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bulletin Das Magazin der Credit Suisse | www.credit-suisse.com/bulletin | März 2004 Sir Frank Williams SPEZIAL Die Formel-1-Legende im exklusiven Interview Sauber Petronas Schweizer Rennstall mit neuen Piloten und neuem Windkanal Saison 2004 Detaillierte Informationen zu Strecken, Teams und Fahrern Formel 1 Saison 2004 Nonstop nach Budapest, nach Silverstone oder nach Barcelona: Wer täglich mit Sekunden kalkulieren muss, für den sind drei Stunden Sauber ausgerechnet. Zeiteinsparung ein riesiger Gewinn. Ein PC-12 schenkt diesen Freiraum: 500 km/h schnell, auf über 9000 m Flughöhe, keine starren Flugpläne, kein langes Warten bei der Abfertigung und beim Zoll, kein umständliches Umsteigen – bis zum eigentlichen Bestimmungsort, also immer die direkteste Linie. Allein in Europa stehen über 1200 Flugplätze offen. Das ist es, warum Peter Sauber und sein Team den PC-12 zu ihrem C23 addierten. Eine clevere Rechnung. PC-12 die ideale Linie. Für mehr Informationen: Die direkte Linie + 41 41 619 62 96 oder www.pilatus-aircraft.com EDITORIAL Wettlauf unter Technogiganten Fotos: Sauber Motorsport AG (Titel), Pia Zanetti (Editorial) 15 Jahre nach dem Fall des eisernen Vorhangs erreicht das globale Wettrüsten neue Rekorde. Die Wunderwaffen des Jahres 2004 sind jedoch keine atomaren Langstreckenraketen, sondern hochgezüchtete, dafür weit gehend ungefährliche Geschosse auf vier Rädern. Überwunden ist auch die Rivalität zwischen Kommunismus und Kapitalismus: In der modernen Variante des Wettrüstens, genannt Formel 1, sind die Kapitalisten unter sich. Nicht weniger als sieben Automobilgiganten tummeln sich heute in der Königsklasse des Automobilrennsports, von BMW, Fiat (Ferrari), Ford (Jaguar), Honda, Mercedes und Renault bis zu Toyota. Um ihr Prestige zu mehren, sind diese Milliardenkonzerne allesamt zum Siegen verdammt. Das spült noch nie da gewesene Mittel in den Rennzirkus – bis zu mehreren hundert Millionen Dollar pro Team und Jahr. Und verlegt den Wettkampf von der Rennstrecke immer mehr in die Fabriken. Wie zur Zeit des Kalten Kriegs treffen sich zwar auch in der Formel 1 die Kontrahenten regelmässig zu Abrüstungsrunden. Dort werden dann neue Regeln formuliert, mit denen man die Kostenexplosion stoppen will. Doch kaum ist eine kostentreibende Technologie unterbunden, folgen bald schon drei neue. Den Zuschauern solls recht sein: Jahr für Jahr können sie sich an den mechanischen, elektronischen und aerodynamischen Raffinessen aus den Entwicklungsabteilungen ergötzen. Damit kriegen sie schon Monate vor dem eigentlichen Saisonstart Stoff zum Debattieren und Spekulieren. Wer hier die mangelnde Chancengleichheit unter den Piloten anprangert, liegt zweifellos richtig. Doch macht nicht gerade der doppelte Wettkampf zwischen Technik und Talent den Reiz der Formel 1 aus? Die ungleich geringere Popularität von Rennserien, in denen alle mit dem gleichen Fahrzeug unterwegs sind, liefert den Beweis. Zumindest einen Haken hat die technologische Rüstungsspirale trotzdem: Man wird wohl nie erfahren, ob Michael Schumacher wirklich der beste Fahrer der Gegenwart ist – oder Ferrari bloss das beste Team. Andreas Thomann, Redaktion Bulletin Impressum Herausgeber Credit Suisse, Postfach 2, 8070 Zürich, Telefon 01 333 11 11, Fax 01 332 55 55 Redaktion Daniel Huber (dhu) (Leitung), Marcus Balogh (ba), Andreas Thomann (ath), E-Mail [email protected], Internet www.creditsuisse.com/emagazine Marketing Veronica Zimnic, Telefon 01 333 35 31 Korrektorat text control, Zürich Gestaltung www.arnolddesign.ch Inserate Yvonne Philipp, Strasshus, 8820 Wädenswil, Telefon 01 683 15 90, Fax 01 683 15 91, E-Mail [email protected] Druck NZZ Fretz AG/Zollikofer AG Nachdruck gestattet mit dem Hinweis «Aus dem Bulletin der Credit Suisse». Credit Suisse Bulletin Spezial 3 INHALT Bulletin Spezial Formel 1 06 Neue Rennstrecken Der Formel-1-Tross zieht nach Osten 12 Asphalt-Sprösslinge Wie die Champions so die Söhne 6 14 Sauber im Aufwind Der Hinwiler Rennstall hat aufgerüstet 18 Giancarlo Fisichella Der neue Sauber-Pilot ist verliebt in sein Auto 19 Formel-1-Saison 2004 Die wichtigsten Daten und Fakten 27 Der Klick in die Box Website zaubert Rennambiente auf den Bildschirm 14 28 Fanartikel und Wettbewerb Im neuen Outfit ans Rennwochenende 29 Milena Moser Die Schriftstellerin über die Träume grosser Buben 30 Milliarden-Poker Die Zeremonienmeister verteilen den Kuchen neu 34 34 Sir Frank Williams Exklusiv-Interview mit der Formel-1-Legende 38 Potenz für den Alltag Neue PS-Monster drängen auf die Landstrassen 38 42 Paradeplatz-Power Die Credit Suisse fühlt sich wohl im Rennzirkus Grosser Formel-1-Wettbewerb Gewinnen Sie ein VIP-Wochenende am GP in Hockenheim Den GP von Deutschland hautnah miterleben? Oder an einem Sauber-PetronasTesttag dabei sein? Diese Träume können wahr werden. Mehr erfahren Sie auf Seite 28 oder direkt unter www.credit-suisse.com/f1. Credit Suisse Bulletin Spezial 5 DIE RENNSTRECKE IN DER WÜSTE FASST 150000 ZUSCHAUER UND VERSCHLINGT 250 MILLIONEN EURO. FORMEL 1 Die PS-Karawane zieht weiter 40 000 Betonpfähle rammten die Streckenbauer in den Sumpf von Schanghai. Und mit Tonnen von Dynamit machten sie den Felsbrocken, die unter dem Wüstensand von Bahrain auftauchten, den Garaus. Der Formel-1-Tross ist auf seinem Weg nach Osten durch nichts zu stoppen. Elmar Brümmer, Formel-1-Journalist Eine Karawane mit vielen bunten Boliden macht sich auf in Richtung Morgenröte. So oder ähnlich würde ein Reiseveranstalter die aktuellen Expansionspläne der Formel 1 umschreiben. Sarkastische Gemüter können genauso gut behaupten: Erst zieht die Formel 1 in die Wüste, dann gerät sie in einen Sumpf. Fakt ist: Mit den neuen Rennen und Rennstrecken in Bahrain und China bricht auch ein neues Zeitalter für die Weltmeisterschaft an. Fast die Hälfte aller Rennen finden in der Saison 2004 ausserhalb von Europa statt – vor sieben Jahren lag der Überseeanteil unter einem Drittel. Manama Schutz vor Wüstenhitze Die Haupttribüne ist das neue Architektur-Juwel von Bahrain. und Shanghai sollen nicht die letzten Fixpunkte eines sich verändernden Tourneekalenders sein. Schon stehen Istanbul und Hyderabad in Indien in den Startlöchern. Wachstum, Wachstum, Wachstum. Was die Formel 1 anpeilt, entspricht auch den Sehnsüchten der Veranstalter. Die Mitgliedschaft im exklusiven Rennzirkel verleiht aufstrebenden Nationen weit mehr Prestige, als es der Grand-Prix-gewöhnte Europäer ahnen mag. Malaysia hat es mit seinem gelungenen Debüt 1999 vorgemacht. Mit dem Rennspektakel wollen die Newcomer Touristen und Investoren anlocken. Dafür erfüllen sie nahezu alle Wünsche des rasenden Formel-1-Volks: Sie stampfen PS-Tempel aus dem Boden und legen noch kräftig Antrittsgelder drauf. Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit: Die neuen Fahrziele bescheren Grand-Prix-Vermarkter Bernie Ecclestone und Weltverbandspräsident Max Mosley nicht nur einen Hauch von Exotik. Sie verbessern auch den Status einer «echten Weltmeisterschaft» – und sind eine willkommene Flucht vor dem Tabakwerbeverbot und anderen drohenden EU-Restriktionen. Fotos: www.tilke.de Boxenstopps aus 1001 Nacht Edler Ausguck Im Sakhir Tower behalten Scheichs und andere VIPs den Überblick. Vor dem Aufschwung kommt die Aufregung. Werden die spektakulären Projekte auch rechtzeitig fertig werden und den hohen Ansprüchen der Formel 1 genügen? Am persischen Golf wie im Ballungsraum Shanghai wird im Akkord gearbeitet. Dass die jeweiligen Staats- und Stadtregierungen um ihr Prestige bangen, ist dem Fortgang der Bauarbeiten eher förderlich. Aber wer konnte ahnen, dass sich unter dem Sand von Bahrain derart hartnäckige Felsformationen verbergen, dass die Sprengmeister länger als geplant die Pole-Position halten mussten. Credit Suisse Bulletin Spezial 7 FORMEL 1 In China galt es, die Schwierigkeiten umgekehrt zu bekämpfen: 40 000 Betonpfähle, bis zu 80 Meter lang, wurden im sumpfigen Untergrund versenkt. Nur so bekam die Piste den nötigen Halt. Die Dimensionen sind gewaltig: Die Multifunktionsstrecke in der Wüste bietet Platz für 150 000 Zuschauer, das Motodrom von Shanghai gar für 200 000. Dafür werden jeweils eine Viertelmilliarde Euro an Investitionskosten fällig. Für die neuen Formel-1-Destinationen lieferte der deutsche Hermann Tilke massgeschneiderte Rennwelten (siehe Interview S.10). Die Planung bereitete dem Maestro unter den Streckenarchitekten grössten Spass: « Die Kulturen, in denen wir die Rennstrecken bauen, sind für uns exotisch und aufregend. Sowohl in Shanghai wie in Bahrain soll man erkennen, in welchem Land das Rennen gefahren wird.» Dafür entsteht im Start- und Zielbereich des Bahrain International Circuit eine Art Oase mit viel Grün und wuchtigen Palmen. «Bildlich gesprochen machen sich die Rennwagen von dort aus auf den Weg in die Wüste, um dann wieder in die Oase zurückzukehren », schwärmt Tilke. Boxenstopps wie aus Tausendundeiner Nacht. «Mit dieser Strecke wird die Messlatte hoch gelegt», bestätigt Bernie Ecclestone, dem gerade höchste staatsmännische Ehren in Bahrain verliehen wurden. Polo und den Santana. Beim Gastspiel in China geht es um die Potenziale, die die Grosssponsoren der Formel 1 wittern. Die Automobilhersteller lassen sich die Vergleichszahlen auf der Zunge zergehen: Von den 1,3 Milliarden Chinesen fährt derzeit nur jeder 80. ein Auto. Selbst wenn die Rennübertragungen – wie im letzten Jahr begonnen – lediglich im Ballungsraumfernsehen zu sehen wären, garantierte das bei 56 Millionen Menschen im Einzugsgebiet gewaltige Quoten. Nicht nur Bernie Ecclestone ist daher sicher: «Shanghai wird eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Formel-1Zukunft spielen.» Das kleine Inselkönigreich Bahrain kann da nicht ganz mithalten. Seine Hoheit Scheich Salman Bin Hamad al Khalifa legt mehr wert auf internationale Fernsehprominenz. Bahrain war der erste Golfstaat, der Öl (und damit Reichtum) förderte. Die Prognosen der Geologen besagen jedoch, dass die Quellen schon in wenigen Jahrzehnten nicht mehr so reichlich sprudeln werden. Deshalb sollen die Bohrtürme von Hotelanlagen abgelöst werden – das nahe Dubai ist dabei konkretes Vorbild. Allerdings können bei der Premiere Wunsch und Wirklichkeit noch nicht ganz Schritt halten. Die meisten Zuschauer werden im ShuttleVerkehr aus anderen Emiraten und SaudiArabien zum Rennen reisen müssen, da Bahrain überbelegt ist. 12 000 Betten stehen bis 60 000 Interessenten gegenüber. Privatquartiere und Zeltstädte sollen die logistische Not lindern. Wenn Moderne und Muslime aufeinander treffen, entstehen auch in der Formel 1 Probleme. Zum Beispiel in Sachen Arbeitsmoral. So zählt der Sonntag im Islam eigentlich «Shang» steht für Aufschwung 8 Credit Suisse Bulletin Spezial Ein Hauch von Star Trek Auf Schanghais Tribünen kriegt die Zukunft ein Gesicht. Aerodynamik in Beton Die Haupttribüne zelebriert Baukunst wie aus dem Windkanal. Fotos: www.tilke.de In Shanghai nehmen die Gestalter die von Kanälen und Wasserflächen durchzogene Umgebung des Flussdeltas auf. Dass eine Kurvenkombination dem chinesischen Schriftzeichen für «Shang» verblüffend ähnlich ist, war allerdings – wie der Baumeister bereitwillig zugibt – eher ein Zufall. Ein willkommener natürlich, steht dieses Zeichen doch für Aufschwung und Erfolg. Eine Symbolträchtigkeit, mit der zu spielen sich lohnt. Die asphaltierten Bögen sollen als grösstes chinesisches Schriftzeichen ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen werden. Der Gigantismus ist ganz nach dem Geschmack einer Region, die sich bedingungslos dem Weg nach oben verschrieben hat. Eine Stunde vom Zentrum entfernt – wenn nicht die Rushhour für Verzögerungen sorgt – liegt der Shanghai International Circuit in einer Art Autostadt. Was das «Detroit des Ostens» werden soll, mutet eher wie ein Stück importiertes Wolfsburg an; VW baut dort den 1,3 MILLIARDEN CHINESEN: DIESE ZAHL IST MUSIK IN DEN OHREN DER FORMEL-1SPONSOREN. FORMEL 1 nicht als Feiertag. Doch die Familie des Kalifen arbeitet an einem Dekret, das für das Gastspiel der Rennfamilie eine Ausnahme zulässt. Schliesslich findet das Debüt im Wüstenstaat am prestigeträchtigsten Datum des Jahres statt: am 04.04.04. «Alles, was wir Bahrainer machen, tun wir von ganzem Herzen», sagt Elie Semaan, Präsident der Bahrain Motor Federation. Bei so viel Gastfreundlichkeit ist die Formel 1 sogar bereit, mit einer lieb gewonnenen Tradition zu brechen: Champagner soll wegen des religiösen Verbots von Alkohol nicht verspritzt werden. Die Veranstalter versprechen dafür, dass die «Zeremonie das prächtige Erbe und die Kultur Bahrains widerspiegeln wird». Zeigt am Ende ausgerechnet die Formel 1 einen friedlich-kommerziellen Ausweg aus dem viel beschworenen Zusammenprall der Zivilisationen? ❙ Herr der Schikanen Den Grossen Preis von Bahrain ist er gestern gefahren, heute steht mal eben die schnellste Runde in Shanghai auf dem Programm. Und das alles, bevor die neuen Formel-1Pisten überhaupt fertig sind. Nein, Hermann Tilke ist keinem Science-Fiction-Film entsprungen. Dazu wäre er, bei allen Visionen, auch viel zu sehr Realist. Aber in seinen Büroräumen in einer umgebauten alten Aachener Hemdenfabrik betreibt er trotzdem so etwas wie eine Formel-1-Zeitmaschine. Per Mausklick kann sich der Diplom-Ingenieur dreidimensional auf Rennstrecken beamen, für die zurzeit noch das Genehmigungsverfahren läuft. Hermann Tilke gibt der PS-strotzenden Branche die Ideallinie(n) vor, zumindest architektonisch. Er ist der Herr der Schikanen. Begonnen hat alles am Nürburgring, wo er als Student für ein paar hundert Mark Honorar eine Rettungsgasse gestalten durfte. Nach der ersten Kreation beschäftigte sich sein Büro auch mit dem Bau von Müllkippen und Tennisanlagen. Aber seine kurvigen Gesamtkunstwerke waren es, mit denen Tilke die Neugier des AutomobilWeltverbandes und des Formel-1-Promoters Bernie Ecclestone weckte. Seither sind Eilaufträge Tilkes Geschäft. Der Kreativdirektor der Asphaltbranche hat die Mehrheit der aktuellen Formel-1-Pisten (um)gestaltet, insgesamt 30 Strecken. Sein Credo: höherer Zuschauerkomfort, mehr Überholmanöver, bessere Sicht, spannendere Rennen – bei grösstmöglicher Sicherheit. Der 49-Jährige handelt bei seinen Designs nach dem Motto: Kurven brauchen einen Grund. 