da solche Klauseln gegen die im Gesetz zwingend vorgesehenen Beweislastregeln verstoßen, ist eine solche Beweislastvereinbarung zum Nachteil des Arbeitnehmers nicht möglich. Rückzahlungsklauseln In Rückzahlungsklauseln verpflichtet sich der Arbeitnehmer, die vom Arbeitgeber aufgewendeten Beträge für Sondervergütungen oder Aus- und Fortbildungskosten diesem zu erstatten, wenn er vor einem bestimmten Stichtag aus dem Betrieb ausscheidet. Seite 35 2006 06 Jahrbuch Bei Sondervergütungen, welche nicht reinen Entgeltcharakter haben, ist die Vereinbarung eines Rückzahlungsvorbehalts grundsätzlich zulässig, wenn der Arbeitnehmer hierdurch nicht in seiner Berufsausübung behindert wird. Das Bundesarbeitsgericht hat hierzu Grenzwerte entwickelt: Danach sind Rückzahlungsklauseln bei Sonderzuwendungen bis 100 Euro immer unwirksam. Beträgt die Sonderzuwendung 100 Euro bis zu einem Bruttomonatsverdienst, soll eine Rückzahlungsklausel zulässig sein, die bis zum 31.März des Folgejahres reicht. Erhält der Arbeitnehmer ein volles Monatsgehalt oder mehr, ist eine Bindung bis zum 30. Juni des Folgejahres möglich, es sei denn, es handelt sich um eine außergewöhnlich hohe Zuwendung. Bei Aus- und Fortbildungskosten kann eine Rückzahlungsklausel vereinbart werden, wenn der Arbeitnehmer durch die Aus/Fortbildung tatsächlich einen beruflichen Vorteil erlangt hat. Auch hier hat die Rechtsprechung in mehreren Entscheidungen ein Modell entwickelt, welches dem Arbeitgeber als grobe Richtschnur dienen kann. Zulässig ist hiernach: bei einer Fortbildungsdauer von bis zu einem Monat eine Bindung von bis zu sechs Monaten, bei einer Fortbildungsdauer von bis zu zwei Monaten eine Bindungsdauer von bis zu einem Jahr, bei einer Fortbildungsdauer von bis zu vier Monaten eine Bindungsdauer von zwei Jahren, bei einer Fortbildungsdauer von bis zu zwölf Monaten eine Bindungsdauer von bis zu drei Jahren, Seite 36 bei längerer Fortbildungsdauer Vertragsstrafe maximal fünf Jahre als grundsätzliche Obergrenze. Haftungsfragen Haftungsfragen spielen in Arbeitsverträgen an zwei Stellen eine Rolle: Zum einen hat der Arbeitgeber ein Interesse daran, seine Haftung gegenüber dem Arbeitnehmer zu beschränken. Für Schäden, die der Arbeitnehmer an seinem Körper erleidet, ist eine Haftungsbeschränkung von vornherein nicht möglich. Einer solchen Vereinbarung stehen zwingende gesetzliche Vorschriften aus dem Sozialversicherungsrecht entgegen. Für Sachschäden des Arbeitnehmers kann der Arbeitgeber die Haftung nicht für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit ausschließen. Ein Haftungsausschluss ist somit nur für den Bereich der einfachen Fahrlässigkeit möglich. Eine andere Möglichkeit ist, die Haftung des Arbeitnehmers über die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze der privilegierten Arbeitnehmerhaftung hinaus zu erweitern. Dies wird hingegen in einer für den Arbeitgeber sinnvollen Weise kaum möglich sein. Die Gerichte verlangen, dass der Arbeitnehmer als Kompensation für die Haftungsverschärfung einen wirtschaftlichen Ausgleich erhält. Dieser Ausgleich muss garantieren, dass der Arbeitnehmer im Ergebnis keine finanziellen Nachteile durch die erweiterte Haftung erlangt. Eine entsprechende Vereinbarung verliert für den Arbeitgeber aufgrund dieser Rechtsprechung deutlich an Attraktivität. Für den Fall, dass der Arbeitnehmer sich unberechtigt vom Arbeitsvertrag löst, lassen sich Arbeitgeber häufig die Zahlung einer Vertragsstrafe versprechen. Dies ist auch zulässig. Der Arbeitnehmer hat in der Regel weder ein Recht noch ein schützenswertes Interesse daran, den Arbeitsvertrag zu brechen. Der Arbeitgeber hat hingegen ein schützenswertes Interesse an der Einhaltung der arbeitsvertraglichen Pflichten. Voraussetzung für eine wirksame Vertragsstrafe ist zunächst, dass sowohl die vereinbarte Strafe als auch die Pflichtverletzung, die sie auslösen soll, so klar und deutlich bezeichnet ist, dass der Arbeitnehmer sein Verhalten danach einrichten kann. Pauschale Formulierungen, nach denen die Vertragsstrafe bei „schuldhaft vertragswidrigem Verhalten des Arbeitnehmers, das den Arbeitgeber zur fristlosen Kündigung des Arbeitsverhältnisses veranlasst“, zu zahlen ist, reichen hierfür nicht aus. Nach der Rechtsprechung der Arbeitsgerichte ist eine Vertragsstrafe unverhältnismäßig, die zum Gewicht der Pflichtverletzung oder zur Höhe des zu erwartenden Schadens in keinem vernünftigen Verhältnis steht. Als Höchstgrenze für eine Vertragsstrafe wird regelmäßig ein Monatsverdienst angesehen. Ausnahmsweise kann ein Überschreiten dieser Summe beispielsweise zur Sicherung einer längerfristigen Bindung zulässig sein. Andererseits ist eine Vertragsstrafe in Höhe eines Monatsverdienstes für den Fall des Nichtantritts der Arbeit bei einer zweiwöchigen Kündigungsfrist zu hoch. Die Höhe der Vertragsstrafe sollte daher im Gesamtverband textil+mode 2006 Regelfall das Arbeitsentgelt während der Kündigungsfrist nicht überschreiten. Dem Arbeitgeber ist zu empfehlen, bei der Festlegung der Höhe von Vertragsstrafen für jeden Fall gesondert abzuwägen: Welches Interesse habe ich als Arbeitgeber an der Sanktionierung bestimmter Verhaltensweisen einerseits; welche nachteiligen (finanziellen) Belastungen kommen hierdurch andererseits auf den Arbeitnehmer zu? Form von Anzeige und Erklärung Für die Wirksamkeit von Erklärungen gegenüber dem Arbeitgeber dürfen keine besonderen Form- und Zugangserfordernisse aufgestellt werden. Damit sind Bestimmungen in Arbeitsverträgen, welche beispielsweise für die Arbeitnehmerkündigung einen eingeschriebenen Brief verlangen, unwirksam. Ausschlussfristen Ausschlussfristen dienen dem Rechtsfrieden und der Rechtssicherheit im Vertragsverhältnis. Der Arbeitgeber soll sich nach Ablauf einer bestimmten Frist darauf verlassen können, dass gegen ihn keine Ansprüche mehr erhoben werden. Jedoch darf eine solche Klausel nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts nicht einen Anspruchsverlust nur für den Arbeitnehmer vorsehen (einseitige Ausschlussfrist). Die Ausschlussfrist muss für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen gelten. Die Länge der Frist ist nach der Rechtsprechung so zu bemessen, dass sowohl die einstufige als auch die zweistufige Ausschlussfrist jeweils mindestens drei Monate beträgt. Der Arbeitnehmer muss also drei Monate Zeit haben, seine Ansprüche gegenüber dem Arbeitgeber geltend zu machen Gesamtverband textil+mode (erste Stufe), sowie weitere drei Monate, um diese nach Ablehnung durch den Arbeitgeber bei Gericht geltend zu machen (zweite Stufe). Hinsichtlich des Fristbeginns darf die im Formulararbeitsvertrag vereinbarte Ausschlussfrist nicht allein auf die Beendigung des Arbeitsverhältnisses abstellen, sondern muss die „Fälligkeit“ der Ansprüche zu Grunde legen. Nachlässigkeiten bei der Formulierung von Ausschlussfristen haben besonders einschneidende Folgen: Die Klausel ist unwirksam und fällt insgesamt weg. Eine Reduzierung der Klausel auf das zulässige Maß (3+3 Monate) findet bekanntlich nicht statt („Verbot der geltungserhaltenden Reduktion“). Der Arbeitgeber sieht sich also unter Umständen noch Jahre nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Ansprüchen seiner ehemaligen Arbeitnehmer ausgesetzt. Ausgleichsquittung Bei der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses wird häufig eine Ausgleichsquittung unterzeichnet. In ihr bestätigen die Parteien, keine Ansprüche mehr gegeneinander zu haben. Hierdurch sollen Streitigkeiten um bestehende oder zukünftige Ansprüche verhindert und klare Verhältnisse geschaffen werden. Soll der Arbeitnehmer auf das Recht verzichten, eine Kündigungsschutzklage zu erheben, so muss dies klar und eindeutig aus der Formulierung hervorgehen. Darüber hinaus wird von manchen Gerichten verlangt, dass dem Arbeitnehmer für seine Verzichtserklärung eine kompensatorische Gegenleistung – beispielsweise eine Abfindung – zufließt. Von vielen wird in dieser Rechtsprechung das Ende der Ausgleichsquittung gesehen. 