Einfach näher. EDEKA-Verbund. Unternehmensbericht 2012

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Einfach näher. EDEKA-Verbund. Unternehmensbericht 2012
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
EDEKA – Deutschlands
erfolgreichste Unternehmer-Initiative
EDEKA ist vielfältig und nicht nur in struktureller Hinsicht außergewöhnlich. Der Unter­
nehmensverbund ist eine der größten gewerblichen Genossenschaften Deutschlands
und somit gleichzeitig einer der wichtigsten Förderer des deutschen Mittelstands.
Das Rückgrat des „Unternehmer-Unternehmens“ bilden mehr als 4.000 selbstständige
­EDEKA-Kaufleute. Gemäß dem genossenschaftlichen Auftrag pflegt und fördert EDEKA
traditionell genera­tio­nen­übergreifendes Unternehmertum in Familienhand mit aller Kraft.
Dazu engagieren sich die sieben EDEKA-Großhandelsbetriebe und die EDEKA-Zentrale
in vielerlei Hinsicht für die dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit der angeschlossenen Unternehmer. Denn sie bilden nicht nur das Kerngeschäftsfeld des Verbunds. Sie zählen
darüber hinaus in ländlichen wie auch in Ballungsgebieten zu den krisenfesten Garanten
einer qualifizierten Nahversorgung.
Nettoumsätze in Mrd. €
2008
2009
2010
2011*
2012
%
Selbstständiger Einzelhandel
16,1
17,0
18,4
20,0
21,3
6,4
Regie-Einzelhandel
10,2
9,1
8,6
8,4
8,3
– 0,5
Netto Marken-Discount
4,2
9,9
10,4
10,7
11,3
5,2
Backwaren-Einzelhandel
0,6
0,6
0,6
0,7
0,7
4,0
32,0
37,6
39,1
39,8
41,6
4,6
C+C / Großverbrauchergeschäft
1,8
1,7
1,7
1,9
1,9
3,0
Drittumsätze
2,8
2,8
2,8
1,5
1,3
– 14,8
36,6
42,1
43,5
43,2
44,8
3,8
Lebensmitteleinzelhandel
EDEKA-Verbund gesamt
* Vorjahreszahlen bereinigt um Umsätze von NETTO Stavenhagen und Kooperationspartnern
Highlights – das Jahr 2012
Partner für Nachhaltigkeit
Drei Jahre lang haben sie sich gemeinsam erfolgreich für den Schutz der
­Meere und bestandserhaltende Fischerei eingesetzt. Im Sommer vergangenen
Jahres wurde die Zusammenarbeit nun
auf eine noch breitere Basis gestellt:
­EDEKA und der WWF sind eine strategische Partnerschaft für umfassenden
Umweltschutz eingegangen. Mit diesem
Schritt ergänzen der Unternehmensverbund und die unabhängige Naturschutz­
organisation ihre Kooperation um zusätzliche Schwerpunkte: Nicht nur das
Thema „Fisch und Meeresfrüchte“,
son­dern auch die Felder „Holz/Papier/­
Tissue“, „Palmöl“, „Soja“, „Bio-Produkte“, „Süßwasser“ und „­
Klima“ werden
in den kommenden Jahren gemeinsam
inten­
siv bearbeitet, um den ökologischen Fuß­abdruck von EDEKA deutlich
zu reduzieren.
Als eine der weltweit größten Organisationen ihrer Art steht der WWF mit wissenschaftlich fundierter Beratung und
als „ökologischer Fitnesstrainer“ damit
langfristig an der Seite EDEKAs und unterstützt den Verbund beim Erreichen
der gesteckten Ziele.
EDEKA UND WWF
SIND PARTNER FÜR
NACHHALTIGKEIT
Kampagne mit … ♥
Jeder kennt sie: die EDEKA-Werbung
samt ihres Claims „Wir lieben Lebensmittel.“. Seit 2006 gehört sie zu den
erfolg­
reichsten Kampagnen Deutschlands und setzt seither Maßstäbe. Dieser A
­nspruch ist auch 2012 erhalten
geblieben.
Mit der Weiterentwicklung im vergangenen Jahr wird die Erfolgsgeschichte in
veränderter Form fortgeschrieben. Die
Idee ist so einfach wie genial. Das Wort
„lieben“ wurde durch ein starkes visuelles Element ersetzt: „Wir ♥ Lebens­
mittel.“ lautet fortan der neue Claim mit
dem gelben Herz, der die Marke ­EDEKA
durch seine außergewöhnliche Bild­
sprache mit noch mehr Emotionalität
auflädt und sie unverwechselbar macht.
Gleichzeitig setzt die Kampagne verstärkt auf Onlinekompetenz. Zukunftsorientiert werden digitale Maßnahmen
mit klassischen Elementen wie Printanzeigen verzahnt.
Dabei rückt der direkte Dialog mit den
EDEKA-Kunden immer mehr in den
Mittelpunkt und sorgt auf Kommunikationsplattformen und in sozialen
Netzwerken für noch mehr Aufmerksamkeit.
Im besten Alter
Ein Jahrhundert EDEKA-Eigenmarken,
das ist ein Jahrhundert voller Innovationen, Leidenschaft sowie glaubwürdiger
Preis- und Qualitätsversprechen. Begleitet von einer 360-Grad-Kam­pagne –
von Print bis TV, vom Web bis in die
­EDEKA-Märkte – wurde das 100. Jubi­
läum des Eigenmarken­programms 2012
gebührend gefeiert. Im September fiel
der Startschuss mit einem umfang­
reichen Aktionspaket, von dem die Verbraucher deutschlandweit profitierten.
Über mehrere Wochen hinweg überraschten E
­ DEKA-Kaufleute ihre Kunden
mit zahlreichen Aktionen, Jubiläums­
artikeln sowie exklusiven ProduktDoppel­packs – einer Kombination aus
bekannten ­Markenartikeln und beliebten
Eigenmarken. Weiterer Höhepunkt des
runden Geburtstages: Comedian Kaya
Yanar wurde das Gesicht der Kampagne
sowie des charmant-witzigen Geburtstags-Fernsehspots: „Isch kauf EDEKA!“
Der „Was guckst Du?“-Star begleitete auf
www.edeka.de zudem das resonanz­
starke Gewinnspiel „Was ♥ Sie?“.
Kindgerechte Erfolgsbilanz
Appsolut einkaufstauglich
„Branchen-Oscar“
für ­Topleistung
Dr. Kristina Schröder ließ es sich im Juni
vergangenen Jahres nicht nehmen, eine
Kindertagesstätte in Berlin-Kreuzberg zu
besuchen. Die Bundesfamilienministerin
gratulierte vor Ort zum fünften Geburtstag
von „Aus Liebe zum Nachwuchs. Gemüsebeete für Kids.“.
Die Initiative der EDEKA Stiftung ­stattet
seit 2007 Kindergärten und Kitas in ganz
Deutschland mit Hochbeeten, Erde, Saat­gut
und Setzlingen aus. Im ­Fokus des lang­fris­tig
angelegten Projektes steht die nachhaltige
Förderung des Ernäh­rungs­bewusstseins
von Kindern im Kin­der­garten­alter. Sie lernen G
­ emüse als gesundes Nahrungsmittel
­kennen und über­­nehmen Verantwortung für
Beete und Pflanzen.
Unterstützt werden sie dabei von ­EDEKAKaufleuten, die als Paten der jeweiligen Kita
aktiv sind. Im Jubiläumsjahr 2012 nahmen
bundesweit rund 80.000 „­Kinder-Gärtner“ in
800 Betreuungsstätten Schaufel und Gießkanne in die Hände und ­bauten ihr eigenes
Gemüse an.
Das Jahr 2012 ist noch jung, als EDEKA ihre
kostenlose App für alle relevanten Smartphone-Betriebssysteme vorstellt. Das MiniProgramm liefert aktuelle Wochen­
ange­
bote und erleichtert so den Einkauf, es ermöglicht den Zugriff auf eine umfang­reiche
Datenbank an Rezepten und hilft den
Nutzern darüber hinaus, sich schnell und
unkompliziert über Lage, Öffnungs­
zeiten
und Kontaktdaten des nächstgelegenen
EDEKA-Marktes zu informieren.
Die Kunden können mit der EDEKA-App
zudem Barcodes von Artikeln scannen und
diese dann ihrer persönlichen Einkaufsliste
hinzufügen.
Wie üppig diese ausfallen darf, darüber gibt
der integrierte BMI (Body-Mass-Index)Rechner Auskunft, und auch der Spielspaß
kommt bei der App nicht zu kurz. In Zeiten,
in denen die kleinen digitalen Helfer in aller
Munde und auf jedem Smartphone zuhause sind, eröffnet EDEKA mit der App und
ihren vielen Funktionalitäten den Kunden
ein zusätzliches und zeitgemäßes Serviceangebot. Ab 2013 wird dieses Angebot in
einigen Regionen um eine innovative Bezahlfunktion ausgeweitet.
Sie sind und bleiben der Wachstumsmotor
des Unternehmensverbunds. Selbstständige EDEKA-Einzelhändler überzeugten im
Jahr 2012 erneut mit unternehmerischen
Höchstleistungen. „In Summe ein erfolgreiches Jahr für den EDEKA-Verbund“, re­
sü­mierte deshalb der Vorstandsvorsitzende der EDEKA AG, Markus Mosa. Denn
auch Netto Marken-Discount leistete einen
gewichtigen Beitrag zur rundum positiven
Geschäftsentwicklung. Alles andere als
Zufall also, dass die höchste Auszeichnung der deutschen Lebensmittelwirtschaft, der „Goldene Zuckerhut“, 2012 an
den EDEKA-Verbund vergeben wurde. Die
Jury würdigte in ihrer Begründung die Tatsache, dass die selbstständigen EDEKAKauf­leute aktuell so gut wie noch nie dastünden. Die Topmanager aus Handel und
Industrie zollten den mehr als 4.000 selbstständigen Unternehmern Respekt und verwiesen auf ihre ausgeprägte Lebensmittelkompetenz. Die Juroren überzeugte zudem
die gelungene Integration der mehr als
2.300 Plus-Filialen in das Vertriebsnetz von
Netto Marken-Discount. Der Kraftakt sei
„in einem rekordverdächtigen Tempo“ zum
Abschluss gebracht worden, lobte das
Gremium.
Inhalt
Highlights des Jahres 2012
2Vorwort
Der Vorstand im Gespräch
6EDEKA im Profil
Zahlen und Fakten 2012
10Kundennähe
12
Selbstständiger Einzelhandel
15
Regie-Einzelhandel
16
C+C-Geschäft
16
Netto Marken-Discount
18Qualität und Vielfalt
20
Kundenorientierung
21
Marken und Eigenmarken
24
Regionalität
25
Kampagne „Wir ♥ Lebensmittel.“
26Effizienz und Innovation
28
Logistik
30
LUNAR-Programm
31
Fleischwerke
32
Backwarenbetriebe
32
EDEKA Fruchtkontor
33
EDEKA Weinkontor
34Verantwortung
36
Nachhaltige Sortimentsführung
39
Gesellschaftliches Engagement
40
Mitarbeiter und Ausbildung
42
Anschriften und Impressum
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Der Vorstand im Gespräch
„Unser Wachstumsmotor:
die EDEKA-Unternehmer“
Im dynamischen Marktgeschehen zeigte sich im Jahr 2012 einmal mehr: Die einzigartige Nähe
zu den Kunden macht den Unterschied. Sie macht EDEKA so erfolgreich. „Dreistufig handeln –
einstufig denken“ – mit dieser Formel sichert sich der Unternehmensverbund den Vorsprung
im Wettbewerb.
Herr Mosa, EDEKA verzeichnet 2012 im Kerngeschäft
„selbstständiger Einzelhandel“ einen Umsatz von 21,3 Mrd.
Euro. Das ist ein Plus von 6,4 Prozent. Und das, ­obwohl
Schlagworte wie „Schuldenkrise“ und „Rettungsschirm“
die Schlag­zeilen ­dominierten. Es hat den Anschein, als
sei der Verbund r­esistent gegen widrige wirtschaftliche
Rah­men­bedingungen.
Markus Mosa: Ich denke, wir haben vergangenes Jahr von der stabilen Konsumlaune in
Deutschland profitieren können, die in erster
­Linie von einem robusten Arbeitsmarkt getragen wurde.
Wie der ­gesamte Wettbewerb müssen auch wir kontinuunsere Erfolge arbeiten. Unsere EDEKA-Unierlich für ­
ternehmer sind unser Wachstums­motor. Sie drücken der
Branche durch viel ­Eigeninitiative und Unternehmertum
ihren Stempel auf; sie sind in direktem Kontakt mit unseren Kunden. Unsere Aufgabe ist es, ihnen den Rücken
freizuhalten. Wenn wir im Markt ­etwas bewegen wollen,
müssen die Leistungen aller drei Stufen im Verbund exzellent aufeinander abgestimmt sein – von der Zentrale über
den Großhandel bis in die M
­ ärkte. Das gelingt uns sehr
gut. Wir arbeiten konsequent und ­kreativ daran, die Ertragskraft unserer Einzelhändler weiter zu s­ teigern.
Herr Scholvin, am Beispiel „EEG-Umlage“ wird erneut
deutlich, dass politische Entscheidungen das Geschäft
der EDEKA-Kaufleute unmittelbar beeinflussen. Wie dra­
ma­tisch ist der Kostendruck im deutschen Lebensmittel­
handel?