10 Credit Suisse Bulletin Spezial «DER ERSTE ENTWURF MUSS GLEICH SITZEN.» Hermann Tilke, Rennstrecken-Designer Bei der Ausarbeitung setzt er auf das Reaktionsvermögen seines 100 -köpfigen Teams. Dabei kommt es zu Lösungen, die den Laien verblüffen: «Manche Kurve machen wir aus Sicherheitsgründen extra schärfer. Dann ist sie langsamer – und damit entschärft.» Üblicherweise werden aber die Auslaufzonen grosszügig bemessen. «Platz schaffen, damit sich jemand was trauen kann», ist auch so eine tilkesche Maxime. Dass und wie man auf Tilkes Berechnungen bauen kann, zeigt auf spektakuläre Weise die Grand-Prix-Strecke von Sepang, die aus dem Urwald Malaysias gestampft worden ist. Die 80 Millionen Euro teure Piste in Form einer geöffneten Sicherheitsnadel hebt sich von den bislang üblichen Retortenprodukten ab, von den Piloten gern als «Micky-Maus-Kurse» verspottet. «Mit 15 Kurven und acht Geraden hält die Strecke nicht nur einen Rekord, sondern verlangt vom Fahrer auch alles ab», schwärmt Formel-1Aussteiger Heinz-Harald Frentzen. Die Akzeptanz hat einen Hintergrund: Spezialist Tilke ist häufig Gast im Fahrerlager, setzt sich mit Piloten, Teamchefs und Experten zusammen. Seine persönliche Praxisbezogenheit schöpft er aus der Erfahrung als Langstrecken-Rennfahrer: «Wer mal im Cockpit gesessen hat, bringt mehr Gefühl für die Sache mit.» Bei allem Gefühl: Tilkes XXL-Projekte erfordern eine grosse Portion Perfektionismus. «Im Gegensatz zu den Automobildesignern, die mehrere Entwürfe bauen lassen können, bevor ihre Produkte in Serie gehen, muss es bei uns aufs erste Mal hinhauen.» So, wie Tilke das sagt, merkt man: Der Mann braucht diesen Druck, er sucht den Wettbewerb – auch mit sich selbst. «Wir haben eine Menge Ideen, die Schwierigkeit dabei ist nur, alles an einem Ort zusammenzubringen.» Im Idealfall, sagt Tilke, sollte eine Rennstrecke möglichst kompromisslos sein: «Wer es allen recht machen will und soll, der verliert sich darin – und macht es am Ende keinem recht.» An die Interessen der Fans muss man nicht extra appellieren. «Eigentlich», findet Hermann Tilke, «sind das doch die Hauptpersonen.» Das kann sich, wie in Malaysia, im Bau von Gebetsräumen ausdrücken. Oder in einer konvexen Zielgeraden wie in Sepang. Nur so, erläutert der Streckenbauer, «können die Zuschauer das Weisse in den Augen der Fahrer erkennen.» Teleobjektiv natürlich vorausgesetzt. Foto: Peter Granser Malaysia, Shanghai, Bahrain – diese Formel-1-Strecken haben alle etwas gemein: Sie entspringen dem Gehirn von Hermann Tilke, dem zurzeit erfolgreichsten Rennarchitekten. Elmar Brümmer, Formel-1-Journalist emagazine Ihr Link zu unserem Know-how: www.credit-suisse.com/emagazine Profitieren Sie vom Wissen und den Erfahrungen unserer Experten. emagazine bietet jede Woche Hintergrundberichte, Videos und Interviews zu Themen aus Wirtschaft, Kultur und Sport. Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen emagazine Newsletter und sind stets «up to date». Das Lenkrad fällt nicht weit vom Stamm In den nächsten Jahren steht in der Formel 1 ein Generationenwechsel an. Die Namen etlicher F1-Anwärter hören sich unerwartet familiär an. Führen die Sprösslinge ehemaliger Formel-1-Giganten die Duelle ihrer Altvorderen fort? Marcus Balogh, Redaktion Bulletin Gibt es ein Rennfahrer-Gen? Wird das Gefühl für den irrwitzig schnellen Formel-1Tango vererbt? «Eine schwierige Frage. Aber wenn der eigene Vater 114 Formel-1-Rennen gefahren ist, dann hinterlässt das sicher seine Spuren», so die diplomatische Antwort von Nico Rosberg. Doch ob vererbt oder nicht: Der 18-jährige Sohn des F1-Weltmeisters von 1982, Keke Rosberg, gilt als äusserst talen- tierter Fahrer und kann trotz seiner jungen Jahre auf eine Rennkarriere mit über 400 Starts zurückblicken. Seinen Einstand als Rennfahrer feierte er als zehnjähriger Knirps bei einem Gokart-Rennen. «Für den ersten Platz hat es damals nicht gereicht. Aber auf den zweiten habe ich es geschafft.» Danach hat sich Rosberg Junior durch diverse KartingKlassen und die Formel BMW Junior zur F3-Euroserie hochgedient. Jetzt richtet er seinen Blick auf die Formel 1. Rosberg ist nicht der einzige Rennfahrer, der seines Vaters Spur folgt. Der Engländer Damon Hill zum Beispiel ist Sprössling des zweifachen F1-Weltmeisters und GentlemenRacer Graham Hill. Rund 30 Jahre nach dem Triumph seines Vaters errang er 1996 den Formel-1-Weltmeistertitel. Im folgenden «MEIN VATER SETZT MICH UNTER DRUCK – ABER ER RESPEKTIERT MICH AUCH.» Nelsinho Piquet peilt 2004 den Titel der F3 British Championship an. FORMEL 1 Jahr wurde Hill von Jacques Villeneuve entthront, seinerseits Sohn der Formel-1Legende Gilles Villeneuve. Und neben Nico Rosberg versucht sich im Moment auch Nelsinho Piquet an einem Einstieg in die Königsklasse des Automobilrennsports. Wie Nico kommt Nelsinho aus prestigeträchtiger Familie. Piquet Senior hat sich dreimal den Formel-1-Weltmeistertitel geholt: 1981, 1983 und 1987. « Der Sohn eines Champions zu sein, hat aber nicht nur Vorteile. Schneide ich in einem Rennen nicht so gut ab, ist die Enttäuschung jeweils gross. Offensichtlich fällt es den meisten schwer, mich nicht mit meinem Vater zu vergleichen», gibt der 1985 geborene Brasilianer zu bedenken. Beide, Nelsinho und Nico, geben aber offen zu, von ihren Vätern zu profitieren. Sie formulieren das sogar recht ähnlich. Nelsinho Piquet: «Mein Vater fordert viel, aber er respektiert auch meine Leistung. Und er weiss, wann es keinen Sinn macht, noch mehr Druck auszuüben. Er weiss, um was es geht, und ich vertraue ihm absolut!» Nico Rosberg zum gleichen Thema: «Mein Vater setzt mich unter Druck, damit ich meine Prioritäten richtig setze. Das ist o.k. Vielleicht sogar vernünftig. Denn letztlich hilft es mir, mich weiterzuentwickeln.» Nur die Leistung zählt Wohin diese Entwicklung geht, ist noch nicht abzusehen. Denn Träume sind Schäume und Namen Schall und Rauch. Über Ruhm und Ehre und viele Millionen Dollar entscheiden in der Formel 1 nach wie vor Zehntelsekunden und nicht der Stammbaum – was die beiden F1-Anwärter im Dezember 2003 auch zu spüren bekamen. BMW Williams lud die beiden Weltmeistersöhne nämlich zu Testfahrten nach Jerez in Südspanien ein. Wenn Sir Frank auch festhielt, dass der Test vielleicht etwas zu früh in der Karriere der beiden stattgefunden habe, um wirklich aussagekräftig zu sein, so haben die Kids doch einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Ein direkter Vergleich der beiden ehrgeizigen Youngsters fällt wegen des launischen Wetters aber schwer. Ausserdem sind ihre Ausgangspositionen recht unterschiedlich. Nico Rosberg kommt aus der F3-Europaserie, Nelsinho Piquet aus der britischen F3-Championship. In der britischen F3 soll mit brettharten Reifen gefahren werden, weshalb Nelsinho nach eigenen Angaben den Grip der Formel-1-Reifen zu wenig ausgenutzt hat. Allerdings hat der etwa 900 PS starke Williams- BMW auch Nico Rosberg überrascht: «Ein Formel-1-Fahrzeug ist mit nichts anderem zu vergleichen. Motorenleistung, Beschleunigung, Bremsen, Einlenken – zwischen der Formel 1 und der F3 liegen Welten. Es ist schier unglaublich, wie schnell ein Formel-1-Fahrzeug abbremst. Bis man sich daran gewöhnt hat, bremst man 50 bis 60 Meter zu früh.» Trotz allem hat die beiden das Team von BMW Williams beeindruckt. Die Formel-1-Auguren zweifeln denn auch nicht daran, dass Nico und Nelsinho in absehbarer Zeit zum F1-Establishment zählen werden. «MEIN VATER HILFT MIR, MEINE PRIORITÄTEN RICHTIG ZU SETZEN.» Nico Rosberg fährt 2004 in der F3 Euroseries Championship mit. Fotos: BMW PressClub Wegbereiter für weitere Nachwuchspiloten Vorerst konzentrieren sich die beiden aber auf die nächste Saison in der F3. Nelsinho Piquet will die British Championship gewinnen, Nico Rosberg die Euroseries Championship. Erreichen beide ihr Ziel und zeigen konstant gute Leistungen, könnten sie ihr Formel-1-Talent schon bald unter Beweis stellen. Vielleicht bereiten sie damit sogar das Feld für weitere Nachwuchspiloten vor. Nicolas Prost, der 22-jährige Sohn des vierfachen F1-Weltmeisters Alain Prost, hat 2003 in der französischen Formel Campus den zehnten Platz im Gesamtklassement erreicht. Dieses Jahr wird er im «Playstation Junior Team Oreca» an der Formel Renault teilnehmen. Und Niki Laudas Sohn Matthias (23) könnte sich nach der Teilnahme an den World Series Light dieses Jahr einen Platz in der Formel 3000 erkämpfen. Mit ein bisschen Glück werden die alten Hasen in ein paar Jahren am Rand der Rennstrecken stehen und zuschauen, wie ihre Sprösslinge jene Duelle fortführen, die zu ihrer Zeit für Aufregung und Schlagzeilen sorgten. Ganz nach der Logik der französischen Erbmonarchie: Der König ist tot, es lebe der König. ❙ Credit Suisse Bulletin Spezial 13 DIE FORMEL 1 RUHT NIE. KAUM IST DIE SAISON VORBEI, BEGINNT DER TESTMARATHON. FORMEL 1 Die Pokerrunde am Streckenrand Foto: Sauber Motorsport AG Von Saison zu Saison mischen die Formel-1-Teams jeweils die Karten neu. Mit neuer Motorenpower, neuen Fahrern und einem neuen Windkanal hält auch Sauber Petronas ein paar Trümpfe in der Hand. Andreas Thomann, Redaktion Bulletin Auf dem Circuit de Catalunya erreicht der Lärm schon am Morgen die Dezibelwerte eines Interkontinentalflughafens. Nicht weniger als acht Teams haben sich an diesem Januartag im Norden von Barcelona eingefunden, um zu testen, was das Zeug hält. Einzig McLaren Mercedes und Minardi haben sich der Party nicht angeschlossen. 47 Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft scheint die Formel-1-Saison bereits lanciert. Ist sie im Prinzip auch, wenn man einmal davon absieht, dass die letzte gar nie richtig aufgehört hat. Denn in der Königsklasse des Motorsports gilt, was weiland schon der legendäre Sepp Herberger in die FussballZitatensammlungen diktierte: «Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.» Kaum haben die Boliden im Oktober – im Abschluss-Grand-Prix von Suzuka – zum letzten Mal die Zielflagge passiert, beginnt ein aufwändiges Testprogramm. Bis Jahresende jagen die Teams mit modifizierten Rennwagen über die Pisten des Südens und liefern den Tüftlern in den heimischen Entwicklungsabteilungen wertvolle Erkenntnisse. Inoffizieller «Wintermeister» war heuer das Team von BMW Williams mit 7925 Testkilometern, vor Jaguar mit 6969 Kilometern und Ferrari mit 6107, so die Berechnungen des Online-Portals f1total.com. Weil auch in der Formel 1 die Quantität nichts über die Qualität aussagt, widerspiegeln die Zahlen höchstens den Ehrgeiz oder die finanziellen Mittel eines Teams. Und den Hang von Motorsportjournalisten, alle möglichen und unmöglichen statistischen Daten zu erfassen und zu archivieren. Im Januar steigt dann allmählich der Puls von Teams, Fahrern und Fans. Aus den Garagen rollen die neuesten Kreationen der Formel-1-Schöpfer über den Laufsteg, meist im Rahmen von aufwändig inszenierten Shows mit hunderten von Journalisten und geladenen Gästen. Den Auftakt machte dieses Jahr das Team von BMW Williams – und lieferte gleich einen Paukenschlag. Während ein Laie gewöhnlich ausser den veränderten Sponsorenschriftzügen das neue Auto kaum vom letztjährigen unterscheiden kann, hat die eigenwillige Frontpartie des FW26 eine Sauber Petronas C23: Das ist neu Chassis | Der C23 ist deutlich kompakter ausgefallen als sein Vorgänger und besitzt daher auch eine bessere aerodynamische Effizienz. Motor | Zum ersten Mal dreht im Sauber der aktuelle Triebwerkstyp von Ferrari. Gemäss dem neuen Reglement muss für das ganze Rennwochenende mit dem gleichen Motor gefahren werden. Vorderradaufhängung | Die vorderen unteren Querlenker sind jetzt nicht mehr an zwei, sondern nur noch an einem zentralen Anlenkpunkt befestigt. Motorabdeckung | Wegen einer Reglementsänderung musste die Motorabdeckung in der Seitenansicht deutlich grösser werden. Heckflügel | Das neue Reglement schreibt statt drei nur noch zwei obere Elemente vor. Damit wird der maximale Abtrieb spürbar reduziert. Getriebe | Bisher hat Sauber ein eigenes Getriebe eingesetzt. Neu benutzt man das Siebenganggetriebe von Ferrari. neue Formensprache geschaffen: Die Nase ist sozusagen einem Loch gewichen. Weder der etwas später präsentierte Sauber Petronas C23 noch der Toyota TF104 oder der Jaguar R5 (warum haben Formel-1-Autos eigentlich so schlecht einprägsame Namen?) warteten mit ähnlich augenfälligen Innovationen auf. Was selbstverständlich nichts über deren Stärke aussagt, denn auffällig heisst nicht zwangsläufig auch schnell. Oder vielleicht doch? Ausgerechnet die beiden BMW -Williams-Piloten Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher fuhren am ersten grossen Test-Happening in Barcelona mit ihren neuen Ungeheuern die schnellste Runde. Was abermals zu relativieren ist, denn Testzeiten sind allenfalls dankbares Journalistenfutter für die Sauregurkenzeit. Weil die Wagen mit unterschiedlichen Tankfüllungen fahren, sind die Ergebnisse stark verzerrt. Selbstverständlich gibt keines der Teams diese Tankmengen bekannt, schliesslich will man ja die Gegner an der Nase herumführen – ein Teil des Nervenkriegs, der in dieser Phase schon voll im Gange ist. Crash-Festival steigert die Vorfreude In Barcelona konnte sich diese knisternde Atmosphäre zum ersten Mal entladen: Es krachte fast in jeder Kurve – was ganz nach dem Geschmack der Formel-1-Presse war. Endlich konnte man den auf Entzug stehenden Fans zu Hause wieder etwas Handfestes melden. Zum Beispiel, dass Mark Webber vor der Zielkurve seinen Jaguar zerlegte (zum Glück noch das letztjährige Modell). Oder dass die Jungfernfahrt des unbekannten Formel-3-Piloten Timo Glock nach 54 Runden jäh endete: mit einem abgebrochenen Rad und einer Stichflamme, die aus dem Heck seines Jordan schoss. Credit Suisse Bulletin Spezial 15 Auch verbal gabs den einen oder andern Crash. Ins Fadenkreuz der Gegner gerieten ausgerechnet die Leute von Sauber Petronas, gewöhnlich nicht bekannt für provokatives Benehmen. Dennoch brachte offenbar der neue C23 den Jordan-Chefdesigner, John McQuilliam, dermassen in Rage, dass er jegliche britische Zurückhaltung ablegte. Keine Eigenentwicklung, sondern eine blosse Kopie des letztjährigen Ferrari, schimpfte McQuilliam über den C23 . Sein Gegenspie- ler bei Sauber, der technische Direktor Willy Rampf, liess den Fehdehandschuh liegen. Schliesslich ist es für den Ingenieur aus Bayern keine Beleidigung, wenn seine Schöpfung dem Klassenbesten ähnelt. «Es war eine logische Entscheidung, sich dem Konzept des besten Autos im Feld anzunähern», gibt Rampf zu. Logisch, weil der Sauber in dieser Saison erstmals den identischen Motor wie die Italiener benutzt – in den vergangenen Jahren war es jeweils eine modifizierte Version des letztjährigen Aggregats. Vor allem aber sind die Hinwiler heuer auch mit einem Ferrari-Getriebe unterwegs. Verständlich, wenn bei so viel Eintracht zwischen Maranello und Hinwil die Gegner etwas nervös werden. Der Eindruck, Sauber lasse seine Rennwagen nun von Ferrari anfertigen, ist dennoch falsch. Was die Aerodynamik anbelangt, ist der C23 nach wie vor «Made in Hinwil». Dabei liessen die Zürcher Oberländer wie immer keinen Stein FÜR 70 MILLIONEN FRANKEN BAUTE SAUBER DEN ZURZEIT MODERNSTEN WINDKANAL. 