06 Jahrbuch Fazit Die Ausführungen haben gezeigt, dass einige bisher übliche Klauseln nur noch eingeschränkt zulässig sind. Grund hierfür ist die Einbeziehung der Arbeitsverträge in die AGB-Kontrolle nach §§ 305 ff. BGB und die hierzu ergangene Rechtsprechung der Arbeitsgerichte. Alle Arbeitgeber werden daher gut beraten sein, ihre Arbeitsverträge regelmäßig auf deren Vereinbarkeit mit der einschlägigen Rechtsprechung hin zu überprüfen. Mit Informationen zu den neuesten Entwicklungen in der Rechtsprechung und den Formulierungshilfen zu problematischen Klauseln stehen die Arbeitgeberverbände ihren Mitgliedern gerne zur Seite. Seite 37 2006 06 Jahrbuch Übersicht zum Tabellenteil I. Inlandsprodukt 1. Entstehung 2. Verwendung II. Konsumausgaben der privaten Haushalte 1. Deutschland 2. Früheres Bundesgebiet 3. Neue Länder und Berlin-Ost III. Beschäftige 1. Betriebe und Beschäftigte 2005 2. Struktur nach Beschäftigtengrößenklassen 2004 3. Betriebe und Beschäftigte nach Bundesländern 2005 IV. Produktionsentwicklung 1. Index nach Hauptgruppen 2. Index nach Wirtschaftszweigen des Textilgewerbes 3. Index nach Wirtschaftszweigen des Bekleidungsgewerbes V. Auftragseingang, Umsatz, Preise 1. Auftragseingang a)Entwicklung des Auftragseingangs b) Auftragseingang nach Produktionszweigen des Textilgewerbes c) Auftragseingang nach Produktionszweigen des Bekleidungsgewerbes 2. Umsatz 2005 3. Preise a) Index der ausländischen textilen Rohstoffpreise ( Einfuhrpreise) b) Index der Erzeugerpreise und der Außenhandelspreise c) Verbraucherpreisindex für Deutschland 2006 VI. Außenhandel XI. Internationale Daten 1. Textilaußenhandel nach Warengruppen 1. Welterzeugnisse von Textilrohstoffen a) Ausfuhr 2. Textil- und Bekleidungsgewerbe im b) Einfuhr internationalen Vergleich 2. Außenhandel mit Textilien und Bekleidungserzeugnissen a) Produktionsentwicklung im Textilgewerbe nach ausgewählten Ländern b) Beschäftigte des Textilgewerbes a) Ausfuhr c) Umsatz des Textilgewerbes b) Einfuhr d) Beschäftigte des Bekleidungsgewerbes e) Umsatz des Bekleidungsgewerbes 06 Jahrbuch 3. Internationaler Handel mit Textilien und VII. Kostenstruktur, Leistungsgrößen und Bilanzergebnisse Bekleidungserzeugnissen 2004 1. Kostenstruktur 2004 nach ausgewählten Kostenarten 2. Leistungsgrößen 2004 3. Bilanzergebnisse der Textilunternehmen Quellen der Inlandsstatistik, soweit nicht anders vermerkt: 4. Bilanzergebnisse der Bekleidungsunternehmen Statistisches Bundesamt, Wiesbaden Quellen der internationalen Daten: siehe jeweilige Tabelle VIII. Investitionen 2004 Angaben aus der Industriestatistik umfassen, soweit nicht anders vermerkt, Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten für das gesamte Bundesgebiet. IX. Sozialpolitische Daten 1. Beschäftigtenentwicklung im Textil- und Bekleidungsgewerbe (gesamtes Bundesgebiet) 2. Arbeiter-/Arbeitsstunden, Löhne und Gehälter im Textilgewerbe 3. Wochenarbeitszeiten und Verdienste der Arbeiter im Textilgewerbe in Deutschland 4. Angestelltenverdienste im Textilgewerbe in Deutschland X. Energieverbrauch im Textilgewerbe Seite 39 2006 06 Jahrbuch I. Inlandsprodukt (in jeweiligen Preisen) 1. Entstehung Werte in Milliarden Euro Beiträge der Wirtschaftsbereiche Bruttoinlandsprodukt = + − = + − = − = − + = 2003* 2004* 2005* Land- und Forstwirtschaft; Fischerei Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe) Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Verarbeitendes Gewerbe darunter: Textilgewerbe Bekleidungsgewerbe Energie- und Wasserversorgung Baugewerbe Handel, Gastgewerbe und Verkehr Handel; Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern Gastgewerbe Verkehr und Nachrichtenübermittlung Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister Kredit- und Versicherungsgewerbe Grundstückswesen, Vermietung, Unternehmensdienstleister Öffentliche und private Dienstleister Alle Wirtschaftsbereiche Gütersteuern 21,4 476,7 3,9 434,0 22,1 500,2 4,0 455,5 17,8 524,2 478,2 5,0 2,7 38,9 84,5 349,7 210,4 30,5 108,8 568,0 93,4 474,6 448,8 1 949,0 225,0 40,7 82,7 359,9 217,9 30,7 111,4 583,6 92,6 491,0 454,7 2 003,2 223,2 78,1 366,4 222,3 30,7 113,5 590,4 452,4 2029,4 224,5 Gütersubventionen Bruttoinlandsprodukt Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH Primäreinkommen aus der übrigen Welt Primäreinkommen an die übrige Welt Bruttonationaleinkommen (Bruttosozialprodukt) Abschreibungen Nettonationaleinkommen (Primäreinkommen) Produktions- und Importabgaben Subventionen Volkseinkommen 10,7 2 163,4 0,9 104,6 120,7 2 147,3 321,4 1 825,9 255,8 29,9 1 600,0 10,7 2 215,7 2,4 114,6 114,2 2 216,0 326,5 1 889,5 260,2 29,0 1 658,3 6,5 2 247,4 1,4 126,1 122,3 2 251,2 327,7 1 923,5 264,9 27,2 1 685,8 1,2 3,6 1,7 Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH *) Vorläufige Ergebnisse Seite 40 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch 2. Verwendung Werte in Milliarden Euro Ausgabengruppe Konsum Private Konsumausgaben Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH 2003* 2004* 2005* 1 703,1 1 725,3 1 749,4 1 287,6 1 312,5 1 332,2 1,7 1,9 1,5 darunter: für Bekleidung und Schuhe Konsumausgaben des Staates 66,7 66,3 412,8 417,2 0,8 - 0,6 1,1 372,8 380,9 386,0 384,4 384,9 384,7 - 2,2 0,1 - 0,1 Ausrüstungen 146,9 149,4 153,9 Bauten 213,0 210,7 205,6 24,5 24,9 25,2 - 11,6 - 4,0 1,3 2 075,8 2 106,2 2 135,3 Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH + 66,4 415,5 Bruttoinvestitionen Bruttoanlageinvestitionen Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH darunter: Sonstige Anlagen Vorratsveränderungen und Nettozugang an Wertsachen = + = Inländische Verwendung Aussenbeitrag 87,6 109,5 112,1 Exporte 772,7 842,8 901,7 abzüglich: Importe 685,1 733,4 789,6 2 163,4 2 215,7 2 247,4 Bruttoinlandsprodukt *) Vorläufige Ergebnisse Gesamtverband textil+mode Seite 41 2006 06 Jahrbuch II. Konsumausgaben der privaten Haushalte 1. Deutschland Monatsdurchschnitt in Euro 2003 2004 Bekleidung inkl. Heimtextilien (ohne Schuhe) dArunter: Bekleidung Herrenbekleidung Damenbekleidung Bekleidung für Kinder (unter 14 Jahre) Sonstige Bekleidung und Zubehör Reparaturen, Reinigung, Ausleihe Heimtextilien Schuhe und Schuhzubehör Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren Wohnen, Energie, Wohnungsinstandsetzung Innenausst., Haushaltsgeräte, -gegenstände Gesundheitspflege Verkehr, Nachrichtenübermittlung Freizeit, Unterhaltung und Kultur Bildungswesen Beherbergungs- und Gaststättendienstl. Andere Waren und Dienstleistungen Privater Verbrauch Anteil an den Gesamtlebenshaltungskosten in vH 91 87 4,3 78 22 41 7 6 2 13 17 273 634 132 81 344 218 9 101 81 73 19 40 7 5 2 13 18 273 645 128 87 339 228 13 103 78 3,7 1,0 2,0 0,3 0,3 0,1 0,6 0,9 13,7 32,4 6,4 4,4 17,1 11,5 0,6 5,2 3,9 1 972 1 989 100 Monatsdurchschnitt in Euro 2003 2004 Anteil an den Gesamtlebenshaltungskosten in vH 2. Früheres Bundesgebiet Bekleidung inkl. Heimtextilien (ohne Schuhe) darunter: Bekleidung Herrenbekleidung Damenbekleidung Bekleidung für Kinder (unter 14 Jahre) Sonstige Bekleidung und Zubehör Reparaturen, Reinigung, Ausleihe Heimtextilien Schuhe und Schuhzubehör Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren Seite 42 93 90 4,5 80 23 42 7 6 2 13 18 278 76 20 41 7 6 2 13 18 278 3,6 1,0 2,0 0,4 0,3 0,1 0,6 0,9 13,5 Gesamtverband textil+mode 2006 Wohnen, Energie, Wohnungsinstandsetzung Innenausst., Haushaltsgeräte, -gegenstände Gesundheitspflege Verkehr, Nachrichtenübermittlung Freizeit, Unterhaltung und Kultur Bildungswesen Beherbergungs- und Gaststättendienstl. Andere Waren und Dienstleistungen Privater Verbrauch Monatsdurchschnitt in Euro 2003 2004 664 674 139 130 90 93 355 347 224 233 9 14 106 108 85 82 2 052 06 Jahrbuch Anteil an den Gesamtlebenshaltungskosten in vH 32,7 6,3 4,5 16,8 11,3 0,7 5,3 4,0 2 057 100 Monatsdurchschnitt in Euro 2003 2004 Anteil an den Gesamtlebenshaltungskosten in vH 3. Neue Länder und Berlin-Ost Bekleidung inkl. Heimtextilien (ohne Schuhe) davon: Bekleidung Herrenbekleidung Damenbekleidung Bekleidung für Kinder (unter 14 Jahre) Sonstige Bekleidung und Zubehör Reparaturen, Reinigung, Ausleihe Heimtextilien Schuhe und Schuhzubehör Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren Wohnen, Energie, Wohnungsinstandsetzung Innenausst., Haushaltsgeräte, -gegenstände Gesundheitspflege Verkehr, Nachrichtenübermittlung Freizeit, Unterhaltung und Kultur Bildungswesen Beherbergungs- und Gaststättendienstl. Andere Waren und Dienstleistungen Privater Verbrauch Gesamtverband textil+mode 74 74 4,3 62 17 36 4 4 1 12 14 252 502 104 45 300 195 6 79 65 61 16 35 4 4 2 12 15 249 523 120 60 308 209 8 79 16 3,7 0,9 2,1 0,2 0,2 0,1 0,7 0,9 14,7 30,8 7,0 3,6 18,2 12,3 0,5 4,7 1,0 1 629 1 698 100,0 Seite 43 2006 06 Jahrbuch III. Beschäftigte 1. Betriebe und Beschäftigte 2005 1) Zahl der Betriebe Beschäftigte insgesamt 2) 49 12 162 981 88 335 39 4 160 8 10 79 17 36 133 222 51 15 50 928 1 666 9 239 2 055 4 660 10 892 13 694 5 288 834 6 435 44 31 47 3 682 4 649 2 530 Textilgewerbe in Westdeutschland 766 73 224 Textilgewerbe in Ostdeutschland 215 15 111 Bekleidungsgewerbe darunter: Lederbekleidung Bekleidung ohne Lederbekleidung DArunter: Arbeits- und Berufsbekleidung Oberbekleidung (ohne Arbeits- und Berufsbekleidung) Wäsche Sonstige Bekleidung und -zubehör Pelzwaren (einschl. Zurichtung etc.) 444 42 183 6 432 36 231 102 63 6 274 41 665 2 008 25 698 9 971 3 988 244 Bekleidungsgewerbe in Westdeutschland Bekleidungsgewerbe in Ostdeutschland 391 53 39 705 2 478 Chemiefaserindustrie Textilgewerbe darunter: Baumwollspinnerei Wollspinnerei Nähgarnfertigung Baumwollweberei Wollweberei Seidenweberei Textilveredlung Textilkonfektion (ohne Bekleidung) Teppichindustrie Seilerwarenherstellung Vliesstoffindustrie 3) Maschenstoffherstellung Strumpfwarenindustrie Herstellung von Pullovern u. Strickjacken Angaben für Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten, einschließlich produzierendes Handwerk Die statistische Untergliederung zwischen Arbeiter und Angestellten wird nicht mehr fortgeführt. 