bis aktuell Nr. 15
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HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH Nr. 15 · September 2010 E D I TO R I A L Auf gutem Weg „Bremerhaven im Aufbruch“ haben wir vor drei Jahren eine Veranstaltungsreihe betitelt, in der Stärken und Kompetenzen der Wirtschaft in Bremerhaven vorgestellt wurden. Mit öffentlichen und privaten Investitionen ist es gerade in den letzten Jahren gelungen, eine Kehrtwende in der Seestadt herbeizuführen. Diesen erfolgreich eingeleiteten Strukturwandel gilt es unbeirrt fortzusetzen. Auch 2010 werden wir gemeinsam mit Politik und Verwaltung wichtige wirtschaftsstrukturpolitische Projekte vorantreiben. In der maritimen Forschungs- und Entwicklungsmeile wurde im Mai das erste Gebäude mit Büro- und Laborräumen sowie Werkstätten eingeweiht; weitere Bausteine, wie das Zentrum für Aquakulturforschung (ZAF) und das Offshore-Sicherheitstrainingszentrum, befinden sich im Bau. Besonders hervorheben möchte ich den Beschluss unserer Landesregierung vom 15. Juni, einen Hafen für die Offshore-Windindustrie in der Weser zu ermöglichen. Das ist ein Riesenschritt Bremerhavens auf dem Weg zum Zentrum und Basishafen für die Windenergieindustrie. In den Havenwelten hat sich Bremerhaven touristisch neu aufgestellt. Ich durfte schon in der Vergangenheit als Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftsförderung diesen Prozess direkt und aktiv begleiten und werde dies auch in meiner neuen Funktion als Geschäftsführer der BIS weiter tun. In Bremerhaven hat sich in den letzten Jahren sehr viel zum Positiven verändert. Auf der Sail Bremerhaven 2010 vom 25. bis 29. August 2010 haben hunderttausende Gäste das neue Bremerhaven erlebt. Wir freuen uns auch auf Ihren Besuch. Nils Schnorrenberger Geschäftsführer BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH Maritime Zukunft Interview mit dem Senator für Wirtschaft und Häfen, Martin Günthner, über die Zielsetzungen der Landesregierung. Lesen Sie mehr auf Seite 4 Frischezentrum TransGourmet Seafood versorgt von Bremerhaven aus die REWE-Gruppe mit Fisch – Nachhaltigkeit in der Fischerei und Bio-Produkte werden großgeschrieben. Lesen Sie mehr auf Seite 7 Unterwasserausstiegstraining bei der Firma Falck Nutec. Das weltweit agierende Unternehmen für Sicherheitstraining wird ab 2011 ein OffshoreSicherheitstrainingszentrum in Bremerhaven betreiben. Heimathafen der maritimen Wirtschaft Traditionsreiche Wirtschaft mit hohem Potenzial für neue Märkte Die Wirtschaft Bremerhavens ist seit jeher stark ausgerichtet auf den Hafen, die Schifffahrt und Logistik sowie die fischverarbeitende Industrie. Eine über viele Jahre gewachsene maritime Basis prägt das Bild der einzigen Großstadt an der Nordsee. Als wichtigster Wirtschaftsstandort im nördlichen Elbe-Weser-Dreieck profitiert Bremerhaven von seiner etablierten Hafen-Infrastruktur und der einmaligen Lage am seeschifftiefen Wasser. Zugleich ergeben sich aus diesen vorhandenen Strukturen große Potenziale zum Auf- und Ausbau neuer und zukunftsweisender Wirtschaftszweige – Hand in Hand mit Wissenschaft und Forschung. Die Bremerhavener Motorenwerke AG ist ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Positionierung in alten und neuen Märkten – als umfassender Spezialist für maritime Dienstleistungen. Gewachsen als traditioneller und moderner Werftbetrieb steht das Unternehmen heute international nicht nur für Schiffsreparaturen und -umbau. Die erste Adresse für Schiffs- und stationäre Großmotoren unter anderem für die Bundesmarine ist im Rahmen des Portfolioausbaus längst in neue vielversprechende HightechBereiche des Energie- und Techniksektors vorgestoßen. Betreiber von Blockheizkraftwerken nutzen die Erfahrung des Bremerhavener Kompetenzteam MWB AG ebenso wie Geschäftspartner aus der „Landindustrie“ (Prüfstände für Panzermotoren sind „made in Bremerhaven“). Die Konstrukteure des Werftdienstleisters sind zudem überregional gefragt für innovative Entwicklungen, vorzugsweise in maritimen Bereichen wie auch im Umfeld der Offshore-Industrie. Auch der Bau von Prototypen wie Containerstau- und Sicherungssysteme oder Ladeeinrichtungen für spezielle Güter auf Schiffen sind für die gut ausgebildeten Fachkräfte kein Problem. Wachstumsmarkt Offshore-Windenergie Solide mittelständische Unternehmen wie – als zweites Beispiel – die Bremerhavener TSU GmbH mit traditioneller Handwerksqualität setzen ihr Know how weltweit ein. Das Unternehmen gehört zu einer Reihe von Firmen, die den Neuanfang aus dem Konkurs des Vulkan-Werftenverbundes wagten und auf gutem Kurs sind. Heute kann TSU auf ein breit gestreutes Angebotspaket mit unterschiedlichsten Kunden zählen. Geschäftsführer Michael Teller setzt auf einen Mix aus Tradition (wie den weltweit nachgefragten Vertrieb und die Herstellung der Seebeck® Pollersliphaken) und nachhaltiges Neugeschäft. Bis zu 20 % Auslastung strebt Teller nach eigenen Worten beispielsweise im Wachstumsmarkt der Windenergiewirtschaft an. Die maritime Geschichte der Stadt Bremerhaven wird seit geraumer Zeit um etli- che Kapitel innovativer Dienstleistungen und demzufolge zusätzlicher Wertschöpfung erweitert. Die Bremerhavener Forschungs- und Entwicklungsmeile (FuE) ist ein wichtiger Baustein, der ins Bild passt: Am „Wissenschaftspier“ gleich neben dem Neubau des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung hat die Wirtschaftsförderung BIS Bremerhaven die Basis für Unternehmen geschaffen, die vom maritimen Umfeld profitieren und ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse in Produkte und Dienstleistungen umwandeln wollen. „Der Heimathafen der Meeresforschung wird zum Ausgangspunkt für zukunftsweisende ökonomische Aktivitäten“, kommentierte Wirtschaftssenator Martin Günthner bei der Einweihung der „Meile“, die in dem ehemaligen Gebäudekomplex des Hansestadt Bremischen Hafenamtes / bremenports entstanden ist. Innerhalb kürzester Zeit haben sich bereits sechs Unternehmen und ein Institut mit Fortsetzung Seite 2 2 Heimathafen der maritimen Wirtschaft Fortsetzung von Seite 1 mehr als 50 Arbeitsplätzen angesiedelt. Größter Mieter in der FuE-Meile ist das Institut für Marine Ressourcen GmbH (Imare). Das Imare ist auf fünf meereswissenschaftlichen Feldern tätig, in denen es darum geht, das im AWI und der Hochschule vorhandene Wissen für die Industrie nutzbar zu machen. Arbeitsgruppen des AWI, die KüFOG GmbH, die Firma ISITEC – Innovative System- und Informationstechnologien und die Firma Trios komplettieren in dem neuen Büro- und Laborkomplex zurzeit das aktuelle Angebot auf einem Areal von 3,9 Hektar. Wissenschaftsexpertise wirtschaftlich besser nutzen Die BIS betreibt hier aktive Projektentwicklung und Mieterakquise mit steigendem Erfolg. Finanziert wird der Umbau der ehemaligen bremenports-Gebäude zu energieoptimierten Büroräumen sowie der Bau der neu konzipierten Labore mit Sicherheitsstandards von S1 und S2 (niedriger bis mittlerer Standard) durch EU-Mittel in Höhe von 1,9 Millionen Euro. „Wir haben seit langem nach Möglichkeiten gesucht, die von den Wissenschaftlern ausgehenden Impulse aufzufangen und für die Stadt nutzbar zu machen“, sagt Nils Schnorrenberger, seit dem 1. Juli 2010 gemeinsam mit Volker Kölling als Geschäftsführer der BIS tätig und zugleich für die Standortentwicklung zuständig. Der Anfang ist getan. Es sollen weitere Unternehmen folgen, die ihre Tätigkeitsfelder in den Meereswissenschaften sehen und die Standortvorteile, wie die Nähe zum AWI, nutzen wollen. Auf dem Zukunftsgelände befindet sich auch ein Trockendock, das geflutet werden soll, damit hier unterschiedliche Geräte wie beispielsweise der Unterwasserroboter des Unternehmens Fielax getestet werden kann. Mit den Trainingsmöglichkeiten des Offshore-Sicherheitstrainingszentrums von Falck Nutec, wie beispielsweise Überleben auf See, Übergang von einer schwimmenden Einheit auf eine feste Struktur, Unterwasserausstieg oder Höhenrettung verzahnt sich der maritime Forschungsbereich mit dem Wachsen der Windenergiewirtschaft. Aquakulturforschungszentrum eröffnet Ende 2010 Den momentan dritten Bestandteil des Projekts FuE-Meile bildet das Aquakulturforschungszentrum (ZAF) von Imare. Hier werden zukünftig die wirtschaftlichen und ökologischen Grundlagen für Fischzucht in geschlossenen Kreislaufanlagen untersucht. Die Einrichtung wird derzeit mit 1, 8 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II aufgebaut. Bei den Unternehmen in der FuEMeile werden dann schon etwa 115 Personen beschäftigt sein. Wiederum ergänzen sich vorhandene Strukturen mit wirtschaftlichem Aufbruch und wissenschaftlicher Expertise aufs Beste, so Oberbürgermeister Jörg Schulz zum ZAF-Neubau: „Die räumliche und thematische Nähe zur fischverarbeitenden Industrie mit direkter Bearbeitung relevanter Fragestellungen ist von großem Vorteil. Hinzu kommt die ideale Kombination aus wissenschaftlicher Kompetenz, erzeugender und verarbeitender Industrie sowie Dienstleistungen im Bereich aquatischer Produkte.“ HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH Nr. 15 · September 2010 Präzision als Antrieb Bremerhavener Familienunternehmen ROTEK GmbH & Co. KG gilt weltweit als Spezialist für individuell gefertigte hochwertige Kleinmotoren Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 setzt die Rotek GmbH & Co. KG auf Wachstum und Innovation. Inzwischen ist das Familienunternehmen aus Bremerhaven in mehr als 20 Ländern weltweit vertreten. Die Kleinmotoren „Made in Bremerhaven“ sind wegen ihrer Langlebigkeit und Sparsamkeit stark nachgefragt. Und bei Rotek wird auf Hochtouren an Neuentwicklungen gearbeitet: „Zukünftig sind noch erhebliche Energieeinsparpotentiale zu erwarten“, so die Firmenlenker. Die Führungsriege, die hinter dem Hersteller von hocheffizienter Antriebstechnik steht, musste einige Hindernisse überwinden, um auf die Erfolgsspur zu kommen. Firmengründer Wilfried Treusch, Elektrotechnik-Ingenieur und ehemals Professor für Mess-, Regelungs- und Steuertechnik an der Hochschule Bremerhaven und seine beiden Söhne Klaus und Rolf versuchten zunächst vergeblich, einen örtlichen Motorenhersteller zu übernehmen. Schließlich ergab sich in Bremerhaven die Chance für das Trio. Mitbewerber Paul Hasselbach überließ der Familie Treusch eine gut ausgestattete Fertigungsstätte im ehemaligen amerikanischen Bank- und Postgebäude auf dem Gewerbegebiet Carl-Schurz. „Er ist einer der Väter unseres heutigen Erfolges und kam bis zu seinem 75. Geburtstag regelmäßig in die Firma. Wir verdanken ihm viele gute Ideen“, sagt der Diplom Ökonom Rolf Treusch, in der Führungstroika von Rotek für den kaufmännischen Bereich zuständig. nen Mengen sind möglich. Bei Rotek magnetisiert man bei Bedarf die einzelnen Ferrite, verzahnt Motorwellen und bearbeitet Druckgussteile. Die erfahrenen Mitarbeiter sind zum Teil ehemalige Beschäftigte des Vorgängerunternehmens. Die Motoren werden mit höchster Präzision hergestellt. Vor dem Versand wird jeder Motor einzeln auf seine elektrischen und mechanischen Eigenschaften und auf ungewöhnliche Geräuschentwicklungen geprüft. Im Laufe der letzten zehn Jahre ist das Ursprungsgebäude schon zweimal erweitert worden. Optimal ist die Produktion auf kleine und mittlere Serien bis zu mehreren hundert Stück pro Fertigungslos ausgelegt. Eine Spezialität des Unternehmens sind individuelle Sonderausführungen, auch in kleinen Mengen. Klaus Treusch, Technischer Leiter: „Wenn zum Beispiel jemand einen Antrieb für 127 Volt bei 60 Herz braucht oder einen Drehstrommotor für 24 Volt, dann machen wir ohne viel Aufhebens die passende Wicklung.