Martin Scholvin: Wir wollen die gute Ergebnissituation grundsätzlich weiter steigern,
­un­ab­hängig von wechselnden Rahmenbedin-
2
gungen. Die Kosten im Griff zu haben, ist dabei für uns
ein zentrales Thema – gestern, heute und in Zukunft. Die
EEG-Umlage stellt aber in doppelter Hinsicht eine Belastung dar: Der EDEKA-Verbund wird 2013 hierfür 80 Mio.
Euro mehr als im zurückliegenden Geschäftsjahr aufbringen müssen. Und gleichzeitig wird durch sie die Kaufkraft
privater Haushalte geschwächt. Eine schwere Bürde für
den Mittelstand. Da muss Bewegung rein.
Als eines der anspruchsvollsten IT-Projekte im europäischen Handel hat LUNAR im Jahr 2012 wichtige Meilensteine erreicht: Die Lösung für den Einzelhandel steht,
der Großhandel etabliert sukzessive das neue Warenwirtschaftssystem. Herr Dr. Wulst, welche konkreten Vorteile
bringt LUNAR dem EDEKA-Verbund?
Dr. Michael Wulst: LUNAR schafft die Voraussetzungen, die Wettbewerbsfähigkeit des
EDEKA-Verbunds insgesamt und speziell unserer Kaufleute zu stärken und zu verbessern. Zu den
Pluspunkten von LUNAR zählen unter anderem verbundweit einheitliche und qualitativ sehr gute Stammdaten,
ein diffe­renziertes nationales Auswertungssystem für das
Warengeschäft zur Sortimentssteuerung und eine artikelgenaue Zentralregulierung. Entscheidende Vorteile sind
zudem die enge Integration zwischen der Warenwirtschaft
und den rückwärtigen Prozessen und nicht zuletzt effizientere Prozesse in den Märkten durch die neue Einzelhandelslösung – von der automatischen Disposition über den
Wareneingang bis zum Verkauf. Dadurch erschließen wir
Nutzenpotenziale und stärken unsere Position im Markt
massiv, dies auch mit Blick auf die Gespräche mit unseren
Partnern auf Indus­trieseite.
Dr. Michael Wulst ist seit ­Januar 2013
Mitglied im Vorstand der EDEKA AG.
Verantwortlich für die Ressorts IT und
Logistik, zählt die flächendeckende
Implementierung des weitreichenden
LUNAR-Programms, des größten ITInfra­strukturprogramms im deutschen
Handel, sowie die Standardisierung
der Logistikprozesse im EDEKA-Verbund zu seinen Kernaufgaben.
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Als Vorstandsvorsitzender verantwortet Markus Mosa bei der
­EDEKA AG u. a. die Ressorts Waren­
geschäft, Frucht- und Weinkontor,
Marketing, Unternehmenskommunikation und Revision. Er steht für
die nachhaltige Stärkung des von
EDEKA-Unternehmern geführten
Voll­sortimentsgeschäfts sowie die
Weiterentwicklung des dynamischen
Discount-Segments.
Ebenfalls seit Januar 2013 ist
­Martin Scholvin im Vorstand
der EDEKA AG für die Ressorts
­Finanzen, ­Personal, Expansion
und Unter­neh­mens­ent­wicklung
verantwortlich. Zuvor leitete er
sechs Jahre den Geschäftsbereich
Beteiligungen und Controlling in
der EDEKA-Zentrale.
3
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
wünsche eingehen können. Dazu brauchen wir eigene
Produktionsstätten, die uns Unabhängigkeit und Flexibilität gewährleisten. Eine unserer Prioritäten ist jetzt zunächst die erfolgreiche Einbindung der Sonnländer-Kapazitäten in unseren Verbund.
Im Rahmen des demografischen Wandels wird immer
wieder von dem „Arbeitnehmermarkt“ gesprochen. Der
Wettbewerb um Nachwuchs-, Fach- und Führungskräfte
nimmt zu. Wie stellt sich EDEKA darauf ein?
Martin Scholvin: Indem wir weiterhin ganz
quent Überzeugungsarbeit leisten und
konse­
uns als den attraktiven und krisenfesten Arbeit­­
geber erfolgreich in der Öffentlichkeit positionieren. Wir
tun dies bereits beispielsweise mit unserem Trainee­
Programm, das 2012 ausgezeichnet wurde. Wichtig ist,
klare beruf­liche Per­spektiven aufzuzeigen und die Erwartungen junger Menschen an zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu verstehen. Dazu gehört auch, die Bewerber
zielgenau im Internet anzusprechen. Online-Rekrutierung
wird für E
­ DEKA immer wichtiger.
Herr Mosa, sind Sie zufrieden mit der Entwicklung von
Netto Marken-Discount?
Markus Mosa: Über das aktuelle Umsatzplus
von 5,2 Prozent im nach wie vor mit harten
Bandagen ausgetragenen Wettbewerb freuen
wir uns. Nach erfolgreicher Integration der Plus-Filialen
haben wir die Weiterentwicklung des Vertriebsnetzes unter Hochdruck vorangetrieben. Und die neuen Strukturen
und Konzepte zeigen positive Wirkung. Aber wir müssen
kontinuierlich am Ball bleiben und Sortimente und Service
weiterentwickeln.
Mit der Akquisition von fünf Standorten des Saftherstellers ELRO, die EDEKA jetzt unter dem Namen Sonnländer
führt, hat EDEKA ihre Produktionskapazitäten ausgeweitet. Wird auf vertikaler Ebene weiter expandiert?
Markus Mosa: Für mich liegt es auf der Hand,
dass sich EDEKA damit weiter beschäftigen
muss. Nicht zuletzt, um unsere Eigenmarkensortimente kundenorientiert weiterzuentwickeln. Unser
Sortimentsmix muss jederzeit auf veränderte Kunden-
4
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Herr Mosa, auch in die Sortimentspolitik des deutschen
Lebensmittelhandels kommt zusehends Bewegung: Es
tobt der Wettbewerb um die Innovationsführerschaft.
Stimmen, die noch mehr Produkttransparenz fordern,
werden immer lauter. Was unternimmt EDEKA in dieser
Hinsicht?
Markus Mosa: EDEKA zeigt der Branche neue
Wege auf. Mit unserem Eigenmarkenprogramm
treiben wir seit Jahren die Differenzierung zum
Wettbewerb sowie innovative Produktideen voran. Ich
denke hier beispielsweise an unsere Kooperation mit dem
WWF. Komplette Sortimente werden im Zeichen der Nachhaltigkeit durchleuchtet, ganzheitlich an ökologischen Kriterien ausgerichtet und transparent an die Kunden kommuniziert. Wichtig sind auch neuartige Kooperationen mit
der Markenartikelindustrie, über die wir 2012 spürbare
Akzente gesetzt haben.
Meine Herren, wenn Sie auf das laufende Geschäftsjahr und
über 2013 hinaus schauen, welche Schwerpunkte stehen
für Sie kurz- und mittelfristig ganz oben auf der Agenda?
Dr. Michael Wulst: Die Zusammenarbeit mit
Kaufleuten und Großhandelsbetrieben weiter
zu intensivieren und alle beteiligten Partner effi­
zient zu vernetzen, um die realisierten LUNAR-Lösungen
flächendeckend in den Einzelhandel und den Großhandel
zu bringen. Nur so werden wir vorhandenes Nutzenpotenzial heben.
Martin Scholvin: Kluge Investitionen sind für
mich ein wichtiger Schlüssel, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern – in effiziente
Logistik, in intelligente Personalkonzepte und in Einzelhandelsstandorte, die ihresgleichen suchen.
Markus Mosa
Vorstandsvorsitzender EDEKA AG
Markus Mosa: Als Heimat für mittelständische
Unternehmer werden wir Existenzgründungen
unverändert mit aller Kraft fördern, um langfristig nachhaltig und ertragsorientiert zu wachsen. Und
an dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen,
um im Namen des gesamten Vorstands allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des EDEKA-Verbunds unseren
Dank auszusprechen. Für ihren kompetenten und unermüdlichen Einsatz, für ihre Ideen und ihren Willen, EDEKA
zur ersten Adresse im deutschen Lebensmittelhandel zu
machen.
Martin Scholvin
Vorstand EDEKA AG
Dr. Michael Wulst
Vorstand EDEKA AG
5
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
EDEKA im Profil
Genossenschaften bilden das Rückgrat des deutschen Mittelstands. Auf ihren demokratischen
Strukturen fußt auch der EDEKA-Verbund. Seine bundesweit mehr als 4.000 selbstständigen
Kaufleute pflegen erfolgreich das Prinzip von Selbsthilfe und Selbstbestimmung. Dafür sind sie
in neun regionalen Genossenschaften organisiert. Hier liegt das Fundament des dreistufigen
Unternehmer-Unternehmens EDEKA.
Unternehmertum im Mittelpunkt
Auf drei Stufen zum Erfolg
EDEKA ist ein genossenschaftlich organisierter und mittelständisch geprägter Verbund. Dies ist der Garant für
seinen anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg. Seit 1907
haben Kaufleute im EDEKA-Verbund Unternehmen für
­
die Bündelung von Dienstleistungen gegründet. Seit 1911
führen sie im Vertrieb ihre Geschäfte unter der gemeinsamen Marke EDEKA. Der Zusammenschluss von eigenständigen Kaufleuten in den EDEKA-Genossenschaften
bildet damit historisch und in Zukunft die feste Basis des
EDEKA-Verbunds. Die vorrangige Stellung der Kaufleute
ist auch heute noch in den genossenschaftlichen EDEKASatzungen fest verankert. Satzungsgemäßer Auftrag ist
es, „wirtschaftlich gesunde, voll existenzfähige Betriebe
selbstständiger Unternehmer des mittelständischen Lebensmitteleinzelhandels zu schaffen, sie zu fördern und
zu erhalten“.
Mit ihrem Qualitätsversprechen „Wir ♥ Lebensmittel.“
steht EDEKA für eine verlässliche, kundenorientierte und
umfassende Nahversorgung überall in Deutschland. Tag
für Tag arbeiten die selbstständigen EDEKA-Kaufleute
zusammen mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in den Märkten daran, ihren Kunden ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Sortiment an Lebensmitteln bereitzustellen. Eines, bei dem Preis und Leistung
zu 100 Prozent stimmen. Sie gestalten ihr Sortiment zugeschnitten auf die individuellen Wünsche ihrer Kunden,
bieten zahlreiche Serviceleistungen und tragen mit einer
persönlichen Atmosphäre in ihren Märkten dazu bei, dass
Einkaufen Spaß macht und ein Erlebnis bleibt. Dies gelingt
ihnen nicht zuletzt deshalb, weil sie als fester Bestandteil
des regionalen und lokalen Lebens eng mit Menschen und
Geschäftspartnern vor Ort verbunden sind.
Die Kaufleute arbeiten Hand in Hand mit ihrer regionalen
Großhandlung. Jeder der deutschlandweit sieben Großhandelsbetriebe verfügt über vielfältige Angebote und
Dienstleistungen – von einer effizienten Logistik über die
Sortimentsberatung und Expansionsplanung bis hin zum
Ladenbau. Wie die ihnen angeschlossenen Kaufleute
zählen die Großhandlungen auch zu den wirtschaftlichen
Stabilitätsfaktoren in ihren Regionen. Maßgeblichen Anteil ­daran haben auch die EDEKA-eigenen Produktions­
be­triebe, in denen täglich frische Waren wie Fleisch- und
Backerzeugnisse für den Einzelhandel hergestellt und verarbeitet werden. Um das Vertriebsnetz zu stützen, betreiben die Großhandlungen in geringerer Zahl auch Märkte
in eigener Regie.
Die Steuerung strategischer Fragen liegt in den ­Händen
der Hamburger EDEKA-Zentrale. Sie organisiert das na­
tionale Warengeschäft sowie die Weiterentwicklung des
Eigenmarkenprogramms mit EDEKA und GUT&GÜNSTIG.
6
Der dreistufige Aufbau
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Beteiligungen im EDEKA-Verbund (Auswahl)
MindenHannover
Nord
EDEKA-Kaufleute / Genossenschaften
Südbayern
EDEKAZentrale
Südwest
NordbayernSachsenThüringen
RheinRuhr
100 %
EDEKA-Großhandelsbetriebe
50 %
50 %
Hessenring
EDEKA-Zentrale
85 %
EDEKA Verband e.V.
50 %
41,1 %
Netto Marken-Discount
EDEKA-Einzelhandel
EDEKABANK AG
(Kaufleute / Genossenschaften)
EDEKA-Großhandelsbetriebe
EDEKA-Zentrale, Hamburg
Die von der Zentrale geführte Erfolgskampagne
„Wir ♥ Lebensmittel.“ prägt das Image des gesamten
EDEKA-Ver­
­
bunds maßgeblich mit. Über ihre Tochter­­
gesellschaft, die Lunar GmbH, ist sie für die Etablierung
ver­bund­­über­­greifender IT-Strukturen verantwortlich. Mit
der Beteiligung an ­Netto Marken-Discount setzt sie dar­
über hinaus erfolgreich A
­kzente im Discountgeschäft
und rundet so das b
­ reite Leistungsspektrum der EDEKA-­
Zentrale für den V
­ erbund ab.