3) Nur Kammgarnspinnerei 1) 2) Seite 44 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch 2. Struktur nach Beschäftigtengrößenklassen 2004 Textilgewerbe Bekleidungsgewerbe BeschäfZahl der Unternehmen tigte Unternehmen mit... bis...Beschäftigten Zahl der Unternehmen Beschäftigte Umsatz in Mio. Euro 20 – 49 375 12 486 1 345 188 6 339 958 50 – 99 100 – 249 244 190 17 037 30 144 2 331 4 497 95 90 6 665 13 323 1 419 3 006 250 – 499 500 – 999 1000 und mehr 54 13 5 17 646 8 668 6 639 2 913 1 085 1 174 24 8 3 8 350 5 370 5 093 1 554 1 161 1 034 Insgesamt 881 92 620 13 346 408 45 139 9 134 Anteile in vH Umsatz in Mio.Euro Anteile in vH 20 – 49 50 – 99 100 – 249 250 – 499 500 – 999 1000 und mehr 42,6 27,7 21,6 6,1 1,5 0,6 13,5 18,4 32,5 19,1 9,4 7,2 10,1 17,5 33,7 21,8 8,1 8,8 46,1 23,3 22,1 5,9 2,0 0,7 14,0 14,8 29,5 18,5 11,9 11,3 10,5 15,5 32,9 17,0 12,7 11,3 Insgesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 3. Betriebe und Beschäftigte nach Bundesländern 2005 ( Jahresdurchschnitt) 1) Betriebe Deutschland darunter: Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Bayern Niedersachsen Hessen Rheinland-Pfalz Schleswig-Holstein Bremen Saarland Brandenburg Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen 1) Textilgewerbe Beschäftigte in vH aller Beschäftigte Industriebeschäftigten Betriebe Bekleidungsgewerbe Beschäftigte in vH aller Beschäftigte Industriebeschäftigten 1026 91 415 14,9 467 43 566 5,0 185 18 385 1,4 102 13 493 1,1 286 200 55 42 26 12 5 9 155 7 44 27 766 18 760 5 799 3 542 1 026 272 635 11 511 729 2 990 2,0 1,5 1,1 0,8 0,8 0,3 0,7 4,4 1,9 101 148 34 22 10 3 4 35 8 9 776 13 315 2 829 1 494 487 211 170 1575 216 0,7 1,1 0,5 0,3 0,1 0,1 0,2 0,8 0,1 Angaben für Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten, einschl. produzierendes Handwerk Gesamtverband textil+mode Seite 45 2006 06 Jahrbuch 2006 06 Jahrbuch IV. Produktionsentwicklung Kalendermonatlicher Jahresdurchschnitt nach fachlichen Unternehmensteilen 1. Index nach Hauptgruppen (Originalwerte) Index 2000 = 100 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Verarbeitendes Gewerbe Verbrauchsgüterproduzenten Herstellung von Chemiefasern Textilgewerbe 85,9 95,3 92,7 106,5 88,8 95,8 104,0 105,9 93,1 96,9 101,0 106,3 94,6 98,9 95,0 99,4 100,0 100,0 100,0 100,0 100,1 98,6 89,3 96,7 98,9 97,9 80,7 91,2 99,1 97,1 82,3 87,6 103,5 98,7 80,7 86,8 106,9 101,3 79,7 83,2 Bekleidungsgewerbe 141,9 132,3 126,2 110,3 100,0 93,2 79,5 70,4 67,6 62,3 2. Index nach Wirtschaftszweigen des Textilgewerbes (Originalwerte) Index 2000 = 100 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Spinnerei Weberei Maschenstoffherstellung Textilveredlung 122,6 116,4 83,4 120,6 122,4 119,5 89,1 111,8 115,6 120,4 95,4 107,8 98,3 105,3 91,7 98,3 100,0 100,0 100,0 100,0 97,2 99,2 91,2 94,1 85,6 90,6 86,5 85,1 80,1 83,1 87,4 78,6 77,4 79,6 87,3 79,8 69,6 72,8 82,5 77,1 Textilkonfektion (ohne Bekleidung) Sonstiges Textilgewerbe 100,5 88,9 97,0 91,7 98,2 98,1 97,6 96,3 100,0 100,0 91,0 99,7 89,6 98,8 88,6 98,4 85,1 102,9 79,3 104,2 Index 2000 = 100 2004 2005 3. Index nach Wirtschaftszweigen des Bekleidungsgewerbes (Originalwerte) Lederbekleidung Bekleidung (ohne Lederbekleidung) Arbeits- und Berufsbekleidung Oberbekleidung (ohne Arbeits- u. Berufsbekleidung) Wäsche Sonst. Bekleidung und -zubehör Pelzwaren (einschl. Zurichtung etc.) Gesamtverband textil+mode 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 208,7 142,0 118,7 194,2 132,5 111,5 170,8 126,4 108,9 144,7 110,3 122,4 100,0 100,0 100,0 148,2 93,3 92,9 112,6 79,4 89,0 117,2 69,9 91,7 84,7 67,1 74,0 65,1 61,9 82,2 143,4 141,1 147,4 129,4 133,0 135,8 133,1 113,3 127,5 130,6 117,3 109,6 110,5 109,7 102,8 103,4 100,0 100,0 100,0 100,0 95,6 89,7 83,5 79,9 80,3 77,0 71,7 79,0 68,1 72,0 66,4 80,8 67,9 66,5 57,7 81,6 63,9 54,4 51,8 75,7 Seite 47 2006 06 Jahrbuch V. Auftragseingang, Umsatz, Preise 1. Auftragseingang a) Entwicklung des Auftragseingangs Index 2000 = 100 Verarbeitendes Gewerbe Textilgewerbe Bekleidungsgewerbe Jahr Insgesamt Insgesamt Inland Ausland Insgesamt Inland Ausland 1996 77,3 82,7 102,2 102,1 111,6 107,9 84,9 91,4 105,2 105,1 111,3 109,1 90,1 95,1 86,2 88,3 100,0 98,0 97,9 98,6 105,6 112,2 102,5 95,8 100,0 95,3 89,7 86,3 84,5 81,9 107,4 99,3 100,0 94,9 86,0 81,9 77,7 73,7 93,6 89,4 100,0 96,1 96,6 94,3 97,0 97,0 107,1 103,0 100,0 105,0 88,5 85,2 79,4 84,5 109,3 104,6 100,0 97,2 83,9 80,6 75,1 78,3 101,6 99,0 100,0 124,2 99,7 96,3 90,0 99,7 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 b) Auftragseingang nach Produktionszweigen der Textilindustrie Jahr Spinnerei Weberei Maschenstoffherstellung Textilveredlung Textilkonfektion (o. Bekleidung) Sonstiges Textilgewerbe 1996 115,3 104,8 86,4 127,0 90,9 91,5 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 115,8 105,7 90,9 100,0 93,3 78,7 71,5 62,7 64,8 107,1 106,3 94,0 100,0 91,8 83,0 78,2 76,1 67,7 89,7 100,5 91,4 100,0 89,1 90,1 93,0 89,6 84,7 120,9 112,4 96,2 100,0 96,5 90,4 81,1 80,6 76,1 89,9 95,8 96,7 100,0 96,7 92,3 90,9 85,2 78,6 94,4 99,2 95,5 100,0 97,9 96,2 96,0 100,2 102,2 Seite 48 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch c) Auftragseingang nach Produktionszweigen der Bekleidungsindustrie Arbeits- und Berufsbekleidung Oberbekleidung (o. Arbeits- und Berufsbekleidung) Wäsche Sonstige Bekleidung und Zubehör Jahr Lederbekleidung Bekleidung (o. Lederbekleidung) 1996 218,0 104,8 117,6 103,6 101,2 125,3 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 211,6 172,6 175,1 100,0 168,2 126,3 150,4 124,6 112,1 104,7 106,8 102,8 100,0 104,8 88,4 85,0 79,3 84,4 106,4 105,7 102,9 100,0 92,5 90,3 89,8 90,0 93,8 105,6 106,3 102,3 100,0 109,4 89,5 84,7 79,1 84,9 99,5 108,9 104,8 100,0 93,1 85,3 82,9 75,8 77,0 111,5 105,4 99,5 100,0 98,7 84,8 93,0 87,4 98,9 2. Umsatz der Textil- und Bekleidungsindustrie 2005 1) (Werte in 1000 Euro) Chemiefaserindustrie Inland Ausland Insgesamt Exportquote in vH 733 798 1 817 316 2 551 114 71,2 Textilindustrie darunter: Baumwollspinnerei Wollspinnerei 2) Nähgarnfertigung Baumwollweberei Wollweberei Seidenweberei Textilveredlung Textilkonfektion (ohne Bekleidung) Teppichindustrie Seilerwarenherstellung Vliesstoffindustrie Maschenstoffherstellung Strumpfwarenindustrie Herstellung von Pullovern u. Strickjacken 7 710 301 5 217 933 12 928 234 40,4 285 230 189 056 745 399 398 104 800 699 1 398 980 815 759 72 632 501 234 315 720 448 778 206 785 189 306 220 647 549 807 455 861 292 882 362 271 267 311 40 704 730 070 337 103 101 806 72 933 474 536 409 703 1 295 206 217 605 853 965 1 093 581 1 761 251 1 083 070 113 336 1 231 304 652 823 550 584 279 718 39,9 53,9 42,4 53,4 26,8 20,6 24,7 35,9 59,3 51,6 18,5 26,1 Textilindustrie im früheren Bundesgebiet Textilindustrie in den neuen Bundesländern und Berlin-Ost 6 689 931 1 020 370 4 787 266 430 667 11 477 197 1 451 037 41,7 29,7 Gesamtverband textil+mode Seite 49 2006 06 Jahrbuch (Werte in 1000 Euro) Bekleidungsindustrie darunter: Lederbekleidung Bekleidung (ohne Lederbekleidung) Arbeits- und Berufsbekleidung Oberbekleidung (ohne Arbeits- und Berufsbekleidung) Wäsche Sonstige Bekleidung und Zubehör Pelzwaren (einschl. Zurichtung etc.) Bekleidungsgewerbe im früheren Bundesgebiet Bekleidungsgewerbe in den neuen Ländern und Berlin-Ost 1) 2) Inland Ausland Insgesamt Exportquote in vH 6 090 868 31 415 6 046 043 294 883 3 143 597 11 061 3 124 875 34 961 9 234 465 42 476 9 170 918 329 844 34,0 4 080 993 1 296 909 373 258 13 410 5 848 687 242 181 2 550 131 345 225 194 558 7 661 3 103 561 40 036 6 631 124 1 642 134 567 816 21 071 8 952 248 282 217 38,5 21,0 34,3 36,4 26,0 34,1 10,6 34,7 14,2 Angaben für Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten, einschließlich produzierendes Handwerk Nur Kammgarnspinnerei 3. Preise a) Index der ausländischen textilen Rohstoffpreise (Einfuhrpreise) 1) Jahr Synthetische Spinnstoffe und Garne 2) Textile Spinnstoffe und Garne 3) Rohe Baumwolle Index 2000 = 100 Baumwollgarne, auch gezwirnt (ohne Nähgarne) 2000 100,0 100,0 100,0 100,0 2001 107,2 102,7 83,4 102,4 2002 107,1 102,4 76,7 97,7 2003 109,7 102,6 85,0 96,3 2004 108,3 98,9 76,9 93,2 2005 115,1 97,6 69,4 69,4 - 16,6 2,4 Veränderungen in vH 2000 7,2 2,7 2001 - 0,1 - 0,3 - 8,0 - 4,6 2002 2,4 0,2 10,8 - 1,4 2003 - 1,3 - 3,6 - 9,5 - 3,2 2004 6,3 - 1,3 - 9,8 - 25,5 Nach neuer Systematik GP 2002 und auf Basis 2000 = 100 Kabel aus synthetischen Filamenten; synthetische Spinnfasern; hochfeste Garne aus Polyamiden und Polyestern, texturierte Garne aus synthetischen Filamenten; synthetische Monofile 3) Textile Spinnstoffe und Garne, nicht nur Wolle 1) 2) Seite 50 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch b) Index der Erzeugerpreise und der Aussenhandelspreise Index 2000 = 100 Erzeugerpreise Exportpreise Importpreise Jahr Erzeugnisse des verarbeitenden Gewerbes *) Chemiefasern Textilien Bekleidung Textilien Bekleidung Textilien Bekleidung 2001 101,5 105,9 100,9 100,5 101,0 101,2 101,0 101,6 2002 101,7 104,4 101,3 101,0 102,0 102,8 100,5 101,5 2003 102,0 101,2 101,3 