Traditionelles - Textilzeitung

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Traditionelles - Textilzeitung
erscheinungsort perchtoldsdorf, verlagspostamt a-2380 p.b.b., gz 02z032321m, 68. jahrgang, 20. FEBRUAR 2014
04/14
URBAN-
Traditionelles
TRACHT MODERN
INTERPRETIERT
© Giesswein
LABELS TO WATCH –
ANWÄRTER FÜR GOLD
60 Jahre
w w w. g i e s s w e i n . c o m
-
Tracht & Country CLASSICS | 28.02. 02.03.2014 | Halle 3 Stand 515
inhalt
28
33 35
24
© 08: beyer, 16: PIERRE CARDIN, 18: Sportalm, 28: Fisherman out of Ireland, 33: Timberland, 35: Hövelmann
business
06 ECE kauft g3 in gerasdorf
08hugo boss steigert umsatz und gewinn
handel 12fashion-offensive im ekz
stores 14denim couture
ORDER 16gesucht, gefunden, gEordert
tracht 18traditionelles urban
labels to watch
28 olympische spiele
marken
33timberland in the city
STOFFE mode aktuell society
34 NEUE ALTE WERTE
35 CARPE DiEM
40 queen oF umwelt
44openings von closed & seven
Gewinne?
Wie langweilig!
Wie lange dauert eigentlich so eine Aufbau­
phase? 2013 hat Zalando immerhin schon
­seinen fünften Geburtstag gefeiert. Und trotz­
dem hat der Onlineversender noch »Anlauf­
verluste« in Höhe von 120 Mio. € verzeichnet.
Trotz eines Umsatzwachstums um 52 % auf
1,76 Mrd. € stieg der Verlust damit abermals
um ein Drittel (siehe S. 6). Der globale Online­
riese Amazon, schon seit mehr als 20 Jahren im
Geschäft, konnte im Vorjahr immerhin wieder
einen Gewinn schreiben. In der Höhe von 0,3 %
des Umsatzes. Und das, obwohl der Konzern
alle Lücken der Steuergesetzgebung bis aufs
Letzte ausnutzt und obwohl die westlichen
Märkte mit Billigstarbeitskräften aus Osteuropa
bedient werden.
Auch die Einkaufszentrenbranche verspürt wie­
der Rückenwind. Aufgrund der niedrigen Zinsen
investieren Anleger in aller Welt wieder bevorzugt
in Immobilien. »Die Fonds schwimmen in Geld«,
heißt es auf Seite 12 dieser Ausgabe. Dabei hört
man doch seit Jahren, der Markt sei voll, der
Handel wolle gar nicht mehr expandieren.
Doch was interessiert Investoren der Handel?
Sie sehen glitzernde Einkaufstempel und sind
zufrieden. Sie lieben schillernde HightechUnternehmen à la Zalando und Amazon und
nehmen dafür gern jahrelang Verluste in Kauf.
Geschäftsmodell des Handels ist es bekannt­
lich, die richtige Ware in der richtigen Menge
einzukaufen und sie zur richtigen Zeit und am
richtigen Ort weiterzuverkaufen. Gewinnbrin­
gend. Klingt doch schnarch-fad!
VON MANUEL FRIEDL
© Breneis
16 18
editorial
12
TZ 04 2014 3
business news
Modehandelsbilanz 2013:
kleines Plus
L
aut Statistik Austria hat der österreichische Einzelhandel das
Jahr 2013 mit einem nominellen Umsatzplus von 1,5 % abgeschlossen. Real würde das ein Minus von 0,4 % bedeuten. Für
den Handel mit Bekleidung und Schuhen meldet die Statistik
Austria ein Umsatzplus von 1,7 %, was einem realen Wachstum
von 0,8 % entspricht. Diese Zahlen liegen deutlich über jenen von
WKO und KMU Forschung Austria, die für den Bekleidungshandel
ein Minus von 1,1 % (nominell) bzw. 1,9 % (real) gemeldet hatten.
Der Unterschied: Die Zahlen von WKO und KMU Forschung sind
expansionsbereinigt und beziehen sich ausschließlich auf den
stationären Handel, während jene der Statistik Austria auch
Umsätze aus dem Versand- und Internethandel sowie auch neu
eröffnete Geschäfte berücksichtigen.
Online:
D
er deutsche Online-Moderiese Zalando konnte seinen Umsatz 2013 um
mehr als 50 % auf 1,8 Mrd. € steigern. Doch auch die operativen Verluste
haben sich um deutliche 31 % auf 120,6 Mio. € ausgeweitet. Die EBIT-Marge
liegt damit bei −6,7 %, nach −7,2 % im Jahr 2012. Wie schon im Vorjahr
betont Zalando, zumindest im deutschsprachigen Raum operativ profitabel
zu arbeiten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz konnten die Umsätze
um 37 % auf 1,06 Mrd. € gesteigert werden. Die Zahl der Kunden stieg von
9 Mio. im Jahr 2012 auf mehr als 13 Mio., und mit einer Besucherzahl von
mehr als 100 Mio. pro Monat ist Zalando die meistbesuchte Modewebsite
Europas. Bereits mehr als 35 % der Besuche kommen von mobilen Geräten,
also Smartphones und Tablets. Dafür, warum trotz all dieser beeindru­
ckenden Zahlen immer noch so hohe Verluste geschrieben werden, findet
Zalando zwei Erklärungen: einerseits die weiterhin hohen Anlaufinvesti­
tionen (so wurde im Vorjahr beispielsweise die Logistikkapazität mehr als
verdoppelt), andererseits die schwierigen Marktbedingungen in der gesamten
Modebranche: »Der späte Start in den Sommer und ein milder Winter
­führten zu hohen Preisnachlässen im Markt mit entsprechendem Druck auf
die Margen«, teilt der Konzern mit. Die durchschnittliche Retourenquote
liegt nach wie vor bei rund 50 %.
© Desigual
Desigual neu auf
Kärntner StraSSe
D
ie spanische Modemarke
­Desigual hat in Wien ihren
­achten Store eröffnet. Nur in Barcelona, Madrid und Paris betreibt
das Unternehmen noch mehr
Mono­marken-Geschäfte. Nach der
Mariahilfer Straße ist es der zweite F­ lagship-Store der Spanier in
Wien. Desigual hat sich an der
Kärntner Straße 32 angesiedelt,
wo lange Jahre ein FranchiseStore von Hugo Boss eingemietet
war. Nach dem Konkurs des Franchisenehmers Don Gil wurde die Fläche von
Gerry Weber übernommen. Auf 335 m2 und zwei Geschoßen werden alle Linien angeboten. Österreich ist derzeit für 4 % des Konzernumsatzes (2012:
701 Mio. €) verantwortlich, neben den acht Wiener Stores gibt es drei weitere Geschäfte in Graz, Linz und Salzburg. Zudem ist die Marke in 20 Shop-inShops sowie auf weiteren 200 Multilabel-Flächen vertreten. Noch heuer sollen alleine in Wien zwei weitere Geschäfte eröffnet werden.
6 TZ 04 2014
top
NEWS
ECE kauft G3 in
Gerasdorf
D
ie größte Immobilientransaktion in Österreich seit dem Verkauf der SCS steht vor
dem Abschluss. Der Hamburger Einkaufszentrenriese ECE kauft von der Bank-AustriaTochter BAI das Shopping-Resort G3 in
Gerasdorf nördlich von Wien. Der Deal wurde
bei der Bundeswettbewerbsbehörde angemeldet, berichtet das WirtschaftsBlatt. Zum
Kaufpreis wollten weder BAI noch ECE Angaben machen. Die BAI investierte in die Errichtung des Einkaufszentrums mehr als
200 Mio. € und dürfte sich jetzt über eine
Entwickler­rendite im zweistelligen Prozentbereich f­ reuen. Die ECE ist europaweit Marktführer bei Einkaufszentren. In Österreich hat
das Unternehmen bereits das DEZ Innsbruck
und das Haid Center bei Linz erworben,
Eigenentwicklungen sind die City Arkaden
Klagenfurt sowie die beiden BahnhofCitys
Wien West und Hauptbahnhof. Der Umsatz
der 180 Shops im G3 lag laut Betreiberfirma
Ekazent im ­ersten Jahr bei 200 Mio. €. Das
Shoppingcenter mit rund 80.000 m² Verkaufsfläche soll nun ins Portfolio des ECE European Prime Shopping Centre Fund wandern,
der europaweit in Einkaufszentren in Toplagen investiert und wie die ECE selbst im
Besitz der Cura Vermögensverwaltung steht,
der Holding-Gesellschaft der Otto-Familie.
© Gerald Lechner oder G3/Tischler
© Picturedesk
Zalando
weiterhin tiefrot
LEDER & SCHUH
© Leder & Schuh
Eigentlich hatte Vorstand Peter Simma
schon für 2013 schwarze Zahlen in
­Aussicht gestellt. Doch daraus ist nichts
geworden. Wie die Presse berichtet, hat
die Leder & Schuh AG mit Vertriebslinien
wie Humanic, Stiefelkönig, Jello und
Shoe4You auch das zu Ende gegangene
Jahr mit einem Verlust abgeschlossen.
Wie hoch der Fehlbetrag ausfällt, kann
Simma noch nicht präzise sagen. Nur so
viel: »Die Verluste sind deutlich geringer
geworden.« 2011 hatte der Nettoverlust
8 Mio. €, 2012 sogar 20,7 Mio. € betragen. Der Umsatz lag zuletzt (2012) bei
450,5 Mio. €. In den letzten Jahren hatte
Leder & Schuh vor allem mit der Übernahme von Stiefelkönig sowie mit
­Problemen in einigen Auslandsmärkten
(v. a. Polen und Ungarn) zu kämpfen. Für
die Probleme im Vorjahr macht Simma
aber in erster Linie das Wetter verantwortlich. Die Neustrukturierung in
­Osteuropa sei hingegen »größtenteils
abgeschlossen«, wobei in Ungarn noch
Standorte geschlossen werden sollen.
Seit Sommer werde in Osteuropa wieder
ein Wachstum verzeichnet. Bei Stiefelkönig sei man »noch nicht so weit, wie
ich es gern gehabt hätte«. Nun ist der
Turnaround für 2014 geplant.
© Picturedesk
bleibt in
Verlustzone
Finale Für
City-Umbau
S
chön langsam neigt sich der Eröffnungsreigen der
Luxuslabels in und ums neue Goldene Quartier in der
Wiener Innenstadt dem Ende zu: Im Juni eröffnet mit dem
Luxushotel Park Hyatt ein weiteres Kernstück des Megaprojektes, das der Gestalt der City ein neues Gepräge verleiht. In der ehemaligen Länderbank-Zentrale am Hof entsteht eines der teuersten Hotels der Stadt. Aus der
früheren Kassenhalle wird das Restaurant »The Bank«, der
einstige Sitzungssaal wurde zum Ballsaal umgebaut, und
im Tresorraum gibt es künftig einen 100 m² großen Pool.
Auch in der Erdgeschoßzone der genau 100 Jahre alten
Prachtimmobilie zieht langsam Leben ein: Die Denim­marke
7 For All Mankind (siehe S. 12) stieß kurz vor Weihnachten
zu Luxusmarken wie Louis Vuitton, Etro und G
­ iorgio Armani, die ihre Geschäfte bereits länger geöffnet haben. Bis
Ende April sollen noch zahlreiche weitere Luxuslabels ihre
Pforten öffnen: Da sind einmal der italienische Lederwarenspezialist Bottega Veneta und das ebenfalls italienische Cashmere-Label Brunello Cucinelli, dann das französische Modelabel Saint Laurent und der englische
Schuhhersteller Church’s. Den größten Store im ehemaligen Bankgebäude wird aber Prada mit 1.400 m² eröffnen,
voraussichtlich ebenfalls schon vor der Eröffnung des
Hotels im Juni. Zum Vergleich: Der benachbarte FlagshipStore von Louis Vuitton ist 1.700 m² groß. Ab Sommer soll
dann auch ein neuer Edelgastronom à la Fabios das Goldene Quartier bereichern. Damit sind in S­ umme 18 Geschäfte
mit 11.500 m² Handelsfläche im G
­ oldenen Quartier zur
Gänze belegt. Doch auch rund um René Benkos bisher
spektakulärste Immobilienentwicklung gehen die Rochaden weiter: Im April öffnet Dior am ehe­maligen Standort
seiner Konzernschwester Louis Vuitton (am Kohlmarkt/
Ecke Wallnerstraße) sein neues Geschäft. Laut Informationen der Tageszeitung Standard wird aus dem jetzigen Amicis-Herrengeschäft in den Tuchlauben ab Anfang Mai ein
Jimmy-Choo-Laden. Und im prominenten Eckhaus Tuchlauben/Bognergasse neben dem Meinl am Graben, wo lange
Jahre Don Gil Donna eingemietet war, wird Chanel eröffnen – wodurch wiederum ein schöner Store am K­ ohlmarkt
frei wird. Das Karussell dreht sich weiter …
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© SES
© Hugo Boss
business news
Shoppingcenter
in Ried heißt Weberzeile
I
m vergangenen Dezember fuhren die Baumaschinen auf, mittlerweile sind 80 % des
Aushubs erledigt, fünf von zwölf Bodenplatten des innerstädtischen Großprojekts betoniert. Nun hat das Kind auch einen Namen, der von der designierten Center-Managerin
Brigitte Biberger und dem SES-Vorsitzenden Marcus Wild gemeinsam im Volkskunde­
museum Ried präsentiert wurde: Weberzeile. Mit Namen und Logo (inklusive stilisierter
Häuserzeile im stadttypischen Salzach-Stil) wird ein historischer Bezug genommen, war
doch die Leinenweberei bis ins 18. Jahrhundert bedeutendste Zunft in Ried und sorgte
bei bis zu 900 Personen für Lebensunterhalt. Für Marcus Wild sind drei Kriterien für die
Namensfindung eines Einkaufszentrums entscheidend: regionaler Bezug, eigene Identität
und Emotionalität. In die Weberzeile investiert SES Spar European Shopping Centers
rund 70 Mio. €. Die Inbetriebnahme soll Mitte 2015 erfolgen. 22.000 m² verpachtbare
Fläche, 50 Shops, 500 Arbeits- und 800 Tiefgaragenplätze sind weitere Eckpunkte des
Projekts, als künftige Magnetbetriebe werden Kastner & Öhler, Media Markt, Eurospar,
Hervis und H&M genannt. »85 % sind bereits vermietet, wir werden wohl einen Modeschwerpunkt bekommen«, führt Wild aus, der aktuell auch mit einem Interessenten aus
der Textilbranche verhandelt, der mit seinem Markteinstieg in Ried eine Österreich-­
Premiere darstellen würde.
Hugo Boss steigert
Umsatz und Gewinn
D
Geordneter Rückzug bei Benetton
er italienische Benetton-Konzern will seine
Kräfte künftig ausschließlich auf die beiden
Hauptmarken Benetton und Sisley konzentrieren
und dort seine Wettbewerbsfähigkeit steigern.
Bis Jahresende sollen alle weiteren Konzern­
marken (wie Playlife, Killer Loop oder Jean’s
West) verkauft oder geschlossen werden. Auch
mit den zwei Hauptmarken will sich der Modekonzern auf seine profitabelsten und strategisch
wichtigsten Märkte konzentrieren. Aktuell ist
Benetton in 120 Märkten der Welt aktiv, diese
Zahl soll auf 60 reduziert werden. Trotz des
umfangreichen Schließungsprogramms soll der
Umsatz in den nächsten drei Jahren auf etwa
2 Mrd. € stabil gehalten, der Gewinn sogar
gesteigert werden. Für das abgelaufene Jahr
2013 kann der wieder in Familienhand gehaltene
Konzern bereits Erfolge vermelden: Der Schulden­
stand hat sich laut Firmenchef Alessandro
­Benetton gegenüber 2012 halbiert.
8 TZ 04 2014
© Benetton
D
ie Hugo Boss AG konnte im Geschäftsjahr 2013 ihren
Umsatz währungsbereinigt um 6 % steigern. Aufgrund
der Euro-Schwäche bedeutet das umgerechnet in die
­Konzernwährung nur ein Wachstum um 4 % auf 2,4 Mrd. €.
Der Zuwachs verdankt sich dem Ausbau des eigenen Retail-­
Segments, während der Wholesale nicht gesteigert werden
konnte. Die Zahl der eigenen Stores hat jüngst die Schwelle
von 1.000 überschritten. Konkrete Zahlen für die einzelnen
Vertriebskanäle werden vorläufig noch nicht mitgeteilt.
Das operative Ergebnis EBITDA (vor Sondereffekten) stieg
um 7 % auf 565 Mio. €. Laut Vorstandsvorsitzendem Claus-­
Dietrich Lahrs sei das Unternehmen mit diesen Ergebnissen
»gut v­ orangekommen«. Die kompletten Bilanzzahlen werden
Mitte März veröffentlicht. Für das neue Jahr legt sich Lahrs
die Latte höher: »Wir haben uns zum Ziel gesetzt, stärker
als im vergangenen Jahr zu wachsen und damit besser als
­unsere Branche abzuschneiden.« Ein Teilbereich, in dem
Hugo Boss nach wie vor großes Potenzial sieht, ist die DOB,
wo Boss bisher nur 10 % seiner Umsätze lukrieren konnte.
Mitte Februar wurde in New York unter großem Beifall die
erste DOB-Kollektion des neuen Design-Chefs Jason Wu
präsentiert (Bild).
short
cuts
+++JACK WOLFSKIN
SCHWÄCHELT+++ Der einst erfolgs-
verwöhnte ­Outdoor-Spezialist Jack Wolfskin
musste 2013 das zweite Jahr in Folge rückläufige Umsätze hinnehmen. Im abgelaufenen
Geschäftsjahr sank der Umsatz um 8 % auf
324 Mio. €. Angaben zum Ergebnis werden
nicht gemacht. Heuer will das deutsche
Unternehmen jedoch den bishe­rigen Rekordumsatz von 355 Mio. € aus
dem Jahr 2011 übertreffen. +++WEITERE EKZVERKÄUFE+++ Das Fachmarktzentrum in Horn mit 50 Shops und
32.000 m² Verkaufsfläche wechselte jüngst den Besitzer: Die Immofinanz
Group und Gründer Thomas Kronsteiner haben ihre Anteile an die Münchner KGAL für den institutionellen Handelsimmobilienfonds »Austrian Retail
Park Portfolio« verkauft. Und das Shopping Center SC 17 mit 13.800 m²
Verkaufsfläche in Brunn/Gebirge nahe der SCS ging um 22 Mio. € von
CBRE Global Investors an einen privaten Investor. +++MODEHAUS
SAURER SCHLIESST IM HERBST+++ Das größte Modehaus im Tiroler Bezirk Reutte wird im Herbst schließen. Inhaberin Marianne Kunze-Saurer betont, die Schließung erfolge freiwillig und rechtzeitig
und sei im Familienkreis beschlossen worden. Neue Vertriebswege wie
der Onlinehandel, immer größere Abnahmeverpflichtungen bei den ­Marken
und die stärkere Konzentration auf Einkaufszentren würden es immer
schwieriger machen, ein Modehaus ohne Filialbetriebe betriebswirtschaftlich erfolgreich zu betreiben. Frau Kunze-Saurer wird deshalb im Herbst
ihren Ruhestand antreten. +++JOT KANN ZULEGEN+++
Die Brandboxx Salzburg lud von 2. bis 3. Februar auf die JOT, Österreichs
einzige Kinder­modemesse, sowie zeitgleich auf die Schuh Austria. Das
Messeduo konnte mit einem Besucherzuwachs von knapp 20 % punkten.
Zu sehen gab es auf der JOT rund 150 Markenkollektionen, darunter auch
sieben prominente Neuzugänge wie Puma und Tu Felix Austria. Messeleiterin Ulrike Martin: »Die Lokomotive kommt ins Rollen.« Der nächste Termin: 10. und 11. August. +++BRAX WÄCHST STARK+++
Der deutsche Hosenspezialist Brax hat seinen Umsatz 2013 um 8,3 %
auf 307 Mio. gesteigert. Damit kann das Unternehmen bereits zum zehnten Mal in Folge einen neuen Rekord ­vermelden. Zwei Drittel des Umsatzes wurden mit Hosen erzielt. Auch Vertikalisierung ist ein großes Thema:
In Kürze wird der 100. Brax-Store eröffnet. Vor Kurzem wurde außerdem
ein Onlineshop auf Amazon eingerichtet.