16 Credit Suisse Bulletin Spezial Fotos: Sauber Motorsport AG FORMEL 1 auf dem andern. «Ausser den Radmuttern sind alle Bauteile neu», versichert Willy Rampf. Zwar ist der C23 kein revolutionärer Wurf. Doch die Unterschiede zum Vorgänger, so der Chefkonstrukteur, seien grösser, als es die äussere Form vermuten lasse. «Der C23 ist deutlich kompakter ausgefallen als der C22 und hat auch eine erheblich bessere aerodynamische Effizienz. Vor allem das Ferrari-Getriebe erlaubte den Bau eines sehr schlanken Hecks.» Neun Monate dauert bei Sauber die Entwicklung des neuen Wagens – der Startschuss fiel schon im vergangenen Mai. Rund 60 der knapp 300 Sauber-Angestellten sind im Prozess involviert. Und all das, um am Ende, wenns hoch kommt, eine Sekunde schneller im Kreis herum zu fahren. Damit unterstreicht die Formel 1 ein ökonomisches Gesetz, wonach jenseits einer gewissen Grenze der technische und finanzielle Aufwand im Vergleich zum Ertrag unverhältnismässig gross wird. Solange aber auch die Gegner diesen Aufwand betreiben, können die Hinwiler nicht hintanstehen. Im Gegenteil: Mit ihrem 70-Millionen-Franken teuren Windkanal haben sie ihrerseits die Flucht nach vorne ergriffen. Ende Dezember, nach einer zweijährigen Bauphase, ging das drei Gigawatt verschlingende Monstergebläse ans Netz. Damit erfüllte sich für Peter Sauber ein alter Traum: In Sachen Aerodynamik endlich mit den Besten im Feld gleichzuziehen, denn neben den Reifen, dem Motor und den Fahrern entscheidet das äussere Design über Top oder Flop in der heutigen Formel 1. Neuer Windkanal lässt keine Wünsche offen Rückkehrer: Sauber-Pilot Massa Üben bis zum Umfallen: SauberMechaniker simulieren in Valencia einen Boxenstopp. Das neue Bauwerk mit der eleganten Glasfassade entzückt nicht nur Architekturkritiker. Das Innere wartet mit allen technischen Schikanen auf, die ein Aerodynamikerherz zum Schlagen bringen: zum Beispiel ein Stahlband, das mit bis zu 300 km/h rotieren kann. Egal, wie speziell auch die Anforderungen auf der langen Liste von AerogroupManager Dirk de Beer waren: Im derzeit modernsten Windkanal der Formel 1 wurden sie erfüllt. Bevor de Beer jedoch das Maximum aus seinem neuesten Spielzeug herausholen kann, muss er es erst noch richtig kennen lernen. Dafür bleibt ihm nicht mehr viel Zeit. «Bereits Ende April, bei den ersten Europa-Rennen, wollen wir die ersten aerodynamischen Teile einsetzen, die hier im Windkanal getestet wurden.» Sauber hat auf die neue Saison hin nicht nur in High Tech, sondern auch in neues Humankapital investiert. Im Sauber-Cockpit sitzen diese Saison mit Felipe Massa und Giancarlo Fisichella zwei Fahrer, die darauf brennen, der Welt ihr rennfahrerisches Können zu beweisen. Felipe Massa ist trotz seiner 22 Jahre ein bekanntes Gesicht im Sauber-Lager. Bereits in der Saison 2002 fuhr der Brasilianer an der Seite von Nick Heidfeld für die Schweizer, um danach dem Routinier Heinz-Harald Frentzen Platz zu machen. Damals schüttelten viele Experten den Kopf über Peter Saubers Personalentscheidung, denn Massa gab ein vielversprechendes Formel-1-Debut. Doch im Nachhinein könnte sich der Wechsel zu Ferrari als kluger Schachzug des Patrons herausstellen. Denn womöglich ist der schnelle Felipe bei seinem Lehrjahr als Ferrari-Testfahrer ja zum Formel-1-Crack herangereift. Giancarlo Fisichella dagegen hat die Reifeprüfung in der Formel 1 schon längst absolviert. Der italienische Routinier bestreitet nunmehr seine neunte Formel-1-Saison (siehe Interview, S.18). «Fisico» war schon 3 emagazine liefert Bilder und Infos zum neuen Sauber-Windkanal. www.credit-suisse.com/f1 lange auf der Wunschliste von Peter Sauber, der den Römer zu den sechs besten Piloten im Feld zählt. Eine Kostprobe seines Könnens lieferte Fisichella letzte Saison, als er im nicht eben konkurrenzfähigen Jordan den GP von Brasilien gewann und damit seinen ersten Formel-1-Sieg verbuchte. Neuer Windkanal, neuer Motor, neue Top-Fahrer – die Sterne scheinen es gut zu meinen mit den Hinwilern. Ihren Status als Aussenseiter werden die tapferen Formel-1Genossen aber auch dieses Jahr nicht ablegen, zu ungleich sind die finanziellen Spiesse der einzelnen Teams. Mit den ebenfalls unabhängigen Teams von Jordan und Minardi steht Sauber Petronas einer Phalanx von sieben Werkteams gegenüber, die auf die geballte Finanzkraft der grössten Automobilkonzerne der Welt zählen können. Da ist es bereits ein Erfolg, wenn man – wie in den vergangenen drei Saisons – zwei oder mehr dieser vermeintlich übermächtigen Konkurrenten hinter sich lassen kann. Dass die Bäume in Hinwil so schnell nicht in den Himmel wachsen, davon sind auch die Buchmacher des Online-Wettbüros betandwin.com überzeugt: Die Chance, dass Sauber die Konstrukteurs-WM 2004 gewinnt, stufen sie als derart unwahrscheinlich ein, dass ein Spieler glatt das 300 fache seines Einsatzes zurückbekäme, sollte das Unmögliche trotzdem eintreffen. Zum Vergleich: Bei Jaguar-Cosworth beträgt der Faktor noch 100 , bei Renault 18. Und bei Ferrari lächerliche 2,2. ❙ Credit Suisse Bulletin Spezial 17 FORMEL 1 «Ich bin verliebt in den C23 » Er ist der Routinier im neuen südländischen Fahrerduo von Sauber. Giancarlo Fisichella fühlt sich in der neunten Formel-1-Saison wie ein guter Rotwein: mit jedem Jahr noch besser. Interview: Andreas Thomann, Redaktion Bulletin Sie als einen der besten Formel-1-Piloten. begann. Doch ich habe gelernt, mich auf meine eigenen Stärken zu konzentrieren. Stehen Sie nun unter einem erhöhten Erwar- Sähe die Rangliste in der Formel 1 anders tungsdruck? aus, wenn alle Fahrer mit dem gleichen Auto Ich fühle mich geschmeichelt durch die Worte von Peter Sauber. Wenn er mich so hoch einschätzt, steigert das nur meine Motivation, nicht aber den Erfolgsdruck. unterwegs wären? Bestimmt, obwohl Andreas Thomann Peter Sauber bezeichnet Giancarlo Fisichella man immer noch die gleichen zwei oder drei Namen an der Spitze antreffen würde. Wäre eine Formel 1 mit einem Einheitsauto nicht ein wünschenswertes Szenario? Nicht unbedingt. Es gibt schon viele solche Rennserien, und sie sind allesamt weniger spannend als die Formel 1. Unter Druck setzt Sie aber Ihr junger Teamkollege Felipe Massa. Wäre es eine Katastrophe für Sie, einmal hinter ihm zu liegen? Was gefällt Ihnen bei Sauber? Jeder italienische Rennfahrer hat wohl das «ICH DENKE IM RENNEN NIE AN EINEN UNFALL,» Giancarlo Fisichella, Sauber-Pilot Ein grosses Team mit einem ebenso grossen Teamgeist. Ziel, eines Tages im Ferrari-Cockpit zu sitzen. Ist für Sie dieser Traum nach der Vertragsverlängerung von Barrichello ausgeträumt? Den Traum, einmal für eines der drei Spitzenteams zu fahren, habe ich deshalb noch nicht aufgegeben. Immerhin fahren Sie mit dem aktuellen Ferrari-Motor. Wird er das Sauber-Team weiter nach vorne bringen als letzte Saison? Gibt es Unterschiede zu Jordan? Beide Teams arbeiten mit dem gleichen Erfolgswillen, doch beschreiten sie andere Wege, um ans Ziel zu kommen. Im vergangenen Jahr fuhr bei Sauber ein Nicht nur der Motor. Die gesamte Partnerschaft mit Ferrari ist wichtig, und ich bin sicher, dass sie uns voranbringen wird. Der schillernde Ire Eddie Jordan ist ein ganz deutsches Duo, dieses Jahr ein lateinisches. Heutzutage verlaufen Unfälle in der Formel 1 anderer Mensch als der nüchterne Schweizer Sind Südländer nicht nur im normalen meist viel glimpflicher als noch vor zehn Peter Sauber. Was schätzen Sie an Ihrem Leben, sondern auch auf der Rennstrecke Jahren. Fährt trotzdem manchmal die Angst neuen Chef? Als ich Peter im letzten Juli heissblütiger? Wahrscheinlich bringen wir traf, gab er mir gewisse Garantien. Bis jetzt hat er alles gehalten, was er mir versprach. Das hat mich beeindruckt. mehr Leidenschaft auf für gewisse Objekte. Zum Beispiel bin ich bereits verliebt in meinen neuen C23 … Haben Sie sich für die kommende Saison Was sind Ihre Stärken als Rennfahrer? mit im Cockpit? Ich denke nie an einen Unfall, wenn ich ein Rennauto fahre, so wenig wie andere Leute immer an Krankheiten oder Katastrophen denken. Das ist nicht meine Art. bereits ein Ziel gesteckt? Ja, besser abzu- Erfahrung ist sehr wichtig in der Formel 1, und davon habe ich eine Menge. Konnten Sie in der kurzen Zeit die Schweiz schneiden als 2003 . Letzte Saison brachten Sie mit dem Jordan Sie sind jetzt 31 und stehen in Ihrer neunten das Kunststück zustande, einen GP zu Formel-1-Saison. Wird ein Rennfahrer mit ich kenne Hinwil schon ziemlich gut … Werden Sie hierher ziehen? Ich glaube nicht. Ich bin erst gerade zurück nach Rom gezogen, in die Stadt, wo ich geboren bin und wo meine Familie und meine Verwandten leben. ist stark genug, um wertvolle WM-Punkte zu holen. gewinnen. Dürfen Ihre Fans also von einem jedem Jahr besser? Ja, genau wie ein guter ähnlichen Exploit im Sauber träumen? Rotwein. Wir müssen realistisch bleiben. Auf dem Papier ist der C23 kein Siegerauto, doch er Haben Sie ein Vorbild? Ayrton Senna war mein Lieblingsfahrer, als ich meine Karriere 18 Credit Suisse Bulletin Spezial schon etwas besser kennen lernen? Nun, Foto: Sauber Motorsport AG Dein Teamkollege ist immer auch dein erster Gegner, denn er fährt mit einem identischen Auto. Felipe ist ein sehr guter Fahrer, doch ich konnte auch Ralf Schumacher bei Jordan die Stange halten, genauso wie Jenson Button bei Benetton. STRECKEN TEAMS PILOTEN ALLES ZUR F1-SAISON 2004 Agenda 7. März AUSTRALIEN, MELBOURNE 21. März MALAYSIA, KUALA LUMPUR 4. April BAHRAIN, MANAMA 25. April SAN MARINO, IMOLA 9. Mai SPANIEN, BARCELONA 23. Mai MONACO, MONTE CARLO 30. Mai EUROPA, NÜRBURGRING 13. Juni KANADA, MONTREAL 20. Juni USA, INDIANAPOLIS 4. Juli FRANKREICH, MAGNY-COURS 11. Juli GROSSBRITANNIEN, SILVERSTONE 25. Juli DEUTSCHLAND, HOCKENHEIM 15. August UNGARN, BUDAPEST 29. August BELGIEN, SPA-FRANCORCHAMPS 12. September ITALIEN, MONZA 26. September CHINA, SCHANGHAI 10. Oktober JAPAN, SUZUKA 24. Oktober BRASILIEN, SÃO PAULO Team Ferrari Gegründet 1929 F1-Debüt 1950 Siege 168 Fahrer 1 Michael Schumacher, 2 Rubens Barrichello Hauptsponsor Marlboro Team BMW Williams 7. März 2004 GP Australien in Melbourne 2.7 260 5 5 282 2.4 115 3 280 6 3.0 210 5 4 2.4 170 6 290 1 29.0 s 2.8 200 5 5 1.5 275 6 290 Gegründet 1968 F1-Debüt 1977 145 4 Siege 112 130 2 Fahrer 3 Juan Pablo Montoya, 4 Ralf Schumacher Hauptsponsor HP Team McLaren Mercedes 2 = Gang | 220 = Speed (in km/h) | 2.4 = Fliehkraft (in g) Gegründet 1963 1 = Checkpoint | 29.0 s = Sektorzeit | 1.26.8 min = Rundenzeit F1-Debüt 1966 Siege 137 Streckenbezeichnung . . . . . . Albert Park Melbourne Fahrer 5 David Coulthard, 6 Kimi Räikkönen Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,303 km Hauptsponsor West Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Team Renault Gegründet 1977 F1-Debüt 1977 Siege 16 Fahrer 7 Jarno Trulli, 8 Fernando Alonso Hauptsponsor Mild Seven Team BAR Honda Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Gegründet 1998 Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1996 F1-Debüt 1999 Siege 0 Kurzbeschreibung Fahrer 9 Takuma Sato, 10 Jenson Button Weil Australien auf der südlichen Halbkugel liegt, Hauptsponsor Lucky Strike herrschen beim ersten GP des Jahres meist sommer- Team Sauber Petronas liche Temperaturen. Da die Rennwagen aber in Europa Gegründet 1970 bei eher winterlichen Bedingungen getestet werden, F1-Debüt 1993 überrascht Melbourne gelegentlich mit einer hohen Siege 0 Ausfallquote. Belastet werden auf dieser Strecke vor Fahrer 11 Giancarlo Fisichella, 12 Felipe Massa allen Dingen die Bremsen, denn vor vielen Kurven Hauptsponsor Petronas werden die Wagen aus sehr hohen Geschwindigkeiten Team Jaguar Racing abgebremst. Die Autos werden hier mit relativ wenig Gegründet 1997 Flügel gefahren und eher weich abgestimmt, da die F1-Debüt 2000 Rennstrecke an einigen Stellen Unebenheiten aufweist. Siege 0 Fahrer 14 Marc Webber, 15 Christian Klien Letzte Sieger Hauptsponsor HSBC 2003 . . . . . . . . . David Coulthard, McLaren Mercedes Team Toyota Gegründet 1999 F1-Debüt 2002 Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 4 (2001) Siege 0 Bester Schweizer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . — Fahrer 16 Olivier Panis, 17 Cristiano da Matta Hauptsponsor Panasonic Reiseinformationen Team Jordan Ford Touristikbüro: Victoria Tourism Gegründet 1981 Tel. +61 (0) 3 96 53 9777 F1-Debüt 1991 Fax +61 (0) 3 96 53 9733 Siege 4 Fahrer 18 Nick Heidfeld, 19 Giorgio Pantano Hauptsponsor Benson & Hedges Team Minardi Gegründet 1980 F1-Debüt 1985 Siege 0 Fahrer 20 Gianmaria Bruni, 21 Zsolt Baumgartner Hauptsponsor European Aviation www.credit-suisse.com/f1 DAS FORMEL-1-PORTAL DER CREDIT SUISSE 2.3 210 4 3 115 2 23.2 s 6 300 75 2 4 220 290 6 2.4 128 3 3 34.6 s 1.26.8 min Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307,574 km Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eben Grip-Niveau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61% 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 20 2001 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari «Auf Albert Park zu fahren, macht Spass. Leider sind die Bedingungen wechselhaft: Die Strecke ist am ersten Tag stets schmutzig. Mir gefallen besonders die Abschnitte, in denen man hart auf die Bremse treten muss.» Felipe Massa Credit Suisse Bulletin Spezial Teams und Fahrer FORMEL 1 21. März 2004 4. April 2004 25. April 2004 GP Malaysia in Kuala Lumpur GP Bahrain in Manama GP San Marino in Imola 25.1 s 1 2 2.7 105 4 255 39.6 s 1.37.3 min 3 1.8 105 2 279 5 296 6 4 174 285 2 32.6 s 2 199 4 4 2.0 210 6 290 2.2 130 3 2.3 90 2 6 290 6 302 6 296 2.3 160 4 120 2 1.7 140 3 300 6 105 2 2.5 125 3 3 210 2 33.2 s 2 1.9 100 2 107 2 99 3 33.4 s 1.24.7 min 3 2.8 200 262 5 5 270 4 2.4 240 4.1 240 3 2.7 115 4 240 4 266 5 4 2.3 200 260 4 3 171 4 242 4 3.0 195 2.0 115 2 3.0 180 5 18.1 s 1 300 6 5 202 290 6 2.2 90 2 2.3 130 3 6 300 2.4 220 4 107 2 2.3 260 4 317 6 96 2 3 2.2 120 Streckenbezeichnung . . . . . . . . . . . . . . Autodromo Streckenbezeichnung . . Sepang International Circuit Streckenbezeichnung. . . . . . . . . . . . . . . . . Bahrain Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,543 km . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . International Racing Circuit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Enzo e Dino Ferrari Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,417 km Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,933 km Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310,408 km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eben Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308,769 km Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305,609 km Grip-Niveau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Asphaltqualität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eben Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Grip-Niveau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60% Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64% Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1999 Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2004 Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1980 Sepang ist eine der abwechslungsreichsten Formel-1- Kurzbeschreibung Kurzbeschreibung Strecken. Neben langsamen Kurven finden sich vier, Der neue Rundkurs hat insgesamt 12 Kurven (5 links, Die Strecke trägt eine schwere Bürde. Hier starben die im dritten Gang durchfahren werden, vier weitere, 7 rechts) und bietet drei reelle Möglichkeiten zum 1994 Ayrton Senna und Roland Ratzenberger. Damals die im vierten Gang angegangen werden, und zwei sehr Überholen. Die steilsten Stellen weisen eine Steigung war die Strecke noch eine reine Hochgeschwindig- schnelle Kurven, bei denen der fünfte Gang eingelegt von 3,60% bzw. ein Gefälle von 5,60% auf. Die keitspiste. Nach dem Schicksalsjahr hat der Veranstalter wird. Weil der Kurs auch noch zwei lange Geraden Autos sind mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit das Autodrom entschärft. Nun gibt es vier langsame aufweist, die beide rund 800 Meter lang sind, wird das von 210 km/h unterwegs. «Bahrain ist eine gelungene Schikanen, die die Autos abbremsen – teilweise von Abstimmen der Autos zur Herausforderung: Einerseits Kombination aus langsamen und sehr schnellen über 300 km/h auf unter 100 km/h. Natürlich geht es darum, hohe Geschwindigkeit auf der Geraden, Kurven», so Juan Pablo Montoya. «Beim Grand Prix in beansprucht das die Bremsen enorm. Nicht anders gleichzeitig aber auch ausreichend Abtrieb für die der Wüste werden nicht nur die Fahrer, sondern auch als in Sepang oder Interlagos erschwert die Kombina- Kurven zu haben. Dank einer sehr breiten Strecke kann die Zuschauer voll auf die Rechnung kommen.» tion aus langsamen und schnellen Abschnitten die Kurzbeschreibung Abstimmung. man gut überholen. Reiseinformationen Letzte Sieger Ministry of Information – Tourism Affairs Letzte Sieger 2003 . . . . . . . . . Kimi Räikkönen, McLaren Mercedes Bab Al Bahrain 2003 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2002. . . . . . . . . . . . Ralf Schumacher, BMW Williams Tel. +973 211 199 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2001 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari Fax +973 229 757 2001 . . . . . . . . . . . . Ralf Schumacher, BMW Williams Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 4 (1994) Bester Schweizer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . — Bester Schweizer: Marc Surer . . . . . . . . . . . . 