“ Besonders stolz sind „Wir haben nach der Klaus Treusch: „Umweltschutz ist ein die Treusch’s auf die kurÜbernahme die Ferti- für uns selbstverständlicher Bestandteil zen Lieferzeiten, mit denen ihr Unternehmen gungsabläufe neu organiunserer Fertigung. Generell wird bei solche Wünsche erfüllt. siert, die kaufmännische Rotek nach dem Prinzip ‚vermeiden „Wenn es eilt, können Abwicklung der Geschäfvor entsorgen’ gearbeitet.“ auch Exoten noch am te modernisiert und zahlTag der Bestellung das Haus verlassen“, so reiche Produktdetails neu entwickelt“, Geschäftsführer Wilfried Treusch. Zum Eingeben die Inhaber Treusch einen Teil ihrer satz kommen die Kleinmotoren aus dem Philosophie preis. Das Ergebnis ist ein flexiHaus Rotek als Antriebe für Förderschnebles Baukastensystem von Synchronmotocken in Pelletheizungen, für Teilereiniren, das mit mehr als 60.000 Standardvarigungsanlagen, Luftentfeuchter oder für Suanten laut Rolf Treusch ein Höchstmaß an permarktschranken. Dort haben sie reiindividuellen Möglichkeiten bietet. bungslos und vor allen Dingen lange zu funkDer regelmäßig erweiterte Maschinentionieren. park erlaubt eine hohe Fertigungstiefe. Vor„Wir sagen unseren Kunden immer: teil ist: Sonderausführungen auch in kleiSchauen Sie sich den Motor gut an, nach dem Einbau sehen Sie ihn nie wieder“, erzählt Klaus Treusch schmunzelnd. Neben der Langlebigkeit nennt er noch ein weiteres Qualitätsmerkmal seiner Produktpalette: ihre hohe Energieeffizienz. Die jüngste Entwicklung in diesem Bereich ist ein außergewöhnlich laufruhiger Synchronmotor für industrielle Anwendungen mit besonders wirksamer Energieausnutzung. Der Wirkungsgrad, ROTEK-Motoren, Präzision in Handarbeit. der zu einem geringen Stromverbrauch im Betrieb führt, liege bei diesem kleinen Motor namens Rosync z. B. in der Dreiphasenausführung bei bis zu über 90 Prozent, ist Treusch ein wenig stolz. Ein solches Ergebnis sei bislang nur von sehr großen Energiesparmotoren erreicht worden. Die Serienproduktion des Rosync, der durch seine geringe Baugröße auch einen niedrigen Verbrauch an Rohstoffen wie Kupfer, Aluminium und Stahl aufweist, begann bereits Anfang 2008. Weitere Modelle der auch bei Biomasseheizungen einsetzbaren Motoren sind derzeit in der Entwicklung. Kontakt: ROTEK GmbH & Co. KG Coloradostraße 11–13 27580 Bremerhaven www.rotek-motoren.de EXTRA Der Motor für den modernen Umweltschutz Am 16. Februar 2009 erhielt Rotek im Bremer Schauspielhaus den mit 35.000 Euro dotierten „preis umwelt unternehmen: Nordwest 2009“. Die Bremerhavener gingen mit dem Energiesparmotor Rosync und der GreenDrive Technology ins Rennen. Eine weitere Auszeichnung verbunden mit 10.000 Euro bekam das Unternehmen in der Kategorie Energie. Der Motor besitzt eine neuartige Statorkonstruktion, verbunden mit einem optimierten Rotor und modernen Magnetwerkstoffen. Diese Bauweise ist eine Eigenentwicklung, die das Unternehmen zum Patent angemeldet hat. Sie nennt sich GreenDrive Technology und macht das Produkt zum weltweit ersten Energiespar-Kleinmotor für Wechselstromanwendungen. Rosync-Motoren mit GreenDrive Technology erreichen nach Aussage von Rotek Wirkungsgrade bis zu über 90 Prozent. Marktübliche Antriebe hätten Wirkungsgrade von 20 bis 60 Prozent. Damit könne allein ein Motor dieser Typklasse in einem Jahr bis zu 150 kg CO2 vermeiden. Nr. 15 · September 2010 „Wasser ist nur ein Hindernis auf dem Weg zur Arbeit“ Claus Mayer, Geschäftsführer der Nordseetaucher GmbH, plant ein Ausbildungszentrum zum ÜberdruckSchweißen unter Wasser Der Tauchspezialist und Unternehmer Claus Mayer ist an diesem Tag eher zufällig auf dem Betriebsgelände im Bremerhavener Fischereihafen anzutreffen. Eigentlich sollte er schon bei einem seiner Kunden im saudiarabischen Jeddah sein. Der Chef der weltweit gefragten Nordseetaucher GmbH ist „gut im Geschäft“ – und plant zurzeit ein neues Ausbildungsprojekt zum Thema „Schweißen in Überdruck“. Seit 20 Jahren in Bremerhaven In Bremerhaven ist Claus Mayer bereits seit über 20 Jahren mit einem Betriebshof vertreten. Und in der Seestadt, genauer in der geplanten Forschungs- und Entwicklungsmeile, würde der gebürtige Ruhrpöttler gerne ein neues Projekt starten: „Ein Ausbildungszentrum für Nachwuchstaucher, um insbesondere das Schweißen unter Wasser und in Über- Befreiung von Algenbewuchs an den Windmasten, der schnell auf einen 30 bis 40 cm dicken „Panzer“ anwachsen kann oder der neue Anstrich mit „halbautomatischem Pinselapparat“. Wanddickenmessungen mit Schweißnahtrissprüfungen, reinigen und polieren, sind im Mayer-Team sich stetig wiederholende Aufgabenbereiche. Die Haupteinsatzgebiete sind jedoch Tau- Ob das Schweißen (bei Überdruck) in der 4. Röhre des Hamburger Elbtunnel oder beim Wesertunnel, die Bergung der Trägerrakete Ariane oder Wartungsarbeiten beim Offshore-Windenergie-Großprojekt Amrum Bank West – Claus Mayer und seine Berufstaucher sind regional und international meist beteiligt, wenn es um schwierige Auftragsarbeiten unter Wasser geht. Kaum ein Unternehmen in Deutschland bietet eine vergleichbare Expertise. Die Bremer BLG Logistics Group sieht im stark wachsenden Offshore-WindenergieMarkt ein zukunftsweisendes, neues Betätigungsfeld. Mit einer neuen Tochterfirma, der BLG Windenergie Logistics GmbH, soll dieses neue Geschäftsfeld erschlossen werden. Den Herstellern von Windkraftanlagen wolle man mit zwei wesentlichen Kompetenzen von Nutzen sein: Zum einen der über 20-jährigen Erfahrung in der komplexen Industrie-Logistik, herausragend abgebildet durch die weltweite Autoteile-Logistik, und zum anderen als Hafenumschlagbetrieb. Neben ausgewählten Kompetenzen im Umschalg von Schwergut verfüge das Unternehmen zudem über ausreichende Flächen am seeschifftiefen Wasser. Der französische Energiekonzern Areva hat im Juni den Bremerhavener Windkraftspezialisten Multibrid komplett übernommen. Nach dem Einstieg von Areva im Jahr 2007 wurden nun auch die verbliebenen 49 Prozent der Prokon Nord Energiesysteme GmbH aus Leer am Bremerhavener Unternehmen erworben. Multibrid firmiert künftig unter dem Namen Areva Wind. Mit dem Kauf will Areva sein Engagement im Bereich der Nutzung von Windenergie im Meer (Offshore) deutlich ausbauen. Multibrid ist darauf spezialisiert. Das Unternehmen baut eine 5-Megawatt-Anlage, die speziell für große Offshore-Parks entwickelt wurde. Die Nordseetaucher GmbH wurde im Februar 1989 gegründet. Geschäftsführer Claus Mayer, zuvor mit Sprengarbeiten in Israel betraut, und im Rahmen seines Wehrersatzdienstes nach Helgoland abberufen, kam über Umwege zu seiner Taucherausbildung. „Auf der Insel war ich in erster Linie im Krankenhaus beschäftigt und lernte zufällig den dortigen Leiter der Forschungstaucher kennen. Von da an war es nur eine Frage der Zeit, nebenher den Tauchschein zu machen.“ Der junge Mayer hatte quasi „Blut geleckt“ und begann nach Ende des Ersatzdienstes seine Karriere als Berufstaucher in der Nordsee. Die inhabergeführte Gesellschaft „Nordseetaucher“ hat ihren Hauptsitz in Ammersbek bei Hamburg und mittlerweile Partnerfirmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Singapur, Schweden, die Niederlande und Österreich. „Wer nicht immer besser wird, hört auf gut zu sein“, ist ein Motto, das Claus Mayer gut gefällt. Im Übrigen denkt er pragmatisch. Das Element Wasser ist eben nur ein Hindernis auf dem Weg zur Arbeit. Gerade im Tunnelbau und bei großen Tiefen ist man nach den Worten Mayers über Wochen „unter Wasser“. Ein normaler 8-Stunden-Arbeitstag eben, nur mit anschließendem Feierabend und Übernachtung in der Druck ausgleichenden Taucherstation. BLG bietet Dienstleistung für Windenergie Logistik Multibrid heißt nun AREVA Wind Von Helgoland in die weite (Tauch-)Welt Bis heute hat Mayer über 12.000 Stunden unter Wasser gearbeitet. Voraussetzung sei die absolute physische und psychische Fitness, die jährlich überprüft wird. 3 HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH RWE Innogy wählt Bremerhaven als Offshore Basishafen Firmengründer Claus Mayer hat selbst über 12.000 Stunden unter Wasser gearbeitet. druck zu erlernen.“ Für Mayer, unter anderem Vorsitzender des Hyperbaric Trainingscenter Deutschland (HTCD), ist die Seestadt mit der neuen Forschungs- und Entwicklungsmeile ein idealer Platz mit gleich mehreren Standortvorteilen: „ Nicht allein die Lage mit einem Hafenbecken als Tauchbecken zum Üben vor der Tür ist ideal. Auch die weitere Infrastruktur mit wissenschaftlichen Einrichtungen wie das geplante Zentrum für OffshoreSicherheitstraining schafft Synergien.“ Hoher Bedarf an Spezialisten Der Bedarf ist laut Mayer groß: „Ab einer Tiefe von 40 Metern oder 4,0 bar Überdruck kommen Druckluftarbeiter in Bereiche, wo es schon aus Zeitgründen nicht mehr interessant ist, Druckluftarbeiten in herkömmlicher Weise zu erledigen. Die neueste Generation von Tunnelprojekten wird immer länger und tiefer gebaut. Daher gibt es seit geraumer Zeit einen wachsenden Bedarf an Tauchern und Technikern, die auf das Arbeiten im Überdruck ausgebildet und erfahren sind.“ Das Portfolio der Nordseetaucher ist breit augestellt. Das Unternehmen ist in Offshore-Projekten, im Tunnelbau oder beim Nukleartauchen ein gefragter Partner. Auch die Sparte Offshore-Windenergie mit entsprechenden Wartungsarbeiten hat Mayer als interessanten Wachstumsmarkt natürlich schon lange im Visier. Sei es die cherarbeiten auf Bohr- und Förderplattformen, Bergungsarbeiten im In- und Ausland und insbesondere Taucher- und Druckluftarbeiten im maschinellen Tunnelvortrieb sowie bei der Sanierung von Talsperren. Das Tauchen in kerntechnischen Anlagen gehört ebenso zum Programm (mit etwa 5 % Anteil). Große Energieversorger wie die EON, der Germanische Lloyd, die Reedereien Maersk und Wallenius Willemsen oder die Exxon Mobile zählen zu Mayers Kunden ebenso wie die Herrenknecht AG als führender Konzern im maschinellen Tunnelbau. Innerhalb von 48 Stunden sei man europaweit und in drei Tagen weltweit mit erfahrenen Tauchprofis an jedem gewünschten Einsatzort. Aktuell arbeiten 18 fest angestellte Taucher im Team, davon einer als Tauchermeister, vier geprüfte Unterwasserschweißer nach EN 287, drei Sprengberechtigte, vier Befähigungsscheininhaber für Druckluftarbeiten und eine Sicherheitsfachkraft. Je nach Auftragsbedarf kann Mayer aber auf einen erfahrenen Stamm freier Mitarbeiter setzen. Mayers Mannschaft umfasst zudem Taucher mit Spezialausbildung, die selbst in Tiefen bis 600 Meter qualifiziert arbeiten. Die Nordseetaucher GmbH ist zertifiziert und für Unterwasserbesichtigung von Schiffen und Offshore Strukturen zugelassen von Germanischer Lloyd, Det Norske Veritas, Bureau Veritas, Lloyd’s Register, American Bureau of Shipping und Nippon Kaiji Kyokai. Weitere Informationen: www.nordseetaucher.de RWE Innogy wird ab 2011 Flächen auf dem Containerterminal als Basishafen für die Errichtung ihres Offshore-Windparks Nordsee Ost 1 nutzen. Die Pachtverträge sehen eine Laufzeit von zwei Jahren vor und umfassen Flächen von maximal 17 Hektar und einer direkt angrenzenden Kaje von bis zu 400 Metern auf dem Containerterminal 1 in Bremerhaven. Von hier aus sollen ab nächstem Jahr insgesamt 48 Windturbinen der 6 Megawattklasse samt Fundamente vormontiert, verladen und zur Windparkfläche rund 35 Kilometer nördlich von Helgoland transportiert werden. Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Innogy, erklärte nach Unterzeichnung der Verträge: „Eurogate bietet uns in Bremerhaven sehr gute Voraussetzungen für den Bau unseres ersten deutschen Offshore-Windparks. Denn wir brauchen sehr große Flächen und vor allem die notwenige Infrastruktur, um unser Konstruktionsschiff Seabreeze einsetzen zu können. Bremerhaven hat sich sehr früh auf diesen neuen Industriezweig eingestellt. Von dieser vorausschauenden Entscheidung profitiert jetzt nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die Offshore-Industrie insgesamt.“ Zufriedene Gesichter nach der Vertragsunterzeichnung: (v.l.) Oberbürgermeister Jörg Schulz, Prof. Fritz Vahrenholt (RWE Innogy), Emanuel Schiffer (Eurogate), Wirtschaftssenator Martin Günthner. 4 HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH Nr. 15 · September 2010 Bremerhavens Zukunft basiert auf maritimer Kompetenz Fragen an den Senator für Wirtschaft und Häfen Martin Günthner BIS aktuell: Die Wirtschaft im Land Bremen ist bislang – mit einigen Ausnahmen – erstaunlich gut durch das weltweite Tief gekommen. Wo sehen Sie die wirtschaftlichen Stärken des Landes Bremen und wie möchten Sie diese in Zukunft entwickeln? Senator Günthner: Die große Krise war gestern. Und in der Tat hat sich die Wirtschaftsstruktur im Land Bremen als robust erwiesen. Die wirtschaftliche Leistung im Land ist deutlich weniger gesunken als im Bundesdurchschnitt. Der Arbeitsmarkt hat sich als stabil erweisen. Wir konnten mit den Konjunkturpaketen und mit den finanziellen Hilfspaketen der Bremer Aufbau Bank einen Beitrag dazu leisten, dass ein schlimmerer Einbruch vermieden werden konnte. Jetzt haben wir grundsätzlich gute Voraussetzungen für den Aufschwung, der doch überraschend deutlich eingesetzt hat. Um dies zu unterstützen müssen wir weitere Anreize für unternehmerische Investitionstätigkeit bieten. Wir müssen Impulse in Forschung und Entwicklung setzen. Wir müssen auch verstärkt die sogenannten weichen Themen bearbeiten. Immer wichtiger wird die Qualifizierung von Arbeitnehmern, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Wir müssen gemeinsam mit Unternehmen Aktivitäten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie verstärken. Und wir müssen uns darauf konzentrieren, das industriepolitische Profil des Landes weiter zu schärfen. Dabei kommt natürlich Hafenwirtschaft und Logistik sowie den Leitbranchen Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie sowie Erneuerbare Energien/ Offshore-Windenergie auch künftig eine zentrale Bedeutung zu. BIS aktuell: Sie betonen, ein Senator für Bremen und Bremerhaven zu sein. Trotzdem die Frage nach den besonderen Entwicklungspotentialen gerade in Bremerhaven – und der Rolle der Wirtschaftsförderung in diesem Kontext. Senator Günthner: Die wirtschaftliche Entwicklung Bremerhavens ist in den zurückliegenden Jahren deutlich positiv. Wir sehen das beispielsweise in einem Mehr an Beschäftigung von über 6 % seit 2003 und einem starken Rückgang der Arbeitslosigkeit. Gleichwohl ist die Arbeitslosigkeit aktuell mit 16 % natürlich nach wie vor viel zu hoch. Deshalb muss die positive Entwicklung weiter vorangetrieben werden. Die Potenziale Bremerhavens liegen auf der Hand: Im Stadtnorden müssen wir weiter alle Anstrengungen unternehmen, um hafennahes Gewerbe und Logistik anzusiedeln. Dabei müssen wir mittelfristig auch die Voraussetzungen schaffen, um neue Gewerbeflächen – auch über die Stadtgrenzen hinaus – zu entwickeln. shore-Parks. Bremerhaven will hierzu einen In der Stadtmitte entwickeln sich Dienstzentralen Beitrag an der deutschen Küste leistungen und Tourismus positiv. Die Beleisten und gemeinsam mit privaten Invessucherzahlen in den Havenwelten sprechen toren einen Offshore Hafen in unmittelbarer eine deutliche Sprache. Aber auch hier dürNähe der Hersteller, Zulieferer und Parkbefen wir uns nicht auf dem Erreichten ausrutreiber realisieren. Dabei gehen wir einen hen. Auch in fünf und zehn Jahren müssen neuen Weg, der zeigt, dass moderne Induswir in den Havenwelten die Abstimmung triepolitik – gerade auch mit den Füssen gewinnen, in einem Haushaltsnotlad.h. immer wieder Besugeland wie Bremen – auch cher, Tagesgäste und Touohne öffentliche Mittel risten anzusprechen. funktionieren kann. Das Wichtig ist ein gutes MarGenehmigungsverfahren keting, das gemeinsam wird derzeit vorbereitet. mit den privaten BetreiJetzt suchen wir die Inbern der Einrichtungen in vestoren, die sich zutrauden Havenwelten zu enten, eigenes Geld in die wickeln ist. Darüber hiRealisierung eines solnaus müssen wir auf mittchen Projektes zu inveslere Sicht punktuell die tieren. D. h. der Staat Havenwelten noch attrakMartin Günthner, Alter: 34, geb. in schafft Rahmenbedinguntiver machen. Bremerhaven, seit Februar 2010 Senator für Wirtschaft und Häfen der gen und VerfahrenssiIm Süden der Stadt cherheit, die es privaten Freien Hansestadt Bremen, davor haben wir mit der OffInvestoren in einem über10 Jahre Abgeordneter der Bremishore Windenergie eine schen Bürgerschaft, stellv. Fraktions- schaubaren Zeitrahmen Zukunftsbranche etabvorsitzender der SPD, ehemals ermöglicht, auch in Infraliert. In Bremerhaven wer- Vorsitzender des Hafenausschusses. strukturprojekte zu inden mittlerweile fast alle vestieren. Wenn dies geBereiche der Wertschöpfung abgedeckt. lingt, entstünde in Bremerhaven ein euroZurzeit bauen wir das neue Offshore-Sipäisches Vorzeigeprojekt. cherheitstrainingszentrum, um neben ProBei aller Euphorie beim Thema Windduktion und Forschung auch die Bereiche energie darf aber eine Kernbranche BreService, Wartung und Installation von Offmerhavens nicht vergessen werden. Die shore-Windparks am Standort zu etablieren. Fisch- und Lebensmittelverarbeitung stellt Nach wie vor ungelöst für die Branche nach wie vor einen großen Teil der gesind die zentralen Fragen der Logistik im werblichen Arbeitsplätze in Bremerhaven. Zusammenhang mit dem Aufbau der OffGerade in der zurückliegenden Krise hat sich gezeigt, dass diese Branche krisenfest aufgestellt ist und kaum Einbrüche hatte. Dies ist nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass diese Unternehmen im Fischereihafen exzellente Standortbedingungen vorfinden. Ich möchte gerade hier einen Beitrag leisten, um diese Bedingungen noch weiter zu verbessern und z. B. eine Verstärkung des Transfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie eine Stärkung im Bereich der Hochschulausbildung, Stichwort Lebensmitteltechnologie, erreichen. BIS aktuell: Investoren am Standort legen Wert auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Was können die Unternehmen diesbezüglich vom Wirtschaftssenator erwarten? Senator Günthner: Mir ist an einem ständigen und offenen Dialog gelegen. Das gilt selbstverständlich für die Akteure aus Verbänden, Gewerkschaften und Wissenschaft. Das gilt aber besonders auch für die Unternehmen selbst. Ich bin sehr daran interessiert, möglichst viele Unternehmen direkt kennenzulernen. Darüber wird mein Haus einen Beitrag leisten, um die Kommunikation zwischen Unternehmen, Politik, Gewerkschaften und Verwaltung zu intensivieren. Dazu werden wir Branchendialoge organisieren. Dies knüpft an dem erfolgreichen Vorbild der Luft- und Raumfahrtindustrie an. Was dort so gut funktioniert ist ein Beispiel auch für die Automobilbranche, die Maschinenbauer und weitere Branchen. Und wir wollen uns noch intensiver um die aktuellen Themen der großen Unternehmen kümmern. Im Land Bremen beschäftigen 17 Industrieunternehmen jeweils mehr als 500 Personen. Zudem gibt es eine Reihe sehr erfolgreicher Industrieunternehmen zwischen 100 und 500 Mitarbeitern, die teilweise Weltmarktführer in ihren Bereichen sind. Um diese Unternehmen optimal zu begleiten, soll ein System der kontinuierlichen Betreuung aufgebaut werden. Die Offshore Windindustrie beflügelt Bremerhavens Wirtschaft. Nr. 15 · September 2010 5 HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH Deutsches Auswandererhaus wird erweitert Das Deutsche Auswandererhaus (DAH) hat sich in den fünf Jahren seines Bestehens zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Bis August 2010 besuchten mehr als 1,1 Millionen Gäste das vom Hamburger Architekturbüro Andreas Heller geplante Haus. Dem Strukturwandel Gestalt geben Wenn Nils Schnorrenberger aus seinem Bürofenster schaut, hat er die Stadt im Überblick: direkt vor der Haustür das Tourismusresort Havenwelten, der Blick nach Norden auf den Container- und Autohafen mit den hoch aufragenden Offshore-Windenergietestanlagen und auf der gegenüberliegenden Fensterseite der Fischereihafen, der Neubau des Alfred-Wegener-Instituts für Polarund Meeresforschung sowie die Produktionsstätten der Windenergieindustrie. „Das sind schon die wichtigsten Argumente, mit denen man Kunden überzeugen kann“, schmunzelt der neue Geschäftsführer der BIS. Seit dem 1. Juni 2010 hat der ehemalige Bereichsleiter Wirtschaftsförderung die Aufgaben des langjährigen BIS Geschäftsführer Jürgen Adelmann übernommen. Das waren mehr als 10 Jahre, in denen die Wirtschaftsförderungsgesellschaft eine anerkannt erfolgreiche Arbeit in der Seestadt geleistet hat. „In der Tat hat sich die Wirtschaftsstruktur in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Das ist das Ergebnis einer zielstrebigen Zusammenarbeit aller Beteiligten. Wir konnten nur so erfolgreich sein, weil wir die Unterstützung - und damit meine ich nicht nur die finanzielle Förderung - von Politik und Verwaltung, Verbänden und zahlreichen Einzelpersonen in der Wirtschaft in der Stadt Bremerhaven und im Land Bremen hatten“, resümiert Schnorrenberger. So ist es gelungen, die Zahl der Arbeitslosen sichtbar zu senken (um fast 10 Prozentpunkte), die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entgegen einem allgemein gegenläufigen Trend zu steigern und das Gewerbesteueraufkommen der Kommune zu erhöhen. interessierten Unternehmen von zentraler Bedeutung. Zweifellos wird die Windindustrie in der Entwicklung des industriellen Sektors in der Seestadt in den nächsten Jahren einen Hauptbeitrag leisten können. Dafür werden die 200 ha Gewerbeflächen auf der Luneplate benötigt. Die Entwicklung und Erschließung dieser Industrieflächen ist eine weitere Hauptaufgabe für die Zukunft. „Wir haben uns bundesweit positioniert als einzige Großstadt an der deutschen Nordseeküste Schnorrenberger beund mit einem klaren matont: „Alle unsere wirtritimen Wirtschaftsprofil. schaftlichen Standbeine Neben unseren traditiosind nicht nur für die monellen Stärken im Hafen mentane Situation, sonund der Logistik sowie dern auch für die Zuder Fisch- und Lebensmitkunftsentwicklung von telwirtschaft erzielen wir enormer Bedeutung. Wir inzwischen weit über unNils Schnorrenberger, ehemals müssen die Innovationssere Grenzen hinaus AufBereichsleiter der BIS-Wirtschaftskraft am Standort weiter merksamkeit als Kompeförderung, ist seit dem 1. Juni 2010 erhöhen. Bremerhaven tenzzentrum der Offals Geschäftsführer der Wirtschaftshat ganz ausgezeichnete shore-Windenergieindusförderungsgesellschaft BIS tätig. wissenschaftliche Eintrie und sind auch als atrichtungen. Im Bereich der maritimen Techtraktive touristische Destination.