Franchiser
Floth in
Konkurs
D
ie Tullner Modehandelsgruppe Floth ist in Konkurs. Das Landesgericht
St. Pölten hat über gleich drei Unternehmen das Konkursverfahren eröffnet:
Die Floth Mode GmbH betreibt im Tullner Einkaufszentrum Rosenarcade Shops
der Marken Esprit Women, Esprit Men, Zero und Tally Weijl. Die Floth Fashion
GmbH führt im St. Pöltener Traisenpark Geschäfte von Esprit und Tally Weijl,
und Markus Floth als Einzelunternehmer betreibt einen Cecil-Store in der
­Tullner Bahnhofstraße. In Summe wurden zuletzt 38 Dienstnehmer beschäftigt,
die Passiva der drei Unternehmen wurden mit 2,16 Mio. € beziffert, die Aktiva
mit 1,32 Mio. €. Als Insolvenzgrund werden Umsatzrückgänge angegeben,
bereits die Jänner-Gehälter sowie die damit fälligen Abgaben konnten nicht
mehr bezahlt werden. Vonseiten des KSV heißt es, das weitere Schicksal der
insolventen Unternehmen sei völlig offen. Masseverwalter Hans-Jörg Hafner
habe zu prüfen, ob ein Fortbetrieb möglich ist.
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business news
insolvent
Das Handelsunternehmen der Brüder Rudofsky, die Tom & Mike
Handelsgesellschaft m.b.H., ist insolvent. Thomas und Michael
Rudofsky betreiben österreichweit sieben Geschäfte unter den
Labels »Shirts & More« sowie »Socks & More« mit 38 Beschäf­
tigten. Die Überschuldung beträgt laut den Kreditschutzverbänden
AKV und KSV 2,2 Mio. €. Beantragt wurde die Eröffnung eines
Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung, eine Fortführung
wird angestrebt. Als Insolvenzursachen werden zu schnelles
Wachstum sowie die unerwartete Nichtverlängerung der Mietverträge im Wiener Kaufhaus Steffl genannt. Im Steffl betrieb Tom &
Mike mehrere Abteilungen, es war der umsatzstärkste Standort.
Geschäfte wurden weiterhin in der Shoppingcity Seiersberg, in
der Passage Linz sowie in Wien Mitte – The Mall betrieben. Ersteres wird jedenfalls geschlossen, was mit den übrigen Geschäften passiert, ist noch unklar. Nicht betroffen von der Insolvenz ist
die Handelsagentur Rudofsky, die vom Salzburger Fashion Park
aus u. a. die Marken Burlington, Bogner Jeans, Casa Moda, Venti,
Roeckl und Kitaro vertreibt. Ebenfalls nicht betroffen ist das
Herrenmodegeschäft Paul in der Wiener Kärntner Straße, das
Thomas Rudofsky gemeinsam mit Herbert Gaar betreibt.
S
eit 1968 zeigt Dantendorfer (mit Salzburger Stammsitz, gegründet 1948) in
Linz Flagge. Nun verstärkt ein 160 m² großes Damenmodengeschäft die Präsenz in
der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Eröffnet wurde das Geschäft in historischen Gewölberäumen an der Promenade Anfang Februar. »Als mir dieses neu
adaptierte Verkaufslokal im ehemaligen
Hotel Drei Mohren angeboten wurde,
musste ich einfach zuschlagen«, so Roy
Dantendorfer, der u. a. Exklusivmarken
wie Sara Roka, Le Sarte Pettegole, Odd Molly, Fabiana Filippi, Sofie D’Hoore
oder Tory Burch offeriert. Die bisherige Filiale – in Sichtweite zum neuen
Standort – wurde generalsaniert und zum reinen Herrenmodengeschäft
gewandelt. Sakkos und Anzüge von Boglioli, Hemden von Truzzi, Hosen von
PT01, Schuhe von Tod’s und Alberto Fasciani sowie Mäntel von Herno sind
hier das erste Schaufensterthema zum Frühjahr. Vollständig macht Dantendorfers ­nunmehriges Shoptrio ein komplett neu gestalteter Franchise-Store
der Marke Closed, ebenfalls an der Promenade gelegen. Neben Salzburg und
Linz betreibt Dantendorfer auch Geschäfte in Innsbruck (seit 1978) und Wien
(seit 1990).
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Tom & Mike
Dantendorfer:
Rundum erneuert
in Linz
1 2 5 J A H R E E R FAHRUNG
K Ö N N E N G A N Z SCHÖN
L Ä S S I G
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WWW.GLORIETTE.AT
handel
Fashion-
Stadtviertel am neuen Hauptbahnhof. Für November ist die endgültige
Eröffnung der BahnhofCity Wien Hauptbahnhof – wie der offizielle Name
sperrig lautet – angekündigt. Das gesamte Projekt umfasst eine Fläche von
mehr als 100 Hektar und ist damit fast so groß wie ein kleiner Wiener Bezirk.
Im neuen Stadtviertel entstehen 5.000 Wohnungen, 550.000 m2 (!) Bürofläche,
12 TZ 04 2014
BAHNHOFCITY
© ÖBB
D
ie Einkaufszentrenentwickler sind wieder in Hochstimmung. ­Aufgrund
der niedrigen Zinsen wollen Anleger in aller Welt ihr Geld wieder in
Immobilien investieren. Immobilienfonds suchen hände­ringend nach
Veranlagungsmöglichkeiten. »Fonds schwimmen im Geld« titelte jüngst der
österreichische Branchendienst Immoflash today. »Eine nie gekannte Menge
an inländischem sowie internationalem Kapital sucht nach möglichst sicherer
Anlage«, berichtet auch das auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte
­deutsche Beratungsunternehmen Comfort. Bloß: Die Fonds­manager haben
Probleme, dieses Geld auch anzulegen. Kaum jemand, der selbst gute Immo­
bilien besitzt, will diese jetzt verkaufen. »Der Markt für Handelsimmobilien
ist in den Toplagen nahezu leergekauft«, heißt es bei Comfort weiter. Die
Fonds halten deshalb derzeit fast ein Viertel ihres ­Vermögens in Liquidität –
sprich in Bargeld. Sie haben »Veranlagungsdruck«, wie es in der Fachsprache
heißt. Kommt also ein Einkaufszentrenentwickler mit einer halbwegs guten
Idee, muss er nicht lange auf eine Finanzierung warten. Auch heuer kommen
deshalb massig neue Einkaufsflächen auf den Markt. Keine ganz großen
Brummer wie etwa das G3, aber die Masse macht’s. Der größte Flächen­
zuwachs ist heuer abermals in und um Wien zu erwarten. Mit dem Citygate
entsteht im 21. Gemeindebezirk ein ganzer Stadtteil neu. Neben fast
1.200 neuen Wohnungen und schulischen Einrichtungen kommen auch rund
18.000 m2 Handelsflächen neu auf den Markt. Anfang Dezember waren nur
noch acht der 55 Geschäftslokale frei. Der Mietermix zeigt, dass sich das
Citygate in erster Linie als Nahversorger für die neu zuziehende Bevölkerung
versteht: Neben dem Ankermieter Interspar gibt es jede Menge leicht
­konsumierbare, großteils billige Mode: New Yorker, Mister*Lady Jeans,
Colloseum, Palmers, Le Clou, Syndikat. Schuhe kommen von CCC und
David Jones, daneben stehen noch DM Drogerie Markt, Cyberport, Libro,
­Marionnaud, Drei, Eduscho, Claire’s, Roma Friseurbedarf und America Latina
auf der Mieterliste. Als Investor hinter dem neuen Stadtteil direkt an der
U1-Station Aderklaaer Straße steht die Stumpf-Gruppe, die u. a. auch für den
Millennium Tower verantwortlich war. Die Eröffnung soll in der zweiten
­Jahreshälfte über die Bühne gehen.
FISCHAPARK
© ArchitekturConsult
Die Expansion der Einkaufszentren
hat wieder an Schwung gewonnen.
Besonders in und um Wien stehen
heuer zahlreiche Neueröffnungen und
Erweiterungen an. Der Schwerpunkt
liegt überall auf Mode.
© Auhof Center
Offensive
handel
AUHOF CENTER
dazu Hotels, Bildungseinrichtungen und öffentliche Gebäude. Auf vergleichs­
weise bescheidenen 20.000 m2 Verkaufsfläche werden im und unter dem
Bahnhofsgebäude rund 90 Geschäfte bzw. Gastronomiebetriebe zur Verfügung
stehen. Wie bei der BahnhofCity Wien West – beide Zentren werden von der
Hamburger ECE gemanagt – werden sich die Shops auch hier über verschie­
dene Gebäudeteile und Ebenen entlang der Gehwege der Reisenden verteilen.
Bereits jetzt liegt der Vermietungsgrad bei 96 %. In Sachen Mode finden sich
u. a. New Yorker, Colloseum, Promod und die italienische Unterwäschegruppe
Calzedonia mit ihren drei Konzepten Calzedonia, Intimissimi und Tezenis auf
der Mieterliste. Schuhe kommen von Deichmann, Sportartikel von Hervis,
Kosmetik gibt es bei Müller, Marionnaud und DM, Bücher und Schreibwaren
bei Thalia, Libro und Press & Books. Im Bereich Lebensmittel bzw. Gastro­
nomie werden Unternehmen wie Interspar, L’Osteria, Felber, Ströck, Bäckerei
Heberer, Anker, McDonald’s, Burger King, Starbucks und die Konditorei
­Oberlaa Niederlassungen eröffnen. Im Erdgeschoß wird ein Food-Court mit
neun Anbietern eingerichtet. Auch eine Apotheke, Bankfilialen und ein Reise­
büro wird es geben. Alleine schon die zu erwartenden Fahrgäste (Prognose:
150.000 Personen täglich) sowie die 13.000 Bewohner und 20.000 Arbeit­
nehmer des neuen Stadtviertels sollten für genügend Auslastung sorgen.
Darüber hinaus ist das Center aufgrund der guten Verkehrsanbindung
­innerhalb von 15 Minuten von mehr als 1 Mio. Wienern erreichbar. Laut ÖBB
werden übrigens auch konsumfreie Zonen mit insgesamt 800 Sitzplätzen
eingerichtet. Und das Untergeschoß wird zudem einen »Raum der Stille« –
also einen Andachtsraum – beherbergen.
Im Westen wird’s noch besser. Doch nicht nur Neubauten gibt es. Auch
bestehende Center arbeiten an ihrer Konkurrenzfähigkeit – ein Muss in harten
Zeiten wie diesen. Erst im November 2012 wurde die jüngste der zahlreichen
Erweiterungen des Auhof Centers an der Wiener Westeinfahrt eröffnet.
Damals kamen u. a. die Riesen Saturn, Müller-Drogeriemarkt und Merkur
hinzu. Trotzdem rollen dort schon wieder die Bagger: Das Center von Peter
Schaider wird heuer zum zweitgrößten Einkaufszentrum Wiens (nach dem
Donau Zentrum) aufsteigen. Seit Ende Jänner wird dort der eingeschoßige
Mittelteil des Centers abgerissen und als zweigeschoßige Mall neu gebaut.
Die Zahl der Geschäfte soll sich dadurch von 120 auf 140 erhöhen, die RetailNutzfläche wächst um rund 7.000 m2 auf 38.000 m2. Damit ist das Center
erstmals zur Gänze auf zwei Geschoßen angelegt. Ein vorhandener Frei­
parkplatz wird überbaut, wodurch eine geschlossene Außenfassade entsteht,
die einen kompetenteren Außenauftritt ermöglicht. »Wir steigen dadurch
endgültig in die Bundesliga auf«, freut sich der Chef des einzigen großen
Einkaufszentrums in den westlichen, kaufkraftstarken Wiener Außenbezirken.
Einige bestehende Mieter wie C&A und H&M hätten Vergrößerungswünsche
deponiert, zudem gebe es Verhandlungen mit potenziellen Neumietern, so
Schaider. Schwerpunkt wird Mode sein, und hier natürlich »große internatio­
nale Konzerne«. Eine Benchmarking-Analyse habe ergeben, dass im Auhof
Center gerade der wichtige Modebereich unterrepräsentiert sei. Mit ­mehreren
Brands sind die Verhandlungen schon weit fortgeschritten, eine Lücke beklagt
Schaider aber noch im Bereich der hochwertigen Herrenmodeausstatter. Auch
mit einer sehr unkonventionellen Neuerung kann Schaider aufwarten: Am
Dach des Centers baut ein Bauträger gut 80 Wohnungen. Im Oktober sollen
die Arbeiten, für die ein Budget von 30 Mio. € (ohne Wohnungen) vorgesehen
ist, abgeschlossen sein. Mit den derzeitigen Arbeiten ist das Ende der Fahnen­
stange übrigens auch noch nicht erreicht: »Rund 20 % Flächenpotenzial
zusätzlich haben wir noch«, sagt Scheider.
Vösendorf, Krems und Wiener Neustadt. Auch in der Shopping City Süd
geht die groß angelegte Modernisierung weiter. Obwohl bereits im November
des Vorjahres groß die »Eröffnung« im neuen Kleid gefeiert wurde, sind
­derzeit noch weite Teile des größten Einkaufszentrums des Landes Baustelle.
Konkret ist das erstens der 23.000 m2 große Teil am oberen Ende des Centers,
wo u. a. Interspar, H&M, Zara und Vapiano eingemietet sind. Die SES Spar
European Shopping Centers, der dieser Teil der SCS gehört, investiert dort
20 Mio. €. Umbaubedingt komplett leer steht derzeit das Obergeschoß, und
auch im Erdgeschoß laufen Umbauarbeiten – so ist etwa der Zara-Store für
die nächsten drei Monate geschlossen. Bis Sommer sollen zumindest im
Obergeschoß alle Flächen fertig und neu vermietet sein. Zweitens wird auch
Ikea ganz am anderen Ende des Megakomplexes runderneuert. Mit der
­größten Investition seiner Geschichte will der Österreich-Ableger des
­schwedischen Möbelhauses optisch Anschluss an den aufgemöbelten
­Shopping-Komplex finden.
In Krems nähert sich das Shoppingcenter Mariandl in Riesenschritten seiner
Fertigstellung. Hier baut die SES einen bestehenden Interspar-Markt sowie
ein Einrichtungshaus von Leiner zu einem 12.000 m2 großen Einkaufszentrum
aus. Das benachbarte, mehr als 20.000 m2 große Bühl Center wird durch eine
Fußgängerbrücke mit dem Mariandl verbunden. Die Verpachtung der 25 neuen
Shops ist abgeschlossen, im April wird eröffnet. Größter Mieter (neben
­Interspar und Leiner) wird C&A mit 1.200 m2. Auch Hervis (1.000 m2), Fussl
(300 m2) und der expansive polnische Schuhanbieter CCC (460 m2) werden im
Center vertreten sein. Gemeinsam mit dem Bühl Center entsteht so eine
hochattraktive Einkaufsdestination.
Bei der Erweiterung des Fischaparks in Wiener Neustadt, eines der produk­
tivsten Einkaufszentren des Landes, gibt es im Frühjahr vorerst eine Teil­
eröffnung. Der Fischapark, ebenfalls in der Hand der SES, verdoppelt
­bekanntlich seine vermietbare Fläche von derzeit 21.200 auf 42.800 m2. Am
29. April wird der Bauteil 1 (anstelle des abgerissenen Parkdecks) eröffnet,
ab dann verfügt das Center über rund 30.000 m2 Gesamtfläche bzw. 60 Shops
und Betriebe. Ausgebaut wird auch hier v. a. der Fashion-Bereich: H&M
erweitert seine Filiale auf mehr als 2.000 m2, New Yorker vergrößert auf über
1.300 m2, und ganz neu ziehen C&A, Orsay, Tom Tailor Denim und die
Coordinates-­Marke Oui ins Center. Wäsche kommt neu von Hunkemöller und
Huber Shop, Schuhe von Deichmann und Schmuck und Accessoires von Bling
und I Am. Der große Modecoup folgt dann aber erst mit der Gesamteröffnung
im November 2015: Dann zieht auch Peek & Cloppenburg auf 3.500 m2 als
größter Fashion-Mieter ins Wiener Neustädter Einkaufszentrum ein.
Mf
TZ 04 2014 13
stores
Denim
7 FOR ALL MANKIND
Couture
7 For All Mankind eröffnete den ersten
Flagship-Store in Wien. Europa­manager
Theo van den Hoff und CountryManager Marco Stein im Gespräch.
© 7 for all mankind
W
as im Jahr 2000 gegründet wurde und im ersten Jahr bereits
beachtliche 13 Mio. USD umsetzte, brachte 2007 seinen Gründern Peter Koral und Rick Crane 775 Mio. USD ein, als sie es an
die VF Corporation verkauften: 7 For All Mankind. Premiumdenim der ersten
Stunde, amerikanische Luxusjeans, die sich in Europa die Poleposition unter
den Anbietern gesichert haben. Plötzlich war der blaue Stoff nicht mehr nur
robust, billig und gewöhnlich. Er war teuer, innovativ, begehrenswert. »Seven«
hat den Original-Stempel aufgedrückt bekommen. Oft ein Vorteil, doch die
Herausforderung, immer cool bleiben zu müssen, ist nicht zu unterschätzen.
Diese Herausforderung liegt nun bei der VF Corporation, die neben 7 For All
Mankind u. a. auch The North Face, Lee, Wrangler, Timberland und Napapijri
im Portfolio hat und bis 2017 einen Umsatz von 17, 3 Mrd. USD anstrebt. Und
sie liegt bei Theo van den Hoff, VP General Manager EMEA (Europe, Middle
East, Africa), und Marco Stein, Country-Manager für die D-A-CH-Region
sowie Skandinavien, die beide – natürlich in Denim gewandet – zur Eröffnung
des ersten Seven-Stores in Wien erschienen. Der Shop mit FlaggschiffDimension (rund 180 m2) ist mitten im Goldenen Quartier platziert.
K­ onzept aus luxuriösen Stores in der unmittelbaren Umgebung und den richtigen Leuten, die vor Ort einkaufen, voll auf. Diese Synergie wird auch in Wien
aufgehen, daran glauben wir auf jeden Fall. Nur das Timing war eben tricky.
Wie sehen die weiteren Expansionspläne aus?
2014 eröffnen wir vier weitere Shops, unseren dritten Laden in Paris im
­Februar. Ebenfalls im Februar starten wir in Rotterdam mit dem insgesamt
dritten Store in den Niederlanden. Shops in Berlin und Marbella folgen im
April. Wir glauben fest an unsere Store-Expansionspolitik. Das ist der richtige
Weg, um unseren Denim-Lifestyle zu präsentieren. Vor drei Jahren haben wir
mit dieser Strategie begonnen und bis Ende 2014 werden wir in der EMEARegion 25 eigene Retail- sowie 21 Partner-Stores betreiben.
Das Opening des ersten Wiener Stores hat sich mehrmals verschoben.
Wir wollten ursprünglich im Herbst 2013 eröffnen! Durch die Baustellen rundherum hat sich leider alles verzögert. Wir rechnen damit, dass sechs Monate
lang weniger Frequenz sein wird, weil rund um uns Baugerüste stehen und
andere Stores noch in der Finalisierungsphase sind. In der Zwischenzeit versuchen wir die Leute mit Marketingaktionen und Partys in
unseren Store zu locken, dessen Shop-Design unsere kalifornischen
Wurzeln widerspiegelt.
Stand Wien schon länger auf dem Expansionsplan?
Ja, der Standort war Teil unserer Strategie. Wir wissen, wo unsere
Kunden am liebsten shoppen, und wir halten immer Ausschau
nach guten Lagen in Modemetropolen. Wien ist außerdem
eine reiche Stadt, bietet einen starken Markt und Kunden mit
entsprechender Kaufkraft. Der Store in Wien ist unser
­eigener Laden, vor allem in kleineren Städten mit weniger
Kaufkraft eröffnen wir lieber Partner-Stores. Für Salzburg
oder Innsbruck wäre das durchaus interessant. Grundsätzlich
gilt: Wo viele Touristen unterwegs sind, setzen wir auf
­eigenen Retail.