6 (1983) Reiseinformationen Reiseinformationen Touristikbüro: Kuala Lumpur Touristikbüro: Imola Tourism Tel. +60 (0) 3 293 51 88 Tel. +39 (0) 54 2 60 22 07 Fax +60 (0) 3 293 58 84 Fax +39 (0) 54 2 60 23 10 Credit Suisse Bulletin Spezial 21 Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 5 (2002) «Mir gefällt die Breite der Strecke – das «Ein Urteil ist schwierig, da ich die Strecke «Ein technischer Kurs, der alles von den Gegenteil von Monaco. Interessant sind die nur auf dem Papier kenne. Für die Formel 1 ist Bremsen abverlangt. Auch die Topographie Kurven, in denen man mittendrin bremsen die Expansion in neue Länder sicher gut. ist spannend: Man muss sehr schnell aus muss. Das erfordert ein gutes Feintuning der Das bringt neue Gesichter, neue Sponsoren der Tosa-Kurve fahren, um die Steigung von Bremsen und der Wagenbalance.» und womöglich auch mehr Wachstum.» Piratella in Angriff zu nehmen.» Felipe Massa Felipe Massa Felipe Massa 9. Mai 2004 23. Mai 2004 30. Mai 2004 GP Spanien in Barcelona GP Monaco in Monte Carlo GP Europa auf dem Nürburgring 217 4 255 4 290 6 4 248 2 112 217 3 2 88 3 200 2 136 4 255 168 3 2.8 250 200 3 6 2 88 4 240 2 120 6 272 3 200 120 2 4 225 72 2 109 3 296 5 6 312 4 2 4 210 112 180 4 170 2 55 225 4 255 6 4 225 3 152 2.6 100 2 2 120 2.0 280 6 300 6 2.4 140 3 2.1 100 2 4 210 210 4 290 6 4 264 3.3 240 5 2.7 140 3 5 280 2 64 2 72 40 1 6 264 6 305 2.4 112 2 4 200 6 300 2.3 120 2 1 64 2 = Gang | 220 = Speed (in km/h) | 2.4 = Fliehkraft (in g) 1 = Checkpoint | 23.6 s = Sektorzeit | 1.20.9 min = Rundenzeit Streckenbezeichnung. . . . . . . . Circuit de Catalunya Streckenbezeichnung . . . . . . . . . Circuit de Monaco Streckenbezeichnung . . . . Nürburg Grand Prix Kurs Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,627 km Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,340 km Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,148 km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305,256 km Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260,520 km Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308,863 km Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eben/rau Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . uneben Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rutschig Grip-Niveau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Grip-Niveau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Reifenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Reifenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58% Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41% Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54% Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Benzinverbrauch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . normal Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1991 Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1950 Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . 1951 (Nordschleife) Kurzbeschreibung Kurzbeschreibung Der «Circuit de Catalunya» ist sehr eben, dafür ist der Die verrückteste aller GP-Strecken stellt die Piloten Kurzbeschreibung Asphalt rau. Das wird zu einer Belastungsprobe für die auf eine harte Probe. Zu den Tücken des Kurses Nach schweren Unfällen haben die Streckenbetreiber Reifen. Die extrem lange Gerade verlangt möglichst zählen Bodenunebenheiten, Fahrbahnmarkierungen des Nürburgrings den Kurs stark verändert. Dadurch flache Flügel. Darum haben die Fahrer in den Kurven und unübersichtliche Kurven. Da ist Konzentration ging allerdings ein Teil des besonderen Charakters der gelegentlich Probleme, da ihr Auto in den langsamen gefragt, sonst ist der Ausflug in die Banden ruck, zuck so genannten «grünen Hölle» verloren. Geblieben Kurven zum Untersteuern neigt, beim Herausbeschleu- passiert. In Monaco fahren die Autos mit sehr viel sind hingegen die vielen Steigungen und Senkungen nigen dann wieder zum Übersteuern. Bodenfreiheit, damit sie auf den Unebenheiten nicht auf- und das generell unberechenbare Wetter in der Eifel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1984 (neue Strecke) setzen. Der Tunnel ist der schnellste Teil der Strecke, Letzte Sieger die Autos beschleunigen hier auf rund 300 km/h. Letzte Sieger 2003 . . . . . . . . . . . . Ralf Schumacher, BMW Williams 2003 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari Letzte Sieger 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . Rubens Barrichello, Ferrari 2001 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2003 . . . . . . . . . Juan Pablo Montoya, BMW Williams 2001 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 5 (2002) Bester Schweizer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . — 2002 . . . . . . . . . David Coulthard, McLaren Mercedes 2001 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 6 (2002) Bester Schweizer: Clay Regazzoni . . . . . . . . . 1 (1974) Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 3 (1996) Reiseinformationen Bester Schweizer: Clay Regazzoni. . . . . . . . . 2 (1979) Reiseinformationen Touristikbüro: Nürburgring Touristikbüro: Barcelona Tourism Tel. +34 (0) 93 304 34 21 Reiseinformationen Tel. +49 (0) 2691 302 620 Fax +34 (0) 93 304 31 55 Touristikbüro: Tourist Office oder + 49 (0) 2691 302 630 Tel. +377 (0) 92 16 61 16 «Ich liebe schnelle Kurven, weshalb mir «Monaco war zuerst ein Schock für mich. «Der neue Teil ist technisch anspruchsvoll Barcelona liegt. Die letzte Kurve vor der Ziel- Es ist Wahnsinn, mit diesem Tempo durch enge und interessant. Der Asphalt ist am Anfang geraden ist fantastisch, obwohl sie den Strassen zu fahren, eingezwängt zwischen und am Ende der Strecke verschieden, Nacken stark belastet. Speziell ist auch die Leitplanken. Auch der Tunnel hat es in sich: was vor allem bei wechselhaftem Wetter eine Campsa-Kurve, die man blind fahren muss.» zuerst Dunkelheit, dann grelles Tageslicht.» Herausforderung bedeutet.» Felipe Massa Felipe Massa Felipe Massa www.credit-suisse.com/f1 DAS FORMEL-1-PORTAL DER CREDIT SUISSE Credit Suisse Bulletin Spezial 22 Fax +377 (0) 92 16 60 01 FORMEL 1 13. Juni 2003 20. Juni 2004 4. Juli 2004 GP Kanada in Montreal GP USA in Indianapolis GP Frankreich in Magny-Cours 1 1.7 65 5 275 6 320 1.9 80 2 305 5 2 25.5 s 3 1.8 105 320 6 2.3 150 2 3 30.0 s 1.18.4 min 6 305 1.9 115 2 5 275 2.1 120 2 1.9 145 2 22.9 s 1 2 1.6 75 5 2.4 265 4 3.0 265 1.6 130 4 2.6 80 2 1.6 170 4 23.3 s 1 225 4 3 2.6 130 300 6 2 1.6 115 255 5 2 2.2 120 2 2.4 100 2 80 2 30.3 s 2 1.3 100 2.7 210 4 80 2 3.7 250 4 2.1 140 3 3 2.6 120 280 5 198 4 96 2 5 272 4 225 4 210 210 3 2 2.2 100 6 2.2 320 3 20.6 s 1.14.2 min 2 80 280 6 2.3 305 6 4 225 96 1 255 5 305 6 4 255 Streckenbezeichnung . . . . . Gilles Villeneuve Circuit Streckenbezeichnung . . . . . . . . . . . . . . Indianapolis Streckenbezeichnung . . . . . . . . . . Circuit de Nevers Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,361 km . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Motor Speedway Streckenlänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,411 km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,192 km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305,270 km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308,586 km Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wellig Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306,016 km Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sehr eben Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eben Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58% Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51% Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65% Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1978 Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1991 Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2000 Kurzbeschreibung Kurzbeschreibung Das Rennen in Montreal wird auf gesperrten öffentli- Kurzbeschreibung Der französische Kurs gehört zu den modernsten chen Strassen ausgetragen. Der Kurs verfügt über Der «Indianapolis Motor Speedway» hat den längsten Rennstrecken der Formel 1 und bietet einige «Schman- Passagen, welche die Fahrer mit Geschwindigkeiten Vollgasanteil unter den GP-Strecken. Im Innenfeld gibt kerln». Die Kurve «Grande Courbe» gehört zum Beispiel von rund 300 km/h passieren. Der Wechsel von es dann sowohl langsame wie auch schnelle Kurven, zu den schnellsten Kurven in der Formel 1 – sie wird schnellen Geraden und engen Schikanen fordert be- die – im Gegensatz zur Geraden und der Steilkurve – viel mit über 250 km/h durchfahren. Eine andere Art sonders die Bremsen. Abtrieb brauchen. Aus diesem Grund nehmen die Teams der Herausforderung bieten jene Kurven, in welche die einen niedrigeren Top-Speed auf der Geraden in Kauf, Fahrer völlig blind einlenken müssen, weil sie so um im Infield über genügend Abtrieb zu verfügen. unübersichtlich sind. Der sehr ebene Belag lässt eine Letzte Sieger geringe Bodenfreiheit zu. Das wiederum sorgt dafür, 2003 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari Letzte Sieger dass die F1-Boliden sehr gut in den schnellen Kurven 2001 . . . . . . . . . . . . Ralf Schumacher, BMW Williams 2003 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari liegen. Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 4 (2001) Bester Schweizer: Clay Regazzoni . . . . . . . . . 3 (1979) 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . Rubens Barrichello, Ferrari 2001 . . . . . . . . . . Mika Häkkinen, McLaren Mercedes Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 3 (2003) Reiseinformationen Bester Schweizer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . — Touristikbüro: Tourism Information Tel. +1 (0) 514 873 2015 Letzte Sieger 2003 . . . . . . . . . . . . Ralf Schumacher, BMW Williams 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2001 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari Reiseinformationen Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 4 (1994) Touristikbüro: Indianapolis Bester Schweizer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . — Tel. +1 317 232 88 60 Reiseinformationen Touristikbüro: Tourist Office Nevers Tel. +33 (0) 386 68 46 00 Credit Suisse Bulletin Spezial 23 Fax +33 (0) 386 68 45 98 «Nicht unbedingt mein Favorit. Die Haar- «Ein legendärer Kurs, den ich dieses Jahr «Eine schöne Strecke, aber auch eine, in nadel ist die Schlüsselstelle. Man kann zum ersten Mal fahren werde. Sehr technisch, der die Reifen stark belastet werden. Die dort entweder überholen oder zumindest Zeit mit langsamen Kurven im Innern des Beschleunigung des Autos ist wichtig wegen gewinnen für ein Überholmanöver in der Circuit, die auf dem Papier sehr interessant der engen Haarnadelkurve und ein paar folgenden Geraden.» aussehen. Mal sehen ...» weiteren langsamen Kurven.» Felipe Massa Felipe Massa Felipe Massa 11. Juli 2004 25. Juli 2004 15. August 2004 GP Grossbritannien in Silverstone GP Deutschland Hockenheim GP Ungarn in Budapest 4 2.8 210 5 250 1.5 80 2 4 240 3.2 195 4 5 1.9 250 6 280 1.6 120 2 185 4 1.5 105 3 6 290 225 5 2 2.0 100 3.5 255 5 4 2.4 145 3 21.7 s 1.25.7 min 36.1 s 2 4 2.4 240 2 1.8 90 2.6 140 3 1.9 160 4 4 2.9 220 2.5 250 5 128 3 217 4 88 2 128 3 96 2 1 27.9 s 6 315 3 136 300 6 6 305 5 3.5 240 3 2.8 180 96 2 4 193 225 4 3 3.2 150 6 2.5 275 6 280 6 296 255 4 128 3 136 2 2 = Gang | 220 = Speed (in km/h) | 2.4 = Fliehkraft (in g) 1 = Checkpoint | 27.9 s = Sektorzeit | 1.25.7 min = Rundenzeit Streckenbezeichnung . . . . . . . . . . . . . . Silverstone Streckenbezeichnung . . . . . . . . . . Hockenheimring Streckenbezeichnung . . . . . . . . . . . . . Hungaroring Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,141 km . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Baden-Württemberg Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,381km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,574 km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308,355 km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306,663 km Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eben Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306,458 km Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . staubig Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eben Grip-Niveau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Grip-Niveau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60% Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61% Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61% Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1950 Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . normal Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1986 Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1970 Kurzbeschreibung Kurzbeschreibung Silverstone ist im Verlauf der Zeit immer weiter verbes- Kurzbeschreibung Der Hungaroring ist ähnlich kurvig wie der Kurs in sert worden. Die Kurvenpassage «Beckett’s» ist eine der Eine Stimmung wie im Fussballstadion. Mit seinem Vor- Monte Carlo. Insgesamt ist die Strecke dadurch recht aussergewöhnlichsten Kurven der Formel 1 und lässt gänger hat der neue Hockenheimring bis auf das Moto- langsam. Die Autos werden mit viel Flügel gefahren, sich mit über 200 km/h durchfahren. Die interessante drom nichts gemein. Verschwunden sind die langen die Federung ist eher weich eingestellt, um aus den Kurvenkombination lässt mehrere Ideallinien zu. Das Hochgeschwindigkeitsgeraden im Wald, stattdessen Kurven gut beschleunigen zu können. macht sie Runde für Runde zu einer Herausforderung laden zahlreiche Kurven geradezu zu Überholmanövern für die Piloten. Der Asphalt in Silverstone ist relativ ein, was die Piste auf Anhieb bei den Fahrern sehr Letzte Sieger eben und bietet gute Haftung, ohne die Reifen stark beliebt machte. 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . . Fernando Alonso, Renault zu beanspruchen. 