“ nologien beginnen wir eine stärkere VerDie positive Entwicklung war und ist aber knüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft kein Selbstläufer. Der BIS Geschäftsführer zu schaffen; neue Zukunftsthemen wie ist fest davon überzeugt, dass die RahmenAquakultur werden gefördert. Das Meer biebedingungen für wirtschaftliche Aktivitäten tet ein gewaltiges Potenzial z. B. in der Nutweiter kontinuierlich verbessert werden zung von Naturprodukten und marinen Promüssen. Das Großprojekt Bau eines neuen zessen.“ Hafens für die Offshore-WindenergieindusZugleich müsse man Kernthemen, wie trie ist für die ansässigen und ansiedlungsausreichende Gewerbeflächenentwicklung und den Ausbau der Infrastrukturen in den Gewerbegebieten im Auge behalten. „Wir wollen den Unternehmen am Standort beste Möglichkeiten für ihre wirtschaftliche Entwicklung bieten. Die Perspektiven im Süden sind mit der Luneplate vorgezeichnet. Im Norden muss der wieder zunehmend dynamischer wachsenden Hafen- und Logistikbranche ebenfalls eine Flächenexpansion ermöglicht werden“, sagt Schnorrenberger. Mit über 800.000 Gästen im ersten Jahr nach der Eröffnung ist das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost der Besuchermagnet in den Havenwelten. Bremerhaven macht positiv von sich reden. Das liegt zu einem gewichtigen Teil auch daran, dass sich die Stadt mit dem Umbau der Innenstadt und den Großprojekten in den Havenwelten ein neues Gesicht gegeben hat. Die Bremerhavener staunen über die zahlreichen neuen Gäste, die jetzt in die Stadt kommen und die Gäste staunen über die Vielzahl und hohe Qualität der touristischen Attraktionen. Die neue Geschäftsführung mit Nils Schnorrenberger und Volker Kölling, der den Tourismusbereich vertritt, ist davon überzeugt, dass Bremerhaven im Bereich des maritimen Städtetourismus über ein hohes Entwicklungspotential verfügt. Nach der sehr intensiven Phase des Aufbaus von Infrastrukturen wird es neben den o.g. Erschließungsprojekten insbesondere um die überregionale Vermarktung des maritimen Wirtschaftsstandortes Bremerhaven und die kontinuierliche Verbesserung der Standortqualität gehen. Die Betreiber des DAH planen nun neben dem Hauptgebäude einen Erweiterungsbau. Dort soll vor allem das Leben und Arbeiten der Auswanderer im ersten Jahr nach der Ankunft im vermeintlich gelobten Land thematisiert werden. Für den Erweiterungsbau hat die Bundesregierung im Juli 2010 Unterstützung durch finanzielle Mittel in Höhe von zwei Millionen Euro zugesagt. Großprojekt Kaiserschleuse wird zum April 2011 fertig Der Neubau der über hundert Jahre alten Kaiserschleuse ist das derzeit größte Schleusenbauprojekt in Europa und mit Investitionskosten von etwa 233 Millionen Euro verbunden. Die alte Schleuse (1897 erbaut) entsprach nicht mehr den Anforderungen der heutigen Seeschifffahrt. Die ersten Spezialschiffe transportierten Ende der 1950er Jahre rund 2.000 Autos; heute passen bis zu 8.000 PKW auf die z. Zt. max. 240 m langen Carrier. Durch die Verlängerung auf 305 m und die Verbreiterung auf 55 m sichert sich Bremerhaven langfristig seine Stellung als führender Automobilumschlagshafen in Europa. Falck Nutec Ab 2011 wird das dänische Unternehmen Falck Nutec in Bremerhaven für Mitarbeiter von Windenergieunternehmen, die OffshoreAnlagen installieren, instandhalten oder zurückbauen umfangreiche Trainingsmaßnahmen in allen sicherheitsrelevanten Fragestellungen anbieten. Poul Victor Jensen, Geschäftsführer von Falck Nutec in Esbjerg freut sich auf den neuen Standort Bremerhaven: „Wir beschäftigen 1.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und agieren global. Wir haben langjährige Erfahrung im Offshore-Sicherheitstraining und kennen die Bedürfnisse der Kunden sehr gut. Mit der Einrichtung des Offshore-Trainingszentrums in Bremerhaven machen wir einen wichtigen Schritt nach Deutschland. Bremerhaven ist für die Offshore-Windenergie von großer Bedeutung und der richtige Standort. Ich freue mich, dass wir das neue Zentrum betreiben werden.“ 6 HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH Nr. 15 · September 2010 Viel mehr als eine Druckerei Druck- und Medienparter Müller Ditzen AG ist ein gefragter Serviceanbieter rund um das Thema „hochwertige Druckerzeugnisse“ Der Bremerhavener Druck- und Mediendienstleister Müller Ditzen AG hat überregional einen guten Ruf als Hersteller hochwertiger Druckerzeugnisse und Seminaranbieter fachspezifischer Weiterbildung insbesondere in der Mediengestaltung. Im Team von zurzeit rund 110 Mitarbeitern setzt Vorstand Michael Müller auf hohe Qualitätsstandards und ausgewiesene Service-Kompetenz. weislich des Grundgedankens, den Betrieb auf eine unternehmerische Beteiligung und optimale Nachfolgeregelung hin aufzubauen“, so Müller. Durch die Fusion mit der Druckerei der Bremerhavener Unternehmensgruppe Ditzen im Jahr 2003 konnte Müller die Finanzkraft des Unternehmens nachhaltig stärken. Die technische Ausstattung kann sich heute sehen lassen: allein vier Heidelberg Speedmaster sind in den Drucksäalen aufgebaut. In der Vorstufe, Veredelung und abschließender Verarbeitung ist man auf dem aktuellen Standard. „Um als Druckerei im gehobenen Marktsegment vorne dabei zu sein sind hohe Investitionen Voraussetzung. Das fängt mit ca. 100.000 Euro für die jährliche Softwarepflege an, und endet bei der größten Druckmaschine für mal eben 2,0 Mio. Euro und mehr“, gibt Michel Müller ein anschauliches Zahlenbeispiel. Der Ausbau vom Ein-Mann-Betrieb zur Hightech-Druckerei heutigen Standards erfolgte für Michael Müller in strategischen (Fünfjahres-)schritten. Michael Müller startete seine Karriere in die Selbständigkeit im Jahre 1984 als Existenzgründer. Rund zehn Jahre später, genauer 1996 war der Betrieb auf mittlerweile 25 Mitarbeiter angewachsen – und der damals fast 40jährige Müller an einem für ihn entscheidenden Punkt angelangt. Michael Müller: „Weitermachen und Top-Druckqualität zwangsläufig in einem Markt mit mörderischen in moderner Preiswettbewerb und Produktionshalle Konkurrenzdruck expanVorstand Michael Müller hat die Da muss ein Unternehdieren oder Chancen des Nachfolgeregelung in seinem men schon lange für druNeuanfangs in einer andeUnternehmen frühzeitig gelöst. … und Qualitätscken ren Branche konkretisiestandards anbieten wie sie bei der Müller ren stand für mich fest zur Debatte.“ Ditzen AG gang und gäbe sind. Die ZertifizieUnternehmensausbau statt Verkauf rung des Druckhauses nach DIN ISO 9001:2008 seit der Jahrtausendwende ist Ein Oldenburger Druckereibesitzer, der solch ein wichtiger Einschnitt in der Unternoch im hohen Alter den unternehmerinehmensgeschichte. In der Spezialisierung schen Neubeginn wagte, habe ihn letztlich auf wertige Werbemittel wie zum Beispiel so stark beeindruckt, erzählt Michael Müller, Glanzprospekte und Folder im business-todass er kurzerhand die Verkaufspläne zur business-Bereich liege die Kernkompetenz Seite geschoben habe und mit neuem Elan der AG, so Michael Müller. durchstartete. Im Jahr 2000 erfolgte die Umwandlung des Unternehmens von einer Der solide Mittelstandsbetrieb Müller DitGmbH in eine Aktiengesellschaft, „wohlzen ist standardisiert gemäß Prozess Stan- Die Müller Ditzen AG verwendet FSC-Produkte. Der Forest Stewardship Councel setzt sich für die umweltgerechte, sozial verträgliche und ökonomisch tragfähige Nutzung der Wälder ein. dard Offset (PSO). Auch Große ihrer Branchen wie die Bitburger Brauerei, der Lebensmittelkonzern Kraft Foods oder der Chocolatier Hachez setzen auf das Müller Ditzen Team. „Etwa 70 % unserer Kundschaft ist überregional (ein Großteil davon aus Bremen), 30 % stammt aus Bremerhaven.“ 2005 bezog das Druckzentrum eine eigene, repräsentativ und transparent gestaltete Immobilie an der Hoebelstraße mit modernen Büros und Besprechungsräumen auf ca. 700 m2 und einer Produktionsfläche von ca. 3000 m2. Zuvor eher versteckt in einer Seitenstraße des Fischereihafens gelegen, wechselte das Unternehmen in die „erste Reihe“, in unmittelbarer Nähe zum „Schaufenster Fischereihafen“ mit viel maritimem Flair und praktischerweise einem Hotelbetrieb für die regelmäßigen Seminargäste direkt gegenüber. Ein weiteres Geschäftsstandbein ist nämlich der Fortbildungs- und Seminarbereich. Michael Müller: „Viele Kunden, die mit Daten und deren Weiterverarbeitung zu tun haben, werden durch Fachschulungen erst aufmerksam, was an Effizienzeinsparungen im Tagesgeschäft noch möglich ist.“ Michael Müller hat aber auch den nächsten 5-Jahres-Schritt fest im Blick. Am 20. August 2011 wird er in den Aufsichtsrat wechseln und sein Vorstandskollege Ronald Huber die Tagesgeschäfte übernehmen. Dem Unternehmen und der Branche werde er als Berater aber weiter treu bleiben, schmunzelt der Firmenchef. 2 Sterne, die es in sich haben havenhostel Bremerhaven peilt eine Jahresauslastung von 75 Prozent an – Zielgruppe vom Geschäftsreisenden bis zur Schulklasse 600.000 Besucher in einem Jahr schien hoch gegriffen, erinnert sich Jens Grotelüschen an ein Gespräch mit dem Klimahaus-Betreiber Arne Dunker. Inzwischen stellt das touristische Highlight der Bremerhavener Havenwelten immer neue Besucherrekorde auf. Projekte wie das neue havenhostel fördern dies und profitieren davon – Investor und Betreiber Grotelüschen ist zufrieden. Der als Unternehmensberater tätige Jens Grotelüschen hat ein Gespür für gute Geschäfte. Nicht umsonst steht unter seinem Firmenlogo GROTELÜSCHEN & WEBER AG das Wort Wertoptimierer. Als Betreiber des Anfang des Jahres offiziell eröffneten Hotels havenhostel in der Bürgermeister-SmidtStraße 209 ist er zurzeit auf der Überholspur. „ Wir haben aktuell Auslastungszahlen von 70 – 100 Prozent.“ Bremerhavens Tourismus als „Motor“ Grotelüschens Konzept ist erfrischend anders als das vieler klassischer Hotelimmobilien. Das 2-Sterne-Haus vermarktet sich als preisbewusstes Hotel mit modernem (multimedialem) Ambiente im „klassischen Gewand“. Dafür hat der studierte Betriebswirt Grotelüschen zusammen mit seinen Mitgesellschaftern bislang etwa 5 Mio. Euro investiert. Der 44-jährige beschäftigt zurzeit 150 Mitarbeiter, davon 20 im havenhostel. Wesentlicher Partner in der Umsetzung war u. a. das junge Architektinnen-Team „schultz sievers.architektur“ aus Bremerhaven. Dipl.