14 TZ 04 2014
© 7 for all mankind
Glauben Sie an Synergien durch den Standort im
­Goldenen Quartier?
Ja, so funktioniert das normalerweise. In Frankfurt haben
wir einen Store in der Goethestraße. Dort geht das
Wie hat sich 7 For All Mankind entwickelt?
Wir sind von einer Denim-only-Brand zur Lifestyle-Luxusmarke aufgestiegen,
bieten neben unserem Core-Produkt Denim auch eine Womenswear-, Menswear, Accessoires- und Kids-Kollektion an. Außerdem kooperieren wir mit
anderen Qualitätsmarken wie aktuell mit HTC und entwerfen mit ihnen Kapsel­
kollektionen. Die Damenkollektionen machen 60 % des Sortiments aus, wobei
wiederum 70 % davon Denim sind. In den letzten beiden Jahren konnten wir
wachsen, und das vor allem im Wholesale. Unser Wachstum wollen wir nun
mit der Männerkollektion vorantreiben. Während wir im Segment der Damen
starke Mitbewerber wie J Brand, Citizens of Humanity oder Current/Elliott
haben, gibt es bei den Männern weniger Konkurrenz. Extrem schnell entwickelt
sich außerdem der E-Commerce mit unserem Online-Store, den wir seit zwei
Jahren betreiben.
Was sagen Sie zum wieder auferstandenen Denimtrend?
Alles bewegt sich in Wellen, so auch die Modetrends. Die Menschen suchen
nach Komfort und Qualität, sie reisen viel. Denim funktioniert für diese Ansprüche perfekt. Jeans überzeugen heute in Superstretch, als lässiger BoyfriendCut und in coolen Grey- und Black-Waschungen. Sportswear-Einflüsse spielen
eine große Rolle. Full Coatings verabschieden sich und machen partiellen
Coatings Platz. Wir reagieren auf die Bedürfnisse der Konsumenten mit einer
Erweiterung unserer Fit-Range und bieten neue Modelle für unterschiedliche
Körpertypen an. Wichtig bleibt aber, dass wir unseren Sophisticated Look
behalten. Unsere Kunden wollen nicht wie bunte Vögel aussehen! SA
stores
Wien, New York,
Paris
Gregor Pirouzi überrascht mit einem
Store, der anders ist als vieles, was
man in Wiens Innenstadt gewöhnt ist.
Pure Weiblichkeit
Ein Frauentraum in Rosa und
Hellgrün: Von Lixfeld eröffnete in Wien
seinen ersten Flagship-Store mit
Designermode in großen Größen.
© days of fabulous
I
n Wiens Innenstadt gibt es nicht nur im Goldenen Quartier Shop-Openings.
Andernorts tut sich Spannendes in Sachen Multilabel. Gregor Pirouzi,
Wiens Modevisionär, hat ein neues Baby am Hohen Markt 3. Mit »Days
of Fabulous« eröffnete er Ende 2013 einen Store, der mit spannendem ­Konzept
überzeugt. Pirouzi bietet eine Mixtur aus hochwertiger Lagerware österreichischer Designer, die zum halben Preis angeboten wird, und American Vintage
Fashion, die vom New Yorker Vintage-Händler Michael Tutek stammt. »Für
mich ist es wichtig, Shoptrends, wie sie in London oder New York umgesetzt
werden, zu unterstützen und in Wien zu etablieren«, so das Mastermind. In
internationalen Metropolen sei das Konzept, junges Design mit Vintage-Ware
zu kombinieren, nichts Ungewöhnliches, meint der Unternehmer, der auch
Betreiber des Wiener Vivienne-Westwood-Stores ist. Im Vordergrund stehen
nicht Trendteile, sondern High Fashion mit hoher Qualität und viel Charakter.
Der Shop präsentiert sich in auffälligem Design, das an Kuriositätenläden im
Pariser Montmartre und angesagte Boutiquen in Soho erinnert. »Die Konsumenten für coole, junge Ware, die auch das Geld dafür haben, gibt es in Wien
weniger, aber die Möglichkeit, diese Produkte bei Days of Fabulous billiger zu
erstehen, hilft ungemein«, erklärt Pirouzi. Der Shop soll auch Treffpunkt für
DAYS OF FABULOUS
die Kunst- und Fashionszene sein. An Pirouzis Seite steht Model und Designer
Mark Stephen Baigent (vom Label Mark & Julia), der als Gesicht des Stores
auftritt. Neben Vintage-Fashion im Sortiment: Mark & Julia, Nina Peter,
Meshit, Petar Petrov, Ute Ploier, Anna Aichinger, House of the very island’s,
Pelican Avenue, Lena Hoschek und Nico Sutor. Das bestehende Angebot wird
durch die Kollektion von Vivienne Westwoods Sohn »A Child of the Jago«
sowie neue österreichische Designer erweitert.
SA
leuchtend Pink, üppige Luster spenden warmes Licht. Eine französische Toilede-Jouy-Stofftapete dient als Blickfang im 150-m2-Store, der sich auf zwei
Stockwerke erstreckt. Der Rest des Shops hält sich bewusst zurück. So ist der
Boden erdfarben, die Warenträger sind aus rohem Stahl und die Regalablagen
in schlichtem Weiß gehalten.
SA
VON LIXFELD
© von lixfeld
D
er Name ist ungewöhnlich und macht neugierig. Von Lixfeld. Jörg
Bingener und Jens Hofmann benannten ihr neues InnenstadtStorekonzept nach Bingeners Großmutter. Geboten wird in der
Goldschmiedgasse 10 nebst der eigenen Kollektion »HofmannBingener«
auch Designermode von Fontana Couture Milano, Basler Gold Label, Clips,
Severi Darling und Roberto Cavalli Class für kurvige Frauen in den Größen
38 bis 52. Für Kundinnen, die es exklusiv mögen, bietet von Lixfeld sogar
Einzel- und Maßanfertigungen. Die beiden deutschen Unternehmer bringen
jede Menge Erfahrung mit: In Köln betrieben sie 17 Jahre lang die Moda Piu
GmbH mit Mode in Anschlussgrößen. Nun hat das Duo die deutsche
­Karnevalshochburg verlassen, um sich ganz Wien zu widmen: »Die Idee zu
unserem Store entstand aus der Liebe zu Wien und dem modebewussten
Publikum. Wir haben den Standort an der Peterskirche gewählt, da er einen
der zentralsten Orte in der hochwertigen Einkaufslandschaft Wiens darstellt.« Das Shop-Interieur überzeugt all jene Kundinnen, die viel Freude und
Spaß an Mode haben: Rosa und Hellgrün geben den Ton an, die Möbel sind
TZ 04 2014 15
order
Gesucht,
gefunden,
geordert
JUPITER
Zur Fashion Premiere traf sich die
Männermodenbranche in Salzburg.
Jetzt ging’s ans Schreiben. Was geht,
was bleibt, was kommt? Eine
Statement-Sammlung zur laufenden
HAKA-Order.
D
ie Zahlen liegen auf dem Tisch: Österreichs stationärer Bekleidungshandel hat 2013 einen nominellen Umsatzrückgang von
1,1 % eingefahren – was das dritte Minusjahr in Folge
bedeutet (s. Testclub in TZ 03/2014). »Die Stimmung ist nicht
berauschend, Freudensprünge gibt es selten bis gar nicht – auch
wenn man mit uns als Lieferant zufrieden ist«, schildert Matthias Seifert den Status quo zur Mitte der Orderrunde. Und
weiter: »Das Wetter ist keine Ausrede, sondern definitiv
ein Grund für diverse Geschäftseinbußen beziehungsweise die Verschiebung des Nachfrageverlaufs nach hinten – leider in eine Phase, wo bereits der Sale eingeläutet ist.«
Der Sales
Manager bei Brax Austria kann aber auch auf die Rückmeldung von Kunden
verweisen, dass die Jackensaison dann gut war, wenn Innovation gezeigt
wurde. Und auf die Tatsache, dass Lagerhosen im winterlichen, aber neuartigen Wool-Look bereits vom September weg auffallend gut abgerufen wurden.
Vertriebsleiter Markus Kamsteeg bedient länderübergreifend die Key-Accounts
von Benvenuto, entsprechend weit ist sein Horizont: »Vor allem in Österreich
wird ja immer händeringend nach Neuigkeiten gesucht.« Gute erste Verkaufserfahrungen des Handels mit Trendthemen geben der Vororder Rückenwind:
»Jersey geht jetzt rauf und runter, supersofte Sakkos legen zum Winter auch
in halbgefütterten Varianten deutlich zu. Und im Mantelbereich entwickeln
sich diese Two-in-one-Typen sehr stark.« Nur Steppjacken enttäuschen hierzulande, »aber die sind ja mittlerweile keine modische Herausforderung mehr.«
Als »Lichtblick der Saison« bezeichnet Hans Kitzler, Repräsentant der beiden
Labels von Création Gross, den modischen Wollmantel mit auszippbarer
Nylonblende, der sich trotz der Witterung sehr ordentlich verkauft hat und jetzt
noch breitere Akzeptanz in der Vororder findet. Anzüge abseits von NOS-­
Systemen können nur dann im Vorverkauf punkten, wenn sie die modischen
Speerspitzen im jungen Segment darstellen. Die Stimmung beim Sakkogeschäft zeigt sich durchwachsen: »Die neueren Dinge haben sich gut behauptet,
das Gehabte bleibt schwierig. Grundsätzlich ist zu viel Ware am Markt, dazu
kommen überbordende Verkaufsflächen«, meint Kitzler. Sakkos »mit ­Mehrwert«
setzen sich nun in konsumigen Preislagen durch. Bei CG – Club of Gents löst
der Flanellpatch am Ellbogen sein Pendant in Leder ab und Jersey setzt sich
durch, weil Passformbedenken schwinden. Stoffinnovationen – wie Jacquards
in Wabenmuster – finden dann Anklang, wenn sie den Einkäufern nicht als
16 TZ 04 2014
Läppchen, sondern im fertigen Musterteil präsentiert werden können. Doch
auch in der Klassik werden Neuerungen gesucht, um sich von Altherge­
brachtem abzuheben. Am Beispiel Carl Gross erläutert Kitzler: »Eine neue Optik
wird nicht nur über enger, sondern auch über kürzer gespielt. Und über Dinge,
wo das Sakko ein bissel anders am Bügel hängt – wie Drehteufelchen, extravagantes Futter, Lederdetails, kontrastige Knopflöcher, Knöpfe in viererlei
Farben am Ärmel. Dieser Bedarf ist absolut gegeben.«
Martina Mayr legt die Hemden von Seidensticker vor. Sie behauptet kühn: »Der
Klassiker erfindet sich neu!« Und präsentiert selbst beim konservativen Splendesto-Segment Modelle ohne Brusttasche, weil der Nachfrage geschuldet.
Daneben entwickelt sich – neben einem wiedererstarkten Blau – das
Farbthema Schwarz-Weiß zum Bestseller der laufenden Orderrunde. Mehr Mut
und die Abkehr von Althergebrachtem fordert auch Niko Fasthuber, Repräsentant von Bugatti: »Mehr Spitzen zu zeigen wird immer wichtiger!« Bei seinen
Vorlagen kristallisieren sich Übergangsjacken, die Themen Materialmix, Wolle
und Hightech-Daune sowie ein Comeback von Leder heraus. Und er fände es
vor allem fürs Mittelgenre gefährlich, wenn sich der Einkauf wieder komplett
von Farbe verabschieden würde.
Was sagt der Handel? Fritz Hölblinger und Hans Zanitti bestreiten gemeinsam den Einkauf für Mode Pöchhacker in Waidhofen. Ihr Eindruck zur Halbzeit
in der Orderrunde: »Schade, dass Designer teilweise wieder das ›neue‹
order
RENÉ LEZARD
GC – CLUB OF GENTS
Schwarz propagieren,
während Farbe sich
erst langsam im Stra­
ßenbild durchsetzt.
Gut finden wir Mate­
rialmix wie Wolle mit
Nylon und generell die
Hinwendung zu Wollquali­
täten. Als Modehaus können
wir nicht nur auf Nummer sicher
gehen, sondern ordern auch modi­
sche Spitzen wie offenkantig Verar­
beitetes oder Jeans, die neben dem
Destroyed-Look alternative Optiken wie
Carbon-Beschichtungen oder Wollcha­
rakter zeigen.«
Peter Stöcker (Modehaus Stöcker, Eferding)
ist auf der Suche nach Klassik mit einem
gewissen Pfiff: »Wir brauchen gerade im
Anzug-, Sakko- und Jackenbereich Anreize
auch für diejenigen, die eine Slim Line nicht
tragen können, sprich Detailarbeit, die ein
Teil auch als ein neues Teil ausweist.«
Sehr gelungen findet er das Angebot bei
Hemden und Strickwesten, zu dünn ist
ihm – verglichen mit der DOB, wo sich
»modisch das pralle Leben abspielt« – die Auswahl bei Outdoor-Styles in Wolle.
Recht optimistisch stimmt Stöcker die Entwicklung bei Hosen: »Ohne neue Hose
kein neuer Look! Bei den kleingemusterten Typen ist viel passiert – das geht
jetzt in den breiten Markt rein.« Im Casual-Bereich zählt der Modehauschef
Pearly King zu den Aufsteigern (»die Holländer ticken einfach anders«).
Reinhard Ouschan, Einkaufskonsulent für Garzon (Dornbirn), gibt sich begeis­
tert, weil durchwegs weiter an der modischen Aussage gedreht wurde: »Die
Lieferanten haben nochmals ein Schäufele draufgelegt. Sehr angenehm ist’s
für den Konsumenten, wenn Modisches in leistbaren Preislagen zu finden ist.
Dann gilt das Motto: Ich gönn’s mir, weil’s auch preislich attraktiv ist.«
Werner Schweiger kauft u. a. die HAKA für das Steinecker-Haus in Amstetten
ein. Sein erstes Resümee: »Recht viel Neues gibt’s ja nicht, aber im Grunde
sind wir mit den Kollektionen der Stammlieferanten zufrieden. Nur etwas mehr
Casual haben wir gesucht.« Und ein paar Neuzugänge gefunden, wie Replay,
Strellson Sportswear oder Red Bull aus dem Hause Pepe, das eine plakative
Story rund ums erfolgreiche Formel-1-Team geschnürt hat. »Es braucht Firmen,
die neue Bilder zeigen.«
Limit für Neues? Diese Chance greift Gregor Hradecky auf. Der Jungunter­
nehmer ist mit seiner Handelsagentur noch nicht lange am Markt und fleißig
auf der Suche nach dem großen Coup. Im Vorjahr führte er Fred Mello ein – vor
allem die sportiven, andersartigen Outdoor-Strickjackets entpuppten sich im
Handel schon zum Saisonstart als Abverkaufs-Hit. Nun legt er mit der HAKAKomplettkollektion Florentino nach: 1970 gegründet, Arbeitgeber für 500
Menschen, modernst ausgestattete Produktion und Logistik, jährlich eine
Million Bekleidungsteile »made in Spain«, Haus- und Hoflieferant von El Corte
Inglés, Exporte bis nach Korea – nur im deutschsprachigen Raum ein unbe­
schriebenes Blatt. Dietmar Eichinger von der Agentur White Label Austria
analysiert: »Nach einer schwierigen Saison werden die Orders bei den großen
Brands platziert, sozusagen als Pflichtprogramm. Recht viel verbleibt da nicht
in der Kriegskasse, um sich über Marken drüberzutrauen, mit denen man
Eigenprofil zeigt. Das Problem ist, den Mittelweg zwischen Sparen und einer
offensiven Seite zu finden.« Der quirlige Branchenbeobachter geht mit
­manchen Unternehmern hart ins Gericht: »So viele im Handel informieren sich
viel zu wenig. Man müsste internationale Modemagazine studieren, wesent­
lich mehr Zeit in die Messebesuche investieren, viel kommunizieren und den
Blick aufs Detail schärfen. Und sich ums Verkaufspersonal annehmen: Wir
müssen wieder verkaufen! Denn da fehlt’s an Leistung. Den bequemen Weg
mit den bekannten, überall vertretenen Brands zu gehen, steht der eigenen
Profilierung im Weg.«
Ins gleiche Horn stößt Kurt Exenberger, der Digel vertritt: »Zum Beispiel weist
der Sakkotrend in Richtung gewaschene Wolltypen und Jersey. Klassiker wie
Fischgrat und Überkaro tun sich hingegen schwer. Firmen, die sich nicht auf
solche Neuheiten einlassen, sind – spitz formuliert – diejenigen, die mehr
verteilen als verkaufen.«
Jutta Pemsel, Chefin der Kaufstraße Pemsel GmbH (Mistelbach) und Bundes­
gremialobfrau des Textilhandels, hält dem entgegen: »Für uns sind Eckpreis­
lagen immer ein Thema. Die Preissensibilität im Markt verstärkt sich aktuell
enorm, weil die Fixausgaben der Haushalte steigen – das spürt man im Retail.
Da können wir uns bei der Politik bedanken, die, statt Kosten zu sparen, neue
Steuern einführt.« Dass der stationäre Modefachhandel im Kampf ums frei
verfügbare Einkommen der Letztverbraucher noch unausgeschöpftes Potenzial
hat, davon ist Bärbel Derflinger überzeugt. Als Trainerin der Hutner AG
­(Kronburg) ist sie auf Verkaufsthemen spezialisiert: »Eine wichtige Leistungs­
kennzahl ist ›Teile pro Bon‹. Da werden noch etliche Chancen zur Steigerung
nicht genutzt: wie optimierte Gesprächsführung, eine tiefergehende Bedarfs­
ermittlung und daraus abgeleitet entsprechende Zusatzempfehlungen.« Was
freilich Theorievermittlung und eines Coachings auf der Fläche bedarf. Und der
Einsicht, dass Umsatzerfolg im Ein- und Verkauf gleichermaßen liegt.CD
TZ 04 2014 17
tracht
urban
18 TZ 04 2014
© Sportalm
Traditionelles
tracht
Lederhose und Dirndl boomen
weiter, begünstigt durch die generelle
Tendenz zu Traditionellem. Anders
als stereotype Booms zuvor zeigt sich
der aktuelle Boom differenzierter.
Neues Zielgruppenpotenzial verspricht vor allem die männliche Zielgruppe,
charakterisiert durch eine relativ hohe Ausgabebereitschaft und den Wunsch
nach einem weniger verbindlichen Stil. Für diesen Trend sprechen zwei ­aktuelle
Launches: Zur vergangenen Tracht & Country Premiere hat Markus Meindl die
Kollektion Andreas Gabalier präsentiert, die mit Camouflagehemd, Bikerweste
und hirschledernen Cargo Pants das Crossover zur amerikanischen Heritage
macht. Der Knalleffekt war ihm sicher. Zur kommenden Tracht & Country Premi­
ere wird der ­deutsche Schauspieler Frederic Meisner, u. a. aus der Serie
»Traumschiff« bekannt, seine erste Kollektion präsentieren. Er entwickelte das
Label aus dem eigenen Bedürfnis nach einer etwas modischeren Linie. Wesent­
liche Stilmittel sind körpernahe Schnitte und ein Farbspiel, das über Anthrazit,
Rot und Lodengrün hinausgeht. Die erste Kollektion besteht aus Janker, Gehrock,
Outdoor-Jacke und Hemden. Eine Lederhose soll im kommenden Jahr folgen.
Die Tendenz zur modernen Interpretation von Tracht zeichnet sich auch im
Handel ab. Einer der ersten, der das Crossover zur klassischen Sportswear wagte,
war 2011 Trachten Rainer in Andelsbuch. Bestand das Sortiment am Anfang aus
zwei Dritteln Tradition und einem Drittel Mode, so hat sich das Verhältnis nach
zwei Jahren umgekehrt. Von einem zu rapiden Sortimentswechsel ist Geschäfts­
führer René Schedler allerdings wieder abgekommen, da neue Lieferanten mit
Risiken wie etwa Passformproblemen behaftet sind.