Als gesetzliche Instanz im Sinne des Genossenschaftsgesetzes flankiert der EDEKA Verband e.V. seine Mitglieder
auf allen Ebenen des Verbunds. Zu seinen Kernaufgaben
gehören umfangreiche Beratungsleistungen zu steuer­
lichen und rechtlichen Themen. Für die Erschließung neuer
oder Modernisierung bestehender Standorte bedarf es
einer soliden Finanzierung. Hier dient die EDEKABANK
als F
­ inanzspezialist mit bester Branchenkenntnis und attraktiven Konditionen, von denen sowohl Existenzgründer
als auch etablierte Kaufleute profitieren. Im Privatkundengeschäft betreut sie darüber hinaus zahlreiche EDEKAMitarbeiter.
Als Mitglied der europäischen Allianz Alidis / Agenor mit
Sitz in Genf agiert EDEKA auch auf der internationalen
Handelsebene. Von hier aus wird u. a. die europaweite
Vermarktung vertrieblicher Leistungen für Markenartikel
gesteuert. Partner des EDEKA-Verbunds sind dabei die
französische ITM Entreprises-Gruppe (Intermarché) sowie
die Eroski-Gruppe aus Spanien.
7
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Nettoumsätze in Mrd. €
2011*
2012
%
Selbstständiger Einzelhandel
20,0
21,3
6,4
Regie-Einzelhandel
8,4
8,3
– 0,5
Netto Marken-Discount
10,7
11,3
5,2
Backwaren-Einzelhandel
0,7
0,7
4,0
39,8
41,6
4,6
C+C / Großverbrauchergeschäft
1,9
1,9
3,0
Drittumsätze
1,5
1,3
– 14,8
43,2
44,8
3,8
Lebensmitteleinzelhandel
EDEKA-Verbund gesamt
* Vorjahreszahlen bereinigt um Umsätze von NETTO Stavenhagen und Kooperationspartnern
Wachstum im Kerngeschäft
Der EDEKA-Verbund hat seinen Weg des stetigen Wachstums auch im Geschäftsjahr 2012 konsequent verfolgt
und Umsatz wie auch Ertrag erfolgreich gesteigert. Diese
Entwicklung wurde wieder einmal maßgeblich vom selbstständigen EDEKA-Einzelhandel getragen. Der Verbund
setzt den Fokus auf seine Kerngeschäftsfelder und auf
Unternehmen, in denen er die direkte unternehmerische
Verantwortung trägt. Im Zuge dieser Strategie hat EDEKA
im Jahresverlauf 2012 verschiedene Kooperationen mit
anderen Handelsunternehmen einvernehmlich beendet
sowie die Finanzbeteiligung an der NETTO Supermarkt
GmbH & Co. mit Sitz in Stavenhagen veräußert. Entsprechend wurde auch die Darstellung der Umsätze im
­EDEKA-Verbund bereinigt.
Im Kerngeschäft des Lebensmitteleinzelhandels belief
sich der Umsatz 2012 auf 41,6 Mrd. Euro und lag damit
4,6 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Mit einer erneuten Umsatzsteigerung von 6,4 Prozent auf 21,3 Mrd.
Euro untermauerten die selbstständigen Kaufleute ihre
starke Position im Wettbewerb. Sie zählten damit unverändert zu den maßgeblichen Wachstumsmotoren des
EDEKA-Verbunds. Im wettbewerbsintensiven DiscountSegment steigerte die EDEKA-Tochter Netto Marken-Discount ihre Erlöse auf 11,3 Mrd. Euro. Das entspricht einem
8
deutlichen Plus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Damit festigt das Unternehmen seine Position unter den
Top-3-Discountern in Deutschland. Einschließlich des
C+C-Geschäfts wuchs der Gesamtumsatz im Verbund um
3,8 Prozent auf insgesamt 44,8 Mrd. Euro.
EDEKA-Verbund
Anzahl Standorte
11.831
11.728
11.816
10,3 Mio.
9,9 Mio.
9,8 Mio.
2009
Verkaufsfläche in m2
2010
2011
11.684
10,4 Mio.
2012
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Alles aus einer Hand – moderne Vollsortimenter
starten ab 1.500 Quadratmeter Verkaufsfläche.
Marktpräsenz mit Qualität
Verantwortung mit Kontinuität
Um die Ansprüche der Kunden an die vielfältigen Sorti­
mente sowie Serviceangebote des Vollsortiments­­
ge­
schäfts zu erfüllen, benötigen zeitgemäße Super- und
Ver­
braucher­
märkte heute eine Verkaufsfläche von mindestens 1.500 Quadratmetern. Aus diesem Grund setzt
EDEKA Jahr für Jahr auf die qualitative und quantita­tive
Weiterentwicklung ihrer Marktpräsenz. Mit umfangreichen
Investitionen in die Erweiterung und Moderni­sierung bestehender sowie die Erschließung neuer Standorte hat der
Verbund seine Gesamtverkaufsfläche im Jahr 2012 von
10,3 auf 10,4 Mio. Quadratmeter erneut ausgebaut. Insgesamt verfügte der Verbund Ende 2012 über 11.684 Verkaufsstellen – davon 6.231 Märkte in Händen selbst­
ständiger EDEKA-Kaufleute. Im Discount-Segment baute
Netto Marken-Discount sein Vertriebsnetz auf insgesamt
4.106 Filialen aus.
Jeden Tag arbeiten tausende Menschen mit hohem Engagement daran, EDEKA zur erfolgreichsten Unternehmer-Initiative des Landes zu machen. Insgesamt rund
317.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das sind rund
11.200 mehr als im Jahr 2011 – beschäftigte der EDEKAVerbund zum Jahresende 2012 und zählt damit weiterhin
zu den führenden Arbeitgebern in Deutschland. Auch seiner Ausbildungsverantwortung kam der EDEKA-Verbund
im zurückliegenden Jahr unvermindert nach. Allein 2012
starteten rund 7.350 Nachwuchskräfte bei EDEKA ins
erste Ausbildungsjahr. Alle Unternehmen des Verbunds
zusammen­genommen, stieg die Zahl auf rund 18.200 Auszubildende in mehr als 30 Ausbildungsberufen.
9
Kundennähe
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Nah am Kunden
Bundesweit zählen rund 11.700 Märkte zum EDEKA-Verbund. Über flächendeckende Präsenz –
von den ländlichen Gebieten bis hinein in die Metropolregionen – übernimmt der Verbund damit
die Schlüsselfunktion des Nahversorgers im Lebensmittelhandel. Immer ausgerichtet an den
Wünschen der Kunden. Immer fest verbunden mit der Region. Und immer ein bisschen anders.
Eben einfach näher dran.
Selbstständiger Einzelhandel
(Nettoumsätze in Mrd. €)
Erfolg in Unternehmerhand
Im Jahr 2012 hat der EDEKA-Verbund seine Marktpo­sition
erneut gestärkt. Das Umsatzvolumen im Lebensmitteleinzelhandel belief sich auf 41,6 Mrd. Euro. Damit schloss
der Verbund das Geschäftsjahr im Kerngeschäft mit einem
deutlichen Plus von knapp 4,6 Prozent gegenüber 2011
ab. Dank umfangreicher Investitionen in das Vertriebsnetz
wuchs auch die Verkaufsfläche zum Jahresende auf insgesamt 10,4 Mio. Quadratmeter, verteilt auf 11.684 Vertriebsstätten im Einzelhandel. Die kontinuierliche Modernisierung
der Märkte trägt dazu bei, den Kunden ein attraktives, alle
Sinne ansprechendes Einkaufserlebnis zu bieten.
Der erfolgreiche Marktauftritt beruht maßgeblich auf der
Leistung der mehr als 4.000 selbstständigen EDEKAKaufleute. Sie verkörpern die Marke im dynamischen
Wett­bewerb, verleihen ihr Persönlichkeit und punkten in
ganz Deutschland unverändert durch die kompromiss­
lose ­
Orientierung an den Bedürfnissen ihrer Kunden.
same Leitmotiv: „Wir ♥ Lebensmittel.“ Mit
Das gemein­
6.231 Märk­
ten und einer Gesamtverkaufsfläche von
12
16,12
17,00
2008
2009
18,42
2010
+ 6,4%
20,04
2011
21,30
2012
5,1 Mio. Quadrat­metern erwirtschafteten sie im Berichts­
zeitraum 21,3 Mrd. Euro und steigerten ihre Erlöse um
6,4 Prozent – deutlich stärker als die Branche. Ohne
Berück­sichtigung der Expansionsstandorte stellt dies ein
flächen­bereinigtes Wachstum von 5,5 Prozent dar.
Zusammen mit ihren Teams gut ausgebildeter Fachkräfte
inszenieren die Kaufleute eindrucksvoll Märkte und Sortimente. Dafür bedarf es eines Höchstmaßes an Flexibilität.
EDEKA-Unternehmer verfügen mit Blick auf Sortiments-,
Preis- und Ladengestaltung deshalb über einen weit gefassten Handlungsspielraum, der es ihnen erlaubt, die
Menschen vor Ort auf individuelle und glaubwürdige Art
und Weise mit attraktiver Warenpräsentation und Dienstleistungen anzusprechen. Die seit dem Jahr 2011 sukzessive umgesetzte neue Kennzeichnung der EDEKA-Märkte
betont darüber hinaus die gelungene Symbiose aus Marke
und Persönlichkeit, die den EDEKA-Verbund unverwechselbar macht. Vielerorts ersetzt das blau-gelbe EDEKALogo in Kombination mit dem jeweiligen Inhabernamen
heute bereits Formatbezeichnungen wie „aktiv markt“
oder „neukauf“.
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Ausgezeichnetes Unternehmertum – 2012 ging
der „Goldene Zuckerhut“ an EDEKA.
Von bekannten Markenartikeln über beliebte Eigen­marken
und regionale Sortimente bis hin zu Frischetheken für
Fleisch und Wurst, Käsespezialitäten sowie Fisch, an
denen die Kunden durch fachkundiges Personal bedient
werden: EDEKA-Kaufleute decken in ihren gut sortierten
Super- und Verbrauchermärkten das gesamte Spektrum
hoch­wertiger Lebensmittel ab. Eine ihrer zentralen Aufgaben: die umfassende Nahversorgung der Bevölkerung
mit Artikeln des täglichen Bedarfs für eine gesunde und
ausgewogene Ernährung. EDEKA-Märkte sind verbrauchernah und gut erreichbar, vorzugsweise in integrierten
Lagen. Ein Aspekt, der vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in Deutschland weiter an Bedeutung
gewinnen wird. Flankiert wird das vielfältige Warenangebot durch hohe Beratungskompetenz und eine breite
Palette zusätzlicher Serviceangebote wie dem EDEKA-
Ernährungsservice, der Anlieferung von Lebensmitteln
bis zur Haustür der Kunden oder Gourmet-Events in den
Märkten. Dass dieser Unternehmergeist in vielfacher Hinsicht gewürdigt wird, belegen zahlreiche Auszeichnungen,
die sich die Unternehmen im EDEKA-Verbund auch im
Jahr 2012 wieder sichern konnten. Darunter der wichtigste
Branchenpreis der deutschen Lebensmittelwirtschaft: der
„Goldene Zuckerhut“.
13
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Zuhause in der Region
EDEKA – die erfolgreichste
­Unternehmer-Initiative
EDEKA steht für Nähe und die Verbundenheit zu Land
und Leuten. Und die EDEKA-Kaufleute wirken nicht nur
innerhalb des Verbunds als Wachstumsmotoren, sondern
stärken, fest verwurzelt in ihrem jeweiligen Einzugsgebiet,
Städte und Kommunen. Traditionell bieten sie umfassende
Sortimente mit Artikeln aus regionaler Herstellung. Dafür
pflegen sie seit vielen Jahrzehnten, gemeinsam mit dem
regionalen Großhandel, enge Geschäftsbeziehungen zu
kleinen und mittelständischen ­
Lebensmittelproduzenten
und Land­wirten. Darüber hinaus gelten die EDEKA-Einzel­
händler ebenso wie die sieben Großhandlungen als verlässliche Partner für ortsansässige Handwerks- und Dienst­
leistungsbetriebe sowie Bauträger und üben – gerade auch
in strukturschwachen Regionen – große Anziehungskraft
auf Investoren aus. Auf diese Weise schaffen und sichern
sie Arbeitsplätze und binden die Kaufkraft der Menschen
vor Ort.
Anzahl Existenzgründer
Die von ihren Inhabern häufig als traditionelle Familienunternehmen geführten Super- und Verbrauchermärkte
bilden das Herzstück des Unternehmer-Unternehmens
EDEKA. Im Geschäftsjahr 2012 eröffnete sich für 122 Nachwuchskaufleute die Gelegenheit, als Existenzgründer mit
einem eigenen EDEKA-Markt in die Selbstständigkeit zu
starten. Die authentischen, auf Nachhaltigkeit und per­
spektivischen Planungen beruhenden Geschäftsmodelle
machen EDEKA-Kaufleute zu krisenfesten Garanten ertragsorientierten Wachstums und zu zuverlässigen Nahversorgern. Ihr bewährtes Prinzip: Selbsthilfe und Selbstbestimmung. Vor diesem Hintergrund wird der Auftrag
der neun ­EDEKA-Genossenschaften zur Förderung und
zum Erhalt von Betrieben selbstständiger Unternehmer
im Lebensmittelhandel mit unverminderter Konsequenz
verfolgt. Diese genossenschaftliche Tradition stärkt das
Rückgrat des deutschen Mittelstands. Der EDEKA-Verbund bleibt somit die erfolgreichste Unternehmer-Initiative
in Deutschland.