-Ingenieurinnen Kathrin Sievers und Cathrin Schultz zeichnen auch für das Innendesign der „Herberge mit Charme“ verantwortlich. Dezente Weiß- und Grautöne und ein frischer Akzent in Rot, der in allen Stockwerken bis hin zu Details wiederzufinden ist, lacht Kathrin Sievers. Das havenhostel, ist wie der Name schon sagt, kein gewöhnliches Hotel. Die zuletzt als Marinekaserne genutzte Immobile – 2009 Seine günstige Lage im Stadtteil Mitte ist ein perfekter Ausgangspunkt für Ausflüge in der größten Stadt an der Nordseeküste. Das Hotel empfiehlt sich ebenfalls als Unterkunft für Kreuzfahrtreisende, die vom in Sichtweite gelegenen Columbus-CruiseCenter Bremerhaven in den Urlaub starten oder vor der Heimreise eine Übernachtsmöglichkeit suchen. Anders als die Konkurrenz Als ho(s)tel-Direktor konnte Grotelüschen den erfahrenen Hotel- und Touristikfachmann Jörg Gerlich gewinnen, der nicht nur in namhaften Hotelketten sondern auch auf Kreuzfahrern sein Handwerk lernte. „Wir empfehlen unser Haus insbesondere für Klassenfahrten, Sprach- bzw. Bildungsreisen und als Tagungs-/Seminarhotel“, erklärt Jörg Gerlich. Die komfortabel eingerichteten Einzel-, Doppel-, 4- und sogar 6Bett Zimmer bieten natürlich auch Geschäftsreisenden, Paaren, Studierenden und jungen Familien eine Übernachtung zum kleinen Preis. Jede Etage hat behindertengerechte Zimmer, die über den neuen Fahrstuhl erreichbar sind. entkernt, revitalisiert und mit zwei MiniBlockheizkraftwerken auf dem modernsten Energiestandard gebracht – besticht auf rund 6.000 m² Fläche durch sein erfrischend junges Konzept mit etlichen Serviceleistungen, die von jung und von alt gern genutzt werden. Da sind zum Beispiel Kicker, Billardtisch und Dartspiel, auch eine Wii-Spielekonsole für die Freizeitgestaltung steht bereit. Eine Turnhalle und ein Sportplatz sind in unmittelbare Nähe. Ein Fahrradverleih direkt auf dem Gelände ist seit Mai in Betrieb. Wer den Blick aus der obersten Etage des Havenhostel Richtung Werftbetrieb und Autoport-Gelände schweifen lässt, bekommt ein großes Stück Bremerhaven-Flair gleich kostenlos ins Haus geliefert. Das Havenhostel-Team zeigt Flagge: Mit Elan und Begeisterung will man „Gas geben“. Die angestrebte Auslastung von durchschnittlich 75 Prozent übers Jahr scheint realistisch. Ausführliche Informationen unter www.havenhostel.de und http://twitter.com/havenhostel Nr. 15 · September 2010 7 HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH TransGourmet Seafood: Mit nachhaltigen Produkten wachsen Bremerhavener Großhandelsfirma im Bereich Seafood setzt auf „Genuss mit Verantwortung“ Für manche mag die Adresse „An der Packhalle IX“ im Bremerhavener Fischereihafen noch ein Geheimtipp sein. Hinter der Fassade und auf ca. 4.000 m2 Lager- bzw. Kühlflächen verbirgt sich das Ende Juni 2010 offiziell ins Handelsregister eingetragene Unternehmen TransGourmet Seafood. Die Macher mit Geschäftsführer Ralf Forner an der Spitze sind erfahrene Branchenkenner aus dem Verkauf und Vertrieb von Lebensmitteln – und im Speziellen der Ware Fisch. Mit dem Rewe-Konzern und der schweizerischen Coop hat das neue Unternehmen zudem starke Mütter (zu jeweils 50%). Großunternehmen der Fischbranche, dass im imageträchtigen Fischereihafen nicht auch „Flagge zeige“, meint der Fischexperte. Für den Standort Bremerhaven hat sich die Ansiedlung vor etwa zwei Jahren (mit damals 23 Mitarbeitern) zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt: Seit das FrischeZentrum von Cuxhaven nach Bremerhaven umzog, hat sich der Umschlag an Frischfisch beinahe versechsfacht. Heute arbeiten mehr als doppelt so viele Mitarbeiter wie beim Start 2008. Etwa 60 Leute will TransGourmet Seafood laut Forner Ende 2010 beschäftigen. Rewe werde „Bremerhaven ist der richtige dann mit seinen SuperEigener Vertrieb Standort, denn die Infrastruktur märkten nur noch einer und alle Dienstleister wie Geschäftsund Einkauf der Kunden sein. „Wir öffpartner sind schon vor Ort.“ in der Seestadt nen uns als Großhändler Ralf Forner, Geschäftsführer dem Markt“, und der sei Welches Potenzial Ralf TransGourmet Seafood bei Fisch vielverspreForner und sein mittlerchend, so Forner weiter. Tiefkühlware, weile auf 55 Mitarbeiter angewachsenes Frischund Räucherfisch sowie Marinaden Team haben, konnten Fachbesucher zuletzt liefert das ambitionierte Unternehmen von auf der Anfang des Jahres ausgetragenen Packhalle IX heute schon nach Däneder Messe „fish international“ in Bremen erkenmark und demnächst auch nach Österreich, nen. Auf rund 400 m² präsentierte sich das in die Schweiz, Polen und Frankreich. Unternehmen mit einer großen Auswahl an Meeresdelikatessen, darunter Frischfisch, TK-Ware, Marinaden, Schalen- und Krustentiere, Feinkostsalate, Backwaren und moderne Kühlthekentechnik. Die Marke „Leckerfisch“ soll den Deutschen zukünftig noch mehr Appetit auf Fisch machen – in erster Linie, aber nicht ausschließlich, in den SB-Regalen von Supermärkten der Muttergesellschaften. Die Rewe-Gruppe setzt damit ganz gezielt auf SB-Fisch in Deutschland und hat mit der Neugründung von TransGourmet Seafood auch einen eigenen Vertrieb und Einkauf in der Seestadt installiert. Ralf Forner kann sich keinen besseren Standort vorstellen, denn „Infrastruktur und alle Dienstleister wie Geschäftspartner sind schon vor Ort“. Es gibt eigentlich kaum ein Zum Konzept des Unternehmens gehören deshalb auch die Seminare im Fischereihafen. Im vergangenen Jahr wurden weit über 1000 eigene Mitarbeiter und Köche, Gastronomen und Verkäufer von Supermarktketten aus ganz Deutschland in Bremerhaven geschult. Ein Seminar für Verkaufsmitarbeiter beantwortet zum Beispiel Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit: Was bedeutet Nachhaltigkeit bei Seafood? Was ist MSC? Was ist BIO-Fisch? In der Branche stößt das Angebot auf positive Resonanz. „Nachhaltigkeit ist für uns ein zentrales Thema. Für viele Kunden spielt das mittlerweile bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle.“ 65 Mio. Euro Jahresumsatz Das junge Unternehmen will mit der Devise „Genießen mit Verantwortung“ die Kunden gewinnen und bietet in seinem SBFrischfischprogramm für den Endverbraucher nur Fisch aus nachhaltigen Ressourcen. Viele Produkte tragen das blaue Siegel des Marine Stewardship Council (MSC), an- dere stammen aus nachhaltiger Aquakultur. An der Frischfischtheke stammen alle Fische aus quotengerechten Fängen und sind in ihrer Herkunft eindeutig nachvollziehbar. „Eine Produktlinie mit MSC-zertifiziertem Fisch wird derzeit sogar schon im Discountbereich für den Endkunden bei Penny erfolgreich vermarktet“, so Forner. Und auch Restaurantbesitzer sollen nach seinem Willen von den Chancen zur Differenzierung im Wettbewerb über nachhaltige Produkte überzeugt werden – auch wenn der Preis etwas über der „Standardware“ liege. Im Zeitrahmen der nächsten fünf Jahre möchte Ralf Forner gerne die 100 Mio. Euro Summe Jahresumsatz „knacken“ – mit dann wohl etwa 100 Mitarbeitern, schaut der Fischbegeisterte und seit vielen Jahren in der Seestadt lebende Manager optimistisch voraus. Potenzial nach oben ist vorhanden: Knapp 16 Kilogramm beträgt der Pro-KopfVerbrauch an Fischprodukten in Deutschland jährlich. Zum Vergleich: In Island sind es etwa 90 Kilogramm. Seafood-Akademie mit über 1000 Gästen pro Jahr Betriebe, Hotellerie, Einzelhandel und Gastronomie werden von Forners Team mit „nachhaltiger Ware“ beliefert. Etwa 30 Prozent des Fisches kommt aus Bremerhavener und Cuxhavener Produktionsbetrieben. Die Logistik wird von Bremerhaven mit spezialisierten Spediteuren bundesweit organisiert. Der gebürtige Norderneyer Ralf Forner erhofft und erwartet sich stark ausbaufähige Märkte. Das SB-Fisch-Konzept mit seinen küchenfertigen Produkten sei in Deutschland ganz im Gegensatz zu den Niederlanden oder Dänemark noch stark unterrepräsentiert. Das großzügige Schulungszentrum der Transgourmet Seafood im Bremerhavener Fischereihafen verfügt über modernstes Küchenequipment und Schautheken, um stets das aktuelle Wissen rund um die Fischküche zu vermitteln. In praktischen Schulungen erfahren die Kunden aus Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Lebensmitteleinzelhandel alles über neue Fisch- und Seafood-Trends. Funktionale Futtermittel Veracus verbessert „Fischqualität“ durch Futtermittelforschung und setzt auf die Vermarktung von Colostrum Dr. Wilfried Tiegs, Geschäftsführer der 2004 gegründeten Veracus GmbH, setzt selbst zurzeit vor allem auf norwegische Lachse. Der Veterinärmediziner ist mit seinen Mitarbeitern umgezogen in größere Räume des Biotechnologiezentrums Bio Nord II und leitet ein innovatives international ausgerichtetes Unternehmen. Als Spezialisten führt das Veracus-Team eigene und auch als Contract Research Organization (CRO) umfassende multinationale klinische Studien für Tierarzneimittel sowie Tiernahrung, Ergänzungsfuttermittel und Futterzusatzstoffe durch. Beim jüngsten über zwei Jahre geförderten Projekt des Europäischen Fischereifonds (EFF) dreht sich alles um Aquakultur und um die Produktion hochqualitativen Fischfutters aus nachhaltigen Quellen. „Ziel ist es“, so Tiegs, „den Gesundheitsstatus und die Fleischqualität bei Fischen aus Aquakultur zu verbessern.“ Zur Erforschung von optimiertem Fischfutter wurden im November vergangenen Jahres bereits acht Wasserbecken à ein Ku- bikmeter und eine Reihe kleinerer Hälterungsbecken im Bio Nord II installiert. Der Bedarf für wissenschaftliche Expertise und praktische Anwendung ist hoch: Laut Tiegs wird sich die Nachfrage nach Fischprodukten in den nächsten fünf Jahren massiv erhöhen. Seit Ende 2007 kauft Veracus den norddeutschen Landwirten die überschüssige Biestmilch ab. Die wird dann sofort nach dem Melken eingefroren, mit firmeneigenen Kühlfahrzeugen nach Bremerhaven kutschiert, dort untersucht, entfettet, in einer Grasberger Molkerei pasteurisiert und schließlich schonend gefriergetrocknet. So entsteht ein Colostrumpulver, das Tiegs und sein Team als Lebens- und Nahrungsergän- zungsmittel vermarktet. Das Pulver (auch in Kapseln) und Perlgranulat ist per Direktvertrieb und neuerdings auch in Apotheken erhältlich. Das Konzept ist mit Mitteln der Europäischen Union und der Stadt Bremerhaven gefördert worden. „Unser Kerngeschäft ist es, Sachen in der Natur zu entdecken, da wühlen wir wie Trüffelschweine“, beschreibt Tiegs ein weiteres Geschäftsfeld. Der Nutzen von Colostrum ist vielfältig: Es unterstützt die körpereigene Immunabwehr und hilft zur Grippevorbeugung laut wissenschaftlicher Studien besser als jede Impfung. Veracus hat hier laut Tiegs ein komplett rückverfolgbares System geschaffen: „Es ist uns bekannt, von welcher Kuh welches Colostrum stammt.“ Biestmilch oder auch Colostrum ist der Ursprung, jenes feine Naturprodukt, das so zahlreiche Proteine, Vitamine, Antikörper, Mineralstoffe und Wachstumsfaktoren liefert. In der Bremerhavener Produktionsstätte von Veracus wird dieser „edle Stoff“ – nämlich die Muttermilch, die ein Kälbchen gleich nach der Geburt saugt, seit geraumer Zeit verarbeitet. Aus dem „gelben Gold“ hat die Bremerhavener Firma Veracus das Markenprodukt „Colostrum“ entwickelt. Derzeit arbeitet Veracus mit etwa 100 Betrieben im „Milchgürtel rund um Bremerhaven“ zusammen, im nächsten Jahr sollen es bereits zehnmal soviel sein. Gezahlt werde zwischen 1,30 und 1,50 Euro pro Liter. Seit kurzem ist das aus Colostrum produzierte Pulver auch als Futtermittel zugelassen, freut sich Wilfried Tiegs über neue Marktchancen. Das deutsche Qualitätssiegel hat US-Firmen ebenso auf den Plan gerufen, wie norwegische Fischfutterproduzenten. Vermarktung von Biestmilch Lieferanten für das „gelbe Gold“ in Pulverform. 