DOB F/S 2015 - Textilzeitung
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DOB F/S 2015 - Textilzeitung
p.b.b., gz 02z032321m, nicht retournieren, 68. jahrgang, 13. JUNI 2014 DOB F/S 2015: Sanfte Töne HAKA F/S 2015: © Seductive © Eider MODISCHE REDUKTION 11/12 14 Modeagentur Renate Sanchez +43 660 7617629 www.obliquecreations.it inhalt 16 18 26 32 24 © 10: REGIOPLAN, 12: Reyer, 16: MÜHLBAUER / Luise Hannah Reichert, 18: Riani, 26: CAMEL ACTIVE, 32: TIMEZONE business 04pluscity baut gross aus 06citygate eRöfFnet ERST 2015 handel 10vier-sterne-center 12mehr nähe im Distanzhandel MARKEN 16 Mühlbauer feiert jubiLÄum preview Dob 18natural born killers preview HAKA 26männer ganz reduziert preview Denim 32 reise ins denimland logistik 34weg vom outsourcing mode aktuell 36limited edition bei milestone society 40salewa-relaunch am wolfgangsee Alle Macht den Stoffen! Kaum läuft dieser Sommer zur ersten Hochform auf, startet die Mode in den nächsten und es wird, das lässt sich jetzt schon sagen, ein fulmi nanter Start. Dabei verzichten die Designer auf all das, was in den letzten beiden Sommer saisonen für Aufregung und Umsätze sorgte, also auf kreischende Neons, krasses Colour Blocking und aufsehenerregende Kombis aus Blumen-, Geschirrtuch- und Animal-Prints. Es ist vielmehr ein cleaner, aber nicht kühler Look, ein sparsamer Umgang mit Farbe und oftmals ein völliger Verzicht auf Drucke, mit dem die neue Saison überrascht. Die wahren Stars des Sommers 2015 sind die Materialien. Nach harten Zeiten erlebt die Stoff industrie (vor allem jene in Italien) eine Blüte, die gar nicht mehr möglich schien. Moderne Bon dings (also zwei Stoffe in einem), Lack-Coatings, 3D-Effekte, neue Lochstrukturen, Ausbrenner, Intarsien und effektvolle Glanzbeschichtungen erzeugen das spannendste Warenbild seit Langem. Die Designer haben das ihre dazu getan: mixen Qualitäten, legen Schichten überund untereinander und spielen gekonnt mit Transparenz, Spitzeneffekten und Nieten. Es ist ein schwungvolles Spiel aus unterschiedlichen Längen und Styles. Klar, in der DOB wird viel vom Comeback der 80ies gesprochen. Aber die neue Saison verspricht mehr als Joggingpants, Netzsweater und Fledermaus-Shirt. Es wird mit Sicherheit eine haptische Saison, die auf Händler und Einkäufer zukommt: Den Wow-Effekt der neuen Teile versteht erst, wer in die Ware „rein greift“. Der Rückgriff auf „innere Werte“, er kommt zur goldrichtigen Zeit. BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN © Breneis 12 editorial 10 TZ 11/12 2014 3 © Picturedesk business news Wieder Vorstandswechsel bei Huber F inanzvorstand Thomas Erath hat die Huber Holding AG ver lassen. Er hatte seinen Job erst im Juli 2013 angetreten. Seit April ist mit Micha Siebenhandl ein neuer CEO beim Vorarlberger Wäschekonzern im Amt, nachdem die Position ein Jahr lang vakant gewesen war. Erath verlasse das Unternehmen auf eige nen Wunsch, heißt es. Gleichzeitig wird auch der Aufsichtsrat umgebaut: Michael Schur, seit zwölf Jahren Vorsitzender des Kontrollgremiums, tritt in den Ruhestand. Ihm folgt Karl Michael Millauer nach. Auch Stefan Girardi verlässt den Aufsichtsrat. Die zwei leeren Plätze besetzen künftig Robert Hershan aus Australien und der Brite Michael Clarke. Laut Siebenhandl besteht der neue Aufsichtsrat »aus internationalen Experten, die den notwendigen Weitblick haben, uns international noch erfolgreicher zu machen«. Als gemeinsames Ziel nennt er, »der beste Arbeitgeber in Österreich zu werden«. Wäsche: Wolford schließt 20 Shops N © PlusCity PlusCity baut groSS aus D as größte Einkaufszentrum Oberösterreichs will weiter wachsen. Laut Oberösterreichi schen Nachrichten (OÖN) will die PlusCity in Pasching bei Linz »mehr als 110 Mio. €« in einen umfas senden Um- und Ausbau investie ren. PlusCity-Chef Ernst Kirchmayr will weder die Pläne noch diese Zahl kommentieren und verweist auf ein für Ende Juni anberaumtes Pressegespräch. Laut den OÖN sind die Vorbereitungsarbeiten schon weit gediehen. Demnach sollen neue Verkaufs- und Parkflächen sowie eine Straßenbahnstation und ein neues Kino entstehen. Gerüchte wollen auch schon den Namen eines pro minenten Neumieters kennen: Primark. Umbauarbeiten laufen übrigens auch in der Shoppingcity Seiersberg bei Graz. Und auch dort soll der Anlass der Einzug des irischen Modediskonters sein. 4 TZ 11/12 2014 top NEWS Testklub: MäSSiger April D er April brachte dem heimischen Bekleidungseinzelhandel ein kleines Umsatzplus von nominell 0,6 % bei gleich vielen Verkaufstagen. Da die Inflation so gut wie zum Stillstand gekommen ist, liegt die reale Entwicklung fast gleichauf bei +0,5 %. Ungewöhnlicherweise meldet die KMU Forschung Austria gleichzeitig ein deutliches Plus in der Kundenfrequenz von 5,4 % im Vergleich zum April 2013. Somit ist die Zahl der Kunden zwar gewachsen, jene der verkauften Teile pro Kunde jedoch zurückgegangen. Am besten abschneiden konnten im April die Vollsortimentsan bieter (+1,6 %), während DOB- und HAKASpezialisten mit −1,7 % bzw. −3,0 % unter dem Vorjahresniveau lagen. Kumuliert nach den ersten vier Monaten lagen die Branchenumsätze im stationären Mode handel damit exakt auf dem Niveau von 2013. Zum Vergleich: Der gesamte statio näre Einzelhandel kann sich immerhin über ein Plus von 1,3 % nominell freuen. Die Konjunktur hat sich zu Jahresbeginn gene rell verhalten gezeigt: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das BIP im ersten Quartal nur um 0,2 % gewachsen. © Picturedesk ach dem Abgang von Langzeit-Vorstandschef Holger Dahmen wird nun klar Schiff gemacht: Der angeschlagene Strumpfhersteller Wolford will bis Ende Juni zwanzig seiner weltweit 120 eigenen Stand orte schließen, kündigte Vorstandssprecher Axel Dreher im Wirt schaftsmagazin Format an. Damit und mit der Fokussierung auf die Kernkompetenz Strumpf und Lingerie soll im laufenden Geschäftsjahr der operative Turnaround gelingen. Wolford war im Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende April) in die Verlustzone gerutscht. Die Bilanz für das Folgejahr wird erst im Juli veröffentlicht, zuletzt ging das Unternehmen von einem Verlust von 5 Mio. € aus. Mit Ende April sei auch die Produk tionsverlagerung abgeschlossen worden, heißt es im Format-Bericht. Die gesamte manuelle Fertigung wanderte in den letzten Jahren vom Hauptsitz Bregenz in ein Werk in Slowenien. In Bregenz befinden sich nach wie vor u. a. eine Strickerei und Färberei. Außerdem konnte die Gesellschaft ein nicht betriebsnotwendiges Grundstück in Bregenz um 6,7 Mio. € verkaufen. Dadurch erzielte Wolford einen Buchgewinn von rund 3,4 Mio. €. Doch nicht nur aufgrund solcher einmaliger Maßnah men, sondern auch im operativen Geschäft will das Unternehmen im neuen Geschäftsjahr wieder positiv wirtschaften. Norwegischer Moderiese kommt nach Österreich © Varner D er norwegische Modekonzern Varner expandiert nach Österreich. Die ersten Läden werden im März 2015 im Einkaufszentrum Fischa park in Wiener Neustadt eröffnen. Die Modegruppe geht dort mit dem HAKA-Monobrand-Konzept Dressmann sowie mit dem DenimMultilabel-Format Carlings an den Start. Damit soll eine groß angelegte Expansion des Konzerns starten, der in Skandinavien zu den Marktführern gehört und derzeit mit elf unterschiedlichen Handelsformaten und 1.400 Geschäften einen Jahresumsatz von 1,3 Mrd. € sowie einen Gewinn von 121 Mio. € erzielt. Österreich will das Familienunter nehmen mit insgesamt vier Konzepten erobern: Dressmann, mit aktuell 380 Stores die wichtigste Vertriebsschiene des Konzerns, soll bereits im ersten Jahr auf rund zehn Standorte kommen, für die ersten fünf Jahre wird ein Potenzial von 100 Geschäften gesehen. Laut eigenen Angaben ist der HAKAFilialist in Norwegen, Schweden und Finnland Marktführer in diesem Segment – und will es auch in Österreich werden. Bei Carlings gibt es die meisten wichtigen Denim-Brands wie Levi’s, G-Star, Wrangler und Diesel zu kaufen, das Filialnetz hält derzeit bei rund 200 Niederlassungen. Für Österreich sind im ersten Jahr zwischen fünf und zehn Standorte geplant, längerfristig sieht man das Potenzial bei 50 bis 70 Standorten. Ähnlich positiv schätzt die Varner-Gruppe die Chancen für zwei weitere Konzepte ein. Bik Bok richtet sich an weibliche Teens, Cubus ist mit 325 Stores für Damen, Herren und Kinder einer der größten Komplettanbieter Skandinaviens. Alle Konzepte sind einfach zu verstehen und im mittel- bis niedrigpreisigen Segment angesiedelt. Der Schwerpunkt der Österreich-Expansion soll bei Einkaufszentren liegen, die Expansion wird von dem Wiener Beratungsunternehmen BergsTopp koordiniert. Mit dem Fischapark ist es abermals ein Einkaufszentrum der SES-Gruppe, das sich einen prominenten Neumieter aus dem Ausland als erstes gesichert hat – wie schon zuvor u. a. bei Primark, Hollister, Zara und H&M. Vertragsabschlüsse mit weiteren Centern der SES stehen laut Geschäftsführer Marcus Wild kurz vor dem Abschluss. TZ 11/12 2014 5 business news Citygate eröffnet erst 2015 D © Gerry Weber v. l. n. r.: David Frink, Gerhard Weber, Ralf Weber, Arnd Buchardt ie Eröffnung des neuen Einkaufszentrums City gate im 21. Wiener Gemeindebezirk wurde auf nächstes Jahr verschoben. Wie die Betreiber nun mitteilen, soll das Center, das im gleichnamigen neuen Stadtteil im Norden Wiens liegt, am 26. Februar 2015 eröffnet werden. Zu den Mietern des Nahversorgungszentrums gehören u. a. Interspar, New Y orker, DM, Mister*Lady Jeans, Palmers und Ernsting’s Family. Neben dem Einkaufszentrum mit 17.850 m2 Nutzfläche baut die Stumpf-Gruppe derzeit am Standort gemeinsam mit namhaften Bauträgern 1.167 Wohnungen, Bildungseinrichtungen und Erholungsflächen. Der Vermietungsgrad des ShoppingCenters liegt aktuell bei 85 %. Gerhard Weber zieht sich zurück M E d ehr als vier Jahrzehnte, seit seiner Gründung im Jahr 1973, hat Gerhard Weber die DOB-Marke Gerry Weber aufgebaut und geleitet (anfangs gemeinsam mit Udo Hardieck). Nun hat der 73-Jährige bekannt gegeben, dass er den Vorstandsvorsitz mit nde Oktober abgeben und per 1. November in den Aufsichtsrat wechseln wird. Ansonsten bleibt die Geschäftsführung unverändert: Arnd Buchardt verantwortet wie bisher as R essort Produkt, Gerhard Webers Sohn Ralf Weber Vertrieb und Unternehmensentwicklung. Dr. David Frink ist für Finanzen und Organisation zuständig. Zusätzlich wurde der 41-jährige Frink nun zum künftigen Sprecher des Vorstands bestimmt. Lenzing verschärft Sparkurs D 6 TZ 11/12 2014 © s.Oliver Die s.Oliver-Gruppe meldet für das Jahr 2013 einen Konzernumsatz von 1,62 Mrd. €. Das entspricht einer Steigerung um 5,3 %. Das Wachstum kam dabei aus allen Kanälen. Unter anderem durch 31 neue eigene Retail-Stores konnte der Umsatz in diesem Segment um 5,1 % auf 530 Mio. € gesteigert werden. Aktuell betreibt s.Oliver nun 278 Stores in Eigenregie. Höher war das Wachstum jedoch im Segment Wholesale (inkl. Franchise-Stores): Hier legte der Umsatz um 7,9 % auf 821 Mio. € zu. Die Zahl der Franchise-Läden wuchs um 51 auf 402. Für 2014 ist der seit Jänner neu amtierende CEO Reiner Pichler »optimistisch gestimmt«, wie er sagt. »Aufgrund der anhaltenden Kauflaune sowie der historisch niedrigen Sparneigung der Verbraucher gehen wir von einer weiteren signifikanten Umsatzsteigerung aus.« Besonders weist Pichler auf »Investitionen in die Begehrlichkeit der Marke« hin. Angekündigt wird außerdem der Roll-out des neuen Omnichannel-Konzepts samt Tablet-gestützter Kundenberatung und Click-and-Collect-Service in den Läden. © Lenzing S.Oliver wächst weiter ie textilen Faserpreise sind im Keller. Alleine in den letzten Monaten haben die Preise noch einmal um 15 % nachgegeben. Das trifft auch die oberösterreichische Lenzing AG. Ihre Umsätze sind im ersten Quartal 2014 um 9 % auf 452 Mio. € eingebrochen – und das, obwohl die ver kaufte Menge um 9 % auf ein neues Rekordniveau gewachsen ist. Der Gewinn ging deshalb um 63 % auf 7,7 Mio. € zurück. Laut CEO Peter Untersperger sind aus diesem Grund »weitere Kostenoptimierungen unumgänglich«. Im Rahmen einer »strategischen Neuaus richtung« werde man entscheiden, »welche Produkte wir an welchen Standorten langfristig mit der höchsten Qualität und zu optimalen Kosten herstellen können. Dabei wird es keine Tabus geben. Es wird alles auf den Prüfstand gestellt.« Lenzing hatte bereits im November 2013 angekündigt, 600 Arbeitsplätze abzubauen. Mitte Mai hatte es noch geheißen, man liege beim laufenden Kostenoptimierungsprogramm »deutlich über Plan«. Nun teilt Lenzing mit, die für 2014 erzielten Einsparungen von bis zu 80 Mio. € würden angesichts des aktuellen Faserpreisniveaus nicht ausreichen, »um insbesondere an den europäischen Standorten Cellulosefasern langfristig profitabel produzieren zu können«. short cuts +++BAHNHOFCITY ERÖFFNET IM OKTOBER+++ Das Einkaufszentrum 8 – 10 JULY 2014 STAND 2.26. am neuen Wiener Hauptbahnhof (»BahnhofCity Wien Hauptbahnhof«) wird am 10. Oktober eröffnet. Das teilte die ÖBB mit. Das Einkaufs zentrum wird mit 20.000 m2 Verkaufsfläche und rund 90 Geschäften und Gastronomie betrieben auf zwei Ebenen die Bedürfnisse von Bahnreisenden und Bewohnern des umliegenden neuen Stadtviertels erfüllen. Der Bahnhof selbst nimmt am 14. Dezember seinen Betrieb auf. +++ESPRIT WEITER IM SINKFLUG+++ Die Modemarke Esprit hat auch im dritten Quartal (1–3/14) 10 % ihres Umsatzes verloren. Wechselkursbereinigt betrug das Minus sogar 12,7 %. +++UNGARISCHER BABYAUSSTATTER KOMMT+++ Der ungarische Babyausstatter Brendon will noch heuer seine erste Filiale in Österreich eröffnen. Der Großflächenanbieter betreibt 20 Standorte in Ungarn und der Slowakei und sucht derzeit ein Geschäftslokal mit 2.500 bis 4.000 m2 im Großraum Wien, berichtet das WirtschaftsBlatt. Brendon setzte 2012 27 Mio. € um. +++ADLER WILL FILIALZAHL VERDOPPELN+++ Die deutsche Modekette Adler will kräftig expandieren und ihr Filialnetz nahezu verdoppeln. »Aktuell gibt es 140 Adler-Modemärkte in Deutschland, Platz sehe ich für mindestens 250 Filialen«, sagte Vorstands chef Lothar Schäfer. Pro Jahr sollen fünf bis zehn neue Märkte hinzukommen, vor allem in mittelgroßen Städten. +++KAUF DICH GLÜCKLICH ERÖFFNET IN WIEN+++ Das deutsche Hipster-Konzept »Kauf dich glücklich« eröffnet am 25. Juli seinen ersten Shop in Österreich in der Wie ner Kirchengasse. Geboten wird eine Auswahl an (großteils skandinavischer und französischer) Mode, Home-Accessoires, Büchern, Musik – und ein Café. In Deutschland ist das aus Berlin stammende Konzept innerhalb weni ger Jahre auf 15 Concept Stores gewachsen. +++STRELLSON IN DER SCS+++ Das Schweizer HAKA-Unternehmen Strellson hat am 23. Mai seinen