100,6 102,4 102,3 100,3 98,0 2004 103,5 98,9 100,7 99,4 101,7 102,7 98,8 96,4 2005 105,6 99,4 100,7 100,2 101,6 102,8 98,5 96,3 2,0 2,5 Veränderungen in vH *) 2000 1,7 1,6 0,3 0,3 0,7 0,9 2001 2002 1,5 5,9 0,9 0,5 1,0 1,2 1,0 1,6 0,2 - 1,4 0,4 0,5 1,0 1,6 - 0,5 - 0,1 2003 0,3 - 3,1 0 - 0,4 0,4 - 0,5 - 0,2 - 3,4 2004 1,5 - 2,3 - 0,6 - 1,2 - 0,7 0,4 - 0,5 - 1,6 2005 2,1 0,5 0 0,8 - 0,1 0,1 - 0,3 - 0,1 ohne Mineralölerzeugnisse c) Verbraucherpreisindex für Deutschland Index 2000 = 100 Jahr Gesamtindex Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Wohnungsmieten Strom, Gas und andere Brennstoffe Bekleidung 2000 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 2001 102,0 104,5 101,1 109,1 100,5 2002 103,4 105,3 102,5 108,0 100,9 2003 104,5 105,2 103,6 111,8 100,1 2004 106,2 104,8 104,5 116,1 99,3 2005 108,3 105,3 105,4 129,8 97,3 10,9 0,0 0,5 Veränderungen zum Vorjahr 2000 1,4 -0,7 1,2 2001 2,0 4,5 1,1 9,1 2002 1,4 0,8 1,4 -0,1 0,4 2003 1,1 -0,1 1,1 3,5 -0,8 2004 1,6 -0,4 0,9 3,8 2005 2,0 0,5 0,9 11,8 Gesamtverband textil+mode -0,8 -2,0 Seite 51 2006 06 Jahrbuch 2006 06 Jahrbuch VI. Außenhandel 1. Textilaußenhandel nach Warengruppen a) Ausfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Veränderung in vH Halbwaren Vorerzeugnisse 2 627 467 5 009 427 2 392 477 4 495 959 - 8,9 - 10,3 Enderzeugnisse Textil Enderzeugnisse Bekleidung 7 502 260 5 591 988 7 535 991 5 514 286 0,4 - 1,4 20 731 142 19 938 713 - 3,8 Textilien insgesamt (ohne Rohstoffe) b) Einfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Veränderung in vH Halbwaren 1 579 491 1 473 274 - 6,7 Vorerzeugnisse 3 354 108 2 975 868 - 11,3 Enderzeugnisse Textil 13 311 553 12 990 713 - 2,4 Enderzeugnisse Bekleidung 10 629 282 10 360 479 - 2,5 Textilien insgesamt (ohne Rohstoffe) 28 874 434 27 800 334 - 3,7 8 143 292 7 861 621 - 3,5 Einfuhrüberschuss Gesamtverband textil+mode Seite 53 2006 06 Jahrbuch 2. Außenhandel mit Textilien und Bekleidungserzeugnissen nach ausgewählten Ländern a) Ausfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren Vorerzeugnisse Länder Enderzeugnisse Textilien Bekleidung Europa 18 778 462 17 979 092 2 063 237 3 872 962 6 837 544 5 205 349 Länder der EU 14 800 903 13 918 729 1 704 368 2 531 322 5 543 560 4 139 479 Belgien/Luxemburg Dänemark Estland Finnland Frankreich Griechenland Grossbritannien Irland Italien Lettland Litauen Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Ungarn Zypern 1 052 760 393 177 30 063 225 887 1 875 511 217 916 1 126 238 132 603 1 156 302 38 893 117 475 6 385 1 912 092 2 305 524 1 015 442 276 437 314 221 247 320 180 126 798 281 1 007 204 360 538 10 508 1 034 606 368 053 33 607 236 319 1 751 211 200 494 989 252 127 486 1 100 772 40 959 111 174 6 394 1 822 583 2 258 047 923 436 223 668 324 833 249 050 176 889 866 413 708 556 357 391 7 536 139 631 48 605 4 289 24 466 186 108 23 601 131 782 13 195 339 029 5 906 36 386 272 170 928 108 210 101 840 52 707 30 427 26 314 10 386 113 563 105 302 30 815 606 115 060 61 772 10 205 31 995 231 669 21 968 123 405 4 842 218 204 19 112 43 076 2 380 176 004 203 988 479 011 68 661 32 638 124 442 88 360 118 008 221 573 133 402 1 547 424 655 154 452 12 313 102 715 734 123 86 687 431 905 43 362 382 557 9 336 18 315 2 245 748 994 984 083 238 326 71 836 171 765 77 819 51 949 378 535 268 070 146 822 2 696 355 260 103 224 6 800 77 143 599 311 68 238 302 160 66 087 160 982 6 605 13 397 1 497 726 657 961 766 104 259 30 464 90 003 20 475 26 194 256 307 113 611 46 352 2 687 Übriges Europa 3 584 382 3 692 310 310 264 1 279 868 1 139 532 962 646 6 588 2 118 40 349 49 462 183 407 9 909 137 400 3 145 113 185 108 938 31 410 5 465 2 646 33 820 51 036 177 354 11 969 133 407 3 481 120 232 112 620 27 625 64 157 2 387 2 647 11 816 368 8 881 287 5 918 10 671 2 208 4 430 22 16 222 33 738 127 693 655 66 192 1 135 99 485 9 622 20 602 657 813 8 451 10 954 26 196 4 993 38 854 1 209 9 801 50 052 3 801 314 1 654 6 760 3 697 11 649 5 953 19 480 850 5 028 42 275 1 014 Albanien Andorra Belarus Bosnien und Herzegowina Bulgarien Island Kroatien Liechtenstein Mazedonien Norwegen Republik Moldau Seite 54 Gesamtverband textil+mode 2006 a) Ausfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren Vorerzeugnisse Länder Enderzeugnisse Textilien 06 Jahrbuch Bekleidung 596 896 466 769 43 356 1 203 442 356 172 230 652 1 184 551 944 576 980 45 504 1 296 342 324 678 216 353 854 42 516 37 345 11 862 58 897 88 361 25 847 32 389 614 67 122 23 426 148 520 140 213 131 079 98 98 646 224 079 6 354 540 206 78 621 35 453 392 21 168 248 434 3 862 548 719 17 483 23 974 332 Amerika 868 885 882 517 146 292 203 327 360 063 172 835 Nordamerika Kanada USA 724 765 96 671 628 094 719 377 107 323 612 054 103 198 13 928 89 270 151 733 13 521 138 212 308 673 29 477 279 196 155 773 50 397 105 376 Mittelamerika 64 363 85 065 12 320 34 242 26 178 12 325 Anguilla Antigua und Barbuda Aruba Bahamas Barbados Bermuda Costa Rica Dominikanische Republik El Salvador Guatemala Haiti Honduras Jamaika Kuba Mexiko Nicaragua Niederländische Antillen Panama St. Vincent und die Grenadinen Trinidad und Tobago Sonstige 118 80 277 247 241 266 716 434 104 931 31 468 500 369 56 561 49 777 1 016 26 752 400 107 105 269 332 375 258 1 388 669 189 872 33 369 622 479 76 155 19 690 901 14 865 354 3 5 7 2 12 546 9 234 7 18 48 11 324 8 83 14 29 23 10 61 218 3 128 219 5 68 1 80 36 33 051 47 21 1 201 40 17 51 116 198 148 81 585 309 107 362 17 194 412 306 21 910 14 268 313 13 540 217 58 31 138 66 7 162 129 141 68 208 8 95 192 89 9 870 5 367 567 41 83 Rumänien Russische Föderation Serbien und Montenegro Schweiz Türkei Ukraine Sonstige Gesamtverband textil+mode Seite 55 2006 06 Jahrbuch a) Ausfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren Vorerzeugnisse Länder Enderzeugnisse Textilien Bekleidung Südamerika 79 757 78 075 30 774 17 352 25 212 4 737 Argentinien Bolivien Brasilien Chile Ecuador Kolumbien Paraguay Peru Uruguay Venezuela Sonstige 6 601 657 31 743 13 538 5 810 9 452 2 783 4 854 1 024 3 117 178 5 927 430 31 733 13 120 5 271 10 118 162 5 921 1 467 3 666 260 1 545 252 9 451 8 008 4 124 3 399 23 3 508 420 36 8 903 26 10 519 956 69 3 381 44 124 590 622 118 2 657 110 10 831 3 364 553 2 663 90 2 019 375 2 465 85 822 42 932 792 525 675 5 270 82 543 49 Afrika 404 328 354 809 40 714 206 249 88 371 19 475 Ägypten Algerien Äthiopien Benin Elfenbeinküste Ghana Kamerun Kenia Libysch-Arabische Dschamahirija Mali Marokko Mauretanien Mauritius Nigeria Sao Tome und Principe Senegal Sierra Leone Simbabwe 21 597 3 592 508 467 1 445 917 760 2 711 1 445 28 876 100 638 1 563 3 396 4 151 491 899 2 490 819 24 065 2 531 829 165 419 896 809 2 589 941 24 062 94 871 1 703 3 775 3 171 1 068 81 557 8 044 68 13 1 91 19 8 1 465 32 14 687 8 309 539 18 4 650 353 442 117 203 383 281 232 88 24 027 55 352 1 580 2 389 1 027 602 9 154 7 835 1 954 253 33 104 308 434 417 616 22 22 754 91 1 007 1 447 276 65 376 3 536 156 121 14 21 186 86 475 205 13 2 078 24 70 158 190 7 9 Seite 56 Gesamtverband textil+mode 2006 a) Ausfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren Vorerzeugnisse Länder Enderzeugnisse Textilien 06 Jahrbuch Bekleidung Südafrika Sudan Tunesien Vereinigte Republik Tansania Zentralafrikanische Republik Sonstige 58 787 1 450 160 671 321 34 6 300 57 260 2 336 124 731 396 45 7 509 5 946 2 154 6 648 14 650 15 292 30 95 459 29 29 3 521 30 905 128 17 125 258 14 1 949 5 117 24 5 499 95 2 1 389 Asien 975 969 1 000 274 174 035 259 074 369 158 198 007 Arabische Republik Syrien Aserbaidschan Bahrain China Georgien Hongkong Indien Indonesien Islamische Republik Iran Israel Japan Jordanien Kasachstan Katar Kuwait Libanon Macau Malaysia Myanmar Pakistan Philippinen Republik Korea Saudi-Arabien Singapur Sri Lanka Taiwan Thailand Vereinigte Arabische Emirate Vietnam Sonstige 7 966 3 801 2 655 145 008 2 561 134 782 42 359 36 205 27 281 26 196 160 251 5 564 18 958 2 648 10 808 14 036 3 445 16 995 2 739 4 016 10 312 71 778 45 526 22 779 17 280 36 408 28 649 29 747 31 657 13 559 11 268 4 224 2 172 154 253 3 554 130 893 48 070 31 539 30 593 25 958 147 682 5 489 27 261 7 409 10 123 13 339 4 049 15 283 1 674 5 387 9 172 71 733 48 037 24 308 12 919 36 230 28 777 40 303 32 242 16 333 6 212 34 29 796 44 9 016 21 706 7 856 21 013 3 287 19 823 104 5 691 15 58 42 2 5 080 1 939 1 969 7 588 13 650 2 313 2 051 4 049 6 251 322 1 981 2 143 2 008 86 241 47 911 1 329 51 395 11 563 10 404 1 117 6 060 21 048 945 468 366 1 037 1 085 1 237 2 310 1 308 944 4 935 19 234 8 362 4 406 7 702 5 847 9 938 5 806 24 381 5 601 2 454 967 997 59 977 1 067 37 549 13 821 12 567 7 101 11 710 66 044 1 877 10 433 5 472 3 406 4 110 1 227 6 162 356 2 173 2 063 30 014 16 400 11 601 2 919 15 908 11 622 18 813 4 973 5 375 594 3 171 900 16 569 1 114 32 933 980 712 1 362 4 901 40 767 2 563 10 669 1 556 5 622 8 102 1 583 1 731 10 331 205 14 897 9 625 5 988 247 10 426 966 15 362 907 3 214 Gesamtverband textil+mode Seite 57 2006 06 Jahrbuch a) Ausfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren Vorerzeugnisse Länder