2011 war auch das Gründungsjahr von Weintracht. Der Shop im Glaskubus hat
eine Fläche von 250 m2 und liegt in Ehrenhausen am Eingang der südsteirischen
Weinstraße. Die Kunden sind zu 70 % touristisch. Deshalb soll das Sortiment
urban sein, d. h. auch in der Stadt und von Montag bis Sonntag zu tragen, so
Co-Gründerin Nicole Hanscheg (33), die den Shop gemeinsam mit ihrer Cou­
sine Ute Zupan (33) betreibt. Die beiden Quereinsteigerinnen sind stets auf der
Suche nach Neuem und orientieren sich weniger an Marken als am noch nicht
Gesehenen, das sie dann modisch kombinieren. Einzige ­Modemarke ist Guess
Jeans. Unter modisch verstehen sie also immer noch Trachtenmode. Fündig
werden sie in 50 % der Fälle in deutschen Kollektionen. Angie Miller und Lola
Paltinger hängen neben Giesswein, Habsburg, ­Sportalm, Almrausch, Arido,
Gloriette, Striessnig, …
In der Höhle des Löwen. Der renommierte Bad Ausseer Maßschneider Alexander Greul jun. (39) zählt nicht zu den Start-ups, aber in seiner B­ outique hat
das Crossover zur Mode Tradition, d. h. Meindl ist neben ­Ermenegildo Zegna und
Barbour zu finden. Allen Kollektionen gemeinsam sei das Bodenständige, so
Greul. Seine kosmopolitischen Kunden sollen über Jahre Freude an den bei ihm
Der »Volks-Rock-’n’-Roller« Andreas
Gabalier macht mode. Markus Meindl,
Produzent des LabelS, über den launch.
©Reed Exhibitions Messe Salzburg
W
enn die Dirndldesigns zu lustig werden, denkt man im öster­
reichischen Kernmarkt mit Unbehagen an vergangene Booms und
die damit verbundenen Markteinbrüche. »Es sind die Trittbrettfahrer,
die den Markt überreizen, vor allem über den Preis«, sagt René Schedler,
Hersteller und Händler in Personalunion. Seine Devise: stilistisch abgrenzen und
die Preisspirale nicht mitmachen. Er ist einer jener Hersteller, die sich derzeit mit
Linien jenseits von »rustikal« im urbanen Modehandel positionieren möchten. In
den traditionellen Trachtenregionen seien die ­Möglichkeiten durch die geforderte
Exklusivität limitiert, in Norddeutschland und der Schweiz greife die Strategie
bereits, so Schedler aus der Perspektive seiner Marke Wallmann.
»Rebell der
Volksmusik«
Ist der Markt
bereit für
Gabalier?
Ich sehe die Dinge
immer relativ und
denke nicht in herkömmlichen Mustern. Gabalier ist
Andreas Gabalier und Markus Meindl
ein Volks-Rock-’n’Roller und Leitbild einer neuen Bewegung. Sein
Stil ist weder der Tracht noch der Mode zuzuordnen. Wir machen eine neue Kategorie auf
und nennen sie Alpine Rock Culture. Es sind
Dinge, die wir nicht neu erfunden haben, aber
neu mischen.
Wie sind die ersten Reaktionen aus dem
Handel?
Sehr positiv. Die Leute sind gespannt, was
passieren wird. Wir hören Kommentare wie
»absolut auf den Punkt gebracht« oder »der
Look ist ­verständlich und passt zu einem
Volks-Rock-’n’-Roller«.
Welche Händler und wie viele kommen
für den Vertrieb infrage?
Jeder Händler, der die Kollektion versteht und
bereit ist, den mutigen Weg mitzugehen, kommt
infrage, auch Sportfachhändler in den Bergen.
Im wirklichen Leben sind die Über­gänge fließend. Am Ende landen die Dinge in individuellen
Kombinationen. Gabalier spricht Jugendliche
an, und wir wollen ihnen damit eine höhere Wertigkeit vermitteln, als dies bei Modeprodukten
der Fall ist.
In welche Länder strahlt die Bekanntheit
von Gabalier aus?
In der Region D-A-CH ist er ein Superstar. Das
beweisen seine permanent ausverkauften Konzerte und die Presseberichterstattung. Er hat
aber auch in Amerika und im asiatischen Raum
Anhänger, die sich für seine Musik und seinen
Look begeistern lassen.
Welche wirtschaftlichen Erwartungen haben
Sie an die Kollektion?
Wir wünschen uns, dass die Kollektion angenommen wird und wachsen kann. Das Potenzial
ist vorhanden. Hildegard Suntinger
TZ 04 2014 19
tracht
Als Trendthema Nummer eins wird allgemein – nicht nur bei K&Ö und Adelsberger – die modische Variation der Links-links-Jacke gehandelt. Trendthema Nummer zwei ist die Lederhose, die neuerdings auch von jungen Damen gekauft wird.
Sie tragen die Lederhose zum Fest und das Dirndl zum Ball …
Kontinuierliches Wachstum. Die anhaltende Begeisterung für traditionelle
Bekleidung spiegelt sich auch in den Zahlen der Tracht & Country Classic
wider. Die Messe konnte in den vergangenen acht Jahren bei kontinuier­
lichem Wachstum um 50 % zulegen. Aktuell liegt die Ausstellerzahl bei 260,
so Messeleiter Wilfried Antlinger. Das Gros der Aussteller kommt aus
Deutschland (160) und Österreich (85). Die aktuellen Markttendenzen dürften
nicht zuletzt dem Andrang deutscher Labels geschuldet sein. Im angrenzenden
Bayern hat man ein entspannteres Verhältnis zur Fusion von Tracht und Mode.
Dabei spielt auch die Reinterpretation von Klassik eine Rolle. Ein Beispiel
dafür ist das Label My Herzallerliebst, das die Links-links-Jacke klassisch,
aber auch in Multicolorstreif und Batik interpretiert und damit sowohl den
urbanen Modehandel in Westösterreich als auch den Sportartikel- und
­Trachtenmodehandel erreicht.
Hildegard Suntinger
www.lindtner.cc
Weg von billigen Effekten. Auch in den etablierten Trachtenmodeshops und
-abteilungen ist der Trend zu Contemporary Looks angekommen. »Es ist cool,
Tracht zu tragen,« sagt Christian Adelsberger, Einkaufsleiter Herrenmode bei
Kastner & Öhler, Graz. Aus seiner Sicht teilt sich das Segment in eine traditionelle
und eine modische Richtung. Mit Letzterer meint er die Fusion von Tradition und
Mode in Reinterpretation und/oder unkonventionellem Styling. In der Herrenabteilung des Grazer Modekaufhauses wird die modisch kombinierte Lederhose
auch in der kommenden Saison im Mittelpunkt stehen. In der Damenabteilung
zweifelt man etwas am anhaltenden Erfolg des Dirndls und setzt neu auf eine
noch ursprünglichere Linie, bestehend aus Dirndlrock mit kleinem Blazer. Der
neue Look ist nicht zuletzt von einem reduzierten Farbbild geprägt, das in einer
Grauskala von Steingrau bis Anthrazit spielt und durch Rot und Apfelgrün akzentuiert wird.
In Salzburg zweifelt man nicht an der Trendpower des Dirndls. Birgit ­Hettegger,
Adelsberger Zeitlos, St. Johann im Pongau, beobachtet, dass die Hersteller dem
Trend zum wertigeren Dirndl bereits Rechnung getragen haben und klar vom
Oktoberfestdirndl trennen. Aus ihrer Sicht sind Neuerungen zur kommenden
Saison minimal. Ihr Favorit für die kommende Saison ist das Dirndl mit uni Leinentop zu bedrucktem Baumwollrock und Seidenschürze in einem Farbbild von
Grün und Beere mit Akzenten in Flieder und Lila.
© Mirabell
erworbenen Produkten haben. An der Tracht komme man in der Region nicht
vorbei, so Greul weiter, und solange jeder etwas anderes habe, seien viele
Geschäfte gut. Im Salzkammergut wird die Tracht noch gelebt und die Angebotsdichte und -qualität an traditioneller Mode ist hoch. Wie Traditionelles modern
getragen werden kann, zeigen die Sortimente von zwei lokalen Shops ähnlichen
Namens: Die Greisslerei in Traunkirchen wurde 2008 von der Gröller GmbH
gegründet, die vor Ort zwei Hotels betreibt. Das Angebot reicht vom Achtel Wein
über feine Schokoladen bis hin zu hochwertiger Mode. Monika Gröller: »Wir sind
kein Trachten­ausstatter, aber wir haben alles, womit man Dirndl und Lederhose
moderner und individueller kombinieren kann.« Sei das Cashmere vom traditionellen schottisch-italienischen Hersteller Drumohr oder seien es Handtaschen
vom italienischen Kultlabel Giorgio Brato. Darüber hinaus entstehen in Zusammenarbeit mit regionalen Handwerksbetrieben exklusive Produkte wie etwa
Schmuck, bedruckte Gürtel oder geschmückte Hüte. In St. Wolfgang hat Andrea
Baier (26) gleich nach ihrem FH-Abschluss 2012 die Alte Greißlerei gegründet,
eine Mischung aus Boutique, Feinkostladen, Kaffeehaus und Atelier. Ihr Portfolio
reicht von Luis Trenker über My Herzallerliebst bis hin zu selbst gefertigtem
Schmuck und edlen Ledertaschen.
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www.bergweiss-trachten.de
Tracht & Country Salzburg
28.02.2014 – 02.03.2014
Halle 6 Stand 202
© GLORIETTE
Bergweiss Trachten OHG
© Krüger
Die »Madl und Buam«-Kollektion von Krüger hat sich in der nächsten Saison
der jungen Trachtenfarbwelt mit Rot, Pink und Grün verschrieben. Die
­Highlights in der Madl-Kollektion sind eindeutig die kurzen Lederhosen – die
modische Spitze bildet eine Krachlederne in glänzendem Gold. Bei den
Dirndln geht der Trend zu reich verzierten, glänzenden Schürzen und Ton-inTon-Modellen. In der Buam-Linie erlebt das weiße Trachtenhemd in sport­
lichen Schnitten und mit modernen Patches und Stickereien ein Revival.
Darüber trägt der Mann eine Sweatsteppjacke mit rot abgesetztem Kontraststoff. Auch für die Damen ist eine trachtige Sweatjacke mit roten Paspeln,
Karorüschen und Blumenborten im Angebot. Gemütlich wird es mit den neuen
Sweatshorts für Madl und Buam, deren Stickereien und Latz einer echten
Lederhose nachempfunden sind.
Der österreichische Hemdenspezialist
Gloriette startet mit vier Modethemen
in die Saison, die vom natürlichen
Tageslicht und seinem Farbspiel inspiriert sind. »Morning Light« bringt
gedeckte Nuancen wie schimmernde
Grauschattierungen und milchige
­Pastelltöne, »Day Lounge« lässt mit
leuchtendem Blau von Sky bis Marine,
intensivem Braun und klarem Grau die
Sonne aufgehen, »Afternoon Tea 4 Two«
setzt auf warme, erdige Töne wie Safran, Kürbis, Terracotta und Flaschengrün und mit »Evening Reflection« in
Edelsteinnuancen wie Lila, Viola,
Beere und Burgunder klingt der Tag
aus. Bei den Stoffen stehen leichte,
fließende Materialien, Melangegarne
und softes Flanell im Vordergrund.
Neben Karomustern von grafischem
Mikroprint bis zum klassischen VichyKaro versprühen Hahnentritt und
­Salz-Pfeffer-Optiken Retrocharme. Die
Herrenkollektion bringt moderne
Schnittformen, verkleinerte Taschen
und eine Vielfalt an Kragenlösungen.
Bei den Damen werden maskulin
anmutende Schnitte mit femininen
Details wie Glitzerapplikationen, Falten
und Schmuckknöpfen kombiniert.
SPORTALM
© Sportalm
Nicht überladen
Authentisch, ursprünglich und gleich­
zeitig modern – das sind die Attribute,
die die neue Kollektion von Sportalm
prägen. Die Tracht wird wieder traditi­
oneller und authentischer und entwi­
ckelt sich dadurch modisch weiter, ist
Creative Director Ulli Ehrlich über­
zeugt: »Alles, was zu überladen und
dekoriert war, ist nicht mehr zeit­
gemäß.« Daher arbeitet Sportalm mit
originalen Vorlagen, die mithilfe edler
Stoffe in aktuellen Farben in die
Moderne übersetzt werden. Die Dirndl
werden von verspielten Rosenblättern,
Blumenstickereien und kräftigen Far­
ben geziert. Ein Highlight ist der edle
Janker »Mathilde« in modischen
­Farbkombinationen.
tracht
Bergweiss
Basic bis festlich
Stoffe in Seidenoptik mit ausgefallenen Mustern prägen die Dirndl und Mieder
der Herbst/Winter-Kollektion von Bergweiss. Für festliche Anlässe werden die
Modelle in Silber/Grau in Kombination mit Pastelltönen oder in elegantem
Schwarz/Gold aufgemacht. In der Basiskollektion für jeden Tag findet sich eine
große Auswahl an Baumwolldirndlkleidern in frischen Farben. Dazu werden
Jacken in Walk und Strick in passenden Farben kombiniert. Abgestimmt auf die
Dirndlkleider zeigen sich die Gilets für Herren. Neben Damen- und Herren­
modellen bietet Bergweiss auch Kinderdirndl für die Kleinen.
HANNA TRACHTEN
Papageno-Druck
© Heidi
Das Highlight der neuen Herbst/Winter-Kollektion von Hanna Trachten ist der
neue Stoffdruck »Papageno«, der in drei rauchigen Pastelltönen aufgemacht
wird. Er wird sowohl elegant als auch traditionell mit passenden Unis in Baumwolle und Leinen kombiniert. Ebenfalls ein Hingucker sind die Haute-CoutureDirndl im Coco-Chanel-Stil aus farbenfrohen Bouclé-Stoffen mit passenden
Kurzjacken. Die Winterdirndl der Kollektion werden aus neuem und doch
zünftigem Materialien gefertigt – rustikale Gobelin-Motive, Natur- und Erdfarben prägen die Tagesdirndl. Bei den Farben dreht sich alles um eisige Blautöne
und warme Beerenfarben, die gerne mit verschiedenen Rüschenverarbeitungen
kombiniert werden.
HEIDI STRICKWAREN
Für jede Lebenslage
Tracht & Country Frühjahr
28.02. - 02.03.2014
Messezentrum Salzburg
Halle 2/Standnr. 130
Original Stockerpoint GmbH
Stockerpoint 6
D-84164 Ottering
www.stockerpoint.de
[email protected]
Handelsvertretung für Österreich gesucht!
Wenn eine Architektin Mode entwirft, dann kann man sicher sein, dass über­legtes,
zeitloses Design dahintersteckt. »Ich habe das Design-Gen in mir«, meint Marta
Saverschel, die bereits in den 80er-Jahren den Grundstock für ihre Arbeit legte.
Damals startete sie am Starnberger See durch und kann nun auf über 30 Jahre in
Modedesign und -produktion zurückblicken. Mit dem Label Heidi Strickwaren setzt
nun Sohn Günter Saverschel die Tradition fort. »Wir haben gemerkt, dass es einen
großen Bedarf an Strickwaren gibt, der von den beste­henden Firmen nicht abgedeckt werden kann«, so das Unternehmerduo.
Mit Heidi bietet man eine Kollektion aus Jacken, Westen und Mänteln, die
sowohl zum Dirndl als auch für den Daily Use passt und sich so für jede Lebenslage anbietet. Die Modelle sind aus italienischen Garnen gefertigt, Merinowolle
und Woll­mischungen stehen im Fokus. Durch ein spezielles Verfahren weisen
die Strick­teile kaum Pilling auf. Trotz hochwertiger Verarbeitung und viel Liebe
zum Detail (exklusive Knöpfe!) kann die Kollektion zu einem attraktiven EK ab
59 € angeboten werden. Grund dafür sind nicht zuletzt die Produktionsstandorte
in Polen und ­Italien, wodurch Lieferwege kurz gehalten werden können. Der UVP
liegt bei 159 €. Der Größenspiegel der Linien »Heidi Classic«, »Heidi Tracht« und
»Heidi Jagd« umfasst die Größen 34 bis 50. Kennzeichen der Kollektion sind
neben einer klassischen Farbpalette mit Grau, Navy und Beige vor allem modische Farbstel­lungen wie Pink-Gelb oder Blau-Rot, die auf Kontrastpaspeln setzen. Farbklassiker und zeitlose Farbkombinationen sind auf Lager und jederzeit
schnell lieferbar. Ein weiterer Vorteil der Kollektion sind die individuellen Abgabemengen. Heidi ­Strickwaren stellt zur Tracht & Country in Salzburg von 28.
Februar bis 2. März aus, Halle 5, Stand 602 A.
STOCKERPOINT
Alpenrock UND Lebensfreude
Sex, Tracht und Rock ’n’ Roll – das ist bei Stockerpoint das Motto der Saison Herbst/
Winter 2014/15. Farbenfroh zeigen sich die Blusen und Hemden im klassischen
blauen Karo oder im Mix aus Karos und Streifen in Rot mit Hirschapplikationen. Auch
weiße ­Blusen werden mit bunten Prints geschmückt. Zu knappen Shorts kann frau
aber auch weiße Shirts mit ­großformatigem Hirsch-Motivprint kombinieren. Die
Herren gefallen sich in Denimshorts in Lederhosenoptik. Jeansstoff verleiht auch
einem Dirndl jugendlichen Charme, Retro-Chic v­ erbreitet ein Pünktchenmodell.
Pur Set
© Stockerpoint
Pastell und Knallfarbe
Das Accessoires-Label Pur Set bietet auch eine eigene Kollektion für das
­Trachtensegment an. Im Herbst/Winter 2014/15 hat man sich in der Farbge­staltung
auf zwei konträre Themen konzentriert. Der erste, größere, Trend setzt voll und ganz
auf Pastelltöne. Die Musterungen kommen hier Ton in Ton b­ esonders zart zur Geltung. Im zweiten Thema werden die Pastellfarben mit starken, ­knalligen Farben
akzentuiert. Bei der Materialauswahl hat sich das Unternehmen gemäß seiner
Firmenphilosophie vor allem auf Naturfasern spezialisiert. So kommen hauptsächlich Viskose, Modal, Seide, Baumwolle und Wolle zum E­ insatz. Ergänzt wird das
Angebot mit Cashmere-Modellen.
LUISE STEINER
© Luise Steiner
Folklore Contemplation
Das Thema der Stunde bei Luise
­Steiner ist »Folklore Contemplation«,
also die Rückbesinnung auf kulturelle
Werte des Alpenraums. So werden
kräftige Farben wie Rot, Gras, Pink,
Lila, Royal, Gelb und Orange mit klassischen Trachtenfarben kombiniert.
Das Strumpfsegment bringt Dirndlstrümpfe mit Applikationen für
Damen und ganz neue »Wadlteile«
mit springenden Hirschen für Herren.
Zudem gefallen sich die Damen mit
großen Tüchern und Trachtenschals in
Modal und Seide, in neuen DégradéOptiken und gewaschenen Qualitäten
wie Leinen/Seide und Leinen/Baumwolle. Geschmückt werden die
Modelle mit Schmetterlingen, Paisleys, großen Blumen, traditionellen
und modern interpretierten Hirschen
und neuen Streifen und Karos. Ganz
neu sind Digitaldrucke, die an Designerskizzen erinnern. Bei den Herren
spielen Karos, Streifen, Paisleys und
Hirschen auf den Krawatten, Schals
und Stecktüchern die Hauptrolle.