ersten eigenen Monobrand-Store in Wien eröffnet. Die Fläche in der Shopping City Süd ist 240 m2 groß. InternetUmsatz bei 6 Mrd. Euro D ie österreichischen Konsumenten haben 2013 für 5,9 Mrd. € im Internet eingekauft. Davon ist jedoch nur knapp die Hälfte bei österreichischen Unternehmen angekommen, der Rest floss zu aus ländischen Anbietern. Heimische Einzelhändler setzten laut aktueller Studie der KMU Forschung für die WKO im Vorjahr 2,9 Mio. € brutto im Onlinehandel um. Das entspricht 4,5 % des gesamten Einzelhan delsvolumens. Interessant: Zwei Drittel dieser Umsätze entfallen auf Händler, die auch stationäre Geschäfte betreiben. Nur ein Viertel wird vom »klassischen« Versandhandel erzielt, 10 % von reinen Internet händlern. Seit 2006 gab es »im Durchschnitt eine jährliche Steigerung von rund 23 %«, sagt Ernst Gittenberger von der KMU Forschung – in Summe entspricht das einer Vervierfachung des Volumens. Die größten Umsatzträger im Internet sind die Branchen Bekleidung (460 Mio. €), gefolgt von Elektro (370 Mio. €) und den vier Sparten Bücher und Zeitschriften, Lebensmittel, Heimwerkerbedarf sowie Möbel und Dekoration, die mit je gut 200 Mio. € in etwa gleichauf liegen. Agentur: Kucharz Modehandels GmbH Gusswerk - LOFT - Gebäude 7 Söllheimer Str. 16 A 5020 Salzburg/Kasern Tel. +43/662458403 [email protected] WWW.ALBERTO-PANTS.COM/COLLECTIONREPORT handel Zuviel Stress am POS? S tress ist ein allgegenwärtiges Phänomen der heutigen Gesellschaft. Nicht umsonst stehen Wellness-Wochenenden und andere entspannende Momente hoch im Kurs. Einkaufen gehört nach wie vor zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Umso wichtiger, dass die Kunden auch im Handel eine entspannte Atmosphäre erleben. Mag. Arndt Traindl, CEO der Retail Branding GmbH, beschäftigt sich mit der Identifizierung und Vermeidung von Stressfaktoren am POS. Im Rahmen der Umdasch Shop Academy lieferte er fundierte Ansätze für eine »Anti-Stress-Kur für den POS«. Denn so einfach, wie es klingt, ist es auch: Glückliche Kunden kaufen mehr. Aber gestresste M enschen sind nicht glücklich. Wie sehr unsere Urinstinkte unser Verhalten bestimmen, zeigt, dass etwa 99 % der Stresswahrnehmung unbewusst geschehen. Der Mensch reagiert mit dem ihm bekannten Muster »Fight or Flight«, also Kampf oder Flucht, auf gefährliche, Stress erzeugende Situationen. Im Handel, gibt Traindl zu bedenken, stellen sich die wenigsten Kunden einer Konfrontation – und wählen daher die Flucht. Um dieses Verhalten zu vermeiden, muss der Händler zunächst erkennen können, welche Faktoren es überhaupt sind, die seine Kunden vertreiben. Traindl teilt die sogenannten »Stressoren« in fünf Kategorien ein: Stress mit Menschen, dem Sortiment, dem Service, dem Raum und dem Warenbild. Stressoren erkennen und vermeiden. In einer Studie der Retail Branding GmbH gemeinsam mit einer Zoohandelskette wurden Kunden mit Geräten zur Stressmessung ausgestattet und dann mit verschiedenen Aufgaben in den Laden geschickt, etwa sich zu einem Produkt beraten zu lassen. Dabei zeigte sich, dass die Ansprache des Verkäufers extrem hohen Stress bei den Probanden erzeugte. Der Mensch ist sowohl im positiven als auch negativen Sinn der größte Stressfaktor am POS. Stressoren in diesem Zusammenhang sind die Art der verbalen Kommunikation und Körpersprache oder auch die Art des Sozialverhaltens wie etwa Unfreundlichkeit und fehlende Hilfsbereitschaft. Besonders viel Stress erzeugen auch Reklamationsgespräche. Wenn man es 8 TZ 11/12 2014 © Picturedesk Arndt Traindl verordnete den POS des Landes in einem UmdaschSeminar eine »Anti-Stress-Kur«. allerdings schafft, diese Situationen für den Kunden angenehm zu gestalten, kann man große Begeisterung erzeugen, ist Traindl überzeugt. In Hinblick auf die Sortimentsgestaltung sollte man bedenken, dass der Alltag heute so voller Reize ist, dass der Mensch an die Grenzen seiner Wahrnehmungsfähigkeit kommt. Daher lautet der wichtigste Leitsatz für die Anti-Stress-Kur am POS: »Less is more«. Stress im Sortiment erzeugen etwa die unlogische Anordnung der Ware, fehlende Produktinformationen oder zu häufige Sortimentswechsel. Denn alles Neue erfordert eine große kognitive Leistung. Und hier hat Traindl eine schlechte Nachricht: »Denken ist Stress!« Denn das von ihm als »Luxusorgan« bezeichnete Gehirn verbraucht bei vergleichsweise geringer Größe ganze 30 % unserer R essourcen. Der Handel sollte hier vor allem Rücksicht darauf nehmen, dass der Mensch immer das bereits Bekannte bevorzugt. Mit dieser Mustererkennung arbeiten erfolgreiche Marken mit stabiler Markenführung, die ihre Läden immer nur einer sanften, evolutionären Veränderung unterziehen. Die Weniger-ist-mehr-Strategie lässt sich am POS mit der gezielten Positionierung einiger weniger Produkte erreichen, die es dem Kunden erlaubt, sich zu orientieren. Auch beim Service gilt der Less-is-more-Anspruch, also lieber weniger zu bieten, diese Dinge dafür aber richtig gut zu machen. Dabei gilt, dass zunächst die Grundbedürfnisse der Kunden, die sogenannten Hygienefaktoren, befriedigt werden müssen. Dazu zählen Sauberkeit, Klimatisierung und Ruhezonen ebenso wie Sicherheits- und Sozialbedürfnisse wie Preisgarantien und gutes Benehmen der Mitarbeiter. Erst danach sollte man sich daran machen, die »Motivatoren« einzusetzen, zu denen Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Kreativität zählen, etwa in Form eines Onlinedialogs zwischen Kunden und Handel, oder auch ein »VIP-Service«. Orientierungshilfe. Bei den Stressfaktoren im Raum und im Warenbild spielt vor allem die Orientierung der Kunden eine große Rolle. Die bereits erwähnte Zoohandelsstudie ergab, dass der Stresspegel beim Betreten eines Ladens besonders hoch ist. Das liegt am natürlichen Bedürfnis danach, sich zurecht zufinden, und führt auch dazu, dass Kunden den Eingangsbereich möglichst schnell verlassen wollen. Neben der fehlenden Orientierung und mangelnden Hygienefaktoren können aber auch »Mismatch-Phänomene« Stress auslösen. Die entstehen immer dann, wenn gelernte Muster verlassen werden, und kommen auch in der multisensorischen Gestaltung mit Beduftung und Musik zum Tragen. Denn wenn es in einem Schuhladen nicht nach Leder, sondern nach Zitronen riecht, können die Kunden unbewusst negativ darauf reagieren. Wie stark diese abneigende Reaktion ist, hängt aber immer von der Zielgruppe ab. Als Faustregel gilt: Je älter der Kunde, desto höher ist die Gefahr von Stress durch Veränderungen. Auch gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So wirken Bilder von schwitzenden Gesichtern positiv auf junge Männer und negativ auf Frauen. Generell sollte man in der Bildsprache bedenken, dass nichts mehr emotional anspricht als die Wahrnehmung eines anderen Menschen. Eines funktioniert übrigens immer als Stressreduzierung: das Bild eines süßen Babys. BN Walter Moser GmbH 4863 Seewalchen am Attersee, Industriegebiet 2, T + 43 / 7662 / 31 75-0, E [email protected], www.airfield.at YO U C A N F I N D U S N O W O N I N S TA G R A M , FA C E B O O K & P I N T E R E S T ! MEET US AT BOOTH 2.11 www.airfield.at handel Alle Bilder © Regioplan Vier-Sterne-Center Viele Händler haben bereits damit begonnen, ihr Filialnetz massiv zu verkleinern. Den Betreibern von Einkaufsund noch stärker von Fachmarktzentren brechen ihre Mieter weg. Die Branche sucht nach Gegenrezepten. A cht, zehn, zwanzig, fünfundzwanzig Prozent – viele Zahlen sind zu hören, wenn es darum geht, den aktuellen Anteil des Onlinehandels am gesamten Umsatzkuchen zu beziffern. Noch größer sind die Diffe renzen, was die Zukunftsprognosen betrifft. Die kühnsten Thesen gehen sogar davon aus, dass der Höhenflug des Onlinehandels erst dann aufhören wird, wenn er 80 % des gesamten Einzelhandelsumsatzes erreicht hat. So groß die Unterschiede in der detaillierten Einschätzung sind, eines lässt sich nicht weg diskutieren: Der Trend in Richtung Online ist da. Und es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass er sich in absehbarer Zukunft umkehren könnte. Im Vorfeld des heurigen Europäischen Shopping Center Symposiums hat Veranstalter RegioPlan die Geschäftsführer von 15 großen Handelsunter nehmen zu ihrer jüngsten Geschäftsentwicklung befragt. Sie bestätigen eine massive Veränderung im Kundenverhalten, manche nennen es gar »eine Revolution«. Bei jenen Unternehmen, die (auch) Onlineshops betreiben, liegt deren Umsatzanteil bereits durchwegs bei 5 bis 10 %, mit jährlichen Wachs tumsraten von rund 30, im Bekleidungshandel sogar von bis zu 50 %. Und: Einige dieser Händler verdienen mit ihrem Onlineangebot bereits Geld. Während die Investitionen ins Onlinegeschäft steigen, wächst das Filialnetz der befragten Filialisten jedoch kaum mehr. Im Vordergrund steht vielmehr eine Bereinigung und Optimierung der Standorte. Während die Bedeutung von Flagship-Stores weiter wächst, werden die »normalen« Shops in Zahl und Fläche eher reduziert, so die befragten Handelsmanager – weil die Frequenzen »offline« bereits merklich zurückgehen. Der neue Hybridkunde. Sprach man vor einigen Jahren vom »hybriden Kunden«, meinte man jene Käufer, die ihre Lebensmittel gerne bei Hofer kauen, sich aber trotzdem auch mal einen frischen Fisch vom Fachhändler gönnen. Oder umgelegt auf den Modehandel: Die Basisgarderobe stammt von H&M, die Handtasche kann aber durchaus von Gucci kommen. Heute ist der hybride Kunde ein anderer. Er kauft jetzt im Geschäft, morgen im Online-Store, übermorgen 10 TZ 11/12 2014 informiert er sich hier und kauft dort – oder vice versa. Klar gibt es immer noch die Internet-Totalverweigerer – doch sie sind immer schwerer zu finden. Kaum mehr ein Händler kann sagen: »Meine Zielgruppe kauft niemals online.« Hybride Kunden verlangen eine hybride Kundenansprache. »Die Kunden sind nicht umzuerziehen, die wollen das so«, erinnert Gerrit Heinemann, Professor an der Hochschule Niederrhein. Klar könne nicht jeder Händler mit Onlineprofis wie Amazon und eBay konkurrieren, doch die Verschränkung von Online und Offline biete auch Vorteile für Händler, die aus dem stationären Handel kommen: »Ein Händler, der Onlinebestellungen von seinen Stores aus ausliefern kann, ist in jedem Fall viel schneller als ein reiner Onlinehändler, der alle Bestellungen über ein weit entferntes Zentrallager laufen lässt.« Heinemanns Vorschlag: Es könnten sich mehrere Innenstadthändler zusammenschließen und eine gemein same Onlineplattform aufbauen. Oder – schließlich sind wir am Shopping Center Symposium – Einkaufszentrenbetreiber könnten diese Dienstleistung für seine Mieter anbieten. »Ich würde Amazon jedenfalls nicht kampflos das Feld überlas sen«, versucht der Experte das Saalpublikum zu motivieren. Auch für kleine Unternehmen gebe es online eine ganze Menge funktionierender Geschäfts modelle. Das zeigten kleine, interessante Nischenportale, »Curated Shopping«Angebote, Ideen aus dem Bereich Social Commerce und verrückte Innovationen wie Mietkleider. Wer aus strategischen Überlegungen keinen Onlineshop betreiben wolle, müsse seinen Kunden online zumindest die wichtigsten handel Informationen leicht zugänglich bieten, auch für die Darstellung am Smartphone optimiert. Je mehr Produktinformationen zu finden seien, desto besser. Im besten Fall inkludiert das auch die Auskunft, in welcher Filiale das gewünschte Produkt auf Lager ist. Der nächste Schritt sei dann »Click and Collect«, also die Möglich keit für den Kunden, ein Produkt im Netz zu bestellen und im Geschäft abzu holen – etwa, um sich Versandkosten zu ersparen oder um ein Kleidungsstück vor dem endgültigen Kauf anzuprobieren. »Click and Collect ist in manchen Ländern schon sehr stark, etwa in England oder Frankreich«, weiß der Experte. Erfahrungen aus der Praxis. Aber auch Praktiker kamen am Symposium ausreichend zu Wort. Und gaben den Theoretikern recht. Wenn es um innovati onsstarke Unternehmen geht, wird der britische Lebensmittelhändler Tesco oft als eines der ersten genannt. »Wir haben bereits 1984 unsere erste Online transaktion durchgeführt«, blickt Piotr Korek weit in die Vergangenheit. Unge wöhnlich für einen Lebensmittelhändler: »In Großbritannien haben wir schon ein sehr profitables Geschäftsmodell, in Osteuropa wollen wir nächstes Jahr schwarze Zahlen schreiben. Das ist nur möglich, weil wir unsere Kunden von unseren Hypermärkten aus beliefern. Mit einem Zentrallager könnten wir niemals profitabel sein.« Auch Marionnaud arbeitet online bereits profitabel, verrät Österreich-Geschäftsführer Alain Parent. Und das, obwohl die Parfümerie erst 2009 mit diesem Vertriebsweg begonnen hat. Doch Parent ist sich bewusst, dass es seine Branche im Versandgeschäft relativ einfach hat: »Unsere Produkte sind klein, leicht zu verschicken – und teuer.« Das »Click and Collect«-Modell käme am Marionnaud-Heimatmarkt Frankreich »extrem gut an«, weiß Parent, in Österreich wird das Unternehmen erst heuer damit beginnen. Bei Wein & Co wird knapp jede zehnte Onlinebestellung im Shop abgeholt. »Die Kunden trinken dann noch ein Glas mit dem Filialleiter, der erzählt ihnen noch von den letzten spannenden Neuentdeckungen. Uns ist das sehr recht, denn wir wollen gern mit Menschen zu tun haben. Wein ist ja ein emotionales Geschäft«, meint Oliver Sartena aus der Wein-&-Co-Geschäftsführung. Was heißt das für die Einkaufszentrenbetreiber? Wenn also immer mehr Umsatz online erzielt wird, werden bisher akzeptable Geschäftsflächen unpro fitabel. »Die Flächen, die vor zehn, fünfzehn Jahren gebaut wurden, sind einfach zu groß. Es wird eine Riesenwelle an Downsizing auf uns zukommen«, glaubt deshalb Tesco-Manager Korek. Noch konkreter wird Andreas Schulte, Geschäftsführer von Huber Shop: »Wir haben heute 40 % zu viel Fläche, uns genügen für unser aktuelles Konzept 80 bis 100 m2.« Differenzierter äußert sich Thomas Köck von dm: »Wir werden größer und kleiner, je nachdem.« Erst jüngst hat Köck in der SCS den mit 1.350 m2 größten dm-Markt überhaupt eröffnet, umgekehrt würden Stores in Nebenlagen aufgelassen oder verkleinert. »Das betrifft vor allem Fachmarktzentren«, präzisiert Köck, »deren Attraktivität sinkt.« Dem kann Schulte von Huber Shop nur zustimmen: »Auch wir glauben, dass Fachmarktzentren verlieren werden. Darum haben wir beschlossen, uns aus den Fachmarktzentren zurückzuziehen und verstärkt in Shopping-Center zu gehen.