8 „Go-Inno“: Gutschein für Innovation Die Idee stammt eigentlich aus den Niederlanden – sie hat sich dort so erfolgreich entwickelt, dass nun das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ein ähnliches Projekt für Deutschland gestartet hat. Es geht um sogenannte Innovationsgutscheine. Der Hintergrund ist einfach und kompliziert zugleich. Innovationsfähigkeit ist bekanntlich entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Rund 110.000 kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland gehen jährlich mit neuen Produkten oder Prozessen an den Markt. Es sollten noch mehr sein. Oft fehlt es aber den kleinen Unternehmen an aktuellem Wissen zu Methoden und Instrumenten, um intern Produktinnovationen oder technische Verfahrensinnovationen erfolgreich zu managen. Genau hier hilft der BMWi-Innovationsgutschein zur Förderung von Innovationsmanagement in kleinen Unternehmen. Damit können 50 Prozent der Ausgaben für externe Beratungsleistungen durch ein vom BMWi autorisiertes Beratungsunternehmen abgedeckt werden. Die Voraussetzungen sind, dass das Unternehmen oder der Handwerksbetrieb seinen Standort in Deutschland hat und weniger als 50 MitarbeiterInnen beschäftigt. Ferner darf der Jahresumsatz oder die Jahresbilanzsumme höchstens 10 Mio. betragen. Es gibt eine Ausnahme: Bis zum 31. 12. 2010 sind vorübergehend auch Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten und einem Jahresumsatz bzw. einer Jahresbilanzsumme von höchstens 20 Mio. förderfähig. Das Programm Go-Inno fördert 3 Leistungsstufen. Leistungsstufe 1: Die Idee Unternehmensaudit oder Machbarkeitsstudie – Bewertung der Innovationspotenziale des Unternehmens – Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise – firmenbezogene Darstellung der Machbarkeit des Innovationsvorhabens Leistungsstufe 2: Das Konzept Im Bremerhavener Biotechnologiezentrum Bio Nord finden junge Unternehmen passende Infrastrukturen in exklusiver Lage. Realisierungskonzept – Technologiebewertung auf der Grundlage von Markteinschätzungen und Marktanalysen – Erarbeitung des Realisierungskonzepts – Ermittlung geeigneter Technologiegeber und Finanzierungsmöglichkeiten WindStadtplan Bremerhaven Bremerhaven ist immer eine Reise wert – auch und gerade wenn man einen Einblick in die Welt des Offshore-Windenergieanlagenbaus bekommen möchte. Davon hat Bremerhaven so einiges zu bieten, und so war es naheliegend, der wachsenden Zahl von Bremerhavenbesuchern eine Wegweisung zu den Produktionsstätten, wissenschaftlichen Einrichtungen und Projekten der Windenergie in der Seestadt an die Hand zu geben. Zu diesem Zweck hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS, mit finanzieller Unterstützung des EU-Projektes „POWER Cluster“, einen Windstadtplan herausgegeben. Nr. 15 · September 2010 HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH Der 1 m ҂ 0,7 m große gefaltete Plan führt auf einer eingezeichneten Route zu 20 interessanten „Sehenswürdigkeiten“ der Windenergiewirtschaft in Bremerhaven. Die Rundtour beginnt in der Stadtmitte beim Klimahaus und führt zunächst in den Norden zu den Prototypen der Offshore-Windenergieanlagen von REpower und AREVA Wind. Vom Container-Aussichtsturm kann ab 2011 die Verladung von Anlagen für den RWE Innogy Windpark „Nordsee Ost“ verfolgt werden. Vorbei an den Windkanal der Deutschen WindGuard geht es in den Süden Bremerhavens zu den Produktionsstätten der Gondeln, Rotorblätter und Gründungskörper für die riesigen Windmühlen auf See. Auf dem Rückweg führt die Tour auch an den Erweiterungsflächen Luneplate und dem Fraunhofer Institut IWES vorbei.Mit den rückseitigen Informationen zum Thema Klimawandel und Windenergie sowie den Erläuterungen zu den Bremerhavener Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen, Pilotanlagen und Projekten entsteht ein guter Überblick über ein spannendes Zukunftsthema. Der Stadtplan kann kostenlos bezogen werden bei der BIS (Uwe Kiupel, kiupel@bis-bremerhaven). Leistungsstufe 3: Die Umsetzung Projektmanagement – Begleitung des Innovationsprojektes durch externes Projektmanagement – Auswertung und Beurteilung des Innovationsprojekts und Schlussfolgerungen Für einen Beratertag sind Ausgaben bis zu 800 € je Tagewerk zu 50 Prozent förderfähig. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über den maximalen Wert der geförderten Beratungsleistung. Leistungsstufe max. max. Tagewerke Wert Machbarkeitsstudie 10 TW Realisierungskonzept 25 TW 4.000 € 10.000 € Kombination Audit und Realisierungskonzept 30 TW 12.000 € Projektmanagement 8.000 € 20 TW Den BMWi-Innovationsgutschein erhalten Unternehmen in Ihrer Region bei einem autorisierten Beratungsunternehmen oder einer regionalen Kontaktstelle. In Bremerhaven nimmt die BIS die Aufgaben der regionalen Kontaktstelle wahr und gibt die Innovationsgutscheine aus. Interessierte Unternehmen, aber auch Beratungsunternehmen, die noch nicht authorisiert sind, als Partner an diesem Programm aber Interesse haben, können sich bei der BIS melden und beraten lassen. Kontakt: BIS mbH Annette Schimmel Tel. +49 (0) 471 9 46 46-7 10 [email protected] TERMINE SMM 2010 Die shipbuilding,machinery and marine technology – kurz SMM – findet in diesem Jahr vom 7.– 10. September in den Hallen der Messe Hamburg statt. Ausführliche Informationen zum Bremerhaven/Bremen-Gemeinschaftsstand finden Sie auf den Sonderseiten. Biotechnica Die BIOTECHNICA ist der europäische Branchentreff Nr. 1 für Biotechnologie und Life Sciences. Die Messe findet vom 5.–7.Oktober 2010 in Hannover statt. Die BIS präsentiert Bremerhaven auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Bremen in Halle 9, Stand F50. HusumWindEnergy 2010 Die Husumer Messe gehört traditionell zu den Veranstaltungshöhepunkten in der Windenergiebranche. Vom 21.– 25. September versammelt sich die Wind Community auf dieser Messe um neue Geschäftskontakte zu knüpfen und bestehende Kontakte weiterzuentwickeln. Mit dabei auch die Bremerhavener BIS. Auf dem Gemeinschaftsstand der WAB Windenergieagentur Bremerhaven Bremen e.V. (Halle 1, Stand: 1C04) informieren die Wirtschaftsförderer der Seestadt über aktuelle Entwicklungen und Planungen am Standort Bremerhaven. Expo Real Vom 4.– 6. Oktober 2010 findet die 13. Internationale Immobilienfachmesse Expo Real in München statt. Mit der Bremer Wirtschaftsförderung und weiteren 16 Unternehmen als Stand- und Logopartner ist die BIS auf dem Gemeinschaftsstand in Halle B2. Stand 240 auch in diesem Jahr vertreten. Bremerhaven hat sich mit den „Havenwelten“ zu einem gefragten Gesprächspartner in Standortangelegenheiten entwickelt. Daneben wirbt die BIS auch für die weitere Entwicklung des Logistikgebietes „LogInPort“. Impressum Herausgeber: BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH Am Alten Hafen 118, 27568 Bremerhaven Telefon 04 71-9 46 46-330 Telefax 04 71-9 46 46-690 [email protected] www.bis-bremerhaven.de V.i.S.d.P.: Uwe Kiupel Konzeption/Redaktion: TEXT&IDEEN Hans-Jörg Werth, Uwe Kiupel Texte: Hans-Jörg Werth Fotos: BEAN, BIS, bremenports, M. Buchholz, Eurogate, Hochschule Bremerhaven, Nordseetaucher, Jan Oelker (DOTI), Rotek, TransGourmet Seafood, Veracus GmbH, H.-J. Werth Gestaltung/Druck: Müller Ditzen AG, Bremerhaven ISSN 1861-5759 Europäische Union Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Europäischer Fischereifonds (EFF) Folgende Einrichtungen und Einzelprojekte der Unternehmen wurden von der EU mitfinanziert: Bio Nord Biotechnologiezentrum Bremerhaven, POWER Cluster, Projektförderung Veracus N E T I E DERS st r ie S O Nau und Zul i e fer i nd u Sch i ff b HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH SMM 2010 (7.–10. September in Hamburg) „Motto: Ressourcen schonen und umweltfreundliche Technik“ Auf dem Gemeinschaftsstand Bremerhaven/Bremen (Halle 7.150) präsentieren die Aussteller ein breites Spektrum maritimer Produkte und Dienstleistungen für die Besucher der Hamburger Schiffbaumesse SMM Am 7. September 2010 ist es wieder soweit: Für vier Tage öffnet die im Zweijahresrhythmus stattfindende Fachmesse „shipbuilding, machinery & marine technology“ (SMM) erneut Tür und Tor für ein internationales Fachpublikum. Auf der SMM sind auch in diesem Ausstellungsjahr wieder führende Unternehmen aus aller Welt vertreten, die das ganze Spektrum der globalen Schiffbauindustrie repräsentieren. Dies bietet zugleich die Chance, mit den wichtigsten Unternehmen und innovativen Kräften der Branche zusammenzukommen. Leitmesse der maritimen Wirtschaft Dabei eilt die Fachmesse von Besucherrekord zu Besucherrekord: Mehr als 2000 Unternehmen aus 60 Nationen haben sich in diesem Jahr angemeldet. Zur führenden Messe der globalen Schiffbauindustrie werden mehr als 50.000 Fachbesucher aus über 100 Ländern erwartet. Das neue 87.000 m2 umfassende Messegelände und zusätzliche Freiflächen waren frühzeitig restlos ausgebucht. Auf der SMM 2010 „ist das Leitmotiv der maritimen Branche sicherlich ressourcenschonende und umweltfreundliche Technik“, fasste Dr. Reinhard Lüken, Secretary General des Dachverbandes der europäischen Schiffbauverbände Community of European Shipyards Associations (CESA) in einem Exklusivinterview für die Hamburg Messe die wesentlichen Trends zusammen. Efizientes Netzwerk mit hoher Kompetenz Die maritime Wirtschaft Bremerhavens und Bremens ist wie bereits 2008 mit kleinen und mittleren Unternehmen unter dem Bremerhaven/Bremen: Maritime Business Locations Gemeinschaftsstand Halle 7, Stand 150 Drahtseilwerk GmbH Environmental Systems GmbH Hans Kiesling GmbH & Co. KG J.H.K. Anlagenbau und Service GmbH & Co. KG Karl Gütschow Schiffs- und Kesselreinigung GmbH MK marine GmbH Project Partner Germany GmbH STA Schiffstechnik und Anlagenbau GmbH Weser Maritime Services GmbH & Co. KG / Team Ship WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH Innovation vor Ort Kaum ein anderer Werftenstandort bietet so breit gefächerte Kompetenzen im Schiffbau wie Bremerhaven und Bremen. Rund um die großen Schiffs-Neubau-, Umbau-, Reparatur- und Motorenspezialisten hat sich ein dichtes und effizientes Netzwerk vieler hoch spezialisierter Zulieferer und Dienstleister entwickelt. Welche Leistungsfähigkeit aus dem engen Miteinander und dem breiten Spektrum gewachsen ist, wird gemeinsam auf der SMM demonstriert. Vom Anlagenbau über hochqualifizierte Ingenieurentwicklungen bis zur Rund-Um-Servicelieferung von moderns- Das Spektrum der maritimen Wirtschaft im Land Bremen ist weit gefächert: Schiffsreparaturen sind ein wichtiger Bestandteil. ter Hardware durch entsprechenden Zubehörhandel ist ein interessantes Spektrum an Firmen vertreten – einige sind den Besuchern schon von der SMM 2008 bekannt, einige neue Aussteller kann die BIS Bemerhaven in diesem Jahr auf ihrem Stand zusätzlich begrüßen. ßigen und vor allem umfassenden Service vertrauen. Alle denkbaren Arbeiten an einem Schiff vom Antrieb über den Stahlbau bis zur Elektronik können nämlich von Firmen vor Ort mit entsprechendem Fachpersonal erledigt werden. Das breite Arbeitsspektrum in der Zuliefererbranche kommt nicht nur den großen Schiffbaubetrieben und deren Kunden zugute. Es zahlt