TEXTILE ACCESSOIRES
ROMY HUBEGGER
ARIDO
HeimatBlusen
»Ein Stück Heimat« ist das Motto der neuen Blusenkollektion von Arido. Das
äußert sich schon in der traditionell orientierten Farbwelt. Viola, Rubinrot, Chianti oder Mitternachtsblau werden mit Minzgrün in Alcantara-Optik ­kombiniert,
Winterdarks wie Grün, Oliv, Blau und Grau kommen im Patch, wogegen Winterpastelle wie Rosa, Himbeere, Hellblau und Minttöne für kuschelige Materialien
zum Einsatz kommen. Bei den Musterungen ­stehen Tupfen, Micro-Checks und
dezente florale Dessins im Vordergrund, Highlights setzen Handmodeldrucke und
Karos in harmonischen Farbwelten. Traditionsverbundenheit beweisen auch
Dirndlstoffe und Bordüren als Ausputz an Manschetten, Kragenstegen und
Vorderteilblenden. Spitzen in Weiß an Krägen und M
­ anschetten lassen sich
teilweise auch ausknöpfen. Jersey erlebt ein kleines Comeback und kommt solo
oder im Kombination mit Unis und angerauten Karos. Kunstvoll wirken Stickmotive, von Hand geschnittene Bordüren und ausgewählte Knöpfe. Im Segment
Shirt und Polo wurden neben den Basic- auch neue Trendfarben ­eingeführt, ein
Highlight sind Polos in »Two in one«-Optik.
hubeggercreativ
© Arido
www.hubegger.com
BERWIN & WOLFF
Alltagstauglich
LUIS TRENKER
Premiere für Heritage
© Luis Trenker
© Berwin&Wolff
Die Prämisse bei Berwin & Wolff ist Alltagstauglichkeit – schwingende Röcke
mit passenden Miedern, Bustiers, Jacken und Gehröcke in schimmernden
Jacquards, Samt, Leinen und fließenden Wollstoffen bietet die Kollektion.
Ein Rock sticht mit vielen verschiedenen aufgenähten Borten, Rosenbordüren
und Spitzenbändern hervor, ein anderer präsentiert sich mit angenähter
Schürze. Die Dirndl zeigen oft Schalkrägen oder auch einen Stehkragen, statt
der Schürze betont auch mal ein gemusterter Gürtel die Taille. Schwingende
Bahnenröcke, Schößchen und hervorblitzende, angenähte Ajouré- und
­Spitzenunterröcke prägen die Modelle. Auf Schalkrägen setzt auch die
­Strickkollektion »Sabrina Prexl«. Daneben finden sich aber auch StehkragenGehröcke, Dirndljacken, sportliche Kapuzenjacken oder grob gestrickte
­Westen. Das Angebot an Winterwalk in vielen Farben, Längen und Formen
wurde ausgebaut. Im vorwiegend festlichen Bereich »Apple of my Eye«
setzt man auf Krawattenmuster in Wolle, Bordüren- und Rosen-Jacquards,
Lurexfäden und Samt.
Die Geschichte der Südtiroler Bekleidungskultur und Inspirationen aus alten
Fotoarchiven prägen die neue Kollektion von Luis Trenker. Klassische Stoffe
wie Walk, Filz, Loden und Cord feiern in
moderner Schnittführung und im Materialmix ein Comeback. Wichtigstes
Material ist bei den Damen allerdings
Strick, der all over, aber auch als Detail
zum Einsatz kommt. Mit Melangegarnen, Jacquard-Webmustern, neu interpretiertem Zopfmuster und Details im
Links-links-Strick erhalten Pullis und
Strickjacken Vintage-Charakter. T-Shirts
werden mit originellen Prints aufgewertet, Hoodies kommen mit Lodenkapuzen und Sweat-Chinos zeigen sich lässig-elegant. Die Unterlinie »Base
Camp« bringt leichte Walkmäntel und
-jacken aus Moessmer-Loden sowie
wasserabweisende Daunenjacken aus
seidenmattem Nylon. Premiere feiert
die neue Serie »Luis Trenker Heritage«,
die dem Bedürfnis nach echter, authentischer Kleidung mit Bezug zur Tradition
entsprungen ist. Loden, Walk, Cord und
wasserabweisende Baumwolle stehen
hier im Mittelpunkt, die Strickmuster
sind von alten Archivfotos inspiriert.
H. Moser Bekleidungs GmbH
Gällegasse 11a
5023 Salzburg
Tel.: 0662 / 66 02 83
Fax: 0662 / 66 09 64
offi[email protected]
www.moser-bekleidung.at
labels to watch
PALLY’HI
FISHERMAN OUT OF IRELAND
JUVIA
Neue Labels aus Irland,
Italien, Deutschland oder
Dänemark drängen auf
den Markt. Und locken mit
attraktiven Preisgestaltungen,
Spezialisten-Know-how
und hochwertigen Qualitäten.
Olympische
Spiele
W
ährend die gigantische Sportveranstaltung in Sotschi in die
­Zielgerade geht, rüsten sich internationale Modemarken für ihre
eigene Variante der Olympischen Spiele. Von Italien bis Holland
rittern neue Kollektionen um die Gunst der Händler. Wer liefert, was den
Bedürfnissen des Handels und vor allem der Konsumenten entspricht, wird
mit der Goldmedaille geadelt. Wer unter »ferner liefen« zu finden ist, muss
auf die nächste Saison warten, um mit neuer Kraft vorzupreschen. Die
­Medaillenanwärter der ÖTZ-Redaktion im Überblick.
28 TZ 04 2014
Fisherman Out of Ireland. Stellen Sie sich Folgendes vor: Irland, satt­
grüne Wiesen, grasende Schafe, das tosende Meer. In dieser wunder­
baren Szenerie entsteht die Knitwear für Damen und Herren von Fisher­
man Out of Ireland. Die Strickkollektion wurde als Männerlinie 1991
lanciert, nach großem Erfolg folgte dann 1999 auch eine Damenkollektion
nach. Das Strickunternehmen ist in Kilcar im County Donegal heimisch und
beliefert von dort Kunden in Europa, den USA und Asien. Donegal ist tief
verwurzelt in der Strickerei, traditionelle Techniken und Garne treffen hier auf
moderne Looks. Über die Jahre ist die Kollektion angewachsen und bietet
heute von Chunky Wool, Cashmere Sweaters, Ripp- und Waffelstrick über
traditionelle Aran-Muster bis hin zu Merinowolle und Supersoft-Shetland
alles, was das Herz des Konsumenten begehrt. Fisherman Out of Ireland
umfasst außerdem eine Linie von Accessoires mit Hüten, Schals, Handschu­
hen und Socken. Für Herbst/Winter 2014 bietet das Label u. a. oversized
Formen, die dem C­ ocooning-Trend gerecht werden. Sportswear-Einflüsse
wie seitliche Schlitze, Kapuzen und pure Silhouetten sind ebenso wichtig.
Farblich überzeugen die »Shades of Grey« und wunderschöne Edelsteintöne
neben Camel und Bronze. Die hochwertigen Produkte werden in Ballymoon
im ­Nordwesten Irlands designt und produziert. Fisherman Out of Ireland
kooperiert dafür mit Donegal Yarns, einem renommierten irischen Garnher­
steller. Langfristige und partnerschaftliche Beziehungen zu Lieferanten, Ein­
zelhändlern und Mitar­beitern prägen die Firmenphilosophie von Fisherman
Out of Ireland. Österreich-Vertrieb über die Agentur Pull-over, Silvia Ais.
Henry Christ. Was verbindet Claudia Schiffer und das Label Henry Christ?
Richtig, die TV-Show »Fashion Hero«! Die Hamburger Designer Henning
Kunstreich und Christian Holst nahmen an der Nachwuchsdesigner-Show teil,
verkauften erfolgreich ihre Entwürfe an Karstadt oder s.Oliver und profilierten
sich nebst anderen Jungdesignern. Doch der Stern der beiden Macher des
Strick- und Shirtlabels ging nicht erst im Fernsehen auf. Henry Christ
­gründeten die beiden schon 2009 – als Quereinsteiger. Kunstreich und Holst
kommen eigentlich aus der Wirtschaft, verbanden dann aber das Beste aus
labels to watch
BYMI
HENRY CHRIST
AVOCA
Ökonomie und Kreativität und begannen, Stoffe individuell mit Prints zu
gestalten und Tücher daraus zu fertigen. Aufwendige Muster wurden zu ihrem
Markenzeichen. Die Kollektion wuchs an und neben Schals und Tüchern wird
seit 2011 feiner Cashmere-Strick für Damen und Herren angeboten. »Wir
haben den Pullover nicht neu erfunden, aber wir halten unsere Ohren dicht an
die Endkunden und versuchen, unsere Mode dem Zeitgeist sowie den Bedürfnissen der modernen Konsumenten anzupassen«, so das Duo. 2013 war Henry
Christ bei mehr als 280 Einzelhändlern in 13 Ländern vertreten. Die EKPreisrange für Tücher liegt bei 59 bis 109 € und für Strick bei 65 bis 139 €.
Österreich-Vertrieb über die Agentur Unifa Austria oder über [email protected] direkt.
Pally’Hi. Sportler und Materialfreak. Das ist Peter Bauer. Der Ex-Snowboardprofi baut seit 2013 nicht mehr nur High-Performance-Snowboards für seine
Marke Amplid, sondern sorgt nun auch für High Performance am Körper. Mit Pally’Hi präsentiert er eine Strickund Shirt-Kollektion aus hochwertiger Merinowolle.
Bauer suchte nach coolen Looks für sich selbst, die
gleichzeitig höchsten Qualitätsansprüchen genügten.
Und fand nichts. Wer nicht findet, der erfindet. Und
so designt er urbane Styles, die fürs Office ebenso
passen wie für Outdoor. Die verarbeitete Wolle
stammt von neuseeländischen Merinoschafen
und ist zu 100 % biologisch abbau- und recycelbar. Das junge Label verwendet ausschließlich
Wolle von zertifizierten Betrieben und besitzt das
Gütesiegel der renommierten AWTA (Australian Wool Testing
Authority Ltd.). Die verarbeiteten Fasern für die Pally’Hi-Longsleeves,
Shirts, Pants, Hoodies und Beanies sind feiner als herkömmliche Merino­
fasern und damit supersoft auf der Haut. In Korea und Japan ist Pally’Hi schon
eine fixe Marktgröße, im deutschsprachigen Raum startet Peter Bauer gerade
durch. Österreich-Vertrieb über Sport Spezial Innsbruck, Stefan Stütler.
Avoca. Avoca ist ein kleiner irischer Ort. Avoca ist aber auch eine irische
Marke. Alles begann in den frühen 20er-Jahren in einer Garnfabrik, die erstmalig in dieser Region bunte Garne verarbeitete. So wurde Farbe schon früh
zum Markenzeichen von Avoca. Die Fabrik verfiel über die Jahre und erlebte
ihre Renaissance erst, als ein junges Paar 1974 aus einer verrückten Idee
heraus die alte Fabrik kaufte. Der junge Anwalt und die engagierte Lehrerin
hauchten der Welt von Avoca neues Leben ein, packten Koffer voller farbenprächtiger Tagesdecken und fuhren zu Harrods nach London, um ohne Termin,
dafür mit vollem Erfolg beim Einkaufsteam vorzusprechen. Mit großen
­Erfolgen im Retail stellten sie Avoca auf stabile Beine. Nun wird das Unternehmen, das heute nicht nur umwerfende Home-Accessoires, sondern auch
Schals, Hauben, Socken und Bekleidungslinien führt, von den vier Kindern des
Ehepaares geleitet. Sie haben die Avoca-Welt um eine farbenfrohe Restaurantkette ergänzt, die Cafés in ganz Irland betreibt. In Österreich werden die
hochwertige Home Collection sowie die detailverliebte Accessoires-­
Kollektion (Schals, Hauben, Handschuhe, Socken) vertrieben. ÖsterreichVertrieb über die Agentur Pull-over, Silvia Ais.
Juvia. Judith Berger konnte über zehn Jahre lang Erfahrungen in der Entwicklung und Produktion von Kollektionen sammeln. Mit ihrem Know-how machte
sie sich nun selbstständig und gründete – Juvia. Die Kollektion, die mit
Frühjahr/Sommer 2014 in die erste Verkaufssaison ging, bietet kuschelige
Loungewear, die auf hohe Qualität setzt. Die Prints sind cool, die Materialien
soft und die Schnitte komfortabel. Judith Berger will, dass sich Frauen wohlfühlen können und dabei auch gut aussehen: »In jeder Situation gut ­aussehen!
Egal, ob verspielt, sportlich, pur oder chic!« Juvia bietet Casual-Tops, Shirts,
Sweatshirts, legere Shorts sowie klassische Jogging-Blazer und Hosen. Shirts
kosten im VK durchschnittlich 45 €, Jersey-Pants 90 € und Sweater von 80 bis
zu 150 €. Gleich in der ersten Saison konnte Juvia über 80 Stores begeistern.
Darunter Jades in Düsseldorf, Donna in Hannover oder Mohrmann in München. Österreich-Vertrieb über die Agentur Töpfer.
ByMi. Ein Trio für eine Bluse. Die Geschwister Isabelle Stremme, Andra und
Ferdinand Gallhöfer bündelten ihre Erfahrungen aus Einzelhandel, Finanz- und
Konsumgüterbranche und gründeten 2011 das Blusenlabel ByMi. Das junge
Familienunternehmen hat sich der Qualität und der anspruchsvollen Verarbeitung verschrieben und bietet außergewöhnliche Blusen in den Größen 32 bis
48. Die Blusen des Trios müssen acht Punkte erfüllen, bevor sie als perfekte
TZ 04 2014 29
PIANURASTUDIO
GUIDO LOMBARDI
STEVEN-K
Stücke die Firmenzentrale verlassen. 1. Der Schnitt ist besonders lang und
tailliert für eine schmale Silhouette. 2. Alle Modelle haben eine Rückenfalte,
die sich der Wirbelsäule anschmiegt. 3. Die Blusen haben mehr Knöpfe und
somit geringeren Knopfabstand, der für mehr Tragekomfort sorgt. 4. ByMi wird
ausschließlich von europäischen Webern produziert. 5. Die Qualitäten (hochwertige Baumwollstoffe) sind pflegeleicht und bei bis zu 50 Grad waschbar.
6. Die Blusenknöpfe sind durch eine patentierte Thermofixierung unverlierbar.
7. Die edlen Stoffe kommen aus Italien. 8. Die 2-in-1-Manschette lässt sich
sowohl mit Knöpfen schließen als auch mit Manschettenknöpfen versehen.
Österreich-Vertrieb über die Agentur Meta Pesch.
BLUE LES COPAINS
ALUC
Aluc. Jedes Hemd, jede Bluse, jedes Accessoire ein nachhaltig produziertes
Unikat – das verspricht Aluc aus Berlin. Basis sind industrielle Reststoffe wie
Rollenenden oder Farb- und Musterproben (z. B. von der Vorarlberger Getzner
Textil AG). Die Knöpfe sind recycelt und variieren folglich von Hemd zu Hemd.
Made in Germany gilt für die Näharbeit, die in Behindertenwerkstätten
­stattfindet. Was bei so viel ressourcenschonendem und sozialem
­Engagement keinesfalls zu kurz kommt, ist das Design! Arianna,
Luise und Carina heißen die drei Modedesignerinnen, die bei
»From Somewhere«, dem renommierten Upcycling-Label in
London, aufeinandertrafen. Gemeinsam mit Jonathan, der
BWL studierte, gründeten sie 2010 ihr eigenes Label: Aluc.
Und eröffneten im Jahr darauf in Berlin den ersten Upcycling
Fashion Store. Über die deutschen Metropolen hat Aluc
mittlerweile auch seinen Weg nach Österreich gefunden:
Xiling (Linz) und All Upcycled (Wien) setzen auf das stylishe
Konzept, die nachhaltige Philosophie und die funktionellen
Idee wie beispielsweise abknöpfbare Kontrastkragen. Österreich-Vertrieb direkt über www.aluc.eu.
Steven-K. Dass Leder ein ungebrochenes Trendthema ist, wird
niemanden überraschen. Für Einzelhändler waren die hohen
­Einkaufspreise bei qualitativ hochwertigen Lederkollektionen
30 TZ 04 2014
labels to watch
© Fisherman out of Ireland
FARAH VINTAGE
allerdings oft abschreckend. Mustafa Yazgan, Gründer von Steven-K, will den
Handel deshalb nun mit seiner Preisgestaltung überzeugen: Bei einer 2,7erKalkulation werden im Sommer EKs zwischen 160 und 285 € und im Winter
EKs zwischen 190 und 700 € angeboten. Es gibt zwei Kollektionen pro Jahr.
Das Premiumlabel, das seit Anfang 2013 am Markt ist, konnte mit seiner
modischen Ausrichtung bereits renommierte Händler wie Lodenfrey, Engelhorn, Breuninger oder Jelmoli in der Schweiz überzeugen. Verarbeitet werden
ausschließlich Rohwaren aus Italien und Spanien, wo zudem die handwerk­
lichen Detailarbeiten ausgeführt werden. Für Winter 2014 bietet Steven-K
einen hochwertigen Mix aus Leder, Jersey, Wolle und Cashmere. Ehtno-­
Feeling und Glamrock inspirierten Entwürfe wie Daunen-Nappajacken,
­Leder-Stretchleggings oder Bikerjacken. Österreich-Vertrieb über die Agentur
Einmalyg, Michaela und Herbert Maly.
Blue Les Copains. Les Copains. Das Luxuslabel aus Italien ist Kult. Seit
60 Jahren bietet die Brand Ready-to-wear und ist vor allem für ihren hochwertigen Strick bekannt. Nun gibt es bei der Contemporary-Kollektion Blue
Les Copains spannende News: Topdesigner Peter Som, der seine eigene
Kollektion während der New York Fashion Week zeigt, übernimmt mit
­Frühjahr/Sommer 2015 die Designleitung der Linie. Nun sollen Heritage und
Kreativität unter einen Hut gebracht werden und die Sophisticated Looks des
italienischen Labels fit für die Zukunft machen. Som hatte auch schon in der
Winterkollektion 2014 seine Finger mit im Spiel und das Ergebnis kann sich
sehen lassen: starke Prints, starke Farben, starke Einzelteile, die als Komplettlook oder solo getragen werden können. Die Entwürfe sind edel und lässig,
feminin und entspannt zugleich. Liefertermine für den Winter 2014 sind im
Juli, August und September. Ein Programm umfasst rund 60 Teile. Strick hat
wie bei der Erstlinie Les Copains auch bei Blue Les Copains einen hohen
Stellenwert. Österreich-Vertrieb über die Agentur Rauchenschwandtner,
Wolfgang Olzinger.
Dyn menswear. Rebellischer Chic für den Mann zwischen Ready-to-wear
und Avantgarde – so charakterisiert Frida Homann die Ästhetik ihres Labels.
Gegründet hatte sie es 2011 noch während des Modedesignstudiums an der
HTW Berlin. Dyn – der Markenname nimmt Bezug auf das walisische Wort
für Mann – steht für avantgardistische, mutige Menswear im gehobenen
Preissegment mit Fokus auf Qualität, Tragbarkeit und Details. Die nunmehr
fünfte Kollektion zum H/W 2014/15 ist vom legendärsten Nachtclub der
späten 1970er-Jahre – dem Studio 54 in New York – inspiriert und zeigt
Designs in Schwarz, Dunkelblau und Kupfer. Key Styles sind die Bomberjacke
aus Kaninchenfell mit kupferfarbenem Zipper, das schwarz-blau changierende
Sakko aus bedrucktem Samt oder die schmal geschnittene Jerseyhose mit
tiefem Schritt und Lederpaspeln anstelle von Bügelfalten. »Ich wollte die
Eleganz klassischer Silvester-Outfits mit dem Esprit der wilden Looks aus dem
Studio 54 verbinden«, so Homann, die zum Karrierebeginn bereits erste
Fashion Awards in der Tasche hatte. Österreich-Vertrieb direkt über info@
dynfashion.com.