Enderzeugnisse Textilien Bekleidung Australien/Ozeanien 83 604 84 130 16 611 15 057 32 969 19 493 Amerikanisch-Samoa Australien Cookinseln Fidschi Französiche Südseegebiete Französisch-Polynesien Neukaledonien Neuseeland Nördliche Marianen Tokelau Sonstige 16 71 811 37 197 10 209 484 10 219 13 188 420 70 867 4 68 31 172 488 11 474 480 17 529 14 226 10 66 18 2 056 235 10 099 44 3 6 226 4 067 480 132 28 054 3 7 26 96 214 4 427 5 137 18 488 1 7 2 4 30 924 12 25 Nicht ermittelte Länder und Gebiete 10 634 4 955 193 1 059 1 627 2 076 20 731 142 19 938 713 2 392 477 4 495 959 7 535 991 5 514 286 Welt Seite 58 Gesamtverband textil+mode 2006 b) EINfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren Länder 06 Jahrbuch Vorerzeugnisse Enderzeugnisse Textilien Bekleidung Europa 18 149 088 16 041 462 1 166 843 2 443 509 7 125 303 5 305 807 Länder der EU 11 501 761 9 648 003 1 013 947 2 080 647 4 152 881 2 400 528 Belgien/Luxemburg Dänemark Estland Finnland Frankreich Griechenland Grossbritannien Irland Italien Lettland Litauen Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Ungarn Zypern 1 153 753 312 336 46 937 25 849 870 799 362 460 572 955 53 070 2 760 463 67 853 164 087 30 203 982 854 516 089 1 024 426 491 494 71 296 296 377 156 261 387 008 843 707 307 566 3 918 1 091 196 277 897 36 877 28 423 728 873 273 645 513 777 46 339 2 305 545 57 008 114 077 23 883 888 317 486 449 817 698 404 764 55 091 246 216 114 520 346 907 546 740 242 753 1 008 62 919 17 071 1 204 55 162 13 347 60 988 24 552 262 263 6 404 202 1 140 883 66 321 85 560 34 791 3 991 22 962 2 829 71 018 75 358 7 120 - 308 024 21 241 2 741 1 882 201 749 13 165 118 721 1 902 783 677 1 491 26 012 20 198 98 597 125 653 22 022 78 808 8 524 15 186 2 015 99 885 112 669 16 479 6 520 826 167 598 27 441 22 800 312 419 221 166 209 750 17 070 759 190 20 145 33 572 1 710 443 753 203 922 296 148 231 190 31 773 96 066 25 932 156 307 228 553 125 360 190 199 427 71 987 6 694 3 537 159 543 25 967 124 318 2 815 500 415 28 968 54 291 1 974 205 084 90 553 413 968 59 975 10 803 112 002 83 744 19 697 130 160 93 794 812 Übriges Europa 6 647 327 6 393 459 152 896 362 862 2 972 422 2 905 279 Albanien Belarus Bosnien und Herzegowina Bulgarien Kroatien Liechtenstein Mazedonien Norwegen Republik Moldau Rumänien Russische Föderation 11 884 62 074 68 524 417 720 167 899 8 667 188 793 3 803 50 191 1 098 876 58 176 14 537 60 399 71 078 414 775 149 714 6 914 211 897 3 944 41 777 1 039 061 50 194 15 134 22 7 007 4 059 1 966 116 11 19 918 1 105 1 142 86 5 554 1 845 95 292 587 317 5 300 13 861 3 530 5 321 14 328 92 910 44 642 5 430 15 831 2 754 6 865 200 505 10 387 11 007 38 802 56 642 309 304 99 168 1 389 193 808 487 34 584 813 338 24 841 Gesamtverband textil+mode Seite 59 2006 06 Jahrbuch b) EINfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren Länder Vorerzeugnisse Enderzeugnisse Textilien Bekleidung 557 271 42 320 3 624 582 285 356 1 191 528 158 45 544 3 481 493 273 029 945 44 345 74 58 238 838 63 168 460 13 162 868 2 429 13 272 756 17 632 2 227 193 51 632 706 42 597 27 825 1 033 194 218 130 163 Amerika 402 029 388 523 66 322 45 844 226 041 50 316 Nordamerika Kanada USA 294 171 43 236 250 935 304 686 34 756 269 930 61 892 1 611 60 281 39 798 912 38 886 165 365 24 534 140 831 37 631 7 699 29 932 Mittelamerika 40 741 20 309 2 065 594 13 286 4 364 Antigua und Barbuda Bahamas Belize Costa Rica Dominikanische Republik El Salvador Grenada Guatemala Haiti Honduras Jamaika Kuba Mexiko Nicaragua Panama Trinidad und Tobago Sonstige 7 2 7 68 1 886 737 46 278 43 3 106 13 782 30 19 312 872 267 99 199 148 7 23 164 1 654 839 7 462 30 2 526 635 3 12 068 90 349 40 1 264 7 1 409 17 632 6 1 4 558 6 1 2 16 24 7 61 1 044 815 278 29 1 837 633 3 8 076 51 307 22 99 124 23 97 609 24 180 1 689 2 2 025 33 24 16 517 Schweiz Serbien und Montenegro Türkei Ukraine Sonstige Seite 60 Gesamtverband textil+mode 2006 b) EINfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren Länder 06 Jahrbuch Vorerzeugnisse Enderzeugnisse Textilien Bekleidung Südamerika 67 117 63 528 2 365 5 452 47 390 8 321 Argentinien Bolivien Brasilien Chile Ecuador Kolumbien Paraguay Peru Uruguay Venezuela Sonstige 296 1 530 40 102 86 1 676 9 452 169 13 021 692 50 43 836 1 148 33 878 171 2 257 7 925 144 16 125 970 10 64 19 596 5 1 721 20 4 - 43 4 596 1 232 578 2 553 1 070 26 553 98 1 815 3 287 14 13 790 194 4 12 221 78 2 133 72 437 4 638 130 382 178 2 50 Afrika 758 675 685 774 20 910 8 967 294 724 361 173 Ägypten Äthiopien Botsuana Elfenbeinküste Kamerun Liberia Madagaskar Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia 98 026 1 568 3 457 588 383 331 34 236 200 357 169 24 517 643 251 94 765 1 720 3 028 340 278 663 47 673 176 824 19 17 418 440 199 7 416 39 37 204 40 1 447 311 2 3 46 1 372 60 10 72 012 1 368 3 025 330 197 194 47 304 110 630 6 13 732 419 101 13 890 2 3 10 79 466 286 64 618 13 3 626 21 48 Gesamtverband textil+mode Seite 61 2006 06 Jahrbuch b) EINfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren Länder Vorerzeugnisse Enderzeugnisse Textilien Bekleidung 3 971 52 582 6 617 16 746 365 259 922 3 739 2 251 4 659 18 368 9 314 156 1 223 3 735 9 8 895 7 464 64 6 7 5 240 2 355 106 4 2 215 44 4 125 40 536 480 21 4 608 108 272 801 573 Asien 9 558 775 10 678 785 218 916 477 294 5 341 016 4 641 559 Afghanistan Arabische Republik Syrien Bahrain Bangladesch China, Volksrepublik Demokratische Volksrepublik Korea Demokratische Volksrepublik Laos Georgien Hongkong Indien Indonesien Islamische Republik Iran Israel Japan Kambodscha Libanon Macau Malaysia Malediven Mongolei Myanmar Nepal Pakistan Philippinen Republik Korea Singapur Sri Lanka Taiwan Thailand Turkmenistan 2 282 43 466 1 032 1 207 887 3 681 925 7 058 21 995 2 119 622 964 844 023 508 741 118 248 61 497 120 906 222 350 2 259 169 530 67 938 43 6 364 94 638 42 935 448 389 103 510 288 360 17 612 99 074 206 724 239 826 5 457 1 411 38 264 1 991 1 130 480 5 370 281 8 358 22 325 2 871 491 557 945 384 496 985 99 629 48 864 104 194 232 581 2 314 113 408 68 037 8 8 355 78 602 35 867 383 001 53 136 201 344 13 280 91 842 140 894 203 022 5 726 4 244 239 2 305 83 296 5 82 37 643 20 360 1 036 29 203 7 548 4 2 297 2 15 709 90 26 8 059 2 818 - 1 748 629 164 622 35 1 450 43 256 24 016 1 220 846 36 959 3 2 14 412 11 23 5 51 986 336 72 498 41 178 25 610 27 928 239 1 403 28 730 3 690 088 2 382 119 477 4 216 111 260 401 577 123 234 203 97 917 44 465 30 714 201 634 2 232 47 518 34 992 6 7 027 12 880 31 010 196 852 27 494 95 219 10 379 44 621 84 060 119 595 5 396 8 5 290 1 437 458 2 740 244 7 841 18 108 2 760 230 624 287 362 218 406 492 2 517 7 318 30 947 79 65 888 11 085 2 1 317 65 699 4 848 131 866 25 304 17 918 2 770 47 017 23 165 52 681 91 Sambia Sao Tome und Principe Sierra Leone Simbabwe Südafrika Tschad Tunesien Sonstige Seite 62 Gesamtverband textil+mode 2006 b) EINfuhr Werte in 1000 Euro 2004 2005 Insgesamt Insgesamt Halbwaren 06 Jahrbuch Vorerzeugnisse Enderzeugnisse Textilien Bekleidung Länder 9 934 30 412 254 163 5 114 7 119 19 672 252 980 5 003 3 545 43 280 82 2 752 3 514 1 051 2 923 792 9 204 56 854 1 281 30 6 911 194 795 717 Australien/Ozeanien 5 201 4 935 247 199 2 981 1 508 Australien Fidschi Neuseeland Samoa Tokelauinseln Sonstige 3 562 59 623 14 56 887 3 776 128 605 342 84 1 244 2 112 42 45 2 481 22 253 193 32 1 182 106 66 149 5 666 852 36 52 648 116 28 874 434 27 800 334 1 473 274 2 975 868 12 990 713 10 360 479 Usbekistan Vereinigte Arabische Emirate Vietnam Sonstige Nicht ermittelte Länder und Gebiete Welt Gesamtverband textil+mode Seite 63 2006 06 Jahrbuch VII. Kostenstruktur, Leistungsgrößen und Bilanzergebnisse 1. Kostenstruktur 2004 nach ausgewählten Kostenarten Kosten für Lohnarbeiten 19,0 8,4 0,9 4,4 23,3 3,2 5,7 Fremdkapitalzinsen Einsatz an Handelsware 5,8 57,3 Abschreibungen Personalkosten 49,5 Baumwollaufbereitung und -spinnerei Sonstige Kosten Energieverbrauch Chemiefaserindustrie Mieten und Pachten Materialverbrauch Anteile in vH des Bruttoproduktionswertes 0,8 1,2 10,4 5,5 2,8 3,7 0,6 1,7 - - - - - - - - - 59,3 1,8 11,8 10,3 3,8 1,7 12,3 2,7 1,8 - - - - - - - - - Nähgarnfertigung 38,4 1,4 26,0 14,8 2,1 1,1 15,2 2,1 0,8 Baumwollweberei 43,7 3,2 26,1 6,1 5,7 Streichgarnweberei 43,6 3,1 33,7 0,1 2,9 2,8 2,6 8,3 6,6 3,2 3,4 1,2 0,4 Kammgarnweberei 48,9 1,7 24,3 2,3 15,0 0,7 7,8 2,8 1,4 Seiden- und Filamentgarnweberei 48,3 2,5 20,7 3,0 4,9 2,2 7,1 3,2 1,1 Sonstige Weberei 40,2 2,7 20,7 13,6 3,6 1,3 10,3 2,8 2,5 Textilveredlung *) 41,8 6,6 33,1 1,0 1,5 Textilkonfektion (ohne Bekleidung) 40,4 1,2 22,7 11,1 4,2 3,3 1,9 8,8 8,6 5,1 1,8 1,2 1,0 Teppichindustrie 44,8 2,1 20,2 19,7 0,9 2,0 10,0 2,1 0,8 Seilerwaren 46,1 1,0 24,9 4,9 0,1 4,7 7,7 2,1 0,9 Vliesstoffindustrie 47,9 3,1 23,3 3,2 1,7 2,3 9,2 5,0 0,7 Textilgewerbe a.n.g. 39,1 1,7 26,2 6,4 2,6 Maschenstoffherstellung 39,3 2,0 21,5 4,3 13,7 1,5 2,2 11,6 7,0 2,9 4,0 1,2 1,2 Strumpfwarenindustrie 22,7 1,1 27,8 7,6 8,5 Herstellung von Pullovern, Strickjacken u. ä. 34,4 1,1 23,8 4,7 11,3 1,6 2,9 15,3 13,0 2,2 2,2 1,1 1,0 