sich auch für die Reedereien aus, deren Schiffe die Nordsee befahren und Bremerhaven ansteuern: Sie können jederzeit auf schnellen, regelmä- Das Prinzip der kurzen Wege und des umfassenden Services gilt auch für die BIS Bremerhaven und die WfB Bremen, die sich zusammen mit neun Unternehmen aus der maritimen Wirtschaft auf der diesjährigen SMM auf dem 120 m2 großen Gemeinschaftsstand präsentieren. Dach des Gemeinschaftsstandes Bremerhaven/Bremen vertreten. Neben den Bremerhavener Wirtschaftsförderern von der BIS, die den Gemeinschaftsstand organisiert haben, beteiligt sich auch die Bremer Wirtschaftsförderungsgesellschaft WFB. Den Anstoß für die Idee, auf der führenden Fachmesse der maritimen Industrie Flagge zu zeigen, gab seinerzeit Bremerhavens Oberburgermeister Jörg Schulz. Er regte die Präsentation eines Gemeinschaftstandes und damit die Kostenverteilung auf mehrere Schultern bereits 2008 für Unternehmen der maritimen Wirtschaft in Bremerhaven an. Gemeinsam mit dem Senator für Wirtschaft und Häfen des Landes Bremen sieht Bremerhavens Oberbürgermeister in der Messe auch eine ausgezeichnete Plattform für das Standortmarketing. S2 Nr. 15 · September 2010 HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH M AR ITIME KOMPETENZ AUS B R EMER H J.H.K. Anlagenbau und Service GmbH: Umfassende Leistungen für Schifffahrt und Industrie Die 1901 gegründete Firmengruppe J. Heinr. Kramer mit Sitz in Bremerhaven ist auf den Gebieten des Anlagenbaus ein leistungsstarker Partner für Industrie und Schifffahrt. Mit ca. 250 Mitarbeitern werden technische Dienstleitungen und schlüsselfertige Konstruktionen für folgende Branchen umgesetzt: – – – – Offshore Industrie, Schifffahrt, Energiewirtschaft, chemische- und petrochemische Industrie, – Lebensmittelindustrie, – Forschung- und Entwicklungseinrichtungen. In den Bereichen Rohrleitungs- und Stahlbau, Behälter- und Kesselbau, Elektrotech- nik sowie Oberflächenbeschichtung und Gerüstbau ist das Unternehmen auf Baustellen im In- und Ausland tätig: von der OffshorePlattform im sibirischen Eismeer bis zum Bau von zwei Polarforschungsstationen in der Antarktis, vom Yachtbau bis zum Kreuzfahrtschiff, von der Erdölraffinerie bis zur Erdgasspeicherung, vom Kraftwerksbau bis zur Windkraftindustrie. Kontakt J.H.K. Anlagenbau und Service GmbH Dipl.-Ing. Wolfgang Kuttig Telefon +49 (0) 471 9 72 11 20 [email protected] www.jhk.de Karl Gütschow Schiffs- und Kesselreinigung GmbH: „Eine saubere Sache“ Auf den Werften in Bremerhaven und entlang der norddeutschen Küstenregion ist die Reinigungsfirma Gütschow seit der Gründung im Jahre 1924 ein Begriff. Ob MWB AG, Rickmers Lloyd oder Lloyd-Werft in Bremerhaven, ob in Cuxhaven, Hamburg oder Wilhelmshaven. Überall wo Schiffs- und Kesselreinigungen sowie Entrostungen gefragt sind, ob im Rahmen kurzer Liegezeiten oder beispielsweise beim Reinigen und Konservieren von Tanks und Laderäumen während der Schiffsreise auf See, wird die Firma Gütschow beauftragt. Zu weiteren Services gehören zum Beispiel die Reinigung von Kühlern, Wärmetauschern und Maschinenteilen im Ultraschallbad. Das kann in der Praxis dann so aussehen: Ein Schwerölschaden im Rohrtunnel über 150 Meter machte das Gütschow-Team auf der Fahrt von Antwerpen nach Bremerhaven innerhalb von sechs Tagen zu einer „sauberen Sache“. Neben Werftbetrieben zählen Reedereien zu den Stamm-Auftraggebern des 20 Mitarbeiter zählenden Dienstleistungsbetriebes. Und auch als Subunternehmer beispielsweise für Sonderaufträge wie eine Bundesbahntankreinigung ist Firmenchef Helmut Staats mit Team im Dauereinsatz. Die Angebote Kühl- und Kesselreinigung sowie auch Namensänderungen der Schiffe während der Liegezeit sollen als Dienstleistungspaket des Unternehmens in Kundengesprächen auf der Messe auch im Detail vorgestellt werden. Drahtseilwerk Bremerhaven GmbH Industrielle Manufaktur – der innovative Made in Germany-Hersteller setzt seit 1934 weltweit die Qualitätsmaßstäbe. Seit 1934 ist das Drahtseilwerk Bremerhaven weltweit eine der ersten Adressen in der Entwicklung und Herstellung innovativer Drahtseile und Festmacher. Heute sind die Kunden des Drahtseilwerkes nicht nur an den Küsten in aller Welt zu finden, sondern weltweit auch tief im Binnenland. Neben den bewährten Festmacherseilen für die Großschifffahrt, dem ATLAS-Seil und der DURA-Winchline, werden die Typen ATLAS Plus sowie hochwertige Drahtseile und Bordkranseile Soliflex und Triflex auf der Messe vorgestellt. Die Qualitäts-, Sicherheits- und Servicegarantien des Drahtseilwerk Bremerhaven setzen weltweit Maßstäbe. Wer den besten Mehrwert der Branche im Bereich Seile will, vertraut deshalb auf Entwicklungen und Produkte Made in Bremerhaven, Germany. In der Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Technikern der VOM HOFE Group sowie mit Kunden und Wissenschaftlern entwickelt Drahtseilwerk Bremerhaven ständig neue Produkte, Lösungen und Services. Die Kunden des Drahtseilwerk Bremerhaven profitieren von dieser Netzwerk- und Systemkompetenz. Das Messeteam vom Drahtseilwerk freut sich auf interessante Gespräche mit Kunden, Interessenten und Partnern. Kontakt Drahtseilwerk Bremerhaven GmbH Joachim Pahl Telefon +49 (0) 471 93 18 90 [email protected] www.drahtseilwerk.de Wer will, wird auf der Messe von Helmut Staats auch an seinen Kollegen von der Strako GmbH weitergeleitet: „Wir bringen Stahl zum Strahlen“ ist der Leitspruch des Schwester-Unternehmens Strako Strahlarbeiten & Korrosionsschutz GmbH um Geschäftsführer Holger Bartels. Alles rund um das Thema Korrosionsschutz im Stahl- und Wasserbau ist bei den erfahrenen Facharbeitern gut aufgehoben. Kontakt Karl Gütschow Schiffs- und Kesselreinigung GmbH Helmut Staats Telefon +49 (0) 471 9 47 13 10 [email protected] www.strako-bhv.de Hans Kiesling GmbH: Werkzeuge + Reparaturservice nonstop Werkzeuge, Maschinen, Eisenwaren, Schiffsausrüstung, Arbeitsschutz· Werkstatteinrichtungen für Metall- und Holzverarbeitung, Elektroden, Schweißanlagen, Hebezeuge, Transportgeräte, Schrauben, Wälzlager – das ist nur ein kleiner Auszug aus der Arbeitswelt des mittelständischen Betriebes mit rund 21 Mitarbeitern. Zu den Kunden des Traditionsunternehmens Kiesling zählen der Schiffbau und die Windkraftindustrie ebenso wie kommunale Auftraggeber oder Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe. Bei Kiesling sind weit über 20.000 Artikel an zwei Standorten in Bremerhaven gut sortiert jederzeit abrufbar – und bei Bedarf auch nachts über eine Hotline erhältlich. Vom Kleinartikel wie Schruppscheiben zum Schleifen bis zu kompletten Betriebseinrichtungen. Geliefert wird zum Schiff direkt vor Ort oder durch Paketdienste innerhalb von 24 Stunden an jeden Ort Europas durch Paketdienste. Zum umfangreichen Service gehört auch die Reparatur von Werkzeugen etc. Alle Artikel können zudem per Internet im hauseigenen Onlineshop der Firma Kiesling bestellt werden. Dienstleistung steht bei dem seit über 60 Jahren existierenden Unternehmen an erster Stelle: Als Produktionsverbindungsgroßhandel für Werkzeuge und Maschinen u.s.w. ist der Name Kiesling mittlerweile auch in der Windkraftindustrie ein Begriff. Geschäftsführer Hansjörg Kiesling: „Einige Fertigungskomponenten aus dem Schiffbau werden auch in On- und Offshore-Wind- kraftanlagen verwendet. Daher können wir unser bewährtes Equipment für diese noch junge Branche ebenfalls gut einsetzen.“ Die Fachmesse SMM sei hierzu die ideale Plattform um das Know how unserer Firma auch über die regionalen Grenzen hinaus noch bekannt zu machen, ergänzt Kiesling Senior. Kontakt Hans Kiesling GmbH & Co. KG Hansjörg Kiesling Telefon +49 (0) 471 9 54 32 17 [email protected] www.kiesling-werkzeuge.de Nr. 15 · September 2010 S3 HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH H AV E N U N D B R E M E N AU F D E R S M M STA Schiffstechnik und Anlagenbau GmbH: Nonstop im Einsatz Das Unternehmen STA Schiffstechnik & Anlagenbau GmbH wurde im Jahr 2001 gegründet und hat sich kontinuierlich auf eine Mitarbeiteranzahl von mittlerweile zwanzig hoch qualifizierten Fachkräften erweitert. Das Team um Geschäftsführer Dietmar Kircher hat langjährige Erfahrungen, wenn es um elektrotechnische und elektronische Anlagen und Maschinen auf Schiffen geht. „Wir verfügen über ein hohes Qualifikationsniveau insbesondere bei Neubauinstallationen, Re- paraturen sowie Wartung und Service aller elektrotechnischen und elektromaschinenbaulichen Anlagen – inklusive aller erforderlicher Nacharbeiten direkt an Bord“, sagt Dietmar Kircher. Auch die Fertigung und der Umbau von Schaltanlagen sowie die Überprüfung von Leistungsschaltern, Reparaturen von Elektromotoren/Generatoren sowie die Lieferung von Ersatzteilen gehört zum umfangreichen Portfolio von STA. „Wir sind innovativ und zuverlässig“, Eine weitere Stärke des Unternehmens ist die hohe Verfügbarkeit aufgrund des 24Stunden-Services. Die Fachleute um Dietmar Kircher sind regelmäßig auf diversen Forschungsschiffen und bei vielen Schiffsneubauten gefragt. Environmental Systems GmbH: Mit neuartiger Technologie punkten Die Environmental Systems GmbH wurde 1999 als Entwicklungsbüro gegründet mit dem Schwerpunkt der mechanischen Aufbereitung von niedrigviskosen bis hin zu hochviskosen, verschmutzten Ölen & Flüssigkeiten aus dem maritimen und industriellen Sektor. Die hierfür benötigten speziellen Anlagen, Systeme und Einzelkomponenten werden dabei auf den jeweiligen Anwendungsfall individuell angepasst. Eine Alleinstellung hat das Unternehmen nach eigener Aussage im Bereich der Aufbereitung von Schlammölen durch eine neu entwickelte und einzigartigen Ultraschall-Technologie, die es ermöglicht, selbst stabile Wasser/Öl - Emulsionen aufzutrennen, welche bislang mittels herkömmlicher marktgängiger Zentrifugen nicht aufbereitet werden können. „Der Einsatz von Chemikalien ist nicht notwendig und es wird weniger Energie als bei herkömmlichen Verfahren benötigt“, so Geschäftsführer Sven Altenberg. Ingenieur Altenberg: „Schlammöl besteht etwa zu 50 Prozent aus Wasser und zu 50 Prozent aus Öl. Das aufbereitete Öl kann durch unser neues Verfahren wieder in den Wirtschaftskreislauf z.B. als Sekundärbrennstoff zurück geführt werden.“ Zu den Messe-Highlights zählt laut Geschäftsführer Altenberg daher die Vorstellung der so genannten ESSORP-Technologie, die auf dem Messestand anhand eines wirbt Kircher bereits zum 2. Mal auf der internationalen Fachmesse SMM. Mit Präsentation im Bereich des Schaltanlagen- und Maschinenbaus wird STA Flagge zeigen. Der Fachbetrieb verfügt über eine 1.500 Quadratmeter große Produktionshalle und modernes Equipment wie Biegemaschinen, Stanzen, eine Wuchtbank (2 Tonnen), ein Tränkbecken mit Trockenofen (15 m³), ein Prüfstand für Schaltanlagen, Motoren, Generatoren, ein Prüfstand für Leistungsschalter (12.500 Ampere), eine Kabine für Farblackierungen und eine Waschanlage für Motoren und Generatoren. Das Forschungsschiff „Polarstern“ des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung zählt zu den Kunden der STA Schiffstechnik und Anlagenbau. kleinen Modells zur Schlammaufbereitung demonstriert wird. Die Anlage, ab ca. 15.000 Euro und – je nach Größe – bis zu sechsstelligen Beträgen teuer – ist für den Einsatz direkt auf Schiffen, in Häfen, bei Entsorgungsfirmen für ölhaltige Abfälle und auch für Power Plants also thermische Kraftwerke, die mit Schiffsdieseln betrieben werden, konzipiert worden. Das Ingenieur-Team von Environmental Systems wird außerdem auf der SMM 2010 seine ebenfalls neuartige Membran-Technologie zur sicheren Aufbereitung von ölhaltigem Wasser , dem so genannten Bilgenwasser, vorstellen – für den direkten Einsatz auf Schiffen (auch nachrüstbar) und für sonstige Einsätze wie in Häfen oder auf Fähren. Kontakt Environmental Systems GmbH Dipl.