« Laut den RegioPlan-Statistiken geht die Verkaufsfläche in den Branchen Spiel waren, Sportartikel sowie Buch- und Elektrohandel bereits zurück, während Mode-, Schuh- und Lebensmittelhandel flächenmäßig stagnieren. Für Einkaufs zentrenbetreiber bedeutet das natürlich ein Problem. Die wichtigste Voraus setzung dafür, sich auch künftig starke Marken als Mieter zu angeln, ist eine hohe Kundenfrequenz. Bisher wurde die Verantwortung, diese Frequenz zu generieren, an Ankermieter wie H&M, Zara oder Media Markt abgeschoben. Doch wenn diese ihr Geschäft auch online machen können, muss der Handelsstandort – das alles gilt für Innenstädte ebenso wie EKZs – selbst einen Mehrwert für seine Mieter bieten. Immer wichtiger dabei wird nach übereinstimmender E xpertenmeinung die Gastronomie. Genauer: eine hochwertige, inszenierte Gastronomie, die für eine hohe Aufenthaltsqualität und lange Verweildauer im Center sorgt und das Center als sozialen Treffpunkt attraktiv macht. Auch Entertainment, Freizeitangebote und Dienstleistungen aller Art würden immer wichtiger werden, berichtet RegioPlan-Geschäftsführerin Hania Bomba. Damit könnten sich die einzelnen Center ein jeweils eigenes Profil aufbauen und sich besser voneinander unterscheiden als bisher. Gerrit Heinemann stimmt zu: »Wie in der Hotellerie kann es Vier-Sterne-Center geben, mit Dienstleistungen wie Lieferservice, hochwertiger Kinderbetreuung usw., und auf der anderen Seite gibt es die Spar-Version à la Motel One für Händler und Kunden, die sich diese Services nicht leisten wollen.« Von Handelsseite wird es für die Betreiber immer wichtiger, neue Anbieter mit überraschenden Konzepten und innovativen Produkten zu bekommen, die sich zum Teil nur temporär einmieten, Stichwort Pop-up-Stores. Dem stimmt auch Andreas Schulte von Huber Shop zu: »Shopping-Center müssen künftig einen ganz anderen Angebotsmix aufbringen und Formate finden, die überraschen.« Bei dm heißt man den Trend zu mehr Dienstleistung mit offenen Armen will kommen: »Wir betreiben seit Jahrzehnten Friseur- und Kosmetikstudios. Auch deshalb kommen die Kunden zu uns. Wer trifft nicht gern sympathische Menschen? Wer hat nicht gern, dass ihm geschmeichelt wird?« Eines ist sicher: Einkaufszentrenbetreiber und Mieter müssen sich in Zukunft viel stärker darum bemühen, die Kunden in ihre Stores zu locken. RegioPlan-Chefin Bomba greift zu starken Worten: »Dabei geht es nicht um noch mehr Umsatz, sondern immer öfter um das Verringern drohender Verluste!« Mf Brandboxx Salzburg Messetermine 2. HJ 2014 22. – 23. 07. HOT 1 Tracht & Country Premiere 03. – 05. 08. Fashion Premiere Dessous & Bademoden Salon 06. – 08. 08. Powerwoche Salzburg 11. – 12. 08. HOT 2 brandboxx.at | hot1.at fashion-premiere.at | dessous-salon.at handel Distanzhandel H andelsexperten warnten bis zuletzt vor dem Niedergang des stationären Handels. Letzten Prognosen zufolge ist die virtuelle Existenz aber noch stärker gefährdet als die reale. Im IFH Köln rechnet man damit, dass bis 2020 nur 30 % der stationären Händler aus dem Markt ausscheiden, aber 90 % der sogenannten »Internet-Pure-Player«. Trotz dieser Volatilität ist der Onlinehandel der aktuell schärfste Wettbewerber des stationären Handels. Die Experten des IFH sind sich sicher, dass das Wachstum im Handel über den E-Commerce erfolgen wird. Zuwächse werden auf Kosten des stationären Handels gehen. 15 Jahre nach dem Durchbruch des Internet sind Webshops im Mode- und Bekleidungssektor allgegenwärtig. Aber die ursprüngliche Euphorie ist kühlem Realismus gewichen. Bekleidung führt zwar die Charts der Onlinekäufe an, ist gleichzeitig aber auch Nummer eins, wenn es um die Retourenquote geht. Außerdem ist der Vorteil der 24/7-Verfügbarkeit mit zunehmend aufwändiger Shopführung verbunden. Der Anspruch, ständig Neues zu bieten, erfordert die laufende Neubestückung der Sortimente – also fotografieren, beschreiben, verlinken etc. Geht es nach den Empfehlungen der Experten, dann darf auf keinen Fall das beliebteste Tool im Onlinehandel fehlen: der Live-Chat mit Servicemitarbeitern! Das Hauptproblem in der virtuellen Vermittlung von Mode liegt weniger in der fehlenden Haptik, als in der mangelnden Probiermöglichkeit – d. h. Passform und Größe. Denn nach wie vor gibt es keine einheitlichen Größensysteme. Problematisch sind nicht nur mit herkömmlichen Größen konkurrierende Größensysteme wie Small/Medium/Large, sondern auch sogenannte »Schmeichelgrößen«, also kleiner bezeichnete Größen, die der K onsumentin ein gutes Gefühl geben sollen. Folglich hält sich die Retourenquote von 50 % seit Jahren beharrlich und Retouren gelten nicht nur als die größten Kostentreiber im Online-Business, sie stellen – ob der kurzen Angebotszyklen – auch die reguläre Verkaufbarkeit der Produkte infrage. Hohe Bildqualität und gute Produktbeschreibungen können die Problematik zwar entschärfen, aber nicht ganz eliminieren. Zukunftsfähig sei die nahtlose Verknüpfung von On- und Offlinekanälen, dessen sind sich die Experten des IFH Köln sicher. Folglich wird nicht nur stationären Händlern Onlinepräsenz empfohlen, sondern auch virtuellen Händlern stationäre Präsenz. Letztere bedeutet Sichtbarkeit in der realen Welt, Auffindbarkeit im World Wide Web, aber auch Raum für zusätzlichen Service. In der Verknüpfung der Verkaufskanäle (Multichannel-Marketing) und dessen Teilbereich Click and Collect wird eine beharrlich skeptische Zielgruppe adressiert. Je nach Auslegung birgt das Service für den Konsumenten zumindest den Vorteil der Beratung, Abholung und Begutachtung der Ware im stationären Shop. In den meisten Fällen ist es auch mit Barzahlung vor Ort sowie portofreien Sendungen und Retouren verbunden. Wie ein Blick in die Studien des IFH Köln zeigt, ist die Hoffnung in Click and Collect von Zahlen untermauert: So wird bereits ein Drittel der stationären Einkäufe mit einer Onlinerecherche vorbereitet. Darüber hinaus führen Onlinerecherchen zu größeren Warenkörben. Weiters zeigt die Statistik, dass jeder siebte Kunde während des Zahlungsprozesses verloren geht und der Kauf auf Rechnung die höchste Auswirkung auf die »Conversion Rate« hat. Letztere zeigt die Relation zwischen Besuchern und Käufern eines Webshops. 12 TZ 11/12 2014 Dem Onlinehandel wird eine große Zukunft prognostiziert. Zuvor muss er aber noch verbraucherfreundlicher werden. Experten sehen die Lösung in der Verknüpfung von On- und Offlinekanälen. Zeit für ein Update. © Reyer Mehr Nähe im www.comma-fashion.com DIE NEUE OUTDOOR KOLLEK TION FRÜHJAHR / SOMMER 2015 JE T Z T IN UNSEREN SHOWROOMS! FASH IO N PR EM I ER E SA L ZBU RG I 03.- 05. AUGUST 2014 I CO M M A SH OW ROO M, B R A N DBOX X, B ERGH EI M © Reyer handel können, wurde eine Hotline eingerichtet, die sowohl auf automatisierte Mails als auch auf lange Warteschleifen verzichtet und dem Kunden die Zeit, Ruhe und Beratung gewährleistet, die er braucht. Bezeichnend für die Retourenquote sei, dass sie zum Saisonende hin zunimmt, so Karl Reyer. Die Erklärung dafür seien ausdünnende Größen- und Farbskalen, die den Kunden zum Risiko der kleineren oder größeren Größe verleiten. Im Fall von Internet-Pure-Playern scheitert Click and Collect bereits an der geografischen Distanz. Net-A-Porter, seit der Mehrheitsbeteiligung (92 %) durch den Schweizer Konzern Richemont 2010 zum Global Player geworden, hat mit In der Verzahnung von On- und Offline dem Launch des Hochglanzmagazins Porter müssen die Mitarbeiter sowohl über zumindest die Sichtbarkeit in der realen Welt On- als auch über Offline-Aktivitäten der gewährleistet. Der Launch erfolgte zur New York Kunden Bescheid wissen müssen. Fashion Week im Feber 2014. Das Magazin umfasst ca. 250 Seiten, ist in amerikanischem Mit Click and Collect wird ein Teil des virtuellen Kaufprozesses wieder in die Englisch getextet, erscheint sechsmal jährlich in 60 Ländern und ist um Realität geholt. Dennoch bleibt die intelligente Konzeption des Onlineshops 9,99 $ im Zeitschriftenhandel erwerbbar. Für die Modegemeinde war der wichtig, weil darin Prozesse automatisiert und Kosten gespart werden kön- Launch des Printmagazins insofern verwunderlich, als Net-A-Porter bereits nen. So können Kunden Leistungen eigenständig erbringen und durch ihr ein Onlinemagazin publiziert. Natalie Massenet, Net-A-Porter-Gründerin, Onlineverhalten wertvolle Erkenntnisse für Produktentwicklung und Einkauf kommentierte den Launch damit, dass auch Frauen, die online kaufen, Modeliefern, die sonst nur über Markt- und Meinungsforschungsinstitute zu bekom- magazine lieben. Hingegen sei die Zahl jener gering, die digitale Versionen von Modemagazinen im Internet lesen. Erfolgschancen rechnet man sich men sind. nicht zuletzt deshalb aus, weil der Inhalt des Modemagazins »shopable« ist. Eine Frage der Struktur. François Henri Pinault, CEO des französischen Für die Kaufhandlung ist eine Mobile-App notwendig. Das Shopping Luxuskonzerns Kering (zuvor PPR), zählt zu den Pionieren im Onlinehandel. programm wird aufgerufen, sobald eine Magazinseite fotografiert wird. Im Magazin sind auch Fotostrecken, die Konsumenten in von Brands betriebene Trotzdem scheint ihm die Vereinbarung von Luxusprodukten und Onlinehandel nach wie vor schwierig – nicht zuletzt wegen der hohen Retourenquote. Eine Webshops oder andere Retail Stores als Net-A-Porter weiterleiten. Lösung dafür sieht er zumindest theoretisch in der Verknüpfung von Onlineund Offlinekanälen. Wenn er lokale Brand Stores als Anlaufstelle für Online- Laut einer Studie der KMU Forschung wächst der österreichische kunden sieht, dann denkt er speziell an den Änderungsservice, der Retouren Onlinemarkt jährlich um 23 % (siehe Seite 7). 2013 betrug der Bruttojahresüberflüssig machen könne. Wenn es in einer Region keinen Store gebe, könne umsatz der Onlinehändler rund 2,9 Mrd. € und repräsentierte 4,5 % des diese Funktion durch vertraglich gebundene Änderungsschneider erfüllt wer- gesamten Einzelhandelsvolumens. 2013 haben die Österreicher knapp den, so der Konzernchef. Schon der erste Blick in den Gucci-Webshop zeigt 6 Mrd. € in Webshops ausgegeben. Nur knapp die Hälfte dieser Summe fällt allerdings, dass auch hier Retouren ein Thema sind: Sowohl Expressversand auf österreichische Onlineanbieter. Laut WKO setzt mehr als die Hälfte der Handelsunternehmen auf Multichanneling, also die Verbindung von On- und als auch Rücksendung sind gebührenfrei … Offline. Der Mode- und Bekleidungsbereich hat sich bis zuletzt abwartend Reyer Looks, der österreichische Pionier im Onlinehandel, kann auf ein großes Stammhaus, aber auf kein Filialnetz zurückgreifen. Trotzdem wird das Service gezeigt. Erst im November 2013 launchte Hervis Sports seine Multichannel»Click and Collect« als »dritte Form des Shoppens« angeboten und von Offensive. Im März 2014 folgte Kastner & Öhler. In beiden Unternehmen geografisch nahe gelegenen Kunden auch gerne genutzt. Die Verzahnung von entscheiden sich 50 % der Onlinekunden für Click and Collect. Für AufreOn- und Offline fordere besonders die Mitarbeiter, die die Sortimente noch gung hat zuletzt das mit Ende April verspätet verabschiedete EU-Verbraubesser kennen und sowohl über On- als auch über Offlineaktivitäten der cherrechte-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (VRUG) 2014 zur europaweiten Kunden Bescheid wissen müssen, so Karl Reyer. Besonders wichtig sei der Harmonisierung der Rechtsvorschriften im Fernabsatz gesorgt. Die betrofAustausch zwischen On- und Offline-Team, wenn es um Empfehlungen für fenen Unternehmen müssen ihre vertraglichen Bedingungen bis 13. Juni der die Kundin gehe. Um Retouren weitgehend zu verhindern, werde die neuen Rechtslage anpassen. Viel zu kompliziert, kritisieren Experten, denn Passform schon im Einkauf fokussiert. Kollektionen mit großen Größen zahlreiche Ausnahmen erschweren die Auslegung. Einer der wesentlichen schwankungen gehen von vornherein nicht in das Onlinesortiment ein. Inhalte ist das Recht des Onlinehändlers, bei Rücksendungen Portogebühren Neben Präzision in Bild und Text sollen Größentabellen und Passformtipps zu erheben. Aus Wettbewerbsgründen ist jedoch kaum damit zu rechnen, die Retourenquote positiv beeinflussen. Neu ab dieser Saison ist die Präsen- dass die Onlinehändler von diesem Recht Gebrauch machen werden. tation des Looks am Model. Für Fragen, die nicht passiv beantwortet werden Hildegard Suntinger 14 TZ 11/12 2014 marke 111 Liebeserklärungen © Magdalena Lepka Chapeau! 111 Jahre Mühlbauer, da muss man – im wahrsten Sinne des Wortes – den Hut davor ziehen. 111 Jahre Hut erleben. 111 Jahre Tradition und Innovation verbinden. Eine Liebesgeschichte. Die vierte Generation: Klaus Mühlbauer und seine Frau Eva, die das Jubiläumsbuch schrieb W enn eine Traditionsmanufaktur in vierter Generation noch immer in Familienhand ist, internationales Renommee genießt und global Handelspartner hat, dann darf zum nicht runden, dafür umso beeindruckenderen Jubiläum wahrlich gratuliert werden. Zur Feier wurde ein äußerst feines Buch publiziert: »111 Lieblinge. Ein Hutbuch« ist eine Hommage an die Familiengeschichte, aber auch an geliebte Wegbegleiter und Hutklassiker. Gegründet wurde Mühlbauer 1903 von Julianna Mühlbauer in Wien-Floridsdorf. Nicht nur ist die gesamte Familie Mühlbauer noch heute stolz darauf, dass der Grundstein der Firma von einer Frau gelegt wurde, sie ist auch nachhaltig geprägt von der Willensstärke der Gründerin, die, nachdem ihr Mann im Ersten Weltkrieg gefallen war, vier Kinder und ein Geschäft erfolgreich managte. Unter der Leitung ihres Sohnes Robert wuchs Mühlbauer zu einem Filialbetrieb heran, dessen Expansion aber nie auf Kosten der hohen Qualität der Hüte ging. Robert Mühlbauer erlebte die goldene Zeit der Hutmacherei, während Sohn Heinz als dritte Generation die volle Härte des Wettbewerbs und der veränderten Strukturen zu spüren bekam. Seit den 60er-Jahren lenkte Heinz Mühlbauer die Geschicke, verpasste dem Unternehmen ein einheitliches Logo und klare Werbebotschaften. Mit Frau Brigitte zog Anfang der 80er-Jahre die Mode im Hause Mühlbauer ein. Mit insgesamt 14 Geschäften in Wien erreichte die Firma unter Heinz und Brigitte Mühlbauers Führung ihre maximale Ausdehnung. 16 TZ 11/12 2014 2001 war Staffelübergabe. Sohn Klaus Mühlbauer stieg ins Geschäft ein und gibt seitdem alles – für Hüte, für Kreativität, fürs Traditionshandwerk. Und Mühlbauer hat sich gemausert. Zum international anerkannten Designlabel. Zum global gefragten Experten für Hüte. Zum Kooperationspartner für Künstler (Joops Wunderkind-Kollektion zeigt Mühlbauer-Hüte), Filmemacher (Regisseurin Jessica Hausner präsentierte in »Amour Fou« historische Kopfbedeckungen remade by Mühlbauer) und Theater häuser (Mühlbauer ist offizieller »Kopfbedeckungslieferant« des Wiener Burgtheaters). Mittlerweile hat sich die Zahl der Geschäfte konzentriert – auf die Hutmanufaktur und den Schauraum Mühlbauer (ehem. Mode Mühlbauer). Beide in Wiens historischem Zentrum. Verkauft wird aber in die ganze Welt. Von Liberty in London bis Bergdorf Goodman in New York City. Das wichtigste Exportland aber ist Japan. Dort wird Klaus Mühlbauer verehrt wie ein Popstar und während sogenannter »Trunk Shows« (Verkaufsshows) müsse er Autogramme schreiben, erzählt der Firmeninhaber dem Modejournalisten Daniel Kalt in einem Interview für das Jubiläumsbuch. Diese Begeisterungsfähigkeit der Japaner liebt Mühlbauer, Grund für diese Euphorie ist wohl nicht zuletzt (neben dem innovativen Design) das u nfassbare Know-how, das im Mühlbauer-Team steckt. 