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . Rubens Barrichello, Ferrari Letzte Sieger Letzte Sieger 2003 . . . . . . . . . Juan Pablo Montoya, BMW Williams 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . Rubens Barrichello, Ferrari 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2001 . . . . . . . . . . . . Ralf Schumacher, BMW Williams 2001 . . . . . . . . . . Mika Häkkinen, McLaren Mercedes Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 5 (2001) 2001 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 3 (1997) Bester Schweizer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . — Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 5 (2000) Reiseinformationen Bester Schweizer: Clay Regazzoni. . . . . . . . . 2 (1979) Touristikbüro: Budapest Bester Schweizer: Clay Regazzoni . . . . . . . . . 1 (1974) Tel. +36 (0) 1317 98 00 Reiseinformationen Touristikbüro: Hockenheim Touristikbüro: Northampton Tourism Tel. +49 (0) 6205 210 Tel. +44 (0) 1604 622 677 Fax +49 (0) 6205 21990 Fax +36 (0) 1317 96 56 «Stowe, Beckett’s, Bridge: Silverstone bietet «Anders als Silverstone ist Hockenheim vor «Ungarn ist fast wie eine Gokart-Bahn: viele technische Leckerbissen – ob schnelle Wind geschützt. Der alte Kurs mit den langen Klein und sehr schwierig zum Überholen. Kurven oder Passagen, in denen man stark Geraden gefiel mir allerdings besser. Dafür ist Daher ist es extrem wichtig, im Qualifying gut auf die Bremse stehen muss. Das Wetter sorgt das Setup für das Auto einfacher geworden.» abzuschneiden; im Rennen selbst kann man oft für zusätzliche Aufregung im Cockpit.» Felipe Massa kaum noch Plätze gutmachen.» Felipe Massa www.credit-suisse.com/f1 DAS FORMEL-1-PORTAL DER CREDIT SUISSE Felipe Massa Credit Suisse Bulletin Spezial 24 Reiseinformationen FORMEL 1 29. August 2004 12. September 2004 26. September 2004 GP Belgien in Spa-Francorchamps GP Italien in Monza GP China in Schanghai 3.0 150 3 250 4 2.5 200 4 2.5 170 3 3 30.2 s 1.52.2 min 2 51.0 s 2 2.5 115 300 6 275 4 5 280 6 2.5 315 2.8 140 3 248 4 344 6 4 3.3 240 2 90 5 280 4 2.8 180 6 320 3 3.0 160 6 330 2 107 2 1.2 100 6 291 2 102 6 330 26.1 s 1 2 2.5 115 5 266 2 28.7 s 2.6 220 4 6 300 5 3.5 275 234 4 305 6 2.9 180 340 4 6 6 3.5 305 2 3.0 60 2.3 300 5 28.8 s 1.23.6 min 3 3 3.3 155 6 340 6 4.0 290 140 4 2 91 2.2 155 4 181 3 250 4 6 3.5 290 181 3 284 6 2 88 3 2.5 170 1 31.0 s 3.5 170 3 6 326 3 3.5 140 4 249 Streckenbezeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . Circuit Streckenbezeichnung . . . . . . . Autodromo di Monza Streckenbezeichnung . . . . . . . . . . Shanghai Circuit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . de Spa-Francorchamps Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,793 km Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,451km Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,973 km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306,720 km Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305,256 km Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306,812 km Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eben Asphaltqualität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wechselhaft Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Reifenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . sehr hoch Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71% Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63% Benzinverbrauch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Benzinverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . k.A. Benzinverbrauch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1950 Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2004 Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1950 Kurzbeschreibung Kurzbeschreibung Kurzbeschreibung Der Hochgeschwindigkeitskurs von Monza begünstigt Schanghai, neben Bahrain der zweite Neuzugang im Der Ardennenkurs «Circuit de Spa-Francorchamps» ist Autos mit hohem Top-Speed und solche, die beim Rennkalender, ist ebenfalls ein Entwurf von Hermann mit fast sieben Kilometern Länge der längste Kurs Überfahren der hohen Randsteine in den Schikanen Tilke. Der Streckenarchitekt strebte eine gute im Kalender und einer der anspruchvollsten dazu. Die wenig Zeit verlieren. Die eingebauten Schikanen Mischung aus schnellen und langsamen Kurven an. Kombination aus sehr schnellen Kurven und Schikanen sollen das Tempo der Boliden drosseln, was zu einer Die Strecke hat die Form des chinesischen Schrift- sowie der Senke «Eau Rouge» machen das Fahren starken Beanspruchung der Bremsen und Reifen führt. zeichens «Shang», was so viel wie «Erfolg» bedeutet. für alle Fahrer zu einer echten Herausforderung. Auf Die letzte Kurve vor Start und Ziel, die «Parabolica», Durch die mit 14 Kurven (7 links, 7 rechts) bestückte Grund seiner Länge ist das Auto nicht leicht auf verlangt eine strikte Einhaltung der Ideallinie, damit Strecke fahren die Autos mit einem Durchschnitts- den Kurs abzustimmen. Regen ist in Spa nichts Unge- ausreichend «Schwung» vorhanden ist für die mit weit tempo von 205 km/h. wöhnliches, was für zusätzliche Spannung sorgt. über 300 km/h gefahrene Start-Ziel-Gerade. Letzte Sieger Letzte Sieger Shanghai Spring International Travel Service 2003. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . kein Rennen 2003 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari Tel. (86-21) 62520000 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . Rubens Barrichello, Ferrari Fax (86-21) 62523734 2001 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2001 . . . . . . . . . Juan Pablo Montoya, BMW Williams Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 3 (1998) Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 3 (1995) Bester Schweizer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . — Bester Schweizer: Clay Regazzoni . . . . . . . . . 1 (1976) Reiseinformationen Reiseinformationen Touristikbüro Touristikbüro: Monza, private Vermittlung Tel. +32 (0) 87/79 53 53 Tel./Fax +39 (0) 39 32 32 22 Fax +36 (0) 87/79 53 54 Touristikbüro: Mailand Reiseinformationen Tel. +39 (0) 2 72 52 43 00 Credit Suisse Bulletin Spezial 25 Fax +39 (0) 2 72 52 43 50 «Ich liebe den Ardennenkurs, die Nummer 2 in «Monza bietet mit seinen langen Geraden «Ich freue mich darauf, erstmals in China meiner Hitparade. Ein sehr tückischer Circuit. Platz zum Überholen. Technisch ist es wohl zu fahren. Nach allem, was ich gehört habe, Die ‹Eau Rouge› ist vielleicht die spektakulärste der einfachste Kurs, doch das Gefühl, auf verlangt die Strecke alles ab. Und die Kurve überhaupt. Spa bietet alles, was ein 360 km/h zu beschleunigen, ist einmalig. Und chinesischen Fans sollen sehr heissblütig Fahrerherz begehrt. Da steigt das Adrenalin.» die Tifosi sorgen stets für gute Stimmung.» sein.» Felipe Massa Felipe Massa Felipe Massa FORMEL 1 10. Oktober 2004 24. Oktober 2004 GP Japan in Suzuka GP Brasilien in São Paulo 1 1.3 65 4 2.7 180 2.4 280 6 3 2.3 140 2.1 130 3 1.3 65 2 3.6 272 6 1 18.8 s 3.2 155 3 6 290 2.8 190 4 2 2.3 130 1 32.5 s 4 2.6 220 1.5 100 2 6 315 315 6 42.7 s 2 6 300 5 255 3 20.6 s 1.35.8 min 5 255 4 2.8 230 195 4 37.8 s 2 3.1 210 4 2.2 145 3 5 280 1.5 75 1 3 2.6 140 3.4 195 4 305 6 2 2.1 100 6 290 2.1 265 5 2.1 280 6 3 17.5 s 1.14.1 min 2 = Gang | 220 = Speed (in km/h) | 2.4 = Fliehkraft (in g) 1 = Checkpoint | 26.1 s = Sektorzeit | 1.23.6 min = Rundenzeit Streckenbezeichnung. . . . . . . . Suzuka International Streckenbezeichnung . . . . . . . . . . . . . . Autodromo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Racing Course . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jose Carlos Pace, Interlagos Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,807 km Streckenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,309 km Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Rundenanzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307,573 km Renndistanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305,909 km Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eben Asphaltqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wellig Grip-Niveau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Grip-Niveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Reifenmischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . weich Reifenverschleiss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mittel Reifenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Bremsenverschleiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62% Vollgasanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60% Benzinverbrauch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hoch Benzinverbrauch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gering Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1987 Streckendebüt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1973 Kurzbeschreibung Kurzbeschreibung Suzuka ist eine der anspruchsvollsten Strecken. Das «Autodromo Jose Carlos Pace» setzt sich aus Langsame Kurven wechseln sich mit schnellen ab, und einem sehr schnellen und einem sehr langsamen die S-Kurven zu Beginn erfordern die strikte Einhaltung Streckenabschnitt zusammen. Wie in Malaysia erschwert der Ideallinie. Gerät man hier daneben, geraten auch dies die Abstimmung der Autos. Starke Unebenheiten die folgenden Kurven nicht mehr richtig. erfordern ein weich abgestimmtes Fahrwerk. Die Teams suchen einen Kompromiss, um einerseits mit Letzte Sieger möglichst wenig Flügel auf den Geraden schnell 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . Rubens Barrichello, Ferrari genug zu sein, andererseits genügend Abtrieb für die 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari engen Kurven zu haben. 2001 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 6 (1999) Bester Schweizer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . — Reiseinformationen Letzte Sieger 2003 . . . . . . . . . . . . Giancarlo Fisichella, Jordan Ford 2002 . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schumacher, Ferrari 2001 . . . . . . . . . David Coulthard, McLaren Mercedes Touristikbüro: Suzuka Beste Platzierung Sauber Petronas . . . . . . . . 3 (2001) Tel. +81 593 82 90 20 Bester Schweizer: Clay Regazzoni. . . . . . . . . 2 (1974) Fax +81 593 82 03 04 Touristikbüro: Osaka Reiseinformationen Tel. +81 663 05 33 11 Touristikbüro: Official Tourismo São Paulo Fax +81 663 05 34 06 Tel. +55 (0) 11 239 58 22 «Meine Lieblingsstrecke, mit vielen «Man muss fit sein im Nacken, denn man technischen Passagen und einigen Berg- und fährt im Gegenuhrzeigersinn. Zudem gibt es Talfahrten. Einen Schönheitsfehler gibts ein paar lange und schnelle Kurven. Wegen trotzdem: Meine Lieblingskurve, die 130R, der unebenen Piste erhält der Fahrer viele wurde aus Sicherheitsgründen modifiziert.» Schläge. Dennoch liebe ich meinen Heim-GP.» Felipe Massa Felipe Massa www.credit-suisse.com/f1 DAS FORMEL-1-PORTAL DER CREDIT SUISSE Credit Suisse Bulletin Spezial 26 Fax +55 (0) 11 605 62 55 FORMEL 1 www.credit-suisse.com/f1 Die Formel-1-Website von Credit Suisse emagazine setzt Tempo-Freaks ins Bild. www.credit-suisse.com/f1 bietet während der Formel-1-Saison aktuelle News und Hintergrundinformationen rund um den Formel-1-Zirkus, mit Fokus auf das Team von Sauber Petronas. Chat Ein Live-Chat bringt Sauber-Fans in Tuchfühlung mit den beiden Piloten Giancarlo Fisichella und Felipe Massa. Den genauen Termin finden Sie auf der Website. G. Fisichella (rechts), F. Massa Bilder Diashows erlauben einen Blick hinter die Kulissen der Formel 1. Bisher erschienen: Sauber-Fabrik in Hinwil, Windkanal, GP-Vorbereitungen, Trainingsalltag. Sauber-Windkanal Videos Videointerviews zeigen die Exponenten des Teams von Sauber Petronas: Peter Sauber, Willy Rampf, Giancarlo Fisichella, Felipe Massa. Peter Sauber Facts Regelmässige Artikel informieren über das Formel-1-Business, das technische Wettrüsten und natürlich das Geschehen auf dem Rennplatz. Fotos: Schlegelmilch Photographie, Mathias Hofstetter Vorderachse Screensaver Ein exklusiver Screensaver liefert täglich mehrere Formel-1Artikel direkt auf den Computer. Die News stammen von einem der führenden Formel-1-Portale. C23 auf Testfahrt Wettbewerbe emagazine verlost mehrmals während der Saison OriginalMerchandisingartikel von Sauber Petronas: Caps, T-Shirts, Rucksäcke, Regenschirme etc. Original Sauber-Cap Credit Suisse Bulletin Spezial 27 Grosser Formel-1-Wettbewerb Attraktive Preise zu gewinnen! 1. Preis 2. Preis VIP-Wochenende am GP von Deutschland in Hockenheim (23. bis 25. Juli 2004 ) für zwei Personen. Dieses exklusive Wochenende beinhaltet Tribünenplätze, Führung durch das Fahrerlager, Besuch der Sauber-Garage, Merchandising-Artikel, Doppelzimmer für zwei Nächte sowie Transfers vom Hotel zur Rennstrecke und zurück (exklusive Anreise). Ein Tagesbesuch an einem Sauber-Petronas-Testtag für zwei Personen in Europa im Herbst 2004 (inkl. Anreise). 3. Preis 1 VIP-Set mit Tasche, T-Shirt, Fahrercap und vielem mehr. Einsendeschluss: 2. Juni 2004 Unter www.credit-suisse.com/f1 können Sie an diesem Wettbewerb teilnehmen. Erleben Sie die Formel-1-Saison 2003 noch einmal im Rückblick: Emotionen, Spannung, sportliche Höhepunkte und Niederlagen. Das offizielle F1Jahrbuch 2003 mit einem Vorwort von Bernie Ecclestone bietet auf 384 Seiten Einblick in die spannende Welt der Formel 1 und ihrer Akteure. Bestellen Sie Ihr Exemplar (mit Hardcover) unter www.credit-suisse.com/f1 zum Vorzugspreis von CHF 49.– und sparen Sie CHF 26.–. Das Angebot ist gültig solange Vorrat. SAUBER PETRONAS Fanartikel-Spezialangebot Bulletin-Abonnement bulletin Das Magazin der Credit Suisse | www.credit-suisse.com/bulletin | Nr. 1 | Februar/März 2004 Poloshirt in Navyblau mit den Logos von Sauber und den drei Hauptsponsoren sowie ein Fahrercap von Giancarlo Fisichella oder Felipe Massa. Bestellen Sie sich jetzt Ihr Poloshirt (verfügbar in den Grössen S, M, L, XL) und das Fahrercap Ihrer Wahl zum Package-Preis von CHF 85.– direkt über www.credit-suisse.com/f1. Gegenüber der Einzelbestellung sparen Sie CHF 20.–. Das Angebot ist gültig solange Vorrat. 