-Ing. Sven Altenberg Telefon +49 (0) 471 5 01 04 51 [email protected] www.environmental-systems.de Kontakt STA Schiffstechnik und Anlagenbau GmbH Dietmar Kircher Telefon +49 (0) 471 4 83 67-73 [email protected] www.sta-gmbh.com mk-marine GmbH: Sicherheitssausrüstung für Seeschiffe par excellence Weltweiten Service an 365 Tagen rund um die Uhr bietet das seit 1992 am Markt tätige Spezialunternehmen mk-marine GmbH mit seinen Standorten in Bremerhaven und Hamburg. Im Tagesgeschäft zeichnet sich mk-marine durch fachliches Know-how im Handel und in der Wartung insbesondere in drei unterschiedlichen Bereichen aus: 1. Brandbekämpfung: fahrbare und tragbare Feuerlöscher und stationäre Anlagen, Atemschutzgeräte und Brandschutzbekleidung 2. Rettungsmittel: Überlebensanzüge, Rettungswesten und Rettungsinseln, 3. Gasmesstechnik: tragbar und stationär. Die Firma mk-marine ist unter anderem von GL, BV, ABS, SeeBG und weiteren internationalen Zertifizierungsstellen zugelassen. Das mk-marine Team ist aufgrund seiner Qualifizierung von Wilhelmshaven über Bremerhaven bis Hamburg im Umkreis von 200 Kilometern auf Schiffen unterschiedlichster Klassen und verschiedener Beflaggung tätig. Auch nautisches Equipment oder Decksausstattung wie Lotsen- und Einbootungsleitern, Tagessignale, Lebensrettungsanzüge und Rettungswesten, pyrotechnische Signal- feuer, Sicherheitsanzüge bei Gasunfällen, Feuerlöscher etc. wird alles innerhalb kürzester Zeit geliefert, bzw. wenn nötig auch vor Ort installiert. „Für alles, was wir verkaufen, können unsere Fachleuten auch die Wartung garantieren“, so Kundenleiterin Petra Bootz. Geschäftsführer Arne Oltersdorf sieht in dieser Bündelung von Produktservice plus Wartung aus einer Hand für sein Unternehmen auch eine herausragende Stellung: „Die Techniker von mk-marine sind beispielsweise auch in der Lage, die Wartung von Hoch- und Niederdruck CO2 Anlagen, Schauminstallationen, ABC Pulveranlagen, sowie Wassersprühinstallationen vor Ort durchzuführen.“ Auf besonderen Kundenwunsch ist mkmarine laut Oltersdorf auch in Rotterdam direkt tätig, weltweit stehen ca. 220 Partnerfirmen unter dem Begriff SOLAS-Range International zur Verfügung. Kontakt mk-marine GmbH Arne Oltersdorf Telefon +49 (0) 471 9 72 27-17 [email protected] www.mk-marine.net S4 Project Partner Germany GmbH: Betreuung über den gesamten Lebenszyklus eines Schiffes Weser Maritime Services: Agency-Service mit Fokus auf Windenergiebranche Die bereits 2004 gegründete Project Partner Germany GmbH (PPG) bietet als maritimer Dienstleister für Schifffahrtsunternehmen jahrzehntelange Erfahrung und ein stabiles internationales Netzwerk im Geschäft des Neubaus, Umbaus und der Reparatur von Schiffen sowie deren Bewertung. Mit Weser Maritime Services GmbH & Co. KG hat Geschäftsführer Friedhelm Volkens in 2009 eine Schwestergesellschaft gegründet, die erstmals auf der SMM u. a. als Spezialist unter den Shipping Agencys mit Full Service wahrgenommen werden will. Das Ziel der Project Partner ist schließlich die Entlastung der Reeder bei allen technischen und organisatorischen Fragen und damit die Reduzierung fixer Kosten. Effizient und wirtschaftlich lautet das Motto – von der ersten Projektidee über den Bau bis hin zur Ablieferung, der Betriebsphase bis zur Begutachtung und dem Verkauf des Schiffes, also über den gesamten Lebenszyklus. „Wir sind mit unseren Site-Managern täglich vor Ort auf der Werft, im Dock und nah am Arbeitsgeschehen, um schließlich ruhigen Gewissens das optimale Produkt für unsere Kunden herauszuholen“, erklärt Kapitän Friedhelm Volkens. Der Gründer von Project Partner Germany GmbH und sein Team stehen in enger Abstimmung mit den internationalen Klassifizierungsgesellschaften. Die Motivation sei dabei immer dieselbe, so Volkens. „Der Kunde soll das bestmögliche Schiff für sein Geld bekommen.“ Das Konzept der PPG konzentriert sich auf vier Geschäftsfelder: das Project Management schließt die Planung von Neubauund Umbauprojekten ebenso ein wie die Auswahl geeigneter Werften weltweit und die Qualitätssicherung vor Ort. Kernkompetenz der PPG ist die Neubauüberwachung (Supervision). Mit Supervision wird die Bauaufsicht von Neubauprojek- Die Spezialisten von Project Partner begleiten den gesamten Lebenszyklus von Schiffen – von der ersten Projektidee, über den Bau bis hin zur Ablieferung, der Betriebsphase und dem Verkauf direkt vor Ort. ten bis hin zur Werfterprobung sowie die Vorort – Überwachung im Rahmen von Werftaufenthalten sowie bei Reparaturen und Klasse-Dockungen beschrieben. PPG verfügt hier über internationale Erfahrungen, die von Containerschiffen über Bulk Carrier und Schwerguttonnage bis hin zu Produktentankern und Spezialschiffen reicht. Eine weitere Leistung des Unternehmens ist der Bereich Engineering. Dieser umfasst den Weg von der Designentwicklung und Spezifikation, Zeichnungsprüfung, hin zur technischen Umsetzung von Neubau- und Schiffsreparaturen bzw. Modifikationen. Das vierte Geschäftsfeld „Marine Sur- veyors“ umfasst alle Leistungen im Rahmen von Bewertungen und Besichtigungen im Bereich Schiff und Maschine. Volkens: „Project Partner Germany GmbH kann mit diesen Leistungen eine umfassende technische Betreuung und pragmatische Lösungen für eine Vielzahl maritimer Projekte komplett aus einer Hand anbieten.“ Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH ist im Auftrag der Freien Hansestadt Bremen für die Entwicklung, Stärkung und Vermarktung des Wirtschafts-, Messe- und Veranstaltungsstandortes Bremen zuständig. Vorrangiges Ziel ist es, mit ihren Dienstleistungen und Angeboten zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Bremen beizutragen und der bremischen Wirtschaft gute Rahmenbedingungen für den unternehmerischen Erfolg zu bieten. Die Bremer Wirtschaftsförderungsgesellschaft wird diesmal auf der SMM die Aktivitäten von MARISSA (Maritime Safety and Security Applications) vorstellen. MARISSA ist ein Verbund von technisch und wirtschaftlich führenden Unternehmen und Einrichtungen, die sich in ausgewählten Bereichen maritimer Sicherheitsaspekte stark engagieren. Erst im März dieses Jahres fand der Zusammenschluss Bremer Unternehmen zu diesem Kompetenzcluster statt. Ziel von MARISSA ist es, unternehmensübergreifend komplementäre Technologien zu verbinden und damit innovative Lösungen und Systeme, z.B. zur Piratenabwehr, Seeraumüberwachung oder gegen illegale Fischerei zu entwickeln. kehrssicherheit), OHB-System AG (Umweltsicherheit), Astrium GmbH (Logistiksicherheit), Beluga Shipping GmbH (Schiffsicherheit), Rheinmetall Defence Electronics GmbH (Ressourcensicherheit). Die WFB Bremen ist für das Management des Clusters MARISSA zuständig. Die CEON GmbH aus Bremen hat die technische und anwendungsbezogene Koordination im Rahmen von MARISSA übernommen. Weitere Infos: www.maritime-sicherheit-bremen.de Kontakt WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH Frederieke Eiken Telefon +49 (0) 421 96 00-126 [email protected] www.wfb-bremen.de Die maritime Sicherheit mit modernsten Technologien steht im Mittelpunkt des Unternehmensverbundes „Martime Safety and Security Applications“. Spezialisiert hat sich das Team auf die komplexen logistischen Anforderungen in der Koordination des Umschlags von Komponenten für Windkraftanlagen. „Wir bündeln hier quasi unser jahrzehntelanges Wissen im Umgang mit Schiffen, Häfen und Umschlagbetrieben und wollen dieses Know how potenziellen Neukunden offerieren. Dazu gehört dann auch das klassische Agency-Servicegeschäft wie zum Beispiel die Optimierung des Schiffsanlaufs und der Hafen-, Lade- und Löschkosten für Reeder, Befrachter und Ablader. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten liegt in der Betreuung von Schiffen während eines Werftaufenthaltes in den Weserhäfen.“ Die WMS-Kunden sind heute regional und weltweit angesiedelt. Und nicht nur Reeder & Co. stehen auf der Auftragsliste, sondern seit einiger Zeit auch namhafte und führender Hersteller aus der Offshoreund Onshore-Windindustrie, freut sich Friedhelm Volkens. Kontakt Project Partner Germany GmbH Friedhelm Volkens Telefon +49 (0) 471 9 44 69 80 [email protected] www.ppship.de Kontakt Weser Maritime Services GmbH & Co. KG Friedhelm Volkens Telefon +49 (0) 471 9 26 88 70 [email protected] www.wms-agent.de WFB Bremen: MARISSA – das Kompetenzcluster für maritime Sicherheit Die MARISSA-Partner – jeweils starke Marktteilnehmer in ihren Bereichen – sind: Atlas Elektronik GmbH und Atlas Maritime Security GmbH (Hafen- und Ver- Nr. 15 · September 2010 HINFORMATIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BREMERHAVENH BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH: Die maritime Wirtschaft steht im Fokus „Service aus einer Hand“ – nach diesem Grundsatz arbeitet die BIS Wirtschaftsförderung Bremerhaven, die für alle Themen und Aufgaben der Wirtschaftsförderung in der Stadt Bremerhaven zuständig ist. Mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort Bremerhaven zu stärken und auszubauen, stehen die intensive Firmenbetreuung sowie Förderung von unternehmerischen Ideen und Entwicklungen im Mittelpunkt der Arbeit. Die BIS berät und betreut Unternehmen bei der Neuansiedlung oder Betriebserweiterung von der Ansiedlung oder Erweiterung z.B. bei der Suche nach geeigneten Gewerbeimmobilien, der Förderung und Finanzierung oder in der Netzwerkarbeit. Im Auftrag des Landes Bremen und der Stadt Bremerhaven verkauft die BIS Gewerbeflächen, vermietet gewerbliche Immobilien und führt die Förderprogramme durch. Die Förderung und Unterstützung des maritimen Cluster in der Seestadt Bremerhaven steht auf der SMM im Vordergrund. So berät die BIS hinsichtlich der Akquisition von Bundes- und EU-Fördermitteln, unterstützt den Technologietransfer zwischen maritimer Wirtschaft und Wissenschaft und fördert die Entwicklung neuer Technologien im Rahmen des Innovationsförderprogramms des Landes Bremen. Kontakt: BIS mbH Dipl.-Ing. Nils Schnorrenberger Telefon: +49 (0) 471 9 46 46-900 [email protected] www.bis-bremerhaven.de Impressum Herausgeber: BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH Am Alten Hafen 118, 27568 Bremerhaven Telefon 04 71-9 46 46-330 Telefax 04 71-9 46 46-690 [email protected] www.bis-bremerhaven.de V.i.S.d.P.: Uwe Kiupel Konzeption/Redaktion: TEXT&IDEEN Hans-Jörg Werth, Uwe Kiupel Texte: Hans-Jörg Werth Fotos: AWI, Martina Buchholz, Drahtseilwerk, environmental systems GmbH, Karl Gütschow GmbH, Hans Kiesling GmbH, J. Heinr. Kramer GmbH & Co. KG, STA GmbH, mk-marine GmbH, Projekt Partner GmbH, WFB Gestaltung/Druck: Müller Ditzen AG, Bremerhaven ISSN 1861-5759