14 Mitarbeiter von der Modistin bis zum Hutmacher sowie zwei Designe rinnen (Barbara Gölles, Nora Berger) unterstützen Klaus Mühlbauer in seiner Arbeit und seinem Bemühen, die Werkstatt, das Atelier, den Schauraum in die Zukunft zu führen. Dieses Wissen hebt Mühlbauer von anderen Unternehmen ab: »Damals wie heute sind unsere Hüte etwas, das man in dieser Form nicht in Paris oder New York findet. Ich habe mir Vergleichbares in der ganzen Welt angesehen und bin zum Schluss gekommen, dass es fast nichts gibt, das in derselben Liga spielt«, sinniert Klaus Mühlbauer im »111 Lieblinge«-Buch. Bestseller-Modelle mit klingenden Namen wie Karl, die zum Klassiker gewordenen »Knautschhüte«, die lässige Interpretation des Basecaps aus Parasisolstroh, der vakuumierte »Flat Hat«, der zur Designgröße avancierte »Pulloverhut« mit Strickbündchen, die seit Herbst 2011 hinzugekommenen Handstrickmützen oder das Kultobjekt »Schnürl-Turban« beweisen, dass das Hut-Business lebt. Ja, mehr sogar, es belebt. Den Designer, den Träger, den Inhaber, den Kunden. Auf weitere 111 Jahre mit Mühlbauer! SA HOLEN SIE SICH DIE TOPNEWS AUS MODE, HANDEL & BUSINESS ONLINE! ANKLICKEN UND NACHLESEN! © FOTOLIA T I R A ST . JUN 3 2 AM 2014 TEXTILZEITUNG.AT preview F/S 2015 COMMA Natural Born Killers Die Looks der neuen Saison sind farblich zurückhaltend, dabei aber messerscharf im Detail. Geschnitten im Loose Fit und gerade deshalb elegant. Cut-outs und 3D-Strukturen sind (beinahe) waffenscheinpflichtig. D ie Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2015 müssen natürlich wirken – in ihrer Farblichkeit, in ihrer Haptik, in ihrem Schnitt. Dennoch müssen es Killerteile sein. Teile, die alleine ebenso wirken können wie in zahlreichen Kombinationen. Teile, deren Qualität noch hochwertiger und die Details noch aufwendiger und dabei aber zurückhaltend sind. Und der Look rückt immer mehr in den Vordergrund, nachdem in den letzten Saisonen immerzu die Allmacht des Einzelteils gepredigt wurde. Das Teil alleine macht das Einkaufserlebnis noch nicht perfekt. Vielmehr wird die Kundin von coolen, außergewöhnlichen und dennoch leicht verständlichen Looks angezogen. Die Natürlichkeit rückt also in den Fokus, drückt sich durch beruhigte Farben aus und verlangt gleichermaßen nach hoher Qualität und Innovation in den Stoffen. Nicht mehr das Abspulen und Ausspucken von Trends im Akkord, sondern die Evolution der Kollektion ist den Designern ein Anliegen. Weg vom lieblosen Bestseller-Management, hin zu einer detaillierten Auseinandersetzung mit den 18 TZ 11/12 2014 RENÉ LEZARD preview F/S 2015 Lieblingsstücken der Konsumentinnen und zu einer durchdachten Neuinter pretation dieser Renner. »Die Entwicklung geht hin zu mehr Hochwertigkeit, verbunden mit einem kommerziellen Anspruch. Die Kollektion muss spannend sein – aber nicht kompliziert«, bringt es Susanne Müller, Head of Product Management bei Hauber, auf den Punkt. »Upper casual« nennt Müller diese Tendenz. Von »totaler Lässigkeit« spricht Marc-Cain-Chefdesignerin Karin Veit. In allen Fällen wichtig: hochwertige Materialien. Auch bei Sir Oliver steht diese Anforderung an erster Stelle: »Wir erhöhen den Qualitätseinsätz, integrieren Viskose, Seide, Tencel und Leder«, so Viktoria Masur, Head of Design. MARC O’POLO MARC O’POLO PURE JOOP! TZ 11/12 2014 19 preview F/S 2015 RIANI Farben. Der Sommer 2013, der knallbunte Sommer 2013 hat die meisten Hersteller gelehrt, dass mehr und noch mehr Farbe im Handel nicht zwingend mehr und noch mehr Umsatz bedeutet. Aus Fehlern lernt man, und so lautet das Schlagwort der neuen Saison: Zurückhaltung. Farbliche Zurückhaltung. Shading ist als Stilmittel sehr beliebt: eine Farbe, mehrere Nuancen. Grau stichige Schlammtöne, Sand, rauchig-eisige Pastelle wie Rosé und Mint sowie Unmengen an Weiß und Offwhite sieht man in den Kollektionen. Neben diesen natürlichen Shades liegt Blau (Nachtblau, Tintenblau, Denimblau, Himmelblau, Kobaltblau) besonders hoch im Kurs. Ebenso Grün. Vor allem dunkles Bottle Green, das als Alternative zu Schwarz dient. Vereinzelt findet sich Rot als Highlight-Farbe wieder. Etwas Radiant Orchid bei René Lezard. Flieder und Lilanuancen kehren bei Maerz Muenchen zurück. Neu sind coolere Farbstel lungen, die mehr auf edgy statt auf sweet Appeal setzen: Grau zu Mint ergibt eine kühle Frische, Schwarz zu Rosé vereint Coolness und Femininität. Gekalkte Oberflächen sind nicht nur bei Comma Casual Identity wiederzufinden. Drucke. Prints sind generell reduziert, farblich deutlich weniger expressiv als in der vergangenen Saison. Doch Drucke sind nach wie vor wichtig für eine klare, modische Aussage. Wichtig: »Eine tonige Kontrastfarbe muss dabei sein, damit der Eindruck nicht zu soßig wird«, so Alexandra Lenz, Head of Design Luisa Cerano. Die Vielfalt ergibt sich aus Einflüssen aus Natur, Grafik und Kunst. Blätterdrucke und naiv-grafische »Kritzelblüten« bei Luisa Cerano, Holzmaserung bei Maerz Muenchen, Lace Prints, Positiv-Negativ-Drucke, Dots, Streifen, ein zarter Kreideprint und Pinselstriche bei Marc O’Polo Casual. Neu: Drucke sind verstärkt zweifärbig. Bei René Lezard kombiniert man Offwhite und Pearl, Orange und Puder, Offwhite und Schoko. Ebenfalls eine neue Herangehensweise an Prints sind Muster-Dégradés. Eine betont lässige, weil wie verwischte Optik erzielt man durch Drucke auf der Abseite. Mustermix funktioniert weiterhin, wenn er farblich reduziert ist. Stoffe. Struktur! Struktur! Struktur! In Ergänzung zum Mix von unterschiedlichen Materialien treten Ministrukturen auf den Plan, die zueinander gestellt werden. Auch an dieser Stelle essenziell: der tonale Look. Jene 3D-Haptik erreichen die Designer u. a. durch den Einsatz gesteppter Oberflächen oder geknitterter Oberflächen wie bei René Lezard. Piqué erlebt dank Strukturverliebtheit ein Revival. Eine grobe, natürliche Haptik, wie Leinen sie bietet, ist gefragt. Bei Marc O’Polo und Sir Oliver setzt man deshalb verstärkt auf das natürliche Gewebe und bietet Patch-Highlights wie Leinen mit Spitzeneinsatz oder Leinen mit Organzaeinsatz. Matt zu Glanz gefällt. Glanz-Rayon zu Leinen, belebte Struktur zu gewaschenem Glanz, raue Strickoberflächen zu femininem Glanz. Reversible Stoffe, innen glänzend, außen matt, kommen häufiger zum Einsatz. »Sparkle-Effekte« nennt Susanne Schwenger bei Marc O’Polo Pure diese Tendenz: Glanz darf wirklich glänzen. Jene Leichtigkeit, die durch Glanz bereits transportiert wird, findet ihre optimale Basis in fließenden Stoffen. Fließende Kreppqualiäten überzeugen. Seide bleibt, Baumwolle gewinnt. »Ich glaube stark an die Rückkehr der Baumwoll-Popeline-Bluse. Seidenoberteile werden schon noch eine ganze Weile funktionieren, aber man hat wieder Lust auf eine knackige Streifenbluse, so Susanne Schwenger, Head of Design Marc O’Polo. Auch hochwertiger Polyester, also atmungsaktive Mikrofaser, dient als Alternative zu Seide. Fließend mit technischem Griff – das ist neu. Technik steht überhaupt gut da: Neoprenartige Qualitäten (Scuba-Ware) mit Stand gewinnen in allen Kollektionen – von Premium bis Mainstream. Sie werden mit offenen Kanten verarbeitet oder bestickt wie bei Marc Cain. Bonding ist dabei eine sehr wichtige Verarbeitungsvariante, statt zu säumen wird geklebt. Bei René Lezard verbindet Designerin Bettina Melzig-Reindel 20 TZ 11/12 2014 S.OLIVER RAFFAELLO ROSSI OrderterminE: Düsseldorf // 22. Juli – 01. August 2014 // Jette Showroom // Haus B1 // 4. OG // Quartier B01 // Bennigsen-Platz 1 // 40474 Düsseldorf BIELEFELD // 23. – 25. Juli 2014 // Showroom Bielefeld // Stralsunder Straße 5 // 33605 Bielefeld OFFENBACH // 21. Juli 2014 // Showroom Offenbach // 4. OG // Strahlenbergerstr. 129 // 63067 Offenbach UNTERSCHLEISSHEIM // 15. – 16. Juli 2014 // Showroom Unterschleissheim // Pegasus Business Center // Gutenbergstr. 5 // 85716 Unterschleissheim Ansprechpartner: Frau Greta Meier // E-Mail: [email protected] // Telefon: +49 521 292 444 preview F/S 2015 »Oberflächen sind der Motor« Andreas Gotschke, Vertriebsleiter Marc Aurel © Marc Aurel Zwei schwierige Saisonen liegen hinter der DOB, womit will man zum kommenden Sommer punkten? Wir sehen innovative Oberflächenbearbei tungen als wichtigste Innovationsquelle. Es wird eine extrem haptische Saison, man muss in die Teile reingreifen, um ihre Stärken zu erkennen. Was ragt heraus? Vor allem gebondete Qualitäten, also die Kombination zweier Materialien, die auf den ersten Blick, auf den ersten Griff nicht zuein ander passen. Neoprenartige Qualitäten mit Bouclés, kalkige Beschichtungen, Glitzer: Die Weber überschlagen sich derzeit mit Innovationen. Weil die Styles eher gleich bleiben? Ganz so ist es nicht. Innovationen kom men über das lässige Kleid in A- und O-Form, über Boyfriend-Hosen und natürlich über Röcke. Auch über neue Blazerformen und unkonstruierte Strick hüllen. Im Strick tut sich besonders viel. Kurze Pullis aus handgerissenen und handgestrickten Bändchengarnen hängen derzeit nicht im Schrank. Die neuen Shirts sind lässig und weit, oftmals besprüht. Der Trend geht noch stärker in Richtung aussagekräftiges Einzelteil … Ja, diesen Trend kann und soll man nicht mehr umkehren. Jedes Teil weist irgendeine Besonderheit auf, Basic ist tot. Mein Lieb lingsteil ist ein Leodruckmantel in O-Shape, dazu eine schmale Hose, vorne Leder, hinten Jersey. Gibt es denn gar keine Business-Outfits mehr? Oder wird Business neu inter pretiert? Ja, ganz sicher. Wir bringen eine neue Art von Hosenanzug. Ein kurzer, zweireihiger Blazer, dazu eine hoch geschnittene 7/8-Bundfaltenhose. Wir nennen dieses kleine Thema „New Business“. Ein prognostizierter Verkaufsschlager? Jeans! Ordentlich bearbeitet, beschichtet, mit Snake-Print bedruckt und wieder abge waschen: Denim wird sich rauf und runter verkaufen. BPM »Die 80er sind zurück« © Sportalm Ulli Ehrlich, Head of Design Sportalm 22 TZ 11/12 2014 Der Sommer 2015 wird ja eher blass – auch bei Sportalm? Nein, wir bekennen uns weiterhin zur Farbe. Wenn man gänzlich auf Farbtupfer verzichtet, bleibt zum nächsten Sommer ein SchwarzWeiß-Thema und eine Marine-Beige-Gruppe. Das kann nicht alles gewesen sein. Wir streuen ganz bewusst Nuancen wie Lachs, Hummer und Pistazie ein. Was sind die großen Themen für F/S 2015? Wo kommen die Innovationen her? Ganz klar: Materialien geben den Ton an! Wir arbeiten viel mit semitransparenten Einsätzen, z. B. am Rücken oder bei den Ärmeln. Eine Lederjacke, auf Netz gearbeitet, oder Spitze, auf Futter gedoppelt, erzeugen ein neues Warenbild. Ihr Highlight? Eine weiße Bikerjacke mit transparen ten Ärmeln. Die passt zu jedem Outfit von casual bis elegant. Apropos Eleganz: das Biedere, Brave ist schon wieder passé … Ja, weil es die Kundin am Ende nur älter macht. Jetzt setzt man wieder auf Casuali sierung, und das kommt Anbietern wie uns natürlich zugute. Geschmückt oder schlicht? Ein bisschen von beidem! Wir feiern das Comeback der 80er-Jahre, also schmücken wir die Sweater mit Smileys und Kirsch blüten-Prints. Was kommt noch aus den 80ern? Total bequeme Sweatkleider mit gelackter Oberfläche oder Jackentypen aus perforier tem Leder. Netzeinsätze sind natürlich auch richtig 80ies! Und ärmellose Westen und Oberteile mit Fledermausärmeln … Gerade bei den O-Shapes mit Flatterärmeln haben ja viele gesagt: Das trag ich niemals wieder! Aber man soll halt nie nie sagen! Prints fehlen in vielen Kollektionen. Wir gehen auch hier einen anderen Weg. Animal-Prints gibt es, für unsere Verhältnisse sind sie richtig schlicht. Also legen wir meh rere Materialien übereinander und erzeugen tolle Effekte. BPM JETTE preview F/S 2015 MARC AUREL CINQUE deshalb cleane HAKA-Stoffe mit Neopren-Jersey. Ebenfalls vermehrt g esichtet: kompakter Strick, der konfektioniert wird. Milano-Gestrick für Kleider und Röcke bei Maerz Muenchen. Eng gestrickte Viskose, die eine schöne Silhouette formt, bei René Lezard. Bei Marc O’Polo Pure setzt Susanne Schwenger auf Viskose, verstrickt mit Lycra. Neben fließenden Stoffen sind also auch Materialien mit Körper, mit Stand gefragt. Schwerer Crêpe eignet sich gut für schlichte Schnitte. Cut-outs. Laser-Cuts. Lochmuster. Ausstanzungen. Hohlsäume. Egal, wie man es nennt, die luftig-löchrige Optik ist ein markanter Trend im Sommer 2015. Velours, Popeline und Crêpe werden am liebsten ausgestanzt. Alternativ findet sich aufgedruckter Laser-Cut als Trompe-l’Œil-Effekt. Oder Netz über z. B. Jersey wie bei Hauber. Im Sinne der Transparenz ist Spitze weiterhin sehr gefragt. Nur die Kombinationen sind innovativer. Karin Veit legt bei Marc Cain Spitze über einen Punktestoff oder zeigt Spitze zu Fantasy-Tweed. Neben jenem Spiel mit reizvollen »Gucklöchern« fasziniert die Designer auch der Einsatz von Volumen. Cape-artiges Volumen in den Rückenteilen gewinnt an dieser Stelle. Leder ist das Material du jour: Es kommt geflochten, ausgestanzt, Laser-gecuttet oder gefranst. Vieles aus Veloursleder. Themen. »Reduzierte Sportlichkeit mit femininer Attitüde«, benennt Alexandra Lenz, Head of Design Luisa Cerano, die Strömung der Saison. Karin Veit, Marc Cain, stellt »Sportiv-Techno gegenüber Couture« und betont: »Die Kundin will teuer aussehen – ohne Drucke, ohne Schmückung geht das nicht.