Farah Vintage. Die Marke mit »Brit-Chic für unangepasste Hipster« wurde
schon 1920 in den USA als Berufsbekleidungslabel ins Leben gerufen. Kultstatus erreichte Farah freilich erst durch die Seventies in Großbritannien, als
Mods, Skins und Rockabillys die Styles als Schlüsselelemente ihres Looks
nutzten. Einen richtigen Hype gab es um die Hosen aus Canvas, die – anders
als zu der Zeit üblich – eng geschnitten waren. Heute zählt Commercial
Director Mark McCann Männer zwischen 16 und 30, die sich für Mode, Trends
und Technik interessieren und in der Stadt leben, zur Kernzielgruppe. Inspiriert
ist die H/W-2014-Kollektion von der britischen und osteuropäischen RudeBoy-Ästhetik und der Rave-Kultur. Zu den Key Pieces der Saison zählen die
voluminöse Macauley-Bomberjacke aus Lambswool und das Affrey-Poloshirt
mit Farbfeldern. Für Druckmotive bedient man sich Kollaborationen mit britischen Künstlern wie Fotograf Gavin Watson oder Illustrator Rich Fairhead.
Österreich-Vertrieb über Strict Distribution, Berlin.
Guido Lombardi. Strick bewährt sich als Allrounder und bleibt Fixstarter in
den Sortimenten der Händler, auch wenn es immer wieder Abgesänge auf ihn
gab. Doch Komfort und Innovation sprechen für sich und so ist die Nachfrage
TZ 04 2014 31
labels to watch
ZIZZI
im Markt – vor allem bei hochwertigem Strick – anhaltend. Die
Marke Guido Lombardi wird diesen Ansprüchen gerecht, steht für
100 % »made in Italy« und verwendet ausschließlich Wollgarne
von Zegna Baruffa wie Cashwool extra fine, Super-Geelong
und Woll-Cashmere-Mischungen zu Einstiegspreislagen.
Oberste Liga ist feiner Cashmere von Cariaggi. Guido
­Lombardi bringt sowohl die Erfahrung als auch die
­Leidenschaft von drei Generationen mit und legt all diese
Liebe in die Details der Kollektion. Der Winter 2014 zeigt
leichten Purismus und sportlichen Touch. Die Farbrange
dominieren edles Offwhite, Beige, Camel, Taupe und
Grau. Nicht fehlen dürfen natürlich Schwarz und Blau
sowie Puder. Edles Rot setzt kontrastreiche Akzente.
Österreich-Vertrieb über die Agentur Mostbeck.
Pianurastudio. Bella Roma. Mehr italienisches Flair
geht nicht. Und genau diese Atmosphäre hat die
Kollektion von Pianurastudio eingefangen. Die itali­
enische Marke hat ihren Sitz in der ewigen Stadt und
bietet komplette Outfits für die selbstbewusste und
moderne Frau. Den Kern der Kollektion bilden starke
Farben, innovative Muster und edle Materialien. Die
Produktrange erstreckt sich von Hosen und Pullovern
über Kleider bis hin zu Jacken – allesamt zu sehr interes­
santen Preisen. In Prints, Strick und Jersey steckt Pianura­
studio-Gründer Salvatore Pianura, der das Label vor rund
40 Jahren ins Leben rief, viel Innovation. Patchwork, Farb­
kontraste und Einflüsse der Optical Art der 70er-Jahre sind
charakteristisch für die italienische Marke. Österreich-Vertrieb
über die Agentur Mostbeck.
Yaya. Einmal um die ganze Welt. In 80 oder lieber 90 Tagen. Das
dachte sich wohl auch das Team von Yaya, der sympathischen
niederländischen Marke, deren Designer sich von Reisen und
kleinen Mitbringseln aus aller Herren Länder inspirieren lassen.
Genauso weltoffen präsentiert sich auch die Kollektion, die aus
komfortablen Strick-Styles und modernen Einzelteilen besteht.
Jeder Look passend, um mit ihm sofort um die Welt zu jetten. Das
Label, das 1992 gegründet wurde und in der Nähe von Amsterdam
beheimatet ist, zeigt für Herbst/Winter 2014 Outfits, die Lust auf
32 TZ 04 2014
Entspannung machen oder, um es mit den Worte von Yaya zu sagen: »Zeit
nehmen, um die Schönheit des Einfachen einzuatmen«. Eine Reise in eine
kleine Waldhütte in Nordeuropa stand Pate für eine Kollektion, die auf natür­
lichen Stoffen wie Seide, Wolle und Ledermischungen aufbaut. Handge­
fertigte Details, Boyfriend-Blazer, Maxiröcke und lebendige Prints, die an
verspritzte Wandfarbe erinnern, stehen im Mittelpunkt dieser Casual-­
Kollektion. Farblich überzeugen softe Neutralfarben und Pastelltöne, die
feminin und gleichzeitig edgy wirken. Österreich-Vertrieb über Kaspar Agency,
Katharina und Edith Kaspar.
Zizzi. Die Dänen wissen, wie Mode geht. Auch im Bereich der Curvy Fashion.
Das Label Zizzi setzt die richtigen Akzente und trifft mit seiner Kollektion
einen Nerv der Zeit. Kurvige Frauen werden vom Handel nicht mehr länger als
wachsende Zielgruppe übersehen. Zizzi baut eine gelungene Brücke
für Händler, die keine spezialisierten Big-Size-Shops betrei­
ben und dennoch große Größen anbieten und in ihr Sorti­
ment integrieren wollen. Die Zielkundinnen wollen Mode,
Trends und dabei sexy aussehen. Von einer Großhandels­
marke entwickelte sich Zizzi zum Gründer einer etablier­
ten Concept-Store-Kette, die 130 Shops in sieben euro­
päischen Ländern betreibt. Das Prinzip von Zizzi: Kleidung
soll perfekt sitzen und dem Körper schmeicheln. Nicht
außer Acht gelassen werden Qualität, Materialien und
hochwertige Verarbeitung. Getreu dem Motto »We
­looove curves« werden nie Kompromisse eingegangen,
wenn es um topmodische Looks in den Größen 42 bis 56
geht. Zizzi bietet sechs Orderkollektionen und darüber
hinaus Sofort- sowie NOS-Programme. Österreich-­
Vertrieb über die Agentur Martina Exenberger. SA/CD
YAYA
DYN MENSWEAR
marken
Timberland
and the City
A
lles begann vor mehr als 40 Jahren mit einem gelben Schuh. Mittler­
weile ist der »Yellow Boot« das eindeutige Erkennungsmerkmal der
Marke Timberland, die im Jahr 1978 aus der amerikanischen
­Abington Shoe Company hervorging. Seit nunmehr zwei Jahren ist Timberland
eine 100%ige Tochter der VF Corporation. Und auch sonst hat sich seit den
1970er-Jahren viel getan. Neben Schuhwerk umfasste das Angebot bald auch
Bekleidung – anfangs nur für Herren, später kamen Damen- und auch Kinder­
mode dazu. »Die Footwear macht nach wie vor den größten Teil unseres
Geschäfts aus«, erzählt Timo Schmidt-Eisenhart, President EMEA bei Timber­
land, »aber der Apparel-Bereich gewinnt stark.« Im EMEA-Raum, also in
Europa, dem Mittleren Osten und Afrika, verkauft das Label seine Produkte in
derzeit 700 Monobrand-Stores, die meisten davon werden von FranchisePartnern geführt. Alleine in Europa sollen in den nächsten Jahren weitere
50 bis 60 dazukommen. Daneben arbeitet Timberland aber auch mit Shop-inShops in großen Kaufhäusern und Department-Stores. »Wir glauben an die
Shop-in-Shops«, sagt Schmidt-Eisenhart, »denn nur Monobrand-Flächen –
egal ob SiS oder Mono-Store – ermöglichen es uns, die Geschichte der Marke
zu transportieren.« Auch hierzulande ist das Label in Monobrand-Stores in der
Salzburger Getreidegasse und im ersten Wiener Bezirk erhältlich und mit
einem Shop im Factory Outlet Parndorf vertreten. »Österreich ist für uns ein
gesunder Markt«, freut sich der EMEA-President: »Wir streben hier solide
Wachstumsraten an, vor allem im Wholesale.« Überhaupt sei man mittler­
weile in allen Ländern vertreten, in denen man präsent sein wollte. Daher
fokussiert die Expansionsstrategie von Timberland nicht auf neue Märkte,
sondern auf die Maximierung innerhalb der bestehenden.
© Timberland
Das Kultlabel Timberland steht für OutdoorLifestyle und übersetzt diesen auf die Stadt.
Outdoor-Lifestyle. Der »Yellow Boot« erlebte seinen größten Aufstieg wäh­
rend der 1990er-Jahre – als Teil der Hip-Hop-Bewegung. Zwischen 1990 und
1994 konnte das Unternehmen seine Umsätze verdreifachen. »Der ›Yellow
Boot‹ ist unser Street-Statement-Piece«, erläutert Camila Vesth, seit 2013
Director of Global Design Apparel & Accessories, »damit erreichen wir unsere
Kunden.« Der Kundenkreis bei Timberland ist breit gefächert und reicht von
Teenagern bis zu Erwachsenen. »Wir haben keine klar formulierte Zielgruppe«,
erklärt Vesth weiter: »Es geht vielmehr um einen bestimmten Ausdruck, einen
Outdoor-Lifestyle.« Neben dem großen Hip-Hop- und Streetwear-Hype in den
1990ern stand die Marke immer für kernigen Outdoor-Charakter. Mit der
Kollektion für Herbst/Winter 2014/15 möchte man diesen wieder in die Stadt
zurückholen. »Bringing the outdoors in the city« ist das Motto der Saison, in
der die Modelle ihre Funktionalität weniger offensichtlich zur Schau stellen.
Ein großes Materialteam sucht und findet in zahlreichen Tests LifestyleMaterialien mit Funktion, vor allem die Outerwear kann hier punkten. Für die
neue Kollektion wurde viel an den einzelnen Teilen gearbeitet, im Hosen­bereich
geht man weg vom Loose Fit. Man arbeitet bei der ursprünglich von der
­Ostküste der USA stammenden Marke auch mit einem eigenen europäischen
Fit-Block, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
»S+P+G« heißt die Formel, nach der bei Timberland gearbeitet wird – sie
steht für Style, Performance und Green. Gerade beim letztgenannten Punkt
zeigt das Unternehmen starkes Engagement und arbeitet mit recycelten,
organischen und erneuerbaren Materialien. »Wir reden aber nicht groß über
dieses Thema«, gesteht Camila Vesth, »denn eigentlich sollte das schon
normal sein.«
BN
TZ 04 2014 33
marken
»Neue alte Werte«
Unter dem Dach der VF Corporation
hat sich Wrangler in Europa zur
zeitgenössischen Denim Brand
entwickelt. Sales Director Matthias
Herrmann im Interview.
Die »Texas«, Wranglers bestverkaufte Jeans, feiert heuer den 25.
Geburtstag. Worin liegt ihr Erfolg?
Ihr Erfolg ist in der hervorragenden Passform begründet. Durch den geraden
Schnitt und die klassische Leibhöhe ist das Modell zeitlos und relevant für eine
sehr breite Zielgruppe. Ein weiterer Erfolgsfaktor liegt in der hohen Marken­
loyalität des »Texas«-Käufers.
© Wrangler
Wrangler begreift sich nicht als Fashion-Marke, ist aber dennoch vom
Trendgeschehen abhängig. Ist ein Mode-Image im Jeans-Business
­hinderlich?
Tatsächlich sind aktuelle Modethemen für unsere Kollektionsentwicklung sehr
wichtig – aber eben abgestimmt auf unsere Zielgruppe, und Wrangler spricht
ganz sicher nicht das »Fashion Victim« an. Ein Mode-Image ist insofern
­erstrebenswert, als es mit dem Marken-Image und dem Zielgruppenfokus
­vereinbar ist.
Wrangler war in den 1980er-Jahren die führende Damenjeans in Deutschland. Denken Sie, dass Sie an diese alten Erfolge anschließen können?
Der Erfolg von Wrangler war immer begründet durch hervorragende Pass­
formen, und genau das ist die Stärke unserer Damenlinie »Live In Denim«:
superbequeme Passformen für jeden Tag und jeden Anlass.
Der ersste Store wurde am 30. August 2012 in Leipzig eröffnet. Wie soll
die Monobrand-Store-Expansion weitergehen?
Der Store in Leipzig entwickelt sich sehr gut und wir planen 2014 die Eröffnung
von zwei weiteren – Wrangler-eigenen – Monobrand-Stores in Deutschland.
Die ersten Partnership Stores planen wir für das zweite Halbjahr 2014 in Österreich und Deutschland. Wir sind derzeit in konkreten Verhandlungen mit diversen
Händlern. Unser Interesse gilt Partnern, die über eine große Einzelhandels­
erfahrung verfügen – vorzugsweise im Bereich Monobrand-Partnerstores.
Wie geht es Wrangler mit dem Online-Business?
Matthias Herrmann, seit 2011 Wrangler Sales Director D-A-CH
M
it Wurzeln im Amerika des ausklingenden 19. Jahrhunderts zählt
Wrangler zu den Urvätern der Jeans. Hatte die Brand bis in die
1980er-Jahre fünf Mitbewerber, so sind es heute 75. North
­Carolina, die Geburtsstätte und spirituelle Heimat von Wrangler, war auch in
der Fashion Show H/W 2014/15 nahe der Europazentrale im belgischen Gent
allgegenwärtig. Coole Kulisse war ein renoviertes Fabriksgebäude in der
Peripherie. Vor dem Tor vermittelten Feuerstellen Wild-West-Romantik, im
Raum waren es riesige an die Wand projizierte Landschaftsimpressionen,
eine Nebelmaschine und ein Cowboy, der auf Mundharmonika und Gitarre
den Blues spielte. In der Kollektion war das Cowboy- und Rodeo-Image von
Wrangler eher fühl- als sichtbar. Durch den zurückhaltenden Einsatz der
charakteristischen Stilmittel waren die Looks Outdoor-inspiriert, aber urban.
Die plakativsten Anleihen lieferten die Siebzigerjahre mit einer Farbstimmung
von Gelb, Ocker, Rostorange, Aubergine und Rot. Wesentliche Kombinationsfarben waren Blautöne von Sky Blue über Electric Blue und Petrol bis hin zu
Dunkelblau. Im Design kam der Seventies-Look über Jeansjackets mit Teddyplüschkragen und Jeans all over mit kontrastierenden Washes bei Jacket und
Jeans. Matthias Herrmann, Wrangler Sales Director D-A-CH, erläutert im
folgenden Interview die Positionierung des Unternehmens.
34 TZ 04 2014
Das Online-Business stellt bereits einen bedeutenden Marktanteil dar und wird
zweifellos in den kommenden Jahren weiter wachsen. Als Marke können wir
diesen Bereich nicht ignorieren und bereiten den Launch eines Brand-Onlineshops 2014 vor.
HildeGARD SUNTIGER
Wrangler …
… wurde 1904 von C. C. Hudson in North Carolina als
­Produktion für Arbeitsoveralls gegründet und erhielt 1919
den Namen Blue Bell Overall Company. Der Name Wrangler
wurde erstmals 1943 verwendet. 1946 begann das Unternehmen Jeans für Rodeo-Reiter zu entwickeln. 1947
wurde das Modell »11MWZ« vorgestellt, das heute noch
weltweit erhältlich ist. Während Wrangler USA seine
­Heritage nahezu unverändert in den Vordergrund stellt,
interpretiert die Europaniederlassung die Markenwerte im
Sinne eines Contemporary Premium Brand. Der entscheidende Markenrelaunch in Europa erfolgte 2009 unter dem
Slogan »We Are Animals«. Die D-A-CH-Region ist der
wichtigste europäische Markt.
Citex/Munich Fabric Start
Carpe
diem
Die Tendenz zu sinnlichen, leichten
Stoffen in der Mode verstärkt sich. Die
Mode wie der Markt üben sich wieder
einmal in einem Balanceakt – zwischen
Fortschritt und Authentizität.
E
in Blick durch die Stoffkollektionen zum Sommer 2015 bestätigt die
ersten Tendenzen: Farben und Drucke beruhigen sich, Strukturen
­werden feiner, der Einfluss sportiver Stoffe aber bleibt. Raffinierte
Veredlungen erweitern das textile Fashion-Portfolio bis hin zu Doppellami­naten
mit Maltinto-Effekt, Sommerfellen und Borkenkrepp mit Wollvlies-Inlay. Es
sind die »unbeschwerten« Qualitäten, leicht und natürlich, die vor allem im
deutschsprachigen Markt begeistern. Glanzaspekte zeigen sich vom Garn bis
zur Beschichtung. Drucke halten ihr hohes Niveau und bei Leinen deutet sich
eine »Revitalisierung« an. Die Kollektionen seien »einen Hauch sportlicher«,
urteilt Jo Baumgartner, Trendexperte der deutschen Textilmesse Munich
Fabric Start. »Haute Sporture« lautete denn auch deren Saisonmotto zur
letzten Veranstaltung von 2. bis 4. Februar 2014. Dass sich mit dem Erstarken
von Neutraltönen und hellen, milchigen Pastellen eine »Art von Beruhigung«
im Sinne eines »carpe diem« (Baumgartner) breitmacht, bedeutet nicht, dass
Farbe oder fantasievolle Drucke ad acta gelegt werden. Leuchtenden Orange-,
Rot- und Pinktöne, ergänzt um Azurblau sowie gelbstichiges Grün sind gesetzt.
The Woolmark Company nennt sie bezeichnenderweise »Bojen-Farben«.
Daneben bleiben kühle Blautöne bis hin zu Petrol ebenso essenziell wie
gelbstichige Braun- und Beigetöne sowie Indigo für Exotikthemen.
© Hövelmann
stoffe
Die Mode wird sinnlicher, schwankt zwischen urbaner Stringenz und natürlichem Nomadendasein. Schon zu diesem Sommer lösten frische und luftige
Kollektionen wie die von Hussein Chalayan bei Modejournalisten Verzückung
aus. So schwärmte Tim Blanks auf dem Online-Portal www.style.com von
einem »Mix aus smart und sinnlich«. Eine Dosis »carpe diem« kann die
­Textilindustrie nach einem enervierenden Jahr gut vertragen. Nach einem
schwachen ersten Quartal fühlten sich am Ende des Jahres schon diejenigen
als Gewinner, die eine schwarze Null erreichten. Auch dieser Winter, der
keiner ist, macht Sorgen und drückt vielen aufs Gemüt. Umso wichtiger war
ein erfolgreicher Verlauf der Munich Fabric Start in München, der dann auch
wieder gelang. Acht Prozent mehr Besucher und damit 18.850 kamen im
Vergleich zur Vorjahresveranstaltung in die bayrische Hauptstadt zu den über
900 Ausstellern. Eine »insgesamt sehr gute Messe«, bilanzierte Frank Weber
von der französischen Weberei Velcorex stellvertretend für viele. Dies galt für
das MOC ebenso wie für die Blue Zone mit ihren 76 Denimwebern, -veredlern
und Zutatenherstellern. Immer mehr internationale Einkäufer zieht es nach
München, darunter vertikale Ketten wie die Inditex-Gruppe, Stefanel oder
Benetton. Fast so, als ob nicht nur der Termin, sondern endlich auch die
­Intimität dieser Messe international an Bedeutung gewinnt. Eine Intimität,
die in diesen Power-Zeiten vieles leichter macht und die die Messegiganten
kaum bieten können. Carpe diem eben.
Das internationale Geschäft bleibt volatil. Der deutschsprachige Markt
verspricht weiterhin Konstanz. Die Türkei wird auch für die passive Lohn­
veredlung wieder interessant, während die südeuropäischen Märkte weiterhin lahmen. Wenn hochwertige Seidendrucker aus Como erst jetzt die
­Kollektion um eine günstigere Artikelserie zwischen 9 und 14 € mit Viskose,
Baumwolle und Polyester ergänzen, wirkt das schon fast wie eine Verzweiflungstat. Es geht längst um mehr als kosmetische Korrekturen. Als Beispiel
sei Michael Berner genannt, Inhaber der deutschen Textilagentur Berner und
Sohn, der nach zehn Jahren seinen in Prato ansässigen Großhandel mit
­hochwertigen Stoffen kürzlich in ein B2B-Onlinegeschäft umgewandelt hat.