28 Credit Suisse Bulletin Spezial Oswald J. Grübel «Die KMU sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft» Automobilindustrie Mit neuen Modellen den Verkaufsmotor ankurbeln Formel 1 Sauber im Aufwind Mobilität Warum wir trotzdem in die Ferne schweifen Interessieren Sie sich neben der Formel 1 auch für wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Themen? Dann abonnieren Sie Ihr eigenes – kostenloses – Bulletin direkt unter www.creditsuisse.com/shop. Das Bulletin erscheint fünfmal jährlich in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch. Fotos: Thomas Kern, Schlegelmilch Photography, Mathias Hofstetter JAHRBUCH DER FORMEL 1 Saison 2003 FORMEL 1 Die Rennbahn Von Milena Moser Weihnachten ist in meinem Haus immer eine eher testosteronlastige Angelegenheit: Meine beiden Söhne sind da, ihre beiden Väter, davon der eine extra aus der Schweiz angereist, und die eine oder andere «lost soul » (warum das auch immer Männer sind? An sich eine interessante Frage, hat aber mit unserem Thema wenig zu tun). Dieses Jahr mein Nachbar Jack, ein ehemaliger Soldat der US Marines, im akkurat gebügelten Hemd. Er ist wegen der Weihnachtslieder gekommen, vor allem dem Tannenbaum, den ihm seine deutschstämmige Grossmutter immer vorgesungen hat. Dann ein verirrter Franzose, der jahrelang auf ein einsames und vermutlich verregnetes Schloss in der Bretagne aufpasste und eines Tages beschloss, die Indianer kennen lernen zu wollen, und der aus unerfindlichen Gründen in San Francisco hängen geblieben ist. Wo es gar keine Indianer gibt. Der Schinken im Brotteig braucht ungefähr drei Stunden länger als geplant, und so werden erst einmal Geschenke ausgepackt, das grösste zuerst und das ist: die Autorennbahn. Und das Ende jeder Weihnachtstradition. Vergessen der Schinken, der Tannenbaum, die anderen Geschenke, jetzt muss die Bahn aufgebaut werden. Schwarze Streckenteile, Männerbeine überall, nur der Kleine, der rechtmässige Besitzer der neuen Bahn, hat sich zurückgezogen, um in Ruhe Legos zusammenzustecken. Möbel werden verrückt und unausgepackte Geschenke im Flur gestapelt, sogar der Christbaum muss weichen, der immer noch unbesungene Tannenbaum. Kompliziert zieht sich die glänzend schwarze Spur um Sofabeine und unter Regalen hindurch. Es ist eine grosse Bahn, «1:24 », ruft jemand, das heisst, glaube ich, dass sie nur 24-mal kleiner ist als eine richtige Rennbahn im richtigen Leben. Und wie eine richtige Rennbahn hat sie Kurven und Steigungen – «nicht wie eure», schnauzt jemand Jack an, der gar nichts gesagt hat, aber als Amerikaner die Tradition vertritt, Autos nur blöd im Kreis fahren zu lassen. Das heisst dann Nascar und hat mit Formel 1 nichts zu tun, lass ich mir von den Europäern erklären. Nascar ist lahm – und das erklärt wohl auch, warum es NascarFahrer sind, die für Viagra werben … Die Männer stiefeln, knien, legen sich auf den Bauch. Es herrscht keine Einigkeit. Weder beim Aufbauen der Bahn noch beim Laufenlassen der erstaunlich realistischen, 24-mal verkleinerten Rennautos – von denen nur zwei mitgeliefert worden sind. Die Väter balgen sich um die Fernbedienung, der Grosse bringt mit seinen bootformatigen Turnschuhen die Strecke zum Einstürzen, Jack droht mit seinem Gehstock und dem Franzosen hat sich der Indianerzopf gelöst. Dann stellt sich heraus, dass Thomas, der Rennbahn-Schenker, diese bereits seit Mitte November in seinem Büro aufgebaut hatte. «Unfair», schreien die anderen und schliessen ihn vom Rennen aus. Ich nehm ihm die Fernbedienung ab. «Was, du??» Ich drücke auf den Knopf. Das Auto schiesst aus der Kurve und verschwindet unter dem Bücherregal. Aufjaulen, vierstimmig. «Mit Gefüüüüüüühl», schreien die Herren. Einer fischt das Auto hervor. Jack, neben mir auf ein Kissen gelehnt, das kaputte Bein ungeschickt ausgestreckt, setzt sein Auto an den Start. «Achtung, fertig, los!» Und ich drücke den Knopf diesmal mit Gefühl, mit viel Gefühl, mit mehr Gefühl, als ich in mir wusste. Mein Auto saust los, selbstsicher in die Kurven, unter der Couch hindurch, Jack fällt zurück, «mein Bein», ruft er, «Neustart», ruft er, aber ich höre nicht hin, ich jage und jage meine Karre durch die Stube, am Ende muss man mir die Fernbedienung mit Gewalt entwenden. Irgendwann im Januar wurde die Rennbahn dann wieder abgebaut und zurück ins Büro geschafft, das viermal so gross ist wie meine Stube. Ich habe einen Schlüssel. Manchmal geh ich da heimlich hin und lasse die Autos rasen. So ein, zwei Mal am Tag … ❙ Milena Moser wurde nicht als Rennautokolumnistin bekannt, sondern als «Königin der Schlampenliteratur». Diese Auszeichnung erwarb sich die 40-jährige Zürcher Schriftstellerin mit ihren originellen, rotzfrechen Werken «Die Putzfraueninsel» (1991), «Das Schlampenbuch» (1992) und «Blondinenträume» (1994). Entsprechend führt sie auf ihrer Internet-Homepage www.milenamoser.com eine amüsante und interessante «Schlampenseite». Seit 1998 lebt Milena Moser mit ihren zwei Kindern in San Francisco. Dort handeln denn auch ihre beiden neusten Romane: «Bananenfüsse» (2001) und «Sofa, Yoga, Mord» (2003). Milena Moser wird künftig als Kolumnistin für das emagazine (www.credit-suisse.com/ emagazine) über das Leben in der Zürcher Partnerstadt berichten. Credit Suisse Bulletin Spezial 29 DIE VERHANDLUNGEN ORIENTIERTEN SICH ENG AM RENNGESCHEHEN: SIE DREHTEN SICH VOR ALLEM IM KREIS. FORMEL 1 Knapp am Crash vorbei Noch Ende Jahr stand die Formel 1 nahe am Abgrund. Die fünf grossen Autohersteller drohten mit einer eigenen Rennserie. Inzwischen haben die Formel-1-Barone den Kuchen neu aufgeteilt. Seither herrscht wieder Eintracht im Reich von Bernie Ecclestone. Elmar Brümmer, Formel-1-Journalist Super Plus heisst das Normbenzin, das die 900-PS-Boliden antreibt. Doch der wahre Treibstoff im Milliardengeschäft der Formel 1 ist ein kompliziertes Gemisch aus Geld, Macht und Emotionen. Explosionsgefahr inbegriffen, jedenfalls bis vor wenigen Wochen. Die Einzigartigkeit, die sich die Königsklasse gut ein halbes Jahrhundert lang bewahrt hatte, drohte trotz allen Erfolgs (oder gerade deswegen) verloren zu gehen. Für den Silvesterabend 2003 stand die Spaltung an. Doch der vorausgegangene Weihnachtsfrieden wirkte offenbar beschwichtigend auf die Rivalen neben der Rennbahn – das Rennen um die Macht und die Publikumsgunst zwischen Vermarktern, Geldgebern und der Autoindustrie endete doch noch mit einem Gentlemen’s Agreement. Für die Teams gibt es mehr Geld, für die Hersteller mehr Mitspracherecht, die Banken sehen eine Zukunft, Bernie Ecclestone behält sein Amt – und für den Fan ändert sich eigentlich nichts. Ausser, dass er jetzt weiss, wem die Formel 1 gehört. Viel Rauch um nichts? Das kann man angesichts von mehreren Milliarden Euro Umsatz des Grand-Prix-Geschäfts nicht sagen. Foto: Schlegelmilch Photography Alle wollen nur das Beste – für sich Seit dem Frühjahr 2001 hatten die Formel-1Rädelsführer darum gerungen, wer künftig was zu sagen hat – und vor allem: wer was verdient. Am Verhandlungstisch: Bernie Ecclestone, Berufsbezeichnung «Zampano», die Automobilhersteller BMW , DaimlerChrysler, Fiat, Ford und Renault sowie die Banken, die den Nachlass von Leo Kirch verwalten, dem ehemaligen Mehrheitsaktionär der Vermarktungsrechtegesellschaft SLEC . Die Verhandlungsrunden orientierten sich eng am Renngeschehen, sie drehten sich vor allem im Kreis. Kein Wunder, nahm doch jede Partei für sich in Anspruch, nur das Beste zu wollen. Für den Sport natürlich, aber selbstverständlich auch für sich. Nach aussen hin blieb die Wortwahl weitestgehend höflich, von gezielten verbalen Frontalangriffen abgesehen. Doch das von wechselseitigen Drohgebärden geprägte Klima wurde zunehmend unerträglicher. Der Verhandlungsfluss verlief zäh, beschleunigte allerdings genau das Gegenteil der ursprünglichen Zielsetzung, nämlich für eine gefestigte sportliche und wirtschaftliche Zukunft der Formel 1 zu sorgen. Die Zuschauer als emotionale Aktionäre waren ebenso verunsichert wie potenzielle Sponsoren. Vor allem, nachdem die fünf Autokonzerne sich offiziell zur Holding Grand Prix World Championship (GPWC) zusammengeschlossen hatten. Von da an konnte von einer «Piratenserie» keine Rede mehr sein, die Gegen-Formel wurde zum realen Schreckgespenst. Die Gründer der Revolutionsbewegung formulierten in ihrem Grundsatzpapier gestakst den Anspruch auf die «alleinige Inhaberschaft» und das «Betreiben eines neuen Wettbewerbs». Bis spätestens zum Jahre 2008 sollte diese Konkurrenzveranstaltung etabliert sein – es sei denn, Ecclestone und die Banken Lehman Brothers, JP Morgan und Bayerische Landesbank würden einlenken und die wichtigsten GPWC -Bedingungen anwenden. Allein die vertraglich felsenfeste Bindung der Rennställe an das mit Ecclestone und dem Automobil-Weltverband FIA abgeschlossene Stabilitäts- und Verteilungsabkommen namens «Concorde Agreement» verhinderte den früheren Bruch. Bis Ende der Saison 2007 haben sich die Unterzeichner verpflichtet, exklusiv in der Formel 1 zu fahren. Das sorgte für einen pikanten Aspekt in den Verhandlungen. Die Automobilhersteller waren gezwungen, ein doppeltes Spiel zu treiben. Einerseits wollten sie die AntiFormel am liebsten schon 2005 umsetzen, blieben jedoch mit Werksmannschaften (Renault, Ferrari, Jaguar), als Partner (BMW, Mercedes) oder Motorenlieferanten (Ford) ans aktive Formel-1-Geschehen gebunden. Die Autogiganten fordern mehr Mitsprache Wieso stemmen sich die Firmen gegen etwas, in das sie Milliarden Franken investieren? Genau wegen eben dieser Milliarden. Die Manager aus der Automobilindustrie dulden in ihrem ureigenen Geschäft kein Mitspracherecht anderer, gegen Provisionen reagieren sie ziemlich allergisch. Ihre empörte Argumentation: Wir bezahlen dafür, dass die Show läuft – aber andere kassieren. Das war zwar schon immer so und wurde in Person von Bernie Ecclestone auch toleriert, schliesslich war es in den Siebzigern seine Geschäftsidee gewesen, die Show im Auftrag und Namen aller Teams richtig populär zu machen. Doch mit der Toleranz war es vorbei, als die Ecclestone-Familie 75 Prozent ihrer Vermarktungsrechteagentur SLEC an den deutschen Medienkonzern Kirch verkaufte. Die Firmen sahen ihre Macht schwinden und – schlimmer noch – in branchenfremde Hände wandern. Zeitgleich setzte die weltweite Wirtschaftskrise den Formel-1-Rennställen so zu, dass sich die Frage der Refinanzierung immer stärker stellte. Sprich: Die Teams wollten mehr vom Kuchen der Fernseh- und Vermarktungseinnahmen; deutlich mehr als bisher, wo angeblich nur 47 Prozent der TV-Prämien verteilt wurden und von den sonstigen Werbeerträgen gar nichts. Dort Credit Suisse Bulletin Spezial 31 hakte die GPWC mit ihrem Finanzierungsmodell ein, das eine sagenhafte Ausschüttung von bis zu 80 Prozent und eine Verbesserung der Fernsehvermarktung versprach. Bernie Ecclestone wahrt sein Gesicht Bei allem Übergewicht der automobilen Industrie kam es nicht zum Sieg über Ecclestone, der relativ lässig auf die Motorsporthistorie verweisen konnte, in der sich von Herstellern kontrollierte Serien selten halten konnten. Zumal die Gesetzgebung nur unwesentlich neutraler werden würde, wenn die Teilnehmer und Financiers einer Meisterschaft selbst über die Regeln bestimmen. 1 2 3 4 5 6 Beiderseits bereiteten gezielte Indiskretionen (zum Beispiel über Extra-Antrittsgelder für Ferrari) den Weg für jenen Kompromiss, auf den sich alle Beteiligten im Sinne des Sports, des Zuschauers oder der gemeinschaftlichen Geldvermehrung einigten. Gegen alle persönlichen Eitelkeiten setzte sich die Erkenntnis durch, dass bei einer erzwungenen Teilung eher beide Seiten leiden als profitieren würden – wie es nach der Spaltung der Top-Serien in den USA gerade geschieht. Des publikumswirksamen Ultimatums der GPWC zum Jahresende hätte es also gar nicht mehr bedurft. Aber es half, das Gesicht der harten Verhandler zu wah- ren. Vom Konferenzsaal am Genfer See aus erklärten Dr. Gerhard Gribkowsky als Sprecher der Banken, Jürgen Hubbert für die GPWC und Bernie Ecclestone für den «Bambino Trust» seiner Frau und seiner Kinder, der 25 Prozent der SLEC -Aktien hält: «Wir sind froh, heute einen Durchbruch über die Zukunft der Formel 1 erreicht zu haben. Das Ergebnis ist im Interesse der Formel 1 und der Millionen Fans in aller Welt.» Die Beteiligten unterzeichneten ein entsprechendes Memorandum, das eine Gepflogenheit der bisherigen Formel 1 übernahm: Es blieb streng geheim. Angenommen werden darf jedoch, dass sich die Industrie mit einem Grossteil ihrer Forderungen durchsetzen konnte. Damit diese sich möglichst schnell auswirken, müssen nun entsprechende Regelungen mit den Rennstallbesitzern getroffen werden, die aber wenig Einwände haben dürften. So erhofft sich Frank Williams, «dass der neue Deal vieles verbessern wird und die Teams danach mehr Sicherheit haben und längerfristiger planen können». Dazu muss das Formel-1-Grundgesetz schon im laufenden Rennjahr geändert werden. Die Win-Win-Situation gipfelt darin, dass der 73 Jahre alte Bernie Ecclestone weiterhin seine Funktion im Serienmanagement ausüben kann, die Banken ihre Schlüsselfunktion behalten und die Autokonzerne die gewünschte «wichtige Rolle» spielen, wie es Ferrari-Lenker Luca di Montezemolo ausdrückte. Die Einnahmen der Teams aus der Vermarktung werden «signifikant» erhöht. Um die Machtverschiebung und damit das neue Fundament der Formel 1 zu zementieren, wollen die Autofirmen mit der SLEC eine gemeinsame neue Vermarktungsfirma gründen, in deren Vorstand künftig drei Vertreter der Hersteller sitzen. Alles, damit der Treibstoff in der Formel 1 weiter fliesst. ❙ Die Schlüsselfiguren im Formel-1-Poker 1 Bernie Ecclestone, Chefpromoter der Formel 1 2 Prof. Jürgen Hubbert (Vorstandsmitglied DaimlerChrysler), Vorsitzender Grand Prix World Championship (GPWC) 3 Dr. Burkhard Göschel (Vorstandsmitglied BMW), Vorstandsmitglied GPWC 4 Luca di Montezemolo (Präsident Ferrari), Vorstandsmitglied GPWC 5 Richard Parry-Jones (Vizepräsident Ford), Vorstandsmitglied GPWC 6 Patrick Faure (Vorstandsmitglied Renault), Vorstandsmitglied GPWC 7 7 Dr. Gerhard Gribkowsky, Bankensprecher 32 Credit Suisse Bulletin Spezial Fotos: Schlegelmilch Photography (1– 3), SwissPress/Getty Images: Bryn Lennon (4), Bill Pugliano (5), Mark Thompson (6) FORMEL 1 Ab 21. Mai erhältlich: Bulletin Fussball bulletin Die Schweiz an der EURO 2004 Das Magazin der Credit Suisse | www.credit-suisse.com/bulletin | Mai 2004 Die historische Recherche Das exklusive Interview Paul Grüninger: ein Fussballer als Flüchtlingshelfer Filmemacher Paul Riniker im Gespräch mit Erfolgstrainer Jakob Kuhn Milena Moser über ihr Fussballsponsoring Im Herzen ein Schweizer SPEZIAL Fussballkolumne Zum Herausnehmen Das grosse Farbposter der Nationalmannschaft Ottmar Hitzfeld erinnert sich an seine Schweizer Jahre Unterhaltung und Information Grosser Serviceteil zur EURO 2004 Attraktiver Wettbewerb Fussball Jetzt bestellen: www.credit-suisse.com/fussball Ankick zum EM-Sommer 2004 Träume sind dazu da, sie manchmal zu verwirklichen... Motorsport & Events Kursangebote • Ferrari 355 Challenge • Formel Renault • Formel Renault 2000 • Formel 3 • Formel 1 • & weitere Attraktionen Adrenalin pur Drive a Formula 1 Das Kursprogramm 2004 ist ab sofort erhältlich AL-Promotion Motorsport & Events CH-8108 Dällikon Tel. +41 (0)1 844 02 80 Fax +41 (0)1 844 08 91 www.ags-formel1.com [email protected] «ALLE RENNFAHRER WISSEN, DASS ES IHR LETZTER TAG SEIN KÖNNTE, WENN SIE INS COCKPIT STEIGEN.» FORMEL 1 «Ich dachte nie ans Aufhören» Sir Frank Williams hat die Höhen und Tiefen in der Formel 1 hautnah erlebt. In 35 Jahren holte er mit seinem Team insgesamt neun Weltmeistertitel, erlitt aber auch manchen Rückschlag, darunter den Tod von Ayrton Senna. Doch der Rennsport-Fanatiker kämpfte sich jedes Mal zurück. Andreas Thomann, Redaktion Bulletin Andreas Thomann Sie sind 1969 mit fünf Dabei gibt es einen gewichtigen Unterschied FW26 – hat wegen seines spektakulären Leuten ins Abenteuer Formel 1 gestartet. zwischen Ihnen beiden: Sie sind eine Designs bereits ziemlich Staub aufgewirbelt. Heute ist BMW Williams ein Industriebetrieb Verbindung mit einem Automobilhersteller Ist das Auto auch so schnell, wie es aus- mit 370 Beschäftigten und einem Budget eingegangen, während Peter Sauber viel sieht? Der FW26 war bisher schnell in den von mehreren 100 Millionen Franken. Wert auf seine Unabhängigkeit legt. Halt, halt. Denken Sie manchmal mit Wehmut an die Williams ist genauso unabhängig wie Sauber. BMW ist unser Motorenlieferant, doch haben sie weder Aktien von uns, noch kontrollieren sie unser Management. Williams ist das Formel-1-Team: Wir heuern die Fahrer an, wir sammeln die Sponsoren-Gelder. Tests. Doch Testresultate sind nie besonders aussagekräftig, denn niemand weiss, mit wie viel Benzin die Konkurrenz unterwegs ist. Die unterschiedlichen Gewichte verzerren die Ergebnisse. guten alten Zeiten zurück? Eigentlich nicht. Ich geniesse zu sehr die Gegenwart. Natürlich hatten wir Spass damals, doch es war auch knallharte Arbeit, wir mussten jeden Penny umdrehen und wir bezahlten eine Menge Lehrgeld, bis wir uns im Formel-1-Business zurechtfanden. Frank Williams Foto: Mark Thompson/SwissPress/Getty Images eindrücklich. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis? zwischen einem deutschen Motorenwerk Wenn ich eins hätte, würden wir nicht seit 1997 auf einen Weltmeistertitel warten. Das ist eine lange Zeit, und es bereitet mir etwas Sorgen. Trotz aller Erfolge haben wir es nie geschafft, konstant an der Spitze zu bleiben. Ihren Gegnern ging es nicht besser. Da haben Sie wohl Recht, doch spielt es für uns keine Rolle. und einem englischen Rennteam. Wie überbrücken Sie die kulturellen Gräben? Nun, ger die Rennpioniere, sondern die Manager dem werden auch heute sämtliche Formel-1Teams von Leuten geführt, die ihren Job mögen. Einige davon lieben ihn sogar. Die erste Gruppe, die Manager, erbringen nicht unbedingt eine schlechtere Leistung. Man kann leidenschaftlich sein und gleichzeitig viele Fehler machen. Oder man kann kaltblütig handeln und dabei sehr effizient sein. Sie können nicht die einen gegen die andern ausspielen. wir peilen das gleiche Ziel an: Rennen zu gewinnen. Unser Weg dorthin ist nicht identisch, doch ziemlich ähnlich. Dafür sorgt die Technik: Die Gesetze der Physik und der Mechanik sind auf der ganzen Welt die gleichen. Unterschiede gibt es trotzdem: In England setzt sich ein Team aus Individuen zusammen, die getrieben sind durch ihre innere Motivation. In Deutschland steht eher die Disziplin im Vordergrund. Deshalb ist ein deutsches Unternehmen auch etwas starrer aufgebaut als ein britisches. In welche Gruppe gehört Peter Sauber? Haben Sie inzwischen Deutsch gelernt? Er ist definitiv ein Racer. Der Mann lebt zu hundert Prozent für den Automobilrennsport und er ist bereit, dafür fast alles zu opfern. In jeder Saison ringt er um sein Budget, doch er würde nie aufgeben. Ein redlicher Sportsmann, dem ich den grössten Respekt zolle. Sagen wirs so: Ich gehe nicht verloren, wenn ich in Deutschland unterwegs bin. Ich hatte in der Schule zwei Jahre Deutschunterricht, doch war ich schon damals nicht besonders begabt. «Racer» vorüber? Möglicherweise. Trotz- Fahrertitel: Das Palmarès von Williams ist BMW Williams ist die erfolgreiche Symbiose In der heutigen Formel 1 haben immer wenidas Sagen. Ist die Zeit der leidenschaftlichen Neun Weltmeistertitel für das Team, sieben Wo liegen denn die Gründe für diese Einbrüche? Meistens war es ein Wechsel des Partners. Nach dem WM-Titel von Jacques Villeneuve 1997 endete die sehr erfolgreiche Partnerschaft mit Renault. In den folgenden zwei Saisons fuhren wir mit einem nicht konkurrenzfähigen Motor, wir verloren auch ein paar gute Leute, und wir wurden etwas überrascht von den grossen Fortschritten von Ferrari und McLaren. Erst der Einstieg von BMW im Jahr 2000 brachte uns wieder in den Kreis der Titelanwärter. Williams hatte immer den Ruf eines Renn- Das jüngste Produkt aus dieser deutsch- stalls, in dem das Team wichtiger ist als die britischen Symbiose – der Williams-BMW Fahrer. Haben Sie etwas gegen Stars? Credit Suisse Bulletin Spezial 35 Nein. Ein Fahrer ist sehr wichtig für ein Team. Doch wir wollen verhindern, dass der Schwanz mit dem Hund wedelt, wie man auf Englisch sagt. Na ja, immer ist uns das nicht gelungen: Ayrton Senna oder Nigel Mansell haben wohl manchmal den Hund etwas durchgeschüttelt. Doch das war die Ausnahme. Gewöhnlich liessen wir uns von den Fahrern nicht unter Druck setzen. Wenn einer einen höheren Preis verlangte, als wir zu zahlen bereit waren, liessen wir ihn ziehen – sogar dann, wenn er gerade Weltmeister geworden war. Das hat uns natürlich Kritik eingebracht. Doch nur so konnten wir im Geschäft bleiben. Jones, Mansell, Rosberg, Piquet, Prost, sprochen geschickt, sehr professionell in ihrer Arbeitsweise und auf ihre Art sehr ungewöhnlich. Launische Diven? Fahrer sind tatsächlich nicht einfach im Umgang. Zwar sind nicht alle unter ihnen Superstars – im Moment hat wohl nur Michael Schumacher diesen Status –, doch die globale TV-Präsenz der Formel 1 macht sie praktisch zu einem öffentlichen Gut. Juan Pablo Montoya zum Beispiel ist in seiner Heimat Kolumbien bekannter als der Präsident. Denn er hat es geschafft, sein Land auf der Weltkarte zu platzieren. Darauf ist er auch stolz. Und manchmal reagieren solche Leute halt etwas empfindlich auf Kritik. Senna, Hill, Villeneuve: An grossen Namen Hat sich die Mentalität der Fahrer in den fehlte es trotzdem nie bei Williams. Gibt es letzten 35 Jahren verändert? Ja, denn es ist viel mehr Geld und Ruhm im Spiel, und das gibt ihnen mehr Macht. Früher waren die Fahrer genauso starke Persönlichkeiten. Nur einen gemeinsamen Nenner zwischen ihnen? Lassen Sie mich nachdenken … Sie waren alle clever, mental sehr stark, ausge- ist die Bühne, auf der sie sich bewegen, einfach grösser geworden. Handkehrum müssen sie für dieses Geld und diesen Ruhm auch viel härter arbeiten. Alan Jones musste Anfang der Achtzigerjahre vielleicht ein oder zwei Tage im Jahr für Öffentlichkeitsarbeit aufbringen. Und er absolvierte insgesamt rund 25 Testtage. Heutige Piloten wenden 30 Tage für PR auf und verbringen an die 100 Tage mit Tests. Obwohl ein Vater alle Kinder gleich gern haben sollte, hat er manchmal ein Lieblingskind. Hatten Sie einen Lieblingspiloten? Eigentlich nicht. Dennoch belegt Alan Jones einen speziellen Platz in meinem Gedächtnis: Er war mein erster Weltmeister und gleichzeitig ein guter Kumpel, was auch am geringen Altersunterschied lag. Heute ist mein Verhältnis zu den Fahrern zwangsläufig etwas distanzierter, schliesslich bin ich älter als Montoyas Vater. Den Sieg knapp verpasst: Die Williams-Piloten Ralf Schumacher (links) und Juan Pablo Montoya begiessen in Montreal ihren zweiten und dritten Platz, nachdem sie aus der ersten Reihe gestartet waren. Schneller war nur Michael Schumacher. FORMEL 1 In diesem Jahr jährt sich zum zehnten Mal der tödliche Unfall Ihres berühmtesten Fahrers, Ayrton Senna. Dachten Sie damals ans Aufhören? Nein, auf keinen Fall. Alle Fahrer wissen, dass es ihr letzter Tag sein könnte, wenn sie ins Cockpit steigen. Das sind die Regeln des Business, eines gefährlichen Business. Sie müssen damit umgehen, und wir müssen damit umgehen. Man darf nicht vergessen, dass viel mehr Leute beim Bergsteigen umkommen als in der Formel 1. Doch sind sie meist unbekannt, und ihre Unfälle werden nicht im Fernsehen übertragen. Sie selbst überlebten 1986 nur knapp einen «WILLIAMS IST SO UNABHÄNGIG WIE SAUBER,» Frank Williams, Teamchef Williams F1 Autounfall und sind seither an den Rollstuhl gefesselt. Dennoch haben Sie sich durchgebissen. Woher nehmen Sie die Kraft? Ich bin ja nicht der einzige, der in seinem Leben einen Rückschlag erlitten hat. Verglichen mit anderen hatte ich sogar Glück. Ich habe einen guten Freund in Basel namens René Küschal. Er produzierte den Rollstuhl, in dem ich sitze. Ein Unfall im Schwimmbad machte ihn zum Tetraplegiker; damals war er erst 16. Als ich meinen Unfall hatte, war ich bereits 43, hatte eine Familie, ein Team, war erfolgreich im Geschäft. Ich konnte mir Leute leisten, die zu mir schauten. René Küschal stand vor dem Nichts. Er musste sich von ganz unten hinaufkämpfen. Ein fantastischer Kerl. Er hat einen solchen Drang zur Selbständigkeit, dass er ganz alleine in der Welt herumreist. Wenn die Leute von der Schweizer Airline Swiss ihn wieder mal heranrollen sehen, dann verwerfen sie die Hände und sagen: Oh Mist, nicht schon wieder der (lacht). Denn er meldet sich nie an, obwohl er ohne Hilfe nicht auskommt. Das ist ein wahrer Held und als Schweizer sollten Sie stolz auf ihn sein. Clay Regazzoni war zu seiner Zeit ebenfalls ein Schweizer Nationalheld. 1979 gewann er für Sie den ersten Formel-1-Grand-Prix, heute lebt er ebenfalls im Rollstuhl. Haben Sie noch Kontakt mit ihm? Nein, leider nicht. Ich habe ihn wohl schon seit zehn Jahren nicht mehr gesehen. Clay war auch der letzte erfolgreiche Schweizer Formel-1-Rennfahrer. Ist die Schweiz Frank Williams – ein Leben für die Formel 1 Als sich Frank Williams 1969 mit einem gekauften Rennwagen, einem Piloten und drei Mechanikern ins Abenteuer Formel 1 stürzte, hätte er sich nie träumen lassen, dass er den Grundstein für eine der erfolgreichsten Rennsportkarrieren gelegt hatte. Nach zehn harten Jahren gelang ihm 1979 der Durchbruch: Beim Grand Prix von Grossbritannien gewann der Schweizer Clay Regazzoni das erste Formel-1-Rennen für Williams. Im Jahr darauf holte sich das Team die Konstrukteursmeisterschaft und Williams-Pilot Alan Jones wurde Weltmeister. Erfolge und Katastrophen wechseln sich ab Eine Frage kann sich ein Journalist schlecht 1986 war ein Schlüsseljahr für Frank Williams. Seine Piloten Nigel Mansell und Nelson Piquet verkneifen, wenn er einem so ausgewiesenen gewannen neun von 16 Rennen und sicherten dem Team, das damals mit einem Honda- Formel-1-Experten gegenübersitzt. Wer Motor unterwegs war, die dritte Konstrukteursmeisterschaft. Im gleichen Jahr erlitt Frank Für die kommende Saison gilt das Williams-Team, das mit den Piloten Ralf Schumacher ist zurzeit der beste Fahrer im Feld? Da brauchen Sie keinen Experten für die Antwort, jedes Kind könnte sie Ihnen geben. Natürlich ist es Michael Schumacher. Keiner kann ihm das Wasser reichen – wenigstens nicht im Moment. Der Kerl hat nicht nur Talent, er denkt den ganzen Tag auch unentwegt an die Formel 1. Und er ist ein Teamleader. Er verbringt viel Zeit damit, zu überlegen, wie er sein Team voranbringen kann. und Juan Pablo Montoya antritt, als einer der heissesten Anwärter auf die Weltmeister- Da werden aber Ihre Fahrer keine Freude schaft. Seit die Briten im Jahr 2000 mit BMW einen neuen Motorenlieferanten gefunden haben, wenn Sie das hören. Die kennen meine Meinung. Was nicht heisst, dass ich es ihnen gleich jeden Tag unter die Nase reiben muss… Williams einen schweren Autounfall. Er überlebte, ist seither jedoch an den Rollstuhl gefesselt. Dennoch reihte das Team in den folgenden Jahren weiterhin Erfolg an Erfolg. Die bisher letzte glorreiche Periode erlebte Williams zwischen 1989 und 1997, als das Team mit dem Partner Renault und den Piloten Nigel Mansell, Alain Prost, Damon Hill und Jacques Fotos: Schlegelmilch Photography/Mike Hewitt/Getty Images ein hartes Pflaster für Rennfahrer? Auf alle Fälle. In Ihrem Land sind ja seit 50 Jahren Rundstreckenrennen verboten. Für einen jungen Typen ist es lukrativer, sich anderen Sportarten zuzuwenden. Das gleiche Problem haben wir in England: Mit Fussball und Cricket kommt man schneller auf einen grünen Zweig. Natürlich verdienen Formel-1-Fahrer eine Menge Geld. Doch es hat nur Platz für 20, und der Weg dorthin ist ausgesprochen steinig. Villeneuve gleich viermal den Weltmeister stellte. 1994 war ein Schicksalsjahr: In Imola verunfallte der Brasilianer Ayrton Senna tödlich – er war auf diese Saison hin neu zum Team gestossen. Dennoch holte Williams den Konstrukteurstitel. Die Williams-Piloten sind heiss auf den Titel hatten, haben sie sich wieder langsam an die Spitze herangekämpft. Letzte Saison reichte es noch nicht ganz – der Kolumbianer Montoya verpasste den Titel nur knapp. Doch Seriensieger Michael Schumacher ist gewarnt. Mehr unter www.bmw.williamsf1.com. Credit Suisse Bulletin Spezial 37 FORMEL 1 Potenzmittel für die Shoppingtour 500, 600, 1001 Pferdestärken? Supersportwagen bringen Formel-1-Gefühle von der Rennstrecke auf den Alltagsasphalt. Allerdings werden sie nicht nur deswegen gebaut. Gründe gibt es beinahe so viele wie Pferdestärken unter der Motorhaube. Marcus Balogh, Redaktion Bulletin und Spekulanten muss auch eine genügend grosse Anzahl gut betuchter «Fahrfans» für ein solches Auto zu begeistern sein, sonst mündet ein Supercarprojekt in einem finanziellen Supercardesaster. Im Moment müssen sich die Hersteller hierüber aber offenbar keine Gedanken machen. Der rezessiven Phase zum Trotz warten mehr Autofanatiker denn je mit gezücktem Scheckheft auf High-Price-Sportler. Den Herstellern kommt das zupass. In ihren Überautos testen sie neue Technologien, und ein paar Prestigepunkte fallen ja auch immer ab. 2004 wird den Anhängern exklusiver Statussymbole also als besonders guter Jahrgang in Erinnerung bleiben. Bei den Supersportwagen stehen mit Bugatti Veyron, Ford GT, Mercedes SLR und Porsche Carrera GT Modelle in den Startlöchern, die fast alles je da gewesene eindrücklich deklassieren. Die Hersteller richten ihre automobilen Leckereien ja auch mit grosser Kelle an. Selbst der schwächste des oben erwähnten Quartetts, der Ford GT, holt 500 PS aus seinem 5,4-Liter-V8. Der unbestrittene Polepositionhalter Bugatti bringt es gar auf märchenhafte 1001 Pferdestärken. Dank ihnen soll der Spurt von 0 auf 100 Stundenkilometer in rund drei Sekunden gelingen. Vorfahren und Mythen inklusive Mercedes SLR Die Stuttgarter Sternschnuppe bietet auch verwöhnten Zeitgenossen ausreichend Luxus. Motor: 5,4-Liter-V8 mit Kompressor. Leistung: 626 PS. Max. Drehmoment: 780 Nm. Fahrleistungen: Vmax. 334 km/h, 0 –100 km/h 3,8 s. Auflage: 3500. Preis: 420 000 Euro. 38 Credit Suisse Bulletin Spezial Der Abstand gegenüber Massenprodukten hat jedoch nicht ausschliesslich mit der Leistung zu tun. Schliesslich hat ein aktueller Porsche Turbo ja auch schon 420 PS. Erst die Kombination von hoher Leistung mit exorbitantem Kaufpreis, begrenzter Verfügbarkeit und makellosem Stammbaum macht den Supersportler aus. Mercedes und Porsche müssen sich da gewiss nicht schämen. Beim 2003 vorgestellten und in lediglich 349 Ex- Porsche Carrera GT Klare Ansage von Lenkrad-Ass Walter Röhrl: Genau so muss ein Sportwagen sein. Motor: 5,7-Liter-V10. Leistung: 612 PS. Max. Drehmoment: 590 Nm. Fahrleistungen: Vmax. 330 km/h, 0 –100 km/h 3,9 s. Auflage: 1500. Preis: 659 800 Franken. emplaren gebauten Ferrari Enzo Ferrari – er heisst tatsächlich so – ist die Frage nach renommierten Vorfahren eh überflüssig. Und selbst der Ford GT kann auf heldenhafte Leistungen eines Ahnen hinweisen. Diesem Stammvater, dem Ford GT 40, ist er übrigens wie aus dem Gesicht geschnitten, was dem neuen Ford GT irgendwie auch Zugang zur sagenumwaberten Entstehungsgeschichte seines Vorfahren in den Sechzigerjahren verschafft. Als Henry Ford II. damals Ferrari kaufen wollte, scheiterte die Übernahme an den Allüren Enzo Ferraris. «Okay, then we’ll kick his ass», soll Henry Ford II. weiland gesagt haben. In jedem Fall bekam die Rennabteilung von da an ein nahezu unbegrenztes Budget zur Weiterentwicklung des GT 40. Pflichtgemäss fuhr der exakt 40 Inch hohe Bolide in Le Mans dann auch von 1966 bis 1969 jeweils aufs oberste Treppchen des Siegerpodestes. Fotos: Werksbilder Sportwagen waren schon immer Objekte besonders grosser