« Glanz trifft auf Matt, wobei Glanz meist subtil und gewaschen gespielt wird. Etwa durch Beschichtungen oder durch Lurex. In Premiumkollektionen darf es offensicht licher glänzen. »Glam-Effekte in der Masche durch Steine, Beschichtungen und Coatings« haben deshalb bei Luisa Cerano hohe Wichtigkeit. Moderne, aus dem Sport entlehnte Elemente bleiben eine der tonangebenden Inspirationsquellen. Details wie abgerundete Säume bei Kleidern und Röcken, offene Kanten, Schlitze, Durchziehgürtel (D-Gürtel) wie bei Luisa Cerano, Netzeinsätze, Kapuzen, Gymhosen-Streifen, Ripsbündchen, sportive Rockbünde wie bei Marc Cain und Comma, doppelt gelegte Kragen bei Strickteilen, die an Blousonkragen erinnern wie bei Maerz Muenchen. Active Wear bleibt chic: Brokatmäntel haben Druckknöpfe oder Kordeldurchzüge. »Active Couture« ist für Bettina Melzig-Reindel, René Lezard, das Leitthema. Die Formen sind gerade und weit. Long and lean. Ein neues Layering tritt auf den Plan. Die transparente Kante, die unter dem Rocksaum hervorschaut, überrascht. Boxy MORE & MORE TZ 11/12 2014 23 preview F/S 2015 RAFFAELLO ROSSI Cuts für Strick, Tops, cropped Tops, Scuba-Ware, Sweat-Ware und Strick mit Stand markieren nicht nur bei Sir Oliver eine Silhouette, die gerade von den Oberteilen dominiert wird. Passend zu kurzen Oberteilen hebt sich der Bund und die Säume fallen. Plissee inspiriert zu asymmetrischen Röcken in zwei farbigem Patch (meist Schwarz zu Weiß). Ein gefragtes, alltagserprobtes Lieblingsstück der Designer sind »Two-Pieces-Dresses«: Oberteil (meist kurz und kastig) zu Rock (ausgestellt in leichter A-Linie, schwingend oder als Bleistiftrock). Gesehen bei Luisa Cerano, Marc Cain oder René Lezard. Blusen und Blusentops gehen weiterhin steil – sind »zum Essential« geworden, wie Alexandra Lenz von Luisa Cerano betont. Hüllen- und Tagesmäntel finden sich in jeder Kollektion, mal mehr, mal weniger aufwendig verarbeitet. Highlight ist etwa ein luftiger Tagesmantel aus Neopren-Laser-Cut bei Comma. Schmale Hosen bleiben, neu sind Hosen mit weitem Bein aus fließenden Materialien. Schwarze Hosen in Technomaterialien oder Mikropolyester für Zigaretten- oder Jogging-Styles erweisen sich als konsumstarke Teile. Es gibt wieder mehr Dekoration, allerdings nicht mehr Altbekanntes, sondern subtilere Lösungen wie tonale, platzierte Steine, Schmuckbänder, Mesh- Kanten, Falten oder Fransenkanten bzw. Dekoration durch eine spezielle stoffliche Haptik und Strukturen. Ein weiteres wichtiges Thema: die blaue Welle, wobei jede Menge Denim dabei natürlich nicht fehlen darf. »Viel Denim, von clean bis destroyed, und verstärkt Leichtgewichte in elastischen Materialien teilweise mit Tencel-Beimischung sind wichtig. Auch im Cotton-Bereich gilt: Leichtgewichte punkten«, so Maria Hebel, Head of Design Atelier Gardeur. Wichtiger Kombipartner zu schmalen Hosen: die Tunika. Gesehen bei u. a. Marc Cain und Marc O’Polo. Der Hosenrock überzeugt als Highlight nicht nur die modische Spitze. ATELIER GARDEUR »Der Markt Braucht Contemporary« Alon Junger, GESCHÄFTSFÜHRER Set transparenten Einsätzen, Sweats mit Lochstruktur, Netzoptiken, lange Jersey blazer. Nur Unis, mit wenigen Ausnahmen Neutrals, so selbstverständlich war Mode noch nie. Und das mit den Highlights ist so eine Sache: sind gut für die Außendarstel lung, aber Umsätze macht man mit etwas anderem. Was wird sich vom Start weg gut verkaufen? Jeans bleiben ein Dauerbrenner, jetzt mehr denn je. Als Latzhose, als Boyfriend – dazu ein weißes Shirt, ein Trench oder Netz-Sweats mit ärmelloser Weste. Was erwarten Sie von der Saison? Wir haben in den letzten zwei Saisonen toll zugelegt, eigentlich spricht alles dafür, dass es in diesem Tempo weitergeht. Wir bieten alle Voraussetzungen für ein kreatives Sortiment, das die Händler jetzt so notwen dig brauchen, um sich vom Massenmarkt abzuheben. BPM © SET Alle reden von »Contemporary«, was heißt das nun konkret? Wir interpretieren es als modernen, anspruchsvollen Look. Ein wenig feminin, immer lässig, niemals an der Vergangenheit orientiert. Händler und Einkäufer sollten vergessen, was sie in der letzten Saison gut verkauft haben, und sich nur an der Gegen wart orientieren. Dieser Anspruch drückt das wohl am besten aus. Es ist eine Nische, die es vor ein paar Jahren noch nicht gab, jung und anspruchsvoll. Aber auch in der Nische gilt: Jeder steht im Mitbewerb mit jedem. Wir freuen uns über die Erfolge, die wir mit Set haben, weil das zeigt, dass wir 2009 aufs richtige Pferd gesetzt haben. Was sind die Highlights für Frühjahr/ Sommer 2015? Der Look ist bedingungslos clean. Knappe Lederminis, kernige Bomber jäckchen, darunter lässige Blusen mit 24 TZ 11/12 2014 LUISA CERANO Looks. Jogging-Styles aus fließenden Materialien wie Viskose oder Cupro sind im Premium- und Mainstream-Segment gleichermaßen gefragt. »Es gab noch nie so viele entspannte Loungepants wie diese Saison«, hebt Alexandra Lenz, Luisa Cerano, hervor. Die Jogginghose wird bei Hauber zur Longjacke aus Bouclé getragen. Kastige Oberteile bleiben. Hemdblusenkleider gewinnen an Bedeutung. Der Sweater bleibt, wird aber eleganter interpretiert, z. B. mit beweglichen Pailletten bei René Lezard, als Sweater mit Lochmuster-Leder-Patch bei Comma oder als Jacquard-Pulli bei Maerz Muenchen. O-Shape-Blazer und Tunika zu Leggings ist ein starker neuer Look bei Marc O’Polo Casual. Apropos Blazer: Bei Hauber bringt man einen Blumendruck auf Piqué auf, um mit Strukturen zu spielen. Vieles ist im Loose Fit geschnitten und entspannt. Men’s-Suit-Pants passen bei Marc O’Polo Casual zur lockeren Shirtbluse. Cape- und Poncho-artige Varianten für Jacken, Shirts und Strick, d. h. mit mehr Volumen im Rücken und überschnittenen Ärmeln (Kimono-Ärmel) sind überdurchschnittlich oft in den Kollektionen vertreten. Als beliebtes Detail entpuppen sich V-Necks. Cool: die Cargopants zum hellblauen Hemd bei Luisa Cerano. Der Neoprentrench mit offenen Kanten ist bei Marc Cain ein echtes Highlight. Karin Veit, Marc Cain, setzt außerdem auf großzügige Pullis zu schmalen Spitzenröcken, kombiniert eine Tweedjacke zum Ringelkleid, das cropped Top zum weiten Faltenrock, der in der Taille sitzt, oder ein Spitzentop, das zu oversized Pulli und schmalen Jeans getragen wird. Bei Sir Oliver zeigt Head of Design Viktoria Masur das cropped Top zum Plisseerock. In der Kollektion von Comma kann das Piqué-Kleid unterm Kurzmantel aus Strukturjacquard ebenso überzeugen wie Loungepants zu fließender Bluse und cropped Jacket. Lässig und entspannt geht es bei Marc O’Polo Casual weiter: Das Longjacket aus Leinen-Polyamid mit grober Struktur, die durch die Beimischung einen leichten Schimmer erhält, passt über ein Tunic-Kleid in Mauve, das am Hals leicht drapiert ist. Bei Marc O’Polo Pure präsentiert Head of Design Susanne Schwenger einen Mohairstrickmantel zum Seidenoberteil mit Plissee-Details und schmaler Hose. Der Titel dieser Trend-Preview – Natural Born Killers – ist also wortwörtlich zu verstehen. Alles natürlich gehalten, nichts übertrieben, aber immer mit überzeugender Killer-Attitude. »Back to the roots« tut vielen Firmen sicherlich gut. Zurück zur DNA, zurück zu Unaufgeregtheit und viel Liebe zu Detail und Qualität. Für die Konsumentin wird es ein krasser Cut: Von knallbunt zu alles Natur. Ob dieses Schwarz-Weiß-Sehen, dieses Alles-oder-nichts-Prinzip für die Marken aufgeht? Die Lust auf Natürlichkeit ist bei der Konsumentin da, die Feinabstimmung der Kollektionen passt, die Qualitäten sind – zumindest in der Vorfertigung – hochwertig. Nun liegt es an den Herstellern, diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Qualität in der Massenproduktion zu halten und auf die Stange zu bringen. Die Farbwelten der einzelnen Liefertermine harmonisch und dennoch mit deutlicher Frische abzustimmen. Und vor allem der viel zitierten »DNA« länger als nur eine Saison treu zu bleiben – ohne sich zu sehr an der Vergangenheit zu orientieren. SA SPORTALM www.roeckl.com SEDUCTIVE preview F/S 2015 MARC O’POLO Männer ganz reduziert Nein – diesmal ist es nicht der Rotstift, sondern die Designer sorgen für Reduktionen an der HAKA: weniger Farbe, knappere Schnitte, kürzere Styles. D ort, wo ansonsten bis zu 30.000 Fußballfans ihre Mannschaften – allen voran den VfL Wolfsburg – anfeuern, verliert sich die Handvoll Greenkeeper geradezu im menschenleeren Oval der Volkswagen Arena. Sie pflegen draußen auf der Spielfläche die Besonderheit des Stadions: einen Naturrasen, in dem 20 Millionen Kunstgräser stecken und zusammen ein strapazierfähiges Hybrid ergeben. Drinnen auf der VIP-Logen-Ebene präsentieren währenddessen die Produktmanager von Roy Robson rund drei Dutzend HAKA-Einkäufern die neue Kollektion. Auch hier sind Mischungen aus Natur- und Kunstfasern ein Thema. In einem von drei Workshops erklärt Jan Zimmermann, dass hochgedrehte Garne einen Polyesteranteil für die Stabilität brauchen. Wir schreiben Mitte Mai – und hier (sowie in den Logen links und rechts) stehen die Vororderideen des Männermodenlabels aus Lüneburg zum Frühjahr/Sommer 2015 am Prüfstand. Warum wird die weiße Chino in einem Popeline und nicht im dankbareren Gabardine aufgemacht? Hat der neue NOS-Blazer – wohl mit tollem Knopf, aber ganz ohne Kontrast BENVENUTO PURPLE LABEL 26 TZ 11/12 2014 preview F/S 2015 ausputz unterm Oberkragen – genug Bügelsex? Erschwert die fixe Kapuze an der Lightweight-Sommerdaunenjacke wirklich den Verkauf? Wie viel Stitching verträgt ein Anzug? In welchen VK-Preislagen entstehen Vakanzen, weil Boss mit seiner Trading-up-Strategie manch Kunden vor den Kopf stößt? Das verbale Match zwischen den Produktexperten und den Einzelhandelsprofis ist rege. Und der Männermoden-Fachredakteur fragt sich, warum Roy-RobsonEigentümer Heiko A. Westermann ausgerechnet ein Fußballstadion für seinen »Kundenkongress 2014« ausgesucht hat. Nun denn: Neben Sponsoring-Connections (Roy Robson ist offizieller Businessausstatter von Werder Bremen, FC St. Pauli und eben dem VfL Wolfsburg) geht es dem Unternehmer auch um die viel zitierte »Emotionalisierung des Produkts«. Zwischen der Sportarena und der weltgrößten Automobilfabrik – wo im 20-Sekunden-Takt ein nagel- G-DESIGN neuer VW vom Band rollt – liegt die Autostadt: ein architektonisch aufregend gestalteter Mix aus Park, Pavillons, Museum und Auslieferungszentrum für Neuwagen. Was über zwei Millionen Besucher im Jahr begeistert, kann auch Menswear-Einkäufer aus der Anspannung vor der neuen Orderrunde reißen. Und schließlich gilt die Autostadt als vorbildliches Exempel für Marken darstellung samt emotionaler Aufladung – Schlagwörter, die auch in der Modebranche gerne diskutiert werden. Schlank, kurz, schwarz. Zurück zur Diskussion im Stadion. Arndt Paepke verantwortet die Konfektion bei Roy Robson. Er versucht seinen Key-Accounts – Leuchtturmhäuser wie Garhammer (Waldkirchen), Gewandhaus Gruber (Erding), Hirmer (München), Bruns (Oldenburg) oder Nortex (Neumünster) – Vororderanzüge schmackhaft zu machen – wohl wissend, dass der Verkauf von Komplettanzügen hierzulande schwierig ist: »In Mitteleuropa machen wir mehr als 90 % unserer Anzugumsätze über Baukästen – ganz anders als in Exportmärkten wie beispielsweise Russland.« An solch Schmückern für die Kompetenzabteilung hat sich Paepke Westenanzug, Jeanslook-Anzug und SatinBaumwollstretch-Anzug einfallen lassen. Generell sieht er eine Tendenz am Markt: Gesucht werden schlankere Anzüge, die moderner in der Silhouette wirken. Er reagiert darauf mit noch etwas kürzerer Sakkolänge (73 cm), schmalerer Fußweite (40 cm) und niederer Leibhöhe, die der Endverbraucher mittlerweile über die Jeans- und Chino-Thematik gewohnt ist. Und er sieht neben der Erfolgsstory Blau in all ihren Schattierungen einen Trend, der Schmunzeln lässt: »Die Zeitenwende in der Farbe ist da: Das ›neue‹ Schwarz lässt sich schon wieder entdecken …« Erste Kundengespräche haben ihm signalisiert, dass nun auch beim Sakko eine Bereitschaft zu s chlankeren Rümpfen vorhanden ist. Scharf geschnitten und trotzdem bequem? Das bringt die Diskussion fast zwangsläufig auf Jersey: »Die Weber haben interessante Entwicklungen gebracht, man muss aber fairerweise sagen, dass Wirkware keine hundert prozentige Passformgenauigkeit hat.« Die Bedenken des Produktmanagers werden von Garhammer-Bereichsleiterin Christine Teiml umgehend zerstreut: »Wir hatten keinerlei Reklamationen und eher zu wenig Ware davon. Von jung bis alt, von modisch bis klassisch fand Jersey eine große Akzeptanz. Ich finde, da haben wir noch gut Futter!« In der VIP-Loge nebenan erläutert Roy Robsons Creative Director Sascha A. Klumpp seine Sicht der Dinge: »Die barocke Optik der Pagodenschulter ist verschwunden – weich und rund ist angesagt. Und wir wollen den Mann nicht nur entspannter, sondern auch monochromer stylen.« Er propagiert zum schmalen blauen Anzug mit schmaler blauer Krawatte auch den aufwändig veredelten blauen Gürtel (mit Airbrush an den Kanten) und blauen Schuh (handtamponiert an Spitze und Ferse). Der Sommerschal zur Abrundung hat – nach einhelliger Meinung der Anwesenden – seinen Höhenflug hinter sich. Dafür tritt das Augenmerk allgemein auf Pochette (Einstecktuch) und Boutonnière (Blume im Knopfloch) – Letztere stilisiert und ungemein vielfältig vom Pin bis zum Bommel. Bag Opener. Ebenso eine Autostadt, aber 500 Kilometer südlicher: Ingolstadt. Dort, wo Audi sein Headquarter hat, ist auch Bäumler seit 1944 zu Hause – ganz aktuell hat man einen repräsentativen neuen Showroom bezogen. Der traditionsreiche Konfektionär ist heute Bestandteil der englischen Berwin-&Berwin-Gruppe, die auf der Insel eine Größe in Sachen Lizenzen (Daniel Hechter), Private Label und Concessions ist – mehr als 16.000 Anzüge sind das wöchentliche Produktionsvolumen. Das Team in Bayern – mit Michael Zängler als Managing Director und Erwin Terbuc als Sales & Product Manager an der Spitze – hat den Geschäftsmann zwischen 35 und 60 als Kernzielgruppe im Auge. Und man will es den Herrenmodeeinkäufer leichter machen: »Bag Opener« heißt das Zauberwort. »Unsere Orderkunden schätzen sehr, dass wir eine wesentlich kleinere und fokussierte Kollektion haben«, erläutert der gebürtige Vorarlberger Terbuc. Und Zängler unterstreicht: »Einkäufer wollen in drei Minuten wissen, was neu und besonders ist. Und worüber man ATELIER GARDEUR TZ 11/12 2014 27 preview F/S 2015 was erzählen kann. Etwas, wo der Einzelhändler sagt: Wow, das gefällt mir. Und das sich der Konsument gern in die Tüte schieben lässt – eben ein ›Bag Opener‹!« Beim Anzug glauben die beiden an Performance im Sinne von hochwertigen Stoffqualitäten aus Biella, verbunden mit besten Trage eigenschaften wie knitterarm, antibakteriell und wasserabweisend. »Luxury Traveller« heißt das spitze Programm für den vielreisenden Businessman. Beim Sakko ist »Mariner’s Club« das herausragende Thema, hier geht’s nach wie vor um das so erfolgreiche Spiel von teils versteckten und stets liebe vollen Details im sommerlichen Smart Casual Look. »Konfektionierte Lässig keit, dabei schlank in der Silhouette und leicht in Verarbeitung und beim Stoffgewicht – das beschreibt wohl den Megatrend bei Sakkos am allerbesten«, sind sich Terbuc und Zängler einig. Natural Evolution. Seit einem halben Jahr ist Marc Biggemann Head of Design Menswear bei Marc O’Polo in Stephanskirchen nahe des Chiemsees. Nach Stationen u. a. in Mönchengladbach (Cinque), Kreuzlingen am Bodensee (Joop!) und Wilhelmshaven am Jadebusen (Barutti) hat der Designer nicht nur geografisch gesehen einen 360-Grad-Rundumblick. Wie sieht er die Entwick lung der Männermode zum nächsten Sommer? »Ich bin kein großer Freund von richtig oder falsch – es muss zur Marke passen. Und der Zeitgeist erlaubt sehr vieles zurzeit! Das Faszinierende an der Branche ist, dass sich ganz ohne Absprachen doch gemeinsame Tendenzen herauskristallisieren.