128 Standorte 2012, davon:
57
125
129
142
122
95
19
52
aus Privatisierungen
2008
14
2009
2010
2011
2012
aus Inhaberwechsel
neue Standorte
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Frischegarant – regionale Erzeugnisse treffen
den Geschmack der EDEKA-Kunden.
Regie-Konzepte überzeugen
Neben dem Kerngeschäft des selbstständigen Einzelhandels führen die sieben EDEKA-Regionalgesellschaften
auch einen Grundbestand an Märkten in eigener Regie.
Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Standort neu
erschlossen wird oder keine Kauffrau bzw. kein Kaufmann
von Beginn an für den Betrieb eines Marktes zur Verfügung
steht. Die Regiemärkte dienen dazu, den in allen genossenschaftlichen Satzungen verbindlich vorgegebenen Förderzweck zu erfüllen. Ziel ist es, wann immer möglich, sie in die
Hände selbstständiger Kaufleute zu geben.
Im Geschäftsjahr 2012 wurden insgesamt 83 regional geführte Regiemärkte an EDEKA-Unternehmer übertragen,
davon ein Großteil (57) an Existenzgründer. Hinzu kommen
159 Standorte, die im Rahmen der Expansionsaktivitäten
des Verbunds direkt unter der Federführung von EDEKAUnternehmern in Betrieb genommen wurden.
Vor diesem Hintergrund entwickelt sich der Regie-Einzelhandel stabil. Der Gesamtumsatz der rund 1.350 Einzelhandelsstandorte – das sind rund 90 weniger als im Jahr
zuvor – lag bei 8,3 Mrd. Euro, das entspricht einem leichten
nominalen Rückgang von 0,5 Prozent.
11.684 Verkaufsstellen, davon:
6.231
4.106
1.347
Selbstständiger Einzelhandel
Regie-Einzelhandel
Netto Marken-Discount
15
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Auf vergleichbarer Fläche verzeichneten die Regiemärkte
(ohne Marktkauf) ein Umsatzplus von 3,9 Prozent. Angesichts der weiterhin konsequent vollzogenen Privatisierung von EDEKA-Märkten eine durchweg erfreuliche Entwicklung.
Das ebenfalls regional geführte SB-Warenhaus-Geschäft
unter der Vertriebslinie Marktkauf setzte den positiven
Trend im Geschäftsjahr 2012 fort. Die 136 Regie-Standorte, die sich mit großer Verkaufsfläche und zahlreichen
Spezialabteilungen profilieren, steigerten ihren Umsatz auf
vergleichbarer Fläche um 1,7 Prozent. Weitere 20 Markt­
kauf-SB-Warenhäuser werden mittlerweile von selbst­
ständigen Kaufleuten betrieben.
Cash+Carry und Convenience
Ein solides Wachstum verzeichnet auch das Großver­
brauchergeschäft im EDEKA-Verbund unter der Dachmarke EDEKA C+C großmarkt. Der Gesamt-Außenumsatz der
C+C-Sparte 2012 legte um 3 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro
zu. Neben dem Abholgeschäft mit insgesamt 116 C+CGroßmärkten gewinnt die Belieferung von Großkunden
in allen Regionen eine wachsende Bedeutung – rund
430 Fahrzeuge gewährleisten einen effizienten Lieferservice. Überregional aufgestellte Kunden werden zentral von
der ­EDEKA C+C großmarkt GmbH betreut und erhalten
ihre Waren aus 21 speziell eingerichteten Zustelllägern.
Die im Jahr 2011 umgesetzte Bündelung des Convenience-Geschäfts mit den Einzelhandelsmarken „SPAR“
und „SPAR express“ unter dem Dach der EDEKA C+C
großmarkt GmbH hat der Entwicklung einen zusätzlichen
Schub gegeben. Kompetente und wettbewerbsfähige
Komplettlösungen im Segment Convenience-Shops als
Full-Service-Anbieter wurden im Jahr 2012 unter anderem
durch die Verleihung der Auszeichnung „Shop des Jahres
2012“ in Chemnitz honoriert. Losgelöst von Tankstellen
und Verkehrsknotenpunkten steht dieses Konzept auch in
Bereichen der Hotellerie, Gastronomie und des Caterings
für profitables Wachstum.
Vorreiter Netto Marken-Discount
Die EDEKA-Tochter Netto Marken-Discount hat sich in
den vergangenen Jahren zu einem Innovationstreiber unter
den Topanbietern im Discount-Segment entwickelt. Ein
umfassendes Paket aus Maßnahmen zur Kunden­bindung
sowie umfangreiche Investitionen in Standorte und Sortimente entfalteten im Jahr 2012 ihre positive Wirkung. So
erhöhte sich das Umsatzvolumen auf insgesamt 11,3 Mrd.
Euro, ein nominales Plus von 5,2 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Auf vergleichbarer Fläche lag der Zuwachs bei
3,3 Prozent.
Das Filialnetz umfasste zum Jahresende bundesweit
4.106 Standorte, eine leichte Steigerung zum Vorjahr.
Ein Schwerpunkt des Geschäftsjahres 2012 lag in der
Moder­nisierung und qualitativen Aufwertung bestehender
Flächen. Dazu gehörte auch die Ausstattung zahlreicher
Filialen mit Bake-off-Stationen, mit denen Netto MarkenDiscount der stetig steigenden Nachfrage nach Brot und
Backwaren gerecht wird. Damit einher gehen verschiedene Konzepte, die zum Ziel haben, das Einkaufserlebnis
in den Filialen noch emotionaler zu gestalten. Dazu zählt
die im laufenden Geschäftsjahr gestartete Offensive für
Drogerie-Artikel. Mit über 1.000 Drogerie-Artikeln zum
Discount-Preis nimmt das Unternehmen eine Vorreiterrolle
in seinem Marktsegment ein. Die Aufwertung des Drogeriesortiments durch mehr Angebotsvielfalt, eine attraktivere Warenpräsentation und intensivere Kundenansprache markiert eine umfassende Neuausrichtung in dieser
Waren­gruppe.
Netto Marken-Discount
+ 5,2%
(Nettoumsätze in Mrd. €)
9,94
10,36
10,70
2010
2011
11,30
4,19
2008
16
2009
2012
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Preisträger sind auch Wegbereiter
Verbesserte Kundenbindung – Investitionen in
Standorte und Sortimente tragen dazu bei.
Als kundenorientiertes Unternehmen hat sich Netto MarkenDiscount 2012 das Thema „Kundenservice“ auf die Fahnen
geschrieben. Zum Ausbau der Servicequalität schult das
Unternehmen seine Mitarbeiter kontinuierlich und bietet entsprechende Trainings für die Teams in den Märkten an. Auf
diese Weise setzt Netto in einem nach wie vor intensiven
Wettbewerbsumfeld ein deutliches Signal zur Differenzierung
gegenüber so genannten Hard-Discountern des Lebens­
mittelhandels.
Darüber hinaus beschreitet Netto Marken-Discount auch
in der Onlinekommunikation neue Wege: Im Frühjahr 2012
wurde mit dem Netto-Unternehmensblog ein zeitgemäßes
Instrument für aktiven Kunden-Dialog ins Leben gerufen. Auf
www.netto-blog.de informiert das Unternehmen über ausgewogene Ernährung und liefert spannende Ein­blicke in die
Netto-Welt. In Zeiten, in denen Smartphones der ständige
Begleiter des Menschen sind, bietet N
­ etto M
­ arken-Discount
als erster Discounter im deutschen Lebensmitteleinzel­handel
zudem eine eigene Unternehmens-App mit innovativen
­Zusatzangeboten an. Im F
­ ebruar 2012 zeichnete eine Fachjury des EHI Retail Institute die App mit dem ersten Platz in
der Kategorie „Best Consumer Experience“ aus.
Für den EDEKA-Verbund war 2012 erneut ein Jahr
der Auszeichnungen. Über alle drei Stufen hinweg
gab es preiswürdige Leistungen: Während selbstständige Kaufleute und Regiemärkte mit ihren Serviceangeboten überzeugten, konnten gleichzeitig
die EDEKA-Großhandelsbetriebe, die Hamburger
Zentrale sowie Tochtergesellschaften im Verbund
in den Bereichen IT, Logistik und Nachwuchs­
förderung punkten. Mit ihren exzellenten Resultaten
übernehmen die Preisträger Vorbildfunktionen in der
Branche: Als Wegbereiter neuer Ideen und Konzepte ermöglichen sie uns schon heute einen Blick in
den Lebensmittelhandel von morgen und sorgen für
innovative Impulse in einem ohnehin dynamischen
Wettbewerbsumfeld.
• Supermarkt des Jahres
EDEKA Klein in Bad Honnef und
E center Frauen in Heide
• Süßer Stern
Hieber’s Frische Center in Weil am Rhein und
Marktkauf in Lemgo
• Fleisch-Star
E center Bienemann in Dinslaken
• Seafood-Star
E center in Porta Westfalica
• Beste Frischetheke
Hieber’s Frische Center in Grenzach-Wyhlen
• Beste Weinabteilung
EDEKA Zurheide in Düsseldorf
• Cool Cup
E center Paschmann in Mülheim und
E center Wehrmann in Spenge
• Käse-Star
EDEKA Zurheide in Düsseldorf und
EDEKA Niemerszein in Hamburg
• EDEKA Supercup
EDEKA Hauschildt in Rendsburg, Scheck-In Center
in Frankfurt/Main, EDEKA Paschmann in Mülheim,
E center in Wasserburg, EDEKA Meyer in Neumünster
und Marktkauf in Riedlingen
• Ausbilder des Jahres
EDEKA-Kaufmann Günter Schuler in Zirndorf
• MegaAzubi
Derya Gürbüz von der EDEKABANK
17
Qualität und Vielfalt
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Qualität trifft Vielfalt
Was macht ein gelungenes Einkaufserlebnis aus? Angenehme Atmosphäre, guter Service,
­beste Qualität – vor allem aber ein Mix im Sortiment, der sich an den individuellen ­Wünschen
der Kunden orientiert. EDEKA setzt dabei auf das Zusammenspiel von vier Kernelementen:
bekannte Marken, innovative Eigenmarken, eine Vielzahl beliebter regionaler Erzeugnisse
sowie ein ansprechendes Angebot in den Frischetheken. Vielfalt, Qualität und attraktive Preise
­prägen die Liebe zu Lebensmitteln.
Wachstumsstarke Marken
und Eigenmarken
Wenn es darum geht, täglich neue Einkaufswelten mit Leben
zu füllen, richten sich die EDEKA-Kaufleute zuallererst nach
den lokalen und regionalen Bedürfnissen ihrer Kunden. Dazu
halten sie in ihren Märkten so gut wie alles bereit, was das
Herz begehrt: vom Lieblingsmüsli und der Bio-Milch über
saftige Steaks und frischen Spargel aus der Umgebung bis
hin zum passenden Wein. Sogar die ­richtige Bratpfanne
findet sich im Regal nebenan. Kurz: EDEKA liefert alles aus
einer Hand.
Auch im Geschäftsjahr 2012 wurden die EDEKA-Sortimente, ebenso wie die Erfolgskampagne „Wir ♥ Lebensmittel.“,
kontinuierlich weiterentwickelt. Neues Symbol der Liebe zu
­Lebensmitteln ist seit 2012 das gelbe Herz. Der runde Geburtstag des EDEKA-Eigenmarkenprogramms bescherte den
Kunden exklusive Produktinnovationen und dem EDEKAVerbund einen erfolgreichen Geschäftsverlauf. Der Umsatzanteil der Eigenmarken am Gesamterlös bei ­Lebensmitteln
wuchs im regionalen EDEKA-Einzelhandel im zweistelligen
Bereich auf annähernd 20 Prozent. Eine Dynamik, von der
beide Segmente profitieren: Sowohl Eigen­marken als auch
Markenartikel wuchsen bei EDEKA deutlich stärker als im
Branchen­schnitt.
Kunden verstehen für bessere Sortimente
Basis für ein erfolgreiches Warengeschäft ist zum einen
die genaue Kenntnis der Kunden und ihrer Bedürfnisse.
Daher setzt EDEKA auf umfangreiche Kundenbefragungen, ergänzt durch externe Marktforschungsergeb­nisse.
So kann das Sortiment gezielt auf die Wünsche der Zielgruppen ausgerichtet werden. Ebenso wichtig ist eine
größtmögliche Transparenz über Artikel, Warengruppen
sowie die damit verbundenen Warenströme.
Insbesondere das LUNAR-Programm hat mit Blick auf
das Analysepotenzial im Geschäft mit Markenartikeln und
Eigen­marken auch im Geschäftsjahr 2012 maßgeblich dazu
beigetragen, dass der EDEKA-Verbund hier einen entscheidenden Schritt nach vorn machen konnte.
20
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Markenbotschafter – „Isch kauf EDEKA!“, freute sich
Kaya Yanar zum 100. Jubiläum der EDEKA-Eigenmarken.