In die Fabric House S.r.l wurde kräftig investiert! 5.000 Qualitäten stehen zur
Auswahl und diese ist spätestens in 48 Stunden lieferbar. Bestellmenge: ab
zehn Metern. Der Preis liegt 50 % unter dem Produktionspreis. Ausschließlich
erste Wahl. Damit trifft die Agentur Berner nicht nur bei den Jungdesignern
auf Begeisterung. Ende des Jahres sollen auch ausgewählte Artikel aus den
Kollektionen der Agentur online gestellt werden. Die Zukunft von Textil­
agenturen hängt Berners Meinung nach an einer ausgefeilten IT-Infrastruktur,
um den gewachsenen Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Er will das
Angebot sichtbar machen und den Kunden die Möglichkeit geben, sofort über
die neuesten Entwicklungen informiert zu sein, um darauf zugreifen zu ­können.
Kurzum, es geht um Service. Auch für Heribert Vonbrüll, Geschäftsführer
Marketing und Verkauf von Getzner Textil AG, ist neben der Arbeit an der
Kollektion die »Konzentration auf die Kunden und den Kundenservice« die
Richtschnur für die Hemdensparte. Erfolgreiche Denimweber wie Isko (Türkei)
laden ihre Kunden zu regelmäßigen Workshops ein. Das Tochterunternehmen
Creative Room bietet darüber hinaus Beratungsservices zur Corporate Identity
an, und zwar vom Produkt bis hin zum Point of Sale. Sichtbar wird das bei der
Geox-(Blugeox-)Kollektion, die man maßgeblich begleitet hat. Dass als
­Antwort auf den Massenmarkt die Nischen erblühen, zeigt sich im Bereich der
Nachhaltigkeit. Das Eco Village auf der Munich Fabric Start mit ökologisch
und sozial verträglichen Stoffen und entsprechenden Dienstleistern hatte sehr
erfolgreiche Tage und traf auf Anfragen, bei denen es mittlerweile um 10.000
bis 20.000 Meter geht. Die Firma Seidra Textilwerke aus Feistritz a. d. Gail
geht diesen Weg mit, ist GOTS-zertifiziert und hat entsprechende Artikel in
der Kollektion. Mit Mindestabnahmemengen von 50 Metern wendet man sich
bewusst an mittelständische Unternehmen und Jungdesigner.
HÖV
TZ 04 2014 35
© access Fotoservice/ Sportmax
stoffe
D
iese Stoffe lassen die Welt vergessen. Lässig, weich und oft federleicht erlauben sie Layer-Looks auf höchstem Niveau: transparent zu
kompakt, matt zu glänzend. Zwischen Techno- und Leinen-Appeal
öffnet sich eine Welt aus staubigen Neutralfarben, Weiß, Weiß-in-WeißDrucken und kühlen Pastellen, aufgepeppt mit Chrom-, Perlmutt- und IriséEffekten. Cleane, saubere Baumwollgewebe, perfektioniert über hochgedrehte
Dreifachzwirne, soft im Zusammenspiel mit Lyocell, optimieren weite Hosen
ebenso wie Longblazer oder Mantelhüllen. Matt glänzende Twills waren schon
jetzt beim italienischen Weber Progetto Uno erfolgreich. Selbst Denims überzeugen mit dem »Wellness-Faktor«, hochelastisch oder als Maschenware für
Jogging-Styles. 50er-Jahre-Flair bringen dagegen Oxford, Chambray und
­Sommertweeds. Diese Richtung greifen auch feminine f­ ließende, feine Baumwoll-, Woll- und Viskosestoffe, Seersucker, Waffel­gewebe und kreppige,
elastische Viskoseartikel auf. Mischungen mit Lyocell oder Mikromodal/Seide
liefern trendgerecht eine flatternde Lässigkeit, während Trilobalfasern, Perlmuttbeschichtungen und Kristalloptiken für spannende Lichteffekte sorgen.
Viele Délavé-Effekte, Fade-outs, batikartige Färbungen und Drucke verleihen
selbst Wollartikeln eine sonnengebleichte Helligkeit (Ithitex). Auch Frisé- und
feine Flammengarne bereiten neuen Safari-Styles den Weg. Selbst Metallknöpfe würden verwaschene Blumen-, Blüten- und Pflanzenmotive tragen, die
durch farbige Veredlungen schmückende Akzente erhalten, heißt es beim
deutschen Zutatenspezialisten Knopf Schäfer. Nicht fehlen dürfen die
Maschenstoffe, die als zarte Ajourés oder feine Doppelgewebe verführen.
Feine Spitzen liefern Sexyness pur. Klassische Crêpes Sablés und Ombrés,
Nadelstreifen oder tonige Glenchecks sorgen für Menswear-Appeal im Stil der
40er-Jahre. Dazu passen uninahe Hemdenstoffe, gerne mit tonig abschat­
tierten Karos, Streifen oder Mini-Grafics in Pastell- und Leinenfarben. Für
Leinenqualitäten bietet Getzner jetzt eine Pflegeleichtausrüstung an.
© Hövelmann
Slow Motion
V. u. n. o.: Tessitura di Quaregna, Ideas by Glarotex,
­zweimal Free Style. Alle Stoffe: Munich Fabric Start.
36 TZ 04 2014
© access Fotoservice/Phillip Lim
stoffe
I
m Wechselspiel von Technik und Natürlichkeit inspirieren biologische
Prozesse zu Drucken oder Strukturen, werden bekannte Natur- und Tiefseethemen poppig überhöht. Variantenreicher denn je sind technische
Abstandsgewirke aus Polyester und Polyamid omnipräsent und revolutio­
nieren Röcke, Oberteile, Jacken und Mäntel. Mal gestanzt, mal bedruckt,
farblich kontrastierend, netz- oder rippenartig liefern sie minimalistische
Looks, klare Silhouetten und einen sportlich-eleganten Chic. Polyamidjerseys
folgen dem Trend mit grafischen gummiartigen Beschichtungen wie ­überhaupt
vieles sich gummi- oder schaumartig anfühlt. Kavallerietwills aus Wolle/
Baumwolle überzeugen mit Jersey-Abseite. Membranen funktionalisieren
Wolle-150’s/Polyamid. Milchige oder klare PU-Folien (Leathertex) mit grafischen Prägungen, mit Löchern oder Rauten zeugen ebenso von der Faszination
für Technik wie die vielen farbigen PU-Coatings, die auch karierte Leinenstoffe
überziehen. Folieneffekte peppen Denims auf, zum Beispiel als Doppellaminat
bei der italienischen Weberei ITV. Federleichte Nylons für Anoraks und
­Blousons locken in Knallfarben mit Knautschoptiken oder platzierten Pinselstrichen, bekommen aber Konkurrenz von bedruckten papierartigen Qualitäten
wie Tyvek. Für Street- und Art-Looks stehen abstrakte Dessins à la Mondrian
und Roy Lichtenstein parat, die selbst Innenleben aufmotzen können. Einlage­
stoffe gibt es nämlich in bedruckter Version bei Freudenberg Interlining. Neue
Effekte kommen über transparente Layer, die über natürlichen Baumwoll­
geweben ebenso wie über Paillettenstickereien (Hoferhecht Stickerei) liegen.
Immer wieder überrascht das Unerwartete. So sorgt ein wasserlöslicher
Kleber dafür, dass sich ein bedrucktes Gewebe unter kaltem Wasser als
Laminat aus zwei Waren entpuppt und sich ein raffiniertes Spiel der Muster
entfaltet (J. L. de Ball). Wet Looks, wellenartige Matelassés und Jacquards,
Fische und Muscheln führen geradewegs in die Unterwasserwelt. Die Farben:
kühle Blautöne bis hin zu Türkis, Mint, Pink, Nude.
© Hövelmann
Progress
V. u. n. o.: Fantasie Tricot Jersey, Schoeller Textil, Teviz by Polopique
(Karo), Leathertex, TeXeVer Plus. Alle Stoffe: Munich Fabric Start.
TZ 04 2014 37
© access Fotoservice/ Chloe
stoffe
S
toffe zwischen gestern und heute. Looks, die den kulturellen Mix zum
Stilmittel erheben. Altbekanntes wird neu interpretiert. »Normal« ist
ein Schimpfwort. Hochkomplexe Webstrukturen erleben mit zeit­
gemäßem Finishing ein Revival, wie lackierte klassische Baumwolljacquards
oder rustikale Crochets (Lanificio di Sordevolo) beweisen. Netze, Tülle und
Ausbrenner ähneln Zellstrukturen und abstrahierten Reptilhäuten oder sind
mit Ablaufstreifen versehen. Oft lösen sich Drucke und Webmuster partiell
auf, wirken abgenutzt und wolkig. Blumen werden fotografisch perfekt über­
höht, Blätter zu Pinselstrichen abstrahiert. Auch maurische Muster, afrika­
nische Stammesmalereien und japanische Blumen werden verfremdet und
gemixt und reduzieren ebenso wie Stickbilder von Alighiero Boetti die Gefahr
von Ethno-Kitsch auf ein Minimum. Auch die japanische Knotenfärberei
­Shibori wird wiederentdeckt, wie die Denims von Çalık Denim (Türkei) zeigen.
Auch vor Inkrustationen und Überlagerungen machen die Indigogewebe nicht
halt. So tauchen bei Isko unter »Scratch ’N’ Jean« Denim-Jacquards auf,
deren flottierende dünne Garne auf der rechten Seite durch mechanische
Beanspruchung wie Scraping, Lasern oder Waschprozesse aufgerieben
­werden. Das Ergebnis sind Jacken oder Hosen mit individuellen DestroyedEffekten. Philea dagegen lässt die Flottierungen von klassischen Jacquard­
geweben von der Cordmaschine wieder aufschneiden. Anders der Knopf­
spezialist Knopf Schäfer. Hier dreht es sich um Materialien wie Echtbein und
Echtsteinnuss für Verschlüsse, die perfekt zu rustikalen Baumwollen oder zu
Leinen passen. Auch Metallfarben und Hornimitate mit perlmuttartigem
Glanz, gebrannte und verwaschene Farben setzen Akzente. Die Farben dazu:
Schwarz, Dunkelfarben wie erdige Brauntöne, Indigo, dunkles Violett, Kaki,
Terrakotta, Mango, mattes Gold.
© Hövelmann
Haute Craft
V. u. n. o. Çalık Denim, Kuzman Textile, Selecta Como, Tissage des
Chaumes. Alle Stoffe: Munich Fabric Start.
38 TZ 04 2014
Printed
Mystery
© Freudenberg Vliesstoffe
© Schoeller Textil AG
Schoeller Textil
STOFF
NEWS
Freudenberg
Printed
Interlining
K
reative Einlagestoffe ermöglicht die
deutsche Freudenberg Vliesstoffe
SE & Co.KG, Weinheim. Die Allround-Experten für Einlagestoffe haben ihr
Verfahren zum »Printed Interlining« als
Patent angemeldet. In nur einem Produktionsschritt lassen sich demnach Einlagestoffe für ein Bekleidungsteil individuell
via Transferdruck bedrucken und mit dem
gewählten Oberstoff laminieren. Das
Ergebnis ist ein weiches, beidseitig optisch
faszinierendes Verbundsystem. Bedruckt
werden bisher nur Polyester-Einlagestoffe,
um ein optimales Farbergebnis sicherzustellen. Die Mindestabnahmemenge
liegt bei 100 Metern. Produziert wird bei
­Freudenberg. Zwar ist das bedruckte Interlining teurer als ein normaler Einlagestoff,
der weitere Prozess jedoch sei sehr ökonomisch und kostenoptimiert, heißt es von
Freudenberg, und verlaufe in nur einem
Temperaturschritt. Zur Herbst/Winter-Saison 2014/15 überzeugte schon die italienische Miroglio-Gruppe mit ersten rückseitig
bedruckten und fixierten Oberstoffen.
D
ie Schweizer Funktionsspezialisten präsentieren
schon ihre Trends zu Herbst/Winter 2015/16. Die
Kernaussage: »Sportswear wird noch modischer,
die Mode funktioneller.« Auffällig viele Druckmotive überziehen die Schoeller-Spirit-Spacer-Gewebe, aber auch flauschige Schoeller-WB-400-Soft-Shell-Qualitäten.
Mal sind es rechtsseitige Animal-Prints in erdigen Tönen, mal zieren Baumrindendessins das Innenfleece, zu dem es auch den p­ assenden Hosenstoff gibt.
Auch Klassiker wie rote Schoeller-WB-Formula-Jacken­gewebe mit der C_changeKlimamembran überraschen mit rückseitigen Multicolor-Motiven, die an Wälder
erinnern. Prestigegewebe, die aus dem ­Reitsport stammen, punkten dagegen als
matter Doubleface mit Jeansprint oder Grip-it-Beschichtung auch in der Modewelt. Prägungen mit Schlangenhautan­mutung und geometrischen Rauten in Beerentönen peppen die Shape-Artikel für Golfhosen auf. Wichtig bleiben 3D-Effekte.
So zum Beispiel abriebfeste Dynamic-3D-Ripstop-Waren in leuchtendem Rot mit
Effektgarnen oder auch außergewöhnliche Spacer-Abstandsgewebe in satten Farben. Auf den Messen überzeugten schon wollige Looks, zu denen waschbare
Naturetec-Wollqualitäten mit Ministrukturen in Türkis oder Rotorange gehören,
die es auch mit der ökologischen Ecorepel-Veredlung gibt. Corkshell-Beschichtungen funktionalisieren Wolljersey-Abseiten bei den Schoeller-WB-400-Qualitäten.
J. L. de Ball
© Hövelmann
Mehr
Atmungsaktivität
Die taiwanesischen Funktionsspezialisten verblüffen in ihrer EvertekKollektion mit einem verbesserten Dreilagenlaminat, das mit deutlich
optimierter Atmungsaktivität einen neuen Standard setzt. Die Neuentwicklung verspricht eine Wassersäule von 10.000 Millimetern und
gleichzeitig einen Wasserdampfdurchgangswert (MVTR-Wert) von
60.000 g/m2/24 h (gemäß dem JIS – Japan Industrial Standard L1099B1).
Bei normalen Membranen gilt bereits eine Atmungsaktivität von 20.000
als »sehr gut«. Grund für die neue Leistungsstärke sind eine niedrigere
Punktklebung und ein hydrophiler Kleber. Aktuell sind zehn Artikel in
Gewichten um 100 g/m2 in der Kollektion. Die Zielmärkte für die Qualitäten sind der Aktivsport, also die Outdoor, Rain-, Snow-, Ski- und
Mountainwear. Mit rund 8 Dollar pro Yard orientiert sich der neue
­Artikel an den übrigen Laminaten der Evertek-Kollektion.
Illusion
U
nter »Glacia« hat das Nettetaler Unternehmen jetzt
eine neue Qualität im Programm, die direkt den Nerv
vieler Designer getroffen hat. Der Two-in-one-Poly­
esterartikel besteht aus einer Uni-Grundware und einem
transparenten, organzaähnlichen Layer, verbunden durch
einen wasserlöslichen Kleber. Nach dem Trocknen und dem
Druck wird die Meterware konfektioniert. Erst ein Bad in
kaltem Wasser löst den Kleber und damit auch die transparente Ware vom Grundstoff. Da beide Stoffe das gleiche
Muster aufweisen, entsteht im fertigen Teil ein faszinierendes Zusammenspiel aus transparentem Layer und dichtem
Unterstoff. Die Ware ist mit 120 g/lfm u. a. für Sommer­
jacken und -mäntel geeignet und aktuell mit Tierfell- und
Reptilhautdessins in der Kollektion. Weitere Dessins sollen
folgen, außerdem Unis aus farbiger Grundware und weißem
Layer. Schon jetzt sind Exklusivverträge nach Österreich,
Deutschland und in die Schweiz vergeben worden.
© J.L. de Ball
Everest Textile
DAKS
mode aktuell
CHECKS,
ROYALS &
BRITPOP
© Daks
In den 30ern führte das Londoner Unternehmen
eine Moderevolution gegen lockere Hosen an:
Daks erfand den verstellbaren Bund und verbannte damit die Hosenträger aus den Kleiderkästen. Was als Herrenschneiderei schon 1894
begann, machte schnell auch die Ladys glücklich
und selbst die Royal Family lässt sich bis heute
von der Heritage Brand einkleiden. Gefeiert
­werden 120 Jahre Tradition mit Mode und Musik –
in der Jubiläumskampagne bringen die Engländer
zusammen, was zusammengehört: Sänger,
­Gitarrist und Stilikone Paul Weller (The Jam, The
Style Council, Solokarriere seit 1992) und das
ikonische Daks House Check (seit 1976 charakteristisches Markenmerkmal). Der »God­father of
Britpop«, ewiger Mod und gelegent­licher Modedesigner (u. a. Polohemden für Fred Perry)
posierte gemeinsam mit Tochter Leah Weller
ausgesprochen stilbewusst für die Luxusmarke,
die auf eine Präsenz in weltweit 30 Ländern und
über 2.000 Verkaufsstellen verweisen kann.
Kipling
Sci-Fi-Affen
© Kipling
40 TZ 04 2014
© Tom Tailor
W
as vor einiger Zeit noch wie aus
einem Science-Fiction-Roman anmutete, wird nun immer konkreter: das
3D-Druckverfahren. Fast wie von Zauberhand
entstehen durch den Einsatz von Laser computergesteuert Gegenstände aus flüssigen
oder festen Werkstoffen. Nun
kam dieses Verfahren erstmals
für eine Taschenkollektion
zur Anwendung. Das
­belgische Label Kipling –
das mit dem Affen – präsentiert ein Modell, das
auf dem Design der
­»Monkey Madness«Kollektion basiert.
Die über- und neben­
einander angeordneten
Affen ergeben einen
Flechteffekt bei den
Modellen aus Epoxid und
Polyamid. Markentypisch
kommen diese zukunftsweisenden Taschen in knalligen
Farben wie kräftigem Lila und
Rot auf den Markt.
Tom Tailor
Profilschärfung
Die Marke Tom Tailor besteht bereits seit 1962 – nun gönnt man sich ein umfassendes
neues Markenkonzept. Einen ersten Eindruck davon konnten sich die Besucher der
Bread & Butter holen. Denn dort zeigte die Marke auf mehr als 450 m2 und zwei
­Ebenen ihre drei neuen Stilwelten »Urban«, »Fashion« und »Gear«. »Urban« steht für
»Authentic Urban Wear« und macht den größten Teil der Kollektion aus, »Fashion«
bringt High-Fashion-Einflüsse und »Gear« ist dem Thema »American College Sports«
verschrieben und zeigt legere Kleidung mit sportlichen Elementen. Auch das »TT«-Logo
wurde überarbeitet und wirkt jetzt leichter und hochwertiger, das Gründungsjahr ist
auch künftig Bestandteil des Markenauftritts und soll vermehrt in den Store-Einrich­
tungen und bei der Präsentation der Kollektionen eingesetzt werden. Das neue Marken­
konzept soll im Laufe des Jahres in allen Märkten von Tom Tailor umgesetzt werden
und in den Kollektionen, den Präsentationen und den Stores sichtbar sein.
© Sariana
EDUARD DRESSLER
Einer der wichtigsten Begleiter beim Dirndl ist der richtige BH, der für
ein aufsehenerregendes Dekolleté sorgt. Auch für die neue Saison
spielt das heimische Wäschelabel hier wieder seine Stärken aus. Die
Serie »Marry Heidi« bringt Push-up und Slip mit Mascherlstickerei,
­während die Modelle der Linie »Alpenliebe« mit blütenweißer Stickerei
geziert sind. Ganz der Trachtenwelt verschrieben ist der Rock »Bergmaid« – das Modell aus weichem Shape-Material wurde in Zusammenarbeit mit Lola Paltinger designt. Jagdromantik versprühen Kleidchen,
Body und Longshirt der Serie »Liebelei« mit ihrem Motivprint auf vanille­
farbenem Seidenjersey. Im Schwimmbad dagegen treffen sich Rehe und
Leoparden, denn beide tummeln sich als Motivprint und Muster auf
Bikini, Badeanzug und Pareo. Die Innenseite der Wendemodelle zeigt
sich Hellblau mit Edelweißblüten.
Gerry Weber
AccessoiresPremiere
I
n Düsseldorf feierte das Label Gerry Weber die
Premiere seiner neuen Accessoires-Kollektion.