Textilgewerbe 42,8 2,5 24,3 7,2 4,4 Bekleidungsgewerbe 39,6 0,4 16,9 8,7 11,2 2,1 1,8 9,6 13,6 3,1 1,3 1,1 1,0 Verarbeitendes Gewerbe 42,7 1,6 20,0 11,5 2,4 1,5 9,7 3,0 0,8 Wollaufbereitung und -streichgarnspinnerei Wollaufbereitung und -kammgarnspinnerei Flachsaufbereitung und -spinnerei *) Zusammenfassung von einstufigen Eigenveredlern (Bruttoproduktionswert bezieht sich auf Veredlungswert und Warenwert) und einstufigen Auftragsveredlern (Bruttoproduktionswert bezieht sich nur auf Veredlungswert) Seite 64 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch 2. Leistungsgrößen 2004 Wollaufbereitung und -streichgarnspinnerei Wollaufbereitung und -kammgarnspinnerei 1 078 15 1 062 113 949 453 150 3 147 22 124 - - - - - - - 359 323 37 - 36 10 27 (6) Abschreibungen (4) Indirekte Steuern abzüglich Subventionen (7) Nettowertschöpfung zu Faktorkosten (5) – (6) 2 948 603 (5) Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten (3) – (4) 4 026 (3) Bruttowertschöpfung (1) – (2) (2) Vorleistungen Chemiefaserindustrie Baumwollaufbereitung und -spinnerei (1) Bruttoproduktionswert in Millionen Euro - - - - - - - 407 298 109 2 107 9 99 1 346 930 416 8 407 44 364 15 8 6 - 6 - 5 Kammgarnweberei 333 254 79 1 78 9 69 Seiden- und Filamentgarnweberei 841 566 275 9 266 27 240 Sonstige Weberei 155 110 45 1 44 4 40 Textilveredlung 1 105 654 450 7 443 56 387 Textilkonfektion (ohne Bekleidung) 1 865 1 263 602 16 586 34 552 Teppichindustrie 1 026 809 217 2 215 22 193 Flachsaufbereitung und -spinnerei Nähgarnfertigung Baumwollweberei Streichgarnweberei 88 57 30 1 29 2 27 Vliesstoffindustrie 1 265 847 418 8 410 63 347 Textilgewerbe a.n.g. Seilerwaren 2 296 1 465 831 21 810 68 742 Maschenstoffherstellung 628 429 199 6 192 25 168 Strumpfwarenindustrie 575 326 249 5 244 13 231 Herstellung von Pullovern, Strickjacken u. ä. 299 202 97 1 96 7 89 13 336 9 092 4 245 93 4 151 416 3 735 9 192 6 967 2 225 67 2 159 115 2 044 1 487 159 1 043 879 443 280 51 513 391 767 44 869 346 899 Textilgewerbe Bekleidungsgewerbe Verarbeitendes Gewerbe Anmerkungen Leistungsgrößen: Vorleistungen: Eingang an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ± Bestandsveränderung; Eingang an Handelsware ± Bestandsveränderung; Kosten für Lohnarbeiten; Kosten für sonstige Industrie- und Handwerksdienstleistungen Die in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung benötigten Leistungsgrößen werden aus den einzelnen Angaben der Kostenstruktur ermittelt und Indirekte Steuern (ohne Umsatzsteuer): hochgerechnet. Grundsteuern, Gewerbesteuern, LohnsumBruttoproduktionswert: mensteuern, Vermögenssteuern von KapitalgeGesamtumsatz ± Bestandsveränderung an unsellschaften, Kraftfahrzeugsteuern, Verbrauchs fertigen und fertigen Erzeugnissen aus eigener steuern, Wechselsteuern sowie öffentliche Produktion + selbst erstellter Anlagen; entspricht Gebühren und Beiträge somit der Gesamtleistung des Unternehmens bzw. Abschreibung: des Industriezweiges Verbrauchsbedingte Abschreibung von Sach anlagen, die nach Möglichkeit vom Wieder beschaffungswert ausgehen Gesamtverband textil+mode Bruttowertschöpfung: Bruttoproduktionswert - Vorleistung Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten: Bruttowertschöpfung - indirekte Steuern + Subventionen Nettowertschöpfung zu Faktorkosten: Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten - Abschreibungen Subventionen für die laufende Produktion: Zuwendungen, die Bund, Länder und Gemeinden oder die EU an das Unternehmen für laufende Produktionszwecke ohne Gegenleistungen gewähren, um Produktionskosten bzw. Verkaufspreise zu senken oder eine hinreichende Entlohnung der Produktionsfaktoren zu ermöglichen Seite 65 2006 06 Jahrbuch 3. Bilanz und Erfolgsrechnung des Textil- und des Bekleidungsgewerbes *) I. Bilanz Werte in Milliarden Euro 2000 2001 2002 2003 2004 Immaterielle Vermögensgegenstände 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,0 0,1 4,0 4,0 3,6 3,5 3,5 2,0 2,0 1,9 1,8 1,8 6,4 6,2 5,4 5,0 5,1 Vermögen darunter: Geschäfts- oder Firmenwert Sachanlagen darunter: Grundstücke und Gebäude Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1,8 1,6 1,5 1,3 1,3 unfertige Erzeugnisse und Leistungen 1,0 1,0 0,9 0,8 0,8 fertige Erzeugnisse und Waren 3,6 3,6 3,1 2,9 3,0 geleistete Anzahlungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 10,6 10,4 9,3 8,7 8,8 Kasse und Bankguthaben 1,0 1,1 1,1 1,2 1,2 Forderungen 6,7 6,6 6,4 6,1 5,8 6,3 6,2 6,0 5,6 5,3 Sachvermögen kurzfristige darunter: aus Lieferungen und Leistungen 3,6 3,3 3,0 2,9 2,9 gegen verbundene Unternehmen 2,0 2,1 2,3 2,1 1,8 0,5 0,4 0,5 0,5 0,5 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4 langfristige darunter: gegen verbundene Unternehmen Wertpapiere 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 des Umlaufvermögens 0,1 0,1 0,1 0,1 0,2 Wertpapiere des Anlagevermögens 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Beteiligungen 1,2 1,2 1,2 1,2 1,0 Rechnungsabgrenzungsposten 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 Forderungsvermögen 9,2 9,1 8,9 8,6 8,2 19,7 19,5 18,2 17,3 17,0 Bilanzsumme (berichtigt) Kapital 4,3 4,7 4,7 4,5 4,7 13,1 12,4 11,3 10,7 10,1 9,4 9,1 8,3 7,9 7,6 Eigenmittel (berichtigt) Verbindlichkeiten kurzfristige darunter: gegenüber Kreditinstituten 2,8 2,8 2,4 2,2 1,9 aus Lieferungen und Leistungen 2,7 2,4 2,0 1,8 1,7 gegenüber verbundenen Unternehmen 2,5 2,6 2,8 2,8 3,1 erhaltene Anzahlungen 0,1 0,0 0,0 0,1 0,1 3,7 3,3 3,0 2,8 2,5 langfristige darunter: gegenüber Kreditinstituten 2,1 1,8 1,5 1,4 1,5 gegenüber verbundenen Unternehmen 1,2 1,2 1,1 1,0 0,7 Seite 66 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch Werte in Milliarden Euro 2000 2001 2002 2003 2004 Rückstellungen 2,4 2,4 2,1 2,1 2,2 darunter: Pensionsrückstellungen 1,0 1,0 0,9 0,9 0,9 hälftiger Sonderposten mit Rücklageanteil 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 15,5 14,8 13,5 12,8 12,3 19,7 19,5 18,2 17,3 17,0 2000 2001 2002 2003 2004 35,3 34,3 31,2 29,9 29,7 0,1 0,1 - 0,2 0,0 0,1 35,5 34,5 31,0 29,8 29,8 Rechnungsabgrenzungsposten Fremdmittel Bilanzsumme (berichtigt) II. Erfolgsrechnung Werte in Milliarden Euro Umsatz Bestandsveränderung an Erzeugnissen Gesamtleistung Zinserträge 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 Übrige Erträge 1,4 1,5 1,6 1,7 1,2 darunter: aus Beteiligungen 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0 Gesamte Erträge 37,0 36,1 32,7 31,7 31,1 Materialaufwand 20,8 20,1 18,0 17,2 17,3 Personalaufwand 7,4 7,2 6,5 6,4 6,0 Abschreibungen 1,1 1,2 1,1 1,0 0,9 1,0 1,0 0,9 0,7 0,7 Zinsaufwendungen 0,5 0,6 0,5 0,5 0,4 Betriebssteuern 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,7 5,9 5,4 5,7 5,3 35,6 35,0 31,6 30,8 30,0 1,4 1,1 1,1 0,9 1,1 Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 Jahresergebnis 1,0 0,8 0,8 0,6 0,9 Cash Flow (eigenerwirtschaftete Mittel) 2,2 2,0 1,6 1,6 1,8 darunter: auf Sachanlagen darunter: Verbrauchsteuern Übrige Aufwendungen Gesamte Aufwendungen vor Gewinnsteuern Jahresergebnis vor Gewinnsteuern Die Daten für Textil und Bekleidung sind nicht, wie bisher, getrennt voneinander gelistet, da einige Bereiche des verarbeitenden Gewerbes zu breiteren Aggregaten zusammengefasst worden sind, um eine bessere Übereinstimmung zwischen der Unternehmensbilanzstatistik und den Angaben der Umsatzsteuerstatistik zu erhalten. *) Quelle: Deutsche Bundesbank, Frankfurt/Main Gesamtverband textil+mode Seite 67 2006 06 Jahrbuch VIII. Investitionen 2004 1) 1.Deutschland Werte in 1000 Euro Chemiefaserindustrie Textilgewerbe darunter: Baumwollspinnerei Wollspinnerei Nähgarnfertigung Baumwollweberei Wollweberei Seidenweberei Textilveredlung Textilkonfektion (ohne Bekleidung) Teppichindustrie Seilerwarenherstellung Vliesstoffindustrie Maschenstoffherstellung Strumpfwarenindustrie Herstellung von Pullovern u. Strickjacken Bekleidungsgewerbe 1) 2) Insgesamt Investitionen darunter Maschinen und maschinelle Anlagen 2) darunter bebaute Grundstücke und Bauten 95 256 420 065 349 373 - 9 588 6 518 46 451 9 216 26 002 48 617 44 436 15 616 2 335 46 926 21 998 10 469 3 939 98 782 505 19 296 30 306 9 960 3 360 78 196 - 509 - Aufwendungen für gemietete Sachanlagen sowie der Lagerbestand werden nicht mehr erhoben. Einschließlich Betriebs- und Geschäftsausstattung Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch IX. Sozialpolitische Daten 1. Beschäftigtenentwicklung im Textil- und im Bekleidungsgewerbe gesamtes Bundesgebiet Textilgewerbe Jahr Bekleidungsgewerbe Textil- und Bekleidungsberufe Beschäftigte Kurzarbeiter Beschäftigte Kurzarbeiter Arbeitslose 2000 121 532 1 636 66 199 515 58 493 2001 2002 2003 2004 2005 118 671 110 332 101 775 95149 88335 2 216 4 928 - 60 832 53 901 49 142 44 732 42 183 681 1 346 - 53 511 52 217 50 951 46 478 - 2. Arbeiter-/Arbeitsstunden, Löhne und Gehälter im Textilgewerbe 1) Geleistete Arbeiter-/Arbeitsstunden in 1000 Jahr Lohn- und Gehaltssumme in 1000 Euro Löhne Gehälter Insgesamt 2000 133 201 1 811 255 1 310 377 3 121 631 2001 2002 2003 2) 2004 2005 128 658 116 834 154 365 147 364 135 609 1 802 225 1 669 547 1 560 823 1 486 352 - 1 319 533 1 273 476 1 181 134 1 141 958 - 3 121 758 2 943 023 2 741 957 2 628 310 2 476 215 Angaben für Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten, einschließlich produzierendes Handwerk Die Angaben sind aufgrund einer Aktualisierung des Berichtskreises nicht mit Vorjahren vergleichbar. Ab dem Berichtsjahr 2003 werden „Geleistete Arbeitsstunden” anstelle „Geleistete Arbeiterstunden” erhoben. 