Markenartikel – Brückenschlag zwischen
Industrie und Handel
EDEKA ist und bleibt im deutschen Lebensmitteleinzelhandel der bedeutendste Händler für Markenartikel. Die
Vollsortimentsmärkte des Verbunds bieten unverändert die
beste Bühne, wenn es darum geht, die Produkte namhafter
Hersteller buchstäblich ins rechte Licht zu rücken. Der den
EDEKA-Märkten innewohnende kreative Unternehmergeist
sowie ihr ansprechendes, zeitgemäßes Interieur erlauben
die stimmige Gesamtinszenierung hochwertiger Marken.
Die EDEKA-Tochter Netto Marken-Discount punktet ihrerseits im umkämpften Discount-Segment mit einem ausgeprägten Anteil an Markenartikeln.
Ein Beispiel ist die Kooperation mit dem Süßwarenspezialisten Katjes. Mit den exklusiv für EDEKA entwickelten
Granini-Fruchtbonbons für Dich setzen beide Partner erfolgreich neue Impulse in dieser Warengruppe. Die Handels- und Vertriebskompetenz von EDEKA traf dabei auf die
Kernkompetenz des Industriepartners Katjes. Mit für Dich
Katjes Fruchtspaß, vier zusätzlichen Fruchtgummi-­Artikeln,
weiteten beide Unternehmen ihre Zusammenarbeit im
Jahres­verlauf noch einmal aus und stärkten die Kunden im
Einzelhandel. 2013 setzt EDEKA diese Erfolgsgeschichte
mit der Einführung der für Dich Lollis fort.
Um konkrete Produktvorteile für seine Kunden zu generieren, hat der EDEKA-Verbund die Zusammenarbeit mit
Partnerunternehmen auf Industrieseite 2012 weiter verstärkt. Über die Kombination aus Exklusivmarke und Marke
beschreitet EDEKA neue Wege bei der Weiterentwicklung
einzelner Produktkategorien und eröffnet Herstellern so zusätzliche Absatzperspektiven.
21
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Eigenmarken – Impulsgeber
und Wachstumstreiber
Seit 100 Jahren stehen EDEKA-Eigenmarken für verlässliche Qualität zum attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.
Was im Jahr 1912 mit 18 Artikeln wie Malzkaffee oder
Margarine begann, umfasst heute ein Sortiment von rund
3.600 Artikeln, die aus den Regalen der EDEKA-Märkte
nicht mehr wegzudenken sind und eine klare Differenzierung zum Wettbewerb schaffen. Das Eigenmarkensortiment von EDEKA fußt auf einer klaren Architektur: Die
Basismarken GUT&GÜNSTIG und elkos bieten den Verbrauchern Markenqualität zum besten Preis. Die EDEKAProdukte stehen für Differenzierung und heben sich durch
einen klaren Zusatznutzen von vergleichbaren Marken­
artikeln ab. Unter EDEKA Selection finden sich Spezia­
litäten und Delikatessen für höchste Genussansprüche.
Die stetige Weiterentwicklung des Eigenmarkenprogramms
trägt zur klaren Profilierung der EDEKA-Märkte im Wettbewerb bei. Eigenmarken schaffen durch Differenzierung
echte Vielfalt und Kundenbindung. Während im Basis­
Vielfalt, Genuss und Innovation – Eigenmarken von EDEKA
überzeugen durch hochwertige Zutaten und besondere
Rezepturen. Und wenn es ein Produkt noch nicht gibt,
wird es einfach selber gemacht. Dabei helfen auch mal
die Kunden mit, wie beim Eis Cheesy Maple Pie.
22
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Die rund 3.600 Eigenmarkenartikel machen das Sortiment bei EDEKA unverwechselbar.
Premiumsortiment:
Erlesene Qualität und außergewöhnliche Spezialitäten
Differenzierungssortiment
Gehobenes Sortiment:
Extraklasse in Qualität und
Preis – durch ausgewählte
Zutaten, einzigartige Rezepturen und eine sorgfältige
Herstellung
Basissortiment:
Hervorragende Markenqualität zum besten Preis
Basissortiment
Lebensmittel inkl. Drogerie
sortiment mit Markenartikelqualität dem anhaltenden Preis­
wettbewerb in Deutschland Rechnung getragen wird, bestechen insbesondere die Produkte mit dem EDEKA-Logo
in ihrer jeweiligen Kategorie durch außer­gewöhn­liche Quali­
täten und innovative Rezepturen.
Mit ihrem hohen Genusswert nehmen die EDEKA-Artikel
im Markt vielfach eine Vorreiterrolle ein. Um das Sortiment kontinuierlich aufzuwerten, investiert der Verbund
verstärkt in die Entwicklung von Innovationen. In diesem
Zuge wurde auch die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik
und Verpackung in Freising weiter ausgebaut. Jüngstes
Beispiel ist die Entwicklung der Wurstsortimente unter
der Marke EDEKA Omega3, für die es erstmals gelang,
die natürlichen, hochkonzentrierten Omega-3-Fettsäuren
nutzbar zu machen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Jahres lag auf dem Ausbau
der EDEKA Bio-Linie – auch hier mit dem klaren Fokus
auf „Genuss“. Alle Produkte wurden qualitativ überarbeitet und entsprechen besten Fachhandelswaren aus dem
Bio-Supermarkt. Traditionelle Bestseller wurden um zeitgemäße Produktneuheiten ergänzt – wie beispielsweise
Nonfood
die veganen soYes-Produkte für die wachsende Zielgruppe vegetarisch lebender Menschen. Aktuell umfasst das
EDEKA Bio-Sortiment rund 200 Artikel.
„Grün“ bleibt Trend – und dies gilt nicht allein für Lebensmittel. Immer mehr umwelt- und gesundheitsbewusste
Kunden achten auch bei Drogeriewaren auf Herstellungsverfahren und Inhaltsstoffe. Unter der Exklusivmarke
aloive hat EDEKA im November 2012 im Bereich zertifizierte Naturkosmetik eine neue Pflegeserie mit 14 Artikeln
auf den Markt gebracht. Die Marke, die bei EDEKA ebenso wie bei Netto Marken-Discount erhältlich ist, überzeugt
durch die Kombination von Aloe Vera und Olive aus ökologischem Anbau und den Verzicht auf synthetische Duft-,
Farb- und Konservierungsstoffe.
Nonfood weiter aufgewertet
Zusätzliche Umsatzpotenziale erschließt sich der Verbund
über den kontinuierlichen Ausbau des Nonfood-Sortiments.
Dabei setzt EDEKA – analog zum Food-Geschäft – auf ein
qualitativ und preislich klar strukturiertes Sortiments­profil.
Neben bekannten Markenartikeln gewinnen besonders die
23
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Eigenmarken zunehmend an Bedeutung. Sie geben die
Möglichkeit zur Differenzierung und setzen gezielte Kauf­
impulse im Markt. Das Spektrum reicht vom Basissortiment wie GUT&GÜNSTIG-Haushaltsartikeln über hochwer­
tige EDEKA-Produkte, etwa wie die Küchenwerkzeuge der
Marke EDEKA zuhause, bis hin zu Textilien der Marken
DRIFTER und JUST FOR YOU.
Gesicherte Qualität
Die Qualität und Sicherheit aller Produkte hat für ­EDEKA
oberste Priorität. Das gilt für die Eigenmarken ­ebenso wie
für die regionalen Frischesortimente. Sämtliche Eigen­
marken­artikel werden durch ein umfangreiches Qualitäts­
managementsystem abgesichert. Die Maßnahmen umfassen alle Stufen der Prozesskette – von den Erzeugern
und Lieferanten über den Großhandel bis in die Regale des
Einzel­handels. Für alle Artikel gibt EDEKA klar definierte
Qualitätskriterien vor. Auf dieser Basis prüfen die EDEKAQualitätsmanager über unabhängige Laboranalysen und
in­terne Verkostungen systematisch, ob gleichbleibend hohe
Qualitäten geliefert werden. Alle Maßnahmen werden regel­
mäßig weiter­entwickelt und optimiert.
Regionale Kompetenz
Insgesamt wurde das Category Management im NonfoodSegment im vergangenen Jahr durch ein flexibles ModulKonzept optimiert, welches sich auf die unterschiedlichen
Markttypen und Flächen innerhalb des EDEKA-Verbunds
zuschneiden lässt. Durch die Einführung einer neuen und
durchgängigen Warenwirtschaftslösung im Jahr 2012 besteht künftig zudem die Möglichkeit, eingehende Sortiments- und Lieferantenanalysen in diesem Segment zu
erstellen.
Ganzheitlicher Ansatz
Im zurückliegenden Geschäftsjahr markierte die im August
2012 zur strategischen Partnerschaft ausgeweitete Kooperation zwischen EDEKA und dem WWF Deutschland eine
wegweisende Weichenstellung in Sachen nachhaltiger
Sortimentspolitik. Sie verfolgt das Ziel, den ökologischen
Fußabdruck von EDEKA – insbesondere bei Produktion,
Transport und Vertrieb von Lebensmitteln – nachhaltig zu
reduzieren. Im ersten Schritt werden alle Eigenmarken in
dieser Hinsicht auf den Prüfstand gestellt. Bis Ende des
Jahres 2012 waren bereits mehr als 200 Artikel für das
Panda-Logo des WWF freigegeben. Sie erfüllen damit besonders strenge ökologische Anforderungen, sind entsprechend den Kriterien unabhängiger Prüforganisationen zertifiziert und geben den Kunden eine sichtbare Orientierung
beim Einkauf von nachhaltiger produzierten Lebensmitteln.
24
Die Nachfrage nach regional erzeugten und verarbeiteten
Lebensmitteln steigt seit Jahren. Der EDEKA-Verbund zählt
in Deutschland von jeher zu den führenden Vermarktern
regio­
naler Produkte. Diese Tradition beruht nicht zuletzt
auf der genossenschaftlichen Struktur des Verbunds. Die
mehr als 4.000 selbstständigen EDEKA-Kaufleute beziehen traditionell viele Produkte aus der Nähe, insbesondere
­frische Produkte wie saisonales Obst und Gemüse, Fleisch
und Wurst, Eier, Milch und Milchprodukte, Brot und Backwaren oder Brotaufstriche. Dabei werden sie aktiv von den
sieben Großhandelsbetrieben unterstützt, die ihre regionaltypischen Markenprogramme auch im Geschäftsjahr 2012
weiter ausgebaut haben. Zu den bekanntesten Programmen gehören Unsere Heimat (EDEKA Südwest, Hessenring
und Nord), Gutfleisch (EDEKA Nord), Bauerngut (­EDEKA
Minden-Hannover), Mein Land (EDEKA Rhein-Ruhr) oder
Unser Hof (EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen). In
diesem Rahmen arbeitet EDEKA eng mit mittelständischen
Erzeugerbetrieben zusammen und gibt ihnen somit die
Chance, gemeinsam mit EDEKA zu wachsen. Auch Netto
Marken-Discount profiliert sich im Discount-Wettbewerb
mit einem besonders hohen Anteil regionaler Produkte.
Generelles Anliegen von EDEKA ist es, die Transparenz und
Glaubwürdigkeit regionaler Produkte zu fördern. Daher begleitet der EDEKA-Verbund seit Januar 2013 auch die Testphase für die Entwicklung eines so genannten „Regionalfensters“ durch das Bundesverbraucherschutzministerium
und bringt seine Erfahrungen mit ein.
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Kaya Yanar wurde ein sympathischer Markenbotschafter
für EDEKA gewonnen. Sein Satz „Isch kauf EDEKA!“ aus
dem TV-Spot zum Jubiläum ist zum geflügelten Wort geworden. Parallel lud das interaktive Online-Gewinnspiel
„Was ♥ Sie?“ zum Mitmachen ein: Hier konnten die Kunden
mit kreativen Fotos zeigen, welche Lebensmittel sie besonders lieben und über die EDEKA-Website, die FacebookSeite und via App hochladen. Die zehn originellsten Motive
wurden mit den Siegern von professionellen Fotografen
neu in Szene gesetzt und waren im März 2013 bundesweit
an frequenzstarken Plätzen auf Großflächenplakaten zu
­sehen.
Unter dem Dach der „Was ♥ Sie?“-Aktion nutzte EDEKA
erstmals auch die Kommunikationsplattform Facebook für
eine so genannte Crowdsourcing-Aktion: Hier hatten die
Kunden die Chance, mithilfe eines „Eis-Konfigurators“ ihr
eigenes Lieblingseis zu kreieren. Mehr als 18.000 Kombinationen wurden eingereicht und im Online-Voting bewertet. Aus der Auswahl der beliebtesten sieben Sorten suchte
eine Fachjury das Siegereis „Cheesy Maple Pie“ aus, das
ab Frühjahr 2013 exklusiv in den Kühltruhen der EDEKAMärkte zu finden ist.
Ein beherzter Schritt nach vorn
Das moderne und sympathische Image der Unternehmensmarke EDEKA wird zu einem hohen Anteil von der Kam­
pagne „Wir ♥ Lebensmittel.“ geprägt. Sieben Jahre nach
ihrer Einführung ist die Kampagne nun im Sommer 2012
deutlich weiterentwickelt worden. Die sichtbarste Veränderung: EDEKA zeigt Herz. Das neue, leuchtend gelbe KeyVisual mit hohem Wiedererkennungswert zieht sich seither
als zentrales Element durch das Corporate Design von
EDEKA: von der klassischen TV- und Print-Kommunikation
über Online-Banner bis hin zur Ausstattung der EDEKAMärkte.