« So hält Biggemann gewaschene Sakkos für eine schöne Produktgruppe insbesondere im Casual-Bereich, um dem Ganzen einen modernen Twist zu geben. Als Aufsteiger bei Jacken sieht er den neu interpretierten Anorak in Form eines etwas länger geschnittenen Blousons mit Outdoor-Elementen wie angeschnit tener Kapuze und schräg gestellten Taschen. Dazu Kurztrench, Caban und Strickcardigan. Westen – ob einzeln oder in Jacken integriert (Stichwort »All Season«) – gewinnen für ihn an Bedeutung. Stark ausgebaut zeigt er den Einsatz von Sweat-Qualitäten in unterschiedlichsten Styles von der OutdoorJacke bis zur kurzen Hose. Und dem Megathema Printhemd stellt er neu das Jerseyhemd zur Seite. »Natural Evolution« lautet das Marc-O’Polo-Leitmotiv für Sommer 2015, was der Design-Chef anhand eines Beispiels erklärt: »Evolution bedeutet für uns, ein etabliertes Kleidungsstück ganz neu zu inter pretieren. Wie die Sommerdaune, die man überall sieht und die auch für uns ein wichtiges Thema ist und bleibt. Nur statt der typischen Nylonqualität nehmen wir hauchdünne technische Baumwolle mit trockenem Cotton-Griff und entwickeln daraus unsere neuen Daunen-Styles.« Was wohl alle Kollek tionen des Jahrgangs 2015 vereint, sind die reduzierten Farbwelten: Naturals in Oliv, Blau und Beige dominieren, leuchtende Akzente werden von Pastells und »gestaubten« Farbtönen in den Hintergrund gedrängt. Deshalb wird’s aber nicht langweiliger, verspricht Marc Biggemann: »In einer Zeit, wo lustige Akzentfarben nicht wirklich angesagt sind, hilft uns der Streifen, Spannung und eine gewisse farbige Grafik in die Kollektion zu bekommen. Stripe-Storys von fein bis blockig sind für uns ein ganz wichtiges begleitendes Thema über fast alle Produktgruppen hinweg.« Vorzeigen statt aufschwatzen. Die Tugend der Menswear von Bogner in München ist ganz gewiss High Quality, sicher nicht High Fashion. Das macht es doppelt interessant, wie eine Kollektion für – wohlwollend eingestuft – die Generation 45 plus sich modisch entwickelt. Designer Dirk Jaster setzt auf seine Dauerbrenner – allen voran Leichtdaune und die »Mailänder Stepper« ROY ROBSON 28 TZ 11/12 2014 preview F/S 2015 (dazu stelle man sich schicke Italiener, teils im Anzug, auf Vespas vor, die mit vor Fahrtwind schützenden, markant gesteppten Jacken um Dom und Scala kurven). Hier wird – wie zu jeder Saison – an Steppvariationen und neuen Farbwelten gefeilt und – neu – mit Innovationen wie Daunen/Seide oder Daunen/Wolle als Füllung experimentiert. Doch auch die erfolgreichen Trends aus der Ecke von Contemporary Fashion färben auf die noble Stilistik eines Bogner ab: Camouflage gibt sich subtil umgesetzt und kommt jacquard gewebt, gedruckt oder gestrickt. Sportsakkos zeigen sich völlig ungefüttert aus Hemdenstoff. Selbst Palmenprints finden sich auf Hemden, Strickteilen und Bermudas wieder, freilich nicht quietschig plakativ, sondern geschmack voll dosiert. »Heuer haben wir uns erstmals an einer schmalen Jeans versucht, die ist sehr gut angelaufen. Unser eigener Retail hat die schlanke Silhouette eingefordert.« Die Konsequenz: Die klassische Five-Pocket mit Modellname »Wayne« – »bestimmt seit 20 Jahren im Programm« – fliegt zugunsten der neuen »Ohio« aus dem Formenkatalog. »Ein riskanter Schritt, man verliert auch Stückzahlen. Aber man kann nicht Wasser predigen und Wein trinken«, resümiert Jaster, der sich eben intensiv mit dem Wohl und Wehe am POS beschäftigt. »Einen Mann in die Kabine zu bekommen und ihm das Probieren von drei Hosen abzuverlangen, ist echt schwierig. Die Riesenaufgabe für Modeberater ist, Kunden von neuen Formen zu überzeugen. Für uns ein Anlass, das gesamte Verkaufspersonal immer mit den neuesten Schnitten auszustatten, damit die Kundschaft sieht, wie’s ausschaut …« Auch das Visual Merchandising hat der Kollektionsgestalter im Blickfeld: »Beim Präsen tieren der Ware auf der Fläche sollte man sich stets Gedanken machen, welche Geschichte man damit erzählen möchte. Ein Regal nur mit Hemden oder Polos aufzufüllen, ist unspannend und gibt keine Inspiration. Der Kunde merkt oft auch unterbewusst: Das macht mich nicht an.« Jasters Plädoyer für die Attraktivierung von Flächen und Schaufenstern: »Die Zutaten fürs Rezept sind alle da, man muss sie nur anders mischen. Die große Aufgabe für uns alle heißt: Wie kann man weniger Kunden mehr verkaufen?« Monochrom und trotzdem spannend. Seitdem Karl Zimmermann und Markus Brunner die kreative Verantwortung für das Label Baldessarini (mit Sitz in München) tragen, hat sich der Umsatz mehr als verdreifacht. Auch in Österreich gibt man nun Gas, mit eigenem Sales Manager (Philipp Braunböck), nagelneuem Salzburger Showroom (Gusswerk Loft 7) und erstem Shop-inShop (Steffl Wien). Eine Premiere zum Sommer 2015: Die Splittung der Kollektion in drei Liefertermine bzw. Farbthemen, was mehr Abwechslung am POS geschuldet ist. Diesmal hat man sich von einem Society-Fotografen der 50er-Jahre inspirieren lassen, der charismatische Promis ihrer Zeit (wie Clark Gable, Gary Cooper oder Humphrey Bogart) im privaten Umfeld entspannt am Pool, Beach oder beim Cocktailschlürfen abgelichtet hat. Die Kolorits dieser Schnappschüsse von Slim Aarons finden sich in den Outfits wieder: viel Silbergrau und Walnuss gemixt mit Rumba-Red, Weiß und dazu natürlich die gesamte Blaupalette. Doch auch bei Baldessarini werden eher die mono chromen Farbfamilien präferiert, wo es einen alternativen Spannungsbogen aufzubauen gilt: »Je monochromer es wird, umso mehr wird kontrastiert durch Oberflächenstrukturen, Faux-Unis, In-sich-Gemustertes und gegensätzliche Materialien wie Leinen oder Seide«, betont Markus Brunner. »Leinen ist schwierig, wenn es in der Konfektion auftaucht – wenn’s aber casualig beziehungsweise jeansig interpretiert wird, ist es selbst hierzulande eine gerne getragene Qualität.« Bei seinen Stofflieferanten ließ sich das DesignerCINQUE TZ 11/12 2014 29 preview F/S 2015 ALBERTO Duo weiters begeistern von Seide (»genießt ein erfolgreiches Comeback in den Weberkollektionen«), Kid Mohair (»drückt den Retro-Chic der 50er- und 60er-Jahre perfekt aus, ist durch moderne Ausrüstung heutzutage aber kratzfrei«) und Technobaumwolle (»außen baumwollige Optik, innen glattes, rutschendes Nylon – das füllt den Gap zwischen unterschiedlichen Aspekten und das haben wir lange gesucht«). BOGNER Berlin ruft, die Branche kommt. Von 8. bis 10. Juli will das BaldessariniSales-Team mit der Inszenierung der Key Looks von Zimmermann und Brunner in Berlin richtig überraschen. Da wechselt man – ebenso wie z. B. Jacques Britt oder MMX – von der Premium zur Panorama. Mit einem 120 m² großen Stand wird Baldessarini nach den Worten von Messeveranstalter Jörg Wichmann neuer »Headliner der HAKA« – als DOB-Pendant wird Marc Cain aufs Podest gehoben. In der neuen Location am Messegelände unter dem Funkturm (Eingang Süd) stehen nach bisher 21.000 m² nunmehr 33.200 m² in neun Hallen zur Verfügung. Baldessarini-Geschäftsführer Burkhard Stuhlemmer lobt die angekündigte Unterstützung der Messeleitung punkto Internationalisierung, weil sogar interessante Kunden extra eingeflogen werden. Und weiter: »Diese Messe bietet nicht nur eine Plattform, sondern auch Service und Dienstleistung wie Klimatisierung und interessante Standbaumöglich keiten.« Nicht nur für diejenige Generation an Einkäufern, die noch immer der Kölner Herrenmodenwoche nachtrauert, tut sich in Berlin eine neue Perspektive auf. Auch wenn die HAKA-Kompetenz des Pitti Uomo in Florenz (17. bis 20. Juni) als weltgrößte Herrenmodenmesse unbestritten ist und Einkäufer aus Tokio wie aus New York in die Toskana lockt – für die D-A-CH-Region und deren typisch geschnürte Herrenmodensortimente bietet sich Berlin zur konzentrierten Ordervorbereitung an. Einzig der Fußball könnte stören, da zeitgleich die Weltmeisterschafts-Finalspiele stattfinden. Doch Anpfiff ist jeweils um 22 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit – da sollte auf den Messeständen das Licht längst aus und beim Public Viewing angegangen sein … CD CAMEL ACTIVE 30 TZ 11/12 2014 BENVENUTO BLACK LABEL Philipp Maly präsentiert die neue OLEA Textilkollektion aus Seide & Leinen Termin Vereinbarung 0664 4451 115 01 53 52 061 Showroom Graben 31/2 1010 Wien musterseite Reise ins TIMEZONE Denimland G-STAR Bluejeans, leichte Materialien und sommerliche Fits: die Denim-Anbieter nehmen die Kunden im F/S 2015 mit auf eine urbane Reise. S ommerliche Unbeschwertheit prägt die Denim-Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2015. Die Jeans-Labels wissen, wo ihre Wurzeln und Stärken liegen, und konzentrieren sich darauf. Die Einflüsse für die neue Saison reichen dabei von den poppigen 80ies über den nach wie vor vertretenen Grunge der 1990er-Jahre bis zum lässigen Look des Californian Lifestyle. Ab und zu blitzen kleine Details aus der Westernwelt auf und auch der Biker-Look hat weiterhin seinen fixen Platz. Doch im Fokus der neuen Kollektionen steht dieses Mal weniger der Outdoor-Gedanke, sondern vielmehr die Reise in die Metropolen dieser Welt. Denn mit den neuen Styles ist man bestens für einen Trip in den Großstadtdschungel gewappnet. Die Lieblingsfarbe ist und bleibt Blau. Doch anders als im Winter wird die Ursprungsfarbe des Denims nun auch in helleren Schattierungen bis zu stark gebleichten Optiken oder auch Aqua-Nuancen gespielt. Ebenso sommerlich und unverzichtbar in der neuen Saison sind weiße Denims für Damen und Herren. Allzu viele andere Farbtöne sind in den Pre-Collections noch nicht zu entdecken. Ab und zu mischt sich bei den Frauen eine Pastellnuance ins Bild, bei den Herren bleiben die Farben dunkel mit Pflaume oder Burgunder. Dafür 32 TZ 11/12 2014 MAC preview F/S 2015 Boyfriend, Girlfriend, Latzhose. Ausgefranste Abschlüsse sieht man vor allem bei den kurzen Formen wie den Damenshorts, die nächste Saison auch wieder aus Denim sein dürfen. Neu sind dabei Boyfriend-Formen, wie sie Mustang zeigt. Die langen oder cropped Boyfriend-Formen werden noch einmal ein wenig femininer interpretiert und weichen teilweise TaperedFormen mit tiefem Schritt und engem Bein. Bereits im letzten Sommer haben sich die Latzhosen angekündigt, die nun verstärkt in den Kollektionen zu sehen sind – von weiten, lässigen Formen bis hin zu frechen Short-Varianten. Ganz neu sind dagegen sogenannte Girlfriend-Formen: Diese schmalen Styles mit hohem Bund sind erst bei einigen wenigen Anbietern wie etwa Mavi vertreten. Der unbestrittene Lieblingsfit für Frauen ist aber nach wie vor die Skinny Jeans. Auch bei den Männern bleiben die schmalen Formen weiterhin wichtig. Im gemäßigteren Bereich setzen sich daneben aber vermehrt auch Five-Pockets im Tapered Fit durch. Nicht nur die Styles der Damen sind sommerlich leicht, auch bei den Materialien setzen viele Labels auf Innovationen, die Leichtigkeit versprechen. So hat sich 7 For All Mankind mit »Denim Delight« ein nur 4,5 oz schweres Fabrikat patentieren lassen. Viele Anbieter wie Gas, Liu Jo und Mac setzen – vor allem für Frauen – auch auf Stoffe mit Tencel-Beimischung, die für hohen Tragekomfort und weichen Griff sorgt. Ebenfalls für mehr Komfort sorgen in vielen Kollektionen Jogging-Pants im Denim-Look, die sich auch schon seit Längerem stetig immer mehr Platz in den Sortimenten erarbeiten. Weniger um Leichtigkeit, dafür um Figurmodellierung dreht sich alles bei Modellen, die dank des Materials und der Verarbeitung einen Shaping-Effekt versprechen. Um optische Effekte der anderen Art dreht es sich bei Denims mit Lurex- Beimischungen, die die Hosen dezent zum Strahlen bringen und für ein wenig mehr Weiblichkeit stehen. Innovative Qualitäten MUSTANG sorgen auch dafür, dass die Herren im Sommer nicht ins Schwitzen kommen. Wrangler setzt schon seit diesem Sommer in seinem Kollektionssegment »Keeps you cool« auf »Coolmax«. In der kommenden Saison verstärkt das Label die Sparte mit »Keeps you cool plus« um die Fasertechnologie »Coolmax FreshFX«, die zusätzlich eine antibakterielle Wirkung verspricht. Ein absolutes Highlight in Bezug auf innovative Materialien liefert G-Star. Denn auf der Pitti Immagine Uomo in Florenz stellt die Marke erstmals die erste Preview ihrer »Raw for the Oceans«-Kollektion vor. Die Modelle dieser Linie wurden in Zusammenarbeit mit den Partnern Bionic Yarn und Parley for the Oceans MAVI aus Fasern gefertigt, die aus recycelten Plastikflaschen darf es aber bei den Treatments und Waschungen umso mehr knallen. Destroyed hergestellt werden. KuraDenims stehen wieder hoch im Kurs, müssen aber immer authentisch sein. Denim Dept. tiert wird dieses Projekt Um die zerstörten Stellen etwas aufzufangen, werden sie oft mit anderen Mit der Berichterstattung zur von Allround-Talent Pharrell Stoffen hinterlegt. Stonewash wird manchmal auf die Spitze getrieben, Saison Frühjahr/Sommer 2015 Williams. So ist man mit gebleichte Denims scheinen auf den ersten Blick fast weiß zu sein. Daneben startet das Special »Denim Dept.« den sommerlichen Styles arbeitet man mit ausgefeilten Optiken wie Cloud-Effects, Folierungen und der Österreichischen Textil Zeitung. der neuen Saison nicht nur Coatings. Bei den Beschichtungen sieht man auch noch einige Leder-Looks, Darin werden Sie künftig die für den Tag am Meer die dann allerdings in tiefem Schwarz kommen müssen. Im Zuge des neuesten Trends, Kollektionen und gewappnet, sondern kann kleinen Comebacks stark zerstörter Looks erhält auch die Kanten- und Materialinnovationen der Denimgleich auch helfen, selbiges Saumverarbeitung mehr Beachtung. Manchmal werden sie mit anderen und Streetwear-Branche finden. ein bisschen sauberer zu Farben abgesetzt, öfter dürfen sie auch ausgefranst kommen und ausPremiere feiert Denim Dept. am machen. sehen wie eigenhändig mit der Schere abgeschnitten. 