1) 2) Gesamtverband textil+mode Seite 69 2006 06 Jahrbuch 3. Wochenarbeitszeiten und Verdienste der Arbeiter im Textilgewerbe in Deutschland Bezahlte Wochenstunden Bruttostundenverdienst in Euro Bruttomonatsverdienst in Euro männlich weiblich alle männlich weiblich alle männlich weiblich alle 38,8 39,0 38,0 38,2 38,6 38,7 12,45 12,32 9,27 9,20 11,25 11,13 2 101 2 088 1 535 1 527 1 886 1 872 39,0 38,7 38,8 38,1 38,1 38,1 38,6 38,5 38,6 14,45 12,50 14,47 9,29 9,29 9,25 11,26 11,30 11,27 2 107 2 102 2 103 1 538 1 538 1 533 1 890 1 888 1 888 2004 Januar April Juli Oktober 38,6 38,4 38,5 38,6 38,6 38,1 38,1 37,9 38,0 38,2 38,4 38,3 38,3 38,4 38,5 12,75 12,61 12,73 12,78 12,81 9,43 9,37 9,44 9,45 9,45 11,56 11,41 11,54 11,59 11,60 2 139 2 106 2 131 2 146 2 151 1 561 1 550 1 556 1 562 1 569 1 929 1 899 1 922 1 935 1 940 2005 Januar April Juli Oktober 38,6 38,4 38,6 38,5 38,7 38,5 38,2 38,5 38,2 38,7 38,5 38,3 38,6 38,4 38,7 12,78 12,74 12,72 12,79 12,83 9,47 9,43 9,52 9,45 9,48 11,59 11,55 11,57 11,60 11,62 2 143 2 125 2 132 2 142 2 159 1 582 1 566 1 592 1 570 1 593 1 942 1 923 1 939 1 938 1 955 2003 Januar April Juli Oktober 4. Angestelltenverdienste im Textilgewerbe in Deutschland monatlich in Euro Kaufmännische Angestellte männlich weiblich Technische Angestellte alle männlich weiblich Insgesamt alle männlich weiblich alle 2003 3 545 2 404 2 911 3 214 2 493 3 075 3 360 2 422 2 978 Januar April Juli Oktober 3 352 3 557 3 548 3 542 2 415 2 398 2 407 2 410 2 895 2 912 2 914 2 916 3 212 3 219 3 216 3 209 2 493 2 489 2 493 2 497 3 073 3 077 3 075 3 073 3 352 3 368 3 363 3 357 2 415 2 416 2 424 2 427 2 968 2 980 2 980 2 980 2004 Januar April Juli Oktober 3 442 3 595 3 620 3 643 3 648 2 464 2 441 2 440 2 451 2 458 3 043 2 950 2 962 2 981 2 988 3 633 3 256 3 289 3 293 3 303 2 450 2 521 2 516 2 526 2 530 2 975 3 115 3 141 3 146 3 154 3 290 3 405 3 435 3 449 3 457 2 524 2 456 2 455 2 466 2 472 3 143 3 018 3 036 3 048 3 055 2005 Januar April Juli Oktober 3 474 3 628 3 667 3 678 3 676 2 505 2 477 2 480 2 477 2 502 3 082 2 993 3 019 3 024 3 034 3 668 3 289 3 303 3 305 3 333 2 486 2 559 2 585 2 568 2 602 3 022 3 152 3 165 3 166 3 191 3 312 3 441 3 467 3 475 3 491 2 582 2 492 2 501 2 494 2 521 3 172 3 057 3 078 3 081 3 097 Seite 70 Gesamtverband textil+mode 2006 X. Energieverbrauch im Textilgewerbe *) Energieverbrauch in GJ 2004 Insgesamt 1) 31 711 925 Steinkohle 1 316 463 Braunkohle - Heizöl 2) 2 397 509 Erdgas Erneuerbare Energien 16 698 134 - 3) 10 198 626 Strom Fernwärme Sonstige Energieträger 4) - * Durch eine methodische Änderung (Umstellung einer monatlichen auf eine jährliche Erhebung) ist die Fortführung der gewohnten Zeitreihe nicht mehr möglich. Hintergrund: Entlastung der Betriebe von der statistischen Auskunftspflicht. Soweit Energieträger als Brennstoffe zur Stromerzeugung in eigenen Anlagen eingesetzt werden, enthält der Gesamtenergieverbrauch Doppelzählungen, die sowohl den Energiegehalt der eingesetzten Brennstoffe als auch des erzeugten Stroms umfassen. 1) 2) Einschließlich Dieselkraftstoff Beinhaltet feste und flüssige biogene Stoffe, Bio-, Klär- und Deponiegas und sonstige erneuerbare Energien 3) 4) Sonstige Mineralöerzeugnisse, hergestellte Gase, Abfälle und Dampf Gesamtverband textil+mode 06 Jahrbuch 2006 06 Jahrbuch XI. Internationale Daten 1. Welterzeugung von Textilrohstoffen Werte in 1000 t 2000 Wolle (Basis gewaschen) 1) 2001 2002 2003 2004 2005 1 380 1 361 1 308 1 274 - - 18 901 21 237 19 142 20 420 - - 2 290 2 191 2 226 2 361 - - 491 480 464 486 - - Synthetische Spinnfasern 12 736 12 609 13 291 13 661 - - Synthetische Filamentgarne 17 585 17 689 19 002 19 988 - - Seide 107 132 141 137 135 139 Flachsfasern und Spinnkabel 479 611 762 748 751 792 51 63 74 83 83 67 413 305 287 301 307 328 3 048 3 356 3 273 3 143 3 179 3 250 Baumwolle Zellulosische Spinnfasern Zellulosische Filamentgarne Hanffasern und Spinnkabel Sisal Jute und juteähnliche Fasern 1) Geschäftsjahr vom 01.07 bis 30.06. Angegeben ist jeweils das Jahr, in dem das Geschäftsjahr endet. Quelle: International Rayon and Synthetic Fibres Committee, www.cirfs.org FAOSTAT Databases, www.fao.org IWTO: Wool Statistics 2002 – 2003 Seite 72 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch 2. Die Textil- und Bekleidungsindustrie im internationalen Vergleich a) Produktionsentwicklung Index 2000 = 100 2001 2002 2003 2004 2005 Belgien *) 96,5 94,8 92,5 95,5 90,7 Dänemark 94,2 90,1 88,3 82,4 80,3 97,0 91,6 87,9 86,0 82,9 Estland 116,0 129,5 141,9 142,9 132,9 Finnland 105,4 105,2 102,0 103,5 101,4 95,7 89,5 82,9 76,9 71,0 92,6 87,2 112,4 90,2 82,6 85,5 87,2 84,5 69,7 78,1 78,3 65,2 63,8 77,4 55,2 97,9 92,3 89,3 84,6 81,9 Lettland 106,1 110,2 105,3 98,1 116,8 Litauen Luxemburg (Grand-Duché) Malta 113,7 102,4 115,4 104,3 104,4 109,5 112,2 109,9 108,9 115,8 83,9 Deutschland Frankreich Griechenland Grossbritannien Irland Italien Niederlande *) 95,8 91,9 89,3 86,4 Österreich 97,0 100,1 99,4 86,8 81,7 Polen 97,7 99,2 105,0 115,8 112,2 Portugal 100,6 98,9 91,7 86,2 78,8 Schweden 103,2 99,4 95,5 95,2 - Slowakei 111,4 117,6 110,6 113,0 106,2 Slowenien - - - - - Spanien **) 97,4 95,0 88,4 83,2 73,9 104,3 97,0 97,6 97,9 94,2 87,1 83,9 73,1 75,1 70,3 - - - - - EU insgesamt 1) 96,1 91,7 88,7 84,8 80,8 EU insgesamt 2) 95,9 91,4 88,2 83,8 79,8 Tschechische Republik *) Ungarn Zypern **) Werte für 2005: vorläufig Werte für 2005: Schätzung Eurostat 1) Europäische Union (25 Länder) 2) Europäische Union (15 Länder, d. h. ohne Estland, Malta, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern) *) **) Quelle: Eurostat Gesamtverband textil+mode Seite 73 2006 06 Jahrbuch b) Beschäftigte der Textilindustrie Werte in 1000 Belgien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Grossbritannien 1999 2000 2001 2002 2003 43,4 42,7 9,3 9,3 43,5 - 38,6 8,6 7,8 138,3 7,1 136,4 136,4 124,3 116,8 - 8,9 10,7 10,9 11,4 7,0 6,3 5,9 5,9 5,3 127,6 122,2 118,5 112,6 104,8 - - - - - 164,7 142,1 126,7 122,7 101,9 Irland 7,2 7,0 6,7 6,3 4,4 Italien 311,5 305,5 297,7 289,7 285,9 Lettland 10,7 10,7 10,5 11,3 10,6 Litauen 24,0 22,3 21,4 19,2 19,5 Luxemburg (Grand-Duché) 1,3 1,3 1,3 1,3 - Malta 0,8 0,7 0,8 1,3 - Niederlande 19,7 21,3 21,5 19,6 17,1 Österreich 21,7 21,1 19,9 19,8 18,2 - - - 85,8 85,1 107,3 99,3 99,6 95,4 87,1 Ungarn 34,5 33,3 36,0 34,7 - Schweden 11,4 10,0 9,8 9,6 - Slowenien - - - 15,1 13,4 Slowakei - 17,4 19,4 18,7 18,2 111,5 112,0 115,1 110,1 105,0 74,0 69,1 68,8 63,9 58,3 - 1,0 0,8 0,8 0,8 13,9 13,3 12,9 12,4 - Polen Portugal Spanien Tschechische Republik Zypern EU insgesamt *) *) Europäische Union (25 Länder) Quelle: Eurostat Seite 74 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch c) Umsatz der Textilindustrie Werte in Milliarden Euro 1999 2000 2001 Belgien 7,0 7,3 Dänemark 1,2 1,2 17,5 0,2 Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Grossbritannien 2002 2003 7,5 - 6,9 1,1 1,1 1,0 16,9 16,8 15,3 14,8 0,2 0,2 0,3 0,3 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 16,2 16,3 16,0 15,2 14,2 - - - - - 14,7 14,4 13,3 11,9 10,1 Irland 0,5 0,6 0,5 0,5 0,4 Italien 35,7 38,0 40,0 38,0 36,1 Lettland 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 Litauen 0,2 0,3 0,3 0,3 0,3 Luxemburg (Grand-Duché) 0,5 0,5 0,5 0,5 - - 0,1 - 0,1 - Niederlande 3,1 3,3 3,2 3,0 2,7 Österreich 2,7 2,7 2,7 2,8 2,3 Polen 2,0 2,4 2,7 2,8 2,5 Portugal 4,5 4,5 4,8 4,4 4,2 Schweden 1,1 1,2 1,1 1,1 - Slowakei 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 Slowenien 0,6 0,9 1,2 1,1 1,1 Spanien 8,7 9,4 9,6 9,5 9,5 Tschechische Republik 1,5 1,7 1,8 1,8 1,8 Ungarn 0,6 0,7 0,7 0,7 - - - - - - 120,8 125,1 126,5 120,1 - Malta Zypern EU insgesamt *) Europäische Union (25 Länder) Quelle: Eurostat Gesamtverband textil+mode Seite 75 2006 06 Jahrbuch d) Beschäftigte der Bekleidungsindustrie Werte in 1000 Belgien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Grossbritannien 1999 2000 2001 2002 2003 12,7 11,7 5,7 5,2 11,1 - 9,0 4,6 3,7 87,5 3,3 79,8 74,7 65,9 59,2 - 13,7 13,6 14,0 13,1 6,7 6,7 6,7 6,1 5,5 111,5 104,6 96,3 92,5 83,3 - - - - - 133,6 121,0 83,2 72,7 63,8 Irland 5,6 4,3 3,6 3,2 2,7 Italien 322,2 311,4 306,8 290,9 277,8 Lettland 13,1 14,3 15,0 16,3 14,3 Litauen 33,7 37,7 39,0 42,0 48,9 - - - - - 3,2 3,0 3,4 3,2 - Niederlande 10,0 8,7 8,2 5,9 4,8 Österreich 12,5 11,3 10,6 10,6 9,7 - - - 184,5 171,9 Portugal 153,0 136,3 126,3 147,8 135,5 Schweden 5,9 3,9 3,5 3,6 - - 30,2 30,2 28,8 28,5 Luxemburg (Grand-Duché) Malta Polen Slowakei - - - 16,6 13,9 145,9 139,9 134,5 119,9 112,7 Tschechische Republik 