Zielsetzung des neuen Kampagnenansatzes ist eine
360-Grad-Kommunikation, die alle Marketingkanäle wirksam miteinander verknüpft. Parallel soll der Dialog mit den
Kunden ausgebaut werden – beispielsweise über die Einbindung von Social Media. Wie das funktionieren kann,
wurde gleich mit dem ersten großen Meilenstein demonstriert: der Jubiläumskampagne zum 100. Geburtstag der
EDEKA-­
Eigenmarken. Mit dem bekannten TV-Comedian
„Was ♥ Sie?“, fragte EDEKA ihre Kunden.
Die Siegermotive inszenierten Profifotografen neu.
25
Effizienz und Innovation
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
EDEKA steht für Effizienz und Innovation
In Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche, Herausforderungen und zunehmenden Kostendrucks
bestätigt sich einmal mehr: Investitionen in effiziente Logistikprozesse, durchgängige IT-Strukturen und leistungsfähige Produktionsbetriebe sind entscheidende Erfolgsfaktoren im wett­
bewerbsintensiven Lebensmittelhandel. Zusammen mit einer überzeugenden Vertriebsleistung
macht sich der EDEKA-Verbund fit für die Herausforderungen der Zukunft.
Flexible Konzepte für präzise Logistik
Das Logistiknetz des EDEKA-Verbunds wird, zugeschnitten auf die Anforderungen der Kaufleute und ihre Märkte,
stetig weiterentwickelt. Dabei umfasst die Optimierung der
Logistikstrukturen die gesamte Prozesskette rückwärts:
von den Kassen des Einzelhandels über die Lagerstandorte
der Großhandlungen bis zurück zu den Produktionsbetrieben des Lieferanten. Die bedarfsgerechte Auslieferung aller
Waren basiert auf einem dezentral organisierten Netzwerk
aus bundesweit derzeit 36 Logistikzentren für den regiona-
len EDEKA-Einzelhandel, hinzu kommen 18 Lagerstandorte
von Netto Marken-Discount.
Im Geschäftsjahr 2012 haben zahlreiche Projekte dazu beigetragen, die Effizienz der logistischen Abläufe zu steigern.
In nahezu allen Regionen wurden bestehende Logistikzentren modernisiert und neue Standorte entwickelt. Auch die
zentrale Beschaffungslogistik trägt durch Bündelung von
Transporten und Konzentration auf leistungsfähige Dienstleister zur besseren Auslastung aller LKWs und damit auch
einer Verringerung des CO2 -Ausstoßes bei.
Sie versorgen den EDEKA-Einzelhandel
über z­ ukunftsorientierte Logistikkonzepte
mit hoch­wertigen Lebensmitteln.
1
EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH, Neumünster
2
EDEKA Minden-Hannover Stiftung & Co. KG, Minden
3
EDEKA Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH, Moers
4
EDEKA Handelsgesellschaft Hessenring mbH, Melsungen
5
EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen
Stiftung & Co. KG, Rottendorf
6
EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH, Offenburg
7
EDEKA Handelsgesellschaft Südbayern mbH, Gaimersheim
1
2
3
28
4
5
6
7
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Effizienter Fuhrpark – ein Schlüsselaspekt
zur Verringerung von CO2 -Emissionen.
In der EDEKA-Region Minden-Hannover waren bereits
Ende 2011 die Standorte Freienbrink und Mittenwalde im
Raum Berlin-Brandenburg nach Erweiterung wieder ans
Netz gegangen. Weitere Kapazitätssteigerungen werden
im Jahresverlauf 2013 durch den Ausbau der Warenlager
Landsberg und Osterweddingen erreicht. Darüber hinaus
folgen in den kommenden zwei Jahren die Fertigstellung
des Neubaus am Standort Lauenau sowie des Ausbaus
im oldenburgischen Wiefelstede.
Im Oktober 2012 startete der Ausbau des Standortes
Zarrentin in Mecklenburg-Vorpommern. Das Lager der
EDEKA Nord wird um 16.000 Quadratmeter erweitert,
einschließlich eines modernen automatischen Kommissionierlagers. Zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres
2013 hat das neue hoch automatisierte Zentrallager der
EDEKA Südbayern in Landsberg am Lech seinen Betrieb
aufgenommen. Das Investitionsvolumen betrug knapp
130 Mio. Euro. Von der verstärkten Bündelung von Waren­
strömen profitiert vor allem der selbstständige EDEKAEinzelhandel in der Region. Im März 2013 erfolgte der
Spatenstich für ein neues Regionallager der EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen im sächsischen Berbersdorf.
Die EDEKA Hessenring hat die Realisierung des künf­tigen
Zentrallagers in Straußfurt (Thüringen) gestartet.
Auch Netto Marken-Discount passt sein Logistiknetz kontinuierlich den Anforderungen des Marktes an. Insgesamt
werden die Filialen von bundesweit 18 Lagerstandorten
beliefert. Dazu gehört seit Oktober 2012 das neue Lager
im ostwestfälischen Bad Wünnenberg, aus dem künftig
bis zu 250 Filialen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und
Niedersachsen angesteuert werden. Für das laufende Geschäftsjahr steht zudem die Planung eines neuen Logis­tik­
zentrums in Mühldorf am Inn auf der Agenda.
29
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Neue Technologien – intelligente Waagen oder die EDEKA-App auf dem
Smartphone machen den Einkauf heute noch bequemer.
LUNAR-Lösungen für alle Verbundstufen
Neben der stetigen Weiterentwicklung dezentraler und einzelhandelsnaher Logistikstrukturen sind es insbesondere
transparente und durchgängige Warenwirtschaftsprozesse
sowie innovative IT-Technologien, die zur Effizienzsteigerung innerhalb des EDEKA-Verbunds beitragen. Als eines
der umfassendsten Projekte seiner Art im europäischen
Handel schafft das LUNAR-Programm über alle drei Handelsstufen hinweg durchgängige IT- und Warenwirtschaftssysteme. Mittlerweile lassen sich Artikelinformationen von
annähernd 5.000 Lieferanten des EDEKA-Verbunds elek­
tronisch analysieren.
Koordiniert wird die Umsetzung dieses branchenweit einzigartigen Programms von der Lunar GmbH als Tochtergesellschaft der EDEKA-Zentrale. Bis Ende 2012 wurden die
geplanten IT-Produkte des LUNAR-Programms plan­gemäß
für alle drei Handelsstufen des Verbunds – EDEKA-­Zentrale,
Großhandlungen und Kaufleute – bereitgestellt.
Innerhalb der EDEKA-Zentrale und ihrer angeschlossenen
Unternehmen wurde, nach den Bereichen Stammdaten
und Zentralregulierung sowie den EDEKA Fruchtkontoren,
im Geschäftsjahr 2012 auch die EDEKA Nonfood-CM auf
die integrierte LUNAR-Lösung umgestellt. Das auf der
­EDEKA-Warengruppenstruktur basierende neu entwickelte
Kategorie-Berichtswesen sorgt für die intelligente Verknüpfung interner und externer Marktdaten. In Verbindung mit
den zusätzlichen Daten aus der Zentralregulierung und dem
30
Einzelhandel wird das Analysepotenzial damit erheblich
ausgeweitet. Das ermöglicht es, die Zusammenarbeit mit
Lieferanten und die Sortimentsplanung deutlich effizienter
zu gestalten.
Auf der Großhandelsebene kommt LUNAR mittlerweile in
den vier Regionen Südwest, Nordbayern-Sachsen-Thüringen, Südbayern und Nord zum Einsatz. Mit der Vorbereitung des Rollouts in die Regionen Minden-Hannover und
Rhein-Ruhr wurde begonnen.
Für die selbstständigen EDEKA-Kaufleute bringt die ­LUNAREinzelhandelslösung in den ersten Märkten in der Region
Südwest und seit 2012 auch in Nordbayern-Sachsen-Thüringen Vorteile. Sie soll künftig die Kaufleute bei zentralen
Aspekten der Unternehmensführung und Sortiments­
ge­
stal­tung unterstützen. Alle Peripheriegeräte sind inte­griert,
das vereinfacht zahlreiche Prozesse des Tagesgeschäfts –
von der automatischen Disposition über die W
­ arenan­nahme
bis hin zur Etikettierung am Regal. Tagesaktuell stehen den
Kaufleuten die wirtschaftlichen Kennzahlen ihrer Märkte
konsolidiert zur Verfügung; so können sie jederzeit auf detaillierte Analysen etwa zur Entwicklung der Absatzzahlen
oder Warenbestände zugreifen.
Für das Jahr 2013 steht der Rollout der Einzelhandelslösung
in weiteren Märkten und EDEKA-Regionen auf der Agenda.
In der Region Minden-Hannover wird 2013 nicht nur die
Großhandelslösung, sondern auch eine neue Plattform zur
Steuerung der logistischen Prozesse an den Start gehen.
Eigene Produktion für Qualität
und Sicherheit
Von der Beschaffung über die Produktion und Verarbeitung bis zur Auslieferung an den EDEKA-Einzelhandel:
Der EDEKA-Verbund kontrolliert und steuert über eigene,
regionale Produktionsstätten die gesamte Prozesskette.
Auf diese Weise erfüllt der Verbund gerade im sensiblen
Frischesegment zuverlässig den unverändert ausgeprägwunsch nach bester Qualität und höchster
ten Kunden­
Lebensmittel­
sicherheit. Die hauseigene Produktion von
Fleisch- und Wurst-, von Brot- und Backwaren sowie der
zum Teil exklusive Vertragsanbau im Obst- und Gemüsesortiment verleihen EDEKA darüber hinaus die notwendige
Unabhängigkeit, um flexibel auf veränderte Marktbedingungen einzugehen.
Fleischwerke setzen auf Tradition
und Technologie
Fleisch- und Wurstspezialitäten aus den ­Frischetheken sind
wichtige Kundenmagneten in den Märkten und ­
ma­
chen
das EDEKA-Sortimentsprofil unverwechselbar. Die insge­
samt 15 eigenen Fleischwerke im Verbund, geführt von den
sieben Großhandelsbetrieben, produzieren im Rahmen
ihrer regionalen Markenfleisch-Programme eine Vielzahl
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
hoch­
wer­
tiger Erzeugnisse. Sie vereinigen so traditionelles Handwerk mit modernsten Technologien. Das Angebot der Unternehmen Südwest Fleisch (EDEKA Südwest),
Bauer­ngut (EDEKA Minden-Hannover), Fleischhof Rasting
(­EDEKA Rhein-Ruhr), Gutfleisch (EDEKA Nord), Franken-Gut
(­
EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen), Südbayerische
Fleisch­waren (EDEKA Südbayern) und Hessen­gut (EDEKA
Hessen­ring) orientiert sich dabei stets an den Vorlieben der
Kunden jeder Region und somit am konkreten Bedarf des
EDEKA-Einzelhandels.
Neuester Trend und bestes Beispiel hoher handwerk­
licher Kunst: das Steak Nº1. „Dry Aged“ heißt das althergebrachte Reifungsverfahren dieses Rindfleisches. Ein
Klassiker, der, wiederentdeckt und kultiviert von EDEKA,
heute in mehreren Regionen angeboten wird. Als echte
Innovation im Wurstsortiment gilt die neue Linie EDEKA
Omega3. Das Fraunhofer-Institut hat dazu ein patentiertes Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, hochkonzentrierte, lang­
kettige Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl
zu isolieren und zu ummanteln. Alle derzeit am Markt befindlichen pflanzlichen Omega-3-Produkte setzen deutlich
weniger wirksames pflanzliches Omega 3 ein. Produziert
in den EDEKA-Fleischwerken, sind seit April des ­aktuellen
Geschäfts­jahres neun EDEKA Omega3-Wurstsorten mit
den wert­vollen Fettsäuren exklusiv in den EDEKA-­Märkten
er­hältlich.
Z
4
Das Besondere
trägt einen Namen.
31
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Zu den größten Anbietern zählt die Schäfer’s Brot- und
Kuchen-Spezialitäten GmbH (EDEKA Minden-Hannover).
Ihre rund 870 Filialen werden mit dem laufenden Geschäftsjahr sukzessive in die Hände privater Betreiber, darunter zahlreiche EDEKA-Kaufleute, überführt. Mit diesem
Schritt konzentriert sich das Unternehmen auf seine Kernkompetenz – die Herstellung von Backwaren. Die Bäcke­rei
K&U der EDEKA Südwest beliefert insgesamt 800 eigene
Backshops. Zu den weiteren regionalen Anbietern zählen
bei der EDEKA Rhein-Ruhr die Bäckerei Büsch sowie die
Backstube Wünsche in der EDEKA-Region Süd­
bayern
oder auch Dallmeyers Backhus im Einzugsgebiet der
­EDEKA Nord.
Fruchtkontor erhöht Vermarktungsvolumen
Regionales Handwerk – die Herstellung von
frischem Brot und Backwaren für EDEKA.
Der verbundweite Einkauf von Obst, Gemüse und Blumen
wird durch das EDEKA Fruchtkontor gesteuert. Mit insgesamt sechs Standorten in Deutschland, Holland und
­Spanien gehört es europaweit zu den größten Vermarktern in diesem Segment. Durch langjährige Partnerschaften, zum Teil im Vertragsanbau, zu regional, national und
inter­
national ausgewählten Produzenten – ohne Einbindung von Zwischen­händlern – sichert das Fruchtkontor
den Abnehmern im Verbund gleichbleibend hohe Quali­
täten bei gleichzeitig attraktiven Preisen.