3. Juli 2014. BN TZ 11/12 2014 33 logistik »Weg vom Outsourcing« In der Brax-Zentrale in Herford werden jährlich 9 Mio. Teile angeliefert – und wieder auf 4.000 Kunden verteilt. Geschäftsführer Thomas Dalsaß erklärt, wie das geht. Dass Brax Logistik als eine seiner Kernkompetenzen versteht, zeigt die Tatsache, dass Sie dieses Thema zur Gänze im Haus erledigen. Wir ticken ostwestfälisch und verstehen uns als besonders verlässlicher Partner. Wir fühlen uns dafür verantwortlich, dass die Ware den POS zu 100 % sicher erreicht. Das kann man mit eigener Struktur und eigenem Personal besser gewährleisten. Diese Servicequalität wird von den Kunden und vom Handel auch wertgeschätzt. Erstmals haben wir 1998 groß in dieses Thema investiert. Logistik ist für uns also schon sehr lange Kernkompetenz, das ist eine Besonderheit. Zuletzt haben wir 2011 unser Logistikzentrum für Hängeware erweitert, 2013 das für Liegeware. Es scheint, als ob immer mehr Modemarken ihre Logistikkompetenz verstärken. Es gibt eine Trendwende weg vom Outsourcing. Und das ist auch richtig so. Jeder versucht, die für sein Unternehmen idealen Prozesse zu realisieren. Das sieht man alleine schon in unserem direkten Umkreis hier: Tom Tailor hat ein neues Logistikcenter gebaut, Casa Moda, Boss, Olymp, Gerry Weber … Die Liste ließe sich fortsetzen. Alle Bilder © BRAX Das bedeutet mehr Schnelligkeit, auch im Wettbewerb mit Vertikalen wie H&M und Zara. Klar. Wir versuchen immer, innerhalb von 24 Stunden auszuliefern. Freitag und Samstag sind am POS die stärksten Abverkaufstage. Montag und Dienstag müssen alle Nachbestellungen ausgeliefert werden, damit die Ware spätestens am Donnerstag wieder im Handel angeliefert wird. Von diesem wöchentlichen Rhythmus sind wir getrieben. Speed ist heute enorm wichtig. Sie sind Geschäftsführer für Organisation, Logistik und IT. Was bedeutet das bei einem Konzern wie Brax? Wir produzieren weltweit auf vier Kontinenten, in zwanzig Ländern, in fünfzig Produktionsstätten. Herford ist der Nabel der Brax-Logistik. Die Fertigteile kommen alle hierher. Und hier, in unseren beiden eigenen Logistikzentren, wird die Ware auf 4.000 Kunden in 53 Ländern verteilt. Wie viele Teile sind das? Wir drehen hier in Summe 9,2 Mio. Teile im Jahr, Tendenz steigend. Es ist eines unserer Merkmale, dass wir sehr spezialisiert auf die Bedürfnisse unseres Produkts eingehen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Produkte im bestmöglichen Zustand auf den Flächen eintreffen. Sämtliche Hosen werden deshalb hängend angeliefert und gelagert. Ausgeliefert wird – je nach Kundenwunsch – entweder hängend oder liegend. Bei Kleinmengen ist der liegende Transport schneller und preisgünstiger. Bei großen Mengen ist es hängend günstiger. Die Oberteile werden alle als Liegeware behandelt und im Karton verschickt. 34 TZ 11/12 2014 Wie schnell geht das im besten Fall? Mit vielen Kunden sind wir über EDI verbunden. Die EDI-Aufträge werden nachts übertragen und nach Freigabe durch den Vertrieb schon am nächsten Morgen der Logistik zur Verfügung gestellt. Wir versuchen, die Ware dann tagesgleich zur Auslieferung zu bringen. Die Pakete werden in der Regel zwischen 15.30 und 16.30 Uhr abgeholt. Durch die täglichen Sales Reports sind wir ja immer bestens über die Lagerstände informiert. Wir kennen die Renner und die Penner, und auf Kundenwunsch versorgen wir auch automatisch nach. Wir sind natürlich darauf angewiesen, dass das im Handel auch gelebt wird. Wir sehen ganz klar: So kann man Umsätze generieren. Wir können durch Nachversorgung gezielt verkaufsunterstützend eingreifen. Auch die Qualitätskontrolle ist ein großes Thema in Herford. Ja, wobei das hier ja nicht die erste Kontrolle ist, sondern die letzte. Qualität ist für uns die oberste Priorität, sowohl für Hänge- als auch für Liegeware. Hier machen wir Wareneingangskontrolle nach Stichproben. Alleine 60 Mitarbeiter sind im Bereich Qualitätsprüfung und Kontrolle beschäftigt, weitere knapp 80 in der Logistik. Die Abläufe selbst sind ja großteils automatisiert. Diese Mitarbeiter arbeiten deshalb vorrangig in der Administration, oder sie sind Programmierer, Mechaniker, Techniker. Wie hoch ist Ihre Kapazität hier am Standort? Bei der Liegeware haben wir eine Lagerkapazität von 750.000 Teilen, bei der Hängeware von einer Million. Wobei das untergliedert ist in einen schnell drehenden Bereich, der sich monatlich drehen muss, und einen langsam drehenden, der sich fünfmal im Jahr drehen sollte. Wir müssen uns aber permanent über Weiterentwicklungen Gedanken machen, damit wir das prognostizierte Wachstum weiter abwickeln können. Wie lange brauchen solche Projekte? Überhitztes Wachstum ist für einen Logistiker ja immer Gift. Wir haben bei Brax das Glück, dass wir uns auf einem konstanten Wachstumspfad befinden. Wir sind 2013 das zehnte Jahr in Folge gewachsen – immer jeweils zwischen 3 und 6 %. Das lässt sich für eine Organisation sehr gut bewältigen. Für ein Erweiterungsprojekt brauchen Sie sechs Monate in der Planung, sechs in der Realisierung, sechs in der Implementierung. Mit etwas Puffer sind Sie also bei zwei Jahren. Sie haben vor Kurzem den 100. Store eröffnet. Wie lauten Ihre weiteren Pläne? Gerade gestern haben wir in Kaiserslautern sogar Store Nummer 103 eröffnet. Auch das ist ein strategisch definierter Wachstumspfad: Wir wollen pro Jahr fünf bis zehn Stores eröffnen, das hängt aber immer davon ab, welche Standorte uns angeboten werden und wie sich der Markt gerade entwickelt. Retail ist ein zentraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Dazu gehören auch der Onlineshop und Plattformen wie Zalando und Amazon, mit denen wir zusammenarbeiten. Mit der Entwicklung online sind wir derzeit mehr als zufrieden. Bei Ihren Handelspartnern gibt es aktuell 1.500 Brax-Flächen. Gibt es in Zeiten des kriselnden Multilabel-Handels auch hier noch Luft nach oben? Dieser Markt ist in den letzten Jahren sicherlich tendenziell schwieriger geworden. Aber wenn man über ein attraktives Produkt und eine gute Marke verfügt, kann man auch hier durchaus noch moderat wachsen – was wir auch tun. Wenn Geschäfte aufgeben oder es Insolvenzen gibt, hatten wir bisher immer das Glück, das anderswo kompensieren zu können. 36 DRUCKWERKE FÜR IHR VOLUMEN... RUN D UM DIE UHR ! Die letzten Jahre waren ja für die Modebranche alles andere als einfach. Ihnen ist trotzdem eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung gelungen. Dafür kämpfen wir jeden Tag. Das ist alles wirklich hart erarbeitet, in allen Bereichen. Die Komplexität der Geschäftsmodelle hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen. Wir beliefern Filialisten, Kaufhäuser, den Facheinzelhandel, eigene Shops, E-Shops, FOCs – und das alles nicht nur national, sondern in vielen internationalen Märkten. Das ist eine wirkliche Mammutaufgabe. Da gibt es ganz, ganz viele Rädchen, die hier exzellent ineinandergreifen müssen. Die Logistik ist nur eines davon. Mf Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & Co KG Zamenhofstraße 43-45, 4020 Linz/Austria, Tel.: +43 (0) 732 66 96 27 0, Fax: +43 (0) 732 66 96 27 5 Web: www.friedrichvdv.com, E-Mail: offi[email protected] mode aktuell Marc O’Polo Marc O’Polo begleitet den Fotografen und Abenteurer Stefan Gbureck seit Kurzem auf eine ganz besondere Reise, die nicht nur mit der Ankunft zum Finale der WM in Rio enden soll, sondern vor allem einem guten Zweck dient: Spenden für Straßenkinder in Brasilien zu sammeln. Inspiriert von Schauspieler und Marc-O’Polo-Kampagnengesicht Jeff Bridges hatte Gbureck eine Vision: eine Motorradtour von Deutschland nach Brasilien zum WMFinale, dokumentiert in Echtzeit, mit dem Ziel, Aufmerksamkeit und vor allem Spenden für Straßenkinder in Brasilien zu generieren. Marc O’Polo unterstützt den Abenteurer bei seinem »Wheel to Brazil«-Vorhaben und begleitet ihn auch in Sachen Outfits auf seiner zehn Wochen dauernden Tour. Die fünf von Jeff Bridges designten Shirts LiberTee, SimpliciTee, PersonaliTee, UncertainTee und BeauTee sind genauso mit im Gepäck wie das »Rio«-Shirt des Graffitiund Streetart-Künstlers André Saraiva. Unter http://marcopolo.tumblr.com/ und über den eigenen YouTube-Channel kann man sich stets an die Fersen von Stefan Gbureck und Marc O’Polo hängen. © Marc O‘Polo Charity Trip Freitag © Brax Auf Grand Tour BRAX IM FUSSBALLFIEBER P assend zur 20. Fußball-WM in Brasilien hat das Brax-Designteam eine spezielle Kollektion für alle entworfen, die beim Public Viewing modisch beeindrucken wollen. Das Promotion-Paket für den POS beinhaltet Bermudas (ausgestattet mit einem Spielplan zur WM), T-Shirts (mit dynamischen Fußballaufdrucken) und Polos (deren Prints dezent auf die Fußballleidenschaft hinweisen). Das Farbspiel dreht sich passend zum Anlass um Gelb, Grün, Blau und Rot. Beim Kauf von zwei Artikeln der Brax-WM-Kollektion gibt es einen Lederfußball als Zugabe und Dankeschön. Mehr als 1.000 Mitarbeiter stehen hinter der Marke mit Headquarter in Herford, der österreichische Markt wird von einer Tochtergesellschaft unter Leitung von Timon Bernsmeier von Salzburg aus betreut. 36 TZ 11/12 2014 D ie Zürcher Taschenmarke Freitag probiert es aktuell mit einer ganz anderen Form des Content Marketing – einer Reise, zwei Männern und ihrer ganz eigenen Story. Von der Schweizer Marke Freitag ist man durchaus Unkonventionelles gewöhnt, vor allem in Sachen Design. Doch auch was kreatives Content Marketing angeht, hat das Label die Nase weit vorne. Das beweist zumindest die aktuelle Freitag-Content-Marketing-Kampagne, die »Grand Tour«. Inspiriert von der täglichen Bürotristesse und dem Wunsch nach Abenteuern, schickt Freitag aktuell zwei Herren (Fotograf Jörg Koopmann und Journalist FRIEDRICHSHAFEN, DEUTSCHLAND © © Corpus Corpus Line Line 2014 10. – 13. JULI CORPUS LINE STOFF-HIGHLIGHTS M ©©Freitag Freitag aßkonfektion liegt hoch im Kurs – und Corpus Line by Wilvorst zählt zu den etabliertesten Fachhandelspartnern in diesem aufstrebenden Segment. Männer mit Stil tragen Unikate. Doch neben Individualität (durch schier unbegrenzte Möglichkeiten der Personalisierung) und Passgenauigkeit (durch handwerkliches Know-how) kommt es auch auf die Performance der eingesetzten Oberstoffe an. So besteht der Artikel »Marlane« aus reiner Wolle, wird jedoch zusätzlich mit einer Antifalten ausrüstung (»wrinkle free«) versehen. Der »Cerruti I-Travel« ist ein idealer Oberstoff für den Reiseanzug – mit Farbgarantie für jegliche Nachkäufe. Hochgezwirnte Garne verleihen ihm eine weit überdurchschnittliche Knitter unempfindlichkeit. Für heiße Sommertage empfiehlt sich »High Performance« aus dem Hause Ermenegildo Zegna. Hier verbinden sich die Attribute superleicht und knitterarm auf besonders kompromisslose Art. NUR FÜR FACHBESUCHER Michael Hugentobler) auf eine »planlose« Reise durch Europa. Lediglich je ein Klappvelo, ein InterRail-Ticket und eine Carte Blanche haben die beiden Grand-Touristen mit im Gepäck. Erlebnisse, Bilder und Geschichten gibt es unter grandtour.freitag.ch zu lesen. Daniel und Markus Freitag wollen mit ihrer neuen Kampagne eine Geschichte erzählen und den Lesern wirklich nur das bieten, was auch sie selbst lesen würden. Wer sich von diesem Vorsatz selbst überzeugen will, kann der »Freitag Grand Tour« via Newsabo folgen und sich vom Reisetagebuch inspirieren lassen. DIE GRÖSSTE MODEMESSE FÜR DRAUSSEN WWW.OUTDOOR-SHOW.DE mode aktuell PROPERTY OF… UNDERSTATEMENT N © roperty Of… ach dem Designstudium in London und mehreren Jahren in New York gründeten der Singapurer Peter Teo und der Engländer Richard Chamberlain 2006 »Property Of…« mit dem Ziel, eine moderne Alternative für die klassische Aktentasche zu schaffen. Die Kombination aus progressiverem asiatischem Designstil und traditionellerem westlichem ist bis heute deutlich zu spüren. Karbonbeschichtete Stoffe sind genauso vertreten wie gewachste Segelplane. Der ungewöhnliche Markenname ist bewusstes Understatement: Er stellt den Besitzer der Tasche in den Vordergrund, dessen Initialen auf das ID-Tag gebrannt werden. Zum ersten europäischen Flagship-Store in Amsterdam gesellt sich diesen Juli ein Geschäft in Hamburg: als Café eingerichtet, komplett mit Bar, Espressomaschine und internationalen Zeitschriften. Neben der aktuellen Kollektion von Rucksäcken, Laptop-, Messenger- und Reisetaschen präsentiert man auch hochwertige Armbanduhren und japanische Schreibwaren. In Österreich gibt es »Property Of…« bei Ozelot (Wien), Hofinger (St. Johann), Fink’s (Innsbruck) und Lingg (Dornbirn). MILESTONE LIMITED EDITION A © Milestone uf der Panorama Berlin (8. bis 10. Juli, ExpoCenter City, Eingang Süd) präsentiert Jackenspezialist Milestone Lederstyles für Damen und Herren als nummerierte »Limited Edition«. Für die Herren wurde ein Blouson im Bomber-Look in einer Auflage von 999 Stück kreiert. Die »gebubbelte« Optik des Neuseeland-Leders sorgt für eine besonders maskuline, kernige Ausstrahlung. Attraktiver Blickfang ist ein tonig gesticktes Emblem auf der Rückenpartie. Das Damenmodell (500 Stück) zeichnet sich durch PerfoEinsätze und sportive Steppungen am Lammnappa aus. Subtil wird hier das Emblem der Herrenjacke im Innenfutter aufgegriffen. Beide Modelle können ausschließlich auf der Messe geordert werden – die Auslieferung an den Handel erlaubt einen Verkauf ab 15. September. 