Diese eigene Marke mit Schals, Tüchern,
­Ponchos, Stolen, Mützen, Hüten, Gürteln, Modeschmuck und Handschuhen wird die GerryWeber-Lizenzwelt aus Taschen, Schuhen,
Schmuck und Eyewear ergänzen. Themen, Farben
und Formen werden dabei ideal aufeinander
abgestimmt. Viskose und Modal, Baumwolle,
Leinen und Seide sowie Satin und Chiffon stehen
bei den Schals und Tüchern im Fokus, im Gürtelbereich werden Echtledermodelle mit außer­
gewöhnlich Schließen und Prints verziert und im
Modeschmuck-Segment setzt man auf Materialkombis aus Metall, Harz, Glas und Fasern.
Geplant sind zwölf Monatskollektionen, zwölf
Liefertermine und sechs Verkaufszeiträume, vertrieben wird über den ausgewählten Fachhandel,
die Houses of Gerry Weber und den Onlineshop.
E
duard Dresslers Shirt Style (d. h. die
Fusion von edlen Materialien und handwerklicher Soft-Verarbeitung ganz ohne
Schulterpolster) zeigt zur aktuellen H/W-Kollektion raffinierte Novitäten. Der »Shirt Coat«
ist ein verlängertes Shirt Jacket – und wird
auch als solches getragen: anstelle eines
Sakkos und nicht darüber! Weitere Attribute
neben der für einen Mantel ausgesprochen
körperbetonten Passform sind die farblich
abgesetzte Doubleface-Ware sowie der
detailreich ausgestaltete und damit herzeigbare Unterkragen. Das »Tinted Jacket« zeichnet sich ebenso durch fast keine Einlagen
und Fixierungen aus, dazu kommt ein mit
­italienischen Spezialisten entwickeltes
Färbe­verfahren. Die Sakkos werden dabei als
fertiges Teil ins Farbbad getaucht – also
­Garment-dyed. Dezente Schattierungen entstehen durch unterschiedliche Farbaufnahme
der Baumwoll-Wolle-Cashmere-Mischungen.
Details wie Nahtbilder, aufgesetzte Taschen
oder Reverskanten wirken somit dreidimensional bewegt: lebendig, aber nicht »extremely
used« – Wertigkeit und Passformsicherheit
bleiben Dressler-like erhalten.
© EDUARD DRESSLER
Tracht
trifft
Wäsche
SHIRT STYLE
© Gerry Weber
Sariana
mode aktuell
DORNSCHILD
Diese Westen – auf gut Österreichisch
auch Gilets genannt – wollen perfekte
Alternative zum Jackett sein und als
Fashion-Statement gelten: Brit-Chic,
gepaart mit südländischer Lässigkeit –
dafür sorgen exklusive Oberstoffe aus
­Italien und England, Futterstoffe in Uni oder
eigens bedruckt sowie echte Horn- und
Lederknöpfe im Vintage-Look. Zur Markteinführung der Premierenkollektion des
­völlig neuen Labels Dornschild (designt in
Deutschland, produziert in Europa) werden
zwölf Modelle in vier verschiedenen Grundschnitten zum UVP von 279 € offeriert.
Den Vertrieb für die D-A-CH-Region verantwortet die Modeagentur Settenove unter
Leitung von Giorgio Occhipinti mit Showroom in München.
© Dornschild
SMART DANDY
Vivienne Westwood
Queen of Umwelt
Die britische Kultdesignerin Vivienne Westwood ist schon lange für ihren Einsatz für den Umweltschutz bekannt. Nun entwarf sie das Logo der jüngsten
Greenpeace-Kampagne »Save the Arctic«. Die herzförmige Weltkugel auf
T-Shirts soll die Umweltschutzorganisation bei ihren Anstrengungen unterstützen, die Arktis als einen der letzten unbe­rührten Plätze dieses Planeten zu
erhalten. Westwood präsentierte das neue Logo erstmals bei ihrer GoldLabel-Show zur Saison F/S 2014. Nun entstand in Zusammenarbeit mit dem
Fotografen Andy Gotts MBE eine Bildserie mit prominenten Gesichtern in den
Logo-Shirts. Mit dabei im Kampf für die Arktis sind neben Vivienne Westwood
selbst unter anderem auch Hollywood-Liebling George Clooney, Chris Martin
sowie das Mutter-Tochter-Modelgespann Jerry Hall und Georgia May Jagger.
Vienna Awards
Königin der
Nacht
© Andy Gotts MBE
42 TZ 04 2014
© Oliver Gast
Mit gleich zwei Neuigkeiten lassen die Vienna Awards for
Fashion & Lifestyle aufhorchen. Zum Ersten: Das diesjährige
Testimonial steht fest. Mit Jerry Hall konnte Veranstalterin
Marjan Firouz einen großen Namen ins Boot holen. Das
­Topmodel der 70er wurde in der neuen Vienna-Awards-Kampagne von Fotograf Oliver Gast zur Königin der Nacht aus
Mozarts »Zauberflöte«. Eine Krone von Reinhard Seifert aus
dem Swarovski Corporate Archive schmückt das Model
ebenso wie die Robe von Zuhair Murad, die von Popp &
Kretschmer zur Verfügung gestellt wurde. Die zweiten News
betreffen den Flughafen Wien, der dieses Jahr erstmals als
Partner der Vienna Awards auftritt: Der Gewinner in der
Kategorie »Designer of the Year«, der so wie die Sieger aus
den anderen elf Kategorien beim großen Galadinner im
­Frühling geehrt wird, darf sich dank dieser Kooperation über
einen temporären Pop-up Store in der Shopping-Area des
Flughafens Wien freuen.
BLAUER USA
NACKENKISSEN
INKLUSIVE
© Blauer H.Tech
Der leichte Neopren-Sweater »Easy« aus
der Blauer-Hi.Tech-Linie versteht sich als
idealer Reisebegleiter. Ähnlich wie bei
einer verpackbaren Kapuze befindet sich
eine kleine Tasche im Nackenbereich.
Hier lässt sich aber kein Regenschutz
­entfalten, sondern es kommt ein aufblas­
bares Nackenkissen zum Vorschein. Die
teilbare Kapuze bietet durch ihr flaches
Aufliegen auf dem Kissen (das auch
separat genutzt werden kann) zusätzli­
chen Komfort. Der Dressman am Foto ist
auch der kreative Kopf hinter der Hi.TechKollektion: Giuseppe D’Amore, Partner
und Managing Director bei der italieni­
schen FGF Industry S.P.A. (Montegalda),
seit 2003 Lizenzinhaber für weltweite
Produktion und Vertrieb von Blauer USA.
Zu beziehen bei Komet und Helden mit
Showroom im Lodenfrey-Park, München.
Schuhe & Taschen
in der ÖTZ 05/2014
Machen Sie den österreichischen
Modehandel aufmerksam
auf Ihre neue Kollektion!
Wir freuen uns über Ihren Anruf!
Erscheinungstermin:
06.03.2014
Druckunterlagen-Schluss:
20.02.2014
Mag. Claudia Jordan
[email protected]
Tel.: +43/1/866 48 DW 212
Mag. (FH) Stefanie Stradel
Another Austria
Tel.: +43/1/866 48 DW 222
Das British Fashion Council hat mehr als
30 Nationen dazu eingeladen, junges
Design im Rahmen einer Ausstellung
während der London Fashion Week zu
präsentieren. Bereits zum zweiten Mal
ist Another Austria mit von der Partie
und bringt Mode von Gon und Femme
Maison, Schuhe von Matthias Winkler
und Schmuck von Benedikt Fischer in
die Stadt an der Themse. Claudia Rosa
Lukas, Modedesignerin sowie Heraus­
geberin und Editorial Director von
­austrianfashion.net, fungiert wie schon
letztes Jahr als Kuratorin. Als Koopera­
tionspartner ist das Austrian Cultural
Forum London mit an Bord. Die Aus­
stellung des österreichischen Designs
läuft von 13. bis 23. Februar in The
Moving Museum.
© CODELLO
© Another Austria / Gon / Luise Reichert
Austria goes
London
[email protected]
01
society
Closed: Opening-Party in Kitz
B
ereits Ende November des Vorjahres eröffnete in Kitzbühels JosefHerold-Straße 7 ein neuer Closed-Store – nun wurde die Eröffnungsparty nachgeholt. Geschäftsinhaber Stephan Lanzer (Knilli, Graz)
lud gemeinsam mit Kooperationspartnern in seine Tiroler Expositur:
Veuve Clicquot ließ den Champagner fließen, OPI reiste mit einer Nailbar an, um Fingernägel in Denim Blue zu verschönern und Redakteu­
rinnen des Lifestyle-Magazins Grazia standen zur persönlichen Styling­
beratung zur Verfügung. Speziell für den Kitzbüheler Store entwarf das
Hamburger Fashion-Label ein limitiertes »New Kitz on the Block«Sweatshirt, präsentiert von und an Model Franziska Knuppe. Weitere
bekannte Gesichter unter den Adabeis: Schauspielerin Ava Celik und
ihre Berufskollegen Stephan Luca und Benjamin Sadler.
Alle Bilder © Knilli
01 V. l. n. r.: Stephan Luca, Stephan
Lanzer, Closed-Marketingleiterin
Andrea Thiele, Franziska Knuppe,
Benjamin Sadler, Sue Giers (Head
of National PR Closed)
02 Schauspielerin Ava Celik und
Geschäftsinhaber Stephan Lanzer
02
Riani: Breuninger und die Russen
R
01
ussische Einkäufer lieben Düsseldorf. Das ist so weit nichts Neues.
Nicht umsonst laufen die Exportgeschäfte zu den Ordertagen am
Rhein stets wie geschmiert. Aus diesem Grund lud das deutsche
Premium­label Riani zur »Russian Night« in die Sansibar im neuen
­Breuninger in Düsseldorf. 120 russische Einzelhändler folgten der Einladung und wurden zum Aperitif von den Breuninger-Geschäftsführern
Andreas Rebbelmund und Benjamin Fuest willkommen geheißen. Nach
einer Führung durch den neuen Store an der Kö wurden die Gäste in der
Sansibar von Jürgen Buckenmaier, Riani-Inhaber, und Carla Korn von
Steilmann Osteuropa, die als Riani-Partner für den osteuropäischen
Markt auftritt, begrüßt. Nach einem Vier-Gang-Menü und ausreichend
Wodka applaudierten die russischen Gäste ihrem Superhero: Sänger
Thomas Anders, der in Russland ein Megastar ist.
03
Alle Bilder © mathis wienand
01 V. l.: DJ Graziano Di Cintio,
Andreas Rebbelmund (Breuninger)
und Benjamin Fuest (Breuninger)
tranken lieber Bier statt Wodka.
02 Carla Korn (Steilmann Osteuropa), Martina Cruse (Riani), Sänger
Thomas Anders samt Frau Claudia
und Jürgen Buckenmaier (Riani)
03 WODKA? Ehrensache!
02
01
Hand.Kopf.Werk: Salzburg individuell
I
nsgesamt 17 Tage lang feierte die Salzburger Altstadt kreative »Handund Kopfwerker« mit der neuen Veranstaltung Hand.Kopf.Werk. Rund
75 Altstadtbetriebe an beiden Seiten der Salzach luden zu 134 unterschiedlichen Events. Mit dabei waren u. a. ein Designworkshop für
Trachtenstoffe im Hanna-Trachten-Atelier, Einblicke in die schneider­
meisterliche Fertigung von Trachten beim Salzburger Heimatwerk oder
die tanzenden Regenschirme auf dem Dach von Schirmemacher Andreas
Kirchtag. Neben modischen und stofflichen Genüssen konnten Interessierte auch bei einer Führung im Salzburger Landestheater teilnehmen
oder in der Trauringschmiede im Atelier 4 dem Meister über die Schulter
schauen. Highlights waren sicherlich auch der Tag der offenen Tür im
KunstQuartier in der Bergstraße oder die »Sprechenden Häuser« mit ihrer
Führung durch die Altstadt.
01 Alles nur Spaß! Katharina und
Michael Wanger von Wanger Herrenmode legten die Hämmer wieder an
ihren Platz zurück.
Alle Bilder © wildbild
02 Dancing on the roof: Die Models
waren in Regenschirme von Schirmmacher Andreas Kirchtag gekleidet
und tanzten über die Dächer der
Salzburger Altstadt.
Alle bilder © 7 for all mankind
02
7 For All Mankind: Neues Flaggschiff
E
01
02
nde Jänner eröffnete die amerikanische Premiummarke 7 For All
Mankind in Wien ihren ersten Flagship-Store. Zur Opening-Party in
der Seitzergasse 3 – mitten im Goldenen Quartier – kamen Promis und
Modebegeisterte und feierten mit Europachef Theo van den Hoff und
Country-Manager Marco Stein. Bei amerikanischem Catering mit
Miniburgern und Cheesecake ließen sich u. a. Schauspielerin Jessica
Schwarz, Schauspieler Stefano Bernardin, die ModeratorinnenSchwestern Sasa und Bianca Schwarzjirg sowie Promifriseur Christian
Sturmayr von den neuesten Jeanstrends inspirieren. Destroyed Denim,
lässige Jeanshemden oder aufwendig dekorierte Jeansjacken ­gefielen
vor allem den anwesenden Damen hervorragend. Aber auch die Herren
der Schöpfung outeten sich als 7-For-All-Mankind-Fans: »Sieben ist
meine Glückszahl, weil ich am 30. 7. 1977 geboren wurde. Das war ein
Zeichen für mich. Diese Jeans musste her«, lachte Stefano Bernardin.
01 Sasa Schwarzjirg, Christian
Sturmayr und Bianca Schwazjirg
im Denimrausch
02 Dekoriert: Jessica Schwarz
gefielen die Jeansjacken von
7 For All Mankind.
TZ 04 2014 45
kleinanzeigen
Die SOFRA Textil GmbH gehört als Tochter der
Groupe Chantelle zu einem der führenden internationalen Markenhersteller im Dessous-Bereich. Als
erfolgreiche und dynamische Vertriebsgesellschaft
streben wir den Ausbau unserer bereits starken
Marktposition mit Chantelle, Passionata und Chantal
Thomass an. Der Erfolg unserer Qualitätsmarken
resultiert aus einer konsequenten Markenpolitik,
hohem Qualitätsbewusstsein und klaren Vertriebsund Marketingstrategien.
Zur Verstärkung unseres Verkaufsteams suchen wir kurzfristig einen
GEBIETSMANAGER (M/W)
für die Marken CHANTELLE und PASSIONATA in Österreich.
Ihre Aufgabe ist es, die bestehenden Kunden professionell zu betreuen
sowie neue Kunden zu gewinnen. Sie verantworten die Präsentation
unserer Kollektionen, optimieren Flächen und Sortimente, implementieren Promotion- und Visual-Merchandising-Konzepte und führen
regionale Messen und Events durch.
Sie verfügen über mehrere Jahre Berufserfahrung im Vertrieb von
Markenartikeln, vorzugsweise in der Betreuung von Fachhandelskunden.
Sie sind verkaufsstark, verhandlungssicher und bringen betriebswirtschaftliche Kenntnisse mit. Sie haben Spaß am Verkaufen und ein
ausgeprägtes Gespür für Mode und Trends. Textiles Know-how ist
wünschenswert. Offenheit, Kontaktfreudigkeit, Engagement und ein
gepflegtes und modisches Erscheinungsbild sind Ihre weiteren Pluspunkte. Grundkenntnisse der englischen Sprache runden Ihr Profil ab.
Gehalt bestehend aus einem monatlichen Fixgehalt und leistungsbezogenem Bonus ab 45.000 Euro Jahresgehalt.
Wir freuen uns auf Ihre aussagefähige Bewerbung mit Angabe Ihrer
Gehaltsvorstellung und des möglichen Eintrittstermins.
Wir suchen engagierte/n Handelsvertreter/in für Süddeutschland mit
Freude und Einsatz für den Verkauf
unserer modischen Trachtenkollektion.
Bitte kontakten Sie uns:
Bergweiss Trachten OHG
Fischerfleck 8, D-85737 Ismaning
Tel.: +49/89/995 29 633
E-Mail: [email protected]
46 TZ 04 2014
© Schneider Sportswear
Chantelle Lingerie GmbH, für die SOFRA Textil GmbH
Stephanie Steible
Hans-Böckler-Str. 1, 40476 Düsseldorf
Telefon + 49 211/171485-32
E-Mail: [email protected]
www.legroupechantelle.com
Schneider
Sportswear:
Nächste
Generation
Bei Schneider Sportswear
hat mit Jänner die nächste
Generation das Steuer
übernommen. Dieter
Schneider, Sohn von
Firmengründer Hans Schneider, ist als
geschäfts­führender Gesellschafter ausge­
schieden und hat die Geschäftsführung an
seine Töchter Eva Schneider und Annette
Kemmler übergeben, die bereits seit 1999 als
geschäftsführende Gesellschafterinnen tätig sind.
Die 47-jährige Diplombetriebswirtin und Bank­
kauffrau Eva Schneider verantwortet nun die
Bereiche Finanzen, Controlling und Produktion,
die 45-jährige gelernte Bekleidungsschneiderin
und Diplomdesignerin Annette Kemmler hat
Design, Vertrieb und Marketing übernommen.
Zudem hat Christian Stötzner (Bild) als
Vertriebsleiter die Nachfolge von Norbert Sauter
angetreten. Der 46-jährige Stötzner verantwortet
die Key-Accounts, den Ausbau neuer Märkte
sowie die Führung des Außendienstes.
kleinanzeigen
T
T
O
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impressum
Begeisterung, Kontinuität und ein hochmotiviertes Team machen uns als Marke europaweit
erfolgreich. Unterstützt durch eine sehr moderne IT und einer den Ansprüchen angepassten
Logistik agieren wir täglich für ein optimales Ergebnis unserer Partner am POS. OPUS investiert in Menschen und Technik. Wir fördern Karrieren und gehen auf Individualitäten ein. Ab
sofort suchen wir zur Unterstützung unseres Teams im Showroom Salzburg:
Field Manager/
Vertriebsassistent (m/w)
Aufgabengebiet:
• Betreuung und Unterstützung der OPUS Partner am POS
• Verkauf der Vororderkollektion und Akquise von potenziellen OPUS Partnern
• Betreuung und Unterstützung der OPUS Partner am POS im Gebiet Österreich West.
Ihr Profil:
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• Sicherer Umgang mit MS Office und neuen Medien
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[email protected] | Betreff „Field Manager | Österreich“
OPUS Handels GmbH . Marienfelder Str. 50 . 33442 Herzebrock
Firma des Medieninhabers:
Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.,
Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf,
Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0,
Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected],
Firmenbuchnummer: FN 62661 z,
Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt,
UID-Nummer: ATU14936907,
Vertretungsbefugte Organe:
Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin,
Mitglieder des Aufsichtsrats:
Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier,
Peter Kley, Peter Ruß
Chefredakteurin: Mag. Brigitte Medlin (bm), DW 219,
[email protected],
Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228,
[email protected],
Chefin vom Dienst: Conny Krcmar, DW 211,
[email protected]
Redaktion:
Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected],
Christian Derflinger (cd), [email protected],
Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected],
Regine Hövelmann (höv), Hildegard Suntinger (hs)
Anzeigenleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212,
[email protected],
Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222,
[email protected],
Anzeigenassistenz: Anika Vikas, DW 215,
[email protected],
Anzeigen-Trainee: Sunny Gansch, DW 216,
[email protected],
Lektorat: Angelika Hierzenberger-Gokesch,
Grafisches Konzept: Christa Schnellrieder
Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner,
Johanna Weber
Abonnements, Marketing & Vertrieb
Brigitte Lentsch, DW 930, [email protected],
Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at;
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Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111;
Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68;
Firma des Herstellers:
Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und
Verlags-GmbH & CO KG, Zamenhofstraße 43–45
4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf,
Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf,
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Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf,
Brunner Feldstraße 45,
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Mag. Dagmar Lang (dl), MBA,
Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf,
Brunner Feldstraße 45,
Grundlegende Richtung: Offizielles Organ des
Bundesgremiums und aller Landesgremien des
Textilhandels
web: www.textilzeitung.at
Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter
www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar.
TZ 04 2014 47
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