Im Geschäftsjahr 2012 behauptete das Fruchtkontor seine
starke Marktposition. Mit 1,8 Mrd. Euro nahm die Umsatzentwicklung einen stabilen Verlauf. Bereinigt um interne
Verrechnungseffekte wurde ein deutliches Umsatzplus
von 8,6 Prozent verzeichnet.
Backshops stärken das Einkaufserlebnis
Frisches Brot und Kuchen sowie beliebtes Saisongebäck
zu den Fest- und Feiertagen produzieren die 17 regionalen Großbäckereien für den Einzelhandel im EDEKAVerbund. Die dazugehörigen Verkaufsstellen, häufig mit
angeschlossenen Cafés, sind nach dem „Shop-in-Shop“Prinzip fester Bestandteil moderner EDEKA-Märkte. Das
Gastro-Angebot wertet die Einkaufsstätten insgesamt auf
und sorgt für zusätzliche Frequenz. Vor diesem Hintergrund entwickelten sich die regionalen Backwarenhändler
im EDEKA-Verbund 2012 erneut positiv: Sie erwirtschafteten Erlöse in Höhe von 716 Mio. Euro – ein Zuwachs von
4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
32
Nettoumsätze in Mrd. €
1,9
1,7
1,8
1,5
1,3
2008
2009
2010
2011
2012
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Ein Schwerpunkt der Sortimentsarbeit im Jahr 2012 lag
auf der Erschließung der Potenziale im Blumengeschäft für
den EDEKA-Einzelhandel. Bereits im Frühjahr erweiterte
EDEKA ihr Schnittblumensortiment erfolgreich um fair gehandelte Rosen aus Äthiopien. Das unabhängige FairtradeSiegel gewährleistet, dass die Rosen unter sozial verantwortlichen Bedingungen angebaut und geerntet wurden.
Auch die neuen, auf die Bedürfnisse des Einzelhandels zugeschnittenen Konzepte für Topfpflanzen überzeugten die
Kunden auf ganzer Linie.
Mit seinen attraktiven Eigenmarken in allen Preislagen
setzt das EDEKA Fruchtkontor immer wieder Akzente im
Markt. Zielsetzung für das laufende Geschäftsjahr ist es,
die Eigenmarkenstruktur im Obst- und Gemüsesegment im
Sinne der ganzheitlichen EDEKA-Eigenmarkenstrategie zu
optimieren und damit einen nachvollziehbaren Mehrwert für die Kunden zu schaffen.
Auch im Geschäftsjahr 2012 baute das EDEKA Weinkontor
seine exklusiv für EDEKA produzierten Linien gezielt weiter aus. Die bereits im Vorjahr eingeleitete Neuaufstellung
des deutschen Weinsortiments – unter anderem mit dem
klaren Markenabsender „Rheinberg-Kellerei“ – stieß auf
positive Resonanz bei Kaufleuten und Kunden. Neu eingeführt wurde unter anderem die Linie Via al Castello mit
Weinen aus drei der bedeutendsten Anbaugebiete Nord­
italiens. Die durchgängig hohe Qualität der Weine aus dem
­EDEKA-Sortiment wurde im Herbst 2012 erneut von den
Juroren des renommierten Wettbewerbs Mundus Vini mit
goldenen und silbernen Medaillen bestätigt.
EDEKA baut Fruchtsaftkompetenz aus
Weinkontor stärkt Exklusivsortimente
Auch im Segment der Weine und Spirituosen baute E
­ DEKA
im Geschäftsjahr 2012 ihre Marktposition aus. Im Vergleich
zum Vorjahr verbuchte das EDEKA Weinkontor einen Umsatzzuwachs von 6,8 Prozent auf 232 Mio. Euro. Das Weinkontor verantwortet die Beschaffung und Vermarktung von
nationalen und internationalen Weinen und Sekten für den
gesamten EDEKA-Verbund. Zum Sortiment gehören rund
500 Weine aus 20 Ländern. Mit der Rheinberg-Kellerei in
Bingen betreibt das Weinkontor die zweitgrößte Kellerei in
Deutschland. Hier werden Weine und Sekte aus Deutschland, dem europäischen Ausland und Übersee auf dem
Stand modernster Technik abgefüllt, gelagert und distri­
buiert.
Mit der Übernahme von fünf Standorten der ELRO-Gruppe
im Januar des laufenden Jahres hat EDEKA seine Kompetenz auch im Segment Fruchtsaft deutlich gestärkt. Die beiden Produktionsstätten in Rostock und Rötha bei Leipzig
mit angeschlossener Logistik, eine Bio-Obstplantage bei
Rostock und ein Apfel-Presswerk im polnischen Grójec bei
Warschau werden im Jahresverlauf 2013 unter dem neuen Dach der Sonnländer Holding in den EDEKA-Verbund
integriert. Die geschlossene Wertschöpfungskette von der
Herstellung der Rohstoffe bis zum Verkaufsregal ermöglicht
es, die Qualität auf allen Stufen lückenlos zu kontrollieren
und jederzeit flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren.
33
Verantwortung
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Verantwortung übernehmen
Drei Elemente, eine Strategie. Zielsetzung aller Aktivitäten des EDEKA-Verbunds für nachhaltiges
Handeln ist die ausgewogene Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen
Aspekten. Inhaltlich geprägt werden sie durch ressourcenschonende Sortimentspolitik, die
Planung klimafreundlicher Infrastruktur, gesellschaftliches Engagement sowie kontinuierliche
Wertschätzung und Förderung aller EDEKA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Sortimente für die Zukunft
Die im Jahr 2009 gestartete Kooperation zwischen EDEKA
und dem WWF Deutschland ist im Juni 2012 zur strategischen Partnerschaft ausgeweitet worden – das ist in dieser
Form einzigartig im deutschen Lebensmittelhandel. Zielsetzung ist es, den ökologischen Fußabdruck von EDEKA
durch gezielte und intensivierte Schonung natürlicher Ressourcen spürbar zu reduzieren. Eine Reihe von Maßnahmen
werden hierzu entlang der gesamten Prozesskette verfolgt:
Der Ausbau des Angebots umweltverträglicherer Produkte
spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit Erweiterung der Zusammenarbeit wurde im zurückliegenden Geschäftsjahr eine
umfassende Bestandsaufnahme und Risikoanalyse aller
Artikel des Eigenmarkenprogramms begonnen.
Auch die Kommunikation wird seither noch transparenter
gestaltet, um die Wertigkeit von Ressourcen sowie Lebensmitteln selbst verstärkt ins Bewusstsein der Menschen zu
rücken. So ist es beispielsweise im Rahmen einer gemeinsamen Sammelbild-Aktion im Sommer 2012 gelungen, viele
Verbraucher auf Umweltthemen aufmerksam zu machen
und für nachhaltigen Konsum zu interessieren. In einer
bundesweit verteilten Broschüre wurden Bio-Produkte und
deren Vorteile durch eine umweltschonendere Erzeugung
sowie die breite Auswahl an EDEKA-Eigenmarkenprodukten unter der Marke EDEKA Bio dargestellt. Die klare Kennzeichnung nachhaltigerer Alternativen im Sortiment wird
künftig dazu beitragen, die Orientierung für Kunden beim
Einkauf in ihrem EDEKA-Markt weiter zu verbessern.
36
Im Rahmen dieses ganzheitlichen Kooperationsansatzes
wurden sieben thematische Schwerpunkte identifiziert, die
weitreichende Bedeutung für die Gestaltung zunehmend
nachhaltiger Eigenmarkensortimente haben und somit unmittelbar zum Schutz der Umwelt beitragen.
• Fisch und Meeresfrüchte – Seit 2009 engagieren sich
die Partner gegen die Überfischung der Weltmeere. EDEKA
wird das Ziel, die Fischsortimente bis zum Jahr 2015 zu 100
Prozent auf nachhaltige Quellen umzustellen, konsequent
weiterverfolgen, um Fisch in seiner Vielfalt als wertvolles
und beliebtes Nahrungsmittel zu sichern. Zu Beginn des
Jahres 2012 zog EDEKA die erste positive Bilanz: Zu den
erreichten Meilensteinen gehören hier beispielsweise die
Auslistung vom Aussterben bedrohter Fischarten wie Aal,
Hai, Rochen und Wildstör sowie die Ausweitung des MSCund Bio-Fischsortiments. Bereits 76 Prozent der EDEKAFischeigenmarken werden aktuell aus nachhaltigen Quellen bezogen, im Wildfisch-Bereich sind es 87 Prozent. Der
EDEKA-Verbund wird kontinuierlich am Thema nachhaltige
Fischerei arbeiten und sich im Zuge dessen auch weiterhin
schwierigen Teilaspekten wie „Thunfisch“ und „Garnelen“
widmen.
• Holz/Papier/Tissue – Der Rohstoff Holz steckt in vielen
Artikeln des täglichen Bedarfs – vom Papiertaschentuch
bis zur Filtertüte. Um aktiv zum Schutz der Wälder als wertvolle Ökosysteme beizutragen, werden alle EDEKA-Eigenmarkenprodukte dieses Warensegments bis Ende 2015 zu
100 Prozent auf nachhaltigere Alternativen umgestellt.
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
EDEKA UND WWF
SIND PARTNER FÜR
NACHHALTIGKEIT
Für Mensch und Natur – EDEKA verfolgt einen
ganzheitlichen Ansatz für mehr Nachhaltigkeit.
• Palmöl – Für das Anlegen von Ölpalmenplantagen werden in großem Umfang tropische Wälder gerodet. Daraus
resultieren zusätzliche Treibhausgasemissionen – und
gleichzeitig wird die wertvolle CO2 -Aufnahmekapazität der
globalen Wälder weiter reduziert. EDEKA und der WWF
setzen sich dafür ein, dass Palmöl nicht nur wirtschaftlich,
sondern auch ökologisch und sozial verträglicher erzeugt
wird. Für die Eigenmarkenprodukte wird Palmöl bis Ende
2013 ausschließlich aus zertifiziert nachhaltigeren Quellen
stammen.
• Soja – Der überwiegende Teil der Sojaproduktion wird zu
Futtermitteln verarbeitet und spielt somit eine zentrale Rolle
bei der Erzeugung von Fleisch, Milch und ­Eiern – Produkte
mit weltweit steigender Nachfrage. Um Anbau­flächen für
den wachsenden Sojabedarf zu schaffen, werden Wälder
abgeholzt. Das Schwinden dieses Lebensraums von Tieren
und Pflanzen gefährdet die Artenvielfalt und hat negative
Folgen für das Klima. ­EDEKA strebt an, für die Produktion
ihrer Eigenmarken auf heimische Futter­mittel für Schweine,
Rinder und Geflügel oder auf zertifiziert verantwortungsvolleres und gentechnikfreies Soja zurückzugreifen.
37
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
• Bio-Produkte – EDEKA und der WWF sind auch Partner zur Förderung von Bio-Produkten. EDEKA bietet unter
der Eigenmarke EDEKA Bio bereits eine große Auswahl an
Erzeugnissen aus kontrolliert ökologischem Anbau an und
wird das Angebot weiter ausbauen. EDEKA Bio-Eigen­
markenprodukte entsprechen mindestens den strengen
Richt­
linien der EU-Bio-Verordnung. Teilweise gehen die
Produktanforderungen sogar darüber hinaus und berück­
sichtigen die Maßgaben ökologischer Anbauverbände wie
z. B. Natur­land oder Bioland. Alle Produkte tragen daher
das EU-Bio-Siegel und gegebenenfalls auch das eines bestimmten Verbandes. Bevor ein EDEKA Bio-Eigenmarken­
produkt mit dem „Panda“ des WWF versehen werden kann,
analysiert die Umweltschutzorganisation zusätzlich mög­
liche Risiken in den Bereichen Süßwasser und Soziales.
• Süßwasser – In Deutschland benötigt jeder Mensch etwa
120 Liter Wasser pro Tag, etwa zum Waschen oder Trinken.
Werden die von uns täglich konsumierten Produkte in diese
Rechnung mit einbezogen, sind es sogar 5.000 Liter. Dabei
sind lediglich zwei Prozent am gesamten Wasserbestand
unseres Planeten trinkbares Süßwasser, von dem wiederum nur ein Drittel für den Menschen nutzbar ist. Mit dem
Verbrauch von Wasser für die Herstellung von bestimmten Produkten gehen vor Ort häufig spezifische Wasser­­
risiken einher. Gemeinsam mit dem WWF hat sich ­EDEKA
zum Ziel gesetzt, das Wasserrisiko bei a
­usgewählten
­Eigen­markenprodukten sowie -produktgruppen zu analysieren und zu reduzieren.
• Klima – Eines der zentralen Themen nachhaltigen Handelns ist die strukturelle und kontinuierliche Vermeidung
von Treibhausgas-Emissionen und die Reduzierung des
Energieverbrauchs. Bereits heute setzt EDEKA auf eine
energieeffizientere Ausstattung der Märkte, die Nutzung
regenerativer Energien oder den Einsatz moderner LKWFlotten. Für eine strategische Umsetzung und Planung
von Maßnahmen erstellt die EDEKA ein Treibhausgas- und
Energieverbrauchsinventar. Auf dieser Basis werden dem
kurz-, mittel- und langfristigen Klimaschutz entsprechende
Strategien und Aktivitäten entwickelt und zusätzliche Einsparpotenziale identifiziert. Darüber hinaus wird ein solcher
Treibhausgas-Fußabdruck für den gesamten Lebensweg
ausgewählter Artikel und Produktgruppen des EDEKA-­
Eigenmarkenprogramms ermittelt und sichtbar gemacht,
um Einsparmöglichkeiten strukturiert zu erkennen und umzusetzen.