38 TZ 11/12 2014 GDI-Handelstagung 2014 – »Retail 2020« Im Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine durchlebt die Handelswelt eine Revolution: Digitalisierung und Technologisierung haben die Händler und Konsumenten radikal erfasst. Gleichzeitig erwarten Kunden aber auch echte menschliche Begegnungen, ursprüngliche Produkte und glaubwürdige Unternehmen. Erfolgreiche Händler denken Mensch und Maschine daher neu zusammen. Wie, das zeigt am Donnerstag, 11. und Freitag, 12. September 2014 die 64. Internationale Handelstagung im GDI Gottlieb Duttweiler Institute. Innovatoren, Unternehmer und Vordenker aus acht Ländern erklären, wie die Transformation des Handels mit Mensch und Maschine gelingen kann. Referenten der Tagung und ihre Themen: • Hointer-Gründerin und ehemalige Amazon-Topmanagerin Nadia Shouraboura erzählt, wie der Laden von morgen On- und Offine kombiniert. • Wie Rewe im E-Commerce Amazon schlagen will, hören Sie von Rewes neuem DigitalChef Jean-Jacques van Oosten (ehemals Tesco). • Welche Chancen On-Demand-E-Tailing bietet, lernen Sie von den international beachteten Jungunternehmern Anna Alex (Outfittery) und Ning Li (Made.com). • Was »das nächste« Bio sein wird, erfahren Sie von Frank Hensel (Rewe International). • Was wir von der Innovationskraft des Nordens lernen können, erklären der Serienunternehmer Claus Meyer (Restaurant Noma), Simona Scarpaleggia (Ikea) und Alexandra Grahé (H&M). Alles zur Handelstagung finden Sie auf der Website: http://gdi.ch/iht2014 Body- und Beachwear WINDSOR in der ÖTZ 13/2014 SCHUHKOOPERATIONEN D Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre neue Kollektion! ie Wiener Schuhmanufaktur Ludwig Reiter und das Premiumlabel der Holy Fashion Group haben sich für ein Gemeinschaftsprojekt zusammengetan. Exklusiv für die Männermodenlinie von Windsor entstand eine luxuriöse Schuhkollektion, bestehend aus Budapester, Desert Boots, Derby Lace, Golfer, Chelsea Boots sowie Jodhpur-Stiefeln. Auch Windsor Women kooperiert mit einer renommierten Schuhmarke: Unützer. Die Chelsea Boots, Heels und Ankle Boots werden im italienischen Fosso unweit von Venedig hergestellt – einem Ort, in dem seit Jahrhunderten Lederwaren in kleinen Manufakturen und in aufwän diger Handarbeit für höchste Ansprüche produziert werden. Wir freuen uns über Ihren Anruf! Erscheinungstermin: 03.07.2014 Druckunterlagen-Schluss: 19.06.2014 Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] © Windsor © Windsor Tel.: +43/1/866 48 DW 222 Hubegger Pelz-Premiere TZ 11/12 2014 39 © MEY © Textile Accessoires Romy Hubegger D as heimische Label Textile Accessoires Romy Hubegger hat in der Saison Herbst/Winter 14/15 neu Artikel mit Echtfell-Verbrämung im Sortiment. Dabei legt das Unternehmen größten Wert darauf, dass diese aus zertifizierter und artgerechter Züchtung stammen. Zu den neuen Modellen zählen edle Uni-Pashminas und -Strickstolen aus Merinowolle sowie Strickloops aus Kid Mohair mit SilberfuchsVerbrämung. Ein gestricktes Schal-Mützen-Set aus reinem Cashmere wird mit Waschbärfell-Bommeln geschmückt. Fell-Schlauchschals aus Silberfuchs werden teils mit Kaninchen kombiniert und schwarz eingefärbt. Zu guter Letzt wird ein Jacquard-Schal mit Fuchsfamilie mit einfarbiger Wolle abgefüttert. Diplomandenentwürfe: Takahiro Ueno (l.) meets Ronja Stahl. DIE GANZ GROSSE SHOW Betont schlicht: Grande Finale: Die letzte Show, die Bernhard Willhelm als Professor verantwortete. 2015 folgt ihm Hussein Chalayan nach. Kollektion des Diplomanden Mario Gamser © Digital Kainz Wer? Abschluss-Show der Modeklasse der Angewandten Wo? Marx Halle, Wien Was? Die Abschluss-Shows der Angewandten sind berühmt. Und berüchtigt. Dann nämlich, wenn der leitende Professor Bernhard Willhelm heißt. Der Designer leitete seit 2009 die Modeklasse – und gibt 2014 das Zepter ab. Im kommenden Jahr darf dann Hussein Chalayan die Studenten leiten. Zurück zur Show: Die Location in der alten Rinderhalle war cool, der Besucherandrang wie immer groß. Das bunte Völkchen aus Szene-Insidern und Familienangehörigen bestaunte eine Fülle an Entwürfen zu schrägem Soundtrack. Monologe, Walgesänge, Technobeats – dazu schritten die Models in Überschrägem (Yuhei Mukai, 2. Jahrgang), Schlichtem (Mario Gamser, Diplom) oder couturig Geschnittenem (Takahiro Ueno, Diplom) über den x-förmigen Catwalk. Positiv hängen blieben die Kollektionen von Ken Kumagai (Diplom), Christoph Tsetinis (3. Jahrgang) und Lila John (3. Jahrgang). alle Bilder © Fujii Shoji society Im Einsatz: Salewa-Präsident und -Inhaber: Das Equipment von Salewa wird harten Praxistests unterzogen – Extremalpinist Roger Schäli ist SalewaalpineXtrem-Athlet. Heiner Oberrauch beim BrandRelaunch am Wolfgangsee RELAUNCH AM WOLFGANGSEE SONNIGE AUSSICHTEN: Geselliger Austausch vorm Orderstart 40 TZ 11/12 2014 Dance-Performance: Beim Mega-Event am Wolfgangsee wurde das neue Salewa-Logo mit einer XL-Tanzeinlage gefeiert. Alle Bilder © Claudia Ziegler Wer? Salewa Wo? Hotel Scalaria, Wolfgangsee Was? Der Südtiroler Bergsportspezialist Salewa ließ seine Gäste im Ungewissen, die Spannung war groß, warum zu einem internationalen Treffen an den Wolfgangsee geladen wurde. Bis zur letzten Sekunden blieb es geheim, dann der Überraschungseffekt: Das Unternehmen präsentierte seinen Markenrelaunch samt neuem Logo. Gefeiert wurde dieses Ereignis, an dem über vier Jahre getüftelt und gefeilt wurde, bei schönstem Wetter im Scalaria-Eventresort direkt am See. Riesige Tanzperformance inklusive. Salewa-Inhaber Heiner Oberrauch präsentierte das Logo mit kraftvollem Adler und Markenschriftzug in neuem, grafischem Design. Reduziert und markant wollte man das neue Logo erschaffen, gleichzeitig aber etablierte, traditionelle Markenwerte mit in die neue Ära nehmen. »Unser Ziel ist es, Salewa als unwiderstehliche Bergsportmarke zu positionieren«, berichtet Marketing Director Reiner Gerstner begeistert. Eigene Europa-Park-Kollektion von Camp David und Soccx: präsentiert im Rahmen einer aufwändigen Fashion Show im Hotel Colosseo MEGAPARTY UND ACHTERBAHNEN Im neuen Fashion-World-Store: Dieter Bohlen und Thomas Finkbeiner, Geschäftsführer der Clinton Group Alle Bilder © CLINTON group Wer? Camp David und Soccx Fashion Weekend Wo? Europa-Park, Rust/ Deutschland Was? Das deutsche Familienunternehmen Clinton – bekannt durch seine Kollektionen Camp David für Herren und Soccx für Damen – feierte eine dreitägige Megaparty in Deutschlands größtem Vergnügungspark. Der Grund? Das Opening der »Fashion World Camp David & Soccx« mitten zwischen Achterbahnen, Wasserrutschen und Karussellen und die Präsentation der aktuellen Kollektionen im Rahmen einer spektakulären Fashion-Show. Für jede Menge Fun gab es aber noch einen weiteren Grund: Die federführenden Familien hinter Clinton (Familie Finkbeiner) und Europa-Park (Familie Mack) sind eng befreundet und wollen verstärkt kooperieren. Eine ausgeprägte Liebe zum Detail, zur Inszenierung und zu jeder Menge Action sind kennzeichnend für beide Unternehmen. Das zeigte sich auch in der neuen »Fashion World«: Über einen Steg gelangt man ins Innere des Shops, alles erinnert an einen Strandurlaub am Meer. Das Interieur spielt mit Elementen aus dem Segelsport. Polierter Holzboden, eine Station, an der man virtuell die Segel einholen kann, ein Segelsimulator. Über einen abgedunkelten Gang, der an das Innere einer Höhle erinnert, gelangt man quasi in den Dschungel. Hier ist die Dekoration rougher, der Fun-Faktor aber ebenso hoch: Ein riesiger Bildschirm lädt ein, sich in Position zu stellen und ein Foto von sich im Store zu machen. Dinos und Tiger kreuzen die Wege und sorgen für spaßige Aufnahmen, die sofort per Mail verschickt werden können. Apropos Fun-Faktor: Zur Fashion-Show präsentierte Clinton seinen bekanntesten Camp-David-Fan: Dieter Bohlen. Live am Konzertflügel. Gut, singen können andere besser, aber Dieter Bohlen bewies Humor und brachte das Publikum im Themenhotel Colosseo zum Lachen. Eine rasante Show mit Motorrad-Akrobaten, Feuerwerk und artistischen Tanzeinlagen folgte. Das XXL-Familienfest bei tropischen Temperaturen wusste auf ganzer Linie zu begeistern. Die Camp-David-Markenbotschafter – Sportler und Ex-Sportgrößen: Jona Reckermann, Joey Kelly, Thomas Helmer, Arthur Abraham, Julius Brink und Armin Dollinger vor dem neuen Europa-Park-Store. Neue Fashion World: Die beiden Labels Camp David und Soccx werden in einem Erlebnis-Store mitten im Europa-Park inszeniert. TZ 11/12 2014 41 kleinanzeigen CLINTON GROUP: NEUEINSTELLUNGEN Einmalige Gelegenheit: Komplett mit sehr günstiger, unbefristeter Miete Nur Investitions- und Warenablöse Wegen familiärer Umstände kurzfristig weiterzugeben Anfragen Tel. +43 (0) 664-9255666 HUGO BOSS: ABGANG VON LOBO BASLER: RENNIE SCHEIDET AUS Nach 16 Jahren bei Hugo Boss in Metzingen verlässt Kevin Lobo (46), Brand Director der Linie Boss Clothing Men, das Unternehmen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Die berufliche Vita des gelernten Herren schneiders weist bisher Stationen bei Windsor, van Laack und Roy Robson auf. Bei Boss stieg Lobo vom Produktmanager für Konfektion zum Brand Director auf, wo er zuletzt die kreative Ausrichtung der umsatzstärksten Division im Hause verantwortete. Brian Rennie verlässt das Unternehmen Basler in Richtung Selbstständigkeit. Er war seit März 2011 als Creative Director und CCO tätig, wird der Marke aber als Freelancer für die »Gold Label«-Kollektion erhalten bleiben. Ina Karkossa, bisher zuständig für die »Pink Label«-Kollektion, übernimmt nun die Verantwortung für die »White Label«-Kollektion. Zudem rückt Henry Taubald in die Geschäftsführung nach. Bisher für die Bereiche IT, Logistik und Organisation zuständig, übernimmt er nun zusätzlich Produktion und Technik. Damit ist er nun als COO für die gesamte Supply Chain verantwortlich. Mode & Genuss ist nicht nur unser Slogan, es ist unsere gelebte Philosophie. neben unserer Tagesbar mit Dachterrasse lassen Trendmarken die Herzen unserer Kunden auf rund 3.500 Quadratmeter höher schlagen. Kommen Sie in unser junges Team. Sie werden sich wohlfühlen. Im offenen Atelier-Stil mit einem Mix aus coolem Industrie-Look und natürlichem Ambiente mit viel Holz und menschlicher Wärme. zur Verstärkung unseres Teams suchen wir: eInKäufer/In trendfAshIon In VOLLzEIT Ihre AufgAben · Sie ordern Trendmarken wie Diesel, Please, Guess, Tigha, Tom Tailor Denim etc. · Sie handeln ergebnisorientiert für „Ihre“ Fläche (750 m²) und kontrollieren die Kennzahlen · Sie sind dem Team ein Vorbild in der serviceorientierten Beratung und Kundenorientierung · Sie sind verantwortlich für das Visual Merchandising Ihr ProfIl · Sie verfügen über mehrjährige Verkaufserfahrung und Markenkenntnis im Trend-Fashion-Segment · Sie haben bereits 3 Jahre Einkaufserfahrung · Hohe einsatzbereitschaft sowie Kommunikationsfähigkeit und Innovationsfreudigkeit gehören zu Ihren persönlichen Markenzeichen · Sie leben idealerweise im Berchtesgadener, Traunsteiner oder Salzburger Land WIr bIeten · Ein innovatives Arbeitsumfeld, bei dem der Spaß nicht zu kurz kommt · Eine erfolgsorientierte Vergütung und individuelle Weiterbildungsmaßnahmen · Verantwortungsvolle Aufgaben und spannende Projekte · Ein sympathisches Team · Markenbewusste Stammkunden Juhasz gmbh & Co. Kg z. Hd. Oliver Juhasz · Ludwigstraße 23 · D-83435 Bad Reichenhall · Tel: +49 (0) 86 51/ 9 73 80 [email protected] · juhasz.de 42 TZ 10 2014 Für das Tochterunternehmen J.Philipp in Hanau, welches als Formalwear-Kompetenzzentrum der Clinton Group fungiert, konnte Dieter Vogel als neuer Geschäftsführer und somit als Nachfolger von Guido Niedenthal gewonnen werden. Der 51-Jährige kommt aus dem Einzelhandel und leitete zuletzt das Traditionsmodehaus Bartsch in Wilhelms haven. Michael Berngruber (Foto) wird als neuer Senior Head of Creative Management für die künftige Kollektionsausrichtung des Labels Camp David Black sowie des jungen Labels Jay-Pi verantwortlich zeichnen. Der 46-jährige Münchner war zuletzt als Vice President Tailored bei Tommy Hilfiger Europe B.V. in Amsterdam tätig. Als dritte Personalie vermelden die Hoppegartener die Verpflichtung von Armin Griesbeck, derzeit noch bei Création Gross in Hersbruck beschäftigt. Der 45-Jährige wird mit Jahresbeginn 2015 als neuer Director Operations & Sourcing bei Clinton eintreten und in den Bereichen Produktion, Qualitäts management und Qualitätssicherung für alle Linien verantwortlich sein. © Clinton Junges, bereits gut eingeführtes Damen-Modeunternehmen im oberen Segment mit exklusivem 100m²-Verkaufslokal in bester Wiener Innenstadtlage (200m neben Kärntnerstr.) Strategischer Partner gesucht Namhaftes, international tätiges und gut eingeführtes Unternehmen (Erzeugung und Vertrieb von hochwertiger Sportbekleidung) aus dem deutschsprachigen Raum erweitert seine Vertriebswege und sucht diesbezüglich einen strategischen Partner/ Investor. Weiterführende Informationen können unter [email protected] angefordert werden (Betreff: „access“). DAMENRÖCKE& HOSENFABRIK PLISSIEREREI Weinberger, 7512 Kohfidisch 03366 - 77373, Fax - 44 kleinanzeigen T T O O L L L L Y Y SCHAUFENSTERPUPPEN W W W . T O L L Y S . D E p u p p e n @ t o l l y s . d e FA R B K ATA L O G E . T E L 0 0 4 9 8 9 1 6 1 1 1 1 FA X 1 6 3 3 3 3 Für unsere Marke Chicco suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen freien Handelsvertreter (m/w) oder Handelsagentur für Baby- und Kinderbekleidung in Österreich Wenn Sie einschlägige Erfahrung im Außendienst/Verkauf und gute Branchenkenntnis haben, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Aktive Reisebereitschaft und selbständiges Arbeiten setzen wir voraus. Englische, ggf. italienische Sprachkenntnisse sind von Vorteil. Chicco ist eine der führenden Marken für Baby- und Kleinkinderbedarf und gehört zum italienischen Pharmakonzern Artsana S.p.A., der 1946 in Como/Italien gegründet wurde. „Das schönste Geschenk der Welt ist das Lächeln eines Kindes“ – gemäß dieser Firmenphilosophie entwickelt Chicco gemeinsam mit Experten innovative Produkte im Bereich Baby- und Kleinkindbedarf. Artsana Germany GmbH – Personalabteilung – Borsigstr. 1-3 – 63128 Dietzenbach – Deutschland – [email protected] GENERATIONSWECHSEL BEI GELCO Das Gelsenkirchener DOB-Label Gelco strukturiert die Unternehmensspitze um. Nach über einem Jahrzehnt an der Spitze ist Jürgen Richter aus der Geschäftsführung ausgeschieden. Gleichzeitig legt auch Eigentümer Joachim Dreier, 82, die Geschäftsführung nieder. Dreier hat Gelco seit 1966 zu einem bedeutenden Unternehmen der Branche aufgebaut. Jörn Dreier schied 2012 als Geschäftsführer und Gesellschafter aus dem Unternehmen aus. Ab sofort liegt die Verantwortung bei dessen Bruder Dirk Dreier, der künftig als alleiniger geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke von Gelco lenkt. Unterstützt wird Dirk Dreier von Christian Selig. Bei Gelco wird Selig für die Bereiche Global Sourcing und Einkauf Retail verantwortlich sein. impressum Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Chefin vom Dienst: Conny Krcmar, DW 211, [email protected] Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected], Christian Derflinger (cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected], Anzeigenleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, [email protected], Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, [email protected], Anzeigenassistenz: Anika Vikas, DW 215, [email protected], Anzeigen-Trainee: Sunny Gansch, DW 216, [email protected], Lektorat: Angelika Hierzenberger-Gokesch, Grafisches Konzept: Christa Schnellrieder Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner, Johanna Weber Abonnements, Marketing & Vertrieb Brigitte Hoffmann, DW 930, [email protected], Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at; Bankverbindung: Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111; Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68; Firma des Herstellers: Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, Zamenhofstraße 43–45 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA, Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Grundlegende Richtung: Offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textilhandels web: www.textilzeitung.at Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. TZ 10 2014 43