Begierde. Vielleicht, weil ihre Potenz und Exklusivität ein bisschen auf den Besitzer abstrahlt? Die schiere Kraft dieser Fahrzeuge selbst wird ja kaum jemand wirklich ausloten. Auf öffentlichen Strassen ist man – mit Ausnahme deutscher Autobahnen – binnen weniger Sekunden in einem schlagzeilenträchtigen Geschwindigkeitsbereich. Und kaum jemand wird sich eine hauseigene Rennstrecke gönnen. Rationale Gründe für den Kauf eines 600 PS starken Hochgeschwindigkeitsmonsters lassen sich also nicht eruieren – wenn man einmal davon absieht, dass sie bei entsprechender Nachfrage in zwanzig oder dreissig Jahren ein Vermögen wert sein können. Die Spekulation mit der automobilen Hardware ist für Hersteller wie Ferrari, Porsche oder Mercedes allerdings kein ausreichender Grund, die Produktion sündhaft teurer Supersportwagen ins Auge zu fassen. Neben Sammlern ALLTAGSTAUGLICH: ERST HOLT MAN BRÖTCHEN BEIM BÄCKER – DANN DIE BESTZEIT AUF DER RENNSTRECKE. Credit Suisse Bulletin Spezial 39 Einzig beim Bugatti Veyron verlangt der Blick in die Vergangenheit ein bisschen Grossmut. Volkswagen kam erst 1998 in den Besitz der Markenrechte von Bugatti. Und der Veyron ist denn auch nicht die Ausgeburt eines fanatischen Motorenherstellers oder eines Hochgeschwindigkeitsfreaks, sondern Kind einer strategischen Entscheidung. Das von Käfer und Golf geprägte Bild des Wolfsburger Grosskonzerns sollte verändert werden, und zusammen mit Bentley bekam Bugatti die Aufgabe, den Massenmotorisierern einen Imagewandel zu bescheren. Der Volkswagenkonzern würde die Aufmerksamkeit potenzieller Käufer natürlich lieber auf andere Dinge richten. Zum Beispiel auf den traditionellen Produktionsstandort in Molsheim. Dabei schadet die Wiedergeburt aus der Retorte den Qualitäten des Bugatti Veyron 16.4 in keiner Weise. Mit einem Drehmoment von 1250 Newtonmetern, vier Abgasturboladern und einer Kupplung, die ohne Kraftunterbrechung den nächsten Gang einlegt, wird der Veyron uneingeschränkt ein Auto der Superlative. Ein Wert, der nie vergeht Einen Superlativ verdient allerdings auch der Preis. Das zweisitzige Super-Coupé wird rund eine Million Euro kosten und nur auf Bestellung und in Handarbeit entstehen. Apropos Handarbeit: Alle Supersportwagen entstehen mehr oder minder abseits der Förderbänder. «Wir wünschen sittliche Reife» Niki Lauda bezeichnet ihn als «Genie auf Rädern», in Frankreich ist ihm der Titel «Rallyefahrer des Millenniums» verliehen worden, in Italien hat man ihn zum «besten Rallyefahrer aller Zeiten» gewählt. Jetzt rollt zum ersten Mal ein Auto auf die Strasse, mit dem Walter Röhrl vollständig zufrieden ist. Interview: Marcus Balogh, Redaktion Bulletin Marcus Balogh Herr Röhrl, wurde Ihnen das Autofahren in die Wiege gelegt? an mit dabei. In Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Porsche ist ein Auto entstanden, das sich genau so fährt, wie ich es mir von einem Hochleistungsfahrzeug mit Strassenzulassung wünsche. Es scheint, als hätte mir der liebe Herrgott tatsächlich nur ein einziges herausragendes Talent mit auf den Weg gegeben hat: schnell Auto zu fahren. Fast jeder grosse Automobilhersteller tüftelt Immerhin sind Sie dadurch schon seit im Moment an einem Superauto. Ist der rund zehn Jahren Testchef bei Porsche. Steckt Carrera GT ein Me-too-Produkt? Auf keinen eigentlich in jedem aktuellen Porsche ein Zufall zum Rallyesport. Ein Freund über- Fall. Hochleistungssportwagen haben bei Porsche Tradition. Eigentlich verdankt der Carrera GT seine Existenz ja auch den 24 Stunden von Le Mans. Im Hinblick auf dieses Rennen wurden Motor und das gesamte Fahrzeug entworfen. Wegen einer Reglementsänderung konnte er aber nicht eingesetzt werden. Die Erkenntnisse aus den Entwicklungsarbeiten flossen dann ins Projekt Carrera GT ein. Das ist nun wahrlich kein Me-too-Ansatz. redete ihn zur Teilnahme an der Rallye Finanzieren die Käufer eines Porsche 911 Bavaria 1968. Ein Jahr später verblüffte er oder eines Boxster den Carrera GT? Der die Rallyeszene mit einem zweiten Platz ist zweifacher Rallye-Weltmeister und Carrera GT ist kein Luxusspielzeug, das Porsche mit dem Verkauf anderer Modelle quersubventioniert. Dr. Wendelin Wiedeking (Anm. d. Red.: Vorstandsvorsitzender der Porsche AG) hat von der ersten Minute an klar gemacht, dass der Wagen nur dann in Produktion geht, wenn er sich auch selbst trägt. vierfacher Monte-Carlo-Sieger – und seit Warum kauft sich jemand einen Carrera GT? rund zehn Jahren Testchef bei Porsche. Einige Sammler werden ihn wahrschein- Walter Röhrl Stück Röhrlsches Feintuning? (Lacht) Gefahren habe ich sie alle. Und vielleicht habe ich ein bisschen zum Fahrspass der aktuellen Modelle beigetragen. Wie stark waren Sie in die Entwicklung des Carrera GT involviert? Ich war von Anfang Walter Röhrl, Jahrgang 1947, kam durch im Gesamtklassement. Der grosse Durchbruch kam 1972 bei der Olympia-Rallye, die er nur wegen eines Motorschadens nicht haushoch gewann. In den folgenden Jahren zementierte Walter Röhrl seine Rolle als herausragender Rallyefahrer. Er 40 Credit Suisse Bulletin Spezial «DIE MANIEREN DES CARRERA GT SIND TADELLOS.» Walter Röhrl, Ex-Rallyefahrer und Porsche-Testchef. lich in ihrer Garage verschwinden lassen. Anderen geht es ums Prestige. Könnte ich mir so ein Auto leisten, wäre neben dem Spass die Faszination für die Technik ein Grund. Das ist wie mit Uhren. Wer nur wissen will, wie spät es ist, schnallt sich am besten eine Quarzuhr ums Handgelenk. Viele Leute – und dazu gehöre auch ich – sind jedoch fasziniert von mechanischen Uhren, von ihrer Komplexität und von der Arbeit, die in so einem kleinen Ding steckt. Ähnlich ist das mit dem Carrera GT. Ein praktischer Kompaktwagen fährt Sie ja auch schon überall hin. Mit einem Carrera GT haben Sie dabei aber sehr viel mehr Spass. Nur auf der Rennstrecke oder auch auf normalen Strassen? Beides geht. Sie kön- nen ohne weiteres damit zum Bäcker fahren und Brötchen holen – und nach dem Frühstück auf eine Rennstrecke gehen. Wir wollten Alltagstauglichkeit mit Renn- FORMEL 1 Das verlangt oft genug schon die Karosserie. Beliebtester Werksstoff hierfür ist im Moment glasfaserverstärkter Kunststoff. Er ist leichter und doch stabiler als herkömmlich verwendete Materialien. Ähnlich exotisch geht es auch unter der Karosserie zu und her. Mercedes setzt beim SLR zum Beispiel Keramikbremsen ein. Zur Herstellung der Bremsscheiben werden Kohlefasern, Kohlepulver und Harz unter hohem Druck in Form gepresst und bei Temperaturen von rund charakter verbinden, und ich meine, das haben wir auch geschafft. Seine Manieren sind tadellos. Schliesst der Begriff «alltagstauglich» auch Komfort mit ein? Leder, Klimaanlage, Navigationssystem – alles, was in ein Auto gehört, finden Sie auch im Carrera GT. Ausser einem elektronischen Stabilitätsprogramm. Warum hat Porsche darauf verzichtet? Letzten Endes sind Stabilitätsprogramme doch «Schnellfahrverhinderungsanlagen». Und das macht für den Carrera GT keinen Sinn. Ausserdem muss man sich auf trockenen Strassen schon recht wild aufführen, um an die physikalischen Grenzen des Carrera GT zu stossen. Sinn machen zum Beispiel ABS und Antischlupfregelung. Beides haben wir auch eingebaut. In unerfahrenen Händen kann dann aber doch mal was schief gehen, oder? Mit jedem Auto kann etwas schief gehen. Entscheidender als die Frage nach elektronischen Fahrhilfen ist die Frage nach dem Fahrer. Denn wer die Grenzen der Physik überschreitet, der fliegt auch mit Stabilitätsprogramm von der Strasse. Deshalb gilt für den Carrera GT nichts anderes als für alle Autos mit hohem Leistungspotenzial: Eine gewisse sittliche Reife halten wir schon für wünschenswert. 1500 Grad Celsius zusammen mit Silizium zu Keramik gebacken. Die Bremsscheiben zeichnen sich durch eine Temperaturbeständigkeit von bis zu 1000 Grad aus; die ganze Bremsanlage durch eine Bremsleistung von bis zu 2000 PS. Porsche wiederum verwendet Keramik in einer neu entwickelten Kupplung, die mit ihrer Kompaktheit und Widerstandsfähigkeit selbst den Anforderungen des Rennsports genügen würde. Angesichts dieser Tatsachen erstaunt es nicht, dass die immensen Entwicklungskosten nicht überall wieder eingefahren werden. Für viele dieser Strassenathleten ist das auch nicht das oberste Ziel. Den Herstellern geht es darum, von den Mitstreitern nicht deklassiert zu werden. Ob die Zahlen in der Schlussabrechnung nun rot oder schwarz sind, darüber schweigt man sich aus. Nur Porsche macht da eine Ausnahme: Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat bei der Vorstellung des Carrera GT klar gemacht, dass der Überporsche nur dann eine Chance bekommt, wenn er sich auch gewinnträchtig verkaufen lässt. Allzu schmerzhaft ist den Stuttgartern wohl noch der Supersportwagen Porsche 959 in Erinnerung. Die 1987 aufgelegte Kleinserie von 300 Exemplaren verkaufte sich innert kürzester Zeit zu einem alles andere als kostendeckenden Preis von 420 000 Franken. Kaum war er auf dem Markt, bezahlten Liebhaber dann bis zum Dreifachen dieses Preises. Beim neuen Carrera GT wird das wohl nicht der Fall sein. Die Rezession hat den börsenbeflügelten Spekulanten die Zähne gezogen, und wer sich in die lederüberzogenen Karbonsitzschalen gleiten lässt, wird eher an der Beschleunigung des Autos als an Spekulationen interessiert sein. Um in den exklusiven Zirkel von CarreraGT-Besitzern aufgenommen zu werden, sind rund 660 000 Franken nötig – und Glück schadet auch nicht. Vom Carrera GT wird es nur 1500 Exemplare geben. Und die sind fast alle verkauft. Wer jetzt noch einen kaufen will, muss sich sputen. Oder warten, bis ihn die Erstbesitzer zum Verkauf anbieten. Einen Schnäppchenpreis darf man auch dann nicht erwarten. Wirklich rare Sportwagen erleiden praktisch keinen Wertverlust. Wie guter Wein steigen sie mit dem Alter langsam im Wert. Im Gegensatz zu altem Bordeaux kann man den Carrera GT aber wieder und immer wieder geniessen. ❙ Bugatti Veyron16.4 Das perfekte Auto für Liebhaber opulenter 1001-Nacht-Geschichten. Motor: 8,0-Liter-W16 mit 4 Turboladern. Leistung: 1001 PS. Max. Drehmoment: 1250 Nm. Fahrleistungen: Vmax. 406 km/h, 0 –100 km/h 3,0 s. Auflage: 300. Preis: 1000 000 Euro. Ferrari Enzo Ferrari Keiner sonst bietet so einen makellosen Stammbaum und so viel F1-Technik. Motor: 6,0-Liter-V12. Leistung: 660 PS. Max. Drehmoment: 657 Nm. Fahrleistungen: Vmax. >350 km/h, 0 –100 km/h 3,7 s. Auflage: 349. Preis: 700 000 Euro. Ford GT Hinter dem nostalgischen Charme verbirgt sich eine moderne Fahr- und Rennmaschine. Motor: 5,4-Liter-V8 mit Schraubenkompressor. Leistung: 500 PS. Max. Drehmoment: 678 Nm. Fahrleistungen: Vmax. 305 km/h, 0 –100 km/h 3,9 s. Auflage: 4500. Preis: 150 000 US-Dollar (Preis für USA). Credit Suisse Bulletin Spezial 41 FORMEL 1 Power für den Paradeplatz Ausdauer, Innovation und Dynamik – seit nunmehr drei Jahren bilden diese Werte eine starke Klammer zwischen der Credit Suisse und Sauber Petronas. Marco Taborelli, Marketingchef der Credit Suisse, zieht Bilanz einer besonderen Partnerschaft. Interview: Andreas Thomann, Redaktion Bulletin 1 ist weit mehr als die TV-Präsenz an 18 Sonntagen. Über die Formel 1 können wir während des ganzen Jahrs unsere Werte gezielt kommunizieren. Neben den Grand-Prix-Besuchen bietet uns die Formel 1 zahlreiche Möglichkeiten für verschiedenste Aktivitäten und Promotionen, die unsere Kundschaft, unsere Mitarbeiter und Partner gleichermassen ansprechen und dazu beitragen, die Marke Credit Suisse zu stärken. Andreas Thomann Lieben Sie schnelle Autos? Welcher grosse Junge nicht ? Spass beiseite. Einmal haben mir Arbeitskollegen ein unvergessliches Geschenk vors Haus gestellt und mich mit einem Autoschlüssel überrascht. Es war der Schlüssel zu einem Tag im gemieteten Ferrari – ein unvergessliches Erlebnis. Und was steht in Ihrer Garage? Ein AllradKombi, der mich bei jedem Wetter in die Berge bringt und genügend Platz für die Familie bietet. Die Credit Suisse unterstützt das Sauber- Werden Sie am 7. März mitten in der Nacht Team seit nunmehr drei Jahren. Hat sich aufstehen, um den GP von Australien zu die internationale Bekanntheit der Bank in schauen? Nehmen Sie es mir nicht übel, dieser Zeit spürbar erhöht? Der Trend aber ich werde mir wohl die Aufzeichnung zum Sonntagsfrühstück ansehen. Auf jeden Fall erwarte ich den Saisonbeginn mit Spannung, denn das Rennen in Australien wird mein erstes Rennen als Marketingchef der Credit Suisse sein. zeigt ganz klar nach oben. Unser Engagement in der Formel 1 steht nicht zuletzt für Internationalität mit Schweizer Wurzeln. Diese Botschaft haben wir gezielt platziert und konnten damit bis jetzt vor allem in Europa erfreuliche Resultate erzielen. Dieses Jahr fasst die Formel 1 neu Fuss in China und in Bahrain. Ein Schritt, der andeutet, dass die Formel 1 in ein paar Jahren verstärkt ausserhalb Europas stattfinden und dadurch weiter an globaler Präsenz gewinnen wird. Dies unterstützt uns in unserem Bestreben, die Marke Credit Suisse in neuen Märkten zu positionieren. Marco Taborelli an der Spitze oder auf die Platzierung der beiden Sauber-Piloten? Ich wünsche mir viele spannende Rennen, bei denen der Zuschauer vergisst, für welches Team er eigentlich die Daumen drückt. Als Schweizer mit italienischen Wurzeln komme ich natürlich bei Sauber Petronas so richtig zum Zug. Aussen Schweiz, innen Italien (der Ferrari-Motor, Anmerkung der Redaktion) – da sind alle Zutaten vorhanden, damit wir am TV und unsere Gäste an der Rennstrecke so richtig mitfiebern können. Passt das Logo eines seriösen Finanzdienstleisters überhaupt in die benzingetränkte Luft der Formel 1? Durchaus. Ich sehe die Formel 1 als innovative und perfektionistische Sportart, die unbedingten Erfolgswillen und Einsatzbereitschaft verlangt. Im Team von Peter Sauber haben wir den 42 Credit Suisse Bulletin Spezial «DIE FORMEL 1 GIBT DER MARKE CREDIT SUISSE MEHR PS.» Marco Taborelli, Head of Global Marketing, Credit Suisse Kann das Sauber-Team mit dem neuen Windkanal und dem aktuellen Ferrari- geeigneten Partner gefunden, der als äusserst professionell und dynamisch gilt und dazu sehr effizient arbeitet. Das sind Werte, die wir auch mit der Marke Credit Suisse verbinden. Die Formel 1 kostet die Credit Suisse mehr als die gesamten restlichen SponsoringEngagements. Ist die TV-Präsenz an 18 Sonntagen im Jahr so viel Geld wert? Die Formel Motor in dieser Saison endlich einen GP gewinnen? Da möchte ich mich den Worten von Peter Sauber anschliessen und sagen, dass wir realistisch bleiben müssen. Wünschen? Ja, natürlich wünsche ich mir den ersten Sauber-Sieg. Immerhin stand ja der neue Sauber-Pilot Giancarlo Fisichella im Jordan letztes Jahr im Chaos-Rennen in Brasilien zuoberst auf dem Podest … Foto: Martin Stollenwerk Worauf werden Sie achten: auf die Duelle Ihr neues Auto? Einfach und schnell finanziert. Fahren auch Sie in den neuen Auto-Frühling. Wir finanzieren Ihr Wunsch-Auto. Autoleasing oder Privatkredit? Sie haben die Wahl und profitieren in jedem Fall von attraktiven Konditionen. Kontaktieren Sie unsere Spezialisten. Autoleasing unter 0844 000 440 oder www.credit-suisse.com/leasing Privatkredit unter 0800 800 100 oder www.credit-suisse.com/privatkredit Gehäuse Edelstahl/Karbon, Saphirglas und Saphirlupe, wasserdicht bis 50 m Fr. 475.- www.tissot.ch