Im Geschäftsjahr 2012 fiel im Hinblick auf die genannten
Themenschwerpunkte der Startschuss für die umfassende
Analyse von und Arbeit an allen Eigenmarkenprodukten.
Alle Artikel, die vom WWF anerkannte, definierte ökologische Standards erfüllen und entsprechend den Kriterien
unabhängiger Prüforganisationen zertifiziert sind, werden
künftig zur besseren Orientierung zusätzlich den „­Panda“
des WWF tragen. Zum Jahresende summierte sich ihre
Zahl bereits auf 206 – Tendenz steigend.
Bessere Orientierung – Eigenmarken, die vom WWF
anerkannte ökologische Standards erfüllen und
­zertifiziert sind, tragen das WWF-Logo: den Panda.
38
Vorwort
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Hoher Besuch bei jungem Gemüse – Bundesministerin Schröder
zu Gast in einer Berliner Kindertagesstätte.
Engagement auf drei Stufen
Der im gesamten Verbund lebendige und gelebte genossenschaftliche Unternehmergeist lässt EDEKA auf allen
Stufen generationenübergreifend und nachhaltig handeln. Und dies nicht nur in wirtschaftlicher und ökologischer, sondern auch in sozialer Hinsicht. Das vielfältige
gesellschaftliche Engagement von EDEKA stützt sich auf
zwei Pfeiler: zum einen die Verbraucherbildung rund um
die Themen Lebensmittel und gesunde Ernährung, zum
anderen die gezielte Förderung von Kindern, Jugendlichen
und jungen Erwachsenen.
Die Initiative „Aus Liebe zum Nachwuchs. Gemüsebeete
für Kids.“ der Hamburger EDEKA Stiftung verknüpft beide
Zielsetzungen miteinander. Anspruch ist es, das ausgeprägte Ernährungswissen der EDEKAner pädagogisch
fundiert und kindgerecht bereits mit den jüngsten Mitgliedern der Gesellschaft zu teilen. Bis Ende vergangenen
Jahres haben deutschlandweit bereits rund 80.000 Kinder in 800 Kindergärten und Kindertagesstätten eigene
Gemüsebeete betreut und gepflegt. Die EDEKA Stiftung
stellt die Beete zusammen mit vielfältigen Lernmaterialien zur Verfügung, EDEKA-Einzelhändler aus der Nachbarschaft engagieren sich als Paten der Kitas. Auch in
Öffentlichkeit und Politik wurde die Initiative viel beachtet – so besuchte Bundesfamilienministerin Dr. Kristina
Schröder anlässlich des fünften Geburtstages von „Aus
Liebe zum Nachwuchs.“ im Frühjahr 2012 eine der teilnehmenden Einrichtungen in Berlin. Die hohe Akzeptanz
hat die EDEKA Stiftung bewogen, den nächsten, folgerichtigen Schritt zu tun. Mit einem neuen, altersgemäßen
Konzept sollen ab dem laufenden Geschäftsjahr Grundschulkinder für eine ausgewogene Ernährung, ausrei-
chende Bewegung und die Verantwortung für sich selbst
und ihre Umwelt sensibilisiert werden.
Auch das Thema Integration ist ein wesentlicher Bestand­
teil des gesellschaftlichen Lebens. Folgerichtig ist der
­EDEKA-Verbund seit September 2012 Partner der Deutsch­
land­­stiftung Integration und fördert das ­Stipendien- und
Mentoren-Programm „Geh’ Deinen Weg“. Das Projekt ist ein
wichtiger Schritt in Richtung Chancengleichheit, unabhängig von Herkunft und Religionszugehörigkeit. Es unterstützt
talen­tierte junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
auf ­ihrem Ausbildungsweg und bei ihrer Karriereplanung.
­Aktuell nehmen zehn Stipendiaten von EDEKA und Netto
Marken-Discount am Förderprogramm teil.
Für mehr Chancengleichheit – EDEKA
unterstützt die Deutschlandstiftung Integration.
39
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
Darüber hinaus ist es gute Tradition, dass sich landesweit selbstständige EDEKA-Kaufleute persönlich in ihrem
direkten Umfeld für Vereine, in Schulen und Kindergärten
sowie in örtlichen Stiftungen einbringen. Sie gestalten das
Zusammenleben vor Ort unmittelbar und maßgeblich mit.
Dieses Engagement findet sich auch auf Großhandelsebene wieder: Hier setzen eigene Stiftungen wie die der
größten EDEKA-Regionalgesellschaft Minden-Hannover
oder weitreichende Initiativen wie „EDEKA Südwest hilft“
im ganzen Land positive Akzente für das öffentliche Leben
in Deutschland.
EDEKA schafft Perspektiven
Der Einzelhandel ist einer der größten Jobmotoren in
Deutschland und trägt wesentlich zur Stabilität der Beschäftigtenzahlen auf dem Arbeitsmarkt bei. Gerade für
EDEKA als Betreiber von serviceorientierten Lebensmittelmärkten mit einem hohen Qualitäts- und Leistungsanspruch sind gut ausgebildete, motivierte Mitarbeiter
ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Unternehmen des
Authentisch – die EDEKA-Azubis sind
offen für den Dialog auf Facebook.
EDEKA-Verbunds gehören zusammengenommen zu den
führenden Arbeitgebern in Deutschland. Zum Jahresende
2012 waren rund 317.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im EDEKA-Verbund beschäftigt, ein Plus von etwa 11.200
im Vergleich zum Vorjahr. Dazu trugen insbesondere die
mittelständischen Betriebe des selbstständigen EDEKA-
40
Einzelhandels mit insgesamt mehr als 150.000 Mitarbeitern
bei. Bei Netto Marken-Discount lag die Zahl der Beschäftigten konstant bei rund 65.000 Personen.
„Lern doch lieber was Vernünftiges“
Als einer der führenden Ausbilder Deutschlands investiert
der EDEKA-Verbund kontinuierlich in die Ausbildung junger
Menschen. Im Geschäftsjahr 2012 wurden rund 7.350 Schulabgänger in den Unternehmen des EDEKA-Verbunds neu
eingestellt. Insgesamt lag die Zahl der Auszubildenden bei
über 18.200 jungen Menschen. Davon absolvierten knapp
11.300 Nachwuchskräfte ihre Ausbildung bei EDEKA und den
jeweils angeschlossenen Unternehmen; gut 6.900 Jugend­
liche lernten bei Netto Marken-Discount.
In 37 verschiedenen Berufsbildern prägen Werte wie Teamgeist und Verantwortung sowie eigenverantwortliches
Arbei­­ten die ersten zwei bis drei Berufsjahre der Auszubildenden. Das Ziel: auf diese Weise ihre Identifikation
mit der Marke EDEKA zu stärken – unabhängig davon, ob
sie im Einzelhandel, dem Großhandel oder in der Zentrale zum Einsatz kommen. Zusätzlich gefördert wird dieser
Ansatz durch verbundweite Wettbewerbe wie den „EDEKA
MegaAzubi“ oder durch die Juniorenfirma „tjune“, in der
Auszubildende der EDEKA-Zentrale und von Lunar in der
Rolle von Unternehmern eigene Projekte verwirklichen.
Eine steigende Bedeutung nimmt die Wissensvermittlung
via E-Learning ein. Hier setzt das EDEKA Wissensportal mit
seinem vielfältigen Online-Kursangebot an. Im Geschäftsjahr 2012 wurden mehr als 500 neue Märkte ans Wissens­
portal angeschlossen, die Nutzung der Kurse verdoppelte
sich gegenüber dem Vorjahr.
Der demografische Wandel wird den Wettbewerb um die
besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig weiter verschärfen. Daher hat der EDEKA-Verbund bereits vor drei
Jahren eine Ausbildungskampagne ins Leben gerufen –
unter dem Motto „Lern doch lieber was Vernünftiges“.
Im Mittelpunkt steht dabei das Portal www.edekaner.de.
Insbesondere die zielgruppengerechte Ansprache von
Jugendlichen, beispielsweise über soziale Netzwerke wie
Facebook, trug auch 2012 wieder zur hohen Resonanz auf
die Kampagne bei.
+ 11.200
Mitarbeiter
(gerundete Werte)
262.000
2008
290.000
302.000
306.400
317.600
2009
2010
2011
2012
(gerundete Werte)
2008
16.100
2009
Qualität und Vielfalt
EDEKA im Profil
Effizienz und Innovation
Kundennähe
Verantwortung
Verbund mit vielen unterstützenden Angeboten zur Seite –
von der Qualifizierung über die Anschubfinanzierung bis hin
zu vielfältigen Services für das laufende Geschäft.
Im Fokus der EDEKA-Zentrale in Hamburg stehen vor ­allem
Hochschulen und Universitäten, um geeignete Absolventen für die Trainee-Programme zu gewinnen. Im Novem­
ber 2012 erhielten die Zentrale, die IT-Tochter Lunar und
+ 100
Auszubildende
13.300
Vorwort
17.500
18.100
18.200
2010
2011
2012
Individuelle Förderung
Im Anschluss an eine fundierte Ausbildung bietet EDEKA
ein systematisches und in seinem Umfang einzigartiges
Förderprogramm für alle Karrierestufen. Das Programm,
das von der EDEKA Juniorengruppe gemeinsam mit allen
Regionen koordiniert und weiterentwickelt wird, umfasst
unter anderem ein zwölfmonatiges Junioren-Aufstiegsprogramm für angehende Führungskräfte oder – mit dem
Unternehmer-Kompetenz-Programm – ein in der Branche
einzigartiges Angebot für junge selbstständige Kaufleute. In
den vielfältigen Modulen werden aktuell verbundweit rund
1.000 Nachwuchskräfte auf ihrem individuellen Karriereweg
unterstützt.
Der EDEKA-Verbund ist und bleibt einer der größten Förderer von Existenzgründungen in Deutschland. Mit EDEKA
als Partner haben im vergangenen Jahr 122 junge Kaufleute
den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt – 27 mehr als
noch im Vorjahr. Den Nachwuchsunternehmern steht der
Hoch hinaus – EDEKA ist ein verlässlicher Partner
auf dem Weg in die Selbstständigkeit.
Netto­Marken-Discount die Auszeichnung „karrierefördern­
des & faires Trainee-Programm“. Sie würdigt sowohl Struktur und Inhalte als auch die betrieblichen Rahmenbedingungen sowie die Sicherstellung hoher Qualitätsstandards.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wurde
EDEKA darüber hinaus als „Top Arbeitgeber 2013“ geehrt.
Der Unternehmensverbund konnte in allen geprüften Kategorien überzeugen und punktete insbesondere beim Kriterium „Unternehmenskultur“.
41
EDEKA-Verbund ∙ Unternehmensbericht 2012
EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
New-York-Ring 6
22297 Hamburg
Tel.: (040) 63 77-0
Fax:(040) 63 77-22 31
E-Mail: [email protected]
Netto Marken-Discount AG & Co. KG
Industriepark Ponholz 1
93142 Maxhütte-Haidhof
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EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
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Leitung: Rolf Lange
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42
1
EDEKA Handelsgesellschaft
Nord mbH
Gadelander Straße 120
24539 Neumünster
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5
EDEKA Nordbayern-SachsenThüringen Stiftung & Co. KG
Edekastraße 3
97228 Rottendorf
Tel.: (0 93 02) 28-0
Fax:(0 93 02) 2 82 14
E-Mail: [email protected]
2
EDEKA Minden-Hannover
Stiftung & Co. KG
Wittelsbacherallee 61
32427 Minden
Tel.: (05 71) 802-0
Fax:(05 71) 8 02 15 56
E-Mail: [email protected]
6
EDEKA Handelsgesellschaft
Südwest mbH
Edekastraße 1
77656 Offenburg
Tel.: (07 81) 502-0
Fax:(07 81) 5 91 03
E-Mail: [email protected]
3
EDEKA Handelsgesellschaft
Rhein-Ruhr mbH
Chemnitzer Straße 24
47441 Moers
Tel.: (0 28 41) 209-0
Fax:(0 28 41) 20 94 35
E-Mail: [email protected]
7
EDEKA Handelsgesellschaft
Südbayern mbH
Ingolstädter Straße 120
85080 Gaimersheim
Tel.: (0 84 58) 62-0
Fax:(0 84 58) 6 21 08
E-Mail: [email protected]
4
EDEKA Handelsgesellschaft
Hessenring mbH
Industriegebiet Pfieffewiesen
34212 Melsungen
Tel.: (0 56 61) 72-0
Fax:(0 56 61) 7 23 42
Fotografie:
Andreas Wemheuer, Hamburg
Peter Meier, Hamburg
und weitere
Konzept und Gestaltung:
GDS - Grafik Design Studio GmbH, Hamburg
Druck:
BEISNER DRUCK GmbH & Co. KG,
Buchholz in der Nordheide
Diese Publikation steht
im Internet unter
www.edeka-gruppe.de/
geschaeftsbericht
zur Verfügung und kann dort
auch als gedruckte Version
angefordert werden.
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