67,0 64,2 56,0 55,3 50,2 Ungarn 73,7 68,5 77,5 72,3 62,5 - 2,8 2,7 2,4 2,4 15,2 14,3 13,0 12,9 - Slowenien Spanien Zypern EU insgesamt *) *) Europäische Union (25 Länder) Quelle: Eurostat Seite 76 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch e) Umsatz der Bekleidungsindustrie Werte in Milliarden Euro 1999 2000 2001 Belgien 2,0 2,9 Dänemark 0,7 0,7 12,5 Estland Finnland Deutschland Frankreich Griechenland Grossbritannien 2002 2003 2,1 - 1,7 0,7 0,6 0,6 11,5 11,3 11,0 10,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 12,1 12,3 12,9 13,2 12,6 - - - - - 9,8 9,1 8,2 7,4 6,4 Irland 0,4 0,4 0,4 0,3 0,3 Italien 25,8 31,0 30,0 31,0 27,8 Lettland 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 Litauen 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 - - - - - Malta 0,2 0,1 0,1 0,2 - Niederlande 0,9 0,8 0,8 0,8 0,6 Österreich 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 Polen 2,1 2,3 2,3 2,3 2,0 Portugal 4,0 3,5 3,6 3,7 4,0 Schweden 0,3 0,4 0,3 0,3 - Slowenien 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 Slowakei 0,2 0,2 0,2 0,2 0,3 Spanien 8,0 8,2 7,6 7,6 7,6 Tschechische Republik 0,6 0,6 0,6 0,7 0,6 Ungarn 0,7 0,7 1,0 1,0 1,0 - 0,1 0,1 0,1 0,1 83,9 88,4 85,7 86,3 - Luxemburg (Grand-Duché) Zypern EU insgesamt *) *) Europäische Union (25 Länder) Quelle: Eurostat Gesamtverband textil+mode Seite 77 2006 06 Jahrbuch 3. Internationaler Handel mit Textilien und Bekleidungserzeugnissen 2004 Werte in Mio. US-$ Ausfuhr Einfuhr Textil*) Bekleidung**) Insgesamt Textil*) Bekleidung**) Insgesamt Europäische Union Belgien 7 563 6 073 13 636 4 141 7 060 Dänemark 1 079 2 631 3 710 1 235 3 090 4 325 13 957 11 877 25 834 11 995 24 840 36 835 204 281 485 310 163 473 Deutschland Estland Finnland Frankreich 11 201 414 278 692 678 1 293 1 971 7 327 7 832 15 159 7 597 16 682 24 279 694 1 804 2 498 1 167 1 634 2 801 4 729 5 022 9 751 7 901 19 962 27 863 Irland 407 364 771 617 1 607 2 224 Italien Griechenland Grossbritannien 15 525 18 670 34 195 7 943 11 393 19 336 Lettland 236 354 590 291 162 453 Litauen 344 711 1 055 605 167 772 Luxemburg 513 122 635 353 368 721 47 135 182 72 103 175 Niederlande 4 415 3 915 8 330 3 085 6 289 9 374 Malta Österreich 1 881 1 662 3 543 1 890 3 639 5 529 Polen 1 398 2 214 3 612 3 673 1 095 4 768 Portugal 1 904 3 455 5 359 1 952 1 563 3 515 Schweden 988 945 1 933 1 286 2 726 4 012 Slowakische Republik 581 791 1 372 976 352 1 328 471 338 809 512 359 871 Spanien 3 948 4 118 8 066 4 571 8 243 12 814 Tschechische Republik Slowenien 1 894 1 031 2 925 1 921 1 094 3 015 Ungarn 683 1 485 2 168 1 396 886 2 282 Zypern 16 24 40 91 256 347 206 81 287 657 1 666 2 323 Andere europäische Länder Norwegen Schweiz 1 603 1 257 2 860 1 615 4 342 5 957 Türkei 6 428 11 193 17 621 4 169 651 4 820 Seite 78 Gesamtverband textil+mode 2006 06 Jahrbuch Werte in Mio. US-$ Ausfuhr Einfuhr Textil*) Bekleidung**) Insgesamt Textil*) Bekleidung**) Insgesamt Sonstige Länder Australien 327 212 539 1.824 2.661 4 485 Hongkong 14 295 25 097 39 392 14 110 17 129 31 239 Japan 7 137 611 7 748 5 599 21 687 27 286 Kanada 2 431 1 994 4 425 4 113 5 224 9 337 10 383 3 390 13 773 3 384 2 747 6 131 Mexiko 2 071 7 489 9 560 5 752 2 570 8 322 Indien 7 009 6 631 13 640 1 393 40 1 433 Korea, Republik 251 200 451 473 618 1 091 Vereinigte Staaten 11 989 5 059 17 048 20 662 75 731 96 393 VR China 33 427 61 856 95 283 15 304 1 542 16 846 Neuseeland 1) 2) Garne, Gewebe, andere fertig gestellte Spinnstofferzeugnisse Bekleidung und Bekleidungszubehör Quelle: Comtrade Database, United Nations Gesamtverband textil+mode Seite 79 2006 06 Jahrbuch Präsidium und Geschäftsführung Präsidium – Stand: Oktober 2006 – Präsident Peter Schwartze Vizepräsidenten Peter Boveleth Wolfgang Brinkmann Klaus Huneke Carl-Friedrich Moll Dr. Christian Heinrich Sandler Präsidiumsmitglieder Martina Bandte Dr. Alexander Calsmann Claas E. Daun Hans Digel Franz-Peter Falke Dr. Klaus Faust Oliver Galling Dr. Georg Heidemann Ernst-Albert Holzapfel Holger Kappus Dieter Laubmann Reinhart Leendertz Thomas Lindner Dr. L. Sebastian Meyer-Stork Ingeborg Neumann Justus Schmitz Ehrenpräsidenten Wilfried Brandes Dr. Fritz Goost Wolf Dieter Kruse Frankfurter Straße 10 – 14 65760 Eschborn Telefon: 06196 966 - 0 Telefax: 06196 4 21 70 Internet: www.textil-mode.de Seite 80 Gesamtverband textil+mode 2006 Hauptgeschäftsführung Bereich Sozialpolitik Hauptgeschäftsführer Sozial- und Tarifpolitik Dr. Wolf-Rüdiger Baumann | Telefon: 966 - 234 Helge Martin Krollmann, Telefon: 966 - 222 Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführer Arbeitgeberverbund Arbeits- und Sozialversicherungsrecht Helge Martin Krollmann | Telefon: 966 - 222 Klaus Müthrath, Telefon: 966 - 224 06 Jahrbuch Berufsbildung, Nachwuchswerbung, Virtuelles Bildungsnetz ViBiNeT® Bereich Wirtschaftspolitik Dipl.-Ing. (FH) Dietmar Fries | Telefon: 966 - 223 Wirtschaftspolitik Dr. Wolf-Rüdiger Baumann | Telefon: 966 - 234 Kommunikation, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Stefanie Engel | Telefon: 966 - 266 Außenhandels- und Europapolitik Silvia M. Jungbauer | Telefon: 966 - 232 Verwaltung, Finanzen Wilfried Müller | Telefon: 966 - 251 Forschung, Rationalisierung, Normung, Betriebswirtschaft, Textile Rohstoff- und Pflegekennzeichnung Registratur, Versand Dr. Walter Begemann | Telefon: 966 - 229 Thomas Steiger | Telefon: 966 - 262 Recht und Wettbewerb, einschließlich Kartellrecht, Konditionen, Gewerblicher Rechtsschutz, Verbandsorganisation, Finanzen und Steuern, Verkehrs- und Sicherheitsfragen Büro Brüssel RA Dr. Christoph Schäfer | Telefon: 030 30 01 09 83 Yvonne Hendrych, Jörn Kronenwerth Rue de l’Amazone 2, B-1050 Brüssel Internationale Märkte und Messen Telefon: 0032 2 534 95 95, Fax: 0032 2 534 96 96 Claudia Saam | Telefon: 966 - 237 Büro Berlin Umwelt, Energietechnik, technischer Arbeitsschutz Sven Eriskat, Dr. Christian Schäfer Dr. Friedhelm Ahlers | Telefon: 966 - 263 Wichmannstraße 20, 10787 Berlin Telefon: 030 25 79 85 25, Fax: 030 25 79 85 27 Konjunktur und Internationale Projekte EU Sven Eriskat | Telefon: 030 30 01 09 80 C.E.T.A.-Büro Shanghai Vivian Zhu, Stella Sun, Rinoa Zong 29F POS Piaza, 1600 Century Avenue Pudong, Shanghai 200122 Telefon: +86 (0) 21 6875 85-36 Fax: +86 (0) 21 6875 85-73 Gesamtverband textil+mode Seite 81 2006 06 Jahrbuch Jahrbuch der deutschen Textil- und Modeindustrie 2006 Herausgeber: Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie Eschborn, November 2006 Impressum Bibliographische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek, detaillierte bibliographische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar. © 2006 Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie, Eschborn Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Gesamtverbandes. Herausgeber: Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie, Eschborn Redaktion: Stefanie Engel Anschrift Gesamtverband textil+mode der Redaktion: Frankfurter Str. 10-14 65760 Eschborn Fotos (soweit nicht anders angegeben): Gesamtverband textil+mode, Eschborn Bildnachweise: Titelfoto: Ursula Raapke, Darmstadt S. 7 oben: Reuters, Arnd Wiegmann S. 14, 15, 18: Martin Ott und Gesamtverband textil+mode S. 22: Verband der deutschen Heimtextilien-Industrie e.V. (Heimtex) S. 24 links, 25 rechts: Euratex S. 24 rechts, 25 links, 26: vti-pressedienst S. 27-29: Nicolaus Weber GmbH & Ko. KG S. 34/35 großes Motiv, S. 35 rechts: vti-pressedienst S. 35 links und Mitte: vti-pressedienst / Wolfgang Thieme S. 36 links und Mitte: vti-pressedienst / Wolfgang Schmidt S. 36 rechts: vti-pressedienst / Stefan Möbius S. 39, 46, 52, 68, 71: Sascha Radke und Gesamtverband textil+mode Wir danken unseren Fach- und Landesverbänden bzw. den Unternehmen für die Bereitsstellung von Bildmaterial. Seite 82 Basisdaten S. 7 unten: Oberfinanzdirektion Nürnberg, Gewerblicher Rechtsschutz für Statistiken: S. 20, 21: Ökotex Gestaltung: Eva Vitting, Wiesbaden und sorgdesign, www.sorgdesign.de Produktion: Druckerei Chmielorz GmbH, Wiesbaden Auflage: 4.000 Gesamtverband textil+mode Ö k o Te x Standard 100 Deutsche Zertifizierungsstelle Öko-Tex Frankfurter Str. 10-14 D-65 760 Eschborn Tel. +49 61 96 966 -230 Fax +49 61 96 966 -226 [email protected] www.oeko-tex.com Forschungsinstitut Hohenstein Schloss Hohenstein D-74 357 Bönnigheim Tel. +49 71 43 271 -121 Fax +49 71 43 271 -8741 [email protected] www.hohenstein.de Mit diesem Zeichen liegen Sie richtig! Immer mehr Verbraucher achten beim Kauf von Textilien auf dieses Zeichen! Denn die von unabhängigen Prüfinstituten nach den Kriterien des Öko-Tex Standard 100 getesteten und mit diesem Label ausgezeichneten Produkte sind gesundheitlich unbedenklich. Über 7.000 Unternehmen beteiligen sich kontinuierlich an diesem Zertifizierungssystem und erreichen damit ein hohes Sicherheitsniveau für ihre Produkte. Der Öko-Tex Standard 100 ist das weltweit bedeutendste Label für schadstoffgeprüfte Textilien. Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie Bei uns laufen die Fäden zusammen 06